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NATURGESCHICHTE.
GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
W. F.ERICHSON, F.H.TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER un E. STRAND.
ACHTZIGSTER JAHRGANG.
1914. Ere:
Abteilung A.
1. Heft. %/
HERAUSGEGEBEN
VON
EMBRIK STRAND
(BERLIN).
NICOLAISCHE
VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER
Berlin.
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Poche. Prüfung der Gutachten 1--51 der Nomenklaturkommission 1
Strand. Neue Lepidoptera aus Kamerun . . . . 2 20020. 41
Zukowsky. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr.
(Hierzu 3 Taf. und I Textfig:) - . . 50
Strand. Naclitrag zu meiner im Archiv für N bflirgedchichte 1913
A. 10. p. 121—-144 veröffentlichten Arbeit über afrikanische
Nomis-Arten 5 De en Se
Strand. Einige Bemerkungen zu Swinhoe’s ‚Revision‘ der altwelt-
lichen Lymantrüden . . . . 116
Kuntzen. Zur Kenntnis der Sagra-Arten roman 1 a 7!
Strand. H. Sauter‘s Formosa-Ausbeute. Apidae. II . . . . 136
Sehultze. Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen west- und
zentralafrikanischen Heteroceren (Hierzu 3 Taf. und 2 Text-
fig.)..(Rortsetzung folgt!p!ym..3 0) ee
Strand. Neue Namen verschiedener Tiere . . . 2 .2020....163
Strand. Rezensionen . . . ; . 164
Zukowsky. Nachsatz [zu der im Arch f. Nat. 1913. Ki 10. p. 102
erschienenen Arbeit über Bubalis cokei sabakiensis] (Mit 1 Fig.) 167
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. va Jeder Jahrgang besteht aus 3 Abteilungen zu je 12 Heften.
Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.)
RE el Abteilung kann einzeln abonniert werden.
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Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen
Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen,
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Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische
Literatur. |
Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht
zugänglich.
Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen.
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2 ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. „, ;2
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Der Verlag: Der Herausgeber:
Nieolaische Embrik Strand,
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Berlin W., Potsdamerstr. 90. ! Fr
Vorbemerkungen . .
[Gutachten]:
Prüfung der Gutachten I—51 der
Internationalen Nomenklaturkommission.
Von
Franz Poche, Wien.
Inhaltsübersicht.
elite. i TEE en a ER Er EZ NET STE
The meaning of the word ‚indication“ in Art. 25a
[ ” 4]: Status of Certain Names published as Manu-
ES ee ar ee waste ee ri 7
r 6: In Case of a Genus A Linnaeus, 1758, with
u Sees, Ab and AL ae fee 9
a 7: Opinion Rendered on the Interpretation of the
Expression ‚,n. g., n. sp.‘ Under Art. 30a . 9
r 16: The Status of Prebinominal Specific Names
(Published prior to 1758) Under Art. 30d 11
” Br Eksnps v5. EFRAIODIEFYX- 2. mare 210% 12
e 20: Shallthe Genera of Gronow, 1763, be Accepted? 13
* 23: Aspro vs. Cheilodipterus, or Ambassis 15
7 24: Antennarius Commerson, 1798, and Cuvier,
rt ws; Bistro Pischer; 8134,43 :- ı. 21% 15
y 26: KEypsilurus-vs, Cypselurus... 'sj4 Hioeıahikuntiie 16
ie 29: Pachynathus vs. Pachygnathus . ..... 16
ii 33: The Type of the Genus Ruftilus Rafinesque,
REN RER. Ne GRUBANE TEENS 2), © 17
#4 37: Shall the Genera of Brisson’s ‚‚Ornithologia‘“,
EB Be aeeBted nat Mani BATHIzah 19
“ 38: On the Status of the Latin Names in Tunstall,
N we en Or oe Haunteihee 20
= 39: On the Status of the Latin Names in Cuvier, 1800 21
% 2: Athleunesı vs.;Ablennes: '„ 1% aka! miny0 22
* 48: The Status of Certain Generic Names of Birds
Published by Brehm in Isis, 1828 and 1830 . 23
7 51: Shallthe Names of Museum Calonnianum, 1797,
Brrepte a na. en fielheiiensellerre 24
Allgemeine Betrachtungen über die Gutachten . ..... 27
Erörterung der Mittel, durch die Herr Stiles in seiner Kom-
mission eine Majorität für seine oft nachweislich un-
tichtigem Entscheidungen ‘erlangt, .... „..... 5 20 29
Er anmenigea 2 ae ach ana se 32
Bear verze ee, hie ae tin 2 37
- Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 1. 1 1. Heft
2 Franz Poche:
Vorbemerkungen. |
Die gedachten Gutachten (,Opinions“) wurden von Herrn
Stiles, 1907, p. 522£. (Gutachten 1—5), 1910a (Gutachten 1—25
[Gutachten 1—5 wieder abgedruckt]), 1910b (Gutachten 26—29),
1911 (Gutachten 30—87 ) und 1912a (Gutachten 38—51) veröffent-
licht. Leider enthalten sie zahlreiche, zum weitaus größten Teile
von Stiles herrührende Ausführungen und Behauptungen,
die mit den internationalen Nomenklaturregeln oder
dem objektiven Tatbestand, wie ich im nachfolgenden
beweisen werde, in entschiedenem Widerspruche stehen
und daher direkt als unrichtig bezeichnet werden
müssen. Denn jene Gutachten sollen bekanntlich schwierige
nomenklatorische Fragen auf Grund dieser Regeln entscheiden,
eventuell auch Lücken in diesen ausfüllen oder Unklarheiten in
ihnen beseitigen, dürfen aber niemals in Widerspruch mit
ihnen stehen — ein Grundsatz, den ja auch Herr Stiles als
solchen vollkommen anerkennt. Auch sei erwähnt, daß diese un-
richtigen Auffassungen und Behauptungen Stiles’ in zahlreichen
Fällen ganze Reihen neuer, einschneidender Namens-
änderungen bedingen würden (s. unten p. 4f., 8, 13—15, 19f.;
Poche, 1912 p. 69 u. 85). Selbstverständlich mache ich ihm keinerlei‘
Vorwurf daraus, wenn er in einem Gutachten Namensänderungen
verlangt, die tatsächlich durch die Regeln geboten sind; das eben
dargelegte Vorgehen aber kann gewiß von keinem Standpunkt
aus gebilligt werden. Und außerdem geben jene unrichtigen Auf-
fassungen zu massenhaften Unsicherheiten und unent-
scheidbaren Meinungsverschiedenheiten Anlaß (s. unten
p. 4, 6f., 9, 12; Poche, 1912, p. 70, 79f., 84f., 90, 94—96). So macht
ein Gutachten oft eine ganze Reihe weiterer solcher gekünstelter
Enunziationen Stiles’ erforderlich, die dann ihrerseits wieder
schlagende ‚‚Beweise‘“ für die ‚Notwendigkeit‘ und ‚Nützlichkeit‘
seiner einschlägigen Betätigung bilden werden. — Natürlich kann
auf diese Art unsere Nomenklatur nie zur Ruhe kommen.
Unwillkürlich drängt sich hierbei die Erinnerung an das geradezu _
niederschmetternde Urteil auf, das einer unserer allerersten
Helminthologen (Looss, 1912, p. 356) über das Verfahren Stiles’
auf einem anderen Gebiete fällt (s. unten p. 27).
[Zusatz bei der Korrektur: Seit der Absendung dieses Artikels
habe ich gefunden, daß unabhängig von mir ein anderer Autor,
Mathews, hinsichtlich dieses letzteren Punktes zu genau dem-
selben Resultate gekommen ist. Er sagt nämlich (1912, p. 453):
„Ich wünsche daß diese [i. e. die Stiles’sche] Kommission berück- _
sichtigt daß jedes Gutachten einfach zum Gebrauch als Präcedenzfall
ist, und daß es so abgefaßt sein sollte daß Forscher leicht aus den
dort vorgebrachten Argumenten ohne weitere Zuflucht [zur Kom-
mission] eine logische Schlußfolgerung ziehen können. Ge ge 2 -
wärtig erregt jedes Gutachten [der Ausdruck ‚jedes‘ is
entschieden zu weit gehend und dürfte wohl auch von Herm
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. =
Mathews selbst nicht streng wörtlich gemeint sein] Zweifel
daran jemals einen endlichen Abschluß zu erreichen
[von mir gesperrt — Poche]. Die Regeln [,‚Code‘], wie sie abge-
faßt sind, geben sehr wenig V eranlassung zu irrtümlicher Auslegung,
aber manche der Gutachten haben mich viel Überlegung gekostet.‘
Als der Autor aller nachfolgend besprochenen
Gutachten von 6—51, bei denen ich nichts Gegenteiliges angebe,
ist in den betreffenden Veröffentlichungen ausdrücklich Herr Stiles
angeführt.
Jene Gutachten, die wenigstens im wesentlichen richtig
sind, erwähne ich der Kürze halber garnicht erst eigens; es soll
also dadurch nicht etwa der Eindruck erweckt werden, als ob
alle Gutachten Stiles’ unrichtig wären.
[Gutachten 1.]
„Jhe meaning of the word ‚indication“ ın Art. 25a.‘ (Stiles,
1907, p. 522.)
Mit dem, was hier als eine ‚‚indication‘‘ im Sinne des Art. 25a
[des französischen und englischen Textes der Regeln] darstellend
angeführt wird, kann ich mich durchaus einverstanden erklären,
dagegen zum sehr großen Teile keineswegs mit dem, was daselbst
implicite oder explicite als nicht eine solche darstellend erklärt
wird. [Im deutschen Text fehlt ein entsprechender eigener Ausdruck,
sondern ist der betreffende Begriff in dem Ausdruck ‚Kenn-
zeichnung‘ inbegriffen; das Gutachten kommt aber genau ebenso
auch bei Zugrundelegung des deutschen Textes in Betracht, indem
es dann eben die Fassung des Begriffs der Kennzeichnung
tangiert.]
Durch absolut nichts in den Nomenklaturregeln
und ebensowenig durch irgend welche andere theore-
tische oder praktische Gründe gerechtfertigt und somit,
da jene in dieser Hinsicht zwischen Gattungs- und Artnamen nicht
den geringsten Unterschied machen, jenen zuwiderlaufend
ist es, eine Abbildung zwar (und, wie ohne weiteres
ersichtlich, mit vollem Recht!) bei Art-, nicht aber bei
Gattungsnamen als eine ‚„indication“ [bezw. Kennzeich-
nung] gelten zu lassen. Denn der einzige Grund, den man
eventuell hierfür geltend machen könnte, daß man nämlich eine
Gattung nicht abbilden kann, ist durchaus nicht stichhaltig, da
man bekanntlich eine Art als solche genau ebensowenig abbilden
kann wie eine Gattung — wobei man noch gar nicht an das Zer-
fallen einer Art in verschiedene Unterarten zu denken braucht —
sondern nur einzelne Individuen derselben. Und wie oft werden
andererseits tatsächlich Abbildungen veröffentlicht, die speziell
Gattungscharaktere veranschaulichen sollen. Ebenso sind genau
so gut wie Arten vielfach auch Gattungen von ihrem Autor lediglich
durch eine Abbildung gekennzeichnet worden. Ich erinnere nur
an die Unmenge derartiger Fälle in Reichenbach, 1849 u. 1850
1* 1. Heft
A Franz Poche:
(z. B. 1849, tab. XLIX: Grammicus Anorrhinus, Penelopides,
Anthracoceros; 1850, tab. LXXVIII: Linurgus, Caryothraustes,
Callacanthis, Pheucticus). Solche Namen wurden bisher
allgemein (das heißt natürlich nicht: ausnahmslos) als zulässig
betrachtet. Dies jetzt plötzlich nicht mehr zu tun,
heißt also gänzlich überflüssigerweise zahlreiche neue
Namensänderungen veranlassen. — Selbstverständlich ist es
nichts weniger als empfehlenswert, eine Gattung lediglich durch
eine Abbildung zu kennzeichnen; aber genau dasselbe gilt ja auch
für Arten. Und jedenfalls ist eine gute Abbildung bei der Auf-
stellung einer Gattung einer nichtssagenden, ja vielleicht geradezu
unrichtigen und irreleitenden Beschreibung oder Definition weitaus
vorzuziehen; gleichwohl aber soll der Name durch erstere nicht
zulässig werden, während er es durch letztere selbstverständlich
wird.
Ferner ist das Gutachten von Herrn Stiles (denn er ist wohl
jedenfalls der Autor desselben [s. unten p. 5]) so unglücklich
stilisiert — wie es uns noch mehr als einmal begegnen wird —, daß
es, und gerade infolge dieser gänzlich ungerechtfertigten Verschieden-
heit in der Behandlung von Gattungs- und von Artnamen, statt.
Klarheit zu schaffen vielmehr zu Unsicherheit und
Zweifeln Anlaß gibt. Nämlich: ein ‚„bibliographischer Hinweis“
wird darin natürlich auch bei Gattungsnamen als eine Kenn-
zeichnung betrachtet, eine Abbildung aber nicht; wie verhält es
sich nun, wenn ein solcher bibliographischer Hinweis lediglich auf
eine Abbildung verweist? Dabei sind wieder die zwei Fälle möglich,
daß diese von einem beschreibenden Texte begleitet ist (auf den
aber nicht verwiesen wird), oder nicht. Daß es geradezu widersinnig
wäre, eine vom Autor eines Gattungsnamens selbst gegebene
Abbildung nicht als eine Kennzeichnung gelten zu lassen, wohl aber
einen bibliographischen Hinweis auf eine anderwärts veröffent-
lichte solche, ist ohne weiteres einleuchtend. Gleichwohl müßte
man nach dem klaren Wortlaut jenes Gutachtens dies tun. Ferner:
wie verhält es sich, wenn eine neue Art, die zugleich eine neue
Gattung darstellt, bezw. eine neue Gattung, die eine einzige,
gleichfalls neue Art enthält, aufgestellt und nur durch eine
Abbildung gekennzeichnet wird?
Alle diese Übelstände und Schwierigkeiten ver-
meidet man, wenn man den Regeln und zugleich dem
bisherigen Gebrauche entsprechend eine Abbildung
nicht nur bei Art-, sondern ebenso auch bei Gattungs-
namen als eine Kennzeichnung, bezw. eine „indication“
darstellend betrachtet.
Ferner wird in dem Gutachten bei Gattungsnamen zwar die
Anführung oder Bestimmung einer typischen Art als eine ‚in-
dication‘ (Kennzeichnung) betrachtet, aber, wie damit nach der
Absicht Stiles’ implicite gesagt werden soll, nicht die Anführung
mehrerer oder sämtlicher Arten, die in die Gattung fallen! Daß
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 5
letzteres tatsächlich wenigstens nach der Absicht Stiles’ der Sinn
der betreffenden Bestimmung ist, erhellt auch klar aus seinen
einschlägigen Bemerkungen im Gutachten 17 (1910a, p. 41), aus
denen man zugleich ersieht, zu welchen komplizierten und ge-
künstelten Auseinandersetzungen eine solche Auffassung führt. —
Wie gänzlich unhaltbar diese ist, wird am schlagendsten dadurch
illustriert, daß nach ihr ein Gattungsname, der auf zwei oder
mehrere bekannte Arten gegründet ist (von denen nicht
gerade eine als Typus bezeichnet wird), nachdem dies ja nicht als
eine Kennzeichnung angesehen wird, unweigerlich ein nomen
nudum darstellt. Denn das widerspricht direkt dem
Begriff des nomen nudum: ein bloßer Name, i.e. ein Name,
der von keinerlei Angabe begleitet ist, worauf er sich bezieht.
Dies tritt in unserem Falle umso schärfer hervor, als ein Gattungs-
name, der auf eine Art gegründet ist, wie wir eben gesehen haben,
(mit Recht) nicht als nomen nudum betrachtet wird. Es ist dies
ein warnendes Beispiel dafür, wohin die ganz einseitige, maß-
lose Überschätzung des ‚Typus‘ (dessen große nomenkla-
torische Bedeutung ich gewiß voll und ganz anerkenne — cf.
Poche, 1912, p. 25—66) führt, wie Herr Stiles sie vertritt (ich
verweise z. B. darauf, daß jene ihm Namen wie Fischoederius
fischoederi als ‚außerordentlich wünschenswert“ [sic!] erscheinen
läßt [s. Stiles u. Goldberger, 1910, p. 11 und 17]). Stiles dürfte
wohl auch der Autor dieses Gutachtens sein; dafür spricht neben
dem in Rede stehenden darin eingenommenen Standpunkte ins-
besondere, daß er auch als der Verfasser aller nachfolgenden Gut-
achten bis zum 27. inkl. sowie der meisten späteren angegeben ist,
bei denen überhaupt ein solcher genannt ist. Jener Standpunkt
steht auch in Widerspruch mit dem bisher wohl aus-
nahmslos befolgten Vorgehen und würde daher na-
türlich wieder zahlreiche Namensänderungen bedingen.
Als Beleg für ersteres verweise ich auf die Selbstverständlich-
keit, mit der Hartert (in: Stiles, 1912, p. 110) sich auf den
jenem entgegengesetzten, i. e. den hier vertretenen, Standpunkt
stellt.
Weiter heißt es in dem Gutachten: ‚In keinem Falle ist das
Wort ‚‚indication‘‘ als Museumsetiketten, Museumsexemplare oder
Vulgärnamen umfassend auszulegen.‘ Betreffs der beiden ersten
Punkte ist dieser Standpunkt der einzig berechtigte; betreffs des
letzten entspricht er zwar einer weitverbreiteten Auffassung, steht
aber mit den internationalen Regeln nicht im Einklang.
Die Ansicht, daß .die Beifügung eines Vulgärnamens nicht als
eine Kennzeichnung (,indication‘‘) aufzufassen sei und somit
nicht die Zulässigkeit eines Namens begründe, stammt nämlich
aus der Zeit, wo hierfür eine (zur Wiedererkennung der betreffen-
den Einheit) ausreichende Kennzeichnung verlangt wurde, wie
es z. B. in den internationalen Nomenklaturregeln bis zum Jahre
1901 der Fall war, ebenso in den Regeln der Deutschen Zoologischen
1. Heft
6 Franz Poche:
Gesellschaft (1894, p. 3) und im altehrwürdigen Stricklandian Code.
Die Forderung, daß die Kennzeichnung, bezw. ‚indication‘
[Andeutung] ausreichend sein müsse, ist aber in den internatio-
nalen Regeln im Jahre 1901 in Berlin ausdrücklich (und mit
Recht [s. Poche, 1907]) gestrichen worden. Es widerspricht
also diesen, zu sagen, daß die Beifügung eines Vulgärnamens
nicht eine ‚indication‘ darstelle; denn es ist eine unleugbare
Tatsache, daß dadurch eine ‚„indication‘ (Andeutung)
gegeben wird, worauf der betreffende wissenschaftliche Name
sich bezieht. Und mehr verlangen ja die Regeln gegen-
wärtig für die Zulässigkeit eines Namens nicht. Zudem
reicht ein Vulgärname de facto bekanntlich in sehr vielen
Fällen sogar zur Wiedererkennung vollkommen aus, ja
sagt weit mehr als eine ganz vage, vielleicht sogar irreleitende oder
direkt unrichtige ‚Beschreibung‘, bezw. ‚indication“. Wenn ein
Autor z.B. schreibt: ‚N: Säugetiere mit Haaren und vier Beinen,
einem in jeder Ecke‘, so ist dieser Name N selbstverständlich zu-
lässig, und, wenn er sich durch Nachuntersuchung des Original-
exemplares, durch eine spätere Mitteilung des Autors usw. als auf
den Afrikanischen Elefanten gegründet herausstellt, für diesen
verfügbar (s. über diesen Begriff Poche, 1912, p. 7f.). Und dabei
gibt eine solche „Kennzeichnung“ ganz gewiß ungleich weniger
Aufschluß darüber, worauf jene Gattung gegründet ist, als wenn
ein Autor schreibt: ‚Den Afrikanischen Elefanten trenne ich als
eine eigene Gattung, N, von Elephas ab“ ; gleichwohl ist der Name im
ersteren Fall zulässig, während er es im letzteren nicht
sein soll! — Gewiß gibt es Fälle, wo ein Vulgärname zur Wieder-
erkennung der Einheit nicht ausreicht; aber dies ist eben auch
sonst sehr oft bei Kennzeichnungen der Fall. Ferner ist zu beachten,
daß Vulgärnamen in sehr vielen Fällen selbst charakteristische
Merkmale und sehr oft zugleich die annähernde systematische
Stellung der betreffenden Formen zum Ausdruck bringen, also auch
in dieser Hinsicht selbst schon eine Kennzeichnung (,,indication‘)
enthalten. Ich erinnere an Namen wie Blaumeise, Schopfmeise,
Vierhornantilope, einfarbig rother Breitschwanzlori [Ruß, 1880,
p. 766], weißköpfiger Amazonenpapagei mit rotem Bauchfleck
[t.c., p. 558], Kragenbär, Blaukehlchen, Kreuzschnabel usw. Die
Anführung wenigstens gewisser solcher Namen betrachtet darum
auch Maehrenthal (1904, p. 103) alseine Kennzeichnung. — Auch
ist es bisweilen sehr schwer zu entscheiden, ob ein derartiger Zusatz
zu einem wissenschaftlichen Namen als ein Vulgärname oder
aber alseine knappe Charakterisierung der betreffenden Einheit.
zu betrachten ist, z. B.: N, schwanzlose Makaken; N‘ (gefleckte
Katzen); Nn: weißstirniger Amazonenpapagei mit gelbem Zügel und
Kopfstreif; N: zweihörnige Nashörner ; usw.-— Und zuall dem kommt
noch hinzu, daß es oft gar nicht so leicht ist zu entscheiden, ob
ein zu einem wissenschaftlichen hinzugefügter Vulgärname einen
„bibliographischen Hinweis‘ darstellt [in welchem Falle er selbst-
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 7
verständlich als eine Kennzeichnung (,indication“) betrachtet
wird] oder nicht, wie wir noch sehen werden (cf. unten p. 20—22).
In solchen Fällen hat Herrn Stiles’ eigene Kommission zweimal
Entscheidungen abgegeben, dıe der hier bekämpften Bestimmung
des Gutachtens 1 widerstreiten. — Auch in dieser Hinsicht
öffnet das Gutachten also Meinungsverschiedenheiten Tür und Tor.
— Auch Allen, Brewster, ..... ‚ Stone, 1908, p. LXI be-
trachten die Anführung eines Vulgärnamens in gewissen Fällen
als die Zulässigkeit eines Namens begründend. Das dort angewandte
Vorgehen ist allerdings von keinem Gesichtspunkte aus
folgerichtig, zeigt aber dadurch nur um so mehr, zu wie unlieb-
samen Resultaten der in dem in Rede stehenden Gutachten ein-
genommene Standpunkt führen würde. — Es ist also nicht nur
durch die Nomenklaturregeln, sondern auch durch ge-
wichtige andere theoretische und praktische Momente
geboten, die Hinzufügung eines Vulgärnamens als für
die Zulässigkeit eines Namens genügend zu betrachten.
(Selbstverständlich soll aber damit diese Art der Kennzeichnung
nicht etwa empfohlen werden.)
(Gutachten 4.]
„otatus of Certain Names published as Manuscript Names.“
(Stiles, 1907, p. 523.)
Dieses Gutachten behauptet, daß Manuskriptnamen
schon durch die bloße Tatsache ihrer Anführung als
solche (z. B. in der Synonymie, in einer historischen Übersicht
usw.) zulässig werden, und daß sogar ihre Giltigkeit (,‚validity‘“)
nicht dadurch beeinflußt wird, ob sie von dem sie veröffent-
lichenden Autor angenommen oder verworfen werden.
Schon 1912, p. 67—72 habe ich eingehend nachgewiesen, daß
diese Ansicht irrig ist und zudem bei ihrer praktischen Anwendung
bedeutende Übelstände, vor allem zahlreiche Namensände-
rungen, zur Folge hätte. Insbesondere legte ich auch dar, daß
diese Ansicht gänzlich unvereinbar ist mit dem von der
Kommissionselbst unmittelbar nachher eingenommenen, ansich
durchaus richtigen Standpunkt, wonach vorlinn&ische Namen nicht
schon dadurch zulässig werden, daß sie nach 1757, z. B. bei der
Anführung der Synonymie einer Einheit, gedruckt werden, sondern
dazu von dem betreffenden Autor als giltige Namen gebraucht
werden müssen. Denn entweder ist die bloße Anführung
eines Namens als nicht-giltiger Name einer Einheit
(also 2. Bals Synonym) eine „Bezeichnung“ dieser mit
jenem, oder sie ist es nicht. Im letzteren (dem tatsäch-
lich zutreffenden) Falle ist es klar, daß der Standpunkt des Herrn
Stiles, bezw. seiner Kommission, daß die Zulässigkeit und
sogar die Giltigkeit! von veröffentlichten Manuskriptnamen
unabhängig davon ist, ob sie von dem sie veröffentlichenden
Autor als giltige Namen nz werden oder nicht, nach
1. Heft
8 Franz Poche:
Art. 25 direkt unrichtig ist. Im ersteren Falie da-
gegen wäre es ebenso klar, daß die gegenteilige An-
sicht der Kommission inbezug auf nach 1757 neuerdings ver-
öffentlichte vorlinneische Namen mit eben diesem Artikel
in direktem Widerspruch stünde. — Ich habe meinen
dortigen Ausführungen nichts hinzuzufügen, weshalb ich im
übrigen, um Wiederholungen zu vermeiden, nur auf sie verweise.
— Diese meine Auffassung stimmt übrigens auch ganz mit der-
jenigen überein, die Allen, Brewster, ..... ‚ Stone,1908, p.
LXI inbezug aufnomina nuda in dem streng analogen Falle vertreten.
Krasse Belege dafür, zu wie außerordentlich störenden Namens-
änderungen die Annahme dieses irrtümlichen Gutachtens führt,
hat Rohwer (1911) geliefert. Panzer hat nämlich mehrfach von
Jurine später (1807) eingeführte Namen von Tenthrediniden-
gattungen schon früher in der Synonymie einzelner von ihm
unter anderen Gattungen beschriebener Species, also als Jurine’-
sche Manuskriptnamen, zitiert, z. T. bei Arten, die Jurine
überhaupt nicht seiner betreffenden Gattung zurechnete. Selbst-
verständlich (cf. Poche, 1912, p. 13 u. 69) ist es mehr als ein Jahr-
hundert lang keinem einzigen Autor eingefallen, dies als eine Auf-
stellung der betreffenden Genera für jene Arten zu betrachten,
wie Rohwer es [gemäß dem in Rede stehenden Gutachten] tut.
Auf Grund dieser Auffassung überträgt er den Gattungs-
namen Allantus (Jurine, 1807, p. 35 [cf. p. 54]), den er Panzer,
1801, ‚‚p- 82, T. 12° [richtiger LXXXII. Heft, p. 12] zuschreibt,
auf das seit hundert Jahren allgemein Emphytus genannte Genus,
das mehr als ein halbes Hundert holarktischer Arten umfaßt, und
den Namen Nematus (Jurine, p. 35 [cf. p. 59]), den er Panzer,
1801, ‚‚p. 82, T. 10° [richtiger LXXXII. Heft, p. 10] zuschreibt,
auf Holcocneme Konow. — Enslin (1912, p. 102) bemerkt zu jener
Übertragung des Namens Allantus auf Emphytus: Herr Stiles
„erklärt, daß hiermit [von Panzer] die Gattung Allantus auf-
gestellt sei und somit das Genus, das wir bisher als Emphytus
zu bezeichnen gewohnt waren, den Namen Allantus führen müsse.
Ich füge mich dieser Autorität [?? (cf. unten p. 27)], obwohl ich
persönlich diese Umnennung..... tief bedauere, und obwohl mir
auch die Stiles’sche Logik nicht zwingend erscheint.‘“ Herr Enslin
begründet dies kurz aber treffend im Sinne der vorstehenden Aus-
führungen und sagt dann: ‚jedoch: Romalocuta, causa finita‘“. —
Was die unfehlbare (päpstliche) Roma betrifft, verweise ich nur
aufdas unten (p. 15) Gesagte. Und betreffs Stiles-Roma liegen
die Dinge leider in Wirklichkeit so, daß oft eine bisher völlig.
klare und feststehende Sache von dem Augenblick
an unklar, bzw. umstritten wird und zu Meinungsver-
schiedenheiten führt, wo er darüber ‚gesprochen hat‘,
so daß die ‚‚causa‘ also damit nicht nur nicht beendigt ist, sondern
im Gegenteil erst anfängt! (S. z. B. den vorliegenden Fall,
oben p. 2 f. und unten p. 9—15.)
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 9
Gutachten 6.
„In Case of a Genus A Linnaeus, 1758, with Two Species,
Ab and Aec.‘“ (Stiles, 1910a, p. 7—9.)
Herr Stiles sagt hier, daß, wenn ein späterer Autor eine
Gattung A, die ursprünglich nur zwei Arten enthielt, Ad und Ac,
geteilt hat, sodaß er in A die einzige Art Ab läßt und für Ac eine
neue monotypische Gattung C (Tautonymie!) aufstellt, er als
damit den Typus von A festgelegt habend zu betrachten ist.
Es wird hierbei also für die Festlegung des Typus nicht, wie
esnach Art. 30 (g) der Nomenklaturregeln unbedingt geschehen müßte
die willkürliche Typusbestimmung (s. Poche, 1912, p. 26), sondern
de facto das Eliminationsverfahren angewandt, eine schreiende
Inkonsequenz, auf die auch schon die Kommissionsmitglieder
Maehrenthal, Schulze, Graff und Studer (in: Stiles, t. c.,
p. 8) und ebenso Hendel (1911, p. 91) nachdrücklich hingewiesen
haben. Dabei ist wohl zu beachten, daß alle die genannten Autoren
wie auch der Verfasser dieses und überhaupt die überwiegende
Mehrzahl der Zoologen Anhänger des Eliminations-
verfahrens sind; aber dagegen lehnen sie sich auf, daß dieses
entgegen der von Herrn Stiles stets, wenn auch ganz mit
Unrecht (s. Poche, 1914), als giltig betrachteten Bestimmung (g) des
Art. 30 der Regeln (cf. über diese Poche, 1912, p. 30—64) gänzlich
willkürlicher Weise gerade in einem speziellen Falle an-
gewendet werden soll. — Außerdem ist das Gutachten aber auch
so wenig präzise und einheitlich abgefaßt, daß es in vielfacher
Hinsicht ganz unklar ist, welche Fälle alle darunter
subsumiert werdensollen. Undein Gutachten der Nomenklatur-
kommission sollte doch Klarheit schaffen und eine schwierige Frage
lösen, nichtaber Unsicherheit und Verwirrung erzeugen
und dem auskunftsuchenden Zoologen neue Rätsel aufgeben, wie es
hier leider der Fall ist. — Zur Begründung des Vorstehenden sei auf
das von mir 1912, p. 91—96 Gesagte verwiesen. Daselbst habe ich
auch die Fragen gestellt, die sich aus dem Gutachten unabweislich
ergeben, und betont, daß man erwarten muß, daß Herr Stiles
als der Verfasser des Gutachtens sie nicht unbeantwortet lassen
wird. Obwohl aber die Arbeit Herrn Stiles zugesandt wurde und
er sie erhalten hat, hat er es vorgezogen, eine Beantwortung jener
Fragen zu unterlassen.
Gutachten 7.
„Opinion Rendered on the Interpretation of the Expression
„N. g., n. sp.“ Under Art. 30a“. (Stiles, 1910a, p. 10.)
Hier behauptet Stiles: ‚Wenn ein Autor ein neues Genus
publiziert und eine der Arten als ‚,n. g., n. sp.‘ bezeichnet, aber
den Gatiungstypus nicht anderweiig ausdrücklich bestimmt,
ist solche Anführung (,,n. g., n. sp.“) gemäß Art. 30a als Typus
durch ursprüngliche Bestimmung auszulegen.“
Diese Auffassung steht in entschiedenem Widerspruch
mit Art. 30 der Regeln. Denn die Sektion a desselben bezieht
1. Heft
10 | Franz Poche:
sich ausdrücklich nur auf jene Fälle, wo in der ursprünglichen
Veröffentlichung einer Gattung eine der Arten ‚‚mit Entschiedenheit
als Typus bezeichnet ist“ (‚is definitely designated as type‘); und
man kann doch unmöglich behaupten, daß die Bezeichnung einer
Art als ‚‚n. g., n. sp.“ eineentschiedene Bezeichnung derselben
als Typus darstelle. Wie streng dieser Begriff — und mit vollem
Recht — in dem gedachten Artikel gefaßt wird, geht übrigens auch
klar daraus hervor, daß sogar die Benennung einer Art als Zydicus
oder Zypus bei der ursprünglichen Veröffentlichung einer Gattung
keineswegs unter Art. 30a gerechnet, sondern dieser Fall im
Gegenteil gesondert unter (db) angeführt und daselbst gesagt wird,
daß eine solche Benennung (wofern nicht eine Art ursprünglich als
Typus bestimmt ist) als eine ursprüngliche Typusbestimmung
zu betrachten ist [also nicht eine solche ist]. — Durch jene
gänzlich ungerechtfertigte Subsumierung des uns hier beschäf-
tigenden Falles unter Art. 30a wird die Anwendung der Bestim-
mung (g) dieses Artikels, bezw. des Eliminationsverfahrens (s.
oben p. 9), die richtigerweise im allgemeinen angewendet werden
müßten, natürlich ausgeschlossen. Dasselbe gilt aber vorkom-
mendenfalls auch von den Bestimmungen (b) und (d), da die
Bestimmungen des Art. 30 in der Ordnung ihrer Aufeinander-
folge anzuwenden sind, so daß jede vorhergehende den Vorrang
vor allen nachfolgenden hat. Wenn also auch ein Autor bei der
Aufstellung einer Gattung einer der Arten den Namen Zypdus
oder Zypicus gegeben hat, oder absolute Tautonymie vorliegt,
er aber eine andere Art als ‚n. g., n. sp.‘ bezeichnet, so ist
diese letztere der Typus! — : Wie wenig innere Be-
rechtigung diese Auffassung hat, ergibt sich aus der
Erwägung, daß ein Autor diese Bezeichnung im allgemeinen dann
anwenden wird, wenn er bei der ersten Anführung einer neuen
Gattung zugleich eine neue Spezies beschreibt; diese braucht er
aber deshalb keineswegs als Typus oder typisch zu betrachten, wie
ich 1912, p. 47 dargelegt habe. Vielmehr stellt jene Bezeichnung
nichts weiter als die einfachste und kürzeste Art dar, mitzuteilen, .
daß es sich um eine neue Gattung und zugleich um eine neue Art
handelt. —
Irgend eine Begründung für seine Ansicht zu geben versucht
Stiles überhaupt nicht. |
Mit vollem Recht haben sich daher auch die Kommissions-
mitglieder Hoyle, Maehrenthal und Schulze (in: Stiles, 1910,
p. 10) entschieden gegen die soeben zurückgewiesene Ansicht
Stiles’ ausgesprochen. So sagen die beiden letztgenannten Autoren -
u. a.: „Ein neues Prinzip, dessen Zweckmäßigkeit nicht einzusehen
ist.“
Daß dessen Annahme neben seiner theoretischen Unhaltbar-
keit, wie jede neue Auslegung der Regeln — worin Herr Stiles,
wie wir noch mehrfach sehen werden, überhaupt eine große Frucht-
barkeit entwickelt —, auch eine größere oder geringere Zahl von
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 11
Namensänderungen bedingen würde, ist ohne weiteres
einleuchtend. Es gilt daher hier ganz dasselbe, was ich bei einer
früheren Gelegenheit (1908, p. 128) über die Vornahme zweckloser
Änderungen an den Regeln selbst gesagt habe.
Gutachten 16.
„Ihe Status of Prebinominal Specific Names (Published
prior to 1758) Under Art. 30d“. (Stiles, 1910a, p. 31—39.)
Herr Stiles entwickelt hier die Ansicht, daß ‚die Zitierung
eines klaren präbinominalen Speziesnamens [worunter er mono-
nominale Namen von Arten versteht!] in der Synonymie“
gegebenenfalls als den Forderungen von Art. 30d Genüge leistend
(d. h. als Tautonymie darstellend) auszulegen ist.
Diese Ansicht ist aber samt den weitläufigen Aus-
einandersetzungen, in denen Stiles sich dabei ergeht,
vollkommen unhaltbar und widerspricht direkt nicht
nur dem Geiste, sondern auch dem klaren Wortlaute
der Reseln sowie des Gutachtens 5 seiner: eigenen
Kommission. Ich habe dies 1912, p. 72—75 und 86—90 bereits
zur Genüge bewiesen und verweise daher nur auf meine dortigen
Ausführungen.
In dieser Verwerfung der gedachten Ansicht stimme ich
auch vollkommen mit den Kommissionsmitgliedern
Maehrenthal und Schulze (in: Stiles, 1910a, p. 39) überein.
Diese sagen: ‚Wenn die von Linn& 1758 zitierten Namen aus den
Schriften von Gesner, Aldrovandi und anderen Autoren, die
keine binäre Nomenklatur anwandten, Namen von Species sind,
‘so sind sie deshalb noch keine spezifischen Namen, die not-
wendigerweise generische Namen zur Bedingung haben. Diese
von Linne zitierten Namen können daher nicht als Synonyme
von spezifischen und subspezifischen Namen im Sinne der binären
Nomenklatur angesehen werden.“ Sie greifen damit nur eine der
vielen irrtümlichen Auffassungen, auf die das Gutachten sich stützt,
heraus; doch ist diese allein natürlich vollkommen genügend, um
es als gänzlich unrichtig nachzuweisen. Leider sind aber auch ihre
Ausführungen, um einen nur zu berechtigten Ausdruck Looss’ zu
gebrauchen (s. unten p. 27), an Herrn Stiles ‚spurlos vorüber-
gegangen“. |
Übrigens scheint Herr Stiles mit Recht selbst sehr wenig
Vertrauen in die Beweiskraft seiner auf p. 36f. sub (1)—(4)
beigebrachten Argumente zu haben, die nebst seiner
Anführung der Bestimmung (d) des Art. 30 auf p. 35 allein als
Gründe für seine Ansicht in Betracht kämen, wenn sie zutreffend
wären, und die auch er bei der Begründung dieser allein benützt.
Denn sonst hätte es seiner ganzen Ausführungen auf p. 31—86,
in denen er z. B. sogar darauf eingeht, was Linne getan haben
würde, wennerandere nomenklatorische Anschauungen gehabt
hätte als er gehabt hat, gewiß nicht bedurft.
1. Heft
12 Franz Poche:
Zu welchen endlosen Streitigkeiten und unentscheidbaren
Meinungsverschiedenheiten die Annahme des in diesem Gutachten
von Stiles entwickelten Standpunktes führen würde, erhellt
übrigens viel schlagender noch als aus meinen bezüglichen Dar-
legungen (1912, p. 86 und 90) aus der Ängstlichkeit, mit der
Stiles es vermeidet, sich auch nur in einem einzigen
Falle effektiv für die Anwendung des von ihm darin verfochtenen
Grundsatzes auszusprechen. Er drückt sich vielmehr aus wie folgt
(die Hervorhebung durch Sperrdruck stammt von mir): ‚Die
folgenden Genera, wenn unter die vorliegende Entscheidung sub-
sumiert, würden als Typen dieselben Arten zu behalten scheinen
die von guter Autorität [welche Autoritäten hält Herr Stiles
für „gute‘‘ ?] als Gattungstypen angenommen werden, aber ihre Ein-
beziehung in diesen Paragraph stellt nicht eine Entscheidung
seitens dieser Kommission dar‘ (wie schlau!). Und unmittelbar
anschließend daran fährt er fort: „Die folgenden Genera, wenn
unter die vorliegende Entscheidung subsumiert, würden als Typus
eine Art zu nehmen scheinen die von gewissen Autoritäten
nicht angenommen wird, aber ihre Einbeziehung in diesen Paragraph
stellt nicht eine Entscheidung in dem Sinne dar daß die fraglichen
Autoritäten im Irrtum sind, und wennirgend ein Autor versucht
die Fälle unter die vorliegende Entscheidung zu subsumieren
liegt die Beweislast zu zeigen daß er zu diesem Vorgehen be-
rechtigt ist ihm ob“. — Es ist dies eine Sprache, wie man sie
eventuell bei einem verschlagenen Advokaten oder Politiker, aber
gewiß nicht bei einem Mann der Wissenschaft erwarten würde.
Geradezu vernichtend ist das Urteil, das Mathews (1911, p. 5)
über dieses Vorgehen des Herrn Stiles fällt (s. unten p. 32).
Gutachten 19.
„Plesiops vs. Pharopteryx‘ (Stiles, 1910a, p. 45—47).
Stiles vertritt hier die Ansicht, daß, falls Plesiops identisch
mit Pharopteryx ist, auf Grund der vorliegenden Daten Plesiops
als giltiger Name zu verwenden ist.
Dieser Anschauung kann ich aber ebensowenig wie Jentink -
(in Stiles, 1910a, p. 47) beistimmen. — Stiles vermeidet es zwar,
sich darüber auszusprechen, wo und von wem der Name Plesiops
seiner Ansicht nach eigentlich eingeführt wurde. Tatsächlich ist
dies aber an keiner der beiden von ihm in dieser Beziehung an-
geführten Stellen (Cuvier, 1817, p. 266; Oken, 1817, Seite
vor p. 1183) geschehen. Betreffs der ersteren, wo Cuvier lediglich
von ‚Les PLESIOPS“ spricht, sagt Herr stiles, daß ‚‚Plesios, trotz
des französischen Akzentes, als als lateinischer Genusname veröffent-
licht interpretiert werden könnte“ (im Original nicht gesperrt). Das
ist aber ein Irrtum; denn bei diesen macht Cuvier t. c. niemals
einen Akzent. An der zweiten Stelle hingegen, wo der Name
wirklich ein wissenschaftlicher ist, wird er garnicht als giltiger Name
gebraucht, sondern lediglich (und zwar irrtümlicherweise, da es
sich bei Cuvier ja nicht um einen wissenschaftlichen Namen
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Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 13
handelt) als von einem anderen Autor verwendet an-
geführt. Es wird also hier überhaupt nicht eine Einheit mit ihm
bezeichnet und ist er somit nach Art. 25 der Regeln unzulässig,
wie ich 1912, p. 70f. (cf. p. 67”—69) des näheren dargelegt habe.
— Es ist daher der von Jordan und Seale, 1906, p. 260 mit
vollem Recht gebrauchte Name Pharopteryx Rüpp. als
giltiger solcher beizubehalten.
Gutachten 20,
„shall the Genera of Gronow, 1763, be Accepted?‘“ (Stiles,
1910a, p. 48—50.)
Hier belehrt uns Herr Stiles, daß es klar ist, daß Gronovius
(1763) binäre Nomenklatur angewandt habe, so daß also Namen wie
„ILEPATUS mucrone reflexo utrinque prope caudam‘“ (t. c., p. 113),
„ARGENTINA linea lata argentea in lateribus“ (p. 112), und anderer-
seits mononominale Namen von Arten, wie „Clarias“ (p. 100),
„Mugil“ (p. 129), als jener entsprechend zu betrachten
wären! Die einzige Begründung, die er hierfür gibt, besteht darin,
daß er die Art. 2 und 25 der Regeln anführt und anschließend
daran sagt: „Es ist klar daß Gronow’s Nomenklatur binär ist,
das ist, er benennt zwei Einheiten oder Dinge, Genera und Spezies.“
Diese Ansicht Stiles’ ist aber gänzlich unhaltbar.
Allein richtig ist vielmehr, wie ich 1912, p. 77—80 eingehend
nachgewiesen habe, jene Auffassung des Begriffes der binären
Nomenklatur, die die allgemein herrschende war und ist, die z. B.
I. Geoffroy Saint-Hilaire (1841, p. 112—114), Carus (1872,
p. 502), Ganglbauer (1881, p. 683; 1908), Bedel (1882, p. 4),
die Deutsche Zoologische Gesellschaft (1894, p. 8), Stiles (in
Stiles und Carus, 1898, p. 18; 1905, p. 11)!!, Dahl (1901, p. 44),
Hartert (1904, p. 549£.), Siebenrock (1907, p. 1764), Mathews
(1911, p. 1£.), Dall (1912, p. 345), Handlirsch (1913, p. 83 [münd-
lich bestätigt]) usw. vertreten haben und die eingehend in einem (von
mir 1912, p. 91 veröffentlichten) von ca. 550 Zoologen unterzeich-
neten Antragedargelegtwird. Und danach besteht nicht der mindeste
Zweifel,ddaß3Gronoviusnicht,,denGrundsätzen der binären Nomen-
klatur folgte“, und daß die von ihm gebrauchten Gattungs- und
Artnamen daher unzulässig sind. In diesem Sinne spricht sich
auch Hoyle (in Stiles, 1910a, p. 50) aus; und auch D. S. Jordan
neigt (1912, p. 436f.) dieser Ansicht zu. — Nebenbei sei erwähnt,
daß dadurch zahlreiche bei Stiles’ Auffassung unvermeidliche
höchst störende Änderungen der Namen von Gattungen
sowie von höheren Gruppen vermieden werden (s. Jordan in
Stiles, 1910a, p. 48f.; Poche, 1912, p. 85; Mathews, 1914). — Ich
weise noch besonders darauf hin, daß Stiles selbst (in Stiles u.
Carus, 1898, p. 18) den Terminus binäre Nomenklatur in
dem hier vertretenen Sinne gebraucht, nämlich als gleich-
bedeutend mit binominale Nomenklatur, wie sowohl aus einem Ver-
gleich der betr. Stellen seines englischen Textes untereinander als
auch aus einem solchen mit dem deutschen Texte (p. 19) mit vollster
1. Heft
14 | Franz Poche:
Klarheit hervorgeht. Und 7 Jahre später (1905, p. 11) spricht sich
Stiles noch viel eingehender in eben diesem Sinne aus. Er sagt
nämlich: „Vor der Einführung des Linne&ischen Systems
der Nomenklatur, wurde den Organismen gewöhnlich ein poly-
nominaler Name gegeben, der in vielen Fällen identisch mit der
Beschreibung war. Das Linneische System führte in die Zoologie
und Botanik die Sitte ein zwei Namen zu gebrauchen, daher wird
es oft das „binominale‘“ [,,binomial‘] System genannt. Diese
Namen bezogen sich auf zwei Dinge, oder zwei systematische Ein-
heiten (nämlich, das Genus und die Species), daher wird die
Linne&ische Methode oft das „binäre“ [,binary‘] System
genannt.“ [Sperrdruck von mir — d. Verf.] — Daß Stiles
also hier beide Male den Begriff binäre Nomenklatur in dem all-
gemein üblichen, mit binominale Nomenklatur gleichbedeutenden,
von dem jetzt von ihm hineininterpretierten aber
völlig abweichenden Sinne gebraucht, steht absolut
fest. Der Begriff der binären Nomenklatur ist aber in der Zwischen-
zeit wahrhaftig kein anderer geworden. Stiles hätte also
entweder 1898 u. 1905, nachdem er 10 Jahre lang Mitglied
der Internationalen Nomenklaturkommission gewesen war, noch
nicht gewußt, was binäre Nomenklatur ist, oder er
weiß es heute nicht mehr. In beiden Fällen gehört ein
solcher Autor nicht an die Stelle, die Herr Stiles ein-
nimmt, was ich wohl nicht erst näher auszuführen brauche. Eine
Erklärung für diesen Umschwung in seinen Ansichten gibt Stiles
nirgends. — In einer Sitzung seiner Kommission am Monacoer
Kongreß berief sich Stiles meinen Argumenten gegen-
über zur Begründung seines [jetzigen!] Standpunktes auf
Webster’s Unabridged Dictionary of the English Language [ein
gewöhnliches (als solches sehr gutes) Wörterbuch!] und be-
tonte, daß es die höchste Autorität sei, dieer kenne! —
Ein Kommentar hierzu ist wohl überflüssig. — Ein derartiges,
zudem gänzlich unbegründetes Umstürzen fundamentaler,
längst festgelegter Grundsätze kann — wie so manche
andere Aktion des Herrn Stiles (cf. z. B. oben p.2) — nur dazu
führen, neue Unsicherheit und Verwirrung in unsere
Nomenklatur hineinzutragen.
Mit vollstem Recht sagt daher auch ein in Nomenklaturfragen
so erfahrener Autor wie Mathews (1914, p. 87) diesbezüglich: ‚Soweit
ich beurteilen konnte war Binominalität die Grundlage unseres
gegenwärtigen nomenklatorischen Systems und dieses System zu
untergraben war ein schwerer Fehler.‘ Er weist dann ‚die Un-
sicherheit mancher unserer gebräuchlichsten Gat-
tungsnamen“ (von mir gesperrt — d. Verf.) infolge dieser
Stiles’schen Neuerung nach. Und auf Grund seiner Unter-
suchungen findet er, daß diese ‚zu einem solchen Umstürzen von
Namen führen wird, daß das einzige Rettungsmittel die Aner-
kennung einer Liste von Nomina Conservanda sein wird“. Ohne
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 15
hier auf diese letztere Frage abschweifen zu wollen, muß ich be-
tonen, daß in unserem Falle ein viel einfacheres und näher-
liegendes Rettungsmittel ist, diese erwiesenermaßen un-
richtige und mit den Nomenklaturregeln in vollem
Widerspruch stehende neueste Ansicht Stiles’ einfach
mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen und sich nach
wie vor an die Nomenklaturregeln zu halten. Denn nach diesen
sind die fraglichen Änderungen nicht nur nicht notwendig, sondern
durchaus unstatthaft. (Herr Mathews gegen seine bessere
Überzeugung allerdings ‚laudabiliter se subiecit‘‘, wie es in der
unfehlbaren römisch-katholischen Kirche so schön heißt; er wurde
dafür auch sofort gebührend belobt, wenn auch nicht von Stiles-
Roma [s. oben p. 8] selbst, so doch von einem von dessen wenigen
Anhängern, Herrn Stone (1914). — Nun, alle ‚löblichen Unter-
werfungen“ und Opfer des Intellekts von Galilei bis auf unsere Zeit
haben bekanntlich die Erkenntnis und den Fortschritt bisweilen ver-
langsamen oder hinausschieben, niemals aber dauernd: aufhalten
können: ‚„E pur si muove““. — — —) — Bezeichnend ist aber
jedenfalls, wie die Tätigkeit des Herrn Stiles sogar einen
Autor, der bisher entschiedener Anhänger der strengen
Durchführung des Prioritätsgesetzes war (s. Mathews,
1910, p. 492f.), geradezu gewaltsam dazu treibt, die
Rettung in einer Liste von nomina conservanda zu erblicken.
Gutachten 23.
„Aspro vs. Cheilodipterus, or Ambassis‘“. (Stiles, 1910a, p. 55-56.)
Hier behauptet Herr Stiles, daß der von La Cepede, 1803
(oder 1802 ?), p. 273 als Bestandteil von polynominalen Manuskript-
namen Commersons, die er in der Synonymie zitiert, angeführte,
aber nicht als giltiger Name gebrauchte, sondern im Gegenteil
verworfene Name Aspro zulässig ist.
Diese Auffassung beruht auf der im Gutachten 4 vertretenen,
von uns bereits oben (p. 7f.) als irrig erkannten Ansicht, daß
Manuskriptnamen schon durch die bloße Tatsache ihrer Anführung
als solchezulässig werden, und ferner auf dersonderbaren von Stiles
im Gutachten 20 entwickelten, von uns gleichfalls als gänzlich
unrichtig erkannten Anschauung, daß es den Grundsätzen der
binären Nomenklatur entspricht, Arten polynominal zu benennen!
— Hieraus ergibt sich ohne weiteres, daß das in Rede stehende
Gutachten gänzlich unrichtig ist. Mit vollstem Recht hat
sich daher auch Monticelli (in Stiles, 1910a, p. 56) in diesem Sinne
ausgesprochen. Der allgemein übliche Name Aspro C. V. ist also
nicht präoccupiert.
Gutachten 24.
„Antennarius Commerson, 1798, and Cuvier, 1817, vs. Histrio
Fischer, 1813“. (Stiles, 1910a, p. 57—58.)
Dieser Fall ist streng analog dem im Gutachten 23 behandelten.
Dementsprechend ist auch das über ihn abgegebene Gutachten
1. Heft
16 Franz Poche:
dem vorhergehenden ganz analog und daher ebenso irrtümlich
wie dieses. |
| Gutachten 26.
„Cypsilurus vs. Cypselurus“. (Stiles, 1910b, p. 63—64.)
Hier vertritt Herr Stiles die Ansicht, daß in Anbetracht der
zahlreichen Druckfehler in Swainson, 1838 und 1839, und der mehr-
fachen Bezugnahme auf die Schwalben, der Name Cypsilurus
Swainson (1838, p. 299; 1839, p. 187, 296, 430, 442) [die beiden
letzten Stellen betreffen allerdings nur den Index] nachweislich
[bezw. ‚„ersichtlich‘] ein Druckfehler ist und zu Cypselurus korri-
giert werden sollte.
Diese Ansicht istaberunhaltbar. Denn ein Druckfehler würde wohl
sicher nicht bei jeder Verwendung des Namens in zwei verschiedenen
Veröffentlichungen an fünf (bezw. drei) weit voneinander getrennten
Stellen in genau derselben Weise wiederkehren, wie ja auch die von
Stiles angeführten wirklichen Druckfehler nur ein- oder höchstens
zweimal vorkommen. Ich erinnere ferner an den Namen Cypsiurus
Lesson (1843, col. 134) der zweimal vorkommt und ebenfalls ganz
offenbar von »uöwelos, bezw. Cypselus, und ovoa, Schwanz, ab-
geleitet ist. Es ist also nicht nur nicht nachweislich, bezw. ersicht-
lich, daß in dem Namen Cypsilurus ein Druckfehler vorliegt,
sondern es ist dies im Gegenteil sogar recht unwahrscheinlich.
Daher ist dieser Name unverändert beizubehalten.
In diesem letzteren Sinne hat sich mit Recht auch schon Herr
Jentink (in Stiles, 1910b, p. 64) ausgesprochen.
Gutachten 29.
„Pachynathus vs. Pachygnathus‘“. (Stiles, 1910b, p. 68.)
Stiles sagt hier, daß es auf Grund der Argumentation im
Gutachten 26 [große Zahl der Druckfehler] aus der ursprünglichen
Beschreibung ersichtlich sei, daß Pachynathus (Swainson,
1839, p. 194 und 326) ein Druckfehler für Pachygnathus ist; und
daher sei jener Name durch Pachygnathus (1834) unter den
Arachnoidea präokkupiert.
Auch hier sind Stiles’ Ausführungen unzutreffend. — Zu-
nächst ist es von vornherein sehr unwahrscheinlich, daß ein Druck-
fehler an zwei weit voneinander getrennten Stellen in genau der-
selben Weise wiederkehren würde. Überdies ist in der Beschreibung
mit keinem Wort davon die Rede, daß die Kiefer des Tieres durch
ihre Dicke ausgezeichnet seien, wie Stiles’ Hinweis auf jene in
Verbindung mit der von ihm vorgenommenen ‚Verbesserung‘ des
Namens notwendigerweise involviert. Die von ihm dieser zugrunde
gelegte Etymologie beruht also auf einer bloßen, gänzlich unbe-
wiesenen Vermutung. Es kann somit garnicht davon die Rede
sein, daß in dem Namen Pachynathus ein Druckfehler ersichtlich
ist. Daher ist seine ursprüngliche Schreibung beizubehalten und
er nicht durch Pachygnathus präokkupiert und somit verfügbar
(s. Poche,. 1912, P:.7.8.).
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 17
Gutachten 33.
1,The Type of the Genus Rutilus Rafinesque, 1820‘. (Stiles,
19115:P: 78.)
| |Rafinesque stellte (1820, p. 48 [cf. p. 50]) eine Gattung
Rutilus auf und sagte: ‚Ich nenne diese Gattung Rutilus, in der
Voraussetzung [oder: Vermutung (,supposition‘)], daß der Cyprinus
yubilus der Typus davon sein kann [,,may be the type of it‘“];
wenn es anders sein sollte, mag sie Plargyrus genannt werden.‘
Er stellt hierher Rutilus plargyrus und sechs andere Arten.
Über diesen Fall sagt Herr Stiles: „Es ist ... klar daß
Rafinesque Cyprinus rutilus in seiner Gattung Rutilus inbegriff,
und daß er diese Art zum Gattungstypus zu haben wünschte.
Vom Standpunkte der Nomenklatur stellte er virtuell eine Gattung
auf, der er zwei Namen gibt, nämlich, Rutilus (Typus durch ur-
sprüngliche Bestimmung und absolute Tautonymie, Cyprinus
yubilus) und Plargyrus (Typus durch absolute Tautonymie, Ruttlus
plargyrus), und er bevorzugte den Gattungsnamen Rutılus. Inirgend
einer späteren Teilung dieser Gattung muß der Gattungsname
‚ Rutilus seinem Typus Cyprinus rutilus folgen, während Plargyrus
seinem Typus Rutilus plargyrus folgen muß.“
Dies ist der weitaus schwierigste Fall, über den bisher ein
Gutachten der Kommission veröffentlicht wurde. Ich erkenne
auch vollkommen an, daß Stiles ihn in ganz einleuchtend schei-
nender Weise entschieden hat, und es ist sehr begreiflich, wenn die
anderen Kommissionäre herzlich froh waren, die mißliche Sache
auf scheinbar gute Art loszuwerden und gern ihre Zustimmung
zu seinen Ausführungen gaben. — Bei genauerer Analyse ergibt
sich aber, daß diese nicht stichhaltig sind.
Vor allem ist Stiles im Irrtum, wenn er angibt, daß Cyprinus
rutilus durch ursprüngliche Bestimmung den Typus von Rutilus
darstellt. Denn dazu wird mit Recht ausdrücklich verlangt, daß
die betreffende Art dezidiert (,‚definitely‘‘) als Typus bestimmt
wird; und das hat Raiinesque hier doch ganz gewiß nicht
getan (s. oben). Ganz im Gegenteil kann Cyprinus rutilus über-
haupt niemals als Typus von Rutilus in Betracht kommen, da er
von Rafinesque nur zweifelhaft zu diesem Genus gestellt
wurde, wie aus seiner eingangs angeführten Voraussetzung, bezw.
Annahme klar erhellt. Denn diese hat nur dann einen Sinn,
wenn er eben im Zweifel war, ob jene Art tatsächlich zu der von
ihm aufgestellten Gattung gehört; denn wenn letzteres der Fall
war, so konnte sie ja selbstverständlich auch der Typus davon sein.
(Dieser Zweifel ist auch sehr begreiflich, wenn wir bedenken, daß
Rafinesque damals in Amerika war und jedenfalls kein Ver-
gleichsmaterial von Cyprinus rutilus zur Verfügung hatte.) Nun
folgt aber aus dem Begriff des Typus unmittelbar, daß eine vom
Autor einer Gattung ihr nur zweifelhaft zugerechnete Art niemals
der Typus jener seinkann. Dies wird auch in Art. 30 sub (e)
ausdrücklich bestimmt und auch von Herrn Stiles durchaus an-
Arehiv für Naturgeschichte
1914. A. 1. 2 1. Heft
18 Franz Poche:
erkannt (cf. seine treffenden Ausführungen in Stiles und Hassall,
1905, p. 57 [cf. p. 12]). (Dagegen wäre Stiles nach dem Buch-
staben des Art. 30 allerdings berechtigt, Cyprinus rutilus als
Typus von Rutilus durch Tautonymie zu erklären, wie er es auch
tut. Da nämlich die Bestimmungen dieses Artikels in der Ordnung
ihrer Aufeinanderfolge anzuwenden sind und die betreffs des Typus
durch Tautonymie unter (d) steht, so käme es hier garnicht zur
Anwendung von Absatz (e) und würde also in solchen Fällen eine
vom Autor einer Gattung ihr nur zweifelhaft zugerechnete Art
des Typus jener darstellen! Dies ist aber direkt widersinnig, wie
wir gerade gesehen haben, und gewiß nicht die Absicht des Kon-
gresses gewesen, sondern ganz zweifellos nur auf die hier — wie
an anderen Stellen (worauf ich demnächst einzugehen gedenke) —
höchst unglückliche Stilisierung dieses Stiles’schen Art. 30 zurück-
zuführen, und kann auf keinen Fall angenommen werden. [Es sollte
nämlich der Absatz (e) vielmehr an zweiter Stelle, also als (b) an-
geführt werden, womit dem Widersinn sofort abgeholfen wäre.
Die Trennung der Bestimmungen (a) bis (g) in I. und II., die ohnedies
völlig bedeutungslosist, muß dann natürlich gleichfalls hinwegfallen.])
Nun zu Plargyrus. — Dieser Name wurde ausdrücklich
— bedingungsweise — als Ersatz für Rutilus eingeführt, was
ja auch der Auffassung Stiles’ ganz entspricht. Die beiden Namen
sind also unbedingte Synonyme und können daher nie und nimmer
für zwei verschiedene Einheiten gebraucht werden. — Dies steht
auch im vollen Einklang mit Art. 30 (f). Der Typus von Plargyrus
ist gleichfalls nicht ursprünglich bestimmt [,‚designated‘], wohl
aber, wie auch Herr Stiles angibt, durch Tautonymie auf Rutilus
plargyrus festgelegt. Diese Art wird dadurch nach Art 30 (f)
zugleich zum Typus von Rutilus, da ja der Name Plargyrus als
Ersatz für Rutilus eingeführt wurde. Wir kommen also auch
auf diesem Wege zu dem soeben a priori erkannten Resultat,
daß die Namen Rutilus’ und Plargyrus nur für eine und dieselbe
Gattung verfügbar sind.
Nun handelt es sich noch darum, welcher davon den giltigen
Namen dieses Genus darstellt. Da sie gleichzeitig eingeführt
wurden, so ist dies derjenige, der von dem ersten revidierenden
Autor gewählt wurde, d. i. dem ersten Autor, der in Erkenntnis
ihrer Synonymie den einen von ihnen als giltigen Namen gebrauchte.
Dieser Autor ist hier Rafinesque selbst; und zwar wählte er als
solchen Rutilus, der somit den giltigen Namen der Gattung
darstellt. — (Dagegen könnte man vielleicht einwenden wollen,
daß Rafinesque diesen Namen nur bedingungsweise wählte, und
zwar unter einer Bedingung, die tatsächlich nicht zutrifft —
in welchem letzteren Fall er den Namen Plargyrus gebraucht wissen
wollte. Dies kann aber an der Sachlage nicht das Geringste ändern.
Denn der revidierende Autor hat nur das Recht, einen der verfüg-
baren gleichalten Namen als giltigen solchen zu wählen, nicht aber
das Recht, zu bestimmen, daß unter diesen Umständen dieser,
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 19
unteranderen Umständen jener Nameals giltiger solcher zu verwenden
ist. Und das ist auch durchausberechtigt,schon deshalb, weilja.die
betreffenden Umstände sich ändern können oder nach der Ansicht des
einenAutorsvorliegen,nachdereinesanderenabernicht vorlie gen
können, sodaß im entgegengesetztenFalle dann stets Namensän-
derungen, bezw. Meinungsverschiedenheiten über den giltigen Namen
stattfinden müßten.)
Gutachten 37.
„shall the Genera of Brisson’s „Ornithologia“, 1760, be Ac-
cepted‘“ (Allen in Stiles, 1911, p. 87—88).
In diesem Gutachten vertritt Herr Allen die Ansicht, daß
die von Brisson, 1760, gebrauchten Gattungsnamen zulässig sind.
Er weist eingehend nach, daß Brissons Gattungen echte
generische Gruppen sind. Dies wurde auch nie von irgend jemandem
und insbesondere auch nicht von Herrn Hartert bestritten, der
ein Gutachten über obige Frage verlangt hatte. Weiter sagt aber
Allen, offenbar auf Grundlage der analogen schon oben (p. 13f.)
als gänzlich unrichtig erwiesenen Behauptung Stiles’, daß Brissons
Nomenklatur ‚konsequent binär‘ ist — was bisher nach meinem
besten Wissen noch kein anderer Autor behauptet hatte —, und seine
Gattungsnamen daher zulässig sind. DieseAnsicht ist jedoch durchaus
irrig, wie ich 1912, p. 75—81 eingehend nachgewiesen habe.
Die Gattungs- (und Art-) Namen Brissons sind also un-
zulässig, wie übrigens auch schon Hartert (in Allen, 1. c., p. 88)
und Mathews (1911, p. 1f.; 1912, p. 4521.) unwiderleglich be-
wiesen haben. Und in ganz demselben Sinne spricht sich auch
Blanchard (in Stiles, 1912, p. 89) aus.
Es ist wohl zu beachten, daß dieses Gutachten etwas
ganz anderes proklamiert als einfach die Beibehaltung jener
Brisson’schen Gattungsnamen, die bisher von der Mehrzahl der
Ornithologen — aber keineswegs allen — unter stillschweigender
oder ausdrücklicher Anerkennung der Tatsache gebraucht wurden,
daßessich dabei um Ausnahmen zu Gunsten dieses hervorragenden,
aber nicht den Grundsätzen der binären Nomenklatur folgenden
Autors handelt (s. z. B. Sclater, 1905, p. 88; Dall, 1912, p. 345;
Mathews, 1910, p. 492; 1912, p. 453), wie es janach den Monacoer Be-
schlüssen auch weiter geschehen könnte. Im vollsten Einklang mit
diesem Ausnahmscharakter der Verwendung Brisson’scher Gat-
tungsnamen steht es, daß bekanntlich eine ganze Anzahl von diesen,
die, wennBrissonbinäre Nomenklatur angewandt hätte, dieältesten
verfügbaren Namen der betreffenden Genera darstellen würden und
somit als giltige Namen gebraucht werden müßten, in der üblichen
ornithologischen Nomenklatur nicht gebraucht werden. Nach dem
in diesem Gutachten vertretenen, gänzlich irrigen Standpunkte
müßten aber selbstverständlich diese alle als giltige Namen
gebraucht werden; das wäre eine Quelle für neue Änderungen
der Namen allgemein bekannter Vogelgattungen! Und
noch eine weitere unabweisliche Konsequenz desselben würde sich
2* 1. Heft
20 Franz Poche:
ergeben, deren sich anscheinend weder Stiles noch Allen bewußt
geworden sind. Wenn nämlich Brisson als den Grundsätzen der
binären Nomenklatur gefolgt seiend betrachtet wird, dann müssen
unweigerlich und unbedingt auch seine Artnamen in
den zahlreichen Fällen, wo er Arten binominal benannt hat (denn
dies wird bekanntlich in Art. 2 der Nomenklaturregeln für die
Benennung der Arten vorgeschrieben), als zulässig betrachtet
werden. Zu welchen enormen Umwälzungen in der
Nomenklatur dies führen würde, wird jeder einigermaßen
mit dem Gegenstande Vertraute selbst ermessen. Daß diese Än-
derungen nicht etwa auch bei einfacher Beibehaltung der bis-
herigen ausnahmsweisen Verwendungeiner Anzahl Brisson’scher
Gattungsnamen ‚konsequenterweise‘ vorzunehmen wären, ist klar;
denn im Charakter einer Ausnahme liegt es eben, daß sie sich
nur auf einzelne Fälle oder Gruppen von solchen bezieht, nicht
aber ein Prinzip darstellt, aus dem alle sich ergebenden Konse-
quenzen zu ziehen sind. — Ferner habe ich bereits 1912, p. 79£.
auf die großen theoretischen Schwierigkeiten hinge-
wiesen, die sich, wenn wirklich eine Nomenklatur wie die Brissons
als binär betrachtet würde und somit die von ihm gebrauchten
binominalen Namen von Arten nomenklatorisch berücksichtigt
werden müßten (s. oben), infolge des Umstandes ergeben würden,
daß die Internationalen (und ebenso wohl alle anderen) Nomen-
klaturregeln bei ihrer ganz anderen Auffassung des Be-
griffes der binären Nomenklatur Verhältnisse, wie sie uns
hierbei begegnen, nicht vorgesehen haben und gar nicht vorsehen
konnten.
Gutachten 38.
„On the Status of the Latin Names in ee 1771“. (Allen,
Stejneger und Stiles in Stiles, 1912a, p. 89—90.)
Die genannten Herren vertreten hier die Ansicht, daß auch
jene lateinischen Namen in Tunstall, 1771, zulässig sind, die lediglich
von einem englischen oder französischen Vulgärnamen begleitet
sind, wenn dieser durch Pennant, 1768, oder Brisson, 1760,
identifizierbar ist, dagegen nach Gutachten 1 nicht, wenn dies
nicht der Fall ist. Letzteres ist nach diesem Gutachten aller-
dings richtig; doch ist der darin diesbezüglich eingenommene
Standpunktselbstnicht haltbar, wie wiroben (p.5—7) gesehen haben
Der erste Teil des Gutachtens 38 ist dagegen dementsprechend
an sich vollkommen zu billigen; er steht aber in Widerspruch zu
Gutachten 1, das u. a. besagt, daß die Beifügung eines Vulgär-
namens in keinem Falle als eine Kennzeichnung (,‚indication‘‘)
zu betrachten ist. Die drei Autoren stützen ihre gegenseitige
Ansicht darauf, daß Tunstall sagt: ‚Nomina Latina vel ex
Linnaeo vel ex ultima editione Zoologiae Britannicae, Gallica
verö ex ornithologia Brissonii plerumque decerpta sunt.“ [Cit.
nach iid., 1. c.] Sie sagen nämlich: „Diese Fußnote kann nicht
richtig interpretiert werden, ohne die zitierten Werke zu konsul-
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 21
tieren. [??] .... Pennant gebrauchte keine lateinischen Namen
außer wie sie sich zufällig in seiner Bibliographie finden, aber seine
englischen Namen sind augenscheinlich die Grundlage für die
meisten der von Tunstall zitierten englischen Namen; Brissons
französisch Namen sind augenscheinlich die Grundlage für
wenigstens die meisten der von lunstall zitierten französischen
Namen.“ .... ‚Manche der gebrauchten Namen haben keinen
Seitenhinweis, sondern beruhen auf den allgemeinen bibliogra-
phischen Hinweisen auf Linnaeus, Pennant, und Brisson. Gerade
wie weit das Wort „plerumque‘ in der Fußnote von Bedeutung
ist und ob irgendwelche französische oder englische Namen durch
Brisson und Pennant nicht identifizierbar sind ist schwer zu
sagen; die vielen geprüften Fälle haben keine Schwierigkeit in der
Identifizierung geboten.‘
Vor allem ist es absolut unstatthaft, jene eng-
lischen Namen in Tunstall, die nicht von einem speziellen
Zitat begleitet sind, als aus Pennant, 1768, zitiert zu betrachten,
wie es Allen, Stejneger und Stiles tun. Denn in der oben an-
geführten Fußnote, auf die sie sich dabei stützen, spricht Tunstall
ausdrücklich nur von den von ihm gebrauchten lateinischen
und französischen Namen. Dieser Fall liegt so klar, daß
darüber nicht der mindeste Zweifel bestehen kann.
(Daß sich die in einem Werk über britische Vögel angeführten
englischen Vulgärnamen wenigstens zum größten Teil auch in
einem früheren Werk über die Fauna von Großbritannien finden,
ist ja von vornherein zu erwarten.) Aber auch die französischen
Namen in Tunstall können absolut nicht als ‚‚von einem bibliogra-
phischen Hinweis“ auf Brisson, 1760, ‚begleitet‘ betrachtet
werden, wie sie es sein müßten, um nach der in Gutachten 1
vertretenen Auffassung des Art. 25 zulässig zu sein. Denn bei
keinem einzigen von ihnen kann man behaupten, daß er zu
denen gehört, die aus Brisson, op. c., entnommen sind. (Daß
sie sich auch in letzterem Werke finden, ist ja wieder von vornher-
ein zu erwarten, da es sich eben um Vulgärnamen handelt.)
Daher ist es auch in keinem Falle, wo der lateinische Name nur
von einem französischen begleitet ist (und ausschließlich um diese
Fälle handelt es sich ja), erweislich, daß dieser sich bei Tunstall
auf dieselbe Art bezieht, die Brisson damit benannte, außer wo
dies eben aus dem Namen selbst hervorgeht. — S. auch die Schluß-
bemerkung bei der Besprechung von Gutachten 39.
Gutachten 39.
; „On the Status of the Latin Names in Cuvier, 1800. (Allen,
Stejneger und Stiles in Stiles, 1912a, p. 91).
Die genannten Autoren sagen hier, daß die lateinischen Namen
in den systematischen Tabellen in Cuvier,1800, 1, die oft von einem
französischen Namen begleitet sind, zulässig sind, soweit sie
durch die auf p. XIX gegebenen „bibliographischen Hinweise“
1. Heft
9 Franz Poche:
identifizierbar sind. Sie sagen zur Begründung dessen: Aus p. XIX
der Einleitung ist es klar, daß diese französischen Namen die in
Cuviers el&mens de zoologie (= Cuvier, 1798), Lac&pede (Vögel
und Säuger), Lamarck (,testaces“) und Brongniart (Rep-
tilien) gebrauchten sind. Die Hinweise auf p. XIX sind biblio-
graphische Hinweise.
In Wirklichkeit geht aus p. XIXf. in keiner Weise das
hervor, was nach den Autoren des Gutachtens daraus klar sein
soll. Vielmehr sagt Cuvier daselbst diesbezüglich nur: ‚Ich habe
getrachtet mich, in den Tabellen die in diesem Bande sind, ein
wenig mehr dieser natürlichen Methode zu nähern, als ich es in
meinen Elementen der Zoologie getan hatte: und ich glaube in der
Verteilung der Tiere mehrere vorteilhafte Änderungen gemacht zu
haben von denen ich auch einen Teil [im Original nicht gesperrt]
den Forschungen der Männer danke die ich soeben genannt habe;
so wird man ohne Mühe erkennen daß ich Nutzen aus der Arbeit
des Bürgers Lacepede über die Vögel und über die Säugetiere
gezogen habe, und aus der des Bürgers Lamarck über die Schaltiere,
und daß die Einteilung der Reptilien die ist die kürzlich der Bürger
Brongniard [sic!| vorgeschlagen hat.“ Daher kann auch von
vornherein garnicht die Rede davon sein, daß die gedachten fran-
zösischen Namen von einem bibliographischen Hinweise begleitet
sind, wie sie es sein müßten, um nach der in Gutachten 1 vertretenen
Auslegung des Art. 25 zulässig zu sein. Außerdem kann aber
Cuvierseinfache Anführung des Umstandes, daß er Nutzen aus ‚‚der
Arbeit“ (was sich ja sehr wohl auch auf mehrere Veröffent-
lichungen beziehen kann) dieses und jenes Autors über eine Tier-
gruppe gezogen hat, ohne irgendeine nähere Angabe, überhaupt
nicht als ein „bibliographischer Hinweis“ betrachtet werden.
An sich ist die Anschauung, daß die in Rede stehenden Namen
zulässig sind, natürlich vollkommen zu billigen, wieich oben (p. 5—7)
gezeigt habe. Nur darf man sich dann eben nicht auf den Stand-
punkt stellen, daß die Beifügung eines Vulgärnamens in keinem
Falle eine Kennzeichnung (‚‚indication‘‘) darstellt, wie es die Au-
toren ganz offenbar (cf. auchdasüber das Gutachten 38 Gesagte) tun.
In dem in Rede stehenden sowie im Gutachten 38 tritt klar
das Bestreben hervor, sogar um den Preis gewaltsamer Kon-
struktionen und Auslegungen in gewissen Fällen die Konsequenzen
zu vermeiden, die die im Gutachten 1 vertretene Auffassung, daß
die Beifügung eines Vulgärnamens in keinem Falle als eine
Kennzeichnung zu betrachten ist, unabweislich nach sich zieht.
Es bedarf keiner näheren Ausführung, wie sehr dieser Umstand
gegen diese Auffassung und für die von mir oben (p. 9,0) entwickelte
gegenteilige spricht.
Gutachten 41.
„Athlennes vs. Ablennes“. (Stiles, 1912a, p. 94—95.)
Hier sucht Herr Stiles darzulegen, daß der Name Athlennes
zu Ablennes zu verbessern ist. Er begründet dies wie folgt: Jordan
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 23
und Fordice geben in der ursprünglichen Veröffentlichung des
Namens (1887, p. 359) dessen Ableitung an. In dieser findet sich
ein offenbarer lapsus calami, indem aus Versehen ein # statt eines ß
geschrieben ist. [Sie sagen nämlich: ‚„AödAevvig, „ohne Schleim‘“,
ein von alten Autoren ihrem ßeAovn oder Acus, nach Valenciennes,
beigelegtes Epitheton.‘“ — ‚Das so verwendete Epitheton ist jedoch
"AßAevvns, Ablennes, und Athlennes ist ohne Sinn.‘ (Jordan in Stiles,
1912a, p. 94).| Bei der Transliterierung ins Lateinische wurde
dieser Lapsus nicht bemerkt, und der Name wurde Athlennes statt
Ablennes geschrieben. Dieser Lapsus wird auch von Jordan
zugegeben. Da in der ursprünglichen Veröffentlichung ein offen-
barer lapsus calami vorliegt, muß der Name Athlennes zu Ablennes
verbessert werden.
Diese Ausführungen Stiles’ erweisen sich aber bei näherer
Prüfung als vollständig unzutreffend. Denn zunächst bestimmt der
hier maßgebende Art. 19 der Regeln ausdrücklich: ‚Die ursprüng-
liche Schreibung eines Namens ist beizubehalten, falls nicht ein
Schreib- oder Druckfehler oder ein Fehler der Umschreibung
nachzuweisen [richtiger: ersichtlich (‚‚Evident‘‘)] ist.‘“ Man sollte
nun meinen, daß daraus schon klar genug hervorgehe, daß der
betreffende Fehler in dem fraglichen Namen enthalten sein
müsse. In unserem Falle ändert Herr Stiles aber die Schreibung,
und noch dazu in sehr einschneidender Weise (man denkez. B. nur an
die Anordnung in Registern, Nomenklatoren!), daraufhin, daß ein
solcher, seiner Ansicht nach ersichtlicher Schreibfehler (lapsus
calami) sich an irgend einer anderen Stelle der Veröffentlichung
(und zwar, wie er selbst angibt, in der angegebenen Ableitung des
Namens) findet. Ich verweise ihn daher auf den französischen
Text der Regeln, der im Zweifelsfalle maßgebend ist (s. Blanchard,
1905,p.8),undin dem zueeinerAnderung der ursprünglichenSchreibung
eines Namens ausdrücklich verlangt wird, daß es ersichtlich sei,
daß dieser Name einen Fehler der Umschreibung, einen Schreib-
oder Druckfehler enthalte. (Der englische Text ist hier allerdings
mangelhaft; aber das ist eben auch allein die Schuld Stiles’, dem
wir ja diesen verdanken.) Und daß dies hier der Fall sei, behauptet
Stiles selbst nicht, sodaß ich das Gegenteil nicht erst zu beweisen
brauche. Es ist also der Name Athlennes unverändert
beizubehalten (und Ablennes Stiles, 1912a, p. 94 als unbe-
dingtes Synonym dazu zu stellen). In diesem Sinne haben
sich auch bereits Jentink und Stejneger (in Stiles, 1912a,
p.94f.) mit Entschiedenheit ausgesprochen ; und letztererhat überdies
nachgewiesen, daß vollends von einem ersichtlichen Schreib-
fehler hier garnicht die Rede sein kann — selbstverständlich
ohne jeden Erfolg (s. unten p. 30£.).
| Gutachten 48.
„Ihe Status of Certain Generic Names of Birds Published
by Brehm in Isis, 1828 and 1830“. (Allen, Stejneger und Stiles
in Stiles, 1912a, p. 110—111.)
t. Heit
94 Franz Poche:
Hier sprechen sich Allen, Stejneger und Stiles dahin aus,
daß die fraglichen Namen, soweit sie lediglich von einem Vulgär-
namen begleitet sind, nomina nuda sind.
An diesem Gutachten ist auffallend, daß im Titel und in der
„Zusammenfassung“ auch von Brehm’schen Namen von 1830
die Rede ist, dagegen weder in dem der Kommission vorgelegten
Fall noch an irgend einer anderen Stelle des Gutachtens. Die am
Schlusse desselben erwähnten Voraussetzungen, in denen zugegeben
wird, daß die fraglichen Namen nomina nuda sind, beziehen sich
also lediglich auf die Namen von 1828. Es fehlt somit in dem
Gutachten jedwede Grundlage zu einem Urteil über die
Namen von 1830. Dies ist aber augenscheinlich keinem der
drei Autoren des Gutachtens und ebensowenig einem der anderen
Kommissionäre aufgefallen. — Im übrigen ist das Gutachten auf
Basis des ihm zugrunde gelegten Gutachtens 1 allerdings
richtig. Doch haben wir bereits oben (p. 5—7) erkannt, daß die in
diesem vertretene bezügliche Ansicht nach den internationalen
Regeln nicht gerechtfertigt ist, womit natürlich auch das hier in
Rede stehende Gutachten hinfällig wird.
Gutachten 51.
„Shall the Names of Museum Calonnianum, 1797, be Accepted ?“
(Stiles, 1912a, p. 116—117.)
Stiles gibt hier das Verdikt ab, daß das Museum Calonnianum,
1797, nomenklatorisch nicht zulässig ist. Seine Begründung hierfür
ist folgende: Es handelt sich hier in erster Linie um die Frage:
Was ist Veröffentlichung? ‚Im Gutachten 15 erklärte die Kom-
mission [oder genauer gesagt Herr Stiles]: ‚Veröffentlichung, im
Sinne des Kodex, besteht in der öffentlichen Ausgabe von Ge-
drucktem.‘“ Das qualifizierende Wort ‚öffentlich‘ in dieser De-
finition zeigt an daß das fragliche Gedruckte nicht nur für spezielle
Personen oder für eine begrenzte Zeit bestimmt ist, sondern daß
es der Welt gegeben, oder gebraucht wird in der Art eines dauernden
wissenschaftlichen Dokuments. ‘‘— ‚Auf Grund des unterbreiteten
Beweismaterials, und auf Grund der Prüfung eines Exemplars des
Museum Calonnianum seitens des Sekretärs, ist die Kommission
der Ansicht daß dieses weder ausgegeben noch gebraucht wurde
im Sinne eines dauernden wissenschaftlichen Dokuments, und die
darin enthaltenen neuen Namen sind nicht veröffentlicht im Sinne
der Regeln.“ |
Diese Argumentation Stiles ist aber in allen
Punkten gänzlich unrichtig. Durchaus unstatthaft ist
zunächst die Herbeiziehung der in Gutachten 15 gegebenen Defi-
nition von ‚Veröffentlichung‘. Denn die Kommission hat keine
so plumpe Zirkeldefinition gegeben, daß sie erklärte, daß eine Ver-
öffentlichung in einer öffentlichen Ausgabe von Gedrucktem
besteht. (Und hätte sie es getan, so würde dies für unseren Fall
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 25
natürlich garnichts besagen, da ja das Wort ‚öffentlich‘ um kein
Jota mehr Aufschluß über den Begritf der Öffentlichkeit gibt als
der Ausdruck ‚Veröffentlichung‘.) Vielmehr besagt jene Defi-
nition, daß eine solche in einer öffentlichem Ausgabe von Ge-
drucktem besteht (im Gegensatz zu einer [öffentlichen] Ver-
lesung einer Arbeit in einer wissenschaftlichen Gesellschaft [oder
der öffentlichen Ausgabe von etikettierten Exemplaren, wie
sie in der Botanik vielfach üblich ist]). Dies geht übrigens auch aus
dem Zusammenhange der betreffenden Stelle sowie aus der Sach-
lage des Falles, zu dessen Klärung jene Definition dienen sollte,
in einer jeden Zweifel ausschließenden Weise hervor, und ebenso
auch aus Allen, Brewster, ... Stone, 1908, p. LXVIf., woraus
Stiles jene Definition (mit einer stilistischen Änderung) offenbar
geschöpft hat. — Völlig unzutreftend ist ferner Stiles’ weitere, auf
garnichts gegründete Behauptung, daß das Wort öffentlich anzeigt,
daß das fragliche Gedruckte nicht für eine begrenzte Zeit bestimmt
ist. Nach dieser Auffassung würden ja nicht nur so ziemlich alle
Tagesblätter, sondern auch alle vorläufigen Mitteilungen, ersten
Entwürfe von Systemen usw., die nur für die Zeit bis zum Er-
scheinen der definitiven Arbeit bestimmt sind, als überhaupt nicht
veröffentlicht zu betrachten sein! — Was das ‚unterbreitete
Beweismaterial‘‘ betrifft, so kann damit ganz offenbar nichts
anderes als die Ausführungen Dalls (in Stiles, 1912a, p. 116) über
das Werk — dieser war es nämlich, der das Gutachten ver-
langt hatte — gemeint sein. Die von Dall für dessen nomenkla-
torische Nichtberücksichtigung angeführten Gründe zieht Stiles
bei der Begründung des Gutachtens in keiner Weise heran und
betrachtet sie also augenscheinlich und mit Recht als nicht stich-
haltig, sodaß ein Eingehen auf sie hier nicht nötig ist. Wohl aber
muß ich eine von Dall über das Werk gemachte tatsächliche Angabe
richtigstellen, da sie sonst als eine gewisse Stütze der Behauptungen
Stiles’ über die Natur desselben erscheinen könnte. Herr Dall
sagt nämlich: ‚Es enthält keine Beschreibungen oder spezifischen
Hinweise auf Literatur oder Abbildungen in anderen Veröffent-
lichungen.“ In Wirklichkeit enthält es aber nebst zahlreichen
deskriptiven Angaben über einzelne Exemplare der darin ange-
führten Arten, die allerdings sehr kurz sind und sich meist nur
auf Größe und Farbe beziehen, insbesondere auch zahlreiche
spezifische Hinweise auf die Literatur. Im laufenden Text sind
diese allerdings in sehr gekürzter Form, oft nur durch den Namen
des Autors des betreffenden Werkes, gegeben; auf p. VIII aber
findet sich eine von Dall augenscheinlich übersehene „Erklärung
der Abkürzungen‘, worin die durch jene bezeichneten Werke genau
angegeben werden. — Vollends unverständlich ist es aber,
wieso die Kommission zum Teil auch auf Grund der
Prüfung des Werkes durch Herrn Stiles zu einem Urteil
über dasselbe kommen kann, obwohl er ihr über seine
bezüglichen Befunde nicht ein Wort mitteilt! Das ist
1. Heft
26 Franz Poche:
ja das reine ‚aörög &pa‘‘ der Pythagoräer, ja noch weit schlimmer
als dieses; denn dort war es wenigstens ein Pythagoras, auf dessen
Wort die getreuen Schüler blindlings bauten. — — — Manche
werden vielleicht fragen: ‚Wie kann Stiles es wagen [denn
er selbst ist es, der diesen Satz geschrieben hat!], überhaupt
eine solche Zumutung an eine internationale wissenschaftliche
Kommission zu stellen? Was denkt er denn von den Mitgliedern
dieser ?‘“ Ich will nun gewiß sein Vorgehen weder zu rechtfertigen
noch zu verteidigen versuchen. Aber ich erfülle nur eine Pflicht
der wissenschaftlichen Objektivität, wenn ıch konstatiere, daß der
in jenen Fragen enthaltene Vorwurf gegen Herrn Stiles füglich
nicht erhoben werden kann. Denn er könnte — leider, leider —
mit sarkastischem Lächeln entgegnen: „Ich habe den Herren der
Kommission nichts zugemutet, was nicht die überwiegende Mehr-
zahl von ihnen wirklich getan hat. Ich habe sie also voll-
kommen richtig beurteilt.“ Gewiß ließe sich dagegen ein-
wenden, daß vermutlich ein Teil der Kommissionäre der Ent-
scheidung Stiles’ aus ganz anderen als den von ihm geltend
gemachten Gründen zugestimmt hat, ein anderer die betreffende
Stelle nicht beachtet hat, und wieder andere endlich, durch Erfah-
rung belehrt, sich sagten, daB jeder Widerspruch gegen Stiles’-
Verdikt doch vergeblich sei (cf. unten p. 29—32). Aber wie die Sache
nun einmal im Gutachten gedruckt steht, wäre Herr Stiles zu
einer solchen Entgegnung formal vollkommen be-
rechtigt!!
Gründe für die Ansicht, daß das fragliche Werk ‚‚weder
ausgegeben noch gebraucht wurde im Sinne eines dauernden
wissenschaftlichen Dokuments“, werden also weder in der Dar-
stellung des Falles noch im Gutachten selbst gegeben. Jene
Ansicht Stiles’ entbehrt aber nicht nur jeder Begrün-
dung, sondern ist zudem ganz offenbar falsch. Denn im
Vorwort sagt der Autor des Werkes auf p. V, daß es nötig befunden
wurde, neue Gattungen zu errichten; ‚und wie sie[i.e. die Arten ]zahl-
reicher werden, wird es ohne Zweifel notwendig sein noch mehr Gat-
tungen zu errichten, wie Fabritius [sic!]| und andere in der Entomolo-
gie getan haben.‘“ Ferner entschuldigt er sich wegen voraussichtlicher
Mängel in den (neuen) Art- und Gattungsnamen. So würde er
doch gewiß nicht schreiben, wenn er die Arbeit nicht ‚im Sinne
eines dauernden wissenschaftlichen Dokumentes‘‘ betrachten
würde. Darauf hat auch schon Herr Stejneger (in Stiles, 1912a,
p. 117) nachdrücklich hingewiesen, ebenso auf die damalige nicht
seltene Ubung, Auktionskataloge zur Veröffentlichung derartigen
deskriptiven Materials zu benützen, und auf äußere Umstände,
aus denen gleichfalls erhellt, daß das Werk nicht nur für
vorübergehenden Gebrauch bestimmt war. — Selbstver-
ständlich blieben aber die Ausführungen Stejnegers
aus den auf p. 29—31 dargelegten Gründen vollkommen ver-
geblich.
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 97
Allgemeine Betrachtungen über die Gutachten.
Es haben also von Mitgliedern seiner eigenen
Kommission die Herren Blanchard; Maehrenthal, Schulze,
Graff und Studer; Hoyle (zweimal); Maehrenthal und
Schulze (zweimal); Jentink (dreimal); Monticelli; Hartert;
und Stejneger (zweimal) innachgewiesenermaßen durchaus
richtiger Weise gegen die jeweilige Entscheidung Stiles’
(bezw. [beim Gutachten 37] die einer früheren Entscheidung Stiles’
streng analoge Allens) gestimmt. Meist haben sie auch eine
Begründung für ihre Ansicht gegeben, die gewöhnlich ab-
solut beweisend für die Unrichtigkeit der Stiles’schen
Zeurtassune ist: In keinem einzigen dieser Fälle hat
aber Herr Stiles sich bewogen gefühlt, sein Diktum
irgendwie zu ändern. Augenscheinlich betrachtet er die
Darlegungen aller dieser Herren in keinem Falle als ‚wichtig‘
(cf. sein abweichendes Vorgehen im Gutachten 49 u. 50 [Stiles,
1912a, p. 113 u. 115], wo er Einwendungen gegen seine Darlegungen
ausdrücklich diese seltene Ehre antut [s. unten p. 30f.]). — Nun
frage ich: Kann irgend jemand, ganz abgesehen von den vor-
stehenden Beweisen des Gegenteils, ernstlich glauben, daß wirk-
lich in jedem dieser Fälle Stiles im Recht und die seine
Ansicht bekämpfenden Autoren, ein Blanchard, ein Hartert,
ein Hoyle, Maehrenthal und Schulze, Maehrenthal,
Schulze, Graff und Studer, ein Monticelli, ein Stejneger
usw. im Irrtum sind?!) Und umso weniger wird man dies
glauben können, wenn man sich erinnert, einer wie vernichtenden
Kritik die neueste umfangreiche Arbeit Stiles’ auf seinem
eigenen Spezialgebiete, der Trematodenforschung, in vollster Ein-
mütigkeit von zwei der unbestritten ersten Kenner
dieser Gruppe, Odhner (1911, p. 189—191), und in noch viel
schärferer Weise von Looss (1912, p. 353—356) unterzogen worden
ist. Besonders letztere ist äußerst lehrreich und für uns hier deshalb
wichtig, weil sie auf manches sonst völlig Unbegreifliche in dem
Vorgehen Stiles’ ein gewisses Licht wirft. „Die Krone der
Unzulänglichkeit muß — leider — der jüngsten Arbeit von STILES
und GOLDBERGER zuerkannt werden.“ ‚Dann aber wehe, wenn
STILES und GOLDBERGER Anhänger finden...“ Die Abbildungen
„tühren dem interessierten Leser an den in Frage kommenden
Stellen meist nur stärker markierte Anhäufungen von Drucker-
schwärze vor.‘ ‚Alles was die letzten zehn Jahre an neuen
Erfahrungen.... gebracht haben, scheint an den Autoren spurlos
vorübergegangen zu. sein.‘ Ich kann ‚für ihr Verfahren vom
Standpunkt ernster Forschung aus keine plausible Entschuldigung
finden.“ — Um im Rahmen dieser Arbeit zu bleiben, vermeide
!) Von jenen Fällen, wo Stiles wirklich im Recht war und un-
stichhaltige Einwendungen gegen seine Ausführungen erhoben wurden,
sehe ich dabei ganz ab, zumal da er hierbei ohnedies auch stets mit
seiner Ansicht durchgedrungen ist (cf. oben p. 3).
1. Heft
28 Franz Poche:
ich es absichtlich, die naheliegende Frage zu erörtern, ob ein Autor,
dessen Leistungen derartige sind, allein schon aus diesem
Grunde der geeignete Mann ist, um der Sekretär oder
überhaupt Mitglied einer internationalen wissenschaftlichen Kom-
mission zu sein und zudem noch eine de facto fast unumschränkte
Herrschaft über sie auszuüben (cf. auch Hendel, 1912, p. 226).
(Über letztere Tatsache wird sich kein einigermaßen mit der Sachlage
Vertrauter dadurch täuschen lassen, daß Herr Stiles am letzten
Zoologenkongreß in Monaco sich in den öffentlichen Sitzungen
bei den Verhandlungen über die Nomenklaturfrage etwas mehr im
Hintergrunde hielt und insbesondere auch in leicht zu durch-
schauender Absicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit Wen-
dungen wie: „Die Kommission hat mich beauftragt...“ [richtiger:
Ich habe mir von meiner Kommission den Auftrag erteilen lassen... ]
usw. gebrauchte.) Das eine aber muß auch hier mit voller Klarheit
gesagt werden: Damit, daß Herr Stiles alle noch so be-
rechtigten Einwände gegen seine, Ansichten /einizech
ignoriert oder bestenfalls mit einer erweislich unrichtigen (s.
Poche, 1912, p. 94) Bemerkungabtut und die betreffendenKom-
missionäre unter Totschweigen ihrer Gründe von ihm und
den anderen Mitgliedern seiner Kommission niedergestimmt
werden (s. unten p. 30£.), wird eine Frage ebensowenig
erledigt und. der Erreichung einer einheitlichen und
stabilen Nomenklatur ebensowenig gedient wie damit,
daß ihm mißliebige Anträge zu Änderungen der Regeln
entgegen dem ausdrücklichen Auftrag des Kongresses
(s. Matschie, 1902, p. 930; Blanchard, 1905, p. 8) vermittels
des liberum veto einfach unterdrückt werden. Vielmehr
müssen die Nomenklaturregeln in jeder Hinsicht, wieD.S. Jordan
(1907, p. 468) so gut gesagt hat, ‚‚die beste mögliche Erledigung
darstellen, sonst werden spätere Generationen sie beiseite
werfen.” — —
Stiles wird das Vorstehende vielleicht mit dem Hinweis
entkräften wollen, daß es bei der Abgabe von 51 Gutachten nicht
möglich war, es in jedem Falle ‚jedem Autor recht zu machen“,
und daß die Kommission nicht auf ‚‚persönliche Wünsche‘ dieses
oder jenes Kommissionsmitgliedess — oder anderen Autors —
Rücksicht nehmen könne. Dies wäre ebenso richtig wie trivial,
träfe aber das Gesagte in keiner Weise. Denn nicht darauf
gründen sich die obigen Ausführungen und ebensowenig die so
weitverbreitete und tiefgehende Unzufriedenheit mit
der. ;nomenklatorischen. Tätigkeit. des. Herrn Stiles
überhaupt, die wir nicht etwa nur bei den Gegnern, sondern ebenso
auch bei entschiedenen Anhängern der strengen Durchführung des
Prioritätsgesetzes finden. Vielmehr gründet sich das Gesagte einzig
und allein darauf, daß Stiles eine ganze Anzahl Gutachten abgibt,
die nachweislich unrichtig sind, an einem einmal erlassenen
Ukas festhält, wenn noch so stichhaltige Gründe dagegen geltend
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 99
gemacht werden, und die Kenntnisnahme dieser letzteren
den anderen Kommissionären bis ost festum vorenthält
(cf. unten p. 30£.)!
Erörterung der Mittel, durch die Herr Stiles in seiner Kommission
eine Majorität für seine oft nachweislich unrichtigen Entscheidungen
erlangt.
Vorstehend habe ich, und in vielen Fällen haben, wie wir
sahen, auch andere Autoren, sowohl Mitglieder als Nichtmitglieder
seiner Kommission, den Beweis geführt, daß die Ausführungen
Stiles’ den Nomenklaturregeln, auf die sie gegründet sein sollen,
oft direkt zuwiderlaufen. Es drängt sich daher die Frage auf, durch
welche Mittel er trotzdem eine Majorität für jene erlangt. Diese
Mittel sind nachweislich folgende:
1. Herr Stiles macht oft insbesondere in der jedem Gutachten
(außer 1—5) vorangestellten ‚Zusammenfassung‘, mehrfach aber
auch im Haupttexte jener, fundamental unrichtige Angaben
über den objektiven Tatbestand, auf Grund welcher seine
Entscheidung dann freilich zutreffend erscheint. Die anderen
Kommissionäre setzen aber begreiflicherweise meist voraus, daß
wenigstens seine Angaben über den Tatbestand im wesentlichen
richtig sind, sind auch mangels der oft schwer erhältlichen Werke,
um die es sich handelt, vielfach garnicht in der Lage, sie zu kon-
trollieren, und nehmen sie daher im guten Glauben an. Ein Teil
von ihnen liest oft wohl überhaupt nur jene Zusammenfassung
und stimmt auf Grund dieser zu (cf. Poche, 1912, p. 93, und die
einstimmige Annahme! der Darlegungen im Gutachten 38
betreffs der englischen Namen in Tunstall, 1771, die nach den
Angaben in diesem Gutachten selbst klar als gänzlich unrich-
tigersichtlich sind [s. oben p. 20f.]).— Beispiele für das Gesagte
sind: Stiles’ Angaben im Gutachten 16 über das, was das Gut-
achten 5 besagt (cf. Poche, 1912, p. 87£.); seine Angabe im Gut-
achten 20, daß Gronovius, 1763, binär ist?); seine ganz analoge
Behauptung im Gutachten 24; sein total ungerechtfertigter Hinweis
auf die Urbeschreibung im Gutachten 29. Ganz augenscheinlich
tritt es bei einem Vergleich der Abstimmungen in den Gutachten 20
und 37, die streng analoge Fälle behandeln, hervor, daß
hier solche Irreführungen durch unrichtige Angaben
erfolgt sind. Denn zwei Kommissionäre — und zwar solche,
die wirklich Verständnis für Nomenklatur haben (s. unten sub 2)
— haben in je dem einen dieser Fälle gerade entgegengesetzt
gestimmt wie in dem anderen, was nur dadurch zu erklären
ist, daß sie sich eben in je dem einen Falle durch jene Angaben
täuschen ließen, in dem anderen aber deren Unrichtigkeit erkannten.
2) Diese wird auch keineswegs durch den Zusatz ‚obwohl nicht kon-
sequent binominal‘ entsprechend kommentiert, da man dabei nicht leicht
etwas anderes denkt als;daß Gronow eben auch ternäre Benennungen
für „Varietäten“ angewandt habe,
1. Heft
30 Franz Poche:
2. Die Mitglieder seiner Kommission werden formell zwar
„vom Kongreß‘ gewählt; aber tatsächlich ist der Vorgang der,
daß Stiles in seinem ‚‚Bericht der Nomenklaturkommission“ „‚vor-
schlägt“,werzuwählenist—undder Kongreßhatdiesbis-
herimmer blindlings angenommen. Gewiß dürfen die anderen
Kommissionäre beidiesen,, Vorschlägen“ auch ’'maleinWortmitreden;
aber ebenso gewiß ist, daß auch hierbei Stiles’ de facto fast unum-
schränkte Diktatur über die Kommission zur Geltung kommt und
zum mindesten niemand vorgeschlagen wird, der ihm nicht genehm
ist. Hiermit will ich keineswegs sagen, daß nur Zoologen in die
Kommission gewählt werden, die in allen wesentlichen Punkten
die Stiles’schen Ansichten teilen. Dies ist aber zur Sicherung
einer steten Majorität für ihn auch unnötig; dazu genügen voll-
ständig ein Grundstock verläßlicher Ja-sager nebst der Stimme
Stiles’ selbst, der natürlich stets auch für die Annahme des von
ihm?) verfaßten Gutachtens stimmt, und eine entsprechende
Auswahl der anderen Mitglieder; das Übrige tun dann schon die
sub 1 und 3 angeführten Faktoren. — Stiles sucht zwar (1912b,
p. 558) die Sache so darzustellen, als ob jeweils alle Mitglieder seiner
Kommission ‚Spezialisten in Nomenklatur“ wären. Dies ist
aber gänzlich unwahr, wie Herr Stiles mindestens so
gut weiß wie ich, und machen sie zum Teil selbst nicht im Ent-
ferntesten diesen Anspruch. Zustimmung zu allen oder fast allen
Ausführungen Stiles’ ist doch gewiß nicht etwa auch nur
ein Indizienbeweis für den Besitz von Verständnis und
Kenntnis auf nomenklatorischem Gebiete — die ja eben
den Spezialisten darin ausmachen. Und als schlagende
Illustration für die Berechtigung des oben gebrauchten Aus-
druckes ‚verläßliche Ja-sager‘‘ verweise ich darauf, daß nach
Stiles’ eigenen Angaben (1910a, p. 10 und 12) Mitglieder seiner
Kommission in nicht weniger als drei Fällen über eine
Frage gleichzeitig sowohl im bejahenden als auch im
verneinenden Sinne gestimmt haben [weil sie nämlich
nach der Einrichtung des für die Unterschriften vorgesehenen
Raumes ganz offenbar glaubten, daß Stiles wünsche, daß sie
ihre Unterschrift an beide Stellen setzen]! — Es scheint im all-
gemeinen viel zu wenig gewürdigt zu werden, über eine
wie mächtige und gefährliche Waffe Stiles in dieser
Auswahl der Kommissionäre verfügt.
3. Die oft absolut beweisenden Einwände gegen seine
Ansichten, die von Mitgliedern der Kommission erhoben werden,
bringt Stiles niemals zur Kenntnis der anderen Mit-
glieder.*) (Betreffs einer ausführlicheren Darstellung s. Poche,
®) oder ausnahmsweise von einem anderen von ihm damit betrauten
Mitgliede seiner Kommission, das erfahrungsgemäß ‚zufällig‘ stets die-
selbe Ansicht über die betrefiende Frage hat wie er,
*) In dem einen Falle des Gutachtens 49 [und anscheinend auch
in dem des Gutachtens 50] hat er dies getan; in beiden Fällen waren
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 31
1913, p. 72.) Alle diese Herren sind somit gezwungen, ihre Stimme
ausschließlich unter dem Einflusse der Ausführungen
Stiles’ abzugeben, während ihnen die Kenntnis der
Gegengründe vorenthalten wird. Und anderseits hat da-
durch kein einziger Kommissionär praktisch irgend-
welche Möglichkeit, mit seiner Ansicht gegen die des
Herrn Stiles durchzudringen. (Dies kann auch keineswegs
etwa dadurch gerechtfertigt werden, daß er Sekretär der Kom-
mission ist und die anderen Herren nicht. Denn ein zufälliger
Umstand wie dies soll und darf gewiß nicht einen so überwiegenden,
entscheidenden Einfluß auf das Schicksal der von den anderen
Kommissionären vertretenen Ansichten sowie auf die von der
Kommission als solcher abgegebenen Gutachten haben. Zudem
handelte Stiles genau ebenso, als der verstorbene Herr v.
Maehrenthal ebenfalls Sekretär dieser war.) In dieser Hinsicht
waren die Verhältnisse vor der hochherzigen Subvention der
Smithsonian Institution für Schreibarbeiten sogar weniger schlecht
als jetzt. Denn damals wurden die Gutachten von einem Mitglied
zum anderen herumgeschickt, sodaß wenigstens die späteren die
von anderen geäußerten Gründe gegen Stiles’ Auffassung erfuhren.
— Man sollte meinen, daß eine solche Subvention dazu dienen würde,
die Kommunikation zwischen den Mitgliedern zu verbessern, also
u. a. die vorgebrachten Argumente bei zu treffenden Entschei-
dungen besser und vollständiger zu ihrer Kenntnis zu bringen.
In Herrn Stiles’ Hand hat sie aber den Effekt, daß ihnen alle ihm
nicht genehmen Argumente besser und vollständiger vorenthalten
werden. Kann dies der Absicht der Smithsonian In-
stitution entsprechen??
Nun frage ich: Kann irgend jemand glauben, daß ein solches
Vorgehen einer unvoreingenommenen Beurteilung förderlich oder
nur damit gut vereinbar ist? Und daßes die Absicht des Kon-
gresses war, alser eine Kommission von 15 (jetzt 18) Mitgliedern,
größtenteils bewährte und angesehene Forscher, ernannte, daß
die Ansicht eines Herrn durch solche Mittel in jedem
einzelnen Falle über alle noch so triftigen Gegengründe
triumphieren solle?
Daß solche Verhältnisse alles Vertrauen in die Richtig-
keit und Zweckmäßigkeit der formell „von der Kom-
mission“ abgegebenen Gutachten zerstören müssen, ist
klar. Ebenso, was das bei Entscheidungen bedeutet,
deren Kraft ausschließlich auf jenen Momenten beruht.
Ist es doch schon soweit gekommen, daß z. B. kürzlich ein Autor, der
gewiß in Nomenklaturfragen nicht zu konservativ ist, nämlich
aber die betreffenden Herren im Irrtum, so daß es ihm nicht schwer fiel,
ihre Ausführungen zu widerlegen. Er konnte diese also, ohne für die
Annahme seiner Ansicht fürchten zu müssen, beruhigt den anderen Kom-
missionären mitteilen und sie sogar als ‚wichtig‘ bezeichnen.
i. Heft
32 Franz Poche:
Hendel (1912, p. 226), erklärt hat, daß alle der Sachlage nach
unterrichteten Zoologen ihm zustimmen werden, daß die Verhält-
nisse in der Kommission unhaltbare geworden sind und
daß diese de facto durch eine Person allein repräsentiert
wird. Wen er damit meint, erhellt daraus, daß er gleich danach
von „der Kommission — oder, was dasselbe ist, Mr. Stiles‘ spricht.
Letzteres ist zwar etwas übertrieben; aber daß eine solche Be-
hauptung öffentlich von einem ernsten Forscher gemacht werden
kann, ist bezeichnend genug! Ein anderer in Nomenklaturfragen
bewanderter Forscher, Mathews, hat (1911, p. 5) das Verfahren
in einem solchen (von Herrn Stiles verfaßten) Gutachten mit
lapidarer Kürze als ‚ein höchst unwissenschaftliches Vorgehen“
erklärt (cf. oben p. 2f.). Und einer der speziell auch in syste-
matischer Hinsicht allerersten lebenden Entomologen,
Handlirsch, betont an bedeutungsvoller Stelle (1913, p. 81), daß
ihm ‚‚die Geschäftsführung der ständigen Internationalen Nomen-
klaturkommission nicht die Gewähr für eine wirklich objektive
und den Intentionen der großen Mehrheit der Zoologen entspre-
chende Behandlung und Weiterentwicklung der offiziellen Regeln
zu bieten scheint.‘‘ Und weiter bemerkt Herr Handlirsch: ‚Eine
Kommission, in welcher die Stimme eines Mitgliedes genügt, um
irgendeinen ihm nicht genehmen Antrag aus der Diskussion aus-
zuschalten und ein Kongreß, der von solchen ausgeschiedenen
Anträgen nichts erfährt und zudem ..... . die von der aus wenigen
Mitgliedern bestehenden Kommission unterbreiteten Vorschläge
meist kritik- und interesselos billigt, sind nicht das kompetente
Forum für derlei Angelegenheiten‘.
Zusammenfassung.
Die Gutachten enthalten zahlreiche Ausführungen und Be-
hauptungen, die mit den Nomenklaturregeln oder dem objektiven
Tatbestand in Widerspruch stehen und überdies oft ganze Reihen
neuer, einschneidender Namensänderungen bedingen würden. Außer-
dem geben jene irrtümlichen Auffassungen zu massenhaften Un-
sicherheiten und unentscheidbaren Meinungsverschiedenheiten
Anlaß. — Dadureh kann die Nomenklatur nie zur Ruhe kommen.
Darauf hat auch schon Mathews nachdrücklich hin-
gewiesen. — Der Verfasser der allermeisten Gutachten ist Stiles.
Gutachten 1. — Es ist gänzlich ungerechtfertigt,
eine Abbildung zwar (und mit vollem Recht) bei Art-,
nicht aber bei Gattungsnamen als eine ‚indication“
[bezw. Kennzeichnung] zu betrachten, wie es hier geschieht.
Zudem gibt die Stilisierung des Gutachtens zu Unsicherheit und
Zweifeln Anlaß. — Noch unlogischer ist es, daß bei Gat-
tungsnamen zwar die Anführung eines Typus als eine Kenn-
zeichnung betrachtet wird, nicht aber die Anführung meh-
rerer oder aller Arten des Genus! Dieser sowie der vorher
zurückgewiesene Standpunkt widerstreiten auch der bisherigen
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 33
Übung und würden daher viele neue Namensänderungen
bedingen. — Sowohl den Regeln zuwiderlaufend als aus gewich-
tigen anderen Gründen entschieden zu widerraten ist es, die Hin-
zufügung eines Vulgärnamens nicht als für die Zulässigkeit eines
Namens genügend zu betrachten. Denn die Regeln verlangen
hierfür ausdrücklich nur, daß der Name von einer ‚‚indication‘“
[Andeutung] begleitet sei; und es ist unleugbar, daß die
Hinzufügung eines Vulgärnamens eine solche darstellt.
Stiles’ eigene Kommission hat zweimal Entscheidungen
gefällt, die diesem irrigen Gutachten zuwiderlaufen.
Gutachten 4. — Dieses behauptet, daß Manuskriptnamen
schon durch ihre bioße Anführung als solche zulässig
werden und daß sogar ihre Giltigkeit nicht dadurch beeinflußt
wird, ob sie von dem sie veröffentlichenden Autor angenommen
oder verworfen werden. Diese Ansicht ist aber gänzlich irrig
und hätte überdies bedeutende Übelstände, vor allem zahlreiche
Namensänderungen zur Folge. Zudem ist sie absolut un-
vereinbar mit dem von der Kommission selbst un-
mittelbar nachher in bezug auf vorlinneische Namen, die nach-
1757 wieder gedruckt wurden, in dem streng analogen Falle
eingenommenen gerade entgegengesetzten Standpunkt.
Gutachten 6. — Stiles’ Ansicht, wonach auf Grund der
Bestimmung (g) desneuen Art. 30der Regeln —dieer stets, aller-
dings ganz mit Unrecht, als giltig betrachtet — unter gewissen
Umständen nicht die willkürliche Typusbestimmung,
sondern de facto das Eliminationsverfahren für die nach-
trägliche Festlegung des Typus von Gattungen anzuwenden wäre,
steht mit jener in Wirklichkeit in direktem Wider-
spruch. Überdies ist das Gutachten so wenig präzise und ein-
heitlich abgefaßt, daß es invielfacher Hinsicht ganz unklar
ist, welche Fälle alle darunter subsumiert werden sollen.
Gutachten 7. — Stiles’ Behauptung, daß durch die Be-
zeichnung einer Art als ‚‚n. g., n. sp.‘ diese gemäß Art. 30a zum
Typus der betreffenden neuen Gattung bestimmt wird, steht
in vollem Widerspruch mit diesem Artikel.
Gutachten 16. — Hier sucht Stiles darzulegen, daß die
bloße Zitierung eines vorlinndischen mononominalen Namens einer
Spezies (welchen Begriff er beharrlich mit dem ganz verschiedenen
Begriff „Speziesnamen‘ verwechselt) in der Synonymie gegebenen-
falls Tautonymie begründe. Dies ist aber ganz unhaltbar, wie
schon die Kommissionäre Maehrenthal und Schulze klar be-
wiesen haben, und ‚widerspricht direkt nicht nur den
Regeln, sondern auch dem Gutachten5 der Kommission.
Zu welchen endlosen Meinungsverschiedenheiten jene Ansicht
führen würde, erhellt am schlagendsten aus der Ängstlichkeit,
mit der Stiles es vermeidet, sich auch nur in einem
einzigen Falle effektiv für ihre Anwendung auszu-
sprechen.
Archiv für Naturgeschichte R
01914 AL, 3 1. Heft
34 Franz Poche:
Gutachten 19. — Die Ersetzung des von Jordan und
Seale gebrauchten Namens Pharopteryx Rüpp. durch Plesiops
ist unberechtigt.
Gutachten 20. — Hier behauptet Stiles, daß es klar ist
(sic!), daß Gronovius (1763) binäre Nomenklatur angewandt
habe. Danach wären sowohl polynominale als mononominale
Benennungen von Arten dieser entsprechend. — Dies ist erwiesener-
maßen gänzlieh irrig. Unzweifelhaft richtig ist vielmehr die
allgemein herrschende, bisher auch von Stiles selbst ver-
tretene Auffassung des Begriffes binäre Nomenklatur. Überdies
würde Stiles’ sonderbare neuerliche Ansicht zahllose höchst
störende neue Namensänderungen zur Folge haben und
hat sie zum Teil schon veranlaßt. Bezeichnend ist, daß Stiles
gerade hierdurch einen bisherigen entschiedenen Anhänger
der strengen Priorität dazu getrieben hat, die einzige
Rettung in einer Liste von Nomina conservanda zu
erblicken! — Zur Begründung seiner jetzigen Ansicht berief sich
Stiles in einer Sitzung seiner Kommission allen Ernstes auf ein
gewöhnliches Wörterbuch und betonte, daß es die höchste Autorität
Sei, die er kenne! |
Gutachten 23. — Stiles’ Behauptung, daß der von La
Cepede nur als Teil polynominaler Manuskriptnamen in
der Synonymie zitierte Name Aspro zulässig sei, ist in dop-
pelter Hinsicht unrichtig. Der allgemein übliche Name Aspro
C. V. ist also durch jenen nicht präokkupiert.
Gutachten 24. — Gleiches gilt in dem streng analogen hier
behandelten Fall.
Gutachten 26. — Stiles’ Ansicht, daß der Name Cypsilurus
evident ein Druckfehler ist und zu Cypselurus zu verbessern ist,
ist durchaus unzutreffend.
Gutachten 29. — Dasselbe gilt von seiner analogen Ansicht
betreffs des Namens Pachynathus.
Gutachten 33. — Nach Stiles sind die Namen Rutilus
und Plargyrus für verschiedene Gattungen verfügbar. Dies
ist jedoch ganz unhaltbar, nicht nur weil jene unbedingte Synonyme
sind, sondern auch weil Stiles dabei eine einer Gattung
ursprünglich nur zweifelhaft zugerechnete Art als
Typus dieser betrachtet! Giltiger Name des Genus ist Rutilus.
Gutachten 37. — Streng analog der irrtümlichen
Ansicht Stiles’ im Gutachten 20 besagt dieses Gutachten, daß
Brissons (1760) Nomenklatur ‚konsequent binär‘“ ist und seine
Gattungsnamen daher zulässig sind. Es gilt daher das unter
jenem Gesagte auch hier. — Dieses Gutachten proklamiert
natürlich etwas ganz anderes als einfach die Beibehaltung jener
Brissonschen Namen, die bisher als Ausnahmen vielfach ge-
braucht wurden, wie es ja nach den am Monacoer Kongreß ge-
faßten Beschlüssen auch weiterhin geschehen könnte. — Augen-
scheinlich_ hat _ weder Allen noch Stiles erkannt, daß bei
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 39
Annahme jenes Standpunktes unbedingt auch Brissons
Artnamen dort, wo er Arten binominal benannt hat,
zulässig wären! Ferner brächte jener Standpunkt große theo-
retische Schwierigkeiten mit sich.
Gutachten 38. — Dieses besagt, daß auch jene lateinischen
Namen in Tunstall, 1771, zulässig sind, die lediglich von einem
Vulgärnamen begleitet sind, wenn dieser durch Pennant, 1768,
oder Brisson, 1760, identifizierbar ist, nicht aber, wenn dies
nicht der Fall ist. Letzteres wäre nach Gutachten 1 allerdings
richtig; doch ist dieses selbst in jener Hinsicht falsch. Der erste
Teil von Gutachten 38 ist dagegen an sich durchaus richtig, wider-
streitet aber dem Gutachten 1.
Gutachten 39. — Dieses besagt, daß die lateinischen Namen
in Cuvier, 1800, zulässig sind, soweit sie durch die „bibliographi-
schen Hinweise‘ auf p. XIX identifizierbar sind. Die hierbei zu-
grunde gelegte Auffassung des objektiven Tatbestandes ist aber
in zweifacher Hinsicht irrig, sodaß jene nach Gutachten 1
unzulässig wären. An sich ist aber die Ansicht, daß jene Namen
zulässig sind, durchaus richtig (s. oben sub Gutachten 1).
Gutachten 41. — Stiles’ Änderung des Namens Athlennes
zu Ablennes entbehrt jeder Berechtigung.
Gutachten 48. — Das Gutachten besagt, daß die Namen von
Brehm in Isis, 1828 und 1830, die nur von einem Vulgärnamen
begleitet sind, nomina nuda sind. Es fehlt aber in dem Gut-
achten jede Grundlage zu einem Urteil über die Namen
von 1830! Im übrigen ist es zwar nach Gutachten 1 richtig
(s. d.), in Wirklichkeit aber irrtümlich. r
Gutachten 51. — Die Ansicht, daß die Namen im Mus.
Calonn. unzulässig sind, ist absolut unhaltbar, wie schon Stejneger
klar bewiesenhat. — Stilesmutet hierbeiseiner Kommission,
und leider mit Erfolg, direkt zu, eine bloße Behaup-
tung seinerseits mit zur Grundlage ihrer Entscheidung
zu machen — oöros äpa. — —
Zahlreiche Kommissionäre haben Widerlegungen
von vorstehend zurückgewiesenen Ansichten Stiles’
gegeben, die gewöhnlich absolut beweisend sind. Nie
aber hat er sein Verdikt daraufhin irgendwie geändert.
— Umso weniger kann man glauben, ganz abgesehen von dem
geführten Beweis des Gegenteils, daß wirklich Stiles in jedem
Falle im Recht und alle anderen gedachten Kommissionäre im
Irrtum sind, wenn man sich erinnert, wie vernichtend seine
neueste umfangreiche Arbeit auf seinem eigenen
Spezialgebiete, der Trematodenforschung, einmütig von zwei
der ersten Kenner dieser Gruppe kritisiert wird. Looss erkennt
. ihr geradezu die Krone der Unzulänglichkeit zu, legt dar, daß alles,
was die letzten zehn Jahre an neuen Erfahrungen gebracht haben,
an Stiles spurlos vorübergegangen ist, und kann für sein Verfahren
„vom Standpunkt ernster Forschung aus keine plausible Ent-
3*+ 1. Heft
36 Franz Poche:
schuldigung finden“. Dies ist hier deshalb wichtig, weil dadurch
ein gewisses Licht auf manches sonst absolut Unbegreifliche in
Stiles’ Vorgehen fällt. — Ohne darauf einzugehen, ob ein Autor
‚von solcher Qualifikation überhaupt geeignet ist, um Mit-
glied und noch dazu Sekretär und zudem de facto fast
unumschränkter Diktator einer internationalen wissen-
schaftlichen Kommission zu sein, muß das eine klar gesagt
werden: Damit, daß Stiles alle Widerlegungen seiner Ansichten
glattweg ignoriert oder bestenfalls mit einer erweislich unrichtigen
Bemerkung abtut und die betreffenden Kommissionäre unter
Totschweigen ihrer Gründe einfach niedergestimmt werden, wird
eine Frage nicht erledigt und die Erreichung einer einheitlichen und
stabilen Nomenklatur gewiß nicht gefördert. — Die so weitver-
breitete und tiefgehende Unzufriedenheit mit der
nomenklatorischen Tätigkeit Stiles’ findet sich ebenso bei
entschiedenen Anhängern wie bei Gegnern der strengen Durch-
führung des Prioritätsgesetzes.
Die Mittel, durch die Stiles in seiner Kommission eine Ma-
jorität für seine Entscheidungen auch dort erlangt, wo diese nach-
weislich falsch sind, sind: 1. er macht oft fundamental unrichtige
Angaben über den objektiven Tatbestand, die die anderen Kom-
missionäre vielfach garnicht in der Lage sind zu kontrollieren.
Ein Teil dieser liest oft wohl überhaupt nur das jedem
Gutachten beigegebene „Resume“. — 2. Er schlägt vor,
wer in die Kommission zu wählen ist; und der Kongreß
hat dies immer blindlings angenommen. Dadurch ist es ihm leicht,
sich einen Grundstock verläßlicher Ja-sager zu sichern. Die Be-
deutung dieses Faktors wird viel zu wenig gewürdigt. —
Stiles’ Darstellung, als ob jeweils alle Kommissionäre ‚Spezia-
listen in Nomenklatur‘ wären, ist gänzlich unwahr, wie Stiles
selbst sehr wohl weiß. In nicht weniger als drei Fällen haben
Mitglieder seiner Kommission über eine Frage gleichzeitig sowohl
im bejahenden als im verneinenden Sinne gestimmt! — 3. Stiles
nötigt die anderen Mitglieder, ihre Stimmen aus-
schließlich unter dem Einflusse seiner — oft nach-
weislich unrichtigen — Ausführungen abzugeben, wäh-
rend er ihnen die gegen diese vorgebrachten Gründe vorenthält.
Daher hat auch kein Mitglied praktisch irgendwelche
Aussicht, mit seiner Ansicht gegen die Stiles durch-
zudringen. In dieser Hinsicht waren die Verhältnisse vor der
Subvention der Smithsonian Institution sogar weniger schlecht
als jetzt. Kann das den Intentionen dieser entsprechen??
Dadurch muß alles Vertrauen in die Gutachten „der Kommission“
zerstört werden. Kompetente Autoren haben auch bereits nieder-
schmetternde Urteile über die einschlägige Tätigkeit Stiles’
gefällt und an bedeutsamer Stelle ihr Mißtrauen in die Ge-
schäftsführung, seiner Kommission ausgesprochen.
Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 37
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— (1912), Die Bestimmung des Typus von Gattungen ohne
ursprünglichen solchen, die vermeintliche Existenz der zoologischen
Nomenklatur vor ihrem Anfange und einige andere nomenkla-
torische Fragen; zugleich eine Erwiderung auf die von Herrn
Stiles an alle Zoologen der Welt gerichtete Herausforderung und
eine Begründung dreier von zahlreichen Zoologen gestellter Anträge
zwecks Einschränkung der Zahl der Namensänderungen
und Abschaffung des liberum veto in der Nomenklaturkommission.
(Arch. Natgesch., 78. Jg., Abt. A, 8. Heft, p. 1—110.)
— (1913), Über drei Anträge zur Einschränkung der Zahl der
ee insen und zur Abschaffung des liberum veto in der
Nomenklaturkommission und über Herrn Stiles’ Vorgehen bei
der Zustandebringung der Gutachten (,‚Opinions‘‘) dieser. (Verh.
zool.-bot. Ges. Wien 63, p. 56—76.)
— (1914), Über die Unzulässigkeit des Vorgehens des Herrn
Stiles bei der Einführung von Art. 30 (g) der Regeln und die
daraus resultierende Ungiltigkeit dieser Bestimmung. (Erscheint
im Arch. Nätgesch., 80. Jg., Abt. A.)
Rafinesque, C. S. (1820), Ichthyologia Ohiensis, or Natural
History of the Fishes inhabiting the River Ohio and its tributary
streams, Preceded by a physical description of the Ohio and its
branches. |
Reichenbach, L. (1849), Avium Systema naturale, Taf. I—-LI.
— (1850), Avium Systema naturale, Taf. LII—C.
Rohwer, S. A. (1911), Additions and Corrections to ‚Ihe
Genotypes of the Sawflies and Woodwasps, or the Superfamily
Tenthredinoidea‘“‘ (Hymen.). (Ent. News 22, p. 218—219.)
Ruß, K. (1880), Die fremdländischen Stubenvögel, ihre Natur-
geschichte, Pflege und Zucht, 3, Lief. 7—10.
Selater, P. L. (1905), Remarks on Schaeffer’s ‘Museum Orni-
thologicum‘. (Ibis (8) 5, p. 85—88.)
Siebenrock, F. (1907), Über einige, zum Teil seltene Schild-
kröten aus Südchina. (Sitzber. Math.-Natwiss. Kl. kais. Akad.
Wiss. 116, Abt. I, 2. Halbbd., p. 1741—1776, 1 tab.)
1. Heit
40 Franz Poche: Prüfung der Gutachten 1—51 usw.
Stiles, C. W. (1905), The International Code of Zoological
Nomenclature as applied to Medicine. (Publ. Health Mar.-
Hosp. Serv. United States, Hyg. Lab., Bull. No. 24.)
—, (1907), Report of the International Commission on Zoo-
logical Nomenclature. (Science (N. S.) 26, p. 520—523.)
[Stiles, C. W.] (1910a), Opinions rendered by the International
Commission on Zoological Nomenclature. Opinions 1 to 25.
(Smithson. Inst. Washington, Public. 1938.) [Diese Veröffentlichung
ist anonym erschienen; da Stiles aber ausdrücklich als der Autor
der überwiegenden Mehrzahl der in ihr enthaltenen ‚„Opinions‘“
angeführt ist und nach der ganzen Lage des Falles kein Zweifel
bestehen kann, daß er auch der Autor aller jener anderen Teile
derselben ist, wo nicht ausdrücklich jemand anderer als solcher
angegeben ist, so ist es wohl vollkommen gerechtfertigt, ihn in
[]als Autor der Veröffentlichung überhaupt anzuführen.]
— (1910b), Opinions rendered by the International Commission
on Zoological Nomenclature. Opinions 26 to 29. (Smithson. Inst.
Washington, Public. 1989. [Betrefis der Anführung Stiles’ als
Autor dieser Veröffentlichung verweise ich auf das bei [Stiles],
19102 Gesagte.]
— (1911), Opinions rendered by the er! rn,
on Zen ssl Nomenclature. Opinions 30 to 37. (Smithson. Inst.
Washington, Public. 2013.) [’Betreffs der Anführung Stiles’ als
Autor dieser Veröffentlichung verweise ich auf das bei [Stiles],
1910a Gesagte.]
— (1912a), Opinions rendered by the International Commission
on Zoological Nomenclature. Opinions 38 to 51. (Smithson. Inst.
Washington, Public. 2060.) [Betreffs der Anführung Stiles’ als
Autor dieser Veröffentlichung verweise ich auf das bei [Stiles],
1910a Gesagte.]
Stiles, C. W. (1912b), The Unanimous Vote Rule in the
International Commission on Zoological Nomenclature. (Science
(N. S.) 36, p. 597 —598.)
[Stiles, C. W. und Carus, J. V.] (1898), Report on Rules of
Zoological Nomenclature to be submitted to the Fourth Inter-
national Zoological Congress at Cambridge by the International
Commission for Zoological Nomenclature. Bericht über Regeln
der Zoologischen Nomenclatur dem Vierten Internationalen
Zoologischen Congresse in Cambridge vorgelegt von der Inter-
nationalen Nomenclatur-Commission. [Cf. t. c., p. 2—5.]
Stiles, C. W. and Goldberger, J. (1910), A Study of the Anatomy
of Watsonius (n. g.) watsoni of Man and of nineteen allied Species
of Mammalian Trematode Worms of the Superfamily Paramphisto-
moidea. (Publ. Health Mar.-Hosp. Serv. United States, Hyg.
Lab., Bull. No. 60.)
Stiles, C.W. and Hassall, A. (1905), The Determination of Generic
Types, and a List of Roundworm Genera, with their original and
Embrik Strand: Neue Lepidoptera aus Kamerun. 41
Type Species. (U. S. Dep. Agric., Bur. Animal Industry, Bull.
No. 79.)
S[tone], W. (1914), Mathews’ ‚A List of the Birds of Australia“.
(Auk 31, p. 116—118.)
Swainson, W. (1838), The Natural History of Fishes, Amphi-
bians, & Reptiles, or Monocardian Animals, 1. (In: The Cabinet
Cyclopaedia. Conducted by D. Lardner. — Natural History.)
— (1839), The Natural History of Fishes, Amphibians, &
Reptiles, or Monocardian Animals, 2. (In: The Cabinet Cyclopaedia.
Conducted by D. Lardner. — Natural History.)
*Tunstall, M.] (1771), Ornithologia Britannica: seu Avium
omnium Britannicarum tam terrestrium, quam aquaticarum cata-
logus, sermone lat., angl. et gallico redditus: cui subjieitur appendix,
Aves alienigenas, in Angliam raro advenientes, complectens.
Neue Lepidoptera aus Kamerun.
Gesammelt von Herrn Leutnant v. Rothkirch und Panthen.
Von
Embrik Strand, Berlin.
Herr Leutnant von Rothkirch und Panthen hat dem
Deutschen Entomologischen Museum in Berlin-Dahlem eine von
ıhm im Küstengebiete von Kamerun 1912 und 1913 zusammen-
gebrachte Lepidopterensammlung überwiesen, deren Bearbeitung
ich übernommen habe. Als vorläufige Mitteilung veröffentliche
ıch im folgenden Beschreibungen einiger darunter vorhandenen
Novitäten; eine Übersicht sämtlicher in der Ausbeute vorhandenen
Arten hoffe ich später geben zu können. — Die Typen gehören
alle dem Deutschen Entomologischen Museum.
Fam. Nymphalididae.
Gen. Cymotho& Hb.
Cymothoe theobene Dbl. Hew. ab. dualana Strand n. ab.
Von Duala, 22. IX., liegt ein 2 vor, das oben stark verdunkelt
ıst: im Hinterflügel ist die sonst weiße Partie dunkel graubraun
bestäubt, so daß die Grenzlinie des Basalfeldes nur noch im Costal-
felde erkennbar ist und die schwarzen Flecke wenig hervortreten,
'ım Vorderflügel ist die sonst weiße Partie ebenfalls dunkel be-
stäubt, aber spärlicher als im Hinterflügel (am deutlichsten im
Dorsalfelde), so daß die Grenze der basalen Partie hier auch
hinter dem Costalfelde deutlich ist. Unten sind keine nennenswerte
Unterschiede vorhanden. Diese Form möge ab. dualana m. heißen.
Fam. Noetuidae.
Gen. Acantholipes Led.
Acantholipes maculiferoides Strd. n. sp.
Ein @ von Duala, 22. VII.
1. Heft
49 Embrik Strand:
Ähnelt A. maculifera Mab. (in: Novitat. Lepid., T..I, Fig. 5),
weicht aber ab durch dunklere Hinterflügel, der große Dorsalfleck
der Vorderflügel erreicht den Hinterrand, die Färbung der Vorder-
flügel ist reiner grau, also nicht gerötet wie bei maculifera, wohl
‚aber mit schwachem violettlichem Anflug. — Eine wenigstens
sehr ähnliche Form habe ich als ‚‚Plecoptera rvesistens WIk.‘‘ be-
stimmt gesehen. |
Vorderflügel grau, schwach violettlich angeflogen und mit
feinen braunen Punkten dicht und gleichmäßig besprenkelt und
mit folgenden schwarzbraunen, scharf markierten (weil grauweiß-
lich umrandeten) Flecken: Ein subapikaler, hinten abgerundeter,
auf dem Rande 3 mm langer, 2,5 mm breiter Costalfleck, in der
Zelle ist proximal ein runder Punktileck, distal ein etwas größerer,
apikalwärts konkav begrenzter Nierenfleck, ein subbasaler und
subcostaler Punktfleck ist länglich und zweispitzig, in der Linie
zwischen diesem und dem proximalen Zellfleck, letzterem etwas
näher, liegt die Vorderspitze eines bis zum Hinterrande sich er-
streckenden, außen hinter der Mitte einmal eingeschnittenen
QOuerfleck, der vielleicht mitunter in einem größeren vorderen
dreieckigen und einem kleineren hinteren abgerundeten Fleck
zerfällt. Außerdem sind zwei braune, verloschene, schmale Ouer-
binden vorhanden, von denen die eine vom Analwinkel senkrecht
auf den Vorderrand gerichtet, gerade und hinter ihrer Mitte einmal
leicht unterbrochen ist, während die andere auf der Mitte des
Hinterrandes breit anfängt, sich plötzlich stark verschmälert, am
Hinterrande der Zelle plötzlich nach außen umbiegt und, allerdings
ganz undeutlich, mit der distalen Ouerbinde unter einem vorn
offenen spitzen Winkel zusammenstößt. Auf dem Vorderrande,
gegenüber dem Punktifleck in der Zelle, ist ein brauner, verwischter
Fleck, der vielleicht bisweilen sich zu der medianen Binde hinüber-
streckt. Ferner haben die Vorderflügel eine fast linienschmale,
innen gezackte Saumbinde. In der Mitte des Saumfeldes ist ein
undeutlicher hellerer Wisch. Fransen beider Flügel mit heller
Basallinie. Hinterflügel dunkelgrau. Unterseite beider Flügel im
Grunde grauweißlich, die der Hinterflügel dicht und fein braun
besprenkelt, die der Vorderflügel außerdem längs der Mitte dunkler
angeflogen. — Auf den beiden dunklen Hinterrandflecken der Ober-
seite der Vorderflügel sind lange, kräftige, ebenso gefärbte, auf-
gerichtete Schuppen vorhanden.
Körper graubräunlich, die, Vorderhälfte des Thoraxrückens
sowie der Kopf dunkelbraun, zwischen den Antennen heller.
Fühler und Palpen braun, letztere innen ein wenig heller. Unter-
seite des Körpers heller grau.
Flügelspannung 30 mm. Flügellänge 15 mm. Körperlänge
12 mm. Fam. Lymantriidae.
Gen. Nyetemera Hb.
Nyctemera hesperia Cr. cum ab. (?) eremitana Strd. n. ab.
Zwei Exemplare der Hauptform von Duala, 7. X. und 22. IX.
Neue Lepidoptera aus Kamerun. 43
Ein weiteres Exemplar (von Soppo, 4. I. 13) weicht von der
Hauptform erheblich ab und könnte für gute Art gehalten werden:
nach dem mir vorliegenden Material bin ich doch geneigt an die
spezifische Zusammengehörigkeit zu glauben. Das Basalfeld der
Vorderflügel größtenteils schwarz beschuppt, so daß die weiße
Färbung nur noch als zweischmale, isolierte Längsstreifen im Dorsal-
felde, sowie als je ein schmaler, verwischt weißlicher, isolierter
Längsstrich in der Mitte und längs der Außenseite des Hinterrandes
der Zelle erhalten ist. Die weiße Subapikalbinde ist isoliert, indem
sie nach hinten die Rippe 4 nur zur Not überragt und somit von
der weißen Medianbinde um fast ihre eigene Breite getrennt bleibt.
Die Form der Subapikalbinde ist komma- oder keilähnlich und die
bei der Hauptform der Art vorhandene Krümmung ist hier fast
nicht erkennbar. Das orangegelbe Feld der Hinterflügel ist größer
und intensiver gefärbt als bei denanderen vorliegenden Exemplaren.
Die Vorderflügellänge der an beiden Flügelspitzen beschädigten
Type beträgt etwa 55 mm.
Fam. Geometridae.
Dualana veniliformis Strand n. g. n. sp.
Ein & von Duala, 22. VII.
Gen. Dualana Strd. n. g.
Boarmiine. Rippe 8 der Hilg. mit 7 anastomosierend.
Hintertibien mit der den männlichen Boarmiinen charakteristischen
Bildung. Hiflg. nicht geschwänzt oder geeckt. Die Beschuppung
dürfte bei unbeschädigten Exemplaren glatt sein [daß sie bei dem
einzigen vorliegenden Exemplar auf dem Thoraxrücken etwas
ruppig und unordentlich erscheint, dürfte beim Fang bezw. beim
Spießen verursacht sein]. Palpen vorgestreckt, das Medianglied
unten schneidig abstehend schuppig bekleidet, das scharf zuge-
spitzte Endglied erscheint nackt, die Stirn nicht überragend. Im
Vorderflügel ist Rippe 12 frei, 11 aus dem apikalen Drittel des
Vorderrandes der Zelle und mit der ebenfalls aus dem Vorderrande
der Zelle entspringenden Rippe 10 anastomosierend, wodurch eine
kleine Areola gebildet wird; 10+9-+8+7 gestielt. In beiden
Flügeln entspringt Rippe 3 ganz kurz innerhalb der Ecke der Zelle.
Die Fühler fadenförmig und fein ziliiert. Stirn flach [allerdings
ist die Beschuppung abgerieben]. — Die Fleckenzeichnung, Palpen
usw. erinnern an Abraxas, aber das Geäder abweichend. Ferner
mit Bapta (Steph.) Hmps. verwandt, aber Rippe 12 der Vilg. ist
frei, 3 beider Flügel entspringt von der Ecke der Zelle ein wenig
entfernt, die Hintertibien (des $) verdickt usw. Flügelschnitt und
Zeichnung ähneln Venilia Dup., aber die Rippen 10—12 weichen
ab usw. — Unter den zahlreichen von Warren aufgestellten Gat-
tungen ist auch keine, die mit der vorliegenden ganz überein-
zustimmen scheint, leider sind seine Diagnosen meistens so un-
genügend, daß eine sichere Identifizierung darnach unmöglich ist.
— Type und einzige Art:
1. Hett
AA Embrik Strand:
Dualana venihformis Strd. n. sp.
d. Flügel zart, dünn beschuppt, stellenweise halb durch-
schimmernd und irisierend. Grundfarbe rahmweißlich;; die Vorder-
flügel an der Basis und an den beiden Rändern ganz schwach
bräunlichgelb bestäubt mit einzelnen dunkleren Atomen da-
zwischen, in der Zelle ein rundlicher, dunkelgrüner, etwa 2,5 mm
langer und 1,5 mm breiter, dichter beschuppter Fleck, ein zweiter
ebensolcher Fleck findet sich außerhalb der Diskozellulare zwischen
den Rippen 4 und 6, und endlich liegt ein dritter ebensolcher
unmittelbar hinter dem Zellfleck, zwischen der Zelle, Basis der
Rippe 2 und der Dorsalader. Eine braune Postmedianquerlinie
ist auf dem Vorderrande um 4,5 mm von der Flügelspitze, auf dem
Hinterrande um 2 mm von dem Saume entfernt, bildet in dem
Felde 2 einen ziemlich scharfen, mit der Spitze saumwärts ge-
richteten Winkel und zeigt Andeutung zu einem Winkel auf der
Rippe 6. Zwischen dieser Linie und dem Saume findet sich in der
vorderen Hälfte des Saumfeldes eine verloschene Querbinde, die
aus je drei grünlichen und braungelblichen, unter sich abwechseln-
den Flecken zusammengesetzt ist, ein aus zwei solchen Fleckchen
bestehender Wisch findet sich im Analwinkel und dann folgt eine ver-
loschene bräunliche Submarginallinie und eine dicke, dunkelbraune,
scharf markierte Saumlinie, die auf den Rippen schmäler ist.
Fransen weiß. — Hinterflügel im Grunde wie die Vorderflügel und
mit jedenfalls sehr ähnlichen Zeichnungen (beim einzigen vor-
handenen Exemplar teilweise abgerieben!); die zwischen der
postmedianen und der sublimbalen Linie sich befindende dunkle
Querbinde erscheint hier schmal und zickzackförmig (eine ähn-
liche Form würde sie bei ausgezeichnet erhaltenen Exemplaren
vielleicht im Vorderflügel haben). Die Unterseite beider Flg. wie
die Grundfarbe der Oberseite, ohne andere Zeichnungen als eine
feine dunkle Submarginallinie. Körper rahmgelblich, mit ver-
einzelten dunkleren Schuppen spärlich bestreut. So sind auch die
Beine gefärbt, die Endglieder jedoch schwach braungelblich, was
auch die Färbung der Antennen ist. Flügelspannung 30 mm.
Flügellänge 16 mm.
Gen. Boarmia Tr.
Boarmia Rothkirchi Strand n. sp.
Ein ® von Duala 22. X.
Flügel im Grunde schmutzig-weißlich, spärlich und fein
dunkler bestäubt und mit grauen Zeichnungen und Bestäubung, so
daß die Grundfarbe nur im Medianfelde, im Hinterflügel außerdem
im Basalfelde, erhalten ist. Die aus querverlaufenden Linien und
Binden bestehende Zeichnung ist der Hauptsache nach wie bei
Boarmia acaciaria Bsd.; von dieser Art unterscheidet sich unsere
neue u. a. durch den großen, schwarzen, auffallenden, im Inneren
nicht helleren, etwas eckigen, isolierten Diskozellularfleck beider
Flügel. Das Wurzelfeld der Vorderflügel ist nur ganz wenig dunkler
als das Medianfeld, hat auf dem Vorderrande vier dunkle Punkt-
Neue Lepidoptera aus Kamerun. 45
flecke und wird außen durch eine verloschene Doppelquerlinie
begrenzt, die ebenso wie die das Medianfeld außen begrenzende
Postmedianlinie leicht zickzackförmig und auf den Rippen ver-
dickt erscheint. Der Diskozellularfleck der Vorderflügel ist von
dem Vorderrande um kaum ihren Durchmesser, von der Post-
medianquerlinie um reichlich denselben entfernt; letztere ist am
Hinterrande um 7, am Vorderrande um 11,5 mm von der Flügel-
wurzel entfernt, verläuft zwischen dem Hinterrande und Rippe 5
parallel zum Saume, dann etwa senkrecht auf den Vorderrand ge-
richtet. Zwischen Saum und Postmedianlinie ist das Feld etwas
unregelmäßig dunkel beschattet mit einer feinen, höchst undeut-
lichen helleren Sublimballinie ; zwischen dieser und der Postmedian-
linie ist eine bis zur Flügelspitze erkennbare, höchst undeut-
liche, hellere, etwa gerade verlaufende Schattenbinde. Der Saum
ist schwarz punktiert. Hinterflügel wie Vorderflügel, aber Basal-
feld mit dem Medianfeld zusammengeflossen und unbezeichnet
und der Diskozellularfleck ist vom Vorderrande weiter als von der
Postmedianlinie entfernt. — Unterseite beider Flügel im Grunde
wie die Oberseite, aber ohne dunkle Bestäubung, der Diskozellular-
fleck wie oben, von den Ouerlinien läßt sich nur die postmediane
undeutlich erkennen; das Saumfeld der Vorderflügel schwarz oder
en mit einem weißlichen Apikalfleck und ebensolcher
aumbinde zwischen den Rippen 2—4, das Saumfeld der Hinter-
flügel ähnlich, aber die dunkle Partie schmäler und hinten ganz
verloschen. Körper grauweißlich, auf Kopf und Thorax dunkler
bestäubt. — Flügelspannung 31 mm, Flügellänge 16, Körper-
länge 10,5 mm.
Fam. Saturniidae.
Gen. Ludia Waller.
Ludia sopponis Strand n. sp.
Ein @ von Soppo.
Ähnelt zwar sehr Ludia orinoptena Karsch, ist aber ein wenig
kleiner und dunkler gefärbt, vor allen Dingen fällt das fast voll-
ständige Fehlen rosenrötlicher Färbung auf der Oberseite der
Hinterflügel auf, im Dorsalfelde der Vorderflügel unten ist auch
fast keine rötliche Färbung vorhanden. Der Vorderrand der Vorder-
flügel ist vor der Spitze weniger stark konvex, die Spitze selbst
ein wenig schärfer, der Saum ist nur höchst undeutlich gewellt und
zwar in beiden Flügeln, der Glasfleck der Vorderflügel ist schmäler,
seine beiden hinteren, gegen den Saum gerichteten Spitzen sind nicht
oder nur unbedeutend breiter als ihr Verbindungsstück, die äußere
Begrenzungslinie des Medianfeldes ist gegenüber dem, Glasfleck
stärker saumwärts konvex gebogen, hinter diesem dagegen unver-
kennbar wurzelwärts konvex gebogen, während die innere Be-
grenzungslinie des dunklen Feldes in der Zelle einen wurzelwärts
offenen rechten Winkel bildet. Im Hinterflügel ist abweichend,
nicht bloß daß das Costalfeld fast so dunkel wie das Saumfeld ist
1. Heft
46 Embrik Strand:
(nur am Vorderrande der Zelle ist schwacher rötlicher Anflug vor-
handen), sondern auch, daß der Augenfleck breiter schwarz ein-
gefaßte Silberpupille und außen keine weißliche, wohl aber undeut-
lich hell violettliche Bestäubung zeigt und daß die äußere helle Be-
grenzung des schwarzen Medianfeldes fast linienschmal ist, ferner
ist dies schwarze Feld dorsalwärts kaum verschmälert.
Eine hellere Halskragenbinde ist kaum noch erkennbar. Auf
der Unterseite trägt der Hinterflügel von L. orinoptena eine schwarze
winkelförmige Zeichnung, die aus einer breiteren Längsbinde in
der Zelle und einer vom distalen Ende dieser nach hinten sich fast
senkrecht auf den Innenrand erstreckenden schmalen Ouerbinde,
die bei der neuen Art ganz fehlt, besteht,während die Längsbinde er-
kennbar, aber weniger deutlich begrenzt ist. Die postmediane dunkle
Ouerlinie der Hinterflügel vereinigt sich am Hinterrande fast mit
der Saumbinde, während sie bei orinoptena von dieser deutlich
getrennt bleibt. Die äußere Begrenzungslinie des Medianfeldes
der Vorderflügel steht bei der neuen Art etwa senkrecht auf dem
Vorderrand (bei L. orinoptena Ksch. wurzelwärts geneigt, mit dem
Vorderrand also einen nach außen offenen spitzen Winkel bildend).
— Von L. limbobrunnea Strand abweichend durch das Fehlen roter
Färbung der Hinterflügel, die nicht wurzelwärts gekrümmte äußere
Begrenzungslinie des Medianfeldes der Vorderflügel, den schmäleren
Glasfleck der Vflg., auf der Unterseite beider Flügel ist der Kon-
trast zwischen den hellen und dunklen Partien größer usw. —
Flügelspannung 63 mm, Vorderflügellänge 35 mm. |
Fam. Limacodidae.
Gen. Hyphormoides Strd. n. g.
Von Duala, 22. VII., liegt eine kleine Limacodide in einem
männlichen Exemplar vor, die in keiner der existierenden Lima-
codidengattungen hineinpaßt. Sie ähnelt Hyphorma, aber u. a.
durch die aufgerichteten Palpen zu unterscheiden. Ahnlich ist
ferner Zrichophlebs, die aber einfache Fühler hat; von Araeogyia
abweichend u. a. dadurch, daß Rippe 7 mit 8+9 gestielt ist; Rippe 11
läuft zwar nahe 12, ist aber nicht gekrümmt. — Sehr charakterisch
sind die auffallend langen, den Scheitel erheblich überragenden,
nach vorn und oben gerichteten, stark divergierenden, leicht ge-
krümmten, schlanken, gegen die Spitze allmählich verjüngten,
dicht und glatt anliegend beschuppten und etwas seitlich zusammen-
gedrückten Palpen, die etwa ?/, so lang wie die bis zur Spitze
doppelkammzähnigen, die Mitte der Vorderflügel kaum über-
ragenden Fühler, deren Basis in je einem dichten, nach vorn ge-
richteten Schuppenbüschel steckt, während Clypeus -zwar dicht,
aber anliegend beschuppt ist. Tibien, Metatarsen und Tarsen aller
Beine mit langen, abstehenden, dichten Haarfransen, weshalb sie
im Profil mehrfach breiter als in Draufsicht erscheinen. Auch
Thorax- und Abdominalrücken scheinen dicht und lang behaart zu
sein. — Vorderrand der Vorderflügel ist ganz leicht konkav, der
Neue Lepidoptera aus Kamerun. 47
Hinterrand konvex gebogen, die Spitze ist schmal gerundet, der
Analwinkel sehr breit gerundet. Rippe 3 ist von 2 wenig weiter
als von 4 entfernt, die aus der hinteren Ecke der Zelle entspringt
und 5 zwar stark genähert, aber doch davon unverkennbar getrennt
ist. Die Diskozellulare ist zwischen 5 und 6 tief nach innen ge-
winkelt, letztere entspringt weit hinter der vorderen Ecke der
Zelle, aber doch dem Stiel von 7+8-+-9 näher als 5; 10 verläuft
frei, entspringt aber fast aus demselben Punkt wie 7. Im Hinter-
flügel sind die Rippen 2—5 unter sich fast gleich weit entfernt,
6-7 sind ganz kurz gestielt; die Diskozellulare ist schräg und recht-
winklig gebrochen. — Type und einzige Art:
Hypbhormordes obliguestrigata Strd. n. sp.
d. Vorderflügel tief bräunlich schwarz, mit violettlichem An-
flug und mit spärlichen grünlich-violettlichen Schuppen bestreut,
die jedoch zwei in die Spitze ausmündende Schrägbinden von der
Grundfarbe frei lassen, von denen die distale subparallel zum
Saume verläuft und am Ende des Hinterrandes endet, während
die andere den Hinterrand nahe der Basis erreicht und breiter
als die distale ist. Die Fransen wie die Flügelfläche. Die Hinter-
flügel oben und alle Flügel unten sind borkbraun mit schwachem
grünlichviolettlichem Schimmer. Oberseite des Körpers, Brust
und Extremitäten wie die Grundfarbe der Vorderflügel, Abdomen
ist an den Seiten anscheinend ein wenig heller. Abdomen den
Analwinkel überragend. — Flügelspannung 25 mm, Flügellänge
12,5, Körperlänge 15 mm.
Fam. Zygaenidae.
Gen. Pompostola Hb.
Pompostola biincisa Strand n. sp.
Ein $ von Dschang in Kamerun, 22. X.
Mit P. semiaurata W1k. verwandt, aber zweifellos spezifisch
verschieden. — Schwarz. Kopf und Thorax prächtig grün- und
stellenweise goldig- oder bläulichglänzend, diese, aus auffallend
großen anliegenden Schuppen gebildete Färbung wird aber durch
schwarze, aus abstehenden Haaren oder Schuppenhärchen gebildete
Binden unterbrochen und zwar verläuft eine solche zwischen den
Augen quer über die Antennenbasis, der Hinterrand des Scheitels ist
ebenso behaart, der Thoraxrücken hat zwei vorn zusammen-
hängende, nach hinten divergierende Längsbinden und eine
vordere Ouerbinde, die Thoraxseiten mit 2—3 wenig deutlichen
schwarzen Schrägquerbinden. Mundteile und alle Extremitäten
schwarz, z. T. mit bläulich-violettlichem Anflug, die lang abstehend
behaarten Tibien III haben außen einen großen goldgelben Fleck.
Hinterleibsrücken schwarz mit 7—8 goldiggrün glänzenden schma-
len Querbinden, während die Seiten mehr einfarbig grün und der
Bauch ganz schwarz ist. — Vorderflügel mit einem viereckigen,
orangeroten Subbasalfleck zwischen Zelle und Hinterrand; er ist
vorn 2, hinten 3 mm lang, etwa 2 mm breit und hinten ebenso weit
1. Heft
48 Embrik Strand:
von der Flügelbasis entfernt, vorn etwas mehr. Der gewöhnliche
Postmedianquerfleck ist goldgelb, vorn quergeschnitten und
schmäler als am hinteren abgerundeten Ende, sowie 4x2,5 mm
groß. Im Hinterflügel ist die Basis und das Saumfeld schwarz,
das übrige goldgelb; der distale Rand dieser gelben Partie ist hinter
der Mitte zweimal dreieckig eingeschnitten, die schwarze Saum-
binde ist vorn 4, in der Mitte 1,5 mm breit. An der Basis der Vorder-
flügel, im Costalfelde, sind einige grüne Schuppen.
Flügelspannung 39, Flügellänge 18, Körperlänge 15 mm.
Fühlerlänge 12 mm.
Von Duala, 22. IX., liegt ein @ vor, das wohl zu dieser Art
gehören wird. Es weicht vom & durch ein wenig bedeutendere
Größe (Flügellänge .20 mm), die Ouerbinde der Vorderflügel ist
ein wenig länger, das gelbe Feld der Hinterflügel größer und tiefer
zweimal eingeschnitten. Hinterbeine kurz behaart.
Fam. Aegeriidae.
Gen. Camaegeria Strd. n. g.
&. Ähnelt Ichneumenoptera Hamps., aber die Rippe 2 der
Vflg. ist vorhanden, sehr nahe an 3, aber nicht damit gestielt
entspringend, 5 ist von 4 und 6 etwa gleich weit entfernt, 7 nach
der Flüglespitze, 9 entspringt aus der vorderen Ecke der Zelle,
10 fast aus der Ecke, 11 aus dem distalen Drittel des Vorderrandes
der Zelle. Diskozellulare ganz quergestellt. Im Hinterflügel ver-
halten sich die Rippen 2—6 (oder wenn man will 2—4, 6—7) und
die Diskozellulare wie bei Ichneumenoptera, die Dorsalrippe 1a
istaberkaum noch angedeutet. Durch dieses Merkmal würde
nach der Hampson’schen Definition sogar die Hingehörigkeit zur Fa-
milie Aegeriidae in Frage gestellt werden, das Tier ist aber in allen
anderen Punkten eine so ausgeprägte Aegeriide, daßichesfür gänzlich
verfehlt halten würde, es wegen dieses Merkmales aus der Familie
auszuschließen, um so mehr als bei den allermeisten Aegeriiden
nur zwei Dorsalrippen im Hflg. deutlich vorhanden zu sein scheinen.
Die Antennen weder gekämmt, noch ziliiert, am Ende leicht
verdickt und gekrümmt, sowie mit einer kleinen Spitze, die einen
Kranz feiner Börstchen trägt, endend und von ?/, der Länge des
Vorderrandes der Vflg. Die schräg nach oben und vorn gerichteten
dünnen Palpen überragen kaum die Fühlerbasis; das scharf zu-
gespitzte Endglied ist etwa 3%, so lang wie das vorhergehende. Die
Beine ohne auffallende Schuppenbekleidung (die Tibien IV tragen
allerdings oben einige schräg abstehende Schuppen, die aber keine
Bürste bilden und nur im Profil deutlich erkennbar sind) ; die inne-
ren der vier Tibialstacheln doppelt so lang wie die äußeren.
Proboscis gut entwickelt. Abdomen mit schmalem, aber nicht
kurzem Afterbusch. — Von Aegeria (Sesia) im Sinne von Hampson
1892 abweichend durch die nicht oder kaum schräge Diskozellulare
beider Flügel und kleineren Afterbusch, sowie nicht ziliierte An-
tennen; letzteres Merkmal begründet bei Hampson jedoch bloß
Neue Lepidoptera aus Kamerun. 49
eine Sektion innerhalb der Gattung ‚Sesia‘‘. Ferner ist die Zunge
gut entwickelt usw.
Durch die Übersicht der nordamerikanischen Aegeriiden-
gattungen von Busck in: Proc. Ent. Soc. Washington XI 1909,
p. 116—117 kommt man auf Parharmonia Beutenm., die aber doch
verschieden ist.
Camaegeria auripicta Strd. n. sp.
Ein & von Dschang in Kamerun, 22. X.
d. Körper schwarz, auf dem Thorax mit starkem grünen
Schimmer, auf dem Abdomen mit bläulich-violettlichem Anflug.
Thoraxrücken mit lebhaft goldgelber Medianlängsbinde, die vorn
am breitesten ist und hinten, auf der Basıs des Abdomen sich zu
einer Ouerbinde erweitert. Abdominalrücken ebenfalls oben der
Länge nach mit etwas gelber Beschuppung, die aber keine defini-
tıve Binde bildet und etwa in der Mitte am deutlichsten ist. Die
Rückenseite der Absominalspitze in einer Länge von 2 mm lebhaft
goldgelb. An den Seiten der größeren, vorderen Hälfte des Abdomen
ist eine schmale, goldgelbe Längsbinde, die sich auf den Thorax-
seiten bis zum Kopf erstreckt und diese ganz oder fast ganz be-
deckt. Der Kopf schwarz, die inneren Orbitae unterhalb der An-
tennen und der entsprechende Teil der äußeren Orbitae schnee-
weiß. Die Palpen an der Basis und unten gelb, sonst schwarz.
Die Beine schwarz, an Femoren und Tibien bläulichgrün schim-
mernd, die Coxen I außen gelblich-weiß beschuppt, auf der inneren,
abgeflachten Seite jedoch schwärzlich, die Femoren I an der
Spitze leicht gerötet, die Tibien I in der Basalhälfte und an der
Spitze gelblich-weiß geringelt, die Tibien II größtenteils gelb, die
Tibien III mitten und am Ende schmal gelblichweiß geringelt.
Antennen schwarz, schwach bläulich schimmernd, an der Basis
ein wenig gebräunt. Flügel hyalin mit linienschmalem schwarzem
Rand, schwarzen Fransen und ebensolcher Diskozellularbinde; die
Vorderrandbinde der Vorderflügel ist die breiteste und zwar fast
1, mm breit, und fast ebenso breit ist die Diskozellularbinde. Auch
alle Rippen erscheinen dunkel. Die Behaarung des Innenrandes der
Hinterflügel ist graulichweiß. Der Vorderrand der Hinterflügel
ist z. T. gelb bestäubt. Die Basis beider Flügel ist grünlichschwarz
bestäubt. Flügelspannung 21,5 mm. Vorderflügellänge 10 mm.
Körperlänge 10 mm.
Archiv für Naturgeschichte
1914 A. 1. E 1. Heft
50 Ludwig Zukowsky:
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas
thomsoni Gthr.
Von
Ludwig Zukowsky,
Zoologischer Assistent inCarl Hagenbecks Tierpark, Stellingen.
Hierzu Tafel I—-IN.
Ein in der Literatur enthaltener Irrtum über
Guenthers Originalbeschreibung.
Knottnerus Meyer!) hat in seiner im Jahre 1910 veröffent-
lichten Arbeit über Eudorcas thomsoni vierzehn geographische
Formen dieser Spezies nach Schädel-, Gehörn- und Deckenmerk-
malen unterschieden. Er gibt (pag. 106) an, daß Guenther?)
bei der Originalbeschreibung von Gazella thomsoni zwei Gehörne
abbildet, das eine als das eines männlichen, das andere als das eines
weiblichen Stückes bezeichnet. Knottnerus-Meyer ist der
Ansicht, daß das Gehörn, welches Guenther als das eines
Weibchens bezeichnete, das eines Männchens sei und Ähnlichkeit
mit einem wahrscheinlich aus der Ruwanagegend stammenden
von Dr. R. Biedermann dem Königlichen Zoologischen Museum
zu Berlin geschenkten Gehörn habe. Das Gehörn eines Weibchens
sei es nicht, da diese nur sehr schwache, kurze und glatte Hörner
besitzen. Sclater und Thomas?) haben dasselbe Bild über-
nommen und sagen: „Dr. Guenther, we may remark, in his descrip-
tion and figure of these horns fell into a not unnatural error in
treating the more slender pair (fig. 74a, pag. 172) as those of a
female. But, as we have already stated, the horns are always
abnormally small in the doe of this gazelle, and sometimes, it is
said, altogether wanting. The slenderer pair of horns shown in Dr.
Guenthers figures, which we have been kindly allowed to reproducein
this work, are, like the stouter pair, doubtless those of a male.‘
Wie Herr Prof. Matschie und ich feststellen konnten, handelt
es sich bei dem von Guenther irrtümlicherweise als @ angespro-
chenen Stück nicht um ein { von Eudorcas, sondern um das Gehörn
eines @ von Matschiea grantı. In erster Linie ist das Gehörn für
das eines £ von Eudorcas viel zu schwach, ferner ziehen sich
die Ringe nicht so weit hinauf wie bei den dd von Eudorcas, sondern
der größte Teil der Spitze ist ungeringelt. Im Wurzelteil legen sich
die Hörner an ihrer inneren Vorderseite etwas vorspringend über
!) Theodor Knottnerus-Meyer, Die geographischen Formen der
Thomsonsgazelle (Eudorcas thomsoni Günther); Sitz.-Ber. .d. Ges. naturf.
Freunde, Nr. 3, Jahrg. 1910, 106—124.
2) Guenther, Note on some East-African Antelopes supposed to
be new; Annals and Magazine of Natural History, 5. Series, 1884, Bd. 14,
pag. 425, Abb. pag. 427.
3) Sclater u. Thomas, The book of antelopes, Bd. III, pag. 173,
Abb. pag. 172.
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 51
das Frontale bei dem $ von Eudorcas, bei dem angeblichen © vou
Guenther sind sie ebenso wie bei den 22 von Maischiea gegen
den Schädel gleichmäßig rund abgeschnitten. An den Schädel-
stücken fällt bei Abb. a noch der große Winkel, welchen die hinteren
Orbitalränder miteinander bilden, sowie die kreisrunden, in einem
Sulcus supraorbitalis liegenden Foramina supraorbitales auf.
Bei den d& von Eudorcas ist der besprochene Winkel kleiner, die
Foramina supraorbitales sind meist unregelmäßig geformt, oft
schlitzförmig und versteckt. Diese Verschiedenheiten beweisen
die Richtigkeit unserer Vermutung.
Schädel- und Gehörnverschiedenheiten bei Alters- und
Jugendformen.
Für die vorliegende Arbeit standen mir eine Anzahl Schädel
junger Gazellen zur Verfügung, welche bei der Untersuchung sehr
interessante Ergebnisse aufwiesen. An allen diesen Schädeln konnte
ich feststellen, daß bei Eudorcas erst der Schädel seine volle
Länge erreicht und dann das Gehörn und das Gebiß ganz
zur Entwicklung kommt. Bei einem soeben ausgewachsenen
Schädel einer jungen Eudorcas ist das Gehörn meist nur halb so
lang wie bei alten Exemplaren. Was die Hörner anbelangt, so
vollenden sie erst die charakteristische S-förmige Schweifung bei
fast gleichmäßig im oberen und unteren Teil abstehenden Ringen;
erst wenn das Gehörn der Form nach ganz entwickelt ist, schieben
sich noch eine Anzahl Ringe nach, welche dann die meist sehr eng
stehenden Ringe des Wurzelteils bilden. Es ist dasselbe Verhältnis
wie bei den Formen der Matschieagruppe der Gazellidae, wie ich
an anderer Stelle hervorhob®).
Material: Herr Oberleutnant Diesener schenkte dem Kgl.
Zoologischen Museum zu Berlin drei Schädel von dd, darunter
zwei jüngere Exemplare, sämtlich von Moamara (26. IX. 1911)
ın der Nähe des Moame-Mittellaufes (N. W. Usukuma). Herr
Stabsarzt Dr. Leupolt überwies ihm fünf Schädel von Eudorcas:
I. & ad. aus der Steppe südlich Ulike, westlich Sseke, nach
Schinganga zu, erlegt am 23. II. 1909. II. $ ad. aus dem Pori
zwischen Sseke und Moame, erlegt am 20. VI. 1909. III. & ad.
Nordufer des Balangiddasees, erlegt im VIII. 1908. IV. & juv.
von Ushia (Manjongasteppe), erlegt im X. 1909. V. & juv., wie
vorher. Bis auf Schädel Nr. III von Dr. Leupolt, stammen alle
aus einem engeren Gebiet, dem des Moame und des Manjonga,
getrennt durch die Wasserscheide. Wie wir später sehen werden,
haben diese Einfluß auf die spezifische Verschiedenheit der Eudorcas-
_gazellen, die sich schon-in der Jugendanlage des Schädels bemerkbar
macht.
Zu Anfang der Aufzählung der juvenilen Belegstücke mag die
kurze Beschreibung des Gebisses, Gehörns und Schädels eines aus-
*) Zukowsky, Über Alters- und Jugendformen des Antilopengehörns;
Die Jagd, Jahrg. VI, Heft 20, pag. 310; 14. Mai 1910.
4* 1. Heft
52 Ludwig Zukowsky:
gewachsenen d zum Vergleich gegeben werden. Das $, welches
Oblt. Diesener bei Moamara erlegte, ist alt, es hat alle Molaren
und Dauerprämolaren vollständig entwickelt und abgenutzt, nur
m III hat noch einige niedrige, aber scharfe Spitzen, die sich jedoch
lange ins Alter hinein erhalten können, da sie in eine entsprechende
Vertiefung des m III der Mandibula passen und erst sehr spät
im Alter verschwinden. Das Gehörn hat die der Gattung Eudorcas
eigentümliche, typische S-förmige Schweifung und ist im unteren
Teil bedeutend enger geringelt als im oberen; es ist der vorderen
Rundung entlang gemessen 32,3 cm (sämtliche folgenden Längs-
maße des Hornes verstehen sich als Vorderseitenmaße), geradlinig
gemessen 31,2 cm lang. Von den 20 vorhandenen Ringen kommen
auf 10 cm Länge im Wurzelteil, vom untersten Ringe an gemessen,
10%, im Spitzenteil, vom obersten Ringe an gemessen, 6% Ringe.
Der Schädel hat eine Basallänge (vom Gnathion bis zum Basion
gemessen) von 19,8 cm, eine Totallänge (vom Gnathion bis zum
hintersten Teile des Occiputes gemessen) von 21,6 cm, am hinteren
Orbitalrand eine Breite von 9 cm, am Meatus acusticus externus
von 6,6 cm.
d& juv. Nr. IV von Ushia hat nur m I ausgewachsen und ab-
genutzt, m II hat besonders an der Außenseite scharfe Spitzen
und m III ist noch in der Entwicklung, hat, auch mit den längeren
Vorderspitzen, die Kaufläche noch nicht erreicht. Die Prämolaren
sind gewechselt und frisch nachgeschoben; sie sind aber noch nicht
vollkommen entwickelt und bilden an den Außenkanten mit der
Molarenreihe eine zwischen pm III und m I unterbrochene Linie;
die Prämolaren stehen an ihrer Außenkontur stärker nach innen
als die Molaren. Das Gehörn hat besonders in seinem unteren
Teile außerordentlich viel Jugendhorn und erst die Vorwärtsbiegung
des Spitzenteils aufzuweisen. Es sind 9 Ringe vorhanden; auf
10 cm Länge kommen im Basalteil 64, Ringe, im Spitzenteil
6 Ringe. Der Rundung entlang gemessen hat das Gehörn eine Länge
von 21,5 cm, geradlinig mißt es 21 cm. Die Schädelbasallänge ist
18,2 cm, die Schädeltotallänge 20,55 cm. Am hinteren Orbitalrand
hat der Schädel eine Breite von 8,45 cm, am Meatus acusticus
externus von 6,5 cm.
Das Belegstück II $ juv. Nr. V von Ushia ist jünger als das
vorher erwähnte Exemplar von Ushia. Die Vorderspitzen des
m III sind soeben aus dem Alveolarrand hervorgebrochen, die
hinteren Spitzen sind zum größten Teil noch von der Knochenhülle
umgeben, m II weist noch runde Spitzen auf; mI ist abgekaut.
Die Milchprämolaren sind sämtlich vorhanden und gut entwickelt,
von den Dauerprämolaren ist nichts zu bemerken. Die Hörner
messen der Rundung der Vorderseite entlang, 17,5 cm, geradlinig
17,1 cm, haben je sieben Ringe, von denen im Wurzelteil sechs
Ringe auf 10 cm kommen. Der Schädel hat eine Basallänge von
17,8 cm, eine größte Länge von 20 cm, eine Breite am hinteren Orbital-
rand von 8,3 cm, am äußeren knöchernen Gehörgang von 6,4 cm.
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 53
Das d juv., welches Herr Oberleutnant Diesener bei Moamara
gesammelt hat, Nr. 60a (26. IX. 1911), steht im Alter zwischen
dem & juv. Nr. IV und V von Ushia. Der letzte Molar ist etwa
ebensoweit entwickelt wie der des Exemplares IV von Dr. Leupolt,
aber die Molaren I und II sind erheblich spitziger. Die Prämolaren
sind kurz vor dem Wechseln. An pm II und III der linken und
pm II der rechten Kieferhälfte sind zwischen den Wurzeln der
Milchprämolaren schon die Spitzen der Dauerprämolaren sichtbar.
Das Gehörn weist nicht so viel Jugendhorn auf wie Exemplar IV;
es ist z. T. schon abgestoßen. Der Rundung entlang mißt es an
der Vorderseite 20,3 cm, geradlinig 19,7 cm und weist zehn Ringe
auf, von denen im Wurzelteil auf 10 cm sieben, ım Distalteil
715 Ringe kommen. Der Schädel hat eine Basallänge von 18,6 cm,
eine Totallänge von 21 cm, eine Orbitalbreite von 8,9 cm, eine
Weite am Meatus acusticus externus von 6,7 cm.
Das & juv. Nr. 60b, welches Herr Oberleutnant Diesener
bei Moamara am 26. IX. 1911 erlegte, ist noch jünger als das von
Dr. Leupolt bei Ushia erlegte {.
Nr. V. Die vorderen Spitzen des m III ragen nur 0,2 cm aus
dem Alveolarrand hervor, die hinteren sind in der Profilansicht
unsichtbar. m II weist hinten noch runde, vorn lange, scharfe
Spitzen auf; die des mI sind lang und spitz. Die Prämolaren
sind noch nicht gewechselt und stehen in der Entwicklung hinter
denen vom & juv. von Ushia. Auch das Gehörn dieses Stückes
weist nicht soviel Jugendhorn auf wie dd Nr. IV und V von Ushia.
Das Gehörn ist, rund gemessen, 17,1 cm, geradlinig gemessen,
16,5 cmlang. Es sind acht Ringe vorhanden; sieben davon kommen
auf 10 cm im Basalteil. Die Schädelbasallänge ist 17,9 cm, die
Schädeltotallänge 20,5 cm; die größte Breite des Schädels am
hinteren Orbitalrand ist 8,6 cm, am Meatus acusticus externus
6,65 cm.
Aus den Schädel- und Gehörnbeschreibungen dieser juvenilen
Exemplare ist deutlich zu ersehen, daß die Schädel eine dem aus-
gewachsenen Exemplare sehr wenig nachstehende Größe zeigen,
während die Gehörne und die Gebisse sehr weit zurück sind. Das
Alter der Stücke ist gut an den Molaren und Prämolaren nachzu-
weisen. |
In der erwähnten Weise geht auch Gehörn- und Schädelbildung
bei den ostafrikanischen Riesengazellen, Matschiea, vor sich, im
Gegensatz zu der von Bubalis, Damalis und manchen anderen
Genera, wo das Gehörn erst die vollendete Form und Größe erhält
. und dann erst der Schädel, vor allem aber das Gebiß, das Wachstum
vollendet. Für den Nachweis des unregelmäßigen Wachstums
des Schädels und Gehörns von Eudorcas lag mir u. a. auch eine
Kollektion von 4 Sg juv. Schädeln der Mkalamo-Wembaere-
rasse vor, welche Herr Hauptmann von der Marwitz bei Mkalamo
erbeutete. Besonders interessant ist an diesen Hörnern von Eu.
ih. wembaerensis die sehr enge Ringelung, welche auch die alten
1. Heft
54 i Ludwig Zukowsky:
Exemplare neben geringer Länge und starker Divergenz im mitt-
leren und oberen Teile der Hörner kennzeichnet. Daß bei den
Moamarastücken selbst die jüngeren Exemplare mehr Ringe als
‘ die älteren von Ushia besitzen, hat seinen Grund in der rassen-
weisen Verschiedenheit dieser Stücke. Die Alten der Moamaraform
werden bei kürzerem Gehörn eine größere Anzahl Ringe besitzen
als die Rasse, zu welcher die 4 von Ushia gehören. Alte Exemplare
sind mir von der Monjongasteppe leider nicht bekannt.
Die Eudorcasformen des Viktoriaseegebietes.
Aus dem Gebiet des Viktoriasees beschreibt Knottnerus-
Meyer drei neue Rassen: aus der Schiratigegend Eu. th. bieder-
manni, von Usukuma Eu. th. langheldi und aus der Ruwanasteppe
Eu. th. vuwanae, ferner aus den Nachbargebieten Eu. th. mundo-
vosica von der Mundorosisteppe, sowie eine als sdec. bezeichnete
Rasse, wahrscheinlich aus dem Gebiete östlich von Schirati. Durch
einiges neues Material, welches z. T. dem Kgl. Zoologischen Museum
zu Berlin, z. T. Privatbesitz und auch der deutschen Geweihaus-
stellung entstammt, bin ich imstande, einige Ergänzungen der
Knottnerus-Meyerschen Arbeit zu machen.
Durch die Liebenswürdigkeit von Herrn Prof, Matschie
sind mir fünf Aufnahmen der im Jahre 1905 im südlichen Viktoria-
seegebiet erbeuteten, im Jahre 1906 auf der Deutschen Geweih-
ausstellung ausgestellten Kollektion Sr. Hoheit des Herzogs Adolf
Friedrich zu Mecklenburg zugänglich gemacht worden, von
welchen zwei in dem Matschieschen?) Bericht über die XII.
Deutsche Geweihausstellung 1906 abgebildet sind. In der Sammlung
befanden sich 22 Exemplare von Eudorcas thomsoni. Sie stammen
vom Orangi, von Ikoma, Sassagwe und aus dem Bezirk Muansa.
Knottnerus-Meyer zieht 1. c. 116 die westlich von Ikoma, am
Orangi und in Sassagwe erlegten Stücke zu Eu. th. biedermanni
von Schirati, während er östlich von Ikoma eine andere Rasse
vermutet. Das Exemplar vom Ruhufluß gleicht nach Knott-
nerus-Meyer vollständig denen von Eu. th. mundorosica. Das bei
Knottnerus-Meyer abgebildete Originalstück von Eu. th.
mundorosica zeigt stark divergierende Hornspitzen (diese können
nach der Beschreibung auch wenig einwärts gebogen sein), während
das Ruhustück mit den Spitzen deutlich nach innen steht; 1. c.
wird hervorgehoben, daß die Spitzen von der Mundorosisteppenrasse
lang sind, was gut auf der Knottnerus-Meyerschen Tafel V,
Fig.8, zu erkennen ist, während das $ vom Ruhu sehr kurze Spitzen
aufweist. Dieses gleicht vielmehr dem auf Tafel V, Fig. 2, abge-
bildeten Originalstück von Eu. th. biedermanni. Die. c. pag. 117
für En. th. mundorosica besonders hervorgehobene Schweifung des
Gehörns zeigt sich mehr oder weniger bei allen Eudorcasformen.
Mit dem Verbreitungsgebiet stimmt auch das Exemplar vom Ruhu
5) Matschie, Die XII. Deutsche Geweihausstellung 1906; Weidwerk
in Wort und Bild, Bd. XV, Nr. 13, vom 1. April 1906, pag. 232 und 233.
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 55
bedeutend besser mit Eu. th. biedermanni als Eu. th. mundorosica
überein. Der Ruhu fließt zwischen Schirati und dem Mara. Die
Südgrenze des Schiratigebietes läuft bei Knottnerus-Meyer
im nördlichen Tal des Mara vom Einfluß des Lassenei an westlich
bis zur Marabucht im See. Der Ruhu gehört also zum Schirati-
gebiet, von dem das Gebiet der Mundorosisteppe noch durch das
Ruwanagebiet getrennt ist, wenigstens mit dem hier in Betracht
kommenden Westen des Gebietes. Das Exemplar vom Ruhu ist
abgebildet bei Matschie, Weidwerk in Wort und Bild 1906,
l. c., pag. 233, rechts unter dem Kopf von Hippotigris muansae.
Die von Seiner Hoheit dem Herzog Adolf Friedrich zu
Mecklenburg erlegten dd von Ikoma können keineswegs zu Eu.
th. biedermanni gezogen werden, wie Knottnerus-Meyer will,
da diese Form in einem ganz anderen, nördlich gelegenen Gebiet
vorkommt. Hier kann doch nur Eu. th. vuwanae oder Eu. th.
mundorosica ın Betracht kommen; bei Ikoma können diese beiden
Rassen zusammen vorkommen, da hier ihre Verbreitungsgrenze
nach Knottnerus-Meyer liegt. Letztere Annahme hat viel
für sich, da z. B. Bubalis, Cobus, Redunca und Matschiea sich in
ähnlicher Weise westlich und östlich von Ikoma unterscheiden.
Die am Orangi erlegten Stücke sind geographisch zu Eu. th.
mundorosica zu stellen; die bei Matschie 1. c. 232 abgebildeten
Stücke sind Eu. th. mundorosica recht ähnlich. Auf dem Bilde ist
es das über dem Fuchs hängende und das rechts unter dem Kopf
von Bubalıs cokei aff. hängende Exemplar. Von den anderen,
von Ikoma stammenden Gehörnen können die beiden ebendort,
pag. 233, dargestellten rechts und links über Hippotigris muansae
hängenden, der rechts unter dem Kopf von Ceratotherium cucullatus
befindliche Schädel, sowie der unter und über demselben Präparat
hängende Kopf, auf dem Bilde, pag. 232, das rechts neben dem
Damalıskopf hängende, rechts unter dem auf der rechten Seite
angebrachten Ceratotheriumkopf befindliche, sowie das am äußersten
Ende der rechten Seite sichtbare Stück zu Eu. th. mundorosica
gestellt werden. Zu Eu. th. ruwanae müssen gerechnet werden:
auf dem Bilde pag. 232 der unter dem Ceratotheriumkopf der rechten
Seite hängende Kopf mit dem starken Orbital- und schwachen
Facialstreif (dieses Exemplar stammt von Sassagwe), der ebenda
zwischen Connochaetus- und Damaliskopf hängende Schädel, ebenso
die am äußersten linken Ende angebrachten Stücke. Sehr auffallend
sind auf dem Bilde pag. 233 unten links zwischen dem Schädel von
Bubalis cokei aff. und dem eines 2 von Maischiea und links unter
dem Kopf von Ceratotherium die beiden Gehörne durch ihre starke
Seitwärtsschweifung, wodurch sie auf keine andere Eudorcasrasse
passen. Leider ist der Schußort dieser Exemplare nicht mehr genau
zu ermitteln und auf den Photos nicht zu erkennen, ebenso der
Schußort von den drei dd, welche auf dem Bilde pag. 232 ganz
rechts zwischen dem Schädel von Aepyceros und Bubalis (zwei
Exemplare) gezeigt werden, sowie der links neben dem 2% von
1, Heit
56 Ludwig Zukowsky:
Matschiea hängende Schädel. Diese haben auch ganz charak-
teristische Merkmale, passen weder auf Eu. th. mundorosica noch
auf Eu. th. vuwanae, deren letzteres Gehörn wir später kennen
‚lernen werden, und kennzeichnen sich durch seitlich nicht ge-
schweiftes Gehörn, auffallend kurze, in einer Ebene nach außen
stehenbleibende Spitzen und die bis zum letzten Spitzenteil hinauf-
reichenden Ringe. Auf einer, im Besitz des Berliner Museums
befindlichen guten Photographie prägen sich diese Merkmale be-
sonders aus. Möglicherweise sind diese Exemplare Vertreter einer
noch unbekannten Rasse von Eudorcas.
Bei Matschie,l. c. pag. 232 und 233 ist links unten neben
dem Kopf von Hippotigris ein von ‚Bez. Muansa‘“ stammender
Schädel sichtbar. Zu welcher Rasse dieses Stück gezogen werden
muß, ist mir nicht recht klar. Geographisch richtig wäre Eu. th.
langheldi; diese Rasse soll das ganze Usukumagebiet bewohnen.
Knottnerus-Meyer sagt |. c. pag. 111 ausdrücklich, daß ‚‚die
Stellung der Hörner dieser Rasse schräger ist als bei den vorher-
beschriebenen“ (Eu. th. biedermanni, nakuroensis und baringoensis)
und daß die Hornspitzen nach vorne und etwas einwärts gebogen
sind. Wie die Abb. 3 auf Tafel V zeigt, ist die Konvergenzrichtung
der Spitze eine sehr plötzliche, hakenartige. Das Muansaexemplar
weist von diesen charakteristischen Merkmalen nichts auf; hier
stehen die Hörner ähnlich eng nebeneinander wie bei Eu. th. ruwanae,
was besonders auf dem Bilde bei Matschie, pag. 233, sehr auffällt
im Gegensatz zu den anderen, um den Zebrakopf herumhängenden
Gehörnen, auch scheinen bei diesem Stück die-Spitzen gleichmäßig,
fast in einer Richtung nach außen zu laufen. Vielleicht stammt das
Exemplar von Eu. th. langheldi, welches Knottnerus-Meyer
als einzigstes untersuchen konnte, aus einer anderen Gegend der
großen Landschaft Usukuma als das von Sr. Hoheit dem Herzog
Adolf Friedrich zu Mecklenburg erbeutete und ist dieses auch
noch als besondere Form aufzufassen; vielleicht ist auch das Etikett
dieses Stückes beim Präparieren mit einem anderen verwechselt
worden, jedenfalls paßt es nicht auf die von Knottnerus-Meyer
als Usukumarasse bezeichnete Form.
Matschie®) veröffentlichte ferner eine Abbildung von der
XII. Deutschen Geweihausstellung 1908, auf welcher zwei Eudorcas-
gehörne aus der Gegend östlich von Ikoma gezeigt werden. Das
vom Beschauer aus links neben Uncia hängende Gehörn weist jene
eigentümliche Schweifung auf, wie sie sonst nur bei dem Z von
Eudorcas thoms. thoms. des oberen Rufugebietes vorkommt und
auf die Knottnerus-Meyerl.c.,pag. 118, sehr berechtigt hinweist.
Es ist das erste Mal, daß ich diese charakteristische seitliche
Schweifung von dem Exemplar einer anderen Rasse unter einem
Material von ca. 150 gesehenen Stücken beobachten konnte. Ich
6) Matschie, Die XIV. Deutsche Geweihausstellung 1908; Weidwerk
in Wort und Bild, Bd. 17, Nr. 12, pag. 266 — Kollektion Wintgens.
—
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 57
erkläre mir den Fall für pathologisch, weil ein gewisser fremder
Zug in der Art der Schweifung liegt; vielleicht ist der Schädel
schon in früher Jugend im Frontale oder bei der Präformierung
des Os cornu verletzt oder mechanisch beeinflußt worden, wodurch
dann diese merkwürdige Bildung zustande kam. Wenn die Stangen
etwas mehr nach außen stehen würden, wäre das Stück Eu. th.
mundorosica sehr ähnlich, wozu es gezogen werden muß, ebenso
das Gegenstück auf unserem Bilde, welches dem Typ der Mundo-
rosisteppenrasse Zug für Zug gleicht.
Auf der XVIII. Deutschen Geweihausstellung 1912 hatte Herr
Hauptmann Kratz zwei Gehörne aus dem Maragebiete und fünf
Gehörne aus der Ruwanasteppe ausgestellt. Leider waren die
Exemplare vom Mara sehr jung. Das am 22. IX. 1910 erlegte,
im Ausstellungskataloge unter Nr. 1455 angeführte Stück, besitzt
eine geradlinig an der Vorderseite gemessene Hornlänge von
19,5 cm, eine der Rundung entlang gemessene Länge von 20,1 cm
und 11 Ringe, das am 26. IX. 1900 erbeutete, im Kataloge
als Nr. 1454 bezeichnete Stück, hat eine geradlinige Länge von
27 cm, eine rund gemessene Länge von 28,3 cm und dreizehn Ringe.
Die Spitzenenden stehen bei beiden Exemplaren 7,5 cm voneinander
entfernt. Auf 10 cm Länge kommen im Proximalteil, vom Horn-
ansatz am Schädel an gemessen, bei Nr. 1455 61,, bei Nr. 1454
7%a Ringe, im Distalteil, vom ersten oberen Ring an gemessen,
bei Nr. 1455 534, bei Nr. 1454 6%, Ringe. Es ist sicher, daß diese
beiden Exemplare zu Eu. th. biedermanni gezogen werden müssen.
Auf die mir jetzt bekannte Ruwanaform paßt keines der Hörner
ım Spitzenteil. Die Umrisse der Seitenansicht des Gehörns, welche
ich auf der Geweihausstellung anfertigte, passen genau in den
Rahmen des Gehörnumrisses von Eu. th. biedermanni, während
Eu. th. vuwanae nach den besprochenen Bildern Sr. Hoheit des
Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg, den Gehörnumrissen
der weiteren, aus der Ruwanagegend stammenden Gehörne des
Herrn Hauptmann Kratz und einem Stück, welches von Ikoma
stammt und von Herrn Dr. R. Biedermann dem Berliner Museum
geschenkt worden und von mir zum Typus der Rasse gemacht
worden ist, nicht so stark nach vorn geschweifte Spitzen hat. Auch
streben bei den Marastücken wie bei Eu. th. biedermanni die Spitzen-
enden nach innen, bei Eu. th. ruwanae meist parallel oder nach
außen. Eu. th. biedermanni ex. orig. hat einen Abstand von der
Hornspitze bis zum 4. oberen Ringe, an der Vorderseite gerad-
linig gemessen, von 9,9 cm, die Marastücke eine gleiche Entfernung
von 10,2 cm. Die Ruwanarasse hat sogar noch kürzere Spitzen
als die Schiratiform. Hier beträgt der Abstand der Spitze bis zum
4. oberen Ringe des Hornes, in gerader Linie, bei dem On-
ginalstück 9,3 cm, bei den von mir auf der Geweihausstellung
untersuchten 7,8—8,8 cm. Knottnerus-Meyer erwähnt |. c.
pag. 120, daß ihm drei Decken der Ruwanaform zur Verfügung
standen, die sämtlich von kleinen Tieren stammen; er nimmt an,
1. tleit
58 Ludwig Zukowsky:
daß Eu. th. ruwanae eine ähnlich kleine Form wie Eu. th. bieder-
manni sei. Diese Annahme fand ich bestätigt durch die Unter-
suchung des erwähnten von Dr. Biedermann von Ikoma her dem .
‚Berliner Museum geschenkten Schädel A 152,11. Dem Beschreiber
der Form fehlten Schädel; er beschrieb die Rasse nach Merkmalen
der Deckenfärbung. Es freut mich, die Knottnerus-Meyerschen
Befunde für die Aufstellung einer besonderen Rasse des Ruwana-
beckens bestätigen und unterstützen zu können durch die Be-
schreibung des Gehörns und Schädels dieser Form.
Beschreibung des Gehörns und Schädels von
Eudorcas thomsoni vuwanae K.-M.
Knottnerus-Meyer teilt die Eudorcasrassen in zwei Gruppen;
in solche, bei deren Vertretern sich das Lacrymale und Inter-
maxillare berühren und solche, bei deren Vertretern sich zwischen
Lacrymale und Intermaxillare dasMaxillare einschiebt und berück-
sichtigt am Schädel besonders den Facialteil. Bei nachfolgenden
Schädelbeschreibungen will ich das von Knottnerus-Meyer
vorgeschlagene System einhalten und dann noch einige, mir wichtig
erscheinende Masse der Ventralseite des Schädels hinzufügen. Die
Vermutung, daß Eu. th. ruwanae auch das Merkmal des mit dem
Lacrymale zusammenkommenden Intermaxillares (l. c. pag. 120
steht ‚‚Nasales‘‘; ich fasse das als Druckfehler auf. Das Nasale
kommt bei Eudorcas stets mit dem Lacrymale zusammen!) zeigen
wird, bestätigt sich nicht. Auf der rechten Seite des Schädels
schiebt sich das Maxillare als 0,3 cm breiter Keil zwischen Lacry-
male und Intermaxillare ein, auf der linken Seite treffen sich aller-
dings Lacrymale, Intermaxillare und Maxillare in einem Punkt
an der Nasalsutur. Die Ethmoidallücken sind sehr schmal, spalt-
förmig, laufen nach vorne zu nicht über den Processus interma-
xillaris posterius hinaus, hinten spalten sie wenig die Sutura fronto-
lacrymalis. Bei Eu. th. langheldi und Eu. th. biedermanni legt sich
das Intermaxillare, eine lange Sutura lacrymo-intermaxillaris
bildend, an das Lacrymale an, das Maxillare ventralwärts ver-
drängend; diese haben also mit Eu. th. ruwanae nichts gemein.
Eu. th. mundorosica teilt mit dieser Rasse die lacrymo-intermaxillare
Trennung durch den Maxillarausläufer, welcher aber bei ersterer
Subspezies nach Knottnerus-Meyer 1,1 cm breit sein soll,
bei Eu. th. ruwanae 0,3 cm. Das Lacrymale ist vorne nicht in eine
Spitze ausgezogen, sondern rund. Die Nasalia haben eine größte
Länge von 5,35 cm, eine größte vordere Breite von 2 cm, eine größte
hintere Breite von 3 cm. Knottnerus-Meyer gibt für En. th.
mundorosica als Nasalialänge 4,9 cm, als untere — meine ‚‚vordere“
— Breite 1,85 cm, als obere — meine ‚‚hintere‘‘ — Breite 2,9 cm
an. Die Nasalia sollen bei dieser Rasse ohne Knickung am oberen
Rande bis zur Mittelnaht der Nasalia ansteigen. Das ist bei Eu.
th. ruwanae nicht der Fall; die Sutura naso-frontalis läuft vielmehr
erst nach innen, der Mediannaht zu, dann in einem Winkel von 32°
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Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 59
nach hinten und innen, um dann, von beiden Seiten her noch
1 cm direkt mit scharfem Knick nach innen zu laufen. Der be-
sprochene Winkel an der Fronto-nasalsutur ist bei Eu. th. mun-
dorosica 82° groß. Durch diese Merkmale ist Eu. th. ruwanae
auch von dieser letzten in Betracht kommenden Nachbarform
leicht zu unterscheiden.
- Die Totallänge des Schädels von Eu. th. ruwanae ist 19,5 cm.
Knottnerus-Meyer gibt auf den l. c. pag. 1922-23 stehenden
Schädelmaßtabellen ‚‚Schädellänge‘“ an und setzt dann in einer
Fußnote (pag.122) ‚Vom Foramen magnum bis zum Vorderrande
des Intermaxillare‘‘ hinzu. Wie ich feststellen konnte, muß das
auf einem Irrtum beruhen, denn meine Nachmessungen an den im
Berliner Museum aufbewahrten Originalstücken ergeben für die
von Knottnerus-Meyer gegebenen Maße immer die Total-
schädellänge vom Gnathion bis zum entferntesten Punkt des Occi-
pitale. Der von Herrn Dr. Biedermann geschenkte Schädel von
Eu. th. ruwanae ist leider so zum Aufsetzen auf das Brett präpariert,
daß die Ventralschädelpartie verloren gegangen ist, so daß ich nur
imstande bin, die Maße der Dorsalschädelpartie zu bringen. Das
Intermaxillare hat eine Länge von 8 cm, Eu. th. mundorosica mißt
hier 7,1 cm. Die Entiernung vom Gnathion bis zum Nasion ist
10.5 cm groß, vom Gnathion bis zum vordersten Punkt des Or-
bitalrandes mißt der Schädel 9,95 cm. Vom Foramen infraorbitale
sind es bis zum Gnathion 6 cm, vom vorderen Orbitalrande bis
zum Foramen infraorbitale 4 cm. Die Entfernung des Foramen
infraorbitale vom Gnathion ist also 2 cm länger als die des Orbital-
randes vom Foramen infraorbitale. Die Sutura naso-intermaxillaris
ist 2,5 cmlang. Die größte Breite des Schädels am hinteren Orbital-
rand ist 8,7 cm; die Pars facialis hat eine Breite am Treffpunkt der
Sutura maxillo-jugularis mit der Maxillo-jugularcrista von 6,1 cm.
Die Orbita hat einen von vorne nach hinten gemessenen Durch-
messer von 3,75 cm. Die Intermaxillaria haben eine größte Breite
von 2,6 cm, bei Eu. th. mundorosica, der Form, welche dieser im
Schädel am nächsten steht, 2,2 cm. Knottnerus-Meyer weist
übrigens schon auf die schmalen Intermaxillaria letzterer Form hin.
Der Hauptunterschied der Eu. th. ruwanae von Eu. th. mundorosica
bezüglich des Schädelbaues liegt in dem erheblich breiteren und
kürzeren Facialteil.
Beim Betrachten des Gehörns fällt in erster Linie der Stand
der Hörner in der Seitenlage ins Auge. Das Gehörn von Eu. th.
mundorosica steht etwa15° höher am Schädel als bei Fu. th. ruwanae.
“ Auf die stärkere Krümmung der Spitze von Eu. th. mundorosica
ist hier bereits aufmerksam gemacht worden. Die Hörner von
Eu. th. ruwanae haben auch einen engeren Stand als die von Eu.
th. mundorosica, sie laufen mehr parallel nebeneinander her. Bei
En. th. vuwanae hat das Horn eine der Rundung entlang gemessene
Länge von 28,6 cm, eine geradlinig gemessene Länge von 27,7 cm.
Der Unterschied zwischen den beiden letztgenannten Maßen ist
1. Heit
60 Ludwig Zukowsky:
also 0,9 cm. Die Spitzen stehen 8 cm voneinander entfernt. Es
sind neunzehn Ringe vorhanden, von denen im Wurzelteil auf
10 cm, vom untersten Ringe an gezählt, 11 Ringe, im Spitzenteil,
‘vom ersten Ringe an gerechnet, 74, Ringe kommen. Die Auslage
des Gehörns ist 9,1 cm; sie ist 1,1 cm größer als der Abstand der
Distalenden. Die Spitze hat bis zum vierten oberen Hornringe eine
Länge von 9,3cm. Die andern, ebenfalls von mir untersuchten alten
Exemplare aus der Ruwanasteppe weisen folgende Maße auf:
Geradlinig gemessene Länge des Hornes 28,5—830 cm, rund ge-
messene Hornlänge 29,1—31,3 cm. Die Spitzen stehen 10,1—11,8 cm
voneinander entfernt. Die Hörner tragen 16—20 Ringe. Auf
10 cm kommen im Proximalteil 9—11%, Ringe, im Distalteil
61,—7%, Ringe. Die Spitze ist vom 4. oberen Ring gemessen
7,3—9,5 cm entfernt, sie sind also sehr kurz, während sie bei
Eu. th. mundorosica nach Knottnerus-Meyer lang sind; bei dem
Originalstück dieser Rasse ist der 4. Ring von der Spitze
11,2 cm entfernt.
Der Hauptunterschied der Ruwanarasse von Eu. th. bieder-
manni im Gehörn liegt in dem geraden Lauf der Spitzen, welche
bei letzterer Form mehr nach vorne gebogen sind. Die Umrisse
der Ruwanasteppengehörne passen nicht auf die von Eu. th.
biedermanni, an der Spitze streben die Gehörne aus dem Schirati-
gebiet weiter nach vorne. Von Eu. th. langheldi ist Eu. th. ruwanae
besonders durch den gleichmäßig schwach divergierenden Lauf
des Gehörnes verschieden. Dieser ist bei Eu. th. langheldi erst
wenig, dann in der oberen Hälfte stärker nach außen gebogen. Die
Spitzen stehen nach innen. Irotz der konvergierenden Spitzen
stehen diese bei Eu. th. langheldi weiter auseinander als bei Eu.
th. vuwanae. Die Spitzen sind bei Eu. ih. langheldi länger; von der
Spitze bis zum 4. Ringe mißt das Gehörn dieser Rasse 10,9 cm.
Unter dem Material von Herrn Hauptmann Kratz befindet
sich ferner ein Gehörn aus der Ruwanasteppe, welches in keiner
Weise auf Eu. th. ruwanae paßt. Es ladet in der oberen Hälfte
ungemein stark aus, steht an den Spitzen 22,3 cm auseinander,
hat eine geradlinige Länge von 33,1 cm, eine der Rundung entlang
gemessene Länge von 35,8 cm; der Unterschied dieser beiden Maße
ist 2,7 cm, also enorm groß. Von den 24 am Horn vorhandenen
Ringen kommen 11 auf 10 cm Länge auf den Proximalteil, 8
Ringe auf den Distalteil. Die Spitze hat eine auffallende Kürze;
sie mißt bis zum 4. Ringe 7,3 cm. Dieses Gehörn nimmt in
jeder Beziehung eine Sonderstellung ein; es paßt weder auf die
sehr breithörnige Manyararasse, noch auf die Form der südlichen
Wembäresteppe, von der ich später sprechen will. Auf die kurz-
spitzige, weithörnige Mkalamorasse, Eu. th. wembaerensis, paßt es
auch nicht, da diese Rasse sehr kleine Hörner besitzt. Es liegt die
Möglichkeit nahe, daß wir nach dem Mbalageti zu vielleicht noch
ein besonderes Tierverbreitungsgebiet erwarten können. Herr
Hauptmann Kratz sagt leider nicht, wo er in der großen Ruwana-
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 61
steppe seine Tiere erbeutete; im Ausstellungskataloge steht ‚„Ru-
wannasteppe“. Wenn erst mehr Material mit dem genauen Schußort
zum Vergleich vorhanden sein wird, werden wir die Frage über
die Stellung dieses Gehörns lösen können.
Eudorcas thomsoni behmi nov. subsbec.
Herr Prof. Behn schenkte dem Kgl. Zoologischen Museum
zu Berlin den Schädel eines $ und den Gipsabguß des Kopfes eines
anderen d. Ersteres, A 42, 12 der Sammlung, ist im Süden von
Ikoma, drei Tagemärsche vom Orte entfernt, in der Richtung auf
Ngorongoro zu, erlegt worden. Der Gipsabguß trägt den Ort
„Ikoma“ am Etikett, stammt aber aller Wahrscheinlichkeit nach
aus dem Süden von Ikoma. Diese Stücke belehren uns, daß südlich
von Ikoma bestimmt eine neue, bisher unbekannte Rasse von
Eudorcas thomsoni vorkommt. Das Gebiet der Knottnerus-
Meyerschen Mundorosisteppe (von hier hatte K.-M. nur Material)
bedarf danach einer Aufteilung. Wie diese Trennung durchzuführen
ist, können wir vorläufig noch nicht entscheiden; aller Wahr-
scheinlichkeit nach wird aber wohl die das Usukuma- vom Ru-
wanagebiet trennende Linie durch das Gebiet der Mundorosisteppe
hindurchgeführt werden müssen; jedenfalls wird sie auch etwas
nördlicher laufen, etwa über den Punkt des Mumusi- Einflusses
in den Bololet.
‚Die zwischen Ikoma und Ngorongoro vorkommende Rasse
ist auffallend klein, noch kleiner wie Eu. th. ruwanae. Auf der
rechten Schädelhälfte ist Lacrymale und Intermaxillare durch
einen 0,3 cm starken Ausläufer des Maxillare getrennt, auf der
linken Schädelhälfte stoßen Lacrymale, Maxillare und Inter-
maxillare in der Nähe des Nasales zusammen. Die Nasalia sind
breit und lang; sie haben eine größte Länge von 5 cm, eine hintere
Breite von 3,15 cm, eine vordere Breite von 2,15 cm. Die Eth-
moidallücken sind sehr klein, gehen nach vorne über das Lacrymale,
nach hinten aber nicht über das Nasale hinaus. Das Lacrymale hat
nach dem Foramen infraorbitale zu eine längere Spitze. Die
posteriore Knickung der Nasalia ist ähnlich der von Eu. th. ruwanae.
Die Sutura fronto-nasalis läuft bei der Süd-Ikomaform aber vom
Lacrymale ab stärker nach vorne als bei der Ruwanarasse. Der
Vorderrand der Alveole von pm I ist vom Gnathion nur 4,8 cm
entfernt. Die Totallänge des Schädels ist 19,4 cm; es ist eine kurz-
schädlige Rasse. Die Intermaxillaria haben eine Länge von
‚8cm. Das Hinterhaupt ist auffallend niedrig, es mißt vom Mittel-
punkte der Linea nuchalia superiora bis zum Basion 4,2 cm; am
Mastoid hat es eine größte Breite von 6,2 cm.
Die Basalschädellänge, vom Gnathion bis zum Basion gemessen,
ist 17,8 cm. Die Entfernung des Gnathion bis zum Nasion beträgt
10,25 cm, die Gesichtslänge, d. h. die Entfernung vom Gnathion
bis zum nächsten Punkt des Orbitalrandes, ist 9,7 cm, die Hinter-
kopfslänge, d. i. der Abstand des Vorderrandes der Orbita von der
1. Heft
62 Ludwig Zukowsky:
Hinterfläche des Condylus occipitalis, ist 11,7 cm. Der Abstand
vom Gnathion zum Nasion ist also 0,55 cm länger als der des
Gnathion bis zum vorderen Rande der Orbita. Die Gesichtslänge
ist 2 cm kürzer als die Hinterkopfslänge. Vom Nasion bis zur Hinter-
fläche des Condylus occipitalis mißt der Schädel 11,6 cm, vom
Hinterrande der Sutura palatina (Fossa mesopterygoidea) bis zum
Basion 7,8 cm. Die Entfernung des Gnathion von der Alveolar-
vorderkante des pm I ist 4,8 cm, die des Basion von der Alveolar-
hinterkante desm Ill7,8cm groß. Das Gnathion steht vom nächsten
Punkte der Bulla auditiva 14,2 cm entfernt. Vom Gnathion bis
zum Foramen infraorbitale sind es 6,1 cm, vom Foramen infra-
orbitale bis zum Vorderrande der Orbita 3,9 cm; aus diesen beiden
Massen ergibt sich eine Differenz von 3,2 cm. Das Foramen pala-
tinum ist vom Foramen lacerum posterius 7,8 cm entfernt; die
Backenzahnreihe hat eine Länge von 5,5 cm, die Sutura naso-
intermaxillaris von 2,5 cm. — Bei den Breitenmaßen des Schädels
fällt besonders die geringe Breite am hinteren Orbitalrande auf;
sie beträgt 8,35 cm. Am Meatus acusticus externus hat der Schädel
eine Breite von 6,15 cm. Das Collum condyloideum occipitalis zeigt
eine Breite an der stärksten Einschnürung von 2,1 cm, wenn man
es auf der Crista condyloidea mißt. Das Palatum durum hat am
Außenrande der Alveole von m III, vorne, eine Breite von 5,1 cm,
am Außenrande der Alveole von m I, vorne, 2,8 cm. Die Pars
facialis ist an der Stelle, wo die Sutura maxillo-jugularis über die
Crista maxillo-jugularis läuft, 5,85 cm breit. Der Processus ptery-
goideus ist vom Gnathion 11,4 cm, der vordere Ventralrand der Fossa
ectopterygoidea vom Gnathion 9,8 cm entfernt. Die Bulla tympani
hat eine Länge von 2,65 cm. Der Condylus occipitalis ist 3,9 cm
breit. Der Orbitalrand hat einen horizontalen Durchmesser von
3,8 cm. Der Schädel hat am Processus zygomaticus jugularis eine
Breite von 7,8cm. Aus diesen Maßen ist ersichtlich, daß der Schädel
in allen Teilen äußerst gering entwickelt ist.
Der Schädel gehörte einem ausgewachsenen alten Exemplare
an. Die Dauerprämolaren sind bereits gut abgekaut und nur am
ın III zeigen sich noch geringe Spuren scharfer Spitzen. Die Occi-
pito- und Squamoso-mastoidalsuturen sind fast ganz verwachsen.
Trotz des Alters ist das Stück wesentlich geringer als jüngere Tiere
der großschädeligen Wembärerassen.
Von den Nachbarformen unterscheidet sich diese neue Rasse
durch folgende hauptsächlichsten Unterschiede. Von Eu. th.
schillingsi, langheldi und biedermanni ist sie leicht durch das
Merkmal zu unterscheiden, welches Knottnerus-Meyer zu
einem für die Verschiedenartigkeit und Systematik der Rassen
maßgebenden machte. Die Form aus dem Süden von Ikoma hat
den erwähnten Maxillarausläufer zwischen Intermaxillare und
Lacrymale. Bei den drei oben angeführten Rassen tritt das Maxillare
weit zurück und das Intermaxillare schiebt sich weit zwischen
Nasale und Lacrymale. Zu Eu. ih. wembaerensis kann dieser Schädel
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 63
nicht gezogen werden, da die Wembärerassen nur sehr große und
starke Schädel besitzen. Von Eu. th. ruwanae ist die Form in erster
Linie durch die geringe Schädelbreite am hinteren Rande der Orbita
und die stärkere Ausbildung der Infraorbitalgruben gekennzeichnet.
Der Orbitalrand ist an seinem unteren Lauf bei Eu. ih. ruwanae
ungemein prominent, sodaß der Schädel hier eine Breite von 8,6 cm,
bei der Südikomaform von 7,9 cm hat.
Das Gehörn nimmt insofern eine Sonderstellung ein, als es
eine Eigenart besitzt, welche in so charakteristischem Maße keine
sämtlicher beschriebenen geographischen Formen von Eudorcas
aufzuweisen hat. Die Distalteile sind nämlich hakenförmig nach
vorne gekrümmt; diese Eigenart haben die beiden mir zur Unter-
suchung dienenden Exemplare in frappanter Weise gemeinsam.
Die Hörner sind mittellang, laufen im oberen Teil parallel neben-
einander her oder schwach nach außen; die Spitzen stehen parallel
oder ganz schwach nach innen. Im Profil weisen die Hörner eine
sehr beträchtliche Schweifung des Unterteils auf. Sie haben eine
geradlinig gemessene Länge (das vorn stehende Maß stammt vom
Originalstück) von 31,3 und 28,3 cm, eine der Rundung entlang
gemessene Länge von 32,4 und 29,5 cm; die rund gemessene Länge
ist also 1,1 und 1,2 cm länger als die geradlinige Länge. Die Spitzen-
enden haben einen Abstand von 10 und 11,6 cm. Von den 22 und
19 Ringen kommen 11 auf den Proximalteil, 7 auf den Distalteil,
wenn die Ringe mit einem Längenmaß von 10 cm gemessen werden.
Die weiteste Auslage des Gehörns ist 11,6 und 13 cm. Die größte
Auslage ist 1,6 und 1,4 cm größer als der Abstand an den Distal-
enden. Die Spitzen sind kurz; vom Distalende bis zum vierten
oberen Ringe mißt das Horn 7,1 und 8,8 cm.
Bei der Unterscheidung von anderen Rassen ist das beste
Merkmal immer die hakenartig nach vorn gebogene Spitze. Die
anderen Rassen entbehren auch der im Profil wahrzunehmenden
starken Rundung des unteren Hornteiles, bis auf Eu. th. schillingst.
Von dieser Form unterscheidet sich aber die Abart von Südikoma
durch die kürzeren Spitzen. Vom Distalende bis zum vierten
oberen Ringe mißt die Gehörnspitze von Eu. th. schillingsi im
& Geschlechte 10 cm oder mehr, die Südikomarasse7,1—8,8 cm.
Als Verbreitungsgebiet kann vorläufig nur die südliche Gegend
des Mundorosisteppengebietes Knottnerus-Meyers angegeben
werden, zwischen Ikoma und Ngorongoro. Typ ist der Schädel
von Herrn Prof. Behn des Berliner Museums.
Diese neue Rasse erlaube ich mir, Herrn Prof. Behn zu Ehren
Eudorcas thomsoni behni nov. subspec.
zu nennen.
Eudorcas thomsoni dieseneri nov. subspec.
Durch die eingangs erwähnten Sendungen der Herren Ober-
leutnant Diesener und Stabsarzt Dr. Leupolt konnte ich fest-
stellen, daß Eu. th. langheldi nur im Westen des Usukumagebietes
vorkommen kann; im Osten des Gebietes kommt eine andere,
1. Heft
64 Ludwig Zukowsky:
bisher noch unbekannte Rasse von Eudorcas vor. Knottnerus-
Meyer stand bei der Beschreibung von Eu. th. langheldi nur ein
Schädel zur Untersuchung mit der Schußangabe ‚Nera Usukuma“.
Nera ist eine Landschaft in Südwest-Usukuma und liegt rechts
und links vom Mittellauf des Moame; der Ort Nera liegt in west-
licher Richtung von Moamara. Die von mir untersuchten, von
Herrn Oberleutnant Diesener mitgebrachten Schädel stammten
von Moamara; es sind ein & ad. und zwei dd med. Moamara liegt
am Mittellauf linksseitig des Moame, südlich der Landschaft Nera
(S. W. Usukuma), in östlicher Richtung vom Orte Nera. Diese
drei Stücke stammen sämtlich vom 26. IX. 1911. Die Leupolt-
schen Stücke sind aus der Steppe südlich Ulike, westlich Sseke,
nach Schinganga zu, ä& ad. vom 22. VI. 09. Sseke liegt in genau
südöstlicher Richtung von Moamara an der Lumballa-Livumbu-
Ouelle. Schinganga liegt nördlich der Katauneberge und des
Kitalaflusses, südlich des Mampuli. Weiter schenkte Herr Dr.
Leupolt dem Berliner Museum ein & ad. aus dem Pori zwischen
Sseke und Moame, welches er am 20. VI. 09. erlegte, sowie die
Schädel zweier {S med. von Ushia. Diese kleine Landschaft in
der Manjongasteppe liegt zwischen Livumbu und Tungu, südlich
Matanda. Letztere {3 med. gehören jedenfalls nicht zu der Ost-
Usukumarasse, wie oben bereits ausgeführt wurde, vielleicht zu
der im westlichen Wembäresteppengebiet heimatenden Form.
Das Gehörn, Gebiß und der Schädel dieser Stücke wurden ebenfalls
oben schon ausführlich besprochen; im übrigen möchte ich auf die
am Ende dieser Arbeit beigegebenen Schädel- und Gehörnmaß-
tabellen verweisen. |
Die neue Ost-Usukumaform hat einen großen Schädel und
ein starkes Gehörn. Sie gehört zu der Gruppe, bei welcher das
Lacrymale und Intermaxillare durch einen Ausläufer des Maxillare
getrennt ist, der bis an die Nasalia bezw. bis zu den Ethmoidal-
lücken reicht und bis 0,7 cm breit an der Ethmoidallücke ist: nur
bei dem 3 juv. Nr. 60b von Moamara stößt das Maxillare mit dem
Intermaxillare und Lacrymale in einem Punkte zusammen. Die
Nasalia sind von mittlerer Größe; sie haben eine größte Länge
von 4—5 cm, und messen in der Breite an der Spina nasalis externa
posteriora 2,65—3 cm, an der Spina nasalis externa anteriora
2,15 cm. Die Ethmoidallücken sind sehr groß und weit; sie mar-
kieren sich deutlich als breiter Spalt, laufen vorne bis zum Processus
intermaxillaris posteriorus; hinten trennen sie auf mehrere Milli-
meter Frontale und Lacrymale. Die Nasalia trennen sie auf eine
Strecke von 2—2,3 cm. Das Lacrymale hat nach dem Foramen
infraorbitale zu keine ausgezogene Spitze, sondern ist an dieser
Stelle nur schwach prominent. Die Sutura fronto-nasalis besitzt
an der Stelle, von wo ab die Sutura nach hinten läuft, einen deut-
lichen Knick, der bei den juvenilen Exemplaren weniger stark
entwickelt ist, bei einer sehr verwandten Form, Eu. th. wembaerensis
fehlt. Das Gnathion ist von der Alveolarvorderkante des pmI
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Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 65
4,8—5,2 cm entfernt. Der Schädel hat eine Totallänge von 20,85
bis 21,6 cm. Die Supramaxillaria sind 7,75—8,2 cm lang. Das
Hinterhaupt ist hoch; es mißt vom Basion bis zum Mittellauf der
Linea nuchalia superiora 4,5—4,8 cm; das Occiput hat eine große
Breite, am Mastoid mißt der Schädel in der Breite 7,1—7,2 cm.
Diese wie die folgenden Maße stammen sämtlich von alten Exem-
plaren. Der Schädel der Ost-Usukumarasse hat eine basale Länge
von 18,9—19,8 cm, eine Länge vom Gnathion bis zum Nasion von
10,65—11,3 cm. Vom Gnathion bis zum Orbitalrand mißt das
Gesicht 10,65—11,35 cm. Die Entfernung des Gnathion vom
Nasion ist um 0,05 cm geringer als die Entfernung des Gnathion
vom Vorderrande der Orbita. Der Abstand des Orbitalvorder-
randes vom. Hinterrande des Condylus occipitalis ist 12,4—12,45 cm
groß, die Hinterkopfslänge 1,05—1,8 cm länger als die Gesichtslänge.
Das Nasion ist von der Hinterfläche des Condylus occipitalis
11,2—12,9 cm entfernt. Von dem Hinterrande der Sutura palatina
(Fossa mesopterygoidea) bis zum Basion sind es 8,4—8,7 cm.
Die Vorderkante der Alveole von pm I ist vom Gnathion 4,8—5,2 cm,
die Hinterkante der Alveole von m III 8,4-58,9 cm entfernt. Vom
Gnathion bis zum nächsten Punkt der Bulla tympani mißt der
Schädel 15,3—16,3 cm. Das Gnathion ist vom Foramen infra-
orbitale 6,5—6,75 cm, das Foramen infraorbitale vom Vorderrande
der Orbita 4,25—4,85 cm entfernt; der Unterschied zwischen
diesen beiden Maßen ist 1,25—1,90 cm. Das Foramen palatinum
ist vom Foramen lacerum posterius 8,4—8,6 cm entfernt, die
Backenzahnreihe ist 6,2—6,3 cm lang. Die Sutura naso-inter-
maxillaris hat eine Länge von 1,3—1,8 cm. — Am hinteren Orbital-
rand hat der Schädel eine Breite von 8,7—9 cm, am Meatus acusticus
externus von 6,6—6,8 cm. Der Condylus occipitalis ist an der
schmalsten Stelle des Collum, auf der Crista condyloidea gemessen,
2,6-—2,65 cm breit. Am Außenrande der Alveole des m III hat
das Palatum durum eine Breite von 5,4—-5,5 cm, am Außenrande
von m I, vorne gemessen, von 3—3,85 cm. An der Stelle, wo die Sutura
maxillo-jugularis die Crista maxillo-jugularis schneidet, ist das
Gesicht 5,65—6,2 cm breit. Das Gnathion steht vom Processus
pterygoideus 12,4—13,15 cm, der vorderste Punkt vom Ventralrand
der Fossa ectopterygoidea vom Gnathion 10,55—11,2 cm entfernt.
Die Bulla tympanıi hat eine Länge von 2,4—2,6 cm, der Condylus
eine größte Breite von 4,4—4,5 cm. Der horizontale Durchmesser
des Orbitalringes ist 3,8—4 cm groß. Am Processus zygomaticus
jugularis hat der Schädel eine Breite von 8,1—8,3 cm.
Über das Alter der jüngeren 3 und des von Herrn Ober-
leutnant Diesener bei Moamara erlegten & ad. ist bereits oben
ausführlich gesprochen worden. Das & Nr. II von Dr. Leupolt
aus der Steppe zwischen Sseke und Moame ist älter als das erwähnte
alte Moamarastück; von den Molaren sind besonders m II und III
noch stärker abgekaut. Das $ Nr. I von Dr. Leupolt scheint
noch älter zu sein, da die Höhe des einzigen, am stark lädierten
Archiv für Naturgeschichte
1914. Al. 5 1. Heft
66 Ludwig Zukowsky:
Schädel vorhandenen Zahnes, des m III, nur 0,5—0,7 cm beträgt.
Der Facialteil dieses Stückes fehlt leider ganz; auf der rechten
Hälfte ist nur die Orbita erhalten geblieben.
Von Eu. th. wembaerensis unterscheidet sich die Ost-Usukuma-
rasse im Schädelbau u. a. besonders durch die geringe Länge der
Sutura naso-intermaxillaris, den erheblichen Abstand des Foramen
lacerum posterius vom Foramen palatinum und die geringe Inter-
maxillarlänge. Letztere beträgt bei dieser Rasse 7,75—8,2 cm,
bei Eu. th. wembaerensis 8,5—9 cm; der Abstand des Foramen
lacerum posterius vom Foramen palatum beträgt bei der Südform
8—8,2 cm, bei der nördlichen Form 8,4—8,6 em. Die Sutura naso-
intermaxillaris hat bei Eu. th. wembaerensis eine Länge von 2,2
bis 2,7 cm, bei der neuen Rasse von 1,3—1,8 cm. — Von der später
hier beschriebenen Form der eigentlichen Wembäresteppe unter-
scheidet sie sich durch den kleineren Schädel. Die Totallänge des
Schädels beträgt bei dieser Rasse 20,85—21,6 cm, bei jener 22,5
bis 22,6 cm. Der hauptsächlichste Unterschied von der speziellen
Nachbarsform, Eu. th. langheldi, liegt in dem Vorhandensein der
maxillaren Einschiebung zwischen Lacrymale und Intermaxillare,
welche bei der West-Usukamarasse fehlt. Die Hornbildung nähert
sich dem Typ von Gehörnen, welcher bei Eudorcas am häufigsten
zu sein scheint. Die drei mir zur Verfügung stehenden Gehörne
alter SS sind sehr gleichartig gebaut. Sie sind kräftig entwickelt
und laufen vom Basalteil ab enger wie die von Eu. th. biedermanni,
weiter als die von Eu. th. schillingsi auswärts, nach den Spitzen
zu vergrößert sich der Abstand; die Spitzenenden selbst sind
schwach nach innen gerichtet. Die Wurzel und Spitzenteilkrüm-
mungen in der Profilansicht sind unerheblich. Die Spitzen sind
lang. — Bei den alten Exemplaren beträgt die Länge des Gehörns,
der Rundung entlang gemessen 32,3—35 cm, geradlinig gemessen
31,2—33,8 cm. Der Unterschied zwischen der geradlinig und rund-
gemessenen Hornlänge ist 0,3—1,2 cm groß. Die Distalenden sind
11—13,9 cm voneinander entfernt. Es sind 18—20 Ringe vor-
handen. Auf 10 cm kommen im Proximalteil, vom untersten
Ringe an gemessen, 915—101, Ringe, im Distalteil, vom obersten
Ringe an, 61,—6°4 Ringe. Die 12,8—14,6 cm betragende größte
Auslage ist 0,6—1,8 cm größer als der Spitzenabstand. Die Spitze
hat vom 4. Ringe an aufwärts eine Länge von 10—11,9 cm.
Von Eu. th. wembaerensis unterscheidet sich diese Form durch
den geringen Spitzenabstand, die meist längeren Hörner, die län-
geren Spitzen und die mehr in einer Ebene gebogenen, weniger
geschweiften Hörner. Auf die eigentümliche Verdrehung des
Gehörns von Eu. th. wembaerensis macht Knottnerus-Meyer
noch besonders (l. c. pag. 121) aufmerksam. Von Eu. th. lang-
heldi besonders durch die mehr gerade gestellten Ringe, welche
bei der West-Usukamarasse an der Hornvorderseite merkwürdig
nach unten gezogen sind, und die längeren Spitzen verschieden;
diese messen bis zum vierten oberen Ringe bei Eu. th. langheldi
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 67
8,8 cm. Bei dieser Form stehen auch die Ringe im Basalteil enger,
im Medialteil des Hornes weiter als bei der Ost-Usukumarasse.
| Typus ist das & ad., welches Herr Oberleutnant Diesener
am 26. IX. 1911 bei Moamara erlegte.
Nach diesem Gönner des Berliner Museums mag die neue Rasse
Eudorcas thomsoni dieseneri subspec. nov.
heißen.
Weitere Belegstücke für
Eu. th. wembaerensis und Eu. th. dieseneri.
Das von Herrn Dr. Leupolt am Nordufer des Balangiddasees
erlegte & ad. gehört der Mkalamorasse Eu. th. wembaerensis an.
Es ist alt; die Dauerprämolaren und die Molaren sind abgenutzt;
‚ mIII hat deutliche scharfe Spitzen auf der Außenkontur. Das
Gehörn hat die typische S-förmige Schweifung und ist im unteren
Teil bedeutend enger geringelt als im oberen; es ist der vorderen
Rundung entlang gemessen 29 cm, geradlinig gemessen 28 cm lang.
Es sind 20 Ringe vorhanden, von denen im Proximalteil, vom Ansatz
am Schädel gemessen, auf 10 cm 10%, ım Distalteil, vom ersten
Ringe an proximalwärts gemessen, auf 10 cm 8 Ringe kommen.
Die Spitze mißt bis zum vierten Ringe 7,6 cm. Spitzenabstand
13,2 cm.
Die Basallänge des Schädels, vom Gnathion bis zum Basion
gemessen, ist 19,1 cm, die Totallänge desselben, vom Gnathion
bis zu der Protuberantia occipitalis externa der Linea nuchalis
mediana gemessen, 21,2 cm. Die größte Breite des Schädels am
hinteren Orbitalrand ist 9,2 cm, am Meatus acusticus externus
6,7 cm. Von den anderen für Eu. th. wembaerensis bezeichnenden
Merkmalen seien hier von dem Balangiddaseestück noch angeführt:
die Länge der Intermaxillaria = 8,5 cm; Länge der Sutura naso-
intermaxillaris = 2,2 cm; Entfernung des Foramen palatinum vom
Foramen lacerum posterius = 8,0 cm. Das Maxillare schiebt sich
als schmaler Streifen zwischen Intermaxillare und Lacrymale bis
ans Nasale. Die Sutura naso-frontalis läuft von der großen, spalt-
förmigen, bis weit zwischen Frontale und Lacrymale hineintre-
tenden Ethmoidallücke direkt nach innen, nicht nach vorne und
ohne scharfen Knick nach hinten. Bezüglich der Hörner sei auf
die große Ähnlichkeit mit dem Originalstück aufmerksam gemacht.
Sie sind ebenso geformt, haben dabei großen Spitzenabstand,
kurze Spitzen, engstehende Ringe und die merkwürdige Verdrehung
in sich. 0:
Auf der 19. deutschen Geweihausstellung 1913 befanden sich
in der Ausbeute des Herrn Oberleutnant Horst von Blumenthal
eine Anzahl von acht dd von Eudorcas, die sämtlich von der eigent-
lichen Wembäresteppe, dem Wembäretal, stammen, also westlich
von Mkalamo, dem Bezirk, aus welchem die Schädel und Gehörne
her sind, welche Knottnerus-Meyer zur Untersuchung von
Eu. th. wembaerensis vorlagen. Ein Gehörn davon (Nr. V) hat so
bezeichnende Merkmale einer andern, scheinbar neuen Rasse von
5* 1. Heft
68 Ludwig Zukowsky:
der nördlichen Wembäresteppe, daß es einer Sonderstellung bedarf.
Von dieser Form werden wir weiter unten noch Näheres erfahren.
Ein anderes Gehörn (Nr. 2) gleicht in vieler Beziehung dem Gehörn
. der Ost-Usukumarasse, insbesondere weist der geringe Spitzen-
abstand, welcher diese Rasse von der des Wembäregebietes im
engeren Sinne unterscheidet, auf die Verwandtschaft hin. Die
große Ähnlichkeit im Gehörn mit Eu. th. dieseneri ist leicht aus den
Maßen ersichtlich: Bei einer geradlinig gemessenen Hornlänge von
31,5 cm und einer der vorderen Rundung entlang gemessenen
Hornlänge von 32,5 cm, die einen Unterschied von einem cm er-
geben, besitzt das Gehörn einen Spitzenabstand von 13,7 cm und
19 Ringe, von denen im Proximalteil 934, im Distalteil 6°/, Ringe
auf eine Länge von 10 cm kommen. Die weiteste Auslage ist in
der Nähe der Spitzenenden und beträgt 14,2 cm; im Vergleich mit
dem Spitzenabstand überwiegt die größte Auslage also um 0,6 cm.
Die Spitze hat bis zum 4. Ringe eine gerade Länge von 10,25 cm.
Für Eu. th. wembaerensis sind die Hörner zu lang, auch ist die
merkwürdige, für die Mkalamarasse charakteristische geschweifte
Form des Gehörns nicht vorhanden.
Eudorcas thomsoni macrocephala nov. subspec.
Untersuchtes - Material: 77 Gehörne, 227 Köpfe, und
2 Schädel von Sg aus der Sammlung, welche Herr Oberleutnant
Horst von Blumenthal auf der Deutschen Geweih-Ausstellung
1913 ausstellte.
Der Schädel der Wembäretalform ist enorm lang und stark;
es ist die Rasse, welche den größten Schädel von allen anderen
Eudorcaditen aufweist. Zwei Schädel konnte ich vergleichen, von
den andern Exemplaren waren nur Gehörne vorhanden. Leider
waren aber auch diese beiden Schädel durch Entfernen der Ventral-
partie zum Aufsetzen hergerichtet, sodaß mir leider die wichtigen
Maße der Unterseite verloren gehen mußten. Irotz der enormen
Schädellänge ist das Occiput schmal, die Supramaxillaria sehr
kurz, die Orbita schmächtig und der Facialteil mittelbreit. Sobald
aber die Längenmaße mit denen anderer Formen verglichen
werden, macht sich die starke Ausbildung des Schädels in dieser
Richtung hin bemerkbar.
Das Lacrymale und Intermaxillare ist durch einen 1 cm breiten
Ausläufer des Maxillare getrennt. Die Nasalia sind lang und breit:
ihre Länge an der Medialnaht ist 4,9—5,5 cm; die Breite an der
Spina nasalis externa anteriora 2,2—2,25 cm, an der Sutura
fronto-nasalis 3,1 cm. Die Ethmoidallücke ist deutlich ausgeprägt
als an den Rändern parallellaufender, 0,3 cm breiter Spalt, der
vorne die Intermaxillaria nicht erreicht, sich hinten aber weit
zwischen Lacrymale und Frontale einschiebt; die Nasalia werden
durch sie auf eine Strecke von 2,2 cm getrennt. DieLacrymalia sind
vorne in der Richtung auf das Foramen infraorbitale zu einem
breiten Lappen ausgezogen, der sich in zwei Spitzen spaltet. Die
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 69
von der Ethmoidallücke ausgehende Sutura maxillo-lacrymalis
läuft in einem Abstande von einem cm vom Intermaxillare auf
' eine Strecke von 1,9 cm parallel mit derselben. Die beiden Knicke
‚ der Sutura naso-Irontalis sind scharf. Die Infraorbitalgruben sind
‚ tief. Die Totalschädellänge ist 22,5—22,6 cm. Die Supramaxillaria
haben eine Länge von 8,15—9,1 cm. Am Mastoideum ist der
‘ Schädel 7,2—7,3 cm breit.
Die Länge der Pars facialis vom Gnathion bis zum Nasion
| ist 11,2—11,5 cm. Der Vorderrand der Orbita ist vom Gnathion
‚ 11,3—12 cm entfernt. Vom Gnathion bis zum Foramen infraorbitale
mißt das Gesicht 7—7,15 cm, vom Vorderrande der Orbita bis
zum Foramen infraorbitale dagegen 5—5,1 cm. Das letztere
Gesichtsmaß ist also um 2—2,05 cm geringer als das vorher er-
wähnte. Die Sutura naso-intermaxillaris ist 1,5—2,4 cm lang.
Am hinteren Orbitalrand hat der Schädel eine größte Breite von
9,1 em, am Meatus acusticus externus von 6,9 cm. Der Facıialteil
' hat eine Breite am Treffpunkt der Maxillojugularnaht mit der
Crista maxillo-jugularis von 6,1—6,4 cm. Die Orbita hat an ihrem
Außenrande einen horizontalen Durchmesser von 3,9 cm. Am
Processus zygomaticus jugularis hat der Schädel eine Breite von
38,2 cm.
Von den anderen Eudorcasrassen ist diese Subspezies unschwer
an dem enorm langen Schädel zu erkennen. Die Manyaraseeform,
Eu. th. manyarae, welche dieser im Schädelbau am ähnlichsten
ist, mit einer Totalschädellänge von 21,7 cm, unterscheidet sich
durch folgende besondere Merkmale hauptsächlich von der hier
beschriebenen Subspezies. Von Eu. th. man'yarae ist das Occiput
am Mastoideum breiter, 7,9 cm; der Abstand vom Gnathion bis
zum Nasion geringer, 10,9—11,2 cm; die Entfernung des Foramen
infraorbitale bis zum Gnathion kürzer 6,6—6,7 cm. Die Sutura
lacrymo-maxillaris läuft von ihrem Ausgangspunkt, der Eth-
moidallücke, nicht parallel mit der Sutura maxillo-intermaxillaris;
das Lacrymale ist bei Eu. th. manyarae auch nicht in zwei aus einem
Lappen entspringende scharfe Zipfel ausgezogen, wie es bei der
Rasse aus dem Becken des Wembäre der Fall ist.
Die Hörner der eigentlichen Wembärerasse sind verhältnis-
mäßig lang; sie laden stark aus, haben sehr lange Spitzen, die im
obersten Teil schwach konvergieren und eine mittelstarke Schwei-
fung im Profil. — Die Gehörnlänge ist geradlinig 32,1—85,7 cm,
der vorderen Rundung entlang gemessen 33,1—37,6 cm; die runde
Hornlänge ist 0,7—1,9 cm länger als die gerade. Die Spitzen
stehen an den Distalenden 14,2—15,5 cm voneinander entfernt.
Die Hörner haben 19-21 Ringe. Auf eine Länge von 10 cm
kommen ım Wurzelteil des Hornes, vom untersten Ringe an gemessen,
9%—13%5 Ringe, im Spitzenteil, vom obersten Ringe an gemessen,
6—615 Ringe. Die in der Höhe der Spitze befindliche weiteste
Auslage des Gehörns ist 15—16,6 cm; der Spitzenabstand ist 0,7
bis 2,1 cm geringer als die weiteste Auslage. Die Spitze hat eine
1. Heit
70 Ludwig Zukowsky:
Länge, vom Distalpunkt bis zum vierten Ringe, von 10—12,6 cm.
Das Gehörn fällt außerdem durch eine besondere Stärke auf.
Von Eu.th. diesenerı ist diese Rasse leicht daran im Gehörn zu
' unterscheiden, daß es im oberen Teile weiter ausladet; die größte
Auslage und der Spitzenabstand sind immer größer wie bei Eu.
th. dieseneri. Im Gegensatz zu Eu. th. wembaerensis fehlt hier die
Insichverdrehung des Hornes, die Hörner und ihre Spitzen sind
bedeutend länger; im Spitzenteil sind nicht so viel Ringe auf eine
Länge von 10 cm zusammengedrängt. Für Eu. th. manyarae haben
sie die Hörner nicht weit genug ausgelegt; diese Rasse hat größere
Auslage und Spitzenabstand. Mit der weiter unten näher be-
schriebenen Rasse der Nord-Wembäresteppe kann sie keineswegs
in Zusammenhang gebracht werden, da bei dieser die Spitzenenden
17,7—18,8 cm voneinander entfernt sind.
Zwei Exemplare dieser Rasse wurden durch Herrn Dr. Claus
im Jahre 1909 auf der XV. Deutschen Geweihausstellung gezeigt
und von Matschie’) abgebildet (das rechts auf dem Bilde unter
dem Schädel von Strepsiceros und in der von der Leopardendecke
rechts befindlichen Reihe in der Mitte hängende Gehörn sind
dieser Rasse zuzustellen), ebenso befanden sich Gehörne dieser
Rasse in der Sammlung des Herrn Hauptmann v. d. Marwitz,
die er im Jahre 1907 auf der Geweihausstellung zeigte und ebenfalls
von Matschie®) abgebildet wurden.
Als Deckenmaterial konnte ich nur zwei auf der 19. Deutschen
Geweihausstellung 1913 von Herrn Oberleutnant Horst von
Blumenthal ausgestellte Köpfe untersuchen. Leider bin ich nicht
imstande gewesen, direkte Vergleiche mit den Decken schon be-
schriebener Formen machen zu können, so daß ich mich auf eine
Einzelbeschreibung beschränken muß. — Die Mittelstirnbinde hat
eine lebhaft rotbraune Farbe und ist vor den Hörnern 6,3—6,7 cm
breit. In dieser Breite läuft sie eine Strecke von etwa 2,5 cm
oralwärts, um dann ım rechten Winkel mit rundem Knick nach
innen zu gehen, weiter läuft sie rund nach vorne bis auf eine Breite
von 2—2,1 cm zusammen in der Höhe des vorderen Augenwinkels,
dann verbreitet sie sich allmählich wieder auf dem Nasenrücken -
bis auf eine geradlinig gemessene Breite von 3,6 cm und der Rundung
entlang gemessene Breite von 4—4,3 cm, um dann von dem
schwarzbraunen Nasalfleck begrenzt zu werden, der etwa 2,5 cm
lang und bei dem schwächeren Bock nur angedeutet ist. Vor diesem
Fleck, hinter und zwischen den Nasenlöchern ist die Färbung heller
wie auf der Stirn und dem Nasenrücken, etwa von der Farbe des
ısabellfarbenen Halses. Beiderseitig schließt sich an den rotbraunen
Mittelstreif ein der Länge nach verschieden breiter Streif von
weißer Farbe an. Er ist zwischen dem oberen Augenlide und der
”) Matschie, Die IV. Deutsche Ep au loline 1909, Weidwerk
in Wort und Bild, Bd. 18, Nr. 11, pag.
8) Matschie, Die XIII. Deutsche nahe 1907, Weidwerk
in Wort und Bild, Bd. 16, Nr. 12, pag. 234.
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Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 71
breitesten Stelle des braunen Mittelstriches am Horne 1—1,5 cm
breit, verbreitert sich dann dem Schmalwerden des braunen
Streifens gemäß und läuft, deutlich zu erkennen, bis in die Höhe
des schwarzbraunen Nasalfleckes, dann wird er nach der Oberlippe zu
undeutlicher und verläuft so bis zur Mitte der Oberlippe. Ventral-
wärts schließt sich in der Höhe des hinteren Nasenlochrandes bis
zum vorderen Rande der durch großes, dunkles Feld gekennzeich-
neten Infraorbitaldrüse, ein schwach ausgeprägter dunkler Streifen
von 7 cm Länge an. Um das Auge herum läuft ein ca. 2,7 cm breiter
weißlicher Ring, der nach vorne zu von dem dunklen Feld der
Präorbitaldrüse getrennt ist. Unterhalb dieses Ringes und des
vorher beschriebenen dunklen Präorbitalstriches ist die Farbe ein
zartes lichtes Ockergelb mit einem isabellfarbenen Stich, auf der
Wange etwas intensiver werdend. Dieselbe Färbung treffen wir
am Halse wieder bis auf die Ventralseite desselben, welche wie
Unterlippe und Kinn weiß sind. Die Ohren sind von der Farbe
des Halses, nur lichter und die Ohrwurzel ist weiß. Vom vorderen
Lidwinkel des Auges bis zur Mittellinie der Schnauze mißt das
Gesicht geradlinig 12,5 cm, den Rundungen der Gesichtsfläche
entlang 14,7 cm. Die Entfernung vom hinteren Lidwinkel des Auges
bis zum Hinterrand des Nasenloches ist geradlinig 10,4 cm, den
Biegungen nach gemessen, 10,8 cm groß. Der hinterste Punkt des
Lippenrandes ist vom vorderen Lidwinkel des Auges 10 cm entfernt,
den Biegungen nach gemessen, 18,1 cm entfernt. Der Vorderrand
des Hornes steht, geradlinig gemessen, 16,3 cm von der Mittellinie
des Oberlippenrandes entfernt. Die Heimat dieser neuen Subspezies
ist das eigentliche Wembäretal, nördlich etwa bis Sekenke; nördlich
von Sekenke kommt eine andere Form vor. Als Typ möchte ich
den Schädel des & Nr. VI nehmen.
Matschie?) bildet diese Rasse zum erstenmal ab im Geweih-
ausstellungsbericht 1913. Die beiden auf dem Bilde gezeigten
Köpfe und der Schädel gehören dieser Rasse an.
Die Form des Wembärebeckens möchte ich im Hinblick auf
den riesigen Schädel in die Wissenschaft als
Eudorcas thomsoniı macrocephala subspec. nov.
einführen.
Eudorcas thomsoni marwitzi subspec. nov.
In Übereinstimmung mit Herrn Prof. Matschie teile ich von
dem Wembäregebiet Nr. 23 der Matschieschen Tierverbreitungs-
karte von Deutsch-Ostafrika!®) noch ein drittes Gebiet ab. Wie
Herr Prof. Matschie mir freundlichst mitteilte, unterscheidet
er schon seit einiger Zeit verschiedene Rassen von Bubalus in der
Wembäresteppe. Der im Südosten dieses Gebietes vorkommende
°) Matschie, Die neunzehnte deutsche Geweihausstellung 1913,
- Deutsche Geweihausstellung, Bd. 60, Nr. 43, pag. 668.
10) Matschie in Meyer, Das Deutsche Kolonialreich, Leipzig und
Wien 1909, hinter pag. 416.
1. Heft
7) Ludwig Zukowsky:
Büffel hat von Schillings!!) den Namen Bubalus wembarensis
erhalten. Soweit meine Untersuchungen über die Gattung Bubalis
jener Gebiete ein Urteil erlauben, ist anzunehmen, daß auch drei
Rassen Kongonis das Wembäresteppengebiet im weiteren Sinne
bewohnen, wovon mir zwei durch eine ansehnliche Anzahl Beleg-
stücke genau bekannt sind. In der Mkalamogegend, aus der Eu.
th. wembaerensis beschrieben ist, hat Bubalis coker ein kleines,
stark geknicktes Gehörn, während das Gehörn der Rasse, welche
im eigentlichen Wembäretal vorkommt, ein großes und weniger
stark geknicktes Gehörn zeigt. Es ist wohl nicht von der Hand zu
weisen, daß die Aufteilung des Matschieschen Gebietes 23 (l. c.)
eine gewisse Berechtigung hat.
Auf der 19. Deutschen Geweihausstellung 1913 stellte Herr
Oberleutnant Spalding drei Gehörne aus, welche von ihm in
der nördlichen Wembäresteppe erbeutet wurden. Zu diesen Stücken,
die unter sich auffallend ähnlich, aber von anderen Eudorcatiden
sehr verschieden sind, muß auch das Gehörn V gezogen werden,
welches Herr Oberleutnant Horst von Blumenthal auf der-
selben Ausstellung zur Schau stellte. Die Gehörne kennzeichnen
sich in erster Linie durch die starke Auslage, welche keine andere
Rasse neben Eu. th. manyarae in derselben Weise aufweist; weiter
ist der durch die Auslage bedingte Spitzenabstand ein sehr großer.
Die Spitzen sind sehr lang, ebenso die Hörner selbst. Der Unter-
schied zwischen den engstehenden Ringen des Basalteils und den
weit voneinander entfernt stehenden Ringen des Spitzenteils ıst
ein verhältnismäßig großer.
Die Hörner haben eine geradlinig, vom vorderen Punkt des
Hornansatzes am Schädel bis zum Spitzenende gemessene Länge
von 32,2—85,4 cm, eine der vorderen Rundung entlang gemessene
Länge von 33—837 cm. Der Unterschied zwischen diesen beiden
Maßen ist 0,8—1,6 cm. Die Spitzenenden stehen 17,7—18,8 cm
voneinander entfernt. Die Hörner tragen 18—20 Ringe, von denen
im Unterteil, vom letzten Ringe an gerechnet, auf eine Länge von
10 cm 10—11 Ringe kommen, im Oberteil, vom ersten Ringe an
gerechnet, 534—64, Ringe kemmen. Die größte Auslage des
Gehörns liegt in großer Nähe der Spitze; sie beträgt 18,5—19,4 cm
und ist 0,4—1,4 cm größer als der Spitzenabstand. Vom vierten
Ringe ab bis zum Distalende hat die Spitze eine Länge von 10,6
bis 12,3 cm.
Kein Gehörn einer anderen Rasse von Eudorcas gleicht der
Nord-Wembäreform, durch den großen Spitzenabstand und die
starke Auslage, bis auf Eu. th. manyarae. Diese Rasse unterscheidet
sich aber leicht durch die Art der Ringelung. Bei ebenso langen
Spitzen und ebenso langem oder kürzerem Gehörn hat Eu. th.
manyarae eine größere Anzahl Ringe am Gehörn, die im Spitzen-
und Wurzelteil enger stehen als bei der Nordwembäreform. Die
U) Schillings, Im Zauber des Elelescho, Leipzig 1906, pag. 95,
Abbildung. |
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 718
Rasse vom Manyarasee läßt am Gehörn 22—23 Ringe, die der
nördlichen Wembäresteppe 18—20 Ringe erkennen; erstere zeigt
auf eine Länge von 10 cm im Proximalteil 11?/,—11%, letztere
10—11 Ringe; bei ersterer kommen im Distalteil auf eine Länge
von 10 em 7 Ringe, bei letzterer 5%4—64, Ringe. Es ist auf
Grund dieser Merkmale und der geographischen Verhältnisse wohl
anzunehmen, daß die Form des Nordwembärebeckens von der des
Manyaragebietes getrennt werden muß, sonst müßte die westliche
Massaisteppe mit dem Natronsee und das Eyassigebiet mit Issansu
bis zur Manjongasteppe hin ein einheitliches Tierverbreitungs-
gebiet sein.
Matschie!2) bildete diese weithörnige Form in elf Exemplaren
ab, welche sich untereinander durch die enorme Ausladung im
oberen Hornteil ungemein ähnlich sind. Die Gehörne waren auf
der XV. Deutschen Geweihausstellung 1909 von Herrn Stabsarzt
Dr. Claus ausgestellt und sind sämtlich in der Wembäresteppe
erbeutet. Das auf dem Bilde links neben dem Schädel von Sirep-
siceros hängende Gehörn ist Eu. th. macrocephala zuzustellen, ebenso
das mittlere, in der neben der Decke eines Leoparden angebrachten
Reihe hängende Gehörn. Unter den Gehörnen, welche Herr
Hauptmann a. D. v. d. Marwitz auf der XIII. Deutschen Geweih-
ausstellung 1907 ausstellte, befinden sich ebenfalls Gehörne der
Nordwembärerasse, welche auch Matschie!?) abbildet, nur ist
die Sammlung sehr stark aus der Seitenstellung aufgenommen,
sodaß die Gehörne nicht mit Sicherheit anzusprechen sind; allem
Anscheine nach befinden sich auch Gehörne von Eu. th. wembaerensis
und Eu. th. macrocephala darunter. Durch die Liebenswürdigkeit
des Herrn Hauptmanns Schloifer war es mir möglich, interessante
Ergänzungen über die Existenz und die Art der Verbreitung der
Eudorcasrassen des Wembäregebietes zu machen. Herr Hauptmann
Schloiter hat in seiner umfangreichen Sammlung sowohl Eu. th.
macrocebhala, als auch die neue Form des nördlichen Wembäretals
vertreten. Bei Sekenke muß die Grenze für die Verbreitung dieser
beiden Rassen liegen, da sie Herr Hauptmann Schloifer, der
gerade in der Umgegend von Sekenke viel jagte, hier zusammen
erlegte.
Schädel und Decken konnte ich leider nicht untersuchen von
der interessanten Nordwembäreform. Anzunehmen ist, daß die
hier besprochene Form große Tiere zu Vertretern hat; darauf
weisen die starken Gehörne und vielleicht auch die starke Aus-
bildung der Nachbarformen hin.
Als Heimat ist das nördliche Wembäretal, etwa von Sekenke
ab nördlich anzugeben. Ob diese Rasse auch in der Manjongasteppe
vorkommt, wo Herr Oberleutnant Diesener bei Ushia die beiden
22) Matschie, Die XV. Deutsche Geweihausstellung 1909, Weidwerk
in Wort und Bild, Bd. 18, Nr. 11, pag. 233.
13) Matschie, Die XIII. Deutsche Geweihausstellung 1907, Weid-
werk in Wort und Bild, Bd. 16, Nr. 12, pag. 234.
1. Heit
74 Ludwig Zukowsky:
großschädeligen, im Horne langspitzigen, enggeringelten bespro-
chenen dd juv. erlegt hat, muß die Zeit lehren, welche uns hoffentlich
mit einigen genau etikettierten Stücken dieser Gattung aus der
Nordwembäreebene und der Manjongasteppe versorgen wird.
Zum Originalstück mache ich das Gehörn Nr. XII, welches
Herr Oberleutnant Spalding in der Nordwembäresteppe erlegte
und in der XIX. Deutschen Geweihausstellung 1913 ausstellte.
Um den Namen eines Sammlers zu ehren, welcher viel in der
Wempbäresteppe gejagt und das Berliner Museum reich mit Material
aus diesem Gebiet versorgt hat, schlage ich für diese Rasse den
Namen
Eudorcas thomsoni marwitzi subspec. nov.
vor, genannt nach Herrn Hauptmann a. D. v. d. Marwitz.
Eudorcas thomsoni dongilanensis subspec. nov. ?
Knottnerus-Meyer stellt I. c. pag. 115 für das sich östlich
an das Schiratigebiet anschließende Guasso-Nyirogebiet keine
besondere Rasse von Eudorcas auf, da ihm zwei Schädel ohne ge-
nauen Herkunftsort zur Untersuchung vorlagen, sondern beschreibt
nur diese beiden Exemplare und läßt ihren systematischen Wert
zweifelhaft, glaubt aber, die Form aus dem Gebiet östlich von
Schirati vor sich gehabt zu haben, d. i. das Guasso-Nyirogebiet.
— Auch mir ist heute leider nicht möglich, eine Klärung dieser
Frage herbeizuführen, aber es dürfte von Wert sein, einige Exem-
plare zu besprechen, welche Herr Baron Wulff von Plessen im
Jahre 1912 auf der XVIII. Deutschen Geweihausstellung zur Schau
stellte, die sämtlich aus dem Guassa-Nyirogebiet stammen und von
Herrn Prof. Matschie!?) angeführt und abgebildet wurden. Der
Kopf, welcher unter dem von Bubalus caffer tanae hängt, hat im
Gehörn Ähnlichkeit mit dem Gehörn, welches Knottnerus-
Meyer für das der Guasso-Nyiroform vermutet. Nach meinen
Untersuchungen hat es aber zu wenig nach vorn gebogene, zu wenig
runde und zu kurze Spitzen. Die Ringe stehen im Basalteil viel
zu eng zusammen. Die von mir auf der Geweihaussteilung ange-
fertigten Umrisse der Guasso-Nyirostücke passen nicht auf die
Gehörne der mutmaßlichen Guasso-Nyiroform - Knottnerus-
Meyers, dagegen paßt das eben besprochene Stück besser auf die
Rasse, welche von Knottnerus-Meyer als Eu. th. ndjiriensis
beschrieben wurde. Diese Rasse steht dem Gehörn durch die
runden und längeren Spitzen — bis zum vierten Ring 11 cm —,
die engere Ringelung im Basalteil, den engen Stand und größere
Länge der Hörner viel näher. Meines Erachtens nach kann dieses
Gehörn vom ‚South Guaso-Nyiro‘, wie auf den Aufsatzbrettern zu
lesen war, zu dem östlichen Rassenretter, Eu. th. ndjiriensis, gezogen
werden. Um vergleichende Untersuchungen vornehmen zu können,
14) Matschie, Die XVILI. Deutsche Geweihausstellung 1912, Deutsche
Jägerztg., Bd. 59, Nr. 15, pag. 211. Abbildung.
u m nn =
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 75
sind diese Guasso-Nyirogehörne mit in die am Schluß dieser Arbeit
beigegebene Gehörnmaßtabelle aufgenommen worden.
Die Köpfe, welche rechts und links auf dem Bilde der Sammlung
Wulff von Plessen neben dem Bubaluskopf hängen, haben in
der Gehörnform viel Ähnlichkeit mit Eu. th. schillingsi aus dem
Natronseegebiet, durch welches der Guasso-Nyiro in seinem süd-
lichsten Teile fließt, aber die Spitzen stehen weiter auseinander
und sind länger, die Ringe stehen in größeren Abständen ausein-
ander, die Krümmungen des Gehörnes sind bei weitem nicht so
stark im Ober- und Unterlauf wie bei Eu. th. schillingsi und die
Hörner sind an sich länger. Die nördliche Nachbarform, Eu. th.
nakuroensis, unterscheidet sich von ihnen durch sehr kurzes Gehörn,
kurze Spitzen, enge Ringe und geringen Spitzenabstand. Die
Westform Eu. th. biedermanni hat enger gestellte Ringe, kürzeres
Gehörn und kürzere Spitzen als die beiden aus dem Guasso-Nyiro-
gebiet stammenden Exemplare. Von der Kikuyurasse, Eu. th.
bergeri, unterscheiden sich diese dadurch, daß das Gehörn bedeutend
stärker und länger wird, die Spitzen bedeutend weiter auseinander
stehen, die Ringelung nicht so eng und das Gehörn im Profil etwas
stärker geschweift ist. Im folgenden die Beschreibung der Guasso-
Nyirogehörne: Geradlinig gemessen, erreicht das Gehörn eine Länge
von 33,3—834 cm, der Rundung der Vorderseite entlang mißt es
34,2—35,9 cm; die runde Länge ist 0,9—1,9 cm länger als die
gerade. Die Spitzen stehen 13,5—14 cm voneinander entfernt.
Auf den Wurzelteil kommen auf 10 cm Länge 10 von den 20
bis 21 vorhandenen Ringen, auf den Spitzenteil 5%4—6 Ringe. Die
Spitze ist 11,2—12,9 cm lang, wenn sie vom Distalende bis zum
vierten Ringe geradlinig gemessen wird. Die Hörner sind im Profil
nur sehr wenig geschweift. Bei dem einen Exemplar konvergieren
die Spitzen wenig, dagegen divergieren sie merkwürdigerweise
bei dem andern schwach. Das sind die Punkte, in denen sich die
beiden sonst sehr gleichartigen Exemplare unterscheiden.
Vielleicht weisen auch die Farbentöne der drei Köpfe aus der
Sammlung des Herrn Baron Wulff von Plessen auf eine rassen-
weise Verschiedenheit hin. Der Unterhals von dem von mir als
Eu. th. ndjiriensis angesprochenen Stück ist dunkler, auch scheint
der weiße Supraorbitalstreif kleiner, nach der Schnauze zu schmäler
zu sein als bei den neben dem Dubaluskopf hängenden Guasso-
Nyirostücken.
Sollte sich meine Vermutung bewahrheiten und sich bei wei-
. terem Vergleichsmaterial die oben besprochenen Exemplare als
Vertreter einer besonderen Rasse herausstellen, so mag diese Form
den Namen ihrer Heimat, der Dongilanisteppe,
Eudorcas thomsoni dongilanensis subspec. nov.
tragen.
Die Ausbeute des Herrn Dr. A. Berger vom Jahre 1912.
Herr Dr. A. Berger hat von seinem Jagdaufenthalt 1912 in
Deutsch- und Britischostafrika eine Kollektion (I—IX) von neun
1. Heft
76 Ludwig Zukowsky:
männlichen Eudorcasschädeln aus der Aruschaebene, der Steppe
südlich des im Westen vom Kilima-Ndjaro liegenden Meruberges,
mitgebracht, die höchstes Interesse verdient, da sie ein bezeich-
nendes Licht auf den klassifikatorischen Charakter und die Art-
bildung von Eudorcas wirft.
Nach Knottnerus-Meyer kommt im Süden vom Meru-
berge nur Eu. th. thomsoni vor, vielleicht im äußersten Westen
noch die großschädelige, breithörnige Manyaraform. Aus dem
Material des Herrn Dr. Berger lassen sich wichtige Ergänzungen
zu diesen Tatsachen herauslesen. Auch Herr Dr. Berger fand die
typische Form von Eu. thomsoni wieder in drei Exemplaren (VI,
VIII und IX), welche alle die Merkmale aufweisen, welche Knott-
nerus-Meyer für diese Rasse angab. Vor allem sei an die doppelt
geschweifte Form und parallele Stellung des Gehörns erinnert,
durch welche die größte Auslage des Gehörns meist nach der Mitte
desselben verlagert wird. Folgende Ausmessungen kann ich von
den drei erwähnten Gehörnen geben. Die größte Länge, an der
vorderen Seite der Rundung entlang gemessen, ist 30,5—835,9 cm,
geradlinig gemessen 29,9—35 cm. Der Unterschied zwischen diesen
beiden Längenmaßen ist 0,9—1,5 cm. Die Spitzen stehen 7—8 cm
voneinander entfernt. Von den 21—23 vorhandenen Ringen
kommen auf 10 cm Länge im Wurzelteil 113%4—121, Ringe, im
Spitzenteil 7— 73, Ringe. Sie haben eine größte Auslage von 8,2
bis 9 cm. Die größte Auslage und der Spitzenabstand weisen in
ihrer Ausmessung einen Unterschied von 0,6—1,8 cm auf. Die
Spitze hat bis zum vierten Ringe eine Länge von 8,5—9,1 cm.
Das Exemplar VI mißt hier 10,2 cm. Wie ich weiter unten zeigen
werde, hat dieses Stück sicher Blut von einer anderen Rasse in
den Adern gehabt.
Die von Herrn Dr. Berger mitgebrachten Schädel zeigen bis
auf den Nr. I und Nr. VII sehr einheitliche Maße; sie sollen deshalb
auch zusammen mit den Maßen des Knottnerus-Meyerschen
Originalstückes (Schillings Nr. 2—20) und des bei Knottnerus-
Meyer abgebildeten Schädels (Schillings Nr. 2—25) gegeben
werden. Der Schädel Nr. IX ist stark beschädigt, sodaß nur die
Pars facialis zur Bestimmung benutzt werden konnte.
Der Schädel mißt vom Gnathion bis zum Basion 17,9—18,2 cm,
vom Gnathion bis zu der Protuberantia occipitalis externa der Linea
nuchalis mediana 19,2—20,1 cm. Das Gnathion ist vom Basion
9,8—10,7 cm entfernt. Die Gesichtslänge beträgt 9,8—10,5 cm.
Die Hinterkopfslänge beläuft sich auf 1,0—1,6 cm. Die Entfernung
des Nasion bis zur Hinterwand des Condylus occipitalis beträgt
11,7—12,3 cm. Die Fossa mesopterygoidea ist vom Basion 7,85
bis 8,2 cm, das Gnathion vom Vorderrand der Alveole von pm I
4,7—5,1 cm, das Basion vom Hinterrande der Alveole von m IIl
7,8—8,3 cm und das Gnathion vom entferntesten Punkt der Bulla
auditiva 14,2—14,9 cm entfernt. Der Abstand vom Foramen infra-
orbitale bis zum Gnathion ist 6,1—6,4 cm, der vom vorderen Rande
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. IT
der Orbita bis zum Foramen infraorbitale ist 3,3—4,6 cm groß. Die
Entfernung des Gnathion vom Foramen infraorbitale ist 1,55 —2,4cm
größer als die Entfernung des Foramen infraorbitale von der
Orbita. Die Entfernung des Foramen palatinum vom Foramen
lacerum posterius ist 7,3—8,5 cm groß. Die Backenzahnreihe hat
eine Länge von 5,3—5,95 cm, die Nasalia an der Medianlinie haben
eine solche von 4,4—5,55 cm. Das Intermaxillare ist 7,4—8,2 cm,
die Sutura naso-intermaxillaris 1,5—2,4 cm lang. — Am hinteren
Orbitalrand ist der Schädel 8,3—8,85 cm, am Meatus acusticus
externus 6,2—6,75 cm breit. Das Collum des Condylus oceipitalis
hat eine geringste Breite, auf der Crista condyloidea gemessen,
von 2,1-—2,4 cm. Das Palatum durum hat eine Breite von 4,9
bis 5,25 cm am Außenrande der Alveole von m III, vorne, von
2,5-—2,85 cm, vorne, am Außenrande der Alveole von mI. Der
Facialteil hat an der Stelle, wo die Sutura maxillo-jugularis über
die Maxillo-jugularcrista läuft, eine Breite von 5,4—5,85 cm.
Die Nasalia sind posterior 2,5—3 cm, anterior 2—2,2 cm breit.
Der Hamulus des Ptergyoideum ist vom Gnathion 11,5—11,8 cm,
das Gnathion vom hinteren Ventralrand der Fossa ectopterygoidea
9,9—10,1 cm entfernt. Die Bulla tympani hat eine Länge von
2,5—2,8 cm, der Condylus occipitalis eine Breite von 4,1—4,4 cm.
Das Occiput ist, vom Basion bis zum Mittelpunkte der Linea
nuchalia superiora gemessen, 4,2—4,6 cm hoch. Am Mastoideum
hat der Schädel eine Breite von 6,3—6,85 cm. Der horizontale
Durchmesser der Orbita ist 3,7—3,85 cm groß. Am Processus
zygomaticus jugularis hat der Schädel eine Breite von 7,5—7,9 cm.
Eudorcas thomsoni thomsoni var. arushae var. Nov.
Aus der am Schluß stehenden Gehörnmaßtabelle geht nun aber
hervor, daß die Hörner der Stücke II—V keineswegs mit denen
von Eu. th. thomsoni in Zusammenhang gebracht werden können.
In erster Linie ist der Abstand an den Spitzenenden ein bedeutend
größerer, 4,9—12,7 cm, ebenso ist die weiteste Auslage stärker mit
9,7—13 cm. Der Unterschied zwischen dem Spitzenabstand und
der größten Auslage ist 0—0,6 cm. Die Spitze mißt vom Ende
bis zum vierten Ringe 9,5—11 cm. Die größte Auslage der Hörner
ist nicht in der Mitte des Gehörns, sondern an der Spitze oder in
unmittelbarer Nähe derselben. Die Hörner stehen also oben stark
auseinander und haben eine sehr lange Spitze. Genau so wie die
eben besprochenen Exemplare sieht ein Gehörn aus, welches
Schillings im September 1896 bei Arusha-dju, also auch am
‚ südabhang des Meruberges erbeutete und dem Berliner Museum
(Nr. 10761) überwies. :
Wenn die lang- und kurzspitzig gehörnten Exemplare nach
der Maßtabelle im Schädelbau verglichen werden, so bemerkt man,
daß sich die Schädel in den Ausmessungen ungemein ähnlich sind
und in sich verschmelzen, bis auf die Länge der Intermaxillaria,
welche bei den langspitzigen Stücken 8—8,2 cm, bei den kurz-
1. Heit
7 Ludwig Zukowsky:
spitzigen Stücken (wieder mit Ausschluß der Bergerschen
Exemplare I und VII) 7,4—7,8 cm lang sind. Nur das Exemplar
Nr. IV der weithörnigen Stücke hat eine Intermaxillarlänge von
7,5 cm, ebenso hat dieses Stück an der Sutura naso-intermaxillaris
eine Länge von 1,7 cm, wie die zu Eu. th. thomsoni zählenden
Exemplare mit 1,5—1,9 cm, während die anderen langspitzigen
Stücke hier 2,1—2,3 cm messen. Auf die merkwürdige Ausnahme-
stellung des Schädels Nr. IV komme ich unten noch einmal zurück.
Sehr auffallend ist, daß sich an allen den Stücken, welche lange
und stark divergierende Spitzen haben, die Intermaxillaria mit
den Lacrymalia vereinigen und nicht von einer Knochenbrücke
des Maxillare getrennt sind, mit Ausnahme des Exemplares Nr. IV.
Solche Merkmale sind im Kilima-Ndjarogebiete nur von der weiter
nördlichen Natronseerasse, Eu. th. schillingsi, bekannt, zu welcher
die Schädel mit den eigenartigen Gehörnen nicht gezogen werden
können, da das Gehörn ein ganz anderes ist. Sonst kann es an der
Stelle, von wo die Stücke kommen, der Manyarasee- und Rufu-
gebietsgrenze, nur Rassen geben, bei denen sich das Maxillare
keilförmig zwischen Lacrymale und Intermaxillare einschiebt wie
Eu. th. typica und Eu. th. manyarae. Zu einer dieser beiden oder
auch einer anderen Form können diese seltsamen Stücke besonders
ihrer nach außen gerichteten, dünnen Spitzen und des besprochenen
Merkmals im Facialteil wegen nicht gehören. Es kann hier vielleicht
Eu. th. sabakiensis zum Vergleich als ähnliche Form in Betracht
kommen, diese Rasse hat aber neben anderen charakteristischen
Merkmalen viel längere Hörner und viel, im Facial- sowohl als auch
ein Cranialteil, breiteren Schädel. Außerdem kann diese Rasse
nicht viel Verwandtschaft haben mit der hier beschriebenen Form,
ihres entfernt liegenden Verbreitungsgebietes wegen.
Ob die angeführten Merkmale und Unterschiede zur Aufstellung
einer besonderen Subspezies berechtigen oder man diese Exemplare
nur als Variation von Eu. th. thomsoni auffassen darf, kann vor
der Hand wohl nicht entschieden werden, weil wir nicht wissen,
wieweit die Form, welche nur vom südlichen Meru bekannt ist,
verbreitet ist und ob sie immer mit Eu. th. thomsoni zusammen
vorkommt. Sollte sie sich als besondere Subspezies erweisen, so
dürfte der Name Eudorcas thomsoni arushae auf die Heimat passend
gewählt sein, da die Stücke sämtlich aus der Aruschaebene stammen.
Ich möchte die Eigenart der Exemplare als Variation ansprechen,
da die Schädel vorzüglich, die erwähnten Verschiedenheiten aus-
genommen, auf die von Eu. th. thomsoni passen, indes kommt im
Gebiete des südlichen Meruberges eine andere Form vor mit extrem
schmalem und langem Schädel, welche weiter unten beschrieben
werden soll. Ich schlage vor, die eben besprochene Form von Eu-
dorcas mit den langen Gehörnspitzen als
Eudorcas thomsoni thomsoni var. arushae
aufzufassen.
a
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 79
Eudorcas-Bastarde in der Sammlung des HerrnDr. Berger.
Sicher ist, daß am Meruberg mehrere Rassen von Eudorcas
mit ihrer Verbreitung zusammentreffen, also auch zu einer ge-
schlechtlichen Vereinigung Gelegenheit haben. Aus diesen Tat-
sachen heraus sind auch nur einige sehr lehrreiche und interessante
Stücke zu erklären, welche Herr Dr. Berger von seiner Reise
mitbrachte.
Matschie hat in seinem Berichte über die XVIII. deutsche
Geweihausstellung 1912 in der Deutschen Jägerzeitung, Bd. 58,
Nr. 43, pag. 672 und Nr. 44, pag. 687 darauf hingewiesen, daß
gelegentlich Ruminantiabastarde vorkommen, welche von der
einen Rasse den Schädel, von der anderen das Gehörn haben. Bei
meinen Arbeiten über Bubalis lichtensteini konnte ich solche Stücke
zu verschiedenen Malen nachweisen, welche natürlich nur da vor-
kommen können, wo das Grenzgebiet zweier Rassen ist. Meinen
Untersuchungen nach müssen wir die Bergerschen Exemplare
Nr. IV und VII als solche Stücke auffassen. Bastard Nr. IV hat
die typische Hornform von Eu. th. thomsoni var. arushae und ty-
pischen Schädelbau von Eu. th. thomsoni, d. h. mit anderen Worten,
die Hörner sind mit den langen, dünnen Spitzen stark nach außen
gebogen und am Schädel berühren sich Lacrymale und Inter-
maxillare nicht, sondern sind durch einen Maxillarausläufer ge-
trennt. Es ist ein kurzes Intermaxillare und eine entsprechend
kurze Sutura naso-intermaxillaris vorhanden. Schädel und Gehörn
der genannten Rassen sind in selten klarer Weise an diesem
Bastard verkörpert.
Ebenso überraschend genau stimmt das Gehörn des Bastards
Nr. VII auf Eu. th. thomsoni. Die vorne bei der Beschreibung der
Bergerschen typischen Eu. thomsoni-Gehörne gegebenen Maße
enthalten auch die Maße dieses Stückes, nur die größte Auslage
ist hier 9,4 cm, d. h. 0,4 cm mehr als bei den andern, und die Länge
der Spitze bis zum 4. Ringe ist 8,4 cm, d. h. 0,1 cm weniger
als bei den erwähnten Bergerschen Stücken. Besonders durch die
Auswärtsschweifung im Mittellauf vertritt das Gehörn typisch
die Günthersche Form. Der Schädel nimmt eine Sonderstellung
ein. Das Tier muß außer dem Blut von der echten Eu. th. thomsoni
auch noch solches von Eu. th. manyarae und der var. arushae der
typischen thomsoni in sich gehabt haben. Von Eu. th. manyarae
hat der Schädel die enorme Größe wie auch manche andere Merk-
male. Er hat eine Totallänge von 21 cm, eine Basallänge von
19,4 cm. Die Backenzahnreihe ist 5,9 cm lang, die Nasalia haben
an ihrer Mittelnaht eine Länge von 5,25 cm. Die Höhe am Oceiput
ist 4,6 cm, die Breite am Meatus acusticus externus 7 cm, am
Mastoideum ebenfalls 7 cm. Der Facialteil ist am hinteren Orbital-
rand 9 cm breit. Durch das zwischen Nasale und Lacrymale lang
eingeschobene Intermaxillare hat der Schädel unschwer zu er-
kennende Verwandtschaftsbeziehungen zu Eu. th. thomsoni var.
1. Heft
80 Ludwig Zukowsky:
arushae, er weist auch längeres Intermaxillare auf, 8,5 cm, sowie
eine erhebliche, 2,5 cm lange Sutura naso-intermaxillaris. Wenn
alle diese Merkmale zusammen ins Auge gefaßt werden, so ist die
Annahme von einer Verbastardierung der hier beschriebenen Stücke
nicht zu gewagt.
Auf Exemplar Nr. VI habe ich wiederholt hingewiesen; es ist
auch ein Bastard. Jedenfalls hat es mehr Blut von Eu. th. thomsoni
als von deren Variation arushae. Der Schädel ist ganz von der Art
der ersten Form. Das linke Horn hat die typische Schweifung
von Eu. th. tyPica, aber die lange Spitze der Aruschavariation,
während das rechte Horn mit dem ganzen Spitzenteil stark nach
außen strebt. Wenn die Mittelnähte des Schädels in posteriorer
Richtung verlängert würden, wäre am linken Horne die größte
Auslage im unteren Teile des Gehörnes, am rechten Horne im
Spitzenteil.
Eine sehr interessante, von Knottnerus-Meyer|l.c. pag. 118
besonders hervorgehobene Tatsache ist, daß sich in der Regel die
Gehörne von der typischen Eu. th. thomsoni in der Seitenlage nicht
decken; diese eigentümliche Unregelmäßigkeit wiesen sämtliche von
mir untersuchten Exemplare derselben Rasse auch auf, ohne daß
ich eine Erklärung für diese merkwürdige Tatsache gefunden hätte.
Die ven Herrn Dr. Berger mitgebrachten Schädel gehörten
sämtlich mehr oder weniger ausgewachsenen und alten Stücken an,
bei denen die Dauer-Prämolaren vollkommen entwickelt und ab-
genutzt und alle Molaren in vollendeter Größe vorhanden sind.
Es sind bisweilen die letzten Molaren mit langen, scharfen Spitzen
versehen. Diese Spitzen sind kein Zeichen von Jugend, nur wenn
die Molaren im Wachstum begriffen und die Höcker rund sind,
kann man auf das Alter schließen. Ich habe sehr alte Exemplare
vergleichen können, bei denen der letzte Molar stark, fast bis auf
den Alveolarand niedergekaut war und noch starke Spitzen aufwies.
Andererseits waren alte Stücke unter dem von mir verglichenen
Material; bei denen die Backenzähne eine respektable Höhe hatten,
aber an den Kauflächen völlig abgekaut waren und dort eine fast
glatte Fläche bildeten. Ich glaube sicher, daß diese Art von Zahn-
abnutzung schon gattungsweise verschieden ist. Bei Bubalis habe
ich z. B. sehr selten bemerkt, daß bei alten, im Gebiß stark abge-
nutzten Tieren, spitze Höcker an den Molaren vorhanden sind,
sondern diese waren meist geradlinig abgekaut.
Eudorcas thomsoni bergerinae subspec. nov.
Unter dem Material von Dr. Berger befindet sich noch .ein
Schädel (Nr. I), der unter dem ganzen im Kgl. Zoologischen Museum
zu Berlin vorhandenen Eudorcas-Material wohl der interessanteste
ist. Seine Merkmale drängen förmlich zum Aufstellen einer be-
sonderen Rasse, trotz mancher sich dadurch entgegenstellenden
artgeographischen Schwierigkeiten. Kein Schädel unterscheidet
sich in so hervorragender Weise von allen anderen wie dieser aus
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j-
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Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. &1
dem Süden des Meruberges stammende; die Unterschiede im Gehörn
sind nicht weniger bezeichnend.
Der Schädel weist im Verhältnis der Länge zur Breite den bei
weitem schmalsten Schädel auf. Besonders ist der Facialteil lang
und schmal, letzteres hervorragend an der Zygoma. Das Inter-
maxillare und Larcymale berühren sich und trennen Maxillare
und Nasale auf 1 cm. Die Nasalia sind lang und nicht sehr breit;
sie haben an der Mittellinie eine Länge von 5,5 cm, an dem Punkt,
wo sich Ethmoidallücke, Nasale und Frontale treffen, eine hintere
Breite von 2,8 cm, an der Spina nasalis externa anteriora von 2,3 cm.
Die Ethmoidallücken sind 2,2 cm lang, 0,2 cm breit, gut markiert,
laufen vorn bis zum Intermaxillare und schieben sich hinten
zwischen Frontale und Lacrymale ein auf eine Strecke von 0,4 cm.
Ein besonderer Zipfel des Lacrymale in der Richtung nach dem
Foramen infraorbitale zu, ist nicht vorhanden, wohl aber läuft die
Sutura maxillo-lacrymalis von ihrem Ausgang am Intermaxillare
auf eine Länge von 1,3 cm in der Richtung auf pm III, d. h. zur
Schädelachse genau vertikal, während sie bei den meisten anderen
Rassen in der Richtung auf pm I steht und einen mehr oder weniger
spitzen Winkel zur Schädelachse bildet. Die Vorderkante der
Alveole von pm I ist vom Gnathion 5,5 cm entfernt. Die Totallänge
des Schädels beträgt 21,3 cm, die Länge der Prämaxillaria 8,75 cm.
Das Occiput hat eine Höhe von 4,5 cm, eine größte Breite am
Mastoideum von 6,45 cm.
Vom Gnathion bis zum Basıon mißt der Schädel 19,1 cm, vom
Gnathion bis zum Nasion 11,5 cm. Die Gesichtslänge beträgt
11,4 cm, die Hinterkopfslänge 12,1 cm. Der Unterschied zwischen
diesen beiden letzten Maßen ist 0,7 cm. Das Nasion ist von der
‚Hinterfläche des Condylus occipitalis 12,6 cm, das Basion von der
Sutura palatina 8,3 cm entfernt. Der Abstand von der Alveolar-
hinterkante des m III bis zum Basion ist 7,9 cm, der des Gnathion
vom nächsten Punkte der Bulla tympani15,8 cmgroß. Vom Gnathion
bis zum Foramen infraorbitale sind es 6,8 cm, vom Foramen infra-
orbitale bis zum Orbitalrande 4,7 cm. Das Foramen palatinum
ist vom Foramen lacerum posterius 8,2 cm entfernt. Die Reihe
der Backenzähne ist 6,3 cm, die Sutura naso-intermaxillaris 2,3 cm
lang. An den hinteren Orbitalrändern hat der Schädel eine Breite
von 8,6 cm, an den voıderen Orbitalrändern eine solche von 5,7 cm,
wenn sie an der Sutura fronto-lacrymalis gemessen werden, am
Meatus auditivus externus eine Breite von 6,4 cm. Das Collum
condyloideum occipitalis ist an seiner größten Einschnürung 2,6 cm
breit. Am Außenıande der Alveole von m III hat das Palatum
durum eine Breite von 5 cm, am Außenrande der Alveole von mI
eine solche von 2,7 cm. Das Gesicht ist am Treffpunkt der Sutura
maxillo-jugularis mit der Crista maxillo-jugularis 5,9 cm breit.
Der Processus pterygoideus ist vom Gnathion 12,8 cm, der Ventral-
rand der Fossa ectopterygoidea vom Gnathion 11,1 cm entfernt.
Die Bulla tympani hat eine Länge von 2,7 cm. Der Condylus
Archiv für Naturgeschichte
14914, AZT. 6 1. Heft
82 Ludwig Zukowsky:
occipitalis mißt an seiner breitesten Stelle 4,2 cm. Das Oceiput
hat eine Höhe, vom Basion gemessen bis zum Mittelpunkt der
Linea nuchalia superiora, von 4,5 cm. Der Durchmesser des
Orbitalrandes mißt in horizontaler Richtung 3,9 cm. Am Processus
zygomaticus des Jugulare hat der Schädel eine Breite von 7,4 cm.
Außer diesen Maßen sind noch folgende sehr charakterischen
Merkmale erwähnenswert. Das Basioccipitale hat nicht wie bei
allen anderen Formen eine quadratische oder rechteckige Form,
sondern mehr die Form eines Dreieckes, dessen Spitze nach dem
Basisphenoideum zu liegt. Das Tuberculum anteriorum des Basi-
occipitale, welches sich bei den anderen Eudorcatiden beiderseitig
als starke Wülste der Bulla tympani in der Nähe des Processus
muscularis anlegt, fehlt fast ganz, wodurch das Basisphenoid eine
von der anderer Unterarten gänzlich verschiedene Form erhält.
Das Foramen magnum ist größer als bei den stärksten Rassen von
Eudorcas. Die Fossa glenoidea ist außerordentlich schmal und ver-
längert. Der Processus postglenoideus liegt nicht in der ungefähren
Höhe des Vorderrandes des Foramen postglenoideum, sondern
weit vor diesem. Das Alisphenoideum ist zwischen Foramen lacerum
anterius und Bulla tympani seitlich stark depressiert. Der Vorder-
rand der Fossa articularis ist stark und in gleichmäßigem Bogen
gerundet, bei den anderen Rassen ist diese Linie mehr gerade und
bildet nach der Zygoma hin einen scharfen Knick. Protuberantia
condyloidea externae fehlen dem Condylus. Der den Processus
paroccipitalis bildende Teil des Exoccipitale.ist außerordentlich
kräftig ausgebildet. Ein sehr bezeichnendes Merkmal dieser Form
ist die von der Crista maxillo-jugularis ventralwärts in der Richtung
auf den Vorderrand oder die Mitte des Molar III laufende und nach
der Zygoma zu stark, fast in einem rechten Winkel geknickte Sutura
maxillo-Jjugularis, ebenso die lateralwärts fast vertikal laufende
Sutura fronto-parietalis, welche bei den weitaus meisten Rassen
stark nach der Orbita gerichtet ist.
Neben diesen wichtigen Merkmalen ist der Schädel in erster
Linie stets durch das auffallend stark, von dem normalen Zu-
stande abweichende Längen- und Breitenverhältnis, das einen
Schädel von ungeheurer Schmalheit zeigt, von allen anderen
Rassen leicht zu unterscheiden. Ein besonders gutes Erkennungs-
zeichen der Ausdehnungsverhältnisse sind folgende Maße: Die
Länge vom Gnathion bis zum Processus zygomaticus jugularis
mit 15,4 cm und die Breite am Processus zygomaticus des Jugale
mit 7,4 cm, ebenso die Länge vom Gnathion bis zum Meatus
acusticus externus (Vorderrand) mit 17,7 cm und die Breite am
Meatus acusticus externus mit 6,4 cm. In den Grenzen solcher
Maßverhältnisse bewegt sich kein anderer mir bekannter Eudorcas-
schädel.
Das Exemplar ist offenbar ausgewachsen. Das Gebiß weist
diejenigen Merkmale auf, welche das Tier alt erscheinen lassen.
Auffallend ist die starke Brechung der Außenkontur der Backen-
i
2 er. 2 nd EEE ARE En 2 u a
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 83
zahnreihe zwischen pm III und mI, welche die Prämolaren um
‘ die Hälfte der Molarenbreite nach innen führt.
Würde der Zahnbau nicht Aufschluß über das Alter geben,
‚ könnte das Gehörn zu der Annahme verleiten, daß das Exemplar
jung ist. Die Ringe stehen nämlich so stark auseinander, daß es
keineswegs in irgend welche Beziehung mit einer anderen Rasse
gebracht werden kann. Die Spitzen stehen schwach nach außen,
‚ haben aber das Prinzip der Konvergenz und sind lang. Die Hörner
selbst haben eine ansehnliche Länge und Stärke. In gerader Linie
' gemessen, haben sie eine Länge von 34 cm, der Vorderseitenrundung
‚ entlang gemessen eine solche von 35 cm, sodaß der Unterschied
‘ zwischen diesen Maßen 1 cm groß ist. Die Spitzenenden stehen
‘ 11,5 em voneinander entfernt. An diesem Gehörn kommen auf
' jede Stange nur 18 Ringe. Auf 10 cm Länge kommen davon im
Wurzelteil, vom letzten Ringe an gerechnet, nur 8, im Spitzen-
; teil, vom ersten Ringe an gerechnet, nur 6 Ringe. Die weiteste
Auslage des Gehörns, 12,1 cm, mit dem Spitzenabstand verglichen,
ergibt ein Mehr von 0,6 cm für die weiteste Auslage. Die Spitze
| hat eine Länge von 10,2 cm, wenn sie vom Ende bis zum 4.
Ringe gemessen wird.
Durch die besonders im Wurzelteil sehr weit stehenden Ringe
ist das Stück leicht von den Gehörnen anderer Rassen zu unter-
scheiden. Außerdem seien für die Unterscheidung der hier in Frage
kommenden Formen noch folgende hauptsächlichsten Verschieden-
heiten gekennzeichnet. Von der völlig verschiedenen Ringelung
abgesehen, unterscheidet sich die im Gehörn dieser ähnelnden
Form, Eu. th. thomsoni var. arushae durch den größeren Abstand
der äußeren Hornkonturen im untersten Teile des Gehörns. Die
Arusha-Variation mißt hier 6,8—7,2 cm, die andere Rasse vom
Meru 7,8 cm. Am zehnten Ringe, vom Basalteil aus gerechnet,
haben die Gehörne von Eu. th. thomsoni var. arushae eine größte
Auslage von 7,1—8,35 cm, die schmalschädelige Form von 10,15 cm.
Von Eu. ih. thomsoni ist diese Rasse besonders durch die starke
Divergenz des Gehörns in der oberen Hälfte, die größere Auslage
und den weiteren Abstand der längeren Spitzen verschieden.
En. th. schillingsi steht im unteren Teile des Hornes enger, in der
oberen Hälfte stärker nach außen als die neue Rasse und mit den
Distalenden deutlich nach innen; außerdem sind die Spitzen kürzer
und stark geschweift. Eu. th. ndjiriensis steht im Vergleich mit
den Stangen enger als die lang- und schmalköpfige Form und mit
den stärker geschweiften Spitzen wie Eu. th. schillingsi deutlich
nach innen, folgerichtig ist auch ein bedeutend geringerer Spitzen-
abstand vorhanden.
Das vorliegende Exemplar ist sicher der Vertreter einer neuen
Rasse, welche zur Heimat vielleicht den östlichen Teil der südlich
vom Kilima-Ndjaro gelegenen Massaisteppe hat, zwischen dem
Dreieck Neibormurt-Kiniarok-Hochplateau-West-Ssogonoi, jeden-
6* 1. Heft
84 Ludwig Zukowsky:
falls schiebt sich das Verbreitungsgebiet nördlich keilförmig in
die Arushaebene, südlich des Meruberges ein, von wo das Exemplar
stammt. |
Es sei mir gestattet, diese Subspezies zu Ehren von Frau
Dr. Berger, der Gattin des eifrigen Forschungsreisenden und
Museumsgönners
Eudorcas thomsoni bergerinae subsp. nov.
zu nennen.
Frau Dr. Berger hat ihren Herrn Gemahl während seiner
letzten Afrikafahrt meistens auf seinen Jagdausflügen begleitet
und oft ihr Augenmerk auf die rassenweise Verschiedenheit des
Wildes in der Massaisteppe gerichtet.
Herr Dr. Berger hat am Engare Nairobi, einem im N. W. des
Kilima-Ndjaro fließenden Flüßchen, eine Decke gesammelt, die
genau auf die Knottnerus-Meyersche Beschreibung von Eu.
th. ndjiriensis (1. c. pag. 104) paßt. Das dürfte auch mit der Geo-
graphie übereinstimmen; der Engare Nairobi fließt im Amboseli-
seengebiet, dem Gebiete 28 der Matschieschen Tierverbreitungs-
karte (Meyer l. c. Anhang, pag. 416), dem Heimatgebiet von Eu.
th. ndjiriensis. Die Decke zeigt im Grundton eine von Oberthuer
und Dauthenay®°) als Zimmetbraun, Tab. 323, bezeichnete Farbe;
in dieser Farbe steht die Decke zwischen Ton III und IV, der dunkle
Seitenstreifen ist Beinschwarz, Tab. 344, Ton III und der helle
Seitenstreifen wie das bei Oberthuer und Dauthenay, I. c.
Tab. 36, Ton III angegebene Maisgelb gefärbt. Der helle, sich dem
schwarzen dorsalwärts unmittelbar anschließende Streifen verläuft
nach dem Schulterblatte und den Weichen zu allmählich und setzt
sich nicht deutlich ab. Als einziger nicht ganz übereinstimmender
Punkt zur Knottnerus-Meyerschen Beschreibung wäre zu
nennen, daß sich bei dem Bergerschen Exemplare der Spiegel
gegen die Keulenfärbung abhebt, während das bei Knottnerus-
Meyer „kaum“ der Fall war. Die dunklen, Spiegel vom Schenkel
trennenden Haare zeigen keine schwarze, sondern mehr dunkel-
braungraue Farbe und stehen auf einem sehr beschränkten Raum
zusammen. Der Nasalfleck ist sehr klein und der dunkle Prä-
orbitalstreifen ist braun. Die weißen Teile haben einen ganz
minimalen Stich ins Gelbe.
Neues Material von Eudorcas aus der Literatur.
Es mögen in folgendem nun noch einige erwähnenswerte
Angaben über Eudorcas gemacht werden. Matschie bildet bei
Besprechung der XIII. Deutschen Geweihausstellung 1907 im
„Weidwerk in Wort und Bild“, Bd. XVI, Nr. 12, pag. 235 eine
Kollektion ab, welche Herr Oberleutnant Lademann vom Ta-
ringiri in der West-Massaisteppe mitbrachte; die beiden dort ab-
gebildeten Gehörne von Eudorcas müssen zur Manyaraseerasse
135) Oberthuer und Dauthenay, Repertoire de couleurs, Paris et
Rennes.
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 85
gezogen werden. Auf demselben Bilde wird eine Sammlung gezeigt,
welche von Herrn Hauptmann Weiss aus Karagwe und der Massai-
steppe stammt. Der Schädel, welcher auf dem Bilde vom Beschauer
aus rechts neben dem Schädel von Damalıs dargestellt ist, stammt,
wie die Legende zum Bilde sagt, aus der Mundorosisteppe und ist
sicher zu Eu. th. mundorosica zu ziehen; das Exemplar stimmt im
Gehörn mit dem Originalstück von Knottnerus-Meyer sehr gut
überein. Rechts unter dem Löwenkopf hängt ein Exemplar von
der typischen Eu. thomsoni aus dem oberen Panganigebiet, links
unter dem Löwenkopf ein Stück von Eu. th. ndjıriensis. Für Eu.
ih. sabakiensis und Eu. th. schillingsi sind die Stangen zu gerade,
im Vergleich zum letztangeführten Stück, für Eu. th. thomsoni
stehen die Stangen zu weit, für Eu. ih. manyarae zu eng. En. th.
bergerinae und Eu. th. thomsoni var. arushae haben sehr lange
Hornspitzen, das Weisssche Exemplar sehr kurze.
In seinem Berichte über die XV. Deutsche Geweihausstellung
1909 im „Weidwerk in Wort und Bild“, Bd. XVII, Nr. 12,
pag. 235 bildet Matschie die Trophäen von Herrn Stabsarzt
Dr. Schelle ab, welche dieser zwischen Ikoma und Muansa er-
beutet hat. Diejenigen Gehörne, welche auf dem Bilde in der
untersten Reihe rechts neben dem Gehörn von Damalıs hängen,
zeigen Ähnlichkeit mit dem Gehörn von Eu. th. ruwanae; die beiden
Gehörne, welche in derselben Reihe links neben dem Gehörn von
Redunca hängen, vertreten in dem Exemplar, welches links hängt,
jedenfalls En. th. dieseneri, in dem rechts hängenden Exemplar
Eu. th. langheldi. Leider ist das Bild nicht so scharf, daß die Gehörne
mit Sicherheit angesprochen werden können.
In dem Geweihausstellungsbericht vom Jahre 1910 bringt
Matschie!®) eine Abbildung der Sammlung des Prinzen Radziwil,
welcher sie aus dem Nordosten von Deutschostafrika mitbrachte.
Im Geweihausstellungskataloge war von Schußorten der einzelnen
Stücke nichts vermerkt, sodaß die hier gemachten Angaben reine
Vermutungen sind. Meiner Ansicht nach können die beiden rechts
und links neben dem Giraffenkopf hängenden Gehörne der Natron-
seerasse Eu. th. schillingsi angehören. Von den links neben dem
Büffelkopf hängenden Gehörnen können die oberen von En. th.
langheldi, das untere von Eu. th. ruwanae stammen; die rechts
von dem Büffelkopf hängenden Gehörne scheinen Eu. th. ihomsonı
zugerechnet werden zu müssen.
Die bei Matschie!%), pag. 296, abgebildeten Trophäen sind
ım Romaruti- und Baringodistrikt erbeutet worden von Herrn
Oberamtmann Lüttich. Die drei Stücke — zwei Schädel und ein
Kopf — von Eudorcas sind sicher zu Eu. th. baringoensis zu stellen.
Der Kopf und Hals des ausgestopften Exemplares zeigt eine
eigentümlich helle Farbe. |
16) Matschie, Die XVI. Deutsche Geweihausstellung 1910, Weidwerk
in Wort und Bild, Bd. 19, Nr. 14, pag. 294.
1. Heft
86 | Ludwig Zukowsky:
In derselben Arbeit bildet Matschie |. c., pag. 298 die aus
Britisch-Ostafrika stammende Ausbeute von Herrn Dr. Berger
ab. Derin der Athiebene erbeutete rechts auf diesem Bilde hängende
Schädel gehört der Sabakirasse, Eu. th. sabakiensis, an. Das Gehörn
hat genau dieselbe geschweifte Form mit den nach außen gerich-
teten Spitzen. Das links hängende Stück muß auf die Baringosee-
form, En. th. baringoensis, gezogen werden und ist auf dem Leikipia-
plateau geschossen worden; es ist das von Knottnerus-Meyer
zur Originalbeschreibung dieser Subspezies benutzte Exemplar.
Es ist noch einmal 1. c., pag. 300, besser abgebildet, rechts auf
dem Bilde. Der unter dem Kopf von Phacochoerus hängende
Eudorcaskopf ist auf den Athi-Plains erbeutet worden und muß
meines Erachtens nach zu Eu. th. schillingsi gestellt werden.
Herr R. F. P. Huebner hatte von Kiu, einer Station der
Ugandabahn, ein Gehörn auf der XVIII. Deutschen Geweihaus-
stellung 1912 ausgestellt, welches Matschie in seinem Ausstellungs-
bericht, Deutsche Jägerzeitung, Bd. 59, Nr. 9, pag. 16, abbildet
und die Form vertritt, welche Knottnerus-Meyer von den west-
lichen Ndjiriseen her als Eu. th. ndjiriensis beschrieben hat. Die
auf diesem Bilde von der Abbildung bei Knottnerus-Meyer
l. c., tab. V, fig. 5, etwas abweichende Schweifung im Gehörn ist
so zu erklären, daß das Knottnerus-Meyersche Exemplar spitz
von vorne, das Huebnersche aber halb seitlich photographiert
wurde. Vielleicht ist es auch etwas Bone gebogen als das Gehörn
von Eu. th. ndjiriensis.
Herr Dr. M. Schoeller!”) bildet in seinem Reisewerke eine
Anzahl Gehörne von Eudorcas ab, welche noch einiger Beachtung
wert sind. Von den zehn abgebildeten Gehörnen stammen nur
drei von ausgewachsenen Böcken.
Genaue Schußorte sind für jedes Exemplar nicht angegeben.
Allem Anscheine nach gehört das auf der Tafel links oben darge-
stellte & ad. zu Eu. th. schillingsi; das Gehörn ist ihm sehr ähnlich.
Herr Dr. Schoeller ist am Natronsee gewesen und hat auch das
Gebiet des Natronsees durchstreift, welches die Heimat von Eu.
th. schillingsi ist. Das oben rechts auf der Tafel abgebildete $ ad.
ist zur Kikuyurasse, En. th. bergeri, zu ziehen; das Gehörn gleicht
dem dieser Rasse außerordentlich und hat Herr Dr. Schoeller
auch Kikuyu durchzogen. Das in der Mitte der Tafel dargestellte
Gehörn eines alten Bockes ist zur Manyaraform, Eu. th. manyarae,
zu stellen, zu welcher Annahme besonders die stark nach außen
laufenden Stangen und die langen Spitzenenden verleiten. Der
Manyarasee ist zwar von Herrn Dr. Schoeller nicht besucht
worden, wohl ist er aber durch das Gebiet desselben gezogen,
südlich und westlich am Liborgoberge vorbei, also nur einige Meilen
vom See entfernt. Wie aus dem, dem Schluß des ersten Bandes
17) Max Schoeller, Aequatorial-Ostafrika und Ueauda 1896-97,
Bd. I, Gehörntafeln, tab. XV.
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 87
beigegebenen Jagdtagebuch zu ersehen ist, hat Herr Dr. Schoeller
auch an den hier erwähnten Punkten Sg von Eudorcas erlegt.
Weiter sind auf der Tafel vier Gehörne abgebildet und als
„g juv. bezeichnet. Die links und in der Mitte dargestellten J4
juv. zeigen in fortschreitender Reihenfolge mehrere Entwicklungs-
stadien des Jugendhorns. Das rechts neben dem Gehörn des d ad.
von Eu. th. manyarae gezeigte, auch unter ‚‚g juv.‘‘ stehende Gehörn
ist das keineswegs, sondern mit Bestimmtheit das eines 2 ad.
Wie auf dem Bilde, im Vergleich zu den drei in der untersten Reihe
dargestellten Gehörnen von 29, gut zu erkennen ist, haben die
Hörner des fraglichen Stückes die griffelartige Feinheit der weib-
lichen Gehörne. Bei gleicher Länge ist das oben abgebildete &
juv. im Basalteil des Hornes fast dreimal so stark und das noch
weniger als halb so lange, kleinste dargestellte Gehörn eines & juv.
ist schon stärker im Basalteil, wie das erwähnte Exemplar. Außer-
dem müßte das Stück bei dieser Länge eine beträchtliche Anzahl
starker und wulstiger Ringe aufweisen, aber das Horn erscheint
fast glatt und zeigt nur die vereinzelt stehenden, sehr feinen ty-
pischen Ringlinien des 9. Unter den abgebildeten 22 befinden sich
zweı mit deformierten Gehörnen, von denen alle Weidleute und
Beobachter, welche die Heimatgebiete von Eudorcas thomsont
besuchten, berichten.
Auf der XIX. Deutschen Geweihausstellung 1913 hatte Herr
v. Jansa zwei Eudorcasschädel zur Schau gestellt; einer davon
wurde am Gelei, im Südosten des Natronsees, der andere in der
Seringetisteppe (Orangigebiet) erbeutet. Das Seringetistück ist
zu Eu. th. mundorosica zu stellen; es gleicht dieser Form im Schädel
sowohl als auch im Gehörn. An letzterem ist vielleicht ein geringer
Unterschied festzustellen, da die Spitzen wenig kürzer sind als
bei der Mundorosirasse. Die Sutura naso-frontalis läuft von der
Mediannaht an nach außen und dann erst nach vorne in rundem
Knick, bei Eu. th. mundorosica läuft sie gleich in gerader Linie
nach außen und vorne; das sind die minimalen Unterschiede, die
ich im Schädelbau feststellen konnte. — Ohne Schwierigkeiten
konnte aber keineswegs der Schädel vom Gelei angesprochen
werden, da er zu Eu. th. schillingsi aus vielen Gründen nicht gezogen
werden kann und diese Rasse könnte vom Gelei nur in Frage kommen.
Das Gehörn und der Schädel muten vielmehr an wie ein Rekord-
stück von Eu. th. thomsoni, jedenfalls weisen sie alle die Merkmale
auf, welche wir von dieser Rasse kennen. Wie aber ein solches Stück
nach dem Südosten des Natronsees kommen kann, ist mir nicht
‚recht klar. Vom Natronsee ist sonst nur Eu. th. schillingsi bekannt
geworden. Die einzige Lösung der Frage ist vielleicht so zu
denken, daß das fragliche Exemplar von Herrn v. Jansa
aus dem oberen Rufugebiet stammt, wo er Thomsonsgazellen ge-
schossen hat und mit einem anderen vom Gelei später verwechselt
worden ist. Die Gehörn- und Schädelmaße dieser beiden Exemplare
befinden sich am Schluß. — Das angeblich vom Gelei stammende
1. Heft
88 Ludwig Zukowsky:
Stück wird von dem im Rowland Ward!®) angeführten Welt-
rekord im Gehörn nur um einige Millimeter übertroffen.
Über die angebliche Hornlosigkeit der 92 von Eudorcas.
Meine Bemühungen, der Frage über die hornlosen 99 von
Eudorcas einige Beiträge zu liefern, sind von einem negativen
Erfolge begleitet gewesen. Es scheint, als wenn nach der Druck-
legung des Sclater- und Thomasschen Werkes ‚The book of
antelopes“ überhaupt nichts Positives über diesen Punkt bekannt
geworden ist. Die neuere Literatur sowohl als auch alle von mir
befragten deutschen Jäger, die in den Heimatgebieten von Eudorcas.
gejagt haben, weibliche Stücke dieser Tiere zur Strecke gebracht
und z. T. speziell auf die Hornlosigkeit der 22 ihr Augenmerk
gerichtet haben, wissen nur von gehörnten Q29.
Nachdem Lugard!?) im Jahre 1893 darauf aufmerksam
machte, daß er im Massailande nur hornlose 92 schoß, teilt auch
A. H. Neumann?) mit, daß hornlose 92 dieser Art vorkommen.
Knottnerus-Meyer hat 1. c. pag. 107, den Lugardschen,
Matschie?) den Neumannschen Bericht übernommen. Mat-
schie”) war im Jahre 1896 noch zweifelhaft, ob die 22 überhaupt:
Gehörne tragen; er sagt: „Wie es scheint, tragen nur die Böcke
Gehörne“. Als Gewährsmann gibt er allerdings Lugard an.
Sclater und Thomas berichten 1. c., pag. 171—177, über Lugard
und Neumann und fügen einen interessanten Brief von Mr. Hinde
bei, der neben ein- und zweihörnigen auch hornlose 92 von Eudorcas
zur Strecke brachte. Er sagt weiter, daß die sehr zarten Hörner
der 22 sehr spröde sind und sich leicht abbrechen lassen, daß manche
beim Todessturz ihr Gehörnchen abbrechen. Der Nachwuchs
solcher Hörner ist nach seinen Untersuchungen an einem zahm-
gehaltenen Stück im Fort Kikuyu warzenartig gering und glaubt
der Autor, daß die 22 mit derartigen Gebilden dann oftmals die
gänzlich ‚„ungehörnten“ 2 mancher Beobachter gewesen sind.
Es ist mir sonst kein Fall bekannt in der wissenschaftlichen
Literatur, in welchem definitiv Positives über die Hornlosigkeit
der 22 von Eudorcas gesagt wird. Alle Autoren, auch sämtliche
Herren, welche ich befragte, gaben aber an, daß die Hörner der
SQ in Gestalt und Größe variieren und häufig unsymmetrisch
sind. |
Knottnerus-Meyer weist l. c., pag. 108, darauf hin, daß
das Gehörn bei den von ihm untersuchten Exemplaren nie
fehlte.
18) Rowland Ward, Records of big game, Sixth Edition 1910,
pag. 265.
19) Lugard, East Africa 1893, vol. I, pag. 535.
2) A. H. Neumann, Elephant Hunting in East Equatorial Africa,
pag. 9.
= 21) Matschie, Säugetiere in Werther, Die Hochländer des nörd-
lichen Deutschostafrika 1898, pag. 247.
2) Matschie, Die Säugetiere Deutschostafrikas 1896, pag. 131.
gg
MEERES EEE EEE
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 89
Schillings?) sagt, es sei höchst bemerkenswert, daß die weib-
lichen Thomsonsgazellen faßt ausnahmslos verkrüppelte und
schlecht ausgebildete Gehörnchen tragen.
Graf zu Erbach-Fürstenau®) sah nicht allzuviel Zwerg-
gazellen, war aber doch sehr überrascht, als ihm später Gehörne
von Gaisen gezeigt wurden, denn er hatte verschiedene Rudel
gesehen, bei denen sich gehörnte und ungehörnte Exemplare be-
fanden und zwar waren die ungehörnten keine Kälber, sondern
ausgewachsene Jiere gewesen, sodaß er nie anders glaubte, als
daß die Gaisen stets ungehörnt seien. Da nun der Herr, der ihm
die Gaisengehörne zeigte, die Behauptung aussprach, die Zwerg-
gazellengaisen trügen immer Gehörne, wurde er an seiner Behauptung
etwas irre und bedauerte sehr, daß er später keine Gelegenheit
bekam, mit diesem Tiere zusammen zu kommen.
Herr Dr. Berger teilte mir liebenswürdigerweise mit, daß er
bei seinem letzten Jagdaufenthalte in Afrika auch speziell auf die
Hornlosigkeit der 22 von Eudorcas Obacht gegeben hatte. Er
erlegte nur gehörnte 22, und solche, die ihm auf größere Entfernung
hin hornlos erschienen, entpuppten sich immer als gehörnt, wenn
er sie mit dem Glase in Augenschein nahm.
Dr. M. Schoeller bildet in seinem Werke 1. c. Jagdtagebuch,
tab. XV nur gehörnte 92 ab.
Auf eine Anfrage bei Herrn Dr. Stierling, welcher Gelegen-
heit hatte, Eudorcas in der Massaisteppe und am Kilima-Ndjaro
zu jagen, antwortete er freundlichst bezüglich dieses Punktes: ‚‚Ich
habe kein © erlegt, das nicht ein geringes Gehörn gehabt hätte, ob
zuweilen ganz ungehörnte ausgewachsene 92 vorkommen, weiß ich
nicht, jedenfalls ist das aber überaus selten‘. — Herr Major a. D.
v. Langheld war auch so liebenswürdig, mir einige Fragen über
die Biologie und Anatomie von Eudorcas zu beantworten. Seiner
Erinnerung nach sind die 22 der Thomsonsgazellen stets gehörnt
gewesen, z. I. aber stark verkümmert.
Herr Oldfield Thomas antwortete mir in liebenswürdigster
Weise auf meine Frage bezüglich der Hornlosigkeit der thomsoni-
SQ, daß er keine Kenntnis von ungehörnten Stücken habe. Er hätte
sich mit dem Herrn Rowland Ward in Verbindung gesetzt und
dort wurde ihm derselbe Bescheid zuteil. Für die doppelten Be-
mühungen möchte ich Herrn Thomas an dieser Stelle meinen
besonderen Dank ausdrücken. — Herr Hauptmann Schloifer sagte
auf mein Befragen mit aller Bestimmtheit, daß es in den von ihm
besonders durchforschten Gebieten der Wembäresteppe keine
. ungehörnten Weibchen von Eudorcas gäbe; ihm ist über ungehörnte
Weibchen auch sonst nichts zu Gehör gekommen. Die von Herrn
2) Schillings, Mit Blitzlicht und Büchse 1905, pag. 374.
=), Raimund Graf zu Erbach-Fürstenau, Beobachtungen über
das Tierleben in Ost- und Zentralafrika, Sitz.-Ber. d. Ges. nat. Fr. Berlin
1912, Nr. 5, pag. 293.
1. Heft
90 Ludwig Zukowsky:
Hauptmann Schloifer mitgebrachten Gehörne der Weibchen
weisen aber die bekannten Unregelmäßigkeiten und Verkümme-
rungen auf.
Die bei Jägern und Eingeborenen gebräuchlichen
Namen für Eudorcas.
Als Eingeborenennamen gibt Schillings 1. c., pag. 369,
„Goilin“ für die Massai, Rowland Ward. c., pag. 265, dagegen
„Engoli“ für diesen Volksstamm, ‚Swalla‘“ für die Suaheli an.
Nach Berger?) heißen die Ihomsonsgazellen auch im Kisuaheli
„sSuara“. Mit „Suara‘ bezeichnet man aber auf Kisuaheli jede
kleinere Antilope. In der Kambasprache wird sie nach Berger
„Ibori“ genannt. Diese beiden letztangeführten Eingeborenen-
namen sind aber synonym mit denen von Matschie. In der Um-
gebung von Sekenke (Wembäretal) hat Herr Hauptmann Schloifer
den Namen ‚‚Lala‘‘ für Eudorcas feststellen können, wie er mir
freundlichst mitteilte. Bei englischen und amerikanischen Sports-
leuten scheint der Name ‚Tommy, von ‚„Ihomson‘ abgeleitet,
viel gebräuchlich zu sein, wie er in manchen Werken, u. a. Roose-
velt?) und Lönnberg”) zu finden ist.
Die Stellung von Eu. th. nasahis Lönnberg zu den anderen
Eudorcasrassen.
Meine Ausführungen möchte ich nicht beenden, ohne auf eine
Arbeit von Lönnberg”*) aufmerksam gemacht zu haben. Dieser
untersuchte eine Anzahl Decken von Eudorcas aus dem Kilima-
Ndjarodistrikt unter dem Material von Sjöstedt und fand, daß
an diesen Exemplaren der von Sclater und Thomas im ‚The
book of antelopes“ als „black patch‘ bezeichnete dunkle Fleck
auf dem Vorderende des Nasenrückens nicht vorhanden war, wohl
aber an zwei Exemplaren als ‚a faint dusky stripe‘“. Auf Anfragen
bei Mr. Thomas, dem einen Autor des englischen Antilopen-
werkes, wird seine Annahme, es handle sich bei den mit schwarzem
Nasenfleck versehenen Stücken um eine nördliche Lokalform, die
Nord-Uganda und Lado bewohnt, bestätigt und er schlägt für
diese Form den Namen Eudorcas thomsoni nasalis vor.
Wie Endorcas von Nord-Uganda und Lado aussieht, entzieht
sich leider meiner Kenntnis. Das ganze von Knottnerus-Meyer
und mir untersuchte Material stammt aus südlicheren Gegenden.
3) Berger, Die von mir auf meiner Expedition in den Jahren. 1908-09
in Englisch-Ostafrika und in der Lado-Enklave gesammelten Säugetiere
(nach vorläufiger Bestimmung). Sitz.-Ber. d. Ges. naturforsch. Freunde zu
Berlin 1910, Nr. 8, pag. 361.
=) Roo sevelt, African Game Trails, in Scribners Magazine 1911,
vol. XLVI, Nr. 4, pag. 402 (Abb.) etc.
2”), Lönnberg, Mammals collected by the Swedish zoological Expe-
dition to British East Africa 1911, in Kungl. Svenska Vetenskapsakademiens
Handlingar 1912, Bd. 48, Nr. 5, pag. 166.
282) Lönnberg, Il. Mammals, Ergebnisse der schwedischen zoolo-
gischen Expedition nach dem Kilima-Ndjaro und Meru 1908, pag. 45.
CE Ba Me GE an
a ee
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 01
Übrigens gibt Knottnerus-Meyer, welcher das gesamte Decken-
material dieser Gattung vom Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin
untersuchte, in keinem Falle für die Farbe des Nasenrückens
„schwarz“ an, sondern nur ‚dunkelbraun‘ oder ‚‚deutlich dunkel“.
Nach seinen Angaben ist der vorn auf dem Nasenrücken stehende
Fleck bei Eu. th. baringoensis, der nördlichsten von ihm unter-
suchten Rasse, und Eu. th. mundorvosica deutlich dunkel, bei Eu.
th. schillingsi und Eu. th. thomsoni dunkelbraun gefärbt, während
er bei Eu. th. ndjiriensis und Eu. th. manyarae schwach entwickelt
ist (bei letzterer Form könnte er wohl auch dunkler sein, da Knott-
nerus-Meyer nur die Decke eines jüngeren Stückes zur Unter-
suchung diente). Es ist wohl anzunehmen, daß die Knottnerus-
Meyerschen Formen nichts mit Eu. th. nasalıs zu tun haben und
zu Recht bestehen. Die Lönnbergsche Eu. th. nasalıs hat Priorität
vor den Knottnerus-Meyerschen Rassen. Da ich bei Knott-
nerus-Meyer die Lönnbergsche Arbeit nicht erwähnt finde,
wollte ich das Gesagte an dieser Stelle zur Vorbeugung von Ir-
tümern nur gebührend hervorheben. Übrigens gibt die Abbildung
bei Johnston”) vielleicht einige Anhaltspunkte über Eu. ih.
nasalıs, wenigstens ist bei dem dort abgebildeten $ ein deutlicher
schwarzer Nasalfleck vorhanden; auch fällt das Gehörn unter-
schiedlich von dem der südlichen Rassen aut.
Durch die Freundlichkeit des Herrn Professor Behn ist mir
nach Fertigstellung der vorliegenden Arbeit noch eine Anzahl von
sechs Schädeln von Jd zugänglich gemacht worden, welche von
Herrn Prof. Behn der Zoologischen Sammlung des Bayerischen
Staates zu München geschenkt worden sind. Drei Schädel stammen
aus der Seringetisteppe, zwei sind bei Ikoma erbeutet worden und
der letzte ist ohne Fundortsangabe. Der als Nr. 46 bezeichnete
Schädel stammt von Ikoma und ist sicher zu Eu. th. behni zu stellen.
Der Schädel dieses Stückes ist sogar noch winziger und zeigt sonst
alle Merkmale in hervorragendem Maße ausgeprägt, welche ich
oben für diese Rasse angab, ebenso ist das Gehörn sehr klein und
zeigt vor allem jene starke Schweifung im Profil, welche die Spitze
hakenartig nach vorne biegt. Am Schädel von Nr. 46 fällt der
etwas breitere, das Lacrymale vom Intermaxillare trennende
Maxillarausläufer und die weniger geknickte Sutura naso-frontalis
unterschiedlich vom Originalstück von Eu. th. behni auf. Auch
dieser neue Schädel, welcher ein vollkommenes und abgekautes
Gebiß hat, also einem offenbar alten Stück angehörte, bestärkt
‚mich in der Annahme, daß Eu. th. behni die kleinste bis jetzt be-
kannte Eudorcasrasse ist. Es seien einige Maße aus der am Schlusse
der Arbeit befindlichen Schädelmaßtabelle dieses Schädels heraus-
gegriffen. Basallänge 17,2 cm, Totallänge 18,5 cm, Gesichtslänge
9,3 cm, Hinterkopfslänge 10,9 cm, Orbitalbreite 8,2 cm, Breite
22) Harry Johnston, The Uganda Protectorate, London 1902,
pag. 390, Abb.
1. Heft
92 Ludwig Zukowsky:
am äußeren Gehörgang 5,95 cm, am Mastoid 5,9 cm, Höhe am
Oceiput 4 cm.
Das Gehörn mißt geradlinig 27,5 cm, der Rundung entlang
29,2 cm, hat 20 Ringe, von denen auf eine Länge von 10 cm im
Unterteil elf, im Oberteil sieben Ringe kommen. Die weiteste
Auslage des Gehörns ist 10,9 cm; die Spitze mißt bis zum vierten
Ringe 9 cm, ist also sehr kurz auch wie bei den von mir bereits
untersuchten Exemplaren und stark gerundet.
Schädel eines dad. von Eudorcas mit einer Sutura sagitta-
lis und einseitiger Sutura parieto-interparietalis.
Auf eine sehr merkwürdige Eigenart dieses Schädels muß ich
noch aufmerksam machen, welche in dem Vorhandensein einer
Sutura sagittalis liegt. Von der Frontalmedialsutur läuft sie median
bis zur Mitte des Parietale, um dann in rundem Bogen nach außen
und hinten zu laufen, wo sie an die
Oceipitalsutur in einer Entfernung von
1,1 cm von der Mittellinie läuft. Es ist
das Vorhandensein einer Sutura sagit-
talis bei Eudorcas umso sonderbarer,
als diese doch wie auch die Interparie-
talsuturen schon in intrauterinem Zu-
stande zu offizieren beginnen. Bei allen
von mir untersuchten extrauterinen
Schädeln junger Tiere war das Parietale
komplett ossifiziert zwischen Frontale
und Occipitale. An dem besprochenen
Schädel ist noch besonders merkwürdig,
Parietalpartieschema des von
Herrn Prof. Behn der Baye-
rischen Staatssammlung zu
München überwiesenen
Schädels Nr. 46 & von
Eudorcas thomsont behni Zu-
kowsky.
Erklärung: I Frontale; II
Parietale; III vorgetäuschtes
Interparietale; IV Supraoc-
cipitale; V Squamosum. 1
Sutura sagittalis; 2 Sutura
frontalis; 3 Sutura coronalis;
4 Sutura parieto-interparie-
talis; 5 Sutura interparieto-
supraoccipitalis; 6 Sutura
parieto-squamosalis; 7 Parie-
talleisten.
daß die in der hinteren Hälfte von der
Mediallinie auf der linken Seite ab-
weichende Sutura genau den Verlauf
der Sutura parieto-interparietalis nach-
ahmt; wie gesagt, ist eine derlinken Seite
entsprechende Homologie dieser Naht auf.
der rechten Seite nicht vorhanden. Herr
Prof. Tornier hat mir auf meine Frage
nach der Ursache der merkwürdigen Er-
scheinung freundlicherweise die Erklärung
gegeben, daß es sich jedenfalls um einen
unter Zusammenwirken eines äußeren
mechanischen, deutliche pathologische
Spuren zeigenden Einflusses: erzeugten,
vorgetäuschten Athavismus handelt. Sehr
interessant ist auch, daß die rechte Parietalleiste nach hinten stärker
abfällt als dielinke. Vielleicht ist hierin insofern eine Ursache für die
eigenartige Hemmnisbildung zu ersehen, als die Annahme stark be-
rechtigt erscheint, daß schon in der ersten Entwicklung des Embryos
auf der rechten des Schädels ein belastender mechanischer Einfluß
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 93
vorhanden war, vielleicht ein Druck des Amnicen, welcher intrau-
terin einen klaffenden Schädelspalt der Suturae sagittalis und
parieto-interparietalis herbeiführte und die Sutura parieto-inter-
parietalis auf der rechten, also der Druckseite, frühzeitig ossifi-
zieren ließ.
Eudorcas thomsoni seringetica subspec. nov.
Drei Schädel, Nr. 5, 6 und 64 des Behnschen Materials stammen
aus der Seringetisteppe, ebenso die Decke Nr. 72, zu Schädel Nr. 64
gehörig. Meinen Untersuchungen nach stellt die Seringetisteppe
ein besonderes Verbreitungsgebiet von Eudorcas dar. Die dort
vorkommende Rasse ist eine Zwergform wie Eu. th. behni. Das
Intermaxillare schiebt sich weit zwischen Nasale und Lacrymale
ein, das Maxillare ventralwärts verdrängend. Zu Nachbarn hat
diese Rasse nördlich Eu. th. mundorosica und südlich Eu. th. behni,
Formen, bei denen sich das Maxillare, Lacrymale vom Intermaxillare
trennend, bis zum Nasale heraufzieht. Nur der östliche Nachbar,
Eu. th. schillingsi, zeigt das Merkmal der Seringetisteppenform.
Die Nasalia sind nicht sehr groß, an der Mittelnaht 3,8—4,8 cm
lang; sie haben eine vordere Breite von 1,7—1,9 cm, eine hintere
Breite von 2,5—2,7 cm. Die Ethmoidallücken sind groß, laufen
nach vorn bis zwischen Nasale und Intermaxillare und hinten
zwischen Lacrymale und Frontale. Das Lacrymale ist nach dem
Foramen infraorbitale zu nieht zu einer besonderen Spitze aus-
gezogen. Die Sutura fronto-nasalis ist in ihrem vorderen Bogen
rund, im hinteren eckig; sie läuft von der Ethmoidallücke aus nur
sehr wenig nach vorne. Der Vorderrand der Alveole von pm I
ist vom Gnathion 4,1—4,8 cm entfernt. Der Schädel hat eine
Totallänge von 18,4—19,35 cm. Die Intermaxillaria sind 7,1—8 cm
lang. Das Occiput hat eine Höhe vom Basion bis zum Mittelpunkte
der Linea nuchalia superiora von 4,1—4,3 cm, eine Breite am Mastoi-
deum von 6,25—6,45 cm.
Die Basallänge des Schädels ist sehr gering, 16,7—18 cm. Der
Abstand des Gnathion vom Nasion ist 9,1—10 cm, der des Gnathion
vom Orbitalrand 9,5—10,2 cm, der der Hinterfläche des Condylus
occipitalis vom Vorderrande der Orbita 11—11,8 cm, der des Nasion
von der Hinterfläche des Condylus oceipitalis 11,6—12,4 cm groß.
Der Abstand des Gnathion vom vorderen Orbitalrand ist 1,5 —2,1 cm
geringer als der der Hinterfläche des Condylus occipitalis vom
Vorderrande der Orbita. Der Hinterrand der Sutura palatina ist
vom Basion 7,4—8,1 cm entfernt. Vom Gnathion bis zum Vorder-
alveolarrand des pm I sind es 4,1—4,8 cm, vom Basion bis zuı
Hinterkante der Alveole des m III 7,6—8,3 cm. Das Gnathion
ist vom nächsten Punkte der Bulla auditiva 13,5—14,2 cm, das
Foramen infraorbitale vom Gnathion 5,7—6,1 cm, der Vorderrand
der Orbita vom Foramen infraorbitale 3,8—4,1 cm, das Foramen
lacerum posterius vom Foramen palatinum 7,3—8 cm entfernt.
Die Entfernung des Foramen infraorbitale vom Gnathion ist
1. Heft
‘94 Ludwig Zukowsky:
1,8—2,2 cm größer als die des Vorderrandes der Orbita vom Foramen
infraorbitale. Die Molarenreihe hat eine Länge von 5,5 cm. Die
Sutura naso-intermaxillaris ist 1,3—2,2 cm lang.
Am hinteren Orbitalrand hat der Schädel eine Breite von
8,5—8,8 cm, am Meatus acusticus externus von 6,1—6,15 cm; das
Collum condyloideum oeccipitalis ist an der größten Einschnürung
2,1—2,2 cm breit. Das Palatum durum mißt am Außenrande der
Alveole von m III, vorne, in der Breite 4,7—5,1 cm, am Außenrande
der Alveole von pm I, vorne, 2,4—2,5 cm. Am Treffpunkt der
Sutura maxillo-jugularis mit der Maxillo-jugularerista ist die
Pars facialis 5,7 cm breit. Der Processus pterygoideus ist vom
Gnathion 11,1—11,6 cm, der Ventralrand der Fossa ectoptery-
goidea vom Gnathion 9,4—9,9 cm entfernt. Die Bulla tympani
ist 2,6—2,8 cm lang; der Condylus occipitalis hat eine größte Breite
von 4—4,1 cm. Der horizontale Durchmesser des externen Orbital-
ringes ist 3,6— 98,8 cm groß. Am Processus zygomaticus jugularis _
hat der Schädel eine Breite von 7,35—8 cm.
Die verglichenen Schädel stammen sämtlich von alten Exem-
plaren. Die Molaren sind vollkommen entwickelt und bei allen
Stücken bereits stark abgekaut. Vielleicht ist Nr. 6 noch etwas
jünger als die anderen Exemplare, da dieses Stück an m III noch
schwache Höckerchen an der Extern- und Internkontur aufzu-
weisen hat und dieser Zahn im Querschnitt noch nicht ganz die
riesigen Dimensionen der der andern Exemplare aufweist.
Von Eu. th. behni unterscheidet sich diese Rasse im Schädelbau
in erster Linie durch die oben erwähnten Verschiedenheiten der
Verlagerungen der Facialknochen. An den hinteren Orbitalrändern
ist der Schädel breiter als bei Eu. th. behni, das Palatum durum am
Außenrande der Alveole von pm I, vorne, schmäler, der Condylus
occipitalis breiter als bei der Südikomarasse. Bei letzterer ist der
Schädel am Mastoideum auch schmäler als bei der Seringetisteppen-
form. Eu. th. mundorosica, der nördliche Nachbar, zeigt neben dem
das Intermaxillare vom Lacrymale trennenden Maxillarausläufer
noch einen Unterschied durch die größere Ausdehnung des Schädels,
besonders des Facialteils; die Sutura naso-frontalis ıst bei dieser
Rasse fast garnicht geknickt. Ein bezeichnendes Merkmal zur
Unterscheidung dieser beiden Rassen ist das sehr stark ausgebildete
Basioccipitale, welches bei der Seringetirasse schwach ist und die
bei Eu. th. mundorosica vom Nasale aus nach vorne, fast parallel
mit der Sutura maxillo-intermaxillaris laufende Sutura lacrymo-
maxillaris, die, verlängert, etwa auf pmI stoßen würde, welche
bei der Seringetirasse vom Intermaxillare aus fast horizontal, zur
Sutura maxillo-intermaxillaris in spitzem Winkel von etwa 40—70°
läuft, die, wenn man sie verlängern würde, auf mI oder mII
stoßen müßte. Die östliche Nachbarform, Eu. th. schillingsi, welche
mit der Seringetirasse das mit dem Lacrymale zusammenstoßende
Intermaxillare gemeinsam hat, hat erheblich längeren Schädel und
stärkere Ausbildung desselben, bedeutend breiteren Condylus
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 95
occipitalis und eine sanft gebogene Crista maxillo-jugularis, die
‚ bei der Seringetiform scharf geknickt ist und vom Orbitalrand
stark nach außen geführt wird.
| Das Gehörn ist klein; es hat sehr kurze Spitzen, die entweder
schwach divergieren oder gering konvergieren und eine nur schwache
ı Biegung im Profil aufweisen. Die geradlinige Länge ist 27,8—33,2 cm,
‘ die der Rundung entlang gemessene 28,1—34,3 cm, letzteres Maß
ist also 0,3—1,1 cm größer als ersteres. Die Spitzenenden stehen
8,5—11 cm voneinander entfernt. Es sind 20—21 Ringe am Horne
. vorhanden, von denen im Wurzelteil, vom letzten Ringe an ge-
rechnet, auf eine Länge von 10 cm elf Ringe, im Spitzenteil, vom
ersten Ringe an gerechnet, 6%,—7Y, Ringe kommen. Die größte
Auslage ist 9,7—11,2 cm; diese ist 0,2—1,5 cm größer als der
Spitzenabstand. Die Spitze ist 8,6—9,4 cm lang, wenn man sie
vom vierten Ringe an distalwärts mißt.
Die Nachbarformen sind von der Seringetirasse besonders
durch folgende Verschiedenheiten ausgezeichnet: Eu. th. mundo-
rosica hat längere und weiter voneinander entfernt stehende Spitzen,
die ım Profil in größerem Bogen geschweift sind, und im Wurzelteil
weniger gebogenes Gehörn. Eu. th. schillingsi hat längeres Gehörn,
das im ganzen stärker geschweift ist, im Unterteil meist enger steht
und längere Spitzen hat; die im Oberteil nach außen und innen
laufende Schweifung ist bei der Seringetirasse auch nicht vor-
handen. Eu. th. behni kennzeichnet sich unterschiedlich von dieser
Form durch die hakenartig gebogenen Spitzen — die auch länger
sind, wenn man sie der Rundung entlang mißt —, und die bedeutend
stärkeren Gesamtbiegungen des Gehörns.
Zu dem Schädel Nr. 64 gehört die Decke Nr. 72. Sie zeichnet
sich durch eine ähnliche stumpfe, mehr graue Grundfarbe aus, wie
sie Knottnerus-Meyer nur für En. th. schillingsi, der westlichen,
erheblich größeren Nachbarform, unter dem gesamten von ihm
untersuchten Material feststellen konnte. Bei dem Seringetistück
Nr. 72 ist der braune Rückenmittelstrich in der Färbung zwischen
„Aavanabraun‘ (nach dem ‚Repertoire de couleurs“ von Ober-
thür und Dauthenay), tab. 303, Ton I und II und ‚‚Bür- oder Stoff-
braun“, tab. 307, Ton I, d. h. die Färbung hat einen mehr schwach-
rötlichen Ton als die der von Knottnerus-Meyer untersuchten
Decken. Die Seringetidecke unterscheidet sich aber trotzdem
auffallend von den andern, mehr rotbraunen Rassen. Nach der
Kruppe zu wird der Rückenmittelstrich, wie die weiter unten ge-
gebenen Maße zeigen, nicht viel schmäler, sondern läuft mit den
Konturen fast parallel, da der ungemein schmale, zwischen ‚‚Bein-
schwarz‘ (tab. 344, Ton II) und ‚„Rußfarbig‘“ (tab. 305, Ton IV)
gefärbte Lateralstreifen nicht wie bei Eu. th. schillingsi hoch in
die Weichen hinaufgeht, sondern besonders im kaudalen Teile
fast parallel mit der Medialdorsallinie läuft. Der heller braune,
sich dem Mittelrückenstrich ventralwärts anschließende Streifen
ist „„Rohseidengelb“ (tab. 66, Ton IV) gefärbt, nicht ‚„Maisgelb“
1. Heft
96 Ludwig Zukowsky:
(tab. 36), wie Knottnerus-Meyer für die Natronseeform angibt.
Der Hals ist, bis auf die intensivere Nackenlinie, ebenso die Blatt-
gegend und die Schenkel von außen, etwas rötlicher gefärbt als
der eben besprochene Streifen, noch etwas dunkler wie ‚Zart-
fleischfarbig‘“ (tab. 68, Ton IV). Die Extremitäten haben an den
Vorderflächen der Proximalteile, an der Vorderextremität bis kurz
vor das Handgelenk, an der Hinterextremität bis kurz unter das
Hackengelenk, die gleichen zartfleischfarbigen Töne. Nach den
Hufen zu wird die Färbung dann brauner, intensiver. Der Streifen
am Spiegel tritt fast garnicht hervor, er ist nur sehr schwach an-
gedeutet; bei Eu. th. schillingsi ist der Pygalfleck groß und schwarz.
Der Nasenrücken trägt nicht wie bei Eu. th. schillingsi die Farbe des
Rückenstreifens, sondern ist bedeutend intensiver, etwa ‚Fahl-
braun‘ (tab. 308, zwischen Ton I und II) gefärbt, der kleine, auf
dem Nasenrücken gleich hinter den Nasenlöchern stehende Fleck
ist schwärzlich.
Im folgenden seien noch einige Abmessungen der Decke gegeben,
welche am deutlichsten zeigen werden, wie klein die Tiere der
Seringetisteppenrasse sind. Die sechs u. a. von mir zum Vergleich
herangezogenen Decken von Eu. th. schillingsi sind sämtlich größer,
was besonders an den Hufen in Erscheinung tritt. Vom hinteren
Nasenlochrand bis zum Anus hat die Decke eine Länge von 108 cm.
Der Schwanz mißt vom Anus bis zum Ende der Schwanzrübe 13 cm,
vom Anus bis zum Ende der Schwanzhaare 18,5 cm. Von der
a be
Hufspitze bis zur Rückenkontur mißt die Decke am Widerist 61 cm,
in der Sakralregion 66 cm. Der braune Nasenmittelstreif ist an
der schmalsten Stelle 1,5 cm, bei Eu. th. schillingsi 2 cm breit; an
der breitesten Stelle ist er 2,5 cm breit, bei Eu. ih. schillingsi
3,5—4 cm. Vom hinteren Nasenlochrand bis zum vorderen Augen-
hdwinkel mißt das Gesicht 8S cm. Der schwarze Laterallängsstrich
ist 40 cm lang, am vorderen Ende höchstens 2 cm, am hinteren
Ende 3,5 cm breit, bei Ex. th. schillingsi ist er am vorderen Ende
3,5 cm, am hinteren Ende 4,5—5,7 cm breit. Der hellbräunliche,
über dem schwarzen stehende Streifen, ist am Anfange des
schwarzen Lateralstreifes 7 cm, am Ende desselben 3 cm breit. -
Der dunkle Sattel auf der Rückenmitte hat am Widerrist eine Breite
von 14 cm, in der Sakralgegend von 12,5 cm; bei Eu. th. schillingsi
mißt er am Widerrist 14—18 cm, in der Sakralregion 14—16 cm.
Zwischen dem inneren vordersten Punkt des schwarzen Seiten-
streifens ist die Decke 29,5 cm, zwischen dem inneren hintersten
Punkt des schwarzen Streifens 19,5 cm breit. Bei Eu. th. schillingsi
konvergieren die schwarzen Bänder stärker als bei dieser Rasse
(bei Eu. th. ndjiriensis differiert die besprochene vordere und hintere
Breite um 21,5 cm).
Diese Rasse kommt nur in der Seringetisteppe vor; im Norden
kommt Eu. th. mundorosica hart an dieses Gebiet heran, wie wir
von dem erwähnten Exemplar des Herrn Jansa von der Deutschen
Geweihausstellung 1913 wissen.
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 97
Zum Typ für die neue Rasse mache ich den Schädel 64 der
Münchener Staatssammlung, zu welchem die Decke 72 gehört.
Nach ihrem Heimatgebiet mag diese Gazelle
Eudorcas thomsoni seringetica subspec. nov.
heißen.
Über eine anscheinend zu Eudorcas thomsoni sabakiensis zu
stellende Decke,
Die Beschreibung der Decken bringt mich zurück auf die
True’sche®®) Beschreibung und nach einer Zeichnung verfertigte
Abbildung des von Abott bei Taveta am Südost-Kilima-Ndscharo
erlegten $ von Eudorcas (Nr. 18964 des National Museums zu
Washington). Dieses Exemplar ist von Shufeldt®!) noch einmal
besser nach einer Photographie abgebildet. Ein Blick auf das
Gehörn lehrt, daß es sich nur um En. th. ndjiriensis oder Eu. th.
sabakiensis handeln kann. Eu. th. thomsoni kommt darum nicht
in Frage, weil auf der Shufeldtschen Abbildung der starke
Divergenzlauf der Stangen deutlich zu erkennen ist; bei ersterer
Rasse haben die Stangen das Prinzip des Parallellaufes. Meines
Erachtens nach steht das Gehörn des Abottschen Exemplares
dem von Eu. th. sabakiensis näher als dem von En. th. ndjiriensis.
In der Decke unterscheidet sich die typische Eudorcas thomsoni
von diesem Stück durch den sehr schwachen, schwarzen Pygal-
streifen, den bedeutend schmäleren, aber an den Weichen höher
ansteigenden schwarzen Lateralstreifen. Bei dem Abottschen,
von Shufeldt im Bilde gezeigten Stück ist ein deutlich ausge-
prägter, scheinbar schwarzer Pygalstreifen und ein schwarzes
Lateralband vorhanden, das an der breitesten Stelle nur ein Viertel
so breit wie lang ist. True macht auf dieses bei dem amerikanischen
Exemplar enorm breite Band noch besonders aufmerksam bei der
Beschreibung: ‚A broad black lateral band‘. Bei Eu. th. ndjiriensis
ist dieser Streifen achtmal länger als breit; auch bei dieser Form
ist der dunkle, den Spiegel von der Körperfärbung trennende
Pygalfleck nur ganz schwach ausgeprägt. Der schwarze Lateral-
streifen zieht sich kaudalwärts höher hinauf und die braune Medial-
rückenzeichnung wird kaudalwärts spitzer als bei Abotts
Exemplar, wo sie mehr parallel der Mittelrückenlinie läuft.
Diese Unterschiede bestimmen mich dazu, anzunehmen, daß
das von Abott bei Taveta gesammelte Stück der Sabakirasse,
Eu. th. sabakiensis, angehört, von der Knottnerus-Meyer keine
Decke zur Verfügung stand. Taveta liegt in der Nähe der Sabaki-
Panganiwasserscheide und dürfte die Annahme, wenn man die
0) True, Frederick, An annoteted catalogue of the mammals
colleeted by Dr. W. L. Abott in the Kilima-Njaro region, East africa.
Proc. Unit. Stat. Nat. Washington, 1892, vol. XV, pag. 473, plate LXXVILI.
3) Shufeldt, R. W. Scientifie Taxidermy for Museums, Annual
Report of the board of regents of Smithsonian Institution, Washington
1893, pag. 422, tab. LXX VIII
Archiv für Naturgeschichte
1914. A, 1. 7 1. Heft
98 Ludwig Zukowsky:
oben angeführten großen Verschiedenheiten der Nachbarformen
in Betracht zieht, eine gewisse Berechtigung haben.
Zwei Sonderstellungen unter dem Eudorcasmaterial von
Prof. Behn.
Auch zwei zweifelhafte Schädel befinden sich unter dem
Behnschen Material. Der eine, Nr. 3, soll von Ikoma stammen und
ist im Cranialteil so stark beschädigt, daß ich ihn der Anführung
in der Schädelmaßtabelle enthob. Soweit ich an dem Schädel und
Gehörn feststellen konnte, haben wir es nicht mit einem Ikoma-
stück zu tun; diese weisen vielmehr gemeinsam in ihren Merkmalen
auf die Rasse vom Oberlaufe des Pangani hin. So gleicht der Schädel
in dem noch ganz vorhandenen Facialteil wie ein Abbild dem des
Originalstückes Knottnerus-Meyers von Eu. th. thomsoni, nur
ist das Gebiß monströs. Die Prämolaren und m I haben fast keine
Alveolen, sondern nur mehr oder weniger mit ossifiziertem Gewebe
angefüllte Gruben, in denen die Zähne nur lose befestigt sind.
m I der rechten Kieferhälfte ist so extrem abgekaut, daß er nach
der Mazeration in drei Stücke zerfiel, da die scheidenden Alveolar-
wände der einzelnen Wurzeln sich tief in die Zahnkronen einge-
schoben haben. — Es mögen nun einige Maße des Schädels folgen:
Das Gnathion ist vom Nasion 10,2 cm, das Gnathion vom Vorder-
rande der Orbita 10,1 cm entfernt. Die Nasalia sind an ihrer
Medialsutur 4,65 cm lang, an der Spina nasalis externa anteriora
2,1 cm, an der Spina nasalis externa posteriora 3 cm breit. Das
Intermaxillare hat eine Länge von 7,4 cm. Das Gnathion ist vom
Hinterrande der Sutura palatina 10 cm entfernt. Die Vorderkante
der Alveole von pmI steht vom Gnathion 5 cm ab. Die Backen-
zahnreihe ist 5,1 cm lang. An der Außenseite der ÄAlveole von m III
hat das Palatum durum eine Breite von 5,1 cm, von pm I — beide
Maße vorne gemessen —, von 2,8 cm. — Selbstverständlich teilt
der Schädel Nr. 3 auch das Merkmal des das Intermaxillare vom
Lacrymale trennenden Maxillarlappens mit Eu. th. thomsoni, wie
alle anderen Merkmale, welche dieser Rasse zukommen. — Im
Gehörn weist die doppelt in sich geschweifte, in den Stangen
parallelstehende Form unbedingt auf die Rufurasse; die weiteste
Auslage ist auch bei dieser Form nicht oben, in der Nähe der Spitzen,
sondern in der Mitte des Gehörns. — Herr Prof. Behn hat am Meru
gejagt; ich kann mir den Fall nicht anders erklären, als daß er
dort ein Exemplar zur Strecke brachte, von welchem nachher
beim Etikettieren oder Reinigen das Etikett verwechselt wurde.
Weit interessanter ist ein Schädel, Nr. 24, ohne Fundort.
Es ist ein in ähnlicher Weise lateral deprimierter und.langer Schädel
wie der von Eu. th. bergerinae. Er ist etwas länger, aber im Verhältnis
doch noch breiter und sieht etwa aus wie ein eben ausgewachsenes,
schmales Exemplar von Eu. th. macrocephala; auch die Hörner
haben sehr große Ähnlichkeit mit denen dieser Form, besonders
was ihre Stärke anbelangt. Im Schädelbau ist aber ein Merkmal
|
\
|
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 99
‚vorhanden, was den Schädel von dem der Eu. th. macrocephala ent-
‚fernt: Das Intermaxillare erreicht das Lacrymale und läuft an diesem
"Knochen eine Strecke von 0,5 cm entlang. Im Gehörn unterscheidet
‘er sich von der Wembäretalrasse durch die geringe Größe und die
‘im Oberteil verhältnismäßig sehr eng-, im Unterteil sehr weit-
‚stehenden Ringe. Trotz der Sonderstellung steht das Exemplar
‚dieser Rasse aber näher als allen anderen. Es mögen hier im
Texte nur die hauptsächlichsten Maße folgen:
Das Gehörn ist geradlinig 28,7 cm, rund gemessen 29,8 cm
lang und hat an jeder Stange 17 Ringe, von denen im Wurzel-
teil 934, im Oberteil 74, Ringe auf eine Strecke von 10 cm kommen.
Die Spitze bis zum 4. oberen Ringe mißt 11,3 cm. Der Schädel
hat eine Basallänge von 19,9 cm, eine Totallänge von 22,15 cm,
eine Gesichtslänge von 11,7 cm und eine Hinterkopfslänge von
12,1 cm. Die Schädelbreite am hinteren Orbitalrand ist 8,6 cm,
am Meatus acusticus externus ca. 6,7 cm, am Mastoid 7 cm. Am
Occiput ist der Schädel 4,9 cm hoch, wenn er vom Basion bis zum
Mittelpunkt der Linea nuchalia superiora gemessen wird. Besonders
erwähnt muß das an diesem Schädel sehr stark ausgebildete
Mastoideum werden, welches eine größte Länge von 3,4 cm und
eine größte Breite von 1,7 cm hat. Durch besondere Schlankheit
zeichnet sich das Alisphenoideum und besonders das Basioccipitale
aus. — Die Stellung dieses Schädels muß selbstverständlich eine
zweifelhafte bleiben, da er ohne Fundort ist, wohl an eine Form
mehr anklingt, aber auf keine paßt und darum auf keine gezogen
werden kann.
Es sei mir gestattet, an dieser Stelle meine Dankesschulden
abzutragen. In erster Linie muß ich Herrn Prof. Dr. Brauer,
dem Direktor des Kgl. Zoologischen Museums zu Berlin, für die liebens-
würdige Erlaubnis, das Material des Zoologischen Museums be-
nutzen zu dürfen und die Gastfreundschaft, welche er mich in seinem
Institut genießen ließ, meinen ergebensten Dank aussprechen.
Herrn Professor Matschie, Kustos am Königl. Zoologischen
Museum zu Berlin, erlaube ich mir, an dieser Stelle meinen be-
sonders herzlichen Dank auszudrücken für die außerordentlich
große Liebenswürdigkeit, mit welcher er zu jeder Zeit mit Rat und
Tat meinen Arbeiten beistand. Für das Überlassen von Schädeln
und Gehörnen von Eudorcas bin ich Herrn Professor Behn und
Herrn Dr. Berger zu großem Dank verpflichtet, letzterem be-
sonders auch für die vielen Mühen, welche ich ihm durch einige,
sich mir entgegenstellende Schwierigkeiten machte. Den Herren
Major a. D. Langheld, Hauptmann Schloifer, Dr. Stierling
und Oldfield Thomas danke ich für den brieflichen Rat, den sie
mir bezüglich der Eingeborenennamen und der Hornlosigkeit der
Weibchen von Eudorcas gaben. Für die geschickte Anfertigung
der beigegebenen Photographien bin ich Herrn W. Zopf zu Dank
verpflichtet.
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100 Ludwig Zukowsky:
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1. Heft
108 Ludwig Zukowsky:
Übersicht über die benutzte Literatur.
Berger, Dr. Arthur. Die von mir auf meiner Expedition in den
Jahren 1908/09 in Englisch-Ostafrika und in der Lado-Enklave
gesammelten Säugetiere nach vorläufiger Bestimmung. Sitz.-
Ber. Ges. naturforsch. Freunde, Berlin 1910, Nr. 8, pag. 361.
— In Afrikas Wildkammern, Berlin 1910, 431 Seiten, 40 Taf.,
240 Textbilder.
Elliot, G. F. Scott. Expedition to British Central Africa, Proc.
Zool. Soc. London 1895, pag. 340.
Erbach-Fürstenau, Raimund, Graf zu. Beobachtungen über
das Tierleben in Ost- und Zentralafrika, Sitz.-Ber. Ges.
naturforsch. Freunde, Berlin 1912, Nr. 5, pag. 293.
Guenther. Note on some East-African Antelopes supposed to
be new. Annals and Magazine of Natural History, 5th. Series,
1884, Bd. 14, pag. 425. Abb. pag. 172.
Hunter in Willoughby, John. C. East-Africa and its big
game, London 1889, 302 S.
Jackson, J. F. Field-notes on the Antelopes of the Mau district,
British Eastafrica, Proc. Zool. Soc., London 1897, pag. 454.
Jackson in Phillips Wolley. Big game shooting. London 1895,
Bd. I, Abb. (pag. 167 und 298).
Jagd und Wildschutz in den deutschen Kolonien; Veröffent-
lichungen des Reichs-Kolonialamts Nr. 5, 1913, pag. 2
(Deutsch-Ostafrika).
Johnston, Sir Harry. The Uganda Protectorate, London
1902, Abb. hinter pag. 390 (Eudorcas thomsoni nasalis Lönn-
berg).
Knottnerus-Meyer, Theodor. Die geographischen Formen
der Thomsonsgazelle (Eudorcas thomsoni Günther), Sitz.-Ber.
Ges. naturforsch. Freunde, Berlin 1910, Nr. 3, pag. 106—124.
— Über das Tränenbein der Huftiere, Archiv für Naturgeschichte
1907, 73. Jahrg., Bd. I, Heit I, pag. 61.
Lönnbersg, Einar. Mammals, Ergebnisse der schwedischen zoo-
logischen Expedition nach dem Kilima-Ndjaro und Meru 1908,
pag. 45.
— Mammals collected by the Swedish zoological expedition to
British-Eastafrica 1911, in Kungl Svenska Vetenskapsaka-
demiens Handlingar 1912, Bd. 48, Nr. 5, pag. 166.
Lugard. East-Africa 1893, vol. I, pag. 535.
Lydekker, R. Horns and hoofs or chapters of hoofed animals,
London 1893, pag. 236.
— The game animals of Africa, London 1908, pag. 259, Abb.
pag. 261.
Matschie, Paul. Die Säugetiere Dusch 1896,
pag. 131, Abb.
— in Meyer. Das Kolonialreich, Bibl. ne Leipzig und
Wien 1909, Bd. I, hinter pag. 416, Tierverbreitungskarte von
Deutsch-Ostafrika.
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 109
— Die XII. Deutsche Geweihausstellung 1906, Weidwerk in Wort
und Bild, Bd. XV, Nr. 13, 1. April 1906, pag. 232 und 233.
— Die XIII. Deutsche Geweihausstellung 1907, Weidwerk in
Wort und Bild, Bd. XVI, Nr. 12, pag. 234.
— Die XIV. Deutsche Geweihausstellung 1908, Weidwerk in
Wort und Bild, Bd. XVII, Nr. 12, pag. 266, coll. Wintgens.
— Die XV. Deutsche Geweihausstellung 1909, Weidwerk in Wort
und Bild, Bd. XVIII, Nr. 11, pag. 233.
— Die XVI. Deutsche Geweihausstellung 1910, Weidwerk in Wort
und Bild, Bd. XIX, Nr. 14, pag. 29.
— Die XVIII. Deutsche Geweihausstellung 1912, Deutsche Jäger-
zeitung, Bd. 59, Nr. 15, pag. 211, Abb.
— Die XIX. Deutsche Geweihausstellung 1913, Deutsche Jäger-
zeitung, Bd. 60, Nr. 43, pag. 668.
— Die XIX. Deutsche Geweihausstellung zu Berlin 1913, Ver-
öffentlichungen des Instituts für Jagdkunde, Bd. II, Heit IV,
pag. 166 und 173, 1913.
— Säugetiere in Werther, Die Hochländer des nördlichen
Deutsch-Ostafrika 1898, pag. 247.
Neumann, A. H., Elephant Hunting in East Equatorial Africa,
pag.' 9.
— in Bryden, H. A. Great and Small Game of Africa, London
1899, pag. 352, plate X, Abb. I (Eudorcas thomsoni nasalis
Lönnberg).
Niedieck, Paul. Mit der Büchse in fünf Weltteilen, Berlin 1906,
pag. 344, Abb.
Oberthür und Dauthenay. Repertoire de couleurs, Paris et
Rennes 1905, Public par la societe frangaise des chrysante-
‚mistes.
Rhoades, Samuel. Mammals collectted by the Donaldson
' Smith during his expedition to Lake Rudolf, Africa, Proc.
Acad. Natur. Sciences Philadelphia 1896, pag. 519.
Roosevelt, Iheodore. African Game Trails in Scribner’s Maga-
zine 1911, vol. XLVI, Nr. 4, pag. 402 (Abb.) usw.
— African Game Trails, an account of the African Wanderings
of an American Hunter-Naturalist, 1910, pagg. 43, 52 und 176.
en" gs, C.G. Im Zauber des Elelescho, Leipzig 1906, pag. 9,
— Mit Blitzlicht und Büchse, Leipzig 1905, pag. 374.
— Mit Blitzlicht und Büchse im Zauber des Elelescho, Leipzig
1910, pag. 384. _ |
‚Schoeller, Max. Aquatorial-Ostafrika und Uganda 1896/97,
Bd. I, Gehörntafeln, Tab. XV.
Sclater und Thomas. The book of antelopes, Bd. III, pag. 173,
Abb. pag. 172.
Shufeldt, R. W. Scientific Taxidermy for Museums, Animal
Report of the board of regents of Smithonian Institution,
Washington 1893, pag. 422, Tab. LXXVI1.
1. Heft
110 Ludwig Zukowsky:
Thomson, Joseph. Through Masailand: a journey of explora-
tion among the snowclad volcanic mountains and stranges
tribes of Eastern Equatorial Africa, London 1885, pag. 536,
Fig. (Hörner).
True, Frederick. An annoteted catalogue of the mammals
collected by Dr. W. L. Abott in the Kilima-Njaro region,
East africa. Proc. Unit. Stat. Nat. Washington 1892, vol. XV,
pag. 473, plate LXXVI.
Ward, Rowland, Horn measurements and weights of the great
game of the world, London 1892, pag. 133.
— Records of big game, measurements of horns and field notes,
London 1896, pag. 171.
— Records of big game, measurements of horns and antlers,
tusks and skins, London 1899, pag. 241.
— Records of big game with the distribution, characteristics,
dimensions, weights, and horn and tusks measurements, Lon-
don 1903, pag. 249.
— Records of big game with the distribution, characteristics,
dimensions, weights, and horn and tusks measurements,
London 1910, pag. 265.
Wickenburg, Eduard, Graf. Wanderungen in Ostafrika, Wien
1899, pag. 343 (gehörnte 2).
Zukowsky, Ludwig. Exotische Trophäen in der Deutschen
Geweihausstellung 1910 (Schluß), „Wild und Hund“, XVI.
Jahrgang, Nr. 13, 1. April 1910, pag. 224, Abb. pag. 223.
— Über Alters- und Jugendformen des Antilopengehörns, Die
Jagd, Jahrg. VI, fasc. 20, pag. 310, 14. Mai 1910.
Erklärungen zu den beigegebenen Bildertafeln.
Tafel I: Dorsalansichten der Schädel.
1. Original-Exemplar von Eu. th. behni Zuk., $ ad., aus dem
Süden von Ikoma, drei Tagemärsche vom Orte entfernt, in
der Richtung auf Ngorongoro zu. Kgl. Zool. Museum zu
Berlin, A. 42, 12. coll. Professor Behn.
2. Original-Exemplar von Eu. th. dieseneri Zuk., $ ad., von Mo-
amara, am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl. Zool.
Museum zu Berlin, A. 239, 10. coll. Oberleutnant Diesener,
26. IX. 1911. (Nr. 54). Ä
3. Original-Exemplar von Eu. th. suwanae Knottn.-Meyer,
g ad., von Ikoma. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 152,
11. coll. Dr. R. Biedermann, 17. III. 1911.
4. Original-Exemplar von Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk.,
g ad., vom Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger,
Nr.’IV). ::
5. Original-Exemplar von Eu. th. bergerinae Zuk., $ ad., aus
dem Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. 1).
6. Eudorcas-Bastard, welcher Merkmale von Eu. th. thomsoni
Guenther, Eu. th. manyarae Kottn.-Meyer und Eu. th.
Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A.
4 5 6
Zukowsky: Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas.
Zukowsky
Tafel II
Archiv für Naturgeschichte, 80 Jahrg. 1914, Abt. A.
Kenntnis von Eudorcas.
Beiträge zur
Zukowsky
Zukowsky
Tafel III
Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A.
Zukowsky: Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas,
Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 111
- thomsoni var. avushae Zuk. aufweist, vom südlichen Meru-
berse coli. Dr. A. Berger (Nr. VI).
II: Lateralansichten der Schädel.
. Original-Exemplar von Eu. th. ruwanae Knottn.-Meyer,
& ad., von Ikoma. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 152,
ieresll Dr. R. Biedermann), 17. II. 1911.
. Original-Exemplar von Eu. th. dieseneri Zuk., & ad., von
Moamara, am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl.
Zool. Museum zu Berlin. A. 239, 10. coll. Oberleutnant
Diesener, 26. IX. 1911 (Nr. 54).
. Original-Exemplar von Eu. th. behni Zuk., & ad., aus dem
Süden von Ikoma, drei Tagesmärsche vom Orte entfernt,
in der Richtung auf Ngorongoro zu. Kgl. Zool. Museum zu
Berlin, A. 42, 12. coll. Prof. Behn.
. Original-Exemplar von Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk.,
d ad., vom Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. IV).
. Original-Exemplar von Eu. th. bergerinae Zuk., $ ad., aus
dem Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. D).
. Eudorcas-Bastard, welcher Merkmale von Eu. th. ihomsoni
Guenther, Eu. th. manyarae Knottn.-Meyer und Eu. bh.
thomsoni var. avushae Zuk. aufweist, vom südlichen Meru-
berge. coll. Dr. A. Berger (Nr. VII).
III: Ventralansichten der Schädel.
. Schädel von Eu. th. dieseneri Zuk., $ subad., von Moamara,
am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl. Zool. Museum,
A. 239, 10. coll. Oberleutnant Diesener, 26. IX. 1911
(Nr. 60a).
. Original-Exemplar von Eu. th. dieseneri Zuk., d ad., von
Moamara, am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl.
Zool. Museum zu Berlin, A. 239, 10. coll. Oberleutnant
Diesener, 26. IX. 1911 (Nr. 54).
. Original-Exemplar von Eu. th. behni Zuk., & ad. aus dem
Süden von Ikoma, drei Tagemärsche vom Orte entfernt, in
der Richtung auf Ngorongoro zu. Kgl. Zool. Museum zu
Berlin, A. 42, 12. coll. Prof. Behn.
. Original-Exemplar von Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk.,
g ad., vom Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger
(Nr. IV).
. Original-Exemplar von Eu. th. bergerinae Zuk., d ad., aus
dem Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. D.
. Eudorcas-Bastard, welcher Merkmale von Eu. th. thomsoni
Guenther, Eu th. manyarae Knottn.-Meyer und Eu. th.
thomsoni var. arushae Zuk. aufweist, vom südlichen Meru-
berge. coll. Dr. A. Berger (Nr. VID).
112 Embrik Strand: Nachtrag zu meiner im Archiv für Naturgeschichte
Nachtrag zu meiner im Archiv für Natur-
geschichte 1913. A. 10. p. 121-144 veröffent-
lichten Arbeit über afrikanische
Nomia-Arten.
Von
Embrik Strand.
Schon kurz nachdem ich meine Arbeit über afrikanische
Nomien im Archiv für Naturgeschichte 1913. A. 10 in Druck gesandt
hatte, erhielt ich neues einschlägiges Material, das wie das zuerst
bearbeitete dem Kgl. Zoologischen Museum Berlin gehört, so daß
ich hiermit in der Lage bin, noch einige neue Formen beschreiben
und neue Fundorte für einige früher beschriebene Arten angeben
zu können.
Nomia vubella Sm.- Mikindani in Deutsch-Ost-Afrika, II.—IV.
1911 (H. Grote).
Nomia tegulata Sm. Amani in D.-O.-Afrika, XII., 1906
(Chr. Schröder).
Nomia anthidioides Gerst. Mikindani (D.-O.-Afrika), IV.—V.
1911 (H. Grote).
Nomia braunsiana Fr. Mkulumuzi b. Amani in D.-O.-Afrika,
XII. 1905 (Chr. Schröder), Amani, XI. 1906 (do.), Amboni in
D.-O.-Afrika, 27. XI. 1905 (do.).
Nomia amoenula Gerst. Muhesa in D.-O.-Afrika, XII. 1905
(Schröder).
Nomia aleniana Strd. var. derema Strd. n. var.
Von Derema in Deutsch-Ost-Afrika, 25. XI. 1905 (Schröder)
liegt ein Männchen vor, das von dieser aus Spanisch-Guinea be-
schriebenen Art nicht spezifisch verschieden sein dürfte, wohl
aber weicht es von den Typen dadurch ab, daß die Hinterränder
der Abdominalsegmente nur ganz schmal und wenig deutlich
heller gefärbt sind und zwar nicht rötlich, sondern ganz blaß, hell
grauweißlich und auf der ganzen Binde des ersten Segmentes und an
den Seiten des zweiten mit weißer Behaarung; auch die Behaarung
von Kopf und Thorax ist mehr weißlich als bei der Hauptform,
während die Rotfärbung der Fühlergeißel weniger ausgeprägt ist;
ferner ist der dunkle Apikalfleck der Vorderflügel kleiner. Ich
nenne diese Form var. derema m.
Nomia (Crocisaspidia) bostscutellaris Strd. n. sp.
Ein Avon: Deutsch-Ost-Afrika, Pande, 28. XI. 1905 (Schröder).
Charakteristisch durch die Form von Scutellum und Post-
scutellum, die wie bei Nomia scutellarıs Sauß. ist; die Fortsätze
des Scutellum treten jedoch noch stärker hervor und die beiden
Lobi des Postscutellum sind am Ende spitzer, mehr dreieckig.
1913, A. 10, p.121— 144 veröffentlichten Arbeit über afrik.Nomia-Arten. 113
Schwarz mit gelben, breiten Hinterrandtegumentbinden auf
‚ den dorsalen Abdominalsegmenten I—V und folgenden Körperteilen
‘ rot gefärbt: Mandibeln (mit dunklerer Spitze), Labrum, Vorder-
rand des Clypeus, Tegulae, Fortsätze des Scutellum und Post-
scutellum, Geäder und Flügelmal, Beine, der Vorderrand der gelben
‘ Abdominalbinden ist ganz schmal (an den hinteren Segmenten
' etwas deutlicher) rot gerandet, das dorsale Endsegment, das ven-
trale Endsegment und der Hinterrand der vorhergehenden Bauch-
segmente. Flügel subhyalin, schwach bräunlichgelb angeflogen mit
angerauchter Saumbinde, die am Vorderrande etwa 2 mm, gegen
den Hinterrand halb so breit ist.
Gesicht dicht mit messinggelber, schwach glänzender Be-
haarung, die anliegend und so dicht ist, daß das Tegument nicht
sichtbar ist; messinggelbe, nicht glänzende Behaarung findet sich
sonst und zwar ganz dicht an den Schläfen, Pronotum und Rand
des Mesonotum, sowie an den Mesopleuren, weniger dicht auf Schei-
tel und Mesonotum; auf letzterem ist sie so kurz und dünn, daß in
Draufsicht nur das schwarze Tegument hervortritt, während die
Behaarung nur in schräger Ansicht deutlich erkennbar ist. Die
Behaarung des Metathorax ist weißlichgelb. Rückensegmente
kahl, das Endsegment jedoch fein braun behaart; die postmedianen
Ventralsegmente dicht gelblichweiß ziliiert, das letzte jedoch braun
behaart.
Tegulae so groß wie bei N. scutellaris, jedoch weniger gewölbt.
Scheitelund Mesonotum ganz matt, unterdem Mikroskopsodicht und
kräftig punktiert erscheinend, daß die Zwischenräume linienschmal
sind und die Gruben eine eckige Form angenommen haben; auch
die einzelnen Gruben nicht glatt. Scutellum wie Mesonotum,
jedoch die Punktierung nur am Vorderrande und Seitenrande so
dicht wie beim Mesonotum. Auch die Tegulae matt, dagegen die
Fortsätze des Scutellums und Postscutellum etwas glänzend. —
Abdomen langgestreckt, an beiden Enden quergeschnitten, in der
vorderen Hälfte gleichbreit. Die Femora III verdickt, bezw. oben
stark gewölbt, unten dagegen abgeflacht und sogar leicht ausge-
höhlt. Die Tibien III apikalwärts verdickt, hinten (oben) scharf
gerandet, die untere Apikalecke im Profil kurz zahnförmig hervor-
stehend, mit zwei kräftigen Sporen.
Körperlänge 11 mm, Flügellänge 8,5 mm. Breite des Ab-
domen 3,8 mm.
| Nachträglich ist mir ein zweites 4 bekannt geworden, eben-
falls aus dem Zoologischen Museum Berlin. Dieses stammt von:
D.-O.-Afrika, Kilwa, X. 1911 (Methner) und weicht von der Type
durch dunklere, weniger rote Färbung. Die Fühler sind an der
Spitze und an der ganzen Unterseite rötlichbraun, oben schwärz-
lich braun, die Beine kastanienbraun, die Mandibeln schwarz, die
Tegulae und Fortsätze des Scutellum und Postscutellum dunkel-
braun, die Saumbinde der Flügel ist dunkler und schärfer markiert,
die Randlinie der dorsalen Abdominalsegmente ist nicht rot, das
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 1. 8 1. Heft
114 Embrik Strand: Nachtrag zu meiner im Archiv für Naturgeschichte
Flüge!geäder ist ebenfalls dunkler, aber das Flügelmal wie bei der
Hauptform bräunlichgelb. Die hellen Binden des Abdomen haben
einen stärkeren grünlichen Schimmer als bei der Hauptform. —
Es möge diese Form den Namen var. kilwieola m. bekommen.
Nomia gorytoides Strd. var. fangana Strd. n. var.
Ein 9 von: D.-O.-Afrika, Tanga, 29. XI. 1905 (Schröder).
Mit N. gorytoides Strand (aus Madagaskar) nahe verwandt,
aber die Tegulae sind einfarbig schwarz und ebenso die Fühler,
die sehr dichte und kurze, wie geschorene Behaarung des Meso-
notum ist hell graubräunlich mit gelblichem Anflug, die Binden des
Abdomen sind weißer und breiter und treten daher stärker hervor,
die beiden ersten Abdominalsegmente sind mehr glänzend, weil
die großen, seichten Punktgruben weniger dicht angeordnet sind,
die Skulptur des Mesonotum ist wegen der dichten Behaarung
überhaupt nicht erkennbar, Clypeus scheint ein wenig matter als
bei der Hauptform zu sein, Abdomen ist vorn weniger breit ab-
gestumpft und an der Basis seitlich kaum gerötet; die Ventral-
segmente kräftig punktiert. — Diese Unterschiede dürften nicht
spezifisch sein. — Nachträglich habe ein 2 von Manga in D.-O.-
Afrika, 25. XI. 1905 (Schröder) aufgefunden.
Nomia pandeana Strd. n. sp.
Ein & von Deutsch-Ost-Afrika, Pande, 20. XI. 1905 (Schröder).
Charakteristisch durch das mit breiter schwarzer Haarbürste
versehene Endglied der Tarsen II. Dies Merkmal findet sich u. a.
auch bei der paläarktischen N. edentata Mor., die aber kleiner ist,
mit kürzerem Fortsatz der Tibien III usw. Sehr ähnlich ist die
u. a. in Algier vorkommende Nomia latipes Mor., bei der jedoch
die Bürste der Tarsen II kleiner ist, Mesonotum ist stärker glän-
zend, die Behaarung ist reiner weiß, die Haarbinden am Vorder-
und Hinterrande des Mesonotum sind breiter und der Schuppen-
fortsatz der Tibia III ist breiter und am Ende stumpfer als bei
unserer Art. Die ebenfalls ähnliche N. patellata Mor. aus Nord-
Afrika unterscheidet sich u. a. durch den seitlich eingeschnittenen
Schuppenfortsatz der Tibien III. — Von N. interstitinervis Strd.
abweichend u. a. durch das Fehlen eines deutlichen Mittellängs-
kieles auf dem Bauche, dessen Segmenthinterränder außerdem
heller sind und zwar auf den Segmenten II—IV breit und gelblich-
weiß. — Die Metatarsen sind rein weiß, an der Spitze sowie alle
Tarsenglieder jedoch blaß bräunlichgelb. Körperlänge etwa
7 mm.
Nomia Schroeder: Strd. n. sp.
Ein $ von: Mkulumuzi bei Amani, XII. 1905 (Dr. Chr. Schrö-
der). 2 siehe unten!
Charakteristisch u. a. durch scharf markierten Mittellängskiel
des vierten Bauchsegmentes. — Erinnert etwas an Nomia zuala
Strd., aber u. a. durch die nicht schwarze Spitze der Antennen zu
unterscheiden. — Von N.JatifaciesStrd., womit jedenfallsam nächsten
I
| 1913, A. 10, p. 121— 144 veröffentlichten Arbeit über afrik.Nomia-Arten. 115
|
verwandt, die bei Tanganyika-See entdeckt und bisher nur von dort
bekannt ist, abweichend durch das schwarze oder braunschwarze
statt rote Abdomen, die Beine sind schwarz mit blaß bräunlich-
‚gelben Metatarsen, Tarsen und Tibien (letztere sind jedoch mitten
‚etwas geschwärzt, insbesondere III sowie Spitze der Femoren), die
Antennen sind oben geschwärzt, die Abdominalsegmente I—VI
mit gleichbreiten, messinggelblichen, jedoch nicht glänzenden
Hinterrandhaarbinden, die sich von dem Rest der Segmente deut-
lich abheben, indem dieser zwar überall behaart ist, jedoch so dünn,
‚daß das schwarze Tegument überall zum Vorschein kommt. Die
‚Behaarung des Gesichtes ist dicht und messinggelb, bei der Type
‚von Jatifacies dagegen etwa silbergraulich. Da letztere nicht un-
bedingt gut erhalten ist, so sind die angegebenen Unterschiede
‚vielleicht z. T. darauf zurückzuführen, in welchem Falle die spezi-
fische Zusammengehörigkeit wahrscheinlich sein würde.
| Ein @ von: D.-O.-Afrika, Sigital, 15. XII. 1905 (Schröder)
‚halte ich für konspezifisch. Es weicht nicht viel von dem Männchen
‚ab; ist, wie die Weibchen immer, etwas robuster, die Haarbinden
‚des Abdomen sind etwas breiter und goldbräunlich gefärbt, die
‚ Fühler sind dunkler, die Behaarung des Gesichtes ist heller, etwas
silbergraulich, und nicht ganz so lang und dicht wie beim {, aber
‚immer noch stärker als bei den meisten Weibchen, die Endglieder
‚der Beine sind dunkler, nur leicht gerötet oder gebräunt, das
‚ Gesicht ist erheblich breiter, wenn auch die Augen nach unten
‚stark konvergieren. Flügel subhyalin, etwas graulich angehaucht,
insbesondere im Saumfeldee Kopf + Thorax ca. 4, Abdomen
ıca. 5 mm lang.
Nomia kihuironis Strd. n. sp.
| Ein © von D.-O.-Afrika, Kihuiro, 15. I. 1906 (Schröder).
Schwarz; Antennen braun, auch an der Oberseite nicht ganz
schwarz, Tegulae am Innenrande geschwärzt, sonst blaßgraulich,
Abdominalrückensegmente am Hinterrande etwas rotbräunlich,
Bauchsegmente braungelblich, vorn etwas dunkler, Beine schwärz-
lich oder braunschwärzlich, die Endglieder unbedeutend heller.
Mandibeln rot mit schwarzer Spitze. Gesicht dicht, aber kurz,
anliegend und grauweißlich behaart. Mesonotum erscheint kahl, hat
aber am Hinterrande eine scharf markierte, hell bräunlichgelbe
Binde, die auch den Vorderrand des Scutellum ganz schmal be-
deckt; mit ebensolcher -Behaarung sind Pronotum und Post-
scutellum bedeckt, weshalb der Thoraxrücken drei solche scharf
markierte Haarquerbinden trägt. Die ganzen Seiten des Thorax
sowie die Unterseite sind mit hellgraulicher Behaarung bedeckt.
Der Abdominalrücken ist so dicht mit hell bräunlichgelben Binden
bedeckt, daß vom Tegument, allerdings bei etwas eingezogenen
Segmenten, nur Binden, die schmäler als die Haarbinden, ja hinten
sogar ganz linienschmal sind, übrig bleiben, nur auf dem ersten
Segment tritt die Behaarung wenig auf, indem sie eine ziemlich
schmale und mitten breit unterbrochene [abgeriebene ?] Hinter-
8*F 1. Heft
116 Embrik Strand: Einige Bemerk. zu Swinhoe’s „Revision“ usw. }
randbinde und eine breitere Ante- oder Submedianbinde, die eben- |
falls mitten nicht zusammenhängend ist, bildet. Die Beine mit an-
liegender, graulich seidenartiger Behaarung, die an den distalen
Gliedern unten und innen blaß messinggelblich ist.
Tegulae sehr groß (1,8 mm lang und halb so breit). Der Kopil
reichlich so lang wie breit und jedenfalls nicht schmäler als Thorax.
Scheitel matt, grob und dicht punktiert. Mesonotum dicht und fein |
retikuliert, mit kräftigen Punktgruben, die unter sich meistens um
mehr als ihren Durchmesser, z. T. sogar um erheblich mehr entfernt
sind, schwach glänzend. Scutellum matt, noch gröber punktiert.
Basalarea matt, dicht und fein chagriniert, sonst ohne Skulptur
und von der ebensolchen Umgebung, die jedoch, wenigstens hinten '
mitten ganz leicht glänzend ist, durch eine feine erhöhte Grenz-
linie getrennt. Das erste Abdominalsegment glänzend, äußerst
fein chagriniert, an den Seiten deutlich retikuliert und daselbst
mit ziemlich großen, allerdings unter sich entfernten Punktgruben,
während mitten nur unterdem Mikroskop feine, unter sich entfernte
Pünktchen erkennbar sind. Die erste rücklaufende Ader mündet
in die dritte Cubitalzelle, von der etwa quadratischen zweiten
Cubitalzelle bezw. von der zweiten Cubitalquerader, um die Hälfte
der Länge der Seite letzterer Zelle entfernt. Die dritte Cubitalzelle
ist vorn (oben) etwa doppelt so lang wie die zweite.
Körperlänge etwa 8 mm. Flügellänge 5 mm.
Einige Bemerkungen zu Swinhoe’s
„Revision“ der altweltlichen Lymantriiden.
Von
Embrik Strand.
Ein Paar Beispiele von dem, was Swinhoe in seiner so-
genannten „Revision“ der altweltlichen Lymantriiden des British
Museum (in: Trans. Ent. Soc. London 1903) sich leistet:
Pag. 405 zitiert er unter Euproctis Edwardsii Newm., Trans.
Ent. Soc. London 1856, T. 18, Fig. 9, 10, pag. 446 zitiert er dieselbe |
Figur 9 nochmals unter Anthela Guenei Newm.! — In der Tat
gehört von den beiden genannten Figuren nur 10 zu Eupr. Ed-
wardsi.
Pag. 378 wird Redoa nigricilia Swh. als in Trans. Entom. Soc.
London 1881 beschrieben angegeben, soll sein 1891.
Pag. 371 heißt es unter Leucoma diaphana Mr., womit Redoa |
laciea Mr. als Synonym vereinigt wird, daß beide Typen im
British Museum vorhanden seien. Das ist aber nicht der Fall;
die von Redoa lactea ist im Berliner Museum.
Pag. 382 werden Leucoma tavetensis Holl. 1895 und Antiphella
telesilla Druce 1889 als Synonyma aufgeführt unter dem Namen
|
Dr. H. Kuntzen: Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 117
Leucoma tavetensis Holl. — Daß die Art, wenn diese Syno-
nymie und diese Jahreszahlen richtig sind, nicht den Namen
tavetensis führen könnte, ist ihm dabei gar nicht aufgefallen.
Pag. 409 wird eine Euproctis abıcalis aufgeführt, p. 425 eine ganz
andere Euproctis-Art, ebenfalls unter dem Namen aßicalıs!
‚Pag. 420 figuriert eine Euproctis nurma Druce, soll sein mirma.
'Pag. 423 wird die Type von Artaxa variegata Hamps. als $ aut-
| geführt ohne anzugeben, daß das Exemplar nach Hampson
ein Q ist.
Ca. p. 441. Laelia coenosa Hb. ist überhaupt nicht aufgeführt; daß
| diese Art im British Museum nicht vertreten sein sollte, läßt
| man sich nicht einbilden.
Pag. 439 wird eine Laelia subrosea Schaus & Clem. erwähnt, in
| der Tat muß es vosea heißen.
Pag. 444 wird Ocneria furva Leech als eine Laelia aufgeführt mit
| der Bemerkung, daß er die Type nicht finden kann, p. 484
| steht dieselbe Art als Lymantria angeführt und die Type ist
| ausdrücklich als unter den untersuchten Exemplaren vor-
handen angegeben.
ı Pag. 469 wird unter Dasychira nigra Hamps. als einziges Zitat
gebracht: Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 13, p. 416, T. 2,
| F. 19 (1900), was aber nicht das Originalzitat ist; außerdem
| müßte es 1901 heißen.
‚ Pag. 464 wird die Type von Antipha [recte Dasychira] basalis WIk.
als aus Australien stammend angegeben, in der Originalbe-
| schreibung heißt es aber: East Indies. Ferner soll die Beschrei-
| bung von Rilhia distinguenda Wlk. das 3 behandeln, Walker
| selbst schreibt aber ©. Endlich wird die Art basivitta WIK.
mit der Gattungsbezeichnung Olene zitiert, bei Walker heißt
es aber Rıilia.
|
Zur Kenntnis der Sagra-Arten.
(Coleopt. Chrysomelidae.)
I. Teil.
Von
Dr. HA. Kuntzen.
(Königl. Zoolog. Musum zu Berlin.)
In jüngster und verhältnismäßig kurzer Zeit nacheinander sind
drei Verzeichnisse der beschriebenen Sagren erschienen: eines von
Clavareau (Annal. Soc. Ent. Belg. 1900, S. 272—276), das zweite
in Wytsman, Genera Insectorum, Lief. 14, 1903 von Jacoby
und schließlich das dritte im Coleopterorum Catalogus von Junk-
Schenkling, Pars 51, 6. III. 1913, wieder von H. Clavareau.
Da der Bearbeitung des letztgenannten Katalogs (ebenso wie der
beiden vorhergehenden) keine kritische Revision der bekannten
1. Heit
118 Dr. H. Kuntzen:
Formen voraufgegangen ist und die letzte zusammenfassende
Arbeit über die bei weitem prächtigste und interessanteste Gattung
der Chrysomeliden, die Sagra darstellt, von Lacordaire in der
Monographie des Coleopteres subpentam£res de la famille des
Phytophages, Bd. I, ‚1845‘ veröffentlicht ist, so kann man sich
leicht vorstellen, daß es in einer solchen ‚„Liebhaber‘‘-Gattung
nicht bloß mancherlei in der Speziessystematik zu korrigieren gibt,
sondern auch eine Reihe von Fragen allgemeiner Natur für sie
noch eingehend behandelt werden müssen und zwar solche morpho-
logischer, biologischer und tiergeographischer Art.
Ich stütze meine Arbeit auf die reichen Sagrensammlungen des
Königlichen Zoologischen Museums zu Berlin (B. M.), des
Indian Museums zu Kalkutta (I. M.), das mir in liebenswürdiger
Weise sein fundortreiches Asiatenmaterial zur Verfügung gestellt
hat, und G. Reinecks (R.), Berlin, dem ich an dieser Stelle
meinen herzlichsten Dank ausspreche. Die sämtliche Literatur,
dieexistiert systematische und biologische —, istimletztgenannten
Katalog zitiert, so daß ich sie meinerseits nicht anzuführen brauche.
Systematisches über die Sagren.
Die Zahl der Sagra-Arten ist viel beschränkter als der letzte
Katalog annimmt; sie beträgt in Wirklichkeit nicht 53, sondern 14,
und das liegt daran, daß einerseits eine beträchtliche Zahl Syno-
nyme, und andererseits die große Mehrzahl nur Subspezies oder
sogar nur Farbenformen sind, denen man nur höchs: problematische
Werte zusprechen kann, da sich mit dem Anwachsen des Materials
die Annahme der Konstantheit von Farben gerade bei den stets
metallischen Sagren als unberechtigt herausstellt. Ich gehe zu-
nächst nur Art für Art der Gattung durch und gebe die Begrün-
dungen für meine Auffassung von der Zusammengehörigkeit der
Formen, wo sie notwendig sind. Ich behandle zuerst die asiatischen
und papuanischen dann die afrikanischen und madagassischen,
Arten, welch letzte eine Art zu der afrikanischen Hauptgruppe die
engsten verwandtschaftlichen Beziehungen hat.
A. Die asiatischen und papuanischen Sagra-Arten.
1. S. buqueti Lesson
Die Synonymie ist von Baly (1860) bereits festgelegt:
S. buqueti Lesson = S. boisduvali Dupont = S. Perlucida Lac.
Clavareau gibt die Art nur von Java an. Sie ist aber er-
heblich weiter verbreitet. Im B. M. ist sie!) von Batavia auf Java
(4), von Java (coll. Schaufuß, 2), von Nias (Srnka leg., 1, coll.
J. Weise, 5), von Sumatra (Wastink leg, 1), vom Kinabalugebirge
auf Borneo, (1500 m hoch, Waterstradt leg., 3), im J. M. unbekann-
ter Herkunft (1), von Dekkan (Sykes leg., 1). R. hat sie aus Borneo
1) Hier und im folgenden gebe ich meist in Klammern die Indivi-
diumzahlen an.
Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 119
(4), aus Nias (4), Singalang in Westsumatra, 600 m hoch (2) und
Tjerimai auf Java.
Baly (1865) gibt sie von Java, Manila, Penang und Sumatra
an. Die Borneo-22 sind oft erheblich glatter, die Nahtregion ist
breiter grün, die kupferne Scheibenfärbung mehr nach außen ver-
schoben. Doch sehe ich an den S& keine sonderlichen Unterschiede.
In irgendwelche Rassen scheint demnach die Art nicht zu zer-
fallen, jedenfalls wage ich nach dem mir bekannten Material noch
keine Entscheidung. Der Fundort ‚Dekkan‘ ist nach meinem
Dafürhalten entweder ‚‚falsch‘‘, oder das Stück ist ‚eingeschleppt‘.
2. S. superba Lac.
Auch die Synonymie dieser Art ist von Clavareau bereits
gegeben: S. superba Lac. = fabricii Lac. —= quadraticollis Lac. =
femorata Ol. Zwar hat er die beiden letztgenannten als Synonyme
zunächst zueinander, dann als Varietät zur 5. superba gestellt, doch
liegt dazu gar kein Grund vor, denn die Formen sind völlig synonym
alle miteinander. Wiederum ist als alleinige Heimat Java ange-
geben. Sie ist aber auch weiter verbreitet. Im B. M. ist sie aus
Java (3), aus Sumatra (durch das Stettiner Museum, 3) und all-
gemein von dem Fundgebiet ‚Sundainseln“ (durch Exzellenz
Dr. Studt, 4) vertreten. R. hat sie von Madura (3), von Borneo
(1), von java (1), vom Kawi in der Nähe von Passuruan (4),
vom Tenggergebirge (2), von Malang (1) und von Sukabuni (1),
alles auf Java.
Baly (1865) gibt sie, ich weiß nicht, ob man ihm vertrauen
kann, als in Java, Borneo und auf ‚‚Celebes‘‘ vorkommend an.
3. S. femorata Drury
Diese Art ist bei weitem die schwierigste aller Sagren, und
das hat seinen Grund in der großen Variabilität der Färbung und
in der der Längenverhältnisse des Halsschildes; dann aber auch
in der der Skulptur, zumal der Flügeldecken und der der Schenkel-
länge der dd. Alle diese Momente haben zur Aufstellung einer
ganzen Reihe von Arten geführt, deren Synonymheit mit dieser
oder jenen Art zum Teil bereits festgelegt ist. Das wichtigste
bleibt für mich hier, die Art nach ihren wirklichen ‚subspecies‘
zu zerlegen, und die beschriebenen Spezies nach ihrer Zusammen-
gehörigkeit in die Subspecies der großen morphologisch-geographi-
schen Art femorata zu verteilen.
Lacordaire sagt über die Art z. T. mit Recht, z. T. mit
Unrecht, entschieden mit Unrecht vor allen dadurch, daß er selber
Synonyme geschaffen hat, die aber durchaus zu entschuldigen sind,
da ihn sein nicht sonderlich individuenreiches Material die Varia-
tionsbreite der Formen nicht übersehen lassen konnte: ‚Avant de
decrire cette espece et les suivants qui en sont tr&s voisines, je
dois entrer dans quelque details sur la Sagra femorata des auteurs
et des collections, attendu qu’il m’a paru necessaire de supprimer
1. Heft
120 Dr. H. Kuntzen:
ce nom de la nomenclature entomologique. TI couvre en effet,
comme on va le voir, une des plus grandes confusions d’espöres
qui existent en entomolagie.
Six auteurs, Drury, Fabricius, Weber, Herbst, La-
treille et Olivier ont appliqu& ce nom ä& une espece du genre
actuel qu’ils ont confondue avec plusieurs especes voisines.
La description de Drury est nulle; etc.
Das Recht, den Druryschen Namen einfach hinauszukompli-
mentieren, hatte er anno 1845, jetzt hätts er es nicht mehr; er ist
denn auch schon längst wieder eingeführt worden, wenn auch
„leider“ die andern ‚‚femoratae‘“ dabei ihre Homonymität einbüßen
mußten, was Lacordaire gerade verhindern wollte.
Als dieser dann die Formen der vorliegenden Art auf eine
Reihe von Spezies verteilt hatte, kommt er S. 39 seiner Arbeit zu
folgenden Betrachtungen, die den feinen Blick des Autors nicht
verkennen lassen, der eben an dem individuenarmen Material ge-
scheitert ist: ‚Les huit esp£ces qui pr&cedent sont de tout le genre
celles dont la determination est la plus difficile et a propos desquel-
les on pourrait soutenir avec quelaue apparence de raison, qu’elles
ne sont que des varietes d’une seule.‘“ Damit hat der Autor beinahe
den Nagel auf den Kopf getrofien, bloß hätte er sich auch dazu
entschließen sollen, alle unter einen Hut zu bringen.
Man sieht aber aus diesen Äußerungen, wie bedenklich La-
cordaire und nicht nur ihm die Auseinanderhaltung aller der zur
Art gehörenden Formen gewesen ist. Um so unbedenklicher haben
dann die Chrys omelidologen der folgenden Aera neue Arten (oder
vielmehr Synonyme) dazufabriziert.
Alle Formen der Art haben naturgemäß die Artmerkmale
gemeinsam, und wenn man dann die verschiedenen Diagnosen liest,
die die Unterschiede prezisieren wollen, so sieht man, wie sich die
unglücklichen Autoren von Arten einer so „splendid aussehenden“
Gattung beinahe selbstgemordet haben, um diese fürchterlichen
Unterschiede auch „auszudrücken‘“.
Die Unterschiede basieren auf Merkmale, die bei den Rassen
nur zum Teil ständig durchgeführt sind; es sind recht oft Merkmale
maximae partis individuorum desselben Faunengebiets. Zunächst
kommt als das auffälligste die Färbung in Betracht. So hat die
Zeylon-, die Südindien-, die Nordindien-Himalaya-Assam-, die
China-, die Andamanen-, die Hinterindien-, Bornec- und die west-
sundaische Rasse ihre spezielle Färbung; nur kommen fast immer
Bindeglieder vor, die entweder vermittelnde oder sogar dieselbe
Färbung wie die Nachbarrassen haben. In diesem Punkt sind also
die Rassen nicht völlig gefestigt. Ein anderes Moment ist dann die
Mattheit oder Rauhheit der Flügeldecken, die ja nur abhängig ist
von der Menge des Oberflächensekrets. Die Flügeldecke ist matter
bei dünner Lagerung des Sekrets, glänzender bei dicker, und diese
Lagerung ist wieder abhängig hauptsächlich von klimatischen und
ökochemischen Einflüssen, die bei ihrer Spezialisiertheit allerdings
Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 121
Lokalrassen produzieren müssen. Die Form des Halsschildes, die
mehrfach (longieollis z. B.!) herangezogen worden ist, ist kein
Kriterium, sondern nur individuell, ebenso die Größe der Indivi-
duen, die Längenverhältnisse der Fühler und was es sonst noch
' Schönes gibt. Sind andere Unterschiede als ‚Durchschnittsunter-
‚schiede“ da, so entziehen sie sich dem Systematiker, oder man
müßte auf Individuenmessungen hin, die bei der Zufälligkeit der
Beschaffenheit gerade der Stücke, die man hat, nur sehr wage sein
können, Durchschnittsgrößen festlegen, die für die einzelnen
Rassen nur ganz minimal im Verhältnis zu der beträchtlichen
Körpergröße der Formen differieren könnten.
|
)
I
I. subsp. femorata Drury.
Die Sagra femorata Drury ist ein Tier, das von Java beschrieben
| ıst. Auf Java kommt nun eine Form vor, die als S. druryi von
‚, Lacordaire beschrieben, zu der Druryschen synonym ist und zu-
gleich die häufigste dort vorkommende Art zu sein scheint. Ich
brauche die lange und ganz ausgezeichnete Diagnose des berühmten
Autors, der ganz modern anmutet, nicht erst wiederzugeben,
sondern kann mich auf die Kritik der wichtigsten Vergleichspunkte
aus den Diagnosen der synonymen Formen beschränken.
Lacordaires S. chrysochlora ist bereits als Synonym zu
dieser Form hinzugezogen worden. Auch sie ist javanisch und unter-
scheidet sich nach der Angabe Lacordaires von S. femorata
femorata durch ihren etwas längeren Prothorax, dessen Vorderrand
ziemlich stark vorgezogen und gerundet sein soll, und durch ihre
Fühler, die ‚notablement‘‘ länger sind und über die Mitte des
Körpers in ausgestrecktem Zustande hinausreichen. ‚Pour tout
le reste je ne peux y decouvrier aucune difference‘, sagt er dann
weiter. Beide Merkmale kann ich als völlig individuell unmittelbar
am mir vorliegenden Material festlegen.
Desselben Autors S. speciosa ist desgleichen Synonym zur
S. femorvata femorata. Er sagt schon selbst S. 39: ‚„Resterait donc la
Druryi, la chrysochlora et la splendida qui pourraient donner lieu
a des difficultes plus grandes. J’ai deja dit que la difference speci-
fique des deux premieres &tait douteuse. Quant A la splendide, sa
taille plur petite, ses couleurs et sa patrie portent a croire, que
c'est une esp£ce reellement distincte. La speciosa offre dans ses
conleurs et la ponctuation de ses elytres tous les indices d’une
espece a part“.
Von der Färbung sagt er: „d’une vert dor& Eclatant & reflets
pourpres vifs, passant au rouge de feu le plus beau sur la poitrine
et les pattes“. Mir ist die Benutzung dieses Merkmals rätselhaft,
das der Autor so oft gar nicht für wertvoll hält, und das ganz
individuell bei allenPormen der femorata engern Sinnes, abgesehen
von der der Andamanen, ist, die nun positiv immer diese prachtvolle
Färbung hat, dabei aber meist sehr groß ist.
Die Punktierung variiert nichtlokal von einem Extrem
(glätteste 99) bis zum andern (den stärkst punktierten S), und
1. Heft
122 Dr. H. Kuntzen:
es gibt für beide Geschlechter Extreme. Man versteht ZLacordaire
vielleicht noch besser, wenn man die Fortsetzung der eben
zitierten Zeilen liest: ‚Au surplus, cette question ne pourra dtre
definitivement resolue que lorsqu’on aura Etudie sur les lieux les
moers de ces insectes, les plantes, dont ils se nourrissent ‚etc.“.“
Die letzten Zeilen sagen meines Erachtens weiter nichts als ‚‚es
sind eben species (bei uns pflegen manche zu sagen „gute Arten‘),
und, wenn Ihr noch was wollt, dann, nun dann bedenkt erst
einmalıt, st Im Grunde haben die Tiere ja alle dasselbe Aussehen,
es ist ja alles eins, — und die Nahrung ist ja wahrscheinlich auch
überall dieselbe“. Andrerseits geben diese Worte einen gewissen
Einblick in die subtile Feinheit der Skepsis Lacordaires.
Die Auffassung der S. splendida Oliv. als einer zur sdeciosa
(also femorata) gehörigen Form bei ihm ist sicher richtig.
Nun bleibt "noch eine Art, die 5. mutabilis von Baly übrig
(1864), die in ‚Java‘, Flores und RKambodja vorkommt. Von bs
sagt Baly (1865): „This fine species is most closely allied to
Sr "speciosa Lac. (also femorata! d. Verf.!): it agreess o completely
in nearly all its characters with that insect that a detailled descrip-
tion would be almost useless. I shall therefore confine myself to
the points of difference between the two insects““. Nachdem er
nun sorgfältig die extremen Sg seiner mutabilis (in Wirklichkeit
nur der /emorata) beschrieben hat, kommt er am Schlusse zu dem
rührenden Resultat: ‚‚In the femals the elytra are oblongoovate,
and not narrowed from base to apex as in the male‘, ein Unter-
schied zwischen $ und 9, der für die Sagren allgemein in Betracht
kommt, und dann sagt er: „but I do not know any characters by
which the 2 can be separated with certainty from the same sex
of S. speciosa, S. druryi (also femorata! der Verf.) and other allied
species‘‘. Der erste ist gar kein Unterschied — und weiter gibt es
keine Unterschiede, ist das Resultat, das Baly also für die 22 hat.
So werden also ‚Species‘ hergestellt. Als Färbung erwähnt Baly:
„corpus rufoigneum, viridiaureum, viridicaeruleum, purpureum“.
Die Erwähnung einer ab. festiva im Katalog von Junk-Schenk-
ling S. 8 ist mir vollkommen rätselhaft. Denn Lacordaire be-
schreibt (1845, S. 35 und 32) absolut keine Varietät fesiiva oder,
was dies sonst für ein Gebilde sein sollte. Er zitiert ‚„Sagra festiva
Dej. Cat. ed 3, p. 384°“. Das ist ein Inlitterisnamen, der synonym
gestellt wird zur femorata Drury; dann sagt er S. 35 ganz allgemein
von der S. druryi (also femorata): ‚C'est cette esp£ce que M. le
Comte Dejean a designee dans son Catalogue sous le nom de
festiva‘‘. Was er vorher über ein bronzekupfriges Stück aus Borneo
sagt, darauf hat dieser Satz gar keinen Bezug. Das Zitat S. festiva
etc. ist also auszumerzen, da im Junk-Schenkling Inlitterisnamen
nicht zitiert werden.
Weises var. olivieri ist die S. splendida Ol., d. h. also das 9
der S. femorata mit dreizähnigen Hinters chenkeln, das höchstens
Moritz Pic mit einem Namen belegen dürfte.
Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 123
S. longipes Baly (1877) aus Burma — auf grünblaue Stücke
gegründet, sonst sind absolut keine Unterschiede an der langatmigen
Beschreibung gegen S. femorata zu finden — ist ebenfalls als Syno-
, nym zu dieser zu ziehen, man könnte höchstens im Zweifel sein,
ob sie nicht zur Assam-Form gehört, doch habe ich östliche grün-
blaue Stücke dieser Form selbst nicht kennengelernt; und da in Nord-
burma noch femorata femorata vorkommt, so glaube ich, handelt
es sich um weitern nichts als um echte femoratae, wie ich sie von
Siam und von Java in blaugrüner Färbung auch kenne.
Sagra abdominalıs Jacoby 1895 ist mir auch sehr verdächtig.
Als schwarze Form mag sie einen Namen verdienen. Seine Angaben
„the thorax is longer (als bei nıgrita. Verf.) and without the anterior
blunt tubercles, and but slightly widened at the middle being of
nearly equal width, lastly all the abdominal segments are furnished
with a row of yellow thick pubescence which I. have not seen
any other species to possess“. Die ersten Merkmale sind indivi-
dueller Natur. 5. nıgrıta ist nun auch noch die plumpest gebaute
Form der 5. femorata. Der Wulst von gelber dicker Behaarung
scheint mir beim Vergleiche der mir vorliegenden 3 der S. femorata
weitern Sinnes eine an den behaarten Stellen der Abdominalringe
oft fast dick haarartig aufgetragene wachsartige Ausscheidung zu
sein, wie ich sie selbst oft sehe, wenn auch nicht gerade in Form
von einem ‚row‘, der aber schließlich nicht so bös gemeint zu sein
braucht. Immerhin kann man nicht wissen, ob nicht auf den
Mentaweiinseln (das Unikum stammt von ‚Pura, Mount Ator‘)
eine besondere schwarze Form der S. femorata isoliert ist. Zur Art
scheint sie mir zu gehören. Bedenken muß ich allerdings gegen die
Art haben, da mir aus R.’s Sammlung zwei absolut schwarze,
recht große Stücke der subspecies aus Sumatra und aus dem
J. M. von der empyra-Rasse ein schwarzes Stück aus Assam vor-
liegen. Jacoby (1908) selbst erwähnt eine schwarze femorata
aus Siam als S. nigrita Ol.
Es ergibt sich zum Ende also folgende Synonymie für die
Subspecies femorata s. str.:
Sagra femorata femorata Drury
— S. splendida Ol.
= 5. druryi Lac.
S. chrysochlora Lac.
S. speciosa Lac.
S. mutabilis Baly.
S. longipes Baly
5. olivieri Ws.
? = 5. abdominalis Jac.
Die Verbreitung der Art ist in der Literatur durch folgende
Angaben festgelegt: Indischer Kontinent und Archipel, Java,
Assam, Borneo (Lacordaire, 1845). Von dieser ist die Angabe in-
discher Kontinent nur in schr enggefaßtem Sinne für einen kleinen
südwestlichen und westlichen Teil Hinterindiens gültig, wenn er
Bee
1. Heft
124 Dr. H. Kuntzen:
nicht überhaupt Ausnahmeindividuen von femorata-Färbung und
-skulptur meint, die aber sehr selten unter den Individuen der
Nachbar-Rasse vorkommen. Eine solche Ausnahme betrifft
sicherlich die Angabe Assam. Baly (1865) gibt an: Java, Flores,
Kambodja, für Assam gilt das Ebengesagte, Zeylon ist falsch, da
hier die echte femorata nicht vorkommt, es liegt also eine kleine
Konfusion vor. Auch Baly hat übrigens purpurne Stücke gesehen,
die also vermittelnd zu der nächsten Rasse stehen, vielleicht Stücke
aus Kambodja, da ich nur zwei Javastücke von purpurner Färbung
gesehen habe. 1877 gibt er dann noch Burma an. Jacoby (1908)
macht die Konfusion erst richtig: „Durch ganz Indien und China
bis Borneo und Java‘, gibt er an. Bei S. nigrıta erwähnt dann
dieser Autor Zeylon und ‚Siam‘ als Fundgebiete, wo diese nur auf
Zeylon vorkommt. Immerhin ist die Bemerkung interessant, da
so wohl sichergestellt ist, daß unter der echten femorata auch das
schwarze Extrem vorkommt.
Das Material des B. M. setzt sich aus 41 Individuen zusammen,
die sich auf folgende Fundorte oder Fundgebiete verteilen: Carin
Cheba 900—1100 m, Oberburma (L. Fea, leg. V.—XII., 1888, 5),
Malewoon, Tenasserim (id., leg. VII.—VIII., 1887, 1), Siam (1),
Perak,- Malakk& (coll: Thieme; '1;7’Grubauer. leg 2) Sumatıa
(Stettiner Museum, 2), Nias (Srnka, leg., 1), Java (durch
Buquet, 1; Axel Preyer, leg., 8; coll. Schaufuß, 1; coll. J. Weise, 2),
Palabuan, Südjava (Fruhstorfer, leg., 1), Lawang, Ostjava (id..
leg., 1), Sapit, 2000, Lombok (id. leg. V.—VI. 96, 1), Sumbawa
(coll. J. Weise, 1), Zelebes (durch Westermann, 4), Bonthain, Süd-
zelebes (C. Ribbe, leg., 1). Dazu kommt ein Stück mit dem nicht
annehmbaren Fundort Australien (durch einen Händler) und 9
von Exzellenz Studt und Schaufuß geschenkte Stücke von den
„Sundainseln‘“.
Von I. M. habe ich 5 Perakstücke gesehen.
R. besetzt die Art von Java (8), von Sukabuni auf Java (4),
Malang auf Java (1), vom Kawiberg in der Gegend von Passuruan
auf Java (1), von Semarang auf Sumatra (in den Monaten
X., XI., XII. und I. von Drescher gefangen (23), und von Zeram
(3, auffallend große Tiere). Zwei ganz schwarze, sehr große Stücke
stammen von Dolohr Baros, Deli, Sumatra. Die drei Stücke vom
Alorgebirge auf Neuguinea oder allgemein Neuguinea sind falsch
beheimatet, kaum eingeschleppt.
Die Andamanenform der subsp. femorala.
Mir liegen 13 Individuen der Rasse von den Andamanen vor,
bei denen recht auffällig ist, daß sie völlig einheitlich gefärbt sind,
die 698g entsprechend matter, die7 QQ glatter. Alle sind sehr groß
und goldig kupfern mit grüner Naht und einem mehr oder weniger
ausgedehnten grünen Seitenfleck auf den Flügeldecken, der etwa
in Höhe der Mitte oder etwas vor ihr steht. Während wo anders
die Färbung niemals in dem Sinne konstant zu sein scheint, so
Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 125
dürfte sie es vielleicht hier sein. Beachtenswert ist, daß die Hinter-
schienen der SS denen der S. superba sehr ähneln. Das mag als
Hinweis genügen. Benennenswert erscheint die Form nicht, spe-
ziell die Färbung der speciosa stimmt gut für sie. Sonstige morpho-
logische Eigentümlichkeiten vermag ich nicht zu entdecken. Im
B. M. durch de Roepstorff (1), ex coll. J. Weise (2); im J. M. all-
gemein von den Andamanen (9), und von den Südandamanen (Insel
Wood. Mason, 1).
Die Dunckicollis-Form der subsp. femorata.
Jacoby hat von Flores und Timor eine Form der Subspecies
oder Art beschrieben, die Baly1865 noch fürdie typische femorata ge-
halten hat. Sie hat auf der Oberseite eine stärkere, und auf den
Flügeldecken auch dichtere Punktierung und ist hier besonders im
d-Geschlecht sehr fein und zahlreich quergerissen gerunzelt, so daß
ein eigentümlicher Glanzeffekt erzielt wird. Mir liegt diese Form
puncticollis von Andonare im B. M. in 11 von v. Martens gesammel-
ten Stücken vor.
II. subsp. ionkinensis m.
Von der vorigen durch zweierlei Dinge verschieden: durch die
düster purpurne, oft schwärzlich-purpurne, sehr selten blaue
Färbung und durch die für das weibliche Geschlecht besonders auf-
fallende Mattheit der Oberseite. Die $S haben genau dieselben
Schenkel- und Schienen-Eigenschaften wie die echte femorata,
oft ist bei beiden Geschlechtern jener grüne, eben beider Andamanen-
form erwähnte Seitenfleck der Flügeldecken noch eben angedeutet.
41 Exemplare von Than Moi, Juni-Juli, in Tonkin (Fruh-
storfer, leg.) sind gleichmäßig matt prächtig bis düster purpurn,
3 von ebendaher schwarzpurpurn, 2 Yünnan- und 2 Alorstücke
(beide coll. J. Weise), 1 der coll. Thieme, zeigen die ersterwähnte
Färbung, 1 von Fruhstorfer im April bis Mai gesammeltes Stück
von den 2000—3000’ hohen Montes Mauson in Tonkin ist schön
blauviolett und schließlich 3 Stücke der coll. Weise aus Tonkin
schön rein blau und dadurch übergehend in die empyrea-Rasse, die
ihrerseits auch hier und da einmal schön rotpurpurne oder sogar
grünliche Stücke enthält (cf. S. 127). Auch bei R. habe ich ein
Stück normaler Färbung und ein blaues gesehen.
III. subsp. purpurea Licht.
Die Synonymie ist z. T. bereits festgelegt, indem zur Sub-
Spezies als synonym gehören: S. splendida Weber, S.3-dentata
‘ Weber, $. formosa Lac. und S. ignita Lac. Als einzige bleibt noch
übrig S. heterodera Lac. aus China, die in die femorata-Gruppe
gehört, und sie ist dann auch tatsächlich ebenfalls synonym zur
5. furpurea. Lacordaire hat „ein einziges &‘“ gehabt, und es ist
ihm vom Geber Dupont versichert worden, daß dieser noch ein
zweites auf das Haar gleiches bei sich habe. Dupont hat Recht
gehabt, wenn er die Gleichheit glaubte, Lacordaire, wenn er
Dupont glaubte; nur ich glaube es nicht, daß Dupont ein gleiches
1. Heft
195 Dr. H. Kuntzen:
Exemplar gehabt hat. Denn solche kräftige SS sind recht selten
für die Hurpurea. Wodurch er seine Form von S. $urpurea (bei ihm
ignita) unterscheidet, das ist folgendes: ‚Le prothorax est sensible-
ment plus long que chez l’ignita; son bord anterieur est plus avanc&et
ses angles anterieurs sont plus proeminents; en dessus, au lieu d’etre
legerement convex, il forme un cöne surbaissee dont la base occupe
toute sa surface et le sommet correspond au milieu du disque; ce
sommet est lu m&me surmonte d’un court tubercule subecylin-
drique‘“. Nun aber sagt er weiter: „Je ne connais pas la femelle
et jignore par consequent si le caractere est specifique ou sexuel,
mais il est probable que ce dernier sexe en offre au moins des
traces“. Wie bedenklich er aber war, das zeigten folgende Worte:
„M. Dupont de qui je tiens l’unique exemplaire que j’aie vue
m’a dit en avoir possede un second exactement semblable, ce qui
prouve, que celui, que j’ai sous les yeux n'est pas une ignita, qui
aurait eEprouv& une anomalie‘. Dann fügt er quasi als Entschuldi-
gung noch hinzu: ‚„D’ailleurs la forme parfaitement reguliere du
prothorax serait contraire A cette supposition‘‘, was er den, der
die so häufige beiderseitige Gleichheit von mechanisch verursachten
Anomalien — um eine solche im weitesten Sinne könnte essich hier
nur handeln — bei Insekten kennt, unmittelbar als Trugschluß
erscheinen muß. Es kommt also als weiteres Synonym zu der oben-
erwähnten Suite noch S. heterodera hinzu.
Die subspecies dJurpurea entfernt sich nun von allen Subspecies
der Art dadurch am meisten, daß wirklich extreme ‚Schenkel“-
Männchen, wie sie bei den anderen Rassen dimorph fast nur vor-
kommen, bei ihr außerordentlich selten sind. Nehmen wir als Fak-
tum an, daß bei der Einheitlichkeit der Sagren-Weibchen zum
mindesten in unsrer Gruppe das weibliche Geschlecht auch das ist,
das die alten Stammesüberlieferungen äußerlich am besten gepflegt
hat, so sind die SS der purdurea im Verhältnis zu ihren Artver-
wandten noch zurück oder auch vielleicht wieder reduziert. Ob
- das eine oder das andere hier der Fall ist, muß noch dahingestellt
bleiben, wenn es überhaupt zu eruieren ist. Dann muß noch als
sehr charakteristisch die funkelnde Glätte bei der Rasse betont
werden, die höchst selten bei den JS abgeschwächt ist und dann
nur, wenn diese besonders stark entwickelt sind, was wiederum
dem Gegensatz zwischen der Mattheit der $& und den Glanz der
92 bei andern Sagra entspricht und ein Argument mehr für den
„Feminismus“ der Masse der d& der durdurea ist.
Die Verbreitung der $urpurea läßt sich sowohl ‘nach Norden
wie nach Süden hin noch nicht genau präzisieren, soviel sie auch
in bestimmten Teilen Chinas en masse gefangen und zu Schmuck-
stücken verwendet wird. Im B. M. 32 Stücke allgemein aus China
(die der alten Sammlung, der Sammlungen Schaufuß, Thieme,
Schilsky, z. T. Weise), aus Hongkong (coll. Weise, 1), aus Yinfa
(do., 1), und aus Canton (R. Mell, leg. 9. vi. 1911, 9). Unter diesen
allen sind 2 grünkupferne, 4 hellkupferne, 3 dunkelrotviolette mit
Zur Kenntnis der Sagra-Arten., TOR
blauen Schimmer. Eine in die Hunderte gehende Zahl von Indivi-
duen habe ich in den von R. Mell aus verschiedenen Teilen Huang-
tungs im B. M. eingelaufenen Sendungen noch unpräpariert ge-
sehen. Auch in diesem Material ist die Einheitlichkeit der schön
purpurroten Färbung ausgezeichnet gewahrt.
R. hat sie aus Nüenhangli, Südchina (3) und aus Yinfa (37).
IV. subspecies empyrea Lac.
Diese Form ist als Art auf 1 3 und 1 ? aus Bengalen begründet,
die der Autor allein vor sich gehabt hat. Sie ist ‚saturate violacea
subtus virescens, subnitida‘“. Sie soll sich unterscheiden von allen
Arten der „groupe‘‘, d.h. von allen anderen subspecies der femorata,
„par la forme particuliere de sa saillie mesosternale“‘. ,‚‚C’est la
seule, qui l’ait ainsi faite‘, nämlich ‚‚perpendiculaire, elargi trans-
versement et legerement tridente a son extremite“. Man
sehe sich die mir vorliegenden S. femorata durch, und man wird mir
zugeben, daß es mit dieser Dreizähnigkeit seine eigene Bewandtnis
hat, indem sie mehr oder weniger bei allen subspecies und
dazu durchaus individuell vorkommt. Das ‚subnitida‘‘ ist jedoch
ein Hinweis darauf, welche Form man vor sich hat, da die sämtlichen
27 Zeilen der Diagnose im Grunde nur die gemeinsamen Art-
merkmale der Art femorata enthalten.
Zu diesen empyrea ist eine andre Art Lacordaires S. longi-
collıs synonym, die einige Seiten später wiederum auf ein einziges
gQ „des Indes orientales‘‘ hin gemacht ist. Sonderbarerweise ver-
‚ gleicht der Autor hier mit der echten S. femorata, statt die gleichfalls
blaue oder grünblaue empyrea zu benutzen. Allerdings bezeichnet
der Autor sie als ‚‚nitida‘“, doch ist daran die geringe Individuenzahl
schuld, denn sonst hätte er die Ausdrücke subnitida — nitida viel-
‚ leicht nicht gebraucht. Das lehren die Suiten von ein und denselben
Fundort aus dem I. M., die ich vor mir habe. Das auf der einen
Seite. Über die Bedeutung des ‚‚nitida“ klären unsaber aufder andern
Seite dann leicht folgende Worte auf: ‚Les Elytres sont lisses A
la vue simple, finement rugueuses, vues ä la loupe, comme
chez la druryi‘“, d. h. soviel als ‚‚subnitida‘‘ und d. h. weiter, der
Autor hat gar nicht verglichen mit empyrea, sondern nur ganz
allgemein gesprochen. Bei dieser ist der Halsschild unabhängig
vom Geschlecht bald vorn breit ausgeladen, bald fast gleichmäßig
breit, bald schmal und lang, bald breit und kurz.
Die Verbreitung der empyrea ist durch das folgende Material
belegt: im B. M.: Calcutta (Atkinson, Fundort verdächtig, 4),
Sikkim (coll. Weise, 4, blau und purpurn), Darjeeling (coll. Thieme,
2, purpurn), Sylhet (1), Dira Dun, grünblau (1), Naga Hilss (1),
Assam (3, davon 2 ex. coll. Weise), alle nicht besonders erwähnten
sind blau; im I. M.: mit allgemeinen Fundorten, wie Indien,
Nordindien, Assam (10, davon 3 grünpurpurn bis purpurn, 1 schwarz)
von Darjeeling (Atkinson leg., 22 purpurne, 4 blaue), Sylhet
(1, blau), von schilong in den Khasia Hills (4 blaue), Manipure
1. Heft
128 Dr..H..Runtzen:
(3 blaue), Buxa in Bhutan (6, blau bis purpurnblau), Kurseong, O-
Himalaya (1, purpurn), Dira Dun (1 grünblaues, 1 blaues), Ranchi,
Chuta-Nagpure (1, purpurn), Gharwal-Distrikt, Westhimalaya (1,
purpurn); bei R.: von Darjeeling (5), Tumlong, Sikkim (1),
Kuseong, Nordbengalen (5), alle purpurn, von Lamin in Assam (2),
blau und 1 assamensisches grünblaues Stück.
V. subsp. weberi Lac.
Lacordaire versetzt seine S. weberi in eine Gruppe ‚cuisses
posterieures des mäles bidentees en dessous‘“ und ‚jambes post&-
rieures des mäles semblables a celles des femelles, simples, legere-
ment arquees et faiblement maucronees a leur extremite‘‘. Das
erste gilt für alle Formen der S. femorata. Das zweite hat seinen
Grund darin, daß er ausgerechnet neben dem einen Weibchen ein
einziges schwächeres Männchen gehabt hat; denn bei den starken,
die weit häufiger sind, haben wir genau dieselben Schenkel wie bei den
größten Sg der echten femorata, und sie kommen durch ihre Größe
und die Ähnlichkeit der Schienenbildung der superba sehr nahe.
Die 22 lassen sich von geglatteten Weibchen der echten femorata
nicht unterscheiden. Die Rasse ist im $-Geschlecht etwas matter;
auf die 2 paßt die Bezeichnung ‚‚viridiaurata nitida‘‘ fast stets, da
höchst selten einmal etwas mehr rein grüne Individuen vorkommen.
Die Verbreitung der Rasse ist mir durch das Material des I. M.
erst richtig klargelegt worden. In B. M. habe ich sie nur von
Madras (2). Im I. M. ist sie abgesehen von 2 Stücken obskurer
Herkunft vorhanden von Utakamand (Nilgiris, 1, goldig), Mercara
(Coorg, 1, goldig), Wynad (Nordmalabar, 17, goldig, das stärkste
d oliven- -kupfern- -violett), Mysore (Mysore, 4, rein grün), Bangalore
(Mysore, 5, rein grün), Bombay (G. T. Shallow, leg., 2 rein grün).
R. hat sie von Bangalore (31, fast alle grün), von Madras (2), von
Trichinopoly (1, dunkelgrün).
‚
in. nn. a nn BEE nn
Eine nordöstliche Form der weberi Lac. ?
Leider habe ich nur 4 Stücke vor mir aus Calkutta (1, B. M.),
Raniganj (Bengalen, 2, I. M.) und aus Orissa (speziell wohl aus
Khurda, 1, I. M.). Diese Tiere, ausgerechnet die einzigen aus den
Zwischengegenden zwischen Süd- und Nordindien, haben eine
genaue Zwischenfärbung zwischen der weberi und empyrea; sie sind
entweder rein grünblau (bei schräger Aufsicht violett überhaupt, 1)
oder kräftig dunkelgrün (die drei andern). 3 weitere Stücke der
I.M.sind auch noch dazuzuziehen, aber leider ohne näheren Fundort.
VI. subsp. dentipes FE.
Diese Rasse ist auch mehrmals beschrieben worden, aber es
liegen genug Gründe vor, diese mehrfachen Beschreibungen zu
rechtfertigen. Die ersten genauen Beschreibungen dieser Form
rühren von Lacordaire her. Er hat sie zunächst als $. nigriia
beschrieben und hat die Oliviersche Type, wie er S. 29 sagt,
selbst dazu benutzt, die Olivier als aus ‚„Afrique equinoxiale“
=:
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BE EEE SER
R u '
ee
Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 129
gebürtig angibt. Da dem Autor außerdem noch ‚ein‘ sich mit jenem
vollständig deckendes Exemplar vorgelegen hat, das aus Zeylon
stammt, hat er angenommen, dieser letzte Fundort sei der richtige,
womit er auch völlig recht gehabt hat. Als nächste Art hat er dann
die S. dentipes des Fabricius ausführlich beschrieben, über die
er S. 31 sagt: ‚„‚Cette esp£ce ne differe, comme on le voit, de la
nigrita que par sa taille plus petite, sa forme generale plus courte
et sa couleur, a quoi il faut ajouter sa patrie qui est differente.
Weber et Fabricius n’ont comme que le mäle, Herbst que la
femelle“. Nun kommt etwas für mich Wichtiges: ‚‚J’en dois la
‚ connaissance aM. Klug quia bien volu m’envoyer les deux sexes
‚ en ajoutant qu’il croyait, sauf examen ulterieur, que l’espece n’etait
‚ qu’une variete de la durpurea de Weber et de Fabricius qui
appartient en effet a la m&me section, mais qui me parait &tre une
‚ espece a part bien distincte, comme on peut s’en assurer en lisant
plus loin ca description“. Diese Stücke, die Klug an Lacordaire
‚ gesandt hat, stecken nun von Gerstaecker wohlbezeichnet im
B.M. Gerstaecker hat sie längst mit der nigrita Ol. identifiziert,
ohne es zu publizieren, vielleicht hat es auch schon Klug selbst
‚ festgestellt und jener hat bloß die Etiketten umgeschrieben. Klug,
damals der vielseitige, schaffende Direktor der entomologischen
Abteilung des Königl. Zoolog. Museums zu Berlin (der Entomolo-
gischen Sammlung der Königl. Universität zu Berlin, wie es damals
hieß), hat nach dem, was Lacordaire sagt, die Artzugehörigkeit
‚ der S. nigrita zur hurpurea bereits erkannt; Lacordaire hat sich
aber, auf dem Standpunkt der species, wenn sie irgend geht, stehend,
dazu veranlaßt gefühlt, diese Form auch noch der nigrita, die er
eben schon gemacht hatte, anzureihen. Man kann aber auch das
verstehen, da er nämlich glauben mußte, wo er außerdem nur 3
Exemplare, die Klug ihnen geschenkt hatte, gesehen hat, daß
gemäß KlugsMitteilung auf Grund der falschen Vaterlandsangabe
der mir vorliegenden Stücke und nach Weber und Fabricius
die Tiere vom Kap der guten Hoffnung, dem damaligen Sinne
gemäß also von Südafrika im weiteren Sinne, stammten. Baly
hat dann auch (1860) bereits gemeint, die nigrita sei wohl synonym
mit der dentipes. Doch ist man späterhin niemals der Sache auf
den Grund gegangen, was ja längst hätte geschehen können, wenn
man sich an das damals allerdings sehr exklusive Berliner Museum
gewandt hätte. Die Typen der dentipes Herbst und der femorata
Herbst, ebenfalls noch wohl erhalten im Berliner Museum steckend,
(wie alle die Typen Herbst’s, Illiger’s, Graf Hoffmannseggs,
der Autoren der entomologischen Hefte, Kugelanns,
Hellwig’s, auch Rossi’s, die mit der letzten Sammlung an das
Berliner Museum gekommen sind, gar nicht zu reden von den
zahlreichen Typen ihrer Schüler oder Nachfolger und späterer
Autoren), beziehen sich ebenfalls auf die S. dentipes Fabr.;
die zweite hätte also in den Katalogen stets an anderer Stelle als
synonym zitiert werden müssen.
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 1 9 1. Heft
130 Dr. H. Kuntzen:
Die Subspecies wird erst zur Subspecies durch das Auftreten
der schwarzen oder bronze-olivschwarzen Form, die bei weitem
die Mehrzahl der zeylonesischen Individuen bildet. Doch gibt es
auf Zeylon alle Übergänge von Schwarz über Schwarzbronzen,
bronzegrün, düster grün, kräftig grün bis zum schönsten grün-
golden. Solche kräftig grünen oder grüngoldenen Stücke sind in
keiner Weise zu unterscheiden von der südindischen S. weberi.
Ich habe 1 grüngoldenes, 6 intensiv bis dunkelgrüne, 1 mit
düster grünem Halsschild und bronzeolivschwärzlichen Flügel-
decken, 1 violettolivbronzenes und 8 schwarze Stücke im B. M.
3 schwarze Individuen im I. M. stammen von Paradenya, 1 schwar-
zes von Zeylon allgemein. R. hat sie in Schwarz von Kandy (5)
und von Zeylon allgemein in einem kupfriggrün-violetten und einem
reingrünen Stück.
4. S. papuana Jacoby
Durch die kurzen, im S-Geschlecht sehr dicken Schenkel und
den von der Schienenlängsrichtung senkrecht abstehenden Ante-
apikalzahn unmittelbar von der vorhergehenden, ihr nahe ver-
wandten Art verschieden. Der Halsschild ist stets matt, die Flügel-
decken auch bei den größten 3& spiegelblank und funkelnd. Die
Färbung ist fast immer grün, auf den Flügeldecken mit kupfernem
Schimmer, selten (bei 2 Exemplaren von 20) ist sie funkelnd blau-
grün; Übergänge zwischen beiden Färbungen kenne ich nicht.
Ihre Heimat scheint das östliche Neuguinea zu sein. Jacoby
hat sie auf mehrere von einem Händler, der sie vom B. M. ein-
getauscht hat, erhaltene Stücke hin beschrieben. Sie ist von
Finsch, dessen Expeditionsmaterial das B. M. besitzt, vom Port
Moresby in Südost-Neuguinea mitgebracht worden (17 Stücke).
Ferner habe ich noch 2 Stücke bei R., 1 aus dem I. M. vor mir.
Auch die Deutsche Kaiserin Augustafluß-Expedition hat sie aus
Deutsch-Neuguinea mitgebracht (B. M.).
5. S. rugulipennis Weise
Vom & dieser riesigen, mammuthaften Art sind die Schenkel
und Schienen, die es einzig und allein vom 2 äußerlich unter-
scheiden, noch in Kürze, wie es an dieser Stelle geboten ist, zu be-
schreiben. Sie haben halbe Körperlänge, ähneln denen der papuana
außerordentlich, doch ist die Säge vor dem Zahn unausgebildet und
die Verdickung der Außenseite noch kolossaler, die Schienen sind
viel massiver und plumper, in der Sagittalrichtung des Körpers
nicht nach innen gekrümmt, sondern innen fast gerade, der Ante-
apikalzahn, entsprechend der dazu passenden konkaven Schenkel-
wölbung gewaltig groß, ebenfalls senkrecht abstehend, der apikale
Außenzahn am Ende stärker erweitert und nach einwärts ge-
krümmt. Die Verteilung der Behaarung ist genau dieselbe.
Ich habe im ganzen 27 Exemplare vor mir, davon sind 26 aus
Kaiser Wilhelmsland (5 B. M., darunter die Typen, 21R.), und 1 im
B. M. hat.Dr. Mozskowski am Ende des Zentralgebirges in Hollän-
disch-Neuguinea (Ende XII. 1912) gesammelt.
Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 131
6. S. pfeifferi Baly
Der Name ist von Baly später 1865 — 1860 ist die Art be-
schrieben — in pjeifferae geändert worden. Zu ihr ist S. borneo
ensis Jac. (emendavit Clavareauinborneensis), wie ich unmittelbar
aus der Beschreibung entnehmen kann, synonym. Die Art ist
fast stets schön blau, zuweilen beim Q mit grünem oder violettem
Schimmer, und selten (1 Stück) schwarz. Die außerordentliche
Länge der Schienen, die die Hälfte der Körperlänge weit übertrifft,
verleiht den großen Sg ein besonderes Aussehen; die kleinen stehen
den @9 nahe. An sich ist die Art kurz und gedrungen gebaut
gegenüber denen aus der Verwandtschaft. Sie kommt auf Borneo
und Sumatra vor, von ersterer Insel haben sie Baly und Jacoby
beschrieben. Im B. M. sind 9 Kinabalustücke (5, Waterstradt, leg.,
4 coll. J. Weise), 3 Stücke vom Oberlangkat, Deli, Sumatra (je
eines von Reinsch, Ude und Martin gesammelt) und 3 Sundastücke;
R. hat 6 Stücke, darunter 3 große Sg, während das B. M. nur 1
hat, alle wohl vom Kinabalu.
7. S. jansoni Baly
Schon Clavareau hat die Jacoby’sche S. multibunctata
synonym gestellt mit ihr. Wie die nächste, hat diese Art enge
Beziehungen zu den afrikanischen Arten, zumal zur S. seraphica,
nur hat sie nicht die düstere ‚‚afrikanische‘‘ Färbung, sondern ist
eines der erstaunlichsten Beispiele für nicht rassenmäßige Variation
der Metallfarben der Körperoberfläche, so daß ich es für gut halte,
die Färbung und das Geschlecht im Anschluß an die Erwähnung
der Verbreitung für die einzelnen Stücke, die ich vor mir habe,
anzugeben. Die Färbung der Brust- und Abdomen-Unterseite ist
fast stets grün bis blaugrün, nur Stücke mit hellkupfernen oder
messingfarbenen Beinen haben mehr oder weniger diesen gleiche
Färbung. Im B. M. ist sie aus: Carin Cheba, Burma (L. Fea, leg.,
Cotypen von Jacoby, 3 2, das eine mit blauer Oberseite und blauen
Beinen, das zweite mit grünkupfernen Beinen und ebensolcher
Oberseite, das dritte mit rotkupferner Oberseite und kräftig grünen
Beinen), von Kohima, Assam (2 d, 3 2; coll. Weise, beide $ mit
intensiv roter Oberseite und blauen Beinen, vonden $9 eines karmoi-
sinrot mit messingkupfernen Beinen, eines hellrot mit blaugrünen
Beinen und eines, das sehr reich skulptiert ist, einfarbig blau), von
den Naga Hills im Himalaya (1 4, coll. Weise, purpurnbronzen mit
hellgrünen Beinen) und $ von Than Moi in Tonkin, Juni— Juli
(Fruhstorfer leg, grünblau mit blauvioletten Beinen). R.
hat sie aus Tonkin (1 $ mit hellroter Oberseite und grünblauen
Beinen und 1 violettblaues 9), aus Birma (1 $ grünkupfern-messing
mit kräftig grünen Beinen und 1 zinnoberrotes 9 mit schön violetten
Beinen), von den Khasia Hills (2 $, eines mit hellgrüner Oberseite
und grünblauen Beinen, das andere grünblau mit leichtem olivenen
Schimmer), von Shilong (1 d, kräftig grün mit dt. Beinen, 1 2
purpurbronzen mit hellkupfriggrünen Beinen) und ein assamen-
9* 1. Heft
132 Dr. H. Kuntzen:
sisches kleines $ (das violettblau bis auf seinen blaugrünen Hals- |
schild ist). Im J. M. ist ein $ aus Sibsagat in Nordost-Assam,
ebenso gefärbt wie das zuletzt erwähnte und 1 & von Shilong,
intensivrot mit leichtmessingnen Schimmer und blaugrünen Beinen.
Baly hat sie aus Madras beschrieben, Jacoby seine muliipunctata
von Bhamo in Oberbirma.
8. S. fulgida Weber
Diese alte Art ist wunderlicherweise von den scharfsinnigen
Spürnasen der chrysomelidenliebenden Autoren nicht klargelegt
worden, wohl aus Rücksicht darauf, daß es eine der ‚vielen‘
Sagren ist, und obwohl die Geschichte außerordentlich harmlos ist.
Lacordaire hat S. 66 und 67 trotz der Kürze der Diagnose
des noch fast in Linn&s Schuhen befindlichen alten Autors Weber
(1801) die Verwandtschaft der Weberschen Art mit S. 2eielii
tadellos herausgefunden. Er wußte nur noch nicht, aus Mangel
an Material, das damals aus Süd- und Mittel-China noch nicht
zahlreich genug vorlag, daß in China eine Subspecies gerade der
von ihm begründeten S. detelii vorkommt, oder besser, daß seine
5. detelii eine Subspecies der nominaten S. fulgıda ist. Man sehe
sich einmal den Gedankengang bei Lacordaire an: ‚Cette
espece‘, sagt er, ‚‚par ses cuisses posterieures tomenteures en dedans
et tridentees a leur extremite ainsi que par ses jambes de la m&me
paire armees vers leur milieu d’une grande dent, appartient sans
aucun doute au m&me groupe que la peteli et la senegalensis. Si
par hasard Weber s’etait trompe& sur son habitat et quelle fut
de Java au lieu d’&tre de Chine, je serais tres-porte a croire quelle
n’est qu’une variete de la Peteli. Cette espece varie, comme on
’a vu plus haut, du dore au bleu d’azur.‘
Ich will aus der Diagnose Webers die Einzelheiten über die
Färbung hier angeben: ‚„caput viridi-cyaneum; antennae apice
nigrae; thorax cyaneovirescens; elytra aurea, sutura margineque
viridibus, subtus tota cyanea“.
Unter sämtlichen beschriebenen chinesischen Formen bleibt
neben S. fulgida jetzt nur noch eine übrig, nachdem sich alle anderen
als Synonyme zu S. femorata purpurea herausgestellt haben,
S. leachi Jac., und diese ist ein Synonym zu S. fulgida Weber.
Jacobys Diagnose enthält alle Angaben Webers und außerdem
inhaltlich die Deutungen Lacordaires, die er somit als richtig
erweist. Sie ist vortrefflich. Die Färbung des Kopfes und Hals-
schildes variiert nach Jacobys Stücken zwischen blaugrün und
blau. Die Flügeldecken sind goldgrün, rein grün bis blau. In einer
Anmerkung sprach Jacoby auch die Vermutung aus, daß die
S. fulgida Weber dieselbe sein konnte. Er beschreibt trotzdem die
neue Art, ob aus Skepsis gegen die Zahl der Arten oder aus andern
Gründen, bleibt zweifelhaft, obgleich Webers und Lacordaires
Angaben absolut durchsichtig sind.
Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 133
Es ist also nunmehr die nominate Form der Art nicht die
S. beieli Lac., die bisher übrigens eine besondere Spezies bildete,
sondern die S. fulgida Weber.
I. Subsp. fulgida Weber
Oben ist das die Färbung betreffende bereits angegeben. Die
‚ Skulptur ist in beiden Geschlechtern sehr glatt. Der Halsschild
nur sehr einzeln punktiert. Hier muß ich noch bemerken, daß
fast alle Stücke entweder goldgrüne bis rein grüne Flügeldecken
und einen blauvioletten Halsschild haben oder rein blauviolett
sind. Die Beine sind stets violettblau bis violett. Die Verbreitung
der Subspezies ist leider erst durch wenige Fundorte belegbar.
Jacoby gibt sie aus Kiukiang an. Von diesem Fundort habe ich
sie auch in größerer Zahl vom Juni 1887 vor mir (7 B.M.und 2R.
zweifarbig, 7 B.M. und iR. blau). Ferner liegt sie mir vor von
Tsingtau (2 R., blau) und aus verschiedenen Teilen der Provinz
Huangtung, wo sie R. Mell. kürzlich zahlreich gesammelt hat;
dieses letztere Material enthält auch Stücke von der carbunculus-
Färbung; es ist mir aber erst nach der Präparation zugänglich.
Solche Stücke von der carbunculus-Färbung habe ich vor mir
noch von Tsingtau (1 R.) und von Hongkong (1 B.M. v. Faber leg.).
Il. Subsp. carbunculus Hope
Sie teilt die Glätte des Körpers, die geringe Halsschildpunk-
tierung mit ihrer Vorgängerin, doch ist sie stets zweifarbig. Die
Halsschildfärbung schwankt vom reinsten kräftigen Grün über
Blau bis Tiefviolett, die der Beine ist meist um eine Nüance dunkler,
oder auch ebenso, die Flügeldecken sind hellkupfern, rosigkupfern
bis purpurrot (bei den Yünnanexemplaren). Ich habe ein blaues
Stück aus Assam im B. M.
Das Verbreitungsgebiet stellt den nordwestlichen Teil des-
jenigen der Art dar. Ich habe sie im B.M. aus Ind. or. (1, ex coll.
Muiszech), aus Kohima in Assam (2, coll. Weise) und aus Tali in
Oberyünnan (2, coll. Weise), im I. M. vom Darjeeling-Distrikt
(7, Atkinson leg., 3, Lord Carmichaels leg.), von Kurseong, 5000’
hoch, Osthimalaya (1, Lynch, leg.), Buxa, Bhutan Dooars (1),
Nordkhasiahills (2, H. H. Godwin-Austen leg.) und 5 ohne spe-
ziellen Fundort, bei R. ist sie schließlich aus: Lamin (Assam, 2),
aus Schillong (Assam, 1) und aus Kurseong (Nordbengalen, 1).
Aberrante Formen der carbunculus-Rasse aus Yünnan.
Ich möchte im einzelnen hier noch zwei Stücke des B. M.
erwähnen, die aus Yünnan stammen und ursprünglich in der coll.
J. Weise des Museums steckten. Das eine ist viel rauher skulptiert,
leicht rissig gerunzelt auf den Flügeldecken und an Punkten des
Halsschildes reicher, die Flügeldecken sind prachtvoll rosig purpur-
rot, etwas heller als bei den vorher erwähnten Yünnanstücken.
Die andere Form ist nach einem völlig analogen Stück von Jacoby
(1904) als S. humeralis n. sp. bereits beschrieben, das aus Mui-Tsi
1. Heft
134 Dr. H. Kuntzen:
(Tonkin) stammte. Das mir vorliegende Stück dieser Form ist
ganz matt, fast ganz schwarz bis auf die Flügeldeckenschultern,
die die schöne rote Färbung der Yünnan-Form der Art noch ver-
raten. Die Punktierung der Flügeldecken und des Halsschildes ist
sehr fein und ebenso zahlreich wie bei der carbunculus sonst.
III. subsp. Deteli Lac.
Bei dieser Form, der S. $ygmaea Lac. gleich ist, ist die J-
Schenkelbildung meist sehr extrem, so daß man nach den dd den
Eindruck hat, als ob man verschiedene Arten vor sich hätte. Ich
kann, trotzdem im allgemeinen, besonders auf der Vorderhälfte
und an den Seiten die Punktierung des Halsschildes dichter als bei
den vorhergehenden beiden Formen ist, mich doch nicht zu der
Auffassung dieser Tiere als Spezies entschließen, wozu vor allem
noch der Umstand beiträgt, daß sie völlig für die beiden andern
vikariiert und mit ihnen den Bau des Forceps teilt. Parallel mit
der Halsschildskulptur zeigt auch die der Flügeldecken eine
stärkere Entwicklung der Skulptur, die sich durch eine mehr oder
weniger deutliche Runzelung, die ziemlich verworren ist, bei
stärkerer Vergrößerung kennzeichnet, ohne daßdarum dieZahl der
Punkte größer ist.
Sagra brevipes Jacoby (1889) von Kaurakaik in Tenasserim
stimmt mich etwas mißtrauisch nach allen den traurigen Er-
fahrungen, die ich und andere mit Jacoby gemacht haben.
Er sagt von ihr (deutsch): ‚Die wohl ausgezeichnete Art unter-
scheidet sich von allen andern Arten des Genus durch seine be-
merkenswert kurzen d-Hinterschenkel, seine erweiterten Mittel-
schienen und durch das glatte erste Abdominalsegment“. Ich
habe das Bedenken, daß Jacoby ein einziges kräftig geschenkeltes
blaues 3 von der S. deteli vor sich gehabt hat. Die Betonung der
Mittelschienenerweiterung und die Tatsache, daß ich ein Assam-
stück und mehrere Malakkastücke gesehen habe, sprechen un-
mittelbar dafür. Siekann demnach wohl unbedenklich als Synonym
zur Petelirasse aufgefaßt werden.
Die Verbreitung der Subspezies ist sehr charakteristisch: Im
B.M. steckt sie aus Java (durch Buquet, 2 blaugrüne, 1 messinggrün
mit hellkupfernen Flügeldecken), von Perak (3, Grubauer, leg.,
3 andere, alle blau), Montes Mauson in Tonkin, April—Mai (4,
Fruhstorfer, leg., 1, blau), Than-Moi, Tonkin, Juri— Juli (id. leg. 2,
blau und grünblau), Oberlangkat, Deli, Sumatra (Reinsch, leg., 1,
mit stärkerer und zahlreicher Punktierung); im I. M. aus Perak
(1, grünblau); bei R. von Semarang auf Sumaira (Drescher, leg.,
einerseits im III., IV., V. und VI., andererseits im XI. und XII.
Monat, 3 tiefrot-kupfern mit grünen bis messingeren Beinen,
3 grün mit Messingschimmer, 11 rein grün bis bläulichgrün, 2 grün-
blau, eins davon mit sehr reicher Flügeldeckenskulptur), Java
(2, grün mit Messing und blaugrün), und Batavia (1, grünblau).
._.
nen ee u
Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 135
IV. subsp. mouhati Baly
Auch bei dieser Form möchte ich nicht die ‚Spezies‘‘-Berech-
tigung anerkennen. Zwar ist sie im großen ganzen gestreckter.
die Skulptur der Flügeldecken und die Punktierung des Hals,
‚ schildes im allgemeinen auffallend grob und dicht, die Färbung sehr
‘ einheitlich, und trotzdem sind Beine und Forceps von den andern
' Formen der Art so wenig verschieden, daß man bei der großen
Variabilität dieser Merkmale dieselben Eigenschaften auch hier und
da wieder findet. Ferner gibt es in allen Eigenschaften sehr deut-
‚ liche Übergänge, vor allem zur vorigen Form, wie mich ein Stück
der mouhoti besonders deutlich lehrt, das man ebensogut als deteli
betrachten kann. Auffallenderweise hat auch noch Fruhstorfer
beide Formen bei Than Moi gefangen, bei so nahe verwandten
Formen immer verdächtig, daß hier die Skulptur- und Färbungs-
formen, wie bei so vielen Chrysomeliden, sehr individueller Natur
sind. Trotzdem kann diese Form rassenmäßigin andern Gegenden
ausgebildet sein.
Ich habe von der mouhoti echter Färbung mit violetter Naht
nur 4 Stücke vor mir: 1 Montes Mauson, B. M., 2 Than Moi, B. M.,
in Tonkin (Fruhstorfer, leg.) und 1 Cambodja, R. Ein Carin-Cheba-
stück im B. M. zeigt diese Naht nicht und hat auch glättere Hals-
schildskulptur, aber wieder die gestreckte Gestalt der echten
mouhoti.
Systematisches Verzeichnis der asiatisch-papuanischen Sagra-Arten.
1. 5. bugqueti Lesson.
2. S. superba Lacordaire.
3. S. femorata Drury.
a) subsp. femorata s. str.
a) ? forma nigra: abdominalis Jacoby.
b) Andamanenform.
c) Unterrasse duncticollis Jacoby.
b) subsp. tonkinensis Kuntzen.
) subsp. d$urpurea Lichtenstein.
d) subsp. empyrea Lacordaire.
e) subsp. Weberi Lacordaire.
a) Die Nordostform der Weberi.
f) subsp. dentipes Fabricius.
. papuana Jacoby.
. vugulipennis Weise.
Dfeifferi Baly.
. jansoni Baly.
. [ulgida Weber.
a) subsp. fulgida s. str.
b) subsp. carbunculus Hope.
a) Rauhe Form der carbunculus-Rasse.
b) forma humeralis Jacoby.
c) subsp. peieli Lacordaire.
d) subsp. mouhoti Baly.
ON OU
Won
1. Heft
a
136 Embrik Strand:
H. Sauter’s Formosa- Ausbeute.
Apidae.
II. !)
Von
Embrik Strand.
Gen. Prosopis F.
Prosobis transversicostata Strand cum var. vugatula Strand 1
und ab. chidbensis Strd. n. ab.
Von KankauV1Il. liegteineinzigesg vor, dasals genau der Haupt-
form angehörig bezeichnet werden kann; auch in der gelben Färbung
der Tarsen stimmt es mit der Type überein. Zwei weitere Jg eben-
daher stimmen durch die hellen Tarsen mit der Hauptform überein,
während die Basalarea besser mit der var. rugatula Strand überein-
stimmt, jedoch etwas intermediär ist. — Dann liegen eine Reihe
QQ vor, die in der Struktur der Basalarea als mehr oder weniger
ausgeprägt rugatula sich kennzeichnen, während sie von den d& 4
abweichen durch schwarze Tarsen, ein wenig bedeutendere Größe,
schwarzen Fühlerschaft, unten nur leicht gebräunte Fühlergeißel
und unter sich weiter getrennte gelbe Flecke des Gesichts. Diese 292
stammen größtenteils von Taihorin I. und 7. VIII., während zwei
Exemplare von Kankau (Koshun) VI. sind. — Ferner zwei 99 7
von Chip-Chip II. und eins von Taihorin V., die sich durch je einen °
kleinen gelben Fleck auf den Seitenlappen des Scutellum aus- "
zeichnen. Basalarea von derselben Form wie rugatula. Diese Form
nenne ich ab. chippensis m. — Dies Material scheint mir jedenfalls
bestimmt dafür zu sprechen, daß rugatula von transversicostata
nicht spezifisch verschieden ist, ferner, daß erstere bei weitem
häufiger als transversicostata ist, weshalb es besser gewesen wäre,
wenn rugatula als die Hauptform betrachtet wäre.
Eine nahe verwandte Art ist Prosopis mediolucens Cockll.,
ebenfalls von Formosa, die sich aber unterscheidet u. a. durch
einen gelben Supraclypealfleck, der hier bei transversicostata ganz
fehlt, Flagellum soll oben ‚„dork ferruginous“ und unten „pale
ferruginous“ sein, Mesonotum ist hier ganz matt, bei mediolucens
dagegen ‚„shining“, etc. Beiden Arten gemein sind die eigentüm-
lichen Querrippen der Basalarea.
Prosopis odontophora Strd. n. Sp.
Ein $ von Kankau (Koshun) VII.
Schwarz; gelb sind: Clypeus, der durch eine ganz feine schwarze
Linie von dem aus zwei nebeneinander gelegenen gelben Flecken
gebildeten Supraclypealzeichen und von den fast bis ins Niveau
der Spitze des Fühlerschaftes reichenden, ebenfalls gelben, innen
!) I. Teil ist erschienen in: Supplementa a II, p. 23 sag.
(1913), II. Teil in: Arch. f. Naturg. 1913, A. 12, p. 147—171.
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 137
. etwas ausgerandeten Orbitaltlecken getrennt wird, ferner sind gelb:
Fühlerschaft, Pronotum, Mandibeln mit Ausnahme der Spitze,
ein Fleck auf Labrum, Schulterbeulen, Vorderhälfte der Tegulae,
der größte Teil der Tibien, die Spitze der Femora. Fühlergeißel
' rotbraun, oben, abgesehen von der Spitze, schwärzlich. Die Flügel
‚ sich schwach rauchig getrübt, mit schwarzbraunem Geäder und
stark irisierend. — Die feine weiße Behaarung ist an Mesopleuren
und Pectus ziemlich deutlich, am Metathorax auch leicht erkennbar,
; auf dem Mesonotum dagegen läßt sich nur in schräger Ansicht
‚ eine feine Behaarung erkennen. Die Abdominalsegmente I—IV
' mit feinen, rein weißen, mitten breit unterbrochenen Hinterrand-
haarbinden. Besonders charakteristisch ist diese Art dadurch,
daß der Bauch mitten mit zwei kräftigen Zähnen bewehrt
ist; diese sind in Querreihe angeordnet, unter sich um reichlich
ihre Länge entfernt, seitlich zusammengedrückt, am Ende ab-
gerundet, ganz leicht divergierend, im Profil schwach nach vorn
konvex gebogen erscheinend. — Die erste Kubitalquerader ist dem
, Flügelmal ein klein wenig näher als der zweiten Kubitalquerader.
ı Die erste rücklaufende Ader ist mit der ersten Kubitalquerader
‚ subinterstitial. Basalader gleichmäßig schwach gekrümmt.
Fühlerschaft zu einem Augendeckel erweitert, der wenig länger
‚ als breit, abgerundet und subellipsenförmig ist. Kopf + Thorax
' 2,5 mm, Abdomen 3 mm, Flügel 4,5 mm lang.
Prosopis taihorinica Strd. n. sp.
Ein @ von Taihorin I.
Schwarz; gelb sind: ein kleiner runder Fleck an der Mitte des
Vorderrandes vom Clypeus, dreieckige, oben und unten ziemlich
zugespitzte, die Basis der Fühler nur ganz wenig überragende
Orbitalflecke, das in der Mitte schwarze Pronotum, die Schulter-
beulen, die vordere Hälfte der sonst braunschwarzen Tegulae, ein
Fleck in der Basalhältfte der Tibien. Fühlergeißel unten nur schwach
gebräunt. Flügel etwas angeraucht, mit braunschwarzem Geäder,
stark irisierend.
. Der Kopf ist so breit wie Thorax, von vorn gesehen etwa kreis-
förmig, die Augen innen nur mit schwacher Andeutung einer Aus-
randung; Clypeus flach mit geradem, schwach erhöhtem und leicht
glänzendem Vorderrand, sonst matt, dicht und fein chagriniert
und ziemlich dicht mit großen, aber seichten Punktgruben besetzt;
Stirn und Scheitel ganz matt, sehr dicht und kräftig punktiert, auch
um die Ozellen nicht glänzend. Auch der ganze Thorax matt,
auffallend kräftig und dicht punktiert, die Zwischenräume und die
Gruben selbst fein chagriniert oder retikuliert. Skutellum flach,
durch eine auffallend deutliche Furche, die aber nicht den Seiten-
rand erreicht, vom Mesonotum getrennt. Basalarea mit Längs-
tippen, die aber nicht ganz regelmäßig und z. T. durch QOuer- und
Schrägrippen unter sich verbunden sind; unweit der Basis und
parallel dazu verläuft über das ganze Feld eine zwar wenig regel-
1. Heft
138 Embrik Strand:
mäßige, aber ganz charakteristische Querrippe. Auch der Stutz
ist matt, dicht chagriniert und wchl auch punktiert erscheinend.
Das ganze Abdomen glatt und stark glänzend, oben wie unten. —
Das erste Geißelglied ist reichlich so lang wie das zweite und dieses
ist deutlich länger als das dritte. — Die erste Kubitalquerader ist
von dem Stigma weniger als von der zweiten Kubitalquerader
entfernt und mit der ersten rücklaufenden Ader interstitial oder
subinterstitial. Nervulus ist interstitial.
Körperlänge 6 mm, Flügellänge 5 mm.
Prosopis Sp.
Von Taihorin I. liegt ein Exemplar, leider ohne Abdomen und
mit defekten Fühlern, vor, das mit keiner der anderen hier behandel-
ten Arten konspezifisch sein dürfte, wenn es auch an vorhergehende
Art erinnert. Es hat aber keinen gelben Clypeusfleck und Pronotum |}
ist ganz schwarz, die Tarsen sind gelblich, die Flügel weniger an-
geraucht, die erste Kubitalquerader ist vom Stigma und von der
zweiten Kubitalquerader gleich weit entfernt, die Größe geringer
(Kopf + Thorax 2,5 mm lang}. Bei dem Zustand des Exemplars
läßt leider auch die Geschlechtshingehörigkeit sich nicht feststellen.
Ob das & zu Pros. taihorinica m.?
Gen. Allodape Lep.
Allodape marginata Sm.
Un. von Kankau (Koshun) IV.
Gen. Ceratina Latr.
Ceratina kosemponis Strand.
Zwei Exemplare von Suisharyo X.
Ceratina hieroglybhica Sm. v. Morawitzi Sickm.
Zwei Exemplare von Suisharyo X.
Ceratina fumipennigera Strand n. sp.
Zwei 22 von Suisharyo X. 1911.
Diese Form könnte als @ zu Cer. kankauensis Strand oder
Cer. Sauteri Strd. gehören; ich bin nämlich jetzt geneigt anzu-
nehmen, daß das 9, das ich im ersten Teil dieser Arbeit (p. 41),
allerdings als ganz fraglich, mit Cer. Sauteri Strd. & vereinigte, in
der Tat damit nichts zu tun hat. — Da die Zugehörigkeit zu einer
der beschriebenen Arten nicht mit Sicherheit festzustellen ist,
dürfte es besser sein, die Art vorläufig als neu zu beschreiben,
statt sie aufs Geratewohl mit einer anderen vereinigen.
Körperlänge 6 mm, Flügel 4 mm lang.
Tiefschwarz, stellenweise schwach grünlich oder bläulich
schimmernd. Clypeus in der Mitte mit einem kommaförmigen,
oben zugespitzten Längsfleck, der den Vorderrand nicht erreicht.
Schulterhöcker weißlichgelb. Sonst keine a auch die
Fühlergeißel nicht unten gerötet.
H, Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 139
Der Kopf ist reichlich so breit wie Thorax, nicht oder kaum
länger als breit. Die inneren Augenrändernach unten fast unmerklich
konvergierend. Das Gesicht unterhalb der Antennen dick, gewölbt,
der Scheitel dagegen abgeflacht. Der sonst glatte und stark glän-
zende Clypeus ist am Vorderrande der Ouere nach niedergedrückt
und matt sowie daselbst jederseits mit drei oder vier größeren
Punktgruben, ferner findet sich eine Reihe solcher Gruben am
Seitenrande des Clypeus. Der Scheitel mit einer Punktreihe am
Hinterrande und mit vereinzelten Punkten um die Ozellen. Meso-
notum überall glatt und stark glänzend erscheinend, zeigt
jedoch unter dem Mikroskop randwärts deutliche Punktierung, die
am Hinterrande sogar ganz dicht ist, während die der Seitenpartien
des Vorderrandfeldes nicht dichter ist als daß sie glänzend sind.
Skutellum ebenfalls glatt und stark glänzend, am Vorderrande
jedoch dicht und fein, sonst kräftiger, aber spärlich punktiert.
Die Basalarea ganz matt, dicht und kräftig retikuliert, flach, ohne
Randwulst. Der Stutz erscheint etwas glänzend. Abdcmen glatt
und stark glänzend, insbesondere auf dem unpunktierten Basal-
segment, während die fclgenden Segmente zwar spärlich, aber
doch auch mit einer einfachen Lupe erkennbar punktiert sind. Die
hintere Hälfte des Abd»men ziemlich lang und kräftig behaart.
Wangen schmal, unpunktiert. — Flügel gleichmäßig schwach
angeraucht und zwar im Saumfelde am deutlichsten, irisierend und
gelblich schimmernd, mit schwarzem Geäder und Flügelmal.
Nervulus interstitial. Die erste Abscisse der Kubitalader nach
hinten ganz leicht konvex gebogen. Die erste rücklaufende Ader
mündet im distalen Drittel der zweiten Kubitalzelle ein; letztere
ist subtriangulär, oben (vorn) fast in einen Punkt zusammenlaufend,
reichlich so lang wie hoch. Die dritte Kubitalzelle ist auf der
Kubitalader etwa so lang wie die erste, aber kürzer als die zweite.
Die zweite rücklaufende Ader mündet am Ende des zweiten Drittels
der dritten Kubitalzelle in diese ein.
Gen. Tetralonia Spin.
Tetralonia (?) hoozana Strd. n. Sp.
Ein & von Hoozan IX. 1910.
Dies Tier ist gewissermaßen ein Mittelding zwischen Tetralonıa
und Anthophora. Eine Anthophora kann es aber nicht sein, weil
die Ozellen in gerader oder fast gerader Reihe angeordnet sind (bei
Anthophora bilden sie bekanntermaßen ein ausgesprochenes
Dreieck)2). Für ein Teiralonia-Männchen sind aber die Antennen
eigentlich viel zu kurz; schon dadurch läßt die Art sich leicht von
der sonst offenbar sehr ähnlichen Teir. himalayensis Rad. unter-
2) Anm. Die von Friese in: Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1911, p. 127,
beschriebene Anthophora Sauteri n. sp. ist eher zu Tetralonia zu stellen,
weil die Ocellen, wenigstens beim 9, kein Dreieck bilden. In meiner Be-
sprechung der Art im I. Teil dieser Arbeit (in: Supplem. Entomol. II,
p- 51) habe ich leider unterlassen, dies Moment hervorzuheben.
1. Heft
140 Embrik Strand:
scheiden. — Von Ancyla Lep. abweichend dadurch, daß die hinteren
Metatarsen des 5 kaum so lang wie die folgenden Tarsenglieder
zusammen sowie.nicht gekrümmt sind, ferner ist der Clypeus vor-
stehend und”die Körpergröße ist bedeutender als bei den bisher
bekannten Ancyla; soweit ohne Präparation erkennbar, sind die
Mundteile ziemlich kurz. — Das zweite Geißelglied ist kaum so
lang wie das dritte und auch nicht dünner, das Tier somit, sowie
durch die unter sich weit entfernten und subparallelen Augen von
Meliturga Latr. leicht zu unterscheiden.
Es ist ganz wahrscheinlich, daß für dies Tier eine neue Gattung
aufgestellt werden muß (die eventuell den Namen Tetralonioidella m.
bekommen möge) ; um dies mit Sicherheit zu entscheiden, wäre aber
die Kenntnis auch des Q eigentlich nötig. Aber auch wenn dies eine
typische Tetralonia sein sollte, dürfte die neue Benennung als
Untergattungsname verwendbar sein. |
Schwarz; Mandibeln leicht gebräunt in der Mitte, Labrum
an der Basis beiderseits gerötet, Fühlergeißel unten schwach
gebräunt, Tegulae bräunlichgelb, die hintere Hälfte der Abdominal-
segmente gerötet, die Tarsen leicht gebräunt. Flügel gleichmäßig
schwach angeraucht und etwas gelblich schimmernd, Geäder und
Mal braunschwarz.
Der ganze Kopf hell graugelblich behaart und zwar auch auf
dem Labrum lang abstehend, auf dem Clypeus außerdem mit
anliegender Behaarung. Thorax sehr dicht und ziemlich lang ab-
stehend behaart und zwar auf dem Rücken orangegelblich, an den
Seiten und unten heller behaart; die Skulptur daher nicht erkennbar.
Rückensegmente des Abdomen mit feiner, kurzer, anliegender,
nicht dichter, goldgelber Behaarung, die auf der helleren Hinter-
hälfte der Segmente kaum heller als auf der basalen ist, als Gesamt-
eindruck heben die helleren Binden sich daher wenig von der
Grundfarbe ab. Die Bauchsegmente verhalten sich wie die
Rückensegmente, jedoch ist ihre Behaarung in der Endhältte
leicht abstehend und die Segmente II und III zeigen außerdem
eine schmale helle Basalhaarbinde. Die Beine kurz und spärlich
messinggelblich behaart.
Kopf schmäler als Thorax, aber breiter als lang, mit großen,
vorstehenden, subparallelen (nach unten ganz schwach konver-
gierenden), innen nicht ausgerandeten Augen und stark vorste-
hendem, vorn mitten jedoch abgeflachtem Clypeus, dessen Kontur,
in Ansicht von der Scheitel, fast trapezförmig erscheint, im Profil
scheint die Vorderfläche des Clypeus mit dem Labrum fast einen
rechten Winkel zu bilden. Letzteres beiderseits an der Basis
höckerig, am Vorderrande (im Profil gesehen) leicht vorstehend.
Die Antennen überragen die Mitte des Mesonotum, die Geißel
zylindrisch, nur das erste und die Basis des zweiten Gliedes etwas
dünner als die übrigen; das zweite Geißelglied ist etwa dreimal so
lang wie das erste. Abdomen erscheint in Draufsicht an der Basis
‘ breit quergeschnitten, am Ende zugespitzt, das letzte Tergit an
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 141
‘ der Spitze mitten leicht eingeschnitten. — Die dritte Kubitalzelle
‚ ist oben (vorn) so breit wie hinten, die zweite Kubitalquerader ist
' kurz unterhalb der Mitte stark saumwärts konvex gebogen, die
zweite Kubitalzelle ist auf der Radialader nur halb so lang wie auf
‘ der Kubitalader. Körperlänge 13,5, Flügellänge 10 mm.
Gen. Nomada Scop.
Nomada leucotricha Strnd. n. sp.
Ein $ von Suisharyo 7. XI.
Erinnert an N. flavoguttata Kby. — Schwarz, mit gelben,
braungelben und rötlichen Zeichnungen. Gelb sind: Mandibeln
mit Ausnahme der braunen Spitze, Labrum, eine Vorderrandbinde
des Clypeus, die inneren Orbitae bis oberhalb der Fühlerbasis,' die
äußeren Orbitae und zwar schmäler und nicht ganz so hoch wie
die inneren, Wangen, Schulterhöcker, Pronotum, zwei Flecke unten
auf den Mesopleuren, zwei große, runde, unter sich schmal getrennte
Flecke auf dem Stutz, je ein Fleck an jeder Seite der dorsalen
Abdominalsegmente, von welchen Flecken diejenigen des’ zweiten
Segments die größten, die anderen mehr oder weniger punktförmig
und undeutlich sind, je eine Ouerbinde auf den Ventralsegmenten,
von denen die des ersten Segments nur durch einen Fleck vertreten
ist, während die des zweiten Segments die deutlichste ist, endlich
sind die Coxen vorn und außen gelb, sowie das Endsegment. Sonst
sind die Beine bräunlichgelb, jedoch die Innen- und Hinterseite
der Coxen schwärzlich; ferner sind bräunlichgelb: Skutellum,
Postskutellum, Tegulae, Schaft der Fühler, die sonst schwarz und
unten bräunlich sind, die Dorsalsegmente sind mit je einer rötlich-
bräunlichen, höchst undeutlichen Schattenbinde versehen, während
die Ventralsegmente, abgesehen von den gelben Binden, ganz
rötlich gefärbt sind. — Flügel subhyalin mit schmaler, um ihre
eigene Breite von den Kubitalzellen entfernter, rauchbrauner
Saumbinde und schwarzbraunem Geäder und Flügelmal. Spärlich
weißbehaart sind: Gesicht von unten bis zur Fühlerbasis, Unter-
und Hinterseite des Kopfes und des Thorax und die Seiten des
letzteren.
Kopf und Thorax matt, dicht und kräftig punktiert. Das dritte
Fühlerglied ist kürzer als das vierte, aber etwa doppelt so lang wie
das zweite; das Endglied ist ein klein wenig länger als das vorher-
gehende. Die Punktgruben des Mesonotum sind unter sich durch
meistens linienschmale Zwischenräume getrennt und erscheinen
daher z. T. eckig. Mesonotum vorn mit kräftig eingedrückter
Medianlängslinie. Das als ein kräftiger, etwa bohnenförmiger
Ouerhöcker erscheinende Skutellum fällt an den Seiten senkrecht
ab und geht: daselbst in eine glänzende, mit feinen Längsrippen
versehene Einsenkung über; es ist kräftig punktiert und in der
Mitte der Länge nach ganz schwach niedergedrückt. Die Basalarea
ist dicht gekörnelt und zeigt außerdem feine, wenig regelmäßige
Längsrippchen; nach hinten geht sie, dreieckig zugespitzt, all-
1. Heft
142 Embrik Strand:
mählich in die Medianeinsenkung des schrägen Stutzes über. —
Körperlänge 6,5 mm, Flügellänge fast 6 mm.
Nomada andingensis Strnd. (var. ? suisharyonis Strd.).
Ein Pärchen von Suisharyo 7. XII., zwei SS ebenda X. 1911.
Das 2 weicht von N. anpingensis Strd. durch folgendes ab:
Clypeus ist in der Basalhälite schwarz, die ganzen inneren Orbitae
sind bräunlichgelb, Skutellum ist gelb, ein roter Fleck jederseits
auf dem Metathorax fehlt, alle Coxen sind teilweise geschwärzt,
anden Beinen III haben die Femoren und Tibien je einen schwarzen
Längsstreifen, während die Metatarsen und Tarsen ganz oder
fast ganz geschwärzt sind, die gelben Rückenzeichnungen des
Abdomen sind kleiner bezw. weniger deutlich, die Bauchseite hat
keine gelbe Zeichnungen, sondern ist bloß schwarz und rot ge-
zeichnet.
Das Männchen (Type ist das Exemplar vom 7. XI.) ist 6,5
bis 7 mm lang und etwas dunkler als das Weibchen, die Gesichts-
zeichnungen sind reiner gelb und schärfer markiert, auf dem
Clypeus nur als eine Vorderrandbinde erscheinend, Supraclypeal-
raum nicht gefleckt, nur die untere Hälfte der inneren Orbitae und
die äußeren überhaupt nicht gelb, die Fühler oben schwarz, unten
ist der Schaft gelb, die Geißel rötlichbraun, Grundfarbe von Kopf
und Thorax reiner schwarz, Schulterbeulen und Tegulae mehr
bräunlich und teilweise schwarz, Mesonotum einfarbig schwarz,
Pronotum scheint nur ganz schwach angerötet zu sein, Skutellum
ist einfarbig gelb, aber das Postskutellum hat nur einen gelben
Medianfleck, wegen der dunkleren Grundfarbe des Abdominal-
rückens erscheinen die gelben Flecke des zweiten Segments noch
schärfer markiert als beim ©, während die übrigen hellen Zeich-
nungen desselben mehr oder weniger verwischt sind, die Femora
und Tibien aller Beine mehr oder weniger schwarz gezeichnet,
dagegen sind die hinteren Metatarsen weniger schwarz gefärbt als
beim ©. Das zweite und erste Geißelglied verhältnismäßig noch
kürzer als beim 9.
Sollte die hier beschriebene Form, deren Type in erster Linie
das $ sein möge, von N. anpingensis abzutrennen sein, so könnte
sie suisharyonis m. heißen.
Die männlichen Cotypen stimmen in Färbung und Zeichnung
eigentlich besser mit dem hier beschriebenen 2 als mit der männ-
lichen Type überein.
Nomada rhinula Strd. n. sp.
Zwei 2, zwei $ Suisharyo X. 1911.
R: Ähnelt N. anpingensis m., ist aber kleiner (Körperlänge
5 mm, Flügellänge 4 mm), gelbe Zeichnungen fehlen ganz und die
roten sind so dunkel, daß sie wenig auffallen, etc. Die Artver-
schiedenheit ist mir aber dennoch etwas fraglich. Eine weitere
ähnliche Art ist N. distinguenda Mor.
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 143
Mattschwarz; rot sind: Mandibeln mit Ausnahme der Spitze,
- Labrum, Clypeus (an der Basis dunkler), die inneren und äußeren
Orbitae, Fühler (oben jedoch geschwärzt mit Ausnahme der Spitzen),
- Pronotum (nur an beiden Enden leicht gerötet), Skutellum, Post-
‘ skutellum, Tegulae, Schulterbeulen, die Mesopleuren größtenteils,
‚ die Beine, die jedoch an.Coxen, Femoren, Tibien und Metatarsen
‘ mehr oder weniger geschwärzt sind, das erste und zweite Tergit
‚ rot, jedoch das erste an der Basis und das letzte am Ende undeutlich
‚ angeschwärzt, ferner das fünfte und sechste Segment rot. Flügel
‚ subhyalin mit einer dunkelgrauen Saumbinde, die an der Flügel-
‚spitze um ihre eigene Breite von der dritten Kubitalzelle entfernt
‚ist und sich am Vorder- und Hinterrande linienschmal gegen die
Wurzel verlängert. Geäder und Flügelmal schwärzlich ; die Flügel
. stark irisierend.
Die Behaarung des Gesichtes sehr spärlich, weiß mit einigen
‚ gelblich angeflogenen Haaren und so ist sie auch, soweit erkennbar,
‚am übrigen Körper, jedoch trägt der Stutz unten jederzeit einen
‚runden, dichten, silbergrauen Haarfleck.
Kopf breiter als lang, das Gesicht ohne die Augen jedoch
reichlich so lang wie breit. Mandibeln einfach. Das dritte Antennen-
‚glied so lang wie das vierte und dreimal so lang wie das zweite.
Mesonotum schwach glänzend, weil die ganz schmalen Zwischen-
‚räume der auffallend großen und tiefen Punktgruben glatt sind.
‚ Skutellum nicht stark erhöht und wenig scharf abgesetzt, mit recht
‘deutlicher und dunklerer Mittellängseinsenkung und ebenso
kräftiger Punktierung wie Mesonotum. Basalarea kräftig und un-
‚ regelmäßig gerunzelt-retikuliert, matt, hinten stumpf dreieckig. Ab-
‚ domen glatt und stark glänzend, ganz oder fast ganz unpunktiert,
äußerst fein nadelrissig. Die erste rekurrente Ader mündet ganz
‚ kurz hinter der Mitte der zweiten Kubitalzelle in diese ein, die
‚ zweite rekurrente Ader mündet deutlicher hinter der Mitte in
‘ die dritte Kubitalzelle ein.
| Das & zeichnet sich wie das @ durch sein mitten breites, an
‚ beiden Enden plötzlich und stark zugespitztes Abdomen aus,
‚ wodurch es sich schon von Nomada leucotricha m. unterscheidet.
‚ Schwieriger ist es von N. anpingensis m. (var. swisharyonis m.)
, zu unterscheiden und meine obige Bemerkung, daß die Artver-
‚ schiedenheit dieser beiden Formen etwas fraglich ist, bezieht sich
hauptsächlich auf die Männchen. Die beiden vorliegenden 34 lassen
sich allerdings auf den ersten Blick durch geringere Größe und
nicht gelbes, sondern rotes und mitten schwarzes Skutellum von
amdingensis (v.? swisharyonis m.) unterscheiden, es frägt sich
aber, wie zuverlässig diese Merkmale sind. Wie letztere Form,
' im Gegensatz zu ihren Weibchen, haben unsere beiden Männchen
gelbe Flecken auf den dorsalen Abdominalsegmenten und auch das
Gesicht ist entsprechend gelb gefärbt. — Sonst weicht das 3 nicht
' wesentlich von seinem @ ab. Die Männchen der beiden fraglichen
1, Heft
144 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
Arten haben gleich geformtes, am Ende abgestumpftes und mitten
schmal eingeschnittenes Analsegment.
* *
Das ganze Material, inklusive Typen, gehört dem Deutschen
Entomologischen Museum in Dahlem-Berlin.
Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen
west-undzentralafrikanischenHeteroceren.
Von
Arnold Schultze.
(Hierzu Tafel I—III.)
Die nachstehend veröffentlichten biologischen ‚Beobachtungen
liegen zum größten Teil viele Jahre zurück. Der Grund für die
reichlich verspätete Publikation ist der, daß mir erst jetzt durch das
dankenswerte Entgegenkommen des Verlags ermöglicht wird,
wofür ich vergeblich in all diesen Jahren an andern Stellen Interesse
und Förderung gesucht habe. Der Hauptwert meiner Beobachtun-
gen liegt nämlich in den sie ergänzenden biologischen Aquarellen,
die unter besonders schwierigen Verhältnissen während eines mehr-
jährigen afrikanischen Lagerlebens in Urwald und Steppe ent-
standen sind. Für die einwandfreie Vervielfältigung solcher
Aquarelle hat sich leider die heute meist ausgeübte Dreifarben-
drucktechnik — von den kostspieligsten Verfahren abgesehen —
als wenig geeignet erwiesen, wofür ich weiter unten ein sprechendes
Beispiel anführen werde. Es kam deshalb für meine Arbeiten nur
die Farbenlithographie in Betracht, ohne deren Anwendung mir
eine Wiedergabe aller Einzelheiten nicht denkbar schien. Ich
hatte mich bereits entschlossen, die Beobachtungen ohne Tafel-
beigabe der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, als ich zu meiner
Freude an dieser Stelle die gesuchte Unterstützung fand, wofür
ich dem Verlage hiermit meinen Dank ausspreche.
Meinen Ausführungen liegen in erster Linie die Beobachtungen
zugrunde, die von mir während der Jahre 1905/06 im Urwald-
gebiete Nordwest-Kameruns und den nördlich angrenzenden Gras-
hochländern gemacht wurden. Mehrere Gründe veranlassen mich
aber, die dort gewonnenen Resultate durch einen Teil dessen zu
ergänzen, was ich bereits 1903/04 im Steppengebiete Nord-Kameruns
(Adamaua und Bornu) über die Lepidopterenfauna jener Gegenden
beobachten konnte. Diese Beobachtungen sind zwar bereits von
Herrn Professor Dr. Chr. Aurivillius in einer reich mit Tafeln
ausgestatteten Publikation (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12 [1905],
„Lieutenant A. Schultzes Sammlung von Lepidopteren aus West-
afrika‘) veröffentlicht worden. Da ich selbst indessen von der
Wichtigkeit einzelner Punkte damals noch nicht genügend Kennt-
Schultze
Tafel.
Archiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914, Abt.A.
———a
e 4A Schultze del. ä 2.JThomus Til. Imst, Berlre:
Schultze: West-und centralafrikarische Heteroceren.
Fıiv für Naturgeschichte 80.Jahrg. 1914, Abt.A.
Schuitze
Tafell.
es ee
Schultze: West-und centralafrikansche Heteroceren.
Schultze
A-hiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914, Abt.A. Tafel I.
Schultze: West-und centralafrikamsche Heteroceren.
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 145
nisse besaß, unterließ ich leider, dem Herrn Autor über dies und
jenes Mitteilung zu machen, das hinsichtlich der Biologie oder
Systematik von Wert gewesen wäre. Dies Versäumnis soll hier
nachgeholt werden. Schließlich habe ich es für nützlich gehalten,
auch die Beobachtungen mit heranzuziehen, die ich als Mitglied
der II. Innerafrikaexpedition des Herzogs Adolf Friedrich zu
Mecklenburg während der Jahre 1910/11 sammelte, diese Beobach-
tungen aber nur, soweit sie eine Berichtigung früherer Resultate
ergaben, weil sie in ihrer Gesamtheit für die Veröffentlichung an
anderer Stelle bestimmt sind.
| Das hier Wiederzugebende umfaßt, geographisch betrachtet,
alle die so verschiedenartigen Landschaftscharaktere, welche durch
die rein willkürlich gezogenen Grenzen von Kamerun eingeschlossen
werden, eines Gebietes, das mit rund 745600 [] km erheblich
größer ist als das Deutsche Reich und sich über nahezu 14 Breiten-
grade ausdehnt. Die Beobachtungen beziehen sich also auf das
'tropisch feuchte Urwaldgebiet, das nördlich angrenzende Gras-
hochland (1500—3000 m ü. M.), mit einer Lepidopterenfauna ähn-
lich der des Ruwenzori und Ruandas, und auf das — räumlich aus-
gedehnteste — Steppengebiet, das sich ohne scharfe Grenzen
weiter nach Norden anschließt und endlich in den Tschadseeländern
Taunistisch bereits unverkennbare Beziehungen zu der nahen
'Sahar& und damit dem Mittelmeergebiet zeigt.
Es scheint mir nicht überflüssig, etwas darüber zu sagen, unter
‚welchen Verhältnissen meine Beobachtungen zustandegekommen
sind. Vorab sei bemerkt, daß sie nur in den wenigen Mußestunden
‚möglich waren, die mir eine sehr umfassende amtliche oder dienst-
liche Tätigkeit als Topograph bezw. Schutztruppenoffizier übrig
‚ließ, wenngleich gerade infolge dieser Verhältnisse Gegenden be-
‚sucht werden konnten, die manchem andern Forscher verschlossen
‚bleiben müssen.
| Die oben kurz skizzierten Gebiete erwiesen sich hinsichtlich
‚der Bedingungen, unter denen gesammelt und beobachtet werden
‚konnte, als recht verschieden. Am schwersten hält es, im Urwald-
‚gebiete biologisches Material zu erhalten, denn die Hauptmasse
‚des den Raupen als Nahrung dienenden Laubes findet sich in der
‚unzugänglichen Region der Baumkronen. Aber auch im Unterholz
‚ist die Suche nach den ersten Ständen der Lepidopteren infolge
‚der wenig günstigen Lichtverhältnisse, des ewig hier herrschenden
Halbdämmers, nicht gerade einfach, ganz abgesehen von der hier
' manchmal obwaltenden schrecklichen Ameisenplage. Die geeig-
netsten Ortlichkeiten zum Sammeln sind hier noch die Säume von
‚Lichtungen und breiten Waldwegen.
| _,Am besten eignen sich für entomobiologische Studien ent-
‚ schieden gewisse Formationen der Steppe; vor allem die sogenannte
Obstgartensteppe darf zu manchen Jahreszeiten als ein wahres
| Dorado für den Sammler bezeichnet werden. Wenn sich hier z. P.
4 Archiv u melte
ı
:
|
10 1. Heft
146 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
‚nach den ersten Regengüssen der Frühjahrstornados die Zweige
‘ der niedrigen Steppensträucher in junges Laub kleiden, bringt das
Klopfen der Äste erstaunliche Mengen der seltsamsten Raupen in
größter Mannigfaltigkeit in den untergehaltenen Schirm. Man ist
dann schon beim Absuchen weniger Sträucher in Verlegenheit
deshalb, wie man den Segen unterbringen soll.
Hat man das Glück, während eines Aufenthalts im Lande
dauernd auf einer Station zu bleiben, so ist die Möglichkeit gegeben,
die gebotene Fülle auszunutzen und nach Herzenslust zu züchten
und zu beobachten. Ist man aber, wie ich z. B., während dieser
Zeit fortwährend auf dem Marsch und steht einem nur der knapp-
bemessene Raum des kleinen Expeditionszeltes für etwaige Zucht-
versuche zur Verfügung, so muß man sehr wählerisch sein hinsicht-
lich dessen, was man dem ambulanten Zuchtkasten anvertraut.
Man kann sich dann meist nur auf die allerinteressantesten Raupen-
formen beschränken und nur auf diejenigen, für die aller
Wahrscheinlichkeit nach immer das passende Futter zu be-
schaffen ist.
Nach diesem Prinzip der engsten Auswahl ist schließlich auch
die Mehrzahl der Beobachtungen zustande gekommen, deren
Resultate hier vorliegen. Wenn es irgend möglich war, versuchte
ich, die Objekte, d. h. also zunächst Form und Farbe der Raupen
in Aquarellen festzuhalten, wobei ich mir freilich immer vergegen-
wärtigen mußte, daß die Chancen, die Zucht bis zum Imago durch-
zuführen, recht geringe waren. Es ist mir z. B. mehr als einmal
passiert, daß mühsam bis dicht zum Puppenstadium durchgebrachte
Raupen innerhalb weniger Sekunden durch Treiberameisen ge-
tötet und aufgefressen wurden. Und nur ein ganz geriner Prozent-
satz, knapp 10 vom Hundert der erhaltenen Puppen, war es schließ-
lich, der die Unzuträglichkeiten des Transports auf den Köpfen
der Träger, ohne Schaden zu nehmen, überdauert hat. Durch all
diese erschwerenden Verhältnisse wird aber die, angesichtsder reichen
Kameruner Fauna, geringe Zahl der hier besprochenen Arten moti-
viert. Für einige Raupen, die ich nicht bis zum gut entwickelten
Imago heranzuzüchten vermochte, konnte gleichwohl die Artzu-
gehörigkeit mit einiger Wahrscheinlichkeit festgestellt werden;
auch diese sollen hier mit besprochen werden.)
Da meiner Ansicht nach alle bis heute aufgestellten Systeme
der Heteroceren nicht befriedigen können, ein solches System über-
haupt erst möglich sein wird, wenn die ersten Stände besser als
heute bekannt sein werden, so habe ich mich für die Anordnung
des Stoffes aus praktischen Gründen, wenigstens soweit es die
Familien angeht, an das System gehalten, nach dem die reiche
entomologische Sammlung des Berliner zoologischen Museums
geordnet ist.
1) Wo die Artzugehörigkeit nicht ganz sicher erwiesen ist, ist dem betr.
Namen ein (?) vorangesetzt.
|
‚Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 147
Fam. SATURNIIDAE?).
Subfam. Attaecinae.
1. Drepanopdtera ploeizı Plötz. Stett. ent. Zeit. XLI, p. 86
(1880).
| Hierzu Tatel-1.
Die Raupe dieser Art ist sehr variabel. Normale Stücke
(T. I, Fig. a, b) sind prachtvoll zitron- bis goldgelb und spärlich
schwarz gezeichnet. Schwarz sind nämlich bei solchen Stücken
die Unterseite einschließlich sämtlicher Füße, der glänzende
Nackenschild, beiderseits ein vom vierten bis zum letzten Segmente
reichender Seitenstreif, in dem die gelben Luftlöcher liegen, zwei
rudimentäre Querstreifen auf dem 2. und 3. Gliede, sowie teilweise
‚die Einschnitte zwischen den Gliedern 1—4, der vordere Teil des
Nachschiebers, eine kleine kreisrunde, sehr flache Erhöhung auf
der Afterklappe und endlich sämtliche Tuberkeln. Diese sind hart,
sehr spitz und auf den drei ersten Gliedern am längsten. Die
Rückentuberkeln des 11. Gliedes sind zu einem einzigen Dorn mit
zwei äußerst feinen Spitzchen vereinigt, wodurch sich die Raupe
von ploetzi von den mir bekannten Raupen der andern äthiopischen
‚Attaciden unterscheidet. Lebhaft karminrot sind der hintere Teil
des Nachschiebers sowie die wulstige Einfassung der Afterklappe.
‚Der kleine Kopf ist glänzend braun.
Neben dieser normalen Form kommen Stücke vor, bei denen
‚mehr oder weniger ausgesprochen von den Seitenstreifen schmälere
‚oder breitere schwarze Querringe ausstrahlen. Ja es gibt sogar
‚vereinzelt ganz schwarze Raupen mit gelbem Seitenstreifen. Die
‚extremste Form war eine schwarze Raupe ohne jede gelbe Zeich-
nung, aber mit gelben Tuberkeln bewaffnet.
| Bei jungen Raupen erscheinen die Zeichnungen weniger deut-
lich, da das ganze Tier mit einer ziemlich dichten weißlichen
| Wachsausschwitzung bedeckt ist.
“ Die Raupe lebt während der Regenzeit an Erythroxylon
‚manmiüi. Ich habe sie nur an jungen Büschen dieses weitverbreiteten,
‚aber seltenen Urwaldbaumes im dunkelsten Wealdesinnern ge-
‚troffen, wo das Tier infolge seiner lebhaften Färbung gleichwohl
‚ weithin auffiel. Erwachsen spinnt die Raupe zwischen Blättern einen
‚bräunlichen Kokon (T. I, Fig. c). Der große Falter schlüpft nach
‚3—4 Wochen Puppenruhe während der späteren Abendstunden und
‚fliegt des Nachts. Am Tage ruht Drepanoptera ploetzi mit auf der
| Rückenseite zusammengelegten Flügeln — alsoandersalsz.B. Attacus
atlas! — im Unterholze. Wenn man den Falter hier aufscheucht,
‚Hattert er nach Art einer tagsüber aufgeschreckten Fledermaus
mit schwerfälligem Fluge eine Strecke weit, um sich an einer
‚andern geschützten Stelle in Sicherheit zu bringen.
| . 2) Bei einer natürlichen. Gliederung gerade dieser Familie verdienen
‚die ersten Stände weitgehende Berücksichtigung. Für ein lediglich auf
! deren Beschaffenheit aufgebautes System scheint ‘mir aber das zurzeit
| vorliegende biologische Material noch zu gering.
|
10* 1. Heft
148 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
Noch sei bemerkt, daß die Raupe dieses seltenen Falters
außerordentlich unter Schmarotzern zu leiden hat, doch dürfte
andrerseits die grelle Färbung einen guten Schutz gegenüber
Vögeln gewähren.
9. (?) Drepanoptera albida Druce. Proc. Zool. Soc. London.
1886, p. 409, T. 37.
Die hierunter beschriebene Raupe hat wie die von loetzi
harte, spitz kegelförmige, ziemlich lange Dornen, die auf den ersten |
und letzten Gliedern etwas länger sind. Auf dem 11. Glied sind die
Dorsaldornen zu einem einspitzigen Dorn vereinigt. Die Dornen |.
der ersten Glieder sind mit wenigen kaum merklichen Neben-
dörnchen bewehrt. Durch diese letzteren beiden Merkmale unter-
scheidet sich die Raupe im Habitus nicht unwesentlich von der-
jenigen der Drepanoßtera ploetzi.
Die Grundfarbe der, wie eine Pflaume, fein weißlich bereiften 1
Raupe ist hell smaragdgrün. Schwarz sind: vier Ringe, einer auf
Glied 1 (hier breit und die hintere Hälfte des Gliedes einnehmend),
je ein schmaler, hinter den Dornen verlaufender auf Glied 2, 3°
und 11, ferner je ein großer Fleck auf den Bauchfüßen und einige
kleinere Fleckchen auf dem letzten Gliede. Der kleine Kopf ist
bräunlich-ziegelrot. >
Luftlöcher, Füße, Nachschieber, Afterklappe, Nackenschild
und Dornen sind schmutzig karminrot. N
Die Raupe lebt im Urwald auf der rankenden Gattung Paullinia
(Sapindacee) und fertigt zur Verwandlung einen stark geleimten ° II
gelblichbraunen Kokon zwischen Blättern an.
Die einzige Puppe, die ich erhielt, war leider von Schmarotzern h 1
besetzt, doch vermute ich, daß sie zu Drep. albida gehört, einem
Falter, den ich in der Nähe des Fundorts der Raupe im oberen
Crossflußgebiet fing. v
3. Epiphora bauhiniae Guer. Ic. Regn. An. (1829), T. 86,
Fig. 1 (1844), p. 506. y
Die Raupe, die bereits in der eingangs zitierten Arbeit von
Aurivillius nach meinen Aquarellen abgebildet wurde, unterscheidet |
sich von den Drepanoptera-Raupen besonders durch die Form der
oben abgestumpften Tuberkeln. Die Rückentuberkeln des 11. Glie-
des sind zu einer vereinigt. Die untersten Tuberkeln jedes Segmentes
sind kleine zinnoberrote Knöpfchen, die andern dagegen ziemlich |
lange, an der Basis ebenfalls zinnoberrote, oben aber weiße, bezw.
schön türkisblaue Zapfen. Im übrigen ist die Raupe hellpapagei- A
grün, dicht hinter dem Kopf türkisblau gefärbt. Der Kopf ist |
mennigrot mit türkisblauem Frontdreieck. Die Brustfüße sind
hellrot, die Bauchfüße am Ende gelb, rot und hellblau geringelt |
und tiefschwarz gefleckt. Drei kleine schwarze Fleckchen stehen
auch auf jeder Seite der drei ersten Glieder. Die beiderseits mit |
einen dreieckigen, kobaltblauen Fleck geschmückten Nachschieber
sind ebenso wie die Afterklappe rot eingefaßt. Bei der jungen
" Ständen von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 149
‚Raupe, die mit einer wachsartigen Ausschwitzung bedeckt ist, sind
"alle Farben matter.
Die Raupe lebt in zwei Generationen zu Anfang (Juni bis
‚Juli) und zu Ende der Regenzeit (September) an verschiedenen
‚Zizyphusarten der Steppengebiete Adamauas und Bornus. Haupt-
‚sächlich handelt es sich hierbei um den bis Palästina verbreiteten,
‚von den Haussas ‚„Magalia‘‘ genannten Christusdorn, Zızyphus
‚spina Christi L. und den von den Haussas ‚‚Kurna‘‘, den Fullahs
\„Kurneki“ genannten ZızyPhus jujuba Lam. Zur Anfertigung der
‚Kokons spinnen die Raupen zunächst zwischen Blättern einige
‚Fäden, die als Stützpunkt für die eiförmigen Puppengehäuse
‚dienen. Die fertigen Kokons hängen schließlich, ähnlich denen der
"Antherea mylıtta, an einer breit und derb gesponnenen Schnur
‚frei von den Zweigen herab; weichen demnach erheblich von den
Drepanoßtera-Kokons ab.
An der pergamentartigen Hülle fallen kleine runde Löcher
auf, die offenbar Schlupföffnungen von Schmarotzern vortäuschen
sollen.
Von den im Juli sich verpuppenden Raupen ergibt ein kleiner
Teil bereits nach drei Wochen die Falter, die sofort zur Fort-
pflanzung schreiten und die zweite Brut erzeugen. Die andern
Puppen überdauern die Irockenzeit zusammen mit den Puppen
der zweiten Brut und ergeben etwas lebhafter gefärbte Falter;
manche Kokons können fast ein Jahr hängen, ehe sich aus ihnen
der Falter entwickelt. Wenn in der Trockenzeit die Zizyphusbüsche
‚ größtenteils laublos dastehen, fallen die an ihnen hängenden Ko-
‚ kons weithin auf, mehr aber noch an den abgeschlagenen Zweigen,
‚ die zum nächtlichen Einfenzen der Viehherden verwandt werden.
‚Die Kokons sind also leicht zu finden.
Die Falter schlüpfen des Abends und fliegen des Nachts.
Tagsüber ruhen sie mit auf der Rückenseite dicht zusammen-
gelegten Flügeln an einem Zweige, gleichen also hierin den Dre-
, Danoptera-Arten.
Auch die Raupe von EPibhora bauhiniae wird sehr von Schma-
|
{
|
|
|
——— — ne mn
rotzern, Musciden und Ichneumoniden geplagt, doch dürfte auch
bei ihr das lebhafte Kolorit als Schreckfarbe nachstellenden Vögeln
gegenüber anzusehen sein.
4. Epiphora schultzei Auriv. Ark. f. Zool. II, Nr. 12 (1905),
2.50, T. 4, Fig. 1.
Von dieser Art ist mir die Raupe unbekannt geblieben, dagegen
fand ich in Bornu, unweit des Tschadsees, die Kokons gleichzeitig
, mit denen von bauhiniae an den damals (Dezember, Januar) laub-
ı losen Zizyphus-Sträuchern. Die Kokons sind nicht eiförmig wie
‚ die von bauhiniae, sondern mehr von Gestalt einer Flasche, auch
; erheblich kleiner, aber auf dieselbe Weise mittels eines kurzen
ı Bandes am Zweige befestigt. An den Raupenhäuten, die ich in
‚ den verlassenen Kokons fand, konnte ich feststellen, daß die Form
' und Anordnung der Tuberkeln dieselbe ist wie bei bauhinnae.
1. Heft
150 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten.
Der Falter unterscheidet sich in seinem Lebesgewohus E
nicht von bauhiniae.
Subfam. Saturniinae.
5. Eudaemonia argiphonites Kirb. Trans. Ent. Soc. London
1877, p. 20. |
Die Raupe dieser Art ist schmutzig weinrot und in der üblichen
Anordnung mit harten Tuberkeln besetzt, auf denen bläulichweiße
Stacheln stehen. Der kleine Kopf ist braun, das Nackenschild
und der Nachschieber sind schwärzlich. 3
Ich entdeckte diese Raupen zu Anfang der Über-
gangszeit (März) bei Bascho im oberen Croßflußgebiet,
wo siein großen Kolonien zusammenlebend, die Krone
einer riesigen Albizzia vollständig entlaubt hatten.
I \ Nach einem schweren Tornado fand ich einige der’
is Raupen unter dem Baume am Boden kriechend. Diese
Fig. 1. wverwandelten sich im Zuchtkasten unter einigen lose
u der zusammengesponnenen Blättern am Boden in eigen-
Eudsemons tümliche, stark runzelige Puppen von braungrauer
argiphontes. Farbe ohne jeden Glanz. Alle erhaltenen Puppen waren
mit Ichneumoniden besetzt, bis auf eine, die ich
lebend nach Europa brachte, wo sie sich im August zu einem großen
g entwickelte. Da mir das biologische Material von Eud. argiphontes
verloren gegangen ist, bilde ich hier die der argiphontes-Puppe sehr
ähnliche Puppe von Eud. brachyura nach einem Exemplar des
Berl. Zool. Museums ab.
Ein $, das ich am Fundorte :der Raupen bei Tage
fing, zeigte einen ziemlich schnellen Flug, bei dem die
langen, dicht nebeneinander gelegten Schwänze höchst
grotesk wirkten.
Aussehen und Lebensweise der ersten Stände von
Eudaemonia scheinen mir darauf hinzuweisen, daß es
sich bei der Ähnlichkeit der Falter mit denen der
Gattung Argema nur um eine Konvergenzerscheinung
handelt. Viel eher scheint mir die Gattung Eudae-
monia mit einer unbekannten Gattung aus Damara-Land verwandt
zu sein, von deren Raupe Chr. Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2,°
Nr.4, Fi ig. 22, p. 24) eine Tuberkel abbildet; hinsichtlich der Puppe
steht sie auch den Zudiinen nahe, ja hat hier sogar gewisse Ähnlich-
keit mit der Geometriden-Gattung Ouraßteryx.
6. Tagoropsis spec.
Hierzu Tafel VI. Fig, 1, 1a. i
Eine zweifellos, zu dieser Gattung gehörige Raupe traf ich
zu Beginn der Regenzeit im Grashochlande bei Bamenda (1500 m
ü. M.) an. Diese Raupe, von der ich Alkoholmaterial besaß, das
mir später verloren gegangen ist, stimmte im Habitus mit dem von 3
Fawcett (Trans. Zool. Soc. London, Bd. XVII, T. 2, p. Az
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 151
T. VI, Fig. 25) als Raupe vom Copdaxa (Tagoropsis) flavinata ab-
gebildeten Tiere überein. Die von mir beobachtete Raupe unter-
schied sich von der zitierten Abbildung durch andere Zeichnung;
sie war abgesehen von den braunroten Tuberkeln schwarz und mit
eigentümlichen, schwefelgelben, sternartigen Flecken geschmückt.
Sie lebte nesterweise an der Sapindacee Allophilus africanus. Die
von Fawcett als Name des Futterstrauches von Codaxa flavinata
angegebene Bezeichnung Schmidelia ist aber nichts als ein Synonym
von Allophilus.
Die vonmir gezüchteten Raupen verwandeltensich in der Erde
zu glanzlosen Puppen (T. VI. Fig. 1, 1a), die gewisse Beziehungen
zu den später von mir gezüchteten Puppen der Gattung Pseuda-
phelia zeigen.
Es gelang mir leider nicht, auch nur eine der Puppen zur Ent-
wicklung zu bringen.
7. Pseudantherea discrepans. Butl. An. N. H. (5) 2, p. 461.
Von dieser Art ist mir die Raupe unbekannt geblieben. Nach
Preuß (Sitzungsber. d. Berl. Ent. Ver. 1889, p. 26) soll sie braun,
mit schwarzen Stacheln, sein. Die höchst charakteristischen und
von Holland (Psyche 6, p. 213, T. 5, F. 1 (1892)) besprochenen
und abgebildeten grünen Puppen habe ich oft im Unterholz des
dunkelsten Urwaldes angetroffen und zwar fast regelmäßig 1 m
hoch über dem Erdboden. Meistens hatten sich die starken gold-
braunen Fäden bereits von den als Schutzhülle lose zusammen-
gesponnenen Blättern gelöst, so daß die sehr bewegliche Puppe
frei wie die einer Nymphalide an dem Zweige hing.
Die Puppe verlangt sehr hohe und gleichmäßige feuchte Wärme
und ist sehr schwer zur Entwicklung zu bringen.
Der Falter erscheint gegen Ende der Regenzeit, und zwar
das & in drei verschiedenen Formen, einer gelben, olivgrauen
und gelbbraunen. Er schlüpft spät abends und fliegt des nachts.
8. Imbrasia epimethea Drury, 1l. Ex. Ent. II, T. 13, F. 1
1773).
Das Studium dieser Art und der zu ihr gehörigen Formen
ist dadurch besonders erschwert, daß nicht nur die Imagines,
sondern offenbar weit mehr noch die Raupen einer bedeutenden
Variabilität unterworfen zu sein scheinen.
Aurivillius bildet (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, p. 11, F. 18)
eine Raupenform dieser Art ab, die er folgendermaßen beschreibt:
„Die schöne Raupe hat eine tiefschwarze Grundfarbe und ist oben
mit zahlreichen unregelmäßigen, lebhaft gelben Flecken marmo-
riert. Der Kopf, der Halsschild, die Analplatte und die Analfüße
' sind hellbraungelb. Der Körper ist gänzlich, wie bei den Raupen
_ von Bunea, Nudaurelia und Gonimbrasia, mit scharfen, kegel-
' förmigen Dornen bewaffnet; die Rücken- und die obern Seiten-
' dornen sind gelb, die untern Seitendornen aber schwarz; alle sind
im Wurzelteil mit sehr langen weichen, hellen Haaren besetzt.
i. Heft
152 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
. Von den Raupen der obengenannten Gattungen unterscheidet sich
die Raupe von Imbrasia sofort dadurch, daß die zwei Rückendornen
des elften Gliedes nicht vereinigt, sondern breit getrennt sind.“
Ich selbst fand während der Regenzeit (Juli) im Grashoch-
lande bei Bamenda (1500 m ü.M.) in großen Mengen eine hierher ge-
hörende Raupenform, die sich von der durch Aurivillius abge-
bildeten dadurch unterscheidet, daß die gelbe Farbe über die
schwarze vorwiegt und daß die Dornen gleichmäßig rötlichbraun
sind. Große Gesellschafter dieser Raupe hatten bei Bamenda alle
dort stehenden Akazien vollständig entlaubt. Trotz des reichlich
vorhandenen Materials konnte ich infolge besonders unglücklicher
Umstände von dieser Form nur ein einziges — am 29. III. 06 4
geschlüpftes — 2 zur Entwicklung bringen, das von Stücken der
epimethea-Form ertli Rebel nicht zu unterscheiden ist.
Die bei Bamenda vorkommende /mbrasia spielt im Wirtschafts-
leben der dortigen Eingeborenen eine nicht unwesentliche Rolle.
Ich sah die zum Markte kommenden Frauen große Körbe,
gefüllt mit den durch Rösten unvollständig getöteten und daher
z. T. noch lebenden Imbrasia-Raupen, feilbieten. |
Eine weitere Raupenform fand ich im Urwaldgebiet bei Mun-
dame und Takwa (Waldgrenze), die sich von der Bamenda-Form
dadurch unterschied, daß die über den Luftlöchern stehenden
Dornen mit den darüber befindlichen durch einen Strich von der
Farbe der Dornen gewissermaßen verbunden war. Auch herrschte
die schwarze Grundfarbe über die gelben Zeichnungen vor. Ich
traf dieRaupe auf einem mir unbekannten Waldbaum (Rubiacee?) °
an. Nach den mündlichen Mitteilungen des entomologisch sehr tätigen
damaligen Leiters der Mukonye-Farm, Richard Rohde, soll die hier °
beschriebene Raupe bei Mundame als Schädling der Kickxia-
(Kautschuk)Pflanzungen aufgetreten sein. Ein mir von Rohde
übergebenes d, angeblich aus dieser Raupe gezogen, kann ich ı nur
als epimethea auffassen. 3
Eine vierte, an der Urwaldgrenze bei Fontem von mir ge
fundene Raupenform der Imbrasia epimethea endlich war einschließ-
lich der sehr kurzen Dornen ganz schwarz ohne jede Spur einer gel-
ben Zeichnung; die Luftlöcher waren rot. Ein 3, das ich aus dieser
Raupe nach dreimonatlicher Puppenruhe am 5. X. 05 erhielt
— ob die typische Form ? — hat die Flügel übersät mit kleinen
verschwommenen, unregelmäßigen Fleckchen von grauer Farbe;
die Submarginallinie ist bei diesem Stück dunkelgrau, deutlich
und wird nur saumwärts rötlichgrau eingefaßt.
Ob es sich bei allen diesen Raupenformen nur um Varietäten
einer Art handelt oder um Raupen sehr nahe verwandter Arten,
wage ich bei dem geringen, von mir bis zum Imago gezüchteten
Material nicht zu entscheiden. Eine einwandfreie Lösung dieser
Frage ist nur denkbar bei gewissenhaften Zuchten großen Materials
vom Ei bis zum Imago, und zwar für gesondert gehaltene Raupen e.
unter möglichst strenger Beobachtung der Futter- und klimatischen
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 153
Verhältnisse, welche die Verschiedenartigkeit im Aussehen der
Raupen (und Imagines) zu bedingen scheinen.
9. Gonimbrasia niclitans Fabr. Syst. Ent., p. 558, Nr. 8 (1775).
Die Raupe, welche nach meinem Aquarell von Aurivillius
in der oben zitierten Arbeit (T. 2, Fig. 3, 4) abgebildet wurde, ist
braunrot bis grünlichbraun und dicht mit hell blaugrünen Schüpp-
chen (,‚Perlmutterwärzchen‘‘) besetzt. Die Tuberkeln sind wie bei
allen von mir gezüchteten Gonimbrasia-Raupen rosendornartig
gestaltet, nach hinten gebogen, braunrot und in einem Flecke
derselben Farbe stehend. Die Rückentuberkeln des elften Gliedes
sind zu einem zweispitzigen Dorn vereinigt. Die Luftlöcher sind
schwarz. Kopf, Nackenschild und Nachschieber sind dunkelbraun;
Kopf, Dornen, Beine und Nachschieber sind weiß behaart.
Die Raupe lebt in der Regenzeit einzeln an Terminalia-Arten,
besonders „‚Baushi“, Terminalia schweinfurthi und anderen Com-
bretaceen, ferner an Dauhinia reticulata und Anona senegalensıs,
ist mithin plyphag. Sie verwandelt sich ziemlich tief im Boden
in einer Erdhöhle und streift wie alle von mir gezüchteten Gonim-
brasia-Raupen bei der Verpuppung die Haut nicht ab. Diese platzt
vielmehr auf der Rückenseite und umgibt die dunkelbraune Puppe
als lose Hülle.
Die Puppenruhe ist unregelmäßig und dauert 2—8 Monate.
Einzelne Falter erscheinen noch gegen Ende der Regenzeit, andere
gegen Ende der Trockenperiode im zeitigen Frühjahr. Der Falter
schlüpft in den späten Abendstunden und fliegt des Nachts.
10. Gonimbrasia osiris Druce. An. N. H. (6) 17, p. 354.
Die Raupe unterscheidet sich von derjenigen der vorigen
Art durch die tiefschwarze Grundfärbung und die grüngelben
Schüppchen (,,Perlmutterwärzchen‘) außerdem dadurch, daß sie
einzelne steife schwarze Haare mit weißen Spitzen trägt. Die Luft-
löcher und Tuberkeln stimmen in der Farbe mit denen von osiris
überein.
Ich traf Nester dieser Raupe gegen Ende der Regenzeit an
Terminalia schweinfurthi und zwar im südlichen Bornu, wo sie von
den heidnischen Marghis geröstet und gegessen wurde.
In der Art der Verwandlung stimmt sie mit nzctitans überein.
Die Falter der von mir gezüchteten Brut schlüpften Ende Mai
bis Anfang ‚Juni des folgenden Jahres.
11. Gonimbrasia bamendana nov. spec.
Hierzu Tafel VI, Fig. 2.
Diese Art, die ich mit Rücksicht auf die ersten Stände zu
Gonimbrasia rechnen muß, steht gueinzis Stgr. (dione M. W.) am
nächsten (der Raupe nach osiris). Die Vordertibien sind mit zwei,
durch die Behaarung ganz verdeckten, Dornen bewaffnet; die
Rippe 10 entspringt frei aus der Mittelzelle. Gon. bamendana würde
hiernach also nicht zu Gonimbrasia zu rechnen sein, wenn man die
1. Heit
154 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
von Aurivillius (Ark. f. Zool. II, Nr. 4, p. 16ff (1904)) gegebene
Übersicht der äthiopischen Saturniiden in Betracht zieht.
Gonimbrasia bamendana unterscheidet sich von gueinzii haupt-
sächlich durch die mehr chromgelbe Grundfarbe und dadurch,
daß auf den Vordertlügeln die einfarbig rötlich violettgraue Ouer-
binde vor dem Saume bis zur Rippe 6 parallel mit diesem verläuft.
Die zwischen dieser Binde und dem Saume vorhandene violettgraue
Beschuppung ist weit weniger deutlich. Die wurzelwärts gelegene
Binde, gleichfalls von rötlich violettgrauer Farbe verläuft im all-
gemeinen ganz wie bei gueinzii. Der Glasfleck ist auf den Vorder-
flügeln nur ganz schmal gelb, aber stärker violettbraun eingefaßt
als bei gueinzii. Auf den Hinterflügeln ist die saumwärts gelegene
Querbinde lange nicht so deutlich S-förmig geschwungen wie bei
gueinzii, läuft vielmehr mit dem Saume fast durchweg parallel.
Der Glastleck ist hier bei bamendana zunächst breit goldgelb ein-
gefaßt; hierauf folgt statt des breiten schwarzen Ringes, wie ihn
gueinzii zeigt, ein schmaler schwarzer Ring, den ein breiterer,
schmutzig karminroter und endlich ein solcher von rötlichweißer
Färbung einschließt. Der so entstehende Augenfleck ist weit kleiner
als der von gueinzir, auch ist die Grundfarbe zwischen Augenfleck
und Vorderrand nicht rötlich verdunkelt. Die Zeichnungselemente
der Unterseite entsprechen denen der Oberseite; in der Färbung
zeigt sich hier Übereinstimmung mit gueinzit, doch sind die Töne
matter. Der bei gueinzii rein ockergelbe Thorax ist, besonders auf
dem Halskragen und den Schulterdecken, kräftig bordeauxbraun
verdunkelt.
Flügelspannung des vorliegenden 2 (in Coll. Schultze) beträgt
100 mm. Das einzige gut entwickelte Stück, das oben beschriebene
2, erhielt ich neben zwei stark verkrüppelten SS aus typischen
Gonimbrasia-Raupen, die ich Anfang August bei dem Grasland-
dorfe Bangangu, nicht weit von Bamenda, in 2000 m Höhe fand,
wo sie nesterweise an Maesa lanceolata Forsk. (Myrsinacee) -
lebten.
Die Raupe ist der von Gonimbrasia osiris sehr ähnlich. Sie ist
in der Grundfarbe rußschwarz und dicht mit lebhaft gelbgrünen
Schüppchen (,,Perlmutterwärzchen‘‘) besetzt. Der Kopf und ebenso
die Dornen sind schwarz. Die mennigroten Luftlöcher sind schmal
ziegelrot eingefaßt. Statt der langen weißen Haare, welche die
Raupe von osiris auszeichnet, trägt die Kate von bamendana
kurze grauweiße Börstchen.
Wie die andern Gonimbrasia-Raupen geht ie sie zur Ver-
wandlung in die Erde und streift wie jene die Haut nach der Ver-
puppung nicht ab.
Die Falter erscheinen nach zweimonatiger Pu he Ende
September.
Auch die Raupe von Gonimbrasia nd wird von den
Eingeborenen gegessen. |
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a En rn na Sn Sn nn Zu Ta ee BE SEE en u SE Zee r
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 155
12. Gonimbrasia emini. Butl. Proc. Zool. Soc. London, 1888,
. 54.
n Hierzu Tafel II, Fig. 1.
Auch bei emini weisen die ersten Stände auf die Zugehörigkeit
der Art zur Gattung Gonimbrasia. Indes sind bei der Raupe
(T. II, Fig. 1) die ‚„Perlmutterwärzchen“ nicht mehr gleichmäßig
über den Rücken und die Seiten verteilt, sondern in bestimmten
Mustern angeordnet. Hierdurch vermittelt die Raupe von emini
den Übergang von den oben besprochenen Gonimbrasia-Raupen zu
der Raupe von gueinzir (wahlbergi) — vergl. Fawcett, Trans. Zool.
Soc. London, Bd. XV, T. VI, p. 303, T. XLVII, Fig. 4 — bei der
die ‚‚Perlmutterwärzchen“ ebenfalls, wenn auch in stark reduzierter
Zahl vorhanden sind.
Die Raupe von Gonimbrasia emini ist tief schwarz, auf Kopf,
Nackenschild, Nachschieber und Afterklappe stark glänzend. Die
rotbraunen Tuberkeln, in Form und Anordnung wie bei den übrigen
Arten, stehen, die unterste Reihe ausgenommen, in Querbinden von
derselben Färbung. In diesen Ouerbinden liegen auch die lebhaft
orangegelben Luftlöcher. Da die Raupe auch in den Einschnitten
zwischen den Segmenten rotbraun gefärbt ist, so ist der Zeichnungs-
charakter des Tieres ausgesprochen der einer ‚Querbänderung.
Die schön grünlichblauen ‚Perlmutterwärzchen“ sind in quer-
bindenartiger Anordnung über die schwarze Grundfarbe verteilt.
Auf den Tuberkeln, auf Kopf, Nachschieber und der Bauchseite
stehen vereinzelte kurze Härchen von orangeroter Färbung.
Diese schöne Raupe lebt während der Regenzeit vereinzelt
auf Protea affinis bismarckii Engler, einem durch das eigentüm-
liche graugrüne Laub und die päonienartigen Blüten besonders auf-
fallenden Strauch der Grashochländer.
Die Verwandlung in die Puppe erfolgt auf dieselbe Weise wie
bei den andern von mir gezüchteten Gonimbrasia-Arten.
Der Falter erscheint im Mai, also zu Anfang der Regenzeit
des folgenden Jahres.
13. Nudaurelia dione Fabr. Ent. syst. 3, 1, p. 410 (1793).
Dem von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4 (1904), p. 10)
über diese Art Gesagten möchte ich hinzufügen, daß ich Nester
der Raupe an Jatropha curcas, einer in Afrika vielfach als Hecken-
pflanze verwendeten Euphorbiacee, zu Beginn der Regenzeit (Ende
Mai) bei Duala gefunden habe.
In der Ausbildung der behaarten Tuberkeln schließt sich die
Raupe am engsten an die Gattung Gonimbrasia an. Der Falter
fliegt des Nachts, das &, aufgescheucht, auch am Tage sehr schnell
und gewandt.
14. Nudaurelia rhodophila (intermiscens) Walk. Trans. N. H.
Soc. Glasgow 1, p. 344, T. 6, Fig. 6 (1869).
In der F ärbung hat die Raupe dieser Art, die im Habitus
vollkommen der von dione gleicht, gewisse Ähnlichkeit mit der
1. Heft
156 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
Raupe von Bunea alcınoe. Sie ist einschließlich Kopt, Nackenschild
und Nachschieber gelblich braunrot; die Tuberkeln sind düster
wachsgelb, auf den drei ersten Gliedern schwarz und mit einzelnen
weißen Haaren besetzt. Die sammetschwarzen Luftlöcher stehen
in je einem kleinen schwärzlichen Fleck.
Die Raupe lebt inmitten der Regenzeit nesterweise an Trema
gwineensis in sekundären Waldpartien und verwandelt sich wie die
der vorigen Art in der Erde. Die Falter erscheinen im folgenden
Frühjahr während der späten Abendstunden und fliegen des Nachts.
15. Bunea alcinoe Stoll. Pap. Exot. IV, T. 322, A. B: (1780).
Hierzu Tafel III.
Die Raupe dieser Art erscheint je nach dem Orte ihres Vor-
kommens in zwei gänzlich voneinander abweichenden Gewändern.
Im Tieflande, z. B. bei Duala, ist sie, bis auf die stets schwarz-
gefärbten Dorsaltuberkeln der Segmente 2 und 3, eintönig orange
ohne irgendwelche anderen Zeichnungen. In einer wesentlich
anderen Form (T. III) aber tritt sie in den nördlichen Grenzland-
schaften des Urwaldgebietes, bei Bascho z. B., und in den Galerie-
waldungen des Grashochlandes auf. Hier ist die Grundfarbe der
Raupe ein tiefes Rußschwarz. Bei dieser Form sind die Tuberkeln,
ausgenommen die auf dem Rücken der Glieder 2 und 3, schwefel-
gelb; Kopf und Luftlöcher orange, diese auf den Gliedern 4—11
in einem zinnoberroten Fleck stehend, Nachschieber und After-
klappe schmutzig mennigrot.
Die von Fawcett (Trans. Zool. Soc. London, Bd. XV, T.
XLVII, Fig. 4) abgebildete Raupe der Bunea caffrarıa Stoll. unter-
scheidet sich von der schwarzen Kameruner alcınoe-Form nur durch
schwarze Färbung des Kopfes, des Nachschiebers und der After-
klappe und beweist angesichts der besprochenen Variabilitäts-
neigung nichts dagegen, daß alcinoe und caffraria identisch sind.
Die orangefarbene Raupenform traf ich bei Duala polyphag
auf verschiedenen als Alleebepflanzung gehegten Bäumen inmitten
der Stadt. Zu Anfang der Regenzeit (Mai) 1904 waren einzelne
Bäume von diesen Raupen vollkommen entlaubt; die auffallenden
Tiere krochen allenthalben auf den Wegen umher, sogar die Puppen
fand man hier und da am Boden liegen, wo sie von den heftigen
tropischen Regen aus ihren Erdgehäusen herausgewaschen worden
waren. Die schwarze Form traf ich bei Bascho Ende Februar in
großen Kolonien an einem Urwaldbaum, dessen Artzugehörigkeit
ich nicht feststellen konnte, bei Bamenda lebte sie Mitte der Regen-
zeit nesterweise an Maesa lanceolata. Hier wurde sie in oberfläch-
lich gerösteten Zustande als begehrtes Nahrungsmittel von den
Eingeborenen auf den Markt gebracht.
Sehr interessant ist es, daß auch die Puppen der beiden von
mir beobachteten Formen Verschiedenartigkeiten zeigten. Die
Puppen der orangefarbenen Raupenform, die schon nach 3 Wochen
schlüpften, also nur für eine kurze Chrysalidenruhe bestimmt zu
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 157
sein scheinen, waren schwarz, ziemlich glatt und dünnschalig und
zeigten einen eigentümlichen schwachen metallischen Glanz ähnlich
eingetrockneter Tinte. Die Puppen der schwarzen Form waren
viel rauher, dickschaliger und entbehrten des metallischen Glanzes
' vollkommen, hatten auch eine hellere, mehr schwarzbraune Farbe;
sie schlüpften erst nach mehrmonatiger Ruhe.
| Es scheint mir nicht ausgeschlossen, daß hier eine Anpassung
' an jahreszeitlich bedingte längere oder kürzere Puppenruhe vor-
liegt, ja es ist sogar nicht unwahrscheinlich, daß man an allen
Orten, wo alcino& vorkommt, beide Raupenformen feststellen kann.
Meine Beobachtungen umfassen leider nur wenige Wochen oder
Tage an drei ganz verschiedenen Plätzen; nur systematische,
mindestens einjährige Forschung an einer Stelle kann entscheiden,
ob die verschiedenen Raupenformen jahreszeitlich bedingt sind.
Zwischen den Falten, die ich aus beiden Raupenformen erhielt,
kann ich nicht den geringsten Unterschied herausfinden.
| 16. Bunea bersilia Westw. Proc. zool. Soc. 1849, p. 42, T. 9,
| Fig. 1.
|. Die Raupe dieser Art, welche in der Bildung der Tuberkeln
\ Ahnlichkeit mit der von Gynanısa maia Klug (vergl. Fawcett,
Trans. Zool. Soc., Bd. XV, T.XLVII, Fig. 6) zeigt, kann hinsicht-
‚ lich ihres Aussehens streng genommen nicht als Beweis der Zuge-
hörigkeit zur. Gattung Bunea (Typus alcinoe) verwendet werden.
ı Eine nach meinem Aquarell verfertigte Abbildung der bersilia-
, Raupe ist von Aurivillius (l. c., T. 1, Fig. 1) veröffentlicht worden.
Diese Abbildung zeigt, daß die kurzen nackten Tuberkeln, aut allen
Gliedern gleichmäßig lang, rosendornförmig und nach hinten ge-
, bogen sind. Die Rückentuberkeln des 11. Gliedes sind nicht, wie
| bei alcinoe, zu einem zweispitzigen, sondern zu einem einspitzigen
Dorn vereint.
| Die Raupe, die mir nur in ausgewachsenen Stücken bekannt
\ geworden ist, zeigt im Endstadium hellsmaragdgrüne Farbe und
| karminrote Dornen. Die Luftlöcher sind dunkelkarminrot, die-
\ nigen der Glieder 4—11 stehen in einem solferinroten Seitenstreifen.
ı Die Brustfüße sind hell karminrot, die Bauchfüße am Ende hell-
\ ockergelb, außen miteinem dreieckigen schwarzen Fleck geschmückt.
Der Kopf ist hellwachsgelb, mit vier verwaschenen dunkelbraunen
| Streifen und zwei Flecken von derselben Farbe gezeichnet, das
| Nackenschild grünlichweiß. Der Nachschieber ist beiderseits mit
| einem glänzend dunkelkarminroten Wulst verziert, mit einem eben-
solchen die Afterklappe.
| Ich traf die Raupe Anfang Oktober in dem großen „Marghi-
walde‘‘ (Süd-Bornu) in Menge an dem hohen Elefantengras. Die
Raupen verwandelten sich nackt in der Erde zu einer schlanken
‚ rotbraunen, sehr beweglichen Puppe. Die Falter schlüpften vom
ı Juni bis Juli des folgendes Jahres während der späten Abend-
, stunden und erwiesen sich sämtlich als ganz verschieden voneinander
1. Heft
158 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
‘im Aussehen. Auch die in einer gewitterschwülen Augustnacht
des Jahres 1903 in großen Mengen an die Lagerfeuer bei Hossere
Beruere (Adamaua) anfliegenden Falter dieser Art zeigten bereits
diese Veränderlichkeit. Durch die Resultate meiner Zucht ergab
es sich, daß wenigstens die bisher als eigene Arten beschriebenen
Bunea dido Maas u. Weym., rendalli Rothsch. und ansorgei
Rothsch. nichts anderes sind als individuelle Abänderungen dieser
unglaublich variablen Art.
17. Bunea licharbas Maas. Beitr. 5, F. 89 (1885).
Die Raupe dieser Bunea entfernt sich in ihrem Aussehen noch
weiter als die der hersilia vom Habitus der typischen Bunea-
Raupe, denn die Tuberkeln, die in der Bildung mit denen der vorigen
übereinstimmen, sind nicht nackt, sondern wie meine von Auri-
villius (l. c., T. 2, Fig. 2) veröffentlichte Zeichnung erkennen läßt,
mit kurzen Börstchen besetzt.
Die erwachsene Raupe ist lebhaft papageigrün. Die mit grau-
braunen Börstchen besetzten Tuberkeln sind bläulichrosa mit
brauner Spitze und stehen in einem kobalt- bezw. kornblumen-
blauen Fleck. Lebhaft gelbrot gefärbt sind die Luftlöcher, orange
das im hintern Teil braun begrenzte Nackenschild, das Ende der
Bauchfüße und der Nachschieber mit Afterklappe, während die
Brustfüße schwarzbraun sind. Der Kopf endlich ist kastanienbraun.
Ich fand diese schöne Raupe zu Beginn der Trockenzeit (Ok-
tober) im südlichen Bornu an einer rosarot blühenden Wickenart.
Sie verwandelt sich in der Erde zu einer dunkelbraunen gedrungenen
Puppe. |
Der Falter schlüpft im Juni des folgenden Jahres während der
späteren Abendstunden und fliegt des Nachts.
18. (?) Lobobunea alinda Drury. Ill. Ex. Ent. III, T. 19 (1780).
Hierzu Tafel II, Fig. 2. |
Die hier besprochene Raupe kann nicht mit Sicherheit zu
der genannten Art gezogen werden, da mir meine Zuchten leider
kurz vor der Verpuppung durch Treiberameisen vernichtet wurden,
doch ist die Zugehörigkeit zu alinda einigermaßen wahrscheinlich,
weil ich unweit des Fundorts der Raupen (oberes Croßflußgebiet)
ein $ dieser Art an der in Frage kommenden Futterpflanze sitzend
antraf. / I
Die Raupe (T. II, Fig. 2) zeigt die bei dieser Gattung sonst
sehr stark reduzierten oder ganz verschwindenden Tuberkeln noch
sehr gut ausgebildet. Die, besonders bei dem ruhenden Tier, auf
dem Rücken sehr stark wulstig oder gar zapfenartig hochgepreßten
Segmente laufen oben in die zu scharfen harten Dornen ausgebil-
deten Dorsaltuberkeln — auf dem 11. Gliede zu einem Dorn
vereinigt — aus. Indes auch die andern Tuberkeln sind sehr kräftig
entwickelt. Selbst auf dem 1. Gliede finden sich die Tuberkeln
rudimentär in einem Kranz von kleinen Höckerchen wieder. Die
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 159
Raupe leuchtet in einem prachtvollen saftigen, auf der Bauchseite
dunkleren, hier aber durchscheinenden Papageigrün; sie ist, be-
‚sonders auf den ersten Gliedern und der Bauchseite, mit vertieften
‚ dunkelgrünen Pünktchen besät. Die Tuberkeln sind glänzend
_ braunrot. Die braunrote Basis der Rückentuberkeln des 5. Gliedes,
sowie der über den Luftlöchern gelegenen Tuberkeln auf Glied 5
‚und 10 ist nach unten in einen großen scharf braunrot eingefaßten
‚ Silberfleck erweitert, deren jeder einen prächtig glänzenden Spiegel
' bildet. Die Luftlöcher sind rot, auf den Gliedern 5—11 beiderseits
von einem verschwommenen rotbraunen Flecken begrenzt; auf den
Gliedern 5 und 10 stoßen sie an den dort befindlichen Silberfleck.
, Die Enden der Bauchfüße sowie die hier stehenden Börstchen sınd
‚, schwarz, Kopf, Brustfüße sowie die Einfassung der Afterklappe
‚und des Nachschiebers glänzend dunkelbraun.
Ich fand die Raupen Anfang April im oberen Croßflußgebiet
(Urwald) einzeln an einer rankenden Leguminose (wahrscheinlich
Fam. Caesalbiniaceae) mit großen Fiederblättern, deren Art-
, zugehörigkeit ich nicht bestimmen konnte. Bei Berührung er-
zeugten die Tiere, wohl mittels der Mandibeln, ein knisterndes
Geräusch.
19. Lohobunea natalensis Auriv. Ent. Tidskr. 14, p. 203 (1893).
Zu meiner von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, T. 1,
Fig.2 (1905)) veröffentlichten Zeichnung und dem ebendort (p. 33)
enthaltenen Angaben möchte ich Folgendes ergänzend hinzufügen:
‚ Die Raupe von natalensis zeigt im Vergleich zu der oben besproche-
‚ nen Art eine viel rudimentärere Ausbildung der Tuberkeln. Diese
‚, bilden nämlich an keiner Stelle die natürliche Verlängerung des
ı wulstig emporgestülpten Weichkörpers, sondern erscheinen un-
vermittelt als kleine, silbern schimmernde, Kegel. Größere Silber-
' flecke treten bei der Raupe nur vereinzelt auf und anscheinend
nur bei solchen Exemplaren, welche später weibliche Falter er-
geben. Die Raupe ist lebhaft papageigrün, auf dem Rücken weiß-
‚ lichgrün, und hier auf den Gliedern 2—7 mit schwarzen Pünktchen
bestreut. Die wachsfarbigen Luftlöcher stehen in einer, an den
ı Einschnitten breit unterbrochenen bräunlichen Seitenlinie. Das
erste Glied ist oberseits hinter dem Kopfe von einem weißen,
olivenbraun gesäumten Ouerstreifen eingefaßt. Der Kopf ist hell-
grün, die Brustfüße schwarzbraun, Afterklappe und Nachschieber
sind glänzend kastanienbraun eingefaßt; die Börstchen an den
‚ Bauchfüßen und dem Nachschieber sind schwarz.
| Ich fand die Raupe der offenbar vom Senegal durch alle Steppen-
ı gebiete Afrikas verbreiteten Art Ende der Regenzeit in Adamaua
erwachsen an Bauhinia reticulata und Anona senegalensis. Sie läßt
| ähnlich der vorigen bei Berührung ein knisterndes Geräusch hören.
Die Verwandlung in die schlanke schwarzbraune Puppe findet in
' der Erde statt; der Falter erscheint nach 6—8 Wochen und fliegt
des Nachts. |
| 1. Heit
|
|
|
|
|
160 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
20. Lobobunea phaedusa Drury, Ill. Ex. Ent. III, T. 24, 25
(1780).
Die riesige Raupe dieser Art lehnt sich im Habitus eng an die
von natalensis an, aber die Dörnchen sind verhältnismäßig noch
kleiner als bei jener.
Das Tier ist, erwachsen, grünlichweiß, ziemlich dicht mit matt
lederbraunen Fleckchen übersät. Die gekörnelte Einfassung der
Afterklappe ist matt bräunlichgrün, die des Nachschiebers hell-
braun, von derselben Färbung sind die Luftlöcher. Dicht unterhalb
dieser verläuft ein schmaler ununterbrochener, matt schmutzig-
violetter Streifen, mitten über den Rücken eine blaß schmutzig-
weinrote Linie. Die äußerst kleinen kegelförmigen Tuberkeln, von
der Grundfarbe der Raupe, heben sich wenig ab, die über den Luft-
löchern liegende Reihe derselben steht in kreisrunden, matt leder-
braunen Fleckchen. Der Kopf und die Vorderfüße sind schmutzig
wachsgelb. Der Borstenkranz auf den Bauchfüßen wird nur von
ganz kurzen weißlichen Haaren gebildet.
Die Raupe kann eine recht bedeutende Größe erreichen, denn
ich besaß ein Exemplar, das den dreifachen Umfang eines Zeige-
fingers aufwies. Sie scheint sehr polyphag zu sein und sowohl
dicotyle wie monocotvle Pflanzen zu fressen, denn ich fand sie im
Urwaldgebiet am ‚Regenschirmbaum‘“ Musanga smithii wie an
dem riesigen Aframomum (Fam. Zingiberaceae). Die Kotballen
allein haben bei den größten Exemplaren fast 1 cm Durchmesser.
Die Raupe wird kurz vor der Verpuppung schmutzigrosa und
verwandelt sich tief in der Erde zu einer großen schwarzen Puppe
mit sehr starkem Chitinpanzer. Der prachtvolle Falter erscheint
nach 3--4 Monaten, schlüpft in den späten Abendstunden und
fliegt des Nachts. Wenn man den mit flach dachförmig gelegten
Flügeln sitzenden Falter stört, schnellt er die Vorderflügel soweit
vor, daß man das große Auge der Hinterflügel erblickt. Daß es sich
hier um eine Schreckbewegung handelt, liegt nahe. Lobobunea
bhaedusa scheint in mindestens zwei Generationen vorzukommen,
da ich die erwachsene Raupe im April wie auch im Juli fand.
21. Aurivillius aratus Westw. Proc. zool. Soc. 1849, p. 41,
2. bie, 2.
Die Raupe dieses prächtigen Falters kann im Habitus von den
Raupen derjenigen Lobobunea-Arten, bei denen nach der letzten
Häutung die oberhalb der Luftlöcher gelegenen Tuberkeln ganz
verschwinden, offenbar nicht unterschieden werden. So ist zweitel-
los große Ähnlichkeit der aratus-Raupe mit der von Fawcett
(Trans. Zool. Soc. XVII, T. VI, Fig. 33) abgebildeten Raupe der
Lobobunea tyrrhena vorhanden.
Über die Jugendstadien der aratus-Raupe vermag ich leider
nichts zu sagen, da ich nur eine einzige unmittelbar vor der Ver-
puppung befindliche Raupe erhielt. Unter Hinweis auf meine durch
Aurivillius übermittelte Beschreibung (Ark. f. Zool., Bd. 2,
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 161
Ir. 12 (1905) p. 33) möchte ich ausdrücklich hervorheben, daß
‘on Tuberkeln bei dieser Raupe nur noch die unterhalb der Luft-
scher gelegene Reihe in Gestalt blauer Wärzchen vorhanden war.
‚Sehr auffallend scheint mir auch bei dieser Raupe die ungewöhnlich
eiche Entwicklung der Silberflecken.
' Das mir überbrachte Exemplar wurde bei Petenyi (Hoch-
and von Mandara) beim Roden unter einer Parkia biglobosa
Ordnung der Leguminosae) im Boden gefunden, und zwar anfangs
ler Trockenzeit (Oktober). Der Falter, ein 9, erschien Ende Mai
les darauffolgenden Jahres. Später fing ich den Falter in einem
iemlich dunklen Exemplar auch im Urwaldgebiet an der Lampe.
. 4urivillius aratus kommt demnach sowohl im Urwald wie in der
steppe vor.
22. Heniocha terpsichore Maass. Beitr. 5, p. 1, Fig. 113, 114
1885).
Zur Ergänzung des von Aurivillius (l. c., p. 34) Ausgeführten
nöchte ich noch hervorheben, daß die Tuberkeln bei der Raupe
' dieser Art tatsächlich weich, stumpf und zapfenförmig sind; sie
sind mit kurzen grauweißen Härchen spärlich besetzt. Als einen
- der Futtersträucher der polyphagen Raupe konnte ich nachträglich
Melia azedarach, einen im Sudän vielfach als Heckenpflanze ge-
züchteten Strauch, ermitteln.
Heniocha terpsichore ist einer der sprechendsten Beweise für
den gleichmäßigen Charakter der afrikanischen Steppenfauna,
soweit sie die Lepidopteren umfaßt. Ich fand die Raupen dieses
zuerst von Südafrika bekannt gewordenen Falters bei Holma, nur
wenige Tagemärsche südlich vom Tschadsee.
Subfam. Ludiinae.
23. Goodia nodulifera Karsch (= nubilata Holl. — falcata
‚Aur.) Berl. Ent. Z. XXXVII (1892) p. 500.
Die Raupe dieser Art ist ziemlich langgestreckt, im Habitus
eher einer Lasiocampiden- als Saturniidenraupe gleichend. Der
‚Kopf ist klein wie bei allen äthiopischen Saturniiden, z. B. Atta-
cinae, Eudaemonia, die das Spinnvermögen noch nicht eingebüßt
‚haben. Die Tuberkeln sind in Form von flachen Wärzchen aus-
‚gebildet. Die Grundfarbe ist weiß, grünlich durchschimmernd;
‚die Luftlöcher sind hellockergelb, die Wärzchen mattgrün. Der
‚Kopf und die Brustfüße sind dunkelockergelb, die Bauchfüße und
‚der Nachschieber matt ockergelb. Bei vereinzelten Stücken
finden sich auf der Bauchseite große schwarze Flecken. Auf
‚den Wärzchen stehen einzelne braunschwarze Börstchen. Außer-
dem ist die ganze Raupe mit weichen weißen Haaren besetzt, die
‚stellenweise büschelförmig angeordnet sind.
Die Raupe lebt, wenigstens im Jugendstadium, nesterweise an
Amomum (Fam. Zingiberaceae). Die jungen Räupchen sitzen meist
‚ dicht aneinandergedrängt auf der Unterseite eines Blattes; später
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 1. 11 i. Heft
|
|
|
162 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Stände usw.
verteilen sie sich mehr. Zur Verwandlung spinnt die Raupe ein‘
verhältnismäßig kleines und weitmaschiges Gespinnst aus bräun-
lichen Fäden, das sie mit abgebissenen Blattteilen besetzt. Die‘
glanzlose braungraue Puppe ist dicht quergerunzelt und erinnert
in mancher Hinsicht an die Puppen von Eudaemonia.
Der Falter erscheint nach 4—5 Wochen, schlüpft bei Tage u
fliegt des Nachts. Ich fand die erwachsenen Raupen sowohl im
Mai, wie im August, so daß man berechtigterweise mehrere Gage
rationen im Jahre annehmen dari.
24. Ludia dentata Hampson. An N.H. (6) 7, p. 184 sa),
Die Raupe dieser Art ist nicht ganz so lang gestreckt wie die
von Goodia nodulifera, auch mehr zylindrisch in der Form als diese,
doch stimmt sie in der Anordnung der — etwas höheren — Ware
chen mit ihr überein.
Die Grundfarbe der Raupe ist ein helles Papageigrün- die Luft =
löcher sind schwarz, die Wärzchen grau. Dunkelbraun sind der E
(kleine) Kopf, Brustfüße, Bauchfüße, Nachschieber und eine | |
schmale Einfassung der Luftlöcher. Die Wärzchen tragen kürzere
schwarze Stachelborsten und einzelne lange graue Haare. Das
ganze Tier ist mit weichen, weißlichen Härchen bedeckt, die auf |
den drei ersten Gliedern goldgelb werden. Ich fand die Raupe bi
Victoria gegen Ende der Regenzeit auf einer rankenden aromatisch |
duftenden kleinblütigen Labiate. Da ich diese Pflanze später nicht
beschaffen konnte, bot ich den Tieren als Ersatzfutter das an
ätherischen Ölen reiche Ocimum aus derselben Pflanzenfami IE |
das ohne weiteres angenommen wurde und mit dem ich die Raupe n
mühelos zur Entwicklung brachte. u
Die Raupe verfertigte ein Gespinnst, das dem der Goodia
nodulifera ähnlich, aber etwas dichter gewebt war. Die Falter er '
schienen nach 5 Wochen. }
25. (?) Carnegia mirabilis Auriv. Ent. Tidskr. 16, p. 120 (189). |
Möglicherweise gehört zu dieser Art eine Raupe, die ich unweit
jener Stelle Adamauas fand, wo ich das einzige Stück meiner |
Sammlung, das zweite bis dahin überhaupt bekannte, des ei |
tümlichen Falters erbeutete. Die fragliche Raupe, die ich Ende der
Regenzeit in kleiner Anzahl an Anona senegalensis antraf, ha te
im allgemeinen den Habitus einer Ludia-Raupe, stimmte auch i a
der Anordnung der Tuberkeln mit einer solchen überein, war ab er | |
in der Form viel flacher. Die ganze Raupe war durchweg auffallen d }
bläulich smaragdgrün gefärbt und trug neben hellgrünen langen |
Haaren auf den Tuberkeln Börstchen von derselben Farbe, welche
bei Berührung mit der menschlichen Haut — fast wie bei er
Limacodidenraupen — ein äußerst schmerzhaftes Jucken ver
ursachten.
Die von mir gefundenen Raupen legten am Boden isch |
Blättern ein Gespinnst an, das dem der oben besprochenen Ludiinen A|
Embrik Strand: Neue Namen verschiedener Tiere. 163
ähnelte. Leider gelang es mir nicht, die Puppen zur Entwicklung
zu bringen.
Nach den von mir an einem Grashalm sitzend gefundenen
Falter, einem 9, zu urteilen, bietet Carnegia mirabilis eines der
verblüffendsten Beispiele von Mimicry. (Fortsetzung folgt.)
Neue Namen verschiedener Tiere.
Von
Embrik Strand.
In: Miscellanea Entomologica 19 (1911), p. 9—24 und 41—-50
führt Vachal unter dem Namen Halictus (Augochlora) Pura eine
Art auf, die ohne Zweifel von Augochlora pura (Say) verschieden
ist und der wir hiermit den Namen pseudopurella Strd. geben.
Jordania Sekera 1911 [Turbellaria! in: Sitz.-Ber.d. Kgl. böhmi-
schen Gesells. d. Wiss. muß einen neuen Namen bekommen, weil
dieser Name schon 1895 von Starks einer Fischgattung gegeben
wurde. Jordania Sek. nenne ich Sekerana m.
Der Gattungsname Corydhaeus F. ©. P. Chr. 1895 [Arachnıda)
ist homonym zu Coryphaeus Gistl 1848 (noch zwei Gattungen
haben diesen Namen bekommen: C. Mars. 1864 [Col.] und €.
Fieb. 1866 [Hem.}) und möge in Coryphaeolana m. verändert werden.
Die Hymenopterengattung Anisitsia Viereck (in: Proc. U. S.
Nat. Mus. 42 (1912), p. 632) muß umgetauft werden, weil Eigen-
mann 1903 einer Fischgattung diesen Namen gegeben hat. Vierecks
Gattung nenne ich Viereekiana m.
In der Carcinologie wird als Name einer Copepodengattung
noch Hersihia Phil. 1839 verwendet, trotzdem dieser Name schon
von Savigny und Audouin 1825—27 in die Arachnologie eingeführt
wurde; so z. B. wird in Ann. Mag. Nat. Hist. (8) 10 (1912), p. 84/86,
pl. II eine Copepodenart als Hersilia (Clausidium) vancouverensis
n. sp. beschrieben. Ich schlage für diese Copepodengattung den
neuen Namen Pseudohersilia m. vor. Hersilia ist übrigens außerdem
in der Coleopterologie (Dejean 1834) und in der Dipterologie
(Desv. 1863) gebraucht worden.
Die beiden Eumeniden Odynerus sociabilis Perkins 1899
(Hawai) !cfr. Fauna Hawaiiensis I, p. 39] und O. (Ancistrocerus)
sociabilis Dusmet 1903 (Spanien) [cf. Mem. Soc. Esp. Hist. Nat. II,
Mem. 3) können nicht Namensvetter bleiben. Letztere Art nenne ich
Od. dusmetiolus m.
In dieser Zeitschrift 1913, A. 10, p. 90 hat Roewer eine
Gattung Sarasinia und eine Sarasinella aufgestellt, von welchen
Namen, wie ich erst nachträglich festgestellt habe, jedenfalls letz-
terer vergeben ist und zwar 1906 von Uhlig in Mollusca. Sara-
sinella möge*) den Namen Sarasiniea m. bekommen.
*) auf Wunsch des Herrn Dr. Roewer
11* 1. Heft
164 Embrik Strand:
In meinen Beiträgen zur Hymenopterenfauna von Paraguay
in: Zoolog. Jahrbücher, System. Abteil. 29, p. 141 ist eine Art
Cerceris asuncionis.n. sp. beschrieben, trotzdem einige Seiten weiter
vorn (p. 136) ebenfalls eine Art desselben Namens in derselben Gat-
tung figuriert. Dieser durch eine Verschiebung des Satzes oder
falschen Umbruch der Korrektur entstandene Lapsus calami ist
dahin zu berichtigen, daß die p. 141 beschriebene Art asuncionis
zur Gattung Crabro gehört.
Bethune-Baker hat 1913 eine Lymantriide namens Laelia
acuta n. sp. beschrieben, in der Tijdschrift voor Entom. 24, p. 128
wurde aber schon eine Laelia-Art von Snellen acuia genannt.
Bethune-Bakers Art möge den neuen Namen Laelia bethuneana m.
bekommen.
Rezensionen.
(Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur.
geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. Außerdem
werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von
Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archivs: Embrik
Strand, Berlin N. 4, Chausseestr. 105.)
F. W.L. Sladen, The Humble-Bee, its Life-History and how
to Domesticate it, with Descriptions of all the British Species of
Bombus and Psithyrus. Illustrated with Photographs and Drawings
by the Author and five coloured Plates photographed direct from
Nature. London 1912: Macmillan and Co. 283 pp. 8%. 1 schwarze
und 5 kolorierte Tafeln sowie 35 Textfigg. Schön gebd. 10 s.
Eine populär geschriebene, aber gleichzeitig wissenschaftlich
wertvolle Monographie der englischen Hummeln, die geeignet ist,
dem Studium dieser Tiere neue Freunde zuzuführen, manche neue
Tatsachen mitteilt und dem biologischen wie dem systematischen
Forscher Anregung und Belehrung bietet. Die Biologie wird aus-
führlich behandelt und zwar hat Verfasser seine Tiere sowohl im
Freien als in der Gefangenschaft gründlich studiert; nicht am
wenigsten wertvoll sind dabei die vielen praktischen Winke und
Ratschläge, wodurch der Beobachter über manche bisher recht
empfindliche Schwierigkeiten hinübergeholfen werden kann. So
z. B. ist es dem Verfasser gelungen, recht praktische künstliche
Nester zu konstruieren, die sowohl den Hummeln zusagen als dem
Beobachter die Möglichkeit bieten, die Hummeln leicht und bequem
beobachten zu können. Die Bestimmung der Arten wird durch
die ausgezeichneten kolorierten Abbildungen sehr erleichtert, außer-
dem werden die männlichen Kopulationsorgane abgebildet und die
Beschreibungen der Arten sind ausführlich und instruktiv, schon
auch deswegen, weil alle wichtigeren Angaben typographisch in
wirkungsvoller Weise hervorgehoben sind. — Die 17 behandelten
Arten der Gattung Bombus teilt Verfasser in zwei Gruppen:
Rezensionen. 165
| Pollen-Storers und Pocket-Makers, letztere wiederum in Pollen-
Primers und Carder-Bees, eine Einteilung, die zwar in erster Linie
biologisch begründet ist, jedoch auch durch entsprechende mor-
phologische Merkmale gestützt zu werden scheint. Für jede Art
ist auch ein englischer Name gebildet worden, so z. B. wird
Bombus soroeensis englisch ‚Ilfracombe Humble-bee‘ genannt; ob
diese englischen Namen, wie Verfasser hofft, ‚will be of assistance
to young students‘, scheint Referent etwas fraglich zu sein [ge-
‚ nannte Art wird hier, wie gewöhnlich B. soroensis genannt, es
müßte aber soroeönsis heißen: von dem dänischen ‚,Sor@‘‘—= Soroe
, [Sorö]]. Daß im systematischen Teil fast gar keine Hinweise auf
‚ weitere Literatur gegeben werden, scheint mir ein Mangel zu sein,
‚ und die einschlägige kontinentale Literatur dürfte Verf. zum großen
Teil unbekannt sein. So z. B. wäre es gut, wenn er seine Mittei-
lungen über den ‚Trompeter‘ (p. 47 sq.) durch Heranziehung der
‚ einschlägigen Beobachtungen von Bengtsson ergänzt hätte;
‚ in der Tat scheint aber im ganzen biologischen Teil nur auf eine
‚ einzige nicht-englische Arbeit, nämlich Hoffers „Hummeln Steier-
‚ marks‘ Bezug genommen zu werden. — Das letzte Kapitel heißt
‚ „Anecdotes and Notes“, enthält aber in der Iat ganz hübsche
‚ Beobachtungen über Leben und Treiben der domestizierten Hum-
Tun en — _——
meln des Verf. — Der Preis des Buches ist bei der eleganten Aus-
stattung als ganz niedrig zu bezeichnen und es kann überhaupt
bestens empfohlen werden. Embr. Strand.
Schoenichen, W., Methodik und Technik des naturge-
schichtlichen Unterrichts. (V. Band von: Handbuch d. naturwissen-
schaftlichen und mathematischen Unterrichts, herausg. von ].
Norrenberg.) Verlag von Quelle und Meyer in Leipzig. Mit zwei
farbigen und 30 schwarzen Tafeln, sowie 115 Abbildungen im Text
und vier Tabellen. XIV. + 611 pp., gr. 8°. 1914. Preis geheftet
M. 12.—, gebunden M. 14.—. N
Das Werk hat sich als Aufgabe gestellt, einen Überblick über
das, was in jahrzehntelanger Arbeit auf diesem Gebiete geleistet
ist und eine großzügige Zusammenfassung des heutigen Standes
der Wissenschaft und der Unterrichtspraxis zu geben, es will den
Lehrer bei seiner Berufstätigkeit begleiten und ihm jederzeit ein
zuverlässiger und unentbehrlicher Helfer sein, die Aufgaben und
Ziele des Faches und sein Verhältnis zu den benachbarten Lehr-
gebieten entwickeln, die wissenschaftliche und didaktische Vor-
bildung und Fortbildung des Lehrers und das allgemeine und be-
sondere Unterrichtsverfahren sowie dessen Technik behandeln.
Das Motto des Buches lautet ‚Aus der Praxis für die Praxis‘.
Soviel wie möglich hat Verfasser praktische Vorschläge und Lehr-
proben eingeschaltet, ohne die Erörterung allgemeinerer Gesichts-
punkte zu vernachlässigen. — Das Buch ist schön ausgestattet
und dabei billig. Strand.
1, Heft
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Ludwig Zukowsky: Nachsatz. | 167
Nachsatz.
| Durch ein Versehen ist leider versäumt worden, meiner im
79. Jahrgang dieser Zeitschrift, Abteilung A, 10. Heft, pag. 102
erschienenen Arbeit ‚‚Alter Bulle von Bubalis coRei needs in
Carl Hagenbecks Tierpark“ die Abbildung 3 anzugliedern.
Untenstehendes Bild zeigt die in der Abhandlung fehlende Ab-
bildung. Das obere Bild stellt das Gehörn eines von Thomas
‚nördlich von Nairobi erlegten alten Bullen von Bubalis cokei tanae
'Matschie et Zukowsky dar, wäh-
‚rend das untere Bild das Gehörn
eines alten Bullen von Bubalis
cokei schillingsi Matschie et Zu-
‚ kowsky zeigt, welchev.d.Decken
am Jipesee im Südosten des Kili-
ma-Ndscharo erbeutete.
Das Gehörn von Bubalıs cokei
tanae kennzeichnet sich durch die
schwachen und gleichmäßigen
Rundungen, den nach hinten
laufenden Mittelteil, die schwach
gerundeten, nach innen laufenden,
‚nicht sehr langen Spitzen und die
‚ zurücktretenden Spitzenknicke,
‚deren Lage durch den hohen
Stand des Gehörns bezeichnet
"wird. Im Gegensatz hierzu weist
‚das Gehörn von Bubalis cokei
‚ schillingsi sehr starke und plötz-
‚liche Rundungen, nach vorne
‚laufende Mittelteile, gerade, in
‚ gleichem Abstande nebeneinander
‚ herlaufende, lange Spitzen und
‚nach vorn verlagerte Spitzen-
‚knicke auf, wodurch das Gehörn
einen tiefen Stand erhält. |
| Bubalis cokei tanae kommt im oberen Tanagebiet vor, während
‚ Bubalis cokei schillingsi das Gebiet des oberen Pangani bewohnt.
Die beiden abgebildeten Gehörne sind die Originalstücke der
‚ Beschreibung und Eigentum des Königlichen Zoologischen Museums
zu Berlin, wo sie von Herrn Wilhelm Zopf photographisch auf-
‚genommen wurden.
Ludwig Zukowsky-Stellingen, Bez. Hamburg,
31. März 1914.
1. Heft
R Na: fi r
Stenalmn) apa ad aa daran dan
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| Heft:
11.
12.
Inhalt der Jahresberichte.
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Mammalia.
Aves.
Reptilia und Amphibia.
Pisces.
Insecta. Allgemeines.
Coleoptera.
Hymenoptera.
Lepidoptera.
Diptera und Siphonaptera.
Rhynchota.
Orthoptera— Apterygogenea.
Myriopoda. |
Arachnida.
Prototracheata.
Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Gene
unieata: [straca, Pycnogonida.
Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora
Brachiopoda.
Bryozoa.
Vermes.
Echinodermata.
Coelenterata.
Spongiae.
. Protozoa.
Nicolaische Verlags-Buchhandiung R. Stricken, 4
Berlin W. 57, Potsdamer Sir. 90. '
Archiv für Nafurgeschichte
zahlı für
Original-Arheiten 2°" Honorar von 25,- m.
ren age 40 Separate
Man wende sich an den Herausgeber
Der Verlag: Der Herausgeber:
= en er Embrik Strand
Erlass Buchhandlung R Sticker 0 105 ©
Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 3
— Bericht
über die wissensehaftliehen Leistungen im Gebiete del
Be
Entomologie }
1833-1862 25 Jahrgänge je 10 M. = 250 M., einzeln je 15 N
1863-1879 10 Oi 2», er
1880-1889 10 „30, — 300, su
1890-1899 10 3 „0,0400 „a ”
1900-1909 10 5 „100 „ =100 „ „ „10.
1910 | er 156 ,
Die ganze Sammlung 2150 M.
Der Bericht enthält Arbeiten von:
Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Fowieil
Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von Seid itz,
Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, Grünbe
Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. ne
Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig.
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Lu Eu 2 u el
I TRIAL IMMIMIMIMUMNMUBMIMNMNRUNIANRRNINNN
sch:
_ GEGRÜNDET VON A. F.A WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
WER ERICHSON, F. H. TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W.WELTNER unD E. STRAND.
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ACHTZIGSTER JAHRGANG.
1914. 7 |
Abteilung A. i x 1 i n x)
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HERAUSGEGEBEN
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(BERLIN).
NICOLAISCHE
1. ERLAGS- BUCHHANDLUNG R.STRICKER
Berlin.
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nn Ar ı Driginal-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.
Anordnung des Archivs.
Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen
Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen,
Abteilung A: Original-Arbeiten
Abteilung B: Jahres-Berichte
Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich.
Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist
für sich paginiert und einzeln käuflich.
Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die ım
Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische |
Literatur. |
Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht
zugänglich. |
Die mit f bezeichneten Sabeier behandeln fossile Formen.
Honorar für Jahresberichte . . 50,— M. pro Druckbogen.
„ ‚„„ Originalarbeiten . 25,— M. ‚, Mr
oder 40 Separata.
Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig
Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Pen erbeten an
den Verlag oder an den Herausgeber. ;
Der Verlag: | Der Herausgeber:
Nicolaische Embrik Strand,
Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105.
Berlin W., Potsdamerstr. 90. {>
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ARCHIV
NATURGESCHICHTE
GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
W. F.ERICHSON, F.H. TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER unD E. STRAND.
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. ACHTZIGSTER JAHRGANG.
| 1914.
Abteilung A.
2. Heft.
HERAUSGEGEBEN
VON
EMBRIK STRAND
(BERLIN).
NICOLAISCHE
VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER
Berlin.
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Oldenberg. Beitrag zur Kenntnis der Er Drosophiliden 7
(Dipt.). (Mit 3 Textfig.) ;
Strand. Zwei neue afrikanische und eine. prientahiehe Art ar -
Noctuidengattung Fodina Gn. . . . ee
Fenyes. H. Sauter’s Formosa- Ausbeute, Aleoehirinke al. 45 |
Strand. Zwei neue Formen der Noctuiden-Gattung Gnamptonyx “
Hamps. BER RER 56 |
Strand. Zwei neue Foren Ger Eienkälkähen mie Hedins ls 3
E31 PER N
Förster. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen „ . 5
Strand. Zoologische Ergebnisse der Expedition des Herrn G. Tessmann
nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. Lepidoptera. IX.
(Mit 4 Taten) A221 BAER N
Bischoff. Eine weitere neue en lorde von Eormosa .:. ..
Krausse. Entomologische Notizen (Form., Col., Orth., Dipt., Isopt., B
Tep., Bibi nn. se
Krausse. Einige Notizen über sardische Säugetiere . . ... . 1%
Krausse. ‚Splitters“ und „Lumpers“ .. N
Krausse. ‚‚Teleologie‘“ und Nat chat, ER Se
Krausse. ‚Entia non sunt creanda sine necessitate“ ..... 1671
Schultze. Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen west- und |
zentralafrikanischen Heteroceren (Hierzu 3 Taf. und 1 Text-
fig.) (Fortsetzung und Sehluss) 5 - . sen cn
Strand. Hymenoptera von Ceram, Bali und Perak „ . ....
Strand. Lepidoptera aus: Kamerun wi 3 2 nu o0 on .
‚, Beitrag zur Kenntnis der europäischen
| Drosophiliden (Dipt.)
Von
Lorenz Oldenberg in Berlin.
(Mit 3 Figuren im Text.)
|
| Unter den Drosophiliden, die ich im Laufe der Zeit bei Berlin
‚und auf Sommerreisen zu sammeln Gelegenheit hatte, befinden sich
außer ein paar neuen auch weniger bekannte Arten, deren genauere
Beschreibung sich verlohnt.. Auch häufigere einheimische Arten und
‚Gattungen sind in die vorliegende Betrachtung mit einbezogen wor-
‚den, denn es läßt sich noch manches über sie sagen, und wie viele
Fragen bedürfen noch der Aufklärung! Von der Gattung Drosophila
‚selbst sind zunächst nur wenige Arten ausgewählt, die besonderes
“Interesse für mich hatten und bezüglich der Abgrenzung keine
Schwierigkeiten boten, wie es bei manchen älteren der Fall ist.
Andere Arten als eigene Funde sind nur ausnahmsweise berück-
sichtigt. Im allgemeinen werden nur Ergänzungen zu den vor-
| en Beschreibungen von Arten und Gattungen gegeben, wo
es jedoch im Zusammenhang zweckmäßig erscheint, auch bekannte
‚Angaben wiederholt. Mit diesen Beiträgen zur Systematik wird
‚noch lange nicht eine vollständige Charakterisierung der in Frage
‚kommenden Gattungen und Unterfamilien erreicht; dazu wäre eine
‚gründlichere Untersuchung der gesamten Organisation erforderlich,
‚vor allem auch solcher Körperteile, die, wie das so wichtige Hypo-
‚pygium, hier nur ganz unzureichende Berücksichtigung gefunden
‚haben.
| Als Dyosobhilinae (oder Drosophilidae) im engeren Sinne sehe
#ich hier vorläufig nur solche der früher zu den Drosophiliden ge-
‚rechneten Gattungen an, welche (unter anderm) konvergente pv!),
‚eine deutliche Analzelle?) und folgende Aderung aufweisen:
Randader, ähnlich den Ephydriden, mit zwei Einschnitten:
‚der erste, flachere und schwächere (mehr eine Verdünnung der
ı Randader und Verengung von unten her) liegt nicht weit hinter der
| Wurzelquerader, der zweite, tiefere (Haupt-)Einschnitt vor dem
Ende der ersten Längsader bezw. Hilfsader; diese Costaleinschnitte
sind schwächer oder stärker ausgebildet. Der folgende Teil der
‚ Randader bildet scheinbar die Fortsetzung der ersten Längsader.
orb = Orbital-, oc = Ocellar-, v = Vertical-, pv = Postvertical-,
ide = Dorsocentral-, a = Akrostichal-, sa — Supraalar-, ia — Intraalar-,
pa = Postalar-, praesut — Präsutural-, praea —= Präalar-, praescut =
| | Präskutellar-, pth = Prothorakal-, npl = Notopleural-, stpl = Sterno-
l 2, Heft
2 Lorenz Oldenberg:
Die Kante zwischen beiden Einschnitten ist mit regelmäßigen zwei-
reihigen Wimperbörstchen besetzt, die sich oft von denen des fol-
genden Vorderrandes abheben und mit einem größeren, meist un-
gleichen Börstchenpaar zu endigen pflegen. Außerdem befindet
sich eine stielförmige Verschmälerung der Randader gleich hinter
der geschwollenen Flügelwurzel; dieses kräftiger beborstete Wurzel-
stückchen schließt gewöhnlich mit einer oder zwei auffallend großen
Borsten ab. Die erste Längsader endigt weit vor der Mitte des
Flügelvorderrandes. Die Hilfsader ist nur in ihrem kürzeren oder
längeren Basalteil selbständig und deutlich, im Endteil undeutlich °
bis verschwindend; soweit hier noch kenntlich, läuft sie dicht an j 8
der ersten Längsader entlang, deren Ende sie zustrebt, mit ihr dort °\
verschmilzend.. — Cyrtonotum mit seiner gleichmäßig starken
Hilfsader, die sich erst am Flügelrande mit der ersten Längsader
vereinigt (und mit noch anderen abweichenden Eigenschaften, °
s. Tabelle), bleibt dann als isolierte Gattung in der nächsten Ge- |
folgschaft der Drosopdhilinae stehen. Ob es zweckmäßig ist, die
Grenzen weiter zu ziehen und auch solche Formen, wie Cyrionotum, \
oder noch andere, einzuschließen, wird die Betrachtung der Exoten
lehren. Zweifelhafter ist mir die Zugehörigkeit der Gattung Au- |
lacogaster, bei welcher außer einem ungewöhnlichen Verlauf der |
Hilfsader noch genug andere Organisationsunterschiede in Frage
kommen. Es ist ja auch nicht nötig, sämtliche Gattungen in irgend-
eine größere Unterfamilie hineinzupressen. Die Astiinae (Astia und
Liomyza) scheiden schon wegen Divergenz der pv aus; ebenso die |
Gattung Periscelis, deren Flügelbildung überdies eine ganz andere |
ist. — g
Allgemein ist über die hier besprochenen Gattungen noch fol- |
gendes zu bemerken: | N
Die Augen sind, auch wo sie kahl erscheinen, bei mikrosko-
pischer Betrachtung mit kleinen Börstchen oder Härchen bedeckt,
die stärker (mehr stabförmig-stachelig) oder schwächer, zuweilen
äußerst unscheinbar sind und dichter oder zerstreuter stehen. X
Randader bildet scheinbar die Fortsetzung der ersten Längsader.
Periorbiten dem Augenrande großenteils anliegend oder nahe
. . . . . e
liegend, wenigstens in ihrem oberen Verlauf; das untere, meist
spitze und mehr einwärts gerichtete Ende freier (bei Aulacogaster |
unten abgerundet: bei Cyrionotum Periorbiten vom Grunde an
frei). | |
Fühlerborste entweder scheinbar kahl, in Wirklichkeit mikro-
skopisch pubeszent (Gitona, Acletoxenus, Aulacogaster, Liomyza)
oder mit nach der Spitze hin an Größe abnehmenden Fiedern ver-
sehen, die eine obere, vollständige und eine untere, an der Basıs
mehr oder weniger unvollständige Fläche bilden. Die Fiedern sind |
meist an einer stärkeren geraden Achse angeordnet; in manchen |
Fällen ist diese aber schwächer und an den Verzweigungen winkelig |
gebogen. Im ersteren Falle trägt die Achse außer den großen
Fiedern gewöhnlich noch kleinere Strahlen oder Härchen in ge- s
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.).. 3
ringerer oder größerer Zahl; sehr zahlreich sind diese z. B. bei
Stegana Stroblii, wo sie eine auf der Innenseite der Fühlerborste
zwischen den beiden Fiederflächen stehende Zone oder Bürste
‚ bilden.
| Eine Knebelborste als Abschluß einer Reihe kleinerer seitlicher
Mundborsten oder -Härchen ist bei den Drosophilinae und Astiinae
. stets vorhanden, durch Größe ausgezeichnet; bei Aulacogaster wird
‘sie durch noch größere Seitenborsten übertroffen; sie fehlt bei
| Periscelis.
| Regelmäßig vorhanden, wenn die folgenden Beschreibungen
keine gegenteiligen Angaben enthalten, sind: Zwei Paar v, je zwei
npl und stpl; von letzteren ist die hintere meist größer.
Eine pth kann ich bei vielen Gattungen nicht wahrnehmen:
‚sie scheint dort sehr schwach zu sein oder zu fehlen (Drosophila ?).
Bei manchen Gattungen ist sie jedoch deutlich, wenn auch klein
" (bei Leucophenga sehr klein, bei Gitona und Camilla deutlicher, bei
Periscelis ziemlich stark).
Die seitlichen, auf die (etwaige) praesut folgenden Borsten des
Thoraxrückens könnte man entweder alle als sa gelten lassen (s.
Czerny über Drosophila, Zeitschr. f. Hym. u. Dipt., 3, 1903, S. 199,
‚Anm. betr. Coquillet) oder man kann gewisse davon, weil sie eine
| höhere, der Thoraxmittellinie genäherte Stellung einnehmen, als ia
betrachten ( s. z. B. Cyrionotum, Stegana, Aulacogaster) ; namentlich
bei Gattungen mit breitem Thorax, wie Stegana, ist dies bei einer
vorderen sa und mehr noch bei der hintersten pa ersichtlich. Wo
‚nichts anderes erwähnt ist, sind in der Regel die praesut und vier
| Borsten der dahinter liegenden Region (sa + ia) nachweisbar.
Die Beborstung der Beine ist noch zu untersuchen. Präapikal-
\ borste der Schienen nicht immer und nicht an allen Beinen deutlich;
‘gut erkennbar z. B. bei Drosophila unimaculata, sehr kräftig bei
Cyrtonotum. Bei dieser Gattung ist auch ein Borstenkranz am Ende
‚der Mittelschienen besonders gut entwickelt, was sonst oft nicht
‚der Fall ist.
| Die Randader ist nur bei Cyrionotum mit einer Reihe starker
Dornen besetzt, sonst höchstens schwach gedörnelt (Camilla acuti-
Dennis) oder weitläufig gewimpert. Die vierte Längsader ist in
ihrem letzten Abschnitt der dritten parallel oder mit ihr konver-
‚gent, nur bei Cyrtonotum abwärts gebogen. Die Basalquerader,
‚welche die hintere Basalzeile von der Diskoidalzelle trennt, ist auch
‚in Fällen, wo sie der Kürze wegen als fehlend bezeichnet wird, meist
| nur undeutlich. Analzelle und Analader fehlen bei den Astiinae;
bei Periscelis ist die Analzelle noch als schwachgerandeter Flecken
„erkennbar. Alula außer bei Astia enden.
| Die Abbildungen der Hypopyge von se hymomyza fuscimana und
A dıstincta sind von Prof. Hendel gezeichnet, dem ich auch verschie-
‚ dene Auskünfte, namentlich über Dipteren des Wiener Hofmuseums,
‚verdanke. Wo meine Literatur nicht zureichte, halfen Freund
1* 2. Heft
A H Lorenz Oldenberg:
Lichtwardt und das Deutsche Entomologische Museum mit ihren
Bücherschätzen aus.
Von allen berührten Faunen-Gebieten erwiesen sich die un-
garischen Südkarpathen (Herkulesbad) als das reichhaltigste für
interessante Drosophiliden, wie für manche anderen Dipteren-
Gruppen; ich möchte nicht unterlassen, auf diesen gesegneten Land-
strich, der ja schon als entomologische Fundgrube bekannt ist,
nochmals aufmerksam zu machen.
1. Mycodrosophila n. g.
Im Juli 1912 fand ich an Baumschwämmen bei Herkulesbad
Gesellschaften einer sehr niedlichen Drosophilide, die leicht als
Drosophila Johni Fok. (aus Slavonien) zu bestimmen war; bei °
Durchsicht von Löw’s Schriften stellte sich aber heraus, daß auch
die Beschreibung von Amiota (Phortica) poecilogastra Lw. (aus Süd-
rußland) auf mein Tier durchaus paßt. Diese Beschreibung ist so |
charakteristisch, daß die Synonymie mit John ohne Bedenken an-
genommen werden muß; die Einreihung von Zoecilogastra unter
Amiota kann nur auf einem Versehen beruhen. Der Phortica steht
die Art ferner als der Drosophila. Doch auch in dieser Gattung
kann sie aus mehreren Gründen nicht verbleiben; sie wird Ver-
treterin eines neuen Genus, für dasich mit Rücksicht auf ihre Fund-
stätte (uöxns, Gen. uöxnvog oder uöxov = Pilz) den Namen Myco- |
drosophila®) wähle. Von beiden Gattungen unterscheidet sie sich "|
durch anders beschaffenen Flügelvorderrand, kürzere zweite
Längsader, andere orb und nur ein Paar dc, von Phortica außerdem
durch Fehlen der Basalquerader und der praesc, durch Größe der
pv und durch einfache Beine.
Gattungscharaktere und Vergleich mit Dyosopdhila.
Gestalt im allgemeinen wie bei Drosophila. Augen wie bei dieser |
geformt; Augenbörstchen kurz und schwach, weitläufig stehend
(bei Dros. verschieden). Stirn unten etwas breiter als die größte |
Augenbreite, dort fast parallelrandig. Die kurzen Periorbiten ent-
fernen sich mit ihrer unteren Spitze vom Augenrande und reichen |
bis zur Längsmitte der Stirn oder wenig weiter. orb: um die Stirn-
längsmitte nur zwei große, die hintere aufwärts, die vordere ab- |
wärts gerichtet (bei Dros. drei große), dazwischen ein sehr kleines, |
aufrechtes Härchen. pv groß, fast die Größe der v erreichend. Ein ||
Kranz schwacher Occipitalbörstchen. oc abwärts divergent. |
Zweites Fühlerglied mit Rückenborste und sehr kleinen Börstchen, |
?) Streng genommen ist das Wort Drosophila sprachlich nicht ganz
korrekt: Nach Kretschmer, Sprachregeln für die Bildung und Betonung
zoologischer und botanischer Namen (Berlin, Friedländer & Sohn 1899),
$ 6e, 8. 5 muß bei Zusammensetzungen mit @ilog dieser Bestandteil stets |
voranstehen. Da sich aber die zahlreichen dieser Regel nicht entsprechenden
entomologischen Gattungsnamen nicht mehr abändern lassen, sei es gestattet,
das Wort Drosophila zu weiteren Zusammensetzungen zu verwenden.
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 5
‘ drittes etwas länger als breit, dicht pubeszent. Fühlerborste mit
etwa sieben Strahlen, von denen zwei am Ende unterseits stehen,
außerdem mit kleinen Härchen. Backen sehr schmal, hinten breiter,
' Augen am Hinterrand unten etwas verschmälert. Gesicht schwach
breit gekielt, wie bei Dros. Mundrand ganz wenig aufgeworfen.
'Mundöffnung mäßig groß. TIaster mit einer Endborste (Dros.:
bei verschiednen Arten ungleich). Zunge mit großen Saugflächen.
Am seitlichen oberen Mundrand eine Härchenreihe, vorn mit einer
‚größeren Knebelborste (Behaarung dieser Strecke bei Dros. zu-
‚weilen reichlicher); Backen hinter der Mitte mit einer unten-
stehenden Seitenborste; Hinterkopf unten an der Backengrenze
mit je einer abwärts gerichteten Borste.
Thorax erheblich gewölbt. Nur ein Paar dc (bei Dros. zwei
Paar), das kurz vor dem Breitengrad der Flügelwurzel steht.
"praesc fehlen (wie in der Regel bei Dros.). a nicht gänzlich ab-
‚wesend, wie Pokorny meint, sondern äußerst klein in zahlreichen
"Längsreihen, ohne Beeinträchtigung des Thoraxglanzes. h: eine
‚obere und eine untere (außer ganz kleinen Börstchen). 1 praesut.
‚Eine praea. Von den beiden folgenden sa ist die zweite besonders
‚groß; hinten eine kleine pa (bei Dros. ist diese Borstenreihe gleich-
‚mäßiger an Größe). Schildchen gerundet (bei Dros. flacher) mit
‚vier Borsten; das vordere, am Seitenrand stehende Paar kleiner als
"das Endpaar. Hintere stpl größer als die vorderen.
Hinterleib wie bei Dros., Ende beim & unten dichter behaart.
Hypopygium eingezogen. Legeröhre unten kurz vorstehend, aus
‘breitem Grunde verschmälert und nach oben gebogen (wie Dros.);
bei weiterem Hervortreten läßt sie drei Glieder erkennen.
| Beine schlank, normal. Vorderschenkel rückseits oben und
‚unten beborstet, wie bei Dros.; Präapikalborste an den Hinter-
‘schienen deutlich, an den vorderen Paaren undeutlicher (bei Dros.
‚leichter erkennbar).
| Flügel im ganzen ähnlich Dros., doch in der vorderen Region
‚etwas abweichend. Randader, wie bei jener, am Vorderrande ein
wenig verstärkt, die entsprechend verbreiterte erste Längsader
‚bildet an ihrem Ende scheinbar die Fortsetzung des Vorderrandes.
‚Der zweite Costaleinschnitt ist aber viel tiefer als bei Dros., nämlich
‚reichlich so lang als die vordere Ouerader (bei Dros. kürzer als diese) ;
die Randader erweitert sich vor diesem Einschnitt zu einem breiten
‚Zähnchen, so daß die Costalzellehier vonder Flügelfläche abgeschnürt
"wird. Häufig ist derVorderrand der Costalzelle einwärts gebogen, so
‚daß der Zahn mehr in Erscheinung tritt; liegt er dem Flügelrande an,
Bi ist er schwerer wahrzunehmen. So erklärt es sich, daß Löw und
‚Pokorny von der Zahnbildung nichts erwähnen; doch machen sie
auf die tiefschwarze Endigung der Costalzelle aufmerksam. Ob
diese Schwärzung ein Gattungs- oder nur ein Artmerkmal bildet,
Übleibe dahingestellt. Der Außenrand zwischen den beiden Costal-
einschnitten ist fast geradlinig; die dort zweireihigen Randbörstchen
endigen nicht mit einem wesentlich stärkeren Borstenpaar, wie bei
an
u
—
2. Heit
6 Lorenz OÖldenbers:
‚Dros., und sind nur unbedeutend länger als die folgenden des
Vorderrandes (bei Dros. ist dieser Unterschied deutlicher). Der
Flügelrand trägt außerdem feinere, mehr aufgerichtete, weitläufiger
gestellte Wimpern, welche die Costalbörstchen nur wenig überragen
und nicht in jeder Richtung sichtbar werden, auch wenig auffallen
(bei Dros. ebenfalls). Von der Hilfsader ist nur ein kurzer Basalteil
deutlich. Bald hinter dem Ende der dritten Längsader nimmt die
Randader an Stärke etwas ab (beides wie bei Dros.). Auch alula
ebenso: klein, aber deutlich, durch einen scharfen Endeinschnitt
begrenzt, am Unterrande ziemlich lang gewimpert; vom Einschnitt
an nimmt die lange Wimperung des übrigen Unterrandes nach der
Flügelspitze hin allmählich ab. Zweite Längsader mit der dritten
stärker divergent und viel kürzer als bei Dros.: der zweite Ab-
schnitt der Randader ist nur etwa 115mal so lang als der dritte,
dieser 2,—3mal so lang als der vierte (bei Dros. ist der zweite
Randaderabschnitt 2—3mal so lang als der dritte, dieser höchstens
zweimal so lang als der vierte). Eine vom Endpunkt der zweiten
Längsader gefällte Senkrechte trifft die vierte noch vor ihrer Mitte
(bei Dros. hinter der Mitte); die Flügel sind entsprechend breiter,
mit stärker gewölbtem Vorderrand. Dritte und vierte Längsader
von der hinteren QOuerader an parallel. Hintere Basal- mit der
Diskoidalzelle verschmolzen; vordere Querader ungefähr auf der
Mitte der so entstandenen gemeinschaftlichen Zelle, hinter der
Mündung der ersten Längsader stehend. Hintere QOuerader fast
senkrecht auf der vierten Längader, mit der fünften einen mäßig
spitzen Winkel bildend und ungefähr so lang wie das sanft abwärts
gebogene Endstück der letzteren. Analader verkürzt und schwach
entwickelt, wie die Analzelle.
Mycodrosophila poecilogastra Löw (Löw, Zeitschr. f. d. ges.
Naturw. XLIII, S. 419, 1874, als Amiota). Syn.: Drosophila Johni
Pok. (Mitt. des Naturw. Vereins Troppau, Nr. 4, S. 63, 1896).
Kopf gelb, unten blasser. Stirn in gewisser Richtung silber-
schimmernd, nach oben gesättigter gelb bis braungelb. Periorbiten
glänzend dunkelbraun, in je einem tiefschwarzbraunen, dreieckigen
Längsstreifen liegend, der, dem Augenrande sich anschließend,
nicht ganz bis zum vorderen Stirnrande herabreicht. Hinterkopf
gelblich, oben schwarzbraun verdunkelt, zwischen Stirn und Thorax-
ansatz zuweilen heller; unten gelbweiß mit schwachem Silber-
schimmer, wie die Backen. Gesicht weißgelb, glänzend. Drittes
Fühlerglied hellbraun, seltener auch das zweite oben gebräunt.. Das
als breiter Wulst vortretende Praelabrum ist dunkelbraun; auch
die Mundecken und zuweilen die Tasterenden sind gebräunt-
Der glänzend schwarzbraune, oben schwarze Thoraxrücken ist
in der Notopleuralgegend von den Brustseiten, wie bei Astia amoena
und concinna, durch einen dunklen Rand scharf abgegrenzt; über
diesen Rand zieht sich eine viel hellere, rötliche Zone vom Schild-
chen her seitlich entlang bis um die Schultern herum; diese geht
nach oben hin ganz allmählich in Tiefschwarz über. Auch Schild-
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 7
chen oben schwarz. Mesophragma braun. Schwingerknopf braun
' gefleckt. Beine blaßgelb. Vordertarsen des Z außen mit einer Reihe
von etwa sieben feinen, aufwärts gekrümmten Wimpern; auch die
Vorderschienen tragen in ihrer äußeren Hälfte etwa drei solche,
aber kleinere Wimpern. Hinterleibszeichnung sehr charakteristisch,
von Löw wie von Pokorny zutreffend, wenn auch ungleich, be-
schrieben. Letzterer vergleicht sie mit Asia concinna, meint aber
wohl amoena, denn erstere hat einen einfarbig gelben Hinterleib.
Stehen viele Exemplare zur Verfügung, so sieht man, daß die Zeich-
ı nungen recht veränderlich sind. Die drei ersten Tergite oben jeder-
seits mit einem kleineren, der vierte und fünfte mit einem größeren
schwarzen Fleck, letztere zwei Flecken nach oben meist dreieckig
oder rundlich verschmälert, erstere je drei Flecken von verschie-
dener Gestalt und Ausdehnung. Außerdem ist meist noch eine
, Reihe äußerer Flecken vorhanden, die mehr auf der Unterseite
liegen und vorwiegend an den drei ersten, oft auch an den beiden
‚letzten Ringen auftreten; sie können sowohl unter sich als mit den
oberen Flecken hinten zusammenhängen; am vierten und fünften
‚ Ring liegen sie jedoch, wenn überhaupt vorhanden, meist isoliert,
| besonders am fünften. An den drei ersten Ringen entsteht durch
‚ die seitliche Verbindung der Fleckenpaare häufig eine halbmond-
‚ förmige, gemeinschaftliche (ähnlich manchen Syrphuszeichnungen)
‚ oder eine mehr parallelrandige Makel; die Fleckenpaare können an
diesen Ringen fast ganz zu Längsbinden zusammenfließen. Die
‚ äußere Fleckenreihe kann völlig verschwinden (öfter beim) ; seltener
—— —— _ — —— ne a
)
[ind sämtliche Zeichnungen rötlich oder ganz blaß.
| Flügel schwach gelblich getrübt (Pokoıny gibt an: hyalin,
' Löw: grau-hyalin), besonders nach dem Vorderrande hin; die
| Costalzelle ist jedoch, abgesehen von der Basis, blasser. Zähnchen
vor dem zweiten Costaleinschnitt tiefschwarz, auch der gegenüber-
liegende Berührungspunkt der ersten Längsader und Randader ist
Ä geschwärzt, die Basis der Marginalzelle ein wenig gebräunt.
| Körperlänge bis gegen 2 mm.
|
2. Drosophila Fall.
| Drosophila trivittata Strobl fand ich im Juli 1912 in beiden
| Geschlechtern bei Herkulesbad zahlreich an Baumschwämmen. Die
gute Beschreibung, welche Strobl von einem einzelnen Weibchen
‚ gegeben hat (Wiener Ent. Zeit. XII, 8, 1893, S. 282), läßt sich daher
Meroanzen.
| Fühlerborste oben mit etwa fünf, unten am Ende mit etwa zwei
größeren Kammstrahlen. Augenbörstchen dünn, ziemlich weit-
‚ läufig stehend.
Die Backen, hinten etwas herabgehend, erreichen mehr als %;
' der Augenhöhe und tragen ganz hinten je eine größere Borste.
Taster mit einer kurzen Endborste. Hinterkopf oben dunkel, unten
‚hell. a in ungefähr sechs Reihen. h: eine obere und eine untere.
Die drei scharf gezeichneten, den Rücken ganz durchlaufenden
2, Heft
8 Lorenz Oldenberse:
' Thoraxstriemen vereinigen sich hinten in der Gegend der vorderen
dc. Die Mittelstrieme, welche fast immer vier a-Reihen umfaßt,
erweitert sich ganz allmählich nach hinten; die Seitenstriemen sind
vorn etwas breiter, ganz vorn jedoch außen bogenförmig ver-
schmälert und nach dem Vorderende der Mittelstrieme hin zuge-
spitzt, mit dieser sich meist vereinigend. Die zwischen den drei
Striemen frei bleibenden zwei gelben Linien sind gewöhnlich am
äußersten Vorderende kurz gespitzt und verschmälern sich dann
aus breiterem Grunde allmählich nach hinten. Rückenflecken des
Hinterleibs von verschiedener Gestalt und in sehr verschiedenem
Grade ausgebildet, klein und rund bis groß, bindenartig oder mehr
dreieckig; sie können sich auf fast alle Tergite erstrecken oder nur
auf einige vordere, auch so blaß ausfallen,daß sie fast ganz oder
völlig verschwinden. Auch ist bei den meisten Exemplaren, haupt-
sächlich den Weibchen und an den vorderen Ringen, je eine Reihe
äußerer Flecken vorhanden, die sich dem Seitenrande der Tergite
anschließen und dort verschmelzen können; bei stärkerer Aus-
bildung streben sie, sich auch dem Hinterrand der Tergite anlegend,
der inneren Fleckenreihe zu, mit der sie sich oft vereinigen®).
Borsten der Oberseite des Körpers schwarz, auch die Behaarung der N
Oberseite fast ganz dunkel.
Körperlänge 1%4—21, mm.
Von der merkwürdigen Drosophila nigrosparsa Strobl (Dipt. 7
v. Steierm. IV, S. 267, 1898) fand ich einige Exemplare beider
Geschlechter im Juli 1896 nahe den ‚Heiligen Drei Brunnen“ bei 7
Trafoi, 2 22 Anfang Juli 1908 auf feuchtem Waldboden bei |
Wölfelsgrund im Glatzer Gebirge, 1P am2.August1900 beiMacugnaga.
Stirn unten breiter als die größte Augenbreite; dicht gelbgrau be-
stäubt, unterer Teil breit rotgelb; dunkler braun sind der Ocellen-
fleck und zwei oben schmale, unten breite Bogenstriemen, die dene
Periorbiten innen anliegen und sich unten fast berühren. In der
Richtung der beiden oberen orb folgt auf dem unteren rotgelben
Stirnteil eine Reihe von etwa fünf Härchen. Von den beiden unteren
Hauptstrahlen der Fühlerborste steht die erste, viel größere der
Basis verhältnismäßig nahe. Taster mit einer Endborste. Schul-
tern außer der Hauptborste mit einigen kleinen. Augenbörstchen
dichtstehend. Die zahlreichen über den ganzen Thoraxrücken ver-
streuten Börstchen stehen auf dunklen Punkten, die dc auf kleinen
schwarzbraunen Flecken. a in 6 Reihen. Von den dunkelbraunen
Längsstriemen des Thorax sind die drei mittleren deutlicher und
zusammenhängender als die zwei äußersten, über die Quernaht
laufenden, doch sind zuweilen auch jene kaum vorhanden. Manch-
mal zeigt sich eine Querstrieme an der Quernahtgrube. Eine un-
vollständige braune Strieme geht über die Meso- und Pteropleuren.
2) Die so weitgehende Veränderlichkeit in der Fleckenzeichnung des
Hinterleibs bei ein und derselben Art ist wohl zu beachten; es können sonst
leicht bloße Variationsformen irrtümlich als selbständige Drosophila- Arten
angesehen werden.
_ Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 19)
Die schwarzbraunen OQuerbinden der Tergite lassen meist hinten
einen schmäleren, vorn einen breiteren hellen Saum frei und sind
häufig vorn erweitert. Flügel blaßbraun getrübt, besonders nach
; dem Vorderrande zu, in der Weise, daß der Flügel nach vorn hin
' am Grunde schmal, an der Spitze breit verdunkelt ist; die Bräu-
' nung zieht sich hauptsächlich an den Längsadern entlang (bis zur
‚ vierten einschließlich), die auf den verdunkelten Strecken etwas
‚ verstärkt sind. Oueradern deutlich braun gesäumt. Randader:
, zweiter Abschnitt 21, mal so lang als der erste und dreimal so lang
‚ als der zweite, dritter reichlich 14, mal so lang als der vierte. Ab-
schnitte der vierten Längsader etwa wie 113:1:11). Die äußere
Querader kommt dem letzten Abschnitt der fünften Längsader an
, Länge ungefähr gleich. Hüften dunkel. Beine braungelb. Schenkel
namentlich oberseits bis gegen die Spitze hin mehr oder weniger
, schwarzbraun, bei beiden Geschlechtern. Letzte Tarsenglieder
, etwas verdunkelt. Vorderschenkel mit nach unten und außen ge-
richteten, kürzeren und längeren Borsten. Hinterschenkel auf der
, Rückseite glänzend. Präapikalborste der Hinterschienen stark.
Sonst Beine nur kurz behaart. Hinterschienen etwas gekrümmt,
aus schmalem Grunde nach dem Ende zu verbreitert, vor diesem
, mit einer längeren flachen Ausbuchtung; beim 4 ist letztere deut-
‚ licher und das Ende der Hinterschienen etwas verdickt. Der drei-
eckige lappenartige Fortsatz, der sich beim & unterseits am Grunde
der Hinterferse befindet, ist ziemlich spitz; beim 2 findet sich an
dieser Stelle statt des Anhanges nur eine etwas stärkere und längere,
vom Fersengrunde nach dem Ende hin abnehmende Behaarung.
| Drosophila unimaculata Strobl (Wiener Ent. Z. XII, 8, S. 281,
1893) fand ich in den Alpen (Linthal im Kanton Glarus, drei Exem-
, plare), bei Schönmünzach im Schwarzwald und bei Herculesbad
(je ein Exemplar). Zu Strobls Beschreibung möchte ich noch be-
merken: Augenbörstchen dicht stehend. Die beiden das Stirn-
dreieck begrenzenden, lanzettförmigen, unten zusammenstoßenden
‚ oder sich vereinigenden Stirnstriemen sind dunkelrot bis schwarz-
_ braun, auch die Fühler dunkelrot bis schwarzbraun verdunkelt.
, Fühlerborste oben mit etwa 5, unten mit 2—3 größeren Strahlen.
\ Taster am Ende mit einigen Borsten. Die beiden mattroten, un-
_ deutlichen Längsstriemen des Thorax haben meist vor und hinter
der Ouernaht einen dunkleren, braunroten Farbenton, so daß dann
‚ zwei Paar dunklere Flecken hervortreten. Mit jenen alternieren
drei ebenfalls undeutliche, breite, schwärzliche Striemen. Außerdem
ist eine oberhalb der sa über die Quernaht laufende, rötliche,
fleckenbildende Zone von unbestimmter Ausbildung vorhanden.
| a nur sechszeilig. Eine obere und eine untere h. Der breite dunkle
, Mittelstreif sowie die beiden ihn begleitenden roten Striemen setzen
' sich mehr oder weniger deutlich über das Schildchen fort. Flügel
‚ rostbraun getrübt (dunkler als bei phalerata). Körper größer als
\ bei Phalerata.
2, Heft
10 Lerenz Oldenbers:
Strobl erklärt im zweiten Nachtrag zu den Dipteren von
Steiermark, 1909, S. 211, seine Art für synonym mit maculidennis
Gimm., wie ihm von Sintenis aus Livland gesandte Stücke be-
wiesen. Daß hier ein Bestimmungsirrtum vorliegen muß, ergibt
sich ohne weiteres aus der Beschreibung Gimmerthals (Corr. Bl.
Riga I, 106, 5, 1847). Dr. maculidennis hat folgende Eigenschaften:
Untergesicht weiß, in gewisser Richtung bräunlichgrün schillernd.
Stirn metallisch grün, Augenrand weißlich. Fühler schwarz.
Mittelleib aschgrau, auf dem Rücken braungrünlich, mit undeut-
lichen Striemen. Schildchen ebenso, an den Seiten weißgrau ge-
randet. Hinterleib grünlich. Beine durchaus schwarz. Schwinger
weiß. Flügel etwas bräunlich, an der Mündung der ersten Längsader
ein brauner Punkt. Raum zwischen dem Rand- und dem zweiten
Längsnerv ein wenig dunkler braun; auf der übrigen Flügelfläche
mehrere hellere, nicht scharf begrenzte Flecken. Länge 2—3 Linien.
— Diese Art wird schwerlich eine Drosodhila sein; Schiner (F. A. II,
S. 280) vermutete in ihr eine ‚„Diastata‘.
Bei Herkulesbad findet sich an Baumschwämmen häufig eine
größere Drosophila, welche mit Schiner’s Drosoßhila histrio sehr
gut, mit Meigen’s histrio weniger übereinstimmt und mit ersterer
jedenfalls identisch ist. Kopf rotgelb, unterer Teil hell schimmernd.
Stirn unten breiter als die größte Augenbreite, durchaus matt.
Das untere, freie Ende der Periorbiten ist sehr schmal und spitz.
Periorbiten und das die Ocellenerhebung umschließende Stirn-
dreieck hell bestäubt, die zwischen ihnen liegenden, unten ver-
schmolzenen Stirnstriemen dunkler rot. In der Richtung der beiden
oberen orb steht nach dem vorderen Stirnrande hin eine Reihe an |
Größe abnehmender Härchen. Fühler wie bei Schiner angegeben,
doch sind auch die zwei ersten Glieder oft etwas gebräunt. Fühler-
borste oben mit etwa fünf, unten gegen Ende mit zwei größeren
Strahlen. Augenbörstchen dünn und klein, weitläufig stehend.
Eine starke Knebelborste. Thorax und Schildchen infolge heller
Bestäubung nur mäßig glänzend, meist einfarbig rostgelb, Rücken
nur selten durch eine undeutliche schwarze, ganze oder geteilte
Mittelstrieme oder auch zwei vorn abgekürzte Seitenstriemen ver-
dunkelt. a unregelmäßig achtzeilig. Zwei ziemlich große h, eine |
obere und eine untere, außer sehr kleinen Börstchen. Die meist
schwarzbraunen Flecken der Tergite sind quer gestreckt, schmäler
oder breiter, oft fast ganz dem Hinterrande anliegend, sonst mehr
diesem als dem Vorderrande genähert; oft greifen sie am Hinter-
rande auf die Unterseite der Tergite über und hängen an der unteren
Längskante zusammen. Oben lassen die Flecken in der Regel einen
breiteren oder schmäleren Mittelstreifen frei, zuweilen sind sie aber
auch zu breiten, durchgehenden Querbinden vereinigt. Manchmal
bleiben die Flecken (auch nach dem Tode) heller, rotbraun bis rot-
gelb, so daß sie sich vom rotgelben Untergrunde nur wenig abheben.
Beim Männchen sind die beiden letzten Ringe nebst dem dicht be-
haarten Hypopyg oft schwarz. Die kurz vorstehende, meist säbel-
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 11
förmig nach oben gebogene Legeröhre ist rostgelb, gebräunt.
Schwinger und Beine gelb. Flügel rostgelb getrübt, nach dem
Vorderrande und Ende hin gesättigter; Enden der dritten und vier-
ten Längsader fast parallel; letzter Abschnitt der vierten nicht viel
‚länger als der vorletzte: das Verhältnis 115 zu 1 wird selten erreicht;
hintere Querader ungefähr gleich dem Endstück der fünften Längs-
‚ader. Körperlänge bis 4 mm.
| Bei Meıgen’s histrio ist der obere Teil der Stirn als glänzend
'ziegelbraun bezeichnet, wie Fühler und Mittelleib; die auf den
‘mittleren Tergiten stehenden Dreieckspaare sollen den Vorderrand
auch Zet die Schwinger sollen weiß sein (ähnliche Angaben macht
auch Zetterstedt). Dies alles ist bei meinen Tieren nicht der Fall,
| namentlich spitzen sich die Flecken nie derart nach vorn zu, wie es
Meigen’s Abbildung erkennen läßt; seine Typen sind nach Becker
(Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. II, 1902, S. 201) leider nicht mehr vor-
‚handen. Die Synonymie mit Meigen’s Art scheint mir daher
fraglich.
Drosophila obscura Fall. ist wegen ihrer Abänderungen be-
‚merkenswert. Thorax oft mit zwei undeutlichen bis vorn hin durch-
laufenden Striemen zwischen den dc; zwei äußere, weniger voll-
ständige, vorn öfter abgekürzte sind noch schlechter zu erkennen.
Bei Schiner und Zetterstedt ist von drei, also unpaaren, dunkleren
Längslinien die Rede; solche konnte ich nirgends entdecken.
h: eine obere und meist eine etwas schwächere und blassere untere.
‚a acht- bis sechszeilig. Hinterleib an der äußersten Basis zuweilen
‚rötlich. Flügel verhältnismäßig breit und Ende der zweiten
Längsader demgemäß reichlich aufwärts gebogen; dritter Abschnitt
der Randader etwa doppelt so lang als der vierte. Letzter Teil der
‚ vierten Längsader meist nicht ganz doppelt so lang als der vorletzte,
‘oft nur 1%. Vordere QOuerader etwas hinter der Mündung der
ersten Längsader. Hintere Querader fast immer viel kürzer als
‚das Endstück der fünften Längsader. Fühlerborste oben mit etwa
| vier, unten im Endteil mit zwei (oder drei) größeren Strahlen.
Taster mit einer Endborste. Augenbörstchen kurz und derb, dicht
stehend.
| Der Ansicht Czerny’s (Span. Dipt. III, Vhdl. d. Z. B. Ges.
| Wien 1909, S. 279), daß Dr. tristis Mg. mit obscura Fall. identisch
‚sei, muß ich aus den dort angeführten Gründen beipflichten; denn
| abgeschen von der Übereinstimmung in allen vorhin genannten
ı Eigenschaften findet man Übergänge zwischen der gleichmäßig
| blaßgrauen und der am Vorderrande schattierten Flügelfärbung,
‚ auch sind bei den Männchen immer die zwei ersten Glieder der Vor-
dertarsen vorn durch eine schwarze, in ein Zähnchen auslaufende
| Innenkante ausgezeichnet. Bei einem meiner schattierten Exem-
plare (die übrigens bei Berlin seltener zu erlangen waren und sämt-
"lich Männchen sind!) erstreckt sich die Flügeltrübung nicht auf
' den ganzen vorderen Endteil der Flügelfläche, sondern begleitet
\
nur die einzelnen Adern als schmale Säumung. Sowohl bei der
2
2, Heft
12 Lorenz Oldenberg:
Form mit angeräucherten wie bei der mit blassen Flügeln ist die
hintere Querader oft dunkler gesäumt, bei ersterer Form zuweilen
beträchtlich. Auch unterliegen beide Formen denselben Schwan-
kungen in der Färbung des Thorax und Kopfes: von schwarzbraun
(bei uns am häufigsten) bis fahlrot, dazwischen Übergänge mit ge-
mischten Farben. Vermutlich stellt auch sdurca Zett. (D. Sc. VI,
2550) nur eine Farbenabänderung von obscura dar mit dunklem
Thorax und dunklen Beinen, an denen nur die Hintertarsen rot
sind. Meine Exemplare mit angeräucherten Flügeln stehen der
Färbung nach in der Mitte zwischen Zristis und sfurca: Thorax
überwiegend schwarzbraun, Beine jedoch nur schwach verdunkelt
(hauptsächlich Vorderschenkel). Die von Meigen (S. B. VI, S. 85)
beschriebene odscura könnte wohl zur Not als sehr helle odbscura
Fall. gedeutet werden.
Die der obscura Fall. sehr nahestehende, durch einfache Vorder-
tarsen des Männchens sicher zu unterscheidende Drosophila rufi-
frons Löw (s. auch Strobl, Dipt. von Steierm., 2. Nachtr. 1909,
S. 210) fand ich bei Herkulesbad am Saft von Eichen. Die Stirn
ist bei allen meinen Exemplaren lebhaft dunkelrot, im Gegensatz
zum Schwarzbraun des Stirndreiecks und der Periorbiten. Der
Glanz des Thorax scheint ungefähr derselbe, der des Hinterleibs
stärker. Thoraxstriemen sind nicht wahrzunehmen. Flügel kürzer,
gleichmäßig bräunlich getrübt. Eine obere und eine untere h. Die
QOueradern sind bei den meisten Stücken mehr genähert als bei
obscura, so daß ihr Abstand etwa halb so groß ist als der letzte
Abschnitt der vierten Längsader, zuweilen noch geringer; seltener
sind die OQueradern weiter voneinander entfernt. Beborstung des
Körpers, auch Augenbörstchen, wie bei odscura. Beine bräunlich.
Von Bezzi erhielt ich aus Pavia plastisch ebensolche, aber viel
hellere Exemplare, mit rotbraunem Kopf und Thorax, mindestens
vorn rötlichem Hinterleib und fast rotgelben Beinen.
Zur Gattung Drosophnla.
Einige allgemeine Bemerkungen sind im Vergleich mit M yco-
drosophila enthalten (s. dort). — Augenbörstchen sehr verschieden-
artig: bei manchen Arten dichter und derber (z. B. funebris, fe-
nestrarum, obscura), bei anderen dünner, schwächer und nicht so
dicht (histrio, trivitiata). Breite der Stirn bei den einzelnen Arten
ebenfalls verschieden; unten, wo sie am engsten ist, etwas geringer
oder merklich größer als die größte Augenbreite. Das untere (und # '
zugleich innere), freie Ende der Periorbiten spitzer oder stumpfer );
je nach der Art. Von den drei auf der Stirnlängsmitte befindlichen
orb steht die mittlere, kleinste etwas mehr außen und meist deutlich
höher als die unterste (nicht bei allen Arten gleich). oc ziemlich
groß, abwärts divergent. pv groß, konvergent. Fühlerborste außer 4 F
den großen Fiederstrahlen mit einer Anzahl kleiner Härchen. Es
kommt ausnahmsweise vor, daß noch je ein oder gar zwei kleinere
dc vor dem normalen vorderen Paar sich erheben, allmählich in die
BESSERE De
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 13
| dortige Reihe vorderer Rückenhärchen .übergehend (bei funebris
beobachtet). h meist zwei, eine obere und eine untere. Von den
vier Schildborsten ist das hintere Paar gekreuzt.
3. Scaptomyxa Hardy.
Die Gattung oder Untergattung Scaptomyza hat Becker in den
„Dipteren der Canarischen Inseln“ (Abdr. aus den Mitt. d. Zool.
‘ Mus. Berlin IV, 1, 1908, S. 157—159) sehr übersichtlich nach den
ı hauptsächlichsten Arten behandelt; zu den am Schluß der Be-
sprechung hervorgehobenen Gattungsmerkmalen weiß ich nichts
hinzuzufügen, was zur Herbeiführung einer scharfen und klaren
Trennung von Drosophila geeignet wäre; es handelt sich bei Scapto-
myza mehr um graduelle Unterschiede, wie schmale Gestalt, dichte
Bestäubung des Ihorax, geringe Zahl der a-Reihen (höchstens vier-
zeilig; bei Drosophila mindestens vierzeilig).
Die Börstchen der schwach pubeszenten Augen sind kurz und
| derb, gedrängt stehend; doch ist dies bei manchen Drosophila-
Arten auch der Fall. Die beiden untersten orb stehen mehr wage-
| recht zu einander als bei den meisten Drosophila-Arten, so weit ich
\ sie kenne (hier meistens eine mehr über der andern). Taster mit einer
etwas größeren Endborste. Bei den Formen mit vierzeiligen a sind
| die äußeren Reihen hinten sehr oft, vorn seltener abgekürzt; es
‚ kommen zuweilen auch Unregelmäßigkeiten in der Stellung der
‚seitlichen a vor. So große, winkelig abwärts gerichtete Endlamellen,
wie sie beim & von tetrasticha und auch flaveola sich finden (auf die
zuerst Becker aufmerksam gemacht hat), sind bei Drosophila wohl
\ nicht zu beobachten. Die wie bei Drosophila geformte Legeröhre
ist an ihren langen unteren Endkanten, die am Ende nach kurzer
Aufbiegung zusammenschließen, mit verhältnismäßig kräftigen,
| gleichmäßigen, dunklen Sägezähnen besetzt; bei Drosophila sind
‚ solche Zähnchen auch vorhanden, scheinen aber meistens etwas
\ schwächer, bei manchen Arten sogar viel schwächer zu sein (deut-
Inlicher z. B. bei Phalerata).
Bei Berlin ist graminum Fall., die Art mit zweizeiligen a, wohl
| gemeiner als Zetrasticha Beck. Von letzterer fand ich bei Trafoi
mehrere Exemplare einer durch Größe und Färbung abweichenden
\ Form: auffallend blaugrau, glanzlos; Kopf hell rotgelb, ausgenom-
‚ men Stirndreieck, Periorbiten und größerer, oberer Teil des Hinter-
kopfes (diese Teile blaugrau) ; Thorax mit drei braunroten Striemen,
die mittlere über das Schildchen fortgesetzt; Fühlerborste außer
der Spitze oben mit vier Strahlen, unten mit einem Strahl; Backen
breit, hinten etwa von 1; der Augenhöhe; die abwärts gerichteten
Endlamellen des & sehr groß; Körperlänge reichlich 3 mm. —
Strobl sieht Zetrasticha als Varietät von graminum an (Dipt. v.
Steierm., 2. Nachtr. 1909, 'S. 211).
Auch griseola Zett. wird von Strobl nur für eine Varietät von
=, graminum gehalten (Dipt. v. Steierm. II, S. 132), vielleicht mit
Recht. Auf einige meiner Berliner Exemplare paßt die Beschrei-
2. Heft
14 Lorenz Oldenberg:
bung von griseola ziemlich gut (drittes Fühlerglied gebräunt, auch
obere Stirn, Untergesicht, Mundrand, Zunge, Prälabrum, Taster-
spitze und Schenkel verdunkelt, doch bei verschiedenen Exemplaren
in ungleichem Grade und manchmal außer den Fühlern nur einige
dieser Körperteile. Vierzeiligkeit der a scheint ebenfalls vorzu-
kommen), doch weichen sie in der Färbung so sehr untereinander
ab, daß manche Stücke der ebenfalls recht veränderlichen gra-
minum nahe kommen und die Vermutung der Arteinheit nicht von
der Hand zu weisen ist.
Wenige meiner hiesigen, gelblich gefärbten Exemplare und eins
vom Bodensee sind durch den Höcker des oberen Gesichts und durch
zweizeilige a als flava Mg. unverkennbar. Die dunkelgelbe Strieme
zwischen den a ist allerdings glanzlos, auch sind zwei Seitenstriemen
des Rückens wahrzunehmen, wie bei flaveola. Stirn mattgelb, hell
bestäubt. Gegend des Stirndreiecks bei zwei Exemplaren, wie der
Hinterkopf, von dunklerer, graubrauner Grundfarbe, auch Thorax
und Schildchenmitte etwas dunkler. Fühlerborste außer der kurzen
Endgabeloben mit vier Strahlen, unten mit einem Strahl (an einem
Fühler ein Strahl mehr). Lichtwardt fing diese Art außerdem auf
der Insel Usedom, bei Pistyan und bei Zernest (Siebenbürgen).
Sc. flaveola Mg. ist bei Berlin nicht selten, besonders an Rän- 4
dern von Gewässern; ich fand die Art auch auf Borkum, bei Tam-
bach in Thüringen und bei Marburg in Hessen. Die zweispaltige
Stirnstrieme zwischen dem weiß bestäubten Stirndreieck und den 3 |
weiß bestäubten Periorbiten ist meist nach oben hin rötlich, nach "|
unten mehr gelb. Wie die drei Thoraxstriemen, ist auch die Noto-
pleuralkante gewöhnlich dunkelgelb; alle diese Linien können schär- |
fer oder schwächer ausgeprägt sein, auch ganz verschwinden. |
Hinterleib rein mattgelb bis schwarzbraun verdunkelt. Die Längs- |
kante, welche auf der Unterseite die Tergite begrenzt, ist meist
sehr dunkel. Die großen Endlamellen des Hypopygs sind abwärts
gerichtet und öfter schwärzlichbraun als gelb. |
4. Chymomyza Czerny. |
Chymomyza caudatulan. sp. d.
Caput rufum, fronte et occipite obscuris, cinereo-pollinosis,
parte inferiore albo-micante; antennis nigricantibus. Thoracis
dorsum obscurum, pollinosum, lateribus rufescentibus, pars inferior
rufa. Abdomen nigrum, pollinosum, ventre rufo. Hypopygi
lamellae terminales magnae, superiores longe ciliatae. Pedes rufi,
anteriorum femoribus, tibiis et metatarsis nigris. Alae omnino ||
brunneo-hyalinae, costa luteo-brunnea. =
Von dieser leicht kenntlichen Art fing ich ein d am 20.7.1912
bei Herkulesbad. : Hinterkopf und Stirn schwärzlich, dicht grau
bestäubt, nur ganz unten rotgelb. Stirn ganz vorn und an den
Periorbiten mehr rötlich, oben etwas schmäler als bei costata und
fuscimana. Die rötlichen Fühler namentlich am dritten Glied ver-
dunkelt. Gesicht und Backen mit weißem Schimmer, blaß rotgelb,
- Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 15
wie die Mundteile. Fühlerborste oben mit etwa vier, unten mit
zwei Fiederstrahlen. Thoraxrücken und oberer Teil seiner Seiten
nebst Schildchen und Mesophragma schwärzlichbraun mit mäßigem
Glanz, gelbgrau bestäubt; an den Seiten, nämlich unterhalb der
' de bis zu den Schultern einschließlich, spielt der Thoraxrücken ins
Rötliche. Schüppchen braun. Unterer Teil des Thorax nebst den
, Schwingern blaß rotgelb. An den Schultern stehen außer der
' Hauptborste noch ein paar kleinere. Hinterleib schwarzbraun,
mäßig glänzend, etwas bestäubt. Bauch rotgelb. Die beiden schma-
‚ len, oberen Endlamellen des Hypopygiums größer und länger ge-
' wımpert als bei den anderen Arten; die locker stehenden End-
wimpern besonders lang und geschweift. Darunter sieht man zwei
kräftige, schwarzbraune, schwach behaartezangenähnliche Lamellen.
(Figur 1: Hinterleibsende seitlich.) Beine rotgelb. An den Vorder-
beinen sind Schenkel, Schienen und Fersen schwarzbraun, nur die
ı äußerste Basis der Vorderschenkel und die Kniee rotgelb. Vorder-
schenkel reichlich beborstet, namentlich eine Borstenreihe der Hin-
terseite kräftig. Hüften vorn beborstet. Flügel gleichmäßig
hyalin, nur sehr schwach getrübt, mit gelbbrauner Randader, ohne
jede Spur von Schatten vor der Flügelspitze oder Verdunkelung
der Costalzelle, auch ohne weißen Schimmer an der Flügelspitze.
, Randader etwas verdickt, gelbbraun wie die anderen Adern.
Analader ein wenig deutlicher als bei den anderen Arten, besonders
ihr stummelartiger Anfang. Die vordere Querader ist von der
, Mündung der ersten Längsader etwas weiter fortgerückt als bei
fuscimana und namentlich als bei costata. Letzter Abschnitt der
vierten Längsader nur etwa doppelt so lang als der vorhergehende,
' oder wenig länger. Körperlänge 2%4 mm.
Fig. 3.
Er nie..l: Chymomyza fuscimana ur distincta
Chymomyza caudatula n. Zett. \ gg.
inkerleibsonden seit- Hypopyge (die vorderen Anhänge vorgezogen).
lich. (Old. fec.) (Hendel fec.)
Bei Chymomyza costata Zett. steht die vordere Querader der
Mündung der ersten Längsader am nächsten unter allen Arten.
' Auch die hinteren Beinpaare sind manchmal etwas verdunkelt, die
© Vorderbeine zuweilen schwächer gebräunt als im Normalfalle, bleiben
‚ aber stets die dunkelsten der drei Paare. Die Lamellen des Hypo-
um —
me
x
2. Heft
”r
u
16 Lorenz Oldenberg:
pygiums, welches bei meinen Exemplaren nicht deutlich hervor-
tritt, scheinen sehr klein und kurz behaart zu sein. Ich fand die
Art in beiden Geschlechtern: mehrere Stücke bei Wölfelsgrund, je
eins bei Gastein, St. Moritz, Gernsbach (Schwarzwald) und Tatra-
füred.
Die Tiere, welche ich früher als Ch. fuscimana Zett. ansah,
lösen sich bei näherer Betrachtung in zwei Arten auf, die ich
zunächst A und B nennen will. Die Männchen lassen sich leicht
durch die Anhänge des rostbraunen Hypopygs, welches (wenigstens
bei meinen Exemplaren) meistens vorgestreckt und der Beobach-
tung gut zugänglich ist, leicht unterscheiden. Unter dem Bauch
erblickt man ein Paar vordere, kleine, stielförmige Anhänge, deren
löffelartige Enden innen kurz beborstet sind; bei A (Fig. 2) tragen
diese Anhänge auf der Mitte der Außenseite eine abstehende,
schwarze Borste, bei B nicht. Bei B (Fig. 3) endigen die beiden am
Grunde fußförmig nach hinten gebogenen Endlamellen breit blatt-
artig, blaßgelb durchscheinend, außen am Rande schwarz gewim-
pert; die besonders am Hinterrande langen Randwimpern bilden
einen nach innen und unten offenen Schirm, der an manche Dolicho-
podiden erinnert; die Endwimpern sind länger als die Breite der
Lamelle, wenn auch viel kürzer als die von caudatula. Bei A sind
die Endlamellen nicht so breit, mehr länglich halbkugelschalig,
undurchsichtiger, außen mit starren, schwarzen Börstchen dicht
besetzt, deren Länge die Lamellenbreite nicht übertrifft. Bei A
ist das Hypopyg etwas größer, vielleicht auch glänzender. Auch
die Flügelzeichnung läßt in der Regel kleine Verschiedenheiten |
erkennen. Bei A scheint die Costalzelle meist etwas mehr getrübt
als bei B. Die Annäherung der Oueradern ist, wie ich glaube, bei
A zuweilen etwas größer, so daß der letzte Abschnitt der vierten
Längsader öfter 21,—3mal so lang ist als ‘der vorletzte, bei B
jedenfalls reichlich doppelt so lang. Der Flügelrand beider Arten
ist am Ende der zweiten Längsader von einem Schatten umzogen,
der in der äußersten Spitze der Randzelle beginnt und in der fol-
genden Zelle bis über die Mitte des Randabschnittes reicht, bei A
von der verstärkten Spitze der zweiten Längsader aus nach der
Flügelspitze hin und nach innen (nach der dritten Längsader hin)
ganz allmählich abnehmend; bei B bildet dieser Schatten fast |
immer einen deutlichen kleinen Randmalfleck, dessen untere Grenze
die Längsmitte der Submarginalzelle wenig überschreitet. Der
Flügelschatten läßt sich oft bis über die dritte Längsader hinaus
verfolgen, welche innerhalb des Schattens etwas geschwärzt ist.
Die Flügelspitze beider Formen ist um die Mündung der dritten
und vierten Längsader durch einen weißen, nach innen abnehmen-
den Schimmer ausgezeichnet; die Randader wird im letzten Teil
der Submarginalzelle, hinter dem Schattenfleck, schwächer und
nebst den dünneren Enden der genannten Längsadern ebenfalls
weiß. Vorderschenkel beider Arten oben rückseits hinter der Mitte
mit einer besonders beim & auffallenden Borste, bei letzterem unter-
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 17
| seits mit dicht gereihten schwarzen Börstchen; übrigens sind die
' Vorderbeine manchmal nur dunkel gestriemt oder auch fast ganz
| rotgelb statt dunkelbraun. Legeröhre blaßgelb, plump, kurz vor-
em um
tretend.
Welche der beiden Arten ist nun fuscimana ? Zetterstedt sagt
von dieser, und zwar von der Hauptform (Dipt. Scand. VI, S. 2556):
„ad apicem nervi secundi longitudinalis umbra obsoleta‘““. Später
(XI, S. 4336) beschreibt er eine einmal gefundene nordische Varietät
b: „antennis superne fuscis, thoracis linea dorsali vix ulla, alarum
macula costali versus apicem distinctiori“. Hinsichtlich der dunk-
leren oder helleren Färbung und Zeichnung mancher Körperteile,
so auch bezüglich des Vorhandenseins oder Fehlens der Thorax-
strieme, scheinen aber meine beiden Arten in gleicher Weise ver-
änderlich, so daß diese Merkmale keinen sicheren Anhalt bieten;
eher könnte man auf den beständigeren Unterschied des Flügel-
flecks Wert legen: dann paßt Zetterstedt’s Hauptform sehr gut
auf A, seine Varietät b auf B. So lange ich die nordischen Typen
' nicht kenne, glaube ich daher die Form A als eigentliche fuscimana
ı Zett. ansehen zu dürfen. Die Form B, welche mutmaßlich der
fuscimana var. b Zett. entspricht, ist aber ebenfalls eine längst
bekannte Art, nämlich die österreichische distincta Egger. Typen
' sind zwar nicht mehr vorhanden, aber einige Stücke, welche als
distincta in Schiner’'s Sammlung stecken und von Hendel auf
meinen Wunsch mit A und B verglichen worden sind, entsprechen
_ sämtlich meiner Form B; es ist also wahrscheinlich, daß diese auch
Egger’s Art zu Grunde gelegen hat. Sollten die Typen aus A und
B gemischt gewesen sein, so würde A als fuscimana Zett. ausscheiden
und B als distincta Egg. übrig bleiben. Daß man bisher beide Arten
verwechselt hat, geht auch aus Strobl’s Klage (Dipt. v. Steierm.,
2. Nachtr. 1907, S. 211) hervor, er könne distincta Egg. nach einem
ihm von Mik aus Oberösterreich übersandten Exemplar durchaus
nicht von fuscimana Zett. unterscheiden. Der weiße Schimmer
der Flügelspitze ist von den genannten Autoren, auch von Schiner,
anscheinend übersehen worden. Beide Arten sind oft scharenweise
an frischen Holzklaftern anzutreffen. So kommt fuscimana bei
Berlin häufig vor; ein Exemplar fand ich auch bei Gernsbach im
Schwarzwald. Distincta scheint Gebirgsgegenden zu bevorzugen:
bei Gernsbach und Wölfelsgrund sammelte ich sie zahlreich an
Klaftern, einige Stücke auch auf nassen Planken am Pfänder bei
Bregenz, ein d an gefälltem Holz bei Gellivare in Lappland; bei
Berlin nur ein einziges & (Finkenkrug).
Drosophila albopunctata Beck. (Acta Soc. Scient. Fenn. XXVI,
9, 1900, S. 64) von der sibirischen Insel Nikander gehört nach der
Beschreibung offenbar in die nächste Verwandtschaft dieser beiden
Arten, wenn sie nicht gar mit einer von ihnen identisch ist; doch
kann es sich sehr wohl um eine selbständige Art handeln, wofür
die Angabe ‚Die Randader ist dick und dunkel bis zur vierten
Längsader‘‘ sprechen würde.
Archiv für Naturgeschichte :
1914. A.2 2 2, Heit
18 Lorenz Oldenberg:
Die Gattung Chymomyza (s. Czerny, Zeitschr. f. Hym. u.
Dipt. III, 3, 1903, S. 199) ist von Drosophila am leichtesten durch
die orb zu unterscheiden. Körper schmäler und meist zylindrischer
als bei jener. Die Knebelborste hebt sich von der seitlichen Mund-
borstenreihe meist nicht so scharf ab wie bei Drosophila. Die
verlängerten Vorderhüften haben mit den verstärkten Vorderschen-
keln zusammen eine größere Reichweite als bei Drosophila, wodurch
dem Tier eine eigentümliche Haltung verliehen wird. Die Ver-
stärkung des Flügelvorderrandes (hauptsächlich von der Mündung
der ersten Längsader ab bis gegen die der dritten hin) tritt etwas
mehr hervor als bei Drosophila. Meist ist die Randader verdunkelt;
ebenfalls, wenn auch nicht in demselben Maße, die erste Längsader,
besonders ihre breite Basalhälfte. Vermutlich bietet das Hypo-
pygium auch Gattungsmerkmale. a ungefähr achtzeilig. Augen-
börstchen schwach, weitläufig stehend. Jedenfalls ist Chymomyza
Cz. eine gut begründete Gattung und braucht nicht als Untergattung
von Drosophila angesehen zu werden, wofür Strobl eintritt (Dipt.
v. Steierm., 2. Nachtr. 1909, S. 211). Die Arten halten sich außer
an Baumsäften mit Vorliebe an frischen Holzklaftern oder frisch
gefällten Stämmen auf, wo sie, von Zeit zu Zeit mit den iss
vibrierend, langsam umherspazieren.
Tabelle der Arten:
1 Flügelvorderrand am Ende der Radialader beschattet; Flügel-
spitze weißschimmernd 9,
— Flügel ohne solche Auszeichnungen 3.
9 Flügel meist mit deutlichem Randfleckchen hinter der Radial-
ader; Endlamellen des Hypopygs beim & mit langbewimpertem
Rande distincta Egg.
— Flügel meist ohne deutliches Randfleckchen hinter der Radial-
ader; Endlamellen des Hypopygs beim & außen kurz beborstet
fuscımana Zett.
3 Randader schwarz. Costalzelle gebräunt. Grundfarbe der
ganzen Körperoberseite schwarz costata Zett.
— Randader gelblich. Costalzelle nicht gebräunt. Thorax schwarz
bis rötlich caudatula n. Sp.
5. Paraleucophenga n. 2.
Am 25. Juli 1900 fing ich bei Macugnaga eine Drosophilide,
die mit Leucophenga guinguemaculata Strobl nach der Beschreibung
(Wiener Ent. Z. XII, 8, 1893, S. 283) die größte Ähnlichkeit zeigt,
jedoch durch hellere Körperfärbung und nicht völlig übereinstim-
mende Lage der Flügelflecken abweicht. Wahrscheinlich handelt
es sich nur um eine Varietät, die ich hiermit guinguemaculata var.
marginalis nenne. Die Hinterleibsspitze des einzigen Exemplars
ist so tief eingezogen, daß sich das Geschlecht schwer erkennen
läßt; verglichen mit beiden Geschlechtern von L. maculata Duf.,
scheint das Tier ein Weibchen zu sein in Anbetracht des fehlenden
Silberglanzes und der unten nicht verengten, sondern parallel-
22 ER I I ET ER TC EL TEE a a on
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 19
randigen Stirn, deren Breite dort der größten Augenbreite gleich-
kommt. Die Unterschiede sind folgende:
Oberrand des dritten Fühlergliedes nicht gebräunt, sondern
Fühler ganz rotgelb. Die drei undeutlichen Striemen des Thorax-
rückens sind nicht breit, sondern schmal, vorn abgebrochen und
kaum wahrnehmbar. Schildchen ganz rotgelb, ohne Bräunung der
' Seitenränder. Postscutellum mit zwei braunen Längsspuren.
Mesophragma in der Mitte gleichmäßig breit gebräunt (anstatt mit
“ zwei Längsstriemen). Brustseiten rotgelb, manche Teile etwas
dunkler; so tritt eine breite bräunliche Längszone hervor, welche
‚ über die Mitte der Mesopleuren läuft ;auchSternopleuren und Ränder
des Schwingerkopfes etwas dunkler. Zeichnung des Hinterleibs
nicht sehr scharf begrenzt, im Gegensatz zur Hauptform. 1. Tergit
rotgelb, 2. mit dunkler Hinterrandsbinde, die sich an den Seiten-
rändern nach vorn verlängert und in der Mitte nach dem Hinter-
rande hin eingebuchtet ist. 2.—5. Tergit mit dunklen Endbinden,
die, in gewisser Richtung betrachtet, nach vorn undeutlich drei-
‚ eckig erweitert sind; es kommt so die unklare Spur einer dunkleren
, Mittelstrieme zustande, die sich auf dem ganzen Hinterleib ver-
‚ folgen läßt. Auch die Binden des 3. und 4. Tergits lassen nach dem
| Hinterrande zu eine kleine Einbuchtung erkennen. Die Vorder-
‚, ränder des 3.—5. Tergits sind nicht vierzähnig wie bei der Haupt-
form. Beine ganz rotgelb, ohne Bräunung der Tarsen;; höchstens sind
die hinteren Schenkelpaare an der äußersten Spitze der Hinterseite
etwas dunkler. Flügel bräunlich-hyalin, länger und verhältnismäßig
‚, schmäler als bei maculata und deutlich zugespitzt°); die 3. Längs-
ader mündet unmittelbar vor der Spitze. Während bei maculata
‚ die Enden der 3. und 4. Längsader parallel laufen, ist bei vorliegen-
‚ der Art das fast gerade gestreckte Endstück der 4. etwas aufwärts
‚ gerichtet, der dritten zugeneigt (wie von Strobl angegeben), etwa
1%4mal so lang als der vorhergehende Abschnitt; die 1. Hinter-
randzelle ist daher über der hinteren Querader am breitesten, nach
dem Ende hin verschmälert (ähnlich Phortica). QOueradern braun
umschattet. Auch die drei übrigen Flügelflecken sind besser
| Heckenartige Trübungen zu nennen. Strobl sagt: Nahe der Basis
‚ der 4. Längsader ein braunes Fleckchen und am Ende der 2. und
ı 8. Längsader ein breiter brauner Fleck. Bei meinem Exemplar
‚ schließt sich die erste dieser Trübungen an die 1. Längsader an,
derart, daß diese Ader selbst und die Basis der Randzelle am
‚ dunkelsten sind; auch die ganze Costalzelle ist gebräunt. Der zweite
| Schatten erstreckt sich auf den größeren Endteil der Randzelle und
reicht über ihr Ende hinaus bis in die Längsmitte der folgenden
Zelle hinein, dorthin verblassend, am dunkelsten längs dem Flügel-
rande nach der Spitze der Randzelle hin; die dritte, schwächste
Trübung liegt am Ende der dritten Längsader, hauptsächlich ober-
5) Hendel’s Oxyleucophenga (Ent. Mitt., Dahlem, II, 1913, Nr. 12,
ı 8. 386) ist eine andere Gattung.
2* 2, Heft
20 ' Lorenz Oldenberg:
halb. Auf diese Weise erscheinen außer den Queradern Vorderrand
und Spitze der Flügel dunkel markiert. Es wird nicht nur die
1. Längsader in ihrem Verlauf viel breiter als bei maculata: auch
die ganze Randader ist stärker. Diese verhält sich im übrigen wie
bei maculata. Die Hilfsader trägt einen deutlichen, fleckenhaften
Ansatz, der am 1. Costaleinschnitt mündet. Ein weiterer, wesent-
licher Unterschied von maculata liegt darin, daß die Randader
nicht, wie bei dieser, unmittelbar hinter der 3. Längsader plötzlich
an Stärke abnimmt und völlig verschwindet, sondern nach ihrem
Abnehmen noch als sehr dünner Strang bis zur 4. Längsader weiter
läuft. Meine Art paßt also nicht in die Gattung Leucophenga
hinein und muß so gut, wie letztere wegen der kürzeren Randader &
von Drosophila abgetrennt wurde, als Typus einer nahestehenden,
neuen Gattung angesehen werden, zumal die anderen kleinen
Unterschiede der Aderung (Stärke der Rand- und 1. Längsader,
Richtung der 4. Längsader) und die abweichende Flügelform hinzu-
kommen. Die neue Gattung nenne ich Pavaleucophenga. Die
übrigen plastischen Merkmale stimmen im wesentlichen mit Leuco-
phenga überein. Ob das d sich ebenfalls durch Silberglanz auszeich-
net, muß die Zukunft lehren. Die ganze Aderung weist auf nahe
Verwandtschaft mit Phortica hin. Untereinander sind diese drei
Gattungen durch Anwesenheit der praesc näher verwandt als mit
Drosophila; die bei Phortica deutlichere Basalquerader ist bei den R
übrigen wenigstens als Spur gut zu erkennen.
6. Leucophenga Mik _
Leucophenga maculata Duf. fand ich bei Berlin nur in einem
einzigen weiblichen Exemplar auf einer Pichelsberger Veranda; 1 9
bei Pinzolo in Tirol. Bei Herkulesbad ist die Art nicht selten,
hauptsächlich an geschützten Stellen der Ufer von Waldbächen 1
und unter überhängenden Felsblöcken.
&: Schin. F. A. II, S. 275. Das dritte Fühlerglied ist wie beim 1
Q häufig gebräunt, besonders am Rande und am Ende. Die gelb-
weiße Seitenzone des Thoraxrückens, welche vorn bis über die
Schultern, hinten bis zum Schildchen reicht, hat oben zwei bogen-
förmige Begrenzungslinien, die über der Quernaht zusammen-
stoßen. Die dc stehen zuweilen auf einer rötlichen, hinten breiteren
Linie. Von den geflckten Tergiten hat das erste in der Mitte eine
kleine Makel, die zuweilen undeutlich ist oder fehlt; die Seiten-
flecken liegen auf der Kante. Während das dritte Tergit einen 4
bis zur (auf der Unterseite des Hinterleibs liegenden) Seitenkante
sich erstreckenden großen Fleck trägt, finden sich auf der Unter-
seite des zweiten, vierten und fünften (sehr kurzen) noch besondere
Makeln am Seitenrand. Dazu kommen die zu einer unterbrochenen
Strieme angeordneten Mittelflecken aller dieser Tergite.
9: Zett. Dipt. Scand. XIV, S. 6428. Kopf rotgelb. Stirn in
der Mitte mehr rotbräunlich, die Seitenränder lichter und weißlich
bestäubt. Ocellenfleck dunkel. Hinterkopf in der Aushöhlung |
u u 7 a u 1
a,
— —
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 21
dunkel mit heller Bestäubung, oberer Rand gelb. Der ganze untere
Kopf rotgelb, weiß bestäubt. Thorax ganz matt rostgelb, gelb
bestäubt, oben mit sehr schwachem Glanz und unbestimmten,
dunkler roten Längsstreifungen: zwischen den Dorsozentrallinien
treten stets zwei dunkel rostrote, vorn und hinten abgekürzte
Striemen hervor. Seitenzone des Thorax, namentlich Schultern,
etwas lichter, weiß bestäubt. Brustseiten mit dunkleren Partien
' und weißer Bestäubung, ebenso Mesophragma; auch Postscutellum
etwas gebräunt. Schildchen mit breitem, mattrotem bis braun-
' rotem Querband, das nur einen weißbestäubten vorderen und hin-
teren Saum übrig läßt. 1. Tergit wie beim { gezeichnet. Die Flecken
(je 3) auf der Oberseite der vier folgenden Tergite gewöhnlich ge-
' trennt, können sich auch berühren und verbinden. Auf der Unter-
seite dieselbe Fleckenanordnung wie beim &; diese unteren Flecken
sind oft verbunden. Auch beim 9 ist ein, wenn auch schwacher
Silberschimmer bemerkbar, am deutlichsten auf dem Hinterleib.
Zur Gattung Leucophenga. Stirn schmäler als bei Droso-
phila, beim 2 fast parallelrandig, unten etwa von größter Augen-
breite, beim & etwas schmäler, die Seitenränder nach unten zu-
sammenneigend. orb 3: die oberste, stärkste, hoch, in der Höhe
der kräftigen, abwärts divergenten Oc entspringend; die beiden
_ unteren nahe zusammenstehend, die untere von ihnen abwärts
gerichtet, in der Stirnlängsmitte. pv mittelgroß, gekreuzt. 2 Paar
dc, das hintere größer. 1 Paar praesc vorhanden, kleiner als die
hinteren dc. Die zahlreichen Börstchen des Thoraxrückens bilden
nur unvollkommene Reihen; regelmäßig sind sie immer um die
Mittellinie des Thorax und vor den dc; a weder genau 6-, noch 8-,
noch 10zeilig. h außer einer größten mehrere kleinere von ver-
schiedener Länge. 2 stpl. 4 Schildborsten, die hinteren gekreuzt.
Costaleinschnitte schwach. Basalquerader rudimentär, wie bei
Drosobhila; von dieser durch die kürzere Randader und durch
Anwesenheit der praesc verschieden.
7. Phortiea Schin.
Von der Gattung Phortica fand ich vier Arten. Neu ist eine
ungarische: Phortica rufescens n. sp. Ö.
Differt a Ph. alboguttata Wahlb. corpore majore, capite et
thorace brunneo-rufis, abdomine brunneo-nigro marginibus posteri-
oribus latius pallescentibus.
Ganzer Körper glänzend, schwach gelblich bestäubt. Hinter-
kopf, Stirn und obere Gesichtshälfte bei albogattata schwarz, bei
rufescens rostrot. Stirn ein wenig breiter als bei alb., in der Mitte
etwa von Augenbreite, die Seitenränder unten fast parallel, nach
oben auseinanderweichend. Fühler bei alb. dunkelbraun mit helleren
Basalgliedern, bei r. ganz rostrot. Mundrand wie bei alb. breit
silbern und an den Seitenrändern mit einer Reihe feiner Wimpern
besetzt, die vorn mit einer kleinen Knebelborste endigen. laster
gelbbraun, nach der Spitze hin dunkler werdend. Backen wie bei
2. Heft
39 Lorenz Oldenberg:
alb. sehr schmal, rotgelb, weißschimmernd. Rüssel beider Arten
rotgelb. Thorax bei alb. schwarzglänzend, bei r. rostbraun bis rost-
rot, mit mehr oder weniger entwickelten, unbestimmten Ver-
dunkelungen, welche auf dem Rücken manchmal Spuren hellerer
oder dunklerer Streifung erkennen lassen: zwei schmale innere und
zwei breite äußere Streifen, die auch zusammenfließen können. Die
beiden weißen Fleckenpaare an den Schultern und unter den Flügel-
wurzeln sind scharf gezeichnet. Auch Flügel wie bei alb. fast wasser-
klar; Basalquerader nicht besonders stark. Schwinger weniger
reinweiß, mehr gelblichweiß. Hinterleib oben nicht von ganz
schwarzer, wie bei alb., sondern von braunschwarzer Grundfarbe.
Tergite fast stets hinten licht gesäumt. Die Breite dieser Säume
nimmt nach dem Hinterleibsende hin ab; der erste (Doppel-)Ring
ist bisweilen ganz oder ausgedehnter in der Mitte fahl rotgelb.
Bei alb. kommt letzteres auch vor, aber seltener, und es trägt höch-
stens noch der folgende Ring einen schmalen, bleichen Saum, meist
sind bei alb. sämtliche Tergite ganz schwarz. Bauch bräunlich-
bis rötlichgelb. Eine Untersuchung des Hypopygs würde wohl auch
Unterschiede ergeben. Dies ist bei meinen wenigen Männchen von
alb. eingezogen und fast unkenntlich, bei manchen Exemplaren |:
vonr.herausgekehrt und kräftig entwickelt: man sieht zangenartige
Gebilde mit zwei großen, schwarzbraunen, behaarten äußeren
Lamellen, davor eine säbelförmige, gelbbraune Penisscheide. Beine
rotgelb. Körper meist 31,—4 mm lang, größer und dicker als
alboguttata. Die sehr ähnlich gefärbte Ph. leucostoma Löw aus Nord-
Amerika ist nach der Beschreibung durch ganz (?) weißes Gesicht,
braunes 3. Fühlerglied und gelbliche Flügel verschieden. Ich fand
rufescens zusammen mit alboguttata und variegata im Juli 1912 in
den Wäldern bei Herkulesbad; varıegata war die häufigste Art,
alboguttata die seltenste. Alle drei bekunden ihre Verwandtschaft
auch durch die lästige Neigung, dem Wanderer unablässig dicht vor
dem Gesicht umherzuschwirren; sie wollen sich an den Augen {est-
setzen und sind kaum zu verscheuchen.
Ph. alboguitata Wahlb. hält sich, wie manche Drosophiliden,
in Wäldern gern an geschützten, kühlen Orten auf; so traf ich sie |]
bei Herkulesbad manchmal mit (der dort häufigeren) Leucophenga
maculata zusammen an ausgehöhlten Felsen (so auch einmal bei
Bozen) oder am Grunde von Steinblöcken, besonders an Bachufern.
Bei Berlin war alboguttata als Seltenheit an Verandafenstern von
Pichelsberg zu erlangen. Körperlänge sehr schwankend, etwa von
Eine der alboguttata nahestehende Phortica-Art ist Drosophila |
albilabris Zett (Dipt. Scand. XIV, S. 6425), die sich nur durch
dunklere Beine unterscheiden soll — wenn sie nicht gar eine bloße
Varietät vorstellt; vgl. auch Strobl’s alboguttata var. obscuripes
(Dipt. v. Steierm., 2. Nachtr. 1909, S. 210).
Vermutlich ist auch Drosophila niveo-punctata Duf. eine |
Phortica, jedoch, wie mir Hendel schrieb, nur ein nomen nudum! |
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 23
Compt. rend. Seanc. Acad. Sci. Paris, Tom. XXV (1846) bringt
S. 318 eine Abhandlung über eine aus Ulmmengeschwüren gezüch-
tete Insektengesellschaft; es werden 11 Arten aufgezählt, darunter
Drosophila palliıpes und niveopunctata. Die Abhandlung in den
Ann. Soc. ent. (1846), auf welche der pal. Dipteren-Katalog ver-
_ weist, enthält nur eine Beschreibung von Pallibes.
Ph. variegata Fall., bei Herkulesbad häufig, fand ich bei Berlin
' nur einmal, an derselben Ortlichkeit wie Leucophenga, einige
' Exemplare bei Marburg a. d. Lahn und bei Schönmünzach im
Schwarzwald.
| Die im Paläarktischen Katalog von Becker aufgeführte Droso-
phila variegata Heeger ist jedenfalls synonym mit variegata Fall.,
, wenn auch Heeger’s Abbildung nicht stimmt: auf dem Thorax
liegen drei scharfrandige, an den Enden abgerundete Striemen, wie
Lineale; die Längsadern der Flügel sind eigentümlich geschweift.
‚ Bedenkt man aber, welch unglaublich phantastische Figur dieser
Autor zu seiner ‚„Drosophila aceti‘“ geliefert hat (Oueradern fehlen,
Längsadern geschweift; vgl. auch Schiner, F. A. II, S. 278, Anm.),
so muß man sich sagen, daß demgegenüber die nicht zutreffende
Abbildung von variegata nur eine bescheidene Entgleisung be-
‚ deutet; die genäherten Oueradern, die zu drei Zonen angeordneten
‚ Hinterleibsflecken und die gescheckten Beine lassen zur Genüge
auf Identität mit der FalleEn’schen Art schließen. Heeger sagt auch,
‘ daßer nur die noch fehlende Abbildung dieser Art bringen wolle,
, und eine Beschreibung daher entbehrlich sei$).
Die vierte meiner Arten stammt ebenfalls von den Pichels-
berger Verandafenstern, an denen ich2 && und 1% im Juni und Juli
erbeutete.. Wegen des trüb lehmfarbigen Aussehens muß ich die
' Art für lacteoguttata Portsch. (Hor. Soc. Ent. Ross. XXVI, 226,
1891) halten, wenn auch einer auffälligen Eigenschaft meiner Tiere,
der Flügeltrübung beim {, keine Erwähnung geschieht. Dem Autor
stand nur ein Exemplar zur Verfügung, das er in Südrußland an
, einem Holzstoß gefangen hatte; es ist vermutlich entweder ein &
‚ mit blasseren Flügeln oder ein heller gefärbtes 9. Die Beschreibung
lautet: „Dros. alboguttatae Zett. et albitabri Zett. simillima, a quibus
distincta colore corporis.. Tota sordide et obscure rufescenti-
flavida; antennis totis flavis; segmentis tribus ultimis abdominis
fuscis, apice angustissime pallido-marginatis; segmento secundo
utrinque macula infuscata, parum determinata; epistomate inferne,
callis humeralibus thoracis, puncto utrinque subalari et clava
halterorum albis; pedibus flavidis; oculis rubris. Long. 14, mm.”
Hier eine Beschreibung meiner Stücke.
Statt der fast reinschwarzen Grundfarbe von alboguttaia mit
nur geringer Bestäubung ist bei /. die Körperfärbung ein viel helleres
6) Grimshaw hat in der Fauna Hawaiiensis (Vol. III. Part. I, 1901,
S. 57) eine neue Drosophila als variegata beschrieben, was wegen des gleich-
lautenden Fallenschen Namens nicht angeht; ich nenne jene Art daher,
wenn sie nicht schon inzwischen umgetauft sein sollte, Grimshawr.
2. Heft
24 Lorenz Oldenberg:
Braun, besonders beim J, die Bestäubung lebhafter und auf dem 4
Thorax dicht fahlgelb; die Thorax- und Kopfborsten sind gelbbraun
durchscheinend (bei alb. schwärzlich). Kopf blaß rötlichbraun bis
rötlichgelb, nur Grundfarbe des Hinterkopfes und der Stirn beim
O deutlich dunkler, beim $ die des Hinterkopfes und wenigstens des
oberen Teils der Stirn. Diese ist, wie bei alb., unten etwas schmäler
als die größte vordere Augenbreite, besonders beim g. Drittes |
Fühlerglied teilweise bräunlich, besonders am Ober- und Vorder-
rand. Fühlerborste hell, oben mit 3—4 längeren, unterseits mit
drei auffälligeren, nicht so langen Strahlen; außerdem stehen sowohl
oben als unten fast auf der ganzen Fühlerborste kürzere, mehr an-
liegende Fiedern. Mundrand breit silberweiß glänzend; auch die
äußerst schmalen Backen weißlich. Taster dunkel. Der beim J |
durch dichte gelbbraune Bestäubung ganz matte, beim @ durch
schwächere Bestäubung etwas glänzende Thorax geht an den Seiten
stellenweise aus dunkelbrauner Grundfarbe in rötlichgelbe Färbung
über, namentlich beim $. Von den beiden weißen Fleckenpaaren
schimmern die an den Schultern viel lebhafter weiß als die unter |
den Flügelwurzeln, besonders beim $. Hinterleib beim ® oben
gleichmäßig dunkelbraun, etwas glänzend, nur an der Basis schwach
rötlichgelb, am ersten Ring mit einem undeutlichen dunklen Flecken-
paar, das den Seiten- und Hinterrand erreicht; Hinterleib beim &
trüb rötlich; in gewisser Richtung betrachtet, werden schmale,
weißliche Säume an den Nähten sichtbar; die Tergite des d mit
unbestimmten, nicht scharf begrenzten, paarig-fleckenartigen Ver-
dunkelungen, die an den vorderen Ringen schwächer, an den hin-
teren stärker auftreten und bei den verschiedenen Exemplaren un-
gleich sind. Bauch beim $ an der Basis gelblich, nach hinten dunkler,
beim Q ganz gelblich. Schwinger weißgelb. Beine fahlgelb. Flügel
mit gelbrauner Trübung, die nach der Spitze und dem Hinterrande |
hin abnimmt und beim & sehr lebhaft ist, beim 2 weniger hervor-
tritt. Der Diagnose ließe sich hinzufügen: ‚alis praesertim maris
luteo-infumatis“. Die beiden d& sind über 2, das Q ist gegen
3 mm lang. |
Tabelle der mir bekannten Phortica-Arten.
1 Thorax hell und dunkel gescheckt. Hintere Querader un- 1 |
gefähr so lang als der vorletzte Abschnitt der vierten Längsader,
dieser mindestens dreimal so klein als der letzte variegata Fall.
— Thorax einfarbig, mit je einem Paar schneeweißer Flecken an
den Schultern und unter der Flügelwurzel. Hintere Querader
viel kürzer = der vorletzte Abschnitt der vierten Längsader,
dieser nur %—lzmal so klein als der letzte 2.
2 Thor bräunlich, infolge dichter, gelber Bestäubung |
ganz matt ($) oder nur schwach glänzend (9) E
| lacteoguttata Port.
— Thorax glänzend, nur schwach bestäubt, schwarz oder rötlich 3.
3 Thorax schwarz albogutiata Wahlb.
— Thorax rötlich rufescens n. Sp. |
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.).. 95
Zur Gattung. Phortica hat nach Gestalt, Beborstung und
Flügelbildung mehr Ähnlichkeit mit Leucophenga als mit Droso-
phila. pv sehr klein (bei Leuc. etwas größer, bei Dros. noch mehr),
konvergent. 3 orb, deren unterste der vorhergehenden nahe gerückt
und vorwärts-abwärts gerichtet ist; sie steht etwas über der Stirn-
längsmitte. oc abwärts divergent. 2 Paar dc, das hintere größer.
1 Paar praesc (bei Dros. in der Regel fehlend). Vor diesen dc und
praesc stehen zuweilen noch einzelne kleinere (wenigstens bei
variegata). praesut schwach oder undeutlich. a unregelmäßig dicht
gereiht, mindestens achtzeilig, bei varıegata mit deutlichem Mittel-
reihenpaar und zuweilen rein achtzeilig. Das vordere Paar der vier
starken Schildborsten, das ungefähr in der Mitte des Seitenrandes
steht, divergiert stark. Charakteristisch für fast alle Arten (auch
für die beiden nordamerikanischen humeralis Löw und leucostoma
Löw) sind. die beiden schneeweißen Fleckenpaare an den Schultern
und unter der Flügelwurzel; eine Ausnahme macht nur variegata,
deren gescheckte Körperzeichnung (auch der Beine) dem Tier über-
haupt ein anderes Aussehen verleiht; bei dieser Art stehen außerdem
die Queradern näher zusammen als bei den anderen Arten. Costal-
einschnitte nur schwach, wie bei Leucophenga (bei Drosophila
stärker). Basalquerader deutlich. Randader zwischen der dritten
und vierten Längsader etwas dünner. Dritte Längsader über der
hinteren Ouerader am meisten nach oben gewölbt. Hinterschenkel
auf der Rückseite kahl, glänzend. Schienen aus schmalem Grunde
etwas verbreitert und gebogen, an den hinteren Beinpaaren nebst
den Tarsen ein wenig abgeplattet.
Bezüglich der Gattungsbezeichnung s. Hendel, W. E. Z. XXIX,
1910, S. 312 und D. E. Z. VI, 1913, S. 631, Anm. Der Name Amiota
Löw (Mai 1862) ist zwar früher eingeführt als Phortica Schiner
(Dez. 1862), darf aber als nomen nudum keine Geltung erlangen.
Erst viel später, im Nachwort zu seinen amerikanischen Centurien
(10. Cent., S. 288), teilt Löw mit, daß er Amiota auf Drosophila
alboguttata und andere Arten dieser Gattung gegründet habe, bei
welchen die hintere Basalzelle mit der Diskoidalzelle verschmolzen
ist, gibt die Synonymie mit Phortica Schin. zu und führt zur Er-
klärung an, er habe bei Abfassung der zweiten Centurie (die seine
beiden Amiota-Arten enthält) gehofft, ein zweiter Band seiner
südafrikanischen Dipteren würde vor dieser Centurie erscheinen.
| 8. Stegana Mg.
Stegana Stroblii Mik (Wiener Ent. Z. 1898, S. 216; = hypo-
leuca Q Mg., S. B. VI, 5..-80 = hypoleuca 2 Zetı., D. Sc. VI, S. 2578)
28,1% fingich im Juni und Juli 1912 bei Herkulesbad an feuchten
Waldstellen. Bis auf Kleinigkeiten stimmt Mik’s Beschreibung.
Der mit schwacher heller Bestäubung bedeckte Hinterkopf ıst unten
blaßgelb, oben rotgelb, nach der Anheftungsstelle hin umfangreich
verdunkelt. Von hier aus läuft über den Hinterkopf ein schwarz-
braunes Querbändchen bis zum Augenrand; es bildet die Fort-
2. Heft
26 Lorenz Oldenberg:
setzung der dunklen Grenzzone, welche den oberen Teil des Thorax
vom unteren, hellen scharf scheidet. Schultern weißgelb, hinten
rostbraun. Spitze und Seitenränder des Schildchens nebst der an
der Basis des Seitenrandes liegenden kleinen Abplattung rostrot. |
Daß die Punktierung auf dem Rücken des Thorax und Hinterleibes
verhältnismäßig viel gröber und der Glanz dort viel geringer sei,
kann ich nicht finden. _ Die hintersten, zwischen den letzten dc
gedrängt stehenden a sind erheblich verstärkt, einzelne a bis zur
Größe der praesc. Bei einem Männchen, dessen Hypopyg geöffnet
ist, sieht man außen zwei tieistehende, kahle, hakenförmig zurück-
gebogene Endlamellen, innen zwei kleine oben stehende, kurz
behaarte Anhänge; alle schwarzbraun. Die zwischen den unteren
Lamellen befindliche Penisscheide ist rostgelb, mit sehr kleinen
Endbörstchen; letztes Tergit oben kurz bogig ausgeschnitten.
Hinterleib des Weibchens mit zwei sehr kleinen, schwarzbraunen,
lang behaarten Lamellen. An den hinteren Beinpaaren schließt sich
die Schwärzung der Schenkelenden an die der Schienenanfänge
nicht völlig an, sondern um die Knieen herum, wenn auch nicht
ringsum gleichmäßig, bleibt eine kleine Zone hell, besonders an den
Schienen. Die erste Hinterrandzelle läuft zwar nicht ganz so spitz
zu wie bei coleoßfrata, ıst aber an ihrer Mündung ebenfalls am
schmäisten. Die hintere Querader beträgt nicht ganz 1 des vorher-
gehenden Abschnitts der vierten Längsader. Ein fast punkt-
förmiger heller Längswisch nahe der Costa zwischen der 2. und 3.
Längsader, entsprechend Mık’s Angabe, findet sich nur bei einem
(2) der drei Exemplare. Übrigens sind die Fiedern der Fühlerborste
zahlreicher als bei coleopfrata, nämlich oben etwa 15, unten etwa
10 (bei col. oben etwa 9), ebenso die Härchen, welche innen zwischen
den Fiederflächen eine Bürste bilden, dichter und zahlreicher.
Stegana coleobtrata Scop. (= hypoleuca $ Mg., S. B: VI, S. 80,
—= hyboleuca Zett., D. Sc. VI, S. 2578) fand ich öfter an Veranda-
fenstern in Pichelsberg; vereinzelt bei Bregenz, Gastein, Herkules-
bad. Stirn glänzend wie bei Sirobliz, im Gegensatz zu der durchaus
matten Stirn von curvusdennis. Auf dem gelben Gesicht liegt über
dem Mundrand ein schmaler schwarzbrauner Ouerstreif, der in der
Mitte am breitesten ist. Thorax mit undeutlichen Striemungen,
die meist einen mittleren und zwei äußere breite Streifen erkennen
lassen; ersterer ist zuweilen in zwei Linien aufgelöst. Penisscheide
am Ende ohne auffällige Borsten. Auch Vorderschenkel an der
Spitze oft schwach gebräunt. Der vierte Abschnitt der Randader
soll nach Mik elfmal so lang sein als der dritte; so groß scheint aber
die Diiferenz nie.
Stegana curvidennis Fall. (auch Zett., D. Sc. VI, S. 2579
— nigra) häufigste Art; bei Berlin weniger gefangen. Praelabrum
schwarzbraun gerandet. Der Thorax ist nicht immer rein schwaız,
sondern geht manchmal vorn, um die Schultern herum und seitlich
in Rotbraun über; innerhalb der Schulterbeulen liegen dann oit
zwei kleine rotbraune Flecken. Über die oberen Brustseiten läuft
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.).. 27
' eine breite, mattschwarze Strieme; darunter, oberhalb der Sterno-
pleuralborsten, ein halb so breiter, gelblicher, weiß schimmernder
Streifen. Penisscheide am Ende auffallend stachelig beborstet.
Zur Gattung Siegana. Die Hilfsader ist in ihrem Basalteil,
dem ersten Costaleinschnitt gegenüber, stumpfwinkelig oder bogen-
förmig vorgewölbt, dann läuft sie als Spur neben der ersten Längs-
ader entlang. Hintere Basalzelle vollständig. Die Flügelknickung
geht über die Anal- und Basal-Ouerader und die (sie begünstigenden)
beiden Costaleinschnitte. Stirn etwa von Augenbreite, oft etwas
geringer (3) oder breiter (9). Periorbiten schmal. Drei starke orb,
hoch beginnend, die unterste abwärts gerichtet, nicht weit von der
Längsmitte der Stirn, zwischen den beiden untersten noch ein
Härchen. oc stark, abwärts divergent. pv klein, konvergent. Die
obersten Postocularcilien sind groß und erreichen fast die Stärke
der pv. Die Fühlerborste trägt auf der Innenseite zwischen beiden
Fiederflächen eine Zone zahlreicher Härchen. Zwei Paar hinten
stehende dc, das vordere Paar kurz vor dem hinteren und viel
kleiner. praesc viel kleiner als das letzte Paar dc. a in dichten, oft
sehr unregelmäßigen Reihen; die letzten, unmittelbar vor dem
Schildchen stehenden a sind größer; einzelne erreichen zuweilen fast
oder ganz die Länge der beiden normalen praesc. Bei allen drei
Arten sind Thorax und Hinterleib mit dünner, weißer Bereifung
überzogen, die sich auf dem Schildchen am leichtesten wahrnehmen
läßt. Schienen und Tarsen ein wenig verbreitert, an den Mittel-
beinen am meisten.
9. Camilla Hal.
Die allgemein verbreitete Camilla glabra Fall. tritt bei Berlin
auch als häufiges Fenstertier auf. Wie viele Drosophiliden scheint
sie sich auch an kühlen, schattigen Orten gern aufzuhalten; bei
Macugnaga traf ich ganze Scharen von Camilla in einer kleinen
Grotte an. Drittes Fühlerglied meist dunkler als die beiden ersten,
besonders am Ende und Vorderrande gebräunt; zuweilen Fühler
fast ganz schwarz. Der meist grünliche Metallglanz spielt manch-
mal, namentlich am Thorax, ins Blaue und Violette. Farbe der
Hüften veränderlich, die der hinteren meist dunkler; Vorderhüften
bis auf die geschwärzte Basis meist ganz gelb.
Zur Gattung. Stirn unten so breit oder etwas breiter als die
größte Augenbreite. Periorbiten schmal. Auf der Längsmitte der
Stirn eine obere, aufwärts gerichtete und eine untere, etwas kleinere,
abwärts gerichtete orb, dazwischen ein kleines, aufrechtes Härchen.
oc kräftig, abwärts divergent. pv ziemlich groß, gekreuzt. Thorax-
borsten sehr groß. Das vordere der zwei Paar dc in (glabra oder
noch vor (acutidennis) der Längsmitte des Thorax. Keine praesc.
a sehr kurz, dicht gereiht. Die hintere stpl größer. Auf den Meso-
pleuren kommen oben vor dem Hinterrande Börstchen vor, regel-
mäßig eine große Mesopleuralborste. 4 Schildborsten. Costal-
einschnitte etwa wie bei Drosophila; die zweizeiligen Randwimpern
zwischen beiden Einschnitten sind auffallend groß und endigen mit
2. Heft
28 Lorenz Oldenbergs:
einem kräftigen Borstenpaar; der folgende Flügelvorderrand trägt |
außer der gewöhnlichen, kurzen und engen Behaarung etwas |
längere, weitläufig gestellte Wimperbörstchen. Abstand der hinteren
Ouerader von der vorderen wohl 2—21,mal so lang als der letzte |
Abschnitt der 5. Längsader. Analzelle schwach, ihre Querader fast
so verkümmert wie die Basalquerader, daher am Ende offen er-
scheinend. Analader fehlt, statt ihrer höchstens eine schwache
Falte. Hinterschienen ohne Präapikalborste.
Camilla acutidennis Löw, die ich von Becker aus Griechenland
erhielt, hat ungewöhnlich kleine und schmale, an der Mündung der
3. Längsader scharf zugespitzte Flügel, die durch Verkürzung des
Hinterrandes wie abgeschnitten aussehen. Die 2. Längsader ist
etwas kürzer und mehr aufwärts gerichtet. Die beiden an der Flügel-
spitze liegenden Randabschnitte sind, sowohl am Vorder- wie am
Hinterrand, im Verhältnis zu den dem Flügelgrund näher liegenden
Nachbarabschnitten etwas länger als bei glabra. Der 2. Costal-
einschnitt ist etwas deutlicher, die Wimpern zwischen den Costal-
einschnitten sind plumper, ihre Endborsten bedeutend größer als
bei glabra, auch die weitläufigen Börstchen des folgenden Vorder-
randes stärker. Die Flügel haben nur ungefähr die Breite des
Hinterleibes und überragen ihn wenig (bei glabra viel breiter und
länger). Strahlen der Fühlerborste etwas kürzer. Die vordere der
beiden dc steht gerade über dem Quernahtende (bei glabra ein
Stückchen dahinter). Man könnte diese Art zur Vertreterin einer
besonderen, von Camilla abzutrennenden Gattung machen und ihr
den naheliegenden Spitznamen Oxycamilla geben; da es sich aber
in der Hauptsache nur um reduzierte Flügelbildung einer einzelnen
Art handelt, wie es auch in anderen Familien vorkommt, scheint
eine solche Abtrennung nicht unbedingt notwendig und scll hier
unterbleiben.
10. Gitona distigma Mg. und Acletoxenus formosus Löw
Die in manchen Gegenden nicht seltene Gilona distigma ist
mir zwar in Thüringen (Blankenburg) und Tirol (Bozen) begegnet,
aber nie bei Berlin; dagegen glückte es mir, von Acletoxenus for-
mosus einige Stücke, meist Männchen, hier an Verandafenstern von
Pichelsberg zu erbeuten. Hendel sandte mir ein am Bisamberg
(N.-Ost.) gefangenes Exemplar.
Außer Löw haben Frauenfeld (Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien,
XVIII, 1868, S. 150—153 u. S. 897—899) und Collin (Entom.
Monthly Magazine, 2. Serie, Vol. XIII, 1902, S. 1—3 u. S. 282)
ausführlich über Acletoxenus berichtet. — Bei meinen Exemplaren
ist der Clypeus nicht schwarz, sondern ebenso gelbweiß wie das ganze
Untergesicht, die Stirn und die beiden ersten Fühlerglieder; drittes
Fühlerglied eigelb, Taster schwarz. Der weißgelbe Seitenfleck des
Thoraxrückens reicht von den Schultern (einschließlich) bis zum
oberen Hinterrand der Quernahtgrube und ist oben bogenförmig
begrenzt. Postalarcallus, Schildchen und oberer Teil des Post-
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 29
scutellum gelb, unterer Teil desselben nebst Mesophragma dunkel.
Die schwarzen Zeichnungen der Tergite sind mehr (d) oder weniger
ı (9) umfangreich. Im letzteren Falle trägt der erste Ring einen
kleinen Fleck an jeder Außenkante und einen ebensolchen, un-
- deutlichen ın der Mitte, der zweite und dritte am Vorderrande
Zackenbinden, die in der Mittellinie nach hinten zu einer dreieckigen
Spitze erweitert und an den Seiten dieses Dreiecks ausgeschnitten
sind, der vierte einen dreieckigen Fleck am Vorderrande und eine
Makel an jeder Seite, der fünfte ebenfalls, in schwächerer Aus-
dehnung, oder er ist ganz gelb. Bei stärkerer Schwärzung (4)
kommen an den drei ersten Tergiten vollständige, breite Vorder-
randbinden zustande, die meist hinten in der Mittellinie und nach
den Seiten hin ein wenig erweitert sind.
Der Übersichtlichkeit wegen seien die Unterschiede zwischen
beiden Gattungen im folgenden zusammengefaßt und ergänzt.
Gestalt bei Acleioxenus gedrungener, Augen viel größer. Kopf bei
Gitona erheblich breiter als hoch, bei A. nur wenig breiter, fast
halbkugelig. Stirn beiG. von 1 der Kopfbreite, gleich der vorderen
größten Augenbreite, bei A. nicht viel mehr als Y/, der Kopfbreite
und als 1, der Augenbreite. pv bei beiden klein, konvergent; bei
A. verhältnismäßig größer und, da sie nahe zusammenstehen, ge-
kreuzt. Die inneren v sind bei A. etwas größer und stehen senkrecht.
Bei G. ein Paar große, abwärts divergente oc; diese fehlen bei A.
vollständig (der einzige mir bekannte Fall bei unseren Droso-
philiden). Bei G. stehen auf dem Ocellenfleck und dem größten
unteren Teil der Stirn noch viele kleine Börstchen, bei A. nicht.
Die schmalen Orbiten mit je 3 orb, die beiden oberen Paare auf-
recht, das unterste, knapp unter der Stirnlängsmitte entspringende
abwärts gerichtet; dieses bei A. etwas schwächer. Gesicht bei A.
sehr flach, nur mit mäßigen Fühlergruben, bei G. Clypeus stark
erhoben und gekielt, unten breiter. Backen bei G. zwar schmal,
aber sehr deutlich, bei A. dagegen bei seitlicher Betrachtung (des
Sammlungstiers) überhaupt nicht wahrnehmbar, so daß die Augen
den Unterrand des Kopfes bilden; das ganze Untergesicht ist bei
A. schwächer entwickelt und kürzer. Eine Knebelborste vorhanden.
A. hat nur ein Paar dc, die ganz hinten vor dem Postalarkallus
stehen; bei G. befindet sich vor diesem Paar noch ein kleineres,
vorderes. praesc kleiner als die hinteren dc, bei beiden Gattungen;
bei A. etwas schwächer. Bei A. sind die beiden Haupt-sa, besonders
die vordere, sehr kräftig, dagegen die pa”), praea und praesut sehr
klein und viel undeutlicher; bei G. sind alle diese Borsten gut zu
erkennen und gleichartiger. a in dichten, nicht regelmäßigen Reihen.
Vertiefung des ersten (Doppel-) Ringes, in welche Schildchen und
?) Ich habe nur diese letzte, zur Supraalarreihe gehörige:; Borste,
welche ganz hinten auf dem Postalarkallus und mehr einwärts, der letzten
de genähert. steht, pa genannt. Nicht mit Unrecht bezeichnet Collin auch
die vorhergehende sa als pa, da sie tatsächlich schon auf dem vordersten
Ende des gelben Postalarcallus steht.
2. Heft
30 Lorenz Oldenberg:
Postscutellum hineinpassen, bei A. beträchtlicher und scharf-
kantiger als bei G. Auch Geschlechtsorgane verschieden: bei G.
nur wenig vortretend; bei A. sieht man ein gelbes, am breiten Ende
in kurze, abwärts gerichtete Zangen endigendes Hypopygium und
ein schmales, gelbes, unterseits weit vortretendes unpaares Organ
(Penisund Penisscheide). A. ohne deutliche Präapikalborsten der
Schienen. Von der Verschiedenheit in der Stellung der hinteren
OQuerader erwähnt Löw nichts! Bei G. ist diese der vorderen sehr.
nahe gerückt und fast gleich dem vorletzten Abschnitt der vierten
Längsader, noch nicht halb so lang als der letzte Teil der fünften;
bei A. dagegen ist die hintere Querader dem Flügelrande so nahe
gerückt, daß sie dem Endstück der fünften Längsader fast gleich-
kommt und der letzte Abschnitt der vierten Längsader nur etwa
14,mal so lang ist als der vorletzte. Costaleinschnitte schwach.
Bei A. ist die Costalader auch zwischen der dritten und vierten
Längsader noch ziemlich stark; bei G. fehlt sie hier zwar nicht
gänzlich, wie bisher angenommen wurde, ist aber außerordentlich
dünn und nur mikroskopisch wahrnehmbar. — Diese zahlreichen
Unterschiede sind schwerwiegend genug, um die Selbständigkeit
der Gattung Acleioxenus zu rechtfertigen.
Die Synonymie von G. formosa Löw und A. syrphoides Fıfld.
ist außer Zweifel gestellt. Sehr fraglich bleibt es dagegen, ob
Agrom’yza ornata Mg. mit unserer Art zusammenfällt; nach Collin’s
Ansicht wäre es sogar recht unwahrscheinlich. Abgesehen von
sachlichenBedenken, die dagegen sprechen, soll nach einer brieflichen
Mitteilung F. Brauer’s an Collin Schiner Meigen’s Art gekannt und
gewußt haben, daß sie von der Frauenfeld’s verschieden gewesen
sei. Eher wäre noch anzunehmen, daß Walker in England ge-
fangene Exemplare von Acl. formosus für Agr. ornata Mg. gehalten
hat. Nach Becker’s Feststellung (Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. II,
1902, S. 340) waren Typen von Meigen nicht mehr vorhanden.
11. Aulacogaster leucopeza Meg.
Dieses weit verbreitete, aber nicht gerade häufige Tier ver-
danke ich, abgesehen von seinen gewöhnlichen Fundstätten (an
gährenden Baumsäften) den Verandafenstern von Pichelsberg; das
beste Material unserer Sammlungen stammt aber von Prof. Thal- |
hammer aus Ungarn. Die Zusammensetzung Aulacigaster ist
sprachlich nicht richtig und muß abgeändert werden (von 7 «ölaL
die Furche; wie Aulacocebhala). Leider wird der bessere Name
rufıtarsis Meq. (1835) dem weniger glücklich gewählten, aber älteren
Namen leucopeza Mg. (1830) weichen müssen. Zwar sind die Füße
nicht weiß, wie Meigen angibt, sondern rotgelb mit schwarzen End-
gliedern, aber die von ihm genau beschriebene, eigenartige Stirn-
bandierung, die bei keiner anderen Acalyptere vorkommt, scheint
die Synonymie außer Frage zu stellen, wenn auch die Type nach
Becker’s Feststellung nicht mehr erhalten war. Daß Meigen die
Art zu Diastata gestellt hat, fällt nicht ins Gewicht, denn auch
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 31
' Diaastata diadema Mg. (1838) hat sich nach Becker’s Untersuchung
- als identisch mit vufıtarsis Meq. erwiesen (vgl. Schin F. A. II,
"8. 270, Anm.).
Das Tier erinnert mit dem breiten Kopf und der großen Mund-
_ öffnung, sowie durch Kahlheit und metallische Färbung an manche
_ Ephydriden, z. B. Scatella. Ein seitlich so reich und stark beborstetes
_ Untergesicht kommt bei keiner unserer Drosophiliden vor. Perior-
. biten kurz, etwa von halber Stirnhöhe, über dem breiten Ouerband
der Stirn abgerundet endigend, breiter als bei anderen Gattungen;
_ unten mit je zwei kräftigen orb; die oberen, aufrechten, stehen nur
|
wenig höher als die unteren, abwärts gekehrten, aber vom Augen-
rande erheblich weiter entfernt als diese. Auf dem Ocellenfleck
sieht man bei starker Vergrößerung zwei äußerst kleine, halb auf-
gerichtete, divergente Härchen, die wohl als die verkümmerten oc
gelten müssen (Collin bezeichnet die oc in seiner Abhandlung über
Acletoxenus als fehlend). pv fehlen. Bei zwanzigfacher Vergrößerung
läßt die Fühlerborste schwache Pubeszenz erkennen. Die silber-
schimmernde Linie über den Fühlern setzt sich über die Augen als
grünsilberne Ouerlinie fort. Thorax oben verhältnismäßig kahl und
borstenarm. Von den 2 Paar dc steht das vordere ungefähr auf der
Längsmitte. praesc fehlen. a nur in der Mittellinie vorhanden:
vorn einzeilig, hinten unregelmäßig werdend, verbreitert. Gleich-
mäßiger einzeilig ist eine auf der Vorderhälfte des Rückens voll-
ständige Börstchenreihe der dc-Linie. praesut fehlen; von sa- und
ia sehe ich nur eine vordere, höhere, und eine hintere, tiefere, über
der Flügelbasis. Von den 2 npl steht die hintere höher. Meso-
pleuren vor dem Hinterrand mit einigen Börstchen. Nur 1 stpl
(außerdem kommen kleinere Börstchen vor). Von den 2 Paar
Schildborsten ist das vordere viel kleiner. Costaleinschnitte schwach ;
Randader ohne erhebliche Börstchendifferenz ihrer Teile. Die
, Hilfsader ist fast in ihrem ganzen Verlauf deutlich und in ihrem bei
)
l
\
‚ weitem größeren Basalteil auch selbständig; erst gegen Ende ver-
' schmilzt sie mit der 1. Längsader eine kurze enge Strecke, um sich
dann bogenförmig zum Flügelrande abzuwenden, und bleibt noch
' sichtbar, ohne daß der Zusammenhang der beiden Mündungen ganz
aufgehoben wird; es entsteht dort, anders wie bei den
übrigen Gattungen, ein kleines Mündungsdelta oder Randmal,
an dessen Vorderrand der rudimentäre Hauptcostaleinschnitt
‚ liegt.
Während die Basalquerader verkümmert ist, sind Analzelle und
Analader stark entwickelt, letztere, die in einiger Entfernung vor
dem Flügelrande abbricht, besonders kräftig.
Über die Färbung der Art ist zu bemerken, daß die Schultern
zuweilen rostbraun sind und daß sich an den Schienen, namentlich
“den hinteren, gelegentlich Spuren einer Ringelung (außer den rot-
: gelben Knien eine hellere Mittelzone) zeigen.
2. Heft
32 Lorenz Oldenberg:
12. Cyrtonotum anus Mg.®) |
Diese südliche Art fand ich auf Rasen zwischen Gebüschen
der Etsch-Niederung bei Trient. Lichtwardt sammelte Cyriono-
tum ın Menge bei Pistyan; Becker und Villeneuve brachten die Art
aus Südfrankreich mit. Hendel (Revison d. pal. Sciomyziden,
1902, S. 4) hat ihr die geeignete Stellung bei den Drosophiliden
angewiesen, wo sie sich noch am ehesten anschließen läßt. Die beste
und ausführlichste Beschreibung hat Dr. Kertesz gegeben. Einige
Bemerkungen seien hinzugefügt.
Zu den plastischen Merkmalen (eventuell für die Gat=
tung). Augen im Profil fast doppelt so hoch als breit, in der Vorder-
ansicht erheblich schmäler als die halbe Stirnbreite; seitliche Stirn-
ränder fast parallel, nach oben nur ganz wenig auseinanderweichend.
Die zerstreuten Augenhärchen sind kaum wahrnehmbar, viel kleiner
als bei den anderen Gattungen. Die verhältnismäßig schmalen,
bis gegen den unteren Stirnrand reichenden Periorbiten sind ein-
wärts gebogen, mit mehr abwärts gerichtetem Ende, schon am
Grunde vom Augenrande weit getrennt (im Gegensatz zu den
anderen Gattungen). Die obere, größere der beiden in der Stirn-
längsmitte stehenden orb ist aufwärts, die untere, kleinere abwärts
gerichtet; dicht vor der ersteren, etwas nach innen, befindet sich
noch ein sehr kleines, aufrechtes Börstchen. oc groß, abwärts
divergent. pv ziemlich groß, gekreuzt. 1 obere und 1 untere h.
Das letzte Paar der je 2 hinten stehenden de ist größer; zwischen
ihnen 1 Paar praesc. Die zahlreichen a nebst den seitlichen Rücken-
börstchen sind ziemlich unregelmäßig gereiht. Eine deutliche praea
ist nicht vorhanden. Die erste sa ist sehr lang; die beiden folgenden,
von denen die vordere tiefer entspringt, stehen auf dem Post-
alarcallus (von diesen drei letzten Borsten hat Dr. Kertesz zweck-
mäßigerweise nur die mittlere als sa gedeutet, die beiden anderen
wegen ihres höheren Standes als ia). Das flache Schildchen ist
dicht mit Börstchen bedeckt; die vier Randborsten divergieren nur
wenig. 1 pth, außerordentlich klein. Mesopleuren stellenweise mit
kleinen Börstchen besetzt, besonders oben und hinten; vor dem
Hinterrand zwei größere Borsten, darunter meist noch eine kleinere
dritte. Sternopleuren mit einer Hauptborste; vor ihr, etwas höher
stehend, noch eine sehr kleine. Die ganz kurze, aufgebogene Lege-
röhre ist oben mit kleineren, am Ende mit größeren Dörnchen besetzt.
Hinterhüften mit je einer Borste. Die Flügel zeichnen sich vor
denen der anderen Gattungen aus durch vollständigere Ausbildung
°) Von xvorös, krumm; wie Oyrtopogon, Cyrtoneura. Die ursprüng-
liche Schreibweise C’urtonotum ist von Mik berichtigt worden (Wiener Ent.
Z. 1898, S. 168). Nach Kretschmer’s Sprachregeln, $ 45, 8. 25, ist bei
Latinisierung griechischer Wörter Umwandlung des griechischen Volkals »
in ein lateinisches y die Regel; unter d wird dort ausgeführt, daß jenes v
zwar in älterer Zeit durch u, später aber allgemein durch y ausgedrückt
wurde. Curtonotum scheint daher sprachlich erklärlich, aber weniger gut
als C’yrtonotum, auch der Gleichförmigkeit wegen.
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt:). 39
der Hiltsader, starke Dörnelung des Vorderrandes, Abwärtsrichtung
der vierten Längsader, Entfernung der Queradern. Hilfsader stark
und selbständig neben der ersten Längsader laufend, erst am Flügel-
rande mit ihr zusammen mündend. Costaleinschnitte wenig auf-
fällig, der zweite eng; die zwischen ihnen stehenden Randbörstchen
heben sich durch Größe kaum ab von den felgenden. Die Reihe
größerer, weitläufiger Börstchen des Flügelrandes ist dornartig
entwickelt: sie beginnt mit einem vor dem Hauptcostaleinschnitt
außen stehenden Dörnchen, es folgen dann 8—10, an Größe ab-
nehmend, bis gegen die zweite Längsader hin. Die Randader er-
lischt scheinbar kurz hinter der Mündung der dritten Längsader,
reicht aber in Wirklichkeit als sehr dünner Strang bis zur vierten,
wie schon Czerny festgestellt hat (Wiener Ent. Z. 1903, S. 197).
_ Die vierte ist in gleichmäßig flachem Bogen abwärts gerichtet, mit
- der dritten divergent (bei den anderen Gattungen sind die Enden
_ beider Adern parallel oder konvergent). Die hintere Querader ist
dem Flügelrande so nahe gerückt, daß sie das Endstück der fünften
Längsader an Größe übertrifft; der vorletzte Teil der vierten
_ Längsader ist erheblich größer als der letzte (bei den anderen Gat-
tungen in der Regel umgekehrt, höchstens sind die Abschnitte
- gleich). Basalquerader fehlt; Analzelle vollständig; Analader breit
und blaß, lang, vor dem Flügelrande verschwindend.
Zur Artbeschreibung. Das äußere, unvollkommnere Paar
der Thorax-Rückenstriemen wird hinter der Ouernaht zweispaltig.
Tergite unterseits an der Innenkante mit je einem schwarzbraunen
_ Vorderrandflecken. Dörnchen der Legeröhre meist schwärzlich.
13. Astia Mg.
| Die Gattung Astia ist auf dem Sandboden Berlins gut ver-
‚ treten: es kommen concinna Mg., amoena Mg. und elegantula Zett.
vor. Concinna ist oft in großen Massen an Sandgräsern usw. an-
zutreffen; amoena ist bis in den spätesten Herbst vereinzelt an
Verandafenstern zu finden; dort erbeutete ich zuweilen im Sommer
auch elegantula, die sonst auf trockenen Wiesen gesellig auftritt
und bei uns die seltenste Art ist. Löw hat der Gattung Astia in
seiner Periscelis-Arbeit einige Zeilen gewidmet (Berl. Ent. Z. II,
1858, S. 114 u. 115) und merkwürdigerweise elegantula für eine
Farbenabänderung von amoena erklärt, was gänzlich ausgeschlossen
ist. Zetterstedt kannte von elegantula nur ein Pärchen; die Be-
schreibung läßt sich daher ergänzen.
Astia elegantula Zett. ist plumper und gewölbter, in der Gestalt
wie in der rotgelben, schwarz und rotbraun gezeichneten Grund-
‚farbe an Chloropisca erinnernd. Ocellenfleckchen schwarzbraun.
‚ Stirn neben und unter den Periorbiten gebräunt in Form zweier
‚ schmaler Haken, die sich weiter ausdehnen und vereinigen können.
' Der breite, über dem Mundrand liegende Silberstreif ist unten an
_ der äußersten Kante, oben etwas breiter braun gesäumt. Fühler-
‚ borste mit zusammen etwa 6—8 Strahlen. Hinterkopf mit zwei
| Archiv für Naturgeschichte
1914. A, 2,
|
3 2, Heft
34 Lorenz Oldenberg:
braunen Längsstriemen, gegenüber dem äußeren Paar der braun-
roten Thoraxstriemen. Letztere sind vorn, vor der Quernaht
. breiter; meist sind die hinteren, zuweilen auch die vorderen Enden
der Thoraxstriemen dunkler gebräunt, der mittlere Teil bleibt
rötlicher; ganz braune Striemen kommen seltener vor. Beide
Paare sind hinten verkürzt, am meisten das mittlere, welches
zwischen den vorderen und hinteren dc endigt (zuweilen läßt sich
eine blasse Spur als Fortsetzung verfolgen). Die hinteren dc stehen
gerade am Ende der äußeren Striemen. Von diesen zweigt sich
hinter der Quernaht ein unterer, schwächerer Streifen ab, der
etwas mehr abwärts gerichtet ist. Endlich geht noch ein schmaler
Längsstreif von der Flügelwurzel über die Notopleuralnaht zur
unteren Schultergrenze. Die Sternopleuren tragen oben einen
länglich-dreieckigen, braunen Fleck; ein kleinerer, runder liegt
vorn über den Hinterhüften. Schildchen und Postscutellum gelb,
Mesophragma gebräunt. Schwingerknopf außen oben mit tief-
schwarzem Punktfleck, der seine ganze Breite einnehmen kann,
auch innen oft verdunkelt. Borsten des Kopfes und oberen Thorax
schwarz, stpl gelb. Behaarung des Hinterleibs gelb, einzelne der
größeren Randborsten auch schwarz. Hinterleib beider Geschlech-
ter rotgelb, schwarz punktiert: auf den Vorderkanten des 2., 3. und
4. Tergits liegen je drei kleine, tiefschwarze Punktflecken in drei
Längsreihen, außerdem auf der Mitte des 3. und 4.Tergits ganz
außen je ein solcher Punktfleck, so daß ihrer zusammen 13 in
5 Längsreihen gezählt werden. Die Flecken sind scharf gezeichnet
und fließen nicht zusammen, wenn auch die mittleren nach dem
Eintrocknen oft breiter erscheinen; doch sind bisweilen Teile der
Grundfarbe des Hinterleibs von vorn her verdunkelt oder ge-
schwärzt (so bei Zetterstedt’s & in ausgedehntem Maße). Bei den
meisten Männchen kommt unter den Hinterleibsende ein tief-
schwarzes, kurz bandförmiges Organ (wohl Penis oder Penisscheide)
zum Vorschein, das nach links eingerollt ist. Flügel kürzer und
breiter als bei concinna. Außerstes Ende der 1. Längsader etwas
geschwärzt. Beine einfarbig rotgelb.
A. amoena Mg. Wie mir scheint, sind die Unterschiede in der
Beschaffenheit des Hinterleibs für beide Geschlechter bisher nicht
richtig angegeben worden. Grundfarbe des Hinterleibs weißgelb
bis rostgelb. Die schwarzen Zeichnungen der drei vorderen Tergite
hängen mehr oder weniger ringförmig zusammen: die mittlere
Punktlinie mit den beiden seitlichen Bogen- oder Zickzacklinien,
die an den Einschnitten und hinten meist erweitert sind, und drei
Ouerbinden der Segmentränder. Unterbrechungen scheinen haupt-
sächlich beim & vorzukommen, so daß zuweilen 3 Paar isolierte
Ouerflecken übrig bleiben, die höchstens noch hinten in Verbindung
stehen. Die beiden folgenden Tergite sind im übrigen gelb, nur
beim & (nicht 2!) trägt der zweite von ihnen zwei schwarzbraune
Querfleckchen. Beim & folgt dann ein kleines, glänzend gelbes,
nicht ganz symmetrisches Hypopyg; unter der Hinterleibsspitze
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 35
tritt zuweilen an der rechten Seite das Ende eines schwarzen Bänd-
\ chens hervor (vgl. vorige Art), oft nur punktförmig. Beim 9 endigt
) die schwarze Hinterleibsspitze ziemlich stumpf und trägt oben zwei
sehr kleine, gelbe Endlamellen. Für beide Geschlechter wäre noch zu
bemerken: Stirn vorn meist schmal rotgelb. Fühler oben an der
Basis gebräunt, auch noch am Vorderrande des dritten Gliedes.
' Fühlerstrahlen und Säumung des Silberbandes über dem Mundrand
wie bei elegantula. Oberer, schwarzer Teil des Thorax vom unteren,
hellen scharf abgegrenzt. Postalarcallus meit rotgelb. Schildchen
und Postscutellum rotgelb, Mesophragma geschwärzt. Die beiden
dunklen Brustflecken haben dieselbe Lage wie bei eleganiula.
Schwingerknopf meist dunkel gerandet bis ganz verdunkelt. Erste
‚ Längsader an ihrem sich verbreiternden Ende schwach gebräunt.
| A. concinna Mg. ist die schlankste der drei Arten. Fieder-
ı strahlen der Fühlerborste etwas länger und zahlreicher (zusammen
ı etwa 10-11). Spuren zweier rotgelber Linien treten vorn am
Thorax oft bei beiden Geschlechtern auf, nicht nur beim 4. Mit-
‚ unter ist der Hinterleib an den Rändern der Tergite oder in weiterem
Umfang oben und unten bräunlich verdunkelt. Letztes Tarsen-
glied gewöhnlich rotgelb, wie die Beine, oder nur wenig dunkler.
Flügel gelblich getrübt, länger und schmäler als bei den anderen
Arten.
| Zur Gattung. Augen fast kahl, nur mit sehr schwachen,
zerstreut stehenden Härchen. Stirn etwas breiter als die größte
\ Augenbreite. Periorbiten meist die Längsmitte der Stirn über-
‚ ragend, oberhalb des spitzen Endes mit einer aufgerichteten orb.
| oc klein, abwärts divergent. Die pv sind sehr kleine Härchen, bei
_ denen sich meist eine schwache Divergenz erkennen läßt; bei
‚ solcher Kleinheit ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß sie in
' Ausnahmefällen leicht aus ihrer normalen Richtung geraten, we-
durch die Beurteilung erschwert wird. Drittes Fühlerglied pubes-
cent. Die sich gabelstrahlig verzweigende Fühlerborste besitzt nur
‚ eine schwache, sich im Zickzack fortsetzende Achse, an der keine
oder fast keine kleineren Härchen stehen. Backen schmal; eine
‚ lange Knebelborste, dahinter am Backenrand eine Reihe feiner
ı Härchen. 2 Paar dc, das vordere etwa auf der Längsmitte des
ı Thorax. praesc = 0. a fast ganz fehlend; vor den dc je eine Reihe
' feiner Härchen. h und praesut scheinen verkümmert. Von’sa ist
' eine kleine, vorn an der Außenseite des Postalarcallus stehende
‚ Borste deutlicher erkennbar. Schildchen am Rande gerundet; außer
ı dem nicht ganz hinten stehenden, großen Paar Schildborsten ein
vorderes, sehr kleines, haarförmiges.. 2 npl und 2 stpl gut ent-
wickelt. Die Randader ist nicht ganz in der Weise differenziert
ı wie bei den Drosophilinae. Das Wurzelstück ist zwar etwas ge-
ı schwollen und stärker beborstet als die Fortsetzung, aber von den
Costaleinschnitten finden sich nur schwache Andeutungen; Rand-
börstchen gleichmäßiger; Costa bis zur Mündung der 1. Längsader
‚ recht dünn im Vergleich zum übrigen Vorderrand. Hilfsader zum
3*+ 2. Heft
36 Lorenz Oldenberg:
größeren Teil sichtbar, gegen das Ende der 1. Längsader hin ver-
schwindend. 5. Längsader am Ende viel dünner. Hintere Querader,
hintere Basalzelle, Analzelle und Analader fehlen (von der Anal-
zelle ist nur eine schwache Spur sichtbar). Alula fehlt; auf den
unbehaarten Flügelstiel folgen am Unterrand des Flügels lange
Wimpern, mit kürzeren untermischt, nach der Flügelspitze hin an
Länge abnehmend. |
14. Liomyza Mcag.
Meine zahlreichen Exemplare von Liomyza, die teils an Veran-
dafenstern (Pichelsberg), teils an besonnten Planken im Walde
(Jungfernheide bei Berlin), teils an Baumschwämmen und am Saft
von Stämmen (Herkulesbad) gefangen sind, variieren beträchtlich
in der Färbung von Stirn, Fühlern und Beinen. Die Stirn ist bei
manchen Stücken ganz rot, nur Ocellendreieck und Periorbiten
schwarzbraun; bei anderen ist die Stirn von oben her in geringerer
oder größerer Ausdehnung verdunkelt; zuweilen bleibt nur der
untere Stirnrand oder ein schmaler Längsstreifen in der Stirnmitte
heller. Das dritte Fühlerglied ist immer mehr oder weniger ver-
dunkelt, mindestens in der Randpartie. Die Beine sind zuweilen
ganz gelb, meist aber zeigen sich undeutliche oder deutliche Spuren
eines schwarzen Wisches vor den Spitzen der Hinterschenkel,
seltener und in schwächerem Maße auch vor denen der Mittel-
schenkel. Schwingerknopf immer stark gebräunt, oft tief schwarz-
braun. Mit Rücksicht auf die Schwingerfärbung paßt besser die
Beschreibung von laevigata Mg. als die von glabricula Mg. und
scutellata Fall., welche helle Schwinger haben sollen. Ob diese
noch wenig bekannten Arten aber richtig abgegrenzt sind, und ob
meine Exemplare alle einer einzigen Art angehören, ist eine andere
Frage.
Zur Gattung. (Wesentliche Angaben über plastische Merk-
male machten Becker, Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. 1902, 6, S. 341,
und Czerny, Wiener Ent. Z. 1903, :S. 127.) Stirn etwa, von dez
vorderen Augenbreite. Augenhärchen sehr schwach, weıtläufig
stehend. Periorbiten sehr kurz, mit der unteren Spitze einwärts
gerichtet, gegen Ende mit einer etwas vorwärts geneigten orb;
über dieser steh tnoch eine sehr kleine, haarförmige. oc sehr klein,
abwärts divergent. pv wie bei Asitia. Eine sehr kleine Knebelborste
am Ende einer Reihe noch zarterer Seitenhärchen. Ein Paar dc
auf der hinteren Thoraxhälfte. a nur in einer Mittellinie; je eine
gleichartige, ebenso regelmäßige Härchenreihe vor den dc. praesc
fehlen. Keine deutlichen h und praesut; in der sa-Linie keine auf-
fälligen Borsten. 1 npl, durch Größe vor allen seitlichen Borsten
ausgezeichnet. 1 nur kleine stpl. Schildchen wie bei Astia gestaltet
und beborstet. Randader, Hülfsader und dritte bis fünfte Längs-
ader wie bei Astia. Hintere Querader vor der Längsmitte des
Flügels. Hintere Basalzelle, Analzelle und Analader wie bei Astia
(fehlend). Alula deutlich, lang gewimpert.
]
1
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 37
15. Periscelis Löw und Mieroperiscelis n. g.
Von der Gattung Periscelis fing ich die häufigste Art, annulata
Fall., bei Berlin am Saft von Eichenstämmen, auch ein einzelnes
Stück bei Pichelsberg an einem Verandafenster. Ein von letzterem
Fundort stammendes Exemplar halte ich für Winnertzi Egg.; es
hat folgende Eigenschaften:
Körperlänge etwa 3 mm, nicht ganz das Doppelte der Größe
von annulata. Stirn nicht mit kleinen, schwarzen Flecken gespren-
kelt, wie Egger angibt, sondern gelbbraun, hell bestäubt, an den
Seiten lichter, unterhalb der Orbiten zwischen Augen und Fühler-
wurzel weiß. Gesicht sehr schwach gekielt; das unten schwärzliche
Untergesicht geht nicht wesentlich tiefer herab als bei annulata
(bei welcher sich nicht alle Exemplare in dieser Hinsicht gleich zu
verhalten scheinen; vielleicht ist die Eintrocknung daran mit
schuld). Thorax oben ganz aschgrau, ohne Mittelstrieme, nur an
den Seiten bräunlich; die beiden seitlichen Streifenzonen sind rost-
bräunlich, weiß schimmernd, besonders die obere. praesc fehlen.
Schenkel heller als bei annulata. Flügel schmäler, schwach ge-
bräunt, kleine Querader und von ihr aus die Basis des zweiten Teils
der vierten Längsader etwas verdunkelt, ebenso die Enden der 1.,
2. und 3. Längsader, aber nicht die Spitze der vierten (wie Egger
angibt); hintere Ouerader schwach und in der Mitte fast unter-
brochen. Nach einer Mitteilung Hendel’s sind im Wiener Museum
, Egger’s Typen von Winnertzi nicht mehr vorhanden, nur noch
ein Schiner’sches Exemplar, dessen Eigenschaften (etwa doppelt so
groß wie annulata, Untergesicht nicht weiter herabgehend als bei
dieser, keine praesc, vordere Ouerader und 4. Längsader bis zur
‘ hinteren Querader braun), die Vermutung bestärken, daß mein
Exemplar derselben Art angehört.
Von annulata Fall. gibt es hellere und dunklere Stücke (vor-
, läufig nehme ich an, daß es sich um ein und dieselbe Art handelt).
Der untere Teil des Kopfes ist zuweilen ganz gelb, zuweilen mehr
‚ oder weniger geschwärzt; an den für gewöhnlich ganz grauen
‚ Thoraxseiten können Schultern und Seitenstriemen mehr rost-
bräunlich ausfallen. Die nach hinten länger werdenden a der beiden
‚, Mittelreihen endigen mit einem Paar kleiner praesc.
Die dritte, bei weitem größte Art, die von Scholtz bei Breslau
\ endeckte annulibes Löw, deren Kenntnis ich dem Berliner Kgl.
ı Museum (Dr. Grünberg) verdanke, zeichnet sich abgesehen von
der fehlenden hinteren Ouerader noch durch verschiedene plastische
ı Eigentümlichkeiten aus.
Die Gattung Periscelis hat Löw eingehend in vortrefflicher
Weise gekennzeichnet (Berl. Ent. Zeitschr. II, S. 113—118, 1858).
Die im Profil schiefliegenden, in der Vorderansicht unten zusammen-
neigenden Augen lassen den Hinterkopf unten und die Backen
hinten sehr breit erscheinen; diese Partien sind mit Börstchen reich
besetzt; seitlich trägt der untere Backenrand eine Reihe vorn recht
klein werdender Börstchen, ohne hervorragende Knebelborste.
2. Heft
38 Lorenz Oldenberg:
Innenränder der Augen sanft bogig ausgeschnitten. Augenbörstchen
dünn, aber sehr deutlich, weitläufig stehend. Stirn jederseits mit
‘einer tiefen, kantigen Längsfurche. Nur 1 orb, aufgerichtet, unter-
halb der Stirnlängsmitte. oc entfernt voneinander, nur schwach
divergent, halb aufwärts gerichtet. Die Fühlerborste ist bei annu-
lIides abgesehen von den Hauptstrahlen völlig kahl, während bei
den anderen Arten noch zahlreiche kleinere Härchen von der
Hauptachse ausstrahlen. pv mittelgroß, ausgesprochen divergent.
3. Fühlerglied lang und dicht pubescent. Gesicht bei annulata und
Winnertzi (vorausgesetzt, daß meine Bestimmung zutrifft) schwä-
cher gekielt, bei annulipes deutlicher mit scharfer, vorgewölbter
Mittelkante. Die von der Gegend der Vibrissenecke her nach dem
eigentlichen Mundrande hin absteigende Partie des Untergesichts,
die noch unter die Backen herabreicht und bei annulipes auffallend
lang und umfangreich ist, trägt seitlich, wie der untere Backen-
rand, ebenfalls eine Reihe oder Zone von Wimpern. Thorax ziem-
lich flach, oben mit dichten und nicht regelmäßig gereihten Härchen
oder Börstchen (worunter die a); diese sind bei annulibdes dichter
und feiner als bei den anderen Arten. 1 h. Auf dem hinteren Teil
des Rückens 2 Paar dc, das letzte größer. praesc bei Winnertzi
völlig fehlend, bei annulata klein, in nicht immer regelmäßiger
Stellung ungefähr zwischen dem letzten dc-Paar, bei annulipes viel
größer, deutlich etwas weiter vorn stehend als die letzten de.
praesut und praea fehlen; nur 2 sa, die zweite hinter der ersten,
an der Außenseite des Postalarcallus. pth deutlich; bei annulipes \
größer und ziemlich von der Stärke der h. Mesopleuren bei annu-
lata kahl oder fast kahl, bei Winnertzi und annulides auf dem oberen
Teil reichlich behaart, bei letzterer auch mit größeren Börstchen
vor dem Hinterrande. stpl: gewöhnlich zwei größere, zu denen
noch kleinere kommen (bei annulides reichlicher); stpl sonst bei
annulata kahl, bei den anderen Arten behaart. Bei annulipes
bemerkt man am Vorderrande jedes Tergits zwischen den äußeren,
silbernen Flecken ein Paar kurzer, fahlbrauner, bogenförmig be-
grenzter Makeln, die bindenartig zusammenhängen. Flügelbildung
sehr abweichend von den anderen Gattungen. Hinter dem ge- "|
schwollenen Wurzelstück der Randader, das am Ende ein Paar
stärkerer, ungleicher Borsten trägt, ist zwar eine geringe stiel- I
förmige Verschmälerung der Randader wahrzunehmen, aber nichts |
von Costaleinschnitten: Die Costa ist von fast gleichmäßiger Stärke
bis zur Einmündung der 1. Längsader, wo sie deren Breite auf-
nimmt, um dann allmählich abzunehmen und gleich hinter der
9. Längsader zu erlöschen. Mit der Vereinfachung der Randader
fallen auch die entsprechenden Ungleichheiten ihrer Börstchen
fort. Die 1. Längsader mündet ungefähr in der Mitte des Vorder-
randes (wenn vom wirklichen Flügelanfang gemessen wird) und ist
stärker als alle folgenden; demnächst ist die dritte die kräftigste;
der letzte Teil der vierten ist sehr dünn. Die anfangs deutliche
Hilfsader biegt vor der Mitte des durch Basalquerader und 1. Längs-
nme nn me ee rs mn BEL nn er > nen moon Eee ne
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 39
ader gebildeten Abschnitts, sich verbreiternd und undeutlich wer-
| dend, plötzlich direkt zum Flügelrande ab, scheint jedoch auch
‘ nach dem Ende der 1. Längsader hin eine Ausstrahlung entsenden
; zu wollen. Bei annulipes bildet die 4. Längsader an der Stelle, wo
die (fehlende) hintere Ouerader sich ansetzen würde, nicht einen
' stumpfen Winkel, wie bei den anderen Arten, sondern ist nur bogig
' vorgewölbt, und die fünfte ist an der entsprechenden Stelle eben-
: falls winkellos, ganz gerade gestreckt. Eine die Diskoidalzelle durch-
laufende Längsfalte ist bei den kleineren Arten wenig auffällig und
verliert sich bald hinter der äußeren QOuerader, bei annulides da-
gegen sehr stark, bis zum Flügelrand durchgehend, eine halbe
Einrollung des Flügels bildend, der hier durch Verlust der Ouerader
seines Haltes beraubt ist; um eine volle Übersicht über das Ge-
äder zu gewinnen, wird man genötigt, den Flügel hin und her zu
wenden. Die Behauptung Löw’s (Berl. Ent. Z. II, S. 117, 1858),
' man brauche in die Abbildung des Flügels von annulipes nur die
hintere Querader einzuzeichnen, um eine fast getreue Darstellung
des Geäders von annulata mit allen seinen Eigentümlichkeiten zu
erhalten, trifft nicht völlig zu; in diesem Teil des Flügels würde
doch ein anderes Gebilde herauskommen. Vordere Basalzelle lang,
so weit wie die Costalzelle reichend;; hintere Basalzelle vollständig.
Die Analzelle fehlt nicht völlig, wie Löw meint, sondern ist als
fleckenhafte Spur wohl erkennbar, wenn man den Flügel nach allen
Richtungen betrachtet; Schiner sagt mit Recht: rudimentär. Anal-
ader deutlich, wenn auch schwach und abgekürzt. Alula gut ent-
wickelt.
Mit Rücksicht auf die wesentlich andere Flügelbildung, die
Verlängerung des ganzen unteren Kopfes, die andere Bekleidung
der Fühlerborste, die vorgerückte Stellung und die Größe der
praesc, die reichere Beborstung der Brustseiten, die dichtere und
feinere Behaarung im allgemeinen — bei annulibes — scheint es
nicht zweckmäßig, so verschiedene Formen in einer Gattung zu
belassen. Nun hat Löw seine Periscelis in erster Linie auf die
damals neue Art annulides gegründet, welcher die ausführliche
Besprechung galt, annulata aber nur beiläufig mitberücksichtigt
und der neuen Gattung eingefügt. Der Name Periscelis muß daher
' der Löwschen Art verbleiben; für die ältere, annulata, ist eine neue
Gattung abzuzweigen, die mit Rücksicht auf den Größenunter-
schied Microperiscelis?) heißen soll; in letztere gehört auch Wın-
ı nertzi.
Wegen der gänzlich abweichenden Flügelbildung (Vollständig-
keit der Randader, anderer Verlauf der Hilfsader und 1. Längsader)
ı können Periscelis und Microperiscelis keine Drosophiliden sein.
Schon wegen der divergenten pv wäre dies nach Czerny’s Theorie
(W. E. Z. 1903, S. 62, Anm.) ausgeschlossen, da den Drosophiliden
| convergente pv zukommen. Auch sind Stellung und Form der
9) 7, nepıoxeiis das Schenkelband.
| 2. Heft
40 Lorenz Oldenberg:
Augen, tiefe Längsfurchung der Stirn, Fehlen der Knebelborsten,
Bau und Beborstung des unteren Kopfes, geringe Zahl der orb und
seitlichen Borsten des Thoraxrückens, größere Anzahl der deutlich er-
kennbaren Hinterleibsringe, Verkümmerung der Analzelle sind Eigen-
schaften, die nicht gerade für Zugehörigkeit zu den Drosophiliden
sprechen. Als besondere Merkmale kommen noch hinzu kappen-
förmige Verlängerung des zweiten Fühlergliedes und Ringelung der
Beine. In mancher Hinsicht ist die Gestaltung des Kopfes gewissen
Ephydriden ähnlich, diese kommen aber schon wegen der nur ein-
seitig gefiederten Fühlerborste und der ganz anderen Aderung der
Flügel nicht als nahe Verwandte in Frage. Wo die Periscelidinae
im System der Acalypteren am besten unterzubringen sind, wird
noch festzustellen sein.
Tabelle der besprochenen Gattungen.
pv convergent oder fehlend; Randader mit zwei Einschnitten:
einem schwächeren (einer Aderverdünnung) kurz hinter der
Wurzelquerader, einem tieferen vor der 1. Längsader 2.
— pv divergent. Randader ohne Einschnitte oder nur mit Spuren
von solchen 13.
Hilfsader gleichmäßig stark und selbständig, erst am Flügel-
rande mit der 1. Längsader zusammenmündend; Flügelvorder-
rand mit einer Reihe starker Dornen; 4. Längsader abwärts
gebogen; hintere Querader nahe dem Flügelrande, länger als
das Endstück der 5. Längsader; orb vom Grunde an weit in
die Stirn hineinragend, vom. Augenrande entfernt (Gestalt
buckelig. Vorderbeine kurz) Cyrtonotum Mcq.
— Hilfsader nur in ihrem Basalteil selbständig und deutlich, ihr
Endteil mit der 1. Längsader zusammenhängend oder undeutlich;
Flügelvorderrand höchstens schwach gedörnelt; letzter Ab-
schnitt der 4. Längsader mit der 3. parallel oder konvergent;
hintere Querader vom Flügelrand entfernter, kürzer oder
höchstens so lang als das Endstück der 5. Längsader; orb nahe
dem Augenrande
3 Hilfsader in ihrem ganzen Verlauf deutlich, im größeren Basal-
teil selbständig, dann mit der 1. Längsader enger und zuletzt,
sich zum Rande abwendend, schwächer verschmolzen; die
Knebelborste wird von seitlichen Mundborsten an Stärke min-
destens erreicht; hintere npl höher als die vordere; pv fehlen;
RN
DD
oc mikroskopisch klein (Mundöffnung groß. Stirn und Augen
gebändert. Tergite mit Querfurchen) Aulacogaster Mcaq.
— Hilsader nur im Basalteil deutlich und selbständig, im Endteil
verschwindend oder undeutlich, dem Ende der 1. Längsader zu-
strebend; Knebelborste größer als die Börstchen der seitlichen
Reihe; hintere npl in gleicher Höhe mit der vorderen; pv con-
vergent; oc groß (Drosobhilinae) 4.
4 Fühlerborste mikroskopisch pubescent (Basalquerader fehlt) 5.
— Fühlerborste zweiseitig gefiedert 6.
Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 41
5 Stirn von etwa 1% der Kopfbreite; oc vorhanden; Gesicht breit
2)
gekielt; Backen deutlich; 2 Paar dc; hintere Querader der
vorderen nahe gerückt, viel kürzer als das Endstück der 5.
Längsader Gitona Mg.
Stirn von wenig mehr als !/, der Kopfbreite; oc fehlend;; Gesicht
flach; Backen (beim getrockneten Tier) nicht sichtbar; nur
1 Paar dc; hintere Querader nahe dem Flügelrande, dem End-
stück der 5. Längsader fast gleich Acletoxenus Frild.
Analzelle am Ende offen, Analader fehlt (Basalquerader und
praesc ebenfalls; praesut lang) Camilla Hal.
Analzelle geschlossen, Analader vorhanden 7.
praesc vorhanden 8.
praesc fehlend (in seltenen Ausnahmefällen ganz klein) Jul.
Flügel kniebar, breit gewölbt mit kurzer eiförmiger Spitze;
2. Längsader stark geschwungen, mit aufwärts gerichtetem Ende;
dritte und vierte von der hinteren Ouerader ab stark zusammen-
neigend; 5. Längsader tief abwärts gebogen, mit dem Flügel-
rand gleiche Winkel bildend (Thorax breit. Basalquerader vor-
handen) Stegana Mg.
Flügel mit schwach gewölbtem Vorderrand und breiterem Ende;
2. Längsader nur wenig geschwungen; dritte und vierte mit
mäßiger Convergenz; 5. Längsader sanft abwärts gebogen, mit
dem Flügelrand ungleiche Winkel bildend
Die Randader verschwindet gleich hinter der Mündung der
dritten Längsader; letzter Abschnitt der vierten mit der dritten
parallel (Basalquerader undeutlich) Leucobhenga Mik
Die Randader reicht bis zur 4. Längsader; letzter Abschnitt der
vierten mit der dritten convergent 10.
Flügel an der Mündung der 3. Längsader in eine kurze Spitze
auslaufend; Basalquerader undeutlich Paraleucophenga n. g.
Flügel mit der gewöhnlichen Rundung; Basalquerader deut-
licher Phortica Schin.
Hauptcostaleinschnitt tief, reichlich so lang als die vordere
Ouerader, ein Zähnchen bildend; 2. Längsader kurz; nur je
1 de und 2 größere orb, zwischen welchen ein Härchen steht
Mycodrosophila n. g.
Hauptcostaleinschnitt nicht so tief, kürzer als die vordere Ouer-
ader; 2. Längsader von gewöhnlicher Länge; 2 Paar dc, 3 orb 12.
pv sehr klein; 2 größere orb um die Längsmitte der Stirn,
dazwischen ein Härchen, außerdem eine große orb unten auf
der Stirn Chymomyza Czerny
pv groß; nur 3 orb um die Stirnmitte, die mittlere kleiner
Drosophila Fall. und Scaptomyza Hardy
Randader bis zur 1. Längsader ziemlich stark und gleichmäßig,
ohne Einschnitte. 1. Längsader ungefähr in der Mitte des Vor-
derrandes mündend; 4. Längsader eckig; Basalquerader stark;
Analzelle rudimentär; Analader schwach, aber deutlich
| (Periscelidinae) 14.
2, Heft
49 Embrik Strand:
— Randader zart, mit schwachen Verdünnungen an Stelle der
beiden Einschnitte; 1. Längsader weit vor der Mitte des Vorder-
. randes mündend; e) Längsader eckenlos, nach beiden Enden
ziemlich gleichmäßig gestreckt, in der Mitte einen oben offenen
Bogen bildend; Basalquerader fehlt, ebenso Analzelle und
Analader (Astiinae) 15.
14 Hintere QOuerader fehlt, dort eine starke Längsfalte; Unterkopf
tief herabgehend;; Fühlerborste außer den großen Strahlen ohne
Härchen | Periscelis Löw
— Hintere Querader vorhanden, von einer nur schwachen Längs-
falte gekreuzt; Unterkopf lange nicht so tief herabgehend;
Fühlerborste außer den großen Strahlen mit zahlreichen Här-
chen Microperiscelis n. @.
15 Fühlerborste zweizeilig gefiedert; 2. Längsader kurz hinter der
ersten aufgebogen mündend; hintere Ouerader und alula
fehlen Astia Mg.
— Fühlerborste mikroskopisch pubescent; 2. Längsader gestreckt,
gegen die Flügelspitze hin mündend; hintere Querader und
alula vorhanden Liomyza Meg.
Inhalt.
"Binleitune: ; nn. gun, 1) Acletoxenus formosus
1. ser soo Kg A Löw. . 28
2; Drosophila. Ball... 27. 11. Aulacogaster leucopeza
3. Scaptomyza Hardy . 13 M2. . 30
4. Chymomyza Czerny . 14 22. Cyrtonotum- anus "M2.. 32
5.) Paraleucophenga n. g.. 18 | 13. AstaMs. 2 7722 2798
6. Leucophenga Mik. . . 20 | 14. Liomyza Mcqg.. . 36
7. Phortica Schin. . . . 21 | 15. Periscelis Löw und Mi-
8. Stezana. Mei... ,. 025 croperiscelis n.8.. . 37
9eCamillarHaln.. 7.100927 “fabelle der besprochenen
10. Gitona distigma Me. u. | Gattungen 00 40
Zwei neue afrikanische und eine orienta-
lische Art der Noctuidengattung Fodina Gn.
Von
Embrik Strand.
Fodina Maltzanae Strd. n. sp. |
Ein 2 von: N. W. Kamerun, Molirae b. Viekena (Freifrau
v. Maltzan), am 21. III. 1908 ‚an die Lampe geflogen‘.
Hat große Ähnlichkeit mit Colbusa euchdica WIk., ist aber
keine Colbusa und weicht außerdem durch folgendes ab: Hinter-
flügel goldgelb mit breiterer (bis reichlich 5 mm breiter) Saum-
binde; die weißliche Ouerbinde der Vorderflügel ist schmäler und
Zwei neue afrik. u. eine oriental. Art d. Noctuidengatt. Fodina Gn. 49
zwar am Hinterende unmittelbar vor der Erweiterung im Anal-
winkel etwa zwei mm breit, dann nach vorn noch ein klein wenig
schmäler werdend, ferner ist sie schräger wurzelwärts gegen den
Vorderrand gerichtet und auf diesem daher der Wurzel näher als
der Spitze des Flügels, die Erweiterung der Binde im Analwinkel
ist nicht rot gezeichnet, die weißliche, wurzelwärts gerichtete Binde
der Vorderflügel ist überall vom Vorderrande deutlich entfernt
und gerade, wohl aber ist sie durch eine blauweißliche Linie mit
der Basis des Vorderrandes verbunden und der Zwischenraum
zwischen dem Vorderrande und der Binde wird am distalen Ende
der letzteren durch blauweißliche Beschuppung ausgefüllt; die
Fransen der Vorderflügel und ihr Saum bilden zusammen eine
etwa zwei mm breite, weißliche Binde, die einige dunklere Schuppen
einschließt. Die Hinterflügel sind unten wie oben, die Vorderflügel wie
dieHinterflügel, jedoch nimmt die apikaleschwarze Färbungdie ganze
Endhälfte ein und die Endhälfte der Fransen ist weiß. Körper gelb
wie die Hinterflügel, Thoraxrücken jedoch schwarz mit weißlicher
Medianquerbinde, Scheitel schwarz mit weißer Linie zwischen der
Basis beider Antennen, Stirn schwarz mit zwei weißen Punkt-
‚flecken (die vielleicht bisweilen zusammenhängen), Palpen schwarz,
die beiden proximalen Glieder unten gelb und innen weißlich.
Vorderflügellänge 19 mm.
Fodina veussiana Strd. n. sp.
Ein 2 von: D.-O.-Afrika, Daressalam V. 1909 (Reuss).
. steht der vorigen Art nahe und hat auch eine täuschende
Ähnlichkeit mit Colbusa discrepans Karsch, die vielleicht identisch
istmitder von Walker und Hampson beschriebenen gelben Nebenform
von Colbusa euchidica WIk. — Von Fodina Maltzanae m. abweichend
durch folgendes: Die gelben Partien sind heller, die Saumbinde der
Hinterflügel schmäler und zwar nur bis vier mm breit; die Quer-
binde der Vorderflügel ist nach hinten verschmälert und erscheint
überhaupt ein wenig schmäler, ihre Erweiterung im Analwinkel
ist geringer und schließt keine deutliche dunkle Flecke, sondern
bloß einige dunkle isolierte Schuppen ein; die bis zur Basis des
Vorderrandes verlaufende helle Linie ist eine weitere Strecke
mit der zur Flügelbasis verlaufenden Binde verbunden und die
größere Basalhälfte des Vorderrandes der Vorderflügel ist gelb
gefärbt und zwar erstreckt sich diese Färbung ein wenig weiter
saumwärts als bis zur Querbinde und undeutlich linienschmal
erscheint sogar auch die Endhälfte des Vorderrandes ein wenig
heller. Die Unterseite der Hinterflügel ist einfarbig gelb, nur mit
Andeutung dunklerer Beschuppung an der Spitze, während im
Vorderflügel die gelbe Partie den Analwinkel einschließt, im Gegen-
teil zu F. Maltzanae, wo dieser Winkel in der schwarzen Partie
gelegen ist. Endlich erscheinen die Vorderflügel ein klein wenig
schmäler und am Ende spitzer als bei F. Maltzanae und die Palpen
sind gelb, nuraußen ganz leicht gebräunt. Vordertlügellänge 18,5 mm.
2. Heft
44 Embrik Strand: Zwei neue afrikanische und eine orientalische usw.
Ein weiterer Unterschied wäre, daß die Palpen bei F. reussiana
nach vorn und ein wenig nach oben gerichtet sind, während sie
bei F. Maltzanae leicht hängend sind. Ich halte es jedoch für höchst
wahrscheinlich, daß letzteres bei der Präparation zustande ge-
kommen und also ‚„künstlich“ ist.
Beide Arten weichen von den früher beschriebenen, mir be-
kannten Fodina-Arten dadurch ab, daß die Vorderflügel unten
nicht wie oben eine helle Ouerbinde zeigen, wodurch sie eine be-
sondere Gruppe innerhalb der Gattung bilden.
Fodina quadricolor Strd. n. sp.
Ein $2 von: Kina-Balu, Borneo (Waterstradt, ex coll. Stgr.)
0. Vorderflügel braunschwarz mit weißlichen Zeichnungen,
ähnlich den vorhergehenden Arten. Die Querbinde der Vorder-
flügel ist überall 3 mm breit, schließt aber in der hinteren Hälfte
einen dunkleren Strich ein und erweitert sich im Analwinkel, wo
sie einen bräunlichen Ton annimmt, nur leicht nach innen,
woher sie außerdem eine gekrümmte weiße Linie bis zum Hinter-
rande entsendet. Am Vorderrande wird die Binde durch dunkle
Bestäubung verschmälert bezw. zugespitzt und die daselbst wurzel-
wärts gerichtete Zeichnung besteht aus einer weißen, nach vorn
konvex gebogenen, vom Vorderrande weit entfernten, die
Wurzel nicht ganz erreichenden Linie, die von ihrer Mitte eine
ähnliche und ähnlich gekrümmte Linie bis zur Basis des Vorder-
randes entsendet; der Vorderrand bleibt dabei in seiner ganzen
Länge dunkel. Die weißliche Saum-Fransenbinde ist besonders
hinten bräunlich angeflogen und durch eine schwarze Saumlinie
geteilt. Hinterflügel goldgelb mit schwarzer, bis 6 mm breiter
Saumbinde, die hinten ziemlich stumpf endet und daselbst von
dem Saume durch eine schmale gelbe Binde getrennt ist. Unten
sind die Hinterflügel wie oben, jedoch ist die Binde hinten spitzer
und erreicht den Saum. Vorderflügel unten schwarz mit gelblich-
weißem, kleinen Subbasalfleck und weißer Ouerbinde an derselben
Stelle wie oben, aber vorn den Rand nicht erreichend, und kurz
vor dem Analwinkel zusammengeschnürt; nur die Fransen, nicht
außerdem der Saum weiß. Hinterleib und Bauchseite des Körpers
orangerötlich, Thoraxrücken wie die Vorderflügel mit weißlichen
Schuppen, die wohl eine oder zwei Querbinden gebildet haben
(hier stark abgerieben!). Kopf braun mit weißem Fleck zwischen
den Antennen. Antennen braun, unten und innen orangerötlich.
Flügelspannung 43 mm.
Das & ist kleiner: Flügelspannung 35 mm, aber sonst nicht
verschieden.
Die Type aller drei Arten sind im Kgl. Zool. Museum, Berlin.
P. S. Colbusa unterscheidet sich von Fodina bekanntermaßen
durch das viel kürzere dritte Palpenglied.
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' Dr. A. Fenyes: H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 45
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute.
Aleocharinae.
Von
Dr. A. Fenyes.
Mylliaena insularıs sp. n.
Vorne breit, hinten stark zugespitzt, ziemlich flach; matt;
äußerst fein und äußerst dicht punktiert.
Kopf schwärzlich; Halsschild und Flügeldecken hell rostbraun,
der Halsschild in der Mitte, die Flügeldecken nahe dem Schild-
chen verwaschen dunkelbraun; Hinterleib schwärzlich, die einzelnen
Segmente mit rostbraunen Seiten- und Hinterrändern; Fühler und
Beine schmutziggelb.
Fühler ungefähr so lang als Kopf und Halsschild zusammen,
dünn, gegen die Spitze kaum verdickt; die vorletzten Glieder
länger als breit.
Kopf schmäler als der Halsschild, quer-rundlich.
Halsschild ungefähr so breit als die F lügeldecken, mäßig quer,
Basis jederseits ausgebuchtet, Hinterecken vorgezogen, beinahe
rechtwinkelig.
Flügeldecken an der Naht nicht länger, an den Seiten aber
länger als der Halsschild.
Hinterleib an den Seiten gegen die Spitze und an der Spitze
selbst mit längeren Borstenhaaren.
Länge (mit etwas gestrecktem Hinterleib) 2 mm. Type im
D. E. M. [-Deutschen Entomologischen Museum] (Nr. 4378 det.
A. Fenyes).
Ein Stück von Anping. — Der M. vulpina Brnhr. aus Nord-
Amerika nicht unähnlich, aber kleiner und schmäler, mit längeren
Fühlern.
Brachida crassiuscula Kr.
Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV. 1859, 41.
Drei Stück von Kosempo. — Brachida clara Weise (Deutsche
Ent. Ztschr. XXI. 1877, 90) von Japan ist möglicherweise ein
Synonym von crassiuscula Kr.
Anomognathus armatus Shp.
Sharp, Ann. Mag. Nat. Hist. 6, II, 1888, 294.
Ein Männchen von Taihorin und ein Weibchen von Lambeh.
Im Weibchen ist das achte Dorsalsegment am Hinterrande in der
Mitte mit einem kaum wahrnehmbaren Zähnchen, und in jeder
Außenecke mit einem ziemlich langen Dorn geschmückt.
Homalota granigera Shp.
Sharp, Ann. Mag. Nat. Hist. VI, 2, 1888, 375.
Ein Männchen von Akau. Das siebente Dorsalsegment. mit
einem sehr kleinen Höckerchen, das achte an jeder Seite mit einer
longitudinalen Falte, am Hinterrande gerade abgestutzt und ge-
2. Heft
46 Dr. A. Fenyes:
randet. — Zwei etwas größere Stücke, Weibchen, je eines von
Taihorin und von Suisharyo.
Homalota fraterna Shp.
Sharp, Ann. Mag. Nat. Hist. VI. 2 1888, 376.
Zwei Männchen und ein Weibchen von Taihorin.
Homalota ?.opaca Sp. n.
Länglich, vorne und hinten sehr schwach verengt, flach; matt;
sehr fein und sehr dicht, etwas rauh punktiert, mit kaum wahr-
nehmbarer dunkler Behaarung.
Kopf schwarz; Halsschild schwärzlichbraun; Flügeldecken
dunkelbraun; Hinterleib schwärzlichbraun, mit helleren Segmental-
rändern; Fühler schwärzlichbraun, gegen die Basis kaum heller;
Beine schmutzig-gelb.
Fühler ziemlich lang, länger als Kopf und Halsschild zu-
sammen, gegen die Spitze kaum verdickt; Glied 1 lang, verdickt;
2 und 3 beinahe gleichlang; 4 etwas länger als breit; 10 kaum quer;
11 etwas kürzer als 9 und 10 zusammen, zugespitzt.
Kopf mit den Augen zusammengenommen rundlich, beinahe
so breit als der Halsschild; Augen rund, groß, vorspringend, länger
als die Schläfen.
Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, gegen die Basis
kaum verengt; Seiten beinahe parallel, schwach gerundet; Vorder-
winkel deutlich, Hinterwinkel stumpf; Basis deutlich gerundet;
mit einer breiten, aber flachen Längsfurche.
Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, parallel, hinten
beinahe gerade abgestutzt.
Abdomen gegen die Spitze sehr schwach verengt, Dorsal-
segmente 6 und 7 gleichlang.
Länge 2,2 mm.
Type im Deutschen Entomologischen Museum (Nr. 4392 det.
A. Fenyes).
Zwei Stücke, wahrscheinlich Weibchen, von Taihorin.
Vielleicht nicht zu Homalota gehörig, jedoch mit dem Habitus
der Gattung, mit dünnen Fühlern und dicht punktiertem Hinterleib.
Stlusa (Stenusa) ceylonica Kr.
Kraatz, Lınn. Ent. XI. 1857, 8.
Ein Pärchen von Taihorin wird auf diese, in Asien einheimische
Art bezogen; das Männchen hat zwei längliche Kielchen auf dem
vierten Dorsalsegment, außer den sechs von Kraatz beschriebenen
Falten auf dem siebenten Dorsalsegment; das achte ist auch ge-
schlechtlich modifiziert, jedoch in dem einzigen Männchen nicht
genügend scharf sichtbar. Die Elytren sind nur wenig länger als
der Halsschild. Vielleicht gehört die Art in eine andere Gattung,
möglicherweise in Diesiota; eine Zergliederung der Munel war
nicht |
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 47
Tachyusida ? Iuteibennis sp. n.
Härklich, ziemlich parallel, etwas depreß; schwach glänzend,
mit kaum sichtbarer heller Behaarung.
Kopf beinahe schwarz; Halsschild dunkel rötlichbraun; Flügel-
decken gelblich, Basis und Seiten verwaschen dunkler; Hinterleib
schwärzlich, gegen die Spitze bräunlichgelb; Fühler schwärzlich,
gegen die Basis hell, gelblich; Beine gelblich.
Fühler lang und schlank, die Basis des Halsschildes über-
ragend, gegen die Spitze nicht verdickt; Glieder 1—4 lang, 3
beinahe so lang als 1, 2 und 4 kürzer als 3, von gleicher Länge; die
vorletzten Glieder viel länger als breit; 11 ungefähr so lang als 9
und 10 zusammengenommen, zugespitzt.
Kopf etwas schmäler als der Halsschild, quer-rundlich, in der
Mitte breit und flach eingedrückt, fein und dicht punktiert;
Schläfen ganz gerandet; Augen gewölbt, etwas länger als die
Schläfen.
Halsschild schmäler als die Flügeldecken, breiter als lang, am
breitesten vor der Mitte; Seiten gegen die Basis schwach ausge-
schweift; Basis gerundet, in der Mitte etwas vorgezogen; Hinter-
winkel deutlich, beinahe rechtwinkelig; der Länge nach flach und
ziemlich breit eingedrückt; fein und dicht punktiert.
Flügeldecken breiter und etwas länger als der Halsschild;
äußere Hinterecken kaum ausgebuchtet; sehr fein und nicht dicht
punktiert.
Hinterleib beinahe parallel; sogar das siebente Dorsalsegment,
wenn auch sehr schwach, quer gefurcht, auch bedeutend länger als
das sechste Segment; bis zur Spitze fein und dicht punktiert; an
der Spitze mit einigen langen, schwarzen Borstenhaaren.
Hintertarsen fünfgliedrig, das erste Glied sehr lang.
Länge 3 mm.
Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4399, det. A. Fenyes).
Drei übereinstimmende, etwas beschädigte Exemplare;von
Hoozan. Das achte Dorsalsegment ist in allen drei Stücken ge-
rundet, das sechste Ventralsegment ebenfalls gerundet und ziem-
lich stark vorgezogen.
Es ist nicht möglich ohne Zergliederung eine endgültige syste-
matische Stellung für die neue Art zu bestimmen; am nächsten
scheint sie zu Tachyusıda zu sein; leider konnte ich die vorderen
und mittleren Tarsenglieder nicht zählen.
Schistogenia bicolor sp. n.
Vorne breit, hinten ziemlich stark zugespitzt, etwas flach;
matt, mit äußerst feiner und dichter Punktierung und mit äußerst
feiner, heller, anliegender Behaarung.
Hell rötlichgelb, mit schwärlichem Hinterleibe; Fühler” hell
rotgelb, das letzte Glied dunkel; Beine hell rötlichgelb.
Fühler kurz, kürzer als Kopf und Halsschild zusammen, gegen
die Spitze stark verdickt; Glieder 1 und 2 verdickt und mäßig
2. Heft
AS Dr. A. Fenyes:
lang, 3 kürzer und dünner als 2, 4 ungefähr quadratisch, 10 beinahe
zweimal so breit als lang, 11 dick, rundlich, länger als 9 und 10
zusammen.
Kopf rundlich, viel schmäler als der Halsschild, ziemlich stark
in den Halsschild zurückgezogen, der Hinterrand der Augen infolge-
dessen verdeckt.
Halsschild groß, beinahe halbkreisförmig, beinahe so breit als
die Flügeldecken; Basis seitlich ausgebuchtet; Hinterecken etwas
vorgezogen.
Flügeldecken an der Naht beinahe kürzer als der Halsschild,
in den äußeren Hinterwinkeln stark ausgebuchtet.
Hinterleib ziemlich stark zugespitzt, an den Seiten gegen die
Spitze zu und an der Spitze selbst mit langen und steifen, schwarzen
Borstenhaaren.
Länge 1,9 mm.
Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4381, det. A. Fenyes).
Sieben Stücke von Anping. Die Zergliederung eines beschädig-
ten Exemplares zeigte 4-5-Sgliedrige Tarsen und 2gliedrige Lippen-
taster, so daß der Käfer zu Schistogenia gestellt werden mußte,
trotz anderweitiger Abweichungen von Kraatz’s generischen
Diagnose.
Schistogenia ? dubia sp. n.
Vorne breit, hinten stark zugespitzt, ziemlich flach; schwach
glänzend, sehr fein und ziemlich dicht punktiert, mit sehr feiner
anliegender Behaarung.
Kopf bräunlichgelb; Halsschild und Flügeldecken schmutzig
rötlichgelb; Hinterleib schwärzlich, heller an der Basis; Fühler
braun, mit schmutziggelben Basalgliedern; Beine schmutziggelb.
Fühler etwas länger als Halsschild und Kopf zusammen, gegen
die Spitze mäßig verdickt; Glieder 1 und 2 verhältnismäßig lang
und verdickt, 3 viel kürzer als 2, 4—10 von quadratisch bis /gmal
breiter als lang, 11 groß, oval, länger als 9 und 10 zusammen.
Kopf viel schmäler als der Halsschild, zurückgezogen, rundlich;
Augen ziemlich groß.
Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, stark quer,
beinahe zweimal so breit als lang; Basis jederseits kaum ausge-
buchtet.
Flügeldecken selbst an der Naht bedeutend länger als der
Halsschild, in den äußeren Hinterwinkeln ausgebuchtet.
Hinterleib stark zugespitzt, das siebente Dorsalsegment be-
deutend länger als das sechste; an den Seiten und; an der Spitze
mit steifen schwarzen Borstenhaaren.
Länge 2 mm.
Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4386, det. A. Fenyes).
Je ein Stück von Shis und Kosempo.
Die generische Stellung dieser Art ist sehr zweifelhaft und nur
auf den mit Sch.“ bicolor gemeinsamen Habitus gegründet.
H. Sauters Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 49
Falagria (Anaulacaspis) simplex Shp.
a, Arams. Enid Soe. Eond. 1874, 2.
Sechs Exemplare von Taihorin werden auf diese Art bezogen;
‚sie sind zwar größer (2,8 mm lang) als die Exemplare von Japan,
‚passen aber sonst ziemlich gut auf Sharp’s Beschreibung.
Stenagria dimidiata Mots.
|
Motschulsky, Bull. Mosc. XXX, 1858, 3, 260.
| Vierzehn Stücke von Kosempo.
|
Stenagria concinna Er.
| Erichson, Gen. Sp. Staph. 1840, 51.
' Drei, etwas defekte Stücke dieser weitverbreiteten Art von
Kosempo.
Gnybeta ? inducta sp. n.
Länglich, ziemlich parallel, nicht breit, etwas flach; ziemlich
‚matt, mit dichter und feiner, anliegender Behaarung.
Kopf beinahe schwarz; Halsschild bräunlichschwarz; Flügel-
decken dunkel rötlichbraun, der Hinterrand ziemlich scharf und
schmal gelblich; Hinterleib bräunlichschwarz, etwas heller an der
| Basıs; Fühler braun, Basis und Spitze heller; Beine braun mit
| helleren Tibien und Tarsen.
| Fühler lang, den Hinterrand des Halsschildes überragend,
| gegen die Spitze kaum verdickt; Glieder 1 und 3 beinahe gleich-
lang; 2 etwas kürzer als 3; 4—10 länger als breit; 11 lang oval,
‚ ungefähr so lang als 9 und 10 zusammen.
| Kopf etwas schmäler als der Halsschild, quer-rundlich; Schläfen
nicht gerandet; Augen ungefähr so lang als die Schläfen.
Halsschild beinahe so lang als breit, am breitesten hinter den
Vorderwinkeln; gegen die Basis ausgeschweift; Hinterwinkeln
' stumpf; mit einer sehr schwachen Mittelfurche.
| Flügeldecken länger und bedeutend breiter als der Halsschild;
‚ Schultern hervorragend; Seiten etwas gerundet, Hinterrand bei-
nahe gerade.
Hinterleib ziemlich parallel, gegen die Basis kaum verengt;
Dorsalsegmente 3—5 quer eingedrückt.
| Hintertarsen mit kurzem Basalgliede.
| Länge 3,1 mm.
| Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4398, det. A. Fenyes).
Ein Stück von Akau.
So ziemlich mit dem Habitus einer Gnypeta, jedoch in manchem
von typischen Arten abweichend. Das einzige Exemplar ist nicht
im besten Zustande, die Pubescenz klebt an die Körperteile und
verdeckt die Skulptur; auch kann die Unterseite nicht untersucht
werden.
|
Atheta (Microdota?) annuliventris Kr.
Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV, 1859, 40.
Zwei Stücke von Alikang und sechs Stücke von Kosempo
gehören wahrscheinlich zu dieser Art.
Archiv I Dee 4 2, Heft
50 Dr. A. Fenyes:
Atheta (Atheta) dilutibennis Mots.
Motschulsky, Bull. Mosc. 1858, III, 252.
Zwei Männchen und ein Weibchen von Anping.
Atheta (Coprothassa) sordida Marsh.
Marsham, Col. Brit. 1802, 514.
Neun Stücke von Taihorin.
Atheta (Acrotona) fungi Grvh.
Gravenhorst, Mon. Col. Micr. 1806, 157
Vier Stücke von Taihorin und zwei Stücke von Kankau
(Koshun) mögen zu dieser beinahe kosmopolitischen Art gestellt
werden.
Athela (Acrotona) vexans Sp. n.
Länglich, vorne und hinten etwas verengt, ziemlich flach;
kaum glänzend, mit sehr dichter und sehr feiner Punktierung,
besonders am Hinterleibe.
Kopf schwärzlich; Halsschild bräunlich; Flügeldecken gelb-
braun; Hinterleib bräunlich; Fühler braun, etwas heller an der
Basis; Beine gelblich.
Fühler länger als Kopf und Halsschild zusammen, ziemlich
schlank, gegen die Spitze nicht verdickt; Glieder 2 und 3 gleichlang;
10 ungefähr so lang als breit; 11 oval, ungefähr so lang als 9 und 10
zusammen.
Kopf quer-rundlich; etwas schmäler als der Halsschild;
Schläfen ganz gerandet; Augen länger als die Schläfen.
Halsschild mäßig quer, etwas schmäler als die Flügeldecken,
vorne etwas verengt, Seiten rundlich; mit einer kaum sichtbaren
Basalgrube.
Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, äußere Hinter-
winkel kaum ausgebuchtet.
Hinterleib gegen die Spitze verengt und mit schwarzen Borsten-
haaren; drittes bis sechstes Tergit quer eingedrückt; Tergit 7 aneca
als 6; Tergit 8 am Hinterrande etwas ausgebuchtet.
Hinterschienen mit zwei Borsten.
Länge 2,6 mm.
Type im Deutschen Ent. Museum (Nr. 4431, det. A. Fenyes).
Zwei defekte Stücke von Taihorin; bemerkenswert ist die sehr
dichte Punktierung des Hinterleibes, Zwei weitere Stücke von
Kosempo weichen in der Fühlerbildung etc. von den Taihorin-
Stücken ab, es schien aber ratsam, in Anbetracht des dürftigen
Materials, dieselben vorläufig als identisch zu betrachten.
Astilbus ? ocularıs sp. n.
Länglich, mehr weniger parallel, ziemlich flach; der Vorder-
körper mäßig, der Hinterleib stark glänzend ; mit einigen zerstreuten
und abstehenden Borstenhaaren.
Kopf schwarzbraun; Halsschild und Flügeldecken rötlichbraun;
Abdomen rötlichgelb, die Spitze und die Scheibe der mittleren
H. Sauters Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 51
Segmente dunkler; Fühler rotbraun, das letzte Glied lichter; Beine
rötlichgelb.
Fühler länger als Kopt und Halsschild zusammen, gegen
‚ die Spitze schwach verdickt; Glied 1 lang, etwas schaftförmig;
2 sehr klein; 3 reichlich zweimal so lang als 2; 4—10 von länger als
, breit bis beinahe quadratisch; 11 ungefähr so lang als 9 und 10
, zusammen.
Kopf sehr groß, zusammen mit den Augen beinahe breiter
als der Halsschild; nach hinten kaum verengt; Basis schwach
bogenförmig; Hals ungefähr ein Drittel so breit als der ganze Kopf;
mäßig glänzend, mäßig fein und nicht dicht punktiert; Schläfen
ungerandet; Augen sehr groß, sehr stark vorspringend, die Schläfen
nur halb so lang als der Längsdurchmesser der Augen.
Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, etwas breiter
als lang; vorne und hinten mehr weniger gerundet; Seiten gegen
| die Basis verengt; am breitesten nahe zu den Vorderwinkeln,
im hinteren Zweidrittel deutlich ausgeschweift; Winkel gerundet;
in der Mitte vor dem Schildchen mit einer sehr kleinen queren
Grube, welche sich in eine kaum sichtbare mittlere Längsfurche
fortsetzt; auf jeder Seite nahe zum Seitenrande und näher zur
Basis mit einem länglichen Eindrucke, und endlich vorne nahe
der Einlenkung des Halses an jeder Seite mit einem rundem
Grübchen; mäßig glänzend, dicht und grob punktiert.
Flügeldecken ungefähr ein Drittel länger und ein Drittel
breiter als der Halsschild; Schultern stumpf, hervorragend; in den
äußeren Hinterwinkeln schwach ausgeschweift; mäßig glänzend;
weniger dicht aber etwas gröber als der Halsschild punktiert.
Abdomen mit gerundeten Seiten; gegen die Spitze zu bogen-
förmig verengt; Dorsalsegmente 3—5 quergefurcht; sehr stark
glänzend, glatt. |
Beine lang und schlank.
Länge 4 mm.
Type im D. E. Mus. (Nr. 4376, det. A. Fenyes).
Kankau (Koshun). In dem einzigen, wahrscheinlich männ-
lichen Exemplare sind das siebente und das achte Dorsalsegment
mit Jänglichen, groben, eingestochenen Punkten ziemlich dicht
besetzt. |
Der Käfer ist wahrscheinlich ein Ameisengast; der ganze
Habitus, das leider schwer sichtbare, sehr lange vorletzte Glied
der Kiefertaster, sowie die Eindrücke am Halsschild sprechen für
eine solche Lebensweise,
Es ist sehr zweifelhaft, ob die neue Art wirklich zu Aszildus
gehört; vielleicht sollte ein neues Genus für sie geschaffen werden,
solches Vorgehen an der Hand eines einzigen Exemplares ist aber
immer eine mißliche Sache, besonders in den Aleocharinen, wo eine
mikroskopische Untersuchung der Mundteile und der Tarsen zur
Feststellung der systematischen Position eines Genus beinahe
immer notwendig ist.
4* 2. Heft
52 Dr. A. Fenyes:
Zyras (Rhynchodonia) compressicornis Fvl.
Fauvel, Rev. d’Entom. XXIV, 1905, 143.
Sechs Männchen (eins von Kosempo, fünf von Taihorin) und
fünf Weibchen (eins von Pilam, vier von Taihorin).
Zyras (Rhynchodonia) abbreviatus sp. n.
behaart.
die Flügeldecken, die hinteren Abdominalsegmente in’ der Mitte
unbestimmt dunkler; Fühler und Beine braungelb, die Fühler
etwas dunkler als die Beine.
Fühler kurz, kaum so lang als Kopf und Halsschild zusammen,
gegen die Spitze stark verdickt; das erste Glied lang, dreieckig,
das zweite kurz, das dritte mehr als zweimal so lang als das zweite,
beide länglich-dreieckig; Glieder 4—10 becherförmig, das vierte
mäßig, das zehnte sehr stark (beinahe zweimal so breit als lang)
quer; das Endglied oval, ungefähr so lang als die zwei vorher-
gehenden Glieder zusammengenommen.
Kopf (mit den Augen) etwas schmäler als der Halsschild, °
rundlich; fein chagriniert, schwach glänzend, grob und zerstreut
punktiert, in der Mitte ohne Punkte; Schläfen hinten kurz, aber :
deutlich gerandet; Augen viel länger als die Schläfen.
Halsschild stark quer, mehr als 1,mal breiter als lang, un-
gefähr so breit als die Flügeldecken; nach hinten etwas verengt;
die Seiten und die Basis gerundet und fein gerandet; die Winkel
stumpf, etwas verrundet; sehr fein chagriniert, daher ziemlich
glänzend, ohne Eindrücke; grob und zerstreut punktiert, an jeder
Seite mit einer unpunktierten Partie.
Flügeldecken beinahe kürzer und nicht breiter als der Hals-
schild; Schultern kaum sichtbar, äußere Hinterecken kaum aus-
geschweift; äußerst fein chagriniert, glänzend; zerstreut und feiner
als der Halsschild punktiert.
Abdomen parallel; mit dem Rande zusammen ungefähr so
breit als die Flügeldecken; Dorsalsegmente ziemlich gleichlang, die
ersten drei quergefurcht; glänzend glatt, die einzelnen Segmente
mit einigen unregelmäßig verteilten borstentragenden Punkten.
Vorder- und Mittelschienen auf dem Außenrande bedornt, } |
Hinterschienen daselbst mit einigen abstehenden Haaren. Erstes
Glied der Hintertarsen mäßig lang.
Länge: 5,5 mm.
Taihorin, ein Exemplar, wahrscheinlich ein Weibchen. Type |
im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4353, det. A.. Fenyes).
Der Käfer paßt, wegen der parallelen, etwas Bledius-artigen |
Körperform nicht besonders gut in die Untergattung Rhynchodonia, |
auch ist der Mund nur wenig vorgezogen; das kurze zweite Fühler- |
glied, zusammen mit dem myrmecophilen (oder termitophilen)
Habitus scheinen ihm jedoch, wenigstens vorläufig, einen Platz in
der genannten Untergattung zu sichern.
Länglich, beinahe parallel, etwas gewölbt, glänzend, spärlich i 1
Braungelb, der Kopf etwas, der Halsschild kaum dunkler als |
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H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 53
Zyras (Zyras?) migrescens Mots.
Motschulsky, Bull. Mosc. XXXI, 3, 1858, 262.
Ein Exemplar von Taihorinsho gehört wahrscheinlich zu dieser
ostindischen Art; die Art scheint einen Übergang von Rhyncho-
donia zu Zyras s. str. zu vermitteln.
Zyras (Subgenus?) hirtus Kr.
Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV, 1859, 25.
Zwei Stücke von Kankau (Koshun) sind zu dieser ceylonischen
| Art gestellt; sie kann keiner bekannten Untergattung von Zyras
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zugewiesen werden, es scheint mir aber voreilig in Betracht des
dürftigen Materiales für diese Art eine neue Untergattung zu
schaffen.
Hoplandria fuscipennis Kr.
Kraatz, Arch. f. Naturg. 1859, 9.
Ein Exemplar, wahrscheinlich ein Weibchen, von Kankau
(Koshun) wird auf diese Art bezogen, oblgeich es 3 mm lang, also
um ein Drittel größer ist als die ceylonischen Exemplare von Kraatz.
Die generische Diagnose ist nur auf den Habitus gegründet.
Aleochara (Aleochara) postica Walk.
Walker, Ann. Mag. Nat. Hist. 3, II, 1858, 205.
Fünf Stücke von Kosempo scheinen auf die äußerst knappe
Beschreibung von Walker zu passen. Vielleicht sind diese Stücke
nur eine etwas kleinere Varietät von Aleochara nigra Kr. (oder
claviger Shp.), bemerkenswert ist die rötliche Färbung der Ab-
dominalspitze und der Beine, welche Körperteile in nıgra dunkel
sind; auch scheint das achte Dorsalsegment am Hinterrande viel
breiter abgesetzt zu sein als in nigra.
Aleochara (Aleochara) nigra Kr.
Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV, 1859, 13.
Vier Stücke von Kosempo passen recht gut auf die Beschrei-
bung dieser, zuerst in Ceylon aufgefundenen Art; möglich ist es
‚ jedoch, daß obige Stücke auf Aleochara claviger Shp. (von Japan)
‚ zu beziehen seien.
Aleochara (Aleochara) insularis sp. n.
Mäßig spindelförmig, etwas gewölbt, glänzend, mit feiner und
zerstreuter Behaarung.
Kopf und Halsschild schwarz; Flügeldecken dunkelbraun;
' Hinterleib schwarz; Fühler schwarz, die ersten drei Glieder röt-
lich; Beine rötlichbraun. |
Fühler kurz, kürzer als Kopf und Halsschild zusammen; dick,
dicker in der Mitte als gegen die Spitze; Glieder 2 und 3 gleichlang,
4 mäßig quer, 5—10 sehr stark quer, die mittleren Glieder mehr als
zweimal so breit als lang, 11 lang, kegelförmig, länger als 9 und 10
zusammen.
Kopf sehr klein, rundlich; stark glänzend, mit kaum sicht-
barer und sehr zerstreuter Punktierung; Augen groß, aber nur
mäßig vorspringend.
| 2. Heft
54 Dr. A. Fenyes:
Halsschild beinahe so breit als die Flügeldecken; groß, vorne
stark verengt; Seiten gerundet; Basis gerundet und an jeder Seite
ausgeschweift; stark glänzend, fein und zerstreut punktiert.
Flügeldecken kaum länger als der Halsschild; mäßig glänzend;
mäßig fein, mäßig zerstreut, reibeisenartig punktiert.
Hinterleib gegen die Spitze zu stark verengt; glänzend, mit
mäßig dichten und mäßig groben, eingestochenen Punkten.
Länge 5 mm.
Drei Stücke von Kosempo.
Type im Deutsch. Ent. Museum (Nr. 4364, det. A. Fenyes).
Der Käfer scheint einen Übergang von Aleochara s. str. zu der
Untergattung Heterochara zu vermitteln; charakteristisch sind die
spindelförmige Gestalt und die dicken und kurzen Fühler.
Aleochara (Xenochara) puberula Klug
Klug, Abh. Ak. Wiss. Berl. 1832—33, 139.
Vier Stücke dieser kosmopolitischen Art, je zwei von Taihcrin
und von Anping.
Aleochara (Euryodma) asiatica Kr.
Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV. 1859, 15.
Zwei Männchen und ein Weibchen von Taihorin. — Ein,
wahrscheinlich männliches, Exemplar von Kosempo mußte vor-
läufig zu dieser Art gestellt werden, obgleich das achte Dorsal-
segment gerade abgesetzt (nicht wie in asiatica dreieckig ausge-
schnitten) ist, und obgleich das Tier auch dunkler als die Taihorin-
Exemplare gefärbt erscheint. j
Aleochara (Euryodma) antennalis sp. n.
Spindelförmig, flach gewölbt, glänzend, mit kaum sichtbarer
und sehr zerstreuter Behaarung.
Schwarz, die Flügeldecken längs der Naht und die zwei ersten
Dorsalsegmente unbestimmt rötlichbraun; Fühler schwarz, die
ersten vier Glieder scharf getrennt rötlich; Beine rötlichbraun.
Fühler kurz, kürzer als Kopf und Halsschild zusammen, gegen
die Spitze stark verdickt; Glieder 2 und 3 gleichlang; 4 ungefähr
so breit als lang; 5—10 ziemlich plötzlich bedeutend breiter, 5 ein
und halbmal, 10 reichlich zweimal so breit als lang; 11 birnförmig;
ungefähr sc lang als 9 und 10 zusammengenommen. |
Kopf klein, viel schmäler als der Halsschild, beinahe länger
als breit, rundlich-viereckig; glänzend, kaum sichtbar und sehr
vereinzelt punktiert; Schläfen ganz gerandet; Augen groß, aber
kaum vorspringend. | $
Halsschild mäßig groß, quer, vorne stark verengt, mit ge-
rundeten Seiten und gerundeter, seitlich kaum ausgeschweifter
Basis; Basis deutlich, Seiten kaum gerandet; glänzend, fein und
sehr zerstreut punktiert, mit vier tieferen, quadratisch geordneten
Punkten in der Mitte der Scheibe. 4
Flügeldecken deutlich länger und breiter als der Halsschild;
glänzend, mäßig stark und mäßig dicht, etwas rauh punktiert. 4
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 55
Hinterleib gegen die Spitze verengt; ziemlich glänzend, mit
‚ groben, zerstreuten und eingestochenen Punkten.
Länge 4 mm.
Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4369, det. A. Fenyes).
Das einzige, wahrscheinlich männliche Exemplar von Kankan
‘ (Koshun) hat das achte Dorsalsegment am Hinterrande etwas aus-
‚ gerandet und deutlich gezähneit. Die vier Punkte am Halsschild
sind eine in Aleochara’s gelegentlich beobachtete Erscheinung,
. welche jedoch kaum als ein spezifisches Merkmal aufgefaßt werden
kann.
Diese Art ist vorläufig in Euryodma gestellt; die eigentümlich
gefärbten und auffällig geformten Fühler sind jedenfalls sehr
charakteristisch.
Aleochara (Isochara) crıbrata sp. n.
Beinahe parallel, flach gewölbt, mit etwas glänzendem Vorder-
körper und ziemlich mattem Hinterleibe; mit lichter und zerstreuter
Behaarung.
Kopf und Halsschild schwarz, mit sehr schwachem Metall-
schimmer; Flügeldecken schmutzig gelbbraun, in der Mitte mehr
gegen den Hinterrand zu verwaschen lichter; Hinterleib schwarz;
Fühler schwarz, die zwei ersten Glieder dunkel rotbraun; Beine
rotbraun.
Fühler mäßig lang, länger als Kopf und Halsschild zusammen,
sehr schwach verdickt; Glieder 1—3 gestreckt, beinahe von gleicher
Länge; 4—10 ungefähr so breit als lang; 11 länglich oval, nicht:
\ ganz so lang als 9 und 10 zusammengenommen.
| Kopf mäßig groß, rundlich; ziemlich glänzend, grob und nicht
dicht punktiert, in der Mitte glatt; Schläfen ganz gerandet; Augen
mäßig groß.
Halsschild breiter als der Kopf, mäßig groß und mäßig quer,
vorne nur schwach verengt, Seiten und Basis gerundet; glänzend,
‚ grob und nicht dicht, unregelmäßig punktiert, die Punkte bei ge-
‚ wisser seitlicher Beleuchtung in der Mitte scheinbar in Reihen
geordnet.
| Flügeldecken etwas länger und etwas breiter als der Hals-
' schild; feiner und dichter als der Halsschild, regelmäßig punktiert.
Abdomen parallel; ziemlich matt, mäßig fein und sehr dicht
‚ punktiert.
| Länge 3,5 mm.
Zwei Stücke von Anping.
Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4370 det. A. Fenyes).
In beiden Exemplaren (Männchen?) ist das achte Dorsal-
segment am Hinterrande abgesetzt und nur sehr schwach aus-
gerandet, das sechste Ventralsegment ist breiter und länger als das
achte Dorsalsegment und etwas vorgezogen.
Die neue Art wird mit Bedenken in die Untergattung /sochara
gestellt; die Punktierung des Vorderkörpers möge als Erkennungs-
‚ zeichen dienen,
2. Heft
56 Embrik Strand: Zwei neue Formen der Noctuiden-Gattung usw.
Zwei neue Formen der Noctuiden-Gattung
Gnamptonyx Hamps.
Von
Embrik Strand.
Pagenstecher hat in seiner Bearbeitung eines Teiles der
von Voeltzkow gesammelten ostafrikanischen Lepidoptera Hete-
rocera (in: Voeltzkow, Reise in Ostafrika in den Jahren 1903—05,
Il., p. 110) ganz kurz eine Eule der Gattung Gnamptonyx Hamps.
beschrieben, aber nicht benannt. In Hampsons Catalogue, Vol.
XIII, p. 286—7 (1913), wo diese Gattung behandelt wird, ist die
Pagenstecher’sche Art überhaupt nicht erwähnt, was sich wohl
dadurch erklärt, daß die Art nicht benannt wurde, ein neuer Beweis,
daß das Geschrei gewisser Leute gegen ,‚Namengeberei‘ besser unter-
bleiben könnte, zumal der wahre Grund zu diesem Geschrei einfach
in dem Neid dieser Leute zu suchen ist, weil sie nicht selbst Ge-
legenheit haben, als ‚Namengeber‘ sich sonderlich zu betätigen.
Hätte Pagenstecher Mut gehabt, diese Form zu benennen, statt
der „Opinion‘“ unberechtigte Konzession zu machen, so wäre die
Art auch in Hampsons Monographie behandelt worden und diese
dadurch um ein Wesentliches in der Kenntnis dieser Gattung
bereichert worden, indem die Angaben über die Verbreitung der-
selben auch zu der madagassischen Region hätten ausgedehnt
werden können, während Hampson nun von dort keine Fund-
orte anzugeben weiß ebenso wenig wie aus Südostafrika.
Von den zwei Arten der Gattung, die Hampson behandelt,
steht G. obsoleta Hamps. der unsrigen am nächsten, ist aber nicht
damit identisch, was schon der Lokalität wegen (Perim-Insel)
anzunehmen ist; außerdem gehen aus der Hampson’schen Be-
schreibung (die zugehörige Abbildung ist z. Z. noch nicht er-
schienen) genügende Unterschiede hervor. |
Indem ich die Pagenstecher’sche Art G. limbalis m.
nenne, gebe ich nach seinem im Berliner Museum aufbewahrten
Typenexemplar (Lokalität: Tulear, S. W. Madagaskar) eine aus-
führlichere Beschreibung, als die, welche P. l. c. gegeben hatte.
Q@. Vorderflügel 12,5 mm lang, die Flügelspannung etwa
26 mm. Vorderflügel im Grunde gelblichbraun, aber so dicht
braun bestäubt, daß bei ganz frischen Exemplaren von der helleren
Grundfarbe wahrscheinlich recht wenig zu sehen ist. Die Disko-
zellulare wird außen von einem gelben, innen von einem tiei- |
schwarzen Querfleck begrenzt, welche Flecke etwa gleich groß und
saumwärts ganz leicht konkay gebogen sind. Subparallel zu diesen
Flecken und um einen mm weiter saumwärts gelegen, ist eine tief-
schwarze =-förmige kurze Querlinie; drei weitere ähnliche, an-
scheinend beide Flügelränder erreichende schwarze Querlinien
verlaufen in der Basalhälfte und zwar ist die distale etwa median,
Embrik Strand: Zwei neue Formen der orientalischen Eule usw. 57
die zweite etwa in der Mitte zwischen der distalen und der Flügel-
wurzel, die proximale der Wurzel stark genähert. Auf dem Vorder-
rand finden sich etwa fünf schwarze oder dunkelbraune Flecke,
von denen die drei distalen nahe beisammen liegen. Ein etwa zwei
mm breites, innen leicht wellig begrenztes Saumfeld zeigt die hellere
Grundfarbe der Vorderflügel und dürfte bei ganz frischen Exem-
plaren goldgelblich erscheinen. (Diese Binde scheint Pagen-
stecher nicht gesehen zu haben). Der Saum scheint dunkler
gefleckt zu sein. Hinterflügel goldgelblich mit einem schwarzen
Fleck an der Spitze, schwärzlicher Saumlinie und schwachem,
bräunlichem Anflug im Saumfelde; im Analwinkel scheinen einige
‘dunklere Schuppen zu sein. Die ganze Unterseite beider Flügel
schmutzig hell ockergelblich; am Saum beider Flügel und am Vor-
derrande der Vorderflügel sind einige dunklere Schuppen. Bauch,
Brust, Beine und Palpen weißlich, letztere jedoch am Endgliede
und an der Spitze des zweiten Gliedes dunkler bestäubt, die Tibien
und Tarsen ebenfalls dunkler bestäubt, aber mit weißlichen End-
ringen. Stirn, Scheitel, Antennen und Thoraxrücken braun mit
violettlichem Anflug, Abdominalrücken scheint braungelblich
zu sein.
%
*
*
Hampson beschreibt 1. c., p. 287, eine Aberration von
Gnamptonyx vilıs Wlk., aber ohne sie zu benennen. Sie ist mehr
einfarbig graubraun, die Vorderflügel ohne weisse Binde jenseits
der Antemedianlinie und ohne Fleck jenseits der Zelle, die Hinter-
flügel ohne weiße Binde vor der Postmedianlinie. Nenne diese
Form ab. devittala m.
Zwei neue Formen der orientalischen Eule
Fodina stola Gn.
Von
Embrik Strand.
Im Kgl. Zoologischen Museum Berlin findet sich unter einer
Anzahl mehr normaler Exemplare (siehe unten!) von Fodina stola
Gn., die von Süd-Formosa stammen und von H. Sauter ge-
sammelt sind, ein ebendaher, Kosempo V. 1908, gefangenes 5
dieser Art, das einer ganz auffallenden Aberration angehört. An
den Vorderflügeln hat sich die dunkle Färbung über die sonst
hellen Partien ausgedehnt, sodaß diese nun dunkel graubraun, nur
unbedeutend heller als die Grundfarbe erscheinen, die Vorderrand-
binde hat dabei, ebenso wie bei der Hauptform, einen deutlichen
violettlichen Anflug; flüchtig angesehen erscheinen die Vorder-
flügel fast einfarbig dunkel. (Eigentümlich ist dabei, daß sich durch
hellere Begrenzung ein dunkler Diskozellularquerfleck abgetrennt
hat, der allerdings an einem Flügel, weil dieser daselbst etwas
2, Heft
58 Embrik Strand: Zwei neue Formen der orientalischen Eule usw.
abgerieben ist, nicht erkennbar ist und am anderen wahrscheinlich
nur durch Abreibung entstanden ist. Wenn dieser Fleck wirklich
„hatürlich‘ ist, so läge darin ein auffallender Unterschied von der
Hauptform, bei der bekanntermaßen von einem Diskozellularfleck
keine Rede ist.) Die Hinterflügel sind ebenfalls stark verdunkelt
und zwar so, daß die Saumbinde sich erweitert hat und mit ver-
wischtem Innenrande versehen ist, während der Rest des Flügels
dunkel gelblichbraun mit eingemischter, noch dunklerer Bestäubung
ist. — Die Unterseite beider Flügel ist dunkelbraun, mit ein wenig
helleren Rippen, im Hinterflügel basalwärts noch weniger auf-
gehellt als an der Oberseite, während die Vorderflügel am Vorder-
und Hinterflügel ganz schwach aufgehellt sind und Andeutung der
hellen Binde der Oberseite zeigen; die Fransen sind so dunkel wie
die angrenzende Flügelfläche. Der Hinterleib ist so hell wie bei
der Hauptform, der Vorderleib dagegen mehr gebräunt und ebenso
dıe Beine, Palpen und Antennen.
Ich nenne diese Form ab. kosemponis ın.
Übrigens weichen sämtliche (zehn) vorliegende Exemplare
von Formosa von der indischen Hauptform, soweit ich diese nach
sieben Exemplaren beurteilen kann, durch ein wenig geringere
Größe ab: Flügelspannung 35—40, Flügellänge 18—20 mm. Die
Ouerbinde der Vorderflügel ist ein wenig schmäler: vorn etwa zwei
mm breit, und innen gerade begrenzt, während dieser Innenrand bei
der indischen Form wurzelwärts konkav gebogen ist, ferner ist die
Verbindung zwischen dem Aanalwinkelfleck und der Ouerbinde
schmäler als bei der indischen Form und manchmal linienschmal.
Die Fransen scheinen durchgehends dunkler zu sein. — Die an-
gegebenen Unterschiede, die für beide Geschlechter gelten, scheinen
dafür zu sprechen, daß die Formosa-Form als eine Lokalvarietät
aufzufassen ist, für dieich den Namen formosensis m. in Vorschlag
bringen möchte.
Anm. Anabathra una Möschl. 1887, deren Type mir vorliegt,
halte ich für ein Synonym zu Tachosa acronyctoides WIk. 1873
(cf. Hampsons Catalogue XII., p. 241). Die Art liegt außerdem
vor von: Kamerun, Ngoko- Station (Hösemann) und was bemerkens-
wert ist, von Usambara in D. O. Afrika.
F. Förster: Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 59
Beiträge zu den Gattungen
und Arten der Libellen.
Von
F. Förster.
(N. III.)
CALOPTERYGIDAE.
Thore pozuzina n. sp.
Pozuzu, nach Sievers eine deutsche, im Jahre 1857 gegründete
Kolonie, liegt am Pozuzu, einem Nebenflusse des Pachitea, am
Ostgehänge der peruanischen Cordillere zum Palcazu. Das Klima
ist feucht, die Abhänge mit üppigem Walde bekleidet (Montana).
Große Entfernung von der Küste und Indianergefahr mögen
Ursache sein, daß: wir wenig von den Libellen der Montana der
Osteordillere von Peru wissen und gleich die erste Sammlung eine
neue Thore enthält.
g ad. Länge des Abdomens 50 mm, des ganzen Körpers 60 mm,
eines Hinterflügels 44 mm, des letztern größte Breite, in der Mitte
zwischen Nodus und Pterostigma gemessen, 8 mm.
Pterostigma 5 mm lang, 1 mm breit, rötlichbraun.
Körper von Form und Farbe, wie er der ganzen Gattung
eigen ist.
Vorderflügel: ‚Hyalin bis zum Nodus, dort allmählich in ein
halb durchsichtiges Weiß oder Blaßgelb übergehend, das nach
außen auf halbem Wege vom Nodus bis zum Pterostigma, fast
geradlinig abgeschnitten, endigt. Rest des Flügels rauchbraun
oder schwarz, durchsichtig, gegen die Spitze heller, mit violettem
Reflex. Längsadern im weißgelben Teil lebhafter gelb. Im Costal-
und Subcostalraum beginnt die milchige Färbung schon vor dem
Nodus, gleich nach Beginn des zweiten Drittels zwischen ihm und
dem Arculus.
Hinterflügel: Von der Basis bis gegen den Nodus hyalin. Etwa
18 Zellen vor dem Nodus beginnt dann im Niveau des Sector
principalis keilförmig die rauchschwarze halb durchsichtige Fär-
bung und reicht hier bis zur Flügelspitze, mit violettem Reflex.
Blaßgelb oder weiß sind nur 1. der Costalraum und Subcostal-
raum, und zwar 5 Zellen vor dem Nodus bis zum Nodus, ferner
2. der Raum zwischen dem Costalrande und der Medianader im
1. und 2. Drittel seiner Länge zwischen Nodus und Pterostigma;
3. der Raum zwischen Medianader und Sector principalis, etwa
im ganzen zweiten Drittel zwischen Nodus und Pterostigma, mit
der vordern weißen Linie endend. Direkt hinter dem Außenende der
eben beschriebenen weißen Linien vom Modalsector ab bis zum
Hinterrande ein glasheller Lunularfleck von 21, mm größter Breite.
Heimat: Pozuzu, Peru, Ostcordillere. Typen in meiner Samm-
lung (4 38).
2. Heft
60 F. Förster:
Diese Art gehört mit Thore victoria, boliviana, ornata und
Williamsoni in eine Gruppe. Bei einem jungen Männchen ist das
weißgelbe Feld orangegelb wie bei boliviana, der es dann sehr
ähnelt, da auch der Lunularfleck zwei Zellen vor dem Vorderrand
endigt. Sie unterscheidet sich durch die geringe Breite des Lunular-
flecks und die große Ausdehnung des schwarzbraunen Feldes im
Hinterflügel, der Basis zu, wo boliviana grau ist. Dieses Zist viel
kleiner (Abdomen 41 mm, Länge des Hinterflügels 33 mm). Eine
bei der ganzen Gruppe vorkommende Erscheinung ist die starke
Variabilität in Bezug auf Größe der Individuen vom selben Fundort.
Thore montana n. sp.
an Ih. dozuzina 2?
Bei den SS der Th. pozuzina fand sich ein einzelnes 9, das an
der weißbereiften Thorax-Unterseite als adult zu erkennen ist,
dabei aber vollkommen hyaline Flügel mit schwarzem Geäder und
schwarzbraunem Pterostigma besitzt. Da das $ der Th. dozuzina
der Th. boliviana so sehr ähnelt, so daß es nur eine Rasse derselben
bezw. der Th. victoria vorstellt, so wage ich diesem { kein hyalines
Q zuzuschreiben, wo doch das ® der boliviana so sehr bunt gefärbt
ist, und benenne diese Form montana, immerhin mit Fragezeichen,
da die Möglichkeit der Identität mit Th. Pozuzina gegeben ist.
Anbei einige Maßangaben, die aber bei der großen Variabilität
der Thore-Arten in Bezug auf Größe von geringem Wert sind:
Im Vorderflügel 30 Antenodalqueradern, von welchen die
10. deutlich verdickt ist, ebenso deren Verlängerung in den Sub-
costalraum, die genau in den gleichdicken Arculus fortgesetzt ist.
(Bei boliviana 2 ist es ebenfalls die 10. oder 11. Ader.) Pterostigma
3 mm lang, 1 mm breit. Länge des Abdomens 35 mm, des ganzen
Körpers 42 mm, eines Hinterflügels 35 mm, dessen größte Breite
in der Mitte zwischen Nodus und Pterostigma gemessen, 9 mm.
Heimat: Pozuzu. Ostcordillere von Peru. 1 Q in coll. mea.
Cora terminalis Mac Lachlan
Rasse bogotenois n. sbsp. |
g ad. Kleiner und zierlicher als C. Zerminalis. Länge des Ab-
doemens 38 mm, eines Hinterflügels 30 mm. Die braune Flügel-
spitze beginnt schon etwas vor dem Pterostigma. Vierseit im Vorder-
flügel nach außen nicht so breit als bei ferminalis aus Bolivia, welche
übrigens an Größe auch variert. Ich besitze Stücke aus Callanza
von 44 mm Abdomenlänge.
Heimat: West-Cordillere von Kolombia. Sta. Margarita
2300 m s. m. Type 1 $ in meiner Sammlung.
Cora semiopaca Selys
Rasse subfumata n. sbsp.
Wie die Type, aber etwas größer, mit breiteren Flügeln. Die
braune Ouerbinde beginnt erst etwas nach der Mitte zwischen
Nodus und Pterostigma und ist nach innen conven begrenzt. (Bei
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 61
semiopaca schon nach dem ersten Viertel, der Innenrand ist ganz
gerade.) Im Vorderflügel ist die Vierseit-Vorderseite kaum länger
als die Innenseite, (bei s. doppelt so lang). 19 Antennodalqueradern,
23 Postnodales. (Bei semiopaca von Chiriqui 23 u. 27.)
Länge des Abdomens 34 mm, eines Hinterflügels 23 mm.
Heimat: Cordillere, Vilcanota, Peru. 1 & semiad. in coll. m.
Libellago ealigata lacustris n. sbsp.
"Wie caligata, deren Type in Natal fliegt. Die blauen schuppen-
artigen Flecken auf Segment 2 sind aber groß, viertelskreisförmig,
bei caligata dreieckig klein. Auf Segment 3 und 4 sind sie bieber-
| schwanzförmig, also gegn das Ende verjüngt. Beim calıgata-Typus
sind sie hinten so breit oder breiter als vorn, abgerundet, sonst
ungefähr rechteckig, mit einer feinen linienartigen Fortsetzung nach
außen zu längs dem Vorderrande. Sonst wie calıgata. Eine Querader
ım Vierseit. Tarsen verbreitert. Entebbe am Victoria Nyanza,
Uganda. Type in coll. m.
Libellago rubida vietoriae n. sbsp.
Wie rubida De Selys, Karsch, also Vierseit mit 2 Queradern
im Hinterflügel. Schwarze Flecken auf Segment 1—3 wie von
Karsch bei rubida abgebildet, aber die ganze Oberseite des Ab-
domens blutrot, nicht 2—4 grün. Heller Prähumeral- und Humeral-
streifen so verbreitet, daß sie ein einziges breites Band bilden,
oder nur noch nicht ganz bis zum Grunde fein schwarz geteilt
bleiben. Flügelbasis gelblich bis gegen den Arculus. Tarsen nicht
verbreitert. Entebbe, Victoria Nyanza, Uganda. 2 & ad. in coll.
mea.
Libellago decorata Karsch
Nach Karsch ist Ring 1—3 des Abdomens rot, 4—10 grau-
braun. Bei einem 3 von Oubangui. Chari-Tchad (Bangui) ist Seg-
ment 1—6 blutrot, ”—10 grau. Ich halte es aber für sicher, daß
das ganze Abdomen oben rot ist, und die graubraune Farbe eine
Folge der Fäulnis ist.
AGRIONIDAE.
Argas dives n. sp.
| (Argia cubrea dives.) |
&. Körperlänge 44 mm, Abdomen 35 mm, Hinterflügel 25 mm.
Flügel wasserhell.
Geäder schwarz, Pterostigma braun, heller umrandet, seine
Innen- und Außenader kürzer als die Vorderseite, nur % so lang,
sehr schräg. 19 Postnodalqueradern. Vorderseite des Vierseits
im Vorderflügel stark die Hälfte der Innenseite.
Gesicht feurig goldglänzend, mit etwas kupferrotem Ton,
Nasus und Stirn dunkler. Prothorax und ganze Thoraxvorderseite
bis zur zweiten Seitennaht kupfergoldig, der Rest der Thorax-
seiten und die ganze Unterseite milchblau, längs der dritten
Seitennaht dunkler. Hinterseite und Unterseite des Kopfes schwarz,
2. Heft
62 F. Förster:
die Augen dort gelb gerandet. Oben im Hinterwinkel am Augen-
rande jederseits ein blaßblauer Punkt. Unterlippe ganz gelb. Ab-
domen oben ganz schwarz bis auf das erste Segment und ein basaler
Ring der Segmente 4—7, nicht viel breiter als die Artikulation.
Seiten von Segment 2—5 hellblau liniiert. Oberseite von Segment
9 und 10 himmelblau.
Appendices anales ganz wie bei cuprea (Calvert-Hagen T. I,
Nr. 8), aber der untere Appendix im Profil tiefer eingeschnitten.
Beine schwarz, Schenkel in der oberen Hälfte besonders auf der
Innenseite weiß, ebenso die Außenseite der Tibien.
Heimat: Vulkan Vilcanota, Peru. 1 & in coll. m.
Durch die schwarze Oberseite des Abdomens leicht kenntlich.
Argia dagnina n. sp.
(Argia Pulla dagnina?)
Größe und Habitus der A. $ulla Selys-Hagen von Venezuela.
g ad. Körperlänge 23 mm, Abdomen 22, Hinterflügel 17 mm.
Flügel wasserhell. Geäder schwarz. Pterostigma schwarz,
hellbraun umrandet, seine Hinterseite fast doppelt so lang als die
Innenseite. Vorn 15 Postnodales. Vorderseite des Vierseits %4 der
Innenseite.
Oberlippe und Rhinarium blaß olivengrün, Nasus schwarz mit
2 olivengrünen Grubenpunkten. Stirn mit einer feinen schwarzen
Basallinie, dann oliv bis zur Fühlerbasis, dann schwarz bis zur
Hinterhauptskante. Vor jeden der beiden hintern Ocellen ein sehr
kleiner blasser Strich schräg nach vorn und außen. Postocular-
tlecken groß, fast dreieckig. Beim sehr reifen $ verschwinden diese
beiden Zeichnungen durch Verdunklung und der Kopf wird oben
gleichmäßig mattschwarz. Prothorax schwarz mit 2 oliven Makeln.
Thorax vorn schwarz bis zur 1. Seitennaht. Über die erste eine
olive Antehumeralbinde von gleicher Breite wie das dahinter-
liegende, oben undeutlich gegabelte schwarze Feld. Übriges Seiten-
feld weißlichgrün, längs der 2. Seitennaht eine schmale schwarze
Interalarbinde.
Abdomen: 1. Segment oben blaß, 3. Segment schwarz, mit
einem violetten ovalen Fleck auf den vordern zwei Drittel. 3. Seg-
ment in der vorderen Hälfte violett überlaufen, 4—8 völlig tief-
schwarz. 9. Segment ganz himmelblau, 10. und Appendices schwarz.
Untere Anhänge wie bei dulla Calvert-Hagen, aber die untern
(im Profil) mit einem senkrecht abstehenden Zähnchen auf der
Rückenmitte, ähnlich A. chapadae Calvert, das obere Ende des
Appendices köpfchenförmig verdickt und oben etwas eingekerbt.
Obere Appendices im Profil schmal lanzettlich spitz, wagrecht,
soweit nach hinten reichend als die untern. Beine schwarz.
Heimat: Westcordillere von Colombia, St. Jose, Rio Dagna,
März 1909, 200 m s. m. Typen 2 33 in coll. m.
Durch das schon beim jüngern $ tiefschwarze 8. Segment und
die Appendicesform von Dulla Selys-Hagen und frequentula Calvert
zungen
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 63
unterschieden, dürfte unsere Art doch ihrem ganzen Habitus nach
zur pulla-Gruppe gehören. Faßt man beim untern Anhang das
' Rückenzähnchen als untersten Lappen auf, die durch die Ein-
kerbung des Randes gebildeten Lappen als mittleren und obern
Lappen, so kommt der trilobate Charakter wieder zum Vorschein,
‚ wie bei dulla mit den Rassen gaumeri Calv. und frequentula Calv.
Argia machadina n. sp.
(A. tinctibennis Selys-Hagen, Rasse machadina.)
gd ad. Körperlänge 36 mm, Abdomen 28 mm, Hinterflügel
21 mm.
Flügel wasserhell, Geäder schwarz. Pterostigma violettschwarz,
fein heller gerandet, fast genau rhombisch, seine Innenseite un-
1
'
|
|
|
)
gefähr so lang als die Hinterseite. Vorderseite des Vierseits %, der
Innenseite. Vorn 15 Postnodales.
Gesicht bis zur Stirnkante olivengrün, die Oberlippe fein
schwarz umrandet, in der Mitte gefurcht. Stirnbasis fein schwarz
liniert. Die Ocellen mit den bekannten schrägen Basisstrichen.
Große grünliche, im Alter fast ganz verdüsterte Postocularflecken.
Prothorax schwarz, die Seitenlappen blaßgrün oder blau. Thorax
vorn bis zur 1. Seitennaht tiefschwarz, mit einer einfachen himmel-
blauen Antehumeralbinde. Diese ist oben ungegabelt, aber etwas
verjüngt und dort kaum 1% so breit als das dahinter liegende
schwarze Feld, unten % so breit. Thoraxseiten sonst silbern
bläulichweiß, mit einer feinen braunen Binde über die 2. Seitennaht.
Abdomen schwarz, mit blauen Zeichnungen. 1. Segment hellblau,
mit einem bis zur Mitte reichenden hinten bilobaten schwarzen
Basalfleck. 2. Segment oben schwarz, mit einem schmalovalen,
die ersten 3%, einnehmenden blaßblauen Fleck. Auf den Seiten in
der 2. Hälfte ein sehr spitzes Dreieck blau, darunter ein vorn etwas
gegabelter Längsstrich gelblich oder weißblau. Segment 3—6
schwarz, mit einem basalen blauen Lanzenfleck. Dieser nimmt auf
Segment 3 die ersten % ein, wird auf jedem folgenden Segment
kürzer, auf Segment 6 ist seine Länge nur noch !/,, überall die Spitze
fein ausgezogen. Segment 7—10 vollkommen schwarz.
Bau der Appendices anales im Prinzip wie bei A. tinchidennis
Selys-Hagen, aber doch recht verschieden. Oberer Anhang im
Profil breit lanzettlich, sehr schwach nach unten gebogen. Unterer
Anhang stark nach oben gebogen, seine Spitze etwas nach innen
gerichtet und ungefähr die Spitze des obern Anhanges berührend.
Auf seinen Rücken ein fast senkrecht nach hinten zeigender dünner
und spitzer. schmallanzettlicher Lappen, der etwa so lang ist als
die Entfernung seiner Basis von der Segmentwand und in der Mitte
kaum halb so dick erscheint als der obere Lappen. (Bei A. tincti-
pennis sind die 2 Lappen mehr gespreizt und der untere ist viel
kürzer als die Entfernung seiner Basis von der Segmentwand.
A. tinctipennis hat außerdem Segment 8—10 blau.) Beine schwarz.
Heimat der Rio Machados, Mattogrosso (Brasilien). Type
1 & ad. in coll. m.
2. Heft
64 F. Förster:
Argia fraudatrieula n. sp.
(A. medullaris-Gruppe.)
g ad. Körperlänge 41 mm, Länge des Abdomens 34 mm, eines
Hinterflügels 24 mm. Flügel wasserhell. Geäder schwarz. Ptero-
stigma braun, seine Vorderseite doppelt so lang als die Innenseite
(bei A. medullarıs nicht viel länger, höchstens °/, so lang. Vorn
17 Postnodalqueradern. Vorderseite des Vierseits #/, der Innenseite
In Färbung der A. medullaris sehr ähnlich. Gesicht bläulich oder
oliv, Nasus goldbraun, die ganze Stirnfläche schwarz, mit 2 großen
hellgrünen oder hellblauen Postocularflecken und einem Strich
gleicher Farbe, der von jeder der beiden hinteren Ocellen schräg
nach vorn und außen gerichtet ist. (Bei A. medullaris ist die untere
Hälfte der Stirn meerblau, das schwarze Feld der obern Stirnfläche
trapezoid. Nach vorn reicht es nur bis zur Basis der Fühler, nach
hinten ist es bis zur Hinterhauptskante verlängert, im ganzen ein
Trapez bildend, mit der kleinen Parallelseite hinten. In dem hintern
Teil dieses Feldes liegen außerdem zwischen den 2 Postocular-
flecken 2 ovale Flecken von hellgrüner Farbe, die bei fraudatrıcula
gänzlich fehlen. Bei letzterer Art sind die Fühler ganz vom schwar-
zen Feld umgeben. Bei A. medullarıs (Bogota) ist außerdem der
Nasus meerblau, mit einem erhabenen, etwas runzligen schwarzen
Punktfleck. Färbung des Thorax wie bei medullaris Selys-Hagen,
aber der blaue Anflug mehr violettrötlich. Zweites Segment oben
violett, die Seiten schwarzbraun (bei med. hellblau, die Seiten mit
einem blauen Fleck am Hinterrande. Drittes Segment oben
schwarzbraun, mit einem violetten lanzettlichen Fleck von der
Basis bis in die Mitte des Segmentes. Segment 3—8 schwarzbraun,
etwas violett schimmernd, 9 ganz violett, 10 nur in der basalen
Hälfte. (Bei A. med. sind diese Farben blau und ausgedehnter.)
Appendices anales vom Typus der A. medullaris, aber der Gabel-
ausschnitt am Ende der untern ist so flach, daß sie dort im Profil
fast geradlinig abgestutzt erscheinen, mit ausgezogenen Ecken.
Die obern Anhänge überragen den obern Gabelast noch, sehr wenig,
bei medullaris sind sie deutlich kürzer, die untern winkelig aus-
geschnitten (v. Calvert-Hagen, Tab. I, 2a).
Heimat. Der Vulkan Vilcanota (Peru). Diese Form ent-
spricht offenbar der A. medullaris ähnlich wie Hetaerina carnıfex
bogotensis der H. carnifex charca Calvert aus Bolivien und Peru.
Form des Pterostigma, Färbung des Kopfes und Form der Appen-
dices unterscheiden sie von medullarıs, wie oben _
3 dd, 2 2Q in coll. m.
Die 22 sind durch das längere Pterostigma sowie durch das
Fehlen der 2 medianen hellen Scheitelflecke von den sehr ähnlichen
22 der A. medullaris zu trennen. Von A. difficilıs Selys Q aus Peru
unterscheidet sich die Art durch das Pterostigma, das bei diffiexlis
rhomboidal ist und zwar eben so lang als breit, hier fast doppelt
so lang. Auch ist die Färbung verschieden. Calvert bildet die
Appendices von A. difficilis Selys $ ab. Sie sind denjenigen unsrer
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 65
rt sehr ähnlich, der obere aber nur halb so lang als der untere.
Selys hat nur das 2 der difficılis gekannt.
Argia variegata n. Sp.
Art mit hellblauem Thorax und oben gabeliger schwarzer
‚Humeralbinde. & ad. Körperlänge 34 mm, Abdomen 271%, Hinter-
flügel 21.
Flügel hyalin, mit schwarzem Geäder, Pterostigma braun,
heller umrandet, rhomboidisch, die Innenseite 2/, der Hinterseite,
diese 34 der Vorderseite. Hintere Außenecke bogig abgerundet.
‚17 Postnodalqueradern. Submedianquerader im Niveau der
‘1. Antenodalquerader. Vorderseite des Dreiecks im Vorderflügel
\2y, der Innenseite, 4, der Hinterseite.
| Gesicht bis herauf zur Fühlerbasis hell blaugrün, von da an
bis zur Hinterhauptskante tiefschwarz, die Ecken des schwarzen
Feldes durch die großen dreieckigen blaugrünen Postocularflecken
‚abgeschrägt. Stirnbasis sehr fein schwarz querliniiert, auf dem
Nasus jederseits ein etwas vertiefter dunkler Strich. Erstes und
(die obere Hälfte des zweiten Fühlergliedes blaugrün, übrige schwarz.
Vor dem mittleren Ocellum eine schwarze bogenartige Zeichnung,
‘welche das schwarze Feld dahinter in der Mitte berührt. Hinter-
seite des Kopfes wachsgelb, mit zwei merkwürdigen schwarzen
' Binden jederseits. Die zwei innern reichen über die halbe obere
| Hinterhauptsfläche herab und sind oben mit der schwarzen Ober-
seite verbunden, an ihrer Basis scharf zahnartig verbreitert. Die
zwei äußern setzen die innern ungefähr fort, sind aber nach außen
| von ihnen abgerückt und gehen über die ganze untere Hälfte des
, Hinterhauptes. Endlich geht noch von jedem der hintern Ocellen
ein feiner heller Strich schräg nach vorn und außen. Vorderer Teil
des Prothorax blaugrün, ringsum fein schwarz gerandet. Mittler
| Teil und hinterer Abschnitt tiefschwarz, jeder mit einer großen
ı runden, blaugrünen Seitenmakel. Medianer Basalsinus des Mittel-
stückes fein blaugrün gerandet, nicht ganz bis zum obern Ende.
‚ Unterlippe hell, etwas bräunlich-gelblich.
| Thorax ganz blaßblau oder silberblau, vorn über die Mittelnaht
‚eine schwarze Binde, nicht ganz so breit als das helle Feld zu beiden
Seiten. Ferner eine im obern Sechstel gabelige schwarze Humeral-
binde, etwa %% so breit als das helle Feld vor ihr. Der hintere Gabel-
‚ast reicht bis zur ersten Seitennaht. Endlich eine zweite tief-
‚schwarze Seitenbinde über die zweite Seitennaht. Sie ist oben
. zugespitzt und halb so breit als die vordere schwarze Seitenbinde.
| Unterseite ganz weißblau. Abdomen: 1. Segment oben hellblau,
unten braun getrübt. 2. Segment oben hellblau, jederseits eine
schwarze Längsbinde. Sie geht von der Basis aus bis fast zum Ende
' des Segments und ist am Hinterende nach innen spitzwinkelig er-
weitert. Seiten blau, nach unten gelblich, untere Hälfte der Seiten
' wieder schwarz, hinten mit der schwarzen Artikulation verbunden.
, Segment 3—5 hellblau, nahe der Basis auf jeder Seite bis zur Mitte
Archiv für Naturgeschichte
1914, A, 2,
|
5) 2, Heft
66 F. Förster:
ein schwarzer Wisch, letztes Sechstel oben mit einem schwarzen
Sattel, der auf den Seiten etwas nach vorn vorgezogen ist. Schon
auf Segment 4 treffen sich die beiden schwarzen Zeichnungen auf
der Seite, auf 6 sind sie ganz zusammengeflossen, auf 7 dehnen sie
sich über die ganze Oberseite aus, so daß Segment 7 oben ganz
schwarz ist bis auf die helle Basis. Segment 8 und 9 oben hellblau
die Seiten und Unterseite schwarz, Segment 10 und Appendices
anales ganz schwarz.
Obere Appendices, von oben gesehen, kaum merklich kürzer
als die untern, zungenförmig, die breite Fläche nach oben am Ende
bifid, der innere Zahn schwach nach unten hängend, so daß er im
Profil trügerisch als Spitzchen des untern Anhanges erscheint,
aber kaum merklich (so bei vielen Argia-Arten mit bifidem obern
Anhang). Untere Appendices einfach aus beulig aufgeschwollener
Basis verjüngt nach oben gebogen und den obern Anhang berührend.
Im Profil ist die Endhälfte rechteckig, das Ende fast senkrecht ab-
gestutzt, seltener einfach zugespitzt erscheinend, der obere Appen-
dix rechteckig, am Ende fast etwas erweitert und schräg von unten
und innen nach oben und außen abgestutzt.
Beine schwarz, die Innenseite der Schenkel in der obern Hälfte
und die Hüften gelblichweiß.
Heimat: Ecuador.
Coll. Häntzsch mit der Signatur M. 10. April. 3dJ ad,22
in coll. m. |
Q ad. Körperlänge 34 mm, Abdomen 26 mm, Hinterilügel
23 mm.
Färbung wie beim &, jedoch das Schwarz des Abdomens aus-
gedehnter, so daß die Oberseite von Segment 5 an ganz schwarz
ist, die Seiten von 3—7 schwarz, mit einer ne etwas mehr als
das mittlere Drittel einnehmenden Längsmakel von heller (gelb-
lichgrüner) Farbe. Basis von 3—7 oben mit einem desgleichen
Sattel, 1/,, so lang, Segment 8 oben mit schwarzer Basis, etwa
1/.. solang, dann gelblichgrün oder bläulich bis zum Ende. Seg-
ment 9—10 schwarz.
Argia diffieilis Selys Sg.
In Synopsis des Agrionines hat De Selys ein 9 als A. difficihis
beschrieben, von Jurimaguas in Peru. Calvert identifiziert damit
eine Argia vom oculata-Typus von Zentral-Amerika, Kolombia und
Ekuador. Ich halte diese aber für die typische oculata. Selys be-
schreibt letztere von Venezuela. Ich besitze Ecuador-Exemplare,
welche mit Hagens Abbildung in den Appendices übereinstimmen.
Von Madre de Dios in Peru liegt ein & vor, welches ich für typischer
halte als Calverts Exemplare.
Pterostigmarhomboid, Innenseite und Außenseite ziemlich gleich,
die hintere kaum länger, Vorderseite etwa 6/, der hintern. Kopf bei
dem vorliegenden sehr ad. {ganz schwarz, die Postocularflecke sich
kaum abhebend. Sicher bei jüngern $ aber das Gesicht von der
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 67
Fühlerbasis abwärts olivengrün oder bläulich. Abdomen oben ganz
' schwarz, der blaue ovale Fleck auf Segment 2 zur feinen Median-
' linie reduziert. Segment 8 und 9 mit blauen Spuren auf derSeite,
' 9 auch an der Basis. Appendices anales: Der untere Ast des untern
Anhanges ist länger als bei oculata Selys-Hagen, der Winkel beider
' Äste ein stumpfer (bei oculata ein spitzer).. Der obere Anhang
, berührt mit seiner Spitze die Spitze des obern Gabelastes des untern
' Anhanges. Von oben gesehen ist der untere Anhang bei diffscilis
‚ nicht bifid, da die äußere Hälfte vorn abgerundet ist, die innere in
einen Finger verlängert. Bei oculata ist er fast regelmäßig bifid.
Argia huanaecina n. Sp.
& ad. Körperlänge 33 mm, Abdomen 28%/, mm, Hinterflügel
ı 201, mm.
Flügel wasserhell, mit schwarzbraunem Geäder. Pterostigma
, schwarzbraun, etwas rötlich, nicht genau rhombisch, die vordere
äußere Spitze etwas stärker vorgezogen als die hintere innere.
Hintere Außenecke etwas abgerundet. Grenzadern schwarz, nach
| innen eine helle Umrandung. Innenseite genau so lang als die
, Hinterseite, 3, der Vorderseite. Vorn 16 Postnodales. Vorderseite
‚ des Vierseits im Vorderflügel kaum merklich kürzer als die Innen-
seite, 4, der Hinterseite.
Kopf vorn oliv, Nasus etwas dunkler bis zur Fühlerbasis, von
‚ da an eine breite, mattschwarze, nach hinten etwas vorgezogene
bis dicht hinter die Ocellen reichende schwarze Binde quer von
ı Augenrand zu Augenrand. Postocularfleck etwas violett, nicht
‚ deutlich getrennt, am Hinterrande eine hellere, gelbe Verbindungs-
' linie. Prothorax in der Mitte tiefschwarz, die brustförmigen Wöl-
bungen schön violett oder lila, ebenso der Seitenrand, dort heller.
' Thorax schwarz bis zur 1. Seitennaht, mit einer violetten Ante-
' humeralbinde, gerade so breit als das schwarze Feld hinter ihr.
' Oben greift sie längs der Schulter auf das Mittelstück der Seite
, über und schattenhaft noch nach hinten und bis zur halben Höhe
herab. Die schwarze Humeralbinde wird dadurch zu einer vorderen
Spitze verengt, welche allein die Flügelbasis berührt. UÜbriges Sei-
tenfeld und Unterseite des Thorax silberweiß.
| Abdomen: Segment 1 oben bläulichweiß. Segment 2 oben
schwarz, die Mitte mit schön violetter Längsbinde, welche noch
auf die Basis von Segment 3 übergreift. Seiten von Segment 2
‚ nach hinten breiter werdend, weıß oder bläulich, ebenso Unterseite.
| Segment 3 oben schwarz, die Seite mit heller (blauer) Basis. Unter-
seiten mit zwei gelben Längslinien, in der Mitte schwarz geteilt.
ı Segment 4—7 metallschwarz, mit ockergelber Basis entlang der
' Artikulation und nicht breiter als letztere, Segment 8—10 tief-
indigoblau, der Hinterrand von 8 schwarz. Appendices anales
, schwarzbraun, obere kurz, kegelförmig, am Ende nicht bifid, etwas
, nach oben gebogen und nach außen gespreizt (bei den meisten
ı Argien berühren sie die untern, sind also nach unten gebogen). Sie
5* 2. Heft
68 F. Förster:
erreichen nach hinten nicht ganz % der obern. Untere im Profil
rechteckig, die obere Kante bei Beginn des letzten Drittels säge-
zahnartig eingeschnitten, das Enddrittels dann nur noch halb so
breit, schräg von oben nach unten und innen abgestutzt, oder ganz
seicht ausgerandet. Der untere Anhang hat einige Ähnlichkeit mit
demjenigen von A. kokama Calv. und Argia gerhardi Calv., aber
bei diesen ist das Ende fingerartig zugespitzt und der obere Anhang
gerade, herabgebogen. Beine schwarz, die Hüften, die Innenseite
der Oberschenkel bis zur Mitte herab, und die Außenseite der Tibien
weiß.
Heimat: Ob. Madre de Dios, Peru, 500 ms. m. 1 Jad. Marca-
pata, Peru. $, 2. Typen in meiner Sammlung.
Durch die nach außen gespreizten obern Appendices anales,
welche von den untern weit getrennt sind, bemerkenswert.
Myagrion nov. gen.
Zellen im Discoidalfeld zwischen Cuil und M4 hinter dem
Vierseit rechteckig, die vordere lange Seite einer Zelle fast doppelt
so lang als die Innenseite. Pterostigma fast rhombisch, seine Innen-
und Außenader sehr schräg, die Außenader etwas convex nach
außen, ihre zugehörige Hinterecke etwas abgestumpft. Farbe
karminrot. Vierseit unregelmäßig. Im Vorderflügel die Vorder-
seite in der hintern 215 mal enthalten, die Innenseite %4 der vordern.
Außenseite 2/), der hintern, mit ihr einen Winkel von etwa 35°
bildend.
Im Hinterflügel die Vorderseite des Vierseits 2/, der hintern,
die Innenseite die Hälfte der vordern; Vorderseite und Außenseite
ungefähr gleichlarig. Der untere Sector des Dreiecks entspringt
bei der Submedianquerader (Cug) und geht 13 Analzellen weit.
M3 entspringt vorn Y, Länge der dahinter liegenden Zelle vor dem
Nodus, im Hinterflügel %, Zelllängen. M1 entspringt vorn 6 Zellen
nach dem Nodus, hinten 5. Endlich M 1a entspringt vorn und hinten
3 Zellen vor dem Pterostigma.
Pterostigma normal, ebenso die Randzellen nach demselben.
Keine Supplementarsectoren zwischen Mia und M2. Klauen in
der Mitte mit kleinem Zahn.
Kopf oben mit großen Postocularflecken. Een schwach
brustfärmig, sein Hinterıand nieder und flachbogig, in der Mitte
eingekerbt. Thorax schwächlich, Abdomen sehr gracil, wie bei
Heteragrion, am Ende verdickt und dort doppelt so dick als in
der Mitte. |
Beine kurz, schwach gewimpert. Wimpern kurz. Das 10. Ab-
dominalsegment %, so lang als das 9., die Hälfte des 8. Es ist
oben spitzwinklig eingeschnitten, die Basalecken des Ein-
schnittes nach hinten in einen geraden wagrecht ab-
stehenden, sehr spitzen Dorn ausgezogen, der etwa 1/, so
lang ist als das 10. Segment. Obere Appendices schmal löffelförmig,
von der Seite gesehen lanzettlich, senkrecht herabhängend und
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 69
dem Segmentende angeschmiegt, in der untern Hälfte etwas nach
hinten abgebogen. Die untern fadenförmig wagrecht nach hinten
stehend und schwach nach oben gegen das Ende der obern gebogen,
ohne dieses ganz zu erreichen, am Ende fast hakenförmig. Beide
Appendices reichen im ganzen etwas weniger weit nach hinten als
‚die Dörnchen der Segmentdecke.
Vorkommen: Südamerika.
Type der Gattung: Myagrion obsoletum n. sp. aus Peru (in
coll. m.). Die Gattung erinnert an Heteragrion durch den lang-
gestreckten Körper und das noch dünnere Abdomen, das Geäder
stellt sie aber zur Sectio Agrion des ‚grand genre‘‘ Agrion. Die
Verlängerung der letzten Segmentdecke des Abdomens in zwei
Dorne konnte ich bisher nirgends beobachten. Bei Anisagrion
befindet sich oben auf Segment 10 eine Tuberkel mit zwei auf-
gerichteten Dornspitzen. Auch hat diese Gattung ein anderes
Pterostigma. Bei unsrer Gattung ist das 10. Segment oben ganz
- und nicht höher als das 9. |
|
© unbekannt.
Myagrion obsoletum n. sp.
gd ad. Körperlänge 32 mm, Abdomen 27 mm, Hinterflügel
19 mm.
Flügel hyalin, im Alter leicht getrübt, Geäder schwarz. Ptero-
stigma karminrot. Kopf vorn dunkelorange, Oberlippe mit einem
medianen schwarzen Punkt und zwei seitlichen schwarzen Furchen.
Nasus jederseits mit einem vordern schwarzen Randstrich und einer
feinen schwarzen Linie längs des Hinterrandes. Untere Stirnhälfte
mit einer feinen schwarzen Längslinie. Obere Hälfte und Scheitel
schwarz. Um das vorderste Ocellum liegen 4 dunkelorange Punkte,
je 2 desgleichen hinter jeder Fühlerbasis. Postocularflecken von
gleicher Farbe, groß. Hinterhaupt und obere Hälfte der Schläfen
schwarz, untere gelb, ebenso die übrige Unterseite des Kopfes.
Prothorax: Basalteil dunkelorange, der brustförmige Hinter-
‚teil schwarz, mit 3 kleinen dunkelorangegefärbten Flecken, von
welchen der mittlere von der Carina schwarz durchkreuzt ist.
Hinter jedem der zwei seitlichen Flecken der schwarze Hinterrand
‚ein Stück weit ebenfalls orange.
Thorax mattschwarz bis hinter die 1. Seitennaht, mit einer
orangeroten Antehumeralbinde, welche etwa %4 so breit ist als die
Hälfte der schwarzen Thoraxvorderseite. Übriges Seitenfeld und
Unterseite sowie Beine gelb, mit einer kräftigen schwarzen Binde
über die 2. Seitennaht. _
Abdomen gelb. Segment 1 oben schwarz, etwas metallisch,
nahe dem Ende das schwarze Feld etwas spitzenartig gegen die
Seiten erweitert, die Seiten gelb; ein schwarzer Endring. >Seg-
ment 2 ebenso, aber die schwarze Erweiterung stärker, sattelartig.
Segment 3—7 oben metallschwarz. Die sattelartige Erweiterung
erreicht den Hinterrand und setzt sich schräg über die Seiten fort.
‚ Unterseiten gelb. Segment 8 oben gelb, die Seiten der Länge nach
2. Heft
70 F. Förster:
mit einem nach vorn spitzen Keilfleck. Segment 9 oben gelb, der
Keilfleck der Seiten größer. Unterseite von 8 und 9 gelb. Segment
10 und Appendices ganz schwarz. Über Form der letzteren siehe
oben in Gattungsdiagnose.
Heimat: Ob. Madre de Dios, Peru, 500 m. s. m. 1 Jin meiner
Sammlung.
Tigriagrion saliceti Ris sp.
Oxyagrion saliceti Ris vom Laplata hat mit Oxyagrıon außer
der roten Farbe nichts zu tun. Sie gehört zu der später von Calvert
aufgestellten Gattung Tigriagrion aus Brasilien. 7. saliceti ist
bis an die Ostgrenze von Argentinien verbreitet (von Mendoza in
meiner Sammlung). |
LIBELLULIDAE.
Hemistigma Kirby und Thermochoria Kirby
In meiner Arbeit ‚Die Libellulidengattungen von Afrika und
Madagaskar‘ trennte ich nach Kirbys Abbildung von Thermoch.
eguirocata und den Exemplaren meiner Sammlung von Hemistigma
die beiden Gattungen nach der Form der Hinterflügelbasis und
deren Zellbau. Nach Ris phot. Abbildung in Cat. des Coll. de Selys
ist aber festzustellen, daß die Zeichnung der egwivocata in Kirby
ganz ungenau ist. Auch besitze ich jetzt Thermochoria. Ich stehe
nun keinen Augenblick an, die beiden Gattungen zu vereinigen,
denn die Zahl der Ante- und Postnodalqueradern allein kann
keinen Unterschied begründen. Zu diesem Entschlusse drängen
auch 19 und 3 2 einer Hemistigma von Madagaskar, welche nichts
anderes sind als eine Rasse der I’hermochoria picta Sjöst. von
Kamerun: Die Gattungsdiagnose erfährt mithin eine Erweiterung:
Arculus zwischen der 2. und 3. Antenodalquerader oder bei der
3., oder etwas nach der 3. gelegen. Vorn etwa 12—17 Ang. =
Hemistigma Kirby (Thermochoria Kirby).
Hemistigma ouvirandrae n. sp.
g ad. Körperlänge 34 mm, Länge des Abdomens 24 mm,
eines Hinterflügels 29 mm, des Pt. 4 mm. Breite eines Hinter-
flügels an der Basis 8 mm. Flügel hyalin mit schwarzem Geäder.
Vorn 11 Anqu., die letzte nicht durchlaufend, 9 Psqu. Dreieck vorn
mit 1 Querader, hinten leer. Vorn 6 Zellen weit 3 Reihen Discoi-
dales, hinten 2 Zellen weit 2 Reihen. Pt. im basalen Drittel weiß-
gelb, dann schwarz. Die Vorderflügel kopieren genau die schwarze
Strichzeichnung der Vorderflügel der Hem. (Thermoch.) Picta 3,
da der Subcostalraum bis 2 Zellen vor dem Nodus schwarz ist, der
Cubitoanalraum '(Postcostalraum dt.) bis zum Dreieck, einen
hyalinen Endpunkt freilassend und der Raum zwischen den
Sectores arculi, so lang als die 2. Zelle. Diese letztere Strichmakel
fehlt in den Hinterflügeln, im Sc. geht der Strich nur 2 Zellen
weit, im cu. gar nur eine Antenodalzelle weit. Von dem Ende
des schwarzen Striches im sc. ist letzterer durch eine bräunlich-
gelbe Trübung bis zur Flügelspitze fortgesetzt. y
N
|
!
F
|
zen Querbinden. Prothorax schwarz mit gelbem Basalhalbmond,
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 71
Gesicht hellgelb, Basis und Mediana der Unterlippe schwarz.
Oberlippe fein schwarz gerandet, mit medianer Basalgrube, Rhina-
rium schwarz mit medianer Längsrille. Stirn dunkel stahlblau.
Scheitelblase schwarz. Vor dem mittelsten Ocellum dicht am
Augenrande ein gelber Punktfleck. Schläfen gelb mit zwei schwar-
‘sein Hinterrand rechteckig auigebogen. Thorax und Abdomen
‚, blau bestäubt. Jede Thoraxseite mit vier gelben Binden, die zwei
| hinteren undeutlich. Segment 1 und 2 oben und auf den Seiten
gelb gefleckt. Untzrseite der Segmente 2—8 der ganzen Länge nach
ee nenn
mit gelbem Lanzenfleck. Hamulus einfach kegelförmig spitz, so
lang als der zungenförmige Genitallappen. Beine schwarz.
Q ad. Körperlänge 36 mm. Länge des Abdomens 24 mm.
Stirn bis auf eine Basallinie und den Oberrand gelb. Scheitelblase
rotbraun. Prothorax schwarz, Vorderrand, Mittelfeld und Hinter-
rand gelb. Thorax gelb. Jederseits eine schwarze Antehumeral-
binde, an die 1. Seitennaht angrenzend. Auf den Seiten eine
schwarze Interalarbinde, den Oberrand nicht erreichend, eine un-
deutliche schwarze Binde über die 2. Seitennaht und ein unbe-
stimmter schwarzer Fleck dahinter. Segment 1, 2 und die vordere
, Hälfte von 3 gelb, dann auf allen Segmenten eine schwarze Längs-
_ binde, die nach hinten immer breiter wird. An der Segmentbasis
' ist die Binde verengt, nahe dem Hinterrand des Segmentes er-
_ weitert, so daß eine glockenförmige Zeichnung entsteht. Appen-
ee ne
' dices anales schwarz, doppelt so lang als Segment 10, zwischen
' beiden eine grüne Schuppe von ihrer halben Länge.
Flügelzeichnung genau wie beim d, nur ist die äußerste Flügel-
basis etwas gelblich und der hinterste schwarze Strich der Hinter-
flügel kaum entwickelt oder er fehlt ganz.
Tananarivo (Madagaskar).
Typen: 1 d, 3 2 in coll. m.
Urothemis F. Brauer.
In „Collections de Selys‘“ und schon früher erklärt Herr
Dr. Ris meine Darstellung der Rassen der Ur. signata Ramb.,
sangwinea Burm. für irrig, weil Strukturdifferenzen vorlägen,
so daß sanguwinea sanguinea m. (signata) und sanguinea bisignata m.
‚ als zwei verschiedene Spezies (und nicht Rassen) betrachtet werden
' müßten. Diese Strukturmerkmale sind sehr geringfügiger Natur.
' Außerdem ist es doch nur Ansicht des betr. Autors, daß Rassen
keinerlei geringe Abweichungen in Bezug auf Struktur haben dürfen.
‚ Ich empfehle dem genannten Autor daher als Lektüre die modernen
Arbeiten z. B. über Carabusrassen oder die Pl. 2in Selys und Hagen
| „Monographie des Gomphines“, wo die mannigfachen Struktur-
änderungen bei den Rassen des Onychogomphus forcipatus sehr lehr-
reich dargestellt sind.
Wir finden überhaupt in den ‚‚Libellulinen‘“ von Dr. Ris sehr
wenig Konsequenz in der Auffassung von Art und Rasse, besonders
2. Heft
72 F. Förster:
bei Formen, die er nicht gesehen hat. So vereinigt er z. B. Orthe-
trum triangulare Selys und melania de Selys, erstere Art ein Hoch-
gebirgstier, letztere eine Tieflandform. Als Verbindung der Rassen
nimmt Ris eine von ihm im nördlichen China vermutete Zwischen-
form an. Ich besitze melania von der Pelabuanbai in Java, mit
melania von Japan in Größe und Farbe genau übereinstimmend.
Das spricht sehr gegen die Rassentheorie.
Bei O. villosovittatum unterdrückt er die Rass2 parvulum m.,
dagegen nicht die Rasse Bismarckianum Ris, das O. Schneideri m.
mit drei dunklen Basalsegmenten von Sumatra stellt Ris zu der
celebensischen Rasse clelia, trotzdem diese nach De Selys nur
zwei dunkle Basalsegmente hat. |
Erythrodiplax nutrina n. sp.
d. Körperlänge 33 mm, Abdomen 23 mm, Hinterflügel 25mm.
Flügel hyalin, vorn im Cubitoanalraum an der äußersten Basis
goldgelb (1 Zelle weit), hinten großer, gleichmäßig goldgelber
Basalfleck. Er reicht von der Costa bis zum Analrande und ist
nach außen flach bogig abgegrenzt, so daß die Mitte eine Zelle
weit über das Dreieck hinaus reicht, der Vorderrand fast bis zur
3. Ang. Geäder schwarzbraun, die Costalader vorn gelb bis zum
Pterostigma, ebenso die Basis der Sectoren und die Oueradern der
Basis besonders im Sc. bis zum Stigma etwas gelblich. Adern im
gelben Fleck ganz gelb. Pterostigma hellgelb, 31, mm lang, 1% mm
breit, seine Randadern schwarz, längs der vorderen außerdem ein
schwarzer Schatten. Zwischen Rs. und dem Hilissector nur eine
Zellreihe. Dreieck vorn mit einer Querader, hinten frei. Im
Hinterflügel bei der Hinterecke des Dreiecks eine gabelige Stütz-
ader (,‚Schaltzelle‘‘). In allen 4 Flügeln je 1 Submedianquerader,
alle Hypertrigonalräume ungeadert, Nebendreieck vorn dreizellig.
Kopf gelb. Fühler schwarz. Prothorax und Thorax gelb, die Unter-
seite des Thorax mit drei zusammengesetzten Bogenflecken, die
noch ganz wenig an den Seiten heraufreichen und dabei die Basis
der Seitenfelder bogig umranden. Stigma schwarz. Abdomen gelb,
nach hinten rötlich. Basis des 1. Segmentes schwarz. Von ihren
Seiten aus geht eine etwas schattenhafte Linie der Oberseite bis
zur Mitte von Segment 3, von dort an bis zu Segment 8 die Ober-
seite rauchig schwarz. Segment 8 oben an der Basis gelb, dann ganz
schwarz. Das schwarze Feld sendet nach vorn bis zur Basis eine
mediane Linie und jederseits eine nach außen schräge Linie, welch
letztere die Basis nicht erreicht. Endring von 8 rötlichgelb. 9. Seg-
ment ganz schwarz bis auf den Endring; 10. Segment und Appen-
dices wieder rötlichgelb, die Basis von 10 mit zwei kleinen Schatten-
flecken. Beine schwarzbraun, Schenkelringe, Knie und Außenseite
der Tibien gelb. Genitallappen mit fast senkrechtem Hinterrande,
oben flach bogig, fast wagrecht abgestutzt, wenig schräg nach
hinten stehend, etwas größer als die Hamuli. Die Hinterecke
des Genitallappens ist daher ziemlich spitz, wenig abgerundet.
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 73
Hamulus zweiteilig. Äußerer Ast schmal löffelförmig, die Ränder
etwas eingebogen, gelb, nur am Ende schwarz. Innerer Ast komma-
förmig, höchstens !/, so breit als der äußere und etwas kleiner als
dieser, in ein Häkchen endend, braun.
Vorkommen: Esperanza de St. Fe. Argentinien, 1. Jan.
1897. Ernesto Lindner.
Von der westlichen corallina F. Brauer leicht unterscheidbar.
Bei dieser Art ist der Basalfleck feurig rostrot, im Submedianraum
sogar schwarz bis zum Dreieck, und die Oueradern und Sectoren
der vorderen Hälfte des Vorderflügels sind bis zum Nodus pracht-
voll rot.
GOMPHIDAE.
Ammogomphus nov. gen.
Körper ähnlich Erpetogombhus Selys.
Dreieck im Vorderflügel 2—3zellig, hinten 3zellig. Nebendrei-
eck vorn und hinten 3zellig. Vorn 1 Hypertriogonalquerader, hinten
1—2. Vorn 18—19 Antenodalqueradern, 10 Postnodales, hinten 14
bezw. 11. In allen 4 Flügeln je 1 Submedianquerader. Der Median-
sector im Vorderflügel wellig, d. h. auf der Mitte schwach,
aber deutlich nach hinten convex. (Bei Gomphoides ist er gerade und
mit dem Sector brevis genau parallel). Vorn 7—8 Brückenadern,
hinten 7!). Ende des 7. Abdominalsegmentes, Segment 8 und 9 er-
weitert, 10 wieder nach hinten verengert. Ende von 8am dicksten,
etwa doppelt so dick als Segment 6. Seiten von Segment 8 lappig er-
weitert, nach hinten zu immer stärker, bei Segment 9 ebenso, aber
gleichmäßig. Segment 9 3%, so lang als 10, 1% so lang als 8. Obere
Appendices zwei lange gerade nach hinten abstehende Dornen, fast so
lang als Segment 10, die untern Appendices lang, nur um !/, kürzer
als die obern. Von oben gesehen sind sie erst einwärts gebogen
und dann nach außen wie ein S und haben zusammen die Gestalt
einer Leier. Pterostigma sehr groß, 7 Zellen lang, gelb mit schwarzen
Randadern.
Geäder schwarz und gelb.
Die Gattung unterscheidet sich leicht vom Herpetogomphus
durch den Verlauf des Mediansectors (M3) der 2 Zellen hinter dem
Nodus deutlich nach hinten convex ist, während er sich bei Herpeto-
gomphus dort gerade umgekehrt verhält, d. h. nach hinten concav
ist und nach vorn convex.
Type der Gattung: Ammogomphus perditus n. sp. d.
Heimat: Paraguay. Coll. Foerster. 2 unbekannt.
1) Das von mir s. Z. über den Gattungswert der Zahl der Brückenquer-
adern Gesagte bezieht sich hauptsächlich auf Studien an Gomphiden. Es ist,
wie Calvert gezeigt hat, richtig, daß die Zahl dieser Adern. bei Libellulinen
sehr konstant sein. kann, z. B. vergleiche Micrathyria und Erythrodiplax.
Bei Gomphiden ist diese Zahl variabel und beträgt die Differenz in den beiden
Vorderflügel bei einem und demselben Tier bisweilen 3.
2. Heft
74 | F. Förster:
Ammogomphus perditus n. sp.
g ad. Körperlänge 59 mm, Abdomen ohne Appendices 431,mm,
obere Appendices 2 mm, Hinterflügel 35 mm, Pterostigma 6 mm
lang, 1 mm breit.
Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. Costa vorn hellgelb,
am Unterrande mit glänzend schwarzen Dörnchen besetzt. Ouer-
adern in Subcostal- und Medianraum gelb, gegen das Flügelende
wieder dunkler. Arculus und Basis seiner Sectoren ebenfalls heller.
Submedianraum kaum merklich gelb getrübt.
Färbung die gewöhnliche südamerikanischer Gomphoides-
Arten. Kopf vorn rein schwefelgelb. Stirn oben wellig, an dem
Hinterrande ein brauner medianer Fleck. Scheitel braunschwarz,
hinter den Ocellen ein Büschel weißlicher Haare. Hinterhaupt
oben gelb. Prothorax ganz braunrot. Thorax schwefelgelb. Rot-
braun sind: schattenartige Felder im Interalarsinus, eine nach
unten dreieckig erweiterte Medianbinde der Vorderseite, beide durch
die Carina gelb geteilt.
Eine längliche Ovalbinde, oben schräg mit der Kielkante des
Antealarsinus verbunden, unten in halber Höhe des Thorax ab-
gerundet endigend, ferner eine braune Humeralbinde und zwei
Seitenbinden über die Nähte. Basis der Costa mit einer braunen
Tuberkel, in der Mitte ein gelber erhabener Punktfleck. Zwischen
den Vorderflügeln drei gelbe Felder, zwischen den Hinterflügeln eine
gelbe Tuberkel. Übrige Thoraxoberseite grünlich. Abdomen:
Segment 1 oben mit gelber Basis, sonst schattenhaft rotbraun.
Segment 2 oben gelb, ebenso die halbkreisförmigen, am Rande fein
gezähnten Öhrchen, auf der hintern Hälfte ein brauner Sattel,
bei Segment 3—7 das letzte Drittel schwarz, die Mitte mit schwarzem
Ring, Segment 8 und 9 oben fast ganz schwarz, gegen die Basis
schattenhaft. Segment 10 bis auf die Artikulationen gelb. Obere
Appendices gelb, untere schwarz. Beine kurz. Tibien der Hinter-
beine halb so lang als die Schenkel, Tarsen 34 der Tibien. Be-
dornung kurz. Schenkel bis fast zur Basis gelb, Tibien und Tarsen
schwarz. |
Heimat: Sapucay, Paraguay, 21. 2. 1905. 18.
Einer Gomphoides sehr ähnlich, aber durch die langen untern
Appendices leicht kenntlich.
Q© unbekannt.
ee VE
Indische Gomphiden.
Die indischen Gomphiden hat neuerdings E. B. Williamson
zusammengestellt!) und auch eine Analyse der Gattungen gegeben,
soweit es das etwas geringe Material und die Sprödigkeit der
Gomphiden gegenüber der Systematik erlaubte. Die folgenden
Bemerkungen mögen zur weitern Klärung dienen.
1) Dragonflies of Burma (Proceedings of the United States National
Museum, Mer XXXIIL p. 267—317. Wash. 1907.
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 75
Onyehogomphus.
Die stark nach unten gebogenen oberen Anhängen der Onycho-
gomphus-Männchen bilden bei einem Teil der Arten mit dem untern,
gleich langen, stark nach oben gebogenen, einen geschlossenen
Kreis oder ein Oval (Cyclicornes). Hierher gehören O. geometricus
De Haan, bzforceps De Selys, camelus De Selys. Bei gleicher Bildung
der obern, aber um die Hälfte kürzern Anhänge ragen die obern
gemsengehörngleich nach unten über die untern weit hinaus
(Capricornes). Hierher gehört O. Genei Selys aus Westasien und
Onychogomphus capricornis n. sp. aus Hochmalakka. Bei diesen
Gruppen erfolgt die Krümmung der Anhänge in der Verticalebene.
Eine dritte Gruppe zeigt ein geringes Bestreben zur Krümmung
der obern Appendices in der Verticalebene, die Krümmungstendenz
erfolgt stärker in der Horizontalebene (Planicornes). Hierher die
paläarktische Gruppe des O. forcipatus mit gleichlangem oder
längerem unteren Anhang (Europa und Asien) oder nur halb so
langem unteren Anhang (Japan nach Süden über Hainan bis
Tonkin reichend). Zur ersten Abteilung der forcipatus-Gruppe
zählt O. forcipatus, uncatus usw. Zur zweiten O. Thomassoni Kirby.
Eine weitere Gruppe oder vielmehr ein Bindeglied zwischen Cych-
cornes und capricornes einerseits und Planicornes anderseits bildet
die Gomphidenart, die ich unter zu Grundlage der Appendices-
einteilung als Heterogomphus naninus aus Tonkin beschrieben habe.
Ich glaube aber, es ist das Beste, nach dem Vorgange Williamsons,
dem Geäder mehr Wert beizumessen als der Appendicesform und
den nanınus zu Onychogomphus zu stellen, wohin er besser paßt
als zu seinen großen Verwandten mit reicherer Entwicklung des
Kleingeäders. Die untern Appendices sind nur etwa 1% der obern,
die obern wenig gekrümmt, ebensoviel nach außen wie nach unten.
Sie berühren sich also am Ende nicht (Onychogomphus naninus F.
statt Heierogemphus naninus F.).
Burmagomphus, Gomphus und Onychogomphus.
Bei Burmagombhus und Gomphus entspringt nach Williamson
A2 im Hinterflügel nahe der Mitte der Unterseite des Subtriangu-
lum (l., 1. c.), bei Onychogomphus nahe oder bei der Innenecke des
Subtriangulnm.
Gomphus und Burmagomphus unterscheidet der genannte Autor
durch die Zahl der Postanalzellreihen, vom Subtriangulum bis zum
Hinterrand des Flügels gerechnet. Burmagomphus hat drei Zell-
reihen, Gombhus vier oder mehr. Nach Ris!) soll es ein besseres
Merkmal des Genus Burmagomphus geben als das genannte, näm-
lich das Discoidalfeld soll im Vorderflügel schmal sein zwischen
parallelen M4 und Cu1i und erst distal vom Niveau des Nodus
drei Zellreihen aufweisen. Diese Erörterungen werden alle hinfällig
1) Odonaten von. Java und Krakatau (Tijdschrift voor Entom D,,
LV, 1912.
2. Heft
76 F. Förster:
durch den Bau des Netzwerkes beim weiblichen Insekt. Ich besitze
von B. vermicularıs je ein Pärchen von Tonkin und Hoch-Malakka.
d, 2. Malakka: Zahl der Postnodalzellreihen hinter dem
Subtriangulum im Hinterflügel: 3. Die drei Zellreihen des Discoi-
dalfeldes beginnen ungefähr eine Zelle distal vom Nodus (im
Vorderflügel). |
g, 9. Tonkin. d. 3 Postanalzellen, Q 4—5. Beim & beginnt
das Discoidalfeld mit drei Zellreihen etwa zwei Zellen distal vom
Nodus, beim 2 im Niveau des Nodus.
Gomphus (Malayogomphus n. g.) semiteres n. sp. von Java.
d. 3 Reihen Postanalzellen. 9. 4 Reihen.
d. Schon 4, Zelle proximal vom Nodus 3 Zellreihen.
9. Schon 1%, Zellen vor dem Nodus 3 Zellreihen.
Das Gesetz dürfte also für die vermicularıs-Rassen allgemein
lauten: Die Zellvermehrung ist eine Funktion der Größe der Rasse
und Art.
Das Hauptmerkmal der Gattung Burmagomphus dürfte in
dem grazilen Körperbau bestehen, vereint mit einer geringeren
Entwickelung des Geäders und in der geogr. Verbreitung.
Der Burmagomphus von Hochmalakka kann höchstens als eine
kleinere Rasse des vermicularis betrachtet werden. Die obern App.
anales des $ sind etwas stumpfer und breiter zugespitzt als die
vom Tonkininsekt. Beim 2 fehlt die auf das basale Drittel des
Flügels beschränkte gelbliche Färbung des vermicularis R. M.
Er soll daher den Namen B. vermicularıs Williamsoni führen.
(Camp Jor SQ, coll. A. Grubauer.) Wie stellt sich nun die Variabilität
der vermicularis-Rassen zu den von E. B. Williamson gegebenen
trennenden Merkmalen von Anormogomphus und Burmagomphus ?
Es hat eine Zellreihe in dem Niveau des innern Endes des Pt.
die Gattung Anormogomphus zwischen M1 und Mia im Vorder-
flügel, die Gattung Burmagomphus aber deren zwei. Beim vermi-
cularis & beginnt die Zweiteilung schon 2 Zellen vor dem innern
Ende des Pt., beim 2 4 Zellen vorher, bei Rasse Williamsoni &
1 Zelle vorher, 2 2 Zellen, bei Williamsons Burma-Type & 2 Zellen
vorher. (Die Burmatype dürfte Mittelform zwischen den Tonkin-
und Hochmalakkaextremen sein.) Bei semiteres beginnt die Zwei-
teilung beim & erst 2 Zellen nach Beginn des Pt., beim 2 1 Zelle
früher. Semiteres wäre also ein Anormogomphus. Aber nach De Selys
hat Anormogomphus als einziger Gomphus im männlichen Ge-
schlecht einen gerundeten Analsaum der Hinterflügel, etwas, was
sonst das Kennzeichen der Gomphus-Weibchen ist. Trotz der Ahn-
lichkeit der Appendices anales mit derjenigen von A. heteropterus
kann ich vorderhand die beiden Spezies nicht in eine Gattung
vereinigen, es müßte dem A. heieropterus auf einen Zwitter ge-
gründet sein, was nicht wahrscheinlich ist, da sich ähnliche Ver-
hältnisse, wie schon De Selys bemerkt, auch bei den Cordulinen
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 77
feststellen lassen®). Verlauf von Cu.2: Bei Anormogomphus endigt
Cu2 im V£fl. unter dem Nodus, bei Burmagomphus vor dem Nodus
(Williams). Vermicularis: $ unter dem Nodus, @ eher etwas nach
dem Nodus. Williamsoni d. Kaum vor dem Nodus, 2 deutlich
unter dem Nodus. Durmatype $ vor dem Nodus. Semiteres
deutlich vor dem Niveau des Nodus. Damit bleibt als einziger
Wert des Genus Anormogomphus der nicht excavate Analraum des
gim Hinterflügel. Gleichzeitig geht aus unserer Darstellung hervor,
daß sich die Gomphidengattungen durch solche kleine Längen-
differenzen im Kleingeäder nicht abgrenzen lassen. Dagegen besitzt
Anormogomphus kürzere und relativ breitere Flügel als Burma-
gomphus und daher stärker gebogene Sectoren. Eine stichhaltige
Abgrenzung der Gattung Burmagomphus von Gomphus wäre also
noch der Zukunft vorbehalten, falls sie möglich sein sollte.
Gomphus (Malayogomphus) semiteres nov. sp.
Länge des Körpers & 54 mm, 9 49 mm. Länge des Abdomens
mit Appendices & 44 mm, $ 39 mm. Länge eines Hinterflügels
d 34, 2 338 mm, des Pterostigma 3 mm, dessen Breite %, mm.
Flügel hyalin mit schwarzem Geäder und braunschwarzem Pt.,
auch die Costa vorn schwarz. 16 Ang. im Vorderflügel, 11 Psaq.
In dem Brückenraum 7 Queradern.
Unterlippe gelb, der Mittellappen in der vorderen Hälfte
schwarz und wie die Oberlippe an Vorderrand mit langen rost-
braunen Wimpern versehen. Oberlippe und Gesicht schwarz,
etwas glänzend. Oberlippe in der obern Hälfte mit zwei queren,
genau rechteckigen gelben Flecken. Wangen gelb. Stirn mit zwei
queren gelben, blasig aufgetriebenen Oberseitenhälften, die in
der Mitte durch eine Längsfurche von mattschwarzer Farbe ge-
trennt sind. Prothorax, Thorax und Abdomen schwarz, die beiden
ersteren samtig. Folgende Zeichnungen sind schwefelgelb: Am
Vorderrand des Prothorax eine feine Randlinie, die Seiten des
Hinterrandes und zwei gelbe mediane, durch einen Einschnitt fein
getrennte Tuberkel. Eine feine gerade Antehumeralbinde des Thorax,
die den Oberrand nicht ganz erreicht und etwas schräg zu ihr von
unten und außen nach oben und innen eine Ouerbinde, auf deren
Mitte die obere Binde gerichtet ist, ohne sie ganz zu erreichen.
(Umgekehrtes T.) Ferner die mediane Carina der Thoraxvorder-
seite im Antealarsinus schon beginnend, aber nur im obersten
Achtel vorhanden. Auf der Oberseite die Flügelbasis- und Inter-
alartuberkeln gelb. Der mediane Kiel der Vorderseite des Thorax
beginnt oben mit einem kleinen Zahn. Das schwarze Feld der
Thoraxvorderseite endigt seitlich etwas hinter der Mitte der Vorder-
flügelbasis. Dahinter sind die Thoraxseiten gelb, mit einer inter-
alar gestellten schwarzen Strieme und einer solchen unter der Basis
und zwar bei der Costa der Hinterflügel befindlichen.
2) Außerdem ist das Pt. von Anormogomphus gestielt, das von sem?-
teres nicht.
2, Heft
78 F. Förster:
Hinterecken des Thorax etwas schwarz angeraucht. Segment 1
des Abdomens oben gelb, das zweite Feld in der Mitte beiderseits
eingeschnitten, Segment 2 mit einer Medianlinie, die an der Basis
etwas dreieckig erweitert ist und ebenso in der Mitte eine ungefähr
ovale Erweiterung zeigt, aber nirgends so, daß der lineare Charakter
der Zeichnung verloren geht. Auf Segment 3 noch eine Spur der
gelben Linie, in der vorderen Hälfte, übriges Abdomen schwarz.
Obere Appendices anales schwefelgelb, mit schwarzen untern
Kanten und feinem schwarzem Spitzchen. Untere oben braun,
unten schwarz. ÖOhrchen des 2. Segmentes halbkreisförmig, am
Rande ungezahnt. Abdomen sehr dünn, von Segment 8 an nach
hinten zu erweitert, aber kaum mehr als die Basis. Segment 10
etwa doppelt so breit als die Basis des 8. Segmentes, letztere
sowie das 9. und 10. Segment an der untern Seitenkante fein, aber
deutlich schwarz gewimpert. Segment 10 oben glatt, in der basalen
Hälfte mit zwei flachen Höckern, die ihrerseits wieder mit viel-
leicht 20 kleinen Zähnchen oder Wärzchen besetzt sind. Zwischen
den beiden Höckern befindet sich eine flache kreisförmige Grube.
An dieser Bildung dürfte die Art leicht zu erkennen sein. Obere
Appendices anales von oben gesehen lanzettlich, schwarz, nach außen
gebogen und in ein sehr feines gespreiztes Spitzchen endend.
Untere ungefähr so lang oder kaum länger, lanzettlich, von den
obern fast verdeckt, nach oben gebogen, am Ende mit rückge-
krümmtem feinem Häkchen. Von der Seite gesehen sind die
obern aus dreieckiger Basis lanzettlich gerade, am geraden Unter-
rande mit etwa 7 Zähnchen, die untern sind etwas dünner, aber
so fast biszum Endegleich breit und sehr schwach nach oben gebogen,
daß das Endhäkchen gerade gegen die Basis des abgesetzten Enddörn-
chens der obern zeigt. Beide Appendiceskaum so langalsSegment 10,
Vorderlappen des Genitalanhanges des 2. Segmentes in zwei
dünne Hörnchen auslaufend, diese nach hinten fast ums Doppelte
überragt von zwei fingerförmigen Teilen mit nach vorn gerichteten
aufgesetzten Spitzchen, an der Basis mit dem Vorderlappen der
Hamuli breit verbunden. Genitallappen kugelig aufgeblasen.
Beine schwarz, die Oberschenkel des vordersten Paares mit einer
gelben Längsstrieme auf der Außenseite, die Oberschenkel des
hintersten Paares bis zur Basis des 3. Abdominalsegmentes reichend.
Q wie das & gezeichnet.
Q Obere Appendices anales gerade fein lanzettlich, so lang als
Segment 10, schwarz. Unterer Teil des Anhanges kegelförmig
abgestumpft, fast so lang als die obern Appendices, die zwei
Scheidenanhänge lorbeerblattartig, die Basis von Segment 10 nicht
ganz erreichend.
Heimat: Pelabuan Bai, West-Java. Typen 1 d, 2 22 in meiner
Sammlung.
Burmagomphus Jacobsonı Ris, von Samarang, hat die obere
App. anales am Ende fast Tförmig erweitert, ist also sehr von
unserer Art verschieden.
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 79
Malayogomphus nov. gen.
De Selys hat die Gattung Anormogomphus auf die Bildung des
|
«Analrandes der Hinterflügel des $ gegründet. Der Analrand der
‚ vorstehend beschriebenen Gomphus-Spezies ist nun sehr merk-
| würdig gebaut. Die innere Randader des Analdreiecks läuft unter
45° schräg nach außen und hinten. Die äußere Grenzader trifft
‚ bei Verlängerung nach vorn gerade die 2. Ang. Der hintere Teil
des Analrandes bildet die geradlinige Verlängerung der äußern
Grenzader des Dreiecks. Der Analrand wird dadurch nicht excavat
oder concav gebogen, sondern geknickt. Eine weitere Merkwürdig-
keit ist dann die, das die äußerste der beiden Vorderzellen des
dreizelligen Analdreiecks ihre größte Ausdehnung von innen nach
außen erhält, und nicht von vorn nach hinten, wie bei den ver-
wandten Gattungen.
Burmagomphus Jacobsoni Ris ist gleichfalls sehr merkwürdig,
da das Analdreieck zwar normal geformt, aber ungeadert ist. Am
meisten stimmt Malayogomphus mit Microgomphus überein, dessen
innere Grenzader auch auf die 2. Ang. gerichtet ist, mit fast qua-
‘dratischer vorderer Außenzelle. Anisogombhus, mit der die Gat-
tung bezüglich des nicht gestielten (braced) Pt. übereinstimmen
‘würde, hat die gewöhnliche Form des Analdreiecks. Typus Malayo-
ıgomphus semiteres m. (Gomphus s. a.)
Vorkommen: Java.
Onychogomphus capricornis n. sp.
g ad. Körperlänge 41 mm, Länge des Abdomens incl. Appen-
(dices 30 mm, letztere allein 3 mm. Länge eines Hinterflügels
24 mm, des Pt. 3 mm.
| Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. Costa vorn hell (gelb-
(lichgrau). Pt. tiefschwarz. Analdreieck vierzellig., Hinter dem
‚Nebendreieck bis zum Rande 4 Zellreihen. Die nächste Ouerader
hinter der Subtrigonalzelle entspringt im Hinterflügel aus der
Mitte der Hinterseite der genannten Zelle. Im Vorderflügel ent-
‚springt die Ouerader etwas neben der Mitte im rechten Flügel,
‚während im linken Flügel 2 Queradern aus der Hinterseite des
Subtrigonum ihren Ursprung nehmen, diese Seite ungefähr in drei
‘gleiche Strecken zerlegend. Vorn 12 Ang., 7 Psq. Körper ziemlich
‚kräftig. Unterlippe blaßgelb, die Kiefer schwarzglänzend. Gesicht
blaßgelb, die Oberlippe fein schwarz gerandet, vorn in der Mitte
‘flach ausgebuchtet und dort fast ganz gelb, die Basis aber mit
"breiter braunschwarzer Querbinde. Wangen blaßgelb, ihr Innenrand
‚schwarz. Über den Nasus ein brauner unscharfer Fleck, die Seiten
‚freilassend. Stirnbasis glänzend schwarz, die Oberseite mit zwei
‚fast dreieckigen blaßgelben Flecken, welche in der Mitte fein
furchig unterbrochen sind. Diese Furche geht nach hinten in ein
‚schwarzes Dreieck über. Hinterhaupt mit gelber Querbinde auf
der Oberkante, von Auge zu Auge reichend. Prothorax schwarz.
"Thorax dunkel rötlichbraun, das gelbe mesothoracale ‚‚Collier‘“ in
2. Heft
X
.
w
80 F. Förster:
der Mitte sehr fein unterbrochen. Über die Mitte jeder Thorax-
Vorderseite eine breite kurze schräge Antehumeralbinde, welche
nach den Außenenden des Colliers gerichtet ist, aber weder diese,
noch den Antealarsinus erreicht. Letzterer in der Mitte gelblich,
ebenso oben 5 Interalartuberkeln, die Flügelwurzeln aber fast
gänzlich dunkelbraun.
Thoraxseiten rotbraun, unter jeder Flügelwurzel eine breite
gelblichgrüne Binde. Abdomen schwarz, die Mitte von Segment 1
aber nur undeutlich, sonst gelbbraun, ebenso eine Längsbinde von
Segment 2 von fast ovaler Form, ferner sind gelb die basale Hälfte
von Segment 3—7, 8—10 schwarz bis auf die Artikulationen.
Seiten von 8—9 etwa um 1% ihrer Höhe erweitert, an der Basis
des 8. Segmentes ein runder Punktifleck gelb, bei 9 die Basis der
Seite und die Erweiterung gelb. Seiten von Segment 10 ganz
schwarz. Abdomen von der Mitte von Segment 7 an erweitert,
8—10 fast gleich breit, kaum breiter als die erweiterte Basis des
Abdomens, etwa doppelt so breit als Segment 6. Obere Appen-
dices anales gemshornartig nach unten gebogen wie bei O. ineatus,
aber stärker und gleichmäßiger. Auch der untere Anhang ist fast
wie in De Selys Monographie von lineatus abgebildet.
Beine schwarz und rötlichbraun, die Oberschenkel aller und
die Außenseite der Tibien der vordern gelb. Oberschenkel des
hintersten Paares etwa bis ans Thoraxende reichend. Öhrchen
des 2. Segmentes oben gelblich, am Rande gezähnt. Penisnapf
von der Seite gesehen fast kreisförmig, stumpf zugespitzt, der
Hamulus ein gerader stumpfer Dorn von derselben Höhe, Penis-
ende mit zwei feinen, nach vorn eingerollten Borsten.
Heimat: Camp Jor, Hochmalakka (Albert Grubauer), 1 & in
meiner Sammlung.
Von lineatus durch die Zeichnung des Prothorax und geringere
Größe verschieden, vielleicht aber eine Rasse dieser in Nepal
lebenden Art.
Maerogomphus rivularis n. Sp.
& ad. Körperlänge 74 mm (inkl. App. anales, wie immer bei
meinen Messungen). Abdomen 56 mm. Länge eines Hinterflügels
43 mm, des Pt. vorn 4 mm, hinten 5 mm. Breite eines Hinterflügels
beim Nodus gemessen 11 mm.
Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. An der Basis eine Spur
einer brauner Trübung, etwa 1 mm weit, in Subcostalraum und
Cubitoanalraum (Medianraum) etwa 11, Zellen weit. Pterostigma
schwarz, fast 34 mm breit, seine innere Grenzader nicht verlängert.
Vorn 21 Ang., 11 Postnodales. Von der Basis bis Nodus sind es
24, von Nodus bis Pt. 14 mm. Die Verlängerung der Nodalquerader
endigt vom Niveau des Nodus nach außen nach 3, meist 2 Zell-
längen, unregelmäßig in einem der Vorderflügel nach 3. Gesicht
schwarz. Blaßgelb sind: zwei quere ovale Makel an der Basis der
Oberlippe, der Raum zwischen diesen und dem Augenrand, und
zwar aus.einem großen dreieckigen Fleck und einem nur 1, so
|
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 81
großen ovalen Punktileck gebildet. Letzterer an das Auge angren-
zend. Eine dreieckige Makel auf jeder Ecke des Nasus. Eine in
der Mitte, besonders hinten, eingeschnürte quere Binde auf der
Stirne längs der Vorderkante, ferner eine quere Binde dicht hinter
den hinteren Ocellen, etwa so breit als das schwarze Hinterhaupts-
trapez. Prothorax, Thorax und Appendices anales dunkler gelb.
Prothorax schwarz, die Basis und der Hinterrand gelb gerandet.
| Thorax vorn schwarz. Jederseits des Mittelkieles eine %, mm breite
‚ gelbe Antehumeralbinde. Diese ist kurz vor der Basis schwach
nach innen gebogen und dort hufartig verbreitert. Der Antealar-
sinus rinnenförmig bis zur Mitte herab verlängert, die Rinne gelb.
' Oberseite in der Mitte breit gelb, ebenso auf den Thoraxseiten eine
‘ vorn 2 mm, hinten 3 mm breite Binde unter jeder Flügelwurzel.
' Jede Binde durch schwarz von einer gelben Makel über die Hälfte
des vorderen und mittleren Beinepaares getrennt. Zwischen den
| beiden breiten Binden, etwas näher der hintern, eine dritte gelbe
Binde. Diese ist ein Drittel so breit als die vordere und reicht nach
unten nicht ganz bis zum Stigma.
Abdomen schwarz. Segment 1 mit einem gelben Dreieck,
welches den Hinterrand zur Basis hat und nach vorn bis zur Mitte
reicht. Segment 2 und 3 mit einer gelben Längsbinde. Auf 2 ist
sie doppelt so breit als auf 3, auf Segment 4 nur noch am Anfang
und Ende angedeutet, auf Segment 5 nur noch vorn angedeutet;
Segment 6 ganz schwarz, Segment 7 nur an der äußersten Basis
schwarz, dann fast die vordere Hälfte gelb. Segment 8$—10 schwarz.
Seite von Segment 1 fast ganz gelb, bei Segment 9 bis zum Öhrchen
(inclus.), außerdem eine gelbe Makel am Hinterrande. Von Seg-
ment 3 an jederseits ein gelber Basalfleck, etwa 1/,—!/, der Segment-
länge einnehmend, bis Segment 6, bei Segment 8 nimmt er ein
Drittel der Länge ein, bei Segment 9 und 10 ist er nur spurenweise
vorhanden. Von Segment 7 ab ist das Abdomen erweitert bis zum
Ende von 8, fast so stark als an seiner Basis. Segment 9 nur ®%,
so breit als 8, nach hinten kaum verjüngt und vor dem Hinter-
rande schwach eingeschnürt. Segment 10 von oben gesehen recht-
eckig. Segment 7 ist 5%, mm lang, das 8. 4 mm, das 9. 7 mm,
das 10. 11, mm. Segment 8 am Hinterrande 3 mm breit, Segment 9
2 mm. Appendices anales so lang als Segment 10, die obern von
oben gesehen gabelig geteilt, der innere Gabelast noch etwas nach
unten hängend. Er hat auf der Innenseite einen dreieckigen Zahn.
Seine obere Hälfte sieht aus, als ob sie um 180° gedreht wäre,
wodurch nach außen an ihrer Basis ein weiterer Zahn gebildet
wird. Die abgedrehte Spitze ist braun, das übrige gelb. Unterer
Anhang schwarzbraun, gabelig, die Äste einfach gespreizt, so lang
als die äußern Gabeläste des obern Anhanges. Von der Seite ge-
sehen sind sie fast gerade, schwach nach oben gebogen.
Öhrchen fast kreisförmig, die vordere Hälfte außen wulstig
gerandet, die hintere fein gezähnt, oben gelb, schwarzbraun ge-
randet. Beine schwarz, die Hüften gelb gefleckt. Die Schenkel
Archiv für Naturgeschichte
1914, & 2. 6 2. Heft
82 F. Förster: _
der Hinterbeine reichen bis zur Basis von Segment 2. Genital-
anhang mit zwei dornförmigen Hamuli jederseits, der vordere mit
der Spitze hakig nach hinten gebogen, der hintere um 4; längere
nach außen. Von der Seite gesehen sind beide lanzettförmig.
Heimat: Than Moi, Tonkin (H. Fruhstorfer).
Type in coll. m. _ |
Diese Art ähnelt sehr dem M. annulatus De Selys, aus welchem
sie sich wohl entwickelt hat, ist aber durch die umgedrehten
Spitzenhälften der Innenäste der obern Appendices anales leicht
zu unterscheiden.
Zur Gattung Sieboldius.
De Selys beschrieb zuerst S. jadonicus, & von Borneo, @ von
Japan. Später beschrieb er S. Albardae von China (Peking). Durch
meinen japanischen Freund Uchidas erhielt ich S. Albardae von
Tokyo. Die Sache ist nun so: Das 2 des S. jadonicus von Japan
war ein Albardae 2, das $ von Borneo der echte S. japonicus, der
gewiß in Japan fehlt. Ich erhielt letzteren auch von Sumatra,
Padang Pandjang, $$ und 29, genau mit der Abbildung des {&
in der „Monographie des Gomphides‘“ übereinstimmend. Folglich
dürfte Krügers S. grandis von Sumatra synonym mit jadonicus
Selys sein.
AESCHNIDAE.
Limnetron debile Karsch
Schon bei Aufstellung meiner Aeschniden-Gattung Limnetron
aus Paraguay!) habe ich es als sehr wahrscheinlich bezeichnet,
daß die Epiaeschna debilis Karsch?) ein Limnetron sei. Ich erhielt
nun weitere Exemplare von L. antarcticum Förster aus den Tälern
der brasilianischen Gewässer Rio Pedro (25. II. 1911) und Rio do
Meje (19. III. 1911) und dabei auch das mir unbekannte 9. Bei
diesem ist die Ventralplatte des 10. Segmentes mit 4 Spitzchen
versehen, wie es Karsch von E. debilis angibt. Ich trage nunmehr
kein Bedenken, antarcticum Förster als Rasse zu debile Karsch zu
ziehen, da die brasilianischen Stücke nur wenig größer als die
Iype sind, sonst kaum verschieden®). Wie Limnetron, so fehlt
auch die EP. debilis K. in R. Martin ‚‚Aeschnides“ in ‚Collections
de Selys“. Ich finde aber, daß R. Martins Gattung Subaeschena
1909 mit Limnetron m. 1907 identisch ist, so daß der unschöne
Name Subaeschna hinfällig wird. Limnetron francescum R. M. ist
nur eine größere Rasse von L. debile Karsch und stammt aus
Surinam. |
!) Dr. F. Ris: Hamburger Magalhaensische Sammelreise.
®) Entomol. Wochenblatt, Jahrgang XXTV, 1907.
®) Entomol. Nachrichten, Jahrgang XVII, 1891, Nr. 18.
*) d. h. bei antarcticum ist der obere Appendia am Ende nach innen
etwas verbreitert, mit deutlich nach außen abgezweigtem feinern End-
dörnchen. Bei debile ist er fast gerade keulenförmig, die Spitze gerade.
Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen, 83
Tetracanthagyna
Die Arten dieses Genus sind plagvata, vittata, Waterhousei mit
' rotem Oberschenkel inkl. der Basis und schwarzen Tibien und Tar-
sen, während zwei weitere Spezies, brunea und Degorsi, ganz rote
Beine besitzen. Mac Lachlan hatte irrtümlich Waterhousei zur
zweiten Gruppe gestellt, wie er L. Krüger mitteilte (dieser in ‚Die
| Odonaten von Sumatra‘, pag. 321, Stett. entom. Zeit. 1898).
| Diese Note ist Herrn R. Martin (Coll. Zool. du Baron E. de Selys)
entgangen, denn er gibt die erste (unrichtige) Einteilung MacLach-
lans. Dr. F. Ris (Libellen von Sintang, Borneo (Annales d. 1. Soc.
Ent. de Belgique, t. LV, 1911) hat, wie es scheint, Krügers Be-
merkung auch übersehen, denn er spricht gar nicht von Water-
housei und möchte sogar viitata und plagiata vereinigen. R. Martin
hat meine Toaeschna fontinaliss von Tonkin mit T. Waterhousei
vereinigt. Wie er angibt, besitzt er in seiner Sammlung drei In-
dividuen dieser Art aus Tonkin, welche wohl wie mein Stück von
Fruhstorfer stammen. Leider vergißt er zu sagen, ob auch ein ®
dabei ist, sodaß die Zugehörigkeit von fontinalis und Waterhousei
sichergestellt ist. Da ich das ? von Toaeschna nicht besitze und bis
heute noch keine vergleichende Beschreibung der beiden Ge-
schlechter existiert, so bin ich vorderhand nicht imstande, die Sache
klar zu stellen, umso weniger, als meine fontinalis-Type vor mehrern
Jahren nach Brüssel gesandt wurde, zusammen mit der von
R. Martin gar nicht erwähnten Gynacantha convergens m. aus
Paraguay und andern Arten, um für die ‚Collections zoolog.‘
abgebildet zu werden, und noch nicht wieder zurückgegeben ist.
Tetracanthagyna sumatrana.
(T. Waterhousei sumatrana n. sbsp.)
Qad. Länge des Abdomens 55 mm, eines Hinterflügels 61 mm.
Kopf wie bei Watierhousei, aber beim Thorax eine von innen nach
außen schräge bis zum Grunde reichende feine blaugrüne Binde.
Thorax braun mit einer blaugrünen 134 mm breiten, fast interalar
gestellten Seitenbinde. Von einer zweiten Binde sehe ich nichts,
vielleicht ist sie erloschen durch das Trocknen. Vorn 34 Anteno-
dales, 25 Postnodales.
Geäder und Pt. schwarz, letzteres 2%, mm lang. Flügel
hyalin, ganz braun getrübt, Subcostalraum bis zur 1. Querader
schwarz, Costal- und Subcostalraum bis Nodus dunkler braun.
Zellen zwischen den beiden Sectores trianguli eine Reihe bildend,
d. h. die erste Zelle in einem der Flügel gteilt, im andern einfach.
9. Segment oben am Ende mit einem kleinen Mittelkiel, aber
ohne einen starken spitzen Zahn, wie in Waterhousei haben soll.
Oberschenkel rot, Tarsen und Tibien schwarz. Sonst wie Waier-
housi. — Ich bin gespannt, wie das $ aussehen wird und wie dessen
Vergleich mit dem Borneo-Männchen ausfällt, besonders in bezug
auf die Appendices anales.
Heimat: W.-Sumatra, Pandang, Pandjang. (Type in coll. m.)
6* 2. Heft
84 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition
Zoologische Ergebnisse der Expedition des
Herrn G. Tessmann nach Süd - Kamerun
und Spanisch-Guinea.
Lepidoptera.
IX.
(Kurze Mitteilungen über Arten verschiedener Familien.)
(Taf. I—IV.)
Von
Embrik Strand.
Fam. Sphingidae.
Im I. Teil dieser Arbeit (Arch. f. Naturg. 1912, A. 6, T. II,
Fig. 4) ist unter dem Namen Hıppotion osiris Dalm. eine Sphin-
gidenraupe abgebildet worden, die wie im V. Teil (Arch. £.
Naturg. 1913, A. 2, p. 26) berichtigt worden ist, in der Tat nicht
dieser, sondern einer unbekannten Art angehört. Die sich auf letztere
beziehende, zu der angegebenen Figur (T. II, Fig. 4 in 1912, A. 6)
also gehörende Beschreibung in Teßmann’s Notizen lautet wie folgt:
„Raupe mittelgroß, 4. Ring seitlich verdickt und einziehbar,
olivengrün, seitlich grauer Längsstreifen, sowie über den Luft-
löchern, Ring 6—10 schräge dunkelgraue Querstreifen, am 4. und
5., sowie 11. Ring mehr fleckartig und einen wenig bläulichen Kern
zeigend. Horn groß, gekrümmt, hell:mit rötlicher Punktierung, Ring
1—4 mehr grau, quergestrichelt, 1. Ring oben mit dunklerem
Streif, der in der Mitte sich teilt. Kopf olivengrün. Die Raupe
lebt August an einem Halbstrauch Abuin.
Puppe grau, etwas feinfleckig, ohne besondere Abzeichen,
ohne Rüsselscheide (Schmetterling Nr. 3010, Alen, 5. IX.).“
Fam. Lymantriidae.
Argyrostagma niobe Weym.
8 Ex. von „Spanisch-Guinea‘“, Alen 16.—31. X., Nkolentangan
6. XII u. 7. I., Mokundange, 10.—27. VII u. 1.—15. VI., Bibundi,
1.—15. I. u. 28. IX.
Laelia fracia Schaus u. Clem.
Ein $ von: Mokundange, 27. VI. 05, ‚in meinem Zimmer“.
Von der Originalabbildung dadurch abweichend, daß der
braune Längsstreifen der Vorderflügel wurzelwärts stark verkürzt
ist, so daß er nur noch in der Apicalhälfte deutlich zu erkennen ist,
die Grundfärbung der Vorderflügel ist mehr grau, an der Unter-
seite sind sie im Saumfelde und am Vorderrand leicht gebräunt;
die Hinterflügel unten mit gelblicher Saumlinie und gelblichen
Rippen.
Oecura goodi Holl.
Un. von Alen, 16.—830. XI.
des Herrn G. Teßmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 35
Crorema sulbhurea Möschl.
7 &: Bibundi, 30. X. 04; Bakoko u. Bassagebiet, Umgebung
‚ von Edea 11. IX. 05, Alen, 17. IX., 2. X., „Spanisch-Guinea‘“.
6 2: Alen, 1. X. 06, aus Raupe, Bibundi, 30. X., 2. XI., Nko-
lentangan.
Ein am 1. X. 06 geschlüpftes 2 von Crorema sulbhurea Möschl.
kam aus einer Puppe, die von Herrn Teßmann als „braun, dicht
hellbraun behaart, in schwarzem Gespinnst‘“ beschrieben wird; die
Raupe war ‚federartig schwarz dicht behaart‘.
Lymantria vacillans WIk.
1 2: „Spanisch-Guinea“.
Naroma lignifera WIk.
1 &: Bibundi, 16.—30. IV; 1 2 von Moliwe bei Victoria, 12.—14.
XI. und Bibundi, 16.—31. XL.
Stracena fuscivena Swh.
Un. von Bibundi, 1.—15. XI.
Siyacena promelaena Holl.
Un. von Bibundi, 1.—15. XII. 04.
Soloe trigutta WIk.
18: Mokundange, 10.—27. VII; 1 2 von Bibundi, 15.—830. IV.
und eins von Alen, 16.—31. VII.
Soloe guttivaga WIk.
1 &: Bibundi, 16.—31. XII., 1 2 ebenda, 16.—30. XI.
| Argila basalis WIk.
Je ein Unikum von Alen, 29. X. und Bibundi, 1.—15. X.
Pirga mirabilis Auriv.
Unikum von: S.-Kamerun, Adschabe-Akom, 21.—23. III.
Stildnotia laba Schaus u. Clem.
1 & von Alen, 16.—30. IX; 3 2 von Alen, 16.—31. VIII.,
1.—15. VII. und ‚„Spanisch-Guinea“.
Mylantria orestes Druce (xanthospila Plötz).
3 &: Bibundi, 1.—15. XI. und 16.—30. X., Alen, 1.—15. XT;
je 1 2 von Bibundi, 1.—15. XI. und ‚„Spanisch-Guinea“.
Mardara (Lepasia) africana „ul
Un. von Nkolentangan.
Nyctemera hesberia >%
1 2: Nkolentangan,- 8. I.
Nyctemera nerina Druce.
1 & von Bibundi.
Euproctis crocata H.-S.
Je ein Ex. von Nkolentangan und Uelleburg.
„Euprochs‘‘ aurifrons Möschl.
28 von Bibundi, 16.—30. X. und 28. IX., 1 ? von Mokundange,
' 39. VII.
2, Heft
56 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition
„Artaxa‘“ apicibuncta Holl.
Ein & von: Alen, 18. IX. 06
In der Originalbeschreibung ist keine Größe angegeben. Vor-
liegendes Exemplar hat eine Flügelspannung von 28 und Flügel-
länge von 15 mm.
Dasychira cameruna Aur.
Un. von Makomo, Ntumgebiet, 22. IV.
Dasychira albosignata Holl.
2 Ex., Nkolentangan, 9. XII. 07.
Dasychira sp.
Über die ersten Stände einer nicht näher bestimmten Dasy-
chira berichtet Herr Teßmann: ‚Raupe im Habitus wie Orgyia,
grau, und besonders an den vorderen Ringen braun, Kopf rotbraun,
Ring 1 mit etwas längeren rötlichweißen Haaren, Ringe seitlich alle
mit weißlichen Haarbüscheln. In der Mitte des 3.—6. Ringes wie
bei Orgyia 4 rotbraune dichte Haarbürsten (schmutzig), dazwischen
schwärzlich. Hintere Ringe in der Mitte rindenartig gefärbt,
vorletzter Ring nach oben mit weißlichem Haarbüschel, seitlich
ebenfalls etwas längere, weißbräunliche Haare, Kopf verhältnis-
mäßig groß. Länge 2 cm. Die Raupe lebt an Rinden.
Puppe in gelblichem Gespinst. (Schmetterling Nr. 1868 u.
1869, von Makomo, 20. April. Raupe Nr. 67,3a).‘“
Fam. Arctiidae. |
Die Raupe einer von Teßmann als ‚‚Spilosoma, weiß‘ bezeich-
neten Art beschreibt er wie folgt: ‚2,5 cm lang, schwarz, seitlich
und in der Mitte wenig gelblich gefleckt, Kopf und Ring 1 rot.
Behaarung kurz, stachelig. Zwischen 1. u. 2. und 2. u. 3. Ring
weiß, 10. u. 11. Ring, 12. an den Seiten weiß, letzterer auch mit
weißer Behaarung, Füße braun; lebt an verschiedenen Pflanzen.
(Schmetterling von Alen, 11. VI., Nr. 2109 u. 2110. Jr
Herr Teßmann beschreibt wie folgt die ersten Stände eines
„roten Bärs mit weißen Fühlern‘“:
„Raupe. Iypus: Spilosoma, graubraun mit dunklerer Rücken-
linie. Behaarung ziemlich lang, aber nicht dicht. Haare in Büscheln
besonders an den Seiten. Jedes Haar ist wieder behaart und
macht deshalb die Raupe einen seidigen Eindruck. Kopf braun.
Größe wie Spilosoma lubricideda L. Lebt an niederen Pflanzen
(Winde usw.). — Puppe in einem Gespinst zwischen Blättern an
der Erde. — (Schmetterling Nr. 1107 von Edea, 11. IX.)“
Fam. Noectuidae.
Prodenia littoralis Boisd.
3 &: Bibundi, 1.—15. XI; 9 9 ebenda, sowie je eins von Alen,
8. VIII. und „Spanisch- -Guinea“.
Amyna octo Gn.
2.08 A &: Bibundi, 16.—830. X.
a
‘ des Herrn G. Teßmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 87
| Perigea africana Schaus u. Clem.
Unicum von Buea, 15.—20. XI.
| Brithys (Glottula) dancratii Cyr.
| Je 1 Ex. von Uelleburg, VI—VIII. und Alen, Makomo,
1.—15. X.
| Callyna decora WIk.
er : 2 2: Alen, 10.—20. VII. u. 16.—31. XI. (3), 16.—30.
Nyctidao ann LE.
Unicum von Bibundi, 1.—15.
Calliodes ee H.-S.
2 3: Alen, 16.—31. VIII. u. 1.—15. VII, 1 2: Alen, 1.—15. IX.
Cyligramma limacina Gn.
2 8: Mokundange, 1.—15. VI. und Nkolentangan; 1 2 von
Bibundi, 16.—31. 1.
Arcte maurus Holl.
5 &: Nkolentangan, 8. XII., XI. 07—V. 08; 6 2: Mokundange,
1.—15. VII, Alen, 16.—31. X. , Nkolentangan, 20. I., „Spanisch-
'Guinea“.
Calıgatus angasiı Wing
Unikum von Bibundi, 1.—15. XI.
Remigia archesia Cr:
4 &: Bibundi, X.—27. XI., Alen, 3. VIII., Spanisch-Guinea.
— 12: Alen, 15. gl, VI11.
Chalciobe frugalıs F.
Je ein Ex. von ‚„Spanisch-Guinea‘‘ und Bibundi, 16.—27. XI.
Trigonodes hyppasia Cr.
Unikum von Bibundi, 16.—30. X.
Grammodes (Fodina) benitensis Holl.
Drei Ex. von Alen, 4.—31. VIII.
Ophiusa saga Gn. (= ? croceidennis WIk.)
Unikum von Nkolentangan, 25. XI.
Obhiusa catocalina Holl.
Je ein Ex. von Uelleburg, VI.—VIIl., „Spanisch-Guinea‘“ _
und Alen, 1.—15. XI.
Ophiusa (Lagopiera) parallelepipeda Gn.
Ein & von „Spanisch-Guinea”.
Opbhiusa lienardi Boisd.
2 8 von Mokundange, 1.—15. VI.
Ophiusa ezea Cr. (= ? leona Feld.)
1 &: „Spanisch-Guinea‘.
Plusia chalcites Esp.
| 2 & von: Bibundi, 1.15. XI. und 16.—30. XI.; 3 9 ebenda
1.—15. XI. und 1. —15. IX. [ob Verwechslung statt XI. 2]:
2. Heft
ss Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition
Catephia sguamosa Wall. |
3 Ex. von Bibundi, 16.—30., 1.—15. XI. u. 16.-—831. X.
Bareia incidens WIk.
1 @ von: Kamerun, Moliwe b. Victoria, 12.—19. XI., 1 & von:
Bibundi, 1.—15. X.
Thermesia irrorata FE.
Je ein Ex. von Nkolentangan, 27. XI., Alen, 16.—30. XI. und
3 NASE
Ophideres divitiosa WIk.
2 &: „Spanisch-Guinea‘ und Uelleburg, VI.—VIII.; 5 2 von:
Mokundange, 10.—27. VII., „Spanisch-Guinea“, Nkolentangan,
13.1T:
Ophideres maierna L.
1 $ von Mokundange, 1.—15. VII., 1 2 Bibundi, 1.—15. XI.
Obhioderes en L.
2 Ex. von Mokundange, 1.—15. VII. u. 16.—30. VI. und eins
von Bibundi, 16.—31. I.
Xanthoptera allecta Schaus
Unikum von Bibundi, 1.—15. XI. 04.
Cosmophila erosa Hb.
Ein Pärchen von Bibundi, 16. X.—15. XI. 04.
Tarache perta Schaus
Unikum von Bibundi, 1.—15. XI. 04.
Aburina electa Karsch
Unikum von Alen, 1.—15. X. 06.
Hyblaea occidentalium Holl.
Ein & von Nkolentangan, 29. XII. 08, ein 2 von Alen, 1.—15.
IX. 06.
Toxocampa dedecora Holl.
Von: Mwila Campo, 29. III. 06 liegen zwei Exemplare vor,
die dieser Art sein dürften. Ihre Flügelspannung beträgt aber
nur 353 mm. N
Tinohius aethiops Grünb.
6 d: Uelleburg, 15.—31. I.; Alen, 10. VIII, 16.—30. XI.,
16.—31. X., „Spanisch-Guinea‘‘. — 5 2: Alen, 1.—15. IX., 16.—31.
X., 1.—15. VII.; Nkolentangan, 6. XII., 28. XI.
Dunkle Eule.
Die ersten Stände einer von Teßmann als „Dunkle Eule“
bezeichneten Art beschreibt er wie folgt: ‚Raupe (Taf. I, Fig. 2)
4,5 cm lang, mit 4 Paaren Bauchfüße, das erste Paar verkümmert, |
Gang daher gekrümmt. R.[ücken ?] graugrün, Rückenlinie durch-
scheinend, 2 helle weißliche Seitenlinien und auf dem 4. ‚5. und 11.
Ring weiße Flecke, davor dunklere schwarze. Seitlich jederseits
3 schwarze Flecke, über den Füßen hellere gebliche Linie. "Kopf
gelblichbraun. — Raupe in der Ruhe etwas gekrümmte Stellung,
lebt an 5zackigem, langzackigem Blatt (ahornähnlich), frißt am
des Herrn G. Teßmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 89
Tage. — Puppe in ganz leichtem Gespinnst zwischen Blättern.
(Schmetterling Nr. 2269, von Alen, 13. VII.)“
„Hadena‘‘ sp.
Die Raupe eines von Herrn Teßmann als ‚Hadena-Art‘‘ be-
zeichneten Schmetterlings beschreibt er wie folgt: ‚Typus: Eulen-
raupe. Raupe 3 cm lang, bräunlich fleischfarben mit wenig dunklerer
Rückenlinie und jederseits 2 Seitenlinien. Am 4. Ring an der
Seite oben je ein ziemlich großes schwarzes Auge mit gelblichweißem
Ring darum. Kopf mit jederseits 2 schwarzen Längslinien. Die
Raupe lebt auf dem Schmarotzer an Olpalmen (Pfl. Nr. 15); scheint
nicht häufig.
Schmetterling Nr. 937, von Mokundange, 2. VII.“
„Nußbaumglucke‘“
nennt Teßmann eine Art, über deren ersten Stände er folgendes
berichtet: „Raupe langgestreckt, 7 cm, schwach gelblich, grau
und schwärzlich behaart, die ganze Raupe macht daher einen
olivenfarbigen Eindruck, besonders auf dem Rücken jederseits ein
kleiner, etwas höherer Büschel, am 1. Ring jederseits 2 schwarze,
oben weiße, kürzere Haarbüschel; Ring1 kaum behaart mit schwärz-
licher Zeichnung; Kopf wie beistehend gezeichnet [mit 4—5 dunklen
Längslinien]. Sie lebt an verschiedenen Pflanzen, besonders Nuß
und verpuppt sich in einem von kurzen Haaren, die gefährlich
brennen, bedeckten spindelförmigen Gespinst, an Stengeln oder
Asten. Bald löst sich (ein Faden am einen Ende) das Gespinst
an der einen und an der anderen Seite los und schwebt dann nur
hängend an einem kurzen Fädchen, das am Ast befestigt war;
selten wird das Gespinst auch fest an der Unterseite von Ästen usw.
angelegt.
Schmetterling: Nr. 4, S. 30, braun, Oberflügel mit weißem
Mittelpunkt, Nr. 2781, von Alen, 24. VIII.“
„Fuchsige Glucke“
wird eine Art von Herrn Teßmann genannt und wie folgt beschrie-
ben: „Raupe 8—10 cm lang, überrötlicher, seitlich an den Ringen
etwas silbern schimmernder Behaarung äußerst lang, seidig fuchsrot
behaart. Kopf dunkelfuchsrot. Am Kopfe 2 kürzere Büschel wie
bei voriger Nummer. Lebt an ‚abui‘“ und anderen Pflanzen.
Puppe fest an Stämmen und Ästen, Gespinst zäh.
Schmetterling: Unterflügel in der Mitte mit Glasflecken,
Nr. 2782, von Alen, 24. VIII.“
Als Spannereule, Gabelspannereule
bezeichnet Herr Teßmann folgende
„Raupe mit Schwanzhorn 5 cm lang, ohne 3,8 cm lang, von
spannerartigem Wuchs, aber ohne Afterfüße, auf dem 8. und 9.
Ringe Füße, auf dem 7. ein verkümmertes braunes Paar, Kopf und
Körper ganz grün, Schwanzgabel dunkelbraun, in der Mitte nahe
der Spitze hellerer Ring. — Puppe in der Erde. (Schmetterling
Nr. 2083, von Makomo, 23. V.)“
2. Heft
90 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition
Die auf Taf. I, Fig. 3—3b abgebildete Art beschreibt Herr
Teßmann wie folgt:
„Graue Spannereulenraupe mit rotem Leib.
„Raupe 4,5 cm lang, nur mit 2 Paaren Bauchfüßen, schwarz,
am Ende der Ringe ein gelblichweißer Streifen, am Anfang 2 gelb-
lichweiße Flecken, gelbe Zeichnung vom 8. bis letzten Ring aus-
gebreiteter, 4. u. 5. Ring mit je 4 schwarzen langen Schleifen, von
denen das mittlere größere Paar sehr beweglich ist, Ring 6 und 7
mit je 4 weißlichen Schleifen, mit schwarzem Fuße. Kopf: Fig 3a
schwarz mit weißer Zeichnung. Raupe lebt auf einem mit kantigen
Stengel und Blattstielen versehenen Urwaldstrauch; ist nicht sehr
häufig.
Puppe 2,5 cm lang, fuchsrotbraun, Hinterleibsringe goldig
glänzend behaart, auf der Erde liegend. (Schmetterling Nr. 2180,
von Alen, 4. Juli.)
Fam. Uraniidae.
Micronia erycinaria Gn.
5 Ex. von Alen, 16.—31. VIII. und 1.—15. XII., eins von
Makomo (Campogebiet), 3 von Mokundange, 1.—15. VI.
Micronia albaria Plötz (angulataria F.?).
12 Ex.: 10 von Alen, 1.—15. VII., 9.—31. VIII, 1.—15. XI.,
1.—15. IX., 2 von Mokundange, 1.—15. VI. und 1.—15. VII.
Micronia, mit tenella Wlk. wenigstens nahe verwandt.
11 Ex.: 8 von Alen, 1.—15. VII., 1.—15. IX., 9.—31. VII.,
2 von Bibundi, 1.—15. Be ‚lLvon Bakoko (Bassagebiet), 15.—27.1IX.
Fam. Geometridae.
Die ersten Stände eines
„Grünen u
beschreibt Teßmann wie folgt:
„Raupe 2 cm (Taf. I, Fig. 4), braun, besonders auf dem
Rücken weißlich vermischt. Ring 4 u. 5 mit wenig hervortretenden,
Ring 6—8 mit etwas größeren seitlichen Höckern. Lebt an Strauch. .
Puppe fast frei in wenigen Fäden auf Blättern (Taf. I, Fig. 4a).
Flügelscheiden und Unterseite nach oben schwarz begrenzt, dunkler,
fast schwärzlich. (Schmetterling, Alen, 16. VIII., Nr. 2665.)
Die ersten Stände eines von Tessmann als
„Kakaoflechtenspanner“
bezeichneten Falters beschreibt er wie folgt:
„Raupe mit drei hinteren Fußpaaren, spannerartig kriechend,
hellgrün bis weißlich und ganz mit den Flechten des Kakaobaumes:
bedeckt, oft gleich einem Gebirge, grünlichweiß, 2 cm lang. Raupe
in natürlichem Zustande, Tafel II, Fig. 5a, in entblößtem Zustande,
Tafel II, Fig. 5b.
Die Raupe sitzt am Stamme und den Zweigen der mit den
gewöhnlichen fleckenartigen weißen Flechten überzogenen Kakao-
bäume und ist in der Regenzeit sehr häufig (Sept. bes.) [wohl:
insbesondere im September]. Bibundi.
des ‚Herrn G. Teßmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 91
Puppe in einem eiförmig zugespitzten, birnförmigen Gespinst
| aus weißlicher Flechtenmasse, wahrscheinlich vom Körper, das an
einem bis 2,5 cm langen F aden von der Unterseite der Äste oder
Zweige herabhängt. Abbildung Tafel II, Fig. 5c.
Schmetterling ebenfalls grau, sitzt an Kakaostämmen, sehr
häufig (Nr. 56, 59, von Bibundi, 30. IX.)“
Hylemera (Girpa) civcumdata WIk.
4 &: Jaundestat.-Simekoa, 1.—7. X., Makomo (Campogebiet),
16.—31. V., Alen, 16.—31. VIII. 1 2: Alen, 1.—15. X.
Hoylemera tenera Holl.
Un.: Nkolentangan, Adschabe, 27. 11. 06.
Hylemera doleris Plötz
4 Ex.: Uelleburg, 16.—31. 1.; Alen, 1.—15. X., 16.—31. XII.;
Bibundi, 16.—31. 1.
M Provola postica WIk.
Un.: Alen, 1.—15. IX. 06.
Pıtthea continua WIk.
1 &: 1.—15. XII. 3 2: Bibundi, 1.—31. I., Alen, 16.—31. X.
Pitthea famula Drury
2 & von Bibundi, 16.—31. XII.
Hyberythra cristatarıa Plötz (= ? lutea L.).
2 8,12: Alen, 1. VIIL.—31. X.
Aletis helcita Clerck
4 &: „Spanisch-Guinea‘“, Alen, 16. IX.—30. X. 5 22: „Spa-
nisch-Guinea‘“, Bibundi, 7. V. und Alen.
Rhamidava stvamineata WIk.
Unikum vom Bassagebiet, 80 m, 20. IX.
Rhamidava amphisimata WIk.
6d, 22: A& von Alen, 16.—31. VIII, 16.—30. XI., 2 2
ebenda (16.—30. IX. und 16.—31. VIII.), 13 von Mokundange,
1.—15. VII. und eins von Spanisch-Guinea.
Melinoessa croesaria H. Sch.
(oder damit sehr nahe verwandte Art).
4 &: Bibundi, 1.—30. XII., Alen, 1.—15. X. und 3.—31. VIII.,
je ein @ von Alen, 1.—16. X. und Mokundange, 30. VIII.
Negla tenuiorata WIK.
4 &: je eins von Alen, 15.—80. IX.; Nkolentangan, 2. 1.;
Jaundestat.-Simekoa (Kamerun), 1.—7. X. und Mokundange,
1. —5. VII. — Von letzterer Lokalität 1 2.
Geolyces attesarıa WIk.
Un. von Mokundange, 10.—27. VII. 05.
Fam. Tineidae.
Melasiniana rustica Strd. n. g. n. SP.
3 4,12 von Bibundi, 16.—30. X. 1904.
2. Heft
99 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition usw.
Gen. Melasıniana Strd. n. g.
Im Vflg. sind die Rippen 7-+8 gestielt, der Stiel ist ein wenig
kürzer als der freie Teil dieser Rippen und entspringt ebenso wie
die Rippen 9 und 10 aus der Spitze der ziemlich großen und nicht
scharf abgetrennten Anhangszelle, 9 und 10 an der Basis sich fast
berührend, 11 entspringt etwa aus der Mitte, 10 von nahe der
Basis des Vorderrandes der Zelle, 3 und 4 sind unter sich an der
Basis ziemlich weit entfernt, saumwärts divergierend und gegen
einander schwach konkav gebogen, 2 ist von 3 doppelt so weit
wie diese von 4 entfernt. Im Hinterflügel ist 3 doppelt so weit
von 2 wie von 4 und diese von 5 so weit wie von 3 entfernt; die
Discozellulare ist mitten winkelförmig, saumwärts offen, gebrochen,
6 ist von 7 soweit wie 3 von 4 entfernt, 8 von 7 ziemlich weit ent-
fernt. — Fühler bei beiden Geschlechtern doppelkammzähnig, die
Mitte des Vorderrandes der Vorderflügel jedenfalls nicht über-
ragend. Palpen vorgestreckt, etwas seitlich zusammengedrückt
erscheinend, das Mittelglied unten kurz abstehend beschuppt,
das Endglied dünn, zylindrisch, fast nackt erscheinend (ins-
besondere beim 9). Stirn und Scheitel rauh, kurz abstehend
beschuppt, aber ohne Haarschopf. Thoraxrücken mit rauher,
langer, abstehender Schuppenbehaarung, die beim 9 einen
Büschel zu bilden scheint. Hinterleib bei beiden ‚Geschlechtern
den Analwinkel weit überragend, beim 9 mit dichter Analbürste.
Alle Flügel breit, auch die Vorderflügel am Ende nur ganz wenig
zugespitzt, alle Fransen ziemlich kurz. Hinterschienen quadrical-
carat, die mittleren Sporen so groß wie die apicalen und ein klein
wenig außerhalb der Mitte des Gliedes sitzend. Die Tibien des &
mäßig lang behaart, die der 2 scheinen fast nackt zu sein. — Type:
Melasiniana vustica Strnd. n. sp.
&: Vorderflügel ockergelb, aber so dicht mit großschuppigen
braunen Flecken bedeckt, daß die Grundfarbe zum großen Teil
verdrängt wird. In der Mitte und am Anfang des apicalen Drittels
des Costalfeldes ist ein etwa quadratischer ockergelber Vorder-
randstleck; im Saumfelde ist die bräunliche Bestäubung (abgesehen
vom Analwinkel) so spärlich, daß die gelbe Färbung vorherrscht,
kurz innerhalb der Mitte des Vorderrandes ist ein subcostaler
ockergelber Fleck, hinter der Zelle trägt der Vorderflügel eine ganz
spärlich braun beschuppte und daher heller erscheinende Längs-
einsenkung (die nicht künstlich sein dürfte!), in und kurz inner-
halb der Mitte des Dorsalfeldes findet sich je ein Fleck, der nicht
braun beschuppt ist, vom Analwinkel bis zur Spitze der Zelle ist ein
dunkelbraun bestäubter Streifen. Die Unterseite ist ockergelblich,
am Ende der Zelle und im Costalfelde leicht gebräunt; im letzteren
schimmern aber die gelben Flecke der Oberseite durch. Hinter-
flügel oben wie unten hell ockergelblich, leicht goldig schimmernd.
Körper und Extremitäten ockerbräunlich, letztere schwach goldig
schimmernd. Flügelspannung 24 mm.
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Strand, Tafel l.
Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A.
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Dr. H. Bischoff: Eine weitere neue Trigonaloide von Formosa. 93
Das 2 ist größer: Flügelspannung 37 mm, scheint aber, so weit
nach dem nicht gut erhaltenen Exemplar zu urteilen ist, wie das 4
gefärbt und gezeichnet zu sein. Die stark entwickelte Afterwolle
ist goldig ockergelb. Länge der Vorderflügel 17—18 mm, des Körpers
15 mm.
Tafelerklärung.
(Taf. I—IV).
Fig. 1. Unbekannte Raupe, von Teßmann als „Lycaenidae‘‘ be-
zeichnet.
„ 2. „Dunkle Eule‘ (Teßmann). cf. p. 88.
»„ 9. „Graue Spannereulenraupe mit rotem Leib‘ (Teßmann).
Cfr. p. 90 — Fig. 3a. Kopf der Raupe. — Fig. 3b. Puppe
derselben Art.
‚„ Aund4a. Raupe und Puppe eines ‚grünen Spanners‘“ (Teßm.).
Cr. p. MW!
„ 5. „Kakaoflechtenspanner‘ (Teßm.). — 5a. Raupe in natür-
lichem Zustande, 5b Raupe in entblößtem Zustande,
bc hängende Puppen. — Cfr. p. 90.
„ 6 und 7. Unbekannte Geometridenraupen.
8—10. Unbekannte Sphingidenraupen.
‚„ 11. Pyralididenraupe (sec. Teßmann).
„ 12. Papilionidenraupe an Trema guineensıis.
„13. Raupe und Puppe einer Saturniide.
„ 14. Höchst wahrscheinlich die Raupe von Chrysopsyche
mirifica Btl. — 14a Puppengespinnst dazu. — 14b Kopf
der Raupe von vorn gesehen. — Vergleich II. Teil dieser
Arbeit im Archiv f. Naturg. 1912, A. 7, p. 112—113,
Fig. 1a, 1b, 1c.
„ 15. Unbekannte Notodon- | Fig.20. Ewphaedra.
Elder... „21. Bypside?
„ 16. Dasychira ? ‚ 22. Notodontide ?
„ 17. Wahrscheinlich Hewit- | ‚„ 23. Hesperiide ?
sonia Kirbyi Dew. „ 24, 24a, 24b. Wahrschein
„ 18. Limacodide. lich Gnophodes chelys F.
„ 19. Amauris ? „ 25. Unbekannte Raupe.
Eine weitere neue Trigonaloide von Formosa.
Von
Dr. H. Bischoff.
(Kgl. Zoolog. Museum zu Berlin.)
Nanogonalos taihorina n. sp. Ein Exemplar mit der Fundorts-
bezeichnung: Formosa, Taihorin, X. 10., H. Sauter S. G. liegt
mir vor. Das einzige Exemplar, bin ich geneigt, für ein Weibchen
zu halten. Am ehesten dürfte diese Art in die Gattung Nanogonalos
Schulz zu stellen sein, die, wie es vielfach bei den Schulzschen
2. Heft
94 Dr. H. Bischoff:
Trigonaloidengattungen der Fall ist, nur auf eine einzelne Art hin
geprägt und daher wesentlich zu eng gefaßt worden ist.
Schwarz; Basis der Mandibeln oberseits und ein kleiner Fleck
auf den Propleuren dicht unterhalb der Schulterwinkel blaßgelb.
Ein bräunlicher Fleck, der, wie es scheint, recht undeutlich werden
kann, findet sich seitlich auf dem zweiten Segment kurz vor dem
Hinterrande, desgl. an den äußeren Orbitalrändern. An den
Trochantern sind die Ränder mehr oder weniger blaß aufgestellt,
ebenso diffus andere Partien der Beine.
Der Kopf ist verhältnismäßig kräftig entwickelt, mit den Augen
fast breiter als der Thorax; hinter den Augen, von der Seite gesehen,
um etwa %4 Augenlängsdurchmesser verlängert. Vor den Fühler-
wurzeln ist der Kopf niedergedrückt, glatt und fast unpunktiert.
Der Vorderrand des Clypeus ist in der Mitte bogenartig eingedrückt
und trägt daselbst drei winzige Höckerchen. Die Wangen besitzen
eine Breite, die ein wenig mehr beträgt als die eines Fühlergliedes.
Oberhalb der Fühlerwurzeln bis hinter die Ocellen ist der Kopf -
gleichmäßig dicht und ziemlich grob punktiert. Weiter nach hinten
wird die Punktierung feiner und weitläufiger und fehlt vor dem
Hinterrand des Kopfes. Die Punktierung der Schläfen ist teilweise
sehr fein und zerstreut. Die Parapsidenfurchen des Thorax sind
breit und tief. An ihrem Grunde zeigt sich eine mehr oder weniger
deutliche Querstreifung. An der Basis des Mesothorakalmittel-
feldes finden sich zwei kurze glänzende Längskielchen, auf den
Seitenfeldern je eine undeutliche, etwas erhabene Längslinie. Die
Punktierung des Mesonotums ist ähnlich der des Gesichtes, aber
sie steht etwas dichter, ist nicht ganz so regelmäßig und neigt zur
Bildung von Runzeln. Etwas gröber ist die Sculptur des auf der
Mitte, und zwar hinten stärker als vorn, eingesattelten, großen
Scutellums. Auch das feiner sculptierte Postscutellum ist in der
Mitte eingedrückt. Das Mittelsegment ist auf der oberen Hälfte
rauhrunzlig punktiert mit einer glatten Mittellinie, dahinter aber
glatt und glänzend; an den Seiten ist es lang weiß behaart. Die
Sculptur der Pleuren ist schwächer als die des Rückens. — Die
Flügel sind hyalin; nur in der Apikalhälfte der Radialzelle findet
sich ein dunklerer Wisch. Die zweite Cubitalzelle ist stark quer,
etwa viermal so breit als hoch. Der erste rücklaufende und der
erste Cubitalquernerv sind interstitial.e. Der von der zweiten
Cubitalzelle abgeschnittene Teil des Radius ist ein wenig kleiner
wie der entsprechende von der dritten Cubitalzelle. Der vierte
Abschnitt des Radius hat etwa die Länge der drei vorhergehenden
zusammen. Der zweite rücklaufende Nerv ist auf etwa 3% seiner
Länge hyalin.
Das Abdomen ist glänzend, auf Dorslasegment 1 und 2 feiner
als auf den folgenden punktiert, doch ist auf der Basalhälfte des
zweiten Segments eine deutliche Tendenz zur Bildung von Quer-
runzeln vorhanden. Auf Segment 3 und 4 zeigt sich bei bestimmter
Beleuchtung eine feine Mittellinie. Die Abdominalsternite sind
Eine weitere neue Trigonaloide von Formosa. 95
sämtlich unbewehrt. Die Punktierung des zweiten Ventralseg-
mentes ist übrigens wesentlich dichter und auch kräftiger als die
des zugehörigen Dorsalteiles. Das erste Dorsalsegment ist auf der
Scheibe grubenartig eingedrückt. — Der ganze Körper ist dicht
silbergrau bis graubraun, aber kurz behaart.
Länge: 5,5—6 mm.
Rechnet man die Zahl sämtlicher bisher beschriebenen Tri-
gonaloiden-Arten auf etwa 50 Species mit einigen wenigen Aberra-
tionen und bedenkt man, daß davon nicht weniger als 7 verschiedene
Formen auf Formosa sich finden, so ist das immerhin eine recht
auffällige Tatsache. Ich kann mir nicht denken, daß hierfür allein
Sauters unermüdliche Sammeltätigkeit die Ursache ist. Auch in
andern tropischen und subtropischen Gebieten sind andere Sammler
recht erfolgreich gewesen — ich erinnere an Bingham in Sikkim
und Birma, oder Teßmann in W.-Afrika —; aber nie ist die Indivi-
duen- und Artenzahl der Trigonaloiden Sauters erreicht worden.
Tieferliegende Gründe dürften es sein, die die angegebenen Mengen-
verhältnisse bedingen. Man könnte auf Formosa vielleicht die
Urheimat der Trigonaloiden vermuten. Dagegen scheint mir zu
sprechen, daß die dort vorkommenden Formen durchaus nicht
besonders primitive Charaktere zu besitzen scheinen. Leider liegen
ökologische Angaben nicht vor, was gerade bei der Verschiedenheit
in dem Schmarotzertum verschiedener Arten außerordentlich zu
wünschen wäre. Auch ist die Stellung der ganzen Familie im System
immer noch nicht zur Genüge gedeutet. Die von Schulz hervor-
gehobene Ähnlichkeit mit den Bethyliden ist meines Erachtens
nach durchaus nicht auffällig. Und daß die Bewehrung der Ventral-
segmente mit der mancher Mutillidenweibchen übereinstimmen,
kann ich durchaus nicht finden, denn — nicht ein einziges Mu-
tillidenweibchen besitzt eine Bewehrung, die der der Trigonaloiden
ähnlich sein könnte. Es handelt sich höchstens um kielartige
Zähne. In sehr seltenen Fällen kommen bei Mutillidenmännchen
allerdings Bewehrungen an den Ventralsegmenten vor, denen eine
gewisse Ähnlichkeit nicht abzustreiten ist. Viel auffälliger ist aber
meines Wissens die Ähnlichkeit der Trigonaloiden zu männlichen
Thynniden aus Gattungen wie Tachynomyia oder Aelurus. Doch
die hohe Fühlergliederzahl und die doppelten, sogar dreifachen
Trochanter sind prinzipielle Unterschiede. Dazu kommt weiter
der große Geschlechtsdimorphismus der Thynniden. Die UÜber-
einstimmungen in der Flügelnervatur zwischen beiden Familien,
die durch die Verlängerung der Flügellängsnerven bis an den Saum
bedingt werden, sind wieder auffällig. Sollten wir vielleicht doch
in den Trigonaloiden Vorfahren der Thynniden vor uns haben,
bei denen noch nicht der Geschlechtsdimorphismus in ‘Anpassung
an eine besondere Lebensweise ausgebildet, bei denen, um eine
stärkere Bewegungsfreiheit der Beine resp. Fühler zu ermöglichen,
die größere Trochanter- resp. Fühlergliederzahl noch nicht redu-
ziert ist? Nähere Untersuchungen über den Verwandtschaftsgrad
2. Heft
96 Dr. Anton Krausse:
der beiden genannten Familien sind entschieden als wünschenswert
zu bezeichnen.
Die bisher auf Formosa beobachteten Trigonaloiden mögen hier
der Übersichtlichkeit halber zusammengestellt werden. Es handelt
sich um folgende Formen:
Poecilogonalos fasciata Strand
— — f. rubrothoracica Bisch.
— formosana Bisch.
__ Dulchella Westw.
Taeniogonalos sauteri Bisch.
— pictidennis Strand
Nanogonalos tathorina Bisch.
Mit Ausnahme der Taeniogonalos pictibennis Strand sind alle
diese Formen in der Sammlung des Kgl. Zoologischen Museums
zu vertreten, das mit 20 verschiedenen Formen in ca. 60 Exem-
plaren wohl die artenreichste — und wenn man von in anderen
Sammlungen event. vorhandenen größeren Serien der Pseudo-
gonalos hahni Spin. absieht — auch die individenreichste Kollek-
tion dieser interessanten Familie besitzen dürfte.
Entomologische Notizen.
(Form., Col., Orth., Dipt., Isopt., Lep., Emb.)
Von
Dr. Anton Krausse.
In meinen Notizbüchern von Sorgono, Sardinien, finden sich
noch manche, zwar vereinzelte, gleichwohl vielleicht nicht un-
interessante Beobachtungen, Listen usw., die ich hier mitteilen
möchte.
Formieidae.
Bei Camponotus lateralis Ol. scheint kein Hochzeitsflug statt-
zufinden; jedenfalls konnte ich während eines vierjährigen Aufent-
haltes in den Bergen (Asuni, Sorgono) nie einen Hochzeitsflug bei
dieser Art sehen.
Eine Kolonie von Cremastogaster scutellaris hauste in den (ein-
gemauerten) Balken unseres Hauses in Sorgono. Ich beobachtete
die Ameisen über ein Jahr lang an den Balken (aus Kastanienholz).
Im Mai begannen (bei Sorgono) die jungen Mantis auszuschlüp-
fen. Das nützte die dort zahlreich hausende Pheidole pallidula
var. Emeryi m. aus, die Mantiseigelege waren von hunderten von
Ameisen umlauert.
Was den von mir beschriebenen Messor barbarus Wasmanni
betrifft, so möchte ich ihn nunmehr als eine Varietät des Messor
barbarus meridionalis Emery auffassen. Die Varietät ist ganz
schwarzbraun, nur der hintere Teil des Thorax ist dunkelrot.
Entomologische Notizen. 97
Leptothorax angustulus Krausseı Emery i. 1. scheint Sardinien
eigentümlich zu sein; man könnte diese Form als gute Subspezies
bezeichnen.
Formicoxenus Kraussei Emery ist eine gute Art.
Am 9. November fand ich eine umfangreiche Kolonie von
Camponotus lateralis Ol. unter einem dicken Moospolster, unter
den Arbeitern fanden sich zugleich im Neste zahlreiche Männchen
und Weibchen. Das spricht dafür, daß wohl kein Hochzeitsflug
stattfindet.
An demselben Tage beobachtete ich ein Nest von Messor
barbarus meridionalis, dem geflügelte Weibchen in Masse ent-
stiegen. Männchen waren nicht zu sehen.
Am 16. Oktober deckte ich eine volkreiche Kolonie der Adhaeno-
gaster testaceopilosa spinosa Emery auf; Männchen waren in Massen
vorhanden, aber kein geflügeltes Weibchen.
Die Ameisenfauna von Sorgono — Granit, 700—800 m —
ist nicht reich, weder an Arten noch Kolonien, viel reicher ist die
Ameisenfauna von Asuni — Trachyt, 200—300 m —, sehr arm
ist die von Oristano an der West-Küste — 10 mü.d.M.
Mitte Oktober fand ich mitten im Neste von Messor (unter
einem tiefeingebetteten Steine) eine Ameisenlöwenlarve. Sie hatte
sich ganz eingegraben in die Erde, nur der Kopf war zu sehen.
(NB.: Wo nichts besonderes bemerkt, beziehen sich, wie oben
erwähnt, die Notizen hier und im Folgenden auf die nächste Um-
gebung von Sorgono.)
Coleoptera.
Platypus cylindrıformis Reitter flog am 16. Oktober an
Korkeichen. Viele Stämme waren von ihm besetzt.
Asida Combae Gene (det. Reitter) tauchte zuerst Anfang
Oktober auf und war bis zum Mai in größerer Anzahl zu finden,
merkwürdigerweise an ziemlich steilem Bergesabhang; sonst findet
sich Asida besonders gern auf ebenen Flächen.
Triodonta alni Blanch. tauchte 1912 in Massen auf, die
Kastanienblüten umschwärmend, 1913 fand ich nur ein Exemplar.
Über Calandria granaria in Makkaroni hatte ich in der Intern.
Entomol. Zeitschr. (Guben) berichtet. Später fand ich auch
Calandria oryzae in Makkaroni.
Gallerucella lineola F. fand ich bisher nur in einem Exemplar.
Bathyscia Damryi fand ich einmal in einem Neste von Messor
barbarus niger unter den Arbeiterinnen.
Die ersten Exemplare der Cicindela campestris corsica R. sah
‚ich bei Sorgono am 29. März (bei Asuni, entsprechend der geringeren
Höhe, tauchte sie viel früher auf); die letzten Exemplare fing ich
am 17. Oktober.
Ptinus brunneus testaceus B. hatte sich, Mitte April, in einem
unserer Wäschekoffer eingenistet und manches zerfressen.
Drasterius bimaculatus variegatus Küst. hält sich gern im Sande
auf, so bei Sorgono, Asuni.
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 2. 7 2, Heft
98 Dr. Anton Krausse:
Eine Zeit lang fand sich an dem Brote, das uns der Kaufmann
lieferte, in Menge Stiodrepa panicea L.
Am Eingang der Nester des Messor barbarus niger beobachtete
ich einige Male Aleochara bipustulata L.
Deleaster dichrous Grav. kam öfters (im Mai) ans Azetylenlicht.
Nachtrag zu den Listen der Käfer von Sorgono (,‚ Archiv für
Naturgesch.‘‘):
Stenus aceris.
Quedius virgulatus.
Moyllaena Kraaltzi.
Ceutorrhynchus maurus Schultze
Tachys Darvulus curvimanus
Wol.
Gymmnetron beccabungae L.
Prasocuris vicina Luc. Oligota Pusillima Grav.
Psylliodes laticollis Kutsch. Orthoperus atomarius Heer ?
Tachypus flavides curtus Heyd. | Trichoßteryx thoracica W.
Hydroporus varıus Daupder Schm.
Hydroporus rufulus Aube
Hydroporus analis Aube
Laccophilus obscurus Panz.
Oxytelus sculbturatus Grav..
Oxytelus clypeonitens P.
Hypocyptus apicalıs Bris.
Apion concors Desbr. ‚, Trichoßteryx fascicularis H.
Atheta luteides Ev. | Helophorus alternans Gene
Scodaeus didymus Er. Stilbus testaceus unicolor Fl.
Tachyusa ferialis Er. Limnichus angustulus W.
Periledtus areolatus Duft. Trixagus corsicus Reitter
Hydroporus varius Aube Niobium castaneum Ol.
Myllaena brevicornis Matth. ' Psylliodes circumdata iniegraW.
Pronomaea rostrata Er. | Bruchidius biguttatus fulvi-
Trechus quadristriatus Schr. | pennis G.
Acupaldus luteatus Duft. ' Bruchidius Germaris Schil.
Amblystomus Raymondı Gaut.
Orthoptera.
Im Sommer 1912 war bei Sorgono ein überreiches Heuschrecken-
leben zu beobachten, besonders in den lichten Kastanienhainen;
speziell gewisse Feldheuschrecken (Acrid.) waren in Massen ver-
treten, so Sienobrothus bicolor Charp., Siauronotus maroccanus
Thunb., Oedipoda coerulescens L., Pachytylus cinerascens F., Acri-
dıum aegvdtium L., Calodtenus italicus L., Pamphagus marmoratus
Burm. usw. — 1913 wurde ich von verschiedenen Seiten gebeten,
zu biologischen Beobachtungen und anatomischen Untersuchungen
Heuschrecken in großer Zahl zu sammeln. Ich machte mich daher
auf, jene Rastanienhaine zu besuchen. Erstaunt war ich, die ganze
Gegend beträchtlich verändert zu finden: Man hatte das Busch-
werk in den Kastanienwäldern abgebrannt, das Land umgepflügt
und Getreide bestellt. Nur sehr vereinzelte Heuschrecken waren
zu sehen, wo ein Jahr früher Massen vorhanden waren. Nichts lag
näher als der Schluß, daß durch die Bearbeitung des Bodens die
Heuschrecken vernichtet worden seien. Nach und nach aber durch-
streifte ich weithin die ganze Umgebung Sorgonos, wie im Jahre
vorher. Zu meiner Verwunderung beobachtete ich nun, daß auch
3
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4
Entomologische Notizen. 99
an den anderen, nicht bearbeiteten Lokalitäten (wo ich 1912
ebenfalls Heuschrecken in Mengen fand) — keine oder nur sehr
wenige Tiere zu finden waren! Demnach war obiger, so nahe
liegende Schluß gleichwohl nicht berechtigt. (Später als ich von
Sorgono über Ortueri, Busacchi, Fordongianus, Villanova Tru-
scheddu, Simaxis nach Oristano reiste, Mitte November, sah ich,
daß in diesem Jahre überall wenig Heuschrecken vorhanden waren.)
Ohne Zweifel war das eigenartige Wetter von 1913 schuld an dem
Fehlen der Heuschrecken!
Der Kannibalismus der Mantıs religiosa in der Gefangenschaft
ist bekannt. Am 11. Oktober konnte ich ihn auch in der freien
Natur beobachten. Ein großes braunes Weibchen hatte ein eben-
solches grünes erfaßt, 3 h. p. m.; mit der einen Fangklaue hielt es
beide Klauen des grünen Weibchens fest, die andere hatte es um
den Hals geschlagen, die grüne war so kampfunfähig gemacht.
Als ich hinzukam, begann die braune gerade einen Hinterschenkel
zu benagen, in fünf Minuten war er fast aufgefressen. Ich konnte
— die braune am Thorax erfassend — beide hochheben, die braune
fraß ruhig weiter. Ich setzte beide in eine Schachtel. Als ich heim-
kam, 81, h. p. m., hatte die braune auch.den Kopf, den Thorax
und das Abdomen zum vierten Teil aufgefressen. Sie verhielt sich
nun ganz bewegungslos. Am anderen Tage, mittags, sah ich wieder
nach: außer einigen Beinresten war nur noch etwa die Hälfte des
Abdomens der grünen vorhanden. Zwei Stunden später war auch
das zum größten Teile verschwunden. In also noch nicht ganz 24
Stundenhatte das Mantisweibchen fast sein eigenes Gewicht vertilgt.
Charakteristisch für Sorgono ist das massenhafte Vorkommen
von Forticula auricularia L. Die ersten Nester — Mutter mit Jungen
— fand ich Mitte Oktober.
Das schöne große Dermapteron, Labidura riparia Pallas, das
bei Asuni nicht selten war, kommt bei Sorgono nicht vor.
Diptera.
Von Sorgono:
. Oestrus ovis L. fand ich nur wenige Male, obgleich Schafe und
Ziegen in großer Zahl hier weiden.
Anopheles maculipennis ist, wie überall auf Sardinien, leider
beträchtlich häufig. Ich konnte gut beobachten, wie die Mücken
sich von ihren Tümpeln nicht weit entfernen. Während man
z. B. in den höher gelegenen Straßen des Ortes kaum von ihnen
belästigt wurde, waren sie in unserem Hause beständig in größerer
Zahl zu finden: in der Nähe befand sich eine Quelle (im Garten).
Ich konnte beobachten, wie sich die Mücken — da ich die Fenster
geschlossen hielt — durch einen Spalt Bindurch drängten, der
zwischen dem Fensterrahmen und dem Glas (es fehlt der Kitt)
vorhanden war. Als ich bei den Hirten auf de Bergen weilte,
hatten wir nachts wenig zu leiden, da die Quelle etwa 200 m von
dem Gebäude entfernt war. Beim Baden in der Ouelle aber waren
die Miicken kaum erträglich.
100
Dr. Anton Krausse:
Phasia crassidennis F. Häufig.
Bibio n. sp.? Häufig.
Asilius barbarus L. Häufig an Pferdemist.
(Anhangsweise eine Liste von Dipteren, die ich bei Asuni
gesammelt:
Heligmoneura castanıpes Mg.
(Machte Jagd auf Caloptenus
üalhicus.)
Piophila caseı L. In Mengen.
Drosobhila melanogaster Mg.
Häufig.
Hibbobosca equına L.
Hippobosca capensis Olf.
Culex pipiens L.
Eristalis tenax L. |
Calliphora erythrocephala Mg.
Penicillidia Dufouri\Auf Myo-
Westw. tis Cabpa-
Nycteribia Blasii cinii Bo-
Kol. nap.
Nycteribosca Kolları Fr.
Tibula oleracea L.
Anthrax hottentotus L.
Anthrax Ixion F.
Sarcodhaga carnaria L.
Sarcobhaga haemorrhoidalıs P.
Sarcophaga haematodes Mg.
Chrysomyia flavicebs Mg.
Lucilia sericata M.
Musca domestica L. In Massen!
Phaonia trimaculata B.
Hydrotaea spez. ?
Limnophora notata P.
Chortophora cinerella P.
Conops truncata S.
Lomhaea nigra M.
Chloropisca glabra M.
Epbhygrobia leucotoma M.
Parydra coarctata P.)
(Ohne nähere Fundortsangabe fand ich erwähnt:
Thereva neglecta Kröber
Sarcophaga corsicana Villen.)
Isoptera.
Ich hatte begonnen, Termiten (T. lucifugus) in künstlichen
Nestern, wie ich sie in der ‚„Naturwissenschaftl. Wochenschrift‘,
Jena, vor einigen Jahren beschrieben habe, zu halten; leider mußte
ich diese Beobachtungen äußerer Umstände halber abbrechen.
Derartige Beobachtungen möchte ich dem Biologen sehr empfehlen,
man weiß noch recht wenig über die Termiten.
Daß sich Termiten im künstlichen Nest ganz gut halten lassen,
ersah ich aus folgendem. Ein mit T. lucifugus besetztes künstliches
Nest war in Vergessenheit geraten, als ich es nach mehr als zwei
Monaten wieder zu Gesicht bekam, waren die Tiere noch alle am
Leben. |
Nimmt man einen Soldaten heraus, so benimmt er sich sehr
merkwürdig. Er dreht sich oft im Kreise herum, klopft mit dem
Schädel auf die Unterlage. Er beißt so kräftig in den Finger, daß
man ihn hochheben kann; dieses Experiment konnte ich mit ein-
und demselben Soldaten zehnmal hintereinander machen.
Setzte ich zu einem isolierten Soldaten einen anderen aus
derselben Kolonie, so fuhr er zunächst auf diesen los, biß aber nicht
zu, nach einer halben Minute hatten sich beide als Freunde erkannt,
obschon sie unter ganz anomalen Bedingungen sich trafen.
Eintomologische Notizen. 101
Spritzte ich ein wenig Wasser in das Nest, so war zunächst eine
große Aufregung zu konstatieren, viele Soldaten klopften mit ihren
Schädeln. Einmal sah ich deutlich, daß sich ein gewöhnlicher
Arbeiter genau so benahm, indem er mit dem Kopf auf die
Unterlage klopfte.
Lepidoptera.
Über sardische Schmetterlinge habe ich einiges berichtet in
der ‚„Entomolog. Rundschau“, in der ‚Internat. Entomolog.
Zeitschr.‘‘, im ‚Archiv für Naturgesch.‘‘. Im folgenden eine Liste
einiger bei Sorgono gefangenen Lepidopteren, die mein verehrter
Lehrer, Herr Prof. Dr. A. Petry und Herr Daniel Lucas deter-
miniert haben:
Papilio Machaon.
Vanessa polychloros.
Vanessa Jo.
Polygonia c-album.
Pieris brassicae.
EuchloeE cardamines.
Euchlo& tagis insularıs.
Leucophasia sinapis.
Chrysophanus phlaeas.
Libythea celtis.
Cyaniris argiolus.
Thecla vubi.
Lycaena Icarus.
Pararge Egeria sardoa.
Epinephele jurtina hispulla.
Epinephele nurag.
Satyrus Semele Aristaeus.
Limenitis camilla.
Argynnis Paphia.
Satyrus Circe.
Colias crocea.
Vanessa urtica Ichnusa.
Pieris rapae meira.
Agrynnis Latonva.
Lycaena Astrarche.
Pavarge Megaera Tigellius.
Epinephele Tithonus.
Coenonympha Pamphilus.
Chrysobhanus coeruleopunctatus.
Hesperia fritillum.
Epinephele Ida.
Coenonympha Corinna.
Zephyrus quercus.
Satyrus Neomeris.
Vanessa cardwi.
Vanessa amiranta.
Notodonta ziczac.
Plusia gamma.
Malacosoma neustria.
Dianthoecia luteago.
Phragmatobia fuliginosa.
Heliothis peltigera.
Sprlosoma menthastri.
Euproctis chrysorrhoea.
Orthosia wahrscheinlich 2ista-
cina, auch ähnlich nitida!
Grammodes algira.
Cucullia tanaceli.
Leucania albipuncta.
Biston hirtarius.
Acidalia ochrata.
Acıdalia subsericeata.
Saturnia pyri.
Acidalia aversata.
Ephyra porata.
Ephyra pupillaria.
Acıdalia ostrinaria.
Anisopteryx aescularia.
Aspilates ochrearna.
Larentia fluviata.
Phibaladteryx polygrammata.
Gnophos aspersaria Pityata.
Tephroclystia oblongata.
Larentia sociata.
Acidalia marginepunclata.
Acıdalia interjectarva.
Acidalia aversata spolvaia.
Acidalia ovnata.
Nola albula.
Cihix glaucala.
2. Heft
102 Dr. Anton
Pseudoterpna corsicaria.
Pachnobia faceta.
Cloantha hyperici.
Acidalia politata en
Larentia fluviata.
Larentia bistrigata.
Acontia lucida.
Tephroclystia centaureata.
Gastropacha quercijolia ulmifolia.
Boarmia lichenaria.
Calophasıs platyptera.
Acidalia cirenitarva.
Cheimatobia brumalta.
Hibernia leucophaearia.
Plusia chalcytes.
Catocala promissa.
Catocala conversa.
Catocala nymphagoga.
Apopestes dilucida.
Lithostege plagiata.
Cleobhana baelica.
Orrhodia erythrocephala.
Plusia chrysitis.
Ortholitha cerviata.
Acidalia imitaria.
Opistograptis luteolata.
Toxocampa viciae.
Catocala dilecta.
Agrotis crassa.
Leucania sicula cyperi.
Bactra lanceolana.
Plusia aurifera.
Orgyia pudibunda.
Krausse:
Acidalia rusticata.
Glyphodes unionalıis.
Äylina ornithopus.
Acroycta rumicis.
Bombyx trifolii Cocles.
Syrichtus alveus cirsii.
Lithosia canicola.
Herminia tarsipilosa.
Pionea ferrugalii.
Pyrausta cespitalıis.
' Crambus craterellus.
Asopia Pinguinahs.
Pyralis farinalıs.
Endotricha flammealıs.
Mycloris cribrella.
Mecyna polygonalis gilvata.
Alucita pentadactyla.
Cledeobia augustalis.
Scobaria augustea.
Tortrix viridana.
Graptolitha orobana.
Oecoptera sulbhurella var.
Psecadia bipunctella.
Oxyptilus distans.
Ancylolomia tentaculella
Caradrına taraxacı.
Crambus genicularis var.
Anerastia lotella.
Botys purpuralis.
Endotricha flammealis ostrinalis.
Conchylis posterana.
Depressaria costosa.
Malacosoma neustria erschien im Juli in Mengen am Azetylen-
lichte.
beiden Binden) entstandenen drei
Einige Männchen zeigten folgende Färbung: die (durch die
Felder der Vorderflügel zeigten
die dunkle und helle Färbung, und zwar so, daß das proximale
Feld hell ist, die beiden anderen
Felder aber dunkel sind.
Cheimatobia brumata war selten, ich fing nur 3 Exemplare im
Januar und Februar (gegen 9 h. p. m. fliegend).
Epinephele nurag fing ich bei Sorgono nur in einem Exemplare
(am 27. Mai);
bei Aritzo ist sie häufig.
An Lycaeniden flogen in Mengen Icarus, Astrarche, Phlaeas;
selten Baetica und Quercus.
Zweifellos überwinterte Exemplare von Libythea celtis traf ich
Anfang Mai.
Fe
Entomologische Notizen. 103
Embioptera.
Bei Sorgono ist Embia Ramburı Rimsky eine häufige Er-
scheinung. Unter den meisten Steinen an gewissen Lokalitäten
finden sich die interessanten Schlauchgespinnste. Man findet
meist mehrere Individuen in einem Gespinnst. Das Spinnen geht
ziemlich schnell von statten; in einer Nacht hatten drei Individuen,
Weibchen, — die Männchen sind ziemlich selten — in einem Glas-
röhrchen ein beträchtliches Gespinnst angefertigt. Diese drei Indi-
viduen stammten aus drei verschiedenen Lokalitäten, zusammen
getan vertrugen sie sich sofort. Die Gespinnste sind sehr merk-
würdig, Schläuche mit vielen Ein- und Ausgangsöffnungen, oft
auch nur ein Gewölbe auf der Erde, an Steinen, oft nur wirre
Fäden. Die Schläuche sind so eng, daß sich zwei Individuen an-
einander vorbei bewegen können; die Tiere laufen übrigens ebenso
geschickt rückwärts wie vorwärts. Sie können sich auch in lockere
Erde vergraben, ihre Gänge mit Fäden bespinnend.
Das Spinnen geschieht vermittelst der Tarsen der Vorderbeine.
Man sieht die Tiere andauernd mit den Vorderbeinen charakteri-
stische Bewegungen ausführen. Ich hatte eine Reihe Exemplare
in künstlichen Nestern gehalten; im folgenden meine Notizen:
Nest I. Am 15. März, 9 h. p. m., ein unverletztes ® hineingesetzt;
hat am 16. März 2 h. a. m. gesponnen; 3 p. m. an dem-
selben Tage ist ein ziemlich umfangreiches Gespinnst
fertig; am 27. März noch am Leben, viele Exkremente.
Nest II. Genau wie I].
Nest III. Am 15. März, 9 p. m., ein 2 eingesetzt, dem beide Vorder-
beine (in der Mitte der Tibien etwa) abgeschnitten sind;
ich sehe die folgenden Tage mit der Lupe nach (bis zum
97. März, an welchem Tage das Tier noch lebt): nicht
eine Spur von Fäden ist zu sehen.
Nest IV. Genau wie III.
Nest V. Genau wie III und IV.
Nest VI. Am 15. April, 11 p. m., eine Embra, Q, eingesetzt, der das
rechte Vorderbein (etwa in der Mitte der Tibia) abge-
schnitten wurde; eine Stunde später finde ich den Boden
(Erde) mit zahlreichen Fäden überzogen. Am 26. April
‚viele Fäden, unregelmäßig, auf dem Boden, kein typischer
Schlauch oder Gewölbe. Am 2. Mai ist das Tier noch am
Guabenen:
Nest VII. Am 20. Mai ein 9, dem das rechte Vorderbein abgeschnit-
ten wurde, eingesetzt, 4 p. m. Am 23. Mai, 5 p. m., ist
das Glasröhrchen (in das es ohne Erde gesetzt wurde)
mit vielen Fäden bezogen; kein Schlauch. An diesem
Tage, 10 p. m., überrasche ich es und sche, wie es mit dem
einzigen Vorderbeine andauernd Bewegungen ausführt.
Am 25. Mai gibt es nur noch schwache Lebenszeichen
von sich.
2. Heft
104 Dr. Anton Krausse:
In jedes der sieben Nester hatte ich Eier und winzige Larven
von etwa 10 verschiedenen Ameisenarten gelegt, dieselben wurden
aber nicht von den Embien angerührt.
Anhangsweise hier noch folgende Notiz über eine Embia von
Asuni. In der ‚Intern. Entomol. Zeitschr.‘ (Guben) hatte ich 1911
die Weibchen einer Embia von Asuni als Embia Kraussi m. n. sp.
beschrieben und versprochen, sobald ich die Männchen gefunden,
im ‚‚Zool. Anzeiger‘ ausführlicher zu berichten. Unter meinem
Material fand ich inzwischen ein Männchen und ich benutze die
Gelegenheit gleich hier darüber zu berichten. Demnach kann ich
diese Embia nur als eine Varietät der Embia Ramburi Rimsky
ansehen. Ich habe das charakteristische Abdomenende des Männ-
chens und ebenso das Sternum genauer untersucht und muß somit
die Zugehörigkeit dieser großen, einfärbigen Tiere zu Embia Ram-
buri feststellen. — Auch bei Oristano fand ich Embia Rambur:,
hier — wie oft auch bei Sorgono — in den Nestern von Messor-
arten. — Setzt man eine Embia in ein künstliches Nest mit Messor, .
so wird sie heftig angegriffen, wobei sie eigenartig schüttelt (Kopf
und Thorax heftig nach rechts und links bewegend); oft gelingt
esihr schnell Erdpartikelzu bespinnen und darunter zu verschwinden.
Oristano, Sardinien,
Januar 1914.
Einige Notizen über sardische Säugetiere.
Von
Dr. Anton Krausse.
Auf seiner Sardinien-Reise 1906 hat Herr Prof Simroth (,,Be-
merkungen über die Tierwelt Sardiniens“, Verhandl. d. Deutsch.
Zool. Gesellschaft, 1906) zahlreiche interessante Beobachtungen
auch an Säugetieren gemacht. Im folgenden einige ergänzende
Notizen.
Eliomys sardus B.-H.
Prof Simroth sagt über ‚Ehomys quercinus‘: ‚An dem einzigen
Schläfer, der Sardinien bewohnt, fiel mir weiter keine Variabilität
auf“ .... In eine Fußnote fügt er hinzu: ‚Nachträglich teilte mir
Herr Dr. Hilzheimer mit, daß das Straßburger Museum aus der
Umgegend von Cagliari, also aus Südsardinien, einen zweiten nahe
verwandten Schläfer erhalten hat, der afrikanisch ist“. Es handelt
sich hier um Ehiomys sardus, von Barret-Hamilton, in den Annals
and Mag. of Natural History, London 1901, VII, pag. 340, be-
schrieben. Hinsichtlich der Straßburger Exemplare schrieb mir
(22. Sept. 1911) Herr Prof. Goette: ‚In unserer zoologischen Samm-
lung befinden sich fünf Exemplare von Eliomys sardus aus Sar-
dinien,; die Vermutung, daß sie zu zwei verschiedenen Arten ge-
hören, hat sich nach dem Urteil einer Autorität nicht bestätigt“.
Einige Notizen über sardische Säugetiere. 105
Ich habe etwa fünfzig Exemplare erhalten — Asuni, Sorgono —,
diese gehörten alle zu einer Art: E. sardus B.-H. Ich habe über
das hübsche Tier im ‚‚Zoolog. Beobachter‘, 1910, pag. 112—114,
ausführlicher berichtet. Inzwischen erhielt ich im Juni zu Sorgono
ein ganz junges Tier, ?, das mir recht interessant erscheint:
Körperlänge: 6,5 cm.
Schwanzlänge: 6,5 cm.
Körperfärbung: wie bei den Erwachsenen.
Färbung des Schwanzes:
Spitze oben 1 cm weiß,
unten ebenfalls weiß (ohne Spur von schwarz!).
Die breite Schnauze und die langen Ohren fallen auf.
' Myoxus glis L.
Es kommt noch ein zweiter Schläfer auf Sardinien vor. Vom
Britischen Museum erhielt ich die Arbeit von Oldfield Thomas
„On the Occurrence of the Edible Dormouse (Genus Glis) in
Sardinia‘, Annals and Magazine of Natural History, Ser. 7,
Vol. XIX, May 1907. Hier wird Glis Melonit nov. spec. beschrieben
(Patria: Marcurighe, Urzulei, Ogliastra, Monte Nieddu). Ich habe
dieses Tier leider noch nicht zu Gesicht bekommen. Brieflich
(7. Okt. 1909) ließ mir Herr Prof. Giglioli (R. Museo, Firenze)
darüber mitteilen: ‚che del Myoxus glis di Sardegna s’& valuta
fare una specie a parte chiamandolo Glis Melonii, ma ch’egli
(sc. Prof. Giglioli) lo ritiene per un Myoxus glis identico all’ita-
liano“.
In literis erwähnt G. Meloni (17. Jan. 1912) und Ch. Girtanner
(12. Dez. 1911) einen ‚„Glis nitela‘‘ von Sardinien.
Pachyura etrusca Savi
Über diese winzige Spitzmaus habe ich im ‚Archiv für Natur-
geschichte‘, 1912 einiges berichtet. Es gelang nie, diese Tiere am
Leben zu erhalten, trotz größter Bemühung. Ein Weibchen, das
ich Anfang Juli bei Sorgono fing, fraß gierig Ameisenpuppen (einer
Camponotusart), starb aber nach 48 Stunden.
Lepus.
Prof. Simroth weist auf die große Variabilität des sardischen
Hasen hin. Ich kann dieselbe bestätigen; besonders bei Asuni
erhielt ich zahlreiche interessante Exemplare: viele Exemplare
hatten Ohren von der anderthalbfachen Länge des Kopfes, viele
ein wenig längere als der Kopf, bei einigen waren sie gerade so lang
wie der Kopf. Die Färbung ist überaus variabel, es gibt Exemplare,
die ebenso gefärbt sind, wie die deutschen, es gibt ganz einfarbig
isabellgelbe, viele haben dunkle Flecken auf dem Rücken, die oft
tiefschwarz und scharf abgegrenzt sind. Alle diese Varietäten können
einen großen weißen Stirnfleck haben, dieser kann oft auch nur
durch ein paar Haare angedeutet sein, er kann aber auch voll-
ständig fehlen.
2. Heft
106 Dr. Anton Krausse:
De Winton (1898) behauptet, der sardische Hase stelle eine
besondere Art dar: Lepus mediterraneus Wagner, seine Diagnose
— nach einem Stück, vide Simroth, 1. c. — trifft indes nach unseren
Beobachtungen nicht zu (De Winton, On the hares of Western
Europe and North Africa, Ann. and mag. nat. hist., 1898).
Der Spezialist dürfte erstaunt sein, wenn er alle die von Prof.
Simroth und mir erwähnten Varietäten nebeneinander vor sich hätte;
und alle diese Varietäten sind bei Asuni auf wenigen Quadratkilo-
metern zu finden.
Der sardische Hase ist ziemlich klein. — Ganz junge Tiere,
von etwa 20 cm Länge, erhielt ich in den Bergen von Asuni und
Sorgono im Januar, Februar, März und Mai.
Kaninchen sah ich ebenfalls in größerer Zahl bei Asuni, weniger
häufig bei Sorgono. Die Varietäten, die Herr Prof. Simroth, 1. c.,
erwähnt, sind mir alle vorgekommen; ich kann noch hinzufügen,
daß der weiße Stirnfleck auch bei dem sardischen Kaninchen vor-
kommt (3 Exemplare bei Asuni).
Mus rattus L.
Mus ratitus L. ist in Sorgono äußerst häufig. Die meisten
Exemplare zeigen schwachen Flavismus. (Mus decumanus P. sah
ich nicht in Sorgono.) |
Mustela.
Der interessante sardische Marder, wurde mir berichtet, soll
besonders in der Gegend von Samugheo vorkommen; ein Exemplar
wurde mir gezeigt von Sorgono, dieses hatte eine gelbe Kehle.
(Leider ist es schwierig hier Marder zu erhalten, da man sie alle
eiligst nach Cagliari verkauft, für durchschnittlich 35 Lire das
Stück.) Herr Prof. Simroth sah auch ein Exemplar mit weißer
Kehle. Demnach hätte man auf Sardinien sowohl M. martes,
wie auch M. forna!
Das sardische Wiesel, M. Boccamela, kommt überall vor:
Sorgono, Asuni, Tempio.
Myotis Capaceinii Bonap.
Zu den von H. Simroth erwähnten Fledermäusen, die Flavis-
mus zeigen, kann ich auch Myotıs Capaccinii Bonap. hinzufügen
(Oristano, Asuni).
Erinaceus europaeus L.
Igel fand ich bei Asuni und Sorgono; ich kann eben daß
sie durchweg kleiner sind, als die in Thüringen a. e., ebenso, daß
sie auf der Bauchseite heller und fahler sind.
Die sardischen Haustiere verdienten ein besonderes Studium.
Hier findet sich noch viel Altertümliches und Ursprüngliches
(ähnlich wie hinsichtlich der Bewohner, die besonders im Norden
und in den Bergen altertümliche Trachten — die Männer in Weiber-
röcken —, Sitten und Spracheigenheiten bewahrt haben, so daß
man sofort an Kostüm und Dialekt die Einwohner der einzelnen
Einige Notizen über sardische Säugetiere. 107
Dörfer erkennen kann). Einige kurze Notizen über die sardischen
Haustiere seien mir hier erlaubt, die andeuten sollen, wie interessant
die Verhältnisse in dieser Beziehung hier sind.
Hund.
Pudel sieht man äußerst selten, nur in den größeren Städten,
Dachshunde und Mopse usw. sind ganz unbekannt (eine Leserin
fragte in einer sardischen Zeitung an, was das Wort mops zu be-
deuten hätte). Kommt man durch die abseits gelegenen einsamen
Dörfer, so sieht man oft, wie dieses oder jenes Dorf seine besondere
Hundesippschaft hat. So waren in Asuni zwei Hundestämme zu
bemerken, eine kurzhaarige Sorte und eine langhaarige, letztere
ausgezeichnet durch sechs Zehen (auch beim Menschen kommen
hier öfters Sechsfinger vor; darüber habe ich im ‚‚Zool. Beobachter‘
einiges erwähnt). Diese sechszehigen Hunde überragten an psy-
chischen wie körperlichen Fähigkeiten die anderen in hohem Grade.
Sie wurden von den Asunesen besonders geschätzt. Als Gefährten
in meiner Einsamkeit sind sie mir unvergeßlich, besonders einer.
Eine ähnliche Rasse habe ich nirgends wieder gesehen; wie mir
— nach vier Jahren — aus Asuni berichtet wird, ist kein Exemplar
dieser Varietät mehr am Leben, sono estinti. — Berühmt sind die
Hunde von Fonni, dem höchstgelegenen Orte in Sardinien (1000 m);
ım Kriege gegen die Türken haben die Italiener Hunde von Fonni
in beträchtlicher Zahl verwendet. Es ist das eine besonders kräftige
Rasse, gut zur Jagd auf Schweine. Jedenfalls ist es diese Sorte,
die Herr Prof. Simroth aus dem Gennargenten als ihm ‚‚unver-
ständlich‘, also neu, erwähnt, 1. c., pag. 180. — Ein Artikel ‚Su
i canı sardı di Fonni‘‘ von Paolo Pili findet sich in der ‚‚Unione
Sarda‘‘, 1912. — Interessant war mir, wie die Hunde eifrig Jagd
auf Heuschrecken machen. Die Sarden sind übrigens große Hunde-
liebhaber (wie auch Kinderfreunde), und diesen beiden etwas zu
leide tun, wäre gefährlich. |
Nebenbei erwähnt ist Tierquälerei auf Sardinien etwas sel-
tenes, nur in Sassari ist die unwürdige Eselquälerei (beim Wasser-
transport) gang und gäbe. |
| Katze.
Die. stummelschwänzigen Hauskatzen, die Prof. Simroth er-
wähnt, sind „Kunstprodukte‘‘. Die Sarden haben leider die blöd-
sınnige Manier den Katzen, Hunden, sogar Eseln die Schwänze
und die Ohren abzuschneiden. — Katzen werden übrigens hin und
wieder gegessen, wie mir erzählt wird, nie aber Hunde; auch junge
Esel sollen gegessen werden, nie aber Pferde. Geschmackssachen.
— Oft beobachtete ich in Asuni die Katzen auf der Heuschrecken-
jagd; auch Spinnen und Blattiden wurden gefressen, einmal sah
ich eine Katze (die gewöhnlich an einer alten Mauer den Mäusen
und Eidechsen auflauerte), die eine große Libelle gefangen hatte.
Merkwürdigerweise wurde Ehomys verschmäht.
2. Heft
108 Dr. Anton Krausse: Einige Notizen über sardische Säugetiere.
Schaf.
Von verschiedenen Seiten wurde mir berichtet, daß Kreuzungen
zwischen Schafen und Mufflons vorkommen. (Der Mufflon kommt
nicht nur im Norden vor, sondern auch bei Lanusei.)
Ziege.
Das Gehörn der Ziegen ist äußerst variabel; und oft von
mächtiger Entwicklung, so daß manche Böcke einen eigenartigen
Anblick darbieten.
Wie für das Schaf lassen sich auch hinsichtlich des sardischen
Rindes artige kulturhistorisch-phylogenetische Hypothesen auf-
stellen. Ohne Zweitel hat sich das Rind der Insel viel Ursprüngliches
bewahrt; es ist aber nicht zu vergessen, daß man viel Schweizer
Vieh eingeführt hat. — Die Bronzestatuetten, bei den Nuraghen
gefunden, stellen Ochsenreiter dar; noch 1864 berichtet der alte
Bresciani hinsichtlich der Ochsen: ‚ii Sardi li cavalcono‘‘. Heut-
zutage wird das nicht mehr geübt.
Pferd. |
Das sardische Pferd ist — mit Recht — berühmt, es existiert
darüber eine umfangreiche Literatur mit vıelen interessanten Hypo-
thesen (L. v. Schlözer, Unter sardischen Hirten, Berlin 1911). —
Ein einziges Mal — gelegentlich einer militärischen Musterung —
sah ich ein Maultier (bei Oristano), das — sehr klein — einen merk-
würdigen Eindruck machte. — Einige interessante Notizen über
die sardischen Pferde publizierte 1912 P. Pili in der Unione sarda
(,Cenni di storia del cavallo sardo‘‘). — Der Sattel der Sarden
ist interessant, erhat vorn und hinten eine Art Giebel, damit man
nicht abrutscht, denn die Pferdchen klettern wie die Ziegen. —
Esel.
Über den niedlichen sardischen Esel haben Bresciani, Simroth,
v. Schlözer berichtet. Erwähnen möchte ich, daß ich einige Male
bei Oristano niedliche weiße Esel sah, ebenso Rappen.
Schwein.
Auch das Schwein ist bemerkenswert (Simroth, 1. c.). — Ein
Skarabaeus, in Tharros gefunden, zeigte das sardische Schwein, in
genialer Weise graviert. Die sardische Schweinezucht ist primitiv,
jedenfalls dieselbe, wie vor 4000 Jahren. Man treibt sie Sommer
und Winter auf die Weide, und trotz oft recht mäßiger Nahrung
gedeihen sie vorzüglich; freilich ist so manche Gegend (Asuni)
ganz durchwühlt. Nur wenn es allzu knapp draußen bestellt ist,
füttert man sie (Bohnen, die von Rüsselkäfern wimmeln; Früchte
der Opuntien). Die Mutterschweine werden nachts isoliert (durch
eine primitive Rundmauer aus Steinen). Spanferkel (porcheddu)
ist das sardische Nationalgericht. — Auffällig ist der Borstenkamm
und der Schwanz. — Über die einhufigen Schweine habe ich einiges
berichtet im ‚‚Zool. Beob.‘.
Oristano, Sardinien, Januar 1914.
+ b
Dr. Anton Krausse: „Splitters““ und „Lumpers“. 109
„Splitters“ und „Lumpers“.
Von
Dr. Anton Krausse.
- Im „Archiv für Naturgeschichte‘“, 1913, A 7, berührt der Re-
dakteur Herr Dr. E. Strand in seinen ‚‚Kritischen Bemerkungen zu
Arnold Schultze’s Mittteilungen über Papilio Boulleti le Cerf‘ eine
Frage von weitgehendster Bedeutung. Im zweiten Absatz seiner
Kritik heißt es (l. c. pag. 187): ‚‚Es handelt sich hier um einen Fall
von dem alten, immer wiederkehrenden Streit zwischen den beiden
Parteien von zoologischen Systematikern, die von den Engländern
als ‚„!umper‘‘ bezw. ‚„splitter‘‘ bezeichnet werden. Schultze tritt
hier als sehr weitgehender ‚‚lumper‘‘ auf, indem er sämtliche auf
seinen 3 Tafeln abgebildeten Formen als eine ‚‚Art‘“ auffassen und
auch nicht einmal die Berechtigung von Benennung von Neben-
formen anerkennen will, ich dagegen bin hier wie immer ein ‚„split-
ter“ gewesen, der auf dem alten bewährten Grundsatz der konse-
quenten, logisch denkenden Systematiker: ‚unterscheiden ist
besser als zusammenschmeißen‘ fußend von den hier in Frage
kommenden Formen 4 unter besonderen Namen und zwar, aller-
dings unter Vorbehalt, als Arten beschrieben hatte‘.
Dieser ‚‚Streit‘‘ ist von allergrößtem Interesse, er durchzieht
die ganze Geschichte der Zoologie, betrifft die tiefsten philosophi-
schen Fragen hinsichtlich dessen, was Kant. ‚Vernunft‘ nennt.
Gern hätte ich ausführlich darüber gehandelt, indes dazu wäre
ein Band erforderlich, und mir fehlt leider die Zeit, ebenso jegliche,
Literatur; doch möchte ich hier auf die Bedeutung dieses ‚‚Streites‘
mit einigen Bemerkungen und Zitaten hinweisen.
Man kann jede Art eo ipso wieder in Unterarten zerlegen, und
nichts hindert mich, diese Unterarten wieder zu zerlegen in Unter-
Unterarten und so fort; ja wenn wir die ganze Fülle der Formen
kennenlernen wollen, müssen wir das. Ebenso faßt man eine Reihe
Arten zu einer Gruppe zusammen, mehrere Gruppen wieder zu
einer höheren Einheit, diese höheren Einheiten sagen wir zu einer
Untergattung, Untergattungen zu einer Gattung und so fort. —
Eine Sache für sich ist, ob alles das mit besonderen Namen zu
belegen ist. Hinsichtlich der niederen Einheiten hat sich Prot.
Emery geäußert, Entom. Mitteilungen I, 1912, Nr. 6: ‚Ist es für
die Wissenschaft wirklich von Interesse, daß alle Formen der In-
sekten beschrieben und lateinisch benannt werden?“ Er meint,
beschreiben darf man alles, alles aber benennen ist unnütz, über-
flüssig, lästig. Ich selber habe hier meine früheren Bedenken fallen
lassen, es wird sich von selber eine praktische Grenze ergeben.
Dasselbe gilt für die höheren Einheiten. Die Unzuträglichkeiten,
die heutzutage durch die Fülle systematischer Arbeit vorhanden
sind, werden einst durch Methode und Organisation gehoben wer-
den; hier verdient das internationale Institut für Organisation der
2. Heft
110 Dr. Anton Krausse:
geistigen Arbeit, ‚Die Brücke“, in München, die größte Sympathie
und die eifrigste Unterstützung der Systematiker. — Der ‚Streit‘
der „splitters‘“ und ‚‚lumpers‘“ aber ist nur ein scheinbarer. Denn
die beiden Grundsätze sind als bloße regulative Grundsätze zu
betrachten, nicht als konstitutive, wie Kant im ‚Anhang zur
transzendentalem Dialektik“ (,,Von dem regulativen Gebrauch der
Ideen der reinen Vernunft‘) beweist. ‚In der Tat hat die Vernunft
nur ein einiges Interesse, und der Streit ihrer Maximen [= sub-
jektive Grundsätze, die nicht von der Beschaffenheit des Objekts,
sondern dem Interesse der Vernunft in Ansehung einer gewissen
möglichen Vollkommenheit der Erkenntnis dieses Objekts her-
genommen sind] ist nur eine Verschiedenheit und wechselseitige
Einschränkung der Methoden, diesem Interesse ein Genüge zu tun.
Auf solche Weise vermag bei diesem Vernünftler mehr das Interesse
der Mannigfaltigkeit (nach dem Prinzip der Spezifikation), bei
jenem aber das Interesse der Einheit (nach dem Prinzip der Aggre-
gation). Ein jeder derselben glaubt sein Urteil aus der Einsicht
des Objekts zu haben, und gründet es doch lediglich auf die größere
oder kleinere Anhänglichkeit an einen von beiden Grundsätzen,
deren keiner auf objektiven Gründen beruht, sondern nur auf dem
Vernunftinteresse, und die daher besser Maximen als Prinzipien
genannt werden könnten. Wenn ich einsehende Männer miteinander
wegen der Charakteristik der Menschen, der Tiere oder Pflanzen,
ja selbst der Körper des Mineralreiches im Streite sehe, da die
einen z. B. besondere und in der Abstammung gegründete oder auch
entschiedene und erbliche Unterschiede der Familien, Rassen usw.
annehmen, andere dagegen ihren Sinn darauf setzen, daß die Natur
in diesem Stücke ganz und gar einerlei Anlagen gemacht habe und
aller Unterschied nur auf äußeren Zufälligkeiten beruhe, so darf
ich nur die Beschaffenheit des Gegenstandes in Betrachtung; ziehen,
um zu begreifen, daß er für beide viel zu tief verborgen liege, als .
daß sie aus Einsicht in die Natur des Objekts sprechen könnten.
Es ist nichts anderes, als das zwiefache Interesse der Vernunft,
davon dieser Teil das eine, jener dasandere zu Herzen nimmt......
(Kant, 1. c.).
Es ist unmöglich, bei Kant einiges aus dem Ganzen heraus-
zugreifen; und leider verlangt sein Studium vom Naturforscher (bei
dessen moderner Vorbildung) heute besondere Arbeit. (Haben
doch sogar die heutige Philosophen oft in grundlegenden Fragen.
Kant’s Absichten verkannt. So läßt u. a. Paulsen (Immanuel Kant,
Stuttgart 1898) Kant ‚‚beweisen, daß Physik als wirkliche Wissen-
schaft, d. h. ein System von allgemeinen und notwendigen Sätzen
möglich ist“, wovon bei Kant nicht die Rede sein kann (vergl.
L. Goldschmidt, ‚Zur Wiedererweckung Kantischer Lehre‘
'pag. 50/51], Gotha 1910). Es hilft nichts, wir müssen die „Kritik“
trotz der großen Arbeit uns zu eigen machen. Bezüglich unseres
Themas noch einige Worte Kant’s (l. c.): ‚Dem logischen Prinzip
der Gattungen, welches Identität postuliert, steht ein anderes,
„Splitters‘ und „Lumpers‘‘. 111
nämlich das der Arten, entgegen, welches Mannigfaltigkeit und Ver-
schiedenheit der Dinge unerachtet ihrer Übereinstimmung unter
derselben Gattung bedarf, und es dem Verstande zur Vorschrift
macht, auf diese nicht weniger als auf jenes aufmerksam zu sein.
Dieser Grundsatz (der Scharfsinnigkeit oder des Unterscheidungs-
vermögens) schränkt den Leichtsinn des ersteren (des Witzes) sehr
N Auch äußert sich dieses an der sehr verschiedenen Den-
kungsart der Naturforscher, deren einige (die vorzüglich spekulativ
sind) der Ungleichartigkeit gleichsam Feind, immer auf die Einheit
der Gattung hinaussehen, die anderen (vorzüglich empirische Köpfe)
die Natur unaufhörlich in so viel Mannigfaltigkeit zu spalten suchen,
daß man beinahe die Hoffnung aufgeben müßte, ihre Erscheinungen
nach allgemeinen Prinzipien zu beurteilen.‘
Von welcher Bedeutung gerade in der ‚Morphologie‘ ‚Einheit‘
und ‚„Mannigfaltigkeit‘, ‚‚die gedanklichen Pole, zwischen die wir
die Wirklichkeit fassen‘, sind, zeigen die kritischen und historischen
Betrachtungen meines 1. Kommilitonen Dr. Max Rauther ‚‚Über den
Begriff der Verwandtschaft‘ (Zool. Jahrb., Suppl. XV, 3, Jena
1912), die zu bemerkenswerten Resultaten geführt haben. — Nach
Sonderung der Begriffe ‚Verwandtschaft s. str.“ und ‚Affinität‘
heißt es pag. 79/80: „Die Wahrnehmung der von uns einander
entgegen gestellten Arten von Ähnlichkeit wurzelt nun offenbar
auch in aurchaus verschiedenen Sphären des Geistes: die der
Affinität ist mehr Sache der Sinnlichkeit, die der Verwandt-
schaft, als Ergebnis des Urteilens und Schließens, Sache des Ver-
standes. Je nachdem ob jene oder dieser in der Veranlagung der
jeweiligen Interpreten der Natur den Vorrang behauptet, wird sich
bei ihnen die Neigung kundgeben, sei es den begrifflichen, sei es
den materiellen Bedingungen der Dinge in der Reflexion die größere
Wichtigkeit beizumessen. Eine derartige Neigung führt aber oft
weiter zu einer Verabsolutierung (oder Substantiierung) der
einen der beiden Seiten, von denen aus man die Naturdinge be-
trachten kann; derart, daß man diejenigen Eigenschaften, in denen
man letztere gleich findet, sie zur Einheit zusammenfaßt, für die
wesentlichen, die andere für die akzessorischen oder ab-
geleiteten erklärt; denn so fügen sie sich am ehesten dem Be-
dürfnis des Verstandes, vom Einem zum Vielen diskursiv fortzu-
schreiten. Begriff und Materie sind dann nicht mehr die zwei
(dynamischen) Faktoren, in die unsere Reflexion die anschaulichen
Individualitäten spaltet; Faktoren, die eine durchaus reziproke
Bedeutung haben und die, wo ein ‚Ding‘ denkend festzuhalten
versucht wird, gleich notwendig eingeführt und gefunden werden
müssen. Der einen Gruppe von Theoretikern liegt nun vielmehr
das wahre Sein der Dinge im Begriff, im ‚Innern‘; das Manniıg-
faltige, Äußere, wird als dem ‚Wesen‘ fremd, als dessen bloße
zufällige Einkleidung, diskreditiert; für die anderen liegt das Wesen
umgekehrt in der konkreten Mannigfaltigkeit, dem stetigen körper-
lichen Zusammenhang des Erscheinenden, und alle Individuation
2. Heft
112 Dr. Anton Krausse:
der Dinge gilt für scheinhaft und venachlässigungswert. — Dies
sind die Hauptgegensätze, welche den Ablauf auch der Wissen-
schaftsgeschichte beherrschen ... . Gleichwohl sind sie relative
Gegensätze; ihr formal Gemeinsames liegt darin, daß sie dem
Bedürfnis, das der Erscheinung nach Verschiedene als wesentlich
gleich zu verstehen, zu genügen suchen, indem sie zum „Wesen“
ein Moment erheben, das schlechterdings nur begrifflicher (dy-
namischer) Art, nicht real sein kann. Wenn sie die wesentliche
Übereinstimmung bald in den Begriff, bald in die Materie verlegen,
so stabilisieren sie wohl das eine Moment, müssen aber die jeweilige
Abweichung der wirklichen individuellen Objekte von diesem durch
gesetz- und schrankenlose Veränderungen des anderen korrigieren.
— Durch diese Betrachtungsweise wird daher das Einheits-
bedürfnis der Vernunft nur sehr unvollkommen befriedigt.
Was diese fordert, ist allerdings die Gleichheit des Wesens in
allen Dingen. Das Wesen der Dinge kann aber schlechterdings
nicht in dem gesucht werden, was doch nur aus den Erscheinungen _
logisch abstrahiert worden, was also inhaltlich stets unter diesen
bleibt. Die erste und sichere Quelle unseres Wissens muß daher
die Anschauung dcr Erscheinungen sein; denn was als Erschei-
nung zur Wirklichkeit gelangt, muß notwendig auch im Wesen ent-
halten sein. — Wollten wir aber das Wesen allein aus der indivi-
duellen, durch Anschauung aufgenommenen Gestalt lesen, so
scheinen wir zu einem endgültigen Verzicht auf die Erkenntnis der
Einheit gezwungen zu werden; dann der Gestalt nach sind ja alle
Individuen ohne Ende verschieden.‘ So führten uns die ‚‚splitters‘
und ‚„lumpers“ zur Idee des Typus und seiner Metamor-
phose, jener ‚höchst ehrwürdigen, aber zugleich höchst gefährlichen
Gabe von oben‘, die uns — nach M. Rauther I. c. — ‚‚die Auflösung
dieses Konfliktes zwischen Vernunft und anschaulicher Erfahrung
zu versprechen scheint“.
Oristano, Sardinien,
Januar 1914.
„Teleologie‘“ und Naturwissenschaft.
Von
Dr. Anton Krausse.
„Leleologie‘‘ scheint den meisten heutigen Naturforschern ein
peinliches Wort zu sein. Die Zweckidee aber ist berechtigt, ja
natürlich und notwendig, was aber nicht berechtigt ist, das ist
der falsche Gebrauch der Zweckidee, sie ist kein ‚„Axiom‘,
sondern ‚nur eine Idee‘, sie entspringt aus dem systematischen
Bedürfnis der Vernunft und ist von großer (transzendentaler) Be-
deutung in der Naturforschung, aber ohne (transzendentale)
Anwendung. So wie Kant den Zweckbegriff in der Kritik der
reinen Vernunft klargestellt hat, habe ich nichts dagegen einzu-
RN
„Leleologie‘‘ und Naturwissenschaft. 113
wenden gefunden. Das antipathische Wort hat doch nichts zu
bedeuten angesichts Kantscher Untersuchungen. Man würde uns
unrecht tun, uns jene landläufigen, dunklen Vorstellungen unter-
zuschieben.
Es ist daher bei der Wichtigkeit dieses Themas für den Natur-
forscher wohl nicht unangebracht, an dieser Stelle die teleologische
Idee in ihrer Wichtigkeit und in ihrer falschen Anwendung zu be-
handeln. Wenn die Naturwissenschaft den falschen Gebrauch
der Zweckidee aufs schäriste bekämpft, so bin ich ganz auf ihrer
Seite, denn so ist sie in der Tat allem Forschen gefährlich; wenn die
Wissenschaft dagegen der Zweckidee, nach welcher täglich neue
Entdeckungen gemacht werden, die unsere Erkenntnis in unge-
ahnter Weise fördern, alle Bedeutung und Berechtigung ab-
spricht, so kann ich dem nicht beipflichten.
Ich bitte deshalb einem der, ja dem größten Naturforscher
— Kant — für eine kurze Frist Gehör schenken zu wollen.
Wenn es uns heute schon schwer fällt — die ungeheuer ange-
wachsene Kantliteratur beweist das, in der ‚jeder Leser seinen
Kant‘ hat, indem er seine Gedanken in ihn hineinlegt, und in der
sich schon eine umfangreiche ‚Kantphilologie‘‘ entwickelt hat,
gerade als ob Kant in uralter, toter Sprache geschrieben hätte —
und ungeahnte Mühe und Arbeit kostet, Kants Gedanken nach-
zudenken, so ist es um so schwieriger etwas aus diesem System,
das einen wahren Organismus darstellt, in dem Alles um des Ein-
zelnen und das Einzelne um des Ganzen willen da ist, herauszu-
reißen und gar ‚populär‘ darzustellen. Dem naturwissenschaftlich
gebildeten Leser aber will ich versuchen darzulegen, was wir
billigerweise bei Anwendung des Wortes ‚‚teleologisch“ gedacht
haben. Ich bin dann schon zufrieden, wenn die Naturforscher
daraufhin nur ihren Begriff revidieren würden. Hier handelt es
sich nicht um Überredung; Vernunft hat es hier nur mit sich selber
zu tun, und da kann nur Vernunft entscheiden; sie wird sich nicht
selber widersprechen.
An der Logik hat noch keiner gezweifelt, selbst ein Hume nicht
(im Gegenteil er ging sogar soweit, aus ihr die Mathematik ableiten
zu wollen). Sie beschreibt das Denken im Urteilen. Gibt der Natur-
forscher die Logik als berechtigt zu — die nichts Empirisches ent-
hält, da sie von allem Inhalt abstrahiert und nur die Form des
Denkens behandelt —, und sollte es gelingen, die teleologische Idee
aus diesem von allem Empirischen reinen Quell abzuleiten, dann
hat er auch die Berechtigung der ‚Teleologie‘‘ zugegeben. Gelingt
es? Was während zweitausendjährigen Herumtappens unter Be-
griffen keinem gelungen, gelang Kant; in dieser Entdeckung besteht
Kant’s Verdienst um die Menschheit. Er zeigte, daß jeder Urteils-
form in der Logik ein Begriff entspricht, diese reinen Begriffe
(Kategorien) sind also von vornherein, a priori, dem Erkenntnis-
vermögen, dem Verstand, der Vernunft gegeben. Mit diesen Ur-
begriffen denkt der Mensch, d. h. sie sind der Verstand. (Dar-
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 2, 8 2. Heft
114 Dr. Anton Krausse:
unter findet sich auch der Begriff der Kausalität, den Verworn
(‚Allgemeine Physiologie‘ 1909) aus dem Denken „eliminieren“
will, was den Selbstmord der Naturwissenschaft bedeuten würde;
darauf möchte ich in einem besonderen Aufsatze zurückkommen.)
Nebenbei bemerkt: mit dem bloßen Denken ist nichts getan,
denken kann ich, was ich will (die metaphysischen Gaukelwerke
zeigen, was das Denken mit den reinen Begriffen leisten kann!);
aber denken ist nicht ‚‚erkennen‘!), dazu gehören noch Anschau-
ungen, Wahrnehmungen. Verstandesbegriffe dienen also zum
Verstehen der Wahrnehmungen, sie sind bloße Formen des Den-
kens, des Verstandes, rein a priori. Zur Erkenntnis sind sie also
für sich nichts, nur auf Gegenstände möglicher Erfahrung bezogen
geben sie Erkenntnis. Der Verstand aber erkennt somit immer nur
Bedingtes. Auf diesen Verstandesbegriffen beruhen nun die
Vernunftbegriffe?). ‚Die reine Vernunft überläßt alles dem Ver-
stande, der sich zunächst auf die Gegenstände der Anschauung oder
vielmehr deren Synthesis in der Einbildungskraft bezieht. Jene
behält sich allein die absolute Totalität im Gebrauche der Ver-
standesbegriffe vor, und sucht die synthetische Einheit, welche in
der Kategorie gedacht wird bis zum schlechthin Unbedingten
hinauszuführen.‘‘ Diese reinen Vernunftbegriffe ‚betrachten alie
Erfahrungserkenntnis als bestimmt durch eine absolute Totalität
der Bedingungen. Sie sind nicht willkürlich erdichtet, sondern
durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben.‘“ Sie ‚übersteigen
die Grenze aller Erfahrung, in welcher also niemals ein Gegenstand
vorkommen kann, der der transzendentalen Idee adäquat wäre‘.
Sie sind also ‚‚nur Ideen‘; ‚Idee‘ ist also ‚ein notwendiger Ver-
nunftbegriff‘“. Darunter findet sich nun auch die teleologische
Idee; ihre Berechtigung ist damit erwiesen, ja ihre Notwendigkeit.
Die ‚‚Ideen‘‘ sind der Vernunft so natürlich, wie dem Verstande
die Kategorien.
Die Bedeutung aber der reinen Vernunftidee liegt in folgen-
dem. Während die reinen Verstandesbegriffe zur Erkenntnis
führen, bewirken die Ideen ‚einen unwiderstehlichen Schein“. Da
die Idee der Vernunft natürlich ist, wie eben gezeigt, so kann es
1) So unterscheidet auch Friedrich Eduard Beneke scharf zwischen
Denken und Erkennen. Vide Baumann, Gesamtgeschichte der Philosophie,
1903: „„Erkennen ist — nach Beneke — Denken mit empirischer Anschau-
ung; alle Wissenschaft ist daher auf Erfahrung, äußere und innere, einge-
schränkt. Die absolute Philosophie hat dagegen alles von Anfang bis zu
Ende durch bloßes Denken konstruiert, sie ist daher nicht Wissenschaft,
sondern Erdichtung.“ 3
2) „Bei Sinnen und Verstand beruhigt sich unser Geist nicht; es tritt
noch die Vernunft ein. Diese dringt auf das Unbedingte und die unbedingte
Einheit, während der Verstand nur Bedingtes erkennt, und strebt so über
alle Erfahrung hinaus. Aber eben dadurch erzeugt sie eine Dialektik, eine
Logik des Scheines, sie verwechselt Denken und Erkennen, hält sich an den
bloßen Begriff, aber Erkennen ist Begriff mit empirischer Anschauung,
welche letztere uns bei allem Unbedingten fehlt.“ Baumann (Kapitel über
Kant, pag. 342), 1. c.
‚„„Teleologie‘‘ und Naturwissenschaft. 115
sich nur um ihren falschen Gebrauch handeln, wodurch die ‚‚Idee‘“
so unbeliebt geworden ist. Dieser falsche Gebrauch aber besteht
darin, daß man sie für Begriffe von wirklichen Dingen hält; darin
besteht der Trug?). Sie beziehen sich eben nicht auf Dinge, sondern
nur auf den Verstandesgebrauch. ‚Wie der Verstand das Mannig-
faltige im Objekt durch Begriffe vereinigt, so vereinigt die Vernunft
ihrerseits das Mannigfaltige der Begriffe durch Ideen‘, die Ver-
nunftideen sind von gutem einheimischen (immanenten), aber nicht
von überfliegenden (transzendenten) Gebrauch, sagt Kant. Sie
sind keine konstitutiven Prinzipien, „so daß dadurch Begriffe
gewisser Gegenstände gegeben würden‘, sondern nur Regeln, die
die Vernunft dem Verstande vorschreibt. Deutlich dürfte sein,
daß wir die Ideen nicht aus der Natur haben. Nein, wir be-
fragen die Natur nach diesen Ideen. Darin liegt ihre Bedeu-
tung. Und nur so — als regulative Prinzipien! — haben sie für
uns Sinn.
Ich sehe, wie es nicht gut angeht, in zwei Zeilen dieses Thema
zu behandeln, doch soviel dürfte klar sein, daß der ‚„Zweckbegriff‘‘
nichts Unnatürliches, Mystisches darstellt.
Was nun die ‚„zweckmäßige Einheit der Dinge‘ betrifft, so
sagt diese teleologische Idee nichts weiter, als daß man bei der Er-
klärung gegebener Erscheinungen so verfahren soll, „als ob die
Reihe an sich unendlich wäre, d. h. in indefinitum‘“, d. h. in un-
bestimmte Weite, d. h. man soll nicht an irgendeinem Punkte
haltmachen. So ist das Prinzip von großem. Nutzen, schaden kann
es jedenfalls niemals, auch wenn man hin und wieder irgendwo
nach dem Zweck fragen sollte, wo kein nexus finalis, sondern ein
nexus effectivus vorhaden war. Fest steht, daß man beständig
nach der teleologischen Regel die Natur befragt, und mit Recht;
fragt man nicht beständig nach dem Zweck dieses oder jenes Organs ?
Und man wird, weil natürlich, immer weiter fragen. Die Regel
bleibt. ‚Denn, obzwar ein Zergliederer eines Irrtums überführt
werden kann, wenn er irgendein Gliedmaß eines tierischen Körpers
auf einen Zweck bezieht, von welchem man deutlich zeigen kann,
daß er daraus nicht erfolge, so ist es doch gänzlich unmöglich, in
einem Falle zu beweisen, daß eine Natureinrichtung, es mag sein,
welche es wolle, ganz und gar keinen Zweck habe.‘“ — Gegen das
Prinzip als bloße Regel, als Idee habe ich nichts einzuwenden.
3) ‚Der reinen Idee kann in der Welt der Objekte nichts adäquat
entsprechen; sie ist aus transzendentalen, d. h. formalen Begriffen von der
ruhebedürftigen Vernunft erzeugt, ein. Merkstein mit großem Fragezeichen
für das Ende unseres Wissens. Unser Verstehen hat hier seine Grenze,
vollkommen begreiflich ist hier nichts mehr als die eigene Vernunft, wie sie
allen denkenden Menschen zuerteilt ist. Niemals ist es gelungen, der Ver-
nunftidee theoretisch ein Objekt zu bestimmen, aber noch mehr: das kann
auch nie gelingen, die Vernunft wird dialektisch, wo sie ohne das Steuer der
Sinne die Küsten der Erfahrung verläßt.“ L. Goldschmidt, „Zur Wieder-
erweckung Kantischer Lehre‘, 1913.
*g 2, Heft
116 Dr. Anton Krausse:
Wird freilich die teleologische Idee unvernünftigerweise als
konstitutives Prinzip genommen, dann haben die Naturforscher
allerdings Veranlassung dagegen zu kämpfen. Es sei kurz auch
darüber referiert, was Kant über die so entspringenden beiden
Fehler ausführt, wenn Vernunft den Boden der Erfahrung verläßt
und in den Höhen des Unbegreiflichen schwindlig wird.
Den ersten Fehler nennt Kant die ‚faule Vernunft“ (‚ignava
ratio“). Hier sieht die Naturforschung an irgend einem Punkte ihre
Untersuchung für schlechthin vollendet an, ‚die Vernunft begibt
sich zur Ruhe‘ (wo sie doch weiterforschen sollte). So wird die
„Idee‘“ dogmatisch genommen; die ‚höchste Intelligenz‘, die alles
so weislich geordnet, wird statuiert; darauf ein theologisches
System gegründet (Physikotheologie). Da hat es die Vernunft
freilich bequem, statt zu forschen, beruft sie sich dann ‚auf den
unerforschlichen Ratschluß der höchsten Weisheit‘, und ‚sieht die
Vernunftbemühung alsdann für vollendet an, wenn sie sich ihres
Gebrauches überhebt‘‘ — ratio ignava.
Der zweite Fehler heißt bei Kant ‚‚perversa ratio‘, die „ver-
kehrte Vernunft“; er sagt: Statt daß man nach der Idee der
systematischen Einheit als einer Regel diese Einheit in der Natur
(Naturgesetze) sucht, wird die Sache umgekehrt: die Wirklichkeit
einer systematischen Einheit wird im Voraus zu Grunde gelegt, da-
durch wird ein intelligenter Urheber ‚‚nötig‘‘, derselbe wird dann
„anthropomorphistisch bestimmt“, und dann werden der Natur
Zwecke „gewaltsam und diktatorisch‘ aufgezwungen, die doch
gesucht werden sollten. Die Natureinheit wird so aufgehoben durch
die Teleologie (,‚die bloß dazu dienen sollte, um die Natureinheit
nach allgemeinen Sätzen zu ergänzen‘) — ratio perversa —.
„‚Teleologie‘‘ als regulatives Prinzip ist wirklich eine harmlose
Sache, die recht nützlich und niemals schädlich sein kann. ‚‚Teleo-
logie‘‘ hat heute einen schlechten Klang für den Naturforscher,
aber nur deshalb, weil ihm immer bloß unvernünftige Teleologen
begegnet sind, vielleicht wird er seiner Wort-Antipathie Herr, wenn
er die Harmlosigkeit der vernünftigen Teleologie, die ‚nur eine
Idee‘, nur eine Regel ist, erkennt.
Oristano, Sardinien, Januar 1914.
„Entia non sunt creanda sine necessitate“.
(Fechners Pflanzenseele usw.).
Von |
Dr. Anton Krausse.
Kant schloß, am Ende des 18. Jahrhunderts, die ‚Kritik der
reinen Vernunft‘ mit folgenden hoffnungsvollen Worten! ‚,.. Der
kritische Weg ist allein noch offen. Wenn der Leser diesen in meiner
Gesellschaft durchzuwandern Gefälligkeit und Geduld gehabt hat,
„Entia non sunt creanda sine necessitate.‘‘ 117
so mag er jetzt urteilen, ob nicht, wenn es ihm beliebt, das Seinige
dazu beizutragen, um diesen Fußsteig zur Heeresstraße zu machen,
dasjenige, was viele Jahrhunderte nicht leisten konnten, noch vor
Ablauf des gegenwärtigen erreicht werden möge, nämlich die
menschliche Vernunft in dem, was ihre Wißbegierde jederzeit,
bisher aber vergeblich, beschäftigt hat, zur völligen Befriedigung
zu bringen.“ Was ist trotz Kant im ganzen 19. Jahrhundert
kritiklos phantasiert worden! ... Und leider auch von seiten der
Naturforscher wird beständig weitertranszendiert ... (Auch wird
das immer so bleiben.)
So mußte ich jetzt wieder viel von der ‚„Pflanzenseele‘‘ und
ähnlichem hören. Derartige Märchen werden ‚dem großen Publi-
kum“ als Wissenschaft vorgesetzt. Darüber einige Worte. Die Dis-
putation Ende des vorigen und Anfang des jetzigen Jahrhunderts
über die ‚Ameisenseele‘‘ und die ‚Bienenseele‘‘ hat viel Klarheit
gebracht; das meiste Verdienst dürfte E. Wasmann, S. J., hier haben
(dessen philosophische Schulung die der meisten anderen hier be-
teiligten Naturforscher zweifellos bei weitem übertrifft). Bethes
Theorie, die a. e. den Ameisen alle psychischen Fähigkeiten ab-
spricht, wurde zurückgewiesen. ‚Populär‘ ist sie jedenfalls nicht
geworden. (Schopenhauers bekanntes Wort ist nicht unsympatisch:
„Man muß wahrlich an allen Sinnen blind sein, um nicht zu erken-
nen, daß das Wesentliche und Hauptsächliche im Tiere und im
Menschen dasselbe ist und daß, was beide unterscheidet, nicht im
Primären, im Prinzip, im Archäus, im inneren Wesen, im Kern
beider Erscheinungen liegt, ..... sondern allein im Sekundären,
im Intellekt, im Grad der Erkenntniskraft, welcher beim Menschen,
durch das hinzugekommene Vermögen abstrakter Erkenntnis,
genannt Vernunft, ein gleich höherer ist, jedoch erweislich nur
vermöge einer größeren zerebralen Entwicklung, also der soma-
tischen Verschiedenheit des einzigen Teiles, des Gehirns, und na-
mentlich seiner Quantität nach. Hingegen ist das Gleichartige
zwischen Tier und Mensch sowohl psychisch als somatisch ohne
allen Vergleich mehr.‘‘)
Recht „populär“ dagegen ist das andere Extrem geworden.
Ohne Kritik teilt man den Tieren die höchsten psychischen Fähig-
keiten zu (abstraktes Denken). So lange noch irgendeine Möglich-
keit vorhanden ist, . die beobachteten Erscheinungen durch
ein niedrigeres Prinzip zu erklären (die klugen Pferde),
dürfen nicht sofort hier die höchsten psychischen mensch-
lichen Qualitäten herangezogen werden, anderenfalls sind
eben den wüstesten Phantasien Tor und Tür geöffnet.
Das besagt der alte bewährte Satz der Philosophen: ‚Entia
non sunt creanda sine necessitate““. Naturforscher wie Büchner
und Marshall haben hier gesündigt. Schlimmer aber sündigten die
Philosophen. Sie schrieben sogar den Pflanzen, schließlich den
Atomen eine ‚Seele‘ zu. Besonders Fechner beschäftigte sich mit
der „Pflanzenseele‘‘ — trotz Kant. Vor mir liegt Baumanns ‚Ge-
2. Heft
118 Dr. Anton Krausse: ‚„Entia non sunt creanda sine necessitate.“
samtgeschichte der Philosophie‘ (Gotha 1903); es dürfte den
Naturforscher eigenartig anmuten, was Baumann — in Form eines
Extrakts — sagt: ‚Seine (Fechners) Hauptschriften sind: ‚Nanna
oder über das Seelenleben der Pflanzen‘; ‚Zend-avesta oder über
die Dinge des Himmels und des Jenseits‘ (d. h. von den Sternen-
geistern = Engeln)“ etc. etc. (l. c., pag. 398). — Pag. 399 etc.
referiert Baumann über Fechners Lehre: ... .. ‚Die Seele als das
eigentliche Band des ganzen Leibes ist eigentlich dieser selbst;
im engeren Sinne aber ist der Sitz der Seele Gehirn, Rückenmark,
Nerven. Der Geist, welcher in den Seelen die für alle gleichen
Körpererscheinungen hervorruft, ist Gott; das Gesetz der Wechsel-
bedingtheit von Körper und Geist gilt auch für ihn: wie kein
menschlicher Gedanke ohne Gehirn, so ist auch kein göttlicher
ohne Welt und Bewegung möglich, d. h. im göttlichen Bewußtsein
ist ursprünglich die Welt mitgesetzt. Wie aber Körper und Seele
immer wechselbedingt sind, so sind auch unter Gott für die kleineren
Kreise zusammengehöriger Körper Seelen anzunehmen; so gibt es
eine Erdseele oder Erdgeist, so gibt es Sterngeister. Auch die
Pflanzen sind beseelt, d. h. haben eine an die Gegenwart gebundene
Empfindung und Triebe; alle Gründe gegen die Beseelung der
Pflanzen sind nichtig, und die Analogie der Tierseelen verlangt sie.
Die unorganischen Körper sind zwar nicht tot, sie sind ja in sich
Kraft (und eigentlich Gedanken Gottes), aber immer und völlig
schlafend.‘“ Was soll der Naturforscher zu diesen Pflanzenseelen,
Erdseelen, Sterngeistern und schlafenden Steinen als Gottesge-
danken sagen? Mein alter Satz: ‚„Entia non sunt creanda sine
necessitate‘‘ erscheint mir mehr wert als alle diese Phantasien‘).
Die Betrachtung eines Amuisengehirns konnte den Natur-
forscher (Büchner, Marshall) in der Tat leicht verführen, die höch-
sten psychischen Qualitäten anzunehmen, das ist noch verständ-
licher als Bethes Verneinung aller psychischen Fähigkeiten (er
eugnete nicht nur das ‚‚Lernen‘‘ bei Ameisen, sondern überhaupt
Empfindung, Sinneswahrnehmung — trotz aller Sinnesorgane);
ins Reich der Mythologie aber gehört die ‚„Pflanzenseele‘‘, die Erd-
seele und die Sterngeister aber wollen wir neidlos dem ‚‚Meta-
physiker‘ überlassen. —
Oristano, Sardinien,
Januar 1914.
1) „Wie eine Zufluchtsinsel in dem wüsten Ozeane metaphysischer
Spekulationen hat unser Jahrhundert Kantischer Lehre wieder zugesteuert.
Die bedeutenden Denker philosophischer Romantik haben. ihren Einfluß
auf ihre Zeit geübt; aber nicht um Beherrschung der Geister, sondern um
Erkenntnis hat sich theoretische Philosophie zu bemühen, denn die be-
scheidenste Wahrheit wiegt mehr als das gleißendste Phantasiegebilde,
das der kritische Anhauch umbläst.‘“ Goldschmidt, 1. c.
Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Stände usw. 119
Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen
west-undzentralafrikanischen Heteroceren.
Von
Arnold Schultze.
Hierzu Tafel I-VI.
(Fortsetzung.)
Fam. BRAHMAEIDAE.
26. Brahmaca bramarbas Karsch. Ent. Nachr. XXI. (1895),
Nr. 22, p. 337, T. 1, Fig. 5.
Hierzu T. IV u. VI, Fig. 3, 3a.
Die Raupen der afrikanischen Brahmaea-Arten sind deshalb
ganz besonders interessant, weil sie die weichenZapfen, die die Rau-
pen derasiatischen Brahmaea-Arten in den älteren Stadien verlieren,
bis zur Verpuppung beibehalten, und zwar in einer Vollkommenheit
der Ausbildung, die große Übereinstimmung mit der Anordnung
der Tuberkeln bei dem bestentwickelten Saturniiden-Typ zeigt.
Hierdurch ist — abgesehen von andern Merkmalen — ein nicht zu
verkennender Hinweis auf die nahe Verwandtschaft der Brahmae-
iden mit den Saturniiden gegeben. Aber auch eine gewisse Ähnlich-
keit mit manchen Notodontiden-Raupen ist vorhanden.
Bei der Raupe von Drahmaea bramarbas, wo die Ausbildung
der Tuberkeln noch am wenigsten auffallend in Erscheinung tritt,
bilden die beiden Reihen von weichen, aber verhältnismäßig
spitzen, Dorsalzapfen der Glieder 2—10, gewissermaßen die natür-
liche Verlängerung der hier, besonders auf den Gliedern 2, 3,
stark ausgezogenen Rückenwulste. Die Rückentuberkeln des
11. Gliedes dagegen sind zu einem scharf abgesetzten fingerförmigen
Zapfen vereinigt, der an Länge den Durchmesser des Segmentes
nicht unerheblich übertrifft. Als weitere Merkwürdigkeit der Dor-
salzapfen verdient hervorgehoben zu werden, daß sie, worauf weiter
unten noch eingegangen werden soll, in gewissem Sinne erektil
sind. Die übrigen Tuberkeln treten nur in Gestalt kleiner Wärzchen
auf. —
Die Raupe ist, besonders auf den Rückentuberkeln, mit weichen,
äußerst kurzen und feinen Härchen spärlich besetzt.
Das höchst abenteuerlich aussehende Tier variiert in der
Grundfarbe, wie andere Raupen mit ähnlicher Schutzfärbung, von
hellledergelb bis bräunlich violettgrau. Auf diesem Grunde findet
sich eine aus zahlreichen und unregelmäßigen kastanien- bis
schwarzbraunen Linien und Bändern gebildete achatartige Längs-
marmorierung. Die Spitzen der Tuberkeln, um die herum die
Marmorierung strahlenförmig angeordnet ist, bleiben von dieser
Zeichnung im allgemeinen frei. Am dunkelsten ist die Zeichnung
auf dem Rücken zwischen den Dorsalzapfen der Glieder 6—10
und aufdemhintern Teilder Bauchfüße, besondersdererdes9.Gliedes,
2. Heft
120 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
wo sie sich — bei den hellen Stücken am deutlichsten — zu einem
dunklen Gürtel nach oben erweitert. Recht bemerkenswert ist die
Zeichnung des Dorsalzapfens auf dem 11. Gliede. Er ist dunkel
violettgrau und mit zahlreichen kreisrunden hellledergelben Fleck-
chen übersät, die vielfach zusammenfließen. In der Mitte jedes
dieser Fleckchen steht, meist von einem winzigen schwarzen Punkt
markiert, ein kurzes schwarzes Härchen.
Die Luftlöcher sind schwarz und unterbrechen durch ihre
helle Umgebung einen mehr oder weniger verschwommenen dunkel-
braunen Seitenstreifen. Der Kopf ist, je nachdem, ledergelb bis
braun, desgleichen die Brustfüße.
Ich entdeckte die Raupe von Brahmaea bramarbas inmitten
der Regenzeit (Juli) im dichtesten Unterholz des Hochgebirgs-
urwaldes bei Bamenda (1500 m ü. M.) an Tylophora sylvatica Decne.
(einer in Westafrika weitverbreiteten rankenden Asclepiadacee), wo _
sie infolge ihrer Schutzfärbung schwer zu finden war.
Wenn die Raupe kriecht oder frißt, hängen die längeren
Rückentuberkeln mehr oder weniger schlaff herunter, wenn sie
aber Drohstellung oder Ruhestellung — und zwar diese den Kopf
nach unten — einnimmt, werden, offenbar infolge einer besonderen
Muskelkontraktion, die Säfte in denZapfen gestaut, so daß diese
sich straff aufrichten; hierbei wird das Hinterteil erhoben. In der
Ruhestellung streckt die Raupe zudem das vorderste Bauchfuß-
paar soweit vor, daß der Kopf und die Brustfüße zwischen diesem
verborgen sind. Hierbei wird das vierte Segment so stark nach oben
und nach einer Seite herausgepreßt, daß dadurch und durch die
hängende Haltung allein die Erektion der vordern Zapfen erklärt
wäre. Das Tier hängt dann nur an den drei oder zwei letzten Bauch-
fußpaaren. In dieser Stellung verbringt die Raupe die Zeit, in der.
sie nicht frißt und ähnelt so täuschend einem trockenen, stark zu-
sammengeschrumpften Blatt. Gelingt es dem Tier nicht, einen
etwaigen Gegner zu täuschen und berührt man sie, so schlägt sie
mit dem Vorderteil hin und her und führt dabei, wahrscheinlich
mit den Mandibeln, ein knisterndes Geräusch aus, ganz so, wie
das z. B. einige der Lobobunea-Raupen tun.
Die Raupe verwandelt sich unter Blättern am Boden zu einer
schwarzbraunen Puppe (T. VI, F. 3, 3a), die dadurch ausgezeichnet
ist, daß neben dem Cremaster beiderseits nach der Bauchseite zu
zwei ziemlich lange warzenförmige Chitinfortsätze stehen.
Durch die Unzuträglichkeiten des Transportes, wahrscheinlich
kurz vor dem Schlüpfen, starben sämtliche aus den wenigen Raupen
erhaltenen Puppen ab. Da indessen eine der Puppen den schon voll-
kommen entwickelten und ausgefärbten Falter barg, war die Zu-
gehörigkeit zu Brahmaea bramarbas unschwer festzustellen.
27. Brahmaea lucina Drury, Ill. Exot. Ins. III, T. 34, Fig. 1
(1780). | |
Die Raupe dieser Art zeigt die Entwicklung der Tuberkeln
noch vollkommener als die von bramarbas. Die Zapfen sind durch-
Schultze
Archiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914, Abt.A. Tafel W.
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4Schultze del. 2.I.Thomas,Lith. Irst, Berlrr.
| Schultze: West-und centralafrikanische Heteroceren.
N Schultze
| Archiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914, Abt.A.
Tafel V.
LI Ihomas.Iik.Inst,Berän .
| Schultze: West-ınd centralafrikanische Hetero ceren.
es A Rn
ee... 3 a 0 Sehultze
Archiv für Naturgeschichte. 80. Jahrgang 1914, Abe Tafel V1.
Se
Be
Liehtdruck von Albert Frisch, Berlin W.
Schultze: West- und zentralafrikanische Heteroceren. er
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 121
weg länger, etwas dünner und schärfer abgesetzt. Der Dorsalzapfen
‚auf dem 11.Gliede ist viel beweglicher als bei der vorigen Art und
kann nach vorne bis auf den Rücken heruntergelegt werden.
Die Raupe ist beinahe vollständig schokoladebraun und besitzt
einen stark porzellanartigen Glanz. Die Längsmarmorierung ist
viel schwächer, und nur bei genauerem Zusehen erkennbar. Der
Dorsalzapfen des 11. Gliedes ist bleigrau und gelblich gefleckt.
In ihrem Gebaren unterscheidet sich die Raupe der lucina
dadurch sehr wesentlich von der bramarbas-Raupe, daß sie die
geringste Erschütterung der Futterpflanze sofort mit sehr ener-
gischen Bewegungen des auf Glied 11 stehenden Dorsalzapfens
quittiert.
Sie wurde von mir im April bei Gadjifu (Urwaldtiefland am
oberen Croßfluß) ebenfalls an einer rankenden Asclepiadacee,
nämlich Ceropegia conrawi K. Sch., und zwar im Sekundärwald,
angetroffen. Die Verwandlung erfolgt genau wie bei bramarbas
am Boden unter Blättern. Der einzige Falter, den ich aus den er-
haltenen Puppen zur Entwicklung brachte, schlüpfte nach etwa
dreiwöchiger Puppenruhe am 16. Mai (Beginn der Regenzeit). Er
saß, wie die asiatischen Brahmaea-Arten, mit flach dachförmig
gelegten Flügeln.
Fam. STRIPHNOPTERYGIDAE.
28. (?) Janomima mariana R. White, Ann. Nat. Hist. XII,
p- 264 (1843).
Bei Holma im Mandara-Gebirge (Nord-Adamaua) traf ich zu
Beginn der Trockenzeit auf Bäumen der verschiedensten Arten
riesige „Bärenraupen‘, die einer ums Doppelte vergrößerten Pleretes
matronula-Raupeglichen. Diese Raupenerreichten eineLängevon ca.
12 cm, bei der Dicke eines Daumens. Das Tier ist tiefschwarz und
trägt auf den Wärzchen Kränze von schwarzen, lose sitzenden und
stark juckenden Stacheln*), außerdem 8 cm lange schwarze, weiß
gespitzte Haare. Der Kopfist schwarz, die Luftlöcher sind blutrot.
Die Raupen lagen während der Ruhe quer über dünnen Ästen,
wobei sie Vorder- und Hinterteil herunterhängen ließen, und fielen
durch die dunkle Färbung weithin auf. Sie waren ziemlich stark
von einer roten Milbe besetzt.
Die von mir gesammelten erwachsenen Exemplare verwan-
delten sich, ohne Futter anzunehmen, in einem zwischen Laub am
Boden angelegten lockern Gespinnste zu einer schwarzbraunen
Puppe mit porzellanartigem Glanz.
Die Falter, welche inmitten der Trockenzeitnach etwa 7Otägiger
Puppenruhe schlüpften, entwickelten sich nur unvollständig, lassen
aber immerhin erkennen, daß sie entweder zu Janomima marıana
oder doch einer nahe verwandten Art gehören.
*) Gewisse Janiden-Raupen, die im Urwaldgebiet auf Kräutern am
Boden leben, sind von den Eingeborenen wegen der nesselnden Kigen-
schaft der Haare außerordentlich gefürchtet.
2. Heft
122 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
Fam. NOTODONTIDAE.
29. Hoplitis phyllocampa Trim. Trans. Ent. Soc. Lond. (1909),
p. 4, T. I, Fig. 2b—e.
In der oben zitierten Arbeit von Aurivillius ist in Textfigur 3
die von mir angefertigte Skizze einer Notodontiden-Raupe verviel-
fältigt, die ich nicht zur Entwicklung brachte. Jetzt erkenne ich
in der von Trimen (Trans. Ent. Soc. London [1909], p. 4, T. I,
Fig. 2b—e) beschriebenen und abgebildeten Raupe von Hophtis
phyllocampa dieses Tier wieder. Ich fand diese Raupe bei Yola
(Adamaua) an Combretum — der auch von Trimen angegebenen
Futterpflanze — wo sie an den jungen Zweigspitzen sitzend mit
den erhobenen letzten, auf der Bauchseite blattähnlich gezeich-
neten Segmenten täuschend ein junges Blatt nachahmte.
30. Stauropus alchorneae nov. spec.
Hiierzu:.1.. VA; Pie, A.
Diese neue Art, von der mir ein @ zur Beschreibung vorliegt,
ist in der Grundfärbung bräunlichgrau. Kopf, Thorax, Vorder-
beine und die Rückenseite der ersten Abdominalringe sind dicht
mit hell moosgrünen Haaren durchsetzt. Auf der Oberseite sind
die Vorderflügel ziemlich dicht mit braunen und moosgrünen
Schuppen bestreut. Außerdem finden sich hier folgende Zeich-
nungen: Der wurzelwärts gelegene Teil des Hinterrandes, die Wur-
zel und der Vorderrand sind mit moosgrünen, z. T. stark aufge-
richteten Schüppchen so dicht bestreut, daß hier die grüne Farbe
vorherrscht. Dicht am Ausgang der Rippe 2 und hinter dieser ge-
legen in der Mitte der Zelle und am Ende dieser steht je ein aus
schwarzbraunen und grünen halbaufgerichteten Schuppen zusam-
mengesetzter Fleck, von denen der am Ende der Zelle nierenförmig -
ist. Ferner sind saumwärts der Zelle vier schmale, aus einzelnen
Fleckchen zusammengesetzte Ouerbinden vorhanden: Eine sehr
undeutliche, aus einzelnen schwarzbraunen Schuppen gebildete,
dicht hinter der Zelle, eine von grünen halbaufgerichteten Schuppen
gebildete w förmig geschwungene, dicht hinter dieser und ziemlich
genau über die Mitte verlaufend, weiter ungefähr parallel mit dem
Saume eine ebenso gefärbte und schließlich eine bis an die braun-
grauen Fransen reichende hellgrüne Saumbinde, die in jedem der
Felder die Zeichnung eines griechischen 2 bildet. Diese 2 Zeich-
nung ist nach dem Saume zu offen und schwarzbraun ausgefüllt
und in den Feldern 7 und 8 zu je einem breiten grünen Wisch
wurzelwärts erweitert.
Auf den Hinterflügeln, die saumwärts etwas dunkler sind als
an der Wurzel, ist die Saumhälfte des Vorderrandes durch schwarz-
braune und grüne Härchen und Schuppen verdunkelt und mit einem
grünen Saumflecken und einem grünlichweißen, schmalen Quer-
fleck gezeichnet.
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 123
Die Unterseite ist einfarbig braungrau und läßt nur in der
Saumhälfte des Vorderrandes eine mattockergelbe Aufhellung er-
kennen.
Die Flügelspannung beträgt 31 mm.
Ein 2 Coll. Schultze.
Die Raupe fand ich im Urwald bei N’kore (Gebiet des oberen
Croßflusses) an dem pappelartigen Laube von Alchornea (Eu-
phorbiacee). Sie glich außerordentlich der Raupe von Staurodus
fagi und war abgesehen von der geringen Größe von dieser nur
dadurch zu unterscheiden, daß die letzten Segmente orangegelb
gemischt waren. Die Verwandlung geschah zwischen zwei zu-
sammengesponnenen Blättern. Der Falter schlüpfte nach 14 Tagen
‚am 10. V. 1906.
Wenn bei irgendeiner Art, so ist man bei Siauropus alchorneae
berechtigt, für die systematische Einreihung des Falters die ersten
Stände als maßgebend anzusehen. Wahrscheinlich werden später
auch die Gattungen Desmeocraera und Sitauropussa, wenn deren
Raupen bekannt sein werden, mit Siauropus vereinigt werden
müssen.
Fam. GEOMETRIDAE.
31. (?) Zamacra flabellaria Heeger. Btr., p.6, Fig.6—11 (1838).
Eine Raupe, die ich von derjenigen dieser Art nicht unter-
scheiden konnte, fand ich bei Bamenda im Graslandhoch (1500 m
ü. M.) an einer Senecio-Art, ohne sie zur Verpuppung bringen zu
können. Wenn es sich hier tatsächlich um flabellaria handeln
sollte, so würde das Verbreitungsgebiet dieses dem Mittelmeer-
gebiet angehörenden Spanners fast bis zum Aquator reichen.
Fam. SPHINGIDAE.
32. Acherontia atrobosL. Syst. Nat.ed. X,p.490, Nr. 8 (1758).
Die Raupe des ‚Totenkopfes‘‘ habe ich mehrfach im ganzen
hier besprochenen Gebiet angetroffen, und zwar fast immer die
braune Form. Im Urwaldgebiet fand ich sie an Datura-Arten, in
den Steppengegenden Adamauas an der Verbenacee Vilex cuneata,
einem der typischen Steppenbäume. Die Falter sind in Kamerun,
wohl infolge der raschen Generationsfolge, recht klein und unan-
sehnlich.
32. Herse convolvuli L. Syst. Nat. ed. X, p. 490, Nr. 6 (1758).
Die Raupe von convolvuli wurde von mir während der Trocken-
zeit (Dezember, Januar) in Mengen am Tschadsee auf solchen
Feldern angetroffen, auf denen Jdomea batatas gepflanzt war. Im
Gegensatz zu unseren Breiten, wo die Raupe eine nächtliche Lebens-
weise zeigt, saßen hier die Tiere trotz der enormen Sonnenstrahlung
selbst während der Mittagsstunden frank und frei an ihrer Futter-
pflanze.
Der einzige Falter, ein 2, den ich aus solchen Raupen züchtete,
ist klein, sehr hell gefärbt und hat die dunklen Zeichnungen wenig
ausgeprägt.
2. Heft
124 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
34. Acanthosbhinx güssfeldti Dew. Mitth. Münch. Ent.-Ver.
IIFP. a0, 1.2.0121.
Aurivillius übermittelt (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, p. 43)
eine durch Sjöstedt mitgeteilte Beschreibung von der Raupe des
Acanthosbhinx güssjfeldi. Da diese Beschreibung einige Abwei-
chungen gegenüber der von mir gefundenen güssfeldti-Raupe zeigt
und somit offenbar eine Variabilität in den ersten Ständen auch bei
dieser Art — wie bei so vielen anderen Sphingiden — vorliegt, so
führe ich die seinerzeit darüber gemachten Notizen hier an:
Die von mir gefundene Raupe war graugrün, dunkelgrün
geädert und dicht mit kleinen grünen, z. T. gelb gespitzten Dornen
besetzt. Diese Dornen erreichen eine bedeutende Länge und Stärke
dort, wo sie in dem zitrongelben (Sphingiden-) Schrägstreifen
stehen, sind hier zudem gelb gefärbt. Die Dornen sind nicht wıe
bei der von Fawcett abgebildeten Raupe des Lodhostethus demolini
(Trans. Zool: Soc. London XV, Pt. VI, T. XLVIII, Fig. 7) in der
auch bei den Saturniiden angetroffenen regelmäßigen Weise an-
geordnet, es ist vielmehr deutlich erkennbar, daß wir es hier mit
nichtsanderem zutunhaben, als mit verschieden stark ausgebildeten
Hautkörnchen, jener Eigentümlichkeit der Epidermis, die für die
Raupen der Ambuliciden so ungemein charakteristisch ist.
Die Luftlöcher, der Kopf und der Nachschieber sind hell-
braunrot.
Ich fand die Raupe Ende der Regenzeit an Bridelia, einer in
sekundären Partien oft ganze Bestände bildenden weitverbreiteten
Euphorbiacee. Sie verwandelte sich tief in der Erde in eine dünn-
schalige rotbraune Puppe, ähnlich der von Fawcett (l. c., Fig. 8)
abgebildeten des Lophostethus demolinii. Der Falter erschien nach
31, Wochen.
Acanthosphinx güssfeldti ist anscheinend im ganzen Urwald-
gebiete verbreitet und scheint durch die Futterpflanze hauptsäch-
lich an sekundäre Partien gebunden zu sein.
39. Rhadinopasa hornimanıi Druce, Ent. M. Mag. XVI, p. 268
(1880).
Bei der Raupe dieser Art wird es noch weit deutlicher als bei
Acanthosphinx, daß die Dornen, die auch sie auszeichnet, nichts
sind als umgebildete Körnchen der Haut. Die Raupe ist gekörnelt
und dicht quergerunzelt, einzelne der Körnchen sind zu kleinen
scharfen Dornen verlängert, mit denen die ganze Haut unregel-
mäßig übersät ist; an Stelle des üblichen Sphingiden-Hörnchens
auf dem 11. Gliede findet sich ein Büschel von fünf oder mehreren
verschieden langen Dornen. Die Grundfarbe ist papageigrün, die
zu Dornen umgebildeten Hautkörnchen (einschließlich des Dorn-
büschels auf Segment 11) sind pfirsichrot, die Luftlöcher braunrot,
Kopf und Nachschieber dunkelfleischfarben.
Ich fand die Raupe mehrfach zu Beginn der Regenzeit im
Unterholz des Urwaldes an strauchartigen Exemplaren (ob Wurzel-
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 195
schößlingen ?) einer Leguminose mit großen Fiederblättern, mußte
aber die Erfahrung machen, daß sie überaus empfindlich und sehr
schwer zu züchten ist. Die Zucht gelingt nur, wenn man der zur
Verpuppung reifen Raupe die Möglichkeit verschafft, mindestens
einen halben Fuß tief in die Erde zu dringen. Wahrscheinlich aber
geht das Tier in der Freiheit noch tiefer in die Erde. Vor der Ver-
puppung ist die Raupe auffallend unruhig und vermag sich, wenn
man sie berührt, 20—30 cm hoch emporzuschnellen. Erst 14 Tage
nach dem Eindringen in die Erde erfolgt die Verwandlung in die
äußerst dünnschalige, glänzend rotbraune Puppe, die ähnlich der
von Lophostethus ist. Sie geht ziemlich sicher ein, wenn man sie
aus ihrer Erdhöhle herausnimmt. Der eigentümliche Falter er-
scheint nach 10wöchentlicher Puppenruhe.
An derselben Futterpflanze, an der ich die Raupe von Rha-
dinopasa hornimani fand, traf ich noch zwei andere hierhergehörende
Raupenformen an, die ich leider nicht zur Entwicklung brachte,
die aber möglicherweise nur Spielarten deroben beschriebenen Form
sind. Die eine dieser Formen war dunkelockergelb, die andere hell-
grün; bei beiden waren die Dörnchen glänzend blauschwarz. Die
grüne Form hatte gelblichbraunen Nackenschild, dunkelwachs-
gelben Kopf, braunrote Luftlöcher und Füße, sowie Nachschieber
und Afterklappe von eben dieser Farbe.
Die Raupe von Rhadinobasa hornimani gehört zweifellos zu
den interessantesten der bekannten Sphingidenraupen. Durch die
Stellung, die Rothschild und Jordan in ihrer Revision der Sphin-
giden den gerade durch ihre Raupen so merkwürdigen Gattungen
Rhadinobasa und Acanthosbhinx zueinander und zu anderen Gat-
tungen geben, scheint mir bewiesen zu sein, wie unangebracht es
ist, bei Aufstellung eines Systems nur die morphologischen Eigen-
schaften der Imagines als ausschlaggebend anzusehen.
36. Pseudoclanis postica f. occidentalis Rothsch. u. Jord. Rev.
Sphing., p. 222.
Die Raupe dieser Form, die ich Anfang Februar im Urwald bei
Bascho (Gebiet des oberen Croßflusses) fand, zeigt einige Abwei-
chungen von der Beschreibung und Abbildung der postica-Raupe,
die Fawcett (Trans. zool. Soc. London XVII, Pt. 2, p. 174, T. VII,
Fig. 1) gibt. Die von mir gefundene Raupe ist der vom Smerinthus
ocellata ähnlich; grün, gekörnelt mit schrägen Seitenstreifen und
zwei Rückenlinien, die aus heller gefärbten Körnchen bestehen.
Das Horn ist bleifarben, grünlich gekörnelt;; die Luftlöcher sind leb-
haft türkisblau (nicht rot!). Ich fand die Raupe an einem wahr-
scheinlich zur Gattung Sparmannia gehörendem Strauch. Der
Falter erschien nach 14tägiger Puppenruhe.
37. Phylloxiphia formosa nov. spec. {.
Hierzis /T.. ‚VI, Fig..5, 52.
Diese schöne neue Art kommt in der Zeichnung der Flügel
der Phylloxiphia oberthueri Rothsch. u. Jord. nahe, unterscheidet
2. Heft
126 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
sich im Habitus aber von dieser besonders dadurch, daß Hinter-
und Außenrand der Vorderflügel nicht in gleichmäßiger Rundung
ineinander übergehen, sondern eine deutliche Ecke bilden; auch ist
die Spitze der Vordertlügel weniger deutlich ausgezogen.
Kopf und Thorax sind olivbraun, dieser auf der Unterseite,
ebenso wie der Hinterleib heller gefärbt (bräunlich olivgelb). An
der Basis der Palpen steht jederseits ein Büschel schmutzig-karmin-
roter Haare. Die Beine sind dunkelveilbraun, die Vorderbeine auf
den Schienen rosarot überhaucht. Die Fühler sind schmutzig-
rosarot, deren Zähnchen olivbraun.
Auf der Oberseite stimmt die Grundfarbe der Vorderflügel
mit der des Kopfes und Thorakalrückens überein. An der Basis
steht in F. 1 ein schmaler, saumwärts spitz ausgezogener dunkel-
olivbrauner, nach vorne scharf hell rosarot begrenzter Fleck.
Ferner finden sich hier in dunklerer Abtönung der Grundfarbe
folgende Zeichnungen: ]n der Wurzelhälfte zwei verschwommene,
dicht nebeneinander liegende, am Vorderrande wurzelwärts zurück-
gebogene Querbinden, dann hinter der Mitte vier Ouerbinden, die,
wenn auch am Hinterrande deutlich konvergierend, mit den Quer-
binden der Wurzelhälfte bis zur Rippe 4 annähernd parallel laufen,
sich dann aber dem Apex nähern. Hierbei werden die drei inneren
dieser Binden zunächst undeutlich, erreichen dann aber, sich stän-
dig erweiternd, als wurzelwärts offene Bogen den Vorderrand. Die
äußerste Ouerbinde, ganz gestaltet wie die entsprechende bei
oberthueri, erreicht, bei R. 5 gezackt, als schmale saumwärts rötlich-
grau aufgehellte Linie den Apex. Vor diesem am Vorderrande steht
ein großer grauschwarzer Fleck. Abgesehen von diesen Zeichnungen
sind die Vorderflügel in der hinteren Hälfte, welche etwa durch
den Hinterrand der Zelle und die in den Apex auslaufende Linie
fast diagonal begrenzt wird, glänzend rötlich violettgrau über-
haucht, ausgenommen einen großen verschwommenen Fleck am
Analwinkel.e Durch diese Tönung, über die verstreut einzelne
schwärzliche Schuppen bemerkbar sind, wird die Bindenzeichnung
bei gewisser Beleuchtung deutlicher markiert. Auch der grau-
schwarze Subapicalfleck geht wurzelwärts in einen verschwom-
menen großen Fleck aus ähnlichen, nur lebhafter rosarot getönten
Schuppen über. Der Vorderrand ist schmal orange einge-
faßt. | |
Die Hinterflügel sind bräunlich karminrot, am Vorderrande
blaßockergelb, saumwärts durch graue Schuppen verdunkelt und
nach dem Innenrande zu über olivgrau allmählich in schmutzig-
ockergelb übergehend. Außerdem findet sich am Außenrande dicht
hinter dem Analwinkel ein verschwommener, rötlich N
Fleck. Die Fransen sind lebhaft ockergelb.
Die Unterseite ist olivgelb. Die Vorderflügel sind hier in der
Wurzelhälfte karminrot überhaucht. Von den Binden sind nur die
postmedianen dicht vor dem Vorderrande erkennbar, besonders
die äußerste (im Apex endende) als fast gerade, dunklere, saum-
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 197
wärts aufgehellte Linie. Im Saumteil sind die Vorderflügel ziemlich
dicht mit schwarzen Schuppen bestreut.
Die Hinterflügel sind am Innenrande karminrot verdunkelt
und lassen hinter der Mitte drei undeutliche dunklere gezackte
Ouerlinien erkennen, deren mittelste am besten entwickelt ist.
Die Flügelspannung des einzigen mir vorliegenden Stückes,
eines d, beträgt 102 mm.
Die ausgewachsene Raupe dieses Falters fischte ich im oberen
Großflußgebiet Anfang Juni 1905 aus einem Bache auf, so daß
es mir nicht möglich war, die Futterpflanze ausfindig zu machen.
Das Tier hatte große Ähnlichkeit mit der Raupe von Smerinthus
populi und war einschließlich des Hörnchens matt hellgrün; es
verwandelte sich tief in der Erde zu einer dünnschaligen braunen
Puppe. Der Falter erschien nach ca. 3 Wochen.
38. Deilephila nerii L. Syst. Nat. ed. X, p. 490, Nr. 5 (1758).
Die Raupe dieses im ganzen Gebiet anzutreffenden Falters
lebt auf verschiedenen Rubiaceen, besonders dem großblättrigen
Sarcocebhalus esculentus. Die Augenzeichnung ist nach meinen
Beobachtungen niemals blau wie bei europäischen Exemplaren,
sondern stets schön pfirsischrot. Die aus dem Urwaldgebiet stam-
menden Falter zeichnen sich durch besonders satte Färbung der
rosaroten Zeichnungen aus.
39. Nephele accentifera Beauvois, Ins. Afr. Amer., p. 264,
T. 24, Fig. 1 (1805).
Da mir das Alkoholmaterial, das ich von der Raupe dieser
Art besaß — ebenso die dazu gchörenden Aufzeichnungen — ver-
loren gegangen ist, kann ich hier nur nur die folgenden kurzen
Angaben machen: Die Raupe glich im Habitus derjenigen der
folgenden Art. Die Zeichnung war gleichfalls wie bei dieser ange-
ordnet und bestand aus weißlichen Schrägstreifen auf bald mehr
srünlichem, bald mehr rötlichem Grunde. DieRaupen von Nephele
accentifera sind fast das ganze Jahr über in den verschiedensten
Altersstadien, angroßblättrigen Ficus-Arten, hauptsächlich jüngeren
Bäumchen, anzutreffen. Die Verwandlung erfolgt zwischen zu-
sammengesponnenen Blättern auf dem Strauch oder am Boden.
40. Nephele rosae Butl. Proc. Zool. Soc. London, p. 14, Nr. 30
(1875).
| Hierzu T. V.
Die Raupe dieser Art ist wie die von accentifera auf dem 3. und
4. Gliede beträchtlich aufgetrieben, nach vorne aber stark verjüngt
und hat somit den bei den Sphingiden so häufig vorkommenden
Habitus der ‚Schweinskopfraupen“. Die Grundfarbe ist ein
saftiges Grasgrün, das auf der Rückenseite, besonders der vorderen
Glieder, in ein lebhaftes gelbliches Smaragdgrün übergeht. Die
Zeichnung besteht aus weißen, bezw. weißlichen verschwommenen
Schrägstreifen, die auf den Gliedern 5—7 und 10 am breitesten
sind. Zwischen diesem Schrägstreifen ist die grüne Grundfarbe
2. Heft
128 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
stellenweise wolkig verdunkelt. Über die Mitte des Rückens ver-
läuft eine veilchenblaue Linie. Die kleinen Luftlöcher sind schwarz,
die Brustfüße bräunlich. Der Kopf ist hellgrün, das am Ende
kolbig verdickte und in ein feines Spitzchen auslaufende Horn auf
dem 11. Gliede ist blaßlila gefärbt und mit rötlich violetten Pünkt-
chen bestreut.
Ich fand diese schöne Raupe im Gebiet des oberen Croßflusses
inmitten der Regenzeit (Anfang Juli) an Urwald-Lianen, die zu
der Rubiaceen-Gattung Ourouparia (Uncaria) gehören. Der Falter
erschien nach 3 Wochen.
41. Atemnora westermanni Boisd. Spec. Gen. Lep. Het. I,
p. 355, Nr. 38 (1875).
Die ersten Stände dieser weitverbreiteten Art sind ausreichend
bekannt; ich möchte ergänzend hinzufügen, daß ich die Puppe
zwischen lose zusammengesponnenen Blättern des Futterstrauches
(einer Rubiacee) in etwa Mannshöhe über dem Boden fand.
49. Euchloron megaera L. Syst. Nat. ed. X, p. 492, Nr. 19
(1758).
Die Raupen dieses prachtvollen Schwärmers fand ich ım Ur-
waldgebiet in einer Form, die von den mir bekannten Beschrei-
bungen etwas abweicht. Die von mir gefundene Raupenform ist
grünlich silbergrau mit wenigen dunkleren Schattierungen ge-
zeichnet; der Augenfleck ist zart violett. Die Raupe von Euchloron
megaera ist nicht allzuselten in sekundären Buschpartien an allen
Vitis- und Cissus-Arten anzutreffen; sie leidet sehr unter Schma-
rotzern. Die Verpuppung erfolgt zwischen zusammengesponnenen
Blättern an der Liane oder am Boden.
43. Hippotion celerio L. Syst. Nat. ed. X, p. 491, Nr. 10 (1758).
Die Raupe dieser häufigsten Sphingide von Kamerun ist außer-
ordentlich polyphag. Außer an Vitis und Cissus-Arten, lebt sie
an einer Anzahl von Araceen, darunter Dioscorea, an Balsaminen,
Jussieua und anderen Pflanzen.
Von den Sphingiden, die während der Dämmerung oft in
ganzen Schwärmen die prächtigen Blüten der Cribrum-Arten oder
blühende Bäumchen von Carica papaya besuchen, gehören sicher
fast 90% zu diesem Schwärmer.
a. Hippotion eson Cr. Pap. Exot. III, p. 57, T. 226, Fig. c
1779).
Auch bei dieser Art habe ich über die biologischen Verhältnisse
der gut bekannten Raupe nur einige ergänzende Angaben zu
machen. Obwohl Hidpotion eson viel seltener als celerio ist, be-
kommt man seine Raupe, im Urwaldgebiete wenigstens, weit häu-
figer als die der anderen Art zu Gesicht, weil abgesehen von den
oben erwähnten Pflanzen eine der auffallendsten Unterholzpflanzen,
die riesige Aracee Hydrosme (Amorphophallus) ihre bevorzugte
Nahrung bildet. Wo man dieses mächtige Blattgewächs in größerer |
Menge vorfindet, kann man mit ziemlicher Sicherheit auf die An-
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 129
wesenheit von eson-Raupe rechnen. Meist sind bereits durch die
noch zusammengerollten jungen Blätter von Raupen aller Alters-
stadien kreuz und quer Gänge gefressen.
Wenn sich viele Raupen in die vorhandene Nahrung teilen
müssen, werden unter Umständen die saftigen Riesenstengel der
Blätter bis auf den Boden abgeweidet. Die relative Seltenheit
der Falter ist wohl dadurch zu erklären, daß die Raupen in ganz
ungewöhnlichem Maße durch Schlupfwespen und Raupenfliegen zu
leiden haben.
45. Theretra cajus f. perkeo Rothsch. u. Jordan. Rev. Sphing.,
p. 781.
Die ersten Stände dieses Schwärmers sind mir zwar unbekannt
geblieben, doch möchte ich erwähnen, daß ich die Falter in Adamaua
am Spätnachmittage um eine Oldenlandia (Rubiacee) schwärmen
sah, die dicht über den Boden kriechend, ganze Rasen bildete.
Sollte Oldenlandia tatsächlich die Futterpflanze (oder eine der
Futterpflanzen) von Theretra cajus sein, so könnte man das mit
als Beweis für die nahe Verwandtschaft dieser Art mit Theretra
oldenlandiae (vergl. Aurivillius, Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, p. 27)
ansehen.
Fam. LYMANTRIIDAE.
46. Argyrosiagma niobe Weym. B.E. Z. 41, p. 89 (1896).
Die Puppe dieser Art ist bereits von Aurivillius (Ark. f. Zool.,
Bd. 2, Nr. 4, p. 57) beschrieben worden. Ich selbst habe im Urwald
bei Bascho (Gebiet des oberen Croßflusses) die dazu gehörende
Raupe gefunden, die ich hierunter beschreibe:
Die Raupe von Argyrostagma niobe gleicht durch die Anord-
nung der Behaarung auf den ersten Blick derjenigen von Orgyıa
antigua. Die Grundfarbe ist graubraun. Auf dem ersten Gliede
befinden sich beiderseits zwei nach vorne gerichtete, schwärz-
liche Haarbüschel, auf dem 11. zwei hintereinanderstehende. In
den Seiten stehen auf jedem Gliede nach außen und unten
gerichtete Haarbüschel. Diese sind — abgesehen vom 8. Gliede —
bräunlich, auf dem 8. Gliede, das einen weißen Rückenquerfleck
trägt, dagegen weiß. Weißlich gemischt sind auch die drei ersten
Glieder. Auf den Gliedern 4—7 steht je ein geschlossenes, oben
pyramidenförmig zugestutztes Büschel glänzend graubrauner
Haare, an dessem Grunde beiderseits ein kleines hellblaues schwarz
eingefaßtes, nach innen offenes Halbmöndchen sichtbar ist. Diese
Halbmöndchen finden sich indessen auch auf den folgenden
Gliedern. Aber auch die seitlichen Büschel und die Bürsten auf
Glied 1 und 11 haben an ihrem Grunde ähnliche Halbmöndchen.
Der Kopf ist rötlich-braun.
Die Raupe lebt polyphag an verschiedenen Sträuchern des
Unterholzes im primären Walde. Der Falter erscheint im März
nach nur 10tägiger Puppenruhe.
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 2,
130 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
Fam. ARCTIIDAE.
47. Amphicallia Pactolicus Butl. Proc. Zool. Soc. London
1888, p. 82.
Die Raupen dieserArt fand ich 1905 zu Beginn der Regenzeit,
gleichzeitig mit den Imagines bei Djutitsa (2000 m ü. M.) im Gras-
hochlande, in kleinen Kolonien an einer gelbblühenden krautigen
Papilionacee (wahrscheinlich einer Crotalaria). Damals fiel mir
gleich eine gewisse Ähnlichkeit dieser Tiere mit der Raupe unserer
Euchelia jacobaeae — auch im Gebahren — auf. Ich versäumte da-
mals, mir Notizen zu machen, doch kann ich aus der mir vor-
liegenden Fawcettschen Abbildung der Raupe von Amphicallia
bellatrix (Trans. zool. Soc. London XVII, T. VIII, Fig. 11) soviel
ersehen, daß wesentliche Unterschiede zwischen den ersten Stän-
dender beiden nahe verwandten Arten nicht bestehen. Meine bei
Djutitsa erbeuteten Exemplare stimmen mit den von Ostafrika
stammenden Stücken der Amphicallia dactolicus im Berliner zool.
Mus. genau überein.
Fam. HYPSIDAE.
48. Aganais sbeciosa Drury, Ill. Exot. Ins. 2, T. 5, F. 2 (1773).
Zur den von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, p. 38)
gemachten und durch eine vorzügliche Abbildung erläuterten An-
gaben über die ersten Stände von Aganais sdeciosa kann ich er-
gänzend hinzufügen, daß ich die Raupe am Ficus gefunden habe.
Fam. NOCTUIDAE.
49. Chloridea obsoleta (armigera) Fabr. Ent. Syst. 3, I, p. 456
(1793).
Die Raupe dieser weit bis ins paläarktische Gebiet hinein ver-
breiteten Eule fand ich in Adamaua als Schädling der Anpflan-
zungen von Sesamum indicum, wo sie besonders die Blüten und
Samenkapseln fraß. Die von mir aus solchen Raupen gezüchteten
Falter sind erheblich kleiner und blasser in der Färbung als die aus
Europa stammenden Exemplare.
50. Phytometra (Plusia) transfixa WIk. List. XII, p. 884 (1857)
Die Raupe dieser Plusie ist grün, beiderseits mit leicht gewell-
tem gelblichen, nach obenscharfbegrenzten, nach unten verschwom-
menen Seitenstreif, in dem die grauen Luftlöcher liegen. Ober-
halb der Luftlöcher steht auf jedem Gliede ein schwarzes, weiß
eingefaßtes Wärzchen. Über den Rücken verlaufen beiderseits der
Mitte je drei gewässerte, weiße Linien. Der Kopf ist hellgrün.
Die Raupe lebt auf einer gelbblühenden, aromatisch nach
Weinrosen duftenden Komposite und verwandelt sich in einem
dünnen Gespinnst zu einer kleinen hellgrünen auf dem Rücken,
den Flügelscheiden und zwischen den Segmenten bräunlichen Puppe
mit nur wenig analwärts verlängerter Rüsselscheide.
Der Falter erscheint nach 8 Tagen.
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 131
Ich fand die Raupen gegen das Ende der Trockenzeit (Anfang
April) auf niedrigen Sandinseln des Benu&, wo inmitten anderer
spärlicher Vegetation vereinzelt die geschilderte Komposite stand.
51. Anmua tirhaca (tirrhaea) Cr. Pap. Exot. 1, p. 116, T.CLXXII _
12. (1779):
Die Raupe dieser vom Kap der guten Hoffnung bis zu den
Alpen verbreiteten Eule wurde von mirpolyphag.auf verschiedenen
Sträuchern der Steppengebiete Adamauas gefunden. Als Kuriosum
sei erwähnt, daß eine Raupe dieser Art während meines Lagerlebens
in der Steppe die Tasche eines imZelte hängenden Khakirockes zur
Verpuppung aufsuchte und hier ihr Gespinnst anlegte, aus dem
ich den Falter züchtete. Die in Adamaua vorkommenden Exem-
plare dieser Ophiuside sind kleiner und blasser als südeuropäische
Stücke.
Fam. LIMACODIDAE.
52. Asteria vitilena Karsch, Ent. Nachr. XXII (1896), Nr. 17
23748, Separ::p. 19, ;Nr.! 36: 2
Die Raupe dieser Art, die auffallende Ähnlichkeit mit der von
Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 3, Nr. 1, p. 11) abgebildeten Raupe
der Parasa chapmani zeigt, ist lebhaft gelbgrün, lebt auf verschie-
denen Sträuchern, besonders aber auf Trema guineensis und zwar,
wie die Mehrzahl der Limacodidenraupen, in ganzen Kolonien, die
unter Umständen den heimgesuchten Baum oder Strauch voll-
kommen entlaubenkönnen. Die Raupeist,wie allemit Nesselorrganen
bewehrten Raupen aus dieser Familie, mit Recht von den Einge-
borenen sehr gefürchtet. Es mag hier eingeschaltet sein, daß ich
selbst durch die unvorsichtige Berührung einer anderen, nicht bis
zumlImago gezüchteten Limacodidenraupe Adamauas — nahe ver-
wandt mit der von Aurivillius (l. c., p. 47) abgebildeten — unter
fieberartigen Erscheinungen erkrankte. Es sei noch bemerkt, daß
die Raupe sehr lange, oft Wochen, im Kokon liegt, ehe sie sich
verpuppt. Nur ein ganz geringer Prozentsatz der Raupen liefert
Falter, da die ersten Stände bei diesen wie bei fast allen Limaco-
didenraupen zum größten Teil mit Schlupfwespen oder Fliegenlarven
besetzt sind.
53. Parasa euchlora Karsch, Ent. Nachr. XXI (1895), Nr. 23,
24, p. 366, T. 3, Fig. 6.
Die Raupe dieser prächtigen Art ist von Aurivillius (Ark. f.
Zool., Bd. 2, Nr. 12, p. 40) unter Beigabe einer von mir veriertigten
flächtigen Skizze besprochen worden. Auch diese durch die
prachtvoll türkisblaue Färbung recht auffallende Raupe ist eine
„gefährliche Schönheit‘. Abgesehen von respektabeln Giftstacheln,
mit denen das Tier bewehrtist, bewirken auch dieleicht abbrechenden
Härchen ähnlich wie die der Prozessionsspinner ein unerträgliches
langanhaltendes Jucken.
Als besonders interessant aus den an genannter Stelle über-
mittelten Angaben möchte ich nur diejenigen über die Lebensweise
9% 2. Heft
139 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten
der Raupe herausgreifen. Die Tiere halten sich tagsüber in dicht-
zusammengedrängten Gesellschaften, unter Laub versteckt, am
Fuß der von ihnen heimgesuchten Bäume (Vilex cuneata, Fam.
Verbenaceae) auf und kriechen des Abends in prozessionsartiger
Anordnung in die Zweige, die sie des Morgens auf dieselbe Weise
wieder verlassen.
Auch die Raupe von Parasa euchlora hat den dreifachen
Schutz durch Schreckfarben, Giftstacheln und Brennhaare nach-
stellenden Vögeln gegenüber nötig, da sie, wie all ihre Verwandten,
im höchsten Grade Nachstellungen von Schmarotzerinsekten aus-
gesetzt ist. Von etwa 30 Raupen erhielt ich trotz aller Sorgfalt
nur einen einzigen Falter.
Fam. LASIOCAMPIDAE.
54. Chrysodsyche impbarilis Auriv. Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12,
. 34.
; Die Raupe dieser Art stimmt in der Verteilung der Haare und
besonders durch die Gruppierung der Haarpinsel auf dem ersten
und letzten Gliede mit der von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2,
Nr. 1) abgebildeten Raupe der Chrysopsyche lamani überein. Sie
ist recht variabel, denn neben silber- oder graugrün befilzten
Raupen kommen auch solche von zitrongelber Färbung vor. Sie
lebt in den Steppengebieten Adamauas an Combretaceen, vor allem
Terminalia-Arten. Auch der frei an der Oberseite eines Blattes
befestigte Kokon ist bald gelb, bald weiß oder schwarzgrau.
Wunderbarerweise schlüpften aus dem von mir gesammelten
Zuchtmaterial nur 99, dagegen schwärmten die dd, durch viel
geringere Größe, ganz andere Form und Farbe ausgezeichnet — wie
allgemein bei dieser Gattung — in Scharen um die Kästen, in
denen sich ein frisch geschlüpftes ® befand. |
55. Chrysopsyche mirifica Butl. Ann. Nat. Hist. (5) II, p. 458
(1878).
Diese Art ist offenbar mit der oben erwähnten Chrysopsyche
lamanı sehr nahe verwandt, denn ich kann keine wesentlichen
Unterschiede zwischen der Raupe dieser und der von mir ge-
fundenen der Chrysopsyche mirifica finden. Die mirifica-Raupe lebt
in sekundären Buschpartien des Urwaldgebietes an Alchornea‘
(Euphorbiacee) ; sie sitzt für gewöhnlich frei auf der Oberseite der
pappelartigen Blätter, wo sie durch die prächtig zitron- oder gold-
gelben Rückenflecken weithin auffällt. Auch diese Raupe befestigt
ihr lebhaft gelbes Gespinnst ganz frei auf der Oberseite eines Blattes.
Von Chrysopsyche mirifica erhielt ich ebenfalls durch die
Zucht merkwürdigerweise immer nur die prachtvollen 99, während
ich die unscheinbaren S auf dieselbe Weise erhielt wie bei der
vorigen Art. Ich möchte fast glauben, daß die männlichen Raupen
entweder ein ganz anderes Aussehen haben als die weiblichen, oder
gar eine andere Lebensweise.
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 133
56. Catalebeda producta Walk. List 6, p. 1465 (1855).
Ich fertigte von der Raupe dieser Art, die ich zur Regenzeit
bei Bamenda (1500 m ü. M.) im Grashochlande an einer zu den
Leguminosen gehörenden Liane fand, nach den lebenden Tieren
ein sehr genaues Aquarell an, das ich Professor Aurivillius seinerzeit
zur Begutachtung zuschickte. Bei einem Vergleich dieses Aquarells
mit der von Aurivillius (Ent. Tidskr. 1902, T. 6, Fig. 2) früher ver-
öffentlichten Zeichnung und dem zu Stockholm in Alkohol auf-
bewahrten, aus dem Küstengebiet (?) stammenden Material stellte
sich die überraschende Tatsache heraus, daß die von mir in Anzahl
bis zum Falter gezüchteten Raupen sich durch andere Haarbe-
kleidung des Körpers von der früher bekannten Form wesentlich
unterschieden, obschon die Imagines nicht voneinander verschieden
waren. Die von mir gefundenen Raupen besaßen nämlich außer
der kurzen stachelartigen Behaarung noch eine ziemlich stark aus-
gebildete Bedeckung von langen weichen — schwarzen — Haaren,
wie die Raupen vieler anderer Lasiocampiden. Wenn, was ja immer-
hin möglich wäre, nicht etwa eine Beschädigung des von Auri-
villius untersuchten Alkoholmaterials vorgelegen hat, so wäre
hier der interessante Fall gegeben, daß die Raupe ein und der-
selben Art bei sonst gleichbleibendem Habitus in den warmen
Niederungen eines besonderen Haarschutzes entbehrt, während
ein solcher in den kühlen Hochländern zur Ausbildung kommt.
57. Taragama vepanda Hübn. Eur. Schmett. Bomb., F. F. 274,
275, 346 (1827 ?).
Von dieser Art fand ich eine einzige spinnreife Raupe in
Adamaua an einer Tamarinde. Der daraus erhaltene Falter ist
verhältnismäßig klein und blasser als spanische Stücke.
58. Pachypasa bilinea Walk. Cat. Lep. Het. B. M. VI, p. 1425,
Nr. 3 (1855).
Die Raupe dieser Art, die ich vor 11 Jahren zu Beginn der
Regenzeit (Anfang Mai) an Bauhinia reticulata und Anona sene-
galensis in Adamaua fand, wurde von mir in einem Aquarell ab-
gebildet, das von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, T. 5)
veröffentlicht worden ist. Die Vervielfältigung ist hier — im Gegen-
satz zu den dort ebenfalls publizierten anderen Raupenbildern —
in einem Dreifarbendruck erschienen, der beweist, daß diese Tech-
nik für derartige Tafeln absolut ungeeignet ist. Jedenfalls hat
Conte (?) in dem von Sonthonnax begonnenen Werk ‚Essai de
Classification des Lepidopteres producteurs de Soie‘‘, Bd. XIII
(1906—1907) — unter Beifügung einer geradezu als Karrikatur
wirkenden schwarzen Reproduktion der genannten Tafel (]. c.,
T. IX, Fig. 3) — die durch die Ungenauigkeit der Dreifarbendruck-
technik hervorgerufenen verkehrten Farben als charakteristisch
für die Raupe angegeben (l. c., p. 34).
Ich möchte aus diesem Grunde hier eine ausführliche Be-
schreibung der Raupe von Pachypasa an der Hand des mir vor-
2. Heft
134 Arnold Schultze: Zur Kenntnis von ersten Ständen usw.
liegenden Originalaquarells geben. Die Raupe ist bräunlichgrau,
ohne Glanz und fein dunkel längs marmoriert; die Luftlöcher sind
weiß. Der Rücken ist ziemlich dicht besetzt mit kurzen stachel-
artigen Haaren, dieaufdendreiersten Gliedern glänzend stahlblau,auf
den übrigen rotbraun sind. Die Stacheln stehen besonders dicht
um die herausstülpbaren, während der Ruhestellung nicht sicht-
baren Haarwulste der Glieder 3 und 4. Diese Haarwulste (,,‚tuber-
cule‘“ bei Conte (?)) sind orange mit sammetartigem roten Glanz,
nicht, wie es in der „Classification“ heißt ‚jaunätre macule de brun
au milieu!‘“ Auf dem ersten und letzten Gliede sowie in den Seiten
unterhalb der Luftlöcher ist die Raupe dicht und lang fransenartig
behaart. Die hier stehenden Haare sind bräunlichgrau, das in der
Mitte stehende Haarbüschel auf jedem Gliede dagegen schön
veilchenblau, nicht ‚verdätres‘ (!), wie Conte angibt.
Pachypasa bilinea scheint es dem Bearbeiter der Classifikation
überhaupt angetan zu haben, denn auch die von Aurivillius (l. c.
T. 4, Fig. 4) gegebene Abbildung des aus der Raupe gezüchteten Fal-
ters, wird von ihm in einer fast humoristisch wirkenden schwarzen
„Kopie“ reproduziert. Doch nicht genug damit; es wird, offenbar
an der Hand dieser Kopie, aus der das in meiner Sammlung be-
findliche Exemplar von Pachydasa bilinea nicht mehr wiederzu-
erkennen ist, unter dem Namen Pachypasa ondulosa (sic!) eine
neue Art aufgestellt und beschrieben!
59. Gonometa niveoplaga Auriv. Ent. Tidskr. 1899, p. 246,
Nr. 72. |
Die Raupe dieser Art, die ich bei Bascho im Gebiet des oberen
Croßflusses fand, ähnelt der von Odonestis pruni vor allem durch
die weitgespreizte fischschwanzartige Haltung der Nachschieber,
hat jedoch nicht deren bunte Haarwülste auf der Rückenseite der
Glieder 2 und 3. Sie ist recht eigentümlich durch eine Haarbildung,
die mir wenigstens nur bei dieser Art begegnet ist.
Die Rückenseite, besonders dicht diejenige der drei ersten
Glieder, ist besetzt mit einzelnen kurzen schwarzen Stachelhaaren,
die aber nicht aufrecht stehen, sondern regellos kreuz und quer
gerichtet, dicht anliegen. Der Nachschieber, sowie eine beiderseits
dicht oberhalb der Bauchfüße laufende Linie ist mit schuppen-
artigen weißgrauen Haaren besetzt, und zwar auf jedem |
Glied zu einem Büschel zusammengedrängt, das nach 1)
seitwärts und unten gerichtet ist. Auf dem ersten kN un
Gliede steht beiderseits je eingroßes Büschel von Haaren mL
derselben Farbe, die z. T. einfach, z. T. aber ebenfalls
schuppenartig und etagenförmig verlängert sind, wie
die Federn in einem Pfauenschweif (Fig. 3). Auf dem
11. Gliede steht ein von vorn nach hinten verlaufender
Büschelkamm ° kürzerer ebenfalls schuppenförmiger
Haare von dunkelbraungrauer Farbe. Ähnliche Härchen bilden
gruppenweise einzelne über die ganze Raupe verstreute Fleckchen.
Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 135
Die Brust- und Bauchfüße sind schmutzig weinrot, letztere
grauweiß gestreift. Der Bauch ist weiß mit breitem schwarzen
Mittelstreifen, der Kopf hellbraun mit dunkleren Zeichnungen, die
Luftlöcher sind schwarz.
Die Raupe lebt polyphag auf verschiedenen Sträuchern des
Unterholzes im primären Urwald. Ich fand sie dort erwachsen
Ende Februar bis Anfang März. Sie verwandelt sich in einem,
mit den Hautstacheln besetzten Kokon vom üblichen Lasiocam-
pidentyp. Der Falter erscheint nach vierwöchiger Puppenruhe.
60. Gastroblakaeis greyi Holl. Psyche VI (1893), p. 519,
N224171,,7.20, Fig..4, 5.
Von dieser Art ist mir nur der große Kokon bekannt geworden,
den ich im Unterholz des Urwaldes bei Bascho an einer Luftwurzel
angeheftet fand. Auch dieser Kokon war dicht mit den Stacheln
der Raupe besetzt. Der einzige Falter, den ich züchtete, schlüpfte
am 22. April, d. h. kurz vor Beginn der Regenzeit.
61. Gastroplakaeis schuitzei Auriv. Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12,
Pr a1 Bat: 4X Pig. 5.
Die (l. c. ausführlich besprochene) Raupe dieser die Steppen-
gebiete Adamauasbewohnenden Art schien mir vor allem bemerkens-
wert durch den porzellanartigen Glanz der Haut, wodurch die dunkle
netzartige Marmorierung auf weißgrauem Grunde besonders
scharf hervortrat. Das Tier lebt auf Combretaceen, vor allem aber
Terminalia, und verwandelt sich in einem Gespinnst, welches wie
das der vorigen Art mit den Dorsalstacheln der Raupe besetzt ist.
Fam. HESPERIDAE.
62. Rhobalocampta iphis Drury, Il. Exot. Ins. II, T. 15,
F. 3, 4 (1773).
Die sehr charakteristische und von Aurivillius (Ent. Tidskr-
1895, T. 2, Fig. 3) ausgezeichnet abgebildete polyphage Raupe habe
ich im Unterholz sekundärer Partien oft in Anzahl angetroffen.
Der Falter ist eine sehr charakteristische Erscheinung des Urwald-
gebietes. .
63. Chapra mathias Fabr. Ent. Syst. Suppl., p. 433 (1798).
Die Raupe dieser Art fand ich am Benu& und am Tschadsee-
ufer an Gras. Sie war einfarbig grasgrün, ohne irgendwelche Zeich-
nung und verwandelte sich zwischen zusammengesponnenen Hal-
men in eine langgestreckte hellgrüne Puppe. Der Falter erschien
nach nur 7tägiger Puppenruhe.
2. Heft
136 Embrik Strand:
Hymenoptera von Ceram, Bali und Perak.
(Aus den zoologischen Ergebnissen der II. Freiburger
Molukken-Expedition.)
Von
Embrik Strand.
Der Zoologe der II. Freiburger Molukken-Expedition, Herr
Dr. Erwin Stresemann, hatte die Freundlichkeit, die von ihm
gesammelten Hymenoptera und Arachnida mir zur Bearbeitung
anzuvertrauen. Die Hymenoptera führe ich im folgendem auf;
die Bearbeitung der Arachnida wird später folgen. — Das Material,
inklusive Typen, gehört jetzt dem Deutschen Entomologischen
Museum in Berlin-Dahlem.
Fam. APIDAE.
Gen. Apis L.
Apis mellifieca indica F.
Ein Ex. von Ceram.
Gen. Trigona Jur.
Trigona laeviceps Sm.
Es liegt eine lange Reihe Arbeiter. vor von K Nord-Ceram,
die ihre Bauten in dem Cavum cranii einiger dort gesammelter
Schädel angelegt hatten. — Die Fühler sind durchgehends dunkler
als sie nach der Originalbeschreibung sein sollten. Exemplare,
die wohl wenigstens als Übergangsstücke zur var. clydealis Fr.
bezeichnet werden können, finden sich darunter. — Es wird an-
gegeben, daß die Art von Burma bis Neu-Guinea vorkommt,
ob die Art aber in Burma vorkommt, dürfte noch fest-
zustellen sein, denn Bingham, von dem diese Angabe stammt,
gibt in seiner „Fauna of British India, Hymenoptera‘“ eine Be-
schreibung der von ihm T. laeviceps genannten Art, die mit der
Originalbeschreibung nicht ganz übereinstimmt, indem er die
Körperlänge auf 4—5 mm angibt und die Beine als ‚rufo-testa-
ceous‘ bezeichnet.
Gen. Xylocopa Latr.
Xylocopa latipes Dr.
Zwei O2 und ein $ von Batang Padang-Gebiet (Perak), 300
bis 400 m.
Xylocopa bryorum F.
Ein $ von Ceram (Nr. 138).
Fam. CRABRONIDAE.
Gen. Sphex L.
Sphex aurulentus FE.
Ein Exemplar vom östlichen Mittel-Ceram, das der von
Bingham var. ferrugineus F. genannten Form angehört.
Hymenoptera von Ceram, Bali und Perak. 137
Fam. VESPIDAE.
Gen. Polistes Latr.
Polistes Pieteti Sauß. | Vespa analis F. v. tenebrosa
Zwei Ex. von Ceram. | Buyss.
Polistes marginalis Sauß. | Unıkum von Bali, Tamblang
Unikum von Ceram. | (Nr. 61).
Gen. V L ı Vespa auraria Sm.
pa —- | Unikum von Batang Padang
Vespa eineta F. v. affinis F. Tal, Perak, 300-400 m.
Zwei Ex. von Ceram.
Fam. POMPILIDAE.
Gen. Salius F.
Salius (Prioenemis) balianus Strd. n. sp.
Ein 2 von Tamblang, Bali (Nr. 61a).
Die Augen konvergieren unverkennbar gegen den Scheitel und
der Vorderrücken stürzt vorn fast senkrecht ab, Merkmale, die für
die Gattung Calicurgus Lepell. in Anspruch genommen werden,
die Basalader der Vorderflügel ist aber nicht interstitial, sondern
entspringt ganz weit vor dem Abschlusse der inneren mittleren
Schulterzelle näher der Flügelbasis.
Die Art dürfte jedenfalls Calicurgus bipartitus Lepell. von
Java sehr ähnlich sein; in der Tat stimmt die Beschreibung (in:
Hist. Nat. d. Ins. Hym£n. III, p. 406) mit unserem Exemplar ab-
gesehen davon, daß die Spitze des Abdomen hier mit dunkel-
rötlichem Toment oder Pubescenz bekleidet ist, was aber Lepelletier
beim Verfassen seiner kurzen Beschreibung übersehen haben kann,
wegen der goldschimmernden Behaarung des Kopfes erscheinen
die nicht so behaarten Antennen etwas blasser, am Endgliede aber
leicht geschwärzt, der Hinterrand des Scutellum mit schwarzer,
seitwärts verbreiteter Binde, alle Coxen sind unten ganz (I—II)
oder fast ganz (III) mit goldgelblichem Toment spärlich bekleidet,
die Medianlängslinie des Mesonotum und Scutellum erscheint als
eine nur (?) vonder Pubescenz gebildeten erhöhten Linie, die dritte
Cubitalzelle ist an der Radialader mehr als halb so lang wie an der
entgegengesetzten Seite und überhaupt unverkennbar, wenn auch
nicht viel, größer als die zweiteCubitalzelle. Leider gibt Lepelletier
auch nicht die Größe seiner Art an; mein Exemplar mißt: Kopf —
Thorax 13—14, Abdomen etwa 14, Flügel 25 mm lang; Ihorax
so lang wie Tibia III = 10 mm, länger als Metatarsus III = 7 mm.
Die beiden hinteren Ocellen sind unter sich weniger als von
den Augen entfernt und eine dieser Ocellen vorn tangierende
Gerade würde die vordere Ocelle nicht berühren. Die erste rekur-
rente Ader mündet in die zweite Cubitalzelle in einer Entfernung
von der zweiten Cubitalquerader, die kaum gleich einem Drittel
der Länge dieser ist. Die zweite rekurrente Ader ist von der ge-
nannten Cubitalquerader um die ganze Länge letzterer entfernt.
2. Heft
138 Embrik Strand: Hymenoptera von Ceram, Bali und Perak.
Die dritte Cubitalquerader ist schräggestellt, an beiden Enden
gerade, in der Mitte stark, fast knieförmig, gebogen. Die zweite
Cubitalquerader ist auf der Marginalader so weit von der ersten
wie von der dritten Cubitalquerader entfernt.
Pronotum erscheint in Draufsicht mitten nur etwa so lang
wie das Ocellenfeld; sein Hinterrand ist seicht bogenförmig oder
mitten fast winklig. Scutellum hinten mitten mit einigen langen,
schwarzen, senkrecht abstehenden Haaren und ebensolche in größe-
rer Anzahl finden sich auf dem Postscutellum. — Krallen mit je
einem kräftigen Zahn an der Basis.
Salius (Hemipepsis) odin Strand n. sp.
Ein @ von Batang-Padang-Tal, Perak (Malayische Halbinsel),
300—400 m (der Batang-Padang ist ein zum System des Perak-
Rivers gehöriger Fluß).
Schwarz; die Fühler sind von der Mitte des 3. Gliedes an bis
zur Spitze hell bräunlichgelb, die Augen braun, die inneren Orbita
ganz schmal rötlichbraun; die Flügel an der Basis sowie auf dem
Vorderrande in ?/, seiner Länge schwarz, sonst braun mit schwachem
rötlichem und gelblichem Schimmer, an der Spitze erscheinen sie
am hellsten und zwar bräunlichgelb, ob das auch bei frischen Exem-
plaren der Fall ist, kann fraglich sein.
Schon durch die bedeutende Größe eine auffallende Art: Kopf
+ Thorax 23 mm lang, das [bei der Type gekrümmte] Abdomen
würde, wenn ausgestreckt etwa 30 mm lang sein, seine größte
Breite ist 11, die des Thorax 10 mm; Flügellänge 44 mm; die
Hintertibien 16, ihre Metatarsen 10, das erste Tarsenglied III
4,5 mm lang.
Der Kopf ist vom Clypeusrande bis zum Scheitel 8 mm lang,
die größte Breite ist 9 mm. Die Augen scheitelwärts leicht konver-
gierend. Der Vorderrand des Clypeus mitten ganz schwach ein-
gebuchtet. Die Reihe der beiden hinteren Ocellen ist ein wenig
länger als die Entfernung von den Augen. Letztere sind auf dem
Scheitel unter sich um 4 mm entfernt (zum Vergleich sei erwähnt,
daß das zweite Geißelglied 5, das dritte 3,2 mm lang ist). — Hinter-
rand des Pronotum schwach gebogen; die mittlere Länge des letzte-
ren ist größer als die Länge des Ocellenfeldes. — Krallen mit zwei
Zähnen, von denen auch der basale ganz deutlich ist.
Die zweite Cubitalzelle ist reichlich so lang wie die dritte.
Die erste rücklaufende Ader mündet in die dritte Cubitalzelle,
allerdings ganz nahe der zweiten Cubitalquerader, die an diesem
Ende stark saumwärts konvex gebogen ist. Die zweite rücklaufende
Ader mündet in die dritte Cubitalzelle in doppelt so großer Ent-
fernung von der dritten wie von der zweiten Cubitalquerader.
Die dritte Cubitalquerader ist in ihrer hinteren Hälfte etwa senk-
recht auf dem Cöstalrand gerichtet, während die vordere Hälfte
wurzelwärts gebogen ist und also mit dem Costalrande einensaum-
wärts offenen spitzen Winkel bildet; ihre Länge ist gleich oder
Embrik Strand: Lepidoptera aus Kamerun. 139
ein klein wenig größer als die der vierten (distalen) Abscisse der
Marginalader. Auf dieser Ader ist die dritte Cubitalzelle um Y/,
ihrer Länge länger als die zweite.
Die erste Discoidalzelle hat am proximalen Ende einen weiß-
lichen, subhyalinen Fleck, der einen schwarzen kommaförmigen
Längstfleck einschließt. — Die Tibien III erscheinen oben mitten
kahl und flach und diese Fläche wird außen von einer Reihe
kräftiger, sägezahnförmiger Erhabenheiten, innen dagegen von einer
etwa kammförmig erscheinender, sehr dichter, kurzer, schwarzer,
kräftiger Behaarung begrenzt; auf der Außenseite eine Längsreihe
kurzer Stacheln.
Fam. FORMICIDAE.
Gen. Polyrhachis Shuck.
Polyrhachis sexspinosa Latr.
Zwei Ex. von Ceram.
Anmerk.: Außerdem befand sich im Material eine Diptere, Loxoneura
sp., von Bali, Tamblang.
Lepidoptera aus Kamerun.
Gesammelt von Herrn Leutnant von Rothkireh und Panthen.
Von
Embrik Strand.
Schon einmal habe ich in dieser Zeitschrift (Arch. f. Nat.
1914, A.1, p.41—49) über Lepidoptera aus Kamerun, die von Herrn
Leutnant v. Rothkirch und Panthen gesammelt und dem
Deutschen Entomologischen Museum in Berlin-Dahlem überwiesen
waren, berichten können und zwarin Form von Beschreibungen einiger
in der betreffenden Ausbeute enthaltenen Novitäten. Im folgenden
gebe ich nun eine Übersicht sämtlicher darin vorhandenen Arten
unter Angabe der Lokalitäten und Sammelzeiten und Beschreibung
der neuen oder sonst irgendwie besonders interessanten Formen.
Das meiste stammt aus Duala; auch von Soppo (wird auch Sopo
geschrieben) und Dschang sind nicht wenige Arten vorhanden,
während von den übrigen Lokalitäten: Mussahe, Lelem und Fong
Donera wenig vorliegt. — Im ganzen wird unsere Kenntnis der
Lepidopterenfauna -Kameruns durch diese Sammlung wesentlich
vergrößert, und sie ist dem Deutschen Entomologischen Museum
ein wertvoller Zuwachs.
Fam. Syntomididae. Gen. Pseudapiconoma a:
; Pseudapiconoma flavimaculaWIk.
ge us Sen Ein Ex. der v. decora Obthr. von
Syntomis tomasina Butl. Duala, 22. VII., eins der v.
Unikum von Dschang, 22. X1.*) haemalea Holl. ebenda, 7. XI.
*) Die römischen, Zahlen geben die Monate an; die Datumangaben
sind fast immer annähernd, nämlich nur durch ‚7‘ und „22° angegeben.
2, Heft
140 | Embrik Strand:
| Gen. Metaretia WIk.
Metarctia invarıia WIk.
Unikum von Soppo, 2. I. 1912.
Gen. Myopsyche Hamps.
Myopsyche miserabilis Holl.
Zwei Exemplare von Duala, 22. VII. bezw. 7. X. Bei beiden
ist Abdomen stark abgerieben und die weißen Zeichnungen deshalb
kaum noch erkennbar; die Bestimmung ist daher ein wenig fraglich.
Mvyopsyche Ochsenheimeri Boisd.
Je ein Ex. von Duala, 22. IX. und 7. X. -- Nach Hampson
wären nur die 2 letzten Abdominalsegmente schwarz, hier dagegen
die 3 letzten.
Gen. Euehromia Hb.
Euchromia lethe FE.
Zwei d& von Duala, 7. X. bezw.
7. XI., drei 292 ebenda, 7. XI.
Euchromia sperchia Cr.
Unikum von Duala, 7.8
Fam. Aretiidae.
Gen. Amphicallia Auriv.
Amphicallia Pactolica Butl.
Dschang, 7. X. (unicum).
Gen. Deilemera Hb.
Deilemera apicalis WIk.
Duala, 22. VII, 22. IX. (4 Ex.).
Fam. Noetuidae.
Subfam. Agaristinae.
Gen. Metagarista WIk.
Metagarista maenas H.-Sch.
Duala, 7. VII. (un.).
Gen. Massaga WIk.
Massaga monteirona Bil.
Ein $& von Lelem, 23. X. 1912.
Gen. Xanthospilopteryx Waller.
Xanthospilopteryx Pallida WIk.
Ein & von Soppo, III. 1912.
Xanthospilopteryx Poggei Dew.
Unikum von Soppo, III.
Subfam. Noetuinae.
Gen. Cyligramma Gn.
Cyligramma limacina Gu£r.
2, Ex Duala,e7.. 1% abkone
Donera, 24. X. 12.
Cyligramma latona Cr.
Unikum von Lelem, ‘23. IV. 12.
Gen. Acantholipes Led.
Acantholibes triangulifera Holl.
Unikum von Duala, 7. X.
Acantholibes maculiferoides
Strand
Ein @ von Duala, 22. VII. Be-
schrieben im: Archiv für Na-
turgeschichte 1914, A °7,
p. 41—2.
Gen. Polydesma Boisd.
Polydesma collutrix Geyer
Duala, 7. X. (un.).
Gen. Faeidia WIk.
„Facıdia‘‘ horrida Holl.
Em’s3 von 'Soppo,’1.. 11233.
Ich halte es für ziemlich sicher, daß die Artbestimmung
richtig ist (cf. Psyche VII., p. 143), nach den Angaben über die
Gattung aber von Hampson in seiner Moths of South Africa wird
es eine andere Gattung sein.
Die Diagnose der Gattung Facıdıa -
Lepidoptera aus Kamerun. 141
von Walker stimmt allerdings (in: List Het. Brit. Mus. 33,
. 951).
n Die Basalhälfte der Vorderflügel mit feinem violettlichem
Anflug. Querlinien auf diesen Flügeln sind fast kaum zu erkennen
(höchstens nur wenn in schräger Richtung gesehen); der charak-
teristische blauschwarze Fleck ist dagegen ganz deutlich und offen-
bar ein konstantes Merkmal. Die Spitze der Rippen ist mit einem
feinen weißen Punkt bezeichnet; unterhalb der Flügelspitze ist eine
aus drei weißlichen Punktstrichen gebildete sublimbale Schräg-
reihe. Auch auf dem Hinterflügelsaum sind feine weiße, noch
weniger deutliche Punkte auf der Spitze der Rippen vorhanden.
Haarbüschel auf dem Abdominalrücken sind nur schwach ange-
deutet. Die charakteristischen langgekämmten Fühler sind 16 mm
lang bei 24 mm Vorderflügellänge.
Gen. Ophiusa (Ochs.) Hamps. 1894.
Ophiusa Rothkirchi Strnd. n. sp.
Ein $ von Soppo, 3. III. 1912.
Flügelspannung 72, Flügellänge 36, Körperlänge 28 mm.
| Bei meinem Exemplar sind die Palpen beschädigt; sie sind
aber bei Exemplaren im Kgl. Zoologischen Museum, die keinen
Namen haben, aber jedenfalls derselben Art angehören, von der
gewöhnlichen Form der Ophiusen; das erste und zweite Glied sehr
dicht beschuppt und daher dick erscheinend, das zweite Glied über-
ragt nicht oder kaum die Mitte der Augen, das dritte Glied ist viel-
fach kürzer als das zweite und ragt nur als eine feine Spitze aus dem
Ende dieses heraus. Stirn stark gewölbt und zwar ist diese Wölbung
in ihrer unteren Hälfte glatt und kahl, was aber Zufall sein kann,
wenn es auch bei allen vier mir vorliegenden Exemplaren der Fall
ist. — Bewehrung an den Tibien II nicht erkennbar, aber vielleicht
in der dichten Behaarung verborgen.
Vorderflügel braunschwarz, im distalen Teile des Median-
feldes rein schwarz, mit einer violettweißlichen geraden Submedian-
querbinde, die am Hinterrande 3,5 mm, in der Mitte zwischen
Hinterrand und Zelle 1,5 mm, auf der Mediane 3 mm breit, nach
vorn wiederum leicht verschmälert erscheint, am Hinterrande um
11, und am Vorderrande um 12 mm von der Wurzel entfernt ist;
ferner mit einer. ebenso gefärbten, linienschmalen, außen schmal
bräunlich begrenzten Postmedianquerbinde, die zwischen Hinter-
rand und Rippe 3 saumwärts konkav, dann von 3 bis 6 saumwärts
konvex stark gebogen ist, um dann fast gerade und fast senkrecht
auf den Vorderrand auszulaufen. Das zwischen dieser Binde und
dem Saume gelegene Feld ist schattig olivengraubräunlich mit
weißlich-violettlichem Anflug und mit einem schwärzlichen Längs-
‚streifen nahe dem Analwinkel, einem schwarzen Schrägstreifen von
der Flügelspitze bis zur Rippe 5 und schwärzlichem Anflug des
Saumes zwischen der Spitze und der Rippe 2. Die Fransen hell
wie das Saumfeld, aber mit zwei undeutlich dunkleren Teilungs-
f} 2. Heft
142 Embrik Strand:
linien. — Hinterflügel im Grunde ein wenig heller als die Vorder-
flügel, insbesondere in der Basalhälfte, mit einer schmalen, ver-
loschenen, graugelblichen, fast geraden Medianquerbinde, die als
Fortsetzung von der Medianbinde der Vorderflügel angesehen
werden kann und einem ebensolchen Saumwisch, der kurz vor der
Spitze sich fleckförmig erweitert, an der Spitze schmal unter-
brochen ist, sich gegen den Analwinkel erweitert, aber auch ver-
loschener wird und daselbst durch einen schwarzen Streifen vom
Saume getrennt bleibt. — Unterseite beider Flügel graubraun
mit schwarzem Discozellularquerstrich, schmaler schwarzer Sub-
medianquerbinde, noch schmälerer und zickzackförmig gebroche-
ner schwarzer Postmedianquerbinde und einer ebensolchen, innen
dunkler angelegten Sublimbalbinde, während das Saumfeld heller
grau, insbesondere im Vorderflügel, ist und eine sublimbale Reihe
schwarzer Punkte trägt. Körper oben braunschwarz, unten ein
wenig heller. Die Tarsen fein heller geringelt, sonst sind die Extre-
mitäten wie der Körper und einfarbig.
Gen. Bertulania Strd. n. g.
Von Dschang, 22. X., liegt ein $ einer Hypenine vor, deren
Bestimmung Schwierigkeiten bereitet hat. Sie ähnelt sehr Aburina
sobrina Moeschl., ist aber keine Aburina, denn die Bekleidung der
Palpen weicht ab, der Hinterleib überragt den Analwinkel, die
Schenkel sind dicht behaart usw.; die Art sobrina ist übrigens
schärfer gezeichnet. Das Tier erinnert auch an die Gattung Brachar-
ihrum Hamps., die jedoch u. a. durch die Palpen abweicht. — Es
ist jedoch zu berücksichtigen, daß Aburina nur im weiblichem Ge-
schlecht beschrieben wurde; ganz ausgeschlossen dürfte daher
vielleicht doch nicht die Zugehörigkeit sein.
Die Palpen sind länger als Kopf- Thorax zusammen und zwar
ist das Endglied 3,5, die beiden anderen zusammen 6 mm lang;
sie sind ganz dünn, in Draufsicht fast linienschmal erscheinend,
in Seitenansicht, weil seitlich zusammengedrückt, ein wenig breiter
und zwar ist das zweite Glied an der Basis etwa doppelt so hoch
wie an der Spitze, gegen diese sich allmählich verjüngend, während
das Basalglied an der Basis am schmälsten ist und das Endglied
an beiden Enden leicht verschmälert erscheint, am distalen Ende
ist es sogar scharf zugespitzt. Die Beschuppung ist glatt anliegend,
nur auf der Oberseite der Mitte des Endgliedes stehen die Schuppen
z. T. schräg ab. Die Palpen sind vorgestreckt, das zweite Glied,
das nach unten leicht konvex gebogen ist, ist ein wenig schräg nach
vorn und oben gerichtet, während das Endglied gerade nach vorn
gerichtet ist. — Proboscis kräftig entwickelt. Scheitel glatt anlie-
gend beschuppt, Stirn mit einem kurzen, dichten, wenig abstehen-
den und abgerundeten Schuppenbüschel. Augen groß, nach unten
ganz wenig konvergierend, unter sich, von vorn gesehen, um weniger
als ihren horizontalen Durchmesser entfernt. Die Antennen über-
ragen die Mitte des Vorderrandes der Vorderflügel und sind zwei-
Lepidoptera aus Kamerun. 143
reihig serrat und fein ziliiert, die Zilien gegen die Spitze an Länge all-
mählig abnehmend. Thoraxrücken mit langen, schräg abstehenden
Schuppen und Schuppenhaaren bekleidet, während der ganze
Hinterleib glatt und anliegend beschuppt ist. Die Schenkel sind
ziemlich lang und dicht wollig behaart; wenigstens die des I. Paares
tragen einen Büschel sehr langer, heller gefärbter Haare, die im
allgemeinen unter dem Schuppenkleid verborgen liegen und daher
der Beobachtung sich leicht entziehen; sie dürften sicherlich nur
beim & vorhanden sein. Die folgenden Glieder sind anliegend glatt
beschuppt. — Vorderrand der Vorderflügel fast gerade, die Spitze
derselben rechtwinklig, der Saum in und hinter der Mitte leicht
bauchig, schmäler als die Hinterflügel, deren Saum, ‚Analwinkel“
und Innenrand fast eine gleichmäßige Krümmung bilden. Die Vor-
derflügel sind besonders merkwürdig durch einen stark ent-
wickelten Umschlag des Vorderrandes der Basalhälfte, der
als ein mitten 3 mm breiten, hinten gleichmäßig gerundeten
Lappen den Wurzelteil des Costalfeldes der Unterseite der Vorder-
flügel bedeckt und nur beim & vorhanden sein dürfte.
Ein ebenso starker, lobusähnlicher Umschlag auf der Unter-
seite der Vorderflügel findet sich bei einigen Männchen der Gattung
Bertula W]Ik., die von Hampson 1895 mit der Gattung Bleptina Gn.
vereinigt wurde; diese Gattung weicht jedoch von der unsrigen
auf den ersten Blick u. a. dadurch ab, daß die Palpen über den
Kopf zurückgekrümmt sind. Bei einigen Arten von Bertula ıst
jedoch der Umschlag viel schmäler. Wenigstens in allen Fällen,
wo er breit ıst, dürfte er als Retinaculum funktionieren.
Im Vorderflügel entspringt Rippe 3 vor der Ecke, jedoch
dieser ein wenig näher als Rippe 2, 4 und 5 sind an der Basis stark
genähert, jedoch unverkennbar getrennt, und etwa aus der Ecke
entspringend, 6 hinter der Ecke, 7 aus der hinteren Ecke der Spitze
der Areola und in den Saum weit hinter der Spitze auslaufend,
8+9 aus der Spitze der Areola, lang gestielt, 8 fast in die Spitze
mündend, 10 aus der vorderen Ecke der Spitze der Areola. Im
Hinterflügel entspringt 2 fast aus der Mitte der Zelle, 344 aus einem
Punkt (Ecke der Zelle), 5 stark genähert, jedoch unverkennbar
getrennt, 6+7 ganz kurz gestielt. — Type:
Bertulania corticea Strd. n. sp.
& dunkel borkbraun; die Flügel mit vereinzelten feinen helleren
Schuppen überstreut und mit wenig dunkleren, schattenartigen
Querbinden und zwar: eine Sublimbalbinde, die vom Saum um
4—59 mm entfernt und reichlich 1 mm breit ist, subparallel zum
Saume verläuft, jedoch insbesondere im Vorderflügel wenig regel-
mäßig ist, am distalen Rande einige unregelmäßige weißliche
Punkte trägt und im Costalfelde der Hinterflügel unterbrochen ist,
sonst aber sich über beide Flügel erstreckt; subparallel zu dieser
Binde und etwa 4—5 mm weiter wurzelwärts verläuft eine eben-
solche mediane Binde, ebenfalls über beide Flügel, in den Costal-
2. Heft
144 Embrik Strand:
feldern jedoch verwischt; im Vorderflügel scheint noch eine dritte
solche Binde, etwa in der Mitte zwischen Flügelwurzel und Median-
binde, vorhanden zu sein. Unterseite ein wenig heller, alle Flügel
mit weißlichem Discozellularpunktfleck und mit einer aus weiß-
lichen Punkten gebildeten Postmedianquerreihe, welche der Punkt-
reihe am Außenrande der distalen Querbinde der Oberseite ent-
spricht, aber deutlicher als letztere erscheint; außerdem lassen sich
die den beiden Flügeln gemeinsamen Binden der Oberseite zur
Not erkennen. Flügelspannung 48, Flügellänge 25, Körperlänge
22 mm.
Fam. Lymantriidae. Gen. Maeroglossum Scop.
Gen. Stracena Swh. Macroglossum trochilus Hb.
Stracena promelaena Holl. 2 Ex.: Duala, 7. IX., 22. VII.
Eın &: von.Duala,; 22. VIII. Gen. Cephonodes Hb.
Gen. Dasychira Steph. Cephonodes hylas L.
Dasychira cameruna Aur. Un.: Duala, 7. X.
Ein 2 von :Duala, 7. IX., halte Gen. Euehloron Boisd.
ich für ‚diese. Art, ‚die Hinter: | "gychloron megaera L.
flügel sind aber unten ganz
einfarbig, was nicht daher zu N
kommen scheint, daß das . Gen. Nephele Hb.
Exemplar nicht ganz tadellos | Nephele accentifera Beauv.
ist. Un.: Sopp0,5..XIH:®:
Gen. Nyetemera Hb. Nephele comma Hopff. f. derasa
Nyctemera hesperia Cr. cum ab. Rothsch. Jord.
(?) eremitana Strand Un.: Soppo, III. 1912.
Die Hauptform in zwei Exem- $
plaren von Duala, 7. X. und Fam. Janidae.
22. IX. Die Nebenform von Gen. Phasienecus Butl.
Sopp0, 4. I. 13 (Beschreibung | Phasicnecus citrinus Druce
in: Archiv für Naturg. 1914, | Duala, 7. XI. (un.).
A IB 142). | i
f | Fam. Notodontidae.
Fam. Hypsidae. Gen. Antheua WIk.
|
|
Gen. Eligma Hb. Antheua olivaceomicans Strand
Eligma duplicata Auriv. Duala, 22. IX.
Unikum von Dschang, 22, X.
Gen. Alenophalera Strand
Gen. Hypsa Hb. | Alenodhalera variegata Auriv.
Hypsa baumanniana Karsch Duala, 7. X.
Soppo, 24. XII. 12.
Gen. Anaphe WIk.
Fam. Sphingidae. Anaphe venata Btl. (sericea
Gen. Acherontia Lasp. Karsch).
Acherontia atropos L. Von Duala 3 29, 22. ee und
Unikum: Soppo, 1. I. 1913. 118522:
Lepidoptera
Fam. Geometridae.
Gen. Pitthea WIk.
-Pitthea continua WIk.
Soppo, I. 1912.
Gen. Hylemera Butl.
Hylemera doleris Plötz
Dualarıdc., VL:
Gen. Amnemopsyche Butl.
Ammemopsyche charmione F.
Duala, 22. VII.
Gen. Dualana Strand
Dualana venihiformis Strand
Ein & von Duala, 22. VII. Be-
schreibung im: Archiv für Na-
turgeschichte 1914, A.1, p. 43.
Gen. Boarmia Tr.
Boarmia Rothkirchi Strand
Ein @ von Duala in Kamerun,
293.X. Beschrieben ın: Archiv
für Naturg. 1914, A. 1, p. 44.
Fam. Saturniidae.
Gen. Ludia Wallgr.
Ludia sopponis Strand
Ein 2 von Soppo in Kamerun.
Beschrieben in: Archiv für Na-
turgeschichte 1914, A.1, p.45.
Fam. Metarbelidae.
Gen. Metarbela Holl.
Metarbela reticulosana Strand
Duala, 7. VIII. (un.).
Fam. Lasiocampidae.
Gen. Chrysopsyche Bil.
Chrysodsyche mirifica Btl.
Duala (22 1X%
aus Kamerun.
145
Fam. Limacodidae.
Gen. Hyphormoides Strand
Hyphormoides obliquestrigata
Strand
Ein & von‘ Duala, 22. NIE —
Beschrieben in: Archiv für
Naturgeschichte 1914, A. 1,
p. 46.
Gen. Ctenolita Karsch
Ctenolita argyrobapta Karsch
Dusdlar 22° VER
Fam. Nymphalididae.
Gen. Acraea F.
Acraea admatha Hew.
Zwei, Ex. Du2la) 29.28, 22. IX.
Acraea terpsichore L.
Un.: Dschang, 7. XI.
Acraea terbsichore L. 2 tr. ad
ab. janisca God.
Unikum von Duala, 7. VII.
Acraea parrhasıa F. v. oppidia
Hew.
Uns Daala ni. SE
Acraea pharsalus Ward
2 Ex.: Soppo III. und X11. 1912.
Acraea Karschi Auriv.
Zwei Ex.: Dschang, 7. XI.
Acraea lycoa God.
Un.: Soppe, XII. 12.
Acraea Oberthüri Butl.
Un: Dualax 22. IX,
Gen. Planema Doubl. u. Hew.
Planema indentata Butl.
Ein 2 von Duala, 22. IX., stelle ich unter Zweiiel zu dieser
Art. Die Oberseite stimmt ganz mit der Abbildung von Pl. excısa
Butl. in Seitz’ Werk und die Form liegt mir auch als Pl. excısa
bestimmt vor. Aber die Hinterflügel haben unten unverkennbar
eine hellere Mittelbinde, sind im ziemlich scharf begrenzten
Wurzelfelde sehr deutlich dunkler als im Mittelfelde und haben
also nicht ‚‚eintönige oder fast eintönige“ Hinterflügel-Unterseite,
Krehiv fü :
rchiv anssruchle 10 2, Heft
146 | Embrik Strand:
weshalb die Art nach der Abteilungsunterscheidung in Seitz’ Werk
nicht excisa sein kann, sondern zu der vorhergehenden Abteilung
gehören muß; in dieser können aber wohl nur indentata und Pseud-
euryta God. u. Salv. in Betracht kommen, von denen letztere
bisher im weiblichen Geschlecht unbekannt zu sein scheint.
Planema consanguinea Auriv.
1 Ex.: Duala, 22. VIII. Planema camerunica Auriv.
Planema consanguinea Aur.
tr. ad ab. intermedia Aur. Ein 2 von Duala, 7. X.
Unikum: Duala, 7. IX.
Planema epaea Cr. cum ab. sublutosa Strd. n. ab.
3 29, Duala, 7.—22. IX., 7. X. — Ein ® von Duala, 7. XI.,
hat die sonst weißen Zeichnungen schmutzig hell lehmgelblich und
stimmt insofern mit ab. lufosa Suff., die dunkle Saumbinde weicht
aber nicht von der Hauptformab. Nenne diese Form ab. sublutosa m.
Gen. Laehnoptera Doubl. Gen. Preeis Hb.
Lachnottera iole FE.
Precis octavia Cr.
2 in 4... Duala, Ein © von Dschang.ire x &
Von blauen Sublimbalflecken
Gen. Antanartia Rothsch.u. Jord. | der Flügel sind kaum noch
Antanartia delius Drury Spuren vorhanden, sie sind
Je 1 Un.: Soppo, I. 1913 und vielmehr durch grauliche
Duala, 7. x. Flecke ersetzt.
re p ae Precis octavia Cr. f. amestris
Gen. Pyrameis Hb Day
ee 8.Ex.: .Duala;ı 7. X., Dschang,
Pyrameis cardui L. 7: XL, 799,38
2 Ex.: Dschang, 7. XI., Duala,
TS D@]; Precis Westermanni Westw.
Can Veran Dee EinsEx:;: Dualar 7 vXE
Vanessula milca Hew. Precis clelia Cr.
Un.: Dualas. 2% 2&:Duala,7. VII., Dschang, 7.X.
Precis pelarga F. f. galami Boisd.
Unikum von Dschang, 22. X. — Von der Abbildung i in Seitz’
Werk dadurch abweichend, daß die Binde der Vorderflügel vor
und hinter der Rippe2 gleich breit ist; auch im Felde3 und im Costal-
felde ist diese Binde breiter als an der Figur und rein weiße Färbung
zeigt sie nur in der Dorsalhälfte der Hinterflügel. Die Sublimbal-
flecke beider Flügel sind intensiver blau und die Grün
schwärzer.
Precis milonia Feld. Precis stygia Auriv.
3 Ex.: Soppo, III. 12., Fong | 3 Ex.: Dschang, 7. X., Soppo,
Donera, 24.X. 12, ‚Kamerun‘. III. 12: eng Done; 94. x.19:
Lepidoptera aus Kamerun.
Gen. Salamis Boisd.
Salamis parhassus Drury
4 Ex.: Fong Donera, 23. IX. 10.,
Soppo, 22. XII. 12, Duala,
nr 3% kalem, 23: X. 12.
Salamis temova Feld.
Un: Lalem; 23. LI. 12.
Gen. Kallima Westw.
Kallima rumia Doubl. u. Westw.
5 dd: Lelem, 23. X. 12, Soppo,
a1, 11lL5 12,
Gen. Hypolimnas Hob.
Hypolimnas misippus L.
2s.Dualar do. x3.7. EX.
Hypolimnas salmacıs Drury v.
monteironis Druce
Sax 2, Duala,. 2.387.929, IX,
Soppo, 19. XII. 12.
Hypolimnas dubia Pal. v. anthe-
don Doubl. |
6b. Ex.: Duala, 22. 1IX., 22. VI,
Soppo, 5. I, 26. XII., Fong
Donera, 5. XI., Dschang, 7. X.
147
Hypolimnas dubia Pal. v. da-
moclina Tr.
"3 Ex Soppe, 3. IIT., Duala,
Gen. Ateriea Bsd.
Aterica galene Brown
Unikum von Duala, 7: X.
Gren. Cynandra Schatz u. Röber
Cynandra opis Drury
Un... Duala, 7. IX.
Gen. Ergolis Westw.
Ergolis Pagenstecheri Suff. (mu-
rina Bart.).
3 Ex.: Dschang, 7. X. bis 22. X.
Gen. Crenis Boisd.
Crenis Boisduvali Waller.
Un.: Duala, 7. IX.
Crenis amulia Cr.
Duala, 2 SH X5190.22: IX:
Gen. Neptis F.
Neptis nysiades Hew.
Un. Duala, 7. X
Hypolimnas dubia Pal. f. pr. Neptis melicerta Drury .
Ein)Ex.».Soppo, 3. III. 12. 4Ex.: Duala, 7.—22.VII.,7.IX.
Nebtis ochracea Neave (var.?)
Un. von Dschang, 7. X.
Die Originalbeschreibung ist mir augenblicklich nicht zugäng-
lich, daß vorliegende Form aber jedenfalls spezifisch identisch mit
N. ochracea Neave ist, möchte ich nicht bezwiefeln. Außer durch
die ockerfarbigen Zeichnungen beider Flügel weicht sie von
Nebtis exaleuca Karsch (cfr. Berl. entom. Zeits. 39, p. 10, Fig. 5)
durch folgendes ab: Die beiden Subapicalflecke der Vordertlügel
sind nur linienschmal unter sich getrennt und der hintere ist 4 mm
lang, die Binde der Vorderflügel ist nicht in der Mitte an der Rippe
2) geteilt und die Breite ist hinter der Rippe 2 etwa so groß wie vor
dieser und wurzelwärts ist sie bis zum Hinterrande geradlinig be-
grenzt; die Hinterflügelbinde hat eine Breite von 6—7 mm. Flügel-
spannung 44, Flügellänge 25 mm. — Von einem in der Ausbeute
der Deutschen Zentral-Afrika-Expedition unter Führung Adolf
Friedrichs, Herzog von Mecklenburg, vorhandenen, von Grünberg
behandelten Exemplar von diesem Formenkreis durch folgendes
abweichend: Hinterflügelbinde bei meinem Exemplar breiter, was
daher kommt, daß das schwarze Basalfeld schmäler ist, während
die Saumbinde bei beiden Formen gleich ist; die Vorderflügelbinde
10* 2. Heft
148 Embrik Strand:
ist im Dorsalfelde nicht schmäler als vor der Rippe 2, die beiden
subapicalen Flecke sind ein wenig länger, auf der Unterseite der
Hinterflügel ist das Basalfeld kaum dunkler als die Mittelbinde
(bei dem Exemplar der genannten Expedition dagegen deutlich
dunkler als die Mittelbinde).
Gen. Pseudaeraea Westw.
Es wundert mich, daß Eltringham in seiner Monographie der
Gattung Acraea gar keinen Vergleich mit der Gattung Pseudacraea
angstellt hat, denn beim praktischen Bestimmen ist es wirklich
nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, ob man eine
Pseudacraea oder Acraea vor sich hat. — In der Literatur zu wenig
hervorgehoben ist dabei meistens der verschiedene Verlauf der
Rippen 10 und 11 der Vorderflügel geworden; wenn beide, und
zwar auch 10 ganz deutlich aus dem Vorderrande der Zelle ent-
springen, so hat man eine Pseudacraea vor sich, wenn nur 11 aus
dem Vorderrande und zwar meistens auch nicht weit von der
Spitze der Zelle entspringt, so ist es eine Acraea. Wenn beide ge-
nannte Rippen hinter der Zelle gestielt entspringen, so ist es eine
Planema.
Pseudacraea Theorini Auriv.
Ein 2 von Duala, 7. X. — Breite der weißen, ganz geraden,
gleichbreiten, scharf begrenzten Subapicalbinde der Vorderflügel
3 mm. Das Median- und Dorsalfeld der Hinterflügel weißlich auf-
gehellt, aber weder nach innen noch außen scharf begrenzt, die
dunkle Saumbinde kann als etwa 6 mm breit bezeichnet werden.
Auf der Unterseite der Hinterflügel erreicht die weißliche Färbung
ganz oder fast ganz den Saum; das Wurzelfeld dieser Flügel ist
oben wie unten rötlich.
Pseudacraea Theorini Auriv. ab. edigeoides Strd. n. ab.
Ein 2 von Duala, 7. IX.
Diese Form entspricht der ab. 2 efigea Butl. von Ps. eurytus L.
insofern, als die Subapicalbinde der Vorderflügel orangegelb ist,
während sie in der Färbung der Wurzelhälfte der Vorderflügel ganz
mit consanguinea Auriv. übereinstimmt; die ganz verwischte dunkle
Saumbinde der Hinterflügel kann bis gegen 4 mm breit bezeichnet
werden. Die Subapicalbinde der Vorderflügel ist vorn reichlich,
hinten kaum 5 mm breit, scharf begrenzt, erreicht nicht die Rippe 3
und bleibt vom Saume um 3,5 mm entfernt. Flügelspannung
75 mm, Vorderflügel 41 mm.
Pseudacraea Theorini Auriv. ab. obtusedentata Strd. n. ab.
Ein weiteres, ebenda und gleichzeitig gesammeltes @ zeichnet
sich dadurch aus, daß die gelbe Subapicalbinde der Vorderflügel
an der Innenseite auf der Rippe 4 stumpf zahnförmig erweitert und
daselbst etwa. 7 mm breit, sonst aber etwa 5 mm breit ist. Im
Dorsalfelde der Vorderflügel ist ganz spärliche rötliche Beschup-
pung vorhanden, die jedoch keine Binde oder Fleck bilden. —
Jedenfalls dürfte diese Form mit odscura Neave nahe verwandt sein.
Lepidoptera aus Kamerun. 149
Wenn, wie ich glaube, diese drei hier im vorhergehenden be-
sprochenen Formen wirklich konspezifisch sind, trotzdem sie,
nebeneinander gestellt, ziemlich verschieden aussehen, so wird es
zum wenigsten höchst wahrscheinlich sein, daß auch Ps. eurytus
und Theorini konspezifisch sind; in der Tat können auch die vor-
liegenden Aberrationenz. T. als Übergangsformen betrachtet werden.
Pseudacraea semire Cr.
2Ex.: Duala, 7.IX., Lelem Pare,
23. X: 10,
Pseudacraea lucretia Cr.
2 Ex: Duala, 22. VII, D.IX.
— Ferner 2 Ex. ebendaher,
7. IX. und 22. VIII. der ab.
protracta Butl.
Pseudacraea striata Butl.
Un... Duala, 7. X.
Gen. Pseudoneptis Snell.
Pseudoneptis coenobita F.
2 Ex.: Duala, 7.—22. IX.
Gen. Euphaedra Hb.
Euphaedra xvbeie Hew.
Ex. Duala, 0. X.00. XL,
7. IX.
Euphaedra harpalyce Cr.
4 Ex. von Duala, 7.—22. X,
darunter 2 der ab. Jakuma Btl.
Eupbhaedra eleus Drury
3 Ex. von Duala, 7. IX. und
XL.
Ewphaedra vuspina Hew.
2 Ex. von Duala, 7. X. und 7.
XT.
Euphaedra ceres F. ab. rezia Hew.
Zwei & von Duala, 7. X. und 7. IX. stimmen gut mit der
Originalabbildung dieser Form und in der Sammlung Staudinger
finden sich ganz übereinstimmende Stücke. Von dem in der Über-
sichtssammlung afrikanischer Nymphalididen des Kgl. Zoolog. Muse-
ums Berlin vorhandenen & dieser Form weichen sie jedoch ab durch
schmälere Subapicalbinde (ca. 2,5—3 mm breit), die Submarginal-
flecke der Hinterflügel sind bei meinem Exemplar mehr isoliert und
schärfer markiert, die weißliche Bestäubung nahe der Basis des
Costalfeldes der Unterseite der Vorderflügel ist, insbesondere bei
einem Exemplar, reiner weiß, die schwarzen Zellflecke ebenda sind
größer und ebenso die Submarginalflecke, die dem Saume näher zu
sein scheinen und ein schwarzer Discozellularfleck im Hinterflügel
ist nicht vorhanden.. Die Unterseite des in genannter Sammlung
vorhandenen @ stimmt eigentlich besser mit insbesondere dem
einen der beiden. Determinanda, die Grundfarbe des 2 ist jedoch
weniger orangegelblich und ein schwarzer Discozellularfleck im
Hinterflügel ist vorhanden; oben weicht aber dies 2 ab durch
breitere Subapicalbinde, weniger scharf markierte Submarginal-
‚flecke der Hinterflügel usw. — Auch mit der in Seitz’ Werk als
rezia abgebildeten Form stimmen unsre zwei Exemplare, wie
ersichtlich, nicht ganz überein.
Euphaedva themis Hb. ab. janettoides Strd. n. ab.
Ein & von Duala, 7. IX., ein 2 ebenda 7. X.
Eine Form, die mit keiner der schon beschriebenen zusammen-
fällt, am nächsten aber aureola Kby. stehen dürfte, aber etwa
2. Heft
150 Embrik Strand:
intermediär zwischen aureola und janetta ist. Beide Geschlechter
zeichnen sich aus durch einen roten Fleck auf der Oberseite der
Hinterflügel an der Basis des Feldes 7, dagegen ist in dem Wurzel-
teil der Vorderflügel auch keine Andeutung von Rot. Die Sub-
apicalbinde der Oberseite der Vorderflügel ist bei den beiden Ge-
schlechtern nicht wesentlich verschieden, liegt in den Feldern 3—6,
ist vorn zugespitzt und bildet im Felde 6 also nur einen ganz
kleinen Fleck, auch hinten ist sie etwas, wenn auch wenig verjüngt.
Die hellere Dorsalpartie der Vorderflügel des $ oben ist dunkler
und, insbesondere am Hinterrande, weniger ausgedehnt als an der
Abbildung in Seitz’ Werk angedeutet, bleibt also vom Analwinkel
weiter entfernt. Auch die hellere Partie der Hinterflügel des $
ist dunkler und zwar mehr bläulich als an genannter Figur, nur
in den Feldern 4—5 ist grüngelbliche Färbung; ein dunkler Median-
querschatten im Costalfelde fehlt. Beim 2 ist auf der Oberseite der
Vorderflügel das helle Dorsalield mehr ausgedehnt als an genannter
Figur, indem es sich in die Zelle, längs deren Hinterrandes, hinein-
erstreckt, daselbst einen tiefschwarzen, mit der dunklen Partie zu-
sammenhängenden Fleck teilweise einschließend, ferner bedeckt
es die Basis des Feldes 2 in einer Länge von S mm und etwas heller,
leicht gelblich angeflogen, als an der genannten Figur. Die schwar-
zen Sublimbalilecke der Oberseite der Hinterflügel sind, abgesehen
von demjenigen im Felde 2, zusammenhängend und als Flecke
kaum noch zu erkennen; die dadurch gebildete schwarze Saum-
binde hat vorn eine Breite von etwa 10 mm. — Die Unterseite
des $ weicht von derjenigen des aureola $, wie diese durch die Figur
in Seitz fixiert ist, dadurch ab, daß das Rote in beiden Flügeln wıe
bei vefusta ist, und die schwarzen Diskalflecke der Hinterflügel sind
weniger entwickelt, indem in den Feldern 2 und 3 gar keine, in
4 und 5 nur ganz kleine Flecke vorhanden sind, während der Disco-
zellularfleck nur als ein schmaler Strich vorhanden ist; durch die
größere Ausdehnung des roten Feldes ist der schwarze Fleck des
Feldes 7 reduziert worden; ferner ist die Subapicalbinde der Vorder-
flügel breiter und mehr orangefarben als sie Seitz abbildet und
eine dunkle Saumbinde schließt die Sublimbalflecke ein, die daher
weniger scharf hervortreten. Die Unterseite des Q ist wie beim g,
jedoch sind im Hinterflügel der Discozellularfleck und der Fleck
im Felde 5 größer. — SQ. Von ab. janetta durch u. a. das Vorhanden-
sein eines subbasalen schwarzen Zellflecks auf der Unterseite der
Vorderflügel zu unterscheiden. — Flügellänge des $ 36, des ?
46 mm.
Gen. Euryphene Westw.
Euryphene absolon F.
Drei 22 von Duala, 23: IX.
Alle drei weichen unter sich nicht nennenswert ab, sind aber
von der Abbildung von E. absolon @ in Seitz’ Werk erheblich ver-
schieden und stimmen besser mit der Abbildung ebenda von
E. abesa 2 sowohl was Färbung als Zeichnung betrifft, die gelbe
Lepidoptera aus Kamerun. 151
Binde der Hinterflügel ist jedoch am Hinterende schärfer zuge-
spitzt, am Proximalrande gerade begrenzt und vorn breiter ab-
geschnitten, während der distale Rand gleichmäßig saumwärts
schwach konkav gekrümmt verläuft. Auch die Unterseite stimmt
gut mit Seitz’ Abbildung von ‚abesa 2 U.“, aber die drei Figuren
‚an der Basis der Zelle der Vorderflügel bestehen aus zwei Ringen
(distal!) und einem Punkt oder unvollkommenem Ring (proximal!),
die Punkte der postmedianen OQOuerpunktreihe der Hinterflügel
sind basalwärts nicht von einem dunklen Haken begrenzt und
diese Punkte sind bisweilen ganz verloschen usw. Die Zeichnungen
der Oberseite der Vorderflügel sind von denen der E. abesa, 1. c.,
nicht nennenswert verschieden.
Ferner von Duala, 7. VIII. und 22. VII. je ein {.
Euryphene mardania F.
2 Ex. Duala, 22. VIII. u.7. IX.
Gen. Diestogyna Karsch
Diestogyna barombina Auriv.
278, Duala, 22° VII, 7. X.)
Diestogyna tadema Hew.
3 292: Duala, 22. VIII., 22. IX. — Die 3 Exemplare weichen
unter sich etwas ab und müssen nach der Darstellung von Auri-
villius in ‚Seitz‘ zu Zadema gestellt werden, nach dem mir vor-
gelegenen Vergleichsmaterial aber wären sie eher zu barombina Aur.
gehörig. Ob diese beiden Formen als ‚Arten‘ „gut‘‘ sind, dürfte
fraglich sein. — Ein $ vom 7. XI.
Diestogyna atossa Hew.
Ein & von Dschang, 22. IX.
Diestogyna gambiae Feisth.
Zwei d&: Duala, 7. X. u. 22. IX.
pn.
Diestogyna camarensis Ward
Bine. Duala, 7. XI.
Gen. Cymotho@ Hob.
Cymothoe caenis Drury
Dt Duala, 22,VII. u.29.1X;;
2 99 ebenda, 7. X.; 12% ab.
euthaliordes Ky.ebenda, 22.1X.
Cymotho& Beckeri H.-Sch.
ugs Duala;, 22, Rn ER;
59. VII: 55929: /Duala, 0.-X;,
7.—22.1X. DieFlügelspannung
der Weibchen schwankt zwi-
schen 70 und 80 mm.
Cymotho& theobene Dbl. Hew.
ab. dualana Strand u. f. pr.
Die Hauptform (2 22) von Du-
ala: 29, 7. VIL.—7. VIII, Sg,
33. VII. u. 22. IX., die Neben-
form (19) von Duala, 22. IX.
(Beschreibung im: Archiv f£.
Naturg. 1914, Al).
Cymotho& coccinala Hew.
Ein nicht gut erhaltenes $ von
Duala, 22. IX. möchte ich zu
dieser Art stellen.
Cymothoe adelina Hew.
6 22 von Duala, 7. X., 7. IX,
DRS DOT VI 2D2. PX. von
denen die 3 als tr. ad ab. cor-
sandra Druce bezeichnet wer-
den können.
Cymotho& anitorgis Hew.
Ein © von Duala, 22. IX.
Gen. Charaxes Ochs.
Charaxes zingha Stoll
11.88; Duala, 7.3X 53221 30,22.
Re U DON IL 42,99 von
Duala, 22. IX.
2. Heft
152
Charaxes eubale Drury
Un.: Duala, 22. XIL
Charaxes Chanler: Holl.
Ein $ von Dschang, 2. X. —
Die Type im Berliner Museum
verglichen!
Charaxes lucretius Cr.
3 &: Fong Donera, 24. X. 12,
SEPP0,:14:.1 13, 7:13.
Embrik Strand:
Charaxes numenes Hew.
Ein $ von Soppo, 28. XII.
Charaxes varanes Cr.var.vologeses
Mab.
Un. Duala;)'7 I
Gen. Palla Hb.
Palla Ussheri Butl.
b.Ex: von: Duala,. 7. X 78
Fam. Satyridae.
Gen. Melanitis F.
Melanitis leda L. v. ajricana
Fruhst.
3 Ex e Duala, DIPS
Gen. Elymniopsis Fruhst.
Elymniopsis bammakoo Westw.
Un.: Dschang, 7. X1.
Gen. Gnophodes Westw.
Gnophodes parmeno Doubl. Hew.
| Ein 2 von Soppo, 3. III. 12.
Charaxes brutus Cr. v. angustus Gen. Myealesis Hb.
Rothsch. Moycalesis sciathis Hew.
Un: : "Duala?22. IX, | Zwei O2 von Duala, 7.X.u.7.XI1.
Moycalesıs Saussurei Dew. var. camerunia Strd. n. var.
Zwei Exemplare von Dschang, 22. X. zeichnen sich dadurch
aus, daß die helle Binde der Oberseite schmutzig weißlich und
nicht scharf begrenzt ist, dıe Ozellen der Oberseite ganz undeutlich
und klein und die weißliche Binde der Unterseite breiter (im Hinter-
ilügel 3,5—4 mm, am Hinterrande der Vorderflügel, wo sie außen
verwischt ist, noch ein wenig breiter, ferner erscheint sie im Hinter-
flügel ganz gerade und gegen den Hinterrand weniger deutlich
verschmälert als bei der Hauptform.
Mycalesıs asochis Hew. ab. triocelligera Strd. n. ab.
Ein d: Duala, 22. VII., ein Q’ebenda, 7. IX.
Beide Exemplare zeichnen sich dadurch aus, daß die Unter-
seite der Vorderflügel 3 Ocellen besitzt, nämlich außer den gewöhn-
lichen in den Feldern 2 und 5 auch noch eine im Felde 4, die kleiner
ist und mit derjenigen im Felde 5 in einem gemeinsamen Ring ge-
legen ist. Wenn die Form mit 2 Ocellen, wie es von Aurivillius in
„Seitz‘‘ getan ist, als die Hauptform betrachtet wird, so möge die
Form mit 3 Ocellen den Namen ab. trioeelligera m. bekommen.
Gen. Ypthima Westw.
Ypthima .albida Butl. ab. argentoides Strd. n. ab.
Unikum ($) von Dschang, 22. X.
Steht in der Mitte zwischen den Aberrationen Conradsi Strand
und argentata Bartel, deren Typen mir beide vorliegen. Ist reichlich -
1195, Duala, THE
Charaxes protoclea Feisth.
Ein $ von Soppo, 7. 1. 13.
Charaxes Doubledayi Auriv.
Ein $ von Soppo, 3. 1. 13.
Charaxes nichetes Smith
Ein &: Duala, 7. XI.
Charaxes tiridates Cr.
Ein 2: Duala, 22. VIII. — Ein
32.S0ppo, 241.12.
Lepidoptera aus Kamerun. 153
so groß wie beide: Flügelspannung 36, Flügellänge 20,5 mm;
stimmt oben ziemlich genau mit argentata, indem die dunklen Rand-
binden der ab. Conradsi nicht vorhanden sind, sondern diese Binden
verhalten sich wie bei argentata, abgesehen davon, daß das Vorder-
randsfeld der Vorderflügel etwas stärker dunkel bestäubt ist; wie
bei Conradsi sind im Hinterflügel oben je eine Ozelle in den Feldern
2 und 3 vorhanden, dagegen keine im Analwinkel, unten ist ein
Analwınkel, 2 und 6 je eine deutliche Ozelle, in 3 Andeutung einer
ebensolchen vorhanden. Die ganze Unterseite ist mehr weiß quer-
gestrichelt als beide genannte Aberrationen. Die Rippen der Unter-
seite der Hinterflügel erscheinen teilweise etwas gelblich. Von der
aus Kamerun beschriebenen var. occidentalis Bart. abweichend,
indem die Oberseite noch heller ist, die beiden Ozellen der Oberseite
der Hinterflügel fast gleich groß sind (größer als die kleinste und
kleiner als die größte von occidentalis), die der Unterseite erheblich
kleiner und auch nicht so scharf markiert, die ganze Unterseite im
Grundedunkler als bei occidentalis. Die Flügelspitze ist schärfer als bei
der Type vonoccidentalis,wasaberein Geschlechtscharakterseinkann.
Ypthima doleta Kirby cum ab. dschangensis Strnd. n. ab.
Ein & von Dschang, 22. X., stimmt ziemlich gut mit der eben-
falls aus Kamerun beschriebenen Y. doleta ab. tripunctata Strnd.,
ist jedoch ein wenig größer (Flügelspannung 36 mm) und im Anal-
winkel der Oberseite der Hinterflügel ist keine Ozelle vorhanden.
Möge den Namen dschangensis m. bekommen.
Ein weiteres Exemplar (von Fong-Donera, 24. X. 12) stimmt
mit der ab. tripunctata mit der Ausnahme, daß auf der Oberseite
der Hinterflügel keine Ozelle im Felde 3 vorhanden ist. Von ab.
defecta Strnd. abweichend durch geringere Anzahl Ozellen. — Dürfte
wohl der Hauptform zuzurechnen sein.
Fam. Danaididae.
Danarda petiverana Doubl. Hew.
Gen. Danaida Latr. |
Danaida chrysippus L. Un.: Lelem, 23. X. 12.
ZweiExemplarevonDuala,7.X., | Danaida Morgeni Honr.
von denen das eine alcibpus | 2 Ex.: Fong Donera, 24. X.;
Cr.; von letzterer auch eins Lelem, 23. X.
von Lelem, 23. X.
| Fam. Pierididae.
Pieris piega Boisd.
Ein & von Soppo, III. 1912.
Das Exemplar stimmt genau mit einem ebenfalls aus Kamerun
stammenden, im Kgl. Zoolog. Museum Berlin vorhandenen, von
Aurivillius als ‚‚Pieris pigea $ var.?‘“ bestimmten Exemplar über-
ein. Die Flügelspannung ist 51 mm (Flügellänge 30 mm), Hinter-
flügel mit winzig kleinen und doch scharf markierten schwarzen
Saumpunkten; unten haben die Hinterflügel Andeutung je eines
schwarzen Sublimbalpunktes in den Feldern 3 und 5. Unterseite
der Hinterflügel und die Spitze der Vorderflügel glänzend rahmgelb.
2. Heft
154 Embrik Strand:
Gen. Leptosia Hb. Gen. Catopsilia Hb.
Leptosia medusa Cr. ab. imma- ah en ie E,
culaia Auriv.
: Gen. Mylothris Hb.
Unikum von Duala, 22. IX. Mylotkmslehluris 8.
Leptosia alcesta Cr. ab. nuptilla | Un.: Duala, 22. VIII.
Auriv. Mylothris hılara Karsch
Un. von Mussahe. Un.: Duala, 7. XI.
Mylothris sagala Sm. v. Knutsoni Auriv.
Zwei 92 von: Mussabe und Soppo, I. 1913. — Die schwarze
Saumbinde der Vorderflügel ist ein wenig schmäler und innen tiefer
gezackt als an der Abbildung in Seitz’ Werk (T. 11, Serie D) dar-
gestellt.
Mylothris rembina Plötz ab. subfusa Crowl.
Ein $ von Duala, 7. X. Ist schlecht erhalten, durch Vergleich
mit der Staudingerschen Sammlung aber, in welcher Exemplare,
die als Crowleys Typen etikettiert sind, sich finden, ist die Richtig-
keit der Bestimmung bestätigt worden. In ‚Seitz‘ hat Aurivillius
diese Form ganz übersehen, in seinen Rhopalocera Aethiopica führt
er sie als einfaches Synonym an. Daß letzteres nicht geht, zeigt
ein Vergleich der von Aurivillius als rembina in Seitz abgebildeten
Form mit den Abbildungen der subfusa in Trans. Ent. Soc. London
1890, T. 18, Fig. 3—4. — Die Bearbeitung von Aurivillius in Seitz’
Werk hat hier wie sonst den großen Mangel, daß er keine Synonyma
angibt.
Gen. Terias Swains.
Terias Desjardinsi Boisd.
Unikum von Dschang, 22. XI. — Stimmt nicht ganz genau
mit irgendwelcher der in ‚Seitz‘ abgebildeten Formen.
Terias brenda Doubl. Hew.
Un: Dualar 22. VI
Terias senegalensis Boisd.
Je ein Ex. von Dschang, 7. XI. und Duala, 22. VII. — Ein ?
der f. bisinuata Butl. von Soppo, III. 12.
Gen. Teracolus Swains.
Teracolus evippe L. ab. pulveratula Strand
Un. Daala, 2X.
Fam. Lyeaenidae. | Gen. Epitolina Aur.
Gen. Pseuderesia Butl. | ie. RT, Kby. v..cor-
Pseuderesia libentina Hew. v. CIE IR
zerita Plötz Un;;: Duala, T. IX.
2 Ex. 2Dualal 22’ Sa Gen. Telipna Aur.
Pseuderesia minium Druce 1910. | Telipna sangwinea Plötz _
Unikum: Duala, 7. X. 9 Ex.: Duala, 22. VIII., 22. IX.
a
Lepidoptera aus’ Kamerun. 155
Gen. Pentila Westw. Gen. Larinopoda Butl.
Pentila telesippe Grbg. Larinopoda lircaea Hew.
3 Ex.: Duala, 22. VIl., 7. X. | Ein Exemplar von diesem Weiß-
Ob telesibpe Grbg. und elpinice ling unter den „Bläulingen“:
Grbg. spezifisch verschieden Duala, 22. VII.
sind, scheint mir recht fraglich
zu sein.
Gen. Mieropentila Auriv,
Micropentila catocala Strnd. n. sp.
Unikum von Duala, 7. X.
Flügelspannung 21 mm. Vorderflügellänge 11 mm. — Ähnelt
M. alberta Stgr., ist aber unten weniger gezeichnet. — Ferner mit
M. mabangı B.-B. (in: Ann. Mag.Nat.Hist. (7), XIV (1904), p. 226)
verwandt, aber die Unterseite ist weniger gezeichnet, beide Flügel
haben breite orangegelbe Querbinde, die Größe ist geringer usw. —
Körper schwarz, unten nicht oder wenig heller. Palpen oben und
an der Spitze schwarz, sonst hellgelb. Beine schwarz, gelblich ge-
zeichnet. Beide Flügel matt schwarz, oben mit einer orangegelben
Querbinde, die an der Mitte des Hinterrandes der Hinterflügel
schmal anfängt, sich von dort linienschmal auf dem Rande bis fast
zur Wurzel erstreckt, nach vorn sich aber als eine mitten gerade
und daselbst bis 2,5 mm breite, subparallel zum Saume verlaufende,
auf dem Vorderrande stark verschmälerte Binde erstreckt, auf dem
Vorderflügel bei derselben geringen Breite übergeht, nach vorn sich
bis zur Rippe 4 allmählich und schwach erweitert (bis ca. 2 mm
Breite), dann plötzlich bis zu !/, verschmälert wird und bei dieser
Breite gerade und fast senkrecht auf den Vorderrand ausläuft,
daselbst um 4,5 mm von der Flügelspitze entfernt. Während der
Außenrand der Binde im Hinterflügel so ziemlich eine gleichmäßige,
mit dem Saume parallele Krümmung bildet, erscheint der Außen-
rand der Binde im Vorderflügel mitten fast winklig gebrochen.
Auf der Unterseite ist die Binde wie oben, bloß ein wenig heller;
im Saumfelde sind zwei Reihen feiner gelblicher Ouerstriche, die
wohl mitunter ganz undeutlich sein werden, vorhanden und ähn-
liche, aber noch weniger deutliche Striche lassen sich in der Basal-
hälfte wenigstens der Hinterflügel erkennen. Flüchtig angesehen
zeigt die Unterseite kaum andere Zeichnungen als die Querbinde.
Gen. Epitola Westw.
Epitola leonina Stgr.
Je ein & von Duala, 22. VII. und 22. VII.
Die Identität ist durch Vergleich mit der Type festgestellt. —
Da die hiermit verwandten Arten schwer zu unterscheiden sind,
. möge folgende Beschreibung nicht überflüssig sein. |
Ähnelt E. carcina Hew., aber ein Mehlfleck ist nicht vorhanden,
wohl aber ist die Submediana an der Basis ziemlich breit dunkel
bestäubt und dieser Streifen erstreckt sich, allmählich schmäler
werdend, bis zum Ursprung der Rippe 2, die Zelle ist größtenteils
2, Heft
156 Embrik Strand:
blau bestäubt, die Discozellulare ist nur durch einen linienschmalen
schwarzen Strich bezeichnet, die blaue Färbung bedeckt das Feld 2
in einer Länge von 6, die Felder 3 und 4 in einer Länge von 5 mm
von der Basis an, ist im Felde 5 in einer Länge von 3,5 mm
vorhanden ohne aber die Basis dieses Feldes ganz zu erreichen und
erstreckt sich noch als ein kleines isoliertes Fleckchen ins Feld 6
hinein. Alle Rippen sind ein wenig dunkel bestäubt. Im Hinter-
flügel ist die Discozellulare nicht schwarz markiert und die dunkle
Saumbinde hat auf der Rippe 6 eine Breite von 2 mm, wird aber
nach hinten allmählich schmäler und erreicht linienschmal den Anal-
winkel, dessen Fransen tiefschwarz sind, während diese anderswo
mehr oder weniger mit weißen Haaren untermischt sind. Die Zeich-
nungen der Unterseite der Hinterflügel bestehen aus höchst un-
deutlichen, feinen, verloschenen weißen Querstrichen, die auf den
Rippen unterbrochen sind und nur zur Not als Ouerlinien bildend
aufgefaßt werden können. Auch im Vorderflügel sind die weißen
Zeichnungen so, jedoch ist die vom Analwinkel ausgehende schräge
Ouerlinie überall etwas deutlicher und erweitert sich im Felde 2
zu einem dreieckigen Ouerfleck und dahinter zu einem noch er-
heblich größeren und mehr viereckigen Fleck. Deutliche helle
Sublimballinien zeigt die Unterseite nicht, jedoch scheint die Grund-
farbe des Saumfeldes beider Flügel ein wenig heller als die übrige
Flügelfläche zu sein. Die helle Schrägquerlinie der Vorderflügel
ist saum- bezw. apicalwärts gleichmäßig, aber schwach konvex
gebogen und auf dem Vorderrande von der Flügelspitze um 9 mm
entfernt. — Flügelspannung 33, Flügellänge 18,5 mm. — Das Exem-
plar vom 22. VII. ist hier beschrieben.
Epitola posthumus F.
:»16.Ex.;sdanunter3. 29: Duala,ı7. 1X:2.1IX 2 U. XI 2 N
23.:Xx11.,, 22) VII.
Das eine Männchen erscheint am Ende der Zelle und in den
benachbarten Feldern mehr oder weniger geschwärzt, was aber
offenbar dadurch verursacht worden ist, daß die blauen Schuppen
daselbst abgerieben und die unterliegenden schwarzen dadurch
zum Vorschein gekommen sind.
Gen. Phytala Westw. | Gen. Oxylides Hb.
Phytala hyettoides Aur. Oxylides faunus Drury
9 &&: Duala, 7: R.,22,I% SQ von Duala, 7. X.
Gen. Hewitsonia Kby. Gen. Lycaenesthes Moore
Hewitsonia Boisduvali Hew. Lycaenesthes Hewitsoni Aur.
Ein d von Duala, 39 TR > x. Duala, DD VII, 93 YLIl.
Lycaenesthes mahota Sm.
Gen. Deudoryx Hew. Un.: Duala, 22. X.
Deudoryx odana Druce Lycaenesthes ligures Hew. (?).
5 dd von Duala, 7.—22. X., | Ein ziemlich abgeflogenes Stück
22... 1%: von Duala, 22. IX. ist jeden-
Lepidoptera aus Kamerun.
157
falls mit genannter Art nahe | 4 33, 2 22: Fong-Donera, 24. X.
verwandt. 12; Duala; 7. X:5. Bschang,
Lycaenesthes larydas Cr. 9. XI., 22. X.
Ex: Duala, 22: VIT:, ra Dr Lycaenesthes Lysicles Hew.
Lycaenesthes sylvanus Drury | 2 Ex.: Duala, 22. IX.
Lycaenesthes sp. (sylvanus Drury ?).
Ein $ von Soppo, III. 1912, kann ein etwas abgeflogenes
L. sylvanus Drury sein, erscheint aber unten jedenfalls etwas zu
wenig gezeichnet und zeigt oben eine feine grauliche Saumbinde.
Man vergleiche, was ich über Z. sylvanus und lemnos in der Entomol.
Zeitschr. 23 (1909), p. 124 geschrieben habe; siehe dabei auch
Druckfehlerberichtigungen p. 145, indem ich keine Korrektur von
dieser Arbeit bekommen hatte.
Gen. Hypolycaena Feld.
Hypolycaena philippus F.
33509 Duala, 22 VII,
22. X.; Soppo, III. — Ob von
H. lebona spezifisch verschie-
den?
BI.2X 22... VI.
Hypolycaena hatıta Hew.
15.2995 Duala;; 22. VHL;
a DO
Hypolycaena dubia Aur.
4 dd, 7 22 stelle ich zu dieser,
von der folgenden nicht immer >h
mit Sicherheit zu unterschei- Gen. Megalopalpus Röb.
_ denden Art: Duala, 22. VIII., | Megalopalpus simplex Röb.
Ba a7 95° 1x 7 VI. | Unikum: Soppo, 11T. 1912.
Gen. Pseudaletis Druce
Pseudaletis clymenus Druce
Ein Exemplar von Duala, 22. VII., führe ich unter ‚diesem
Namen auf, indem es mir, ebenso wenig wie s. Z. Aurivillius, ge-
lungen ist herauszufinden, durch welche spezifische Merkmale
diese Art und Ps. zebra Holl. sich eigentlich unterscheiden; wenn
man beide vereinigt, so muß der Name clymenus als der ältere
bleiben. Vorliegendes Exemplar stimmt nicht genau weder, mit
der einen noch anderen der Abbildungen Hollands in Entomol.
News 4, pl. I.
Gen. Cupido Schrk.
Cubido heritsia Hew.
are! 5Soppo,T. u. II. 1912.
Cupido hippocrales F.
Unikum: Duala, 7. VIII.
Cupido micylus Cr.
3 Ex, 032133 22. VII, 7. X.
Cudido lingeus Cr.
Ein & von Fong Donera, 24. X. |
12; ein 2 von 'Duala, 22. X. |
| Hypolycaena lebona Hew.
Zwei d& von Duala: 22. VIII.,
DD
Gen. Jolaus Hb.
Jolaus Belli Hew.
Unikum von Duala: 7. X.
Cupido telicanus Lang v. dl-
NIUS.
Unikum von Duala, 22. VII.
Cupido cissus Godt.
3 09,1.&: Duala, 22. VII, VIIL
WIEN:
Bei den 22 sind die hellen post-
medianen Diskalpartien heller
markiert als gewöhnlich und
zwar fast rein weißlich.
2. Heit
158 Embrik Strand:
Cupido punctatus Dew. | Fam. Papilionidae.
Je 1 Ex. von Duala, 22. IX. .1e
und Soppo, III. a a u =
Cupido micylus Cr. | Papilio zenobia F.
Unikum von Duala, 7. X. >16 Ex... SopPpB, 8. „III. Pe
Gen. Abisara Feld. ni |
Abisara Rogersi Druce v. geryon | Papilio cypraeofila Butl.
StgT. 1:9 Ex. Duala, 7..%, Soppe
Unikum: Dschang, 22. X.
Papilio dardanus Brown f. hippocoon F.
Ein @ von Duala, 7. XI. Das Exemplar ist etwas intermediär
zwischen den f. tibullus Kirby und hidpocoon F., so wie diese von
Aurivillius in Arkiv f. Zoologi 3, No. 23, T. 2 dargestellt sind; von
der Abbildung in Seitz weicht es hauptsächlich dadurch ab, daß
die Subapicalbinde der Vorderflügel vorn nicht durch einen mit
ihr verbundenen großen, sondern durch zwei kleine isolierte Flecke
endet. Ki
Papilio leonidas F. Papilhio zalmoxis Hew.
Un.: Duala, 7.38: Un. Duala!7.-XT:
Papilio menestheus Drury cum ab. unimaculatus Strd. n. ab.
6.38: Duala, 29. IX, 7. XL Soppo,.I; 1 27 Diala, ae
Das eine & von Duala, 7. XI., zeichnet sich dadurch aus, daß in
der Zelle der Vorderflügel nur ein gelber Fleck vorhanden ist (ab.
unimaeulatus m. n. ab.); gewöhnlich sind daselbst zwei solche und
so hat auch Drury die Art abgebildet, was also als die Hauptform
anzusehen ist.
Papilio demodocus Esp.
6 Ex.: Duala, 7. X., 7. XI.; Fong Donera, 23. IX. 1910. —
Das eine Exemplar von Duala, 7. X., zeichnet sich dadurch aus,
daß die beiden in Ouerreihe gelegenen Flecke der Zelle der Vorder-
flügel wenigstens auf der Unterseite sich berühren. Will man diese
Form besonders benennen, so könnte sie ab. eonflua m. heißen.
Papilio dardanus Brown.
Zwei d&: Duala, 7. VII., 7. XI. — Bei beiden ist schwarze
Limbalbinde der Hinterflügel in den Feldern 3—5 nur durch je
einen kleinen Fleck vertreten und das Feld 7 der Vorderflügel
schließt an der Basis einen kleinen gelben Fleck ein.
Pabilio nireus L. Papilio antheus Cr. ab. evom-
Ein 2 von Soppo, 7. I. und eins baroides Eim.
von Duala, 7. X. Va; von Duala. 7 1X
Papilio bromius Doubl. Papilio polhcenes Cr.
3 Ex. 2. Dualarr 78 XI ;. Un. von. Dual,,72:.1%
Lepidoptera aus Kamerun. 159
Pabilio zoroastres Druce ab. Ä
Ein @ von Mussahe. — Es weicht von der in Seitz’ Werk ab-
gebildeten Form Homeyeri Plötz dadurch ab, daß die Flecke der
Vorderflügelschmutzig weiß bisim Hinterflügelgelblichweiß sind und
daß die Sublimbalflecke der Hinterflügel punktförmig und auch
im Felde 2 vorhanden sind. Das Exemplar steht somit in der Mitte
zwischen var. Preussius Karsch und var. Homeyeri Plötz, indem
es in der Färbung der Vorderflügelflecke mit ersterer und in dem
Fehlen eines Submarginalflecks im Felde 6 derselben Flügel mit
letzterer Form übereinstimmt; außerdem aber ausgezeichnet durch
die geringe Größe der Submarginalflecke der Hinterflügel. Will
man diese Form besonders benennen, was ich für völlig berechtigt
halte, so könnte sie ab. zoroastroides m. heißen.
Ein $, ebenfalls von Mussahe, dürfte zu dem sahen Q
gehören. Es stimmt gut mit Pap. zovoastr. var. Preussius Karsch
(Type verglichen!) überein, die Vorderflügel haben aber keinen
Diskalfleck in den Feldern 6 und 8 und die Binde der Hinterflügel
ist breiter: längs des Innenrandes 13 mm, an der Rippe 5 11 mm,
auf dem Vorderrande 8 mm breit.
Papihio zoroastres Druce ab. sopponis Strd. n. ab.
Eine weitere zoroastres-Form, die zwar mit Homeyeri Plötz,
Neumannı Karsch und tanganikae Obthr. große Ähnlichkeit 'hat,
aber mit keiner dieser Formen ganz übereinstimmt, liegt in
emem) £ von Soppo, III. 1912, vor.. Von tanganikae durch
folgendes abweichend (cf. Bull. Soc. ent. France 1897, p. 190, Fig. 8):
Vorderflügel oben ohne Fleck in der Zelle und nahe der Spitze der
Zelle im Felde 6 ist ebenfalls kein Fleck, wohl aber ist der zu der
Diskalreihe gehörige Fleck im Felde 6 wie bei fanganikae schwach
angedeutet, die Flecke dieser Reihe sind saumwärts quergeschnitten
und liegen, abgesehen von den beiden vorderen und dem hinteren,
ın einer geraden Linie; Hinterflügel oben mit deutlichem Sub-
limbalpunktfleck in den Feldern 4 und 5, dahinter sind noch 2
oder 3 ebensolche schwach angedeutet. Die Unterseite der Vorder-
flügel hat wie bei zanganikae einen Zellfleck, dagegen keinen im
Felde 6, aber (wie oben) einen kleinen im Felde 7. Unterseite der
sel mit zwei in el, gestellten Punktflecken ım
elde 5
Papilio latreillianus Godt, var. Theorini Auriv. cum ab.
infrapicta Strd. n. ab.
Un. von Duala, 7. X.
Ein weiteres Exemplar von Duala (am 22. IX. gesammelt)
steht Theorin: jedenfalls sehr nahe, weicht aber von der Abbildung
in Seitz’ Werk durch folgendes ab: Von den gelben Flecken in der
Zelle ist der vordere ganz verschwunden, während von dem hin-
teren nur noch die hakenförmig gekrümmte Apicalhälfte, und auch
. diese etwas reduziert, erhalten ist, die Breite der Binde der Hinter-
flügel beträgt nur 4—4,5 mm, auf der Unterseite der Vorderflügel
2. lleit
160 Embrik Strand:
sind alle Flecke der Oberseite ziemlich scharf markiert vorhanden,
wenn auch etwas blasser als oben und einen undeutlichen bräun-
lichen Strich einschließend. DieseForm nenne ich ab. infrapieta m.
Papılio hesperus Westw. ab.
Ein nicht gut erhaltenes Unikum von Duala, 7. X. —
Alle Zeichnungen der Oberseite mit Ausnahme des Submarginal-
flecks im Felde 7 der Hinterflügel sind ockergelblich. Die Binde
der Vorderflügel erstreckt sich nicht nach vorn bis zur Rippe 4,
sondern bleibt von dieser um fast 2 mm entfernt. Im Hinterflügel
ist auch im Felde 5 ein Submarginalfleck vorhanden, der aber
punktförmig ist; im Felde 7 ist ein ebensolcher vorhanden, der
aber so groß wie derjenige in 6 ıst und weiß gefärbt. Der Fleck
im Felde 3 der Vorderflügel ist nur wenig kürzer als derjenige im
Felde 2 und außen scharf zugespitzt, sich der Rippe 3 dicht anschlie-
ßend. Ferner besteht die Subapicalbinde der Vorderflügel aus
vier Flecken, ganz wie bei Pap. pelodurus Butl. Die Breite der
Binde der Hinterflügel ist in der Zeile etwa 11 mm, im Felde 1b
der Vorderflügel etwa 9, der Fleck im Felde 2 der Vflg. ist 21 mm
lang. Der Submarginalfleck im Felde 3 der Hinterflügel ist 8,
derjenige in 4 ist 11 mm lang. ;
Wegen des nicht guten Erhaltungszustandes des einzigen vor-
liegenden Exemplares ist eine genaue Beurteilung dieser Form
nicht möglich und es ist nicht ausgeschlossen, daß die Gelbfärbung
der Zeichnung in der Tat künstlich ist. — Sollte eine besondere
Benennung für diese Form nötig werden, so würde ich ab. (?)
dualana m. in Vorschlag bringen.
Papihio ucalegon Hew.
Ein Ex. von Duala, 7. X., eins ebenda, 7. IX. Letzteres ist |
der ab. addenda Strand zuzurechnen, jedoch nicht besonders aus-
geprägt.
Fam. Hesperiidae. Rhopalocampta forestan Cr.
Gen. Gamia Holl. Duala, 22. IX., 1. VII.; Soppo,
Gamia galua Hol. X1l..
Unikum'von Duala,. 7, XT. Gen. Ceratriehia Butl.
Gen. Rhopalocampta Wallgr. | Ceratrichia Phocion F.
Rhopalocampta chalybe Westw. Un. von Duala, 7. &.
3, Ex. von, Duala. 7. X und Gen. Tagiades Hb.
7. x. Tagiades flesus F.
Rhopalocampta iphis Drury 3 88, 2.99 von Duala, pr
3. Ex. von Duala.- 2. xX.u.7. 1x. | u. 22. VIII, 1 & ebenda 7. X.
Gen. Acleros Mab.
Acleros kasai Druce ab. dualensis Strnd. n. ab.
Unikum von Duala, 22. VII.
Mit Acleros kasai H. H. Druce 1909 jedenfalls nahe verwandt,
aber (nach Vergleich mit einem Exemplar dieser Art) kleiner:
Flügelspannung 27, Vorderflügellänge 13,5 mm, die Flügelfläche
7 u AA
Lepidoptera aus Kamerun. 161
der Hinterflügel oben ist ohne weißen Fleck (höchstens ist nahe der
Mitte des Vorderrandes eine schwache Andeutung eines solchen
vorhanden), wohl aber hat sie einen schmalen, verloschenen grau-
weißlichen Längsstrich, im Vorderflügel sind die fünf proximalen
weißen Flecke wie bei der Vergleichsform, aber von den drei kleinen
subapicalen und subcostalen weißen Punktflecken der Vorderflügel
der Hauptform ist hier nur der hintere erhalten. Die Unterseite
beider Flügel ist im Grunde mehr bräunlich, im Costalfelde mit
rötlichem Anflug und überhaupt dunkler als die der Hauptform.
Die aus den drei mittleren weißen Flecken der Vorderflügel gebildete
Querreihe ist ganz gerade, bei der Hauptform dagegen leicht
wurzelwärts konvex gebogen. Im Dorsalfelde der Unterseite der
Hinterflügel ist ein ziemlich scharf markierter, außen und innen
schwärzlich angelegter, aber sonst weißlicher QOuerfleck oder, wenn
man will, Querbinde, die bei der Hauptform wenigstens nicht so
scharf markiert ist; bei letzterer kommt außerdem der weiße
Mittelfleck der Oberseite auch unten zum Vorschein. Die weiße
Saumbinde beider Formen ist oben gleich, unten aber ist sie bei
der Varietät ein wenig schmäler und schließt ziemlich scharf mar-
kierte dunkle Flecke ein.
Fam. Zygaenidae.
Gen. Pompostola Hb. Fam. Aegeriidae.
Pompostola biincisa Strand N
Ein & von Dschang, 92. X. — Gen. Camaegeria Strd.
Beschrieben in: Archiv für | Camaegeria auridicta Strand.
N t . B) A L, = 4 2 S
& Mr je Te Bl Ein & von Dschang, 22. X. —
am. Pyralididae. Beschreibung in: Archiv für
Gen. Glyphodes Gn.
N t S ’ A ’ ° 48—49.
Glyphodes sericea Dr. 3 Exem- aturg. 1914, Al, p
plare von Duala, 7.—22. VII.
Archiv für Naturgeschichte
% 1914. Yon 5 1l 2. Heft
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Heft:
11.
12,
Inhalt der Jahresberichte.
Mammalıia.
Aves.
Reptilia und Amphibia.
Pisces.
Insecta. Allgemeines.
Coleoptera.
Hymenoptera.
Lepidoptera.
Diptera und Siphonaptera.
Rhynchota.
Orthoptera— Apterygogenea.
Myrıopoda.
Arachnida.
Prototracheata.
Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto-
Kerkats, [straca, Pycnogonida.
Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora
Brachiopoda.
Bryozoa.
Vermes.
Echinodermata.
Coelenterata.
Spongiae.
Protozoa.
Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker,
Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90.
Archiv für Naturgeschichte
Original-Arheiten 2°" Honorar von 25,-M.
Bozen oder 40 Separate
Man wende sich an den Herausgeber
De Dez Herausgeber:
Be a Embrik Strand
ann 220 2 Berlin NA u 105
Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90
—— Bericht ——
über die wissensehaftlichen Leistungen im Gebiete der
Entomologie
1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. = 250 M., einzeln je 15 M. 2
1863-1879 10 „ »„ 20 „ = 200 „ 53 „ 25 „ =
1830-1889 10 ED „ 80 „ = 300 „ „ „ 80 „
1390-1899 10 s, ys 40 ee 400 ;. he . 45 5 en 5: f
1900-1909 10 9 9 100 Er) — 1000 „ Pr ne 110 Br Er; j
1910 | 2
Die ganze Sammlung 2150 M. e
Der Bericht enthält Arbeiten von:
Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Fowler,
Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von Seidlitz,
Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, a
Stobbe, Stendell, Nägler, Illig.
Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig.
E | Ausgegeben im Mai 1914,
ana u a EL aan LE Lee Es ENABLED ÄBISBE ERRRRSCSERN NER RENNER SEEBELERENE LEHE
NUN NCHUHENCHCNT CHEN DCHTCHTHTCHTICHTTDENTNCHTNTDEHECHTTNENT SCHEN ENFCHENTCHTCHETECOENTICHTNCHCNTCHCNTHCHCRENCRCNEHERCHENTNCHTCNFICHCT CH OCNFNCHTTT
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- GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, :
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Eiameilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.)
! Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden.
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Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen
Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen,
Abteilung A: Original-Arbeiten
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Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im
Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische
Literatur.
Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht
zugänglich. |
Die mit 7 bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen.
Honorar für Jahresberichte . . 50,— M. pro Druckbogen.
2 ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. „, 3
oder 40 Separata.
Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig
Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an
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Der Verlae: Der Herausgeber:
Nieolaische Embrik Strand,
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ARCHIV
NATURGESCHICHTE.
GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
W. F.ERICHSON, F.H.TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER unD E. STRAND.
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ACHTZIGSTER JAHRGANG.
1914.
Abteilung A.
3. Heft.
HERAUSGEGEBEN
VON
EMBRIK STRAND
(BERLIN).
| NICOLAISCHE
VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER
Berlin.
Inhaltsverzeichnis.
Menzel. Ueber die mikroskopische Landfauna der schweizerischen
Hochalpen (mit spezieller Berücksichtigung des Rhätikon).
Gleichzeitig ein Beitrag zur Kenntnis der freilebenden Nematoden
und landbewohnenden Harpacticiden des Alpengebietes. (Mit
1 Taf. und 16 Textfiguren)
Roewer. Die Familien der Ischyropsalidae und N en
der Opiliones-Palpatores.. (Mit 34 Textfiguren) ee
Maidl. Neue paläarktische Arten der Gattung Mimesa Shuck.
(Hym. Sphegid.) (Mit 8 Textfiguren) ea) Ne
Strand. Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina, gesammelt
von Herrn Dr. J. Aharoni . en...
Strand. Bemerkungen über Himantopterus fuscinervis Wesm. (Lepid.)
Stein. Berichtigung zu meiner Arbeit über die Bestimmung der
Anthomyidenweibchen
Seite
99
169
173
186
188
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Archiv für Naturgeschichte, 80.Jahrg.1914.Abt.A.
Menzel.
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EI: Thomas Lühr Institut.
Menzel. Mikroskopische Landfauna der schweizerischen Hochalpen .
Ueber die mikroskopische Landfauna
der schweizerischen Hochalpen
(mit spezieller Berücksichtigung des Rhätikon).
Gleiehzeitig ein Beitrag zur Kenntnis der freilebenden Nema-
toden und landbewohnenden Harpactieiden des Alpengebietes.
Von
Richard Menzel in Basel.
(Aus der Zoolog. Anstalt der Univers. Basel.)
Hierzu eine. Tafel und 16 Textfiguren.
Vorwort.
Die vorliegende Arbeit entstand in der Zoologischen Anstalt
der Universität Basel und beschäftigte mich vom Sommer 1911
bis zum Winter 1913.
Herr Prof. Dr. F. Zschokke, mein hochverehrter Lehrer, gab
die Anregung dazu, und ihm schulde ich für Rat und Tat, womit
er mir jederzeit zur Seite stand, den allergrößten Dank, wie auch
für die mannigfachen, bleibenden Eindrücke, die ich auf meinen
Exkursionen im Gebirge sammeln konnte.
Zweck und Ziel der Arbeit war, einen Teil der wirbellosen
'»terrestrischen Fauna der Schweizer Alpen, hauptsächlich ihrer
Gipfel, zu studieren. Im Laufe meiner Untersuchungen beschränkte
ich mich auf Harpacticiden und Nematoden, während Rhizopoden
und Tardigraden mehr anhangsweise behandelt wurden. Die
Nematoden erfuhren eine gründliche Bearbeitung, da sie bis jetzt
aus dem untersuchten Gebiet spärlich oder garnicht bekannt waren.
Gleichwohl darf nur von einem Anfang gesprochen werden, und
weitere Untersuchungen werden noch manche Lücke schließen
müssen.
Zu großem Danke verpflichtet bin ich zahlreichen Herren, die
durch Übersendung von Material, Literatur oder durch briefliche
und mündliche wertvolle Ratschläge zum Gelingen dieser Arbeit
_ beitrugen.
In erster Linie seien hier genannt die Herren Dr. J.G. deMan
(Jerseke, Holland), der holländische Nematodenkenner, der mir
mit seiner reichen Erfahrungoft beistand, und Prof. Dr.F. Richters
(Frankfurt a. M.), dessen Harpacticiden-Material mir äußerst wert-
volle Dienste leistete.
Berner die Herren Dr. €. Janicki (Basel), Dr. F.. Heinis
(Basel), cand. phil. W. Schmassmann (Sissach), cand. phil.
F. Wacker (Basel), Dr. J. W. Fehlmann (Basel), Dr. G. Stahel
Archiv für Naturgeschichte £
1914. A. 3. l 3. Heft
2 Richard Menzel: Über die mikroskopische
(Basel), Dr. B. Hofmänner (Ragaz), Prof. Dr. C. Keller (Zürich),
C. van Douwe (München-Schwabing), Dr. V. Brehm (Eger),
Prof. Dr. L. A. Jägerskiöld (Goteburg), Dr. H. Ditlevsen
(Kopenhagen), Prof. Dr. E. v. Daday (Budapest), Dr. H. Mies-
letzky (Czernowitz), Dr. K. Fernandez-Marcinowski (La
Plata).
Nicht vergessen sei auch Bergführer G. Flütsch-Roffler in
Partnun-St. Antönien, in dessen ‚Pension Sulzfluh‘“ ich während
meines längeren Aufenthaltes im Rhätikon vortreffliche Unterkunft
fand, und der mir auf der einen und andern Exkursion ein anre-
gender, besorgter Begleiter war.
I. Einleitung, Geschichtliches.
Die mikroskopische Landfauna der schweizerischen Hochalpen,
oder was gleichbedeutend ist, die typischen Bewohner von Moos-
resp. Flechtenrasen und Vegetationspolstern, nämlich Rhizopoden,
Rotatorien, Tardigraden, Harpacticiden und Nematoden, fand bis
jetzt nur gelegentliche Berücksichtigung. Die ersten, welche sich
damit etwas näher befaßten, waren Ehrenberg (92—94)!) und
Perty (147,148), welche in Moospolstern aus dem schweizerischen
Alpengebiet Rotatorien, Tardigraden und Nematoden nachwiesen.
Trotzdem Ehrenberg auf die wunderbare Eigenschaft dieser Or-
ganismen, nach jahrelangem Eintrocknen bei Befeuchten mit
Wasser wieder aus dem Scheintod aufwachen zu können — die
sog. Anabiose, von der später noch ausführlich die Rede sein soll —
hinwies, blieben diese Tiere in der Schweiz lange Zeit gänzlich
unberücksichtigt. Erst Heinis (28) wandte ihnen wieder das ver-
diente Interesse zu, indem er hauptsächlich die Rhizopoden, Rota-
torien und Tardigraden der Umgebung von Basel in den Kreis
seiner Beobachtungen zog, mit gleichzeitiger Anführung mehrerer
Funde aus den Alpen. I
Es stand zu erwarten, daß ein spezielles Studium dieser mi-
kroskopischen Landfauna in den Alpen einige interessante Resultate
zutage fördern werde; das reichhaltige Material machte es sogar I
notwendig, eine bestimmte Tiergruppe in den Vordergrund zu 7
rücken, und daß die Wahl hierbei gerade auf die Nematoden fiel, |
hat sich nachträglich als sehr gerechtfertigt herausgestellt. |
Von der übrigen Polsterfauna wurden zufällige oder nur zeit-
weise Gäste, wie Enchytraeiden, Dipterenlarven, Myriapoden,
Arachniden, Acarinen, Pseudoskorpione etc. gänzlich außer acht
gelassen. Ferner brachte es das besondere Studium der Nema-
toden mit sich, daß die Rotatorien garnicht, die Tardigraden
nur für den Rhätikon und den Karst berücksichtigt wurden. Bei
den Harpacticiden kam außer drei Canthocamptus-Arten vor)
allem Moraria muscicola Richters in Betracht, ein typischer Moos-"|
1) .Die jeweils bei einem Autornamen in Klammern befindliche Nummer ij
bezieht sich auf die entsprechende Nummer des Literaturverzeichnisses.
Landfauna der schweizerischen Hochalpen 3
bewohner und zum Landleben übergegangener Krebs, der im
Rhätikon und an einigen außerschweizerischen Orten gefunden
wurde. Von Rhizopoden bestimmte ich nur drei Arten aus
rhätischenMoosproben, da vonHeinis (28)schon eine große Anzahl
alpiner Funde vorliegen; hingegen waren die in einer der Sulzfluh-
höhlen (Rhätikon) gesammelten Rhizopoden in diesem Zusammen-
hang, trotzdem sie aus einer Wasseransammlung stammen, Gegen-
stand genauerer Untersuchung, da sie für die Tiergeographie von
Interesse sind.
Daß der Rhätikon als spezielles Untersuchungsgebiet gewählt
wurde, hatte seinen Grund hauptsächlich darin, daß dieses Gebiet,
was die aquatile Fauna betrifft, zu den bestdurshforschten der
' Schweiz gehört und es daher angebracht war, auch einmal auf die
landbewohnende Fauna ein besonderes Augenmerk zu richten.
Neben rein terrestrischen Proben wurden indes auch solche Moos-
polster gesammelt, die zeitweise durch Sickerwasser feucht gehalten
werden, und je eine Moosprobe stammt aus zwei Quellen und einem
Tümpel nebst einer Schlammprobe aus einem Tümpel (Rhätikon),
um zum Vergleich auch eigene aquatile Funde speziell von Nema-
‚ toden zur Verfügung zu haben.
Geschichtliches.
Im Gegensatz zur mikroskopischen terrestrischen Tierwelt des
Alpengebietes existieren über die makroskopische Landfauna der
‚ alpinen und subnivalen Region seit langer Zeit schon mehrfache
Angaben. In der vor drei Jahren erschienenen Arbeit E. Bäblers
(1) über die wirbellose terrestrische Fauna der nivalen Region, auf
die ich hier verweisen möchte, findet sich im histori:chen Teil das
meiste hierüber Bekannte zusammengestellt, unter besonderer
Hervorhebung der Arbeiten O. Heers (7) und speziell für die
nivale Region derjenigen von Calloni (3) und Jegerlehner (10),
welch letztere für die Schneegrenze in Betracht kommt. Bäbler,
welcher selber die makroskopische wirbellose Landfauna der
nivalen Region untersuchte, unterscheidet vier Perioden in der
Erforschung der Tierwelt der Alpen, nämlich
I. von Polybius bis H. B. de Saussure (123 v. Chr. bis
1787);
II. von de Saussure bis Oswald Heer (1787—1836) ;
III. von ©. Heer bis zum Beschluß der schweiz. zoolog.
Gesellschaft (1836—1907) ;
IV. seit 1907; planmäßige Erforschung des Hochgebirgs,
insbesondere der nivalen Region. |
Im großen und ganzen hielt sich auch die vorliegende Arbeit
an die von einer Kommission der schweizer. Zoolog. Gesellschaft
zusammengestellte ‚Anleitung zur Beobachtung der hochalpinen
#Landfauna (Gipfelfauna)‘“, soweit dies notwendig und zweckmäßig
war. |
1* 3. Heft
4 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Während der Beendigung meiner Arbeit erschien die Disser-
tation von B. Hofmänner (99) über die freilebenden Nematoden
des Genfersees, welche ich, soweit tunlich, noch berücksichtigen
konnte. Sie enthält 19 Gattungen und 43 Arten, von denen 9 auch
terrestrisch im Hochgebirge vorkommen. Speziell sei auf das
Kapitel ‚Morphologie gen£rale‘“ verwiesen, wo die verschiedenen
Gattungen morphologisch charakterisiert werden. Im allgemeinen
geht aus der Hofmännerschen Arbeit, die zum ersten Male in
eingehender Weise die Nematodenfauna eines größeren subalpinen
Sees behandelt, hervor, daß der Individuenreichtum und was
wichtiger ist, die Gattungs- und Artenzahl in einem so bestimmt
eingegrenzten Gebiet wie es ein See vorstellt, eine viel größere ist,
als man bisher angenommen hat. Dasselbe zeigt sich vielleicht im
Laufe der Zeit auch auf terrestrischem Gebiet, was in der vor-
liegenden Arbeit wenigstens angedeutet werden konnte, so daß die
bis jetzt sehr zu Unrecht vernachlässigte Gruppe der freilebenden
Nematoden etwas mehr in den Vordergrund gerückt wird und auch
bei tiergeographischen Fragen in absehbarer Zeit eine, wenn auch
vielleicht kleine, Rolle zu spielen hat.
II. Methodik.
Materialbeschaffung. Der größte Teil des von mir gesammelten
Materials stammt aus Moos- resp. Flechtenrasen und Vegetations-
polstern (Saxifragen, Silenen, Ranunculus usw.), wie solche im
Rhätikon und auch im übrigen Alpengebiet bis zu den höchsten
Erhebungen vorkommen. Die Lebensbedingungen in solchen
Polstern sind so ziemlich überall dieselben, und es ließ sich er-
warten, daß die Zusammensetzung ihrer Fauna demgemäß stets
mehr oder weniger dieselbe sei. Deshalb wählte ich ein Gebiet,
das ich speziell berücksichtigte und dessen geologische, klimatolo-
gische und floristische Verhältnisse im folgenden Kapitel kurz ge-
schildert werden sollen, während die übrigen Gegenden nur ver-
gleichsweise in Betracht kamen.
Der Rhätikon, den ich im Sommer 1911 und 1912, im Herbst
1912 und Winter 1913 mehrwöchentlich besuchte, darf, was seine j
aquatile Fauna betrifft, als eines der best durchforschten Gebiete
der Schweizer Alpen gelten, dank der mehrjährigen Untersuchungen
F. Zschokkes, deren Resultate in dem bekannten Werk über die
Tierwelt der Hochgebirgsseen (21) niedergelegt sind. Im Gegensatz |
dazu wurde die terrestrische Fauna bis jetzt wenig berücksichtigt; |
zu erwähnen wären höchstens die Arbeiten Carls, Rothen- 7|
bühlers, Bretschers und de Lesserts, welche die von Carl |
gesammelten Collembolen, Myriapoden, Oligechäten und Arach- |
niden, die teilweise aus meinem Untersuchungsgebiet stammen,
bearbeiteten (Carl, ‚Fauna der Rhätischen Alpen‘, Rev. suisse
de Zool.). Sonst fehlen jegliche wesentliche Berichte über die
landbewohnende wirbellose Fauna der Gegend um Partnun. |
Landfauna der schweizerischen Hochalpen 5
Gelegentlich eines viertägigen Aufenthaltes in Matt (Sernftal)
im August 1912 besuchte ich den Bündnerbergfirn und sammelte
Proben am Piz Grisch, auf dem Vorab und beim Zwölfihorn. Vom
Lucendro (Gotthardt) brachte mir Herr Dr. C. Janicki (Basel)
15 Moos- und Flechtenrasen mit und 27 solcher Proben aus den
Bündner-, Urner-, Tessiner-, Berner- und Walliser Alpen erhielt
ich durch die Freundlichkeit von Herrn Dr. F. Heinis (Basel),
der die betreffenden Rasen, die von verschiedenen Herren ge-
sammelt wurden, hauptsächlich auf Tardigraden hin untersuchte.
Das von K. Diem gesammelte, in Alkohol konservierte Nema-
todenmaterial aus dem Alpstein-Calfeusental, Avers, Fextal und
Bergell erhielt ich durch die Freundlichkeit von Herrn Prof. Dr.
C. Keller (Zürich), der mir 44 Tuben, die auch noch Enchytraeiden
enthielten, zukommen ließ. Indes war das Material zum größten
Teile unbestimmbar infolge der 10jährigen, ungünstigen Konser-
vierung (Formol ist dem Alkohol entschieden vorzuziehen); doch
ließen sich fünf Arten, darunter eine neue und drei noch wenig
bekannte, erkennen.
Von Herrn F. Wacker (Basel) bekam ich Proben vom Piz Ot
im Engadin und solche aus dem Vorarlberg, von der Ulmerhütte
‚und der Walfagehr-Alp. Durch Herrn Prof. Dr. F. Richters
(Frankfurt a. M.) erhielt ich eine von Dr. G. Enderlein (Stettin)
| gesammelte Moosprobe aus einer Felshöhle vom Fellhorn (Kalk-
Alpen).
| E Gelegentlich dreier Exkursionen von Herrn Prof. Dr. F.
‚Zschokke (Basel) bot sich mir die günstige Gelegenheit, im Früh-
jahr 1912 auf dem Karst bei Triest, im Herbst 1912 auf dem Fern-
paß und ob dem Eibsee und im Herbst 1913 in den Dolomiten zu
sammeln. Während meines Aufenthaltes an der zoolog. Station
in Triest, Frühjahr 1913, ergänzte ich mein Material mit weiteren
Proben vom Karst, aus den Grotten bei Op£ina und St. Canzian,
und im Sommer 1913 konnte ich gelegentlich eines kurzen Aufent-
ıaltes im Kaunsertal (Tirol) auch dort einige Polster mit Inhalt
inden.
Das Isolieren der verschiedenen Faunsnelemente nahm sehr
riel Zeit in Anspruch. Als ausgezeichnetes Hilfsmittel erwies sich
ndes das stereoskopische Binokular-Mikroskop (Leitz), mit dessen
Jilfe bei 16facher Vergrößerung Rhizopoden, Tardigraden, die oft
ast durchsichtigen Harpacticiden und auch die kleinsten Nema-
oden?) leicht aus den in Wasser aufgeweichten Pflanzen- und
trdpartikeln isoliert werden konnten.
Fixation. Zunächst beobachtete ich die Tiere stets im
Wasser; sofern sie lebten, wurden sie nachträglich über der Flamme
es Bunsenbrenners abgetötet, wobei sie sich meist streckten, was
?) Die Größe der mir vorgelegenen Nematoden schwankt zwischen
‚25 und 3,5 mm. Wenige Arten aus dem Süßwasser und der reinen Erde
Sonnen über 8 mm lang werden; im Meere hingegen erreichen sie z. B. eine
änge von 50 mm.
3. Heft
6 Richard Menzel: Über die mikroskopische
für die weiteren Untersuchungen, speziell für die Messungen, sehr
günstig war. Andre (54) rät an, sie mit kochendem Wasser zu
übergießen, das aber nur sebr kurz einwirken darf, damit ein Zer-
fallen der Gewebe verhindert wird.
Für die Konservierung der Nematoden sind verschiedene
Methoden bekannt. Looss (114) wendete für Dauerpräparate eine
Mischung von 1 Teil Glyzerin und 9 Teilen 70% Alkohol an, wobei
er den Alkohol verdunsten läßt, bis die Tiere im Glyzerin liegen.
Glyzeringelatine als definitives Einschlußmittel kann gute Resul-
tate geben, ist aber im allgemeinen nicht anzuraten. Andre (54)
stellte folgendes Gemisch her:
Aqua destill. 80 Teile
Glyzerin 10% 5,
Hormol 40% 10,
dessen sich u. a. Hofmänner (99) mit Erfolg bediente. Ich brachte
die Tiere zur Herstellung mikroskopischer Präparate in ein Ge-
misch von:
Glyzerin » Teile
Essigsäure De
Aqua) destill.) 73 „,,
und erhielt damit sehr befriedigende Resultate (de Man benützte
2 Teile Glyzerin und 1%, Teile Essigsäure). Zum längeren Auf-
bewahren müssen die so hergestellten Präparate mit einem Lack-
ring umgeben werden. In einzelnen Fällen, wo es sich um eine be-
sonders genaue Wahrnehmung von chitinisierten Teilen wie Mund-
höble, Spicula handelte, brauchte ich mit bestem Erfolg die Faure-
sche Flüssigkeit (Liquido Faure per Microscopia), welche in Neapel
hergestellt wird. Sie ergab äußerst klare Bilder für die betreffenden
Chitingebilde, während der übrige Körper bei dieser Art der Kon-
servierung zu stark aufgehellt wird.
Über einige Färbungsmethoden — ich selber wandte keinerlei
Färbung an — findet man bei Hofmänner (99) kurze Angaben.
Bestimmung. Die Rhizopoden, welche ich in Glyzerin ein-
schloß, bestimmte ich nach Penard (22—24); ich ließ die mikro-
skopischen Präparate von F. Heinis und W. Schmassmann
kontrollieren.
Die Tardigraden übergab ich F. Heinis zur Determinierung.
Von den Harpacticiden stellte ich in ähnlicher Weise wie bei
den Nematoden Dauerpräparate her; die Bestimmung erfolgte nach
den Arbeiten von Richters (44), Schmeil (48-49) und van
Douwe (38).
Für die Bestimmung der Nematoden hielt ich mich haupt-
sächlich an die Monographie de Man’s (118), seit welcher kein
größeres, zusammenfassenderes Werk über die freilebenden Faden-
würmer existiert. Sie hat als Basis für alle weiteren Untersuchungen
auf diesem Gebiet zu gelten, neben den älteren Arbeiten von
Bastian (55), Schneider (155) und Bütschli (59—61). Von
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 7
| neuen Publikationen wären zu nennen Maupas (131), Ditlevsen
(88), Micoletzky (138, 139) und vor allem die kürzlich erschienene,
schon erwähnte Arbeit von Hofmänner (99).
Der Rhätikon.
1. Topographie, Orographie, Geologie.
| Der Rhätikon wird begrenzt durch die Talhänge der Land-
' quart im Süden, des Rheins im Westen und der Ill im Norden; im
Osten grenzt er an die Silvrettagruppe. Die verhältnismäßig
' schmale Gebirgskette weist relativ nur mäßige Erhebungen auf.
_ Ein einziger Gipfel übersteigt 2900 m (Seesaplana 2969 m), die
übrigen erreichen eine höchste Höhe von etwas über 2800 m
(Drusenfluh 2829 m, Sulzflub 2820 m, Madrisahorn 2830 m). Das
_ von mir untersuchte Gebiet deckt sich fast völlig mit demjenigen,
welches W. v. Seidlitz seiner Arbeit (17) zugrundelegte, auf welche
sich größtenteils auch die folgenden Ausführungen stützen. Zu
Rate gezogen wurden ferner das Itinerarium für 1890-91 des
8.A.C.vonE. Imhof (11), die ‚„Geologischen Alpenforschungen“
von A. Rothpletz (14) und A. Ludwigs ‚Höhen und Tiefen in
den Alpen‘ (12). Als Exkursionskarte benützte ich das Überdruck-
Blatt Prättigau I, 1:50000 (1904) des Topograph. Atlasses der
Schweiz.
Der Hauptkamm (die Nebenkämme wurden mit Ausnahme
der Bündner-Schiefer-Kette Kühnihorn-Schafberg nicht berück-
sichtigt) zerfällt in zwei durch ihre Streichrichtung wie auch durch
den äußeren Charakter ihrer Bergformen sich unterscheidende Teile.
Der vom Madrisahorn über Schollberg, Rotspitz, Vierecker sich
zur Sarotlaspitze hinziehende ca. 20 km lange Kamm (Richtung
Süd-Nord) zeigt noch viel Ähnlichkeit mit den Seitenkämmen der
Silvrettagruppe. Seine rauh zerklüfteten Gipfel bestehen aus rot-
braunem, kristallinischem Gestein und legen sich über die ihnen
vorgelagerten helleren Jurakalkwände. So entsteht die merkwür-
dige Lagerung der Schichten im Rhätikon, welche, wie überhaupt
das ganze zwischen Ill und Landquart liegende Grenzgebiet zwischen
Ost- und Westalpen, seit mehr als 50 Jahren die gespannteste Auf-
merksamkeit der deutschen, österreichischen, schweizerischen und
in neuester ‚Zeit auch der französischen Geologen auf sich zog.
Über die hellen Kalkfluhen dieses Süd-Nord-Kammes türmen sich,
nur durch eine schmale Schieferzone getrennt, die kristallinen
Gräte und Zacken. Diese vollkommen verkehrte Schichtenfolge
gab schon zu verschiedenen Erklärungen Anlaß; v. Seidlitz
möchte, als Resultat seiner Studien, den Rhätikon als ein Pro-
dukt ortsfremder, von Süden gekommener Überschiebungsdecken
aufgefaßt wissen, d. h. das Gebirge besteht nicht aus dem aufge-
falteten Untergrund, ist also nicht autochthon, sondern wird durch
Il. Spezielles Untersuchungsgebiet.
3. Heit
S Richard Menzel: Über die mikroskopische
mehrere weit von Süden gekommene übereinandergeschobene
Faltendecken gebildet, die nicht in der Tiefe wurzeln (vergl.
A." Dadwie, 15 C.3P: 39.
Die von Ost nach West verlaufende Rhätikonkette beginnt
mit der Scheientluh und setzt sich über Sulzfluh, Drusenfluh und
Scesaplana bis zum Rhein fort. Hier treten die Kalkfluhen als
dominierende Gipfel auf. Die an die Dolomiten Süd-Tirols er-
innernden imposanten Berggestalten fallen gleich riesigen Ba-
stionen nach allen Seiten mit senkrechten, kahlen Wänden ab und
tragen plateauartige Scheitelflächen, welche mit sekundären
Gletschern und Firnfeldern bedeckt sind, aus denen einzelne Fels-
zacken als höchste Erhebungen aufragen. Die ganze Kette besteht
aus dem sog. Sulzfluhkalk (Nerineenkalk), der durch die neuesten
Forschungen als eine Malmiazies (Tithon) erkannt wurde, während
man ihn früher als der Kreide zugehörig betrachtete.
Es lag die Frage nahe, inwieweit die von mir untersuchte #
mikroskopische Fauna von der Beschaffenheit des Gesteins ab-
hängig sei?), ob sich ein Unterschied ergebe in ihrer Zusammen-
setzung einerseits auf dem Tithonkalk der Drusenfluh, Sulzfluh
und Scheienfluh, andererseits auf den Urgesteinsgipfeln der Ma-
drisahornkette. Essei hier schon bemerkt, daß ein negatives Resultat
herauskam; die von mir beobachtete Fauna scheint unabhängig |
zu sein vom Gestein. |
Über die Geologie der Sulzfluhhöhlen, welche als Glazial-
erscheinungen zu gelten haben, ist im Kapitel „Rhizopoda“
näheres zu finden.
2. Klimatoloiie
Über spezielle klimatische Erscheinungen im östlichen Rhäti-
kon ist in der Literatur nicht viel zu finden; die wenigen diesbe-
züglichen Angaben stammen aus der Preisschrift von J. Maurer,
R. Billwiller und Cl. Heß (13)*). Im übrigen stütze ich mich
auf die allgemeine Schilderung des Alpenklimas in Schröters
„Pfilanzenleben der Alpen“ (15).
Daß mit zunehmender Höhe der Luftdruck abnimmt, ist all- |
gemein bekannt. Er bewegt sich in den Alpen bis zu den höchsten |
Gipfeln etwa zwischen 460 und 626 mm. Auf das Wachstum der
Pflanzen übt diese Druckverminderung wohl keinen nennens-
werten direkten Einfluß aus. Im Tierreich ist die Höhe des Luft-
druckes namentlich bei Warmblütern mitbestimmend für die verti- |
kale Ausdehnung des Wohngebietes; für die Wirbellosen hingegen, |
die bis in die höchsten überhaupt noch bewohnbaren Höhen empor-
steigen (Infusorien z. B. in Flechten bis 6240 m) dürfte nirgends
®) Nach den Untersuchungen vonHold haus (9) spielt dieseAbhängigkeit
der Fauna vom Gestein oft eine große Rolle. |
*) Herr Prof. Dr. A. Riggenbach (Basel), Vorsteher der meteorol.
Station, hatte die große Freundlichkeit, mich auf dieses vor 3 Jahren er-
schienene Werk aufmerksam zu machen.
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Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 9
der Luftdruck die Höhengrenze bestimmen, sondern eher Tempera-
tur, Nahrung und dgl. (vergl. R. Hesse, 8, p. 450).
Auch die Temperatur nimmt in den Alpen mit zunehmender
Höhe ab, ausgenommen im Winter, wo es zu einer Umkehr der
normalen Temperaturschichtung, zu einer bo uzunahm
mit der Höhe kommt.
Verbunden mit der Höhe ist eine starke Insolation, die Sonnen-
strahlen werden umso intensiver, je dünner die Luft wird. Dem-
zufolge ist auch der Boden einer größeren Erwärmung ausgesetzt
als in der Ebene — die mittlere Temperatur der oberen Boden-
schichten liegt denn auch im Hochgebirge bedeutend höher als die
mittlere Lufttemperatur —, während die nächtliche Abkühlung
dafür umso rascher eintritt, was oft große Temperaturdifferenzen
zur Folge hat. Maßgebend dafür ist auch die Exposition, indem
Sonnen- und Schattenseiten auf kurze Distanz große klimatische
Unterschiede aufweisen. Folgende Messungen, die ich vornahm,
mögen dies illustrieren.
Schatten
Sulzfluh (2820 m),
8. VIII. 11, 8 Uhr: vorm.
Madrisahorn (2830 m), .
102 NT 11, 9 Uhr vorm. g° 16—17°
Madrisahorn (2830 m),
1. IX. 11, 8 Uhr vorm. 8— 9° 25—26°
Im Winter verhindert die Schneebedeckung eine starke Aus-
strahlung; durch sie wird die in den Boden eingedrungene Wärme
zurückgehalten, und sie schützt die Pflanzen vor zu tiefen Tem-
peraturen wie namentlich vor der Gefahr des Vertrocknens. Was
aber für die Pflanzen gilt, kommt auch der sie begleitenden Tierwelt
zu Gute; beider Existenzbedingungen sind aufs engste miteinander
| verknüpft. Dies gilt natürlich in erster Linie für die in dieser Arbeit
behandelte Fauna der Vegetationspolster. Wie sich die betreffen-
den Pflanzen ihrem Standort anpassen, kann hier nicht erörtert
werden; es sei indes auf das oben zitierte Werk Schröters (15)
verwiesen und auf die kürzlich erschienene Arbeit J. Brauns (2)
über die Vegetationsverhältnisse der Schneestufe in den Rätisch-
| Lepontischen Alpen.
Es bleiben nun noch einige spezielle klimatische Erscheinungen
"im Gebiet des östlichen Rhätikon zu erwähnen übrig, um das all-
| gemeine Bild noch etwas zu vervollständigen. Was die Wärme-
verhältnisse anbetrifft, ist man auf die Beobachtungen der Wetter-
warte am Säntis (2500 m) angewiesen, die auch im großen und ganzen
| ‚auf den Rhätıkon Anwendung finden können.
3. Heft
10 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Jährl. Gang der Temperatur ° C. (Säntis).
Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli
—8,8 —s,| —8,4 —4,7 —08 2,5 5,0
Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
4,7 2,9 —tU — | —84
Jahr —2,6.
Mittlere Tagestemperatur durchschnittlich während 8 Tagen
über 10°, während 219 Tagen unter 0°, während 114 nn unter
—5°, während 37 Tagen unter —10°.
Die klimatische Schneegrenze, d. h. diejenige Iso-Linie, bei
der die Sommerwärme gerade noch oder gerade nicht mehr hin-
reicht, um auf ebener Fläche den jährlichen festen Niederschlag
zum Wegschmelzen zu bringen, liegt im Rhätikon sehr tief; sie
bewegt sich durchschnittlich zwischen 2600 und 2700 m und die
mittlere Jahrestemperatur beträgt auf dieser Höhe etwa —3° bis
40
Zu erwähnen wäre noch der Wind, der einen gewissen Einfluß
auf die Vegetation ausübt, wie Braun (l. c.) auf Tafel IV seiner
Arbeit zeigt, und der im Rhätikon etwa eine durchschnittliche
Geschwindigkeit von 26 km in der Stunde erreicht.
3. Floristik.
„Die Vorstellung, als ob unsere Alpengipfel eine Höhe erreichten,
welche die Pflanzengrenze absolut überrage, ist durch die Erfahrung
widerlegt. Wo sich irgendein Plätzchen findet, das durch lokale
Einflüsse von Schnee und Eis, sei es auch nur für wenige Wochen,
frei wird, da erscheinen nicht nur Moose und Flechten, sondern auch
Phanerogamen. Dies erwahrt sich bis zu den größten in unsern
Alpen vorkommenden Höhen, und mehrere tausend Fuß über die
Schneegrenze hinauf. Jede unserer hohen Spitzen hat ihre Florula,
und bestehe sie nur aus einer oder zwei Arten, die in geschützten
Nischen in oft überraschender Schönheit blühen.“
Mit diesen Worten Christs (4) ist über die vertikale Ver-
breitung der Alpenpflanzen alles gesagt. Moose und Flechten vor |
allem sind es, die bis auf die höchsten Gipfel emporsteigen; die |
mir vorgelegenen Proben stammen aus Höhen bis 4000 m. Aber |
auch Phanerogamen gehören zur schweizerischen Gipfelflora; auf
dem Julier (3250—3280 m) fand J. Braun (l. c.) noch 24 ver-
schiedene Arten. | :
Im Rhätikon, speziell in dem von mir untersuchten Gebiet, |
kommen nach Schröter (16) am Madrisahorn bis ca. 2800 m |
17 verschiedene Arten vor, z. B. Poa minor, Sesleria disticha, |
Elyna spicata, Hieracium piliferum, Saxifraga bryoides, Silene
excada. Auf den Kalkschuttfeldern der Sulzfluh wachsen Poa
minor, Stilene excapa, Alsine-Arten, Hutschinsia brevicaulis und ver- 2
schiedene Saxifragen-Arten. 7
Landfauna der schweizerischen Hochalpen 11
Auf dem „Großen Turm‘ der Drusenfluh (2828 m) fand
D. Stokar Poa alpina, Alsine verna, Saxifraga stenobetala und
S. oppositifolia.
Die Gipfelflora des Schollbergs (2550—2574 m) setzt sich zu-
sammen aus:
Poa annua var. supina Sedum alpestre,
„ alpina, Saxıfvaga bryoides,
„ laxa, % oppositifolia,
Sesleria disticha, Ba exarata,
Agrostis rupestris, Salıx herbacea,
Carex curvula, Rhododendron ferrugineum,
Leucanthemum alpinum, Cerastium uniflorum,
Taraxacum laevigatum, = trigynum,
Campanula Scheuchzert, Cardamine resedaejolia,
Phyteuma pauciflorum, Arabis alpina.
Den Gipfel des Schafberges (2463 m) endlich, um das Gebiet
des Bündnerschiefers noch zu erwähnen, zieren rund 50 verschie-
dene Pflanzenarten, die ich hauptsächlich aus den Gramineen,
Cyperaceen, Kompositen, Saxifragaceen und Rosaceen rekrutieren.
Abgesehen von der genannten Flora muß noch die im engsten
und eigentlichen Sinn nivale Pflanze erwähnt werden, die Alge
des roten Schnees, Chlamydomonas nivalıs (Protococcus, Sphae-
vella nivalıs). Die enorme geographische Verbreitung dieses Organis-
mus von Pol zu Pol erklärt sich durch die austrocknungsfähigen
Ruhestadien, welche durch die Stürme verbreitet werden. In der
Schweiz wurde roter Schnee verschiedentlich beobachtet; ich traf
ihn Mitte Juli 1912 auf dem nach Westen gelegenen Schneefeld
des Madrisahorns bei ca. 2800 m. Von dem in Sublimat-Alkohol
konservicrten Material stellte ich ein mikroskopisches Präparat
her und fan] darin die kugeligen Ruhestadien mit ziemlich dicker
Membran, indes keinz Schwärmstadien. Daneben traten auch
Coniferen-Blütenstaubzellen auf, wie sse Kerner v. Marilaun
fast in allen untersuchten Proben mit den Zellen des Roten Schnees
gemengt fand. Mit Chlamydomonas nivalıs sind noch andere
pflanzliche Organismen vergesellschaftet; auch Tiere treten mit
‚ der Alge in Beziehung, und zwar sind es die äußerst anpassungs-
fähigen Tardigraden und Nematoden, welche die primitiven
| Lebensbedingungen mit der Schneealge teilen. So fand Carl Vogt
auf dem Aaregletscher einen Macrobiotus sp., der mit den roten
Zellen vollgepfropft war, und Wittrock traf auf einen Nematoden
, im roten Schnee, dessen Darm von den gefressenen Chlamydomonas
rot schimmerte (vergl. Schröter, 15, p. 624).
Doch gehört ein solches Vorkommen wohl zu den Seltenheiten;
viel günstigere Bedingungen finden Nematoden und Tardigraden
in den Moos- und Flechtenrasen sowie sonstigen Vegetations-
polstern der Gipfel. Speziell die Nematoden treten mit der Nival-
‚ llora wohl in eigentliche Wechselbeziehungen, indem die Würmer
3. Heit
12 Richard Menzel: Über die mikroskopische
in. dem reich verzweigten Wurzelwerk ein geeignetes Milieu finden
und sich in manchen Fällen semiparasitisch, durch Anbohren der
Wurzelenden, vom Safte der betreffenden Pflanze ernähren,
während andererseits durch ihre, wenn auch jedenfalls kurzen
Wanderungen Wege für die feinsten Faserwurzeln geöffnet werden?).
Auf alle F: älle sind die Nematoden auf Pflanzen angewiesen und
begleiten sie bis zu den höchsten Höhen. Sie fehlten fast in keiner
von den über 100 Proben, die ich durchsuchte, und wären in den
wenigen wohl bei lang genugem Suchen auch noch gefunden worden.
IV. Systematik und Faunistik.
A. RHIZOPODA
Zusammen mit Nematoden, Tardigraden und Rotatorien fand
ich in den meisten Moosproben auch Rhizopoden, die indes nicht
weiter berücksichtigt wurden. Von einigen Fundorten hingegen
isolierte und bestimmte ich sie. Es stellte sich heraus, wie zu er-
warten war, daß die gefundenen Rhizopoden mit solchen, die bereits
Heinis (1910, 1. c.) für die Alpen nachwies, identisch waren.
1. Difflugia consiricta Ehrenberg.
Sehr häufige formenreiche Art.
Fundort: Sulzfluh, Gipfel (2820 m).
2. Difflugia Pyriformis var. bryophila Penard.
Typische Moosform.
Fundort: Abgrundshöhle (2294 m), lauter enzystierte Exem-
plare (23. IX. 12).
3. Phryganella hemisphaerica Penard.
Nach Heinis u. a. auf dem Gipfel des Aroser Weißhorns,
2657 m, im Dicranumrasen.
Fundort: Vierecker (2450 m).
Größeres Interesse verdienen die in der Seehöhle, einer der
Sulziluhhöhlen gesammelten Rhizopoden. Eine kurze Beschrei-
bung der Örtlichkeit dürfte hier am Platze sein.
Die ersten Besucher und Beschreiber der verschiedenen Höhlen
der Sulzfluh waren Pfarrer Catani und Pool (1782 und 1783).
Ihre Beobachtungen setzten im Jahre 1864 einige Mitglieder der
Sektion Rhätia des S. A. C. fort, die in der sog. „Sulzfluhbroschüre”
(1865, 20) ihre Erfahrungen und Erlebnisse niederlegten. J. Coaz
beschrieb darin die Höhlenexkursionen.
Neuerdings wurden die Sulzfluhhöhlen einer genaueren Be-
sichtigung unterzogen. Nach M. Thöny®) ist der Eingang, der in °
einer Höhe von 2950 m liegt, ca. 215 m hoch und mindestens so
breit. Dann folgt ein etwa 85 m langer stollenartiger Gang, der
5) Nach R.Diem (85) müssen dazu auch noch die Enchytraeiden ge-
rechnet werden.
*) Ein Besuch der Sulzfluhhöhlen. Jahrb. d. S. A. C. Jahrg. 41, 1905.
Landfauna der schweizerischen Hochalpen 13
durchschnittlich 4—6 m hoch und oben gewölbt ist, ein Zeichen,
daß man es mit einer Auswaschungshöhle zu tun hat. Gesims-
artige Vorsprünge, die infolge der verschiedenen Stärke der Gesteins-
schicht beim Auswaschen entstanden, springen von beiden Seiten
1—2 Fuß vonden Wendungenvor. Zuhintersterweitertsichder Gang
ineine6mhoheund4,5m breite gewölbte Nische, an deren Grundsich
eine etwa2--3mtiefe Wasseransammlung, der kleine ‚‚See‘, befindet.
Die Temperatur des kristallhellen Wassers beträgt nach
Catani (1783) 2° R. bei einer Lufttemperatur von 4° R. Coaz
maß ebenfalls 2° R. bei einer Lufttemperatur von 6° R. Nach
Zschokke (1900, 1. c., p. 318) beträgt die Wassertemperatur kon-
stant 23°C. Thöny (1905) maß 4° C. bei einer Höhlentempera-
tur von 9° C. am 10. September. Meine eigenen Messungen mögen
vergleichshalber hier erwähnt werden:
39 VER. LE rn
9—10 Uhr vorm.
96. VIII. 11
3—4 Uhr nachm. |
Lufttemperatur
am Eingang
hinten beim ‚See‘
Wassertemperatur
/
|
415—5° C.
| 4° C.
| Geologisch müssen die Sulzfluhhöhlen als Glazialerschei-
‚nungen betrachtet werden. Schon Theobald in seiner geolo-
‚gischen Beschreibung der Sulzfluh (s. ‚„Sulzfluhbroschüre‘“ 1865)
| läßt dieHöhlen der Sulzfluh durch Auswaschung durch das Schmelz-
‚wasser des ehemals auf dem Sulzfluhplateau liegenden Gletschers
entstehen. Tropfsteinbildungen sind spärlich, da Wände und
‚Decken der Höhlen mit einem zähen, weichen Thonschlamm über-
‚zogen sind, der eine Bildung größerer Stalaktiten nicht er-
möglicht. Von den fremdartigen Geschieben verdienen Serpentin
und Diorit besonderes Interesse; sie können nur vom Schwarzhorn
herstammen. Damit stimmen die Feststellungen von Seidlitz’s
überein, daß das Erraticum der Sulzfluhhöhlen sich aus Verrucano,
‚triadischen Kalken, Dolomiten und aus Serpentinen und Dioriten
‚vom Schwarzhorn und Seehorn zusammensetzt, woraus vonSeid-
litz auf einen primären Abfluß des Sulzfluhgletschers nach dieser
‚Seite hin schließt. |
Am 26. VIII. 1911 entnahm ich mit einem Schöpfer der oben
erwähnten Wasseransammlung in der Seehöhle eine Schlamm-
probe. Es fanden sich darin folgende Rhizopoden:
| . Difflugia constricta Ehrenberg,
» globulosa Dujardin.
. Centropyxis aculeata var. ecornis Leidy.
. Nebela collaris Leidy.
. Hyalosphenia elegans Leidy.
. Phryganella nidulus Penard.
. Heleopera petricola var. amethystea Penard.
|
1
|
keuch,
NDOMWM
3. Heft
14 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Mit Ausnahme von Ayalosphenia elegans und Heleodera #e-
tricola var. amethystea wurden alle genannten Arten von Heinis
(1910) in den Alpen nachgewiesen.
Am meisten Interesse verdient:
Heleopera betricola var. amethysiea Penard.
Sie gehört zu den lakustrischen Wurzelfüßern, die besonders
für die profunde Region der subalpinen Seen charakteris.isch sind.
Zschokke schreibt in seinem grundlegenden Werk (26, p. 50):
„Die sehr gut fixierte Varietät scheint durch ihr Auftreten die See-
tiefen zu charakterisieren. Ihre Fundortliste umschließt die pro-
funde Region des Genfer Sees, des Bodensees (30—40 m), des
Neuenburgersees (35 m) und des Lac du Bourget. Ein atypisches
Exemplar fand sich in einem von Seewasser gespiesenen Weiher
bei Genf. Interessanter ist der Fund von Heinis, der die var.
amethystea in einem von Sphagnum durchwachsenen Weiher auf
dem Feldberg im Schwarzwald traf. Auch Bornhauser stieß
auf das Tier in einer sehr kalten Quelle der Vogesen.“
Durch meinen Fund ist die Varietät nun auch für die Alpen
nachgewiesen und zwar an einer Ortlichkeit, welche die Forderun-
gen, die Zschokke an den Wohnort eines Reliktes der eiszeitlichen
Mischfauna stellt, voll und ganz erfüllt. In seiner Antwort an
Hofsten (1912, 27) schreibt Zschokke: ‚Eine stattliche Reihe
von Beobachtungen lehrt uns weiter, daß viele dertypischen Tiefen-
rhizopoden an dauernd niedrig temperierten Wohnorten sich finden,
die mit der einstigen Vereisung zum größten Teil in enger Beziehung
stehen. Zu diesen Standorten gehören in den Hochalpen Schmelz-
wasserweiher und die Uferzone kleiner Seen, in den Mittelgebirgen
tieftemperierte Sphagnumtümpel, kalte Ouellen, stets kühle Berg-
bäche und montane Torfgewässer von glazialer Vergangenheit, in
der Ebene sehr kalte Ouellen.“
Und weiter: ‚... besonders wird auch zu erwähnen sein, daß
typische Tiefenrhizopoden kalte Höhlengewässer der Hochalpen
bewohnen.‘ #
Der letzte Satz bezieht sich auf eben den vorliegenden Fund
von Heleobera petricola var. amethystea in der Seehöhle, welcher
eine weitere” Bestätigung der Annahme Zschokkes (l. c.) be- |
deutet: ‚Wenn aber an weit entlegenen Örtlichkeiten von ebenfalls
tiefer Temperatur in der Höhle, der Quelle, im stehenden und stür-
zenden Wasser der Gebirge die stenothermen Faunenelemente der |
profunden Seeregion des Alpenrandes wiederkehren, trotzdem die
übrigen Lebensbedingungen an diesen Lokalitäten sich ganz anders |
gestalten als in den Seetiefen, liegt der Schluß nahe genug, daß m
den weitauseinandergerissenen Kaltwasserrefugien Mitteleuropas |
an tiefe Temperaturen gebundene Trümmer und Splitter einer aus
Ei Schmelzwasser der Eiszeit hervorgehenden Fauna weiter-
eben. Ä 4
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 15
Nach Penard (1900, 1. c.) wird die var. amethystea 125—150 u
lang. Meine drei Exemplare messen nur 98—105 u und sind wohl
mit den übrigen in der Seehöhle gefundenen Arten als Kümmer-
formen zu betrachten, denen genügende Nahrung fehlt. Der
amethystfarbene Anflug hat sich bis jetzt an den seit 2 Jahren
in Glyzerin eingeschlossenen Tieren erhalten; nach Penard ver-
schwindet er allmählich an leeren Schalen, fehlt hingegen nie bei
lebenden Individuen.
Anhangsweise sei hier noch der neueste Fund von Heleopera
petricola var. amethysiea erwähnt: G. H. Wailes wies die Art im
Titicaca-See (3854 m) nach (Murray, 1913, 25). Es ist dies nicht
so überraschend, leben doch in hochgelegenen Gewässern des nord-
‚amerikanischen Felsengebirges einige lakustrische Rhizopoden oder
‚solche, die von denjenigen der Tiefenzone schweizerischer Seen
kaum abweichen, wie Pseudodifflugia archeri, Cyphoderia ampulla
‚var. major, Difflugia pyriformis var. claviformis und ‚eine Cam-
‚bascus triqueter ungemein nahestehende Form, die Leidy in einem
kleinen Bergsee Wyomings von 3000 m Höhenlage entdeckte‘.
(Zschokke, 1911, p. 59).
B. TARDIGRADA.
| Die von mir im Rhätikon gesammelten Moosrasen enthielten
‚zehn verschiedene Arten, die Herr Dr. F. Heinis (Basel) bestimmte
‚und eine Liste davon (mit Ausnahme von Macrobiotus areolatus
Murray) bereits veröffentlichte (1912, 29, p. 778)?).
| 1. Echiniscus suillus Ehrenberg.
| Zuerst von Ehrenberg in der Schweiz gefunden, genießt
‚eine weite horizontale und vertikale Verbreitung, ist aber nicht
‚gerade häufig. |
| Eigener Fundort: Seehöhle, am Eingang (2250 m; 26. VIII.
11911).
| - Höchste alpine, zum Teil noch unveröffentlichte
‚Fundorte: Weißmies 4000 m, Matterhorn 3800 m, Mont Blanc
‚4300 m.
| | 2. Echiniscus blumi Richters.
Häufigste alpine Art dieser Gattung; sie bevorzugt die kleinen,
unauffälligen felsbewohnenden Moose und Flechten. In einzelnen
‚Gegenden tritt E. blumi an die Stelle von E. susllus.
Bi Be Fundort: Vierecker (2450 m; 4. VIIL.’11 und 23.
3. Macrobiotus hufelandi Schultze.
Als Kosmopolit aus allen Erdteilen sowie aus der Arktis und
Antarktis bekannt.
Eigener Fundort: Rhätikon, verbreitet.
| ?) Die folgenden Bemerkungen zu den einzelnen Arten stellte mir in
freundlicher Weise Herr Dr. F. Heinis zur Verfügung.
3 Heft
16 Richard Menzel: Über die mikroskopische
4. Macrobiotus intermedius Plate.
Gleiche geographische Verbreitung wie Macrobiotus hufelandı.
Eigener Fundort: Abgrundshöhle (2294 m: 29. VII. 11).
Höchster bisheriger Fundort: Matterhorn, 3800 m.
5. Macrobietus echinogenitus Richters.
In der Schweiz wie speziell auch im Rhätikon horizontal und
vertikal gleich weit verbreitet, jedoch wie M. harmsworthi nur bei
gleichzeitiger Auffindung der Eier mit absoluter Sicherheit zu
bestimmen.
Eigene Fundorte: Rinnsal am Grubenpaß (2200 m; 5. VIII.
11). Kühnihorn (2416 m; 27. VII. 12).
Höchster schweizer. Fundort: Grand Combin, 3400 m.
6. Macrobiotus harmsworthi Murray.
In der Schweiz bis jetzt nur aus der Umgebung von Basel,
dem Hallwilersee, dem Rhätikon und den Walliseralpen bekannt;
doch läßt sich vermuten, daß die Verbreitung dieser Art eine.
größere ist.
Eigener Fundort: Vierecker (2450 m; 4. VIII. 11).
7. Macrobiotus oberhäuseri Doyere.
In den Hochalpen häufig. Unter Einfluß der Sonnenstrahlung
stets hellrosa bis hellrot gefärbt.
Eigener Fundort: Sulzfluh (2820 m; 26. VII. 11).
Höchste, noch nicht veröffentlichte Fundorte: Mont
Blanc, 4300 m; Monte Rosa 4000 m.
8. Macrobiotus coronifer Richters.
Charakteristisch für den hohen Norden.
Eigener Fundort: Visrecker (2450 m; 4. VIII. 11).
9. Macrobiotus areolatus Murray.
In Europa verbreitet.
Eigener Fundort: Weberlishöhle, Inneres (2016 m; 25. IX.
1912).
Nach Heinis in den Alpen am Ufer des Lago Tremorgio,
1823 m.
10. Milnesium tardigradum Doyere.
Weit verbreitete, häufige Art, die aus ganz Europa, vom
Himalaya und von Java, von Spitzbergen und von den Kerguelen
bekannt ist; im Rhätikon oft in großen Exemplaren bis zu 850 u
vorkommend.
Eigener Fundort: Vierecker (2450 m; 4. VIII. 11 und
24. VII. 12).
Neu für das Hochgebirge resp. für das Grenzgebiet der Schweiz
sind von diesen 10 Arten
Macrobiotus harmsworthi Murray,
Macrobiotus coronifer Richters.
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 7
Die von W. Schmaßmann im Lünersee gesammelten Tardi-
sraden wurden ebenfalls von Heinis (1912, 1. c.) bestimmt und
publiziert. Eine Zusammenstellung Schmaßmanns und meiner
Befunde ergibt 17 verschiedene Arten, die mit Ausnahme des von
Zschokke (1909, 1. c.) in den meisten Rhätikonseen nachgewiesenen
Macrobiotus macronyx Duj. sämtlich für den Rhätikon neu sind.
Ich lasse hier die Liste folgen, wozu noch beigefügt sei, daß Macro-
biotus hufelandi, harmsworthi, echinogenitus und Milnesium tardi-
gradum sowohl im Lünersee als auch terrestrisch im Rhätikon
vorkommen; diese 4 Arten sind mit ° bezeichnet, während die nur
im Lünersee gefundenen mit einem * versehen sind.
1. Echiniscus suillus Ehrenberg.
: 2 blumi Richters.
*3, Macrobiotus macronyx Dujardin.
21. ei lacustrıs Dujardin.
#5, Br tetradactylus Greeft.
06. 5 hufelandi Schultze.
7 an intermedius Plate.
08. 5 echinogenitus Richters.
09, harmsworthi Murray.
10. ei ambiguus Murray.
*11. 5 dispar Murray.
12,,%. Be oberhäuseri Doyere.
13. * coronifer Richters.
14. ” areolatus Murray.
*15 spec.
016. Milnesium tardigradum Doyere.
*17. Diphascon angustatum Murray.
Die Tardigraden sind infolge ihrer eminenten Anpassungs-
fähigkeit UÜbiquisten und Kosmopoliten. Doch ist speziell in der
hochalpinen Tardigraden-Fauna das arktische Element vertreten.
Alle angeführten Arten aus dem Rhätikon sind durch Richters
und Murray auch in der Arktis oder im nördlichen Schottland
nachgewiesen worden. Dem dazwischen liegenden Gebiet fehlen
allerdings einige für den Norden charakteristische Formen wie
Macrobiotus coronifer und der die Seen des Rhätikon bewohnende
Diphascon. angustatum®).
Wie Heinis (1910, 1. c.) experimentell die großc Widerstands-
kraft der Tardigraden gegen Austrocknung und verschiedene Tem-
peraturen nachwies, konnte auch ich bei den meisten mir zu
Gesichte gekommenen Tieren ein Wideraufleben nach längerer
Trockenperiode (bis 9 Monate) feststellen, und zwar bewegten sich
die Tardigraden meist kurz nach dem Anfeuchten, während die
Nematoden noch regungslos dalagen.
. ..) Herr Dr. F. Heinis beabsichtigt, die Tardigradenfauna der Alpen
in einer größeren Arbeit zu behandeln.
- Archiv für Naturgeschichte
1914. A.3. 2 3. Heft
18 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Anhangsweise mögen noch einige Tardigraden des Kar-
stes erwähnt werden. Schon Heinis (1910) führt drei Arten an,
die er einer Probe aus Divaccia entnahm:
Macrobiotus echinogenitus Richters,
= tetradactylus Greeft,
W tuberculatus Plate.
Aus einer Moosprobe, die ich im Frühjahr 1913 am Eingang
der Grotte von St. Canzian sammelte, isolierte ich einige Tardi-
graden, die Heinis bestimmte. Er fand:
Macrobiotus echinogenitus Richters,
ur breckneri Richters,
Echiniscus n. SP.
Die letztgenannte neue Art wird Heinis im „Zool. Anzeiger“
beschreiben.
C. HARPACTICIDAE.
Nach Zschokke (1900 1. c.) besitzen die Harpacticiden eine
große Resistenzkraft, die sich äußert einmal in ihrem Emporsteigen
in die höchsten überhaupt noch bewohnten Wasseransammlungen
der Hochalpen und dann in ihrem Vordringen in den hohen Norden.
Im Rhätikon fand sie Zschokke in Seen, Quellen und Bächen;
ihr Auftreten in Moospolstern fern von stehendem oder fließendem
Wasser in demselben Gebiet verdient Interesse, zumal diesbezüg-
liche Angaben in der .Literatur nur spärlich, da und dort zerstreut,
zu finden sind.
R. Schneider (1886, 51) erwähnt eine Canthocamptus-Art
aus Rhizomorphenpolstern sächsischer Bergwerke. Mräzek (1893,
43) in seiner für die Harpacticidenforschung so wichtigen Arbeit
berichtet von einem Canthocamptus, den er in böhmischen Gruben
auf vermoderndem Holz, das durch von der Decke fallendes Tropf-
wasser fortwährend naß erhalten wurde, in ungeheuren Mengen
antraf; andere Arten fand er hauptsächlich in feuchtem Moos von
Waldsümpfen. Daß Harpacticiden sogar in den spärlichen Moos-
krusten der dem Sonnenbrande ausgesetzten Felsen leben können,
zeigte Richters (1900, 1. c.), der auch in arktischen und antark-
tischen Moosrasen später noch solche Copepoden nachweisen
konnte. Nach van Douwe (1903) können sich Harpacticiden der
allerverschiedensten Quantität und Qualität von Wasser anpassen;
ein bestimmter Feuchtigkeitsgrad hingegen ist immer notwendig;
wenn dieser fehlt, verfallen die dazu befähigten Tiere in die Trocken-
starre, aus der sie nach längerer Zeit wieder aufzuwachen imstande
sind?) Ein sehr geringes Feuchtigkeitsbedürfnis soll Cantho-
®) C.vanDouwe (1899, 35) teilt mit, daß Canthocamptus northumbrieus
Brady den Winter in mehr als fünfmonatlicher Trockenstarre überdauern
kann. Nach Claus (1895, 33) kann auch Cyclops in verschiedenen Stadien
der Cyelopidreihe, sowie als Geschlechtstier in latentem Leben verharren,
während Diaptomus eine Eintrocknung in Eiform überdauert.
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Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 19
camptus pygmaeus besitzen, der in dem Lebermoos Fegatella conica,
das in offenen Brunnenschächten, unter überhängenden Fels-
wänden nur oft hoch über der Spritzzone der Bäche wächst, vor-
kommt. Carl (1905, 32), um mit diesem interessanten Befunde die
kurze Übersicht abzuschließen, beschreibt einen den Übergang zur
Gattung Moraria bildenden Canthocamptus subterraneus n. sp.,
der in Krimhöhlen auf sehr mäßig feuchtem Fledermauskot in
Gesellschaft von Collembolen von Dr. Lebedinsky gefunden
wurde, also „an relativ trockenen Orten, wo ein Schwimmen aus-
geschlossen ist.‘
Die von mir im Rhätikon gesammelten Harpacticiden stammen
alle aus mehr oder weniger feuchten Moospolstern, vom Eingang
der Sulzfluhhöhlen, von der Sulzfluh, aus der Weberlishöhle und
vom Vierecker, einem isolierten Urgesteinsgipfel. Bei der Weberlis-
höhle fand ich sie auch an einer überhängenden Felswand, die von
Sickerwasser stets feucht ist, in dem die Wand überziehenden
Algenschlick.
Bei einer geringen Artenzahl war oft ein massenhaftes Auf-
treten der Individuen zu konstatieren. Nach Mräzek findet man
höchst selten in einer Lokalität nur eine Harpacticidenart, die dann
gewöhnlich sehr zahlreich auftritt; meistens kommen mehrere
verschiedene Arten zusammen vor, doch nicht alle gleich zahlreich.
Für meine Funde trifft das erstere zu; an der oben bezeichneten
Stelle bei der Weberlishöhle fand ich nur Canthocamptus rhaeticus,
den aber massenhaft; ebenso am Vierecker nur Morarıia muscicola,
auch zahlreich. Es dürfte sich hier um besonders anpassungsfähige
Formen handeln.
Wie schon E. Gräter (1910, 39 p. 76) darauf hinwies, haben
wir es bei solchen feuchtes Moos bewohnenden Arten vorwiegend
mit Angehörigen einer Kaltwasserfauna zu tun. Was das Licht
betrifft, können in derartigen Moospolstern gleiche oder ähnliche
Bedingungen herrschen wie in Höhlen. Als Beispiel führt Gräter
Canthocamptus tybhlops Mräzek an, der sowohl in einer Höhle als
in Moos vorkommt und so eine hübsche Bestätigung für die Ana-
logie der Lebensbedingungen an beiden Ortlichkeiten bietet.
Dazu kann nun auch die augenlose Moraria muscicola Richters
gerechnet werden, die ich im Rhätikon, wie später noch gezeigt
wird, in einer Höhle und in feuchten Moospolstern fand.
Beschreibung der Arten.
Die moosbewohnenden Harpacticiden des Rhätikon verteilen
sich vorderhand auf folgende vier Arten:
1. Canthocamptus cuspidatus Schmeil
2; BR vhaeticus Schmeil
a ‚N monticola mihi
4. Moraria muscicola Richters.
Ach 3. Heft
20 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Die Liste zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit derjenigen von
E. Kessler (1913, 41), der neulich im Riesengebirge aus Bächen,
Sümpfen und Quellen folgende vier Arten sammelte:
Canthocamdtus cusdidatus var. ekmani nov. var.
)
zschokkei Schmeil.
bygmaeus Sars.
M oraria sarsii Mräzek.
Auch C. zschokkei kommt im Rhätikon vor, während C. Pyg-
maeus bis jetzt in der Schweiz nur aus dem Jura (Thiebaud)
bekannt ist.!®)
1. Canthocamptus cuspidatus Schmeil.
Zschokke (1900, 1.
c.) fand die Art im Mieschbrunnen
(1810 m), einer starken Quelle.
Eigene Fundorte: Quelle von 3—4° C ob dem Partnunsee,
ca. 1900 m (9. VIII. 11) und Tümpel von 12° C am Grubenpaß,
ca. 2200 m (16. V a 11). Weibchen und a
Männchen. Größe: 2 0,6 mm; { 0,45 mm.
Geographische Verbreitung: s. Brehm (1913, 31).
Ich erwähne die Art hier nur, weil sie als arktisch-alpine.
stenotherme Kaltwasserform Interesse verdient und jede weitere
Fundortsangabe wünschenswert ist.
2%. Canthocamptus rhaeticus Schmeil.
Ich fand die Art in beiden Geschlechtern gleich zahlreich,
häufig in copula, so am 25. und 31. VII. 1911. Bei einem Pärchen
Fig. 1.
Von Zschokke (1900, 1. c.) wurde die Art in Seen, Bächen |
und Quellen nachgewiesen. |
10) Am 5. Juli 1913 fand ich ihn in Moosrasen aus der Quelle auf dem i
Rütli, in beiden Geschlechtern.
Fig. 1.
trug das Weibchen bereits einen
Eiballen, welcher deutlich von den
Borsten des 5. Fußpaares gehalten
wird. (s. Fig. 1) Schmeil sah bloß
einmal einen aus nur zwei Eiern
bestehenden Eiballen.
Wie E. Wolf (1905, 53, p. 127)
mitteilt, legt das Männchen die
Greifantennen um die apikalen Fur-
kalborsten des Weibchens herum
und zwar so fest, daß es auch nach
gewaltsamem Tode noch diese Stel-
lung beibehält. Davon überzeugen '
mich einige Präparate von Individuen
in copula, die ich an Ort und Stelle
in Formol konservierte. 4
Landfauna der schweizerischen Hochalpen 21
Eigene Fundorte: Rinnsal am Grubenpaß, ca. 2200 m
(5. VIII. 11, Temp. des Wassers 3° C); Abgrundshöhle, 2294 m
(29. VII. 11); Weberlishöhle, Inneres, 2016 m. Feuchte Felswand
bei der Weberlishöhle, im Algenschlick, ca. 2020 m (25. u. 31. VIl. 11).
Geographische Verbreitung: Außer im Rhätikon nach
Brehm (1913, 1. c.) in der Dauphine, bei Säckingen, im Littoral
der Lunzerseen und in Schottland. Ferner fand Delachaux
(1911, 34) — Brehm scheint die betreffende Arbeit nicht berück-
sichtigt zu haben — C. rhaeticus neben C. zschokkei und C. pygmaeus
in großen Mengen im waadtländischen Pays d’En-Haut bei Cha-
teau d’Oex.
Wie C. cuspidatus wurde auch diese Art im Norden gefunden.
Nach Holdhaus (1912, 40) kann sie möglicherweise als boreoalpin
betrachtet werden, mit C. arcticus Lilljeborg und C. rubellus
Lilljeborg. Letzterer wurde außer von Thiebaud in der Schweiz
auch von Delachaux, aber nur in geringer Zahl, im Berner
Oberland, nachgewiesen.
|
|
|
3. Canthocamptus monticola mihi.
| In der am 26. Juli 1911 gesammelten Moosprobe von der
| Sulzfluh (2800 m) fand ich zwei Weibchen dieser anscheinend
neuen Art. Ich schickte Skizzen nebst einigen Notizen davon an
| C. van Douwe, der mir dann mitteilte, daß es sich sehr wahr-
‚, scheinlich um eine bisher noch unbekannte Art handle. Daraufhin
‚ und nach eingehender Prüfung der einschlägigen Literatur publi-
zierte ich eine kurze Beschreibung mit 2 Figuren (1912, 42), der ich
| vorderhand nicht viel beifügen kann, da ich das einzige noch vor-
‚handene Exemplar nicht völlig zerstückeln möchte und neues
| Material dringend erforderlich wäre zu einer endgültigen Sicher-
stellung der Art.
Körpergestalt ziemlich gedrungen. Cephalothorax jeglicher
Ornamentik entbehrend. Abdominalsegmente mit Ausnahme des
letzten dorsal unbedornt, ventral s. Fig. 1 (l.c .). Am letzten Seg-
ment eine ununterbrochene Zähnchenreihe, dorsal schwächer als
ventral. Analoperculum halbkreisförmig, mit vielen feinen Dörnchen.
'1. Antenne achtgliedrig, kurz, sehr kräftig. 2. Antenne dreigliedrig,
|
|
Nebenast eingliedrig, mit 4 Borsten, von denen die innerste pro-
ximale befiedert ist. 2. Maxillarfuß mit endständigem Greifhaken.
Außenäste der 4 kurzen Schwimmfußpaare dreigliedrig, Innenäste
des 2.—4. Paares zweigliedrig. 5. Fußpaar stark entwickelt, Basal-
glied mit 6 Borsten, von denen die vierte (von innen) am längsten
ist. Endglied mit 5 Borsten, die mittlere sehr lang (s. Fig. 1,1. c.).
Furca kräftig, mit einer wohlentwickelten Apikalborste.
Länge: 0.6—0.7 mm.
4. Moraria muscicola Richters.
2222,8,4,5 (a,b).
1900. Richters (44), p. 36, Taf. IV, fig. 5—10. — 1902.
Idem (46), p. 6, fig. 4.
3. Heft
Richard Menzel: Über die mikroskopische
DD
1809)
Dieser von Richters erstmals beschriebenen Form schenkte
ich großes Interesse, da sie bis jetzt noch ungenügend bekannt war.
Ich suchte mir ein möglichst großes Vergleichsmaterial zu ver-
schaften, und dies wurde mir hauptsächlich durch das weitgehendste
Entgegenkommen von Herrn Prof. F. Richters (Frankfurt a. M.)
ermöglicht. Er überließ mir 12 Präparate von M. muscicola,
worunter auch das Typus-Exemplar; ferner schickte er mir eine
von Dr. G. Enderlein (Stettin) in einer feuchten Felshöhle
nördlich vom Fellhorn (ca. 1500 m) gesammelte Moosprobe, in
welcher M. muscicola auftrat; auch viele Literaturhinweise verdanke
ich dem Frankfurter Gelehrten. Von Dr. F. Heinis (Basel) erhielt
ich 2 Exemplare von M. muscicola aus dem Jura, die vonE. Gräter
bestimmt wurden. Selber fand ich den interessanten Krebs im
Rhätikon, im Kaunsertal (Tirol) und am Eingang der St. Canzian-
Grotte bei Triest.
An Hand dieses Materiales bin ich zu dem Resultate gelangt,
daß es sich um eine wohlumschriebene Art der Gattung Moraria
Scott (= Odhiocamptus Mräzek) handelt, die freilich in einigen
Punkten von der Beschreibung, wie sie Richters gibt, abweicht;
doch muß hier beigefügt werden, daß Richters damals nur in
Arsenglyzerin konservierte Tiere zu Gebote standen, und er selber
nachher keine genauere Untersuchung mehr vornahm. Die in
u u rer >:
Eu - BR ee 7 A
Heft 11 der ‚Süßwasserfauna Deutschlands“ von C. van Douwe
aufgenommene kurze Beschreibung mit den 4 Figuren stützt sich
auf Richters. Sie lautet: | |
„kRostrum an der Spitze ein Grübchen, darin ein Sinneshaar.
Die 3 letzten Abdominal-Segmente ventral, das letzte Segment auch
dorsal fein bedornt; letzteres auf der ventralen Fläche eine Reihe
kräftiger Dornen. Die bogenförmige Analplatte 8 starke Dornen.
Fu. kurz, nahe dem Außenrande eine Chitinleiste. Dorsale Borste
fehlt. Exp. des I. B. kürzer als der Exp. V. B. 2: Basalgl. kürzer
als das Endgl. Ersteres mit 5, letzteres mit 4 Borsten. Auge iehlt.
Länge ca. 0,5 mm.
Die Art, insbesondere das $, ist noch ungenügend bekannt
und wurde bisher nur in Moospolstern gefunden.“
Dem seien noch einige Punkte aus der Richters’schen Be-
schreibung beigefügt.
Körpergestalt ‚fast robuster als bei Canthocamptus crassus;
das spricht aber gewiß nicht gegen die Zugehörigkeit zum Genus
Ophiocamptus, dessen drei bekannte Arten allerdings sehr schlanke
Tiere sind, vielmehr haben wir in dem robusten Bau, in der auf-
fälligen Kürze der Schwimmfüße und dem gedrungenen Bau der
Furkalglieder eine sehr gut verständliche Anpassung an das Leben
in Moospolstern zu erblicken.‘“ Vorderantennen des Weibchens
siebengliedrig; Hinterantennen dreigliedrig mit eingliedrigem Neben-
ast am 2. Glied. 2. Maxillarfuß mit Greifhaken. Schwimmfüße
kurz, Innenäste des 1. Paares kürzer als die Außenäste, letztere
bei allen Schwimmfüßen an der Innenseite unbewehrt. Schwimm-
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 23
fuß des 5. Segmentes des Weibchens mit zwei langen, gekrümmten
Borsten. Furkalglied für einen Ophiocamptus auffällig kurz.
Der Vollständigkeit halber sei auch noch die kurze Gattungs-
diagnose, wie sie van Douwe (1909, 1. c.) gibt, angeführt.
Morarıa Scott.!!)
Rumpf sehr gestreckt, wurmförmig. Rostrum eine breite
Platte bildend. Fu lang, in beiden Geschlechtern gleich gebaut.
I. A. siebengliedrig, beim & beiderseits Greiforgan. Nebenast
II. A. klein und eingliedrig. Sämtliche B. sehr kurz und breit.
Enp. I—IV. B. zweigliedrig. Die des & am II.—IV B. stark ab-
weichend gebildet; die beiden letzten Glieder des Exp. in der Regel
ohne Innenrandborsten. Ein Eiballen. Spermatophoren lang,
flaschenförmig.
Es folgt nun die Beschreibung des Weibchens, wie es mir in
zahlreichen Exemplaren aus dem Rhätikon, dem Jura, vom Fell-
horn, aus dem Tirol und von St. Cauzian vorlag.
Die 9 Körpersegmente verschmälern sich nur wenig und gleich-
mäßig nach hinten und verleihen so dem Tier ein sehr schlankes,
wurmförmiges Aussehen.
Der Cephalothorax entbehrt jeglicher Ornamentik und geht
vorne in ein schwaches Rostrum über. Das hintere Ende der
Cephalothoraxsegmente ist glatt, ohne Dornenreihen oder Aus-
zackungen.
Die 4 Abdominalsegmente nehmen nach hinten nur wenig
‚an Breite ab. Das erste ist am längsten; von den 3 folgenden ist
jedes ein wenig kürzer als das vorhergehende. Der Hinterrand der
drei letzten Segmente ist ventral fein bedornt, das vierte besitzt
außerdem, ebenfalls ventral, im ersten Drittel seiner Länge eine
Reihe kräftiger Dornen. Dorsal lassen sich am Hinterrande der
ersten drei Segmente feine Dornenreihen konstatieren. Das Ge-
schlechtsfeld des 1. Segmentes ist vielleicht für die Art charak-
teristisch; im allgemeinen ist es nach Schmeil von genereller
Bedeutung.
Das Analoperculum ist kreisbogenförmig, mit 8—11 starken
Dornen am Hinterrande.
Die Furcalglieder sind schlank, ohne eine Chitinleiste nahe dem
Außenrande; die dorsale Borste ist immer vorhanden. Über der
Ansatzstelle der drei Apikalborsten befindet sich ventral eine Reihe
' von ziemlich starken Dornen, ähnlich wie bei M. schmeihi van
"!) Nach Schmeil (1896, p. 9, Fußnote 1) muß aus Prioritätsgründen
der Mräzek’sche Gattungsname Ophiocamptus (der zwar viel mehr sagt
' als der provisorische Lokalname S co tt’s) fallen gelassen werden. Trotzdem
' taucht er noch hierund da auf; v. Daday z.B. (1913) beschreibt einen neuen
Ophrocamptus mongolicus, ohne den Namen Moraria zu erwähnen.
Eine dem nachfolgenden Text entnommene vorläufige Mitteilung mit
5 Figuren publicierte ich im Zool. Anz. Bd. XLIII. Nr. 13, 1914, worauf
' ich hier hinweisen möchte,
3. Heft
94 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Douwe. Die Apikalborsten selber stimmen mit der Beschreibung
von Richters völlig überein (s. Fig. 2 u. 5).
Die Vorderantennen, stets deutlich siebengliedrig, erreichen
nicht ganz ?°/, der Länge des ersten Cephalothoraxsegmentes, sind
also äußerst kurz. Die relative Länge der einzelnen Glieder 1äßt
sich folgendermaßen veranschaulichen:
I I REN IN IYENTIV Sy
2 d 5) 3 2 2 +
Die Beborstung stimmt mit der Beschreibung und Figur von
Richters ziemlich überein. Der Riechkolben des vierten Gliedes
überragt das Ende der Antenne beträchtlich. Ob ein solcher auch
am letzten Glied vorkommt, konnte ich nicht mit Sicherheit
feststellen.
a | |
I I an ranıy | |
Kreaemmmi® Para IE sad |
|
|
Fig. 3, lateral.
Fig. 2, ventral.
Die dreigliedrigen Hinterantennen tragen am 2. Glied einen
eingliedrigen, mit 2 terminalen Borsten bewehrten Nebenast.
Der zweite Maxillarfuß ist mit einem Greifhaken aus-
gestattet.
Die Schwimmfüße, die bis jetzt am wenigsten bekannt
waren, werden wohl nie zum eigentlichen Schwimmen verwendet;
sie fallen sofort durch ihre Kürze auf. Die Außenäste sind alle
dreigliedrig, aber nur der des 1. Paares besitzt einen unbewehrten
Innenrand, bei den übrigen finden sich am 2. Glied distalwärts
und am 3. Glied in der Mitte je eine Innenrandborste. Die Innen-
äste sind zweigliedrig mit Ausnahme des vierten, welcher aus nur
einem Glied besteht. Derjenige des 1. Paares ist nur wenig kürzer
als der Außenast, seine beiden Glieder sind von derselben Stärke
wie bei diesem. Das erste Glied trägt in seiner distalen Hälfte eine
Reihe feiner Dornen, ebenso das zweite, welches außer den beiden
Endborsten in der Mitte seines Innenrandes mit einer Borste
bewehrt ist. Die Innenäste der drei übrigen Paare sind äußerst
schwach entwickelt, kaum länger als das erste Glied des Außen-
astes und besitzen 2 Terminalborsten.
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 95
Das fünfte Fußpaar ist mäßig groß. Das Basalglied, kürzer
als das Endglied, trägt 5 gefiederte Borsten; von innen nach außen
ist jede folgende länger als die vorhergehende, am längsten ist die
vierte, während auf diese noch eine kurze fünfte folgt. Am Endglied
fällt die innerste, längste und stark einwärts gekrümmte Borste
sofort ins Auge; sie dürfte neben anderen
Merkmalen für die Art charakteristisch
sein. Fig. 4 stellt das 5. Fußpaar eines
jungen Exemplares dar, um die typische
Stellung der beiden langen Borsten des
Engdliedes zu demonstrieren, an welcher
die Art sofort zu erkennen ist. Richters
weist zum Vergleich auf Canthocamptus
crassus Sars hin, wobei zu bemerken
ist, daß dort zwei Borsten des Basal-
gliedes besonders lang und nach außen Fig. 4.
geschwungen sind. Auf diese innerste
stärkste Borste folgt eine schwächere, kürzere, dann wieder eine
längere und schließlich noch eine kurze.
Ein Auge konnte nie beobachtet werden. Die Färbung
besteht in einem lichten Grau. Eine Bildung von Carotin, wie sie
nach Zschokke (1900, 1. c.) allerdings nicht so umfangreich und
mit derselben Regelmäßigkeit wie bei Centropagiden und Cyeclo-
piden vorkommt, beobachtete ich nie, auch nicht bei den schon
erwähnten Canihocamptus-Arten.
Die Länge der von mir beobachteten Exemplare schwankt
zwischen 0,45 und 0,5 mm. Männchen kamen mir nie zu Gesicht
und auch mit Eiballen versehene Weibchen entgingen mir bis jetzt,
trotzdem ich Material aus verschiedenen Jahreszeiten (März, Juli,
August, September) berücksichtigte. Immerhin dürfte feststehen,
‚daß die der Beschreibung hauptsächlich zugrunde liegenden Tiere
ausgewachsen waren.
Charakteristisch für die Art sind nach meinen Beobachtungen
außer den beiden Antennen und der Furca die schlanke, wurm-
förmige Gestalt und vor allem die Beschaffenheit der fünf Fußpaare.
Trotz der verschiedenen Abweichungen von der
Beschreibung Richters’ muß ich doch meine Exemplare
als mit den von Richters gefundenen identisch er-
_ klären. Was die beiden Antennen, das Analoperculum, das fünfte
Fußpaar und die Augenlosigkeit betrifft, ist die Übereinstimmung
Ohne weiteres klar. Für die Furca konnte ich bei den Richters-
schen Präparaten die dorsale Borste nachweisen, sodaß nun auch
hier kein Unterschied mehr besteht. Ebenso dürften die vier
Schwimmfußpaare nicht wesentlich verschieden sein, da ich
gleichfalls bei den deutschen Exemplaren die Innenrandborsten
der Exopoditen des 2., 3. und 4. Paares wahrnahm. Das Rostrum
differiert insofern, als ich bei meinen Exemplaren nie die breite
Platte, welche es bilden soll, sehen konnte; es schien mir vielmehr
3. Heft
26 Richard Menzel: Über die mikroskopische
ziemlich schwach entwickelt zu sein; doch kann in Anbetracht der
sonstigen Merkmale kein Zweifel an der Zugehörigkeit zur Gattung
Moraria, für welche ein breites Rostrum charakteristisch ist,
‚aufkommen.
Es bleibt nun noch die allgemeine Körpergestalt übrig, und
darin weichen auf den ersten Blick die Richters’schen und die
von mir gefundenen Tiere stark voneinander ab. Richters be-
schreibt sein Typusexemplar als robust, während ich immer nur
eine schlanke, wurmförmige Gestalt konstatierte, wie sie den Ver-
tretern der Gattung Moraria zukommt (s. Fig. 5, au.b). Der
Widerspruch löst sich indes leicht. |
Richters machte seine Be-
schreibung nach einem Arsen-
glyzerinpräparat, ohne sich die
Rückenansicht vorher ver-
schafft zu haben. Wie ich aber
früher schon darauf hinwies
(1912,12 9 515), kon 3
trahieren sich die Tiere, wenn
man sie in Glyzerin etc. bringt,
oft beträchtlich, und auch !
meine _ Exemplare waren
meistens, nachdem ich sie |
präpariert hatte, nicht mehr |
wurmförmig schlank, sondern
robust, gedrungen wie Rich-
ters sie beschreibt. Dasselbe
gilt für die Furcalglieder. Ich
glaube daher, daß M.muscicola
auch im Köpperner-Tal bei
a. lateral.
Fig. 5. EReEeL Homburg in Wirklichkeit |
schlank ist*), und daß die
Erklärung des robusten Baues als sehr gut verständlicher
Anpassung an das Leben in Moospolstern (Richters, 1900, 1. c.) |
ebenso gut umgekehrt auch auf die wurmförmige Gestalt nz |
wendet werden kann.
Auch die von Heinis im Jura gefundene, von E. Gräter be-
stimmte M. muscicola unterzog ich einer Prüfung und fand auch
hier wieder die wenigen Abweichungen von der Richters’schen
Beschreibung wie dorsale Borste der Furca, Innenrandborsten
der Exopoditen etc. Es handelt sich also wohl unzweifelhaft
immer um ein und dieselbe Form an den verschiedenen
Fundorten. |
Zu wünschen wäre jetzt noch eine ausführliche Beschreibung |
des Männchens. Die wenigen Zeilen, die Richters (1902, 1. c.)
*) Dies bestätigte mir nachträglich noch Herr Prof. F. Richters
in einer brieflichen Mitteilung.
nannte nt et um mern roman ren
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. Dan
darüber publizierte, müssen notwendigerweise ergänzt werden.
Freilich lag mir auch eines der von Richters gefundenen Exem-
plare in einem Präparat vor, allein ich konnte nur Weniges daran
erkennen, ohne es zu beschädigen. Später wurde meines Wissens
das Männchen nie mehr gefunden und auch unter den zahlreichen
von mir beobachteten Individuen kam mir kein einziges zu
Gesicht.
Lebensweise.
Moraria muscicola wurde bis jetzt mit zwei Ausnahmen nur
in Moospolstern gefunden und scheint, wie dies von anderer Seite
schon betont wurde, zur terrestrischen Lebensweise übergegangen
zu sein. Wie Rotatorien, Tardigraden und Nematoden, mit denen
zusammen sie vorkommt, ist sie befähigt, eine gewisse Zeit des
Jahres in der Trockenstarre zuzubringen. Nach Richters ist
M. muscicola freilich noch nicht in dem Maße wie die übrigen ge-
nannten Moosbewohner dem Aufenthalt im Moos angepaßt; sie
soll bei Kälte die Moospolster verlassen, und Richters fragt sich,
wo die Tierchen die Winterkälte überdauern mögen. Für den Rhä-
tikon laßt sich die Frage wohl dahin beantworten, daß die Art in
den Moospolstern sich einfrieren läßt und beim Auftauen wieder
aufwacht. Vielleicht überwintert sie auch in der Form von Dauer-
eiern, doch wäre dies erst noch festzustellen.
Nach Heinis, der die Art zum erstenmale für die Schweiz
nachwies, ist M. muscicola im Begriff, ein Landtier zu werden. Sie
hat sich dem geringen Grad von Feuchtigkeit in den Moospolstern
dadurch angepaßt, daß sie kürzere Eintrocknungsperioden ohne
Schaden überdauern kann. Hauptgrund des Aufsuchens solcher
Moospolster ist das Bedürfnis nach Sauerstoff, wie Heinis durch
Versuche feststellen konnte.
Ich sah nur einmal ein lebendes Exemplar, das nach vierzehn-
tägiger Trockenheit wieder aufgewacht war. Die Bewegung im
Wasser wird dem Tier offenbar schwer, von Schwimmen kann keine
Rede mehr sein, eine Vorwärtsbewegung kommt nur durch heftige
Krümmungen des ganzen Körpers, hauptsächlich des Cephalo-
thorax, zustande. Im Moos bewegt sich M. muscicola wohl auch
durch Krümmungen des’schlanken Körpers; wobei die Füße viel-
leicht zum Klettern verwendet werden. E. Kessler nennt geradezu
die stark reduzierten Schwimmfüße seiner neuen Parastenocaris
brevipes nov. gen. n. sp. (1913, Zool. Anz., Bd. XLII, p. 520) Kriech-
oder Stelzfüße und erklärt sie als Anpassung an die Lebensweise
in feuchten Moospolstern.
12) E. Wo1f (1905, 1.c.) wiesnach, daß die Copepoden in ihrer Gesamt-
heit bei ihrer Fortpflanzung durchaus an keine bestimmte Jahreszeit ge-
bunden sind. Damit sind wohl Ausnahmen für gewisse Arten nicht aus-
geschlossen.
3. Heft
28 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Über das zeitliche Vorkommen von M. muscicola in den Alpen
kann nicht viel berichtet werden; ich fand weibliche Exemplare
im Juli, August und September, bei St. Canzian im März, aber nie
mit Eiballen.*2) Im Jura überdauert die Art nach Heinis den
Sommer als Geschlechtstier, nicht als Ei. Die größte Entwicklung
und reichste Fortpflanzung fallen in die Herbstmonate Oktober
bis Dezember. Vom Januar an nimmt die Individuenzahl wieder
ab. Zystenbildung konnte Heinis nicht nachweisen.
Eigene Fundorte: Am Eingang der Seehöhle (2250 m,
13. VII. 12). Aus der Weberlishöhle (2016 m, 25. IX. 12). Vom
Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, 24. VII. 12). — Ob Feuchten im
Kaunsertal, am Weg zur Verpeilhütte, in feuchten Moospolstern
an überhängender Felswand (ca. 1600 m, 25. VII. 13). Am Eingang
in die Grotte von St. Canzian bei Triest, in Moospolstern der senk-
recht abfallenden Dolinenwand (270 m, 30. III. 13). Felshöhle
am Fellhorn, in Moos, ca. 1500 m. (Ges. von Dr. G. Enderlein,
Stettin).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Umgebung
von Frankfurt a. M., Richters (44), Schwarzwald, Heinis (28).
Österreich. Bei Lunz in dem periodisch trocken liegenden Loch-
bach, Brehm (31). Schweden, Ekman. Schottland, Murray.
Schweiz, Jura, einmal in faulendem Holz unter Moosrasen,
Heinis (28). — Arktis: In Moos von Grönland und Spitzbergen
fand Richters (151) einige Copepoden, die van Douwe als M.
muscicola bestimmte. — Antarktis: In Material der schwedischen
Südpolar-Expedition 1901—1903 hat sie nach einer schriftlichen
Mitteilung Brehm’s Ekman gefunden.
Demnach genießt M. muscicola eine weite Verbreitung und
dürfte bei gründlichem Suchen noch mancherorts gefunden werden;
so ist auch zu hoffen, daß eine weitere Ergänzung meiner Befunde
und die Beschreibung des Männchens nicht allzulange auf sich
warten lassen werden.
Anhang:
Epactophanes vichardi Mräzek verwandt oder identisch mit
Morarıa muscicola Richters. |
Während der Untersuchung von M. muscicola stieß ich in der
Literatur auf den von Mräzek (43) entdeckten Epaciophanes
vichardi und konstatierte eine Ähnlichkeit zwischen den beiden
Arten, auf die ich notwendig hinweisen muß. Sie konnte bis jetzt
nicht auffallen, da M. muscicola noch ungenügend bekannt war;
die von mir beobachteten Exemplare stimmen indes mit dem
Weibchen der Mräzek’schen Art bis auf die Gliederzahl der Vorder-
antennen sozusagen völlig überein, wie die folgende tabellarische
Übersicht zeigen mag.
29
Landfauna der schweizerischen Hochalpen.
wur 00-670 uu 90-70
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3. Heft
30 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Abgesehen von der Größe und Körpergestalt fällt die Über- |
einstimmung der fünf Fußpaare sofort auf, auch wenn man die |
Mräzek’schen Figuren zum Vergleich heranzieht. Daß Mräzekam |
- Entopoditen des 2. Fußpaares nur eine Endborste sah, ist auffallend,
da er hervorhebt, daß bezüglich der relativen Länge der Schwimm-
fußpaare eine allmähliche Reduktion von vorn nach hinten wahr-
zunehmen sei. In der Tat ist der Entopodit des 4. Paares nur mehr |
eingliedrig, besitzt aber 2 Borsten wie derjenige des 3. Paares, und
so,wäre anzunehmen, daß der im ganzen stärkere, zweigliedrige
Entopodit des 2. Paares ebenfalls 2 Endborsten besitze, wie dies
bei M. muscicola der Fall ist. Beim 5. Fußpaar ist Anordnung und
Länge der Borsten bei beiden Formen identisch, nur ist das Basal-
glied bei Epactophanes richardi etwas stärker entwickelt. (s. Mräzek
I. ice} 52). |
Der Hauptunterschied wäre wie gesagt in der verschiedenen |
Gliederzahl der Vorderantenne zu suchen, und da ist, wie man aus |
der Literatur ersehen kann, äußerste Vorsicht am Platze. Brehm
meint, die Antennengliederzahl sei nicht konstant, indem eine
Teilung unterbleibe wie bei vielen C’yclops-Arten. Eher noch handelt
es sich in solchen Fällen um einen verschiedenen Entwicklungsgrad;;
Canthocamptus wierzejsküi hatte nach Mräzek eine sechsgliedrige
Antenne, bis van Douwe (37) nachwies, daß sie in Wirklichkeit
siebengliedrig sei und Mräzek ein noch unentwickeltes Tier vor-
gelegen habe.
Ich verglich die Abbildung der weiblichen Vorderantenne von
Epactobhanes vichardi mit einer Skizze, die ich von der entspre-
chenden Extremität bei M. muscicola herstellte und kam zu dem
Resultat, daß das sechste Glied bei Epack. richardi identisch dem
6. und 7. bei M. muscicola und ebenso lang wie diese beiden zu-
sammen ist. Vergleicht man die relative Länge der einzelnen
Glieder, so ergibt sich folgende Übereinstimmung: |
E. richardi I 1I III IV V VI
1 5 6 3 2 7
M. muscicla I II III IV. 2: VI Vie
>
d 5) 3 Ze a:
Es scheint mir nun trotz aller dieser Tatsachen verfrüht, das
Weibchen von E. richardi als Jugendform von M. muscicola zu
betrachten, obschon C. van Douwe nach schriftlicher Mitteilung
garnicht abgeneigt wäre, dieser Annahme beizustimmen. Auch
Brehm!?) glaubt, daß es sich um eine mit M. muscicola verwandte
oder identische Form handelt, ‚bei der die Antenne sechsgliedrig
geblieben ist, ein bei Copepoden gar nicht so abnormer Fall‘. Mi
lag es vor allem daran, auf die eklatante Ähnlichkeit beider Formen
hinzuweisen; die definitive Entscheidung aber muß zukünftigen
Untersuchungen überlassen werden. |
15) Eine ‚diesbezügliche Notiz findet sich bereits bei Brehm oa
pag. 576).
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 31
Epactophanes richardi wurde übrigens seit Mräzek erst wieder
von Brehm (1911, 30) in grönländischem Material entdeckt, und
zwar ein Weibchen, ‚‚welches jedenfalls ausgewachsen war und eine
sechsgliedrige Antenne besaß.“ Das Analoperculum weist nach
der Brehm’schen Figur 17 kleine Zähne auf, während Mräzek
„etwa 10° angibt.
D. NEMATODES.
1. Verzeichnis der Fundorte mit Angabe der
sefundenen Arten.
Zuerst werden die Fundorte des schweizerischen Alpengebietes,
vonOstennach Westen, angeführt, mit einem Fundort aus dem Jura
am Schluß; dann folgen einige außerschweizerische Gebiete aus
den bayrischen und österreichischen Alpen. Wo nicht von mir
selbst gesammeltes Material vorliegt, wird der Name des Sammlers
resp. desjenigen, von dem ich die betreffenden Moosproben erhielt,
in Klammern beigefügt. Beim Diem’schen Material, das in Alkohol
konserviert war, halte ich mich an die Angaben Diem’s in seiner
Dissertation (85).
A. Kanton Graubünden.
a. Rhätikon:
1. Drusenfluh, Punkt 2633 m (26. VII. 12).
(Dr. G. Stahel, Basel).
Moospolster, von Sickerwasser feucht gehalten.
Tripyla setifera Bütschli (9)
Dorylaimus carteriı Bastian (29) (d)
h stagnalis Duj. (PP).
2. Drusenfluh, Hauptgipfel 2829 m (VIII. 12).
(Ph. Stahel, Oberglatt.)
Moospolster von felsigem, trockenem Untergrund. Vereinzelte
Vegetationspolster.
Tylenchus filiformis Bütschli (9, $)
Dorylaimus macrodorus de Man (9%, SG)
4, carterı Bastian (99, JS)
e similis de Man (99)
3. Sulzfluh, Gipfel 2820 m.
ENTE ES NAT.) 23: VIE) u 22. 19).
Isolierter, nach allen Seiten senkrecht abfallender Felsstock mit
kleinem 'Gipfelplateau. Spärliche Moos- und Saxifragenpolster in
den Ritzen des zerklüfteten Tithonkalkes.
Tripyla setifera Bütschli (9)
Mononchus zschokkei n. sp. (2)
Pr papillatus Bastian (9)
Plectus cirratus Bastian (2%)
3. Heft
39 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Dorylaimus macrodorus de Man (99, 38) |
% intermedius var. albestris n. var. (99,89)
= alticola n. sp. (JG) |
3 carterı Bastian (99, JS)
4. Sulzfluhplateau, 2600—2700 m
(17. VIE, 23. 7V12.0. 2,122, 5212 19: |
Vom Sulztluhgletscher gegen die Tilisunahütte sich hinziehendes |
Plateau, das, teilweise mit den Höhlen in direktem Zusammenhang |
stehend, vom ehemaligen Sulzfluhgletscher überdeckt wurde, von
dessen Tätigkeit noch deutliche Spuren vorhanden sind. Vorwiegend
kahle, ausgewaschene Platten, in den Ritzen und Nischen spärliche
Moosrasen, Silenen-, Saxifragen- etc. Polster, Grasbüschel (Poa |
alpina). |
Mononchus bapillatus Bastian (99
Cebhalobus bütschli de Man (29)
> nanus de Man (29)
= vexilliger de Man 9)
Teratocebhalus terrestris de Man (99)
Cyatholaimus tenax de Man (9
Plectus geophilus de Man (9)
Ki communis Bütschli (99
=” otophorus de Man (99)
Tylenchus filiformis Bütschli (99)
ar dubius Bütschli (99, IS)
Dorylaimus macrodorus de Man (99, {$)
F intermedius var. albestris n. var. (29, IS)
er carteri Bastian (99, 9)
B acuticauda de Man (9%, SS)
3 lugdunensis de Man (99)
” bastiani Bütschli (PP)
hofmänneri n. sp. (29, IS)
Bunonema veticulatum Richters (9%)
5. Sulzfluhhöhlen, 2250—2300 m
In der östlichen, gegen die „Gruben“ hin abfallenden Wand des
Sulzfluhmassivs liegend, als Auswaschungsarbeit früherer Gletscher- |
bäche zu betrachten.
a. Seehöhle, 2250 m
(26. VEILSA1 2 152 134.193. IX DD)
Feuchte Moospolster von den sonst nackten Wänden des Fingane |
Mononchus zschokkei n. sp. (29)
Dorylaimus macrodorus de Man (99)
R intermedius var. albestris n. var. (9)
4 leuckarti Bütschli (99, JS)
& carterı Bastian (99)
” stagnahs Duj. (99, 9)
os
os
Landfauna der schweizerischen Hochalpen.
b. Abgrundshöhle, 2294 m
BIENEN. u. 23... BE, 12),
Feuchte Moospolster von den Wänden, einige Meter tief innen.
Tripyla setifera Bütschli (9)
Dorylaimus macrodorus de Man (99, IS)
gracilis de Man (9%)
carterı Bastian (9)
im stagnalis Duj. (9)
c. Kirchhöhle, ca. 2270 m (23. IX. 12)
Feuchte Moospolster von den Wänden beim Eingang.
Dorylaimus macrodorus de Man (9)
x stagnalis Duj. (9)
6. Grubenpaß, ca. 2200 m (20. IX. 12).
Zusammenhängende Weide, welche die hintere große Doline
(„Grube“) ausfüllt. Grasbüschel mit Erde, unter Schnee hervor-
gegraben.
Dorylaimus macrodorus de Man (9%)
carterı Bastian (99, 8)
pr hofmänneri n. sp. (P9, $)
7. Rinnsal am Grubenpaß, ca. 2200 m (25. VII. 12)
Moospolster an einer Felswand, die vom Schmelzwasser eines
Schneefleckens feucht und naß gehalten werden, zeitweise aber wohl
auch trocken liegen.
Tripyla setifera Bütschli (9, 3)
Cyatholaimus terricola de Man (9)
Mononchus papillatus Bastian (29)
Dorylaimus carteri Bastian (9%)
% stagnalis Duj. (29)
8. Weberlishöhle, 2016 m (23. VII. 11; 25. IX. 12).
An der tiefsten Einsenkungsstelle zwischen der Scheienfluh und
dem Schollberg gelegen, in der von Plaßecken her senkrecht ab-
fallenden Kalkwand. Im Innern an den Wänden feuchte Moosrasen.
Dorylaimus macrodorus de Man (99, 3)
carteri Bastian (99)
he stagnalıs Duj. (PP).
9. Ob der Weberlishöhle, ca. 2020 m
FISVIT u 21. IX. 12).
Grottenartige Einwölbung der Kalkwand, aus einer kleinen Spalte
stets Wasser hervorsickernd, sodaß die von Algenschlick bedeckte
Wand stets von einer dünnen Wasserschicht bedeckt ist. Ver-
einzelte, mehr oder weniger feuchte Moospolster.
Mononchus papillatus Bastian (99)
Dorylaimus macrodorus de Man (@%)
EN carteri Bastian (92 JG)
iR hofjmänneri n. sp. (92 IG)
M stagnalis Duj. (99, SS).
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 3, 3
>
)
»)
)
34 Richard Menzel: Über die mikroskopische
10. Vierecker, ca. 2450 m
(4. VLIL31 24.20 u) 23: ID:
Klotziger Gipfel aus kristallinen Schiefern; ca. 30 m unterhalb
des Gipfels in einem Kamin Moospolster, dem Fels anliegend,
mehr oder weniger feucht.
Mononchus papillatus Bastian (29)
Plectus cirraius Bastian (99)
BB communis Bütschli (92)
Dorylaimus macrodorus de Man (99)
" carteri Bastian (99, 49)
x acuticauda de Man (99, SG)
x lugdunensis de Man (99)
ir hofmänneri n. sp. (99)
11. Rothspitz, Gipfel, 2518 m (24. VIJ. 12).
Zusammenhängende Weide, aus Alpengräsern gebildet, humusreich.
An der steil abfallenden Wand des Gipfels dichte, ziemlich trockene
Moospolster.
Plectus civratus Bastian (99)
Tylenchus filiformis Bütschli (29)
Dorylaimus macrodorus de Man (29)
ss carteri Bastian (99, 8)
h% acuticauda de Man (99, &)
12. Schollberg, Signal, 2573 m (18. VII. 12).
Zusammenhängende Weide aus Alpengräsern, Taraxacum, Cam-
panula, Phyteuma, Sedum etc. gebildet. Einzelne ziemlich trockene
Polster. Teratocephalus terresiris de Man (Q9)
Tylenchus filiformis Bütschli (22)
Dorylaimus acuticauda de Man (99).
13. Schollberg, vorderer Gipfel, 2544 m (18. VII. 12).
Graspolster, mit Erde.
Teratocephalus terrestris de Man (9%)
Tylenchus filiformis Bütschli (99)
Dorylaimus macrodorus de Man (9%)
N carteri Bastian (9, {)
y acuticauda de Man (99).
14. Madrisahorn, Gipfel, 2830 m
(10. V.IIL. #1 ::16.:V 1292).
Isolierter, aus groben Urgesteinsblöcken aufgetürmter Gipfel.
Zerstreute Vegetationspolster (Saxifragen etc.). Untergrund trocken.
Alaimus primitivus de Man (9)
Mononchus paßillatus Bastian (99)
Teratocephalus terrestris de Man (9%)
Plectus civratus Bastian (9)
Rhabdolaimus terresiris de Man (9)
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 35
Dorylaimus macrodorus de Man (d{)
„ carteri Bastian (99, JS)
x similis de Man (29)
% acuticauda de Man (99)
lugdunensis de Man (99)
15. iperg Gipfel, 2463:m (27: VII. 12).
Bündnerschiefer, Schafläger. Zusammenhängende Weide. Ziem-
lich trockene Moospolster.
Alaimus primitivus de Man (9%)
Plectus cirratus Bastian 99)
er communis Bütschli (9)
Dorylaimus macrodorus de Man (2%)
% carteri Bastian (Q)
Mr acuticauda de Man (9%, $)
#6 Kuühnihorn, Gipfel, 2416 m: (27., VIL..12).
Isolierte Gipfelpyramide, Bündnerschiefer. Weide nicht mehr
zusammenhängend, gelockert in kleinere Grasbestände. Trockene
Moospolster.
Dorylaimus macrodorus de Man (99, dd)
17. Tümpel am Grubenpaß, ca. 2200 m
Po: VIEL: 1175 253. VII. 12).
Zeitweise trockenliegender Tümpel in der hinteren „Grube“.
Nasse Moosrasen mit Schlamm.
Tripyla pabillata Bütschli (99, JS)
” setifera Bütschli (9)
Ironus longicaudatus de Man (92)
Plectus civratus Bastian (99)
Dorylaimus gracılis de:Man (99, 5)
I carteriı Bastian ($)
% stagnalis Duj. (99)
18. Tümpel ob Partnum, ca. 1850 m (2. VII. 11).
Kleiner, jauchiger Viehweidentümpel. Im Schlamm.
Monohystera de Mani n. sp.
‚19. Quelle ob Partnun, ca. 1800 m (18. VII. 11).
Feuchte Moospolster.
Monohystera fıiliformis Bastian (9).
30. Mieschbrunnen bei Partnun, 1803 m
EVTL 1151222. 11. 92).
Kalte, konstant 4° messende stark fließende Quelle. Moospolster.
Plectus cirratus Bastian (9)
b. Avers (Diem).
1. Juf, 2146 m (8. VII. 01). |
Fettwiese. Bündnerschiefer. Untergrund: sandiglehmiger Stein-
boden. Mononchus tridentatus de Man (9%)
H zschokkei n. sp. (99, JS)
Dorylaimus sp. (?) (99)
3» 3. Heft
36 Richard Menzel: Über die mikroskopische
3. Alpengaden, 2160 m (19. VIII. 01).
Sumpfige Magerwiese. Bündnerschiefer. Untergrund: lehmiger
Steinboden. Mononchus dolichurus Ditlevsen (29)
Dorylaimus sp. (?) (2) Ä
3. Alpengaden, 2140 m (19. VIII. 01).
Streuwiese. Bündnerschiefer. Untergrund: nasser Steinboden.
Mononchus dolichurus Ditlevsen (22).
4. Wängahorn, 2390 m (22. VIII. 01).
Magerweide. Bündnerschiefer. Untergrund: Schieferfels.
Mononchus zschokkei n. sp. (99, S)
Dorylaimus sp. (?) (2).
5. Stallerberg- Juf, 2410 m (80. VIII. 01).
Magerweide. Gabbroblöcke. Untergrund: Fels.
Mononchus zschokkei n. Sp.
c. Ober-Engadin. ; |
1.Piz Ot, 3251 m (&. VII. 13) (E- Wacker Bısch,
Isolierter Gneisgipfel. In den Ritzen und Mulden zwischen den
Felsblöcken vereinzelte N gaEonpoltr (Eritrichium, Ranun- |
culus glacialis). |
Dorylaimus marcrodorus de Man (292, 88)
Br alticola n. sp. (dG)
3 intermedius var. albestris n. var. (99)
». ... similis de Man (99)
2. Fextal. (Diem)
a. Curtins, 1920 m . (26. VII.. 01).
Fettwiese im Talboden. Trümmer von Glimmer- und Streifen-
schiefer und von Gneis. Untergrund: Steinboden. |
Mononchus zschokkei n. sp. (92)
Plectus sp. (?) 9) |
Dorylaimus sp. (?) (29, &)
b. Curtins, 1965 m (6. VIII. 01).
Fettwiese an der Straße. Trümmer von Glimmerschiefer und Gneis.
Untergrund: grobknolliger Steinboden. 3a
Mononchus zschokkei n. SP.
Dorylaimus sp. (?) (98, IS).
c. Curtins,;1970.m BE YIE. 01);
Fettwiese ob der Straße. Trümmer von Glimmerschiefer und Gneis.
Untergrund: Steinboden.
Mononchus zschokkei n. Sp.
Dorylaimus sp. (?) (292)
d. Crasta, 1955 m (10. VIII. 01).
Magerwiese im Lärchenwald. Talkschiefer. Untergrund: Schiefer-
Steinboden. Mononchus zschokkei n. sp. (99, 8)
Dorylaimus sp. (?) (2).
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 37
e. Crasta, 1920 m (10. VIII. 01).
Streuwiese. Talkschiefer. Untergrund: feuchter Lehm.
Mononchus zschokkei n. sp. (99, II)
Dorylaimus sp. (?) (22).
f. Crasta, 1930 m (10. VIII. 01).
Magerweide. Talkschiefer. Untergrund: schiefriger Steinboden.
Mononchus tridentatus de Man (9)
zschokkei n. sp. (9, &)
Dorylaimus sp. (?) (22).
=, Crasta,. 1950°m-" (10. VIIL:02).
Lichter Lärchenwald. Talkschiefer. Untergrund:- Steinboden.
Mononchus zschokkei n. sp. (29)
Dorylaimus sp. (?) (S2).
Be Syerts, 2060 m... (80. VIL’01).
Magerweide im lichten Lärchenwald. Talkschiefer. Untergrund:
Steinboden.
Mononchus zschokkei n. sp. (99, 8)
Plectus PAIR Bastian (9%)
Dorylaimus sp. (?) (2).
d. Bergell (Diem).
1. Ob Soglio, 1555 m (17. VI. 01).
Magerwiese im Fichtenwald. Trümmer von Glimmerschiefer.
Untergrund: Steinplatte.
Mononchus eg Bastian (9)
Dorylaimus sp. (?) (FR)
2. Ob Soglio, 1560 m (17. VI. 01).
Magerwiese im Fichtenwald. Schuttkegel von Glimmerschiefer
und wenig Arlbergkalk. Untergrund: Steinboden.
Dorylaimus elongatus de Man (Q2).
eslintere Blese, 1590"m (9: :V1. 01).
Magerwiese im lockeren Fichtenwald. Glimmerschiefer. Unter-
grund: Fels. Mononchus zschokkei n. sp. (9)
| Dorylaimus sp. (?) (FR). |
4. Asarina, 1360 m (1. VII. 01).
Fichtenwald. Schuttkegel von Talk- und Glimmerschiefertrümmern.
Untergrund: Steinboden mit Fichtenwurzeln.
Dorylaimus elongaius de Man (2).
5. Barga-Asarina, 1360 m (1. VII. 01).
Fichtenwald. Trümmer: von Talk- und grünem
Untergrund: Geröll.
Dorylaimus elongatus de Man (8).
3. Heit
38 Richard Menzel: Über die mikroskopische
6. Pianvest, 1815 m (27. VI. 01).
|
Ziemlich lockerer Pflanzenbestand. Glimmerschiefer. Untergrund: |
sandiglehmiger Steinboden. |
Mononchus zschokkei n. sp. (22)
Plectus Paragne| Bastian (29)
Dorylaimus sp. (?) (22).
7. Piz Campo, 2250 m. (13. VII. 01).
Weide. Grüner Bündnerschiefer. Untergrund: Fels.
Mononchus tridentatus de Man (29)
> zschokkei n. sp. (99, SG)
Dorylaimus sp. (?) (22)
8.. Pıanlo, 1970 m:.(19:, VIE. 09:
Fichtenwald. Glimmerschiefer. Untergrund: lehmiger Schiefer-
Steinboden. Dorylaimus elongatus de Man (92) |
»„. 5p. (?) @9)
9. Blese grande, 2010 m (4. VII. 01).
Lärchengruppe. Bündnerschiefer. Untergrund: sandiger Lehm,
steinig. Mononchus zschokkei n. sp. (29)
Dorylaimus sp. (?) (Q2).
10. Val Forcella, 2400 m (6. VII. 01).
Magerweide. Geröll von Bündnerschiefer. Untergrund: Steinboden,
Mononchus zschokkei n. sp. (92. $)
Dorylaimus sp. (?) (22).
e. Bündnerbergfirn (18. VII. 12).
1: Piz GriSschyrea: 2740 TE
Kamm, mit Verwitterungsschutt bedeckt, auf feinem Schutt
größere Platten aufliegend, rötlicher Verrucano, zerstreute Vege- |
tationspolster. (s. Bäbler, 1).
Dorylaimus carterı Bastian (99, dd).
2. Vorab-Südgipfel, 3030 m. |
Isolierter Gipfel, kleines Gipfelplateau. Roter Verrucano. Ver-
hältnismäßig viele Vegetationspolster (Moose, Silene acaulıs,
Graucineen etc.). Ganzer Gipfel schneefrei. (s. Bäbler, |. c.).
Dorylaimus macrodorus de Man (9)
ei carteri Bastian (99, 8G)
S acuticanda de Man (9)
3. Zwölfshorn, bei ca. 2650—2700 m.
Nach beiden Seiten steil abfallende: Kamm, zwischen den Blöcken
vereinzelte Moospolster.
Monohystera villosa Bütschli (8).
Dorylaimus macrodorus de Man (9%)
w carteri Bastian (9, Q)-
Landfauna der schweizerischen Hochalpen 39
B. Kanton St. Gallen-Appenzell.
a Alpstein-Calfeusental (Diem).
1. Furgglen, 1500 m (13. VII. 00).
Magerweide. Gaultgeröl. Untergrund: Felsplatten.
Mononchus trideniatus de Man (99)
ar zschokkei n. sp. (Q2)
Bekasten, 1/9.m. (12.. VII 00).
Magerweide. Schrattenkalk. Untergrund: Steinboden.
Mononchus tridentatus de Man (9)
Dorylaimus sp. (?) (22).
C. Urner-Alpen und Gotthardtgebiet.
(Heinis)
1. Krüzlipaß, ca. 2500 m.
Moos- und Flechtenpolster.
Dorylaimus macrodorus de Man (99)
ni similis de Man (P).
2. Düssistock, bei 3250 m. Moospolster.
Dorylaimus macrodorus de Man (29)
A carteri Bastian (99, II).
3. Bütlassen, ca. 2950 m. Moosrasen.
Dorylaimus carterı Bastian (P).
‘ 4. Oberalpstock, Gipfel, 3330 m.
Moos- und Flechtenpolster.
Dorylaimus carteriı Bastian ({).
5. Gotthardt, 1950 m Moospolster.
Plectus rhizophilus de Man (9)
Dorylaimus macrodorus de Man (9)
” acuticanda de Man (29)
6. Lucendro, ca. 2600 m (IX. 12).
(Dr. C. Janicki, Basel).
Verschiedene Moos- und Flechtenproben aus den Felsen unterhalb
des Gipfels.
Plectus parietinus Bastian (99)
Dorylaimus sp. (eitersbergensis de Man?) (2%)
2 carterı Bastian (99)
H gracihis de Man (9%, 9)
a, acuticanda de Man (2).
7. Lago Tremorgio, 1828 m.
Moospolster vom Ufer, nicht untergetaucht.
Dorylaimus macrodorus de Man (99, dg)
ii: hofmänneri n. sp. (99, I.
3 macrolaimus de Man (99, S).
8. Campolungopaßhöhe, 2324 m. Moospolster.
Dorylaımus acuticanda de Man (SQ).
40 Richard Menzel: Über die mikroskopische
D. Tessin.
1: San Salvatore 123900 ’m. (274% 42).
Moospolster. Tylenchus I Bütschli (29)
| Dorylaimus sp. (?) (9, &)
E. Berner Alpen.
| (Heinis).
1. Gspaltenhornhütte, 2400 m. Moospolster.
Plectus cirratus Bastian (99)
Dorylaimus carteri Bastian (99).
2. Steinenalp, Kiental, 1500 m. Pflanzenpolster.
Monohystera villosa Bütschli (9)
Mononchus papillatus Bastian (29)
Cylindrolaimus communis de Man (29)
Teratocephalus terresiris de Man (22)
Dorylaimus macrodorus de Man (99, 88)
3. Lötschenpaß, 2695 m. Vegetationspolster.
Plectus civratus Bastian (99)
Dorylaimus acuticanda de Man (29)
" bastiani Bütschli (29)
4. Niven, Lötschental, 2776 m. Vegetationspolster.
Dorylaimus acuticanda de Man (99, 9)
5. Panez-Rossaz, Diablerets, 2200 m.
Moospolster, auf Gletscherschutt.
Dorylaimus macrodorus de Man (99)
carteri Bastian (DO)
F. Walliser-Alpen.
(Heinis)
1. Simplonpaßhöhe, 2009 m. Moospolster.
Dorylaimus carteri Bastian (PP).
2. Mauvoisin, 1824 m. Moospolster.
Dorylaimus macrodorus de Man (9)
an carteriı Bastian (9, &)
3. Cabane de Mountet, 2888 m. Moospolster.
Plectus rhizobhilus de Man Po)
4. Diablons, Mittelgipfel, 3605 m. Moospolster.
Tylenchus filiformis Bütschli (99, IS).
5. Alphütte Combasana, 3582 m.
Moos- und Flechtenpolster.
Plectus cirratus Bastian (99)
Dorylaimus carterı Bastian (PP).
6. Moräne des Breneygletschers, ca. 2700 m.
Negetationspolster.
Dorylaimus carteri Bastian. (9).
„
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 41
7. Col de Bricolla, ca. 3600 m. Moospolster.
Dorylaımus macrodorus de Man (9, 8).
8. Grand Cornier, 3800—3900 m. Moospolster.
Dorylaimus carteri Bastian (99, JS).
9. Mischabelhütte ob Saas Fee, ca. 3400 m.
Moospolster.
Mononchus zschokker n. sp. (PP)
Tylenchus filiformis Bütschli (99, I)
Dorylaimus macrodorus de Man (99, 3)
n carteri Bastian (99, IS).
10. Zwischenbergpaß, ca. 3600 m. Moospolster.
Dorylaimus carterı Bastian (9).
11. Matterhorn, bei 3800 m.
Moos- und Flechtenpolster.
Teratocebhalus terrestris de Man (9)
Tylenchus oe Bütschli (9, 3)
Dorylaimus sp. (?) (29)
12. Weissmies, 4000 m. Moos- und Flechtenpolster.
Plectus sp. (?) (28)
Dorylaimus macrodorus de Man (9)
carteriı Bastian (9%, 33).
G. Jura.
(Heinis)
1. Bölchen, Nordseite, 960 m (VILU. 13).
Sphagnum.
Trypila setifera Bütschli (P%)
Krikonema Guerni (Certes) Hofmr. Menzel, n. 8.
H. Außerschweizerische Fundorte aus dem Gebiete der Ostalpen.
RrEeinpaß, 1210 m 29. IX. 12).
Moospoister von einem Felsblock.
Dorylaimus carterı Bastian (9, 3).
N acuticauda de Man (9%).
9. Thörlen, ob dem Eibsee, ca. 1450 m (80. IX. 12).
Moospolster von einem Felsblock.
Mononchus zschokkei n. sp. (2)
Plectus communis Bütschli (9)
Dorylaimus carteri Bastian (P%)
5 acuticanda de Man (9)
3. Felshöhle am Fellhorn, ca. 1500 m. (Ges. von Dr.
G. Enderlein, Stettin; erhalten von Prof. Dr. F. Richters,
Frankfurt a. M.) Moospolster.
Mononchus pabillatus Bastian (9)
Dorylaimus macrodorus de Man (9%, 39)
” carieri Bastian (PP)
Ri hofmänneri n. sp. (9, JS):
)
3. Heft
49 Richard Menzel: Über die mikroskopische
4. Ulmerhütte, 2230 m (F. Wacker, Basel, 29. XII. 19).
Moospolster. | |
Plectus cirratus Bastian (99).
Dorylaimus carteriı Bastian (9)
5. Walfagehr-Alp, 1979 m. (F. Wacker, Basel, 29. XII. 19).
Moospolster. |
Dorylaimus carterı Bastian (92).
6. Kaunsertal, Tirol, 1900 m (26. VII. 13).
Vegetationspolster von einem Felsen beim Gepatsch-Haus.
Dorylaimus macrodorus de Man (Q2). |
7. Dolomiten, ob dem Pordoijoch, ca. 2400 m (9. X. 13).
Zusammenhängende Weide auf einer Erhebung gegenüber der
Marmolata; darin eine kleine feuchte Stelle mit Moos:
Plectus parietinus Bastian (9)
Mononchus zschokkei n. sp. (99, &)
Dorylaimus agihs de Man (?9)
8. Dolomiten, Grödenertal, ca. 800 m (11. X. 13).
Moospolster am Weg zwischen St. Ulrich und Waidbruck.
Plectus rhizophilus de Man (9)
Mononchus papillatus Bastian (22).
Dorylaimus acuticanda de Man (29, 39)
9. Karst bei Triest.
a. Briseiki bei Op£ina, ca. 300 m (9. Ill. 13).
Moospolster vom Eingang der Riesengrotte.
Tribyla intermedia Bütschli (99)
Dorylaimus macrolaimus de Man (99, 8)
b. Grotte von St. Canzian, ca. 270 m (30. 111.13). |
Moospolster von der Felswand am Eingang.
Monohystera simplex de Man (9)
Dorylaimus macrodorus de Man (29, 3G)
Si carteri Bastian (PP).
2. Beschreibung der Gattungen und Arten.
Genus Alaimus de Man.
1884. de Man (118), p. 29.
Körper langgestreckt, nach beiden Enden hin sich verschmä-
lernd. Cuticula glatt, ohne Seitenmembran und ohne Borsten.
Seitenorgane kreisförmig. Kopfende nicht abgesetzt, ohne Lippen,
Papillen oder Borsten. Mundhöhle fehlt. Oesophag langgestreckt,
nach hinten nur wenig und allmählich anschwellend. Geschlechts-
organe unpaar, beim Weibchen von der Vulva aus nach hinten sich.
erstreckend. Spicula klein, ohne akzessorische Stücke. Drei bis
fünf präanale Papillen beim Männchen. |
|
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 43
1. Alaimus primitivus de Man.
1884. de Man (118), p. 30, Taf. I, fig. 1. 6 ausgewachsene
Weibchen. Körperlänge 0,7—0,76 mm. a = 40-47; b = 31,4;
c= 10—11."*) Vulva vor der Körpermitte gelegen.
Nach de Man wird die Art 1,2 mm lang, doch fand er auch
0,8 mm lange Weibchen mit Geschlechtsöffnung und teilweise
entwickelten Genitalien. Im Genfersee messen nach Hofmänner
(99) die Weibchen 1,55 mm, die Männchen 1,7 mm. a, b und c
meiner Exemplare stimmen mit den de Man’schen Angaben über-
_ ein, ebenso ist die Entfernung der Vulva vom Oseophag stets
größer als die halbe Länge dieses Organs. Die Bewegungen sind
nach de Man äußerst träge; ich selber sah die Tiere nur bewe-
gungslos.
Fundorte: Madrisahorn (2830 m; 10. VIII. 11), Schollberg
(2573 m; 18. VII. 12), Schafberg (2463 m; 27. VII. 12).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt
a. M., an Pilz- und Mooswurzeln, Bütschli (59), Stade, unter
Moos auf den Festungswällen, v. Linstow (110), Erlangen, de
Man (118), Weimar, de Man (119). Österreich-Ungarn. Laibach,
de Man (118), Balaton-See, v. Daday (74). Rußland. Umgebung
von Moskau, de Man (119), Obersee bei Reval, G. Schneider (156).
Norwegen, Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, in feuchter
Wiesenerde und sandigem Dünenboden, de Man (118). England.
Sydenham, de Man (118). Frankreich. Umgebung von Paris, in
feuchter Erde, de Man (123). Schweiz. Genfersee, Hofmänner
(99). Umgebung von Genf, in Moosen, Stefanski (162).
Genus Monohystera Bastian.
1865. Bastian (55), p. 97”. — 1873. Bütschli (59), p. 58.
— 1874. Bütschli (60), p. 24. — 1884. de Man (118), p. 35.
Körper mehr oder weniger langgestreckt. Cuticula glatt oder
geringelt, oft mit submedianen Borstenreihen. Kopfende meist
mit Borsten, Lippen selten, nur schwach entwickelt. Seitenorgane
kreisförmig oder elliptisch. Ozellen bei einigen Arten vorhanden,
Mundhöhle klein, schüsselförmig, sehr dünnwandig und unbewaffnet.
Oesophag zylindrisch, am Ende öfters verdickt, indes nur selten
in einen wahren Bulbus endigend. (M. bulbifera d. M.). Darm oft
sehr dunkel gefärbt. Geschlechtsorgane unpaar, Vulva stets hinter
der Körpermitte. Ovarium weit nach vorn sich erstreckend, Hoden
ebenfalls langgestreckt. Spicula sehr schlank oder kurz und plump,
stets gebogen. Akzessorische Stücke meist vorhanden. Prä- oder
‚postanale Papillen nicht mit Sicherheit nachgewiesen; oft aber
zeigt die Cuticula beim Männchen vor und hinter dem After eine
deutliche Ringelung. (M. paludicola; M. de Mani n. sp.; M.
fiiiformis)
2) 2 =Verhältnis der Körperlänge zur Körperdicke
» »» > „ Länge des Oessophagl nach
c » » > „ Länge des Schwanzesj de Man
3. Heft
44 Richard Menzel: Über die mikroskopische
1. Monohystera de Mani n. sp.
Mehrere geschlechtsreife Weibchen und Männchen. Körper-
‚länge 9 0,76—1,03 mm; 0,75—0,94 mm. a Q = 33—42, d 30—35;
b=94%-57, 84% 53;c9 =5-— ee Vulva beim
Beginn des vierten Fünftels gelegen.
Körper ziemlich plump, nach beiden Enden zu, besonders
nach hinten, verjüngt. Kopfende schwach angeschwollen, mit
einer Spur von Lippen und sechs submedianen Börstchen. Mund-
höhle deutlich, schüsselförmig. Seitenorgane kreisförmig, ihre
Entfernung vom Vorderende ungefähr gleich der Breite desselben.
Ozellus zinnoberrot, unpaar, sehr deutlich begrenzt, dreimal so
weit vom Vorderende entfernt wie die Seitenorgane. Geschlechts-
organe unpaar, erstrecken sich bis zum Oesophag. Spicula plump,
kurz und sehr schwach gebogen, von denjenigen der M. paludicola
sehr abweichend. Akzessorische Stücke klein, dreieckförmig.
Papillenartige Ringelung der Cuticula vor und hinter dem After
des Männchens. Schwanz hinter dem After rasch verjüngt und
gleichmäßig auslaufend, mit keulenförmiger Anschwellung am
Ende, welche vom Ausführgang der Schwanzdrüsen durchbrochen
wird.
Die Art zeigt einige Ähnlichkeit mit M. Paludicola, microbh-
thalma und stagnalis, von denen sie sich indes hinreichend durch
Größenverhältnisse, unpaaren Ocellus und Gestalt der Spicula
unterscheidet.
Fundort: Tümpel ob Partnun, im Schlamm (ca. 1850 m;
2. ya).
Die Art wurde von mir gefunden und von Hofmänner, dem
ich sie zur Kontrollierung schickte, beschrieben und gezeichnet.
9. Monohystera filiformis Bastian. |
Synon. M. rustica Bütschli, Bütschli 1873, p. 63/64.
1865. Bastian (55), p. 98, Taf. IX, fig. 7 u. 8. — 1884. de
Man (118), p. 41, Taf. III, as: ee geschlechtsreifesWeibchen.
Körperlänge 0,54 mm. a = 98; — 41%;c=5t/,. Vulva beim Beginn
des letzten Körperdrittels.
Die Art stimmt mit der Beschreibung de Man’s gut überein.
Während de Man bei einem 0,7 mm langen Weibchen ein 0,04 mm |
langes Eisah, beobachteteer auch 0,57 mm lange Exemplare mit Ge-
schlechtsöffnung und Genitalien, was sich mit meinem Fund, wo |
das 0,54 mm lange Weibchen ein Ei von 0,03 mm Länge besitzt,
gut vereinen läßt.
Fundort: Im Schlamm einer Ouelle bei Partnun (ca. 1900 m;
18° van 41).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen,
de Man (118), Frankfurt a. M., Bütschli (69), Jena, Cobb (65).
Österreich. Laibach, de Man (118), Zellersee im Pinzgau, Mico-
letzky (136), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138). Rußland.
Moskau, de Man (119). Holland, in Wiesenerde, im sandigen
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 45
Dünenboden und im Wald, de Man (118). England. Sydenham,
Bastian (55). Frankreich, in feuchter Erde am Seine-Ufer bei
Meudon, de Man (123). Schweiz, Faulhornseen, G. Steiner (159).
3. Monohystera simplex de Man.
1884. de Man (118), p. 43, Taf. IV, Fig. 14. Ein geschlechts-
reifes Weibchen. Körperlänge 0,43 mm. @a=34; b=4, c=4.
Vulva etwas hinter der Körpermitte.
Die Art stimmt mit der Beschreibung de Man’s völlig überein,
die Vulva liegt auch bei diesem Exemplar auf °/, der Gesamtlänge
vom Hinterende entfernt.
Fundort: Am Eingang der Grotte von St. Canzian auf dem
Bst (ca. 270 m; 30. III. 13).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen,
de Man (118), Weimar, de Man (119). Österreich. Laibach,
de Man (118). Rußland. Moskau, de Man (119). Norwegen,
Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, in allen Rasen, de
Man (118). England. Sydenham, de Man (118). Frankreich.
Montpellier, de Man (118).
4. Monohystera villosa Bütschli.
1873. Bütschli (59), p. 64. Taf. V, fig. 23a—c. 1 Weibchen
und 1 Männchen. Körperlänge @ = 0,75 mm, ${=1 mm. aQ = 48,
iO =4n, g=55 c9=67 = 7%. Vulva beim
Beginn des letzten Körperfünftels.
Typisch für diese Art ist nach Bütschli beim Weibchen der
Besatz mit großen Borsten und die sehr weit nach hinten gerückte
"Vulva. Das erstere Merkmal ist bei dem Weibchen aus dem Kiental
nicht so in die Augen fallend, während die Entfernung der Vulva
vom Hinterrande !/, der Körperlänge beträgt. Körper nach vorn
_ fast garnicht verschmälert. Seitenorgane kreisförmig, in ansehn-
‚licher Entfernung hinter der Mundöffnung. Das Männchen besitzt
außer den Kopfborsten auch welche am Körper, die aber nicht so
‚deutlich sind wie beim Weibchen. (Nach Bütschli fehlen sie
beim Männchen.) Auf der Bauchseite ist die Cuticula geringelt
(s. Bütschli, 1. c., fig. 28c).
EDie Art hat, "jedenfalls was das Männchen betrifft, große
Ähnlichkeit mit M. agilis de Man, welch letztere sie nach de Man
in den Niederlanden zu vertreten scheint. Sie unterscheiden sich
hauptsächlich durch die Lage der weiblichen Geschlechtsöffnung,
‚die bei M. agilis stets auf 2/, der Gesamtlänge vom Hinterende
entfernt ist.
Fundorte: Das Weibchen stammt aus Moos von der Steinen-
alp im Kiental (1500 m), das Männchen aus Erde vom Zwölfihorn-
sattel (2650—2700 m).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frank-
furt a. M. in Moosrasen, Bütschli (59), Weimar, in Erde, de
Man (119), Jena, in Moos, Cobb (65). |
3. Heft
46 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Genus Tripyla Bastian.
1865. Bastian (55), p. 115. — 1873. Bütschli (59), p. 48.
— 1874. Idem (60), p. 33. — 1884. de Man (118), p. 44.
Körper langgestreckt, besonders nach hinten sich verjüngend.
Cuticula glatt oder geringelt. Kopf mit drei kaum abgesetzten
Lippen, die mit Papillen allein oder mit Papillen und Borsten |
bewehrt sein können. Mundhöhle fehlt. Oesophag zylindrisch, ohne |
nennenswerte Anschwellungen. Zwischen ihm und dem Darm |
drüsenartige Zellen. Weibliche Geschlechtsorgane paarig-symme-
trisch. Ovarien mit umgeschlagenen Enden. Vulva in oder nahe
bei der Körpermitte, gewöhnlich von Drüsen umgeben. Hoden |
paarig; Spicula kurz, plump, ohne oder mit kleinen akzessorischen
Stücken. Präanale Papillen meist vorhanden, oft bis zum’Kopfende
ausgedehnt. Schwanz bei beiden Geschlechtern gleich, schlank bis |
fadenförmig auslaufend, am Ende etwas angeschwollen, mit breitem
Ausführgang der drei Schwanzdrüsen |
1. Tripyla paßillata Bütschli.
1873. Bütschli (59), p. 52, Taf. VI, fig. 35 a—b. — 1876. |
Idem (61), p. 381, Taf. XXIV, fig. 11. — 1884. de Man’ (118), |
p- 47, Taf. V, fig. 19. |
Mehrere Weibchen und Männchen. KörperlängeQ = 2—2,3mm, |
d= 2,2—2,3mm. a=34—36; b=5; c92=6, d=5—54. Vulvaetwas |
hinter der Körpermitte gelegen. Lauter typische Exemplare, die |
bei der Konservierung sich korkzieherartig aufrollen. |
Fundort: Kleiner Tümpel am Grubenpalı, (2200 mn; |
16. VIII. 11) |
|
Geographische Verbreitung: Außer den Zitaten Hof-
männer’s (99) noch in Österreich, Lunzer Seengebiet, Mico-
letzky (138).
| 2. Tripyla setifera Bütschli.
1873. Bütschli (59), p. 51, Taf. VI, fig. 36a—t. — 1884.
de Man (118), p. 46, Taf. IV, fig. 17.
Mehrere Weibchen und ein Männchen. Körperlänge ? = EL |
bis1,56mm, {= 1,35 mm. a9 = 238—34, d=30;b=4%—5;c?= |
9—1, d= 6. Vulva hinter der Körpermitte gelegen.
Durch die Borsten an der Mundöffnung unterscheidet sich
diese Art von Tr. papillata; bei den vorliegenden Weibchen sind |
sie freilich nicht sehr deutlich, aber immerhin als Borsten zu er-
kennen, zum Unterschied von Tr. affinis de Man, die borstenlos
ist. Bei zwei Weibchen fand ich je ein Ei (0,09 und 0,12 mm lang).
Geschlechtsorgane ziemlich ausgedehnt.
Fundorte: Drusenfluh (2633 m, 26. VII. 12), Sulzfluh (2800m,
23. VII. 12), Abgrundshöhle (2300 m, 23. IX..12), Rinnsal am
Grubenpaß (ca. 2200 m, 25. VII. 19), Tümpel am Grubenpaß |
(2200 m, 23. VII. 12), Jura, Belchen (960 m, VIII. 13).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt
a. M. an Pilzwurzeln, Bütschli (59), Erlangen, de Man (118)
nern nenne
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. AT
Rußland. Im Obersee bei Reval in Estland, Schneider (156).
Dänemark. Ditlevsen (88). Holland. In feuchter Wiesenerde,
und humusreicher Walderde, de Man (118).
3. Tripyla intermedia Bütschli.
1873. Bütschli (59), p. 52, Taf. VI, fig. 34a—c. 2 geschlechts-
reife Weibchen. Körperlänge 0.73—0.84 mm. a = 17—20; b = 4;
c = 6. Vulva etwas hinter der Körpermitte gelegen.
Charakteristisch für diese Art ist die Gestalt des Schwanzes,
der in der vorderen Hälfte sich nur wenig verschmälert, in der Mitte
sich plötzlich verdünnt und dann bis zum Ende sehr allmählich
sich verjüngt. Nach Bütschli liegt die Vulva eher etwas vor der
Körpermitte; hingegen beobachtete ich auch eine deutliche An-
häufung von körnchenreichen Zellen um das Hinterende des
Oesophag.
Fundort: Brisöiki bei Op£lina auf dem Karst, am Eingang
der Riesengrotte (ca. 300 m, 9. III. 13).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt
a. M. an Graswurzeln, Bütschli (59). Schweiz. Nördl. See im
Jardin du Valais (2610 m), St. Bernhard, Zschokke (21).
Genus Cyatholaimus Bastian.
1865. Bastian (55), p. 162. — 1884. de Man (118), p. 52.
Körper mäßig langgestreckt. Cuticula sehr fein geringelt, die
Ringel lösen sich bei starker Vergrößerung meist in Punktreihen
auf. Kopfende mit Lippen und Borsten bewaffnet. Seitenorgane
kreisförmig oder spiralig. Mundhöhle geräumig, selten klein, mit
dorsalem Zahn. Oesophag zylindrisch, hinten zu einem Bulbus
angeschwollen. Weibliche Geschlechtsorgane wohl immer paarig-
symmetrisch. Männchen ohne Papillen; Spicula einfach gebaut,
mit akzessorischen Stücken. Schwanzdrüsen immer vorhanden
mit bei den Arten verschiedenen Ausführungsgängen.
1. Cyatholaimus terricola de Man.
1884. de Man (118), p. 54, Taf. VII, fig. 26. Ein nicht ganz
ausgewachsenes Weibchen. Körperlänge 0,87 mm. a = 38; b = 5-6;
c=8—9. Vulva in der Körpermitte gelegen.
Die Art unterscheidet sich von C. intermedius de Man in der
äußeren Gestalt gleich durch den längeren Schwanz. Cuticula
fein geringelt. Kopfende mit 10 Borsten. Vor Beginn der eigent-
lichen Mundhöhle longitudinale Verdickungsstreifen. Mundhöhle
mit dorsalem Zahn und einem schwächeren an ihrem Grunde.
Seitenorgane spiralig, auf der Höhe des dorsalen Zahnes befindlich.
Weibliche Geschlechtsöffnung nach de Man ein wenig vor der
Körpermitte. Schwanz ziemlich schlank.
Fundort: Rinnsal am Grubenpaß (2200 m; 25. VII. 12).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen,
de Man (118), bei Jena und Kunitz in Moosen, Cobb (65). Holland,
3. Heft
48 Richard Menzel: Über die mikroskopische
in feuchter Wiesenerde und im Wald, de Man (118). Schweiz, |
Rotsee bei .Luzern, de Man (118). | \
2. Cyatholaımus tenax de Man.
1884. de Man (118), p. 56, Taf. VII, fig. 28. Ein junges |
Weibchen. Körperlänge 0,36 mm. «= 20;b=5; c=7.Vulva etwas |
hinter der Körpermitte.
Es handelt sich bei dem schwer zu identifizierenden Exemplar |
offenbar um ein junges Individuum dieser Art. Kopf- und Schwanz- |
haltung sind typisch, ebenso die deutliche Hautringelung. Die |
Stellung dieser Art in der Gattung Cyatholaimus ist aber, nach de
Man, wohl eine provisorische. |
Fundort: Sulzfluhplateau (ca. 2600 m, 22. IX. 12).
Geographische Verbreitung: Schweiz. Im Genfersee, |
Hofmänner (99); dort auch die übrige Verbreitung angegeben.
Genus Mononchus Bastian.
1865. Bastian (55), p. 100. — 1884. de Man (118), p. 62.
Körper langgestreckt. Cuticula glatt oder äußerst fein ge-
ringelt (M. zschokkei n. sp.), ohne Borsten. Um die Mundöffnung
zwei Reihen von Papillen, von denen die vorderen sich oft auf ru-
dimentären Lippen befinden. Mundhöhle durch ein kurzes Vesti-
bulum mit der Mundöffnung verbunden, sechseckig und mit
starken Chitinwänden. In der dorsalen Kante ein einziger, meist
sehr stark entwickelter Zahn. (Bei M. trıdentatus de Man drei
schwache Zähne). Oesophag die Mundhöhle umfassend, ohne
jegliche Anschwellung. Weibliche Geschlechtsorgane paarig-
symmetrisch, mit umgeschlagenenOvarien. Männliche Geschlechts-
drüsen paarig; Spicula gebogen, meist schlank, mit akzessorischen
Stücken. Präanale Papillen meist vorhanden, oft stark kegel-
förmig entwickelt. Cuticula präanal oft schräg gestreift. Schwanz
von sehr verschiedener Gestalt.
!
1. Mononchus zschokkei n. Sp. |
1913. Menzel (134), p. 408, fig. 1, 2, 3. Ungefähr 70 Weibchen I
und 20 Männchen. Körperlänge © = 22—32 mm, d = 2,36—!
3,54 mm. a9 = 20-38, d = 234;b =4;cQ2 = 18—24, d os
22—27. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. |
Meiner Beschreibung im Zoologischen Anzeiger (l. c.), auf die]
ich hier verweisen möchte, habe ich nun noch einiges beizufügen,
namentlich was das Männchen betrifft. Im allgemeinen handelt es
sich um eine der größeren Arten der Gattung Mononchus, bei
welcher die Weibchen oft bei einer Größe von 2,5 mm noch keine
Vulva und nur eine schwache Anlage der inneren Geschlechtsorgane
aufweisen. Die Männchen sind relativ häufig, erst kürzlich fand
ich in den Dolomiten ein stattliches Exemplar von 3,54 mm Länge;
ich zählte bei diesem 25 präanale Papillen, welche ebenfalls stark.
kegelförmigentwickelt waren. Spiculaziemlichstark gebogen, „beinasig
|
|
|
Landfauna der schweizerischen Hochalpen 49
so lang wie der Schwanz. Dieser ist bei beiden Geschlechtern
versehieden; beim Männchen ist er kürzer als beim Weibchen und
scharf zugespitzt. |
Zu erwähnen ist hier noch die äußerst feine Hautringelung,
die ich bei dem Männchen aus den Dolomiten beobachtete, die
indes nur bei starker Vergrößerung und dann nur schwer wahrzu-
nehmen ist. Bis jetzt waren lauter Mononchus-Arten mit glatter
Cuticula bekannt; allein es ist sehr wohl denkbar, daß eine derartig
feine Ringelung bisher übersehen wurde. Auch bei der Gattung
Dorylaimus Duj. war lange Zeit von einer glatten Cuticula die
Rede, bis Cobb (65) bei Dor. papillatus und Dor. Langii eine feine,
leicht zu übersehende Ouerringelung feststellte. Bei seinem neuen
Odontopharynx longicaudata n. g. n. sp. fand de Man (126) ebenfalls
erst bei Anwendung der Olimmersion t/,, von Leitz äußerst feine
Querringelchen.
Mononchus zschokkei ist bis jetzt, wie aus der Fundortliste
ersichtlich ist, eine rein terrestrische Form (mit Ausnahme des
Schmassmann’schen Fundes), die über die Zentralalpen und
wohl einen großen Teil der Ostalpen verbreitet ist. Gerade ihr
Vorkommen im Boden von Alpweiden und in der Erde von Vege-
tationspolstern erklärt es, daß sie bis jetzt nicht gefunden wurde,
beziehen sich doch sozusagen alle Untersuchungen über die Ver-
breitung freilebender Nematoden auf das Süßwasser.
Fundorte: Mischabelhütte ob Saas-Fee (3400 m). Lünersee
(1943 m). Sulzfluh (2800 m, 23. VII. 12). Seehöhle, am Eingang
(2250 m, 13. VII. 12). Alpstein-Calfeusental (1500 m). Avers
(2146—2410 m). Fextal (1920—2060 m). Bergell (1590—2250 m).
— Thörlen, ob dem Eibsee, beim Wettersteingebirge (ca. 1450 m).
Ob dem Pordoijoch, Dolomiten (ca. 2400 m).
2. Mononchus dolichurus Ditlevsen.
Fig. 6, a und b.
1911. Ditlevsen (88), p. 228, Taf. II, fig. 6, 10, 11. — 1913.
Menzel (134), p. 410, fig. 4. Ungefähr 60 meist geschlechtsreife
Weibchen. Körperlänge 4—5,4 mm. a = 31—86; b=4—5; c=4%1
bis 51,5. Vulva hinter der Körpermitte gelegen.
Ditlevsen, der die Art zum erstenmale beschrieb, lagen bloß
2 unreife Weibchen vor. Weshalb ich die schweizerischen Exem-
plare mit seinem M. dolichurus identifizierte, habe ich früher schon
ausführlich begründet (l. c.), und möchte deshalb hier nur kurz
auf den Hauptunterschied eingehen, nänlich die drei gleich
starken Zähne, deren Spitzen nach hinten gerichtet sind. Von
den sieben ‚inconspicuous conical prominences“, welche Ditlevsen
außer dem dorsalen Zahn bei seinem Exemplar noch sah, ist bei
den geschlechtsreifen Weibchen aus der Schweiz nichts wahrzu-
nehmen. Ich möchte indes die dem dorsalen Zahn gegenüber-
liegenden drei ‚„prominences“ Ditlevsen’s als die beiden anderen
Zähne deuten, da es sich bei der Figur 6 Ditlevsen’s offenbar um
Arehiv für Naturgeschichte
1914. A, 3, 4 3. Heft
50 Richard Menzel: Über die mikroskopische
ein Häutungsstadium handelt; hinter dem dorsalen Zahn ist schon |
der nächstfolgende zu sehen und dasselbe gilt wohl für den mittleren |
der drei Vorsprünge gegenüber dem dorsalen Zahn, während der
. innere die Spitze des von unten heraufragenden dritten Zahnes
vorstellen könnte. Die Vorsprünge am Grunde der Mundhöhle |
fallen nicht in Betracht, da sie bei den verschiedensten Mononchus-
Arten schon beobachtet wurden. So ist fast als sicher anzunehmen,
daß das völlig ausgewachsene dänische Tier ebenfalls drei Zähne |
besitze. Übrigens liegt mir ein unreifes Exemplar vor, dessen Mund-
höhle mit der Figur 6 Ditlevsen’s übereinstimmt, was jeden |
Zweifel an den obigen Ausführungen beseitigen dürfte. |
En
Fr
Fig. 6, a. Fig. 6, b.
Die Geschlechtsorgane sind paarig-symmetrisch, kurz. Der
Schwanz, nach dem die Art benannt ist, fällt auf durch seine
außerordentliche Länge, er verjüngt sich ganz allmählich gegen das |
Ende hin, ohne aber fadenförmig auszulaufen, vielmehr kann man |
oft eine ganz leichte RL DE am . Ende beobachten.
(s. Fig. 6, au. b.)
Auch bei dieser Art ist eine äußerst feine Hautringelung
wahrzunehmen.
Männchen kamen mir eh zu Gesicht; doch sind sie bei den
meisten Mononchus-Arten sehr selten und bei einigen noch gar
nicht bekannt.
Fundort: Avers, in Wiesenerde (2140 und 92160 m; 29%
vI1l. 01).
Geographische Verbreitung: Jütland, nahe am Meer in
feuchter Erde, Ditlevsen (88). -
3. Mononchus tridentatus de Man.
1876. de Man (115), p. 109, Taf. XIII, fig. 50. — 1884. Idem
(118), p. 67, Taf. X, fig. 38. 11 Weibchen, teilweise mit Eiern.
Körperlänge 1.55—2,25 mm. a = 20—30; b = 3%,—4; c = 8—11.
Vulva etwas vor Beginn des letzten Körperdrittels.
Hauptmerkmal dieser Art sind die drei Zähne, welche etwas
vor der Mitte der Mundhöhle liegen, infolge deren M. trideniatus
einen Übergang zu der Gattung Oncholaimus Duj. bildet. (s. auch
Landfauna der schweizerischen Hochalpen: 1
Menzel, 134, p. 411). Die Zähne sind bei den Schweizer Exem-
plaren eher kräftig zu nennen. Bei einem Weibchen maßen die
beiden Eier 0,10 und 0,12 mm.
| Fundorte: Avers, Juf (2146 m, 28. VIII. 01). Alpstein-
Calfeusental, Kasten (1797 m, 12. VII. 00), Furgglen (1500 m,
13. VII. 00). Fextal, Cresta (1930 m, 10. VIII. 01). Bergell, Piz
Campo (2250 m, 13. VII. 01).
Geographische Verbreitung: Deutschland, Weimar, de
Man (119). Österreich, Laibach, de Man (118). Holland, in feuchter
Erde an Pflanzenwurzeln, de Man (118). Schweiz, ‚mare des
Pierettes“ beim Genfersee, Hofmänner (99).
| 4. Mononchus pabillatus Bastian.
Synon. Mon. bastiani de Man, de Man (115), p. 107, Taf. XIII,
fig. 49.
1865. Bastian (55), p. 101, Taf. IX, fig. 27, 28. — 1873.
Bütschli (59), p. 76, Taf. III, fig. 19a—b. — 1884. de Man (118),
p. 64, Taf. IX, fig. 35. — 1911. Diltevsen (88), p. 224.
Etwa 20, meist ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 1,6
bis 2,5 mm. a = 22 —33; b = 3%—4; c= 13—16. Vulva beim Beginn
des letzten Körperdrittels.
Diese nach de Man (l. c.) ziemlich seltene Art scheint weit
verbreitet zu sein; Ditlevsen fand sie zuletzt in Dänemark, wo
sie gemein sein soll. Er beobachtete ferner, daß die dem dorsalen
Zahn gegenüberliegende Chitinleiste der Mundhöhle ‚‚slightly
serrated‘ sei, was bisher noch nicht bekannt war. Dadurch kommt
die Art nahe neben M. muscorum (Duj.) und M. spectabilis Dit-
levsen zu stehen, und es dürfte vorderhand noch schwierig sein,
die drei Arten ohne weiteres voneinander zu unterscheiden. Auf
‚den Rat J. G. de Man’s, der mir eine längere briefliche Mitteilung
über diese Frage zukommen ließ, führe ich denn auch hier einige
Weibchen unter M. papillatus an, die ebenso gut zu M. muscorum
gehören könnten. Der Hauptunterschied besteht in den. beiden,
_ durch einen engen Zwischenraum getrennten, gezähnten Längs-
kanten der Mundhöhle gegenüber dem dorsalen Zahn, und zwar ist
diese Zähnelung bei typischen Exemplaren (de Man 125, Menzel
183) so stark und auffallend, daß sie de Man seinerzeit sicher nicht
_ übersehen hätte. Zur endgültigen Entscheidung sind jedoch noch
_ weitere Funde und- genaue Messungen dringend nötig.
Fundorte: Sulzfluh (2800 m, 23. VII. 12), Sulzfluhplateau
(ca. 2600 m, 22. IX. 12), Rinnsal am Grubenpaß (2200 m, 25. VII.
12). Weberlishöhle (2000 m, 14. VII. 12), Vierecker (2450 m,
4. VIIT. 11), Madrisahorn (2820 m, 10. VIII. 11). — Steinenalp
ım Kiental (1500 m). Bergell, ob Soglio (1555 m; 17. VI. 01). —
‚Fellhorn, Felshöhle, in Moos (ca. 1500 m). Dolomiten, Grödenertal
ee 800 m, 11. X. 13).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt
a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59), Jena, Cobb (65), an
4* 3. Heft
|
|
52 Richard Menzel: Über die mikroskopische
den Wurzeln von dGetreidekeimlingen, Marcinowski (128).|
Österreich. Laibach, de Man (118). Rußland. Moskau, de Man)
(119). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland. In feuchter Erde auf
Wiesen und Marschgründen, de Man (118). England. Sydenham, |
de Man (118), Broadmoor, Berks, Bastian (55). Frankreich,
„assez rarement dans la vase des reservoirs d’Emmerin“, Moniez
(140.) Schweiz. Pizzo Columbe (Gotthardsee, 2375 m), Garschinasee.
(Rhätikon, 2189 m), Zschokke (21), bei Genf, in Moosen, Ste-
fansky (162).
5. Mononchus muscorum (Duj.). |
1845. Dujardin (90), p. 237. — 1912. de Man (125), p. 448,
Taf. XXI u. XXIII, fig. 2—2c. — 1912. Menzel (133), p. 536.
Der Vollständigkeit halber nehme ich diese Art hier auf; ich
fand sie auf dem Karst bei Triest und beschrieb sie schon ausführlich
(l. c.). Es handelt sich hier wohl um typische muscorum-Exemplare.|
wie sie de Man (l. c.) erwähnt. Jedenfalls ist die Art wohlum-
schrieben und kann unmöglich mit M. brachyurıs Bütschli iden-'
tifiziert werden, wie Bütschli (59) und neuerdings auch Marci-
nowski (128) es annehmen. Der Bau der Mundhöhle bei beiden!
Arten ist total verschieden; bei M. brachyuris sınd die Mundhöhle
durchquerende Reihen knotenartiger Chitinverdickungen spezifisch,
während schon Dujardin (l. c.) von M. muscorum sagt: ‚„cavite
buccale ovale, armee de trois pieces longitudinales arquees, dont
une seule porte une forte dent en avant du milieu, tandisque les
deux autres sont finement denticule&es ou en peigne‘. Ver-!
gleicht man dann noch Figur 2 de Man’s (l. c.) mit Abbildung 26,
au. b, Marcinowski’s (l. c.), so wird niemand mehr daran zweifeln,
daß es sich um zwei durchaus verschiedene Arten handelt.
Geographische Verbreitung: Deutschland. Greiz, im
schwarzen Pilz-Algenfluß der Buche, de Man (125), Jena, in Moosen,
Cobb (65). Österreich, in Moosrasen auf einem Dach in Briseiki
(Karst, ca. 300 m), Menzel (133). Frankreich. Paris, Jardin des
Plantes, in Moosrasen, Dujardin (90). | 11
Genus Ironus Bastian.
1865. Bastian (55), p. 103. — 1876. Bütschli (61), p. 384.
— 1884. de Man (118), p. 69. PN:
Körper schlank, nach beiden Enden, besonders nach hinten
sich verjüngend. Cuticula glatt, ohne Borsten und Seitenmem
branen. Kopf abgesetzt, mit drei Lippen, die mit Papillen und
Borsten bewehrt sind. Lippen beweglich, bei ihrem Auseinander-
. gehen werden die Mundhöhle und der Oesophag nach vorn gezogen.
Mundhöhle eine lange, zylindrische Röhre mit chitinigen Wänden,
welche in der abgesetzten Kopfregion besonders stark verdickt”
sind. Hier finden sich drei mehrzackige Zähne, welche an de
Mittellinie der Lippen angeheftet sind und mit denselben bewegt
und nach auswärts gekehrt werden. Bei jungen Tieren beobachtet
man in geringer Entfernung hinter den drei großen Zähnen drei
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 53
kleine Reservezähne, welche bei der Häutung an Stelle der alten,
abgestoßenen, treten. Oesophag langgestreckt, muskulös, nach
hinten langsam anschwellend. Weibliche Geschlechtsorgane paarig-
symmetrisch, Ovarıen umgeschlagen. Vagina mit starker, dreieckig
angeordneter Muskulatur. Spicula plump, mit zentralem Ver-
dickungsstreifen. Akzessorische Stücke mit den Spicula verbunden.
Beim Männchen eine präanale Borstenpapille, aber keine eigent-
lichen Papillen. Schwanz langgestreckt, in beiden Geschlechtern
gleichgeformt, bei J. longicaudatus haarfein auslaufend.
1. Ironus longicaudatus de Man.
1884. deMan (118), p. 71, Taf. XXXIV, fig. 140. 2 Weibchen.
Körperlänge 1,5—2,9mm. a = 50;b5b =5%1; c = 41. Vulva vor der
Körpermitte gelegen.
Diese Art ist noch wenig bekannt und unterscheidet sich von
J. ignavus durch geringere Körpergröße, Lage der Vulva und den
sehr langen, haarfein auslaufenden Schwanz. Bei vorliegenden
Exemplaren ist die Entfernung der Vulva vom Hinterende des
Oesophag kleiner als die Strecke zwischen ihr und dem After.
(s. de Man, |. c.).
Fundort: Tümpel am Grubenpaß (2200 m, 23. VII. 12).
Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter Erde,
de Man (118). Deutschland, Erlangen, de Man (118).
Genus Cylindrolaimus de Man.
1884. de Man (118), p. 82.
Körper mäßig schlank, gegen beide Enden hin verjüngt.
Cuticula feingeringelt, ohne Seitenmembran und Borsten. Kopf-
ende nicht abgesetzt, papillenlos, aber mit Borsten bewaffnet.
Seitenorgane kreisförmig, nach vorn gerückt. Mundhöhle eine
lange, zylindrische Röhre, von ziemlich starken Chitinwänden
begrenzt. Oesophag zylindrisch, nach hinten sehr wenig erweitert;
sein chitinwandiges Lumen setzt sich eine kurze Strecke in den
Darm hinein fort. Weibliche Geschlechtsorgane paarig-symmetrisch.
Spicula schlank, ohne Verdickungsstreifen und akzessorische Stücke.
Vor dem After mehrere median gelegene Papillen. Schwanz meist
verlängert, mit abgerundetem Ende, das oft ein wenig vom Aus-
führungsgang der Schwanzdrüsen überragt wird.
1. Cylindrolaimus communis de Man.
1884. de Man (118), p. 83, Taf. XII, fig. 48. 2 Weibchen.
Körperlänge 0,55 mm. a = 3 —26%; b=5; c=8—81%. Vulva
hinter der Körpermitte gelegen.
Körper ziemlich schlank. Cuticula fein geringelt. Mundhöhle
"fa der- Oesophaguslänge. Seitenorgane weit nach vorn gerückt.
Vulva etwas vor dem Beginn des letzten Körperdrittels. Schwanz
nur wenig sich verschmälernd, mit abgerundetem Ende, welches
vom Schwanzdrüsengang durchbrochen wird.
Fundort: Steinenalp im Kiental (1500 m).
3. Heft
54 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Geographische Verbreitung: Deutschland. Weimar, de |
Man (119). Österreich, Laibach, de Man (118). Rußland. Moskau, |
de Man (119). Holland, in feuchter Wiesenerde und im sandigen
Dünenboden, de Man (118). Schweiz. Bei Genf, in Moosen, |
. Stefansky (162). | |
Genus Cephalobus Bastian. 4
1865. Bastian (55), p. 124. — 1873. Bütschli (59), p. 80. |
— 1884. de Man (118), p. 89.
Körpergestalt ziemlich plump, mit Ausnahme von €. filiformis |
de Man. Cuticula geringelt. (Bei C. loczyi Daday und C. stagnalıis |
Daday glatt). Borsten fehlen. Kopfende meist mit drei Lippen, |
die mehr oder weniger hervortreten. Seitenorgane fehlen. Mund-
höhle röhrenförmig, dreiseitig und nach hinten verengt; charak-
teristisch sind einige lokale Verdickungen ihrer Wände. Oseophag |
im vorderen Teil zylindrisch, selten angeschwollen (C. nanus), |
verschmälert sich darauf mehr oder weniger plötzlich, um mit einem
klappentragenden Bulbus zu enden. Gefäßporus unweit des den |
verengten Teil des Oesophag umgebenden Nervenringes. Weibliche |
Geschlechtsorgane unpaar; Vulva stets hinter der Körpermitte. |
Außer C. filiformis ovipare Arten. Hoden einfach. Spicula meist |
etwas gebogen, mit einem oder seltener zwei stabförmigen akzesso- |
rischen Stücken. Schwanz verschieden gestaltet, kurz abgerundet |
oder verlängert fadenförmig. |
Artenreiche Gattung mit Vertretern hauptsächlich vom Land,
aber auch aus dem Süßwasser. Bewegungen sehr schwach.
1. Cephalobus büischlii de Man?’).
Synon. C. Dersegnis Bast., Bütschli (59), p. 80, Taf. VIII, fig. 51.
1885. de Man (119), p. 20, Taf. III, fig. 8. 3 zum Teil noch
junge Weibchen. Körperlänge 0,65—0,75 mm. = 3—25; b=4;
c= 17—20. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. |
Die vorliegenden Exemplare stimmen mit der genauen Be- |
schreibung de Man’s (l. c.) völlig überein; die Lippen, durch deren
Gestalt und Größe allein sich diese Art von C. Dersegnis Bastian
unterscheidet, sind drei sich beträchtlich erhebende Gebilde. Wenn ®
nachgewiesen werden könnte, daß sie einziehbar sind, würden beide |
Arten zusammenfallen; de Man kam indes in dieser Hinsicht
bei den vielen in Holland beobachteten Individuen zu einem ne-
gativen Resultat.
Die Bewegungen dieser Art sind sehr schwach.
Fundorte: Sulzfluhplateau (ca. 2600 m, 23. VII. 12 und
22. IX. 12). Niven (2776 m} VIIT 12).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt
a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59). Rußland. Bei Moskau,
in Erde, de Man (119).
15) Das Männchen dieser Art fand v. Linstow (Helmintholog. Unter-
suchungen. Zool. Jahrb. f. Syst., Bd. 3, 1888, pag. 112) in Suecinea amphibia.
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 55
2. Cephalobus nanus de Man.
1884. de Man (118), p. 94, Taf. XIII, fig. 54. 4 Weibchen.
en 0,37—0,45 mm. a = 14—16;b = 3—4;c = 17 %—19.
Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels.
Eine bis jetzt seltene Art, die wegen ihrer geringen Größe
_ leicht übersehen werden kann. Körpergestalt sehr plump. Cuticula
_ geringelt. Oesophag charakteristisch, im vorderen Teil zylindrisch,
dann sehr angeschwollen, bis zum Bulbus wieder sich verschmälernd.
_ Schwanz kurz, stumpf abgerundet.
€. nanus zeigt große Ähnlichkeit mit €. dubius Maupas (131)
und speziell mit dessen ‚race‘ rotundata. Die Maupas’sche Art
ist parthenogenetisch und der französische Forscher vermutet,
daß C. nanus eine weitere ‚Rasse‘ von C. dubius sei. Zur definitiven
u aidung ist aber vor allem noch reichliches, lebendes Material
Fundort: 2 a nahe (ca. 2650—2700 m, 23. VII. 12
$ Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter oder
von süßem und brackischem Wasser durchtränkter Wiesenerde,
de Man (118).
3. Cephalobus vexilliger de Man.
1884. de Man (118), p. 99, Taf. XV, fig. 60. Ein Weibchen.
Eisen 051 mm. a=%0:b= 38; c = 19-13.
Diese durch ihre Kopfregion auffallende Art ist bis jetzt eben-
ls sehr selten geblieben; wie die vorige kann sie wegen ihrer
Kleinheit leicht übersehen werden. Bezüglich einer genauen Be-
Ernnr verweise ich auf de Man (l. c.), mit dessen Exemplaren
das Beworliegende gut übereinstimmt.
- Fundort: Sulzfluhplateau (ca. 2600 m, 22. IX. 12).
5 Geographische Verbreitung: Holland, im sandigen Dünen-
boden und in feuchter, humusreicher Walderde, de Man (118).
Rußland. Bei Moskau, in Walderde, de Man (119).
ER
ie Genus Teratocephalus de Man. |
1876. de Man (115), p. 60. — 1884. Idem (118), p. 101.
' Verwandt mit der Gattung Cephalobus Bastian. Cuticula
dk At oder geringelt. Kopfende abgesetzt oder nicht, wird von
hs durch tiefe Rinnen getrennte Lappen gebildet, auf welchen
ine Papillen vorkommen. Seitenorgane bei zwei Arten beob-
achtet; Gefäßporus vorhanden. Mundhöhle ähnlich wie bei den
ephaloben, ebenso Oesophagus und Darm. Weibliche Geschlechts-
0 Organe paarig oder unpaar; Vulva meist ein wenig hinter der Körper-
mitte. Spicula ohne akzessorische Stücke, desgleichen fehlen prä:
ee: Papillen und Schwanzdrüsen. Kleine lebhafte Tiere, von
denen die Männchen äußerst selten sind.
3. Heft
56 Richard Menzel: Über die mikroskopische
1. Teratocephalus terrvestris de Man.
Synon. Anguillula terrestris, Bütschli (59), pag. 69, Taf. VII
fig. 48.
1873. Bütschli (59). — 1876. de Man (115), p. 61, Taf. VII,
fig. 25. — 1884. Idem (118), p. 102, Taf. XV, fig. 62.
Etwa 30 teilweise ausgewachsene Weibchen. Körperlänge
0,3—0,5 mm. a = 3038; b = 4—41%;c = 3—41. Vulva ein
wenig hinter der Körpermitte.
Nach de Man zu den häufigsten erdbewohnenden Nematoden
gehörend und als omnivag zu betrachten. Die Art fällt durch das
Kopfende und die ziemlich derbe Hautringelung sofort auf.
Die Art konnte bis vor kurzem als rein terrestrisch gelten.
Jägerskiöld (104) erwähnt zwar als Fundort den Kesmärker
Triangelsee in Ungarn; in der betreffenden Arbeit Daday’s (73)
über die Fauna der Tatra-Seen ist aber aus jenem See nur ein
Teratocephalus palustris de Mann. var. erwähnt, während Daday
(75) in seiner Arbeit über die freilebenden Süßwassernematoden
Ungarns wiederum ein ‚nicht vollständig geschlechtsreifes weib-
liches Exemplar‘ von T.. terresiris aus demselben Kesmärker Tri-
angelsee beschreibt. Auf eine Anfrage hin erhielt ich am 3. Juli 1913
von dem ungarischen Forscher folgende Antwort: „T. ierrestris
ist aus Ungarn bis jetzt unbekannt und wurde weder von Orley
noch von mir erwähnt.“ Demnach muß notwendigerweise die
Angabe über T. Zerrestris in der letztgenannten Arbeit Daday’s
auf einem Irrtum beruhen.
Fundorte: Madrisahorn (2830 m, 10. VIII. 11), Schollberg
(2573 m, 18. VII. 12). Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 17. VII.
und 22. IX. 12). — Steinenalp im Kiental (1500 m). Matterhorn
(3800 m). |
Geographische Verbreitung: Deutschland, Frankfurt
a. M., an Pilzwurzeln, Bütschli (59), Erlangen, de Man (118).
Österreich. Lunzer Untersee, Micoletzky (138). Holland, de
Man (118). England. Sydenham, de Man (113).
Genus Pleetus Bastian.
1865. Bastian (55), p. 118. — 1873. Bütschli (59), p: 83.
1884. de Man (118), p. 104.
Sehr artenreiche Gattung, welche sich den Cephaloben und
Rhabditiden unmittelbar anschließt. Meist kleine Tiere, selten
2 mm überschreitend. Körpergestalt sehr verschieden. Cuticula
fein geringelt, öfters feine Borsten tragend. Seitenmembran vor-
handen. Seitenorgane meist vorhanden, von verschiedener Form.
Kopfende mit oder ohne Lippen, nie mit Papillen; bei Pl. aurı-
culatus und otophorus ist es mit lamellären Hautausbreitungen
versehen.
Mundhöhle dreiseitig, röhrenförmig, mehr oder weniger ver-
längert, mit chitinisierten Wänden. Bei Pl.granulosus ist der vordere
Teil schüsselförmig erweitert; Pl. schneideri besitzt zwei solcher
|
|
|
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Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 57
hintereinanderliegende Erweiterungen. Oespohag umschließt den
hinteren Teil der Mundhöhle, welcher als ein Teil der Oesophag-
ealintima betrachtet werden kann, der bei der Häutung nicht er-
neuert wird. ÖOesophag stets mit endständigem Bulbus, dessen
Klappenapparat bald einfach, bald sehr kompliziert gebaut ist.
Nervenring und Exkretionsporus ungefähr auf der Höhe der
Oesophagusmitte. Nach Bütschli (l. c., p. 87) sollen die Plecti
kein Gefäßsystem besitzen und soll nur der chitinisierte Ausfüh-
rungskanal bestehen, welcher sich mit den den Oesophag umla-
gernden drüsigen Zellen in Verbindung gesetzt hat. Dieser oft
eigentümlich gewundene Kanal gab Veranlassung zum Gattungs-
namen.
Weibliche Geschlechtsorgane paarig-symmetrisch mit umge-
schlagenen Ovarien. Vulva meist in der Körpermitte gelegen.
Hoden einfach, langgestreckt. Spicula mit akzessorischem Stück.
Prä- und postanale Papillen vorhanden; bei Pl. granulosus und
schneideri außerdem vor dem After zwei bis vier chitinisierte Aus-
führungsröhren von Drüsen; sie fehlen bei Pl. cirratus. Schwanz-
drüsen stets vorhar. en; mit ihrem Sekret heften sich die Tiere oft
an der Unterlage fest.
Meist lebhafte, bewegliche Tiere, terrestrisch und im Süßwasser
vorkommend. Männchen äußerst selten.
1. Plectus parietinus Bastian.
1865. Bastian (55), p. 118, Taf. X, fig. 79, 80. — 1873.
Bütschli (59), p. 89, Taf. III, fig. 17, Taf. VII, fig. 46a —c, fig. 39,
Taf. VIII, fig. 52. — 1884. de Man (118), p. 109, Taf. X VI, fig. 67.
5 ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 1,38—1,56 mm. a = 18
bis 20;6 = 4%—5;c = 14—21. Vulva etwas vor der Körpermitte.
Nach Bütschli und de Man eine häufige Art. Körper plump,
Schwanz ebenfalls, kegelförmig; auch sonst mit den Beschreibungen
_ Bütschli’s und de Man’s übereinstimmend.
Fundorte: Bergell, Pianvest (1815 m, 27. VI. 01). Fextal,
Averts (2060 m, 30. VII. 01). Gotthardt, Lucendro (ca. 2600 m).
— Dolomiten, ob dem Pordoijoch (ca. 2400 m).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt
a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59), Jena, in Moosen und
Flechten, Cobb (65). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland,
sandige Dünenstriche, de Man (118). England, an Pflanzen-
wurzeln, Bastian (55). Australien, Cobb (66).
9. Plectus cirratus Bastian.
1865.. Bastian (55), p. 119, Taf. X, fig. 81, 82. — 1876. de
Man (115), p. 69, Taf. VIII, fig. 30a—b. — 1884. Idem (118),
p- 110, Taf. XVII, fig. 68.
Etwa 30 meist geschlechtsreife Weibchen. Körperlänge
0,9—1,6 mm. a= 24-30; b = 4-5; c = 8—13. Vulva etwas
vor der Körpermitte.
3, Heft
58 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Nach de Man (l. c.) wird diese Art 1,3 mm lang, nach Bastian
erreicht sie eine Länge von 1,6 mm und Hofmänner fand im
Genfersee sogar 1,87 mm lange Exemplare.
Ä Bei’den meisten Weibchen aus den Alpen beößacitäte ich im
vorderen Teil der inneren Bulbushöhle zahlreiche feine Pünktchen,
die in transversalen Reihen angeordnet sind, ein Merkmal, das de
Man (121) veranlaßte, eine neue Untergattung, Plectoides, aufzu-
stellen mit den beiden Arten antarcticus und belgicae, die ferner noch
durch die Beschaffenheit der Kopfregion ein wenig von der Gattung
Plectus abweichen. Ich kann mich indessen nicht entschließen,
meine sonst typischen cirratus-Exemplare dieser Punktreihen im
Bulbus wegen der übrigens auch von de Man mehr provisorisch auf-
gestellten Untergattung beizufügen, da ich glaube, daß es sich hier
um ein Merkmal handelt, das allgemein bei Plectus-Arten vor-
kommen kann und vielfach wohl übersehen wurde ; so sagt Mar-
cinowski (128) von Plectus granulosus: „Die Klappen des Oeso-
phagealbulbus sind an der distalen (sollte wohl heißen: proximalen)
Hälfte des Innenrandes eigentümlich gezähnt. Von den Zähnen
aus sieht man zum Außenrand leistenförmige, allmählich flacher
werdende Erhebungen ziehen (Abb. 22)“. Denkt man sich noch |
diese leistenförmigen Erhebungen in feine Punktreihen aufgelöst,
was vielleicht in Wirklichkeit der Fall ist, so entsteht dasselbe Bild,
wie de Man es bei seinen antarktischen Arten sah und wie es bei
den cirratus-Arten aus den Alpen auftritt.
Eundorter Sulzflun (2820 m, 17. VII, 23 VER 223% 12),
Vierecker (2450 m, 4. VIIL. 11, 24. VII.-u.'23. IX. 12), Rotspitz
(2518 m, 24: VII. 12). 'Scehatberg (2463 m, 27. VIE 12): Tumpel
am Grubenpaß (2200 m, 16. VIII. 11). Mieschbrunnen (1805 m,
9. VIII. 11). — Gspaltenhornhütte (2400 m). Lötschenpaß (2695 m).
Alphütte Combasana (3582 m).
Geographische Verbreitung: Außer Hofmänner’sZitaten |
noch in Österreich. Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Faiste-
nauer Hintersee bei Salzburg, Micoletzky (137). Schweiz,
Faulhornseen, Steiner (159). — Algier, Maupas (131). un)
3. Plectus rhizophilus de Man.
1884. de Man (118), p. 119, Tat. XVII, Re. 72% intel
sene Weibchen. Körperlänge 0,67”—0,7 mm. a — 20; Dr ter 08
Vulva ungefähr in der Körpermitte.
Unter Vorbehalt stelle ich die drei bi Weibchen zu dieser
Art, die nach de Man vielleicht mit einer der Bastian’schen Arten |
IR, velox, acuminatus, fusiformis identisch ist. Sie stimmen hin-
sn besten mit der de Man’schen Beschreibung überein.
‘Fundorte: Cabane de Mountet (2888 m). Gotthardt (1950 m).
— Dolomiten, Grödener Tal (ca. 800 m, 11. X. 13). |
Geographische Verbreitung: Österreich. Laibach, de
Man (118). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland, an Pflanzen- |
wurzeln, de Man (118). England. Sydenham, de Man (118).
Landfauna der schweizerischen Fochalpen. 59
4. Plecius geophilus de Man. |
1884. de Man (118), p. 112, Taf. XVII, iz 71. Ein Weikchen.
Körperlänge 0,4 mm. a = 30;b = 3,3; c = 11.
Abgesehen von der Körperlänge (0, 53 mm) mit der Beschrei-
bung de Man’s übereinstimmend.
Fundort: Sulzfluhplateau (2600 m, 22. IX. 12).
Geographische Verbreitung: Österreich. Laibach, de
Man (118). Rußland. Moskau, de Man (119). Holland, in Wiesen
erde, im Wald und sandigen Dünenboden, de Man (118).
5. Plectus communis Bütschli.
eis. Bütschli (59), p.. 91... — ‚1876. de’ Man: (115), p. 73,
Taf. IX, fig. 33a—b. — 1884. Idem (118), p. 115, Taf. XVIII,
fig. 75.
i Etwa 12 meist ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 0,5
bis 0,88 mm. a = 15—18; db = 4—41,; c = 8—10. Vulva ein
wenig vor der Körpermitte.
Diese durch ibre plumpe Körpergestalt und die von vorn bis
hinten gleich breite Mundhöhle sich auszeichnende Art wurde bis
jetzt von Bütschli (l. c.) und de Man (l. c.) genauer beschrieben.
Die vorliegenden Exemplare stimmen mit dem Text der beiden
Autoren überein bis auf die Körpergröße. De Man gibt 0,5 mm an;
Bütschli fand 0,44 mm lange geschlechtsreife Weibchen mit einem
Ei im Uterus, ferner aber auch 0,66—0,7 mm lange Tiere, die er
nur mit dieser Art identifizieren konnte. Während nun die Exem-
plare aus den Alpen bei 0,45—0,55 mm noch unreif sind und keine
Geschlechtsöffnung besitzen, erreichen die geschlechtsreifen Tiere
eine Länge von 0,7—0,83 mm. Die Vulva liegt stets ein wenig vor
der Mitte, wie Bütschli (l. c.) auch feststellte, während sie nach
_ de Man (l. c.) ‚in der Körpermitte‘ sich befindet.
Die Art ist trotz ihres Namens garnicht so häufig; ihre Bewe-
gungen sind lebhaft.
2 Fundorte: Sulzfluhplateau (2600 m, 23. VII. 12). Vierecker
(2450 m, 4. VIII. 11, 24. VII. und 23. IX. 12). Schafberg (2463 m,
27. VII. 12). —- Thörlen, ob dem Eibsee (ca. 1450 m,.30. IX. 12).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt
a. M., im Schlamm der Gewässer und an Mooswurzeln, Bütschli
(59), Weimar, de Man (119). Rußland. Moskau, de Man (119).
Norwegen. Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, feuchte
Wiesenerde, Waldboden, Dünenstriche, de Man (118). Schweiz.
Faulhornseen, Steiner (159), bei Genf in Moos, Stefansky (162).
6. Plectus otophorus de Man.
Synon. Pı. Eeinienlates, de Man (115), p. 74, Taf. IX, fig. 34a—b.
1884. de Man (118), pe MEXTaR XVII, a ae hola
Brenzel (134),'p. 412. |
Etwa 14 ee ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 0,33
bis 0,85 mm. a = 17—19; b = 3,3—3,5; c = 8—9. Vulva ein
wenig hinter der Körpermitte.
3 Heft
60 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Diese interessante, winzige Art unterscheidet sich von dem
nahe verwandten Pl. auriculatus de Man ‚‚durch den Bau des
Kopfes und die Gestalt des Schwanzes, während sie außerdem stets
kleiner ist“. (de Man, 18841. c.). Sofort auffallend sind die lamel-
lären Hautausbreitungen des Kopfendes. Wegen der außerordent-
lichen Kleinheit des Tieres ist es selbst bei Anwendung der Öl-
Immersion von Zeiss schwer, sich über die ziemlich komplizierten
Verhältnisse der Kopfregion Klarheit zu verschaffen. Ungefähr
auf der Höhe des distalen Endes der Mundhöhle hebt sich die
Cuticula ab und bildet einen kugelförmigen Becher, der nach vorn
hin in 4 Spitzen, eine dorsale und ventrale und zwei laterale,
ausläuft. Die Ringelung der Cuticula setzt sich auf die Wand dieses
Bechers fort, fehlt indes den lamellenartigen Zipfeln am Ende.
Am vorderen Rande des Bechers sah ich einen ringsum verlaufenden
Saum feinster Börstchen, die indes nur bei stärksı,‘r Vergrößerung,
dann aber unzweifelhaft als solche zu erkennen sind. Die Seiten-
organe, welche mit dem vorderen Teil der Mundhöhle bei der
Häutung abgeworfen werden (Menzel, 1. c.), sind deutlich spiralig
und nach hinten verlängert in eine Art Kanal. Oesophag zylindrisch, |
nach hinten verschmälert, mit Bulbus. Geschlechtsorgane paarig-
symmetrisch, kurz. Abstand der Vulva vom After stets etwas
srößer und derjenige der Vulva von Oesophag stets etwas kleiner
als die ganze Länge des Oesophag. Schwanz typisch.
Meine Exemplare stimmen im Ganzen mit der de Man’schen
Beschreibung überein, einige kleine Merkmale haben sie mit seinem
auriculatus gemein wie die Fortsetzung der Cuticularringelung auf
den lamellären Teil des Kopfes und die kürzere Mundhöhle. Doch
sind beide Arten bis jetzt noch wohl von einander zu trennen.
Die Bewegungen von Pl. olophorus sind äußerst lebhaft; oft
schien es mir, als sauge er sich mit dem Kopfende am Deckelas,
unter dem er umherschwamm, fest.
Fundort: Sulzfluhplateau (2650—2700 m, 23. VII. und
DD IX 12,05, 13).
Geographische Verbreitung: Rußland. Moskau, de Man
(119). Norwegen. Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, im
sandigen Dünenboden, in feuchter, von süßem oder brackischem
Wasser getränkter Wiesenerde, de Man (118). England, Sydenham,
de Man (118).
Genus Rhabdolaimus de Man.
1884. de Man (118), p. 125.
Körper langgestreckt, nach beiden Enden hin sich verjüngend.
Cuticula fein geringelt. Kopfende breit abgestumpft, ohne Lippen,
Papillen und Borsten. Seitenorgane sehr klein, kreisförmig und
weit vorne gelegen. Mundhöhle sehr verlängert, durch drei nach
hinten konvergierende Chitinstäbe gebildet, denen am Vorderende
drei hakenförmige kleine Zähne anhaften. Oesophag zylindrisch,
mit echtem Bulbus.
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Landfauna der schweizerischen Hochalpen. | 61
Weibliche Geschlechtsorgane unpaar, dennoch zu beiden
_ Seiten der in der Körpermitte befindlichen Vulva sich ausstreckend.
Spicula plump, ohne akzessorische Stücke, welche durch Ver-
dickungen der Kloakenwandung ersetzt werden. Praeanale Papillen
fehlen. Schwanz gleichmäßig auslaufend, Schwanzdrüsen mit
kegelförmigem Ausführungsröhrchen.
1. Rhabdolaimus terresiris de Man.
1884. de Man (118), p. 126, Taf. XX, fig. 84. Ein Weibchen.
Körperlänge 0,42 mm. a = 27; b = 44-5; c= 3. Vulva von
der Körpermitte gelegen.
Körper nach hinten mehr verjüngt als nach vorn. Ausführungs-
röhrchen der Schwanzdrüse sehr verlängert, kegelförmig, zuge-
spitzt und viermal so lang als breit.
Fundort: Madrisahorn (2830 m, 16. VIII. 11).
Geographische Verbreitung: Österreich. Laibach, deMan
(118), Lunzer Unter- und Obersee, Micoletzky (138). Rußland,
Moskau, de Man (119). Holland, in feuchter, von süßem oder
brackischem Wasser durchtränkter Wiesenerde, im sandigen Boden
der Dünen und Heidegründe, de Man (118). |
Genus Tylenchus Bastian.
1865. Bastian (55), p. 125. — 1873. Bütschli (59), p. 31.
— 1884. de Man (118), p. 140.
Körper meist schlank. Cuticula geringelt, Ringelung bald
enger, bald weiter. Seitenmembran deutlich. Kopfende abgesetzt
oder nicht, ohne Borsten oder Papillen, oft mit Andeutung von
Lippen oder chitinösen Verdickungen. Mundhöhle klein, mit be-
weglichem, innen hohlen Stachel, der von drei hinten geknöpften
Chitinstäben gebildet wird. Oesophag mit zwei Anschwellungen,
von denen die vordere der eigentliche Bulbus ist. Nervenring und
Exkretionsporus des Gefäßsystems zwischen den beiden Anschwel-
lungen des Oesophag. Weibliche Geschlechtsorgane paarig oder
unpaar. Hoden unpaar. Spicula mehr oder weniger gebogen, mit
akzessorischem Stück. Schwanz des Männchens stets mit einer
Bursa, die den Schwanz teilweise oder ganz umfaßt; die Haut-
ringelung setzt sich auf die Bursa fort.
Die Tylenchen, welche mit Aphelenchen und Heleroderen zu-
sammen die von Marcinowski (128) neuaufgestellte Unter-
familie der Tylenchinae bilden, leben in feuchter Erde und im
süßen Wasser; viele aber gehören zu den ausgesprochensten
parasisen und sind als solche schon seit 1747 (T. iriticı)
ekannt.
1. Tylenchus dubius Bütschli.
1873. Bütschli (59), p. 39, Taf. II, fig. Ja—e. — 1876. deMan
(115), p. 49, Taf. VII, fig. 19a—e. — 1884. Idem (118), p. 149.
Taf. XXI, fig. 9.
3. Heft
62 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Mehrere Weibchen und Männchen. Körperlänge © 1—1,1 mm,
3 0,94—0,99 mm. a = 27—30;b =5;cQ = 122-413, 8 = 10—11.
Vulva etwas hinter der Körpermitte.
Diese häufige Art fand ich nur einmal, in beiden Geschlechtern
gleich zahlreich vertreten. Die Bursa umfaßt den Schwanz ganz.
Fundort: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 22. IX. 12).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen,
de Man (118), Weimar, de Man (119). Frankfurt a. M., Bütschli
(59), Jena, Cobb (65). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland,
in feuchter Wiesenerde und im sandigen Dünenboden, de Man (118).
2. Tylenchus filiformis Bütschlı.
Synon, T. elegans d. M., de Man (115), p. 56, Taf. VII, fig. 23a—c
und de Man (117), p. 75.
Synon. T. exiguus d. M., de Man (115), p. 54, Taf. VII, fig. 21.
Nec..T. filitormis d: M., de Man (117), p. 73.
1873. Bütschli (59), p. 37, Taf. II, fig. 10. — 1884. de Man
(118), p- 152, Taf. XXIV, fig. 101. |
Ungefähr 25 Weibchen und 15 Männchen. Körperlänge
Q= 0,45—1,26 mm, d = 0,76—1,06 mm. a = 27 —44;b = 6--[;
e—= 5—8. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels.
Da der Stachel sehr zart und kaum geknöpft ist, muß ich vor-
liegende Exemplare zu dieser Art stellen, ogbleich sie auch große
Ähnlichkeit mit T. davainei Bastian aufweist. Wie de Man schon
hervorhob, kommen auch hier ungefähr zu gleicher Zeit geschlechts-
reife Individuen verschiedener Körpergröße vor, wie dies bei einigen
andern freilebenden Nematoden (de Man, 1884, p. 152) der Fall
ist. Männchen und Weibchen treten ungefähr gleich zahlreich auf.
Fundorte: Drusenfluh (2829 m, VIII. 12). Sulzfluhplateau
(2600 m, 22. IX. 12). Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schollberg
(2544 m, 18. VII. 12). — Matterhorn (3800 m). Mischabelhütte
ob Saas Fee (3360—3400 m). Diablons Mittelgipfel (3605 m).
san Salvatore (ca. 900,,m, 27. X. 12).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt a.M.,
an Mooswurzeln, Bütschli (59). Weimar, de Man (119), Jena, |
Cobb (65). Österreich. Mattseengruppe bei Salzburg, Micoletzky
(136). Holland, in feuchter Wiesenerde an. Pflanzenwurzeln,
de Man (118). Frankreich. Seine bei Meudon, de Man (123).
Genus Dorylaimus Dujardin.
1845. Dujardin (90), p. 230. — 1865. Bastian (55), p- 104.
— 1873. Bütschli (59), p. 19. — 1884. de Man (118), p. 154.
Artenreichste Gattung, deren Vertreter selten kleiner als 1 mm
sind, wohl aber eine Länge von 11 mm und darüber (D. maxıimus)
erreichen können, somit zu den größten freilebenden Nematoden
(nicht marine) gehören. Körpergestalt sehr mannigfaltig. Cuticula
glatt oder fein geringelt, oft mit Längsstreifen, welche von der
Muskulatur herrühren. Kopfende meist abgesetzt, mit oder ohne
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. | 63
Lippen und Papillen. Bei den meisten Arten über den Körper zer-
streute Cuticularpapillen. Bei den Männchen meist eine präanale
schräge Streifung der Cuticula zu beobachten. Seitenmembran,
Seitengefäße, Ventraldrüse und Schwanzdrüse fehlen; Seitenorgane
spiraliger Natur wies Cobb bei Dor. Dapillatus Bastian und
Dor. langii Cobb nach (65).
Die Mundöffnung führt in eine Art Vestibulum. Der Stachel,
dessen Lumen wohl als Mundhöhle anzusehen ist und eine direkte
Fortsetzung des Oesophageallumens bildet, ist für die Gattung
äußerst charakteristisch. Selten nadelförmig (maximus, elongatus)
stellt er meist ein gänsefederförmiges chitinwändiges Gebilde dar,
‚dessen Lumen in einer schief liegenden Ebene geöffnet ist. Durch
Muskeln kann er vor- und rückwärts geschoben werden und dient
wohl oft zum Anbohren von Pflanzenteilen. Bei der Häutung wird
der Stachel mit der Haut abgeworfen und durch den Reserve-
stachel ersetzt. (Bütschli und de Man glaubten, der Reserve-
stachel werde bei jeder Häutung dem alten, der nicht verloren gehe,
aufgesetzt, wodurch knötchenartige Verdickungen entständen.)
Oesophag vorn eng, allmählich oder plötzlich in den erweiterten
Teil übergehend, ohne. aber einen Bulbus zu bilden.
Weibliche Geschlechtsorgane fast immer paarig-symmetrisch,
mit umgeschlagenen Ovarien. Hooden paarig. Spicula stark,
meist plump, etwas gebogen. Akzessorische Stücke vorhanden
oder nicht. Prä- und postanale Papillen vorhanden; ihre Zahl und
Lage gibt ein spezifisches Merkmal ab.
Schwanz mannigfaltig gestaltet, oft verschieden bei beiden
Geschlechtern (beim Weibchen fadenförmig auslaufend, beim
Männchen kurz, abgerundet); doch erscheint beim Männchen die
definitive Gestalt erst nach der letzten Häutung, während es vorher
nicht vom Weibchen zu unterscheiden ist.
Männchen fast immer seltener als die Weibchen.
Ä a. Dorylaimen mit. verlängertem, nadelförmigem Stachel.
Typ.: D. maximus Bütschli.!%) ui
1. Dorylaimus elongatus de Man.
Synon. Dor. tennis v. Linstow (112), p. 166. -
1876. deMan (115), p. 19, Taf. III, fig. 4a—c. — 1884. Idem
(118), p. 163, Taf. XXV, fig. 104.
10 meist ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 4,4—5,6 mm.
a = 74—100; db = ?; c = 100-180. Vulva vor der Körpermitte
gelegen. |
Dor. maximus Bütschli (61, p. 255) unterscheidet sich, als
Typus dieser Gruppe, von der de Man’schen Art hauptsächlich
durch die Kopfregion, welche deutlich abgesetzt und mit zehn
Papillen versehen ist, während sie bei D. elongatus kaum abgesetzt,
—_
... °) Anschließend ande Man (118) teile ich die Dorylaimen der besseren
Übersicht halber in verschiedene Gruppen. | iR
3. Heft
64 R ichard Menzel: Über die mikroskopische
ganz nackt, ohne Lippen oder Papillen ist und eine abgestumpfte |
Vorderfläche besitzt. Außerdem erreicht D. maximus eine Länge |
. von 11,5 mm. |
Die vorliegenden Exemplare stimmen, was Körperlänge,
Körpergestalt und Kopfregion betrifft, mit der de Man’schen |
Beschreibung völlig überein, weichen indes insofern von ihr ab, |
als die Vulva stets vor der Körpermitte liegt, wie dies v. Linstow
von seinem D. tenuis und Bütschli von D. maximus mitteilt,
und c zwischen 100 und 180 variiert. (c nach de Man 100—110,
nach Bütschli 140 bei maximus). b zu bestimmen war mir infolge
der schlechten Konservierung (die Tiere befanden sich seit 10 Janren |
in Alkohol) nicht möglich. Trotz dieser übrigens nicht schwer ins !
Gewicht fallenden Abweichungen darf die vorliegende Art wohl mit
D. elongatus identifiziert werden.
Fundorte: Oberes Bergell. Asarina (1360 m, 1. VII. 01). !
Unteres Bergell. Ob Soglio (1560 m, 17. VII. 01). Pianlo (1970 m,
19. VII. 01). | |
Geographische Verbreitung: Deutschland. Hameln, an |
Mooswurzeln, v. Linstow (112). Holland, in feuchter, sandiger
Wiesenerde und in sandigem Dünenboden, de Man (118). |
b. Dorylaimen mit kurzem, abgerundetem Schwanz bei beiden
Geschlechtern. |
2. Dorylaimus macrodorus de Man.
1884. de Man (118), p. 168, Taf. XXVI, fig. 110. — 1912.
Idem (125), p. 454, Taf. XIII, fig. 4—4a.
Etwa 50 Weibchen und 10 Männchen. Körperlänge 2 1—1,2,
81,3—2,16mm. a? = 25—30, d = 27—35; b=4—6; ce 2? = 50-9, |
5=60—80. Vulva ein wenig vor der Körpermitte.
Das Weibchen dieser Art fand de Man (1884, 1. c.) in feuchter
Erde bei Leiden, das Männchen (1912, 1. c.) ebenfalls in Erde bei
Breda; sonst ist sie bis jetzt von nirgends her bekannt. Nach
de Man sind die Dimensionen für das Weibchen: Länge 1,8 mm.
a—=25, b=4%,—5, c=70—80; für das Männchen: Länge 1,56 bis
1,69 mm. a=35, = 5,3—5,5, c = 80-100. Damit stimmen meine
an über 20 Exemplaren vorgenommenen Messungen gut überein.
Das Männchen ist auch hier durchweg etwas schlanker als das’
Weibchen. Beide Geschlechter werden ungefähr gleich groß; die,
Männchen scheinen ziemlich selten zu sein, auf 20 Weibchen fielen
etwa 3 Männchen. Bei letzteren beobachtete ich außer der Anal-ı
papille 6—10 präanale mediane Papillen, de Man nur 6; doch ist
hier zu bemerken, daß die Papillenzashl, auch je nach dem Grade!
der Entwicklung, bei ein und derselben Art zwischen bestimmten
Grenzen variieren kann, und daß de Man nur zwei Männchen zu‘
seiner Beschreibung vorlagen.
Dor. macrodorus, welcher sich lebhaft bewegt, ist in den Alpen
weit verbreitet; man kann sie hier als eigentliche Gipfelform be-
trachten, kommt sie doch in allen Polstern zwischen 2000 und|
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 65
- 4000 m vor; auch darf die Art vorderhand als rein terrestrisch
_ gelten. Wie de Man das Weibchen (1884, 1. c.) fand ich sie oft in
- großer Individuenzahl; Weibchen mit 2—8 Eiern kamen sowohl
im Juli wie auch im August und September vor.
| Fundorte: Drusenfluh (2820 m, VIII. 12). Sulzfluh (2820 m,
17. u. 23. VII. 12). Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 25. VII. und
92. IX. 12). Seehöble (2250 m, 26. VIII. 11. und 23. IX. 12). Ab-
_ grundshöhle (2294 m, 17. VII. und 23. IX. 12). Kirchhöhle (ca.
9270 m, 23. IX. 12). Grubenpaß (2200 m, 20. IX. 12). Weberlis-
höhle (2016 m, 25. IX. 12). Vierecker (2450 m, 4. VIII., 11. VII.
und IX. 12). Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schollberg (2544 m,
18. VII. 12). Madrisahorn (2830 m, 10. VIII. 11). Schafber;
(2463 m, 27. VII. 12). Kühnihorn (2416 m, 27. VII. 12). — Vorab
(3030 m). Zwölfihornsattel (2700 m). Beim Lago Tremorgio
(1828 m). Gotthardt (1950 m). Düssistock (3250 m). Krüzlipaß
(2500 m). Piz Ot (3251 m). Steinenalp im Kiental (1500 m).
Panez Rossaz (2200 m). Mauvoisin, Val de Bagnes (1824 m).
Mischabelhütte ob Saas Fee (3360—3400 m). Col de Bricolla
3600 m). Weissmies (4000 m). — Fellhorn, Felshöhle (ca. 1500 m).
Gepatsch im Kaunsertal, Tirol (1900 m, 26. VII. 13). Grotte von
St. Canzian, Karst (ca. 270 m, 30. III. 13).
Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter Wiesen-
rde bei Leiden, de Man (118), in sandiger mit Moos bedeckter
ıde am Fuß eines Baumes in dem Liesbosch unweit Breda,
le Man (125). Schweiz, bei Genf in Moos, Stefansky (162).
3. Dorylaimus intermedius de Man var. alßestris nov. var.
£ Fig. 7, 8, 9.
1884. de Man (118), p. 170, Taf. XXVII, fig. 11.3 — 1885.
dem (119), p. 13.
6 Weibchen und 4 Männchen, geschlechtsreif. Körperlänge
= 1,6-—2,2 mm, 3= 1,9—1,95 mm. a 2=40—45, d= 45—50;
9=4—4),, d=4; c 2 =54—57 resp. 75, d= 65. Vulva etwas
inter der Mitte gelegen.
Die vorliegende Art stimmt in
st allen Beziehungen mit D.
termedius überein, unterscheidet
ich indes von ihm durch die
sestalt und Länge des Schwanzes
owie durch die Lage der weib-
chen Geschlechtsöffnung, so daß
lie Aufstellung einer Varietät be-
rechtigt ist.!?)
Körper, beim Männchen noch Fig. 7. &.
schlanker als beim Weibchen, ver-
E 17) J.G.de Man, der einige Exemplare kontrollierte, möchte ebenfalls
diese Art als Varietät von D. intermedius aufgefaßt wissen.
Archiv für Naturgeschichte
E 1914. A. 3, 9 3. Heft
66 Richard Menzel: Über die mikroskopische
schmälert sich nur wenig nach vorn hin. Kopfregion abgesetzt,
halb so hoch wie an der Basis breit, mit Andeutung von Lippen,
welche zwei Kreise sehr kleiner Papillen tragen. Stachel zart;
. Oesophag geht in seiner Mitte allmählich in den erweiterten Teil |
über. Darmzellen gekörnelt. Weibliche Geschlechtsöffnung stets
etwas hinter der Körpermitte; ihre Entfernung vom Hinterende |
des Oesophag ist kaum länger als derselbe bei einem 2,04 mm langen |
Exemplar, 14, mal so lang wie der Oesophag indes bei einem
2,2 mm langen Weibchen (s. de Man, 1835, I. c.). Der postvaginale
Teil der Geschlechtsorgane ist 13 des Abstandes zwischen Vulva
und After lang. Männchen außer der Analpapille eine mediane \
Reihe von 7—8 einander ziemlich genäherten, breiten Papillen,
Ye
Fig. 8. 9. Fig. 9. 9.
deren Abstände distalwärts schmäler werden. Spicula plump,
mit zentralem Verdickungsstreifen. Der Schwanz, welcher beim
Männchen distal nicht so breit und kürzer -ist als bei den meisten
Weibchen, verengt sich nach dem abgerundeten Ende hin mehr als
beim typischen D. intermedius (s. de Man, 1884, 1. c., fig. 113ec). "
Während sich bei diesem die Körperbreite am After zu der Länge
des Schwanzes wie 4:3 verhält, ist bei den meisten Exemplaren
der Varietät das Verhältnis 1015:15; zugleich beträgt bei diesen
Weibchen c = 54—57, d. h. der Schwanz ist bedeutend länger als
beim Typus. Nur ein 2,2 mm langes Weibchen bildet durch
seinen kürzeren Schwanz (c=75) den Übergang zur typischen Art.
(s. Fig. 9.)
Fundorte: Seehöhle (2250 m, 23. IX. 12). Sulzfluhplateau
(2600— 2700 m, 17. u. 23. VII. 12). Sulzfluh (2820 m, 23. VII. 12).
— Piz Ot (3251 m, 3. VIII. 13).
4. Dorylaimus alticola n. sp.
Fig. 1011,12;
30 Männchen. Körperlänge 2,3—2,6 mm. a=45—-50; b=
4,X7—5,3; c= 130 —180.
Körper schlank, nach vorn hin ziemlich sich verjüngend, indem
seine Breite am Hinterende des Oesophag 31,—4 mal so (s. Fig. 10)
breit ist wie an der Basis der Kopfregion. Diese abgesetzt, ihre
Höhe im Verhältnis zur Breite an der Basis wie 1:3; Lippen und
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 67
Papillen deutlich. Stachel ziemlich kräftig; Oesophag geht hinter
seiner Mitte in den erweiterten Teil über.
Schwanz sehr kurz, mit Papillen hauptsächlich an der dorsalen
Seite, ähnlich wie bei D. langii Cobb. Spicula schlank, leicht
Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12.
gebogen, mit zentralem Verdickungsstreifen und stabförmigem,
(s. Fig. 11 u. 12) spitzen akzessorischen Stück. Außer der Anal-
papille eine mediane Reihe von 14—16 unmittelbar aneinander
grenzenden Papillen. Cuticula in dieser Region und bis zum
Schwanz schräg gestreift.
Verwandtschaft: Am nächsten verwandt ist D. superbus
“de Man, der aber bedeutend größer ist und einen relativ viel
längeren Schwanz hat (c = 60—75), der keine Papillen trägt. Ferner
ist bei D. superbus der Körper nach vorn mehr verengt, nämlich
am Hinterende des Oesophag 5 mal so breit wie an der Basis der
Kopfregion, und der Oesophag geht in der Mitte allmählich in den
erweiterten Teil über.
Das Männchen von D. centrocercus de Man (de Man, 1907,
" p. 14) weicht ab durch geringere Größe (a = 33, c = 60—65), außer-
dem ist die Kopfregion höher im Verhältnis zur Breite an der
Basis (13:29).
Das Männchen von D. obtusicaudatus Bastian (de Man,
# 1906, p. 163) ist viel plumper (a = 29, b= 4?/,, c=178). Der Oesophag
zeigt eine andere Form und die mediane Papillenreihe besteht aus
nur 8—11 Papillen.
D. laticollis de Man (de Man, 1906, p. 165) weicht ab durch
den nach vorn hin viel weniger vereng tenKörper; beim d a = 36-38,
b=41,, c=80—90; auchsind nur 7—9 präanale Papillen vorhanden.
Bei D. #olyblastus Bastian ist c=60.
D. longii Cobb (Cobb, 1888, p. 69) unterscheidet sich durch
geringere Größe, papillenlosen Kopf, spiralige Seitenorgane und
längeren Schwanz.
D. eurydorys Ditlevsen (Ditlevsen, 1911, p. 244) endlich
zeichnet sich durch bedeutendere Länge (7 mm) aus, auch zeigt
der Oesophag eine andere Form und die Spicula sind plump.
Fundorte: Sulzfluh (2820 m, 23. VII. und 22. IX. 12). —
Piz Ot (3251 m, 3. VIII. 13).
ge 3. Heft
68 Richard Menzel: Über die mikroskopische
J. G.de Man, dem ich einige Exemplare zur Kontrolle sandte,
hält die Art ebenfalls für neu. Immerhin wäre es wünschenswert,
das Weibchen zu finden; es ist dies einer der seltenen Fälle, wo das
Männchen häufiger zu sein scheint. Merkwürdig ist, daß das
"Weibchen weder im Juli, August noch September zu finden war.
5. Dorylaımus sp.
3 Weibchen. Körperlänge 0.77—0.855 mm. a=2—251,;
b=4—44; c=31—837. Vulva hinter der Körpermitte.
Kopfende schwach abgesetzt, Andeutung von Lippen. Stachel
zart, Oesophag hinter der Mitte allmählich sich erweiternd. Haut
fein geringelt, bei starker Vergrößerung.
Die Art unterscheidet sich von D. bryophilus, microdorus,
parvus und minutus, die sich alle durch geringe Größe auszeichnen,
vor allem durch den stumpf abgerundeten Schwanz; am ehesten
gehört sie zu D. eiiersbergensis de Man (119), doch besitzt jener
u. a. einen sehr kurzen Schwanz.
Bis die Art wieder gefunden wird, möchte ich sie als unsicher
betrachten; nach obiger Beschreibung dürfte sie indes wieder zu
erkennen sein.
Fundort: Gotthardt, Lucendro (ca. 2600 m, IX. 12).
c. Dorylaimen mit kurzem, zugespitzten Schwanz bei beiden
Geschlechtern.
6. Dorylaımus gracılıs de Man.
1876. de Man (115), p. 29, Taf. V, fig. 9a—c. — 1884. Idem
(118), p. 176, Taf. XXIV, fig. 120.
Etwa 10 Weibchen und 2 Männchen. Körperlänge 1,77 mm.
a—=33—834; b=5%—6; c—=23—24. Vulva in der Körpermitte
gelegen.
Mit der Beschreibung de Man’s überein Männchen
mit 7 präanalen Papillen, von denen die vorderen weiter von
einander entfernt sind als die hintern. Bei einem Exemplar beob-
achtete ich auch wieder eine feine Ouerstreifung der Cuticula.
Fundorte: Abgrundshöhle (2294 mm, 17. VII. 12). Tümpel
am Grubenpaß (2200 m, 23. VII. 12). — Lucendro, Gotthardt
(ca. 2600 m, IX. 12).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Weimar,
de Man (119). Österreich, Laibach, de Man (118). Holland, in
feuchter Wiesenerde an Mooswurzeln etc., de Man (118).
7. Dorylaimus leuckari Bütschli.
1873. Bütschli (59), p. 28, Taf. I, fig. 2a—c und fig. 5a—b.
114884;:de Man (H18);üp: in Tata XIX AO
Einige Weibchen und Männchen. Körperlänge 2 1,8 mm,
gd=16 mm. a 92=35, S 30-35; b=4; cd = %—31, d= 3 —27.
Vulva in oder etwas hinter der Körpermitte.
Männchen mit 7—8 präanalen Papillen, in mehr oder weniger
gleichen Entfernungen. Auch hier konnte ich eine feine Cuticular-
ringelung beobachten.
{
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 69
Fundort: Seehöhle (2250 m, 13. VII. 12).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt
a. M., Bütschli (59), Weimar, de Man (119). Holland, in feuchter
Wiesenerde und im sandigen Dünenboden, de Man (118). Schweiz,
Tilisunasee, Bäche bei Partnun und an der Sulzfluh (Rhätikon),
Zschokke (21).
8. Dorylaimus carteri Bastian.
1865. Bastian (55), p. 106, Taf. IX, fig. 38—40. — 1884.
de Man (118), p. 177, Taf. XXIX, fig. 122.
Viele Weibchen und Männchen. Körperlänge 2 1,5—2,2 mm,
5— 1,86 mm. a 2 = 30-38, d = 35—40; b = 4—5; cQ = 25—34,
3= 30.Vulva in oder wenig vor der Körpermitte.
Von dieser Art unterschied de Man einen Typus (ce ?= 30) und
eine Varietät (c 2=19—23). Hofmänner (99) konnte für den
Genfersee nachweisen, daß in der Tiefe eine dem Typus sehr nahe
kommende, von ihm benannte Varietät drofunda auftrete, während
er littoral immer eine der de Man’schen Varietät sich nähernde
var. bittoralis fand. Die von mir untersuchten Tiere scheinen
sämtlich dem Typus anzugehören, nie betrug c 19—23; dagegen
kommen wohl Übergänge vor, (e 25— 30), so daß von einer scharfen
Trennung kaum die Rede sein kann.
| Oft traf ich geschlechtsreife Weibchen mit 1—4 Eiern; die
- Männchen besaßen 7—11 präanale Papillen.
u Dor. carteri erfreut sich in den Alpen einer weiten Verbreitung;
4 mit D. macrodorus fand ich ihn fast in allen Proben, von 2000
bis 4000 m.
Fundorte: Drusenfluh (2633 m u. 2820, VIII. 12). Sulzfluh
(2820 m, 17. u. 23. VII., 22. IX. 12). Sulzfluhplateau (2600—2700 m,
BE VI. 11, 22. IX. 12, 5. I. 13). Seehöhle (2250 m, 26. VIII. 11).
_ Abgrundshöhle (2294 m, 29.VII. 11). Grubenpaß (2200 m, 20.1X.12).
_ Tümpel am Grubenpaß (2200 m, 23. VII. 12). Rinnsal am Gruben-
paß (ca. 2200 m, 25. VII. 12). Weberlishöhle (2016 m, 21. u. 25.
AR. 12). Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, VI. u. IX. 12). Schollberg
- (2574 m, 18. VII. 12). Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schafberg
%“ (2463 m, 27. VII. 12. — Vorab (3030 m). Piz Grisch (2750 m).
Zwöltihornsattel (2650 m). Gotthardt, Lucendro (ca. 2600 m).
Düssistock (3250 m). Oberalpstock (3330 m). Bütlassen (2950 m).
Moräne des Breneygletschers (2700 m). Panez Rossaz (2200 m).
_ Simplonpaßhöhe (2009 m). Mauvoisin, Val de Bagnes (1824 m).
_ Mischabelhütte ob Saas-Fee (33603400 m). Matterhorn (3800 m).
)
|
_ Gspaltenhornhütte (2400 m). Alphütte Combasana (3582 m).
)
)
)
_ Zwischenbergpaß (3400—4000 m). Grand Cornier (3800—83900 m).
Weissmies (4000 m). — Ulmerhütte (2230 m, 29. XII. 12). Wolfagehr-
_ Alp (1979 m, 28. XII. 12). Fernpaß (1210 m, 29. IX. 12). Thörlen
ob dem Eibsee (ca. 1450 m, 30. IX. 12). Fellhorn, Felshöhle (ca.
1500 m). Grotte von St. Canzian, Karst (ca. 270 m,'30. III. 15).
Geographische Verbreitung: Außer den Zitaten Hof-
männers noch: Österreich. Faistenauer Hintersee bei Salzburg,
3. Heft
70 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Micoletzky (137), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Seen
in Steiermark, Kärnten und Oberösterreich, Micoletzky (139).
9. Dorylaimus similis de Man
1876. de Man (115), p. 30, Tat. V, fig. 10a—d. — 1884. Idem
(118), p. 179, Taf. XXIX, fig. 123.
6 Weibchen. Körperlänge 2,34—3 mm. a=40—45; b=41
bis 5,4; c= 40—44. Vulva etwas hinter der Körpermitte.
Die Art zeichnet sich besonders durch ihre Größe und
Schlankheit aus. Da das Männchen noch unbekannt ist, läßt sie
sich nur schwer von dem nahe verwandten D. carteri unterscheiden ;
de Man ist sogar geneigt, die beiden Arten für identisch zu er-
klären, wie er auch neuerdings den D. leuckarti für eine Varietät
des D. carteri hält. Weitere Untersuchungen werden zeigen müssen,
ob die drei genannten, nahe verwandten Arten als solche weiter
bestehen können. |
Fundorte: Drusenfluh (2820 m, VIII. 12). Madrisahorn
(2830 m, 10. VIII. 11). — Piz Ot (3251 m, 3. VIlI. 13). Krüzlipaß
(ca. 2500 m).
Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter oder
von Wasser durchtränkter Wiesenerde, an Mooswurzeln, de Man
(118).
10. Dorylaimus acuticanda de Man.
1884, de Man (118), p. 179, Taf. XXX, fig. 124. — 1906.
Taean1d422),p. 102.
Etwa 20 Weibchen und 10 Männchen.- Körperlänge 2 = 1,87
bis 2,1 mm, d= 1,84mm. a 92 =293—27;d= 38, b=3%—4;c? =
35-44, d= 41. Vulva hinter der Körpermitte gelegen.
Nach de Man wird das Männchen 1,7 mm und das Weibchen
1,6mm lang. ag = 32, 2= 23—25; b=4; c= 30—35. Mit Ausnahme
der Körperlänge und c stimmen meine Exemplare damit überein.
Ditlevsen (88) erwähnt zudem D. acuticauda aus Dänemark, wo
er 2,3 mm lang wird; a=36, b=415, u. c=29. Oft nähert sich das
Weibchen demjenigen von D. leuckarti, wie dies de Man (1906,
p. 173) schon bemerkt, so daß diese Art von den drei vorhergehenden
ebenfalls nicht immer leicht zu unterscheiden ist.
Fundorte: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 23. VII. und
22. IX. 12, 5.1. 13). - Vierecker (2450 m,.4.. VIIE 1226 IX >22
Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schollberg (2544 m u. 2574 m,
18. VII. 12). Madrisahorn (2830 m, 10. VIII. 11). Schafberg
(2463 m, 27. VII. 12). — Vorab (3030 m, 18. VIII. 12). Gotthardt,
Lucendro (ca. 2600 m, IX. 12). Campolungopaßhöhe (2324 m).
Niven, Lötschental (2776 m, VIII. 12). — Fernpaß (1210 m,
29. IX. 12). Thörlen, ob dem Eibsee (ca. 1450 m, 30. IX. 12).
Grödenertal, Dolomiten (ca. 800 m, 11. X. 13).
Geographische Verbreitung: Dänemark, in Wiesen am
Fuß von Dünen. Ditlevsen (88), Holland, in sandigem Wiesen-
er een sonen
_ n — rn m ner an mn me menngan
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 711
| boden und in feuchten, von brackischem Wasser durchtränkten
Gründen, de Man (118), in sandigen Wiesen bei den Dünen von
_ Wlissingen, de Man (122).
| d. Dorylaimen mit verlängertem, zugespitztem Schwanz beim
_ Weibchen, der meist nach der Bauchseite gebogen ist.
4 11. Dorylaimus lugdunensis de Man.
1884. de Man (118), p. 182, Taf. XXX, fig. 127. — 10 Weibchen
meist ausgewachsen. Körperlänge 1—1,4 mm. a=28—32; b=4;
-c=9-10. Vulva etwas vor der Körpermitte.
i Diese bis jetzt außer de Man nirgends gefundene Art ist auch
"in der Schweiz nur von drei Fundorten bekannt. Die Entfernung
der Vulva vom Hinterende des Oesophag ist stets etwas kürzer
‚als dieser Körperteil; dagegen ist die Strecke Vulva-After gerade
zweimal so lang oder oft noch ein wenig länger als der Abstand der
Vulva vom Hinterende des Oesophag. Trotz dieser kleinen Ab-
weichung lassen sich die vorliegenden Exemplare nur mit dieser
Art identifizieren. Bei einem Weibchen fand ich ein 0,075 mm langes
Ei. Männchen unbekannt.
Ä Fundorte: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 17. VII. und
22. IX. 12). Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, 23. IX. 12), Madrisa-
horn (2830 m, 10. VIII. 11 und 16. VII. 12).
Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen,
de Man (118). Holland, in feuchter Wiesenerde, im sandigen
Dünenboden, de Man (118).
“ 12. Dorylaimus agilis de Man.
_ 1884. deMan (118), p.183, Taf. XXXI, fig. 129.— 4 Weibchen.
Körperlänge 14mm. a=30; b=4;c=11. Vulva ein wenig vor
le: 7 Körpermitte,
Bei 1 mm langen Tieren fehlte noch die weibliche Geschlechts-
sfinung, während der verwandte D. lugdunensis bei eben dieser
sröße schon eitragend ist.
Fundort: Dolomiten, ob dem Pordoijoch (ca. 2400 m, 9. X.13).
_ Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter Wiesen-
erde, de Man (118).
2. Dorylaimen mit langem, fadenförmigen Schwanz beim
ge ochen.
13. Dorylaimus bastiani Bütschli.
1873. Bütschli (59), p. 29, Taf. I, fig. 3a—b. — 1876. de Man
(115), p. 32, Taf. V, fig. 11a—b. — 1884. Idem (118), 2. 185,
F XXXL, fig. 131.
Rn 10 Weibchen, teilweise geschlechtsreif. Körperlänge 1,5—2 mm.
Er =37—53; b=4—6; c=10—22. Vulva etwas hinter der Körper-
mitte.
Die Art ist leicht kenntlich an der Gestalt des Schwanzes, der
| ein wenig hinter dem After plötzlich schmäler wird und dann bis
h 3. Heft
1% Richard Menzel: Über die mikroskopische
an das wenig zugespitzte Hinterende in ungefähr gleicher Stärke
fortläuft. Bei einem Weibchen beobachtete ich 4 Eier.
Fundorte: Sulzfluhplateau (2650 m, 22. IX. 12, 5. I. 13).
Lötschenpaß (2695 m, VIII. 12). |
Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt
a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59), Jena, Cobb (65), an
Zuckerrüben-, Weizen- und Roggenwurzeln, an den Gramineen,
vereinzelt auch zwischen den äußeren Blattscheiden, Marcinows-
ki (128). Österreich-Ungarn. Balaton, Daday (74), Mattseen-
gruppe, Micoletzky (136), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138),
Karst bei Triest, Menzel (133). Dänemark, Ditlevsen (88).
Holland, in feuchter Erde der Wiesen und Marschgründe; de Man
(118), bei Vlissingen in sandiger Wiese, de Man (122). Frankreich.
Bei Paris in Erde, de Man (123). — Neu-Süd-Wales, Cobb (66).
Afrika, Daday (81).
14. Dorylaımus hofmänneri n. Sp.
Fig. 13—16.
10 Weibchen und 10 Männchen. Körperlänge Q=.1,4—1,6 mm.
g= 12—1,52 mm. a = 31—36, d= 30-35; b 9=45, dg=4;
c 2 =5—6, d=45—54. Vulva etwas vor der Körpermitte.
Fig. 16. £&.
Körper schlank, nach vorn und hinten (bis zum
After) wenig sich verjüngend. Kopf kaum abgesetzt,
mit schwachen Lippen und (s. Fig. 13) Papillen.
Stachel kräftig, kurz. Oesophag vorn eng, in seiner
Mitte plötzlich in den erweiterten Teil übergehend.
Weibliche Geschlechtsöffnung stets etwas vor der Kör-
permitte. Schwanz beim Weibchen (s. Fig. 14, 15, 16)
sehr lang, kurz nach dem After sich verschmälernd,
um dann allmählich fadenförmig 'auszulaufen. Schwanz
beim Männchen abgerundet, kurz, etwas gegen die
Fig. 14.9. Bauchseite gekrümmt, der ventrale Rand schw .ch kon-
kav. Spicula mäßig schlank, mit zeniralem Ver-
dickungsstreifen. Außer der Analpapille eine mediane Reihe
von 12—16 unmittelbar aneinander grenzenden Papillen,
Verwandtschaft: Die Art unterscheidet sich von dem nahe
verwandten D. bastiani durch die Masse, die Lage der weiblichen
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 73
Geschlechtsöftnung und die große Länge des weiblichen Schwanzes,
welcher sonst dem von D. bastiani sehr gleicht. Das Weibchen zeigt
große Ähnlichkeit mit dem Weibchen von D. brigdammensis de
Man, doch erreicht jenes eine bedeutendere Größe und Schlankheit.
Bei D. tenwicaudatus Bastian, der einige Ähnlichkeit mit dieser
Art zeigt, hat u. a. der Oesophag eine andere Gestalt, die Vulva
liegt hinter der Körpermitte und auch die Gestalt des Schwanzes
weist eine Verschiedenheit auf, indem er bald nach dem After
plötzlich in den fadenförmigen Teil übergeht. Auch mit der Daday-
schen Varietät longicaudatus von D. bastiani, die sich auf ein einziges
Exemplar gründet, glaube ich diese Art nicht identifizieren zu
können, da dort c immer noch 9—10 beträgt, wie übrigens auch
beim Typus.
Ich möchte diese Art meinem Freunde Dr. B. Hofmänner,
dem Bearbeiter der Süßwassernematoden der Schweiz, widmen.
Fundorte: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 23. VII. und
22. IX. 12). Grubenpaß (2200 m, 20. IX. 12). Weberlishöhle,
Sickerstelle (ca. 2000 m, 15. VII. und 21. IX. 12). — Vierecker
(2450 m, 23. IX. 12). — Lago Tremorgio, am Ufer in Moos (1828 m).
Fellhorn, Felshöhle (ca. 1500 m).
15. Dorylaimus stagnalis Dujardin.
1845. Dujardin (90), p. 231, Taf. III, fig. c. — 1865. Bastian
(55), p. 106, Taf. IX, fig. 35—837. — 1873. Bütschli (59), p. 27,
Tat. I, fig. 4a—d. — 1876. Idem (61), p. 379, Taf. XXV, fig. 13a-c.
—_ 1884. de Man (118), p- 186, Taf. XXXII], fg. 132. — 1907.
Idem ).. 9-47, Taf. II: u. ILL, fig. 5.
Mehrere Weibchen und Männchen. Körperlänge ?—= 4,3—5,3mm,
Be 57 mm. a 2=40-70, d=76; b 9 =4u—6; d=6; c P=
14-20, = 115. Vulva vor der Körpermitte.
Wie de Man (1907, 1. c.) beobachtete ich beim Männchen eine
- Reihe von typischen präanalen Papillen (ca. 30). Weibchen
mit 2—3 Eiern kamen oft vor.
Als charakteristischer Süßwasserbewohner trat D. stagnalıs
"im Rhätikon ausschließlich in feuchten Moosrasen und an Sicker-
stellen auf; in rein terrestrischen Gipfelproben fand ich ihn nie.
Br... F undorte: Drusenfluh (2633 m, VIII. 12). Grubenpaß,
Tümpel (2200 m, 23. VII. 12). Rinnsal am Grubenpaß (ca. 2200 m,
25. VII. 12). Seehöhle (2250 m, 13. VII. 12 und 23. IX. 12).
Abgrundshöhle (2294 m, 17. VII. 12). Kirchhöhle (ca. 2270 m,
23. IX. 12). Weberlishöhle, Inneres (2016 m, 23. VII. 12) und
Sickerstelle (ca. 2000 m, 14. VII. u. 21. IX. 12).
Geographische Verbreitung: Außer den Zitaten Hof-
männer’s noch: Deutschland, v. Linstow (110), Moritzburger
Großteich bei Dresden, Schorler u. Thallwitz (157). Österreich.
Zellersee, Micoletzky (136), Faistenauer Hintersee, Micoletzky
(137), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Attersee, Micoletz-
ky (136). Asien, Daday (76, 77). Afrika, Nil, Daday (82). Ame-
rika, Paraguay, Daday (80).
3, Heft
74 Richard Menzel: Über die mikroskopische
16. Dorylaimus macrolaimus de Man.
1884. de Man (118), p. 191, Taf. XXXIII, fig. 138. — 1907. |
Idem (123), p. 28. — 1911. Ditlevsen (88), p. 249, Tai V
” 1je,0985 Daf. V, te! 41 744.15, 47048. |
3 Weibchen und 3Männchen. Körperlänge? —= 2,8,$%=2,13mm. |!
a=92 4,d=4; b=4-5;, c 2—=1A, d= 71. Vulva etwas hinter |
der Körpermitte. u
Seit 1907 (de Man, |. c.) ist diese Art an verschiedenen Orten '
wiedergefunden worden,sie scheint namentlich auch in den Seen immer
vorzukommen und kann daher wohl nicht mehr als selten be- |
trachtet werden. |
In der Körperlänge stimmen meine Exemplare mit den dä- "
nischen (Ditlevsen, 1. c.) überein, die ebenfalls bedeutend kleiner !
sind als de Man sie in Holland fand. |
Fundort: Lago Tremorgio, am Ufer (1828 m). |
Geographische Verbreitung: Außer den Hoimänner-
schen Zitaten noch: Österreich. Karst bei Triest, Menzel (133).
Zellersee, Micoletzky (136), Lunzer Seengebiet, Micoletzky |
(138), Attersee und Erlaufsee, Micoletzky (139) — Afrika, |
Daday (81). Ä |
Genus Bunonema Jägerskiöld.
1905. Jägerskiöld (103), p. 561. |
‚Kleine freilebende Erdnematoden; längs der Bauchseite (?) |
mit zwei parallelen Reihen von — im Vergleich mit dem Körper
des Tieres — großen Warzen. Mund von Borsten umgeben. Mund-
höhle (klein oder) fehlend. Seitenfeld mit einer erhabenen Leiste.
Cuticula zwischen den Warzenreihen fein getäfelt oder grob gra- !
nuliert. Oesophagus mit vorderer, unbedeutender Anschwellung
und hinterem, sehr deutlichem Bulbus.“
Dem ist beizufügen, daß die Warzen nach Richters auf Grund
der Lage von Vulva und Afteröffnung dorsale Gebilde sind. I
Ferner ist eine Mundhöhle vorhanden, wie ich mich an meinen !
Exemplaren davon überzeugen konnte, und zwar gleicht sie der-
jenigen von Plectus oder Rhabaitis. Die Cuticula ist auf ihrer )
gesamten Fläche fein geringelt. Oesophag mit zwei Anschwellungen,
die hintere mit Zahnapparat, ebenfalls wie bei der Gattung Rhab-
ditis. Demnach dürfte die systematische Stellung von Bunonema \
nicht mehr so unsicher sein und man geht wohl nicht fehl, wenn
man diese neue Gattung (und eine solche liegt sicher vor) etwa |
zwischen die Gattungen Plectus und Rhabdıtis bringt.
1. Bunonema rveticulatum Richters.
1905. Richters (150), p. 46, mit einer Figur. — 1908. Idem |
(152),.P-, 243, Taf. XWT, tie.712,
Etwa 10 Weibchen, nicht geschlechtsreif. Körperlänge 0,20
bis 0,23 mm. ap 5; b=3—31; ce =1H DW. |
Diese von Richters aufgestellte Art unterscheidet sich von \
der zuerst bekannten B. richtersi Jägerskiöld (Jägerskıöld,
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 75
l. c.) durch eine plumpere Gestalt; ferner besitzt sie 29—31 Paare
kleinerer, durch eine Membran verbundener Warzen und 4 mediane
Warzen am Hinterende. Auf der dorsalen Seite ist eine ‚‚sehr
zierliche, aus Perlreihen zusammengesetzte Rautenzeichnung‘“
zu beobachten
Körpergestalt spindelförmig, nach hinten mehr verschmälert
als nach vorn. Kopf deutlich abgesetzi, aus Lippen und ziemlich
langen Borsten (10?) bestehend, auf den ersten Blick der eigen,
tümlichen Kopfkrone des Cephalobus cıliatus v. Linstow ähnelnd-
Die Mundhöhle stellt eine dreiseitige chitinwändige Röhre dar.
welche überall den gleichen Durchmesser zeigt und z. B. derjenigen
von Rhabditis monohystera Bütschli außerordentlich gleicht.
Auch der Oesophag weicht, wie in der Gattungsdiagnose schon
bemerkt wurde, kaum von demjenigen einer Rhabditis ab. Aufl
der dem After gegenüberliegenden, also wohl dorsalen, Seite befindet
sich eine Reihe von 30—32 kleineren Warzenpaaren und einige
mediane unpaare Warzen am Hinterende. Zwischen den Warzen-
paaren ist die Rautenzeichnung wahrzunehmen; was die ‚Perlen“
sind, durch welche sie zustande kommt, ob Bläschen, Tröpfchen,
Drüsen, ist vorderhand noch nicht zu entscheiden.
Von den Geschlechtsorganen und vom Darm konnte ich nichts
deutliches entdecken. Der After liegt weit hinten und wird, wie
schon Richters (1905, 1. c.) feststellte, durch eine längliche, in
eine feine Haarspitze auslaufende Klappe verschlossen, die leicht
übersehen wird, wenn man sie nicht durch einen seitlichen Druck
auf das Körperende aus ihrer gewöhnlichen Lage bringen kann.
Überhaupt wird die Untersuchung, selbst bei stärkster Ver-
größerung, durch die Kleinheit der Tiere sehr erschwert.
Fundort: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 22. IX. 12).
Geographische Verbreitung: Ich gebe hier die Ver-
breitung der beiden Bunonema-Arten, da sie meist zusammen
vorkommen und ihre Fundorte nicht immer streng gesondert
_ wurden. Kerguelen, Possessions-Island, St. Helena, Heard-Eiland,
Nagasaki; Blindbachtal bei Wildbad und Köpperner-Tal im Taunus,
Richters (154). Kanarische Inseln, Heinis (98). Schottland,
Murray (142). Jura und Alpen, Heinis (28), und zwar B. richtersi
im Jura von 550—960 m, in den Alpen bei 2344 m am Ufer des
Tomasees, B. reticulatum im Jura von 550—960 m. — Columbien
(Fuhrmann’sche Expedition).!8).
Anhang: In neuester Zeit beschrieb Zograf (163) eine B.
velrculatum sehr nahe stehende Form unter dem Titel ‚Bunonema
bogdanowi‘‘;, der Text indes beginnt mit dem Satz: „Ich habe eine
neue Gattung eines freilebenden Nematoden gefunden‘ und im
weiteren Verlaufe der Beschreibung taucht plötzlich der Name
....°) Ich erhielt die betr. 2 Exemplare B. reticulatum durch die Freund-
lichkeit von Herrn Dr. F.Heinis (Basel), der die Tardigraden etc. jener Ex-
pedition bearbeitete und der sie in jenen Proben fand.
3. Heft
76 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Bogdanowia auf. Ist schon die Ähnlichkeit (vergl. auch die Figuren
Zograf’s) mit D. reticulatum so groß, daß man sich fragen möchte,
ob es sich nicht um ein und dieselbe Art handelt, so erscheint zum
. mindesten die Aufstellung einer neuen Gattung als unberechtigt.
Ich möchte indes an dieser Stelle nur auf die Mitteilung Zograf’s
hingewiesen haben; da sie einen vorläufigen Charakter trägt, steht
wohl noch eine ausführlichere Arbeit darüber in Aussicht.
Genus Crieonema nov. gen.
In Süßwasser und Moospolstern lebende, kleine freilebende
Nematoden. Körpergestalt plump, ähnlich wie bei Bunonema.
Cuticula äußerst derb geringelt, die einzelnen Ringel können
glatt, unbewehrt, (K. morgense Hofmr.) oder nach hinten in
ringsum verlaufende zapfenartige Fortsätze ausgezackt sein (K.
guerni). Kopfende kaum abgesetzt, mit oder ohne Borsten. Mund
mit langem, fein auslaufendem Stachel, der geknöpft ist.
Oesophag undeutlich, nach hinten anschwellend. Weibliche Ge-
schlechtsorgane paarig (?). Männchen unbekannt.
1. Criconema guerni (Certes).
Synon. Eubostrichus guerni Certes.
Big} 1: 2,.9,,4 dern Tat
Diese Art wurde von A. Certes!?) aus Feuerland beschrieben.
Seither fand sie Richters (152) in Rasen auf Kerguelen und Heard-
Island und Murray soll sie nach schriftlicher Mitteilung in Schott-
land beobachtet haben.
Die Beschreibung von A. Certes lautet: ‚„(E. guerni) ... est
caracterisee par les ornements de la cuticüle, qui la rapprochent
des Eubostrichus decrits par M. Greeff, et par le dard dont la
bouche est arme&e. Ce dard est port& sur une longue tige protractile.
Le tegument est forme d’anneaux symetriques presentant des
angles rentrants et sortants, armes d’epines de maniere & former
le long du corps six rangees paralleles.
La longueur parait e&tre au maximum de 0,4 mm; la largeur
varıe de 0,02 & 0,04 mm et möme & 0,1 mm, suivant la taille et
l’etat de contraction des individus examinss.‘
Nach dieser Schilderung und den Abbildungen von Certes
(l. c.) schien mir die vorliegende Art, die aus Sphagnumpolstern im |
Jura bei Basel stammt, (s. Fig.1, 2) mit dem feuerländischen Eubostri-
chus guerni übereinzustimmen; drei Mikrophotographien von Indivi-
duen aus Kerguelen und Heard-Island, die mir Herr Prof. Dr. F.
Richters (Frankfurt a. M.) gütigst überließ, bestärkten mich in
meiner Annahme. Leider steht mir kein Vergleichsmaterial zur Ver-
fügung, die betreffenden Präparate befinden sich alle bei Prof.
Jägerskiöld, welcher die Nematoden der Deutschen Südpolar- |
expedition bearbeitet.
19) A.Certes, Protozoaires. Appendice: Organismes divers appartenant
& la faune microscopique de la Terre de Feu. Mission scient. du Cap Horn,
1882—1883. T. VI, Zoologie, p. 45—50, mit 6 Figuren.
en tr anni
Landfauna der schweizerischen Hochalpen, 77
Der Hauptunterschied zwischen meinen und den Certes’schen
Exemplaren liegt in der Anordnung der Cuticularbildungen.
Certes beschreibt 6 parallele Reihen von Stacheln längs des
Körpers, während ich bei jedem Ring (es sind deren ca. 60—70)
eine kontinuierliche Stachelreihe ringsum beobachtete, außer bei
einem Individuum, das in Häutung begriffen war, wo die abzu-
streifende Haut auch 6 parallele Längsreihen von Stacheln auf-
wies (s. Fig. 4) (es seiauch an die Gattung Riciularia erinnert, wo solche
Gebilde vorkommen, wie auch bei andern parasitischen Nematoden
eine sehr deutliche Ringelung auftritt, z. B. bei gewissen Oxyuris-
Arten); demnach könnte es sich bei Certes um noch nicht ausge-
wachsene Tiere handeln, was auch mit der Körperlänge überein-
stimmen würde. Nach Certes wird Eubostr. guerni im Maximum
0,4 mm lang; Richters maß 464 u bei einer Länge des Stilets
von 75 u; meine Exemplare sind bis 600 x lang,. der Stachel mißt
in diesem Fall 90—100 u. Außer Darm und After konnte ich nichts
wahrnehmen, die Geschlechtsorgane scheinen bei den schweize-
rischen Exemplaren ebenfalls noch nicht völlig entwickelt zu sein.
Nur einmal sah ich bei einem der 12 Exemplare schwache
Krümmungen des Körpers, sonst lagen die Tiere immer regungslos
da, auch nachdem sie mehrere Tage in Wasser gelegen hatten.
Fundort: In Sphagnum vom Bölchen im Jura bei Basel
(960 m); gesammelt von Dr. F. Heinis, Basel. Am selben Orte
kommen auch nach Heinis Bunonema richtersi und B. reticulatum
vor.
Systematische Stellung: Schon A. Certes bemerkte, dab
essich bei Eubostrichus guerni nur um einen provisorischen Namen
handle und daß für diese Art wie für den gleichzeitig gefundenen
Dorylaimus Giardi wohl eine neue Gattung aufgestellt werden
müsse. Dies habe ich nun auf Grund meiner Beobachtungen
getan; es wäre auch ohnehin nötig gewesen, denn mit Eubostrichus
hat die von Certes gefundene Art sicher nichts oder nur sehr wenig
gemein; man braucht bloß die betreffenden Greeff’schen Eu-
bostrichus-Arten?®) anzusehen. Ebenso wenig scheint mir die Art
zu der Gattung Trichoderma Greeff (l. c.) gestellt werden zu
dürfen, wie dies Jägerskiöld (152, p. 272) eventuell vorschlagen
möchte. Es handelt sich eben wie seinerzeit bei der Entdeckung
der merkwürdigen, mit Warzenreihen versehenen Bunonema-
Arten um eine neue Gattung, deren Arten sich hauptsächlich durch
eıne so auffallend starke Ringelung der Cuticula auszeichnen,
daß man beim ersten Anblick nicht an einen Nematoden denkt;
und doch sind wieder typische Nematodenmerkmale vorhanden
wie der Stachel, die es vollkommen gerechtfertigt erscheinen lassen,
wenn man das Tier trotz seiner aberranten äußeren Gestalt zu den
eigentlichen Nematoden zählt.
20) R. Greef. Untersuchungen über einige merkwürdige Formen des
Arthropoden- und Wurm-Typus. Arch. f. Naturgesch., Jahrg. 35, Bd. 1,
1869, p. 71ff, Taf. IV— VII.
3. Heft
78 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Die neue Gattung, der ferner der noch ungenügend bekannte |
Dorylaimus Giardi Certes und die im Genfer See gefundene Art !
morgense Hofmänner zuzurechnen wäre, kann am ehesten in die !
Nähe von Dorylaimus und T'ylenchus gebracht werden, welche
beide einen Stachel besitzen, der bei Tylenchus geknöpft ist; auch ”
trifft man Tylenchus-Arten, die eine ziemlich deutliche Ringelung j
der Cuticula aufweisen, immerhin nicht in dem Maße, wie dies bei
Criconema der Fall ist
3. Verbreitung und Lebensweise.
Ehrenberg, der Altmeister auf dem Gebiete der Infusorien-
kunde, war auch einer der ersten, welcher terrestrische Nematoden |
aus allen Teilen der Erde nachwies (Mikrogeologie, 95). Er zeigte
im besonderen, daß neben Protozoen, Rotatorien und Tardigraden
auch Nematoden in latenten Dauerzuständen bis auf die Hoch-
gipfel der Alpen sich verbreiten; die Monte-Rosa-Gruppe, die
Berner Alpen, Großglockner und Zugspitze lieferten ihm das
Material dazu.
Ungefähr gleichzeitig wies Perty (147, 148) in Moosproben |
aus den verschiedensten Gegenden und Höhen der Alpen freilebende r
Nematoden nach.
Seither wurde in der Schweiz ihr Studium sehr vernachlässigt,
und nur gelegentlich tauchen in der Literatur kurze Notizen darüber
auf. So fand Diem (85) bei seinen Untersuchungen über die Boden- |
fauna in den Alpen viele Nematoden, die leider damals nicht be- |
stimmt wurden. Das Material, welches mir zum größten Teil von
Herrn Prof. Dr. C. Keller (Zürich) überlassen wurde, hat durch |
die mehr als zehnjährige Konservierung in Alkohol derart gelitten, |
daß leider nur ein kleiner Teil völlig verwertet werden konnte. |
Festgestellt wurden im ganzen 3 Gattungen, Dorylaimus Duj.,
Plectus Bast. und Mononchus Bast., die Dorylaimen, welche in”
keiner der 44 Proben fehlten, mußte ich unberücksichtigt lassen; "
von Plectus bestimmte ich eine Art (Parietinus), von Mononchus'
deren vier (zschokkei, papillatus, tridentatus und dolichurus).
In neuester Zeit meldete Heinis (28) einige Funde von moos- |
bewohnenden Nematoden, und zwar fand er die beiden Arten!
richtersi und reticulatum der interessanten Gattung BDunonema |
Jägerskiöld.
Etwas zahlreicher sind die Berichte von ausländischen Funden. |
Vor allem wären hier zu nennen Bastian, v. Linstow, Bütschli'
und de Man. Richters fand u. a. in Polstern aus der Arktis und!
Antarktis Fadenwürmer, Heinis (98) erwähnt sie in Proben von
den Kanarischen Inseln. Maupas (131) traf terrestrische Nema-
toden in Algier und Sellnick (158) begegnete ihnen in Moospolstern
von den Faröern. Oft begnügten sich indes die Forscher mit der
wenig sagenden Bezeichnung ‚„Nematoden“, wie denn die Gruppe
der freilebenden De und dies gilt besonders für die terre- |
strischen, bis jetzt sehr stiefmütterlich behandelt wurde, sodaß
en
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2 m
ai
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 79
Zschokke (26) in seinem’ vor 2 Jahren erschienenen Werk noch
sagen konnte: „Faunistik und Systematik der Gruppe liegen in-
dessen noch so im argen, daß an eine tiergeographische Verwertung
der sehr geringfügigen Kenntnisse nicht gedacht werden kann.‘
Daß spezielle Untersuchungen auf diesem noch wenig bebauten
Gebiet einige Erfolge haben werden, zeigen mir meine erhaltenen
Resultate. Für die Alpen konnte ich 14 Gattungen und 47 Arten
freilebender Nematoden nachweisen, die terrestrisch in Moos- und
sonstigen Vegetationspolstern leben. Davon sind 25 Arten für die
Schweiz neu, 12 wurden seit de Man (1884, 118) nicht mehr ge-
funden und 4 Arten nebst einer Varietät sind für die Wissenschaft
neu. Allein im Rhätikon, auf ziemlich eng begrenztem Gebiet,
fand ich 30 Arten, die sämtlich für den Rhätikon neu sind.
Infolge des kosmopolitischen und ubiquistischen Charakters
der freilebenden Nematoden kann man bis jetzt nur. Weniges über
ihre tiergeographische Bedeutung sagen; von den wenigsten weiß
man, ob sie rein terrestrisch oder nur im Süßwasser zu finden sind.
Von den 47 Arten, die ich fand, sind es höchstens 18, die bis jetzt
sicher nur terrestrisch gefunden wurden; alle übrigen sind zugleich
auch Bewohner von Seen, Bächen oder Ouellen.
Was die spezielle Verbreitung im Gebirge betrifft, so kann
gesagt werden, daß der Artenreichtum mit zunehmender Höhe
abnimmt. Zwischen 3000 und 4000 m wird man meist nur wenige
Dorylaimus-Arten, vielleicht auch noch Plectus, Mononchus,
_ Teratocedhalus, Tylenchus etz. finden. Die Individuenzahl hingegen
bleibt sich überall ungefähr gleich ; ich konstatierte sowohl unterhalb
8000 m wie auch z. B. bei 3251 m in ungefähr gleich großen, wenige
cm? ausmachenden Proben ca. 20—30 Individuen derselben Art.
Während gewisse Arten selten, nur sporadisch da und dort auf-
treten, begegnet man andern fast überall, besonders zwei, Dory-
laimus macrodorus de Man und D. carteri Bast. fehlten selten und
gehen bis in die höchsten Höhen.
Als Verbreitungsmittel kommen aktive Wanderung
und passive Verschleppung in Betracht, erstere indes nur in
ganz geringem Maße und wohl mehr bei Süßwasserformen und
solchen terrestrischen, die in zusammenhängenden Böden leben.
Zschokke z. B. (21) rechnet die Nematoden zu den aktiven
Wanderern, während Heinis (28) bei moosbewohnenden und
Diem (85) bei Bodenbewohnern der aktiven Verbreitung eine ganz
untergeordnete Rolle zusprechen. Stoll (19) sagt in dieser Hinsicht
von den frei in der Erde lebenden Nematoden: ‚‚Sie bevölkern ihr
Medium in relativ dichten Scharen, deren Kontinuität nur da auf
große Strecken unterbrochen ist, wo der harte Fels zutage tritt
und wo das Erdreich durch absoluten Wassermangel für sie unbe-
wohnbar wird. Der Wechsel der Temperatur- und Niederschlags-
verhältnisse zwingt sie zu häufiger Ortsveränderung.“
Wichtig ist indes die passive Verschleppung, und in erster
Linie ist hier wohl der Wind zu nennen, welcher die zu Staub ein-
3. Heft
80 Richard Menzel: Über die mikroskopische
getrockneten Individuen über den ganzen Erdball hin zerstreut;
daß sie dann an günstigen Orten anabiotisch wieder aufquellen |
können, wird in dem speziellen Kapitel über die Anabiose erwähnt !
werden. In zweiter Linie kommt das Wasser als Verbreitungs- '
mittel in Betracht. Dabei gewöhnen sich nach Heinis (28) ter-
restrische Formen eher ans Wasserleben als umgekehrt aquatile )
ans Landleben, indem z. B. die Tierwelt eines Moosrasens in Wasser \
8—14 Tage am Leben blieb; auch eigene derartige Versuche be-
stätigen die Auffassung von Heinis. In dritter Linie endlich tragen
Tiere zur Verbreitung bei. Aus den Schlammpartikeln, welche
Vögeln anhafteten, konnten Nematoden und Philodineen aufgezogen
werden (Zschokke, 21, p. 369). Außer Vögeln und anderen Verte- 7
braten tragen ferner unter den Wirbellosen fliegende Insekten, dann |
auch Schnecken, Myriapoden, Asseln, Käfer, Milben, Ameisen und
Spinnen als zeitweise Gäste von Moospolstern viel zur Verbreitung |
der moosbewohnenden Tierwelt bei. Dasselbe gilt natürlich auch
für die Bewohner anderer Pflanzenpolster.
Lebensweise. Infolge ihrer großen Anpassungsfähigkeit sind
die Nematoden wie übrigens die gesamte ‚Moosfauna‘ nicht an
eine bestimmte Pflanzenspezies gebunden; die jeweilige Feuchtigkeit
allein ist ausschlaggebender Faktor (Heinis 28). Auch Diem (85)
kam zu dem Resultat, daß der Pflanzenbestand, ausgenommen ”
durch Entwicklung eines reichen Wurzelwerkes, keinen merklichen
Einfluß auf die Nematodenfauna ausübt. Ebenso spielen Höhen- |
lage, Exposition und Neigung, chemisch-mineralogische Zu- \
sammensetzung keine oder nur eine geringe Rolle. Nach meinen
eigenen Untersuchungen scheint es mir ausgeschlossen zu sein, daß
eine Nematodenspezies von einem der oben genannten Faktoren
direkt abhängig sei. Die Hauptsache ist zeitweise Feuchtigkeit und
die Anwesenheit von Pflanzen überhaupt.
Über die Ernährung der freilebenden Nematoden weiß man |
noch recht wenig. Meistens findet man in ihrem Darm keine sicht-
baren Überreste, nach denen man auf die Nahrung schließen
könnte; sicher ist, daß sie polyphag sind und sich meist vonin
Zersetzung begriffenen pflanzlichen und auch tierischen Stoffen
nähren. Die mit einem Stachel versehenen Arten (Dorylaimus,
Tylenchus) bohren Wurzeln und andere Pflanzenteile an, um den
frischen Saft aufzusaugen, wie manche Kulturschädlinge ihrer
Familie (für die Alpen wäre an dieser Stelle Tylenchus nivalıs
Kühn zu erwähnen, welcher an Edelweiß Gallen erzeugt. Braun
58, Massalongo 129). Jedenfalls halten sie sich am häufigsten |
in unmittelbarer Nähe der Wurzeln auf.
Hofmänner (99) konnte in einem Fall, bei Monohysiera
setosa Bütschli, öfters Diatomeen im Darme feststellen. De Man |
(118) beobachtete sogar, daß Nematoden tierische Nahrung nicht
verschmähen, indem ein Dorylaimus mit seinem Stachel einen
Cephalobus angestochen und ein Mononchus einen Dorvlarmus
zum größten Teile verschluckt hatte; doch gehören solche Fälle
EEE:
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. s51
wohl zu den Seltenheiten. In einem schon früher angeführten Fall
fand man im roten Schnee einen Nematoden, dessen Darm mit den
roten Chlamydomonas-Zellen vollgepfropft war.
Ob die freilebenden Nematoden spezielle Feinde haben, müßte
erst noch genauer untersucht werden; hier möchte ich nur auf die
Arbeit von Zopf (164) hinweisen, der von einem nematodenfangen-
den Schimmelpilz redet, in dessen Mycelgeflecht die Anguilluliden
(Tylenchus scandens) sich verwickeln und dann vom Pilz infiziert,
abgetötet und ausgefressen werden.
Einen großen Einfluß scheint die Ernährung auf die Ent-
wicklung auszuüben; so konnte Le Conte (71) zeigen, daß dieselbe
Art (Rhabditis monohysiera) je nach dem Nährmedium, auf dem
sie gezüchtet wird, einmal ovipar, das andere Mal vivipar ist.
Oviparität scheint übrigens bei den freilebenden Nematoden vor-
zuherrschen; Hofmänner (99) fand von seinen 43 Arten nur drei
vivipar, während die von mir beobachteten 47 Arten wohl alle
ovipar sind.
Nach Maupas (130) machen die freilebenden Nematoden
(und wahrscheinlich auch die parasitischen) während ihrer Ent-
wicklung zum fertigen Tier eine viermalige Häutung durch; erst
nach der letzten ist das Individuum geschlechtsreif. Bei diesen
Häutungen wird, wie dies übrigens schon v. Linstow (110) und
neuerdings Hofmänner (99) nachwies, bei den Vertretern der
Gattung Dorylaimus der Stachel jeweils mit abgeworfen, im Gegen-
satz zu der Annahme Bütschlis und de Man’s, welche glaubten,
der neue Stachel werde dem alten einfach aufgesetzt. Mehrere
eigene Präparate, in welchen die vom Tier völlig losgelöste Haut
mit dem Stachel versehen ist, scheinen diese eben erwähnte An-
nahme zu widerlegen. Sie kann schon deshalb nicht aufrecht
erhalten werden, weil man dann bei jedem erwachsenen Dorylaimus
mindestens 4 übereinander gestülpte Stachel konstatieren müßte,
und dies ist entschieden nicht der Fall. Ferner konnte ich beob-
achten, daß bei Doryl. hofmänneri n. sp. das Männchen bis zur
letzten Häutung den langen, fadenförmigen Schwanz besitzt, also
vom Weibchen nicht unterschieden werden kann; erst nach der
4. Häutung erscheint es mit dem stumpf abgerundeten, kurzen
Schwanz, den Spicula und präanalen Papillen. Dasselbe beob-
achtete Ditlevsen (88) bei Dorylaimus macrolaimus. Es wäre
interessant, festzustellen, ob in allen Fällen, wo das Männchen sich
durch sekundäre Geschlechtsmerkmale vom Weibchen unterscheidet,
diese erst nachträglich, zu allerletzt ausgebildet werden. Dazu,
wie auch für weitere biologische Untersuchungen sind indes Anlagen
von Kulturen und fortwährendes Beobachten notwendig, was über
den Rahmen der vorliegenden Arbeit hinausgegangen wäre.
Über das Auftreten der verschiedenen Entwicklungsstadien
muß noch gesagt werden, daß man wohl auch im Gebirge, wie dies
de Man (118) für die Niederlande angibt, das ganze Jahr hindurch
geschlechtsreife Individuen antrifft; für die Monate Juni, Juli,
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 3. 6 3. Heft
82 Richard Menzel: Über die mikroskopische
August, September, Oktober, Januar ist dies nach meinen Beob-
achtungen sicher, ebenso auch für den März bei dem Material
vom Karst; genaue, spezielle Untersuchungen wären hingegen in |
dieser Hinsicht noch wünschenswert. |
4. Verzeichnis der rhätischen und der in der Schweiz
bis jetzt nur terrestrisch gefundenen Arten.
a. Terrestrische Nematoden des Rhätikon. |
Mit Ausnahme von Mononchus papillatus Bast., Dorylaimus |
leuckarti Bütschli und D. stagnalıs Duj., welche bereits Zschokke
(21) meldet, sind sämtliche Arten für den Rhätikon neu. |
Die mit einem * versehenen Arten wurden im Rhätikon auch
in Süßwasser gefunden.
Alaimus primitivus de Man | I'ylenchus dubius Bütschli
*Tyıpyla setifera Bütschli Dorylaimus., macrodorus deMan
Cyatholaimus terricola de Man an alticola n. sp.
a tenax de Man m intermedius var.
Mononchus zschokkei n. Sp. alpestris n. var.
= papillatus Bast. “ sp.
C ephalobus bütschliiı de Man “= “ graciis de Man
5 nanus de Man- “ ” leuckarti Bütschli
R vexilliger de Man “ % carterı Bast.
Teratocephalus terrestrıs deMan I sımiis de Man
* Plectus civratus Bast. Au acuticauda de Man
N communis Bütschli - lugdunensisdeMan
PR geophilus de Man » -... bastiani Bütschli
” otophorus de Man un hofmänneri n. sp.
Rhabdolaimus terrestris de Ma n in 'stagnalis Duj.
Tylenchus filiformis Bütschli | Bunonema veticulatum Richters
j Im Anschluß hieran seien noch die Süßwasser-Nematoden des
Rhätikon aufgezählt; die mit einem * versehenen Arten wurden |
sämtlich schon von Zschokke (21) gefunden. Die übrigen sind |
für den Rhätikon neu.
nn onohystera crassa Bütschli | Mononchus macrostoma Bast. |
" stagnahis Bast. si el truncatus Bast.
7 ” simihis Bütschli | * n papillatus Bast.
N filh formis Bast. Plectus cirvratus Bast.
de Mani n. sp. Ban gracilis de Man
Tripyla papillata Bütschli a leuckarti Bütschli
{a setifera Bütschli A carteri Bast. |
Iyronus ignavus Bast. * „ filiformis (=Poly-
„ bongicaudatus de Man blastus) Bast.
*Tyilobus gracilis Bütschli “ = stagnahıs Duj.
FAR RNUE bellucidus Bast.
Demnach beläuft sich nun die Zahl der aus dem Rhätikon |
bekannten freilebenden Nematoden-Arten auf 44. |
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 89
b. Terrestrische Nematoden der Schweiz.
Mit Ausnahme der beiden Bunonema-Arten, die Heinis (98)
zum erstenmal für die Schweiz nachwies, sind sämtliche Arten für
unser Land neu.
Monohystera villosa Bütschli | Dorylaimus elongatus de Man
Mononchus zschokkei n. sp. In macrodorusdeMan
dolichurus Ditlevs. " alticola n. Sp.
C ephalobus bütschlii de Man {N intermedius var.
Bi nanus de Man albestris n. var.
s vexiliger de Man “ Sp.
Teratocephalus terresitris de Man „ similis de Man
Plectus parietinus Bast. g: acuticauda de Man
„ rhizophilus de Man lugdunensis deMan
„ . geodphilus de Man hofmänneri n. sp.
„ otophorus de Man Bunonema richtersiJägerskiöld
Rhabdolaimus terrestris de Man „... reliculatum Richters
Tylenchus filiformis Bütschli | Criconema n. g. Guerni (Certes)
„ dubius Bütschli Hofmänner-Menzel
Von den 14 außerschweizerischen Arten wurden nur die fol-
genden drei von mir in der Schweiz nicht gefunden:
Monohystera simplex de Man
Tripyla intermedia Bütschli
Dorylaimus agilis de Man.
wie dies aus der Fundortliste ersichtlich ist.
“
“
5. Über die Erscheinung der Anabiose bei freilebenden
Nematoden.
Wenn Vertebraten wie Goldfische, Frösche, Blindschleichen
eine Kälte von —8° bis —25° C ertragen können, ohne zu sterben, ?!)
sofern sie genügend vorsichtig anfgetaut werden, ist das gewiß
bemerkenswert; allein einer noch bedeutend weitergehenden
Fähigkeit der Anpassung sowohl gegenüber den verschiedensten
Temperaturen als auch langandauernder Eintrocknung begegnen
wir im Reiche der Wirbellosen, und hier wiederum sind es neben
den moosbewohnenden Rotatorien und Tardigraden vor allem die
freilebenden terrestrischen Nematoden, die seit langer Zeit infolge
dieser Eigenschaft das Interesse auf sich gezogen und vielen For-
schern schon Anlaß zu Experimenten gegeben haben. Von der
zahlreichen, aber auch sehr zerstreuten Literatur, die hierüber
ı existiert, sei nur das Wichtigste aus den letzten zwei Jahrhunderten
erwähnt, als ein kurzer, einigermaßen orientierender Überblick.
Es scheint dies gerechtfertigt zu sein, da ein solcher bis jetzt in der
‚ Literatur meines Wissens nirgends zu finden ist.
Der erste klassische Versuch wurde mit dem sog. „Weizenälchen““
Tylenchus tritici Bauer, gemacht. Needham, sein Entdecker,
> 1744 einige Gallen mit Larven an Baker, der sie 1771, also
21) R. Hertwig, Lehrbuch der Zoologie. 10. Aufl. Jena 1912, p. 54.
6* 3. Heft
|
|
|
84 Richard Menzel: Über die mikroskopische |
27 Jahre später, mit Wasser befeuchtete und die Tiere noch am
Leben fand. Dies ist zugleich die längste bis jetzt bekannte Zeit-
dauer, während welcher Nematoden ihre Lebensfähigkeit be-
wahrten, und es wäre interessant, den Versuch zu wiederholen,
indem man etwa aus alten Herbarien Wurzeln, an denen noch ein
wenig Erde hängen geblieben war, aufzuweichen suchte; fraglich
bleibt dabei nur, ob wirklich frei in der Erde lebende Nematoden
auch so resistent sind wie der als Parasit zu betrachtende Tylenchus
tritici, der als Larve in den reifen Gallen jene 27 Jahre überdauert
hatte.
Außer Baker haben im selben Jahrhundert auch Leeuwen-
hoek, Spallanzani, Roffredi u. a. dieses Wiederaufleben bei
Rotatorien und Anguilluliden beobachtet.
Für das 19. Jahrhundert muß zuerst Perty (1852)??) erwähnt
werden, der Zeitgenosse und Gegner Ehrenberg’s. Er schreibt:
„Die merkwürdige Fähigkeit bei Vertrocknung in Scheintod zu
fallen, haben die Philodinaeen mit den Xenomorphiden, Anguillulis
und einigen Ciliaten gemein; sie können in demselben Monate,
selbst Jahre zubringen, um dann bei Befeuchtung wieder aufzu-
leben.‘‘ Es war ihm ferner bekannt, daß Rotiferen, wenn allmählich
und ganz ausgetrocknet, Temperaturen bis 140° C aushalten können,
ohne ihr Leben einzubüßen.
Neben Perty war es vor allem Ehrenberg, der sich in vielen
seiner Arbeiten mit der Lebenszähigkeit der kleinsten Organismen
befaßte; hier seien nur seine Untersuchungen an vom Monte Rosa
stammenden Tieren erwähnt (1853, 92, 93). In der Sitzung vom
16. Juni 1853 der Berliner Akademie zeigte er eine Menge lebender
Rotatorien, Tardigraden und Anguilluliden, die vor fast 2 Jahren
in einem Moosrasen am Weißtorpaß (ca. 3700—4000 m) gesammelt
worden waren und in der Zwischenzeit trocken gelegen hatten.
Ehrenberg schreibt: ‚Diese Moosrasen haben ein überraschendes
Schauspiel gewährt, indem ihre Bevölkerung an Bärentierchen,
Rädertieren und Alchen wunderbar groß war. Beim Untersuchen
eines kleinen Teiles kamen mehrere Hunderte davon zum Vorschein
und über Nacht waren sie im Wasser eines Uhrglases völlig wieder
in normaler Lebenstätigkeit.“
Cohn (1857, 69) berichtet über das Wiederaufleben von
Weizenälchen nach einstündigem Aufweichen in Wasser, obwohl
die sie enthaltenden gichtigen Weizenkörner schon vor mehreren
Monaten gesammelt worden waren. Selbigen Ortes (1857, p. 48-50)
spricht Cohn allgemeiner über das Erwachen von in Scheintod
verfallenen Rotatorien, Tardigraden und Anguilluliden. |
Von den zahlreichen Arbeiten Kühn’s sei diejenige „Über das
Vorkommen von Anguilluliden in erkrankten Blütenköpfen von
Dipsacus fullonum L.‘“ erwähnt,‘ (1857, 107) in welcher er die
Anguillulen aus den trockenen Kardenköpfen bis nach 8 Monaten
22) Zur Kenntnis kleinster Lebensformen nach Bau, Funktionen,
Systematik, mit Spezialverzeichnis der in der Schweiz beobachteten. Bern.
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 55
noch aufleben sah. Er beschreibt genau die Temperatur, bei welcher
dies geschieht, die Zeit, welche vergeht vom Befeuchten bis zu
den ersten Regungen und die Bewegungen der erwachenden Tiere.
Anschließend an den Versuch Baker’s (s. 0.) unterwarf Da-
vaine (1857, 84) den Tylenchus tritici einer eingehenden Unter-
suchung. Er brachte u. a. drei Jahre alte Larven unter die Luft-
pumpe und konnte sie nach fünftägigem Aufenthalt im luftleeren
Raum durch Wasserzusatz wieder ins Leben zurückrufen. Er wies
- auch nach, daß die konstant in Feuchtigkeit lebenden Anguilluliden
(A. aceti, A. fluviatilis) eine selbst sehr kurze Austrocknung nicht
ertragen, während die abwechselnd der Trockenheit und Feuch-
tigkeit ausgesetzten Arten (A. iritiei, Anguillulen der Moose und
des Dachrinnensandes) sogar einer sehr verlängerten Austrocknung
widerstehen.
| Gavarret (1859, 97) unternahm ähnliche Experimente. Er
brachte Moosproben in den luftleeren Raum, ließ sie dort einige
> Zeit und konstatierte nach zwei Monaten, daß Rotiferen, Tardi-
- graden und Anguilluliden wieder auflebten. Ferner ließ er hohe
| Temperaturen auf die Tiere einwirken, der sie bis zu 110° wieder-
|
|
standen, sofern sie in trockenem Zustand erhitzt wurden; beim
' Erhitzen in Wasser erwachten Rotiferen und Tardigraden nur,
- wenn die Hitze 50° nicht überstieg.
—— Eberth (1863, 91) kam zu ähnlichen Folgerungen wie Da-
vaine (s. 0.) für die marınen Urolaben, welche nach kurzer Ein-
trocknung auf dem Objektträger bei Wasserzusatz nicht mehr zum
Leben erwachten.
Bastian (1865, 55 und 1866, 56), der englische Nematoden-
| _ kenner, beschäftigte sich gleichfalls mit der Lebensweise der frei-
- lebenden Nematoden. Neben einer vorzüglichen Übersicht über
| _ das bisher Bekannte machte er auch eigene Beobachtungen und
F zeigte, daß nicht nur Larven, sondern auch erwachsene Tiere nach
Zur gleichen Zeit berichtet Perez (1866, 146) über Versuche
an Rhabditis terricola Dujardin, die denen von Dujardin (1845)
direkt widersprechen. Während letzterer ein Austrocknungs-
vermögen konstatierte, wachten die Tiere bei Perez nie mehr auf.
' Er kommt daher zu ähnlichen Schlüssen wie Davaine, wonach
_ das verschiedene Verhalten bei Austrocknungsversuchen auf der
"verschiedenen Lebensweise von Tylenchus tritici und Rhabditis
terricola beruht, indem die erstere Art infolge der Beschaffenheit
‚ihres Milieus öfters längere Trockenzeiten durchmachen muß,
"während die letztere fast nie gänzlich ohne Feuchtigkeit ist.
Im selben Jahre erschien auch die Mitteilung von A. Menge
(1866, 132) über in Bernstein?) eingeschlossene Helminthen; der
_ Autor erwähnt eigene Beobachtungen über die Fähigkeit des Aus-
_. =) Auch von H.v. Duisburg (89) existiert eine kleine interessante
Mitteilung über einen Nematoden (Anguillula suceini) aus dem Bernstein.
3. Heft
86 Richard Menzel: Über die mikroskopische
trocknens und Wiederauflebens nach Befeuchten mit Wasser von
Anguilluliden, die im Sande der Dachrinnen leben.
In einer kleinen Mitteilung ‚Über Tylenchus scandens Bastian“
beobachtete Huber (1879, 102) die ‚„Resuscitation“ an Tylenchus
aus dem Spelt von 1877 ganz deutlich und zweifellos; sowohl in
Wasser, noch besser in feuchter Erde erwachten die Tiere nach
kurzer Zeit zu neuem Leben. Im Gegensatz zu derartigen Beob-
achtungen steht Diesing (1851, 86), der das Wiederaufleben be-
zweifelt und «ie Bewegungen als molekularer Natur ansehen zu
müssen glaubt, während wiederum Helminthologen wie von Sie-
bold, van Beneden und Dujardin die Resuscitation als aus-
gemacht betrachten.
Pennetier (1837, 145), welcher mit Tylenchus triticı experi- |
mentierte, kam zu dem Ergebnis, daß dieses Tier, in trockenen
Körnern aufbewahrt, die Fähigkeit des Wiederauflebens während
14 Jahren behält, diese Grenze aber nicht überschreitet.
Für die berüchtigte Heierodera schachtii Schmidt kam
Strubell (1888, 160) stets zu negativen Resultaten; er erblickt
in ihr einen Vertreter der Anguilluliden, für den ‚nicht nur ein
bestimmter Wassergehalt der Umgebung notwendig ist, sondern
bei denen das Minimum des Feuchtigkeitsbedürfnisses sogar
ziemlich hoch gelegen ist.“
An ein vollständiges Austrocknen ohne tötlichen Ausgang
glaubt auch Leuckart nicht; in seiner klassischen Abhandlung
„Neue Beiträge zur Kenntnis des Baues und der Lebensgeschichte
der Nematoden‘“ (1887, 109) schreibt der Leipziger Gelehrte:
„Wenn die abgestorbenen Hummeln zu faulen beginnen, dann
sterben die Würmer. (Sphaerularıa bombi). Anders da, wo dieselben
infolge der mangelnden Feuchtigkeit austrocknen. In solchen
Fällen verfallen die Würmer in eine Art Trockenstarre, aus der sie
noch nach mehreren Tagen durch Befeuchtung wieder zum Leben
gebracht werden können. Ein vollständiges Austrocknen ist für
unsere Parasiten freilich eben so tödlich wie für die meisten übrigen
Nematoden“. Er teilt ferner mit, wie ich einem Zitat Horn’s
(1889) entnehme, daß ‚eingetrocknete Anguillulidenlarven sicher
nach 6 bis 9 Jahren bei Einwirkung von Feuchtigkeit und Wärme
wieder zum Leben erwachen“. |
Auch dem eben genannten Horn (1889, 100) gelang es, in
zwei- bis dreijährigem Herbarmaterial die Würmer nach mehr- |
stündigem Einweichen der Gallen in lauem Wasser wieder zum
Leben zu erwecken.
In seinen Untersuchungen über die Atmung der Würmer
konstatierte von Bunge (1890, 62) bei Anguillula aceli eine ganz |
|
besondere Resistenz gegen Sauerstoffmangel. Nach einer absolut
vollständigen Sauerstoffentziehung bewegten sich die Älchen
sieben Tage lang aufs Lebhafteste.
Interesse. verdienen,- auch wenn es sich nicht um Nematoden
handelt, in diesem Zusammenhange die Experimente, welche
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Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 87
Kochs (1892, 106) mit Hirudineen, Schnecken und Crustaceen
anstellte.e Er kam zu dem Schluß, daß, sobald durch Abkühlung
oder besondere Verhältnisse das Wasser in den Geweben zu Eis
_ erstarrt, die absorbierten Gase in Bläschen abgeschieden werden
und die gelösten Salze auskristallisieren. Hierdurch wird im Aufbau
a des Protoplasmas eine solche Zerstörung bewirkt, daß ein Wieder-
beginn der Lebensfunktionen nach dem Auftauen unmöglich ist.
Chatin (1897, 63) beschrieb einen neuen Tylenchus, der auf
_ Zwiebelpflanzungen große Verheerungen anrichtete und der eben-
falls im Starrezustand längere Trockenperioden aushalten konnte,
wobei die Larven sich resistenter zeigten, auch gegenüber niedriger
- Temperatur, als die ausgewachsenen Tiere. Bei dieser neuen Art
soll die vitale Resistenz geringer sein als bei Tylenchus tritici.
Eine dem Bunge’schen Versuch (s. 0.) mit Anguillula aceti
ähnliche Beobachtung machte G. Fritsch (1898, 96), um zugleich
an einem bestimmten Beispiel die fast unbegreifliche Lebens-
zähigkeit mancher Würmer zu zeigen. Er stellte von geschlechts-
reifen Exemplaren, die durch ÖOsmiumsäuredämpfe abgetötet
wurden, ein mikroskopisches Präparat (in Essig) her, das er mit
Asphaltlack abschloß. Die in den geschlechtsreifen Tieren ent-
haltenen Embryonen bewahrten im mikroskopischen
PräparatihreLebensfähigkeit für volle14 Tage. Besonders
du: ı Anwendung des luftdichten Abschlusses der dünnen Feuch-
igkeitsschicht wird das außerordentlich geringe Atmungsbedürfnis
Icher Embryonen von Rundwürmern deutlich. Fritsch be-
weifelt dieselbe Fähigkeit für die geschlechtsreifen Tiere; da von
unge nicht angibt, ob sein Versuchsmaterial aus Larven oder
eschlechtsreifen Exemplaren bestand, wären hier wohl noch weitere
ntersuchungen anzuschließen.
- In einer höchst wichtigen Arbeit „la mue et l’enkystement
1ez les Nematodes“ kommt Maupas (1899, 130) auf das Aus-
rocknungsvermögen verschiedener Nematoden zu sprechen und
ucht die hierüber bestehenden Widersprüche zu erklären auf
srund hauptsächlich seiner ausgedehnten Experimente. Er sagt
. @.: „Nous savons de science certaine que la reviviscence est
1e propriete en somme peu repandue dans la classe des N&matodes.
es especes qui la possedent d’une fagon pour ainsi dire normale
| Jouissent dans des conditions et ä des degres divers. Ne peut-il
n etre de m&me avec d’autres especes, chez lesquelles certaines
aces locales seraient donees de cette faculte, tandis que d’autres
aces en seraient privees? En resume, la reviviscence n’est qu’une
daptation speciale a des conditions particulieres de l’existence,
t comme toutes les adaptations, doit &tre sujette A variation.‘
Dem ist vorderhand gewiß nur beizustimmen, nur wäre es wün-
chenswert, daß ähnliche Versuche, wie sie Maupas in Algier
'ornahm, mit derselben Gründlichkeit auch in Europa an ver-
schiedenen Orten unternommen würden.
3. Heft
88 Richard Menzel: Über die mikroskopische
Zschokke (1900, 21) in seinem grundlegenden Werk über die
Tierwelt der Hochgebirgsseen erwähnt ebenfalls die hohe Resistenz
der freilebenden Nematoden gegenüber Eintrocknung und tiefen
Temperaturen.
Noel (1901, 143), der sich mit T’ylenchus tritici (er nennt ihn
zwar noch Anguillula, obschon seit Bastian seine Zugehörigkeit
zur Gattung Tylenchus festgestellt wurde) beschäftigte, spricht
von jahrelangem Austrocknungsvermögen der Larven, ebenso von
einer Resistenz gegen die meisten Gifte. Nikotin z. B. hebt die
Beweglichkeit auf, tötet die Tiere aber nicht.) Ferner sollen sie
eine Kälte von — 20° aushalten, bei einer Wärme über 70° indessen
sterben, während Rotatorien und Tardigraden bei 108° noch lebend
bleiben.
Als fraglich muß der Befund Diem’s (1903, 85) betrachtet
werden, welcher auf Grund weniger diesbezüglicher Beobachtungen
den entwickelten Individuen der Bodennematoden eine große
Anpassung an Feuchtigkeit und große Empfindlichkeit gegen
Trockenheit zuspricht. Letzteres widerspricht direkt allen bisher
erwähnten und auch meinen eigenen Versuchen.
Bei der Bearbeitung von arktischem Material konstatierte
Richters (1907), daß die Nematoden nach 5—81% Monaten wieder
aufwachten, dazu aber oft mehrere Tage brauchten, Tardigraden
und Rotatorien hingegen nur wenige Stunden. In Staub und Moos-
abfällen von den Inseln des Pazifischen Ozeans fand er (1903, 153)
neben Tardigraden, denen die 10 Jahre Trocknis wenig geschadet
hatte, die aber nicht mehr zum Leben erwachten, ein einziges
Exemplar eines Erdnematoden aus Viktoria (Neu-Süd-Wales), von
de Man als Plectus? sp. bestimmt, der beim, Befeuchten nach
zehnjährigem Trockenschlaft erwachte und ‚munter umher-
schlängelte“.
Horn (1909, 101) fand in Brachytheciumrasen Tylenchus
davainei Bast., den er nach zwölfwöchigem Austrocknen durch
Befeuchten mit lauwarmem Wasser wieder zum Leben brachte,
und zwar Weibchen, Männchen und Larven.
Nach Marcinowski (1909, 128) leiden in der Regel alle Ne-
matoden unter der Trockenheit, so daß sie daher in trockenem,
gut besonntem Boden auffällig weniger zahlreich vorkommen als
an feuchten und schattigen Orten. Wärme bis ca. 20° C übt einen
günstigen Einfluß auf die Entwicklung aus; Kälte scheint nicht
schädlich auf sie einzuwirken „und eine große Zahl von ihnen
scheint den Winter lebend zu überdauern, indem sie nur zur Zeit
starker Kälte in einen Latenzzustand verfallen. Wenn ich hart-
gefrorene Erde vom Versuchsfeld im Zimmer langsam zum Auf-
tauen brachte, konnte ich regelmäßig Nematoden darin konsta-
tieren, die sich schon wenige Minuten nach dem Schmelzen ver-
2?) Schon Davaine (1888) zeigte, daß Nematoden gegen Gifte wie
Morphium, Belladonna, Atropin, ja Curare und Strychnin gefeit sind.
(Simroth, 1891, p. 148.)
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Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 89
hältnismäßig lebhait umherbewegten“. Spezielle Versuche mit
Tylenchus tritici ergaben, daß die Tiere in Wasser von 54—56°
12 Minuten lang ohne Schaden verblieben (in den Gallen); 0,5%,
Kupfervitriol ertrugen sie 16 Stunden, ebenso blieb die gebräuch-
liche Formalinbeize (0,2%, bis 3 Stunden) wirkungslos. Nur 0,66%,
| Schwefelsäure, 24 Stunden lang angewendet, tötet die in den
Gallen befindlichen Tiere. Im Gegensatz zu dieser außerordent-
‚lichen Zähigkeit genügt bei Aphelenchus ormerodis Ritzema Bos
eine 5 Minuten lange Einwirkung warmen Wassers von 50° zum
unbedingten Tod.
Heinis (1910, 28), der bei seinen Versuchen hauptsächlich
" Rotatorien und Tardigraden berücksichtigte, ließ die Tiere bei
5 einfrieren, taute sie dann langsam bei 19° auf und sah, daß
| ° Nematoden nicht mehr erwachten. Eine andere Probe setzte
“er einer Kälte von — 2,5 aus, taute sie nach 24 Stunden langsam
+ si 16° auf und konnte die zahlreichen Nematoden sich sehr lebhaft
bewegen sehen. Nach seinen übrigen Befunden, auf die ich hier
nicht näher eingehen kann, scheinen namentlich die Rotatorien und
Tardigraden außerordentlich widerstandsfähig gegen hohe und tiefe
Temperaturen zu sein.
In seinem neulich erschienenen Aufsatz ‚Die ökologischen
Grundlagen der Tierverbreitung‘‘ (1913, 8) berichtet R. Hesse
inter dem Abschnitt ‚Anpassungen an den Wechsel der klimatischen
Bedingungen‘ über die Lebensfähigkeit gewisser Tiere folgendes
ner zu erwähnende: „Ja manche kleine Tierchen können sogar
ı einem Staubkorn zusammentrocknen, unter Verlust des größten
feiles ihrer Körperfeuchtigkeit, ohne ihre Lebensfähigkeit zu ver-
eren; wenn sie wieder befeuchtet werden, quellen "eis auf und
ehmen ihre Lebenstätigkeit wieder auf. Solche „Anabiose‘
ennen wir von manchen Rädertierchen, von Bärtierchen und
leinen Fadenwürmern. Diese Fähigkeit bietet die größte Sicherung
inter allen; solche Tierchen können durch Ungunst der Verhältnisse
icht überrascht werden. Sie leben daher an den »xponiertesten
stellen, in Moosrasen auf Felsen und Baumrinden und dergl., und
erade sie sind daher auch in der Arktis sehr häufig.“
„ Nach diesem kurzen, keineswegs Vollständigkeit anstrebenden
istorischen Überblick gehe ich zu eigenen Beobachtungen über.
L mein gesamtes Material aus trocken aufbewahrten Pflanzen-
olstern bestand, hatte ich häufig Gelegenheit, das Wiederautleben
ach kürzerer oder längerer Zeit zu konstatieren. In einer kleinen
itteilung (1912) zeigte ich bereits, daß Nematoden in beinahe
Be trocken gelegenen Rasen vom Karst bei Triest nach
72 1stündigem Befeuchten ihre normale Lebendigkeit wieder
angten.
) E Bei den in den Alpen bis in die höchsten Höhen vorkommenden
Sematoden ist ja große Widerstandskraft eine notwendige Lebens-
" Dedingung, wenn man bedenkt, daß die Tiere oft in einem Medium
In
Ei: en, das während einer langen Zeit des Jahres hart gefroren ist.
E\
r
3. Heft
2%
90 Richard Menzel: Über die mikroskopische
So konnte ich denn die meisten der mir vorgelegenen Gattungen
und Arten lebend betrachten; einige, wie Bunonema und Alaimus
z. B. sah ich freilich nur bewegungslos, womit indes ihre Fähigkeit
wieder aufzuleben keineswegs in Abrede gestellt wird.
Monohystera villosa bewegte sich nach 14tägiger Trockenheit
sehr lebhaft. Cephalobus nanus zeigte nach einem halben Jahr
ganz schwache Bewegungen, während Mononchus zschokkei nach
4—6monatiger Trockenstarre nicht aufwachte. Tylenchus hielt
unbeschadet eine 5%; monatige Trockenheit aus; Dorylaimus, die
am weitesten verbreitete Gattung, erfreut sich einer dementspre-
chenden Widerstandsfähigkeit; D. lugdunensis z. B. konnte nach
10 Monaten noch zum Leben erweckt werden; D. carteri erwachte
aus seinem halbjährigen Trockenschlaf bereits nach 3 Stunden,
während D. macrodorus nach 4 Monaten nur träge sich bewegte.
Als sehr zäh erwies sich Teratocephalus terrestris, der 9 Monate lang
trocken lag und sich dann 9 Tage lang noch im Wasser sehr lebhaft
zeigte, wie auch Plectus. Diese letztgenannte Gattung, deren
Vertreter fast überall, mit Dorylaimen zusammen, vorkommen,
scheint unter den freilebenden Nematoden mit an erster Stelle zu
stehen, was Resistenz gegen Eintrocknung und tiefe Temperaturen
betrifft. Am 23. Mai 1913 weichte ich ein Stück der am 4. August
1911 auf dem Vierecker (2450 m) gesammelten Moosprobe aut und
isolierte nach 24 Stunden einige Dorylaimus- und Plectus-Exemplare
in einer Schale mit Wasser; noch war kein Lebenszeichen wahr-
zunehmen, die Tiere blieben eingerollt. Nach weiteren 24 Stunden
sah ich ein Plectusweibchen mit der Kopfregion schwache, suchende
Bewegungen vollführen, auch der Schwanz krümmte sich oft
recht stark; die übrigen Exemplare blieben alle regungslos. Am
nächstfolgenden Tage konstatierte ich bei demselben Tier ziemlich
heftige Zuckungen, ein Aufrollen und wieder Strecken des Körpers,
kurz Äußerungen von wirklichem Leben. Über die Gasflamme
gehalten, war es sofort bewegungslos. Nach mehrals21 Monaten
also erwachte es aus der Trockenstarre, ein gewiß bemerkenswerter
Fall, wenn auch Richters (1908) dasselbe bei einem Plectus nach
10 Jahren noch beobachtete (s. o.).
Plectus otophorus bewegte sich nach 6%, monatlicher Trocken f
starre sehr lebhaft.
Daß die in großen Höhen lebenden Nematoden zu jeder Zeit,
auch mitten im Winter, aufleben können, sobald nur die Bedin-
gungen günstig sind, bewies mir folgender Versuch: Gelegentlich |
einer Sulzfluhbesteigung am 5. Januar 1913 (auf Skiern) nahm ich |
auf dem Sulzfluhplateau (ca. 2700 m) ein Stück Pflanzenpolster |
mit Erde von einer Stelle, die schneefrei war, mit; das Polsterstück,
hart gefroren, mußte mit dem Pickel vom Gestein losgeschlagen
werden. Fünf Tage später weichte ich ein Stück davon in Wasser
auf und fand 24 Stunden später lebende Dorylaimus-, Cephalobus-,
Teratocephalus- und Plectus-Exemplare. Die Tiere sind demnach
befähigt, jeden günstigen Zeitpunkt auszunützen; wenn die heiße
Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 91
4
- Wintersonne den Boden einigermaßen erwärmt und auftaut, be-
i ginnen sie zu leben, um bei eintretender Kälte und Einfrieren des
Bodens sogleich wieder in ihren „Winterschlaf“ zu verfallen.
Auch gegen höhere Temperaturen ist besonders Plectus ziemlich
_ ‚resistent, sowie gegen verschiedene Agentien; in einem Glyzerin-
Essiggemisch bewegten sich verschiedene Exemplare oft noch
minutenlang heftig, während andere gleich tot waren.
Diese kurzen Mitteilungen mögen genügen, indem sie frühere
Angaben bestätigen und zeigen, daß die terrestrischen Nematoden
- sich vortrefflich an ihr Milieu angepaßt haben. Es bliebe nun zu
untersuchen, ob die Süßwassernematoden der Seen, vor allem
ihrer Tiefen, die ja immer unter unveränderten Bedingungen leben
- können, ebenfalls und im selben Grade gegen Austrocknung wider-
- standsfähig wären oder ob sie, stets von ihrem Milieu, dem Wasser,
umgeben, der Anabiose verlustig gegangen sind.
BE
Zusammenstellung der Resultate.
1. Die Fauna der untersuchten Moos- resp. Flechtenrasen und
Vegetationspolster, welche in den Alpen bei einer Höhe von über
4000 m noch vorkommen können, setzt sich zusammen aus Rhizo-
'poden, Rotatorien, Tardigraden, Harpacticiden und Nematoden,
denen sich als zeitweise oder zufällige Gäste Acarinen, Arachniden
Pseudoscorpione, Myriapoden etc. beigesellen können.
2. Von den 71 bestimmten Arten fallen 9 auf die Rhizopoden,
- auf die Tardigraden, 4 auf die Harpacticiden und 48 auf
® Nematoden. 27 Arten sind neu für die Schweiz, 44 neu für
den Rhätikon resp. das schweizerische Hochgebirge.
3. Von den 9 Rhizopodenarten wurden 3 aus Moospolstern
bestimmt; 7 Arten stammen aus einer Wasseransammilung in der
Seehöhle (Rhätikon), darunter Heleopera petricola var. amethystea
Penard, eine lakustrische Form, die durch ihr Vorkommen in
einem Höhlengewässer der Hochalpen einen weiteren Beleg für die
ınahme, daß es sich bei dieser Art um ein Relikt der eiszeitlichen
dischfauna handelt, bildet.
4. Die 10 Tardigradenarten sind sämtlich für den Rhätikon
neu, 2 fehlten bis jetzt dem schweizerischen Hochgebirge. Aus dem
Karst wird eine für die Wissenschaft neue Art gemeldet.
5. Von den 4 Harpacticidenarten ist ein für die Wissenschaft
‚2 sind u. a. aus den Alpen und dem hohen Norden bekannt,
unc | die vierte, Moraria muscicola Richters, wurde zum ersten-
mi e für die Älpen nachgewiesen.
6. Freilebende Nematoden ließen sich 15 Gattungen und
3 Arten nachweisen, davon 3 Arten nur außerhalb der Schweiz.
36 Arten sind neu für die Schweiz, 25 wurden bis jetztnur terrestrisch
ge nden, 30 sind neu für den Rhätikon und 4 Arten nebst einer
Gattung und einer Varietät können als für die Wissenschaft neu
gelten
3. Heft
92 Richard Menzel: Über die mikroskopische
7. Die Erscheinung der Anabiose wurde beobachtet bei
Tardigraden, Harpacticiden und Nematoden. Während der Krebs
Moraria muscicola indes selten lebend angetroffen wurde nach
längerer Trockenperiode, bewegten sich Tardigraden und namentlich
Nematoden meist kurze Zeit nach dem Aufweichen im Wasser,
letztere in einem Fall noch nach 22 Monaten.
8. Moraria muscicola kann als Landtier betrachtet werden;
ich fand die Art in Moospolstern, die weit von jeglicher Wasser-
ansammlung entiernt waren und zeitweise völlig trocken sein
dürften. Sie scheint kosmopolitisch verbreitet zu sein. Als Ergebnis
einer genauen Untersuchung der bis jetzt ungenügend bekannten
Form, namentlich ihrer Beinpaare, stellte sich heraus, daß Epac-
jophanes richardi Mräzek sehr große Übereinstimmung mit Moraria
muscicola zeigt und eventuell mit dieser Art zu identifizieren ist.
9. Was die Verbreitung der untersuchten Fauna betrifft,
muß gesagt werden, daß für die Tardigraden und Nematoden eine
obere Grenze nicht existiert; sie steigen mit den Pflanzen, in deren
Wurzelwerk sie leben, bis in Höhen von 4000 m und darüber. Der
Harpacticide Morarıa muscicola erreicht im Rhätikon eine Höhe
von 2450 m, was zugleich sein höchster bisheriger Fundort ist.
10. Über die tiergeographische Verbreitung der Nematoden
läßt sich vorderhand nichts bestimmtes sagen infolge ihres kosmo-
politischen und ubiquistischen Charakters. Immerhin dürfte bei
fortschreitender Untersuchung eine Gruppierung in rein terres-
trische und solche, die nur im Süßwasser leben, möglich sein, wie
denn auch durch die neuesten Ergebnisse gezeigt wird, daß die
frellebenden Nematoden sowohl einen wichtigen Bestandteil der
Fauna subalpiner und alpiner Seen der Schweiz ausmachen als
auch auf dem Land, speziell dem Leben in Pflanzenpolstern der
Hochalpen angepaßt, durch ihre Artenzahl auffallen und mehr
Interesse verdienen als dies bis jetzt der Fall zu sein schien.
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Archiv für Naturgeschichte
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Idem. 1913. Zur Kenntnis des Faistenauer Hintersees bei Salzburg
mit bes. Berücksichtigung faunistischer und fischereilicher Ver-
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Hydrob., Biol. Suppl. zu Bd. 6.
Idem. 1913. Die freilebenden Süßwasser-Nematoden der Ostalpen.
1. Teil der vorläufigen Mitteilung: Die freilebenden Süßwasser -
7 3. Helt
98
139.
140.
141.
142.
143.
144.
145.
146.
147.
148.
149.
150.
151.
152.
153.
154.
155.
156.
157.
158.
159.
160.
161.
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Richard Menzel: Über die mikroskopische
Nematoden des Lunzer Seengebietes. Sitzungsber. Kais. Akad.
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Idem. 1913. Die freilebenden Süßwasser-Nematoden der Ostalpen.
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Zopf, W. 1888. Zur Kenntnis der Infektions-Krankheiten niederer
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pilz. Nova Acta Leopold.-Carol. Akad., Bd. LII, p. 313, Taf. 1 u. 2,
Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien der Ischyropsalidae usw. 99
Die Familien der Ischyropsalidae und
Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.
Mit 34 Textfiguren.
Von
Dr. C. Fr. Roewer, Bremen.
Die beiden Familien der /schyropsalidae und Nemastomatidae
der Opiliones Palpatores sind im System der Opiliones viel herum-
geworfen worden. Auch ihre scharfe Abgrenzung gegen andere
Familien hat lange auf sich warten lassen; teils wurden beide
Familien miteinander vereinigt und innerhalb einer Familie als
Subfamilien unterschieden, teils sogar mit den Trogulidae zusam-
mengebracht. Das hat seinen Grund wohl darin, daß den älteren
Autoren wenige Formen und kärgliches Material zur Verfügung
standen. Endgültig geklärt ist Stellung und Umfang dieser beiden
Familien erst durch die trefflichen Untersuchungen Hansens und
Soerensens 1904 (On two Orders of Arachnida); und so, wie diese
beiden Autoren sie definieren, sind beide Familien hier aufgefaßt.
Die Ischyropsaliden habe ich hier genau so diagnostiziert wie
Hansen und Soerensen, doch mußte für die Nemastomatiden eine
kleine Einschränkung gemacht werden, seitdem Crosby ein
„Nemastoma‘‘ beschrieb, die von allen bisher bekannten in einem
wichtigen Merkmal abweicht und die ich deswegen einem be-
sonderen Genus zuweisen möchte. — Da nun die Literatur der
Formen dieser beiden Familien soweit verstreut ist, ich aber zahl-
reiche Typen miteinander vergleichen und gegeneinander abwägen
‚konnte, habe ich im folgenden die Diagnosen sämtlicher bekannter
Formen möglichst nach ihren Typen aufgestellt und die einiger
neuer hinzugefügt. Den Museen, die mir ihre Typen und zahlreiches
weiteres Material zur Verfügung stellten, sowie den Herren Pro-
fessoren Kulczynski und Simon spreche für die gütige Überlassung
der betr. Typen auch hier meinen besten Dank aus.
Fam. ISCHYROPSALIDAE Simon.
1872 Nemastomatidae (part.) Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5
©. 2, p. 226. — 1873 Trogulini (part.) Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3,
v. 8, p. 515. — 1876 Nemastomatoidae Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8,
. 466. — 1879 /. Simon, Arach. France v. 7, p. 265. — 1884 Ischyropsa-
\ Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 577. — 1901 Nema-
stomatidae (part.) Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. — 1902 J. Pocock
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n u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 82. — 1910 J. Roewer in:
Abh. Ver. Hamburg v. 19. Heft. 4, p. 11.
I. Thoracalsegment fest in den Cephalothorax verwachsen,
dessen Hinterrand bildend; II. Thoracalsegment frei und nach
vorn weichhäutig mit dem Cephalothorax (diesen seitlich nach
vorn umfassend) und nach hinten weichhäutig mit dem Abdomen
7? 3, Heft
100 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
verbunden. I1.—V. Dorsalsegment des Abdomens entweder in ein
Scutum verwachsen oder wie die übrigen freibleibend. — Augen
auf einem mehr oder minder deutlich abgesetzten Augenhügel.
' — Afteröffnung von drei oder vier Chitinplättchen umgeben
(= Corona analis), bestehend aus dem X. dorsalen Abdominal-
segment (= dorsale Analplatte), den beiden Lateralstücken des
IX. dorsalen Abdominalsegmentes und — wenn vier Plättchen
vorhanden sind — aus dem ventralen Stück, welches aus den
Resten des VIII. und IX. ventralen Abdominalsegmentes besteht.
IV.— VII. ventrales Abdominalsegment frei; I.—III. ventrales
Abdominalsegment verwachsen, deren II. Segment eine Genital-
platte nach vorn zwischen die Coxen der Beine vorschickt und seit-
lich die deutlich sichtbaren, gegitterten Stigmen trägt. Die Reste
des I. ventralen Abdominalsegmentes vor der Geschlechtsöffnung
als ‚„Arculi genitales“. Coxen der Beine gut voneinander getrennt,
jede hoch hervorgewölbt, ohne vordere und hintere Randhöcker-
reihe, entweder alle vier frei beweglich oder alle unbeweglich. —
Maxillarlobus der I. Coxa in seinem harten Teil bald beweglich,
bald unbeweglich. Maxillarlobus der II. Coxa entweder nur winzig
und nur wenig nach vorn zu beweglich oder fehlend. — Labium
sternale mit Ausnahme seines kurzen Apicalteilee mit den Ma.-
xillarloben der I. Coxa verwachsen. — Cheliceren: an ihrer Schneide
wenigstens im Basalteil mit spitzen Zähnchen besetzt, mit glattem
Endhaken. — Palpen entweder mit einer rudimentären Endklaue
oder diese fehlend; Tarsus stets viel kürzer als Tıbia. — Beine
lang; Tarsen vielgliedrig und mit je einer Endklaue — Penis lang,
hinten gerade, vorn aufwärts gekrümmt; Eichel seitlich mehrfach
durchscheinend gefenstert, seitlich behaart. Ovipositor kurz,
apical beborstet. | |
4 Gattungen.
en viel länger als der Körper . . 2.
“\Cheliceren kürzer als der Körper. . . 38.
I. Thoracalsegment (= Hinterrand des
Cephalothorax) mit einem starken
9,) _Mediandörnchen (Nord-Amerika) 2. Gen. Taracus
"JI. Thoracalsegment (= Hinterrand des
Cephalothorax) unbewehrt und ohne
Mediandörnchen (Europa) . . . 1. Gen. Ischyropsalis
Femora der Beine ohne Pseudogelenke
(Europa und Nordamerika) . . 3. Gen. Sabacon
"I\Femora der Beine mit Pseudogelenken
(Nord: Amerika) "warn... 4. Gen. Tomicomerus
1. Gen. ISCHYROPSALIS C. L. .Koch.
1794 Phalangium (part.) Panzer, Faun. Ins. Germ. v. 13, p. 18. —
1798 Opiio (part.) Herbst, Natursyst. Ungefl. Ins. v. 2, p. 16, t. 1. f. 4. —
1834 Phalangium (part.) Hahn in: Hahn (Koch) Arach. v. 2, p. 5. — 1839
J. ©. L. Koch, Uebers. Arach. v. 2, p. 24. — 1841 J. ©. L. Koch in: Hahn
Meder Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 101
(Koch) Arach. v. 8, p. 17. — 1852 IT. Doleschal in: SB. Ak. Wien ». 9,
. 649. — 1866 Lhermia Lucas in: Bull. Soc. ent. France s. 4,v.6,p. XLIV. —
869 1. C. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 164. — 1871 (72) J. ©
j Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 59. — 178 Ischiropsalis Simon in:
Bein: Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 226 etc. u. p. 484 etc. — 1872 Lermia
%
y
4
Simon in: Ann. Soc. ent. France 8. 5, v. 2, p. 484. — 1872 I. Canestrini in:
Ann. Mus. Genova ». 2, p. 9. — 1873 I. Canestrini in: Atti Soc. Veneto-
rent. v. 2, p. 50. — 1375 I. Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 4,
3. — 1875 I. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 6, v. 5, p. 19. — 1876
7. Thorell in: Ann. Mus. Genova v®. 8, p- 467. — 1879 T. Simon, Arach.
ance v. 7, p. 267. — 1882 /. Cantoni in: Bull. Soc. ent. Ital. v. 14 —
1884 I. Hansen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 512. — 1902 I. Vir6 in:
Bull. Mus. Paris v. 8, p. 606. — 1904 T. Kulezynski in: Ann. Mus. Hungar.
v. 2, p. 78. — 1904 I. Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 82. —
1905 . Lessert in: Rev. Suisse Zool. v. 13, p. 658. — 1911 7. Simon in:
/ , Zool. exper. S. 5, v. 9, p. 203 etc, — 1913 I. Simon in: Arch, Zool.
Ev. 62, p. 383.
_ Cheliceren mächtig entwickelt, viel länger als der Körper;
das I. Glied beim 2 im allgemeinen stärker bedornt als beim 5;
Schneide der Zangen im basalen Drittel mit groben Zähnen, im
nittleren Drittel mit fein beborsteter Ausbuchtung, im Enddrittel
den glatten schlanken Endhaken bildend. — Palpen viel länger
ls der Körper, dünn, nur mit einfachen Haaren besetzt; Femur
loppelt so lang wie Patella; Tibia um die Hälfte länger als Patella;
arsus so lang wie Patella und mit haarförmiger (schwer sichtbarer)
endklaue versehen und in der Verlängerung der Tibia getragen.
Labrum (Fig. 10b) breit, vorn gerundet. — Maxillarloben der
.„ Coxa in ihrem harten Teil unbeweglich, der II. Coxa kegel-
örmig. — Labium sternale breit, sein harter Basalteil mit dem
arten Sternum zusammenfließend, letzteres von dem vorderen
Juerteil der Arculi genitalis durch eine weiche Haut getrennt.
- Öffnungen der Stinkdrüsen auf seitlichen Lamellen an dem
orderen Seitenrand des Cephalothorax gelegen (Fig. 10a). —
oxcn der Beine unbeweglich. — Augenhügel doppelt so breit wie
‚ tief und breit längs gefurcht, so weit wie lang vom Stirnrande
afernt. — II. Thoracalsegment (Fig. 10a) frei, mit einer mittleren
sörnchenquerreihe, aus der meist ein größeres Medianpaar hervor-
tt. — 1.—V. dorsales Abdominalsegment entweder frei oder
' ein Dorsalscutum verwachsen. — Corona analis vorhanden,
estehend aus dem X. Dorsalsegment (Analplatte) und den seit-
chen Resten des IX. Dorsalsegmentes (Fig. 9); VIII. und IX.
segment fehlt oder in winzigen Spuren vorhanden. Femora
r Beine ohne Pseudogelenke.
Die Färbung aller Arten dieser Gattung ist die mehr oder
nder gleiche, hat also für die Art-Diagnosen keinen Wert. Die
a en Chitinteile haben eine umso dunkler braune bis schwarze
arbe, je älter die Tiere sind, bei den jungen ist sie blaßrostgelb;
ılle weichhäutigen j Jungen Tiere haben blaßgelbe Farbe auch an den
| teren Chitinteilen. Am dunkelsten, meist schwarz sind die Cheli-
eren, besondersderen Zangen. Palpen und Beine sind anden Gelenken
1 of > ber nicht konstant blasser geringelt, gefleckt oder angelaufen.
k
Ri
m 3. Helft
109 Dr. Fr. ©. Roewer: Die Familien
17 Arten
Gebirge Mittel- und Süd-Europas.
(Palpenpatella apical - außen mit einer
spitzen Apophyser Ja. „eur 2.
1. Palpenpatella apical - außen ohne
(.. :solcheuApophyse un 222,0... 3.
I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
Reihe aus 3 großen, schlanken Dor-
nens(Westalpen) . , .. 0.2202 7. 1. dentipalpis (3)
. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
en Längsreihe aus 8
kleinen, spitzen Zähnchen (Bosn.) 3. I. bosniea (d)
I.—V. dorsales Abdominalsegment in
ein Scutum verwachsen . ...... 8.
1.—V. dorsales Abdominalsegment frei,
nicht in ein Scutum verwachsen 4.
Glied der Cheliceren dorsal ganz
glatt (Osten Mittel- und Süd-Eur.) 1. I, helwigii (&)
. Glied der Cheliceren dorsal bedornt
oder Dehöckertr m nr 0... 0 d.
Glied der Cheliceren dorsal völlig
regellos und reichlich und dicht mit
spitzen Zähnchen bestreut (Osten-,
Mittel- u. Südeuropas) . . . . 1. I. helwigü (9)
I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
regelmäßigen Reihe aus Körnchen
oder”Zaunchen besezt Yun. = 6.
I
|
L
(
|
j
i
j
Glied der Cheliceren dorsal mit einer
3.
4,
9.
regelmäßigen Reihe aus 4 klei-
nen, stumpfen Körnchen (Corfv) 4. I. eoreyraea ({)
I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
regelmäßigen Reihe aus 3 oder 4
schlanken, spitzen Dornen . .. . 7.
I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
Reihe aus 4 Dornen (Corfu) . . 4. I, coreyraea (9)
")I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
Reihe aus 3 Dornen (Pyrenäen) 12. I. nodifera (9)
I. Glied der Cheliceren dorsal ganz
glatt. 32. Sale aan .
„I. Glied der Cheliceren dorsal lang be-
dornt oder stumpf behöckert oder
bekörnelt, nicht ganz glatt .. .10.
Basalstiel des II. Gliedes der Cheliceren
spitz bezähnelt (Pyrenäen) . . 10. I.dispar (S)
.ı Basalstiel des II. Gliedes der Cheliceren
ganz glatt, höchstens gerunzelt (Spa-
nei 1. 0 ne SU 17. I. pectiginosa (S$)
Er;
u unen
|
f
I. Glied der Cheliceren dorsal nur
stumpf behöckert oder bekörnelt . . 11.
En
Ä ol, Glied der Cheliceren dorsal mit einer
Reihe aus 3—8 schlanken Dornen 12.
I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
vollständigen Längsreihe von Körn-
Rechen (Pyrenäen)! . . .. . . 11. I. pyrenaea (5)
I. Glied der Cheliceren dorsal nur im
basalen Drittel mit unregelmäßig
verstreuten, groben Körnchen (Bis-
en DR TAN 14. I. superba (2)
I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
Längsreihe aus 8 schlanken Dornen
Ss Aa Te a 3. I. bosnica (?)
I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
Reihe aus 3—5 Dormen . . .. . 13.
I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer _
Reihe aus 5 (3 großen apicalen und
2 kleinen basalen) Dornen (FRAnEs
Beertalien) . 37 2... , 9. I. luteipes (3)
Hi. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
Reihe aus 3—4 Dornen . .... 14.
I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
Reihe aus 3 Domen :;. 0... 19.
*|I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer
ehe aus A Dornen... xl .10% 15.
glatt und nicht bezähnelt (Span.) 16. I. robusta (9)
5%Basalstiel des II. Gliedes der Cheli-
.
ceren stumpf oder spitz bezäh-
N en Sala ee ite 16.
=: des II. Gliedes der Cheliceren
I. Glied der Cheliceren nur basal-
außen mit einem dicken Kegel-
a eh Thron ed acgemin indie 17.
I. Glied der Cheliceren basal-innen und
-außen mit je einem dicken Kegel-
Beseskuselhöcker ı .. s |. 10 J0.J0. « 18.
II. Thoracalsegment mit einer Quer-
reihe aus 4 Körnchen; II. Glied der
Cheliceren bekörnelt (Pyrenäen) 12. I. nodifera ($)
Il. Thora .alsegment mit einer Ouer-
reihe aus 10—12 Körnchen; Il. Glied
der Cheliceren außer seinem be-
zähnelten Basalstiel glatt (Pyre-
Sad ae A 11. I. pyrenaea ($)
MH der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.
3
1023
Heft
104 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
Il. Thoracalsegment mit einer Ouer-
reihe aus 6 Körnchen (Carpathen,
Tatra, Siebenbürgen)... . . 2.]I. manicata (49)
II. Thoracalsegment mit einer Ouer-
reihe aus 4 Körnchen (Schweizer
Alpen, Toby er... 0... 5. Iecars
Glied der Cheliceren basal sowohl
innen wie außen ohne einen großen
Höcker oder Fortsatz (Pyrenäen) 13. I. Iucantei (9)
Glied der Cheliceren basal innen oder
beiderseits mit einem dicken Höcker
Baer Hatlsatz , 4... 20.
I.
T,
. Glied der Cheliceren basal-innen und
-außen mit je einem großen Höcker
oder Fortsatz (Calabrien) ... 5.JI. adamii (9)
. Glied der Cheliceren basal-außen mit,
basal-innen ohne einen dicken Höcker
oder: ‚Bortsatz FR 3% 21.
II. Thoracalsegment mit einer Quer-
reihe aus 6—8 Körnchen; Scutum
und freie Segmente, des Abdomens
mit je einer wenig regelmäßigen
Körnchenquerreihe (Pyrenäen) 10. I. dispar (9)
II. Thoracalsegment mit einer Ouer-
reihe aus 10—12 Körnchen; Scutum
und freie Segmente des Abdomens
ohne Körnchenquerreihen, gleich-
mäßig chagriniert (Biscaya). . 15. I. madalenae (9)
I
I
|
.
|
n
|
1. I. helwigii (Panzer)!).
1794 Phalangium h. Panzer, Faun. Ins. Germ. v. 13, p. 18. — 1798
Opilio h. Herbst, Natursyst. ungefl. Ins. v. 2, p. 16, A. 1. F. 4. — 1834 Pha-
langium h. Hahn in: Hahn (Koch) Arach. v. 2, p. 5, F. 96. — 1839 I. kollari
(pull.) C. L. Koch, Uebers. Arach. v. 2, p. 24. — 1841 I. h. C. L. Koch in:
Hahn (Koch) Arach. v. 8, p. 17, F. 603. — 1841 7. kollari (pull.) ©. L. Koch
in: Hahn (Koch) Arach. v. 8, p. 19, F. 604. — 1869 I. h. L.: Koch in: Z. Ferd.
Tirol s. 3, v. 14, p. 164 (ohne Diagn.). — 1876 I. kolları Thorell in: Ann.
Mus. Genova v. 8. p. 467.
L. des Körpers 5 (8); 7,5 (2); des I. Gliedes der Cheliceren 5,
des II. Gliedes 6,5; der Palpen 11,5; des I. Beines 24; II. 37;
198721; IV. 27 mm.
*) Die Koch’schen Exemplare aus Wien sind (wie wahrscheinlich auch
Hahns Exemplar — vergl. dessen Fig.!) sämtlich %2; in dem mir reichlich
vorliegenden Material vieler Fundstellen finden sich außer 9, auf die Kochs
Diagnose durchaus zutrifft und die auch mit dessen Typen übereinstimmen,
auch d, die wie das Q auch kein Abdominalscutum haben. Die Exemplare
von Kochs I. kollari sind junge Tiere mit daher viel blasserer Chitinfarbe;
ganz gleiche junge Tiere finden sich reichlich neben erwachsenen $ und 9
in dem mir vorliegenden reichlichen Material.
ee a
2.
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 105
Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli-
ceren ausgebuchtet und aufgewulstet, dahinter median bis vor den
Augenhügel ein dreieckiger vertiefter Eindruck. — Augenhügel
über doppelt so breit wie lang, median sehr breit und tief längs-
gefurcht, unbewehrt und glatt. — II. Thoracalsegment mit einer
Querreihe aus 8—10 Körnchen, deren mittleres Paar größer und
spitz ist. — 1.—V. dorsales Abdominalsegment voneinander ge-
trennt, frei, kein Scutum bildend und wie die übrigen Abdominal-
segmente mit je einer ungleichmäßigen Querreihe grober Körn-
chen besetzt. — Coxen der Beine sämtlich dicht mit spitzen-
b
Fig. 1 Ischyropsalis helwigii Panzer. a) Körper dorsal; b) Zange der Cheli-
cere von vorn; c) Chelicere des $ und d) des 9.
borstigen groben Körnchen bestreut, die auf der Fläche der I. Coxa
besonders grob sind. — Cheliceren mächtig, entwickelt; I. Glied
basal-außen mit einem dicken, spitzen Kugelhöcker, basal-innen
mit einem dicken, rundlichen Kugelhöcker, schlank, weniggekrümmt,
apical nicht knieartig verdickt, beim $ völlig glatt glänzend, weder
bekörnelt noch bezähnelt, beim 2 dorsal, lateral und ventral regellos
dicht mit groben, spitzenborstigen Zähnen der ganzen Länge nach
bestreut; II. Glied mit schlankem Stiel, sonst schlank-oval, beim
g völlig glatt, beim 9 glatt bis auf den rings bezähnelten Stiel und
die bekörnelte basale Frontal- und Innenfläche. — Palpen lang
"und dünn, nur behaart. — Beine mäßig lang; Femora gegen die
Spitze hin mäßig verdickt; alle Glieder behaart.
Süddeutschland (Franken), Österreich (Alpen, Krain, Dal-
matien), Ungarn (Tatra, Siebenbürgen), Bosnien. — d und 2 —
in feuchten Wäldern unter modernder Rinde, an Baumstümpfen.
— (außer Type Koch’s [inkl. kollari] aus dem Mus. Wien viele $
und Q gesehen!).
2. I. manicata L. Koch.
1869 I. m. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol. s. 3, v. 14, p. 164 (ohne. Diagn.). —
1904 I. m. Kulezynski in: Ann. Mus. Hungari v. 2, p. 78, A. 9, F.5 u. 6.
L. des Körpers 5,5 (&), 7 (9); des I. Gliedes der Cheliceren 4,
des II. Gliedes 5; der Palpen 9 mm.
3. Heft
106 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
Cephalothorax am Vorderrande über der Einlenkung derCheli-
ceren in zwei Bögen mit wulstigem Rande gewölbt, dahinter bis
zum Augenhügel mit einem medianen, dreieckigen, vertieften Ein-
druck. — Augenhügel etwa doppelt so breit wie lang, median breit
und tief längsgefurcht uAd gänzlich unbewehrt. — II. Thoracal-
segment mit einer mittleren Querreihe aus 6 feinen, stumpfen
Körnchen, deren medianes Paar spitz und am größten ist. —
I.—V. dorsales Abdominalsegment beim { und 2 in ein einheitliches
Scutum fest verwachsen, das nur von vier schwachen OQuer-
furchen durchzogen wird, abwechselnd mit fünf ungleichen Quer-
reihen stumpfer Körnchen. Abdominalscutum außerdem wie die
freien Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens äußerst fein
chagriniert. — Coxen der Beine sämtlich dicht mit spitzenborstigen,
Fig. 2. Ischyropsalis manicata L. Koch. Cheliceren a) des g von außen,
b) des 2 von außen, c) des $ von innen, d) des 2 von innen.
groben Körnchen bestreut, die auf der Fläche der I. Coxa besonders
rob sind. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied kürzer,
II. Glied so lang wie der Körper des $; I. Glied basal-außen mit
einem dicken, zugespitzten Kegelhöcker und basal-innen mit
einem stumpfen, dicken Kugelhöcker; I. Glied schon basal dick
aufgewölbt, gleichmäßig gekrümmt; II. Glied beim & und 2 mit
schlanken, rings fein bekörneltem Stiel, sonst gänzlich glatt glän-
zend; bewegliche und unbewegliche Zange in der basalen Hälfte
an der Schneide mit 4—5 groben Zähnen, dann folgt eine Aus-
buchtung, die äußerst fein und regelmäßig kurz behaart ist, dann
folgt der glatte, schlanke Endhaken. Beim & das I. Glied der Cheli-
ceren dorsal mit einer Längsreihe aus 4 vorgekrümmten spitzen
Dornen, lateral-innen mit kleinen Körnchen regellos bestreut,
lateral-außen mit einer fast regelmäßigen Reihe kleiner Körnchen,
ventral-außen und -innen mit je einer Längsreihe aus 5 spitzen,
schlanken Dörnchen; außerdem apical-innen mit kurzer wulstiger
Apophyse, die dicht fein behaart ist. Beim 9 das I. Glied der Cheli-
ceren dorsal mit einer Längsreihe aus 4 schlanken Dornen, deren
apical-letzter besonders groß ist, lateral-innen und -außen dicht
regellos spitz bekörnelt und ventral-innen und -außen mif je einer |
Längsreihe aus 5 spitzen, schlanken Dörnchen. — Palpen lang!
und dünn, nur behaart. — Beine mäßig lang; Femora gegen die |
Spitze hin mäßig verdickt und leicht nach einer Seite gekrümmt. |
#7
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 107
Färbung des Körpers in seinen weichhäutigen Teilen blaßgelb,
in seinen harten Chitinteilen dunkel pechbraun bis schwarz (bei
jungen Tieren rost- bis blaßgelb); Palpen und Beine schwarzbraun,
an den Gelenken meist blasser angelaufen.
Siebenbürgen (Koch), Tatra, Bosnien — viele Exempl. —
(Type Kochs im Mus. Wien nicht mehr vorhanden!).
Das von Kulczynski 1904 erwähnte junge Tier aus dem Mus.
Wien habe ich gesehen; es stimmt mit den jungen Tieren meines
Materials überein. Von /. helwigii, die das gleiche Verbreitungs-
gebiet hat, unterscheidet sich diese Form durch das Vorhandensein
eines Dorsalscutums und in der Bewehrung und Form der Cheli-
ceren.
3. I. bosniea nov. spec.
Q — L. des Körpers 6; L. des I. Gliedes der Cheliceren 6,5;
des II. Gliedes 7; der Palpen 11,5 mm. L. des I. Beines 22; II. 34;
III. 19; IV. 26 mm.
& — L. des Körpers 5; L. des I. Gliedes der Cheliceren 4;
des II. Gliedes 5; der Palpen 9 mm. L. des I. Beines 15; II. 22;
III. 14; IV. 24 mm.
]F
d
c
b
Fig. 3. Ischyropsalis bosnica n. sp. a) Chelicere von außen des $ und b) des
2; ce) Zange der Chelicere von vorn; d) Femurspitze und Patella der Palpen
von oben gesehen.
a
Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli-
ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, aber ohne dreieckigen Median-
"Eindruck. — Augenhügel doppelt so breit wie lang, median tief
und breit längsgefurcht, unbewehrt und glatt. — II. Thoracal-
segment mit einer mittleren Querreihe aus 6—10 stumpfen Körn-
chen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — I.—V. dorsales
Abdominalsegment beim $ und ® in ein Scutum verwachsen;
dieses sowie die freien dorsalen Abdominalsegmente sehr fein
chagriniert, aber ohne Spuren größerer Körnchen und Höckerchen.
— Coxen der Beine mit groben, spitzenborstigen Höckerchen be-
streut, die auf der I. Coxa besonders kräftig und zahlreich sind. —
3, Heft
108 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien
Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem
großen spitzen Kegelhöcker und basal-innen mit einem stumpfen
dicken Kugelhöcker; die Bewehrung des I. und II. Gliedes beim
g und 2 die gleiche, aber beim 9 kräftiger als beim Sg, und zwar:
dorsal mit einer gleichmäßigen Längsreihe aus 8 schlanken, nach
vorn gekrümmten Dornen, lateral-innen mit 2 parallelen Längs-
reihen aus je 6—8 stumpfen, kleinen Körnchen, lateral-außen mit
2 parallelen Längsreihen aus je 8—10 stumpfen kleinen Körnchen;
ventral-außen und -innen mit je einer gleichmäßigen Längsreihe
aus 7 großen, schlanken Dornen; II. Glied längs-oval, mit dünnem,
gekrümmten Basalstiel, der beim 2 etwas stärker rings bezähnelt
ist als beim d und von dem aus die frontal-innere Fläche des II.
Gliedes mit winzigen Körnchen beim 2 stärker bestreut ist als
beim &; beide Zangen an der Schneide basal mit nur 4 großen
Zähnen, dann folgt eine fein gelb behaarte Ausbuchtung, dann
erst der stark gekrümmte, glatte Endhaken. — Palpen lang und
dünn, fein behaart; Femur apical-außen mit einer stumpf-bucke-
ligen Apophyse; Patella apical-außen mit einer schlanken, spitzen,
nach vorn unten gekrümmten Apophyse. — Beine kräftig, lang
und dünn; überall fein, aber spärlich behaart.
Bosnien (genaue Loc.?) — viele d + @ — (Type in meiner
Sammlung).
4. I. eoreyraea nov. spec.
& — L. des Körpers 5; des I. Gliedes der Cheliceren 5; des
II, Gliedes 6,5; der Palpen 12,5 mm. L. des I. Beines 25; IH: 40;
1112955 IV, 30, mn:
2 — L. des Körpers 7,5; des I. Gliedes der Cheliceren 4;
des II. Gliedes 5; der Palpen 10 mm. L. des I. Beines 20; II. 33,5;
If. 19; IV. 26 mm.
Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli-
ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, median mit einem dreieckigen, 4
vertieften Eindruck. — Augenhügel doppelt so breit wie lang,
2 x b
Fig. 5. Ischyropsalis corcyraea n. sp. a) Chelicere von aussen des $ und
i b) des
median tief und breit längsgefurcht, unbewehrt und glatt. —
II. Thoracalsegment mit einer mittleren Querreihe aus 8—10
|
|
'
j
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 109
stumpfen Körnchen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. —
T.—V. dorsales Abdominalsegment frei, durch weiche Gelenk-
häute wie die übrigen getrennt und nicht in ein Scutum verwachsen;
alle dorsalen Abdominalsegmente mit sehr unregelmäßigen Quer-
reihen ungleicher grober Körnchen bestreut. — Coxen der Beine
mit spitzenborstigen Körnchen bestreut, welche auf der I. Coxa
gröber und dichter stehen. — Cheliceren mächtig entwickelt;
I. Glied basal-außen mit 1 großen, spitzen Kegelhöcker und basal-
innen mit 1 dicken, stumpfen Kugelhöcker, basal am dünnsten,
von hier aus zur Spitze etwas nach unten gekrümmt und gleich-
mäßig an Dicke zunehmend, apical nicht dick abgesetzt, hier aber
dorsal mit einem stumpfen, kleinen Hakenfortsatz, beim dorsal
mit 4 kleinen stumpfen Höckerchen im mittleren Drittel, lateral-
außen winzig bekörnelt, ventral-innen mit einer Reihe aus 9
kleineren Körnchen und ventral-außen mit einer Reihe aus nur
4 solcher kleinen Körnchen, beim ® dorsal im mittleren Drittel
mit einer Reihe aus 4 schlanken, spitzen, nach vorn gekrümmten
Dornen, lateral-innen und außen winzig und spärlich bekörnelt,
ventral-innen mit einer Reihe aus 9 kleineren, spitzen Zähn-
chen, ventral-außen ım mittleren Drittel mit einer Reihe aus
6 langen, etwas rückgekrümmten Dornen, von denen nur
der 2. und 4. kleiner sind; II. Glied längs-oval, mit dünnem,
rings bezähneltem Stiel, von dem aus die Fläche des
II. Gliedes frontal und innen in der basalen Hälfte beim 2 stärker
als beim © fein und verstreut bekörnelt ist; Zangen an der Schneide
basal mit je 5 Zähnen, dann folgt eine fein behaarte Ausbuchtung,
dann erst der schlanke, glatte Endhaken. — Palpen lang und dünn,
nur behaart; alle Glieder normal gebaut. — Beine lang und dünn,
spärlich und fein behaart.
Korfu — (2 & + 12) — (Type in meiner Sammlung).
5. I. adamii Canestrini.
1873 I. a. Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 2, p. 50. — 1875
I. a. Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 4, p. 3.
L. des Körpers 7 (9); der Cheliceren 8 mm; II. Bein 17 mm.
Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli-
ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, median mit einem dreieckigen,
‚vertieften Eindruck. — Augenhügel doppelt so breit wıe lang,
median tief und breit längsgefurcht, unbewehrt und gla:it. —
II. Thoracalsegment mit einer mittleren QOuerreihe aus 10—12
stumpfen Körnchen, aus denen kein mittleres Paar besonders
hervortritt. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum
verwachsen, fein chagriniert, wie auch die freien dorsalen Abdo-
minalsegmente und mit wenig regelmäßigen Querreihen stumpfer,
ungleicher Körnchen besetzt. — Coxen der Beine bekörnelt, be-
_ sonders die I. Coxa. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied
basal-außen mit einem zugespitzten, großen Kegelhöcker und basal-
innen mit einem dicken, stumpfen Kugelhöcker, basal verengt,
3. Heft
110 | Dr. ©. Fr. Roewer: Die Familien
von hier der Spitze zu stark verdickt und nach unten gebogen;
I. Glied dorsal mit einer Reihe aus 3 großen, schlanken, nach
vorn gebogenen Dornen, lateral-außen und -innen mit kleinen
Körnchen ach! und regellos bestreut, ventral-innen und außen
| mit je einer Reihe aus 4 schlanken,
er spitzen Zähnen, apical-innen mit
einer kleinen, vorspringenden Kuppe;
II. Glied längs--oval, gänzlich glatt-
glänzend bis auf den dünnen, ge-
25 FE krümmten, fein bezähnelten Stiel;
Zangen“an der Schneide basal mit
IN je 6 Zähnen, dann folgt eine fein be-
__ haarte Ausbuchtung, dann erst der
schlanke, ganz glatte, gekrümmte
Fig. 5. Ischyropsalis adamii Cane- Endhaken. — Palpen lang : und
strini. Chelicere des ? von außen. dünn, nur behaart; Femur basal-
ventral mit einem kleinen, behaarten Höcker. — Beine‘ lang
und dünn, nur behaart.
Italien: Golf von Squillace (1 Expl., [wahrscheinlich 9] (Type);
Cavanna (12 Expl., wahrscheinlich 9). Italien: Aspromonte (1 2
im Mus. Wien) — (Eyps Canestrini’s nicht gesehen — 1 Q aus
Mus. Wien — gesehen!).
6. I. herbstii C. L. Kocht).
1848 I. h. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach: v. 16, p. 68, F. 1545. —
1869 I. h. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 164. — 1872 I. h. Cane-
strini in: Ann. Mus. Genova v. 2,'p. 7. (Chelicere).
($oder 2?) L. des Körpers 6; des I. Gliedes der Cheliceren 4,2;
des II. Gliedes 6,5; des Palpus 8; des I. Femur bis Metatarsus 9,7;
des IV. Femur bis Metatarsus 12 mm.
Stirnrand des Cephalothorax und II. Thoracalsegment? —
Augenhügel breiter als lang, mit tiefer Längsfurche.- — Abdominal-
scutum aus dem I.—V. Abdominalsegment
vorhanden. — Coxen der Beine fein bekör-
nelt. — Cheliceren: I. Glied dorsal mit 3
apicalwärts nach vorn gerichteten Dornen,
ventral mit 2 Reihen von etwas kleineren
Dornen; II. Glied nur wenig dicker als das
I., an’ seinem Stiel mit spitzen Körnchen
Fig. 6. besetzt, die sich an der Innenfläche „bis
Ischyropsalis herbstii zur Hälfte des Gliedes ausdehnen.'?
nr er Enehsere nach Palpen? — Beine: Trochantere fein m
m körnelt; die übrigen Glieder nur behaart. |
Färbung des Körpers, abgesehen von den blassen, weichhäuti- "
gen Teilen, braunschwarz; Cheliceren glänzend-schwarz; Palpen |
an den Endgliedern blasser braun; Beine schwarzbraun.
*) Der lückenhaften Diagnose wegen konnte diese Art in den Schlüssel
nicht aufgenommen werden.
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 111
Alpenländer (Laibach, Como) — (Type verloren ?).
Der nicht ausreichenden Diagnosen Kochs und Canestrinis
wegen muß diese Art zu den zweifelhaften gerechnet werden und
kann daher auch im Schlüssel keinen Platz finden.
7. I. dentipalpis Canestrini.
1872 I. d. Canestrini in: Ann. Mus. Genova v. 2, p. 9. — 1879 I. d.
Simon, Arach. France v. 7, p. 275.
L. des Körpers 5,5 ($); des I. Gliedes der Cheliceren 3,5,
des II. Gliedes 4,5; der Palpen 8 mm. L. des I. Beines 17,5; II. 35;
"Ir 15.2:.1V. 20 mm.
ö& — Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der
Cheliceren tief ausgebuchtet, aber dahinter median ohne drei-
eckigen, vertieften Eindruck. — Augenhügel mehr als doppelt so
breit wie lang, ohne mediane Längsfurche, unbewehrt aber gleich-
mäßig rauh. — II. Thoracalsegment mit einer mittleren Ouerreihe
aus 6 deutlichen Körnchen, deren mittleres Paar länger und spitz
ist. — 1.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwach-
sen, dieses wie die freien Dorsal- und Ventralsegmente des Ab-
domens gleichmäßig rauh, aber ohne größere Körnchen, wie auch
die nur (besonders I. und 11.) fein behaarten Coxen. — Cheliceren
mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem etwas nach
vorn geneigten Kegelhöcker; I. Glied dick, zylindrisch, basal all-
mählig eingeschnürt, apical plötzlich dorsal in einem sehr dicken,
gerundeten, glatten aber fein beborsteten Vorsprung erweitert (der
dem ® wahrscheinlich fehlen wird — vergl. andere 9), dorsal mit
einer Reihe aus 3 großen,. einander fast gleichen und gleich weit
voneinander stehenden Dornen, ventral-außen mit einer Reihe
aus 7 ungleichen Zähnchen, deren 1., 4. und 7. viel kleiner sind als
die übrigen, deren 3. und 5. dagegen länger sind, ventral-innen mit
einer Reihe aus 9 kleineren und ungleichen Zähnchen; andere
Zähnchen außerdem lateral-innen und ventral-basal verstreut;
II. Glied längs-oval, mit rings bekörnelten, schlanken Stiel, von
dem aus die Körnchen sich lateral-innen über die halbe Glied-
länge erstrecken. — Palpen lang und dünn, fein behaart; Femur
basal mit einem kleinen, ventralen Höcker; Patella leicht ge-
krümmt, apical-dorsal-außen mit einer dünnen, geraden Apo-
physe. — Beine lang und dünn, nicht bezähnelt und bekörnelt,
nur fein behaart.
Penninische Alpen (Gressoney, Saint- Jean) — nur & bekannt —
(Type im Mus. Genua — nicht gesehen!).
| 8. I. earli Lessert.
1905. I. c. Lessert in: Rev. Suisse Zool. v. 13, p. 658 (nebst Textfig.).
@ — L. des Körpers 6,2; des I. Gliedes der Cheliceren 93,5;
des II. Gliedes 4,5 mm.
Stirnrand des Cephalothorax median vor dem Augenhügel
, mit 2 nach vorn konvergierenden Furchen. — Augenhügel doppelt
3. Heft
112 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
so breit wie lang, median schwach eingesenkt, glatt und glänzend.
— II. Thoracalsegment mit einer mittleren Querreihe aus 4 Körn-
chen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — I.—V. dorsales
Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen; dieses fein punk-
tiert, aber ohne Höcker und ohne Körnchen. — Cheliceren mächtig
entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem kräftigen, spitzen Kegel-
höcker und basal-innen mit einem
dicken, stumpfen Kugelhöcker,
basal verengt, apical etwas nach
unten gebogen, dorsal mit einer
Längsreihe aus 4 ungleich großen,
nach vorn gekrümmten Dornen,
Ä lateral mit. einer Anzahl wm.
Fig. 7. Ischyropsalis carli Lessert. gleicher, kleinerer Körnchen, ven-
Chelicere und Cephalothorax des ? tral mit 2 Längsreihen ungleich
nach Lessert cop. großer, kräftiger, spitzer Zähnchen;
II. Glied gestreckt, eiförmig, glatt bis auf den fein behöckerten,
dünnen Stiel; unbewegliche Zange an der Schneide basal mit 9
ungleichen, stumpfen Zähnchen, dann felgt eine fein gelb behaarte
Ausbuchtung, dann der schlanke, glatte Endhaken; bewegliche
Zange an der Schneide basal mit 6 'stumpfen Zähnchen, im übrigen
wie die unbewegliche Zange. — Palpen lang und dünn, fein behaart.
— Beine relaiiv: kurz, behaart.
Schweiz (Inn-Tal: Schuls-Fetan; Rhein-Tal: Chur-Passugg) —
1 erwachs. + 1 jung. Expl. (9) — (Type wahrscheinlich in Genf —
nicht gesehen!). | \
9. I. luteipes Simon.
1866 Lhermia spinipes Lucas in: Bull. Soc. ent. France s. 4, v. 6,
p. XLIV. (nom. nud.). — 1872 I. I. u. Lermia spinipes Simon in: Ann. $oe.
ent. France =. 5, v. 2, p. 484, t. 16, F. 2. — 1879 1.1. Simon, Arach. 7
France v. 7, p. 268, t. 23, F. 12 u. t. 24, F. 2 (Chelic.). — 1902 I. l. Vire
in: Bull. Mus. Paris v. 8, p. 606. — 1911 1. I. Simon in: Arch, Zool. exper.
s. 5, v. 9, p. 203.
' LE. des Körpers 5,5 (4), 6 (2) mm; der Cheliceren 9, der Palpen
8,9 mm; L. des I: Beines 18; 1l 235: 11-252 W237 am: ee
Stirnrand des Cephalothorax gleichmäßig rauh, ein wenig‘
niedergedrückt, doch ohne Medianeindruck. — Augenhügel dop-
pelt so breit wie lang, tief längs-gefurcht, glatt |
Een — II. Theracalsegment mit 3 media |
mit spitzenborstigen gröberen Körnchen über-
3 streut; II. Coxa mit kleineren solcher Körn-'
Fig. 8. Ischyropsalis t
a: ee Glied so lang wie der Cephalothorax — der
Simon cop. Hälfte des Abdominalscutums, dick, zylindrisch,
einigen groben Körnchen (nicht in 'Querreihen) in
überstreut. — Coxen der Beine rauh; J. Coxa!
chen. — Cheliceren mächtig entwickelt; I.)
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 113
nur basal etwas eingeschnürt und hier nur basal-außen mit
einem geraden Kegelhöcker, dorsal mit einer Längsreihe aus
3 großen, schlanken, gleich weit voneinander stehenden Dornen,
vor denen basal 2 viel kleinere stehen, lateral-ınnen und
außen mit je einer wenig regelmäßigen Reihe viel kleinerer
Körnchen, ventral mit 2 Reihen aus größeren Dörnchen, deren
äußere Reihe das Enddrittel des Gliedes nicht überschreitet; beim
d außerdem dorsal-apical-innen mit dickem, rundlichen, kurzen
Apophysenvorsprung, der fein bürstig behaart ist. II. Glied der
Cheliceren länger als das I. Glied, oval-verlängert, ganz glatt
außer dem dünnen Stiel, der mit etwa 10 feinen Zähnchen besetzt
ist, die beim & alle gleich 'groß sind, aus denen beim 2 aber ein
medianes, größeres hervortritt; unbewegliche Zange an der Schneide
basal mit etwa 7 größeren außer 2 kleineren basalen Zähnchen. —
Palpen dünn und behaart; Femur mit stumpfen ventralen Basal-
höcker. — Beine mäßig lang, dünn, nur fein behaart.
Süd-Frankreich (Cantal, Ariege: in Höhlen), Pyrenäen (in
Höhlen), Anvergne (unter feuchtem Moos und Steinen) — Cala-
brien (Los.?) — $ und 2 (Iype in Simons Sammlung — nicht
gesehen!).
10. I. dispar Simon.
1872 I. d. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 227, t. 12,
F. 11 u. 12. — 1879 I. d. Simon, Arach. France v. 7, p. 274.
Bades Körpers i5,7.; dei; Chelieeren 14; 1. Bein 19;:1. 34;
BI 19,7;. IV. 25 mm.
Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli-
ceren etwas emporgewölbt und ausgebuchtet, dahinter mit einem
vertieiten, dreieckigen Medianeindruck. — Augenhügel etwas vor
Fig. 9. Ischyropsalis dispar Simon. &) Seitenansicht (ohne Palp. u. Beine)
des & und b) des 2? — nach Simon cop.
der Mitte der Cephalothorax gelegen, median breit und tief längs-
gefurcht, ganz glatt. — II. Thoracalsegment mit einer Ouerreihe
aus 6—8 kleinen Körnchen, deren medianes Paar etwas größer und
besonders spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment beim
g und @ in ein Scutum verwachsen; dieses fein chagriniert und
jede der 5 Areae sowie auch die folgenden freien Dorsalsegmente
des Abdomens mit je einer Querreihe grober Körnchen, die dem
Hinterende des Körpers zuan Deutlichkeitabnehmen; die Analplatte
läuft in eine ‚scharfe Endspitze aus. — Coxen der Beine fein cha-
Archiv für Naturgeschichte |
1914. A. 3, 8 3. Lieli
114 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien
griniert, mit kleinen spitzenhaarigen Körnchen, besonders auf der
1. Coxa, überstreut. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied
so lang wie der ganze Körper, basal-außen mit einem spitzen,
vorspringenden Kegelhöcker, beim & von der Basis allmählich |
zur Spitze erweitert, ganz glatt und nicht bedornt, an der Spitze
dorsal plötzlich in einem dicken, knieartig convexen, hinten senk-
recht abfallenden, ebenen. fast viereckigen, fein behaarten Höcker
erweitert, sonst ohne vorspringende Seitenwinkel; beim 2 dorsal
mit einer Medianreihe aus 3 (der eine nahe der Basis) schlanken
Dornen, lateral-außen mit einer Reihe aus 6 (deren apicale sehr
klein sind) Zähnchen und lateral-innen mit einer Reihe aus nur
3 Zähnchen, ventral mit 2 Reihen, deren innere aus 6 über die ganze
Gliedlänge verteilten und deren äußere aus 4 nicht das Enddrittel
des Gliedes erreichenden Zähnchen besteht. II. Glied länger als
das I. Glied, oval-verlängert, schlank, ganz glatt, nur der dünne
Basalstiel ist fein bezähnelt; diese Zähnchen beim 2 an der Innen-
seite etwas stärker als beim d; beim 9 ist außerdem die Innen-
fläche des II. Gliedes in der basalen Hälfte spärlich mit Körnchen
bestreut; Zangen an der Schneide mit 3 kleinen und 4 größeren
Kegelzähnchen. — Palpen lang und dünn, nur behaart. — Beine
sehr lang und dünn, fein chagriniert und mit Härchen mehr oder
minder dicht besetzt.
Pyrenäen (Biscaya: Höhle von Albia und Embajada bei
Orduna) — ($ +9) — (Typein Simons Sammlung — nicht gesehen!).
11. I. pyrenaea Simon.
1872 I. helwigii var. p. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2,
p- 483. — 1875 I. p. Simon in: J. Zool. v. 4, p. 19 (sep.). — 1879 I.’p. Simon,
Arach. France v.:7, p. 272, t. 21, F. 13 u.514; t. 24, F. 1 u. la. — 1911
I. p. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 203. — 1913 I. p. Simon in:
Arch. Zool. expör. v. 52,'p. 383.
L. des Körpers 6,2 (&), 7,5 (2) mm.
Stirnrand des Cephalothorax fein gerieselt, niedergedrückt %
und mit einem medianen, dreieckigen, vertieften Eindruck. —
Augenhügel mehr als doppelt so breit wie lang, median tief und sehr
Fig. 10. Ischyropsalis pyrenaea Simon. &) Cephalothorax dorsal; b) Mund
(Labrum) von vorn; c) Chelicere des $ und d) des 2 — nach Simon cop.
breit längsgefurcht, unbewehrt und glatt. — 11. Thoracalsegment
mit einer mittleren Ouerreihe aus 10—12 kleinen .Körnchen, deren
medianes Paar länger und spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominal-
segment in ein Scutum verwachsen; dieses fein und nur verstreut
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 115
rauh, mit Querreihen aus kleinen, niedrigen, rundlichen, ungleich-
mäßig-gestellten Körnchen. — Coxen der Beine fein rauh; besonders
die I. Coxa mit kleinen, Spitzenbörstchen-tragenden Körnchen be-
streut. — Cheliceren beim & so lang wie Cephalothorax + Ab-
dominalscutum, beim @ kürzer; I. Glied basal-außen mit einem
spitzen, vorspringenden Kegelhöcker, nur an der Basis verengt,
beimdg apicalstumpf-konisch undhier mit einem außen-vorgewölbten
Höcker und einem gleichen, aber bürstig-behaarten inneren, sonst
weder behöckert noch bedornt und nur dorsal mit einer Längs-
reihe ungleichmäßiger, schwacher Körnchen, beim 9 dagegen
dorsal mit einer Längsreihe aus 4 ziemlich langen Dörnchen, die
das Enddrittel des Gliedes aber nicht erreicht, und lateral-außen
mit einer Reihe 5—6 viel kleinere Zähnchen, deren 3 basale eng
stehen und fast so groß sind wie die dorsalen Dörnchen, deren
übrige aber klein sind und verstreut stehen; lateral-innen mit
einer ähnlichen, kleineren Zähnchenlängsreihe; ventral-innen mit
einer Reihe aus 7 ziemlich langen, das Enddrittel des Gliedes nicht
erreichenden Zähnchen und ventral-außen mit einer ähnlichen
Längsreihe aus 6 ziemlich großen, fast gleich weit voneinander ent-
fernten Zähnchen; II. Glied länger als das I. Glied und länger
als der ganze Körper beim $, beim d und 9 ganz glatt bis auf den
gerunzelten,' wenig bekörnelten Stiel; bewegliche Zange an der
Schneide mit 7 Kegelzähnchen, deren erste beiden klein, die fol-
genden größer sind. — Palpen lang und dünn, nur fein behaart.
— Beine lang und dünn, fein gerieselt und fein behaart.
Pyrenäen und Süd-Frankreich (Ariege, Obere Garonne,
Grotte de Betharram und ‚‚Grottes des Eaux chauds‘‘); $, 9; das
Tier ist häufig und findet sich in den tiefsten Teilen der Höhlen.
— (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!).
12. I. nodifera Simon.
1879 I. n. Simon, Arach. France v. 7, p. 270, t. 24, F. 4. — 1879
I. sharpi Simon in: Ann. Soc. ent. France (Bull.) s. 5 v. 9, p. CXXDX. —
1881 I. n. = sharpi Simon in: An. Soc. Espaf. v. 10, p. 128,
L. des Körpers 5 (8); 5,7 (@) mm.
Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli-
ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, median in einem dreieckigen
Eindruck vertieft. — Augenhügel wenigstens doppelt so breit wie
lang, median tief längsgefurcht, unbewehrt und glatt-glänzend. —
- II. Thoracalsegment mit einer mittleren Querreihe aus 4 kleinen
Körnchen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — 1.—V.
dorsales Abdominalsegment beim & in ein Scutum verwachsen,
beim @ dagegen wie die übrigen frei; jedes dorsale Abdominal-
segment trägt ein Ouerband ungleichmäßig gestellter, grober,
stumpfer, rundlicher Höckerchen. — Coxen der Beine bekörnelt,
besonders die I. Coxa mit groben, spitzenborstigen Körnchen be-
streut. Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied etwas länger als
Cephalothorax + der Hälfte des Abdominalscutums, dick, zylin-
8% 3, Heft
116 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
(drisch, nur basal verengt, hier mit einem äußeren, etwas rückge-
krümmten, spitzen Kegelhöcker, apical schwach verdickt aber
nicht gewölbt; I. Glied beim 3 dorsal mit einer Reihe aus 4 nach
vorn gekrümmten schlanken Dornen, lateral-
außen mit einer Reihe aus 4—5 kleineren Zähn-
chen, lateral-innen mit einer wenig regelmäßigen
Reihe aus 3—4 noch kleineren Zähnchen, ventral
mit einer inneren Längsreihe aus 6—8 kleinen,
wenig regelmäßigen, ungleichen Körnchen, die
das Enddrittel des Gliedes nicht erreichen,
ventral-außen mit einer nur basalen Reihe aus
nur 3—4 Zähnchen; I. Glied beim @ dorsal mit
einer mittleren Längsreihe aus 3 sehr starken,
fast gleichgroßen Dornen, lateral-außen mit
6—8 sehr kleinen Zähnchen, lateral-ınnen mit
Ä einer Reihe aus 6 stärkeren, ungleichmäßig ge-
Fig. 11. Ischyrop- stellten Zähnchen, die das Enddrittel des Gliedes
saltsnodiferaSimon. nicht erreichen, ventral mit einer äußeren Reihe
Körper des 2 dorsal
(ohne Gliedmaßen)
ziemlich groben Körnchen bedeckt ist, die sich über die basale
Hälfte der Innenfläche des II. Gliedes erstrecken; bewegliche
Zange an der Schneide mit einer Reihe aus 6—7 Kegelzähnchen, i
deren 3 letzte besonders kräftig sind. — Palpen lang und dünn,
nur fein behaart; Femur basal mit einem kleinen ventralen Höcker- |
chen. — Beine lang und dünn, doch kräftig, fein behaart.
Niedere Pyrenäen (St. Jean de Luz; Ascain; Santander) — |
g und Q — nur zufällig höhlenbewohnend, meist im feuchten,
dunklen Detritus — (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!). | |
13. I. lueantei Simon.
1879 I. l. Simon, Arach. France v. 7, p. 273, A. 24, F, 3.
L. des Körpers 5 mm (9, jung).
Q — Stirnrand des Cephalothorax mediari etwas rauh, ohne i
aus 3 (deren erstes am kleinsten) größeren Zähn-
— nach Simoncop. Chen, ventral-innen mit 4—5 weniger regelmäßig '
gestellten, ungleichmäßigen Zähnchen; II. Glied |
beim 3 und 2 etwas länger als das I. Glied, oval-verlängert, ziemlich "
dick, mit einem dünnen, langen Stiel, der besonders innen mit |
sonderlichen vertieften Eindruck. — Augenhügel sehr niedrig, |
wenigstens doppelt so breit wie lang, median sehr tief und breit
längs-gefurcht und glatt glänzend, unbewehrt. — Il. Thoracal- |
segment nur mit einem mittleren Paare gerundeter, stumpfer
Zähnchen. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum
verwachsen, mit dicken, aber wenig deutlichen Körnchen über-|
streut. — Coxen der Beine fast glatt, ohne Körnchen, nur behaart.
— Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied so lang wie Cephalo- |
thorax + der vorderen Hälfte des Abdominalscutums, dick und
dorsal: gewölbt, nur basal verengt und hier ohne vorspringende |
Höcker, apical weder verdickt noch gekniet, dorsal mit einer)
- u EEE TEE
inneren Längsreihe aus 7 sehr kleinen
Zähnchen, und ventral außen mit
solang wie Cephalothorax -+ Abdo-
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpators. 117
mittleren Längsreihe aus 3 kleinen, das Enddrittel des Gliedes nicht
erreichenden Dörnchen, lateral innen und außen und vor den
größeren Dörnchen viel kleinere, ungleichmäßige, besonders an der
Basis zahlreiche Körnchen, die nicht
in Reihen stehen, ventral mit einer
einer Längsreihe aus 7 Zähnen, deren
% mittlere besonders groß sind;
II. Glied länger als das I. Glied,
minalscutum,längs-oval, ziemlich dick,
ganz glatt bis auf den dünnen, ziem- -
lich langen, mit Körnchen besetzten Fig. 12. Ischyropsalis lucantei
Basalstiel; unbewegliche Zange an ln va 2. — nach
} : ; i op.
der Schneide bis zum Enddrittel mit
einer Reihe aus zahlreichen Sägezähnchen, dann mit einer Aus-
buchtung und davor mit einem Kegelzähnchen. — Palpen lang
und dünn behaart; Femur ohne Ventralbasalhöcker. — Beine
relativ kurz und robust, nur behaart.
Hoch-Pyrenäen (Höhle von Betharram bei Bagneres de
Bigorre) — nur 2 (pull.) — (Type in Simons Sammlung — nicht
gesehen!).
14. I. superba Simon.
1881 I. superbus Simon in: An. Soc. Espan. v. 10, p. 129,
L. des Körpers 11 mm (9).
Stirnrand des Cephalothorax ohne Medianeindruck und wie
dessen übrige Fläche fein chagriniert, nicht bekörnelt. — Augen-
hügel sehr niedrig, tief längs-gefurcht und glatt. — II. Thoracal-
segment mit einer mittleren Reihe aus 4 feinen, stumpfen Körn-
chen. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum ver-
wachsen, dieses wie die übrigen Abdominalsegmente fein cha-
griniert, nicht bekörnelt, desgleichen die Coxen der Beine; nur
die I. Coxa bekörnelt. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied
zusammengedrückt, kürzer als der Körper, dorsal-basal mit zahl-
reichen, stumpfen und überall ungeordneten Körnchen bestreut,
die abgerundet eine feine Endborste tragen, apical unbewehrt,
dicht und fein behaart, ventral mit stumpfen, unregelmäßig ver-
teilten Körnchen und je einer inneren und äußeren Längsreihe aus
4—7 größeren Zähnchen besetzt; II. Glied breit-oval, mit winzigen,
stumpfen Körnchen an’ der Innenfläche bestreut, mit dicht be-
körneltem, relativ dickem Basalstiel; bewegliche Zange an der
Schneide mit 3 basalen Zähnchen. — Palpen lang und dünn,
behaart. — Beine kurz und robust, fein rauh; Femora apical
leicht verdickt.
Niedere Pyrenäen (St. Jean de Luz) — nur 2 — (im August
im feuchten Detritus zusammen mit I. nodifera). (Type in Simons
Sammlung — nicht gesehen!)
3. Heft
118 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
15. I. madalenae Simon.
1881 I. m. Simon in: An. Soc. Espaä. v. 10, p. 130.
L. des Körpers 9 mm (9).
Stirnrand des Cephalothorax mit vertieftem, dreieckigen Me-
dian-Eindruck und wie der übrige Cephalothorax fast glatt, sehr
fein und wenig dicht chagriniert. — Augenhügel doppelt so breit
wie lang, ganz glatt. — II. Thoracalsegment mit einer Ouerreihe
aus 10—12 kleinen Körnchen, deren mittleres Paar etwas größer
ist als die übrigen. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein
Scutum verwachsen; dieses sowie die freien Abdominalsegmente
sehr fein chagriniert, mit Querreihen sehr kurzer und weitstehender
Haare, nicht mit Körnchenquerreihen. — Coxen der Beine mit
Börstchen auf kaum erhöhter Basis bestreut, doch nicht bekörnelt.
— Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied fast so lang wie der
Körper, basal-außen mit, spitzem Kegelhöcker, dorsal mit einer
Reihe aus 3 Dornen, deren basaler isoliert und deren 2 übrige
einander genähert im Enddrittel des Gliedes stehen, lateral-außen
mit einer Reihe aus 2 gleich großen, etwa in der Mitte des Gliedes
stehenden Zähnen, lateral-innen mit einer Reihe aus 2 viel kleineren
Zähnchen; ventral-innen und außen mit je einer Reihe aus 5—6
fast gleichgroßen, das Enddrittel des Gliedes wenig überschreiten-
den Zähnchen, und ventral zwischen diesen beiden Reihen mit
einigen Körnchen, die stellenweise in unvollkommenen Längs-
reihen stehen; II. Glied schmal und verlängert, auf basaler Hälfte
innen und außen mit je einer Reihe aus 3 sehr kleinen, stumpfen
Körnchen, die auf dem dünnen, basalen, dicht bezähnelten Stiel
beginnen; bewegliche Zange an der Schneide in den basalen 3
der Länge mit 5 (der apicale der größte) Zähnchen, dann folgt
eine große, fein behaarte Ausbuchtung, dann ein dicker Kegel-
Vorsprung, dann erst der schlanke Endhaken. — Palpen dünn,
lang, behaart. — Beine lang und dünn, kurz behaart.
Biscaya (Höhle von ‚la Magdalena‘ bei Galdames) — nur
Q — (in den dunklen Räumen im Innersten der Höhle, an deren
helleren Stellen sich I. nodifera findet) — (Type in Simons Samm-
lung — nicht gesehen!).
16. I. robusta Simon.
1873 I. r. Simon in: Ann. Soc. ent. France =. 5, v. 2, p. 237, t. 12, F. 13.
L. des Körpers 6 (2?); der Cheliceren 8; L. des I. Beines 14,5;
117.420,557 118: 11,75-IV% 17mm.
Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli-
ceren etwas ausgebuchtet; Fläche des Cephalothorax fein rauh
und bekörnelt. — Augenhügel viel breiter als lang, median breit
und tief längsgefurcht, unbewehrt. I. Thoracalsegment mit einer
Querreihe aus 4 Körnchen, deren mittleres Paar größer und spitz
ist. — Das I.—V. dorsale Abdominalsegment in ein fast viereckiges
Scutum verwachsen, welches somit 5 Querreihen kleiner Körnchen
trägt. 1. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer
|
i
]
|
i|
}
_ ventral-innen und -außen mit je einer
| der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 119
Ouerreihe aus 4 Körnchen; dorsale Analplatte hinten abgerundet.
— Freie Ventralsegmente des Abdomens fast glatt. — Cheliceren
mächtig entwickelt; I. Glied kräftig, zylindrisch, etwas nach
unten gekrümmt, apical etwas verdickt und hier sehr schwach
gekniet, dorsal mit einer Reihe aus 4
gleichgroßen und von einander gleich
weit entfernten schlanken Dornen,
Reihe aus 4 schwächeren Zähnchen;
II. Glied länger als das I. Glied, mit
dünnem, nicht bezähnelten Basalstiel,
sonst glatt und glänzend; unbeweg- yis, 13. Ischyropsalis robusia
liche Zange an der Schneide mit 4, Simon. Seitenansicht des Körpers
bewegliche ebenda mit nur 3 Zähn- (ohne Palp. u. Beine) des $ —
chen. — Palpen lang und dünn, nur Ba uonscor
behaart. — Beine lang und dünn; Coxen und Trochantere mit
länglichen Körnchen bestreut; die übrigen Glieder relativ kürzer
als bei anderen Arten dieser Gattung, und in Längsreihen fein
behaart.
Spanien (Gerez; Prov. Tras-ös-Montes) in einer nicht dunkeln
Höhle — 22 (?) — (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!).
17. I. peetiginosa Simon.
1913 I. p. Simon in: Arch. Zool. exper. v. 52, p. 384.
L. des Körpers 5 mm (d\ 9).
Körper dorsal und ventral, sowie die Coxen der Beine fein
lederartig matt. — Augenhügel glatt. — II. Thoracalsegment mit
einer Querreihe aus 4—6 Körnchen, deren mittleres Paar etwas
größer und spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein
Scutum verwachsen, welches mit feinen, stumpfen Körnchen in
4 ungleichmäßigen Ouerreihen bestreut ist. — Cheliceren mächtig
entwickelt; I. Glied länger als der Körper, gänzlich unbewehrt
und ohne Zähnchen und ohne Körnchen, schlank, apical stumpt
verdickt und hier in einem sehr stumpfen, dicken, weder behaarten
noch gerundeten Kegelhöcker endigend; II. Glied glatt, an der
Basis mit einem leicht gekrümmten, knotigen Stiel; unbewegliche
Zange an der Schneide basal mit 6—7 feinen Zähnchen; beweg-
liche Zange an der Schneide mit 5 größeren und basal 2—3 kleineren
Zähnchen besetzt. — Palpen schlank, behaart. — Beine lang und
‚dünn, behaart.
Spanien (Prov. Oviedo: Höhle von Mazaculos) — d, 2 —
im Juli — (Type in der Sorbonne — Paris coll. biospeol. — nicht
gesehen!).
18. I. redtenbacheri Doleschal.
1852 I. r. Doleschal in: S. B. Ak. Wien v. 9, p. 649.
Geschlecht ? — Maße: L. des Körpers8,7 ; der Gliedmaßen ? mm.
Körper länglich viereckig, mäßig gewölbt; Abdomen hinten
abgestumpft, Rücken verstreut bekörnelt. Auf der Grenze zwischen
3. Heft
120 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
Cephalothorax und Abdomen 3 Querfurchen (!). — Augenhügel
klein mit 2 Höckerchen, von denen jedes 4 spitze Stachelchen auf-
weist. — (Abdominalscutum vorhanden?) — Cheliceren kürzer
als der Körper; I. Glied kurzer bezähnelt; II. Glied verdickt,
hammerförmig, nur am Grunde schwach bekörnelt, sonst glän-
zend glatt. — Palpen so lang wie die Cheliceren, ihr Femur ventral
bezähnelt. — Beine: I. Femur, Patella und Tibia verdickt.
Färbung des Körpers rostgelb, mit blaßgelbem medianen
Längsstreif, der auf dem Cephalothorax beginnt und bis zum
Hinterende des Abdomens durchläuft. — Beine: I. Femur rostgelb,
die übrigen blaßbraun.
Dalmatien — 2 Expl. — (Type im Mus. Wien nicht mehr vor-
handen — verloren!).
Diese Art gehört aller Wahrscheinlichkeit nach zu der Fam.
der Phalangiidae; da die Type verloren ist, wird sie niemals zu
identifizieren sein (incert. sed.).
2. Gen. TARACUS Simon.
1879 T. Simon in: Ann. Soc. ent. Belgique v. 22, C.R. p. LXXIV. —
1879 T. Simon, Arach. France v. 7, p. 277. — 1894 T. Banks in: Canad.
Ent. v. 26, p. 160-161. — 1894 T. Banks in: Psyche v. 7, p. 51. — 1901
T. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. — 1901 T. Banks in: P. Ac.
Philad., p. 593. — 1904 T. Banks in: P. Calif. Ac. v. 3, Nr. 13, p. 362. —
1904 T. Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 82. — 1911 T. Banks
in: Pomona I. Ent. v. 3, p. 416.
Cheliceren mächtig entwickelt, länger als der Körper; Schneide
der Zangen im basalen Drittel mit kleinen, im mittleren Drittel
mit gröberen Zähnchen besetzt, im Enddrittel den glatten End-
haken bildend. — Palpen deutlich länger als der Körper, dünn,
nur mit einfachen Haaren besetzt, mit winziger (schwer sicht-
barer) borstenartiger Endklaue; Femur um ein Drittel länger als
Patella, kaum kürzer als Tibia und doppelt so lang wie Tarsus;
Tarsus leicht spindelförmig und gerade, in der Verlängerung der
Tibia getragen. — Labrum breit, mit vorn gerundeter, leichter
Erhebung (nicht gehörnt) (Fig. 14b). — Maxillarloben der I. Coxa
in ihrem harten Teil beweglich; II. Coxa sehr kurz, fast kugel-.
förmig. — Labium sternale schmal, gerundet und vom Sternum
weichhäutig' getrennt. — Sternum in seinem vorderen. Teil quer
von den Arculi genitalis getrennt. — Öffnungen der Stinkdrüsen
. auf den Seitenlamellen des Cephalothorax nicht sichtbar. —
Coxen‘ der! Beine beweglich. — Augenhügel breit, median nicht
längsgefurcht. — I. Thoracalsegment (hintere Area des Cephalo-
thorax) mit einem medianen Dornhäckchen; II. Thoracalsegment
frei, unbewehrt. — I.—V. Dorsalsegment des Abdomens in ein
Scutum verwachsen. — Corona analis (Fig. 14d) vorhanden und |
bestehend aus dem X. Dorsalsegment (Analplatte), den seitlichen
Resten des IX. Dorsalsegmentes und einem Querstück vor der
Afteröffnung, welches aus den verschmolzenen Resten des VIII.
und IX. Ventralsegments besteht. — Femora der Beine ohne
Pseudogelenke. |
| der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 191
3 Arten aus Nord-Amerika.
(Fläche des Abdomens dorsal bestachelt . 2. T. spinosus
1.2 Fläche des Abdomens dorsal mit buckelartigen
Höckerchen oder glatt, nicht bestachelt. 2.
(Cheliceren glatt oder fein spitz bekörnelt; Fläche
des Abdomens dorsal mit buckelartigen Höcker-
Er Destreut, . 02 vn. 2... 009. Ti ‚pallipos
ıCheliceren spitz bezähnelt; Fläche des Abdomens
dorsal fein gerieselt, fast glatt... .. 1. T. packardi
1. T. packardi Simon.
1879 T. p. Simon in: Ann. Soc. ent. Belgique ©. R. v. 22, p. LXXIV.
— 1901 T. p. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. — 1901 T. p. Banks in:
P. Ac. Philad. p. 593.
L. des Körpers 4,5 mm.
Augenhügel groß, oval, etwas convex, länger als breit und glatt,
nicht bekörnelt. — I. Thoracalsegment (= Hinterrand des Ce-
‘ phalothorax) mit einem Mediandörnchen; II. (freies) Thoracal-
segment unbewehrt, nicht bekörnelt. — Raum vor dem Augen-
" hügel weniger breit als dieser und abschüssig geneigt. — I.—V.
dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen, dessen
Fläche wie die des Cephalothorax fein chagriniert, fast glatt ist.
— Cheliceren sehr groß: I. Glied so lang wie Cephalothorax +
- der vorderen Hälfte des Abdominalscutums, gerade, parallel-
zylindrisch, ungleich und regellos mit kleinen, spitzenborstigen
" Körnchen bestreut; II. Glied länger als das I. Glied, dicker, spindel-
' förmig verlängert, basal verengt, aber ohne deutlich abgesetzten
' Basalstiel, in wenig regelmäßigen Reihen mit spitzenborstigen
Körnchen besetzt. — Palpen lang und dünn; Femur leicht ge-
krümmt, Patella gerade, Tibia leicht gekrümmt, Tarsus oval zu-
gespitzt, ventral zurückgeschlagen getragen; Femur bis Patella
fein behaart, Tibia und Tarsus dicht bürstig behaart. — Beine
lang und kräftig; Coxen behaart; nur die I. Coxa mit einigen
spitzenhaarigen Körnchen; Femora apical verdickt, fast keulig
und wie die übrigen Beinglieder nur behaart; Metatarsen mit
' Pseudogelenken.
Färbung des Cephalothorax dunkelbraun, des Abdomens
blaß rostgelb, dorsal dunkler beschattet; Cheliceren tiefschwarz;
‚ nicht gesehen!).
Palpen und Beine blaß rostbraun,
Nord-Amerika (Colorado) — (Type in Simons Sammlung —
2. T. spinosus Banks.
1894 T. spinosa Banks in: Psyche v. 7, Nr. 215, p. 5l. — 1901 T. s.
' Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. — 1904 T. s. Banks in: P. Calif.
‚ Ac.v. 3, Nr. 13, p. 362. — 1911 T. s. Banks in: Pomona I. Ent. v. 3, p.' 416.
L. des Körpers 2,1, des II. Femur 2,2 mm.
Augenhügel groß, etwas convex, glatt, vorn oben jederseits
mit je einem Höckerchen, das ein steifes Börstchen trägt. — I. Tho-
3. Heft
122 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
racalsegment (=Hinterrand des Cephalothorax) mit einer Ouerreihe
kleiner, spitzenborstiger Körnchen, aus denen ein Mediandörnchen
hervorragt; II. (freies) Thoracalsegment unbewehrt, ohne Körn-
chenquerreihe. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scu-
tum verwachsen. Fläche des Cephalothorax, des Abdominal-
scutums, der freien Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens,
der Coxen der Beine dicht mit kleinen, spitzenborstigen Körnchen
bestreut; diese Börstchen auf dem Rücken leicht nach vorn ge-
krümmt. — Cheliceren mit einigen, wenigen spitzenborstigen
Körnchen bsstreut. — Palpen lang und dünn; Femur bis Patella
mit spärlichen, einfachen (nicht auf Körnchen stehenden) Haaren
besetzt; Tibia und Tarsus dicht bürstig behaart. — Beine fein
mit einfachen Haaren besetzt.
Färbung des Körpers und der Beine und Palpen blaß gelblich;
Cheliceren dunkler braun, besonders deren Zangen.
Süd-Kalifornien (genaue Loc.?) — (Type Banks nicht gesehen
— Aufbewahrung?).
3. T. pallipes Banks.
1894 T. p.. Banks in: Canad. Ent. v. 26, p. 161. — 1901 T. p. Banks
in: Amer. Natural. v. 35, p. 678, F. 5. — 1904 T. p. Banks in: P. Calif. Ac.
v. 3, Nr. 13, p. 362. — 1911 T. p. Banks in: Pomona I. Ent. v. 3, p. 416.
L. des Körpers 6, der Cheliceren 9 mm.
: Stirnrand des Cephalothorax
‚über der Einlenkung der Cheli-
‚ceren tief zweifach ausgebuchtet,
‚dahinter median mit einem drei-
leckigen Eindruck. — Augen-
‚hügel weit vom Stirnrand ent-
‚fernt, quer-oval, jederseits mit
'einer Reihe winziger Körnchen
‚über den Augen. — I. Thora-
'calsegment (= Hinterrand des
ment unbewehrt. — I—V. I
dorsales Abdominalsegment in |
Dorsalsegmente des Abdomens |
größeren blanken Buckelhöcker- |
4 chen bestreut ist. — Freie Ver |
tralsegmente des Abdomens und u
nn Fi DapE a nach Fläche der Coxen spärlich fein |
otyp. — 4% Orper mi eliceren urn : E i |
dere Bund ae or behaart. Cheliceren mächtig|
e) Zangen der Chelicere; d) Corona entwickelt; I. Gliedl eicht nach Id
analis von hinten. unten gekrümmt, zylindrisch, |
Cephalothorax) mit einem Me-
diandörnchen, aber ohne Körn- '
chenquerreihe; II. Thoracalseg- |
ein Scutum verwachsen, welches '
wie die drei folgenden freien |
regellos mit kleineren und‘
' der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 123
regellos und besonders dicht lateral-außen mit kleinen spitzen-
borstigen Körnchen bestreut; II. Glied länger als das I. Glied,
spindelförmig, aber ohne deutlich abgesetzten Basalstiel, dicht
in wenig regelmäßigen Längsreihen mit spitzenborstigen Körnchen
besetzt. — Palpen lang und dünn, nur behaart; Tibia und Tarsus
dicht bürstig behaart. Beine lang und dünn, nur spärlich fein
behaart.
Färbung des Körpers blaßrostgelb, alle Härchen fein schwarz.
Cephalothorax einschließlich des Augenhügels glänzend pech-
braun; II. Thoracalsegment blaß rostgelb. Abdominalscutum
braun, seine Buckelhöckerchen schwarz mit schwarzumringelter
Basis. — Cheliceren tief schwarz, Palpen und Beine blaß rostgelb,
nur die Tarsen der Beine dunkler braun.
(Die jungen Tiere haben kleine, normale Cheliceren.)
__Nord-Amerika (Washington State, Mt. Shasta) — JS? —
(Type Banks — 1 & — gesehen — in meiner Sammlung!).
|
3. Gen. SABACON Sim.
1879 S. Simon, Arach. France v. 7, p. 266. — 1881 S. Simon in: An.
Soc. Espan. v. 10, p. 128. — 1881 Nemastoma (part.) L. Koch in: Svenska Ac.
Hand. v. 16, Nr. 15, p. 111. — 1884 Phlegmacera Packard in: Amer. Natural.
v. 18, p. 203. — 1888 Phlegmacera Packard in: Mem. Ac. Washington
v. 4, Heft 1, p. 54. — 1893 S. Weed in: Amer. Natural. v. 27, p. 575. —
1894 Phlegmacera Banks in: Psyche v. 7,p. 51. — 1901 Phlegmacera:Banks in:
Amer. Natural. v. 35, p. 677. — 1904 S. + Parasabacon + Phlegmacera
Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 83.
|
Cheliceren viel kürzer als der Körper; Schneide der Zangen
größtenteils mit Zähnchen besetzt. — Palpen;deutlich‘länger als
der Körper; Femur und Patella spärlicher, Tibia,und Tarsus sehr
dicht bürstig behaart; Patella dicker als Femur und beim & ventral-
apical-innen mit einem kleinen Dornhaken; Tibia von allen Palpen-
gliedern am dicksten, apical verjüngt, hier nach unten gekrümmt,
um den sehr viel kürzeren Endklauen-losen Tarsus aufzunehmen,
der gegen die Tibia artikuliert. — Labrum schmal und hart. —
Maxillarloben der I. Coxa in ihrem harten Teil beweglich, der
II. Coxa völlig fehlend. — Labium sternale schmal und vom
Sternum weichhäutig getrennt; letzteres mit den Arculi genitales
zusammenfließend. — Öffnungen der Stinkdrüsen den nicht getrenn-
ten Seitenstücken des Cephalothorax aufgesetzt. — Coxen der Beine
beweglich. — Augenhügel breit, vom Cephalothorax gut abgesetzt.
— I. Thoracalsegment : (hintere Area des Cephalothorax) unbe-
wehrt; II. Thoracalsegment frei. Dorsale Abdominalsegmente frei
und nicht in ein Scutum verwachsen. — Corona analis vorhanden
und bestehend aus dem X. Dorsalsegment (Analplatte), den seıt-
lichen Resten des IX. Dorsalsegmentes und einem (kleinen) Quer-
stück vor der Afteröffnung, welches aus den verschmolzenen Resten
des VIII. und IX. Ventralsegmentes besteht. — Femora der Beine
ohne Pseudogelenke.
3. Heft
124 Dr. ©. Fr. Roewer: Die Familien
2 Arten.
Die Genera Sabacon Sim. und Phlegmacera Packard sind
synonym, wie mir reichlich vorliegendes Material aus Europa und
Nord-Amerika beweist; auf beide trifft obige Genus-Diagnose
völlig zu. Es sind sicherlich die sekundären Geschlechtsmerkmale,
die zwischen $ und 2 beider Arten gleicherweise vorhanden sind,
welche bei kärglichem Material früher als Species-trennend an-
gesehen wurden (z. B. Phegmacera cavicolens Pack. und Ph. occi-
dentalis Banks); diese sekundären Geschlechtsunterschiede be-
ziehen sich auf die Palpenpatella, das I. Glied der Cheliceren und
das II. Thoracalsegment (vergl. die Diagnose der Arten). Der
einzige Unterschied zwischen den beiden Arten dieser Gattung
liegt in der Gestalt der Palpentibia (vergl. Figuren und Tabelle).
— Worin der Unterschied der beiden Genera Sabacon und Para-
sabacon (Hansen u. Soerensen 1904) liegen soll, ist aus den fast
wörtlich übereinstimmenden Diagnosen dieser beiden Autoren
nicht ersichtlich, denn in den geringen Unterschieden der relativen
Längen der. Palpenglieder kann er nicht liegen.
Europa (Pyrenäen, Cevennen); Palpentibia
schlank und schwach gekrümmt. . . 1. $S. paradoxus
Sibirien und Nord-Amerika; Palpentibia basal
sehr dick und stark nach unten gekrümmt 2. $. erassipalpis
1. S. paradoxus Simon.
1879 $. p. Simon in: Arach. France v. 7, p. 266, t. 24, F. 5, 5a. — 1881 |
S. viscayanus Simon in: An. Soc. Espafi. v. 10, p. 128. — 1911 $. p. Simon
in: Arch. Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 204. 1
L. des Körpers 5,5—6 mm (39) (5 mm pull.).
Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli-
ceren nicht tief ausgebuchtet, mit medianer Kerbe. — Augen- !
hügel deutlich vom Cephalothorax abgesetzt, quer-oval, median |
längs-gefurcht, unbewehrt und glatt. — Fläche des Cephalothorax !
unbewehrt. II. Thoracalsegment |
beim d mit einigen Körnchen in
einer Querreihe, aus der median |
beim @ mit einer Börstchenquer- |
reihe, deren zwei mediane Börst- '
Dorsale und ventrale Abdominal-
segmente nur fein ;beborstet, wie
& auch die Fläche der Coxen /der |
Fig. 15. Sabacon paradowus Simon. Beine. — Cheliceren kürzer als der |
az E en En 3; 6b) Körper; I. Glied beim & dorsal |
an in der Mitte mit einem**kleinen, |
bürstig behaarten Buckelaufsatz, beim 9 an dieser ‚Stelle nur eine \
Gruppedichterer Börstchen; II. Glied klein und beim und normal |
gebaut. — Palpen viel länger als der Körper; Femur, Patella einfach |
2 spitze Dörnchen hervorragen,
chen an Größe hervortreten. —
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 1925
dicht behaart. Patella zylindrisch, dicker als der Femur, beim Japical-
ventral-innen mit einem spitzen kleinen Hakendorn, der dem 2 fehlt;
Tibia basal dünn gestielt, dann plötzlich dick aufgetrieben, apical-
wärts leicht verjüngt und abwärts gekrümmt, überall dicht bürstig
behaart bis auf die ventral-apicale glatte Fläche, gegen welche
der Tarsus gelegt werden kann; Tarsus kurz, etwa %, der Tibien-
länge -erreichend, fein gestielt, etwas eingekrümmt, rings dicht
bürstig behaart, ohne Endklaue. — Beine lang und dünn, basale
Glieder bei erwachsenen Tieren fein behaart und sehr dicht und
äußerst winzig spitz bekörnelt; Femora ohne Tibien und Meta-
tarsen mit Pseudogelenken.
Färbung des Körpers und der Gliedmaßen blaß rostgelb; die
harten Schilder des Abdominalrückens pechbraun beschattet und
heller gesprenkelt, jedoch unscharf. Cheliceren und Palpen wie auch
die Beine einfarbig blaßgelb, alle Börstchen schwarz.
Pyrenäen und Nord-Spanien (Bilbao, Alsasua, St. Jean-de-
Luz, Orduna: Höhle von Embajada, Herault: Höhle des Demoi-
selles, St.-Bauzille de Putois, Sare) und Cevennen (Lozere: Dar-
gillan) — &, 9, pulli — (unter feuchtem Moos und Steinen) —
(viele {2 von Lozere in meiner Sammlung).
Die Type dieser Art Simons (1879) war jung; 5. viscayanus
Simon ist dieselbe Art, aber ganz erwachsen. Auf die mir vorliegen-
den jungen Tiere stimmt Simons Diagnose von S. Paradoxus völlig
zu, wie auf die erwachsenen @ Simons Diagnose von S. viscayanus
(alle von demselben Fundort). Was die andere (amerikanisch-
asiatische) Art dieser Gattung betrifft, so unterscheidet sie sich
von obiger nur durch Form der Palpentibia, welche bei ersterer
viel dicker und kürzer ist als bei letzterer, wo sie schlanker und
länger ist.
2. S. erassipalpis (L. Koch.)
1881 Nemastoma c. L. Koch in: Svenska Ac. Handl. v. 16, Nr. 5, p. 111.
t. 3, F. 19. — 1884 Phlegmacera cavicoleus Packard in: Amer. Natural.
v. 18, p. 203. — 1888 Phlegmacera cavicolens Packard in: Mem. Ac. Washing-
ton v. 4, Heft 1, p. 54, t. 14, F. 5, 5a—c. — 1893 S. spinosus Weed in: Amer.
Natural. v. 27, p. 575, F. 1a—c. — 1894 Phlegmacera cavicoleus + occiden-
talis Banks in: Psyche v. 7, p. 51 u. 52. — 1901 Phlegmacera cavicoleus +
occidentalis Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677.
L. des Körpers 3—4,5 mm (®).
Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli-
eeren nicht tief ausgebuchtet, mit medianer Kerbe. — Augenhügel
nahe dem Stirnrand, deutlich vom Cephalothorax abgesetzt, quer-
Oval, median längs-gefurcht, unbewehrt und glatt, mit feinen spär-
lichen Börstchen besetzt. — Fläche des Cephalothorax unbewehrt.
II. Thoracalsegment beim & mit einigen Körnchen in einer Querreihe
aus der medican 2 spitze Dörnchen hervorragen, beim 9 mit einer
Börstchenquerreihe,deren 2medianeBörstchen anGröße hervortreten
— Dorsale und ventrale Abdominalsegmente nur fein beborstet, wie
auch dieFläche der Coxen derBeine ;dieseBörstchen stehen aufden vor-
deren Dorsalsegmenten des Abdomens jederseits der Mediane in
3. Heft
126 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
einer kleinen Gruppe dichter, besonders beim & (occidentalis
Banks). — Cheliceren kürzer als der Körper; I. Glied beim 3 dorsal "
in der Mitte mit einer dicken, stumpfen, nach vorn-außen gekrümm- |
ten, oben dicht behaarten Apophyse, beim Q an dieser Stelle nur |
eine Gruppe dichterer Börstchen; II. Glied klein und beim & und
SM © gleich und normal ge-
baut. — Palpen viellänger
als der Körper; Femur "
und Patella dicht be- %
haart; Patella zylind-
risch, dicker als der F
Femur, beim & apical-
ventral-innen mit einem |
spitzen kleinen Haken-
dorn, der dem 2 fehlt; ”
Tibia basal dünn gestielt, |
E dann plötzlich sehr dick
Fig.16. Sabacon crassipalpis (Koch). a) Körper aufgetrieben, ‚apical all-
(ohne Gliedmaßen) dorsal; b) Palpus des 8; mählich verjüngt - und ü
c) Chelicere des $ — (nach Banks Typ. Füllhorn-artiggekrümmt,
oceidentabis. so daß die untere, allein
nicht behaarte und glatte Aushöhlung den einschlagbaren, kurzen ”
Tarsus aufnehmen kann; Tibia und Tarsus dicht bürstig behaart. i
— Beine lang und dünn, basale Glieder reihenweise kurz behaart; "
Femora ohne, Tibien und Metatarsen mit Pseudogelenken. |
Färbung des Körpers blaßgelb; Augenhügel tief schwarzbraun; |
Abdomen dorsal jederseits der blassen Mediane ungleich und un-”
scharf dunkler braun angelaufen. — Alle Gliedmaßen einfarbig
blaßgelb. |
| Sibirien (Tungusca- Jenesei-Exped.) — 2 Expl. — (L. Koch”
1881 — nicht gesehen!). |
Nordamerika (Olympia State, Maine: Mt. Katahdin, New”
York, New Hampshire, Puget Sound usw. usw.) — dQ — (mehrere
Exemplare von Puget Sound und $2 von Ph. occidentalis Banks
in meiner Sammlung). Seh |
Der Diagnose und Figur nach ist Nemastoma crassipalpıs
L. Koch synonym mit Phlegmacera cavicolens Pack. und diese Art)
stimmt mit Sabacon Sim. derart überein, daß beide in dasselbe!”
Genus gestellt werden müssen, wie ich mich auch an mir vor-)
liegenden Material zur Genüge überzeugen konnte. — Phlegma-|
cera cavicolens und occidentalis, welche Banks unterscheidet (1894
Psyche) sind meiner Ansicht nach nur $ und 2 derselben Art, wie"
mir mein Material zeigt, unterscheiden sich nurdurch sekundäre Ge-)
schlechtsmerkmale, wie sie auch 4 und ® der einen europäischen!
Art trennen. |
na 4,
i
4. Gen. TOMICOMERUS Pavesi.
1898 Phlegmacera Banks in: Ent. News Philad. v. 9, p. 16. 1899
T. Pavesi in: Rend. Ist .Lombardo v. 32, p. 533. — 1899 T. Pavesi in: Boll.)
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 197
scient. v. 21, p. 57. — 1901 Phlegmacera (part.) Banks in: Amer. Natural.
v. 35, p. 677. — 1904 T. Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 83.
Cheliceren viel kürzer als der Körper; Schneide der Zangen
größtenteils mit feinen Zähnchen besetzt. — Palpen kaum länger
als der Körper, Femur und Patella spärlicher und Tibia und Tarsus
sehr dicht bürstig behaart; Tibia wenig länger als Femur, deutlich
länger als Patella; Tarsus kürzer als Tibia und leicht nach unten-
außen gekrümmt; Tarsus mit feinborstiger, schwer aus halb so
langen benachbarten Härchen erkennbarer Endklaue. — Labrum
schmal und hart. — Maxillarloben der I. Coxa in ihrem harten Teil
beweglich, der II. Coxa sehr kurz, knötchenförmig. — Labium sternale
schmal und vom Sternum weichhäutig getrennt; letzteres mit'den Ar-
culi genitales zusammentfließend. — Öffnungen der Stinkdrüsen auf
den Seitenstücken des Cephalothorax von oben her nicht sichtbar.
— Coxen der Beine beweglich. — Augenhügel breit, vom Cephalo-
thorax gut abgesetzt. — I. Thoracalsegment (hintere Area des
Cephalothorax) unbewehrt; II. Thoracalsegment frei. — Corona
analis vorhanden und bestehend aus dem X. Dorsalsegment (Anal-
platte) und den seitlichen Resten des IX. Dorsalsegmentes. —
Femora und Tibien aller Beine mit mehreren Pseudogelenken.
1 Art (Nord-Amerika).
1. T. bryantii Banks.
1898 Phlegmacera b. Banks in: Ent. News Philad. v. 9, p. 16. — 1899
T. bispinosus Pavesi in: Rend. Ist. Lombardo v. 32, p. 533. — 1899 T. bispi-
nosus Pavesi in: Boll. scient. v. 21, p. 57. — 1901 Phlegmacera b. Banks in:
Amer. Natural. v. 35, p. 677.
L. des Körpers 2,5 ohne und 4,5 mit Cheliceren; IV. Femur
2,4 mm.
| Augenhügel niedrig, breiter als lang, leicht längsgefurcht, un-
bewehrt. — Stirnrand des Cephalothorax vorn ausgerandet, seit-
lich niedergedrückt; Fläche des Cephalothorax glatt. II. (freies)
Thoracalsegment mit einem mittleren Paare kleiner spitzer Dörn-
chen besetzt; Abdominalsegmente unbewehrt und nur spärlich
behaart. — Cheliceren kaum kürzer als der Körper; I. Glied so
lang wie der Cephalothorax, behaart und zylindrisch; II. Glied
größer als das I. Glied und beim & basal mit einer aufrechten,
Stumpfen und innen mit einer schlanken Apophyse besetzt, die
dem 2 fehlt. — Palpen etwa so lang wie der Körper; Patella nicht
"verdickt; Femur apical etwas verdickt und spärlicher behaart als
Patella; Patella beim & ventral-apical-innen mit einem kleinen
Häkchen; Tibia schlank und dichter behaart als Patella; Tarsus
halb so lang wie Tibia und apical stumpf gerundet. — Beine ziem-
lich lang und dünn; Coxen fein und dicht behaart; Femora und Ti-
bien apical wenig verdickt; I. Femur mit ?, II. mit 2, III. mit 2
und IV. mit 5—6 Pseudogelenken; I. Tibia mit ?; II. mit 2, III.
mit 2, und IV. Tibia mit 5—7 Pseudogelenken; Metatarsen mit
vielen Pseudogelenken.
3. Heft
128 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien
Färbung des Körpers pechbraun, Abdomen blasser, Cephalo-
thorax dunkler. Mundgliedmaßen und Beine pechbraun.
Alaska (Mt. S. Elias, Malaspina Glacier) — d, 2, pull. —
(Iype Banks und Pavesis nicht gesehen!)
Fam. NEMASTOMATIDAE Simon.
1872 N. (part.) Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 226. —
1873 Trogulinı (part.) Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 8, p. 515. — 1876
Nemastomoidae (part.) Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8, p. 466. — 1879
N. Simon, Arach. France v. 7, p. 277. — 1884 Nemastomoidae Soerensen in:
Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 577. — 1890 N. Pick. - Cambridge in: P.
Dorset Club v. 11, p. 203. — 1894 N. Banks in: Psyche v. 7, p. 51. — 1901 h
N. (part.) Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. — 1902 N. Pocock in:
Ann. Nat. Hist. s. 7, v. 10, p. 509. — 1904 N. Kulezynski in: Ann. Mus.
Hungar. v. 2, p. 78. — 1904 Nemastomatoidae Hansen u. Soerensen, Two
Orders Arach. p. 83.
I. und Il. Thoracalsegment nicht frei, sondern fest verwachsen
in den Cephalothorax. Das l.—V. dorsale Abdominalsegment in
ein hartes Scutum verwachsen, entweder unbeweglich mit dem
Cephalothorax verwachsen oder weichhäutig von ihm getrennt.
Auf das Abdominalscutum folgen drei freie Dorsalsegmente des
Abdomens. — Augen (selten fehlend) auf einem deutlich abge-
setzten, gerundeten Augenhügel, der in der Mediane nahe dem Stirn-
rande steht. — Vor dem Stirnrande über der Basis der Cheliceren
vier nebeneinander liegende Chitinplättchen. — Afteröffnung von
vıer Chitinplättchen umgeben (= Corona analıs), bestehend aus
dem X. dorsalen Abdominalsegment (dorsale Analplatte) den bei-
den Lateralstücken des IX. dorsalen Abdominalsegmentes und dem
ventralen Stück, welches aus den Resten des VIII. und IX. ven-
tralen Abdominalsegmentes besteht. IV.— VII. ventrales Ab-
dominalsegment frei; I.—III. ventrales Abdominalsegment ver-
wachsen, deren II. Segment eine Genitalplatte nach vorn zwischen
die Coxen der Beine vorstreckt und seitlich die nicht sichtbaren,
gegitterten Stigmen in der Furche am Hinterrande der IV. Coxa
aufweist. Die Reste des I. ventralen Abdominalsegmentes vor der
Geschlechtsöffnung mit dem Sternum in eine Platte verwachsen
(= Arculi genitales), deren vorderer harter, fast quadratischer
Teil sich bis zwischen die I. Coxen erstreckt. — Coxen der Beine
unbeweglich, obwohl alle vier untereinander gut abgegrenzt und
jede hoch vorgewölbt und mit vorderer und hinterer Randhöcker-
reihe. — Maxillarloben der I. Coxen in ihrem harten Teil unbeweg-
lich; Maxillarloben der II. Coxen fehlen vollständig. — Labium
sternale klein, vom dahinter liegenden Sternum gut getrennt und
bis an seine Spitze mit den Maxillarloben der I. Coxen verwachsen.
— Cheliceren klein; beim & das I. Glied, bisweilen auch das II. Glied
mit Apophysen; Schneide der Zangen mit feinen Zähnchen besetzt.
— Palpen länger als der Körper; Tarsus ohne Endklaue und kürzer
als die Tibia; die Palpen wenigstens stellenweise mit Kölbchen-
härchen besetzt. — Tarsen vielgliedrig und mit je einer Endklaue.
— Penis sehr lang, hinten stark verdickt, zwei Muskeln enthaltend;
Ovipositor kurz, nicht geringelt. |
. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 129
2 Gattungen.
Cephalothorax und dorsales Abdominalscutum
unbeweglich und fest miteinander ver-
wachsen .. . 1. Gen. Nemastoma
|Cephalothoraz und dorsales Abdominalscutum
ı weichhäutig gegen einander beweglich 2. Gen. Crosbyeus
1. Gen. NEMASTOMA C. L. Koch.
1776 Phalangium (part.) Müller, Zool. Dan. Prodr. p. 192. — 1779
Phalangium (part.) Fabricius, Reise Norwegen p. 314. — 1793 Phalangium
(part.) Fabricius, Ent. syst. v. 3, p. 451. — 1789 Opiio (part.) Herbst, 'Natur-
syst. ungefl. Ins. v. 2, p. 25. — 1802 Phalangium (part.) Latreille, Hist. nat.
- fourmis p. 376. — 1804 Pholangium (part.) Hermann, Mem. apt. p. 105. —
1832 Phalangium (part.) Perty, Delect. An. artic. p. 204. — 1839 N. C.L.
" Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 3, p. 71. — 1845 Goniosoma Lucas, Expl.
" Algerie p. 302. — 1848 N. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach v. 16, p. 64. —
1872 N. L. Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 59. — 1873 N. Canestrini in:
" Atti Soc. Veneto - Trent. v. 2, H. 1, p. 7. — 1873 N. Soerensen in: Naturh.
Tidsskr. s. 3, v. 8. p. 515. — 1876 N. Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8,
p. 467. — 1879 N. Simon, Arach. France v. 7, p. 277. — 1884 N. Hansen in:
" Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 513. — 1890 N. Pick, - Cambridge in: P.
- Dorset Club v. 11, p. 203. — 1896 N. Becker in: Ann. Mus. Belgique v. 12,
p. 361. — 1901 N. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677.
Cephalothorax und Abdominalscutum in ein einheitlich-hartes
- Scutum verwachsen, gegeneinander nicht beweglich; die Trennung
‘ nur durch eine schwache Ouerfurche angezeigt. — Öffnungen der
Stinkdrüsen nicht von oben sichtbar, sondern seitlich unter dem
Cephalothorax-Seitenrande verborgen. — Femora der Beine mit
Pseudogelenken, die nur am I. Femur bisweilen fehlen; Meta-
- tarsen ohne Fersen.
98 sichere und 2 unsichere Arten.
Die Nemastoma-Arten leben im feuchten Detritus der Wälder,
unter Steinen, im feuchten Moos der Wälder, in der Ebene bis in
hochalpine Regionen Europas und Nord-Amerikas; einige wurden
auch in Höhlen gefunden.
Augen fehlend (blinde Höhlentiere) . 28.
1.1 Augen vorhanden und stehen auf deut-
lich abgesetztem Augenhügel . . .2.
V. Area (= Scutumhinterrand) und I.
und II. freies Dorsalsegment des Abdo-
mens mit je einer Querreihe aus 4—8
schlanken, aber stumpf-endenden
9, Dörnchen . . . 8.
PirArea (— Scutumhinterrand) und I.
und II. freies Dorsalsegmentdes Abdo-
mens unbewehrt oder nur mit einem
mittleren Paare kurzer spitzer Dörn-
chen oder stumpfer Höckerchen . . 6.
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 3, te) 3, Heft
130 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
(I. Femur ohne (basale oder mittlere)
Pseudogelenke; alle Femora der
Beine mit dicken, groben, stumpfen
Höckerchen besetzt .......... 18. N. centetes |
3.41. Femur mit 2—7 mittleren Pseudo-
gelenken; Femora der Beine obwohl
bisweilen bekörnelt, so doch nicht mit
groben, stumpfen Höckerchen be-
RSERZERNUN. A. a a ne 4.
Fläche der Coxen fein chagriniert, nir-
gends gröber bekörnelt; Augenhügel
mit einfachen, nicht gabelspitzigen
4.2 ).. Körnchen ‚Desetztiu. a. 15. N. baeilliferum
Fläche der Coxen bekörnelt; Augen-
hügel mit teilweise gabelspitzigen
Kornchen sn ey... ae d.
(Flächeder Coxen gleichmäßig, abernicht
sehr dicht mit zum Teil gabelspitzi-
gen Körnchen bestreut; Augenhügel
mit nur zum Teil gabelspitzigen
5.2 Kornchen besetzt a Rum. 16. N. manieatum
Fläche der vorderen Coxen grob und
dicht mit spitzenhaarigen Körnchen
bestreut; Augenhügel. überall mit
groben, gabelspitzigen Körnchen be-
SITEULIN DE m. N. 17. N. earbonarium
| I. Femur ohne (basale oder mittlere)
6.,. Bseudogelenke . ! .......
I Femur mit basalen oder mittleren
u. sbseudegelenken? 2.10. 2.00.00: 20.
(II. Femur nur mit basalen Pseudo-
gelenken oder nur mit mittleren
Pseudogelenken, die sich jedenfalls
nicht über die ganze Femurlänge er-
strecken... (m 0 SUR AAN 8.
Une Femur (wie auch I., III. und IV.)
mit sehr a Pseudogelenken, die
sich an allen Femora über die ganze |
Femurlänge erstrecken . .. 4. N.. stussineri
|
II. Femur mit basalen Pseudogelenken,
die sich von der Femurbasis bis zur
Femurmitte erstrecken können . . 9.
Il. Femur mit mittleren, weit von der
Femurbasis entfernten Pseudogelen-
kenn), Der AIR IR
Bu 7 an
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 131
II. und III. Femur basal stets nur mit
BerBseudogelenki. ... „ul... 10.
9.)II. und III. Femur basal (oft bis zur
Femurmitte hin) mit 3—9 Pseudo-
ze ana 10. N. quadripunetatum
Letztes (II.) Thoracalsegment miteinem
er mittleren Höckerpaar . .. ... 17.
10.| Letztes (II.) Thoracalsegment ohne ein
| wktleres Höckerpaar .. ...:.,. 11.
I.—Ill. Area des Abdominalscutums
mit je einem mittleren Höckerpaare
11 Ben Wörnchenpaase . -......... 14.
"I1.—V. Area des Abdominalscutums un-
bewehrt und ohne je ein mittleres
Höcker- oder Dörnchenpaar . . . 12.
Palpenfemur mehr oder minder schlank
und apical-innen stets unbewehrt 1. N. lugubre
Palpenfemur stark keulig und apical-
innenmit 1 oder 2 kräftigen Zähnchen 13.
Palpenfemur apical-innen mit 1 kräf-
13, Ben Zahn . . ur . 8. N. dentigerum
Palpeniemur apical-innen mit 2 kräf-
Ben Zahlen! „LE ea wer: 9. N. bidentatum
Area des Absominalscutums un-
Berhre und ohne mittleres Höcker-
Ba. ... 20er, 6. N. maarebense
IV. ni des Abdominalscutums mit
einem mittleren Höckerpaare oder
12.
Baamelenpaare \.... 2. 2a 15.
15 e.: analis fast glatt . . . . 3. N. hankiewieziü
Corona analis rauh und grob bekörnelt 16.
Augenhügel mit zwei sich nach hinten
über den Cephalothorax fortsetzen-
16 den Reihen aus Zweizack- Brücken-
2 nelhene a ....27. N. modesta
Augenhügel nicht mit solchen Zwei-
zack-Brückenzähnchen besetzt. 2. N. triste
17 Een astrkamlıi. Rh . “rn. 7. N. globuliferum
Augenhügel grob bekörnelt .. . 5. N. lilliputanum
Augenhügel so lang wie breit; I.—V.
Area des Abdominalscutums mit je
einem mittleren. Paare stumpfer,
konischer Höckerchen besetzt. 12. N. rude
13.) Augenhügel breiter als lang; I.—V.
Area des Abdominalscutums mit je
einem mittleren Paare spitzer, schlan-
ker, meist etwas rückgekrümmter
Blesichen besetzt. .'.. 2... 19.
9% 3. Heft
ET EEE FT
139 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
(Körper schwarz bis pechbraun, dorsal
Hi En größeren Silberflecken gezeich-
ee N 14. N. argenteolunulatum
a schwarz bis pechbraun, gänz-
lich ungefleckt und ohne Silber-
en N ar A . 13. N. dentipalpe
(wiejauch IIl.—IV.) Femur mit
en mittleren, weit von der
Femurbasis entfernten Pseudoge-
nes a 21.
(wie auch Il. —IV.) Femur mit nur
u Pseudogelenken . . . 26.
f
Thoracalsegmente und Augenhügel mit
Zweizack-Brückenzähnchen besetzt
oder umrandet 2.22 2.10 . 22.
1.| Thoracalsegmente nicht mit Zweizack-
ae umrandet oder be-
I. —V. ws des Abdominalscutums mit
Kielen aus Zweizack-Brückenzähn-
chen umrandet . . . .. .. .. 19. N. ehrysomelas
Nur I. und Il. (in Spuren auch III.)
Area des Abdominalscutums von
Zweizack-Brückenzähnchen in nicht
zusammenhängenden Kielen umran-
det, IV. und V. Area nur mit ein-
fachen, groben Körnchen besetzt 20. N. pyrenaeum
I.—V. Area des Abdominalscutums
ohne mittlere Höcker- oder Dörn-
chenpaare. a, 1.0.7. . 21. N. troglodytes
Wenigstens die II. Area des Abdominal-
scutums mit einem mittleren Höcker-
der Dörnchenpaau 2... 0.08 24.
(
ar die II. Area des Abdominalscutums
23.
miteinem mittleren Paare sehr großer
stumpfer Kegelhöcker . . . . 22. N. titaniacum
II.—IV. oder Il.—V. Area des Ab-
dominalscutums mit je einem mitt-
leren Paare aus Höckerchen oder
Dörnchen besetzt ad. iee aD 29.
II.—IV. Area des Abdominalscutums
mit je einem mittleren Dörnchen-
Paare besemzian rn a ID. sexmueronatum
II. —V. Area des Abdominalscutums
mit je einem mittleren Höckerpaare
besetzt... mn Sa nn DEIN Packer
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 1933
Thoracalsegmente nebst Cephalothorax
und Augenhügel mit Zweizack-
Brückenzähnchen in zusammenhän-
96 genden Kielen umrandet ... . . 27.
"| Thoracalsegmente nebst Cepahlotho-
rax und Augenhügel nicht von zu-
sammenhängenden Kielen aus Zwei-
zack-Brückenzähnchen umrandet11. N. seabrieulum
‘ fCephalothorax und I. Area des Ab-
dominalscutums von scharfen Kielen
aus Zweizack-Brückenzähnchen um-
randet, so daß hinter dem Augen-
hügel 3 solcher Querkiele ent-
97 BEE a anni... 25-.25.-N, elegäns
"ICephalothorax und I. und II. Area des
Abdominalscutums von scharfen Kie-
len aus Zweizack-Brückenzähnchen
umrandet, so daß hinter dem Augen-
hügel 4 solcher OQuerkiele ent-
Bene... na) in... 26. N. carinatum
Augen:und Augenhügel fehlen voll-
ständig (Krim) . . . . . .... 28. N. caecum
08 Augen fehlen, aber der Augenhügel ist
"| deutlich entwickelt und zeigt in der
Mediane Spuren einer Retina (Nord-
Amerika)... il. 29.EN.:INops
1. N. lugubre Müller.
1776 Phalangium I. Müller, Zool. Dan. Prodr. p. 192. — 1779 Pha-
langium bimoculatum Fabricius, Reise Norwegen p. 314. — 1793 Pha-
langvum bimaculatum Fabrieius, Ent. syst. v. 3, p. 431. — 1798 Opilio bima-
culotus Herbst, Natursyst. ungefl. Ins. v. 2, p. 25. — 1802 Phalangium
bimaculatum Latreille, Hist. nat. fourmis p. 376. — 1804 Phalangium bima-
culatsm Hermann, M&m. apt. p. 105. — 1839 Nemastoma bimaculatum
C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 3, p. 71, F. 223. — 1855 N. bima-
eulatum Meade in: Ann. nat. Hist. s. 2, v. 15, p. 412. — 1871 (72) N. bima-
culatum ©. Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 60. — 1876 N. bimaculatum
Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8, p. 467. — 1879 N. 1. Simon, Arach.
France v. 7, p. 281. — 1884 N. !. Hansen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14,
p- 513. — 1890 N. !. Cambridge in: P. Dorset Club v. 11, p. 203. — 1895
N. i. Carpenter in: P. phys. Soc. Edinbg. v. 13, p. 122. — 1896 N. I. Becker
in; Ann. Mus. Belgique v. 12, p. 362. — 1896 N. . Kraepelin in: Mt. Mus.
. Hamburg v. 13, p. 233. — 1900 N. 1. Strand in: Norske Selsk. Skr. Nr. 2,
p. 14—15.
LE. des Körpers 2,2 (&), 2,5 (9) mm.
Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze
zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal
überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalothorax
mit einigen gröberen stumpfen Körnchen besetzt; vor demselben
über der Cheliceren-Basis 4 nebeneinander liegende Chitinplätt-
chen, die glattrandig und auf ihrer Fläche bekörnelt sind. Cephalo-
3. Heft
134 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
thorax durch eine deutliche Ouerfurche vom Abdomen getrennt.
— Augenhügel nahe dem Stirnrande, so lang wie hoch wie breit,
nicht längsgefurcht, mit stumpfen Körnchen dicht und regellos
bestreut. — Dorsalscutum mit fünf schwachen Ouerfurchen;
I.—V. Area ohne hervortretende Höckerchenpaare, regellos dicht
stumpf bekörnelt. Freies I.—III. Dorsalsegment des Abdomens
rauh bekörnelt, desgleichen die Corona analis und, wenn auch
schwächer, die freien Ventral-
segmente des Abdomens und die
> Fläche der Coxen der Beine. —
€ b Cheliceren klein; I. Glied beim 9
normal gebaut, beim $ dagegen
dorsal-apical-innen mit einer
stumpfen, schräg-aufrechten,
c borstig-behaarten Apophyse, die
kürzer ist als das I. Glied breit
und innen ein winzigesZähnchen
trägt; II. Glied beim $ und 9
Fig. 17. Nemastoma lugubre-bimaculatum normal. — Palpen lan g und dünn;
ea) es ee Gore b)Falpe; — ale Glieder schlank und nicht
N keulig,unbewehrt undohneZähn- |
chen oder Körnchen; Tibia etwa um die Hälfte länger wie der Tar-
sus; Femur und Patella dorsal spärlich einfach behaart, ventral
mit Kölbchenhärchen besetzt; Tibia und Tarsus allerseits dicht |
mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine kurz, robust, mit kurzen,
einfachen Härchen bestreut und äußerst fein bekörnelt; Femora |
schwach keulig, desgleichen die Tibien, besonders des I. und II.
Beines. I. Femur basal ohne, II. und III. Femur basal mit je 1
und IV. Femur basal mit 2—3 Pseudogelenken.
Von dieser Art gibt es zwei Färbungs-Varietäten, deren bei |
weitem häufigere und verbreitetere ist:
1a. N. lugubre-bimaeulatum Müller.
(Art obengenannter Autoren.) |
Färbung des Körpers schwarz oder pechbraun einschließlich |
der Gliedmaßen. Auf dem Cephalothorax findet sich jederseits je
ein größerer, außen gebuchteter, scharf hervortretender perl-
mutterweißer Fleck. |
Mittel- und Südeuropa (im Gebirge und in der Ebene; im
Moos und Detritus feuchter, schattiger Wälder überall das ganze
Jahr hindurch, aber nur einzeln) — ca. 100 & + 2 gesehen.
Auch in Norwegen, sogar in der arktischen Region (Strand).
1b. N. lugubre-unieolor nov. var.
1879 N. l. Simon, Arach. France v, 7. p. 282.
Färbung des Körpers einfarbig schwarz, ohne Spur von Perl-
mutterflecken.
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 135
Alpen (Tauern: Ferleiten), Calabrien (Aspromonte) und
Frankreich (Cantal-Geb.), an denselben Orten wie var. 1a.— 5 (d-+9)
gesehen.
2 N: ıriste CE. Koch.
1835 Phalangium t. C. L. Koch in: Panzer (Herrich Schaeffer) Faun.
Ins. Germ. v. 128, Nr. 20. — 1839 N. t. C. L. Koch, Übers. Arach. v. 2, Nr. 3.
— 1848 N. t. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 16, p. 63, F. 1542. —
1852 N. kolları Doleschal in: S. B. Ak. Wien v. 9, p. 651. — 1871 (72) N. t.
C. Koch in: Ber. Oifenb. Ver. v. 12, p. 60. — 1879 N. t. Simon, Arach. France
v. 7, p. 289. — 1894 N. t. Soerensen in: Term. Füzetek v. 18 p. 31. — 1909,
N.t. Kulezynski in: Bull. Ac. Cracovie p. 467, 468.
L. des Körpers 1,75 (8), 2 (2) mm; II. Bein 7 mm.
Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze
zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal
überall gleichmäßig, grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalo-
thorax mit einigen gröberen, fast zylindrischen, stumpten Körn-
chen bestreut. — Cephalothorax durch.eine deutliche Querfurche,
vor der zwei weitere, weniger deutlich die beiden Thoracalsegmente
anzeigen, vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf
erste Segmente, nur durch schwache Ouerfurchen kenntlich, mit
dem Cephalothorax das harte Dorsalscutum bilden. — Augenhügel
nahe dem Stirnrande, so lang wie breit wie hoch, nicht gefurcht
und überall dicht mit groben Körnchen bestreut, vor dem Stirn-
rande über der Cheliceren-Basismit Anebeneinander liegenden Chitin-
plättchen, die glattrandig und auf ihrer Fläche fein bekörnelt sind.
1.—IV. Area des abdominalen Dorsalscutums mit je einem mittleren
Paare breiter, stumpfer Höckerchen, die zwei nach hinten etwas
divergierende Längsreihen bilden; V. Area (= Scutumhinterrand)
ohne Höckerchen-Paar; Fläche des Dorsalscutums sowie der fol-
genden freien Dorsalsegmente des Abdomens grob und regellos
dicht bekörnelt; Corona analis grob bekörnelt; freie Ventralseg-
mente feiner, aber auch dicht und regellos bekörnelt wie auch die
Fläche der Coxen. — Cheliceren klein; I. Glied lateral-basal-außen
mit 3—4 spitzen Körnchen, beim ® normal gebaut, beim & dorsal-
apical-innen mit einer kurzen, stumpfen, aufrechten, basal etwas
eingeschnürten, bekörnelten und behaarten Apophyse; II. Glied
beim & und @ normal gebaut. — Palpen kurz und robust, besonders
beim 4; Femur beim & ventral innen mit einer Reihe aus 3 winzigen
Körnchen, beim © unbewehrt; Patella beim & etwas keulig und api-
eal-innen mit einer kurzen, vorn übergeneigten, stumpfen, konischen
Apophyse,:die dem @ vollkommen fehlt; Tibia fast doppelt so lang
‚wie der Tarsus und wie dieser überall mit Keulenhärchen dicht
besetzt, die auf Femur und Patella nur spärlich ventral stehen.
— Beine kurz und kräftig; alle Glieder bis zur Tibia einschließlich
dicht und regellos fein bekörnelt; basale Pseudogelenke am I. Femur
fehlend, am II. und III. Femur je eines, am IV. Femur 3.
Färbung des Körpers einfarbig schwarz oder pechbraun, ohne
weiße Flecke; Femurbasen der Beine blaßgelb; Palpen blasser
pechbraun.
3. Heft
136 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
Europäische Mittelgebirge (Westerwald, Ungarn) und Alpen
(Tirol) — (& + 2) — 2 & ex typ. C. L. Koch gesehen!).
3. N. hankiewiezii Kulczynski.
1909 N. h. Kulezynski in: Bull. "Ac.“,Cracovie ;p. 465.
L. des Körpers 1,3 (&), 1,8 (®2) mm; L. des I. Beines 2,9;
II. 4,5; Il. 3; IV. 4 mm.
Körper dorsal und ventral sehr fein und dicht bekörnelt, mit
gröberen Körnchen untermischt. — Stirnrand des Cephalothorax
besonders seitlich grob bekörnelt. — Cephalothorax durch eine
leichte Querfurche vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen
fünf erste Segmente (I.—V. Area) nur durch sehr schwache (die
letzte ein wenig deutlicher) Ouerfurche kenntlich und untereinander
und mit dem Cephalothorax in das Dorsalscutum verwachsen sind.
— Augenhügel so lang wie breit und nur halb so hoch, nicht ge-
furcht, stark verstreut bekörnelt. — I. und II. Thoracalsegment
des Cephalothorax mit je einer Körnchenquerreihe, die besonders
seitlich deutlich hervortritt: 1.—IV. Area des Abdominalscutums
mit je einem mittleren Paare stumpfer, niedriger, doch‘deutlich
hervortretender, einander gleich großer Höckerchen in 2 hinten
etwas divergierenden Längsreihen; V. Area (=, Scutumhinterrand)
ohne Höckerchen-Paar. — Freie Dorsalsegmente des Abdomens mit
je einer Körnchenquerreihe‘ jeweils an ihrem hinteren Rande;
Corona analis fast glatt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens
ohne größere Körnchen; Fläche der Coxen der Beine bekörnelt. —
Cheliceren klein; I. Glied basal-außen mit einigen wenigen Körn-
chen, beim @ normal gebaut, beim & dorsal-apical-innen mit einer
nach vorn-innen geneigten, spitzen, basal gerundeten Apophyse,
die so lang ist wie das 1. Glied breit; II. Glied normal gebaut. —
Palpen ohne Zähnchen und Apophysen; Femur leicht:keulig; Tibia
fast zylindrisch, nur basal und apical verjüngt und fast doppelt so
lang wie der Tarsus; alle Glieder der Palpen mit Keulenhärchen
besetzt. — Beine kurz und kräftig; Femur und Tibia des I. Beines
leicht und des III. Beines noch weniger spindelförmig; II. und IV.
Femur keulenförmig; II. und IV. Tibia fast zylindrisch; (Verteilung
der Pseudogelenke an den Femora — ?).
Färbung des Körpers schwarz, dorsal mit grauweißem Haut-
- drüsensekret dünn bedeckt, aus dem nur der Augenhügel hervor-
schaut; Cheliceren fast schwarz, Palpen desgleichen, doch Basis
des Palpenfemurs deutlich und seine Spitze schwach blasser;
Beine fast schwarz, doch die Femurbasen blaß rostgelb.
Portugal (Torres Vedras: Barro) — 18 + 12 — (Type Kul-
cezynskis nicht gesehen!). |
4. N. stussineri Simon.
1885 N. st. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 6, v. 5, p. 217.
L. des Körpers 4,4 (4) mm.
Körper seitlich fast parallel, hinten abgestumpft, dorsal gleich-
mäßig dicht bekörnelt. — Cephalothorax vor dem Stirnrande übe
‘ der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 137
‚ der Basis der Cheliceren mit vier nebeneinander liegenden Chitin-
plättchen, die am Rande und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind.
Cephalothorax durch eine deutliche Ouerfurche vom nachfolgenden
Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente (I.—V. Area) das Ab-
dominalscutum bilden, und untereinander und mit dem Cephalo-
thorax fest verwachsen das Dorsalscutum bilden. — Augenhügelnahe
dem Stirnrande, groß, etwas breiter als lang, deutlich gefurcht,
beiderseits der Furche wenig und regellos bekörnelt. — Letztes
Thoracalsegment und I.—IV. Area des Abdominalscutums mit je
| Fig. 18. Nemastoma stussineri Simon (nach',Typ.). &) Körper dorsal mit
rechten Beinen; b) Chelicere des $; c) ein Rückenhöckerchen von der Seite
d) Palpe.
einem mittleren Paare gleichgroßer, ziemlich kurzer, knopfförmiger,
an der Basis eingeschnürter, oben fein bekörnelter Höckerchen,
so daß zwei mittlere Längsreihen aus je 5 solcher Höckerchen ent-
stehen; V. Area (= Scutumhinterrand) mit einem mittleren Paare
viel kleinerer, einfacher und normal gebauter Höckerchen. —
Freie Dorsalsegmente des Abdomens hinten teilweise rauh, das
erste davon mit einem mittleren Paare winziger, schwach hervor-
tretender Höckerchen. Freie Ventralsegmente des Abdomens
spärlich und fein bekörnelt; Fläche besonders der vorderen Coxen
rauh bekörnelt. — Cheliceren klein; I. Glied beim & dorsal convex,
‚ apical-dorsal mit dicker, etwas zusammengedrückter und fein
behaarter Apophyse, die apicalwärts etwas verdickt und schräg
abgestumpft ist; II. Glied normal. —.Palpen: Patella apical-innen
mit einem feinen, konischen und geraden Zahn, der kürzer ist als
- der Durchmesser des Gliedes und senkrecht absteht. Femur und
Patella nur ventral und Tibia und Tarsus allerseits dicht mit
Keulenhärchen besetzt. — Beine kurz und schwach; die Femora
und Tibien des I. und III. Beines gegen den Apex hin wenig ver-
dickt; die übrigen Glieder fein lederartig; Femora sämtlich von
3. Heft
138 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
der Basis bis zur Spitze mit Pseudogelenken besetzt und zwar
I. Femur mit 10, H. mit 21; III. mit 10; IV. mit 17; T. Tibia mit
1 mittleren, II. Tibia der ganzen Länge nach mit 11, III. Tibia
mit 2 mittleren und IV. Tibia mit 5 mittleren Pseudogelenken
besetzt.
Färbung des Körpers dorsal gänzlich einfarbig schwarz,
ventral dunkel rotbraun; Cheliceren rotbraun glänzend; Palpen
dunkel rotbraun; Beine schwarz, die einzelnen Glieder gegen das
Ende hin heller. |
Griechenland (Vracho auf dem Ossa: Grotte in Kokkino)
— 1 8 — (Type aus Simons Sammlung gesehen!). |
|
5. N. lilliputanum (Lucas.)
1846 Goniosoma I. Lucas, Expl. Algerie p. 302, t. 21, F. 3. — 1879
N. I. Simon, Arach. France v. 7, p. 289.
L. des Körpers 2,5 ($); 2,75 ($£) mm
Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze
zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal
überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalo-
thorax mit einer Randreihe breiter, abgestumpfter dicker Körn-
chen; vor dem Stirnrand über der Cheliceren-Basis 4 nebeneinander
liegende Chitinplättchen, die am Rande und auf ihrer Fläche be- |
körnelt sind. Cephalothorax durch eine deutliche Querfurche,
vor der zwei weitere weniger deutliche die beiden Thoracalseg-
mente anzeigen, vom |
nachfolgenden Abdo- |
men getrennt, dessen
fünf erste Segmente
(I.—V.Area)nurdurch
schwache Ouerfurchen
kenntlich sind und |
mit dem Cephalotho- |
rax das harte Dorsal-
scutum bilden. —|
Augenhügel nahe dem|
., Stirnrande . selesere
Fig. 19. Nemastoma lilliputanum Lucas (nach so. lang wie breit, wie
Eyp.); &) a dorsal; b) Palpe; ce) Chelicere hoch, nicht längsge-
es d; d) Stirnrand stärker vergrößert. er, n äberall- dicht Wi
und regellos mit groben Körnchen bestreut. — Letztes Thoracalseg-
ment und I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren
Paare stumpfer, breiter Kuppen-Höckerchen, so daß zwei nach)
hinten etwas divergierende Reihen aus je 6 solcher Kuppenhöcker-
chen entstehen. — Freie Dorsalsegmente des Abdomens und Corona
analis dicht und grob, dagegen die freien Ventralsegmente feiner
regellos bekörnelt; Fläche der Coxen grob und dicht bekörnelt.
— Cheliceren klein; beim 2 beide Glieder normal, beim $dasI. Glied!
dorsal-apical mit schräg-aufrechter, keuliger, basal engerer, apica
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 139
fein borstig-behaarter Apophyse, die fast so lang ist, wie das I. Glied
selber. — Palpen schlank und dünn; Trochanter bis einschließlich
der Patella fein bekörnelt; alle Glieder schlank. Tibia etwas durch-
gebogen und doppelt so lang wie der Tarsus. Femur und Patella
nur ventral und hier dicht, Tibia und Tarsus allerseits sehr dicht
mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine kurz und robust; alle Glie-
der bis einschließlich zur Tibia grob und dicht bekörnelt und ein-
fach und regellos behaart; I. und III. Femur stark, IV. Femur
schwächer und II. Femur nicht keulig; I. Femur ohne, II. und III.
Femur mit je ein und IV. Femur mit 3 basalen Pseudogelenken;
Tibien des I. und IIl. Beines besonders auffallend, die übrigen
weniger dick spindelförmig.
Färbung des Körpers einfarbig schwarz oder pechbraun; das
Dorsalscutum meist mit einer dünnen Decke grauweißen Haut-
drüsensekretes überzogen, aus dem nur der Augenhügel und die
6 Höckerchen-Paare hervortreten. Cheliceren schwarzbraun,
Palpen blasser pechbraun; Beine dunkel-pechbraun, nur die Femur-
basen und Metatarsen und Tarsen blasser rostbraun. |
Algier (Oran) — $® — (Type Lucas aus dem Mus. Paris
gesehen!).
Algier (Loc.?) — 5 (d + 2) — (aus Simons Sammlung gesehen
[Simon ded.]). |
6. N. maarebense Simon.
1913 N. m. Simon in: Arch. Zool. exper. v. 52, p. 385.
L. des Körpers 2,5 mm.
Körper dorsal auf Cephalothorax und Abdomen gleichmäßig
und dicht rauh bekörnelt. — Augenhügel niedrig, quer oval, mit
großen Körnrchen regellos und median spärlicher überstreut.
Abdominalscutum mit 3 hintereinander stehenden mittleren Paaren
kleiner und stumpfer Höckerchen. — Cheliceren fast glatt, mit
winzigen Härchen spärlich überstreut; I. Glied convex, basal ver-
engt. — Palpen: Tibiaund Tarsus größtenteils mit Kölbchenhärchen
besetzt. — Beine: Coxen, Trochantere und Femora stark rauh;
Femora an der Basis dünn gestielt; I. Femur ohne, II., III. und IV.
Femur mit 1—2 basalen Pseudogelenken.
Färbung des Körpers dorsal und ventral pechbraun, dorsal
vorn dunkler und fast schwarz. — Cheliceren pechbraun, schwarz
‚behaart, die Zangen blasser rostbraun. — Palpen blaß rostbraun,
basal dunkler. — Beine von denCoxen bis zu den Femora schwarz,
nur die Femurbasen kontratierend blaßgelb; die Endglieder der
Beine blasser bräunlich.
Algier (Ifri Maareb bei Djebel Azeron Tidjer, — 2 (?) —
im Juli. (Type Simons in der Sorbonne-Paris — coll. Biospeol. —
nicht gesehen!)
7. N. globuliferum L. Koch.
1867 N. g. L. Koch in: Verh. Ges. Wien v. 17, p. 893. — 1879 N.g:
Simon, Arach. France v. 7, p. 289. — 1884 N. g. Simon in: Ann. Soc. ent:
France v. 4, p. 353.
3. Heft
140 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien
. L. des Körpers 2; Femur bis Metatarsus einschließlich: des
1. Bemes#39 21127 5x MIN 33 H1V 35,5 mm:
Körper dorsal etwas glänzend, fein gerieselt, flach gewölbt,
hinten breiter gerundet. — Vor dem Stirnrande über der Basis
der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die
am Rande und auf ihrer Fläche bekörnelt sind. — Augenhügel
nahe dem Stirnrande, nur an der vorderen Wölbung mit einigen
Börstchen, sonst kahl. — II. Thoracalsegment und 1.—V. Area
des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare aus konischen,
oben gerundeten Höckerchen, die von vorn nach hinten etwas an
Größe zunehmen, so daß'zwei hinten etwas divergierende Längs-
reihen aus je 6 solcher Höckchern entstehen. — Cheliceren: I. Glied
sehr kurz, dorsal-apical mit einer borstigen kugeligen Apophyse;
II. Glied langborstig, innenseitig etwas ausgehöhlt. — Palpen lang
und dünn, dicht mit abstehenden Kölbchenhärchen besetzt. —
Beine mit sehr kurzen, anliegenden Härchen bedeckt, außerdem
reihenweise mit kurzen Börstchen besetzt; I. Femur ohne, II. und
III. Femur mit je 1 basalen und IV. Femur mit 2 basalen Pseudo-
gelenken. a
Färbung des Körpers dorsal hellbraun mit braunem Längs-
fleck, schräg hinter dem Augenhügel jederseits ein schwärzlicher
Fleck, außerdem auf dem Cephalothorax seitlich mehrere schwärz-
liche Fleckchen. — Cheliceren und Beine blasser rostfarben, die
Gelenkspitzen der Glieder blaßgelb wie die Femurbasen der Beine.
Agäische Inseln (Syra, Naxos) — & — (Kochs Type von Syra
verloren! — 1 d aus Naxos in meiner Sammlung!).
8. N. dentigerum Canestrini.
: 1873 N. d. Canestrini in: Atti Soc. Veneto - Trent. v. 2, H. 1,p.7. —
1879 N. d. Simon, Arach. France v. 7, p. 289.
L. des Körpers 1,5 (8), 2 (2) mm.
Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der
Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt,
dorsal überall gleichmäßig fein bekörnelt. — Stirnrand des Cephalo- |
thorax nicht sonderlich bewehrt; unter dem Stirnrande finden sich |
vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorder- |
rand nicht gebuchtet sind, aber auf ihrer Fläche dicht bekörnelt
sind. — Cephalothorax durch eine deutliche Ouerfurche, vor der
eine weitere, weniger deutliche, das letzte Thoracalsegment anzeigt,
vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente |
(I.—V. Area) nur durch schwache Querfurchen kenntlich sind
und mit dem Cephalothorax das Dorsalscutum bilden. — Augen-
hügel nahe dem Stirnrande, so lang wie breit wie hoch, schwach
längs-gefurcht, überall gleichmäßig regellos bekörnelt. — Thoracal-
segmente, I.—V. Area des Abdominalscutums und freie Dorsal- |
segmente dicht bekörnelt, aber ohne Spuren von mittleren Höcker-
chenpaaren; Corona analis dicht bekörnelt; freie Ventralsegmente
fast glatt; Fläche der Coxen spärlich regellos bekörnelt. — Cheli- |
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 141
ceren klein; beim 9 beide Glieder normal gebaut; I. Glied beim &
apical-dorsal-innen mit einer kleinen, frontal fein behaarten, basal
etwas eingeschnürten, stumpfen, kuppenartigen Apophyse, die dem
Q fehlt. — Palpen dick und robust; Femur beim 3 und 2 apical
auffallend keulig verdickt, stark nach unten gekrümmt und apical-
innen mit einem kräftigen, stumpfen Zähnchen; Patella apical
verdickt und beim 3 außerdem apical-innen mit einer gerade vor-
gestreckten, stumpfen Apophyse, die dem 2 fehlt; Femur und Pa-
tella dorsal spärlich einfach behaart, ventral dichter mit Keulen-
härchen besetzt; Tibia schlank zylindrisch, doppelt so lang wie der
Tarsus und wie dieser überall dicht mit Keulenhärchen besetzt.
— Beine kurz und sehr robust; I. und III. Femur stark, II. und IV.
Femur schwach keulig; I. und III. Tibia stark, Il. und IV. Tibia
schwach spindelförmig; alle Beinglieder nur spärlich fein behaart;
I. Femur ohne, II. und Ill. Femur mit je 1 basalen und IV. Femur
mit 2 basalen Pseudogelenken.
Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig schwarz,
nur die Palpen rostbraun mit durchscheinend weißen Spitzenfleck
am Femur; Cheliceren und Beine pechbraun, jedoch die Femur-
basen der Beine blaßgelb.
Italien (bei Padua) — 1 & -+2 2 — (Type Canestrinis nicht
gesehen!).
Italien (Florenz) — 5 (d + 2) — (in meiner Sammlung).
9. N. bidentatum nov. spec.
L. des Körpers 1,8 (d), 2 (9) mm.
Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze
zwischen Cephalothorax’ und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal
überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalothorax
nicht sonderlich bewehrt; unter dem Stirnrande finden sich vier
nebeneinander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorderrand
TR
Fig. 20. Nemastoma bidentatum n. sp. a) Körper dorsal; b) Palpe;
c) Chelicere des d; d) I. Bein.
nicht gebuchtet sind, aber auf ihrer Fläche dicht und rauh be-
körnelt sind. — Cephalothorax durch eine deutliche Querfurche,
vor der eine weitere, weniger deutliche das letzte Thoracalsegment
anzeigt, vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste
3. Heft
142 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
‚Segmente (I.—V. Area) nur durch schwache OQuerfurchen kennt-
lich sind und mit dem Cephalothorax fest verwachsen das Dorsal-
scutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, so lang wie
breit wie hoch, nicht längs-gefurcht, überall rauh und regellos-
bekörnelt. — Thoracalsegmente unbewehrt; I.—IV. Area des Ab-
dominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, niedriger,
gerundeter Höckerchen, so daß zwei hinten etwas divergierende
Längsreihen aus je 4 solcher Höckerchen entstehen. — Freie
Dorsalsegmente wie das Dorsalscutum dicht bekörnelt und ohne
Höckerchen-Paare; Corona analis rauh bekörnelt; freie Ventral-
segmente fast glatt; Fläche der Coxen regellos spärlich bekörnelt.
— Cheliceren klein; beim 2 beide Glieder normal gebaut; I. Glied
beim $ und 2 lateral-außen basal mit 2—4 spitzen Körnchen be-
streut, beim d außerdem dorsal-apical stark emporgewölbt und auf
dieser Wölbung vorn-oben-innen mit einer großen, basal einge-
schnürten, nach vorn-innen geneigten, frontal bürstig behaarten
Apophyse, die vorn oben ausgebuchtet ist und so noch eine stumpfe
Spitzenkuppe trägt; II. Glied beim { normal gebaut. — Palpen
dick und robust, kurz; Femur beim & und 9 apical sehr auffallend
keulig, stark nach unten gekrümmt und apical-innen mit 2 hinter-
einander stehenden, kräftigen, aber stumpfen Zähnchen; Patella
beim & und 2 dick spindelförmig und beim g außerdem apical-
innen mit einer gerade-vorgestreckten, stumpfen, dicht behaarten
Apophyse; Femur und Patella dorsal spärlich einfach behaart; |’
ventral dichter mit Keulenhärchen besetzt; Tibia beim & und Q |
schlank, doppelt so lang wie der Tarsus und basal-dorsal beim {
mit einer stumpfen Beule besetzt; Tibia und Tarsus allerseits
dicht mit Keulenhärchen besetzt. — Beine kurz und sehr robust;
I. und III. Femur stark, II. und IV. Femur schwächer keulig,
I.—IV. Femur ventral mit je einer Längsreihe aus 6—8 spitzen-
haarigen Körnchen, sonst glatt; I. und III. Tibia dick spindel-
förmig, II. und IV. Tibia schlank spindelförmig; alle Patellen und
Tibien glatt und nicht bekörnelt; I. Femur basal ohne, II. und IIE.
Femur mit je 1 basalen und IV. Femur mit 2 basalen Pseudo-
gelenken. at
Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig schwarz |
bis pechbraun, desgleichen Cheliceren, Palpen und Beine, von!
welch letzteren nur die Femurbasen blaßgelb sind.
Rumänien (Comana Vlasca) — viele& + Q — (Type in meiner |
Sammlung!). |
10. N. auadripuncetatum Perty.
Diese Art zerfällt in 10 Varietäten, deren gemeinsame Merk-
male sind:
L. des Körpers 4,2 ($); 4,5 (9) mm. |
Körper gleichmäßig gerundet, dorsal gewölbt, auf der Grenze
zwischen Cephalothorax und Abdomen wenig. eingeschnürt. —|
Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor ıhm|
über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitin-|
‘ der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 145
\ plättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche rauh be-
' körnelt sind. — Augenhügel groß, nahe dem Stirnrande, etwas
breiter als lang, median längsgefurcht, in wenig regelmäßigen Reihen
spitz bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax, des Abdominal-
" scutums und der freien Dorsalsegmente des Abdomens fein und sehr
gleichmäßig bekörnelt; Bewehrung des Abdominalscutums variabel
_ (vergl. die Unterarten). — Corona analis und freie Ventralsegmente
"des Abdomens gleichmäßig bekörnelt. Fläche der Coxen fein
und gleichmäßig bekörnelt. — Cheliceren kräftig; beim 2 beide
' Glieder normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal-apical mit einer
geraden, kurzen, ziemlich dünnen, einfachen und stumpfen, ziem-
" Jich lang bürstig behaarten Apophyse; II. Glied auch beim 3
‚ normal gebaut und ohne Apophyse. — Palpen lang und dünn,
“nur behaart; einfache und Kölbchenhärchen stehen an Femur
und Patella spärlich, an Tibia und Tarsus dichter untermischt. —
’ Beine kurz und kräftig; Femora (besonders I. und III. Femur)
apicalwärts etwas keulig verdickt, mit kleinen spitzen Körnchen
- sehr dicht und gleichmäßig verdickt, abgesehen von den Pseudo-
gelenken, welche sich nur am II.—IV. Femur von der Basis bis
oft in die Mitte des Gliedes erstrecken; I. Femur ohne, II. mit
9—7, III. mit 2—4, IV. mit 3—6 basalen Pseudogelenken.
Färbung: Grundfärbung des Körpers schwarz bis pechbraun;
der Rücken variabel silberfleckig oder einfarbig (vergl. die Unter-
" arten). — Cheliceren blasser pechbraun bis blaß rostbraun. —
' Palpen blaß rostgelb variierend bis tief pechbraun. — Beine blaß
rostbraun bis schwarz variierend, nur die Femurbasen und die
Pseudogelenke der Femora bleiben stets blaßgelb, weil sie nicht
von den schwarzbraunen Körnchen bedeckt sind; Coxen und
' Trochantere der Beine pechbraun bis schwarz, daher mit den
blassen Femurbasen stets scharf kontrastierend.
Die 10 Varietäten lassen sich, wie folgt, unterscheiden:
[ 1.—V. Area des Abdominalscutums unbewehrt
und ohne mittlere Höckerpaare . . . 10. N. quadripuns-
1 tatum var. werneri
"|Wenigstens II. Area des Abdominalscutums
| mit einem mittleren Höcker- oder Dörnchen-
ERINNERT 2.
Abdomen dorsal mit 5—6 mittleren Höcker-
Blasen. 43.22. 10. N. quadripunetatum var. humerale
2.|Abdomen dorsal mit 1—3 mittleren Höcker-
Bee Dornchenpaaren .. unse. 3.
IV. Area des Abdominalscutums mit: einem
3 mittleren Paare kleiner stumpfer Höcker . . 6.
"IV. Area des Abdominalscutums unbewehrt
ı und ohne solches Höckerpaar .
3. Heft
144 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
' [Körper dorsal schwarz und völlig ungefleckt,
ohne Silberfleckenzeichnung; (II. Area des
4 Abdominalscutums mit 2 großen Kegeldor-
kRrameR) 0: 10. N. quadripunetatum var. bieuspidatum
Körper dorsal schwarz, aber mit wenigstens 4
großen ‚Silberflecken ‘gezeichnet . . ... .
II. Area des Abdominalscutums mit 2 großen
Regeldornen besetzte. nr ar . 10f. N. quadri-
5 punetatum var. kochii
-|II. Area des Abdominalscutums nur mit 2
kleinen, stumpfen Höckerchen besetzt . 10g. N. quadri-
punetatum var. lineatum
II. Area des Abdominalscutums mit 2 großen
Kegeldornen besetzt, III. und IV. Area
mit je einem mittleren Paare kleiner,
6. stumpfer Höckerchen besetzt . . . . 10e. N. quadripune-
| tatım var. sillü
II. Area des Abdominalscutums wie auch Ill.
und IV. Area mit je einem mittleren Paare
kleiner, stumpfer Höckerchen besetzt... . 7.
Vor dem Augenhügel zwei isolierte kleine
Silberfleckchen nebeneinander . . . . 10b. N. quadripune-
tatum var. aurosum
|
Vor dem Augenhügel nicht mit 2 solch iso-
|
|
1.
| lierten Silberileckchen gezeichnet -.. . „9
(Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax
mit den beiden großen Silberflecken der
hinteren Scutumseiten nicht durch kleinere
silberne Sprenkelreihen verbunden ...%.
„Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax
mit den beiden großen Silberflecken der
8
hinteren Scutumseiten durch jederseits eine
Reihe kleinere Silberfleckchen miteinander.
verbunden . . . 10ec. N. quadripunetatum var. armatum
(Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax |
mehr oder minder gerundet, jedenfalls der
‚Stirnmitte zu nicht lang und schmal aus- |
9.2 gezogen . . . 10a. N. quadripunetatum-quadripunetatum |
Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax Ä |
der Stirnmitte zu lang und schmal komma-
förmig ausgezogen 10a. N. quadripunetatum var. thessalum
10a. N. quadripunetatum-quadripunetatum (Perty.)
1832 Phalangium qu. Perty, Delect. An. artic. p. 204. — 1835 Opiko
flavimanum ©. L. Koch in: Panzer (Herrich - Schäffer) Faun. Ins. Germ. |
v. 128, p. 11, A. 22. — 1848 N. flavimanum C. L. Koch in: Hahn (Koch) |
Arach. v. 16, p. 64, F. 1543. — 1852 N. flavipalpum Doleschalin: 8. B. Ak. Wien
v. 9, p. 651. — 1869 N. flavimanum, superbum ( ?), daciscum (?) L. Koch in: |
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 145
Z. Ferd. Tirol. s. 3, v. 14, p. 164 u. 165. — 1872 N. flavimanum L. Koch in:
Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 59. — 1879 N. qu. Simon, Arach. France v. 7,
p- Er t. 24, F. 6, 7. — 1896 N. qu. Becker in: Ann. Mus. Belgique v. 12,
p- .
I1., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem
mittleren Paare stumpfer, rundlicher, kleiner Höckerchen, die
alle 6 gleich groß und gleich weit voneinander entfernt sind.
Cephalothorax hinten jederseits mit je einem
großen 8-förmigen, isolierten Silbertlecken, der
weder nach vorn noch nach hinten in einzelne
Flecken oder Punktreihen ausläuft; die IV. Area
des Abdominalscutums zeigt jederseits je einen
quer-ovalen, schmalen Silberflecken, hinter dem
nach außen ein kleines Silberpünktchen steht;
Scutumhinterrand und dem 1. und II. freien
Dorsalsegment des Abdomens steht je ein mitt- 2
leres Paar kleiner, runder Silberfleckchen. en N
Gebirge Mittel- und Süd-Europas (Bayern, „u, guudripumeta-
Tirol, Schweiz, Thüringen, Schwarzwald, Rhein. sum - quadripuncta-
Schiefergebirge, Spanien, Balkan-halbinsel) — tum Perty. Körper
\ RN,
BESKRRH IR
42 — (an feuchten Stellen, unter Reisig). dorsal.
(Type Pertys — im Museum München ??.) — (viele J9 ge-
sehen!).
10b. N. quadripunetatum-aurosum (L. Koch.)
1869 N. aurosum L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 165. — 1884
N. aurosum Simon in: Ann. Soc. ent. France v. 4, p. 353 — 354.
II., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem
mittleren Paare stumpfer, rundlicher, kleiner Höckerchen, die alle
6 gleich groß und gleich weit voneinander entfernt sind.
Zeichnung des Körpers dorsal mit Silberflecken in genau der-
selben Weise wie bei Nemastoma quadripunctatum-quadripunclatum,
doch kommen 2 kleine isolierte Silbertleckchen am Stirnrande vor
dem Augenhügel hinzu, und außerdem zeigt der Augenhügel hinten
', einen schwach silberglänzenden Medianstrich,
Griechenland (Fundort der Type?) ; Balkanhalbinsel (Ochrida) ;
Österreich (Franzenbad); Schweizer Alpen (Montreux); Bayern
(Tegernsee); Balkanhalbinsel (Moldava); Fichtelgebirge — 23 (99)
‚ gesehen — (Iype Kochs verloren! — nicht gesehen!).
10c. N. quadripunetatum-armatum (Kulczynski.)
1909 N. armatum Kulezynski in: Bull. Ac. Cracovie v. 1909, p. 468,
| II., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem
‚ mittleren Paare, stumpfer rundlicher, gleich großer Höckerchen, so
‚ daß zwei nach hinten etwas divergierenden Längsreihen aus je
8 solcher Höckerchen entstehen.
| ‚Cephalothorax hinten jederseits mit je einem großen, vielfach
, gebuchteten Silberflecken, der nach vorn, der Stirnmitte vor dem
" Augenhügel zu (diesen aber kaum erreichend) in ein unregel-
" mäßiges, immer schmäler werdendes Silberband ausläuft und nach
Archiv a as eschichte
l
10 3. Heit
|
5
146 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
‚hinten durch eine Silber-Sprenkelreihe mit den größeren, ungleich-
mäßigen Silberflecken der Seitenecken des Scutumhinterrandes
verbunden ist. — Basis der 6 Höckerchen des Abdominalscutums
mehr oder minder silberig punktiert. — Augenhügel mit silber-
weißer Längsfurche. — Scutumhinterrand und bisweilen auch
die folgenden freien Dorsalsegmente mit je einem mittleren Paare
runder Silberfleckchen.
Herzegowina (Domanovic) — JR? — (Type Kulczynskis —
nicht gesehen!). |
Balkanhalbinsel (Ochrida) — 3 ($9) und (Moldava) — 5 (99)
— gesehen!
10d. N. quadripunetatum-thessalum (Simon.)
1885 N. thessalum Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 6, v. 5, p. 216.
II., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem
mittleren Paare stumpfer, rundlicher, gleichgroßer Höckerchen,
die auf der II. Area nur halb so weit von-
einander entfernt sind als auf der III. und
IV. Area.
Zeichnung des Rückens des Körpers wie bei
N. quadripunctatum - armatum (10c), nur be-
rühren sich die Stirnflecken in der Mediane
und es fehlen die seitlichen Sprenkelreihen, die
die vorderen mit den hinteren großen Seiten-
Silberflecken verbinden.
Fig. 21. b) Nema- Griechenland (Gipfel des Ossa) — 1 2 —
stoma quadripuncta- (Type aus Simons Sammlung — gesehen).
a nz Albanien (Ochrida) — 7 (9), ferner Böhmen
II Te (Branzensbad) — 9 Oo mer Bayern (Tegern-
see) — 3 (9), ferner Rumänien (Moldava) — 9 (SP?) — ge
sehen (in meiner Sammlung!).
10e. N. quadripunetatum-sillii (Herman.)
1871 N. sillii O. Hermann in: Abh. Siebenbürg. Ver. Naturwiss.
Hermannstadt. v. 21, p. ? 1894 N. gigas Soerensen in: Term. Füzetek
v. 18, p. 29. — 1903 N. gigas-montenegrina Nosek in: SB. Böhm. Ges. v. 1903,
p- 4. — 1903 N. sillii = gigas Kulezynski in: SB. Ak. Wien v. 112, p. 673, F.45.
KEN Il. Area des Abdominalscutums mit einem
mittleren Paare großer, basal sehr breiter, oben
stumpfer Kegeldornen; III. und IV. Area mit
je einem mittleren Paare kleiner, stumpfer,
rundlicher Höckerchen, die voneinander ebenso
weit entfernt sind wie die beiden großen Kegel-
höcker der II. Area.
Zeichnung des Körperrückens mit Silber-
Fig. 21. c) Nema- N, guadripumetatum-armatum (106).
a ae Ungarn — 82 — (Soerensens Expl. nicht |
tum-silii Herman. ;
Körper dorsal. gesehen!). Carpathen (Azuya Valachie) — 12
tlecken in ganz der gleichen Weise wie bei |
Be nn a nee anne
En nn nen mm nn nn m -
u
Fe a F ey - .— -
der Ischyropsalidae und Nemastomatodae der Opiliones-Palpatores. 147
— (Kulezynskis Expl. — ded. — gesehen!). Albanien (Ochrida)
— 10 (&2), ferner Spanien (Escurial) — 5 (9), ferner Böhmen
(Franzensbad) — 3 2, ferner Bosnien — 4 (SQ): gesehen!
10f. N. quadripunetatum-kochii (Nowicki.)
1870 N. kochiv Nowicki in: k. k. Gelehrt. Ges. Krakau v. 41, p. 57. —
1903 N. kochii Kulezynski in: SB. Ak. Wien v. 112, p. 673, F. 44.
II. Area des Abdominalscutums mit einem mitleren Paare
großer, kegelartiger Dornen; III. Area ohne oder nur mit Spuren
eines winzigen Höckerchenpaares; IV. Area ohne Höckerpaar.
Zeichnung des Körperrückens mit Silberflecken in folgender
Anordnung: Augenhügel hinten mit silberfarbigem ans ch:
Hinterrand-Seitenecken des Cephalothorax jeder- -
‚seits mit je 3—4 kleinen, fast isolierten Silber-
flecken, die weder nach vorn noch nach hinten
in Sprenkelreihen auslaufen; Hinterrandseiten-
ecken des Abdominalscutums mit je einem .
größeren, gebuchtet-umrandeten Silberflecken;
III.—V. Area des Abdominalscutums und I.
‚und II. freies Dorsalsegment des Abdomens
‚ mit je einem mittleren Paare kleiner, runder SORIRES
Silberfleckchen. Fig. 21. a) Nema-
Tatra (Wald- und Alpenregion) — (Type stoma quadripuncta-
Nowickis verloren? — im Mus. Wien nicht vor- m-kochi Nowicki,
‚ handen!). Tatra — 3 (39) — (Kulczynski det. por domal,
‚et ded. — gesehen!). Albanien (Ochrida) — 14 (9), ferner
Spanien (Escurial) — 9 (9), ferner Böhmen (Franzensbad)
, —6 (89), ferner Schweiz (Montreux) — 8 (9), Bayern (Tegernsee)
— 15 ($2) — usw. usw. in meiner Sammlung!).
10g. N. quadripunetatum-lineatum (Soerensen.)
1894 N. lineatum Soerensen in: Term. Füzetek v. 18, p. 30.
| II. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare
‚ stumpfer, gerundeter Kuppel-Höckerchen; III. und IV. Area ohne
‚ hervortretende Höckerchen-Paare.
Rücken des Körpers mit Silberfleckenzeichnung: Auf dem
‚ Cephalothorax konvergieren nach vorn vor den Augenhügel zwei
seitliche, gebogene Silberbinden, welche sich nach hinten über das
‚ Abdominalscutum in jederseits einer schmalen Sprenkel-Reihe
‚fortsetzen, wo sie an den Hinterecken des Scutums in je einem
größeren, gebuchteten Silberfleck endigen. Scutumhinterrand und
\ L—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren
| ‚ Paare kleiner runder Silberfleckchen.
Ungarn — 12 (?) — (Type Soerensens im Mus. Budapest —
‚nicht gesehen!). Albanien (Ochrida) — 4 (S%), ferner Sun
(Moldava) — 8 (89), ferner Böhmen (Franzensbad) — 3 (G9),
Faser Schweiz Enontzeng) — 2.9, usw. usw. — in meiner Samm-
ung.
10% 3. Heft
Y
148 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien
10h. N. quadripunetatum-bieuspidatum (L. C. Koch.)
1833 N. bicuspidatum C. L. Koch in: Panzer (Herrich - Schäffer)
Faun. Ins. Germ. v. 124. Nr. 16. — 1836 N. bicuspidatum C. L. Koch in:
Hahn (Koch) Arach. v. 3, p. 70, F. 222. — 1904 N. bicuspidatum Kulezynski
in: Ann. Mus. Hungar. v. 2, p. 78.
Il. Area des Abdominalscutums mit einem
mittleren Paare hoher, basal dicker, 'an der |
Spitze stumpfer Kegeldornen; 1 und II Arez :
ohne mittlere Höckerpaare.
Färbung des Körpers einfarbig schwarz bil i
pechbraun, ohne jedwedeSilberflecken-Zeichnung.
Deutschland (Loc.?) — (Type Kochs ver-
loren!),. Spanien (Escurial) — 5 (SP), ferner
SEZER Albanien — 9 (49), ferner Rumänien (Moldava)
ne. De s o) None — 5 (89), ferner Böhmen (Franzensbad) — 8
BR en datum (?), ferner Schweiz (Montreux) — 19, ferner"
C.L.Koch. Körper Fichtelgebirge — 2 3, usw. usw. in meiner #
“ dorsal. Sammlung. | |
101. N. quadripunetatum-werneri (Kulczynski.) h
1903 N. qu. -w. Kulezynski in: SB. Ak. Wien v. 112, p. 673, F. 43. |
ee, Areae des Abdominalscutums unbewehrt'
und ohne hervortretende mittlere Höckerchen-'
Paare N
Silberfleckenzeichnung. des Rückens wie beil
N. quadripunciatum-silli. F
Kleinasien — (92) — (Type in Kulczynskis'
Sammlung). (— 1 2 ex typ. — gesehen!).l
Albanien (Ochrida) — 4 (49), ferner Böh-)
re men (Franzensbad) — 1 9, ferner Rumänien!
— 6 (d9), ferner Bayern (Tegernsee)|
ıe.221.% - | K
ide 5 (39), ferner Schweiz | ‚(Montreux) — 22
tum-werneri Kulez. ferner Spanien (Escurial) — 2 2 in meiner!
Körper dorsal. Sammlung. it |
10k. N. quadripunetatum-humerale (C. L. Koch.)
1839 N. humerale C. L. Koch, Übers. Arach. v. 2, p. 38. 1848 N. ba
humerale C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 16, p. 66, F. 1544. —_ 1884
N. humerale Simon in: Ann. Soc. ent. France v. 4, P- 352. fi}
segment des "Abdomens bisweilen mit ie einem gleichen mittlere y
Höckerchen-Paar. I$
Silberfleckenzeichnung des Körperrückens: Cephalothora
jederseits mit einem großen gebuchteten, etwas nach vorn dem
Stirnrande zu auslaufenden Silberflecken; außerdem nur die
Scutumhinterecken jederseits mit je 2—3 kleinen silbernen Komma
Fleckchen. |
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 149
Griechenland (Nauplia) — (Kochs Type verloren!). Griechen-
land (Zakynthos) — (Simons Expl. — nicht gesehen!). Albanien
(Ochrida) — 6 (3), ferner Rumänien (Moldava) — 4. (d9), ferner
Bayern (Tegernsee) — 7 (SQ), ferner Schweiz (Montreux) — 4 (9),
usw. in meiner Sammlung.
Keine Nemastoma-Art ist so variabel in Bewehrung des Ab-
dominalscutums, der Silberflecken-Zeichnung des Rückens, der
Farbe der Beine und Palpen, der Behaarung der Palpen wie N.
guadripunciatum Perty; deswegen ist diese Art unter sehr vielen
" Namen oft als neue Art beschrieben worden, wohl weil den Autoren
. immer wenig einzelne Formen von weit verstreuten Lokalitäten
vorlagen. Der erste Autor, der die Variabilität dieser Art beleuchtet,
ist Kulezynski (1903 a. a. O.,) welcher auch schon einige Arten
früherer Autoren als subspec. oder var. bezeichnet.
na
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Bu
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F
r
i
|
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j
An sehr reichlichem Material von recht verschiedenen Fund-
orten habe ich jeweils von jedem Fundort in einer größeren Anzahl
von Exemplaren stets etwa 3—4 oder noch mehr Formen heraus-
finden können, auf welche die betreffenden Diagnosen der ‚,‚selbst-
ständigen“ Arten älterer Autoren zutreffen. So fanden sich Tiere
‘ mit blaßbraunen bis tiefschwarzbraunen Palpen und Beinen neben-
‚ einander in allen Übergängen (Altersunterschiede!), so daß diese
Unterscheidungsmerkmale älterer Autoren hinfällig sind, ebenso
wie L. Kochs Unterscheidungen nach Behaarung der Palpen (1869),
welche bei einem Teil der Formen von demselben Fundort dicht
‚ mit Kölbchenhärchen, bei anderen wenig di:ht oder gar spärlich
‚ damit (abgenutzt?), bei einigen sogar mit einfachen Haaren am
Femur und Patella besetzt waren (man beobachtet, daß die Kölb-
chenspitzen sehr leicht verloren gehen, wodurch die Haare dann
als ‚„einfache‘‘ erscheinen).
Ebenso fanden sich bei Exemplaren desselben Fundortes fast
stets 5 Formen der Scutumbewehrung vor, die stets die I.—V.
Area des Abdominalscutums und das I. freie Dorsalsegment des
Abdomens betreffen. Relativ selten fand sich die Form „humerale
mit je 2 stumpfen Höckerchen auf der I.—V. Area des Abdominal-
scutums und den I. freien Dorsalsegment; sie bildet das eine Extrem.
' Am häufigsten fand sich guadripunctatum, armatum, thessalum und
aurosum mit 3 Paaren stumpfer Höckerchen auf der II.—IV.
‘ Area, daran schließen sich an sillii mit auch 6 Höckerchen,
deren 2 auf der II. Area aber an Größe beträchtlich als Kegel-
höcker oder Kegeldornen hervortreten. Weiterhin schließen sich
" an diese Form an die Unterarten kochii und bicuspidatum, die nur
2 mächtige Kegeldornen auf der II. Area und sonst keine Höcker-
chenpaare auf der III. und IV. Area haben; bei lineatum werden
auch diese Kegeldornen der II. Area zu kleinen Höckerchen und
bei werneri endlich fehlen auch letztere ganz, so daß hier alle
fünf Areae des Abdominalscutums unbewehrt sind.
3. Heft
150 Dr. ©. Fr. Roewer: Die Familien
Alle diese Formen zeigen sämtlich Übergänge in der Silber- '
flecken-Zeichnung des schwarzen oder schwarzbraunen Körper-
rückens, wie aus obigen Diagnosen der Unterarten hervorgeht.
Ich füge eine Zusammenstellung der mir vorliegenden Unter-
arten an, wie sie mir von weit getrennten Lokalitäten nebeneinander
in größerer oder geringerer Zahl vorlagen; die Lokalitäten, von
denen ich nur einzelne Tiere habe, fehlen in dieser Tabelle.
alossa Sy S °s|l20
Nemastoma = 5 ee 2° 22 5 a E 28
quadripunctatum- Ss = = 52 28 2u| 878 2
nu | ie hs [as fi Se iR“)
quadripundiatum | 27 | ı8s | 32] 8]| 8 | 10 ]| 877
aurosum | I —. 1426.12 2 er
Peer - ei -
thessalum ı—-| I 2|I| —-| 3] 9] —
sl BEER TE =
EEE TorzereTepero fs
lineatum een erg =
bicuspidatum l.5.41:::9 8er
werneri Do 4: re
humerale I — 1: 6| — | 4) 7) 4 | —
Sa. || 48 [) 63 ) 27 7817| 64 7
11. N. scabrisulum Simon.
1879 N. s. Simon, Arach. France v. 7, p. 284. — 1881 N. s. Simon in: |
Bull. Soc. zool. France v. 6, p. 91.
L. des Körpers 2,1 (9), 2,5 (9) mm.
Körper dorsal gleichmäßig gewölbt, hinten gleichmäßig ge- |
rundet, dorsal ist der Körper wenig dicht aber sehr gleichmäßig |
mit groben, runden Körnchen bestreut. — Stirnrand des Cephalo- |
thorax jederseits mit drei größeren, knopfartig verdickten Höcker-
chen; vor ihm über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander
liegende Chitinplättchen, von denen jedes 2 schlanke Höckerchen
mit knopfartig verdickter Spitze trägt. — Augenhügel nahe dem
Stirnrand, so lang wie breit, jederseits der Mediane mit einer Reihe
aus je 4 schlanken, an der Spitze knopfartig verdickten Höckerchen. |
— II. Thoracalsegment und I.—IV. Area des Abdominalscutums'
mit je einem mittleren Paare kleiner, rundlicher, aber deutlich |
hervortretender, kuppenartiger Höckerchen, sodaß zwei hinten)
etwas divergierende Längsreihen aus je 5 solcher Höckerchen ent-|
stehen. Freie Dorsalsegmente wie das Scutum bekörnelt, des-
gleichen die Corona analis und freien Ventralsegmente des Ab-
domens, auf welch letzteren eine hintere Randreihe etwas hervor-|
tritt. — Fläche der Coxen regellos grob bekörnelt. — Cheliceren|
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 151
' beim 2 normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal-apical mit einer
zylindrischen, wenig verdickten, nach vorn-innen geneigten, fein
behaarten Apophyse, welche die der da- 22
nebenliegenden Cheiicere mit ihrer Spitze be-
rührt; II. Glied auch beim & normal gebaut.
— Palpen lang und dünn, dorsal einfach be-
haart, ventral mit Kölbchenhärchen besetzt,
die auf dem Tarsus auch dorsal spärlich vor-
handen sind; beim & hat der Femur apical-
innen eine sehr kleine, spitze Apophyse, die
dem 2 fehlt. — Beine relativ kurz und kräftig;
' Femora (besonders des I. und III. Beines)
‚apical keulig und wie Patellen und Tibien
spärlich beborstet und rauh bekörnelt: Femora ==
“nur mit basalen Pseudogelenken und zwar I. Fig. 22. Nemastoma
ont, mit 4-5, IIL-2—8, IV. „eeabrietum Bimon,
ı mit 3—4 Pseudogelenken. a u
Färbung des Körpers einfarbig schwarz bis pechbraun; nur
die Palpen blasser rostbraun und die Beine den Tarsen zu blasser.
| Hoch-Pyrenäen (Saint-Sauveur) — $? — (Type aus Simons
- Sammlung nebst anderen Exemplaren gesehen!).
| 12. N. rude Simon.
1881 N, r. Simon in: Bull. Soc. zool. France v. 6, p. 90.
L. des Körpers 9 mm (9).
Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der
' Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt,
' dorsal überall dicht und sehr gleichmäßig grob gekörnelt, wie auch
die Fläche der Coxen der Beine, doch freie Ventralsegmente bis
auf die auch grob bekörnelte Corona analis, fein gerieselt und nur
‚ in Spuren bekörnelt. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonder-
‚ lich bewehrt, vor ihm über der Basis der Cheliceren mit vier neben-
‚einander liegenden Chitinplättchen, die am Rande und auf ihrer
‚ Fläche sehr grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirn-
‚ rande, groß, fast gerundet, mit großen, groben Körnchen überall
‚ regellos bestreut wie die ganze Rückenfläche des Körpers. —
, L—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare
| kleiner, konischer, gleichgroßer Höckerchen, so daß zwei nach
‚ hinten etwas divergierende Längsreihen aus je 5 solcher Höcker-
‚ chen entstehen. — Cheliceren klein; beim Q beide Glieder normal
‚und spärlich behaart, (& wahrscheinlich mit Endapophyse auf dem
‚ I. Gliede). — Palpen schlank und dünn; Femur und Patella dorsal
mit einfachen Haaren, ventral wie Tibia und Tarsus allerseits dicht
‚ mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine kurz und robust; I. und
, HI. Femur stark, IV Femur schwach, II. Femur nicht keulig;
‚ I. Femur basal ohne, II. Femur in der Mitte mit 4—5, III. Femur
‚ basal mit 2-3, IV. Femur basal mit 3—4 Pseudogelenken; Tro-
chantere allerseits grob bekörnelt; Femora schwach bekörnelt und
, spärlich behaart.
5
, RG et: 2 RER
AR BL D er
|
3. Heft
152 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
Färbung des Körpers dorsal einfarbig schwarzbraun, ventral
heller pechbraun bis auf die schwarzbraunen Coxen der Beine. —
Cheliceren pechbraun; Palpen blasser bräunlich. Beine dunkel-
braun, nur die Femurbasen blaßgelb gefärbt.
Meeralpen (St. Martin-Lantosque) — 2 2 — (im Bodenlaub
der Wälder) — (Type aus Simon’s Sammlung gesehen!).
13: N. dentipaipe Außerer.
1867 N. d. Außerer in: Verh. Ges. Wien v. 17, p. 168, t. 8, F. 2. —
1869 N. d. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 164. — 1872 N. d. Cane-
strini in: Ann. Mus. Genova v. 2, p. 12. — 1876 N. d. Canestrini in: Atti Soc.
Veneto-Trent. v. 3, H. 2, p. 219. — 1879 N. d. Simon, Arach. France v. 7,
p- 282.
L. des Körpers 2,8 8), 3 (9) om: |
Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der
Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt,
dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cepha-
lothorax jederseits nach der Seitenrundung zu mit einem dicken, |
kurzen Gabelzahn; unter dem Stirnrande finden sich vier neben-
einander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorderrand viel-
fach gebuchtet und
gegabelt, aber auf |
ihrer Fläche glatt
und nicht bekörnelt |
sind. — Cephalo-
.thorax durch eine
deutliche Quer- |
furche, vor der eine
weitere, weniger
deutliche das letzte |
Thoracalsegment |
e anzeigt, vom nach'
Ä a folgenden Abdomen |
Fig. 23. Nemastoma dentipalpe Außerer. a) Körper getrennt, dessen |
dorsal, b) Chelicere des d; c) des 2; d) Palpe desd; +:
e) Palpenpatella des d von oben gesehen. 5 ni v a #
durchii E “schwache Querfurchen kenntlich sind und mit dem!
Cephalothorax das Dorsalscutum bilden. — Augenhügel nahe
dem Stirnrande, etwas breiter als lang, leicht längsgefurcht!
und überall grob und regellos bekörnelt. — Thoracalsegmene!
unbewehrt; I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem
mittleren Paare aufrechter, spitzer, etwas nach hinten ge|
krümmter Kegeldörnchen; die der I. Area einander am nächsten, |
die der V. Area (= Scutumhinterrand) am kleinsten und am)
weitesten voneinander entfernt, so daß zwei gerade, nach hinten|
etwas divergierende Längsreihen aus je 5 solcher Dörnchen ent-|
stehen. — Freie Dorsalsegmente wie das Dorsalskutum bekörnelt|
und nur das I. von ihnen mit einem mittleren Paare nahe bei-|
einander stehender stumpfer, winziger, aber deutlicher Höckerchen;|
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 153
Corona analis grob bekörnelt; freie Ventralsegmente größtenteils
glatt, nur seitlich mit einigen Körnchen bestreut; Fläche der Coxen
grob bekörnelt. — Cheliceren klein: beim 2 beide Glieder normal;
beim & das 1. Glied dorsal-apical-innen mit einer stumpfen, be-
haarten, vorn-übergebeugten, sehr kurzen Apophyse, die basal
nicht eingeschnürt ist. — Palpen schlank und dünn, alle Glieder
fast zylindrisch; Femur nicht auffallend keulig; Patella apical-
innen beim ä mit einer spitzen, rückgekrümmten, hakenartigen
Apophyse, die dem 2 fehlt; Femur und Patella dorsal spärlich
einfach behaart, ventral dichter mit Keulenhärchen besetzt;
Tibia um %, länger als der Tarsus und wie dieser allerseits mit
Keulenhärchen dicht besetzt. — Beine kurz und robust; I. und
III. Femur keulig, I. und III. Tibia dick spindelförmig; Femur
“ und Tibia des II. und IV. Beines dünner, fast zylindrisch; alle
Glieder mehr oder minder fein behaart; I. Femur ohne, II. Femur
" mit 3—5 mittleren, III. Femur mit 2—3 basalen und IV. Femur
. mit 5—6 basalen Pseudogelenken.
Färbung des Körpers dorsal und ventral schwarz bis pech-
- braun; Cheliceren schwarz; Palpen blaß rostbraun; Beine etwas
[
heller als der Körper ‚rostbraun, die Femurbasen blaßgelb.
Alpenländer (Tirol; Tessin; Monte Rosa; Tal der Isere,
' Wallis etc.) in feuchten Wäldern des Hochgebirges — viele $ +2
- gesehen (darunter die Typen Außerer’s aus dem Mus. Wien).
. 14. N. argenteo-lunulatum Simon.
1872 N. dentipalpe var. argenteo-lunulatum Canestrini in: Ann. Mus.
- Genova v. 2, p. 12. — 1879 N. a.-!. Simon, Arach. France v. 7, p. 283.
L. des Körpers 2,9 (&, 2) mm.
Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der
Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt,
dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cepha-
lothorax nicht unterschiedlich bewehrt, bekörnelt wie der übrige
Cephalothorax; unter dem Stirnrande finden sich vier neben-
einanderliegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorderrande viel-
fach gebuchtet und gegabelt und auf ihrer Fläche grob bekörnelt
sind. — Cephalothorax durch eine deutliche Querfurche, vor der
eine weitere aber weniger deutliche das letzte Thoracalsegment
anzeigt, von dem nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf
‚erste Segmente (I.—V. Area) nur durch schwache Querfurchen
“ kenntlich sind und das Dorsalscutum bilden. — Augenhügel nahe
dem Stirnrande, etwas breiter als lang, leicht längsgefurcht und
überall grob und regellos bekörnelt. — Thoracalsegmente un-
bewehrt; 1.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem
') mittleren Paare kleiner, stumpfer Kegelhöckerchen, die auf der
I. Area sehr nabe beieinander und auf der II.—IV. Area weiter
voneinander als auf der I. Area, aber sonst auf der II.—IV. Area
gleichweit voneinander entfernt stehen; V. Area (= Scutum-
hinterrand) mit einem mittleren Paare doppelt so weit wie auf der
3. Heit
154 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien
IV. Area voneinander entfernt stehenden, spitzen Kegeldörnchen.
— Freie Dorsalsegmente ohne mittlere Höckerchen-Paare, wie das
Scutum grob bekörnelt; Corona analis grob bekörnelt; freie Ventral-
segmente spärlich winzig bekörnelt, seitlich nicht gröber bekörnelt
als auf der mittleren Fläche; Fläche der Coxen grob bekörnelt. —
Cheliseren klein; beim 2 beide Glieder normal gebaut; beim &
das I. Glied dorsal-apical-innen mit einer stumpfen, behaarten,
vornüber gebeugten, sehr
kurzen Apophyse, die
basal nicht eingeschnürt
ist. — Palpen schlank und
dünn; alle Glieder fast
zylindrisch; Femur nicht
auffallend keulig; Patella
apical-innen beim & mit
einer spitzen, nicht rück-
gekrümmten, sondern ge-
raden, den Apex der Tibia
überragenden Apophyse,
die dem 2 fehlt; Femur
Fig. 24 en a und Patella dorsal spärlich
24; stoma.argenteo-lunulatum Simon. int: i
a) Körper dorsal; b) Chelicere des &; ce) Palpe einfach behaart und v7
desd'; d) Palpenpatellades $ von oben gesehen. tral dichter mit Kölbchen-
härchen besetzt; Tiıbia um
1» länger als der Tarsus und wie dieser überall mit Kölbchen- |
härchen dicht besetzt. — Beine kurz und robust; I. und III. Femur
keulig; I, und III. Tibia dick spindelförmig; Femur und Tibia
des II. und IV. Beines dünner, fast zylindrisch; alle Glieder |
mehr oder minder behaart; I. Femur ohne; II. Femur 5 mitt-
leren, III. Femur mit 2 basalen und IV. Femur mit 4 basalen |
Pseudogelenken.
Färbung des Körpers dorsal und ventral schwarz, dorsal mit |
4 perlmutter-silbern glänzenden Flecken: je ein großer, außen
gebuchteter nahe jeder Hinterrandseitenecke des Cephalothorax
und je ein kleinerer hinten-außen gebuchteter jederseits auf der |
IV. Area des Abdominalscutums; Cheliceren schwarz; Palpen
blaß rostbraun; Beine etwas heller als der Körper, rostbraun, ihre |
Femurbasen blaßgelb. | |
Italien und Corsica (im Gebirge und in der Ebene) : Aspromonte-
Calabrien, Nervi — viele $& + @ (Type Simons nicht —) gesehen! |
15. N. baeilliferum Simon.
1879 N. b. Simon, Arach. France v. 7, p. 287.
L. des Körpers 2,1 (&), 2,4 (2) mm.
Körper dorsal und ventral, ausschließlich der Coxen der Beine,
fein chagriniert, nirgends bekörnelt oder behöckert außer der
Dornbewehrung. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich |
bewehrt; vor diesem über der Basis der Cheliceren vier neben-|
; merklich abnehmen. Eine gleiche Ouerreihe
" weitere aus A solcher Dörnchen auf dem
“ freies Dorsalsegment, Corona analis und freie
" Ventralsegmente des Abdomens unbewehrt,
' fein chagriniert. — Fläche der Coxen der
' Beine fein bekörnelt. — Cheliceren beim 9
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 155
einanderliegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf
ihrer Fläche grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirn-
rande, groß, breiter als lang, median wenig längsgefurcht, jeder-
seits mit einer Reihe grober, kurzer, stumpfer, weder gabeliger
noch verlängter Höckerchen. — I1.—IV. Area des Abdominal-
scutums mit je einem mittleren Paare langer, schlanker, glatter
Dornen, deren Spitze etwas knopfartig verdickt und mit spitzen
Körnchen dicht bestreut ist; V. Area (= Scutumhinterrand) mit
einer Querreihe aus 8—10 solcher, die von &
der Mitte nach den Seiten zu an Größe
aus 6 solcher Dörnchen findet sich auf dem I.
freien Dorsalsegment des Abdomens, eine
II. freien Dorsalsegment des Abdomens; II.
normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal-
apical mit einer aufrechten, kurzen, dicken, Fig. 25. Nemastoma
basalnicht verengten, abgestumpften, gerunde- _bacilliferum Simon.
‚ ten, bürstig behaarten Apophyse; II. Glied SÖrper dorsal n. Typ.
' auch beim ä normal gebaut. — Palpen lang und dünn, behaart;
‘ Tibia nur ventral und Tarsus allerseits mit Kölbchenhärchen be-
setzt. — Beine lang und dünn; Femora mit mittleren Pseudo-
gelenken und zwar I. Femur mit 6—7, II. mit 14—18, III. mit
6—7; IV. mit 9—12 Pseudogelenken.
Färbung des Körpers pechbraun, doch dorsal silberglänzend
gezeichnet: Furche des Augenhügel mit medianem Silberstreif;
I. und II. Thoracalsegment mit breitem Silberband, das jederseits
nach vorn in einen großen Silberflecken ausläuft, der nach hinten
in ein breites medianes Silberband zusammentließt, in welchem die
beiden ersten Dornpaare (der I. und II. Area des Scutums) in
einem fast viereckigen dunkelbraunen Flecken (mit silberfleckigen
Mittelfleck) und die beiden folgenden Dornpaare (der III. und
IV. Area des Scutums) isoliert dunkelbraun hervortreten. Dieses
mediane Silberband des Abdomens läuft breit den Scutumhinter-
ecken zu aus und umfaßt die Außendörnchen des Scutumhinter-
- Tandes. — Cheliceren pechbraun ; Palpen blaßbraun ; Beine pechbraun.
15a. N. baeilliferum-baeilliferum (Simon) nov. var.
Femora der Beine fast zylindrisch, lang und dünn, nur fein
bekörnelt.
15b. N. baeilliferum-simoni (Simon) nov. var.
Femora der Beine (besonders des I. und III.) apical stark
ı keulig (4); Patella viel dicker als die Tibien; Femora rauh be-
‘ körnelt. |
3. Heft
156 Dr. ©. Fr. Roewer: Die Familien
Pyrenäen (Ariege etc. etc.) haufig — d Q — (Type aus Simons
Sammlung gesehen!).
15 c. N. baeilliferum - simpiex Simon.
1913 N. b.-s. Simon in: Arch. zool. exper. v. 52, p. 385.
Von N. b.-b. unterschieden durch die Färbung, welche ganz
pechbraun bis schwärzlich ist und keinerlei Silberflecken auf-
weist.
Spanien (Prov. de Huesca: Grallera de Estadilla) — (Type
Simons nicht gesehen!).
16. N. manieatum Simon.
1913 N. m. Simon’in: Arch.*Zool. exper. v. 52, p. 386.
L. des.Körpers 25 mmu9 2):
Körper dorsal und ventral einschließlich der Coxen der Beine
gleichmäßig, aber nicht sehr dicht mit spitzen Körnchen bestreut,
die zum Teil gabelspitzig sind. — Stirnrand des Cephalothorax
nicht sonderlich bewehrt, vor ihm über der Basis der Cheliceren
vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande |
und ihrer Fläche ebenso bekörnelt sind wie die Körperfläche. — |
Augenhügel nahe dem Stirnrande, rundlich, so lang wie breit, '
; nicht gefurcht und überall mit |
spitzen Körnchen bestreut, die |
zum Teil gabelspitzig sind. — 5
I.—IV. Area des Abdominalscu- |
' tums mit je einem mittleren Paare |
sehr langer, dünner, glatter, etwas |
nach hinten gekrümmter Dornen, |
deren Spitze etwas knopfartig
verdickt und mit spitzen Körn- '
chen dicht bestreut ist; V. Area |
(= Scutumhinterrand) mit einer |
| Ouerreihe aus 8solchen Dörnchen, |
Fig. 26. Nemastoma manicatum Si- die von der Mitte nach den Seiten |
mon nach Typ. a) Körper'ohne Beine zu an Größe erheblich abnehmen. |
von links; b) einer der Dorsaldornen Eine gleiche Querreihe aus 6|
stärker vergrößert solcher Dörnchen findet sich auf!
dem I. freien Dorsalsegment des Abdomens, eine weitere nur aus4 |
solcher Dörnchen bestehende auf dem II. freien Dorsalsegment |
des Abdomens. — Corona analis spitz bekörnelt. — Cheliceren beim |
Q normal gebaut, nur spärlich behaart ;beim $ ? — Palpen lang und |
dünn, immerhin relativ kräftig; alle Glieder unbewehrt und aller-|
seits sehr dicht mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine sehr lang!
und sehr dünn, alle Glieder spärlich, bisweilen in Kreisen mit
kleinen, spitzen Körnchen besetzt; alle Femora mit mittleren]
Pseudogelenken und zwar I. Femur mit 3—4, II. mit 10—12,
III. mit 4—5, IV. mit 6—7 Pseudogelenken.
Färbung des Körpers dorsal und ventral gleichmäßig ein
schließlich aller Gliedmaßen blaß rostgelb, nirgends gefleckt; alle E
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 157
einfach oder gabelig-spitzen Körnchen des Körpers und der Beine
sind schwarz.
Spanien (Prov. Lab Miitas de Canal bei lastarn) —
12 () — (April) — (Type aus Simon’s Sammlung —
gesehen!).
17. N. carbonarium Simon.
1907 N. c. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 4, v.' 6, p. 553.
L. des Körpers 2 ($); 2,5 (2?) mm.
Körper dorsal und ventral gleichmäßig, aber nicht sehr dicht
. mit spitzen Körnchen bestreut, die größtenteils gabelspitzig sind.
“ Vordere Coxen dicht und rauh mit groben, spitzenhaarigen Körn-
‚ chen bedeckt, hintere Coxen wie der übrige Körper, also weit
- spärlicher und feiner bekörnelt. — Vor dem Stirnrand des Cephalo-
thorax über der Basis der Cheliceren finden sich vier nebeneinander-
‚ liegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche
dicht mit gabelspitzigen Körnchen bestreut sind. — Augenhügel
‚ nahe dem Stirnrande, rundlich, so lang wie breit, nicht gefurcht
2
‚|
1
‚| |
|
h
F: N)
u
|
e|
' Paare sehr langer, dünner, glatter, gerade aufrech-
‚ ter Dornen, deren Spitze etwas knopfartig verdickt
N
und überall dicht mit groben, gabelspitzigen Körnchen‘ bestreut.
— I.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren
und mit spitzen Körnchen dicht bestreut ist; V. Area
(= Seutumhinterrand) mit einer OQOuerreihe aus 8
solcher Dörnchen, die von der Mitte nach den Seiten
zu an Größe erheblich abnehmen. Eine gleiche Quer- „,, 97. Ne.
reihe aus 6 solcher Dörnchen findet sich auf dem I., yatoma car.
eine weitere aus 4 solcher Dörnchen auf dem II. bonarium Si-
' freien Dorsalsegment des Abdomens; III. freies Dor- _mon nach
salsegment unbewehrt; Corona analis spitz bekörnelt. Iyp: a
— Cheliceren beim 2 normal gebaut, nur spärlich be- !
‚ haart; beimd trägt das I. Glied nahe dem Apex innen eine aufrechte,
‚ dast zylindrische, etwas nach innen geneigte, stumpfe, fein behaarte
| ı a II. Glied beim $ normal gebaut. — Palpen lang und
‚ dünn, immerhin relativ kräftig; alle Glieder unbewehrt und aller-
. seits sehr dicht mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine sehr lang
und sehr dünn; alle Femoren gerade und zylindrisch; alle Glieder
spärlich, bisweilen in Kreisen mit kleinen spitzen Körnchen besetzt;
‚alle Femora ‘mit mittleren Pseudogelenken und zwar I. Femur
mit 2—3, II. mit 10—12, III. mit 3—5, IV. mit 4—6 Pseudo-
gelenken.
Färbung des Körpers dorsal und ventralgleichmäßigeinschließ-
lich der Beine und Cheliceren matt pechbraun bis schwärzlich,
‚ nirgends irgendwie gefleckt; Palpen eu blasser als der
‚ Körper.
Spanien (Prov. Huesca: Cueva Llobrica, Vio) — 2 &3) —
(Type aus Simons Sammlung gesehen!).
3. Heft
158 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
18. N. centetes Simon.
1881 N. c. Simon in: Bull. Soc. zool. France v. 6, p. 89.
L. des Körpers 1 (8), 1,4 (9) mm.
Körper dorsal gewölbt, hinten gerundet. — Vor dem Stirn-
rande über der Basis der Cheliceren vier nebeneinanderliegende
Chitinplättchen, deren Vorderrand gabelig ungleich gebuchtet und
Fig. 28. Nemastoma centetes Simon, nach Typ. a) Körper dorsal; b) Augen- |
hügel seitlich; c) Chelicere des $; d) 1. Bein; e) Trochanter und Femur des
III. Beines.
deren Fläche grob bekörnelt ist. — Cephalothorax am Vorder- und
Seitenrande entlang mit einer gleichmäßigen Reihe grober T-
förmiger Höckerchen. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, niedrig,
so lang wie breit, jederseits mit 5—6 schlanken, T-förmigen Hörn- |
chen besetzt. — Grenze zwischen I. und II. Thoracalsegment ge-
bildet durch eine Ouerreihe aus brückenartig zusammenhängenden,
einen Kiel bildenden größeren, T-förmigen Brückenzähnchen; eine
gleiche Ouerreihe, die sich aber halbwegs des Seitenrandes des
Abdominalscutums fortsetzt, auf der Grenze zwischen Abdomen
und Cephalothorax, dessen Fläche sonst nicht mehr rauh bekörnelt
ist. — 1.—V. Area des Abdominalscutums regellos mit groben, an
der Spitze 2- oder 3-gabeligen Höckerchen bestreut und I.—IV.
Area außerdem mit je einem mittleren Paare schlanker, leicht nach
hinten gebeugter Dörnchen, deren Spitze etwas knopfartig ver-
dickt und hier mit feinen Körnchen bedeckt ist; 6 solcher Dörnchen |
bilden je eine Querreihe, deren Dörnchen seitlich etwas an Größe
abnehmen, auch auf der V. Area (= Scutumhinterrand) und dem
I. und II. freien Dorsalsegment des Abdomens. Die beiden letzteren
sowie auch das III. im übrigen nur fein und einfach bekörnelt, |
ebenso die Corona analis. — Freie Ventralsegmente des Abdomens!
fein bekörnelt. — Fläche der Coxen der Beine grob und reichlich
behöckert. — Cheliceren beim $ normal gebaut; beim & das I. Glied
dorsal-apical mit einer großen, aufrechten, fein behaarten, etwas
schräg nach innen-vorn zeigenden, abgestumpften Apophyse, die
kürzer ist als das I. Glied selber; II. Glied auch beim & normal
gebaut. — Palpen lang und dünn, behaart; Patella ventral, Tarsus
und Tibia allerseits mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine lang;
ee
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 159
I. und III. Femur apical stark keulig verdickt, wie auch I. und
III. Tibia; II. und IV. Femur und Tibia fast zylindrisch; I. und
III. Femur schwach gekrümmt, II. und IV. Femur gerade. Alle
Trochantere, Femora, Patellen und Tibien mit groben stumpfen
Höckerchen besetzt. I. Femur ohne, II. mit 8, III. mit 2-3,
IV. mit 6—7 sämtlich mittleren Pseudogelenken.
Färbung des Körpers dorsal und ventral tieischwarz bis pech-
braun, die schlanken Dörnchen des Rückens blasser rostgelb.
Cheliceren schwarz bis pechbraun. Palpen blaß rostgelb. — Beine
rostbraun, die Pseudogelenke und Femurbasen blaß rostgelb.
Meer-Alpen (St. Martin-Lantosque) — &Q — im Waldboden
„in der Nähe von Bächen (Type aus Simons Sammlung gesehen!).
19. N. chrysomelas Hermann.
1804 Phalangium c. Hermann, Mem. apt. p. 108. — 1855 N. c. Meade
"in: Ann. Nat. Hist. v. 11 p. 413. — 1855 N. quadricorne L. Koch in: Corresp.
Blatt z. m. Regensburg p. 9. — 1872 N. aurosum Canestrini in: Ann. Mus.
" Genova v. 2, p. 10, t. 2, F. 3. — 1875, 76 N. quadricorne Canestrini in:
Atti Soc. Veneto-Trent. v. 3, p. 218 und v. 4, p. 4. — 1879 N. c. Simon,
‚ Arach. France v. 7, p. 285. — 1890 N. c. Cambridge in: P. Dorset Club v. 11,
.p- 204. — 1895 N. e. Carpenter in: P. Phys. Soc. Edinb. v. 13, p. 122.—
"1896 N. c. Becker in: Ann. Mus. Belgique v. 12, p. 362. — 1896 N.c. Krae-
‚ pelin in: Mt. Mus. Hamburg v. 13, p. 2393.
L. des Körpers 2,5 (8); 3 (2); der Palpen 5 mm.
Körper gleichmäßig gewölbt, hinten gerundet. — Unter dem
"Stirnrand des Cephalothorax über der Basis der Cheliceren vier
‚nebeneinanderliegende Chitinplättchen, die auf ihrer Fläche grob
j bekörnelt und an ihrem Rande mit schlanken Zweizack - Zähnchen
besetzt sind. — Augenhügel sehr nahe dem Stirnrande, so a wie
‘breit, median leicht längsgefurcht. — Fläche RC
‚des Cephalothorax, des Abdominalscutums und
‚der freien Dorsalsegmente des Abdomens fein
‚chagriniertt, nicht bekörnelt außer einigen
‚stumpfen Körnchen jederseits des Augenhügels.
| Stirn- und Seitenrand des Cephalothorax und
des Abdominalscutums sowie das II. Thoral-
segment und die I.—V. Area des Abdominalscu-
tums in zusammenhängenden Kielen aus groben
‚ Zweizack-Brückenzähnchen umrandet; der Stirn-
rand-Kiel biegt median in zwei Längskiele um, a"
| ‚die parallel über den Augenhügel hin verlaufen; Fig. 29. Nemastoma
von dessen hinterer Basis aus stark divergierend chrysomelas _ Her-
‚bis zu ihrem Übergehen in den ersten Querkiel ee ae
‚hinter dem Augenhügel.—I. und II. freies Dorsal-
segment des Abdomens an ihrem Hinterrande mit je einer ungleich-
mäßigen Querreihe isoliert stehender Zweizack-Zähnchen, die viel
‚kleiner sind als dieder Kiele; III. freies Dorsalsegment nur seitlich mit
‚solchen kleinen Zweizack- Zähnchen bestreut; Corona analis grob
’ bekörnelt. — Freie Ventralsegmente mit je einer äußerst feinen
“
3. Heft
ha
|
|
F
1
|
160 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien |
Körnchenquerreihe; Fläche der Coxen spärlich grob bekörnelt;
die Höckerchen der Randreihen der Coxen zweizack-artig. —
Cheliceren glatt; beim 2 normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal-
apical mit einer kurzen, ziemlich dünnen, zylindrischen, nicht ab-
geschnürten, an ihrer Spitze abgestumpften, oben fein und dicht
behaarten Apophyse, die etwas nach oben-innen gebogen ist; |
II. Glied beim g frontal-basal mit einer halb so großen, senkrecht
abstehenden, scharfspitzigen Apophyse. — Palpen sehr lang und
sehr dünn und überall mit Kölbchenhärchen dicht besetzt. —
Beine sehr lang und sehr dünn: alle Femora zylindrisch, gerade,
kurz behaart mit einigen längeren, spärlichen Härchen und sämt-
lich mit mittleren, weit von der Femurbasis entfernten Pseudo-
gelenken und zwar I. Femur mit 3—7, II. mit 9—16, III. mit
3—8, IV. mit 4—9 Pseudogelenken.
Färbung des Körpers pechbraun bis blaß rostgelb; .
bis goldig glänzend auf den Seiten des Cephalothorax, ein eben-
solches medianes Längsband auf dem Dorsalscutum sich auf jeder
der fünf Areae seitlich etwa dreieckig verbreiternd, mehr oder
minder bis zur Analspitze des Körpers durchgezogen. Cheliceren
dunkelbraun bis rostgelb. — Palpen rostgelb, bisweilen dunkler. —
Beine pechbraun, doch Femora und Tibien mit blassen, oft undeut-
lichen Endringen.
Mitteleuropa einschließlich England, überall aber ziemlich
selten — d Q — (Type Hermanns verloren!) — (viele $ 2 von vielen
Orten gesehen!).
Die Tiere gehen trotz der langen Beine sehr träge.
20. N. pyrenaeum Simon.
1879 N. p. Simon, Arach. France v. 7, p. 287, t. 24, F. 10. — 1911
N. p. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 205. — 1913 N. p. Simon in: |
Auch Zool. exper. v. 52, p. 385. |
L. des Körpers 2,1 (&), 2,5 (2) mm.
Körper dorsal gewölbt, auf der Grenze zwischen Abdomen und
Cephalothorax seitlich schwach eingeschnürt, dorsal überall dicht |
mit feinen einfachen Körnchen bestreut. Vor dem Stirnrande über |
der Chelicerenbasis mit 4 nebeneinanderliegenden Chitinplättchen, |
die an ihrem Rande grob behöckert und auf ihrer Fläche regellos
bekörnelt sind. — Augenhügel so lang wie breit, nahe dem Stirn-
rande, fein bekörnelt. — Vorder- und Seitenrand des Cephalo- |
thorax, Hinter- und Seitenrand des I. und II. Thoracalsegmentes |
und der I.—III. Area des Abdominalscutums mit je einer Reihe =
isoliert-stehender, groberer Gabelzähnchen; der Stirnrand des
Cephalothorax wird über den Augenhügel hin mit der Querreihedes'
I. Thoracalsegmentes durch zwei hinten etwas divergierende Reihe)
solcher Gabelzähnchen verbunden. IV. und V. Area des Abdominal-!
scutums sowie I.—III. freies Dorsalsegment mit einer an ihrem‘
Hinterrande stehenden Ouerreihe einfacher, nur selten gabeliger,
kleinerer Zähnchen, die der Analspitze des Körpers zu an Größe
‘ der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 161
weiterhin abnehmen. Corona analis grob bekörnelt. — Freie Ventral-
segmente des Abdomens und Coxen auf ihrer Fläche sehr fein be-
körnelt und spärlich behaart. — Cheliceren beim 2 normal gebaut,
beim & das I. Glied dorsal-apical-innen mit einer stumpfen, schräg
nach vorn aufrechten, bürstig behaarten, nach außen hinüber
zeigenden, größeren Apophyse; JI. Glied beim & frontal-basal mit
‚ rings reichlich mit Kölbchen-
härchen besetzt. — Beine lang
‘und sehr dünn; alle Femora
- gerade und zylindrisch, spär-
‚ lich fein behaart. Alle Femora
‚ mit mittleren Pseudogelenken,
einer kleinen, hakig nach unten
zeigenden Apophyse. — Palpen
lang und dünn, relativ kräftig,
unbewehrt; Trochanter einfach
behaart, die übrigen Glieder
ENZALE
es “en S
a ac .
ei [2
‚und zwar I. Femur mit 6, II. a
|
‚mit 11, III. mit 4-5, IV. Fig. 30. Nemastoma pyrenaeum Simon,
mit 5—7 Pseudogelenken. nach Typ. a) Körper dorsal; b) Che-
Färbung desKörpersdorsal licere des $; c) 3 Gabelzähnchen
und ventral rostbraun; hinter einer Reihe.
? z B —
‚ dem Augenhügel zwischen den beiden Gabelzahnreihen ein Silber-
‚fleck; II. Thoracalsegment mit einem Silberquerband, das sich
‚nach vorn am Cephalothorax-Seitenrand entlang fortsetzt und das
‚sich nach hinten fortsetzt in eine mediane, zackig-begrenzte
' Fleckenbinde über die I.—V. Area des Abdominalscutums, auf
welch letzterer sie sich jederseits in Form eines breiten Silber-
Querbandes verbreitert. I.—IV. Area des Abdominalscutums
‚außerdem jederseits mit je einem kleinen, runden Silberflecken;
‚ L—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren
‚ Paare kleiner ovaler Silberfleckchen. Beine und Palpen etwas
| blasser rostbraun als der Körper.
Pyrenäen (Ariege: Höhle von Aubert-et-Moulis) — 2 ($ + ®)
‚— (Type aus Simons Sammlung — gesehen!) Ä
| (Ich finde an Simons beiden Exemplaren die Palpen kölbchen-
‚haarig und nicht, wie Simon angibt, einfach behaart.)
| 21. N. troglodytes (Wandel).
1861 Leiobumun ti. Wandel in: SB. Ak. Wien v. 43, p. 7, t. 2, F. 1—7.
L. des Körpers 1; der Palpen 2,5; des II. Beines 4,5 mm.
Körper eiförmig. — Augenhügel so lang wie breit, regellos
‚bekörnelt, sonst nicht bewehrt, leicht längs-gefurcht. — Cephalo-
‚thorax und Abdominalscutum nirgends bewehrt und nicht mit
'‚Höcker- oder Dörnchenpaaren besetzt (nach Fig.). — Cheliceren
‚normal gebaut (?). — Palpen sehr lang und sehr dünn; alle Glieder
dicht mit Kölbchenhärchen besetzt (nach Fig.). — Beine lang und
sehr dünn, fein behaart.
Archiv für Naturgeschichte
1914. A.3, EN are
1693 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
Färbung des Körpers und der Gliedmaßen einfarbig blaßgelb
bis weiß.
Mähren (Höhle bei Sloup) — d oder 2? ? — das Tier lebt in
den fernsten Winkeln der Höhle an feuchten Stellen unter Holz |
und läuft sehr träge. — (Wandels Type verloren!).
22. N. titaniacum nov. Spec.
L. des Körpers 5 (@), 6,5 (9), der Palpen 7, des I. Beines 21, "
11.367111. 28, 1V. 28, 0m. |
Körper dorsal gewölbt, beim $ hinten quer abgestutzt (freie |
Dorsalsegmente sind auf die Ventralseite hinabgerückt), beim 9
hinten oval gerundet. — Stirnrand des Cephalothorax nicht
sonderlich bewehrt; vor ihm über der Basis der Cheliceren mit vier
nebeneinanderliegenden Chitinplättchen, die an ihrem Rande und
auf ihrer Fläche dicht grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem |
Stirnrande, so lang wie breit, basal nicht abgeschnürt, in Form '
eines flachen Hügels sich aus der Fläche des Cephalothorax er-
= hebend, median längs gefurcht, nur
jederseits der Furche mit je einer
Cephalothorax und Abdomen ein-|
schließlich Fläche der Coxen und
Reihe grober Körnchen. — Körper!
dorsal und ventral auf der Corona
analis sehr grob und dicht stumpf
bekörnelt; auf der Grenze zwischen‘
Abdomen und Cephalothorax seitlich
Tu: nicht eingeschnürt; nur die II. Area
Fig. 31. Nemastoma titaniacum des Abdominalscutums mit einem
n. sp. a) Körper dorsal; b) Che- mittleren Paare basal dick aufsteigen-
“—.. der, kurzer, oben glatt knopfartigl
gerundeter Kegelhöcker. — Cheliceren beim 2 normal gebaut;
beim $ nur das I. Glied dorsal-apical mit einer kleinen)
bürstig behaarten, nach vorn-innen zeigenden, basal nicht ein-
geschnürten Apophyse. — Palpen lang und dünn, relativ schwach;
alle Glieder allerseits mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine sehr
lang und dünn; Femora glatt-glänzend, nicht behaart und nicht
rauh bekörnelt; alle Femora mit mittleren Pseudogelenken und
zwar I. Femur mit 4, II. mit 9, III. mit 5, IV. mit 5—7 Pseudo;
gelenken.
Körper dorsal und ventral tief schwarz einfasbik einschließ
lich der Cheliceren und Beine; von letzteren haben aber die Femor
an ihrer Basis einen scharf- blaßgelben Ring. Palpen einfarbig
blaß rostgelb. Der Körper ist dorsal dünn aber gleichmäßig mi
schmutzig-grauem Hautdrüsensekret bedeckt. |
Bosnien (genaue Loc.?) — 1 & — (Type in meiner Sammlung
Montenegro (in verschiedenen Höhlen) — 18, 12,7 pull — (Co
typen im Landesmuseum Brünn — gesehen!). |
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 163
25. N. sexmueronatum Simon.
1911. N s. Simon in: Arch. zool. exper. s. 5, v. 9, p. 205. — 1913 N. s.
Simon in: Arch. zool. exper. v. 52, p. 385.
L. des Körpers 2,1 (9), 2,5 (2) mm.
Körper dorsal und ventral, einschließlich der Fläche der
Coxen und der Trochantere der Beine matt glatt, nicht bekörnelt.
_ — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor ihm
über der Basis der Cheliceren finden sich vier nebeneinander
liegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche
grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, etwas
breiter als lang, ungleichmäßig rauh bekörnelt. — II.—IV. Area des
Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare kurzer, aufrechter
schlanker Dörnchen, die an ihrem Ende etwas knopfartig verdickt
und hier fein bekörnelt sind, so daß zwei parallele Längsreihen aus
ie 3 solcher Dörnchen entstehen. Thoracalsegmente, die I. und
V. Area des Abdominalscutums sowie die freien Dorsalsegmente
des Abdomens unbewehrt. Corona analis grob bekörnelt. —
Cheliceren beim 2 normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal apical
mit einer stumpfen, leicht abgeschnürten, an ihrer Spitze zwei-
borstigen, wenig nach innen gekrümmten Apophyse; II. Glied
beim & normal und ohne Apophyse. — Palpen lang und dünn, nur
mit einfachen Haaren besetzt (die ihre Kölbchen vielleicht erst
nachträglich verloren haben ?). — Beine lang und dünn; alle Fe-
' mora gerade und zylindrisch, sämtlich mit mittleren Pseudo-
gelenken und zwar I. Femur mit 5, II. mit ? (fehlt), III. mit 5—6-
IV. mit 5—7 Pseudogelenken.
Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig pechbraun
bis schwärzlich, nirgends gefleckt; Cheliceren und Palpen wenig
blasser braun wie auch die Beine.
Spanien (Prov. Santander: Höhle von Altamira bei Santil-
lana del Mar, ferner Höhle von Castillo bei Puente Vicogo, ferner
Höhle von Cullalvera bei Ramales) — &2-- (Type in Simons
Sammlung gesehen!).
24. N. packardi nov. nom.*)
1877 N. iroglodytes Packard in: Bull. M. S. geol. geogr. Surv. Terr.
v. 3, p. 160, F. 5. — 1888 N. troglodytes Packard in: Mem. Ac. Washington
».4 (1), p. 54, F. 15 u. t. 14, F. 3, 3a—b. — 1894 N. troglodyies Banks in:
Esche v. 7, p. 52. — 1901 N. troglodytes Banks in: Amer. Natural. v. 35,
p- 3
d& — unbekannt.
Q — L. des Körpers 3 mm.
. Körper gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen
Cephalothorax und Abdomen deutlich eingeschnürt; diese Grenze
auch quer vertieft und deutlich. — Stirnrand des Cephalothorax
*) Der Name Packards Nemastoma troglodytes muß geändert werden,
weil schon 1861 Wandel eine Form, die sicherlich eine Nemastoma-Art Ist,
als Leiobunum troglodytes beschreibt (vergl. Nr. 21). Ich schlage N. packardı
Bar ;
12 3. Heft
er
164 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien
mit einem spitzen Mediandörnchen. — Cephalothorax durch eine
deutliche Ouerfurche, vor der eine weitere weniger deutliche das
letzte Thoracalsegment anzeigt, vom nachfolgenden Abdomen
getrennt, dessen fünf erste Segmente (I.—V. Area) nur durch
QOuerfurchen kenntlich sind und mit dem Cephalothorax das
Abdominalscutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande,
deutlich abgesetzt und unbewehrt. — Nur die II. —V. Area des
Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare flacher, stumpfer
Höckerchen; freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens
unbewehrt; Coxen der Beine? — Cheliceren klein, unbewehrt und F
normal gebaut. — Palpen doppelt so lang wie der Körper, sehr "
schlank und dünn; alle Glieder nur fein und dicht steif behaart;
(Packard gibt in Diagnose und 1888 in Fig. 3a sechs Glieder an,
von denen das erste sicherlich als Trochanter aufzufassen ist;
demnach zerfiele der Femur — vielleicht ? durch ein Pseudogelenk j
— in zwei Abschnitte) ; Tarsus viel kürzer als Tibia. — Beine sehr
lang und sehr dünn, alle Glieder nur spärlich fein behaart; I. und
III. Bein etwa doppelt und II. und IV. Bein etwa dreimal so lang [
‚wie der Körper.
“ Färbung des Körpers und sämtlicher Gliedmaßen blaß rost-
gelb (wie so oft bei Höhlentieren); nur die Augen schwarz pig-|
mentiert.
Nord Amerika (Utah: Clintons Cave,. Lake Point); Bess im |
Juli; lebhafte Tiere unter Steinen am Boden — bisher nur Q ge- |
funden. — (Type Packards nicht gesehen!).
ng
DR . ‘ h h 2)
25. N. elegans Soerensen. |
1894 N. e. Soerensen in: Term. Füzetek v. 18, p. 29. |
L. des Körpers 2 (9); der Palpen 2,25; des II. Beines 6 mm.
Körper gewölbt, hinten gerundet, auf der Grenze zwischen‘
Cephalothorax und Abdomen seitlich etwas eingeschnürt. —
rad des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor dem-'
selben über der Basis der Cheliceren vier neben-'
einanderliegende Chitinplättchen, die an ihrem ;
Rande und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind.)
— Augenhügel nahe dem Stirnrande, niedrig,
breiter als lang, leicht längs-gefurcht. — Fläche
des Cephalothorax, des Abdominalscutums und)
der freien Dorsalsegmente des Abdomens dicht
und fein bekörnelt. Stirn- und Seitenrand des
Cephalothorax, sowie das zweite Thoracalseg-
ment von einem scharfen Kiel aus größere
Zweizackbrückenzähnchen umrandet, so daB
Fig. 32. Nemastoma hinter dem Augenhügel drei solcher Querkiele
ee entstehen, deren mittlerer die Grenze zwischen
fi Cephalothorax und Abdomen angibt; der Stirn
rand-Kiel biegt median in zwei Längskiele um, die über den Augen
hügel hinweglaufen, hinter ihm in den ersten 'Querkiel hinter de
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 165
Augenhügelübergehen und von dieser Stelle auszum zweiten Ouerkiel
konvergieren, mit dem sie sich in der Mediane vereinigen; der
Seitenrand-Kiel setzt sich noch auf der II. Area de, Abdominal-
scutums fort, wo er dann aufhört. — II. —V. Area des Abdominal-
scutums sowie I.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je
einer etwas hervortretenden Querreihe gröberer Körnchen an ihrem
Hinterrande. — Freie Ventralsegmente spärlich in Ouerreihen
bekörnelt; Corona analis grob verstreut bekörnelt. — -Coxen der
Beine rauh bekörnelt. — Cheliceren beim @ normal gebaut. —
Palpen lang und dicht, dicht behaart mit einfachen und Kölbchen-
härchen, welch letztere besonders an Tibia und Tarsus überwiegen.
— Beine kurz und in wenig regelmäßigen Reihen bekörnelt;
Femora robust und sämtlich mit basalen Pseudogelenken und zwar
I. Femur mit 2, II. mit 3—4, III. mit 2, IV. mit 4 Pseudogelenken.
Färbung des Körpers schwarz bis pechbraun; jederseits
zwischen dem ersten und zweiten Ouerkiel hinter dem Augen-
hügel mit einem großen weißen, etwas silberglänzenden Flecken;
ein gleicher viel kleinerer und ganz seitlich stehender findet sich
jederseits auf der I. Area des Abdominalscutums. IIl. Area des
Abdominalscutums mit querovalem, medianen weißen Silberileck.
Beine pechbraun; die Femurbasen blaßgelb. Palpen rostbraun,
Femur basal blasser.
Ungarn — 8 (2 ?) — (Type Soerensens im Mus. Budapest —
nicht gesehen!).
Ungarn (Munkacz) — 2 2 — (in meiner Sammlung).
| 26. N. earinatum nov. spec.
L: des Körpers 2,2 (3), 2,5 (9) mm.
Körper gewölbt, hinten quer abgerundet, seitlich kaum ein-
geschnürt. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich be-
wehrt; vor ihm über der Basis der Cheliceren mit vier neben-
‚ einander liegenden Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf
‚ ihrer Fläche grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirn-
Tande, so lang wie breit, median kaum längsgefurcht. — Fläche des
Cephalothorax, des Abdominalscutums und der freien Dorsal-
segmente des Abdomens rauh und gleichmäßig bekörnelt. — Stirn-
und Seitenrand des Cephalothorax, das II. Thoracalsegment und
- die I. und II. Area des Abdominalscutums von einem scharfen Kiel
aus größeren Zweizack-Brückenzähnchen umrandet, so daß hinter
dem Augenhügel vier solcher Querkiele entstehen, die seitlich alle-
samt miteinander und mit dem Stirnrand-Kiel zusammenhängen;
der Stirnrand-Kiel biegt median in zwei Längskiele um, die über
den Augenhügel hinweglaufen, dann divergieren, bis sie in den
‚ ersten Querkiel hinter dem Augenhügel übergehen; dieser mit dem
zweiten, nach vorn gekrümmten Ouerkiel durch einen kurzen
Mediankiel verbunden; der dritte Querkiel biegt seitlich nach vorn
um und vereinigt sich hier mit dem zweiten Querkiel, an welcher
| Stelle außenseits im Seitenrandkiel ein kleines, kreisrundes, von
3. Heft
166 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien
einem Kiel rings umzogenes Einzelfeld liegt; an der Stelle, an
welcher der dritte Kiel in den Seitenrandkiel übergeht, verlängert.
sich letzterer ein wenig entlang der Seite der III. Area des Ab-
. dominalscutums. III.—V. Area des Abdo-
minalscutums, sowie I.—III. freies Dorsal-
segment des Abdomens ohne hervortretende
Körnchenquerreihen. Corona analis rauh
bekörnelt; freie Ventralsegmente des Ab-
domens in wenig regelmäßigen Ouerreihen
grob bekörnelt; Fläche der Coxen verstreut
grob bekörnelt. — Cheliceren beim @ normal
gebaut; beim & nur das I. Glied dorsal-
apical mit einer kurzen, vorgebogenen, fein
behaarten, basal nicht eingeschnürten
& Apophyse. — Palpen lang und dünn; Femur
und Patella ventral und Tibia und Tarsus
SCILITHE allerseits mit Kölbchenhärchen besetzt. —
„een Beine kurz und kräftig; I. und III. Femsz
E leicht keulig; alle Femora bekörnelt und
sämtlich mit basalen Pseudogelenken und
zwar I. Femur mit-2, II. mit 4-5, II.
fi a L
Er
N}:
b
Fig. 33. Nemastona cari- mit 2, IV. mit 3-4 Pseudogelenken.
ah) dere Färbung des Körpers tiefschwarz; die
c) Teil eines Kieles aus Kiele umziehen auf dem II. Thoracalseg-
Zweizack-Brücken- ment jederseits des Mediankieles einen
zähnchen. großen, weißen, stark silberglänzenden
Flecken. Zwei kleine, querovale, Silberflecken finden sich auf der
V. Area des Abdominalscutums. — Cheliceren und Palpen pech-
braun. — Beine schwarzbraun, nur die Femurbasen blaßgelb.
. Herzegowina (Jablanica) — & ($Q) — (in meiner Sammlung).
27. N. modesta Banks. -
1894 N. m. Banks in: Psyche v. 7, p. 52. — 1894 N. m. in: Canad.
Eintom. v. 26, p. 161. — 1901 N. m. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. —
1904 N. m. Banks in: P. Calif. Ac. v. 3 (13), p. 362. — 1911 N. m. Banks in:
Pomona I. Ent. v. 3, p. 417.
EL. des Körpers 1,218), 2 (2) mm.
Körper dorsal gewölbt und hinten gerundet. — Stirnrand des
Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor ihm über der Basis
der Cheliceren mit vier schmalen, nebeneinanderliegenden Chitin-
plättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche fein bekörnelt
sind. — Augenhügel dem Stirnrande sehr nahe, niedrig, so lang
wie breit, regellos stumpf bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax,
des Abdominalscutums, der freien Dorsalsegmente des Abdomens
nicht eben dicht, aber sehr gleichmäßig mit stumpfen .Körnchen
bestreut. An der hinteren Basis des Augenhügels beginnen zwei
nach hinten stark divergierende Längskiele aus miteinander zu-
sammenhängenden Zweizack-Brückenzähnchen; diese beiden Kiele
reichen bis an die Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen |
SEEEEERSEREER
der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 167
und von ihnen zweigt sich medianwärts an der Stelle, wo die
Grenze zwischen dem I. und II. Thoracalsegmentliegt, rechtwinkelig
ein kürzerer Kiel ab, der den gegenüber liegenden in der Mediane
nicht berührt. — I.—1IV. Area des Abdominalscutums mit je einem
mittleren Paare sehr schlanker, dünner, leicht
nach hinten gekrümmter, spitzer Dörnchen, so
daß zwei nach hinten etwas divergierende Längs-
reihen aus je 4 solcher Dörnchen entstehen.
— Corona analis, freie Ventralsegmente des
Abdomens und Fläche der Coxen fein und
gleichmäßig bekörnelt und spärlich fein be-
haart. — Cheliceren klein, beim $ und 2 gleich
und normal gebaut. — Palpen lang und dünn;
Femur und Patella nur ventral, Tibia und Tar-
sus allerseits, wenn auch nicht dicht, mit Kölb- =
chenhärchen besetzt. — Beine kurz; Femora glatt Fig. 34. Nemasto-
und nicht bekörnelt; I. Femur ohne, die übrigen ” ee as
mit basalen Pseudogelenken und zwar II. und gorsal (Dach Type).
III. Femur mit je 1, IV. mit 2 Pseudogelenken.
Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich der
- Gliedmaßen einfarbig rostbraun, nur die Femurbasen der Beine
a
I
und die Palpen sind blaß rostgelb.
Nord-Amerika (Californien u. Washington-State: Trevor
Kincaid, Mt. Shesta, Claremont, Santa Clara County) — d? —
nicht selten — (Type aus Banks Sammlung — $J2 — gesehen!).
28. N. caecum Grese.
1911. N. c. Grese in: Zool. Anz. v. 37, Nr. 5, p. 180, F.1u. 2.
L. des Körpers 2,1 (9); 2,9 (2) mm.
Körper dorsal fein gerieselt aber ohne Wärzchen; freie Ventral-
sesmente des Abdomens mit je einer Querreihe aus Wärzchen. —
Augenhügel und Augen fehlen vollständig. — Cheliceren glatt;
beim & I. Glied lang und apical-dorsal mit einer kurzen, rundlichen,
vorn beborsteten, vornüber gekrümmten Apophyse; II. Glied beim
\ d ohne Apophyse,;, beim 2 beide Glieder normal gebaut, ohne
Apophysen und das I. Glied kürzer als beim $. — Palpen lang und
dünn, Trochanter (nicht Femur! — Grese — vergl. Figur des
‘ Autors) schlank keulig; alle Glieder mit langen, abstehenden
Haaren besetzt. — Beine sehr lang und dünn, kurz behaart;
Femora mit etwa 11 (basalen oder mittleren?) Pseudoge-
lenken.
Färbung des Körpers dorsal vorn dunkelbraun, hinten heller.
Cheliceren schwarz.
Krim (Skelja: in einer absolut dunklen Stalaktitenhöhle) —
18,1%, 3 pull. — (Type — wahrscheinlich — im Zool. Mus. der
Universität Moskau — nicht gesehen!).
3. Heii
168 Dr €. Fr. Roewer: Die Familien der Ischyropsalidae usw. |
|
29. 9. inops Packard.
1884 N. i. Packard in: Amer. Natural. v. 18,-p. 203. — 1888 N. ii.
Packard in Mem. Ac. Washington v. 4, Teil. 1, p. 55, t. 4, 41a—c. — 1894
N.i. Banks in: Psyche v. 7, p. 52. — 1901 N. i. Banks in: Amer. Natural.
v. 35, p. 678.
L. des Körpers einschließlich der Cheliceren 1 mm; L. des‘
II. Beines 3, des IV. Beines 4 mm. |
Körper oval und etwas abgeflacht. — Cephalothorax und die
ersten fünf Dorsalsegmente des Abdomens in ein unbewehrtes
Dorsalscutum verwachsen (das bei der Type — pull. — nicht hart
chitinisiert ist). — Augenhügel in der Mediane des Cephalothorax
vorhanden, ziemlich breit, aber ohne Augen; nur zeigt die Mediane
des Augerhügels schwach pigmentierte Spuren der Retina. —
Cheliceren schlank, ziemlich lang. — Palpen mäßig lang, stark
beborstet besonders am gerundeten Tarsus. |
Färbung des Körpers und der Gliedmaßen blaßgelb bis weißlich
Nord-Amerika: Kentucky (Bat Cave: Great Basinn —
2 pull. — (Type Packards nicht gesehen! — Aufbewahrung ?). -
30. N. spinulosum L. Koch.
1869 N. s. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 165. — 1879 N. s.
Simon, Arach. France v. 7, p. 289. — 1884 N. s. Simon in : Ann. Soc. ent.
France v. 4, p. 353.
L. Koch gibt von dieser Art in seinem Schlüssel nur an:)
„Palpen mit geknöpften Haaren besetzt; alle Glieder der!
Palpen mit geknöpften Haaren besetzt; der Augenhügel nur fein!
gerieselt oder gar nicht granuliert; auf dem Abdomen zwei größere
Höcker, hinter diesen zwei kleinere Wärzchen. — Griechenland.“
Nach diesen Angaben kann diese Art nicht identifiziert‘
werden; die Tyre findet sich im Hofmuseum Wien nicht mehr vor,
ist also höchst wahrscheinlich verloren gegangen. Deshalb kann
diese Art auch in den Schlüssel der Arten nicht aufgenommen
werden und muß wohl oder übel als sfec. spur. behandelt werden.
| 4. Gen. CROSBYCUS nov. gen.
1911 Nemastoma Crosby in: Canad. Ent. v. 43, p. 20.
Cephalothorax vom Abdominalscutum durch eine weiche)
Gelenkhaut getrennt. — Öffnungen der Stinkdrüsen im Cephalo-|
thorax Seitenrande von oben her sichtbar. — Femora der Beine
ohne Pseudogelenke (?); Metatarsen mit Fersen. |
1. Art!
1. ©. dasyenemum Crosby.
1911 Nemastoma d. Crosby in: Canad. Ent. v. 43, p. 20, F. 1. |
L. des Körpers 1; der Palpen 1,9; des I. -Beines 2; II. 2,8;
111.193; -IV.:2,5 mm. ' | 2
Stirnrand des Cephalothorax gerade abgestutzt, seitlich
schräg gerundet. — Augenhügel klein, nahe dem Stirnrande und |
mit je einer Reihe spitzer Zähnchen über jedem Auge. — Vor dem |
Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheliceren
9 (höchstwahrscheinlich aber 4) nebeneinanderliegende Chitin-
plättchen. — Alle harten Teile des Cephalothorax und desAb-
domens rauh bekörnelt; der ganze Cephalothorax außer dem Felde
hinter dem Augenhügel mit gröberen Körnchen bestreut; fünf
- Quergruppen solch gröberer Körnchen finden sich auf dem dor-
- salen Abdominalscutum und je eine auf den freien Dorsalsegmenten
des Abdomens; dorsale Analplatte und letzte freie Ventralsegmente
des Abdomens grob bekörnelt. — Cheliceren leicht keulig. —
'. Coxen der Beine grob bekörnelt wie auch die Trochantere; Femora,
Patellen und Tibien mit spitzen Körnchen und dünnen Härchen
besetzt, nur die Femurbasen unbewehrt; alle Tibien dorsal-apical
mit einem spitzen Endhäkchen.
Färbung des Körpers in allen harten Chitinteilen dunkelbraun,
fast schwarz; Zähnchen des Augenhügels schwarz; Cheliceren blaß-
gelb; Beine braun, bis auf die blassen Femurbasen.
Nord-Amerika (Columbia State: Hinkson Creek) — 3 Expl.
‚ — (unter Laub) (Type Crosbys nicht gesehen!).
'
| Dr. Franz Maidl: Neue paläarktische Arten der Gattung usw. 169
|
hi
4
N
ET
Neue paläarktische Arten der Gattung
] Mimesa Shuck. (Hym. Sphegid.).
E| (Mit 8 Figuren im Text.)
Von
Dr. Franz Maidl (Wien).
| Gelegentlich einer Bestimmungsarbeit fand Herr Kustos
_ E.F. Kohl am k. k. Naturhistorischen Hofmuseum in Wien in
der Sammlung dieses Museums vier neue. paläarktische Mimesa-
arten, zu deren Beschreibung er mich anregte, wofür ich ihm an
2) dieser Stelle meinen besten Dank ausspreche. Da sich in den
folgenden Beschreibungen eine Anzahl bisher nicht beachteter
f 1 Unterscheidungsmerkmale verwendet finden, hoffe ich durch sie
einen über die Bereicherung unserer Kenntnisse durch Vermehrung
1 = bekannten Artenzahl hinausgehenden Fortschritt erzielt zu
haben.
a | 1. Mimesa (Mimesa) brevis n. sp, 2.4.
\ Färbung: Größtenteils schwarz, an den durchscheinenden
- Rändern der Abdominalsegmente braun, an den Unterseiten der
- Fühlergeißeln, den Flügelschuppen, + ausgedehnten Teilen der
"Schenkel und Schienen und an den Tarsen braungelb.
Ei Plastische Merkmale: 2: Der Clypeus entbehrt jeder be-
sonderen Auszeichnung auf der Scheibe oder am Endrand (im
Gegensatz zu dahlbomi Wesm., bei der er etwas aufgebogen
| und in der Mitte in zwei, durch einen kleinen dreieckigen Aus-
Schnitt getrennte, kurze Lappen ausgezogen erscheint). Die Schläfen
nehmen von der breitesten Stelle, ungefähr in der Mitte ihrer
h
|
| 3. Heft
-
*
fi
a
N
170 Dr. Franz Maidl:
Länge, an plötzlich und rasch an Breite ab (Fig. 1) (ähnlich wie |
bei carbonaria Tourn. aber im Gegensatz zu dahlbomi und uni- |
color (Lind.) Shuck., bei welchen sie in größerer
Ausdehnung gegen das untere Ende hin breit
bleiben und erst knapp vor diesem verschmä-
5 lert sind). Die Fühlergeißeln sind ge-
drungen keulenförmig (Fig. 2) (im Gegen- |
satz zu carbonaria, dahlbomi und wunicolor, bei '
welchen sie schlank keulenförmig sind, was
Fig. 1. sich besonders in dem Längen-Breitenverhält-
Rechte Schläfe (9) nis des 2. und 3. Geisselgliedes ausdrückt).
von M. brevis 2
das 3. (Fig. 2) (im Gegensatz zu carbonaria, dahlbomi und
unicolor, bei welchen es fast um die Hälfte länger erscheint).
Das Dorsulum ist fein aber scharf gestochen und mitten deut-
lich zerstreuter als seitlich punktiert und auf den Zwischen-
räumen zwischen den Punkten halb-matt. Die Mesopleuren sind
noch etwas feiner als das Dorsulum und so dicht
wie dieses auf den seitlichen Partien punktiert |
und ganz matt. Der herzförmige Raum des Mittel- |
segmentes ist seitlich nicht durch Leisten begrenzt
(im Gegensatz zu carbonaria, dahlbomi und unicolor)
und relativ d. h. im Vergleich mit den Verhält-
Fig. 2. nissen bei den eben genannten Arten fein und
Fühler von dicht, gegen vorn und die Mittellinie zu konver-
Kr gierend runzelstreifig.. Auch die Runzelung der
übrigen Teile des Mittelsegmentes ist bedeutend feiner und dichter
als bei den genannten Arten. Der Stielteil des 1. Abdomi-
nalsegmentesist auffallend kurz, nurungefähr ?, solang
wie dessen breiter Teil. sog. Postpetiolus (im Gegensatz zu den drei
obengenannten Arten. bei denen er mindestens ebenso lang ist wie
der breite Teil) und oben nicht gekielt, sondern nur mit einer
flachen, mitten von einer + deutlichen Furche durchzogenen
Längserhebung versehen. Das Pygidialfeld ist schmäler als bei
carbonaria und wunicolor, fast so schmal wie bei dahlbomi, aber |
im Gegensatz zu allen drei genannten Arten fein und dicht,
fast gedrängt punktiert. Länge: ca. 7 mm.
ga: Mit denen des 2 weitgehend übereinstimmend, bis auf
die grössere Schlankheit des ganzen Körpers, die Zahl der
Fühlerglieder, die weniger keulen- als faden-
förmige Form der Geißeln (Fig. 3), welche
an den Unterseiten keinerlei Auszeich-
nungen aufweisen, und durch die Bildung
Fig. 3. des letzten und vorletzten Tergits. Von
Fühler von M.brevisä. jenem ist bei dem mir vorliegenden Stück
nur der etwas nach aufwärts gerichtete Dorn sichtbar, dieser
jedoch im Gegensatz zu carbonaria, dahlbomi und unicolor
gd dadurch ausgezeichnet, daß er ziemlich stumpf
“ Das2. Geißelglied ist kaum länger als
B- rs
Neue paläarktische Arten der Gattung Mimesa Shuk. 171
abgerundet endigt und nicht gleichmäßig gewölbt,
sondern oben deutlich abgeplattet, gleichsam mit einer
Andeutung eines Pygidialfeldes versehen, erscheint
(Vergl. Fig. 5). Länge: 6 mm.
Typen: 39, 18 aus Brussa in Kleinasien im Besitz des
k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien.
2. Mimesa (Mimesa) pannoniea n. sp. d.
Färbung: Größtenteils schwarz, an den durchscheinenden
Rändern der Abdominalsegmente braun und auf den Unter-
seiten der Fühlergeißeln, den Flügelschuppen, den Spitzen aller
Schenkel, den ganzen Vorderschienen, den Spitzen und Basen der
Mittel- und Hinterschienen und allen Tarsen braungelb.
Plastische Merkmale: Der Clypeus entbehrt jeder be-
sonderen Auszeichnung auf der Scheibe oder am Endrand. Die
‘ Fühlergeißeln sind sehr deutlich keulenförmig (Fig. 4).
sam mit einer Andeutung eines Pygidial-
Das2.Geißelglied ist kaum länger
als das 3. Das Dorsulum ist ziemlich
grob und gleichmßig dicht punktiert
und auf den Zwischenräumen zwischen
den Punkten halb-matt. Die Mesopleuren
sind feiner aberebensodicht wie dasDorsu- Fig. 4.
lum punktiert und ganz matt. Der herz- Fühler von M. pannonica &.
föürmige Raum des Mittelsegmentes ist
seitlich durch Leisten begrenzt und wie dessen übriger Teil grob
und wenig dicht gerunzelt. Der Stielteil des 1. Abdominal-
sesmentes ist ziemlich kurz, wenig mehrals °/, solang
wie der breite Teil und oben mit einer ziemlich flachen, mitten
von einer + undeutlichen Furche durchzogenen
Längserhebung versehen. Der vorletzte (6.) Ter-
git ist (ähnlich wie bei brevis und vindobonensis &
und unähnlich wie bei carbonaria Tourn., dahlbomi
Wesm., unicolor (Lind.) Shuck.) nichtgleichmäßig
gewölbt und am Ende spitz abgerundet,
sondern oben deutlich abgeplattet — gleich-
Fig. 5.
6. Tergit von
M. pannonica
feldes versehen — und am Ende ziemlich 4. Die Grenzen
stumpf, fast abgestutzt abgerundet (Fig. 5). der Abflachung
Länge: 7 mm. sind durch
Type: 18 aus der Umgebung von Budapest en
in Ungarn, 27. V. 1886 gefangen von Friese, im deutet.
Besitzdesk.k. Naturhistorischen HofmuseumsinWien.
2. Mimesa (Mimesa) vindobonensis n. sp. 6.
Färbung: Größtenteils schwarz, an den durchscheinenden
Randsäumen der Abdominalsegmente braun und auf den Unter-
seiten der Fühlergeißeln, den Flügelschuppen, den Spitzen aller
Schenkel, den ganzen Vorder-, fast den ganzen Mittelschienen,
3. Heft
172 Dr. Franz Maidl: Neue paläarktische Arten der Gattung usw.
den Basen und Spitzen der Hinterschinen und allen Tarsen
braungelb.
Plastische Merkmale: Der Clypeus ist auf der unteren
Hälfte der Scheibe mitten ein wenig eingedrückt und am Endrand
mitten mit zwei ganz kleinen, durch einen dreieckigen Ausschnitt
getrennten Läppchen versehen. Die Fühlergeißeln sind deut-
lich keulenförmig (Fig. 6). Das 2. Geißelglied ist um
mehr als die Hälfte länger als das 3.
IT Das Dorsulum ist ziemlich fein, aber scharf
gestochen und ziemlich gleichmäßig und
a zerstreut punktiert und auf den Zwischen-
räumen zwischen den Punkten ziemlich
glänzend. Die Mesopleuren sind ebenso stark
Fig. 6. wie das Dorsulum, aber viel dichter als
Fühler von M. vindo.- dieses punktiert und auf den Zwischen-
bonensis &. räumen zwischen den Punkten weniger
glänzend aber auch nicht ausgesprochen
matt. Der herzförmige Raum des Mittelsegmentes ist seitlich
von zwei Leisten begrenzt und wie dessen übriger Teil mäßig
grob und ziemlich dicht gerunzelt. Der Stielteil des 1. Ab-
dominalsegmentes ist fast so lang wie dessen breiter
Teil und oben mit einer flachen glatten, d. h. nicht von einer
Furche durchzogenen, Längserhebung versehen. Der vorletzte
(6.) Tergit ist (ähnlich wie bei brevis und fannonica $ und un-
ähnlich wie bei carbonaria Tourn. dahlbom Wesm. und unicolor
(Lind.) Shuck. &) nicht gleichmäßig gewölbt und am Ende spitz
abgerundet, sondern oben deutlich abgeplattet — gleichsam mit |
einer Andeutung eines Pygidialfeldes versehen — und am Ende |
ziemlich stumpf, fast abgestutzt abgerundet (Vergl. Fig. 5).
Länge 7 mm.
Type: 1 & von der Türkenschanze in Wien, 29. VI. 1870
gefangen von Kolazy, im Besitz des k.k. Naturhistorischen Hof- |
museums in Wien.
4. Mimesa (Aporia) eaueasica n. sp. d.
Färbung: Auf dem breiten Teil des 1. und auf dem ganzen
2. Abdominalsegment rot, auf den Unterseiten der Fühlergeißeln,
den Spitzen aller Schenkel, allen Schienen, mit allfälliger Aus-
nahme der + verdunkelten Mitte der Hinterschienen, und den |
Endhälften aller Tarsen +rötlich-gelb, auf den Flügelschuppen,
den basalen Enden der Flügeladern und auf den Basalhäliten |
der Tarsen weißlich, auf den durchscheinenden Rändern der |
4 letzten Abdominalsegmente und dem größten Teil der Flügel-
adern braun und sonst schwarz.
Plastische Merkmale: Der Clypeus entbehrt jeder be- |
sonderen Auszeichnung auf der Scheibe oder am Endrand. Die |
Fühlergeißeln,welchekeinebesonderenAuszeichnungen |
auf den Unterseiten aufweisen, sind ziemlich schwach
Ss
De EB a ne nn min
| Embrik Strand: Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 173
keulenförmig (Fig.7). Das 2. Geißelglied ist ungefähr so
lang wie das 3. Das Dorsulum ist ziemlich fein aber scharf ge-
stochen und ziemlich gleichmäßig dicht punktiert und auf den
' Zwischenräumen zwischen den Punkten
glänzend. Die Mesopleuren sind (in
Übereinstimmung mit eguestris (F.)
Wesm. und im Gegensatz zu bicolor (f
(Shuck.) Wesm.) ziemlich fein, unscharf
gestochen und gedrängt punktiert und
ganz matt. Der herzförmige Raum
des Mittelsegmentes ist nicht durch
seitliche Leisten abgegrenzt und wie
dessen übrige Teile mäßig grob und
mäßig dicht gerunzelt. Der Stielteil des 1. Abdominal-
) segmentes ist (ähnlich wie bei bicolor und im Gegensatz zu
equestris und shuckardi Wesm.) sehr lang, um 4, länger als
- der breite Teil, dünn und mit einer mitten von
- einer + deutlichen Furche durchzogenen, kiel- A
artigen Erhebung versehen. Der vorletzte (6.) - vr
Fig. 7.
Fühler von M. caucasica d.
Tergit ist am Ende ziemlich schmal abgerundet
und gleichmäßig gewölbt (Fig. 8). Länge:8—10 mm.
Typen: 39 3 von Helenendorf in Transkau-
kasien im Besitz des k. k. Naturhistorischen Hof-
' museums in Wien. |
Fig. 8.
6. Tergit von
M. caucasica &.
Zweite Mitteilung über Spinnen
aus Palästina,
gesammelt von Herrn Dr. J. Aharoni.
Von
Embrik Strand.
| Als Fortsetzung der im Archiv für Naturgeschichte 1913,
A. 10, p. 147 angefangenen Arbeit behandle ich im Folgenden
außer echten Spinnen von zehn Familien die in der Ausbeute vor-
handenen Solifugen. Eine ‚Dritte Mitteilung‘ wird folgen.
ARANEAE.
Fam. Avieulariidae.
Spinnen dieser Familie sind in der Ausbeute nicht vorhanden.
Dagegen liegen einige Bruchstücke von Lehmbauten (Lehmröhren)
mit folgender Angabe vor: ‚„Spinnenbau (etwa 12 Stück von ver-
schiedenen Farben und Grössen). Rehobot, 6. Juni 1913.‘ Leider
sind diese Objekte so fragmentarisch, dass sich daran auch nicht
- mit Sicherheit erkennen lässt, ob sie wirklich von Spinnen (even-
- tuell Ctenizinae) stammen; sie könnten wohl fast ebenso gut von
| Hymenoptera, Eumeniden oder Grabwespen, gemacht sein.
3. Ileit
174 Embrik Strand:
Fam. Dietynidae.
Gen. Amaurobius C.L.K.
Amaurobius distinetus O. Cbr.
Ein 2: Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 13.
Cephalothorax schwärzlich braun, also dunkler als bei der
Type. Die von Cambridge beschriebene Bestachelung kommt
in der von ihm angegebenen Entwicklung wahrscheinlich nur bei |
dem & vor; an meinem Exemplar ist an Stacheln wenig zu er-
kennen: Die Tibien III—IV haben unten an der Spitze einen
schwachen Stachel, die Metatarsen I—II haben unten je 1 Stachel
an der Spitze und in der basalen Hälfte, außerdem 1 beiderseits
an der Spitze, dagegen haben die Metatarsen III—-IV unten eine
Reihe von 4-6 Stacheln sowie einige seitlich stehende Stacheln. |
Nach Cambridge’s Angaben hätte diese Stachelreihe aber eben
am ersten Beinpaar vorhanden sein sollen. — Ob verschieden von
Amaurobius albomaculatus H. Luc. ?
Gen. Dietyna Sund.
cine Aharonii Strnd. n. s
Ein @ von Jaffa - Rehoboth, 14. ML: 19.
Die Art wird mit D. innocens O. Cbr. verwandt sein, nach der
Originalbeschreibung aber ist es unmöglich die D. innocens mit
Sicherheit zu wiedererkennen. — Epigyne weicht von der von
Kulezyäski in: Bull. Ac. Sci. Cracovie, Jannier 1911, B. pl. I,
F. 3, unter dem Namen ‚‚Dictyna innocens Cambr. ?“ abgebildeten
Epigyne durch Folgendes ab: Die beiden Gruben sind weniger
quer, in der Tat in der inneren (gegen einander gerichteten) Hälite |
etwa so lang wie die größte Breite, gerade nach aussen statt |
schräg nach außen und vorn gerichtet, so daß die beiden Vorder- |
ränder innen eher nach vorn statt nach hinten konvergieren, nach
aussen zu erscheinen die beiden Gruben ein wenig deutlicher zu-
gespitzt und somit im ganzen mehr keilförmig-dreieckig (bei
„innocens ?“ etwa ellipsenförmig), die Länge der Gruben ist reich-
lich doppelt so groß wie die mittlere Breite ihrer Entfernung unter
sich und letztere ist etwa so groß oder fast so groß wie die Ent- |
fernung der Gruben von der Rima genitalis.
Da Dict. innocens O. Cbr. nach der Oele nicht |
sicher zu deuten ist, so muß man diesen Namen auf die Art be
ziehen, für die er von Kulczyfiskil. c. fixiert worden ist. Wenn auch |
K. bloß die Epigyne beschrieben (und abgebildet) hat, so scheinen |
die sich daraus ergebenden, soeben angeführten Unterschiede für
die spezifische Verschiedenheit meiner und seiner Art doch genügende
Beweise zu sein. Die Originalbeschreibung weicht von meiner Art |
durch Folgendes ab: Die Grösse letzterer ist geringer: 2.3mm|
Totalläinge (Cambridge gibt „1%4 line“ an); Cephalothorax, |
Mandibeln und Sternum sind dunkelbraun, während es bei D. m-
nocens ganz allgemein heißt, daß die „ground- -colour‘ „‚pale yel- |
lowish“ sein soll, ohne irgend welche u die darauf deuten |
Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 175
könnte, daß dies, wie es bei meiner Art der Fall ist, nur auf Ab-
domen paßt; die schmale schwarze Längsbinde der Vorderhälfte
des Abdominalrückens ist sowohl in der Mitte als kurz vor der
Spitze beiderseits stumpf zahnförmig erweitert, während Cambridge
bloß angibt, daß diese Binde ‚behind‘ ‚„somewhat cruciform“
sein soll (was also auch von meiner Art sich sagen läßt), von der
mittleren Erweiterung aber nichts sagt, sondern vielmehr die
Binde ‚on the fore half‘ einfach bloß als ‚‚narrow‘“ bezeichnet,
weshalb man annehmen muß, daß eine mittlere Erweiterung
daselbst ganz fehlt; die Zeichnung der hinteren Hälfte des Abdo-
minalrückens besteht aus 4 schwarzen Ouerflecken oder kurzen
breiten Ouerbinden, von denen die beiden vorderen leicht recurva
gebogen, dabei mehr oder weniger deutlich einen Winkel bildend,
während vor und hinter dem vorderen dieser Flecke je eine
schwarze parallele winklige Ouerlinie verläuft, von denen die
hintere mit dem Fleck verbunden ist; geringelt sind die Beine
nicht, wohl aber ist die Spitze der Metatarsen und Tibien z. T.
schwach und unterbrochen dunkler. |
Fam. Filistatidae.
Gen. Filistata Latr.
Filistata insidiatrix (Forsk.)
Zwei ®@ von Jaffa - Rehoboth, 18. IV. 13.
Filistata hebraea Strnd. n. sp.
Ein © von Jaffa - Rehoboth, 18. IV. 13.
Charakteristisch durch den fast einfarbig schwarzen Cephalo-
thorax, der jedoch eine hellere sublimbale Seitenlängslinie und
' oberhalb dieser noch eine solche, jedoch weniger deutliche, damit
parallel verlaufende Längslinie, sowie auf dem Kopfteile undeut-
liche und unregelmäßige hellere Sprenkelung (Marmorierung)
zeigt, die jedoch an dem Totaleindruck sehr wenig ändert, jeden-
falls in Draufsicht, weil die helleren Fleckchen hauptsächlich an
den Seiten und vorn sich finden; wie bei F. insidiatrix hat Clypeus
einen helleren medianen Längsfleck, der jedoch nicht so scharf
markiert wie bei letzterer Art ist und eine feine dunkle Längs-
linie zeigt. Augenfeld schwarz, gegen die grauweißlichen Augen
kontrastierend. Der Vorderrand des Clypeus nur wenig dunkler.
Mandibeln hellbraun. Sternum und Coxen graubraungelblich,
_ ersteres mit schwarzerMedianlängslinie, die jedoch den Hinterrand
kaum erreicht, sowie mit schwarzer Randlinie. Beine bräunlich-
gelb, alle Femoren (abgesehen von der Basis), aber insbesondere
die der beiden vorderen Paare dunkler, oben mit einer breiten,
_ hinten einer schmalen hellen Binde, auch alle Tibien, insbesondere
aber I—II, verdunkelt und gegen die hellen Patellen stark kontra-
_ stierend. Palpen bräunlich gelb, höchstens an den Seiten des
Femoralgliedes leicht verdunkelt. — Abdomen ist braunschwarz
mit violettlichem Ton; längs der Mitte oben ist Andeutung einer
helleren Längszeichnung, die jedoch vielleicht ‚künstlich ist und
3. Heft
176 Embrik Strand:
nur dadurch vorgetäuscht wird, daß der Rücken daselbst etwas
eingesunken ist. Auch etwa 4 weißliche Punktflecke, von denen die
drei in einer QOuerreihe angeordnet sind, dürften ‚künstlich‘ sein.
Nach unten wird die Färbung ein klein wenig heller und der Bauch
und Epigaster sind bräunlich grau. Die Spinnwarzen wie die Um-
gebung gefärbt.
In Flüssigkeit und Draufsicht scheint die vordere Augenreihe
mit den Hinterrändern eine gerade oder ganz schwach procurva
gebogene Reihe zu bilden, während eine die M. A. vorn tangierende
Gerade die S. A. entschieden hinter der Mitte schneiden würde;
die M. A. erscheinen also viel kleiner als die S. A., sowie unter sich
um ihren Durchmesser, von den S. A. um weniger als denselben
entfernt; letztere erscheinen um reichlich ihren Durchmesser unter
sich entfernt. Die hintere Augenreihe ist länger als die vordere,
am Hinterrande eine gerade, am Vorderrande eine schwach pro-
curva gebogene Linie bildend, weil die M. A. kleiner als die S.A.
sind.
Cephalothorax 1 mm lang, 0.8 mm breit, die größte Breite ist
über dem Vorderrande der Coxen III, von da an nach vorn bis
beiderseits des Hinterrandes des Augenfeldes ganz allmählich und
schwach verschmälert, dann plötzlich verschmälert, so daß die
bekannte dreieckige Form des Kopfes der Filistaten entsteht,
wobei der Seitenrand nur unmittelbar hinter der Spitze leicht ein-
gebuchtet erscheint. Die Breite des gelben Clypeusfleckes ist nicht
größer, als daß zwei denselben außen tangierende Parallelen die
vorderen S. A. in oder innerhalb der Mitte schneiden würden.
Cephalothorax ist ziemlich glatt, leicht glänzend (in Flüssigkeit
gesehen), sehr spärlich behaart, jedenfalls längs der Mitte des
Rückens mit stark schräg nach vorn geneigten, meistens schwach
gekrümmten Borstenhaaren, die nur im Profil deutlich zu sehen
sind. Der Seitenrand erscheint in Draufsicht ganz kahl. — Die
Beine mit kurzer, borstiger, sehr schräger oder anliegender Be-
haarung, die jedoch nicht dichter ist als daß das Tegument, unter
dem Mikroskop gesehen, überall zum Vorschein kommt; wirkliche
Stacheln kann ich jedoch nicht sehen.
Abdomen 2 mm lang, 1,2 mm breit; die größte Breite hinter
der Mitte, das hintere Ende gleichmäßig stumpf gerundet, das
vordere quergeschnitten.
Patella + Tibia I 1 mm lang, also = Cephalothorax, Meta-
tarsus I und Tarsus I je 1, mm lang.
Filistata hebraea Strnd. v. limbomaeulata Strnd.
Zwei 92 von Jaffa- Rehoboth, 23. VIII. 13 ähneln sehr
F. hebraea und werden wohl nicht spezifisch verschieden 'sein,
sind aber noch kleiner (1,8 bezw. 2 mm lang), Cephalothorax ist
im Grunde heller und zwar braungelblich, aber dicht mit feinen
schwarzen Strichen und Linien, die etwa eine netzförmige Zeich-
nung bilden, gezeichnet, auf dem Rücken bilden solche Linien in
den Kopffurchen eine längliche, entfernt er Längs-
Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 177
figur, die vorn, unmittelbar hinter den Augen einen hellen Doppel-
fleck ähnlich demjenigen auf dem Clypeus einschließt; ferner hat
Cephalothorax breite schwarze, auch auf dem Clypeus vorhandene
Randbinden, die bei dem größten Exemplar vier charakteristische,
scharf markierte, helle Längsflecke, je einen über den Coxen, ein-
‚ schliesst, während das kleinere Exemplar eine deutliche hellere
Rückenzeichnung des Abdomen zeigt, die aus 5—6 mitten winkel-
förmig gebrochenen und schmal unterbrochenen Ouerstrichen
besteht, welche Winkel nach hinten offen und ziemlich stumpf
sind; der vorderste wäre eigentlich spitzer, ist jedoch mitten
‚ weiter unterbrochen als die übrigen, so daß die Figur kaum noch
‚ als Winkel, sondern eher als zwei getrennte Schrägstriche erscheint.
Solche helle Winkelfiguren sind übrigens auch bei dem größeren
Exemplar erkennbar. |
Es ist ganz wahrscheinlich, daß beide Exemplare jüngere
Stadien von Filistala hebraea sind, vorläufig mögen sie aber als
Varietät von dieser Art gehalten werden. Ich nenne diese, durch
das größere Exemplar als Type vertretene Nebenform var. limbo-
maeulata m. Da die hellen Flecke in der Randbinde des Cephalo-
thorax auch beim kleinsten Exemplar erkennbar sind, wenn auch
ganz undeutlich, so liegt kein Grund vor, hier zwei Varietäten zu
unterscheiden.
Filistata delimbata Strand n. sp.
Ein @ von Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 1913. |
Charakteristisch durch die reduzierte schwarze Seitenrand-
binde des Cephalothorax, die ziemlich gleichmäßig dunklen und
zwar an Vorder- und Hinterbeinen etwa gleich dunklen Extremi-
täten, bedeutende Größe etc.
Cephalothorax weißlichgelb, ohne schwarze Seitenrandbinde,
nur vorn ist Andeutung einer solchen Randlinie und ebenfalls und
zwar deutlicher läßt sich daselbst eine schwarze Sublimballinie er-
kennen; von der Mittelritze entspringen jederseits drei schwarze
Strahlenlinien, die aber sehr fein sind und von denen nur die
hintere deutlich ist. Clypeus ist geschwärzt, mitten mit großem
bräunlichgelbem Fleck; Augenield tiefschwarz und von diesem er-
streckt sich eine schwarze Längsbinde bis zu der Mittelritze, welche
‚Binde vorn so breit wie die hintere Augenreihe ist, parallelseitig,
nur etwa im hinteren Viertel verschmälert und in einem Punkt
in der Mittelritze endend und diese auch noch, allerdings linien-
schmal, ausfüllend, aber nicht überschreitend. Mandibeln bräun-
lichgelb, vorn etwas angeschwärzt und daselbst an der Basis mit
dem Anfang zweier hellen Längsbinden versehen. Lippenteil und
Palpencoxen dunkelgrau, letztere an der Basis etwas heller. Ster-
num graugelblich, am Rande vorn durch die Behaarung dunkler
_ erscheinend, Coxen wie Sternum, unten und hinten mit je einem
helleren Längsstreifen. Die Beine erscheinen an den 3—4 distalen
Gliedern dunkel mit zwei helleren Längslinien oben auf den Tibien
Archiv für Naturgeschicht
N 12 3. Heft
178 Eanbrnk Sörand.
und Patellen und auf den Hinterbeinen nicht oder nur unbedeutend
heller. Die Femoren sind oben wie die Tibien, haben auch hinten
‚eine helle Längslinie und sind unten heller mit 3 schwarzen Flecken;
IV haben jedoch unten nur am Ende einen schwärzlichen Fleck.
Die Palpen wie die Beine, am Femoralgliede nur unbedeutend
heller und daselbst unten nicht schwarz gefleckt. Abdomen oben
einfarbig dunkel mäusegrau, an den Seiten nach unten allmählich
ein wenig heller, Bauch und Epigaster graugelblich ohne erkenn-
bare Grenze in die Färbung der Seiten übergehend.
Körperlänge 6 mm. Cephalothorax 2 mm lang, 1,6 mm breit.
Abdomen 3,5 mm lang, 2 mm breit. Beine: I Femur 2,2, Patella
+ Tibia 3, Metatarsus + Tarsus 3,2 mm; II bezw. 2; 2,1; 2,2 mm;
III bezw. 1,6; 1,6; 1,7 mm; IV bezw. 2; 2,15; 2 mm. Also: T; II;
IV; III oder: I 8,4; II 6,3; IV 6,15; III 4,9. mm.
Die weißen Augen der II. Reihe beschreiben vorn eine schwach,
hinten eine stark recurva gebogene Linie, jedoch würde eine die
M. A. hinten tangierende Gerade die S. A. deutlich hinter dem
Zentrum schneiden; die M. A. erscheinen um kaum ihren Radius |
von den S. A., unter sich um deutlich mehr als den Durchmesser |
(etwa um 1%, mal denselben) entfernt. Die vorderen M.A. er- |
scheinen unter sich um ihren Durchmesser, von den hinteren |
M. A. um etwas weniger entfernt, viel kleiner als die vorderen S. A.
Die beiderreihigen S. A. sind unter sich etwa so weit wie die |
hinteren S. A. von den hinteren M. A. entfernt sınd.
Alle Femora oben nahe der Basis mit einem Stachel, die
Tibien dürften alle unten bestachelt sein, aber ihre Stacheln sind
kurz und stark schräggestellt oder anliegend und fallen daher nicht |
auf, die Metatarsen haben unten nahe der Basis 2 Stacheln.
Fiiistata tenuispina Strnd. n. sp.
Ein & von Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 13.
Unterscheidet sich von F. Schmitzi Kulcz. durch Ge ganz
anders geformten Bulbus bezw. Spina der Palpen, die viel mehr an
die auch in der Zeichnung ähnelnde Art F. albimaculata O. Chr. \
erinnern, jedoch hat letztere nach der Zeichnung Cambridge’s zu |
urteilen erheblich kürzere Bulbusspina und keine dunkle Median- |
längsbinde des Cephalothorax, die hier dagegen ganz deutlich '
ist etc. (Die Figur von F. albimaculaia zeigt auf dem Cephalo- |
thorax jederseits eine sublimbale Reihe schwarzer Flecke, die bei |
unserer Art nicht vorhanden sind und auch nicht in Cambridge’ sh
Beschreibung der F. albimaculata überhaupt erwähnt werden, SO |
daß ihr Vorhandensein zum mindestens fraglich ist.) Auch von!
F. dallida Kulcz. weicht unsere neue Art durch längere und feinere |
Bulbusspina ab. Diese ist etwa so lang wie das Tibialglied, von der |
Basis bis zum Ende der basalen zwei Dritteln der Länge allmählich
und gleichmäßig apicalwärts verschmälert, während das apicale |
Drittel fein fadenförmig und leicht gekrümmt (etwa S-förmig), |
sowie heller gelblich als das Tibialglied ist; Bulbus erscheint im |
Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 179
Profil reichlich so breit wie lang und so breit wie das Tarsalglied lang,
ein wenig schmäler als die Spitze des Tibialgliedes und etwa so
‚ lang wie %, des Tibialgliedes; letzteres erscheint im Profil an beiden
Enden verschmälert, in oder kurz außerhalb der Mitte am breitesten
und etwa doppelt so lang wie an der breitesten Stelle breit, oben
stärker gewölbt als unten, gleichmäßig und spärlich behaart. In
‚ Draufsicht erscheint das Tibiaiglied parallelseitig, nur an der Basis
‚ etwas verjüngt, an der Spitze quergeschnitten, etwa doppelt so
‚ lang wie breit, reichlich so breit wie das am Ende kreisförmig ge-
rundete, breiter als lange Tarsalglied; dieses zeigt an der Spitze
etwa drei längere, dicht nebeneinander stehende Haarborsten.
‚ Das Patellarglied erscheint in Draufsicht erheblich länger als breit,
' jedoch nicht um das doppelte.
Die Femora haben am Ende jederseits einige randständige
Borstenstacheln, wenigstens die Tibien I tragen unten submedian
einen veritablen Stachel und an der Spitze der Metatarsen I und
IV erscheinen unten zwei kurze Stacheln.
Cephalothorax und Extremitäten rötlich braungelb, ersterer
überall feinundnichtdichtdunklergestrichelt und retikuliertund mit
schwarzer Mittellängsbinde zwischen Augenfeld und Mittelritze,
welche Binde vorn so breit wie die hintere Augenreihe ist, unmittel-
bar hinter den Augen zwei braungelbliche, ellipsenförmige, unter
sich linienschmal getrennte Längsflecke einschließt, so daß von der
schwarzen Binde daselbst nur die Konturen übrig bleiben, während
- sie sich dann nach hinten allmählich verschmälert und von der
Hinterspitze jederseits eine feine schwarze Schräglinie entsendet.
Der Seitenrand mit tiefschwarzer Binde, die Seiten des Cephalo-
‚ thorax zeigen zwar randwärts einen dunklen Längsstreifen, der
jedoch nicht als markante Submarginalbinde auitritt. An den
\ Beinen sind die Femoren, insbesondere I und II, etwas dunkler und
ebenso die Tibien I—-II. Die ganze Unterseite des Cephalothorax ist
braungelblich, an den Coxen etwas heller, Sternum mit dunklerer
) Randlinie. Abdomen ist oben und an den Seiten schwarz, oben vorn
' mit einem die Rückenmitte nicht erreichenden, hinten quer-
geschnittenen, durch rein weiße Behaarung gebildeten Längstleck;
- beiderseits und etwas nach hinten zu von diesem lassen sich etwa
drei hellere graugelbliche, unbestimmt markierte Fleckchen er-
kennen. Bauchseite heller, graubräunlich, mit einem durch zwei
' dunkle Längslinien begrenzten, aber sonst nicht von der Um-
gebung abweichenden Medianlängsfeld.
Körperlänge ca. 3 mm.
Anm. Palästina und Syrien scheinen ganz reich an Arten
der kleinen Gattung Filistata zu sein. Schon O. Cambridge
' konnte (1872) außer Filistata insidiatrix (Forsk.) (unter dem
Namen F. attalica Koch) zwei neue Arten von dort beschreiben
] und Kulczyüski hat 1911 eine neue Filisitata aus Palästina be-
schrieben. Auch in den Nachbargebieten (Aegypten, Cypern etc.)
ist die Gattung offenbar nicht selten.
12* 3. Heft
180 Embrik Strand:
Fam. Sieariidae.
Gen. Seytodes Latr.
Seytodes Aharonii Strand n. sp.
Ein Cephalothorax und ein ganzes Exemplar (2) von Jaffa bis
Rehoboth, ohne nähere Angaben.
Die vorliegende Art läßt sich nicht ganz mit irgend welcher
der aus dem mediterranen Gebiet bekannten Scytodes-Arten ver-
einigen. Sie erinnert zwar sehr an Scyi. humilıs L. K., aber das
Rückenfeld des Cephalothorax wird beiderseits von einer ununter-
brochenen, hell bräunlichgelben, unter den Seitenaugen sich fast
bis zum Seitenrande erstreckenden Längsbinde begrenzt, während
bei humilis die dunklen Schrägbinden der Seiten des Cephalo-
:thorax sich mit dem dunklen Rückenfeld vereinigen. Am Seiten-
rande des Cephalothorax ist eine zusammenhängende dunkle
Binde, also nicht abwechselnd helle und dunkle Partien, wie an L.
Kochs Abbildung seiner Sc. humilıs dargestellt (in: Aegyptische
und Abyssinische Arachn. ges. von Jickeli t. IV, F. 1) und von
dieser Randbinde erstrecken sich, schräg nach hinten und oben
gerichtet, an jeder Seite des Cephalothorax, drei schmale, parallele,
dunkle, unter sich um ihre doppelte Breite entfernte Schräg-
binden, die oben, durch die beschriebene bräunlichgelbe Längs-
binde unterbrochen, blind endend. Längs der Rückenmitte er-
streckt sich eine schmale, etwa parallelseitige, helle Längsbinde,
die in den vorderen drei Vierteln ihrer Länge durch eine schwarze
Linie, die vorn am deutlichsten ist, geteilt wird. In den etwa
dreimal breiteren dunklen Binden, welche die helle Mittelbinde
begrenzen, findet sich je eine helle, an beiden Enden blind endende
Längslinie, welche Linien nach hinten leicht konvergieren ohne |
zusammenzustoßen; diesen entsprechend findet sich bei 5. hu-
milis eine vorn offene V-förmige Zeichnung. Augenfeld und Clypeus
schwarz, jedoch endet die helle Rückenlängsbinde zwischen den |
Seitenaugen und Clypeus zeigt zwei hellere Flecke. Mandibeln |
schwach gebräunt mit hellerer Spitze. Beine bräunlich mit gelb- |
lichen Tarsen, Coxen, Trochanteren und teilweise Patellen, ferner '
haben die Tibien II—IV Andeutung eines helleren Mittelringes. — |
Die ganze Unterseite ist blaß, jedoch Sternum mit brauner Rand- |
linie. — Abdomen oben und an den Seiten violettlich braun, mit |
zahlreichen, wenig deutlichen und unregelmäßigen helleren Punk- |
ten und Fleckchen, die an den Seiten sich als in schrägen OQuer-
binden angeordnet zur Not erkennen lassen.
Die Rückenzeichnung des Cephalothorax stimmt somit ziem-
lich gut mit derjenigen, die Kulezyäski in: Arachnoidea in Colon. |
Eryfhraea,a... }: Levandercoll.t. I, £.1, als diejenige von Sc. humilıs |
abgebildet hat, die Zeichnung der Seiten des Cephalothorax weicht |
aber ab. |
Alle braunen Partien, insbesondere die des Abdomen, wie so |
häufig in dieser Gattung, mit violettlichem Anflug. |
a E
Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 181
Körperlänge 4,5 mm. Cephalothorax 2 mm lang, 1.7 mm breit.
Beine: 1 Femur 1,8, Patella + Tibia 2, Metatarsus + Tarsus
Dom; Tlıbezw. 1,5; 1,85; 2 mm; IH bezw. ‘1,3; 1,3; 1,5 mm;
IV bezw. 1,5; 2; 2 mm. Also: 16; II 5,3; III 4,1; IV 5,5 mm
oder I, IV, II, III. Das relative Längenverhältnis der Beine ist
also wie bei S. humilis nach den Angaben von Kulczyäski, aber die
absolute Länge derselben ist bei unserem Exemplar erheblich
geringer.
Epigyne nt ziemlich gut mit der Abbildung derjenigen
von Sc. humilis (1. c.t. I, f. 2), insofern als die hinter dem Epigaster
sitzenden Scutula cornea klein und unter sich weit entfernt
sind und das spitze Ende nach innen, gegen einander, gerichtet
haben; braun und hornartig erscheinen sie, in Alkohol ge-
sehen jedoch bloß am Innen- und Vorderrande, während sie
im Inneren weißlich wie die umgebende Haut und nach außen
unbestimmt begrenzt sind, somit eigentlich als zwei gekrümmte,
schräggestellte, nach vorn divergierende, am hinteren (inneren)
Ende hakenförmig nach außen umgebogene schmale braune,
Chitinbinden, deren Vorderende bis zur Genitalspalte reicht und
die etwa um ihre Länge unter sich entfernt sind, erscheinend.
Während bei humilis nach der Abbildung zu urteilen die Längs-
durchmesser der Scutula nach hinten divergieren, ist.es hier ent-
schieden umgekehrt, dort ist die vordere und hintere Seite der-
selben gleich lang, hier ist die vordere viel länger, ferner ist das
innere, gegeneinander gerichtete Ende der Scutula hier stumpfer,
während es bei humilis ganz spitz zu sein scheint.
u u. en A
2 BT ETF ERET
Es ist möglich, daß dies Exemplar nicht ganz reif ist, und daß
die Unterschiede von Sc. humilis sich dadurch erklären, wahr-
- scheinlich ist das mir aber jedenfalls nicht.
Der allein vorhandene Cephalothorax ist wie die Type ge-
zeichnet und gefärbt, seine Beine sind aber gelb, an den Tibien
‚, an beiden Enden braun geringelt und ebenso, aber Nas deut-
, lich, an den Metatarsen I—II.
Fam. Zodariidae.
Gen. Zodarium Walck.
Zodarium Nicki Strd. n. sp.
Ein 2 von Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 13.
Unter den drei von O. Cambridge 1872 beschriebenen Zodarium
(Enyo)-Arten aus Palästina könnte nur E. luctuosum O. Cbr. hier
in Betracht kommen. Unser Exemplar weicht aber von der Be-
schreibung dadurch ab, daß nur die Femora I—II ganz schwarz
' sind, während III—IV in der Basalhälfte mehr oder weniger gelb
sind, von den Tibien sind nur III—IV gebräunt, die Größe wird
jedenfalls bedeutender sein: Totallänge 6 mm (Cambridge gibt
für das $ „1%, line“ an, die ganze Beschreibung des ? lautet:
„The female resembles the male in colour‘ ‘). Kein Wunder, daß
‚auch Kulezyäski (1911) die von ihm gesehenen weiblichen Zoda-
3. Heft
182 Embrik Strand:
rien nur mit Fragezeichen auf die von Cambridge beschriebenen
Arten hat beziehen können. Epigyne unserer Art stimmt nicht
ganz mit Kulczyäskis Figuren weder von „Z. luctuosum?‘“ noch
„Z. atriceps?‘‘, die Form der Epigynengrube stimmt aber ent-
schieden am besten mit der von „Z. airiceps ?““ (cfr. Kulezyäski in:
Bull. Ac. Sci. Cracovie, Jannier 1911, B. A. I, F. 23), die seitlichen
Ausbuchtungen des Vorderrandes sind aber noch ausgesprochener
und dazwischen ist der Vorderrand noch einmal ausgebuchtet,
zeigt also 3 Krümmungen, deren Konvexität nach vorn gerichtet
ist. Ausgefüllt wird die Grube von einer in Flüssigkeit milchweiß
erscheinenden Membran, deren Hinterrand nach hinten konvex
gebogen erscheint und keine halbkreisförmige dunklere Median-
partie (cfr. Kulcezyüskis Fig. l.c.) erkennen läßt. Wenn trocken
angesehen, bietet Epigyne dasselbe Bild, nur erscheint die Mem-
bran deutlich quergestreift und nicht so rein weiß.
Benannt ist die Art nach Herrn Dr. Ludwig Nick am Sencken-
berg. Museum in Frankfurt a. M.
Zodarium lutipes (©. Cbr.).
Ein unreifes & von Jaffa - Rehoboth, 14. VII. 13, gehört
wahrscheinlich dieser Art an. Die Körperlänge beträgt aber
3,5 mm und die ganze Oberseite des Cephalothorax ist gebräunt,
so daß gelbliche Zeichnung sich nur noch auf der hinteren Ab-
dachung findet. Abdomen ist oben nicht ‚„jet-black“, sondern hat
einen bräunlich-violettlichen Schimmer und die Grenze gegen die
helle Bauchseite ist ziemlich verwaschen. Diese Unterschiede
werden wahrscheinlich auf den unreifen Zustand des Exemplares
zurückzuführen sein.
Zodarium luetuosum (0. Cbr.)
Ein reifes © und mehrere unreife Exemplare von Jaffa-Re- |
hoboth, 23. VIII. 13. Die Epigyne stimmt so gut mit der von
Zod. luctuosum (O. Cbr.) Kulcz., so wie Kulczyäski sie l.c. ab- '
bildet, daß es wohl diese Art sein wird. Cephalothorax und Ster- |
num sind jedoch dunkel rötlich braun, letzteres mit dunklerer
Randlinie. Nur die beiden vorderen Beinpaare haben ganz ge- |
bräunte Femoren, während die der Beine III—-IV nur an der |
Spitze dunkel sind. Epigaster ist hell graugelblich mit violettem |
Schimmer; der Vorderrand der Epigynengrube tritt als eine |
dunkle Linie auf, die jederseits (in Flüssigkeit gesehen!) in einem |
tiefschwarzen Fleck endet, der hinten scharf zugespitzt erscheint.
Fam. Hersiliidae.
Gen. Hersiliola Th.
Hersiliola brachyplura Strand. | I
Ein @ von Jaffa-Rehoboth, 20. V. 1913, halte ich für das |
bisher unbekannte Q zu HA. brachyplura m. Esist ein klein wenig |
größer als das $ und wie dieses gefärbt und gezeichnet, bloß mit |
dem Unterschied, daß die Rückenlängsbinde (= Herzstreifen) in |
der vorderen Hälfte ganz verloschen ist, was wohl kein konstanter |
Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 183
Unterschied sein wird. — Epigyne erscheint in Flüssigkeit als ein
blassgelbliches, fast halbkreisförmiges, hinten abgerundet quer-
geschnittenes, etwa so langes wie breites Feld, das durch eine etwas
dunklere, an beiden Enden aber unscharf begrenzte, subparallel-
seitige cder mitten leicht verschmälerte Längsbinde, die etwa
1. der Breite des ganzen Feldes einnimmt, geteilt wird; hinten
schließt diese Binde eine durch eine brauneLinie gebildete ellipsen-
förmige Längsfigur ein. Trocken gesehen erscheint Epigyne als
ein niedriger, abgerundeter Wulst, der besonders an der hinteren
Abdachung dicht seidenartig behaart ist und mit einer Median-
längsfurche, welche ein dieselbe fast ausfüllendes, wenig erhöhtes,
abgerundetes Längsseptum einschließt, versehen.
Bei einem weiteren, offenbar derselben Art zugehörigen, aber
wahrscheinlich neugehäuteten © von Jaffa-Rehoboth, 14. VII. 13,
zeigt die Epigyne in Flüssigkeit gesehen vorn zwei kleine dunkle
Samentaschen, die mit dem dunklen Medianlängsstreifen ver-
bunden sind. Dies Exemplar zeichnet sich außerdem dadurch aus,
daß die Rückenzeichnungen des Abdomen stark reduziert sind,
und daß von einer Medianlängsbinde kaum noch Spuren zu er-
kennen sind. Auch die dunklen Seitenflecke des Cephalothorax
‚ sind mehr oder weniger verwischt und fehlen z. T. ganz.
Von derselben Lokalität 28. VIII. 13 liegt ein reifes $2 sowie
zwei unreife Exemplare vor. Letztere haben oben schon die
- Abdominalzeichnung der alten, aber die des Cephalothorax weicht
- ab durch das Fehlen oder Undeutlichsein dunkler Seitenflecke und
die Medianlängsbinde ist hinten verkürzt, bedeckt aber vorn den
ganzen Rücken des Kopfteiles. Der Abdominalrücken ist auf-
fallend dunkel, aber mit den typischen Zeichnungen. Auch das
reife © hat dieselbe abweichende Cephalothoraxzeichnung und
- dunkle Färbung des Abdomen, dessen Rückenzeichnung recht gut
mit derjenigen der H. Simoni (©. Cbr.) übereinstimmt, wie ja auch
‚ die Cephalothoraxzeichnung an diese Art erinnert. Wenn aber
, Cambridge’s Darstellung genau ist, so dürfte seine Art schon u. a.
durch die breite dunkle Ringelung der Beine leicht zu unterscheiden
sein, denn die unsrige hat in beiden Geschlechtern konstant nur
kleine schwarze Flecke, die nur ganz selten zu ringförmigen Figuren
zusammenfließen, die immer viel schmäler als der zwischenliegende
‚ helle Raum ist. Ferner ist die Größe unsrer Art geringer etc.
‚ Immerhin ist die spezifische Zusammengehörigkeit nicht ganz aus-
geschlossen, so lange die Epigyne der H. Simoni unbekannt ist,
‘ denn darüber verliert Cambridge kein Wort. Wenn nicht spezi-
' fisch haltbar, würde die brachyplura immer noch als Varietät zu
‚ unterscheiden sein, während, wenn brachyplura gute Art ist, es
\ nötig werden dürfte für die eben besprochene Form ohne dunkle
Flecke an den Seiten des Cephalothorax eine eigene Varietät-
\ benennung einzuführen (event. var. demacılata m.).
Ferner reife 22 und unreife Exemplare ohne nähere Bezeich-
' nung als Jaffa-Rehoboth.
3. Heft
184 Embrik Strand:
Fam. Pholeidae.
Gen. Holoenemus Sim.
Holoenemus rivulatus (Forsk.).
7 Exemplare von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 1913.
Fam. Theridiidae.
Gen. Enoplognatha Pav.
Enoplognatha mandibularis (H. Luc.)
4 22 von Rehoboth- Jaffa, 18. IV. 13.
Gen. Teutana Sim.
Teutana triangulosa (Walck.)
Außer den im I. Teil dieser ur erwähnten Exemplaren
liegen vor: Jaffa-Rehoboth, 14. VII. 13, 2 unreife Ex.
Gen. Lithyphantes Th.
Lithyphantes paykullianus (Walck.)
Unreife Exemplare, die ich zu dieser Art stellen möchte,
liegen vor von: Jaffa und Jaffa-Rehoboth; zu letzterem flg. Datum-
angaben: 23. VIII. 13, 26. IV. 13, 25. VI. 13 (ein ganz junges,
fragliches Ex.!)
Gen. Formieina Canestr.
Formieina mutinensis Canestr. cum v. orientalis Strd. n. var. |
Zwei $ von Rehoboth- Jaffa, 23. IV und 18. IV. — Letzteres |
Exemplar hat die typische dunkle Färbung des Abdomen: schwarz, |
oben mit zwei Längsreihen von je 4 weißen Flecken; das andere |
Exemplar hat helleren Abdominalrücken, ist aber auf Cephalo- |
thorax und Sternum so dunkel wie die Hauptform, weshalb es '
nicht der var. ?allida Canestr. zugerechnet werden kann.
Die Oberseite des Abdomen erinnert sehr an die von Pachygna- |
tha De Geeri Sund., mitten mit einer grauen, länglichen, jederseits
zweimal ausgerandeten Blattzeichnung, die eine undeutlich |
dunklere, bis gegen die Spinnwarzen erkennbare Längslinie ein-
schließt und jederseits von einer weißlichen, etwas zackigen Binde!
begrenzt wird, welche Binden vorn und hinten (d. h. ganz kurz I
hinter der Rückenmitte) fast zusammenstoßen. In der Mitte!
zwischen den Spinnwarzen und diesen Binden befindet sich je’
ein weißer Fleck, der wohl bisweilen mit der betreffenden Binde!
vereinigt sein wird; auch der Zwischenraum dieser Flecke ist von!
der graulichen Färbung der Blattzeichnung. Andeutung hellerer'
Flecke unten an den Abdominalseiten ist vorhanden; auch kann)
man, wenn auch zur Not, auf dem Bauche zwei hellere Querlinien!
angedeutet erkennen. Diese Varietät nenne ich orientalis m.
Gen. Theridium Walck.
Theridium uneinatum (H. Luc.) v. apieatum O. Cbr. |
12 Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 13, ein unreifes & ebenda 18. IV. 13 IN
Daß apıcatum höchstens als Varietät von uncinatum zu trennen.
ist, scheint mir nach diesem Material sicher zu sein. — Abdome 5
|
;
angehören.
Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 185
dieses unreifen Männchens ist mit vielen weißlichen Fleckchen, un-
gefähr wie das $, gezeichnet.
Theridium aulieum L. Koch (spirifer O. Cbr.).
Jaffa-Rehoboth: 1 2 (ad. ?) 1 2 subad, 26. IV. 13, 1 2 ad.
95. VI. 13, 1 2 subad. 1 $ ad. 18. IV. 13.
Gen. Euryopis Menge.
Euryopis acuminata (H. Luc.)
Jaffa-Rehoboth: 23. VIII. 13, 1 2, 26. IV. 13,13.
Theridium (dentieulatum Walck.?)
Ein Cephalothorax eines $ von Jaffa-Rehoboth 18. IV. 13
gehört vielleicht zu dieser schon von O. Cambridge aus Palästina
angegebenen Art.
Fam. Agelenidae.
Gen. Agelena Walck.
Agelena labyrinthiea L. v. orientalis C. L. K.
Die Exemplare, die ich für diese Form halten möchte, stimmen
- mit den Bemerkungen von Kulczyäski in: Sitz-Ber. Ak. Wiss.
Wien 112, Abt. 1, Juli 1903, p. 4, überein so weit die Epigyne
betrifft, wohl aber ist die Größe ein wenig verschieden, so daß
während einige 22 die von K. angegebenen Dimensionen: Cephalo-
thorax 6 mm, Patella + Tibia IV reichlich 7 mm lang, haben,
“andere bezw. 5 und 6,3 mm messen. — Lokal.: Jaffa-Rehoboth,
14. VII. 13 22, nur unreife Exemplare ($S22) ebenda 20. V. 13,
1 2 ad. 3 subad. ebenda 25. VI. 13.
Außerdem liegen einige unreife unbestimmbare Ageleniden
- vor, die anderen Arten angehören mögen.
Fam. Pisauridae.
Gen. Pisaura Sim.
Pisaura rufofaseiata (D. G.)
Ein 2 Jaffa-Rehoboth 20. V. 13, mit Eiersack, den es um-
klammert hält nach Art unserer einheimischen Pisaura. Der Sack
hat jetzt, in Alkohol, 7x10 mm Durchmesser.
Daß auch diese europäische Art in Syrien vorkommt, hatte
schon Kulczyäski 1911 angegeben; daß also P. consocia ©. Cbr.
nicht, wie von Cambridge angenommen, als- vicariirende Art be-
trachtet werden kann, dürfte denn sicher sein.
Pisaura eonsoeia (OD. Cbr.?)
EinunreifesQohnenähereAngabenals ‚ Jaffa-Rehoboth‘ dürfte
dieser schon im ersten Teil vorliegender Arbeit angegebenen Art
: SOLIFUGAE.
Gen. Rhagodes Poc.
Rh. melanus (Ol.)
Von dieser in der Mittelmeerregion weit verbreiteten Art
liegen 5 22 und 1 & von Jaffa vor. Die Angaben in „Das Tierreich,
Solifugae‘‘, wo als Patria nur Algier und Aegypten angegeben
3. Heit
186 Embrik Strand:
werden, sind höchst unvollständig, denn schon 1879 konnte Simon
angeben, daß ‚„‚R.. Melanus &tend son habitat jusqu’en Meso-
'potamie“, Grimm (1876) und Walter (1889) haben die Art aus
Transkaspien behandelt etc.
In Simons Bestimmungstabelle der 3 ihm 1879 bekannten
Arten dieser Gattung (in: Ann. Soc. ent. France (5) 9. p. 120) ist
der Lapsus vorgekommen, daß melanus mit ‚„Pedes maxillares
I tarso inermi‘, ochropus dagegen mit ‚„Pedum-maxillarium
tarsusul spinis 1 vel 2 subtus armati‘ ausgestattet wird, was
eine Verwechslung ist; im Text p. 121, heißt es unter R. melanus
richtig, daß ‚‚le tarse offre une Epine semblable‘ (d. h. gleich den
Stacheln des Metatarsus der Palpen.). — Ferner ist die Angabe
Simons, daß die Augen des $ um mindestens ihren Durchmesser
unter sich entfernt sein sollen, nicht genau; wenigstens in Alkohol
erscheint diese Entfernung entschieden geringer als die Länge
des Durchmessers.
Die Totallänge des $ beträgt 36 mm, die des Truncus 30 mm.
Die 92 mit ihrem stark ausgedehnten Hinterleib, wodurch sie
ein termiten-ähnliches Aussehen erhalten, worauf schon von
Karsch (1885) bei einer anderen Art (Rh. termes Karsch) und von
Walter (1889) bei Rh. melanus aufmerksam gemacht worden ist,
sind bis zu 49 mm lang bei einer Länge des Truncus von 40 mm;
das kleinste @ ist jedoch bloß 38 mm lang dei 32 mm Länge des
Truncus. Eine feine weißliche Mittellängslinie auf dem Abdominal-
rücken der 92 ist in Alkohol meistens erkennbar, tritt aber bis-
weilen als eine Reihe Punkte hervor.
Nach Walter werden die 92 viel seltener als die $& gefunden,
offenbar, weil sie träg und wenig in Bewegung sind.
Bemerkungen über Himantopterus
fuscinervis Wesm. (Lepid.).
Von
Embrik Strand.
Es wurden mir zwei Exemplare der interessanten Lepi- |
dopteren - Subfamilie Himantopterinae zur Bestimmung über- |
geben, die zwar die fragliche Lokalitätsangabe Süd-Afrika trugen, |
sich aber als der aus Java beschriebenen Art Himantopterus
fuscinervis Wesm. angehörig herausstellten und daher wohl auch
aus Java oder Malakka sein werden; daß Süd-Afrika jedenfalls |
irrtümlich ist, dafür spricht auch, daß ich gleichzeitig aus der- |
selben Quelle eine ebenfalls orientalische Lycaenide zur Bestim-
mung erhielt, die auch ‚„Süd-Afrika‘“ etikettiert war. |
Die Art ist jedenfalls selten und wenig bekannt. Beschrieben
wurde sie 1836 von Wesmael in: Bull. Acad. Bruxelles III. p. 162,
|
4
>
Bemerkungen über. Himantopterus fuseinervis. Wesm. (Lepid.). 187
t. VI, F. 1; dann wird sie in der Literatur 1843 kurz erwähnt von
Doubleday in Zoologist I, p. 197, der auch eine Kopie der Figur von
) Wesmael gibt, und dann erst wieder im Jahre 1877, in dem West-
wood auf Grund Nachuntersuchung des bis dahin einzig bekannten,
typischen Exemplares in den ‚„Transactions‘ der Entomol. Gesell-
" schaft London eine Abbildung und kurze Besprechung des Flügel-
‚ geäders giebt; dann kommt sie erst wieder in 1890 zur Sprache,
‚indem Elwes in seiner Arbeit über die Gruppe (in: Trans. Entom.
' Soc. London 1890, p. 331 und 333) auf eine Ungenauigkeit in der
Geäderabbildung von Westwood aufmerksam macht und sonst
nur die Art erwähnt mit der Bemerkung, daß seines Wissens
‘ nur das Typenexemplar bekannt geworden, und daß die Art mit
H. Dobertyi Elw. in der Form, aber nicht in der Färbung, Ähn-
) lichkeit hat. Dann führt Kirby sie in seinem Katalog 1892 auf
und in Seitz’ Großschmetterlinge der Erde, Bd. X ist sie abgebildet
>
‚und kurz beschrieben.
Die beiden vorliegenden Exemplare weichen unter sich in Größe
ab: das größte spannt 42 mm bei 20mm Vorderflügel- und 45mm
" Hinterflügellänge, das andere mißt bezw. 34,16 und ca. 34 mm.
Von der von Wesmael gegebenen Kennzeichnung weichen
beide Exemplare dadurch ab, daß die Hinterflügel an beiden
' Enden heller sind und zwar an der Basis braungelblich wie die
Vorderflügel, an der Spitze etwas blasser gelblich; diese beiden
helleren Partien lassen sich übrigens zur Not an der Abbildung
Wesmaels erkennen, während die ganze Artbeschreibung nur
folgendes besagt: ‚„Rufescens, alis anticis testaceis, harum nervis
et alis posticis fuscis.‘‘ Die schwarzen Rippen erscheinen oben
breiter, als sie Wesmael gezeichnet hat, an der Unterseite der
Flügel dagegen wie an seiner Figur. Die Hinterflügel sind mitten,
nach innen zu, ganz schwach verbreitet, was aber nur beim einen
Exemplar ganz unverkennbar ist, während beim anderen die
Fransen etwas verklebt sind etc., so daß vielleicht deswegen diese
Eigentümlichkeit, die übrigens nur beim $ vorkommen soll, ebenso
wie an Wesmael’s Figur nicht zu erkennen ist. Die schwarze Partie
der Hinterflügel hat einen schwachen bläulichen Schimmer. Die
' Afterwolle ist nicht dunkler als der Hinterleib. — Das Geäder
stimmt mit der von Westwood 1877 1. c., t. X, f. D.1 gegebenen
EEE EEE BE TER EG I
Abbildung überein mit der Ausnahme, daß die Rippe in der Zelle,
wie schon von Elwes hervorgehoben, bis zur Flügelbasis reicht
‚ und dasselbe tun die beiden Dorsalrippen, ferner ist die Rippe 3
entschieden näher 2 als 4 und letztere ist mit 5 so kurz gestielt, daß
sie fast als aus einem Punkt entspringend bezeichnet werden
könnte, 6 ist fast doppelt so weit von 7 wie von 5 entfernt, läuft
) mit 7 ganz parallel und ist ganz gerade, während Westwood die
' Rippe 6 als nach vorn konvex gekrümmt gezeichnet hat. Beide
a Exemplare stimmen im Geäder ganz überein, so daß die angegebe-
nen Abweichungen von Westwoods Figur nicht auf individuelle
Schwankungen zurückzuführen sein werden, vielmehr sind es
3. Heft
188 . Prof. P. Stein: Berichtigung zu meiner Arbeit usw.
entweder zwei gut unterscheidbare Formen (Lokalvarietäten ?)
oder Westwoods Abbildung ist in allen diesen Punkten ungenau,
‚was sehr wohl möglich sein kann, weil sein Objekt auch nach den
Angaben von Wesmael schlecht erhalten war. Sollte für die mir
vorliegende Form ein neuer Name nötig werden, so würde ich
venatus m. in Vorschlag gebracht haben.
Berichtigung zu meiner Arbeit über die Be-
stimmung der Anthomyidenweibchen.
Von
Prof. P. Stein, Treptow a. R.
In meiner Arbeit in Archiv für Naturgeschichte 1913. A. 8,
p. 4 sq. ist ein unangenehmer Fehler: auf Seite 7, Zeile 14 von
unten muß es statt ‚24° ‚„Mydaea‘“ heißen.
Heft:
ner en ee
11.
12.
Inhalt der Jahresberichte.
=
ao
Mammalıia.
Aves.
Reptilia und Amphibia.
Pisces.
Insecta. Allgemeines.
Coleoptera.
Hymenoptera.
Lepidoptera.
Diptera und Siphonaptera.
Rhynchota.
Orthoptera— Apterygogenea.
Myrıopoda.
Arachnida.
Prototracheata.
Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto-
net. [straca, Pycnogonida.
Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora
Brachiopoda.
Bryozoa.
Vermes.
Echinodermata.
Coelenterata.
Spongiae.
Protozoa.
Nicolaische Verlägs-Buchhandl® R. Stricker, 2
Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90.
3 D;-
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Archiv für Nat
zahlı für
Original-Arheiten 1... Honorar von 25,—
Dr oicr 40 Separate
Man wende sich an den Herausgeber
De Der Herausgeber
icolaisch 43
Nicelalspnr Embrik Strand
Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N.4: Chase ii na
Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 e “Rz en 4v
Be
über die wissensehaftlichen Leistungen im Gebiete
Ent o
1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. = 250 M,, einzeln je 151
1863-1879 10 E „2, 2m, Nm
1880-1889 10 5 „30, = MM... Tun
1890-1899 10 a „a, ea.
1900-1909 10 a „100 „ =1000 „100
1910 | „156 ,
Die ganze Sammlung 2150 M.
Der Bericht enthält Arbeiten von:-
Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens,
Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von S
Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, G
Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. 3C
Buchdruckerei Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig. en
Diesem Hefte ist beigefügt ein Prospekt der Verlagsbuchhandlung. Er)
Berlin W 9, betr. Röseler u. een Handbuch FE cs 3
sie ogis ie % di
; Ausgegehen im Juni 1914. ===
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SURTETBTETERDEUTERSUHUSESRENRRERRERDURDEEDERDEULENDAUNDLORORSENDANDDESRUNNKONNNUNNNNNUNRUNNNROANUNNUARNNANDENNUNNEUNNNNN LLLLITEIT HUNEORHOHDNBOUUDLHNURDNNUNONIALENUNDUUNUNHRRRUNTDUNNNUDANENONUDURUUNONUNNOUNDNNNALNNDUNDONLUNANSNANONDANURUNANTARARANEE
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Ja N sang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften.
A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.)
bteilung kann einzeln abonniert werden.
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Anordnung des Archivs.
Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen
Inhaltes, besteht aus 2 Abteilungen, |
Abteilung A: Original-Arbeiten
Abteilung B: Jahres-Berichte
Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich.
Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis,
für sich paginiert und einzeln käuflich. Ä
Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im
Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische
Literatur,
Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht
zugänglich.
Die mit 7 bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen.
Honorar für Jahresberichte . 50,— M. pro Druckbogen,
n „ Originalarbeiten. 2,— M. „ 3
oder 40 Separata.
Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig |
Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an
den Verlag oder an den Herausgeber.
wer anae Der Herausgeber:
Nieolaische Embrik Strand,
Verlags-Buckhhandlung R. Stricker en.
Berlin W., Potsdamerstr. 90. = = S aussoenbr DIE
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_ ARCHIV
FÜR
NATURGESCHICHTE.
GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
W.F. ERICHSON, F.H.TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER UND E STRAND.
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ACHTZIGSTER JAHRGANG.
1914
Abteilung A.
4. Heft.
HERAUSGEGEBEN
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EMBRIK STRAND
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NICOLAISCHE
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| Berlin.
Inhaltsverzeichnis.
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Seite ;
Attems. Die indo-australischen Myriopoden. (Mit 7 Tafeln.) 1398
[Tafelerklärung, Literatur- und ausführliche Inhalts- j
verzeichnisse siehe Seite 360—398.]
Die indo-australischen Myriopoden.
Von
Dr. Carl Graf Attems.
(Hierzu Tafel I—VII.)
Einleitung.
Das Gebiet, dessen Myriopodenfauna ich hier behandle, deckt
sich mit der orientalischen und australischen Region und mand-
schurischen Subregion der palaearct. Region, im Sinne von Wallace.
Bevor ich in Details eingehe, möchte ich einige allgemeine Be-
- merkungen voranschicken. Als die zoogeographischen Regionen der
- Erde aufkamen, glaubte man, dass sie etwas natürlich gegebenes seien
_ und daß ihre Grenze für alle Tiergruppen Geltung haben müßten.
- Nach und nach kam man aber zur Erkenntn’s, daß das nicht der Fall
sei, sondern daß fast jede Tiergruppe eine Regioneneinteilung verlange,
die sich wenigstens einigermaßen von der für andere Tiergruppen an-
gemessenen unterscheidet. In klarer Weise hat z. B. Michaelsen in
seiner Verbreitung der Oligochaeten (p. 151f.) dies ausgesprochen.
Auch die Verbreitung der Myriopoden beweist die Richtigkeit obigen
Bates.
i Wir können vier grosse Gebiete der Erde unterscheiden: 1. das
- palaearetische resp. holarktische (palaearctisches und nearktisches
- im Sinne von Wallace), 2. das aethiopische, 3. das neotropische,
4. das indo-australische. Dieses letztere jedoch können wir unmöglich,
ohne den Tatsachen Gewalt anzutun, in zwei Regionen (eine. orien-
- talische und eine australische) teilen, die den anderen gleichwertig sein
sollen. Der eine ganze Literatur füllende Streit über die genaueren
Grenzen zwischen einer orientalischen und australischen Region ist
- für den Myriopodologen ein müßiges Beginnen. |
R Ich werde allerdings von einer Einteilung des großen Gebietes:
indo-australische Region, sprechen, aber diese Unterabteilungen,
nicht zwei sondern mehr, decken sich in keiner Weise mit dem Ge-
danken, daß man durch den indo-australischen Archipel die Grenze
zwischen zwei Regionen erster Kategorie ziehen könne. Die Be-
Mehungen aller Teile der ganzen indo-australischen Region sind so
- innige im Vergleiche mit den fundamentalen Unterschieden, die zwischen
den vier Regionen der Erde bestehen, daß wir eben, wie gesagt, nichts
_ anderes tun können, als das ganze Gebiet als ein einheitliches zu be-
‚handeln. Gerade in bezug auf den malayischen Archipel schließe ich
‚mich ganz den vortrefflichen Ausführungen der Sarasins in ihrem
großen Werke über Celebes an, die sich scharf dagegen wenden, daß
_ man mehrere Inseln zu Regionen zusammenfasse mit dem Hinter-
gedanken, daß diese Regionen etwas natürlich gegebenes und allgemein-
giltiges seien. Wenn wir in einer Gegend der Erde, wie es der indo-
australische Archipel ist, wo sich Verbindungen und Trennungen der
h\ Archiv für Naturgeschichte
4 1914. A. 4.
1 4. Heft
a
2 Dr. Carl Graf Attems:
einzelnen Teile, das Emportauchen und Wiederversinken großer Inseln
mehrfach und in so wechselnder Art wiederholt haben, überhaupt
Unterabteilungen, Subregionen oder wie man es nennen will, abgrenzen
wollen, so müssen wir diese Grenzen auf der Karte nicht mit einem
spitzen Stift, sondern mit einem breiten weichen Pinsel ziehen, der
breite Übergangsgebiete markiert.
Bei den zoogeographischen Betrachtungen über das Verhältnis
unserer indo-australischen Region zu den anderen Regionen, sowie
über die Grenzen und die Eigenschaften der Subregionen werde ich
mich fast ausschließlich an die Verbreitung der Diplopoden
halten, da die Chilopoden sich hierfür viel weniger eignen; besonders
nicht die Scolopendriden. Die meisten Gattungen sind sehr alt und
viele fast über die ganze Erde verbreitet, so daß sie für unsere Zwecke
ausscheiden. Manchmal haben sogar die Arten eine ungemein weite,
auf früheren Erdzuständen basierende Verbreitung.
Wenn wir nun die Diplopodenverbreitung zur Grundlage unserer
Betrachtungen machen, müssen wir dabei notgedrungen nicht die
Verbreitung der Arten, sondern der Gattungen ins Auge fassen. Die
Diplopoden zeichnen sich durch großen Endemismus aus, und zwar
wissen wir das besser als von den Diplopoden der fernen uns hier be-
schäftigenden und noch halb unerforschten Länder von unseren ein-
heimischen Diplopoden der palaearktischen Fauna. Die überwiegende
Zahl der exotischen Diplopodenarten kennen wir bisher von einem Fund |
an einer Lokalität. Also läßt sich mit der Verbreitung der Arten nichts |
weiter anfangen. Aber auch die Gattungen zeigen großen Endemismus. |
Von den etwa 130 Diplopodengattungen der indo-australischen Region |
sind 80 endemisch in einer der von mir unterschiedenen Subregionen
und nur 50 weiter verbreitet.
Ein weiterer Punkt, der zu berücksichtigen ist, ist der, daß wir
fast nur das positive Vorkommen einer Art oder Gattung in
einer bestimmten Gegend berücksichtigen können, daß wir uns dagegen
sehr hüten müssen, aus dem anscheinenden Fehlen einer Gattung
oder Art irgendwo voreilig Schlüsse zu ziehen, und zwar aus folgenden |
Gründen: 1. Der heutige Stand unserer faunistischen Kenntnisse ist |
ein derartiger, daß wir in den meisten Fällen noch nicht wissen, was |
in den einzelnen Ländern an Myriopoden vorkommt, so daß wir n |
jedem einzelnen Falle prüfen müssen, welche Wahrscheinlichkeit dafür |
vorhanden ist, daß eine Art oder Gattungin einer Gegend, aus der sie | |
bisher nicht gemeldet wurde, auch wirklich fehlt.
2. Aber auch wenn wir die heute lebende Fauna vollständig kennen
würden, was für gewisse Regionen des palaearktischen Gebietes zum
großen Teile zutrifft, so läßt uns doch bezüglich der Myriopoden die
Palaeontologie fast völligim Stiche, und wir wissen heute noch sogutwie
nichts über die Verbreitung der Myriopoden in selbst jüngeren geolo-
gischen Epochen, und esist auch keine Aussicht, daß sich das sehr bessern |
wird, da die palaeontologischen Objekte der modernen Diplopoden- '
Systematik gegenüber versagen. Darum wissen wir im einzelnen auch '
nicht, ob eine Art, die in einem bestimmten Gebiet jetzt fehlt, dort
|
|
I:
nn
Die indo-australischen Myriopoden. 3
nicht vielleicht erst ausgestorben ist und für gewisse Fragen ist es ja
gleichgiltig, ob eine Art irgendwo noch lebt oder schon ausgestorben
ist, wenn sie nur einmal dorthin kam.
3. Aber selbst dann, wenn wır das Fehlen in einem bestimmten
" Gebiet sowohl jetzt als in früheren geologischen Epochen sichergestellt
‘ hätten, können wir diesen Umstand nicht als Beweis dafür ins Feld
führen, daß dieses Gebiet von einem benachbarten, in dem die Art
“vorkommt, durch unüberwindliche Schranken getrennt war (wenn
die Gebiete z. B. zwei Inseln sind, daß diese Inseln nie in Verbindung
standen), denn wir können es in unseren wohldurchforschten
‚ palaearktischen Gegenden oft genug beobachten, daß eine Art sich in
einem ganz beschränkten Bezirk hält und sich über benachbarte, uns
‘gleiche Lebensbedingungen zu bieten scheinende nicht ausbreitet.
"Die Geologie allein und die durch sie gegebenen auf Landverbindungen
“beruhenden Verbreitungsmöglichkeiten reichen eben zur Erklärung
“der heutigen Verbreitung bei weitem nicht aus, sondern dazu müßten
wir die Biologie unserer Tiere viel genauer kennen als es heute, ins-
besonders gegenüber den tropischen Verhältnissen der Fall ist. Als Fälle,
"in denen das Fehlen einer Tierart oder -Gruppe durch vorhanden
" gewesene Schranken allein nicht erklärt werden kann, führe ich folgende
an: Die Sphaerotheriden leben jetzt in der indo-australischen Region
und in Südafrika und Madagaskar. Innerhalb der indo-australischen
Region sind sie über Indien, Sunda-Archipel, Celebes, Molukken,
Philippinen, Australien und Neu-Seeland verbreitet, fehlen aber völlig
‘im Neu-Guinea-Archipel. Nun hat sich dieser doch sicher nicht zuerst
von der großen, Indien mit Australien-Neu-Seeland verbindenden
Landmasse losgelöst und man kann nicht annehmen, daß die Ein-
" wanderung der Sphaerotheriden von Indien, wo sie entstanden sein
dürften, sowohl nach Australien und Neu-Seeland möglich, die Ver-
bindung mit dem Neu-Guinea-Archipel dagegen unterbrochen war.
) Umgekehrt steht es bei der Gattung Platyrhacus; diese lebt in Süd-
| und Zentralamerika und in der indoaustralischen Region auf den
| Sundainseln, Indien, Neu-Guinea-Archipel, Molukken, Celebes, Phi-
| lippinen, fehlt dagegen völlig in Australien und Neu-Seeland. Es wäre
nun natürlich naheliegend, zu sagen, daß sie sich erst nach Abtrennung
' von Australien und Neu-Seeland verbreitet habe, dagegen spricht
aber wieder, daß die Landverbindung zwischen Südamerika und Indo-
' Australien, die gerade für die Diplopodenverbreitung viele Stützen
bringt, älter ist als die Abtrennung von Australien und Neuseeland.
ng
7
I. Faunistischer Teil.
|
| ZAHL DER ARTEN UND GATTUNGEN.
| Aus dem ganzen indo-australischen Gebiet kennen wir bisher
| 1238 Formen, Spezies, Subspezies und Varietäten; dabei habe ich alle,
| auch systematisch ganz zweifelhaften Formen mitgezählt, da es zu
‚ schwer ist, eine Grenze zwischen heute ganz unkenntlichen, ad acta
1* 4. Hett
ı
|
|
2
|.
4 Dr. Carl Graf Attems:
zu legenden Beschreibungen und zwar unvollkommenen, aber doch
‘auf eine sicher selbständige Art hinweisenden Beschreibungen zu
ziehen. Diese 1238 Formen, wovon 240 Chilopoden, 7 Symphylen,
9 Pauropoden und 982 Diplopoden, verteilen sich auf 196 Genera,
von denen sind: Chilopoden 59, Symphylen 2, Pauropoden 1, Diplo-
poden 134. Bi
Bekanntlich ist der Endemismus unter den Diplopoden besonders
ausgeprägt, wie aus nachfolgender kleinen Tabelle hervorgeht.
Tabelle über die Zahl der Genera
1. 2.
die in mehreren Sub- die nur in einer Sub-
regionen der indo-austra- | region der indo-austra-
lischen Region leben lischen Region leben
u. ZwW.: u. Zw.:
„erberden | te 22,26 [ch 5 einen LTE
ren Regionen] Region a region
Chilopöden! 2... 19 7 11 22
Symphylen:.:..... 2 — —_. =
Pauropen!. „N 420% 1 — _- —
Diplopoden' . .. .. .... 16 27 8 83
Wir sehen daraus, daß von den Chilopodengattungen etwa 37%,
von den Diplopodengattungen dagegen 62 % endemisch in einer der
Subregionen leben, oder daß von den Chilopodengattungen ungefähr
gleich viele nur in der indo-australischen Region (29) und in dieser
und anderen zugleich (30) wohnen, während von 134 Diplopoden-
gattungen 110 nur in der indo-australischen Region leben, und nur 24
dieser und anderen Regionen gemeinsam sind. Verhältnismäßig noch
viel geringer ist natürlich die Zahl der Arten, die sowohl in der indo-
australischen Region als auch außerhalb vorkommen, und bei den |
Diplopoden fast Null, wie aus der Liste p. 52 hervorgeht.
EINTEILUNG INDO-AUSTRALIENS
IN SUBREGIONEN.
Das ganze, in seiner Ausdehnung oben näher präzisierte Gebiet |
Indo-Australien können wir aus praktischen Gründen in eine Anzahl
von Unterabteilungen, die wir, da die Dinge schon einen Namen haben
müssen, Subregionon nennen können, zerlegen. Eingangs habe ich nun
gegen die Abgrenzung von Regionen innerhalb des ganzen Gebietes
insbesonders gegen eine Zweiteilung desselben, wie sie durch die von
vielen Autoren angenommene orientalische und australische Region |
gegeben wäre, ausgesprochen. Wenn man schon größere Regionen |
Die indo-australischen Myriopoden, 5
unterscheiden wollte, käine man vom Standpunkt des Myriopodologen
vielleicht zu drei Subregionen: 1. der indischen mit Indien und den
großen Sundainseln, 2. der papuasischen mit dem Neu-Guinea-Archipel
und Polynesien und 3. der australischen mit Australien, Tasmanien
und Neu-Seeland. Es blieben dann Celebes, die Molukken, Philippinen
und kleinen Sundainseln als ein Gebiet übrig, das man mit gleichem
_ Rechte zur indischen wie zur papuasischen Subregion zählen könnte;
“ebenso Ostasien als Übergangsgebiet zwischen palaearktischer und
indischer Fauna, was wohl gut das mangelhafte der Regionenbildung
"in diesem zoogeographisch am schwierigsten zu behandelnden Gebiete
‘der Erde dokumentiert.
Ich ziehe es aber vor, nicht diese Einteilung des ganzen Gebietes
- vorzunehmen, sondern die kleineren, gleich zu erwähnenden Abteilungen
oder Subregionen zu unterscheiden, die allerdings ganz verschiedene
Ausdehnung und ganz verschiedenen Wert haben. Sie sind aber in
sich ziemlich gleichartig und, ich betone es ausdrücklich, sie sollen nur
‘für die hier behandelten Myriopoden Geltung haben und ihre Ab-
‘ grenzung wird mitbestimmt vom gegenwärtigen Stand unserer fau-
nistischen Kenntnisse.
Die Teile Indo-Australiens, die ich unterscheide, sind folgende:
|
|
| 1. Ostasien. Eine genaue Abgrenzung sowohl gegen die palae-
"arktische als gegen die indische Region wäre schon wegen des Fehlens
' markanter Schranken schwer. Sie wird es noch mehr durch die völlig
“unzureichende Kenntnis von der Myriopodenfauna sowohl Ostasiens
| selbst als der angrenzenden Länder.
2. Indien, wozu ich Vorderindien mit Ceylon und Hinterindien,
| aber ohne die malayische Halbinsel rechne.
|
3. Sundagebiet, nämlich die malayische Halbinsel und die drei
Hoden Sundainseln, Sumatra, Java und Borneo. Diese standen bis
‘zur Diluvialzeit sowohl untereinander als mit Hinterindien in fester
' Landverbindung, was sich noch in der großen Verwandtschaft der
indischen und sundanesischen Fauna äußerst; gleichwohl zeigt wieder
‚jeder Komplex so viel eigene Züge, daß ich jeden unter besonderem
Namen zusammenfassen wollte, wie es ja auch schon von anderer
"Seite vielfach geschehen ist.
-4. Die kleinen Sundainseln. Nur von Lombok, Flores und Timor
sind Myriopoden bekannt, aber auch von da nur wenige. Als Grenze
für eine Subregion mag die vielcitierte Lombokstraße auch vom
Standpunkt des Myriopodologen ihre Geltung haben.
5. Celebes. Die geologische Geschichte dieser Insel als einer relativ
!
|
jungen Erhebung, die zeitweise nach verschiedenen Seiten Land-
brücken nach den umliegenden Inselgruppen hatte, über die sie ihre
Fauna bezogen hat, spiegelt sich auch in der Zusammensetzung ihrer
Myriopodenfauna wieder, die offensichtlich teils aus dem Sundagebiet
teils von den Molukken und Neu-Guinea stammt. Von endemischen
Gattungen hat sich hier nur eine einzige ausgebildet.
|
4, Heft
6 Dr. Carl Graf Attems:
6. Philippinen. Sie standen sowohl mit dem Sundagebiet (Barneo)
als mit Celebes durch Landbrücken, deren Untergang in die Pliozän-
zeit verlegt wird, in Verbindung und von beiden Seiten her haben sie
ihre Myriopodenfauna bezogen. Interessant ist, daß sich trotz dieser
relativ langen Isolierung keine einzige endemische Gattung ausgebildet
hat. Die Diplopodengenera, die die Philippinen mit den Molukken
gemeinsam haben, kommen alle auch im Sundagebiet, zum Teil aber
nicht auf Celebes vor.
7. Molukken. Hier wäre es besonders schwierig, Grenzen zu ziehen.
Die relativ innige Landverbindung der Molukken mit Neu-Guinea
in jüngeren geologischen Epochen gegenüber den dürftigen Land-
brücken gegen ÜCelebes hin kommen in der Zusammensetzung der
Myriopodenfauna nicht zum Ausdruck, sondern eher die auf alte
geologische Zeiten zurückzuführende Verwandtschaft der Molukken-
fauna mit der des Sundagebiets. Schlankweg zur papuasischen Fauna
kann man die der Molukken keinesfalls rechnen.
8. Neu-Guinea- Archipel, nämlich Neu-Guinea mit den Bismarck-,
Salomons-, Aru-, Kei-Inseln und Waigeoe.
9. Polynesien. Irgend ein tiefgreifenderer faunistischer Unter-
schied zwischen Neu-Guinea und den näher gelegenen Inselgruppen,
z. B. Neu-Caledonien, Fidji-Inseln usw. besteht nicht, und wenn ich sie
unter eigenem Namen behandle, geschieht es nur, um etwas näher zu
präzisieren, von welchem Teile des großen papuasischen Gebietes ich
spreche. Übrigens wissen wir noch sehr wenig von den Inseln
Polynesiens.
10. Australische Subregion, Australien, Tasmanıen und Neu-
Seeland umfassend, ist die am schäristen präzisierte Unterabteilung
Indoaustraliens. 2
11. Hawai- oder Sandwich-Inseln. Das wenige, das wir bisher
von ihrer Myriopodenfauna wissen, läßt sie nicht ohne weiteres einfach
mit Polynesien vereinigen, wie es sich ja auch schon in anderen Tier-
gruppen gezeigt hat.
Bevor ich an die Besprechung der einzelnen Unterabteilungen
Indo-Australiens gehe, gebe ich ein paar statistische Tabellen:
1. über die Zahl der Genera überhaupt und der endemischen
Genera in den einzelnen Subregionen, |
2. über die Zahl der zwei Subregionen gemeinsamen Gattungen.
Hier habe ich die kleinen Sundainseln, Polynesien und Hawai aus-
gelassen, weil sie den anderen Gebieten gegenüber entweder zu un-
bedeutend oder zu ungenügend bekannt sind. Andererseits habe ich
bei der Zählung die Gattungen der Scolopendriden mit einer Ausnahme,
ferner die Lithobiinae, Oryidae und Mecistocephalidae aus leicht zu
begreifenden Gründen weggelassen;
3. über die Verbreitung derjenigen Gattungen, die in mehr als
einer Subregion vertreten sind; Ä
4. Verzeichnis der Arten mit weiterem Verbreitungsbezirk.
\
|
l
|
Die indo-australischen Myriopoden. 7
Übersichts-Tabelle über die Zahl der Genera und endemischen eeners
in den einzelnen Gebieten.
Myriopoden Ennopodony Be znloragen
Zahl davon d a
a; endemisch | Zahl avon Zahl __ endemisch
Ge- zanı aonjoder m[eerGe-| ge. |derGe- DEE Ne
T
Zahl der
| nera Genera | nera | nisch | MFT® | Genera
Genera
OeBien. -. . 2. 1 838 16 | 42.1 15 3 23 13 | 56
Be. 05.051059 19 | 32.2 22 2 35 17 | 48.5
Ban... .]| 74 23 1378| 15 2 58 25 | 431
Kleine Sunda-Inseln .| 14 11:2 7 4 N
Bee. ........1 27 u 7 — 20 —_ | —
nen :..19| - | — 9. 21 10 „nkesneiuee
Ekalmkken . . . . .| 22 1 4.5 5 1 17 _ =
Neu-Guineaarchipel .| 48 8 | 16.6 20 3 28 57 717.8
‚Australische Subreg. .| 58 27 | 46.5 | 28 2) 30 18 | 60
Polynesien... . .| % I kapıller 1010 ı [10
Ze: .1101 1109 DR. 4 ana e
|
“4
Tabelle über die Zahl der Genera, welche zwei der genannten Gebiete
| gemeinsam haben.
f
|
Phi-
ie Indien | Sunda Ken lippi- Likken aut en
Ostasien . ea 6 6 3 _ — 2 4
‚Indien . Be. 6 — | 18 5 3 4 6 3
‚3unda (Mal. Halbinsel, |
Sumatra, Java,
Become... ....| 6 18 _ 16 8 12 15 8
ee ...0..|3 Bl. Jap). 17ı ea 5
en... .\— I 3| 8| 7|-\ 5 1
Malnkken., . . . - 4 12 7 _ 10 4
Nen-Guinea-Archipel | 2 | 15,14 ,:5| 10 | — 7
Australien — Tasma-
. mien — Neu-See-
Be. ....]04 3 8 5 1 4 7 -—
4. Bett
8 Dr. Carl Graf Attems: \
Tabelle über die Verbreitung der in mehr als einer Subregion
lebenden Gattungen.
Die Zahlen. bezeichnen die Anzahl der Arten, durch die die Gattung in der
betreffenden Suhbregion vertreten ist
Ostasien
Indien
Sunda
Lombok
Colobes
Philippinen
Molukken
Australien
Polynesien
Allothereua
Thereuopoda .
Lamyctes . . .
Paracryptop . . .
Gonibregmatus
Eucratonyx
Himantosoma .
Pleurogeophilus .
Monographis . .
Sphaerotherium .
Sphaeropoeus .
Zephronia . s
Castanotherium .
Hyleoglomeris.
Orthamorpha
| wl
Del
|
lol.
subg. Orthomorpha
subg. Kalorthomorpha
subg. Helicorthomor-
pha .
Nedyopus
Eudasypeltis
Akamptogonus
Atropisoma
Prionopeltis
Anoplodesmus.
Polylepis
Platyrhacus
IvI-
|
|
|
oO D&D
subg. Platyrhacus .
subg. Pleorhacus
subg. Haplorhacus.
Opisthoporodesmus .
Cylindrodesmus . . . .
a. subg. Aporodesmi-
2% Ko
wer Cwrat) How m
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Belle ans
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a. subg. Phenacoporus
Lophodesmus .
Trichopeltis
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Die indo-australischen Myriopoden. 9
See | ee Me N
S1I% EUER = = Zu
ea o Kennen
Fam. Heterochordeumidae| 1 | 2| 5| - 1 - | - | —- | - | 3| — | —
Heterochordeuma —ı 1| 2 —|i—ıi-|—-| — —ı—
Glyphiulus . | 1/| 1)- | - | -|—-|—-|-|-|-—
Agastrophus . — |—|—-ı—-| 1/—-| 1/|1|-| —-| —
Dimerogonus . 1l1-|ı — | -| --|- | -|—| 2|—| 2
Hypocambala . —|-|'-|ı-ı 1|j|-|-| 1|-|—-| —
Cambalopsis — | 1| 7|—-| 1|-|-—-| 1|— | — | —
Cambalomorpha . —-' 1| 21— -|-|i-|-|-|-| —
Thyropygus —- 6141! —|—-| 2/| 11-|-| —-|—
Rhynchoproctus . — | — | 4|-| 1|-|-| 1|-|—-| —
Anurostreptus. —|' 1|4|—|ı-|—-| 11—-| —- | -|—
Rhinocricidae!) . — 2.17 1 |.4:|.34 1°2.113139 1 021.—
Rhinocricus i—-|— —|—| 4|4| ı) 1 —
Polyconoceras
subg. Polyconocerss .| — | — | 1|— | 4|— | 2) 9| - | — | —
subg. Acladocrieus — | —|-|—-|9|1|1/1—|-|ı 1|ı —
' Dinematocricus . — || - | -— | -| —-| 2/3|—-| 3 —
Spirobolellus . —|—|5|i—|4|\—-ı 1/1| 1) 1 —
\ Pseudospirobolellus . —|i—-|ı 1 —| 1)—-|—-| 1|-|-| —
Trigoniulus —|—| 3| 3| 5) 376/13| 1-— | —
‘ Siphonetus . ; ae 2 — | —
' Siphonophora . - | 3|/|5|-|-| 1|-| | —-|—-| —
Bl ee ae nl LE on ae Kae art
" Rhinotus . .
|
|
j
|
|
|
Verzeichnis der ıindo-australiıschen Arten mit weiterer
Verbreitung.
Mit einem * sind die Arten bezeichnet, die über eine der hier unter-
schiedenen Subregionen hinaus verbreitet sind.
Chilopoden (mit Ausnahnie der Scolopendriden).
* Allothereua maculata Newp.
\ *Orthothereua longicornis Fabr.
— chinensis Verh.
Thereuonema tuherculata Wood.
\ Henicops maculatus Newp.
'' *Bothropolys asperatus L. Koch.
' *Orphnaeus brevilabiatus Newp.
var. temple-
| tonv Humb.
*Thereuopoda clunifera Wood.
Australien, Neu-Pommern.
Indien, Sumatra, Java, Borneo.
Vorderindien, Ceylon.
Japan, Loo-Choo-Inseln, Java.
Südchina, Japan.
Japan, China, Korea.
Austral., Tasman., Neu-Seeland.
Korea, China, Japan, Philippin.
Kosmopolit.
!) Mit Einschluß der zweifelhaften Arten.
4, Heft
10
Gonibregmatus anguinus Poc.
Eucratonyx hamatus Poec.
* Himantosoma .porosum Poc.
Eurytion süocola Att.
*Mecistocephalus spissus Wood.
* ? castaneiceps
Haase.
*Lanmon: yx punctifrons Newp.
gigas Haase.
tahitiensis Wood.
Geophilus? antipodum
——
*
Symphylen.
*Scutigerella orientalıs Hans.
Diplopeden.
„Sphaeropoeus extinctus Sılv.
suleicollis Karsch.
Arthrosphaera Brandti Humb.
inermis Humb.
*Oylindrodesmus hirsutus Poc.
——
*Lophodesmus pusillus Poc.
more hn coarctata H.S.
gracilis Poe.
Karschi Poc.
Kükenthali Att.
Brdl ypeltis setosus Poc.
zunın luctuosus Pet.
spectabilis Karsch.
Akamptogonus novarrae H.S.
Beauforti Att.
a — signatus Att.
Platyrh. (Plat.) Andersonii Poc.
— flavisternus Poc.
laticollis Poc.
marginellus Sılv.
Pfeifferae H.S.
subalbus Poc.
sumatranus Pet.
zanthopus Poc.
* Plathyrhacus subgen. Pleorhacus
Beauforti Att.
——
—
*
x
*
— _——
Att.
„Polyleprs erythrokrepis Att.
zestoloma Att.
Dr. Carl Graf Attems:
- Viti, Tahiti,
'Mergui, Birma.
concolor Pet. Molukken, Borneo.
parazodesmus Sumatra, Balomonsinseln.
Neu-Guinea, Neu-Pommern.
Neu-Pommern, Aru.
Birma, Java.
Australien, Neu-Seeland.
Birma, Sumatra, Java, Hawaı.
Christmasinseln, Andamanen,
Pulo Edam.
Kosmopolit.
Ceram, Neu-Guinea.
Australien.
Australien, Neu-Seeland.
Sumatra, Java, Golf von Sıam.
Mal. Halbinsel, Nias.
Java, Borneo, Philippinen.
Vorderindien, Oeylon.
Vorderindien, Ceylon.
Christmas-Isl., Java, Celebes,
Luzon, Amboına.
Java, Flores.
Kosmopolit.
Kosmopolit:
Mergui, Birma.
Celebes, Borneo.
Mergui, Birma.
Ceylon, Birma.
Ceylon, Java.
Australien, Neu-Seeland.
Neu-Guinea, Waigeu.
Molukken, Kei, Bismarckarchipel.
Sumatra, Java.
Sumatra, Borneo.
Mal. Halbinsel, Sumatra.
Mal. Halbinsel, Sumatra, Java.
Mal. Halbine.. ‚Java.
Sumatra, Borneo.
Mal. Halbıns., Sumatra.
Ceram, Neu-Guinea.
Borneo.
Borneo.
Celebes,
Celebes,
kThyropygus javanıcus Brdt.
nm mm nn nn
”“
aterrimus Poc.
u Weber: Poc.
.- pachyurus Poc.
—_ rubrolimbatus Poc.
4 _ frater Carl.
.— segmentatus Vog.
Rhynchoproctus ater Töm.
k
#Amurostreptus corticosus Poc.
'kAgastrophus orientalis Carl.
'+HOambalopsis calva Poc.
Nordguisti Att.
‚KHypocambala Helleri Silv.
k Bl,
2 drepanurus Att.
"*Polyconoceras hicksoni Poc.
I;
Att.
— repandus Att.
! Acanthiulus Blainvillei L. G.
„Rhinoericus‘‘ Challengeri Poc.
*Trigoniulus ambonensis Att.
— lumbricinus Gerst.
I naresii Poc.
I uncinatus Att.
'Siphonophora longirostris Silv.
1 = Picteti
Humb.
—_ proboscideus Poc.
—_ phaleratus basıliscus
| Dinematocricus lanceolatus Bröl.
#Spirobolellus chrysogrammus Poc.
*Pseudospirobolellus bulbiferus Att.
Die indo-australischen Myriopoden. 11
Mal. Halbıns., Sumatra, Java,
Amboina.
Malakka, Mergui.
Malakka, Sumatra.
Sumatra, Java.
Sumatra, Java.
Sumatra, Java.
Borneo, Philippinen.
Sumatra, Borneo.
Malakka, Celebes, Aru.
Sumatra, Amboina,
Celebes, Ceram.
Birma, Sumatra.
Singapor, Celebes, Neu-Pommern.
Celebes, Aru.
Halmaheıra, Neu-Guinea.
Ins. Bongainville, Neu-Pommern,
Neu-Guinea.
Celebes, Amboina.
Ternate, Neu-Guinea.
Neu-Guinea, Bismarckarchipel.
Neu-Guinea, Bismarckarchipel.
Celebes, Ambon, Kei.
Java, Celebes.
Neu-Guinea, Aru.
Neu-Guinea, Aru, Kei.
Ambon, Celebes.
Kosmopolit.
Neu-Guinea, Marshall, Carolinen.
Ambon, Celebes.
Neu-Guinea, Malakka.
Ceylon, Borneo.
FAUNA DER EINZELNEN SUBREGIONEN.
1. Ostasien.
Es mag vielleicht wundernehmen, daß ich auch Ostasien, das
onst ganz allgemein zur palaearktischen Region gerechnet wird,
‚ier in den Kreis meiner Betrachtungen ziehe, allein wenn wir die
‚Iyriopodenliste durchmustern, sehen wir, daß sie zwar einen Misch-
harakter verrät, daß jedoch die indo-australischen Elemente sehr
ıerklich überwiegen.
Daß Ostasien, worunter ich hier einen mehr oder weniger breiten
lüstenstreifen des asiatischen Festlandes von Wladiwostock im Norden
‚is etwa zum Jangtsekiang im Süden sowie die japanischen und Loo-
‚hoo-Inseln verstehe, in seiner Fauna einen Mischcharakter zeigt,
4 Heit
12 . Dr.Carl Graf Attems:
wurde ja stets von allen Autoren, die sich mit der Frage beschäftigten, |
betont und ist eigentlich selbstverständlich, wenn man an die gegen-
wärtige Configuration des Gebietes und seine geologische Geschichte ı
denkt. Das japanische Inselreich war noch bis in die jüngste geologische
Vergangenheit mit dem Festlande verbunden und dieses zeigt in seinen |
in Betracht kommenden Teilen keinerlei die Tierverbreitung erheblich '
hemmende Schranken. Es konnten sich daher sowohl die palaearktischen '
Formen von Norden her, als wie die indischen von Süden her, einander |
durchdringend, verbreiten, und wir sehen das auch bei den Myriopoden '
eingetreten.
Das erkennen wir heute schon, trotzdem unsere Kenntnisse, |
besonders was die festländischen Teile Ostasiens betrifft, noch er-!
bärmlich lückenhafte sind. / 7
Von Wladiwostock kennen wir drei Diplopoden, von denen die
eine Art, Diplomaragna terricolor, zu der auf die indoaustralische
Region beschränkten Familie der Heterochordeumidae gehört. Le-|
vizonus thaumasius ist ein Polydesmide aus der Familie der Xysto-|
desmidae und hat seine Verwandten in Japan auf den Loo-Choo-Inseln
und in Amerika. sSichotamus eurygaster ist ein Strongylosomide, |
welche Familie über die ganze Erde verbreitet und in der indo-'
australischen Region sehr reich, in der palaearktischen dagegen viel’
spärlicher entwickelt ist. | |
Von den wenigen Arten, die wir aus Korea kennen, ist Mongolvulus|
koreanus als Blaniulide wohl palaearktischen Ursprungs, während
die Chilopoden sicher von Süden her aus den Tropen einwanderten.'
China ist bezüglich seiner Myriopoden noch fast terra incognita.|
Denn die Zahl der Arten, die ich hier anführen kann (8! sichere Diplo-'
podenarten) ist im Vergleich zur Größe des Territoriums ja fast Null. F
Ich habe auch alle chinesischen Arten hier namhaft gemacht, obwohl)
natürlich der Süden, Hongkong, Canton, zoogeographisch besser
zu Indien gezogen wird. Allein, da die Grenzen doch keine scharfen!
sind und die Artenzahl so gering ist, wird die Übersicht in der Liste,
was ostasiatisch und was indisch ist, auch so noch leicht sein, außer-"
dem ist von einer Anzahl Arten kein näherer Fundort bekannt, n [F
„China“. Von den Diplopoden müssen wir Anaulaciulus paludieola,
und wahrscheinlich auch die sogenannten ‚Polydesmus“-Arten als
palaearktische Elemente ansprechen, alle anderen jedoch sind indo-'
australischen Ursprungs. Y
Etwas mehr, aber an und für sich auch nur wenig, wissen wir von
der japanischen Fauna. Palacarktische Elemente sind: Monotarsobius
crassipes holstiv Poc., Glomeris Stuxbergi Att., die fünf Epanerchodus-
arten, die Juliden Karteroiulus, Kopidorulus und Fusiulus und vielleicht
Thereuonema. Die anderen sind indischen Ursprungs. Interessant ist
das Vorkommen echter Fontaria, die ihre nächsten Verwandten in
Zentral- und Südamerika haben; ihnen reiben sich als nahe Verwandte
die Ahysodesmuss-Arten und X ystodesmus Martensi von den Loo-Choo-
Inseln an. Die wenigen von diesen Inseln bekannten Arten zeigen
keinen palaearktischen Einschlae. |
re a
EEE ER
—
Die indo-australischen Myriopoden. 13
F@ 24 im ganzen, also 50 %).
‚7 indo-australischen Ursprungs.
Die Zahl der endemischen Diplopoden-Gattungen beträgt 13
Daven sind 6 palaearktischen und
Es gibt keine Diplopodenart, die
‚Ostasien mit anderen Gebieten gemeinsam hätte.
Verzeichnis der in
Thereuonema
Thereuopoda
— subgen. Microthereua
‚Orthothereua
'Monotarsobius
Lithobius
‚ Bothropolys
' Esastigmatobius
‚Otoer yptops
‚ Mimops
Otostigmus
‚ Rhysıda
\ Scolopendra
\ Pleurogeophilus
" Orphnaeus
@lomeris
Sphaerotherium
! morpha subgen. Orthomorpha
— Kalorthom.
Östasıen vertretenen
Gattungen.
Orthomorpha subgen. Helicorthom.
Nedyopus
Kronopolites
Sichotanus
Fontaria
Xystodesmus
Rhysodesmus
Levizonus
Epamerchodus
Diplomaragna
Karterovulus
Komidovulus
Mongolulus
Fusiulus
Cambalomorpha
Dimerogonus
Trigonvulus
Prospirobolus
Orsiboe
Senat der Myriopoden von:
a) Wladiwosiock.
' | Sichotamus eurygaster Att.
j Levizonus thaumasius Att.
' Diplomaragna terricolor Att.
Thereuonema tuberculata Wood.
Bothropolys asperatus IL. Koch
' Seolopendra subspinipes mutilans
|
j
Koch
b) Korea.
Ötostigmus sexspinosus Say
— rubiginosus L. Koch
Mongoliulus koreanus Poc.
| c) Japan.
| Thereuonema annulata spinigera | Bothropolys asperatus L. Koch
Verh.
Hilgendorfv Verh.
— : tuberculata Wood
| Orthothereua longicornis Fabr.
| Thereuopoda clunifera Wood
— . chinensis Verh.
Monotarsobius crassipes Holstii Poc.
Lithobius shinensis Poc.
| Su
|
|
|
j
|
1
|
Esastigmatobius japomicus Silv.
Oioeryptops sexspinosus Day
— rubiginosus L. Koch
Otostigmus scaber Porat.
Scolopendra subspinipes Leach
japonica
L. Koch
Pleurogeophalus procerus L. Koch
4, Heft
14 Dr. Carl Graf Attems:
?,,@eophilus“ ?Holstii Poc. Fontaria coarctata circula Att.
?Mecistocephalus ?japonicus Mein.| — Doenitzi Karsch
?— ?tenurculus Xystodesmus Martensi Pet.
L. Koch | ?,,Fontaria‘“ ?tonominea Att.
Orphnaeus brevilabiatus Newp. Epanerchodes tambanus Att.
Glomeris Stuxbergi Att. — mammillatus Att.
Orthomorpha (Kalorih.) Norden- orientalis Att.
skiöldi Att. — Jägerskiöldi Att.
— — gracilis Koch — Japonicus Carl
Nedyopus cingulatus Att. 2 Kolygesmunı dentiger Poc.
— tambanus Att. — compactus Poc.
— ..— mangaesinus Att. Karteroiulus miger Att.
— .— tkaonus Att. Kopidovulus caecus Att.
— patrioticus Att. Fusiulus pinetorum Att.
?,,Strongylosoma‘“ ?japonicum Pet. — hirosaminus Att.
Fontaria coarctata Poc. Dimerogonus flagellatus Att.
— — acutidens Att. \Orsiboe ichigomensis Att.
— —- laminata Att.
d) China.
Thereuonema annulata Verh. — Tsingtau.
= tuberculata Wood — Tsingtau, Che Foo.
Thereuopoda clunifera Wood — Che Kiang, Hongkong, Canton.
— (Mieroth.) chinensis Verh. — Macao, Südchina.
?,,Scutigera“ complanata Haase.
20 — sinuata Bröl.
Bothropolys asperatus L. Koch — Che Kiang.
Otocryptops rubiginosus L. Koch.
Mimops orientalis Kıpl.
Otostigmus aculeatus Haase. — Hongkong.
— opolitus Karsch. — Peking.
— scaber Pocock — Hongkong.
Rhysida lithobioides Newp.
— longipes Newp.
Scolopendra calcarata Porat.
— subspinipes multidens Newp.
— — mutılans L. Koch.
— — De Haani Bıdt.
Meeistocephalus ?Smithi Poc. — Ningpo.
Orphnaeus brevilabiatus Newp. — Hongkong. |
Sphaerotherium nebulosum Butl. — Nankow-Paß zwischen Mongolei'
und China.
Orthomorpha (Kalorth.) pekuensis Karsch. — Peking.
_ — roseipes Poc. — Ins. Chu San.
Kronopolites Swinhoer Poc. — Che Foo, Chu San.
?,,Sirongylosoma‘“ ?Nadarı Bröl. — Chu San.
?,,Orthomorpha‘‘ ?endeusa Att. — Tiensin.
?,,Fontaria‘“ lacustris Poe. — Ningpo.
Die indo-australischen Myriopoden. 15
2,,Polydesmus‘‘ Moorei Poc. — Che Kiang.
NE paludicola Poc. — Ningpo.
| Anaulaciulus paludicola Poc. — Ningpo.
' Cambalomorpha formosa Poc. — Hongkong.
Trigoniulus lumbricinus Gerst.
Prospirobolus Joannisi Bröl. — Kiang-nan.
?,,Spirobolus‘“ Walckeri Poc. — Chu San, Ningpo.
2 >
exquisitus Karsch.
| 2 ,Julus“ vallicola Poc. — Che Kıang.
e) Loo Choc-Inseln.
Thereuopoda clunijera Wood. Orthomorpha gracilis Sauss.
Scolopendra subspinipes mutilans — (Helicorth.) Holstii
L. Koch. Poe.
— morsitans L. Rhysodesmus Holstii Poc.
Ötostigmus scaber Porat. — neplunus Poc.
Otocryptops rubiginosus L. Koch. — varvatus Poe.
„Mecıstocephalus‘ ? mirandus Poc. Aystodesmus Martensı Poc.
2. Indien.
Dieses Gebiet fällt mit den ersten drei Subregjonen der orientalischen
"Region von Wallace zusammen, also Vorderindien mit Ceylon, Hinter-
- indien bis Tenasserim (mit Ausschluß der Malayischen Halbinsel),
die Inselgruppen westlich von Hinterindien und Südchina.
Von den einzelnen Teilen dieses Gebietes können nur Ceylon und
H Birma als auf Myriopoden halbwegs durchforscht gelten.
Naturgemäß hat dieses Gebiet mit dem Sundagebiet die nächste
und größte Verwandtschaft, 18 gemeinsame Gattungen.
Von den 35 Diplopodengattungen sind 17, also fast die Hälfte,
- endemisch; wir sehen übrigens, daß das Verhältnis der endemischen
Diplopodengattungen zur Gesamtzahl in Ostasien, Indien und dem
Bundagebiet fast das gleiche ist.
Die Zahl der Symphylen- und Diplopoden-Arten, die es mit
anderen Gebieten gemeinsam hat, ist äußerst gering und beschränkt
sich auf folgende vier auch im Sundagebiet lebende: Scutigerella
orientalıs Hans., Cambalopsis calva Poc., Thyropygus aterrimus Poc.,
Siphonophora Pictei Humb. |
Weitere vier Diplopodenarten wurden sowohl in Birma als auf den
Inseln des Merguiarchipels gefunden: Orthomorpha Karschi Poc.,
Eudasypeltis setosus Poc., Platyrhacus Andersoni Poc., Thyropygus
opinatus Karsch. Alle anderen Dipiopoden wurden nur in einem einzigen,
eng begrenzten Bezirk gefunden.
In Indien können wir vieileicht das Zentrum für die Entstehung
der Sphaerotheriden suchen, von hier aus haben sie sich einerseits
) über die indomadagassische Brücke nach Madagaskar und. Südafrika
ausgebreitet, dort neue Gattungen bildend, andererseits sind sie über
das Sundagebiet bis nach Nordaustralien und Neu-Seeland gelangt.
4. Heft
16 Dr. Carl Graf Attems:
Ihre Ausbreitung muß also in eine sehr frühe Zeit fallen, etwa die
Jurazeit, als Indien noch mit Neu-Seeland durch eine zusammen-
hängende Landmasse verbunden war. Es ist dabei nur sehr auffallend,
: daß die Sphaerotheriden im ganzen Neu-Guinea-Archipel völlig fehlen.
In Indien, Festland und Ceylon, endemisch ist die Sphaerotheriden-
gattung Arthrosphaera.
Die Polydesmiden sind durch 16 Gattungen (gegen 29 im Sunda-
gebiet) vertreten, von denen 8 (gegen 15 im Sundagebiet) endemisch
sind. Die Gattungen Orthomorpha, Prionopeltis und Anoplodesmus
machen die größte Mehrheit der indischen Polydesmiden aus, während
die im Sundagebiet so dominierende Gattung Platyrhacus (mit
70 Arten) in Indien nur durch zwei Arten vertreten ist.
Auch die Harpagophoridae sind im Vergleich mit dem Sundagebiet
nur spärlich: 6 Thyropygusarten und die in Ceylon endemische Gattung
Ktenostreptus mit 4 Arten.
Ebenso sind die Spiroboliden nicht zahlreich: die Gattungen
Eucentrobolus (mit zwei Arten) und Aulacobolus (mit einer Art) sind
endemisch. Daneben ist noch Trigonvulus durch fünf etwas mangelhaft
bekannte Arten und den Ubiquisten T. lumbricinus Gerxst. vertreten,
Für Ceylon wird auch eine „Rhinocricus“-Art angegeben,
Vorläufig bleibt diese Art noch zweifelhaft, da ihre Beschreibung
die Einreihung in eine der neuen Gattungen nicht ermöglicht. Das
Vorkommen eines Rhinocriciden auf Ceylon ist jedenfalls bemerkens-
wert, da im ganzen Sundagebiet nur eine Art auf Borneo lebt. Erst
östlich vom Sundagebiet wird diese Gattung zur Charaktergattung.
Verzeichnis der in Indien vertretenen Gattungen.
Orthothereua Himantosoma
Thereuopoda Eucratonyz
Thereuopodina Scutigerella
Archihithobius Scolopendrella
Monotarsobius Pauropus
Lithobvus Polyzenus
Oryptops Sphaerotherium
Otostigmus | Zephronia
Rhysida Sphaeropoeus
Ethmostigmus Arthrosphaera -
Alluropus Termitodesmus.
Cormocephalus Orthomorpha subgen. Orthomorpha
Scolopendra — — Kalortho-
Asanada morpha
Pseudocryptops — — Helicortho-
Orphnaeus | morpha
Lamnonyz — — ‚Singhalortho-
Mecistocephalus morpha
Disargus Streptogonopus
Die :indo-australischen Myriopoden. 17
: Prionopeltis Pericambala
Anoplodesmus Glyphiulus
: Eudasypeltis Trachyvulus
: Trogodesmus Cambalomorpha
' Tetracentrosternus Oambalopsis
Subgen. Platyrhacus Thyropygus
Trichopeltis Ktenostrephus
: Oryptodesmoides Trigoniulus
Pyrgodesmus Eucentrobolus
. Nasodesmus Aulacobolus
Eutrichodesmus Stemmiulus
Hendersonula Stiphonophora
Verzeichnis der Myriopoden von
a) Vorderindien.
Orthothereua longicornis Fabr.
— — var. Templeton: Humb.
| Thereuopoda decipvens Verh.
rubrolineata Newp.
N Archilithobius sculpturatus Poc.
| Otostigmus amballae Chamb.
morsitans Poc.
nudus Poc.
orientalis Poc.
ruficeps Poc.
splendens Poc.
| Rhysida ceylonicus Grav.
— _ crassispina Kıpl.
— cuprea Kırpl.
longipes Newp.
‚ Eithmostigmus platycephalus Newp.
»ygomegas Kohlr.
Oormocephabus dentipes Poc.
| pygmaeus Poc.
a ependra indica Mein.
latro Mein.
‚ Pseudoeryptops agharkarı Grav.
—
——
—
—
—
—
..... mensis GTav.
ass brevilabiatus Newp.
Tamnonya punctifrons Newp.
| 'Disargus striatus Poc.
‚ Seutigerella subunguiculata Imms.
‚ Sphaeropoeus montanus Karsch.
‚ Arthrosphaera atrisparsa Butl.
| Archiv für Naturgeschichte
1914 A. 4.
ne Mir nenn
—
singhbhu-
Arthrosphaera aurocincta Poc.
bicolor Poc.
Brandti Humb.
Dalyi Poc.
Davisoni Poc.
distieta Poc.
fumosa Poc.
Hendersoni Poc.
heterosticta Newp.
lutescens Butl.
nitida Poc.
Thurstoni Poc.
Wroughtoni Poc.
zebraica Butl.
Termitodesmus Lefroyı Hirst.
Streptogonopus contortipes Att.
Jerdoni Poc.
Phipsoni Poc.
Anoplodesmus tanjoricus Poc.
Hendersonula collina Poc.
?,,Spirostreptus‘‘? asthenes Poc.
caudiculatus
Karsch.?
hamifter Humb.
Jerdanv Poc.
maculatus Newp.
malabarıcusGerVv.
nigrolabiatus
Newp.
Eucentrobolus hamulus Poc.
——
I DI I nd 0
2 4. Heft
18 Dr. Carl Graf Attems:
Eucentrobolus Maindroni Bouv. | Trigoniulus lumbrieinus Gerst. f
Aulacobolus urocerus Poc. — Thurstoni Poe. :
b) €Ceylon. R
Ortkothereua longicornis var. Tem- | Prionopeltis Thwaitesi Humb.
pletoni Humb. (Vorderindien). == zanthotrichus Att.
PERS flagellifera Verh. Anoplodesmus inornatus Humb.
rubrolineata Newp. _- Layardi Humb.
Thereuopodina tenuicornıs Verh. Ei luctuosus Pet.
Monotarsobius ceylanicus Att. Er: sabulosus Att.
Otostigmus ceylonicus Haase. | > spectabilis Karsch.
_ insularis Haase. (Sey- | ı7,,ötrongylosoma‘“ Nietneri Pet. v
chellen). | ?,,Orthomorpha‘“ microtropis Att.
— metallicus Haase. ?, „Cr yptodesmus“ Greeni Poc.
(Sangi). — ceylonicus Poc.
= MOorsitans Poe. (Vorder- ee obsceurus Poe.
ind., Birma). |? Nasodesmus cognatus (Humb.).
Rhysida longipes Newp. ‚Stemmiulus ceylonicus Poc.
— nuda Newp. Ktenostreptus anulipes Att. %,
Ethmostigmus spinosus Newp. | — centrurus Poc. v4
Cormocephalus dıspar var. Sara- | — costulatus Att. nn
sinorum Haase.
— inermipes Poc.
— .. pulcherrimus Carl.
?, Spirostreptus“‘ Kand yanusHumb.
Scolopendra subspinipes hardwickei | ? — nkaensis Humb.
New.| ? — Lunelii Humb.
Orphnaeus brevilabiatus Newp. ? — stenorhynchus Po.
Lamnonyz punctifrons Newp. ? — caudiceulatus
„Polyzenus‘‘? ceylonicus Poc. ni | Karsch.
Arthrosphaera Brandti Humb. ? — ceilanicus Brdt.
= corrugata Butl. ? — contemptus Karsch.
_ inermis Humb. ? — hamifer Humb.
— noticeps Butl. ? — insculptus Poc.
— »ilifera Butl. ? modestus Humb.
7° rugulosa Butl. @l: gabs ceylanicus Att. |
ns versicolor White. Trachyiulus ceylanıcus Pet. +
Termitodesmus ceylonicus Sılv. Er“ Humberti Carl >
Zr Escherichiüi Silv. ?,, Rhinoerieus“‘ longicornis Poc.
Ortkomorpha (Kalorth.) simplex ?,,Spirobolus‘“? erebrestriatus
Humb. | Humb.
— — dGreeniPoc.| ? — Greeni Poc.
— (Singalorth.) cinga-| ? — longicolles Poc.
lensis Humb. | ? — obtusospinosusVog.
— == Skinner | ? — ‚spirostreptinus
Humb. Karsch.
Prionopeltis Humberti Carl. = taprobanensis Humb,
— Kelaarti Humb. Siphonophora Humberti Pac.
En Saussurei Humb. — Picteti Humb.
ir
vi
|
|
|
|
—- morsitans L.
Himantosoma porosum Poc.
Breuigera” birmamsca Poc.
Feae Poc.
mearmorea Poc.
Drthothereua longicornis Fabr.
\ Archilithobius birmanicus Poc.
Lithobius Feae Poc.
Y er: Doriae Poc.
— inermipes Silv.
| ms ceylonicus Haase.
-— Feae Pce.
_ geophilinus Haase.
— morsitans Poc.
— Oatesi Poc.
— pohtus Karsch.
I rugulosus Por.
_ scaber Por.
— spinosus Por.
Rhysida immarginata Por.
— dhithobiordes Newp.
— longipes Newp.
— nuda Newp.
‚Ethmostigmus spinosus Newp.
‚Asanada brevicornis Mein.
‚Scolopendra pinguis Poc.
Die indo-australischen Myriopoden. 19
c) Birma.
Orthomorpha (Orthom.) miranda
Poec.
_ — Karschi Poc.
Bor.
— — Comotti Poc.
| — — bivittata Poc.
| — — coarctataH.S.
— — Oatesi Pcc.
— — pardalıs Poc.
— — fuscocollarvs
Poc.
— (Hehcorth.) ocellata Poc.
— (?) pihfera Poc.
— (2) Doriae Poc.
Eudasypeltis setosus Poc.
— pusillus Poc.
Prionopeltis cervinus Poc.
— planatus Poc.
— taurınus Poc.
Anoplodesmus anthracınus Poc.
— luctuosus Pet.
— obesus Poc.
— pinguis Poc.
— — melanopleuris
— subspinipes De Haanı | Trogodesmus bicolor Poc.
-& typicum Poc.
ı Bucratonys Meinerti Poc.
Meeistocephalus spissus Wood.
Lamnonyz punctifrons Newp.
7,Himantarium‘“‘ Doriae Poc.
| E: Meinerti Poc.
Orphnaeus brevilabiatus Newp.
2,,@lomeris““ carmıfex Poc.
‚ Zephronia chivicola Poc.
— _ Comotti Poc.
— crepiams Poc.
Brdt. — migrescens Poc.
— vittatus Poc.
Tetracentrosternus subspinosus Poc.
Onephei bistriata Poc.
— bisulcata Poc.
— clwvicola Poc.
? — cosısternis Poc.
7 — Gestri Poc.
? — insularıs Poc.
? —_ montvcola Poc.
r
— palonensis Poc.
? — silvestris Poc.
Platyrhacus Andersomi Poc.
Trichopeltis Doriae Poc.
— Doriae Poc. — Feae Poc.
—— Feae Pse. — Watsoni Poc.
— formosa Poc. ?Cryptodesmoides Feae Poc.
— Gestri Poc. ?Heterochordeuma Doriae Poc.
semilaevis Poc. 2?,,Julus‘‘? birmanicus Poe.
Orthomorpha (Orthom.) minhlana 2? — Feae Poc.
Poe. ?— septemlineatus Poc.
2# 4 Mett
20 Dr. Carl Graf Attems:
|
|
Anurostreptus Feae Poc. ?,, Rhinocricus“ maculifer Poc. |
Thyropygus anurus Poc. Trigonvulus caudulanus Karsch
— aulaconotus Poc. — 'moulmeinensis Poc. |
— opinatus Karsch. _ lumbricinus Gerst.
?,,Spirostreptus“‘ Doriae Poc. ?Trigoniulus corallipes Poc. |
? = Gestri Poc. ?,,Spvrobolus““ macrurus Poc. |
? _— Oatesii Poc. 20 — elevatus Poc.
7 = tavovensıs Poc. 20 — Feae Poc. |
eulalomereha Doriae Poc. 20 — Gestri Poc. |
Feae Poc. ? 0 — spiculifer Poc. |
ers calva Poc. Stiphonophora Feae Poc. |
d) Hinterindien. |
Alluropus Demangei Silv. — Zephronia tumida Butl. — Assam.
Tonkin. — _ siamensis Hirst. — |
Ethmostigmus bisulcatus Töm. — Siam. |
Siam. — Deollfusi Poc. — Cochin-
Scutigerella crassicornis Hans. — china.
Siam. | Orthomorpha (Orth.) festiva Bröl. —
— orientais Hans. — Indochina.
Siıam.| ? — varıegata Bröl. —
— pauperata Hans. — Indochina.'
Sıam.| ? — flavocarınata Dad. —
Scolopendrella brevipes Hans. — Siam.
Siam. | Prionopeltis Paviei Bröl. — Indo-
—_ simplexe Hans. — china.
Siam. | Platyrhacus Bouvieri Bröl. — Indo-
Pauropus simulans Hans. — Siam. china.|
— claviger Hans. — Siam. | Eutrichodesmus Demangei Silv. —
—. siamenstis Hans. — Sıam. Tonkın.
— oculatus Hans. — Siam. | Pericambala orientalis Silv. —
— martensenv Hans. — Tonkin.
Sıam. | Thyropygus Bowringii Poc. —
— modestus Hans. — Siam. Sam.
— elegantulus Hans. — Siam. | ?,,Spirostreptus‘“? allevatus Karsch!
— spinifer Hans. — Siam. — Siam.
Sphaerotherium maculatum Butl. |?Trigoniulus phranus Karsch. —
_ Sıkkim. Siam.
_ poltum Butl. — ?,,Spirobolus‘‘? punctidives Karsch.
Sikkim — (Cochin-|
Zephronia excavata Butl. — Sikkim. china.
— levissima Butl. — Sikkmi. | ? — Dollfusi Poc.. —
— nigrinota Butl. — Sikkim. Cochinehina
e) Mergui- Archipel.
Scolopendra subspinipes De Haani | Otostigmus insularıs Haase.
Brdt. |Orphnaeus brevilabiatus Newp.
Otostigmus Owen Poc. Lamnonyz punctifrons Newp.
Die indo-australischen Myriopoden. 9
2, Himantarıum“? indicum Mein.| Thyropygus Andersoni Poc.
ei Meinerti Poec. — aterrimus Poc.
?,,Glomeris‘‘? carnıfex var. pallıda — opinatus Karsch.
| Poe. | ?,,Spirostreptus‘‘? regis Poc.
Orthomorpha Karschi Poc. Trigoniulus lumbricinus Gerst.
Budasympeitis setosum Poc. | —o phranus Karsch.
?,,Orthomorpha‘“ crucifera Poc. ?,,Spirobolus‘‘? caudulanus Karsch.
Platyrhacus Andersoni Poc.
f) Andamanen.
Asanada brevicornis Mein. | Mecistocephalus ?Meinerti Poc.
Mecistocephalus? castaneiceps Haase
3. Sunda-Gebiet.!)
Darunter verstehe ich die Malayische Halbinsel mit Singapore,
‚ ferner die großen Sunda-Inseln, Sumatra, Java und Borneo. Die
Christmas-Insel, von der nur ein paar Arten bekannt sind, gehört auch
hierher. Dieses Gebiet ist das am besten bekannte in der ganzen
Region, besonders von Java dürfen wir, dank der wiederholten aus-
giebigen Aufsammlungen, die dort stattgefunden haben, voraussetzen,
‚ daß der größte Teil seiner Myriopoden heute bekannt ist, von Voll-
‚ ständigkeit wird aber natürlich auch da noch keine Rede sein. Infolge
‚ dieser besseren Durchforschung erscheint oder in Wirklichkeit ist (?)
‚ dieses Gebiet das an Myriopoden reichste in der ganzen Region. Es
‚sind 74 Gattungen vertreten, davon 58 Diplopoden, von denen 26
‚ (oder 44,8 %) endemisch sind. Es ist dies wohl die absolut größte
‚ Zahl endemischer Gattungen innerha.b einer der Unterregionen, aber
‚ nicht prozentual die größte Zahl, da Australien-Neu-Seeland 60 %
‚ endemischer Diplopodengattungen hat. Die größte Verwandtschaft
hat das Sundagebiet, wie nach seiner Lage und geologischen Geschichte
‚ nicht anders zu erwarten ist, mit Indien, z. B. von den 32 Diplopoden-
gattungen, die es mit anderen Gebieten teilt, hat es 16 mit Indien
gemeinsam. Aber wenn seine Fauna auch große Verwandtschaft mit
‚ der indischen hat, so hat es doch auch sehr charakteristische Züge;
‚ esist das Land der vielen Platyrhacus- und Thyropygus-Arten. Einige
; Zahlen illustrieren das am besten: im Sundagebiet leben 70 Platyrhacus-
‚ Arten von 113 Arten im ganzen, in Indien nur zwei, auf Lombock 1,
‚ Celebes 6, Philippinen 3, Molukken 10 und Neu-Guinea 20 Arten. Von
Thyropygus-Arten leben im Sundagebiet 41, in Indien 6, auf den
' Philippinen 2 und Molukken 1.
| Im Sundagebiet werden wir überhaupt das Entstehungszentrum
ı der Harpagophoridae, zu denen die Gattung Thyropygus zählt, zu
| 1) Arldt gebraucht für dasselbe Gebiet die Bezeichnung Sundainseln;
‚doch da einerseits die zum Festland gehörige Halbinsel Malacca mit inbegriffen
‚ist, die kleinen Sundainseln dagegen nicht, ziehe ich die neutrale Bezeichnung
Sundagebiet vor.
| 4. Heft
|
!
a
;
|
292 Dr. Carl Graf Attems:
suchen haben. Von hier haben sie sich auch nach Indien ausgebreitet,
auf Ceylon hat sich die für die Insel endemische Gattung Ktenostreptus ‘
(mit 4 Arten) abgespalten und dann ist die Ausbreitung über die indo- |
madagassische Brücke weitergegangen, bis nach Südafrika und
Madagaskar, wo sich wıeder neue Gattungen gebildet haben. Im Sunda- I
gebiet finden wir als weitere Harpagophoridae-Genera Rhynchoproctus
und Anurostreptus, die aber viel artenärmer sind, nur je 5 Arten; |
von ihnen ist eine Rhynchoproctus-Art, die auf der Malayischen
Halbinsel lebt, bis nach Celebes und Aru gelangt, und eine Anuro-
streptus-Art auf die Molukken.
Sehr groß ist im Sundagebiet auch die Zahl der Polydesmiden.
Von der artenreichsten Gattung Platyrhacus war schon oben die Rede.
Wir finden im Sundagebiet 29 Polydesmidengenera oder 40 %, der
Gesamtzahl aller Gattungen, von diesen 29 sind 15 endemisch im |
Sundagebiet, darunter die meisten Strongylosomiden mit wenigen
Arten. Die Familie Oniscodesmidae ist innerhalb der indo-australischen
Region nur hier vertreten. Auffallend ist das Vorkommen echter |
Glomeridae im Sundagebiet, die sonst palaearktisch sind. Sie sind offen- |
bar über Ostasien und Indien hierher gelangt und es ist wohl der noch '
fehlenden Durchforschung dieser Länder zuzuschreiben, daß man
von ihrem Vorkommen daselbst nichts weiß. |
Im Gegensatz zur starken Entwicklung der Harpagophoridae
und Polydesmidae steht das fast völlige Aufhören der weiter östlich |
so reich vertretenen Rhinocricidae. Eine einzige Art ist nach Borneo |
gelangt. Für Ceylon finden wir einen „Rhinocrieus“ angegeben, dessen
Stellung aber noch ganz zweifelhaft ist. |
Die Trigoniulus sind, auch im Gegensatz zu den östlich daran- |
schließenden Gebieten, mit drei Arten noch sehr schwach vertreten. |
Die Zahl der Diplopoden-Arten, die auf mehr als einer der Inseln '
leben, ist ganz merkwürdig gering. Man sollte in Anbetracht der relativ |
erst kurzen Trennung der Inseln viel mehr gemeinsame Formen er- |
warten; ich glaube übrigens, daß sich das bei besserer Durchforschung |
noch ganz bedeutend ändern wird; jetzt sind die meisten Diplopoden- |
arten erst ein einziges Mal an einer Stelle gefunden worden und es ist
zu vermuten, daß sich das Areal vieler Arten noch bedeutend ver- |
größern wird. Ich stelle hier die auf mehr als einer Insel des Sunda- |
gebietes lebenden Arten zusammen: |
Sphaeropoeus extinctus Sılv. Malakka, Nias.
— sulcicollis Karsch. Java, Borneo, Philippinen.
Platyrhacus flavisternus Poc. Java, Sumatra.
— laticollis Poe. Sumatra, Borneo.
— morginellus Sılv. Malakka, Sumatra. \
— Pfeifferae H.S. Malakka, Sumatra, Java.
_ subalbus Poc. Malakka, Java.
— sumatranus Pet. Sumatra, Borneo.
_ zanthopus Poc. Malakka, Sumatra.
Die indo-australischen Myriopoden.
Thyropygus javanıcus Brdt.
weberi Poc.
pachyurus Poc.
rubrolvmbatus Poc.
frater Carl
Rhynchoproctus ater Sılv.
_
23
Malakka, Sumatra, Java. — Am-
boina.
Malakka,
Sumatra,
Sumatra, Java.
Sumatra, Java.
Sumatra, Borneo.
Sumatra.
Java.
Mit anderen Gebieten hat das Sundagebiet 18 Diplopoden-Arten
gemeinsam und zwar mit Indien 4, Flores 1, Celebes 6, Philippinen 3,
Molukken 4, Salomoninseln 1, Neu-Guinea 1, Aru- Inseln 1.
Liste der im Sundagebiet vertretenen Gattungen.
Es bedeutet: M =
Orthothereua. — S., J., B.
Thereuopoda. — J., B.
Lamyctes. — J.
Oryptops. — 8., J.
Paracryptops. — J.
Otoeryptops. — M., 8., J., B.
®.
ji Otostigmus. — S.,
Rhysida. — M., 8., 7 15%,
Ethmostigmus. — M,, S,, J.. BD.
Anodontostoma. — B.
Scolopendra. — M., 8., J.
Schendyla. — J.
Ballophilus. — J.
Himantosoma. — J.
, Lamnonyx. — M., S., J., B.
- Scuiigerella.. — 8., J.
Monographis. — J.
Hyleoglomeris. — B.
) Malayomeris. — 8.
Rhopalomeris. — M.
" Sphaerotherium. — J., B.
Sphaeropoeus. — M., 8., J., B.
Castanotherium. — 8., 1, B.
Glomeridesmus. — J.
Zephromiodesmus. — 8.
Opisotretus. — J.
Cylindrodesmus. — J., Christn..-Jl.
' Peronorchus. — ).
Mastodesmus. — J.
Aporodesminus. — S., I.
Cryptocorypha. — J.
Trichopeltis. — 8.
Ophrydesmus. — J.
malayische Halbinsel, S = Sumatra, J = Java, B = Borneo.
H ynidesmus. — ).
Doratodesmus. — M., 8., J.
Treseolobus. — J.
Lophoscytus. — J.
Prosopodesmus. — )J.
Pronodesmus. — J.
Myxodesmus. — J.
Orthomorpha subg. Orthom. — M.,
DA
= — Kalorthom. —
J.uB.
Sundanına — S, J.
Nedyopus. — 8.
Eudasypeltis. — >.
Tectoporus. — ).
Prionopeltis. — J., B.
Anoplodesmus. — S., J
Polylepis. — B.
ee subg. Platyrhacus.
Pleorhacus.
Hoaplorhacus.
Centrodesmus. — S.
Helodesmus. — J.
Metopidiothriz. — J.
— —
Heterochordeuma. — 8.
Pocockia. — 8.
Glyphiulus. — J.
Cambalopsis. — M., 8., J.
Thyropygus.. — M., T. „BD.
Rhynchoproctus. — 'M. vg, B.
Anurostreptus. — >.
subg. Polyconoceras. — B.
Spirobolellus. — 8.,
4. Hefi
24
Pseudospirobolellus. — 3.
Trachelomegalus. — 8., B.
Trigonwulus. — B.
Siphonotus. — S., J.
Siphonoeryptus. — >.
Dr, Carl Graf Attems:
Siphonophora.. — M., 8., J., B.
Siphonorhinus. —S., J.
Platydesmus. — M.
Pseudodesmus. — M.
Siphoniulus. — 8.
a) Fauna der Malayischen Halbinsel.
A = Inseln nahe der Halbinsel.
Lithobius Hardwickei Newp.
Ethmostigmus albidus Töm.
Scolopendra subspinipes Hard-
wicker Newp.
Rhopalomeris bicolor Wood. — A.
„Glomeris““ infuscatus Poe.
Sphaeropoeus bimaculatus Poc.
Evansi Since.
estinctus Slv.
Modiglianii Silv.
nov. var. Sincl.
zonatus Poc.
Zephronia anthracina Poc.
Floweri Hirst.
—
—
—
—
————
Ridleyi Hirst.
rugulosa Hirst.
Brnle bipunctata Sincl.
?,,Strogylosoma‘“ ?Skeatii Sincl.
? nodulosum Att.
var. Sıncl.
Platyrhacus kelantanicus Sinel.
Imeatus Poc.
malaccanus Pet.
marginellus Silv.
Moebiusi Att. — A.
perakensis Poc.
Petersi Poc.
Pieifferae H.S.
impunctata Poc. — A.
Platyrhacus pinangensis Poc. — A.
Ridleyi Poc.
subalbus Pos.
zanthopus Pos.
Beccarii Sincl.?
Humberti Poc. nov.
var. Sincl.
Doratodesmus cavernicola Sincel.
Cambalopsiıs Nordquisti Att.
calva Poc. var. Sincl.
Rhynchoproctus proboscıdeus Poc.
Thyronugee javanicus Brdt.
aterrimus Poc.
perakensis Poc.
Weberi Poc.
?,,Spirostreptus‘“ dorsolineatus
Sincl.
—
—
Durklck
——
20 — rubripes Sincl.
2? — . dalticinctus Karsch.
Trigonvulus lumbricinus Gerst.
?,,Spirobolus‘‘? capucinus Pac.
? — sanguineus Koch.
Siphonophora longirostris Silv.
Pseudodesmus verrucosus Poc.
tuberculatus u;
Platydesmus kelantanicus Sinel.
b) Fauna von Sumatra.
E = Insel Engano, M = Mentawei, N = Nias, L = Linga.
Orthothereua longicornis Fabr.
Archihithobius sumatranus Sılv.
Weberi Poc.
Cryptops Modigliani Silv.
ruficeps Poc.
Otostigmus niasensis Sılv.
nemorensis Silv.
—
——
| Otostigmus multidens Haase.
spinosus Pocock.
sumatranus Haase.
pohtus Krsch.
scaber Pocock.
——
—
—
— N.| Rhysida vmmarginata Por.
carınulata Haase.
—
Te Hs ss a
= a
Die indo-australischen Myriopoden.
Bthmostigmus cribrifer Gerv.
Scolopendra subspinipes Leach.
— De
Meeistocephalus spissus Wood.
Scutigerelia orventalis Hansen.
Malayomeris Martensi Verh.
„@lomeris“
—
albicornis Poc.
diversicolor Sılv.
jormosa Sılv.
infuscatus Poc.
Modiglianı Silv. —N.
Sphaeropoeus hercules Brdt.
extinctus Silv. —N.
Modiglianui Silv.
punctatissimus Sılv.
trieollis Karsch.
ligratus Silv.
velutinus Carl.
— var. zantho-
| pleurus Carl.
„Sphaeropoeus‘‘? gliadiator Poc.
?tatusiaeformis
Dad.
(astanotherium cinctum Carl
Volzi Carl.
' Zephronia humilis Silv. — E.
De
Sundanina albicans Carl.
| carnea Poc.
flavicornis Poc.
gastrotricha Att.
Modiglianii Silv.
navscularıs Carl
‚solitaria Car]
1% submigra Poc.
| Nedyopus pairioticus var. unicolor
Carl.
—
Zephroniodesmus sumatranus Silv.
\ Orthomorpha (Orthom.) ee
— subalba DR
— semicarnea
Poe.
— coarctata
Sauss.
Dasypeliis vellutatus Silv.
a tesa: dyscheres Att.
Haanı
Brdt.
?
9
?
R
?
8 9
LDUEE EU EL EU EEE U EZ SU EZ U EZ EU EZ EU EL EU}
—
——
——
25
„2Strongylosoma‘‘? dentatum Sılv.
?
filum Sılv.
elongatum Sılv.
hirtellum Silv.
inerme Sıilv.
infaustum Silv.
nanum Nilv.
— E.
niasense Sılv.
simillimum
Silv. — M.
subflavum Poc.
trıfasciatum
Sılv.
ua aequidens Poc.
areatus Att.
bidens Poc.
coelebs Carl.
jaustus Sılv.
Flavisternus Poc.
funestus Sılv.
gongylodes Att.
inaequidens Poc.
laticollis Poc.
marginellus Silv.
Mecheli Carl.
mirandus Poc.
modestus Carl.
montvcola Poc.
parazodesmus Poc.-Att.
Pfeifferae H.S8.
Saussurei Sılv.
submissus Poc.
subspinosus Poc.
sumatranus Pet.
verrucosus Poc.
Weberi Poc.
zanthopus Poc.
Beccarui Sılv.
cancellatus Sılv.
castus Sılv.
convexus Silv.
inaequalıs Silv.
Modiglianıi Sılv.
proximatus Silv.
repandus Silv.
4. Heft.
26
? Platyrhacus subvittatus Pet. — L. | Anurostreptus corticosus Por.
?
_—
trıstis Silv. — N.
Aporodesminus (Phenacoporus) Mo-
dighanii
Silv.
simalls-
mus Sılv.
SUMALTA-
nus Sılv.
Trichopeltis bicolor Poc.
Doratodesmus Beccariv Sılv.
?Centrodesmus discrepans Bilv.
? — typicus Poc.
Heterochordeuma monticola Poc.
platydesmosde
Silv.
Pocockia sapiens Silv.
Ryonya coelestis Silv.
elegans Sılv.
inferorum Sılv.
frater Carl.
javanıcus Brdt.
luxurvosus Silv. — M.
Modighanıı Silv.
ostentatus Silv.
pachyurus Poc.
rubrocınctus Poc.
rubrolimbatus Poc.
straminvpes Varl.
Weberi Poc.
zanthurus Poc.
ec) Fauna
Orthothereua longicornis Fahr.
Thereuopoda amokiana Verh.
clunfera Wood.
Lamyctes albipes Pos.
Monotarsobius javanıcus Poc.
Lithobius rectifrons Att.
Cryptops Doriae Poc.
Paracryptops Weberi Poc.
Otocryptops melanostomus Newp.
Otostigmus aculeatus Haase.
geophilinus Haase.
insularıs Haase.
multidens Haase.
nemorensis Silv.
— spinosus Por.
Dr. Carl Graf Attems:
|
|
mentaveiensis Silv.
—M.
Modighanw Silv.
vittatus Newp.
Rhynchoproctus ater Tom.
‚proboscideus Poe.
DS PIONEBELE gracılıs Dad.
maculatus Dad.
— repandus Karsch.
? — unicolor Dad.
Cambalopsıs calva Poc.
cavermicola Poc.
Modiglianiı Silv.
Trichocambala elongata Silv.
Spvrobolellus chrysodirus Poc.
Modiglianiv Silv;
nanus Silv. — E.
? — perstriatus Silv.
? — splendens Silv.
Trigoniulus lumbricinus Gerst.
? — proximus Silv. — E.
Trachelomegalus sumatranus Garl.
?,,Spirobolus‘‘? sumatrensis GerVv.
Siphonoeryptus compactus Poc.
Siphonorhinus latus Silv.
Siphonotus sumatranus Silv.
intermedius Silv. — BE. |
Siphonophora Modiglianw Silv.
Siphoniulus albus Poc.
—
? usa
von Java.
Rhysida immarginata Por.
longipes Newp.
Ethmostigmus bisulcalus Tom.
platycephalus Newp. |
rubripes Brdt. |
Scolopendra gracıllima Att.
morsitans L.
pinguis Poc.
subspinipes De Haam |
Brdt. |
—
—
——
2 multidens Newp.
Schendyla jJavamica Att.
Ballophilus Kräpelini Att.
polypus Att.
Orphmaeus brevilabiatus Newp.
Die indo-australischen Myriopoden.
Lanmonyz punchrons Newp.
Mecistocephalus spissus Wood.
?castaneiceps
Haase.
Himaniosoma porosum Poc.
Scutigerella orventalıs Hansen.
Monographis Kräpelini Att.
Sphaerotherium insulanum Karsch
Kochw Butl.
Zephronia ignobilis Butl.
nigriceps Poc.
ovalıs Gray.
rufipes Poc.
Sphaeropoeus Stolliv Poc.
sulcicollis Karsch.
Castanotherium simplex Carl.
Glomeridesmus javanıcus Att.
Orthomorpha (Orthom.) armata Carl.
atrorosea Poc.
bipulvittata
Carl.
coarctata
Sauss.
coriacea Carl.
javanıca Att.
Weber: Poc.
Zehntneri
Carl.
Orthomorpha (Kalorthom.) pygmaea
Poc.
trichonota
Att.
— ——
—
— ——
' Sundanina Bataviae H.S.
' Tectoporus gracilipes Carl.
Prionopeltis flaviventer Att.
Beaumonti Karsch.
tenuipes Att.
Anoplodesmus spectabilis Karsch.
Platyrhacus lavisternus Poc.
javanus Sauss.
Pfeifferae H.S.
subalbus Poc.
Juscus Koch.
Opisotretus Kräpelini Att.
Peronorchus parvicollis Att.
Cylindrodesmus hirsutus Poc.
Mastodesmus Zehntneri Carl.
——
u
—
27
Aporodesminus (Phenacoporus)
coneolor Poc.
—— ——
Weber: Poc.
Cryptocorypha stylopus Att.
ee gede Ck.
pugnus Ck.
_ scaurus CK.
? — tengger CK.
Treseolobus pilosus Att.
heterotuberculatus Carl.
Lophosyctus lobulatus Att.
Lophodesmus pusillus Poc.
?Mysodesmus lobatus Ok.
?H ynıdesmus lanıfer Ck.
De nn armatus Poc.
? muralıs Ck.
20 — vestitus Ck.
?Helodesmus porosus UK.
Thyropygus acuminatus Silv.
armatus Poc.
boyoricus Att.
coalıtus Att.
conıferus Att.
frater Carl.
immanis Att.
javanıcus Brdt.
laticollis Silv.
malayus Carl.
minor Carl.
Mölleri Att.
neglectus Varl.
Patricn Poc.
pachyurus Poc.
torquatus Poc.
tisaroanus Att.
xanthonotus Poc.
?,,Spirostreptus‘? alwcollıs Poc.
constrictus
Karsch.
horridulus
Karsch.
trunculatus
Karsch.
——
? u,
? re
Glyphiulus ceylanıcus Att.
Cambalopsıs dentata Poc.
tampeana Att.
Spirobolellus? heteroporus Poc.
4, Heft
28 | Dr. Carl Graf Attems:
Pseudospirobolellus bulbiferus Att. a pallipes Poc.
Trigonvulus lumbriceimus Gerst. angustus Poc.
?— ?phranus Karsch. a flaviceps Poc.
?,,Spirobolus‘‘? dissentaneus Siphonotus elegans Poc.
Karsch. _ formosus Poc.
d) Fauna von Borneo.
Orthothereua longicornis Fahr. Platyracus baramanus Att.
Thereuopoda multidentata Verh. — Catorivw Poc.
— nana Verh. — concolor Pet.
Otostigmus longicornis Tom. — crassipes Carl.
— punctiventer Töm. — Oreaghii Poc.
— spinosus Poc. — discrepans Poc.
— Suckü Kıpl. — doryphorus Att.
Rhysida monticola Poc. — Everettii Poc.
— immarginata Por. — hoplurorhachis Att.
Ethmostigmus bisulcatus Tom. — Hosei Poe.
Anodontostoma octosulcatum Tor. -— laticollvs Poc.
Orphnaeus brevilabiatus Newp. — longispinosus Silv.
Hyleoglomeris minuta Verh. — Mortoni Carl.
— muultilineata Verh. — Picteti Silv.
?,,G@lomeris“‘ concolor Poc. — pictus Pet.
?Sphaerotherium sinuatum Butl. — pilipes Pet.
— Liechtenstein -—- placodonotus Att.
Brdt. -— punctatus Pet.
Sphaeropoeus brcollis Karsch. — scutatus Pet.
— sulecollis Karsch. = sibutensis Poc. |
— tuberculosus Karsch. { (J. Sıbuti).
20 — faleicormis Töm. — sublimbatus Silv.
De granulatus Töm. — sumatranus Pet.
Zephronia carınata Poc. -— vittatus Poc.
— pyrrhomelana Att. Thyropygus arenosus Silv.
— sulcatula Butl. _- baluensis Poc.
Castanotherium conspicuum >Silv. — Brölemannı Poc.
— Everettii Poc. — duhtianus Att.
N Hosei Poc. — Evereitiv Poc.
— nigromaculatum _ Hosev Poc.
Silv. — melinopus Att.
— Whiteheadi Poc. _ segmentatus Vog.
Orthomorpha (Kalorth.) Kükenthalı — serpentinus Att.
Att. — venerabilis Silv.
Prionopeltis jasciatus Att. Rhynchoproctus ater Töm.
?,,Strongylosoma‘? nodulosum Att. — Beccarü Sılv.
Polylepis erythrokrepis Att. — Doriae Silv.
— zestoloma Att. — rujomanginabus
Platyrhacus amaurus Att. Tom.
—- anthropophagorum Att. en amictus Karsch.
— baluensis Poc. — falciferus Karsch.
Die indo-australischen Myriopoden. 29
?,,Spirostreptus‘ flavomarginatus | Trigonvulus badius Att.
D
| ad. = lumbriceinus Gerst.
? — “ irilineatus Dad. |? — parvulus Att.
Polyconoceras virgatus Att. RT Picteti Humb.
Trachelomegalus hoplurus Poc. quadrituberculata
Trigoniulus densestriatus Att. Töm.
— orphinus Att.
e) Fauna der Christmas-Insel.
Cryptops inermipes Poc. Oylindrodesmus hirsutus Haase.
— hortensis Leach. ?,,Spirostreptus‘‘? exocoeti Poc.
Mecistocephalus? casteneicepsHaase
4. Kleine Sunda-Inseln.
Die Bedeutung der Lombokstraße als Faunengrenze ist seit den
Zeiten von Wallace bekannt. Die Sarasins sehen in ihr nur eine Grenze
zweiter Ordnung und setzen ihre Entstehung in eine spätere Zeit als
früher vielfach angenommen wurde.
Tatsache bei den Myriopoden ist nun, daß die Lombokstraße im
Zuge der Kleinen Sunda-Inseln—Java usw. die Westgrenze für die
Verbreitung der Rhinocriciden bildet, die für den Neu-Guinea-Archipel
geradezu charakteristisch sind. Im Sundagebiet kommt eine einzige
Art auf Borneo vor. Die zwei von Indien (Birma und Ceylon) ange-
gebenen Arten bedürfen noch der Bestätigung. Wir finden auf Lombok
und Flores je zwei Arten von Rhinocriciden, die eine weitere Bestätigung
der Verbindung von Flores und Celebes, der „Floresbrücke“ sind.
Im übrigen ist aber noch so wenig von den Myriopoden der Kleinen
Sundainseln bekannt, daß ich keine weiteren Schlüsse aus diesen
kurzen Listen zu ziehen für angemessen halte.
Die Gattung Cermatobius (mit einer einzigen Art) ist endemisch.
Lombok.
Platyrhacus fecundus Carl. ?,,Spirostreptus‘‘? amphabolinus
Trigoniulus sericatus Carl. Karsch.
— bitaeniatus Oarl. — amputus Karsch.
Rhinoericus Elberti Carl. — lemniscatus
„Ihinocricus“‘? lombokensis Carl. Karsch.
| Fiores.
Cermatobius Martensi Haase. —|Orthomorpha vinosa Poc.
Insel Adenara. | Lophodesmus pusillus Poc.
Paracryptops Weberi Poc. Trigoniulus lumbricinus Gerst.
Otostigmus orientalis Por. N megaloproctus Poc.
Scolopendra morsitans L. 20 — reonus Poc.
— subspinvpes Leach. ?,,Rhinocricus‘‘? semicinclus Poc.
Lamnonyz punctifrons Newp. ? _ zanthozonus Poc.
Orphnaeus brevilabiatus Newp. Siphonophora vittata Poc.
' Orthomorpha coarctata Sauss.
4. Heft
30 Dr. Carl Graf Attems:
Timor.
Polylepis? (,„Adontodesmus“) tri- | Ethmostigmus rubripes Brdt.
cuspidatus Silv. | Trigoniulus lumbricinus Gerst.
5. Celebes.
Diese Insel ist durch die Forschungen der Vettern Sarasin relativ "
gut bekannt und speziell ihre Myriopodenfauna ist auf Grund der '
Sarasinschen Ausbeute von Carl bearbeitet worden. Carl hat auch die
Zusammensetzung und Herkunft der Myriopodenfauna besprochen, |
aber gerade in diesem Kapitel kann ich ihm in manchen Punkten |
nicht beipflichten, so wenn er sagt (p. 82), daß die Molukkenbrücke
einen Hauptanteil an der Besiedelung von Celebes gehabt hat, oder |
(p. 80) daß die Fauna von Üelebes ganz und gar den Charakter der |
papuasischen zeigt, und (p.84), daß die Insel, soweit es die Diplopoden
betrifft, voll und ganz zur papuasischen Region gehört.
Celebes hat eine ausgesprochene Mischfauna, doch hat es den
größeren Teil seiner Diplopoden von Westen, Sunda-Archipel, her
erhalten. Wir können das von folgenden Gattungen annehmen: Castano-
iherium, Hyleoglomeris, Subg. Orthomorpha, Kalorthomorpha, Priono-
peltis, Cambalopsis, Ichymchoproctus, Pleorhacus, Pseudospirobolellus.
Von 22 in Betracht kommenden Gattungen hat es 16 mit dem Sunda-
gebiet gemeinsam. Allerdings hat es auch einen großen Teil seiner
Gattungen (12) mit Neu-Guinea gemein.
Von Diplopoden-Arten, die zugleich auf Oelebes und benachbarten |
Inseln leben, hat es fast gleichviel mit dem Sundagebiet und den
Molukken gemeinsam, außerdem teilt es zwei Arten mit den Kei- |
und Aru-Inseln. Folgende Diplopoden-Arten sind Celebes mit anderen |
Gebieten gemeinsam:
Cylindrodesmus hirsutus Poc. Christmas-Insel, Java, Amboina, |
Luzon.
Orthomorpha Kükenthali Att. Borneo.
Polylepis erythrokrepis Att. Borneo.
— zestoloma Att. Borneo.
Agastrophus orientalis Carl. Ceram.
Hypocambala Helleri Silv. Aru.
Cambalopsis Nordquisti Att. Malakka, Neu-Pommern.
Rhynchoproctus proboscideus Poc. Malakka, Aru.
Polyconoceras Hicksomi Pos. Amboina.
Spirobolellus chrysogrammus Poc. Amboina, Keı.
Pseudospirobolellus bulbiferus Att. Java.
Trigoniulus ambonensis Att. Amboina.
uncinatus Att. Amboina.
Charakteristische Züge in der Zusammensetzung seiner Myriopoden- |
fauna sind: Das fast völlige Zurücktreten der Spirostreptiden, von |
denen von sicheren Arten nur eine Rhynckoproctusart bekannt ist.
Die indo-australischen Myriopoden. 31
während die Spirostreptiden, speziell Harpagophoriden, auf den Sunda-
inseln einen ganz beträchtlichen Teil der Diplopodenfauna ausmachen.
Dagegen sind die Rhinocriciden auf Celebes sehr reich vertreten und
erreichen hier gewissermaßen ihre Westgrenze, indem nur eine Art
bis nach Borneo gelangt, nach Java und Sumatra gar keine mehr.
Auch Trigoniulus ist mit 6 Arten noch ganz gut vertreten.
Erwähnenswert ist auch die Entfaltung der Gattung Castano-
therium von der auf Celebes 11, auf den Sundainseln 8 und Philippinen 3
Arten leben. Die Gattung Hyleoglomeris gehört der sonst palae-
_ arktischen Familie der Gervaisiidae an und hat außerdem nur auf
Borneo 2 Arten. Es ist zu vermuten, daß sich ın Ostasien und Südost-
' Indien noch Vertreter dieser Familie finden werden, da dies der Weg
- sein dürfte, auf dem diese Familie das Sundagebiet erreichte. Celebes
hat keine eirzige endemische Gattung.
Fauna von Celebes.
[Sg. = Insel Sangi; Sal. = Insel Saleyer.]
Otocryptops melanostomus Newp. | Orthomorpha coarctata Sauss.
= — var. celebensis — constricta Carl.
Kıpl. — hirtipes Carl.
' Otostigmus metallicus Haase. — Sg. — pieta Carl.
m multidens Haase. — (Kalorth.) Kükenthalk
" Rhysida carınulata Haase. Att.
— immarginata Por. — Auch — (Helicorth.) mondi-
Sal. formis Carl.
_— — var. celebensis | Prionopeltis socialis Carl.
Haase. | ?,,Strongylosoma‘‘? hetairon Att.
" Eihmostigmus venenosus Att. ?— montivagum Carl.
Seolopendra morsitans. — auch Sal. | Polylepis Elberti Carl.
Orphnaeus brevilabiatus Newp. — _ .erythrokrepis Ati.
Gonibregmatus insularıs Poc. —Sal.| — sanguwmeus Poc.
Hyleoglomeris alticola Carl. — xestoloma Att.
| — eremita Carl. Platyrhacus alatus Carl.
- kirropeza Att. — arietis Carl.
| — Sarasınorum Üarl. — Sarasınorum Carl.
‚ Castanotherium distinctum Carl. — telanotropis Att. — 88.
| — suspectum Varl. — zonatus Carl.
— leve Carl. 20 pergranulatus Silv.
— celebense Silv. Opisthoporodesmus bacillifer Carl.
— crinsceps Att. Cylindrodesmus hirsutus Poc.
— miosum Carl. ?,,Oryptodesmus‘‘? triseriatus Carl.
N ornatum Cal. Agastrophus orientalis Carl.
— . decoratum Carl. Hypocambala Helleri Silv.
= boetonense Üarl. Cambalopsis Nordquisti Att.
nn. sparsepunctatum Rhynchoproctus proboscideus Poc.
Carl. | ?,,Spirostreptus‘‘? crassanus Karsch
Ba. stellatum Oarl. Spirobolellus chrysoproctus Poc.
4, Beit
32
Dr. Carl Graf Atteme:
Spirobolellus chrysogrammus Poc.
sohtarius Carl.
Pseudospirobolellus bulbiferus Att.
Polyconoceras (Polyc.) gorontalensis |
Car
—
heteropus
Silv.
M eyeri Silv.
virgatus Att,
(Acladoer.) Carlınom.
noV
cognatbus
Silv.
fılosus
Sılv.
Hicksoni
Poe.
mMAaCassa-
rensıs Carl.
mediotae-
niatus Silv.
— 88.
neglecius
Silv.
pyrrholoma
Att.
stylıferus
Silv.
„Rhinocrieus‘‘? (Genus?)!) annulı-
>
CrICUS.
lıpes Carl.
anomalus
Sılv.
brachy-
proctus Poc.
— 8al.
centralis
Carl.
Var.
spectabilis
Carl.
Diese Arten gehören entweder zu Polyconoceras oder Dinemato-|
?,, Rhinocrieus“? analaucus Silv.
„Rhinoerieus‘‘? (Genus?)!) centralis
var. minor |
Carl.
— fulvotae-
nvatus Carl.
— — lateralis
Carl.
— — — ver
atratus Carl.
— e moenensis
Carl.
— — multistria-
tus Oarl.
— — peninsu-
larıs Carl. |
— — phthisicus
Carl. |
— — ripariensis
Carl.
= m transver-
sexzonatus |
Carl.
— — Weber:
Poc.
— zanthony-
gus Silv.
7 — elongatus Silv.
? — eumelanus Poc.
? — jucundus Att.
Trigoniulus ambonensis Att.
— flavipes Att.
— lumbrieinus Gerst.
— squamosus Carl. |
— tachypus Poc. — Bal.|
— uneinatus Att.
?,,Spirobolus‘‘? celebensis Ce
? — dissentaneus
Karsch.
Rhinotus celebensis Carl.
— trichocephalus Carl.
? — Hicksoni Poc.
Die indo-australischen Myriopoden. 33
6. Philippinen.
Die Myriopodenfauna dieses Archipels ist noch sehr wenig bekannt,
war noch nie Gegenstand eines speziellen Studiums und dürfte in
Wirklichkeit kaum so ärmlich sein, als sie jetzt scheint. Der Archipel
hat von allen hier betrachteten Unterregionen die weitaus geringste
Zahl von Diplopodengenera, und unter diesen, sowie unter den Chilo-
poden ist keines auf dem Archipel endemisch. Die Geologen nehmen
ehemalige Landbrücken sowohl nach Borneo als nach Celebes an. Über
_ erstere, die zweifach, über die Palawan-Inseln und über die Sulu-
- Inseln gewesen sein können, haben folgende Gattungen die Phi-
lippinen erreicht: Sphaeropoeus, Zephronia, Subg. Platyrhacus, Thyro-
pygus. Von Celebes aus Subg. Acladocricus und Trigoniulus, während
es von den übrigen Gattungen, Castanotherivum, das sowohl auf Borneo
wie auf Celebes gut vertreten ist, Lophodesmus (mit noch einer Art auf
Flores) Subg. Haplorhacus und Cylindrodesmus heute nicht zu ent-
scheiden ist, welchen Weg sie genommen haben.
Die Philippinen haben nur drei Diplopodenarten mit anderen Inseln
| gemeinsam, nämlich Sphaeropoeus suleicollis Karsch mit Borneo und
" Java, CO'ylindrodesmus hirsutus Poc. mit Java, Amboina und Christmas-
" Insel und Thyropygus segmentatus Vog. mit Borneo.
Verzeichnis der Arten.
2,,Scutigera‘‘? melanostoma Haase. | Platyrhacus margaritiferus Gerv.
7)
Ni
|
Mi
N.
Hi
“
5
ö
ei}
“N
.
|
:
'
4
N
1
1 j
Lithobius Semperi Haase. ? atratus Poc. —
Bothropolys asperatus L. Koch. Palawan-Ins.
Gombregmatus Cumingü Newp. | Cylindrodesmus hirsutus Poc.
Megethmus microporus Haase. Lophodesmus Banksi Silv.
Otoeryptops melanostomus Newp. ?,,Julomorpha‘“? Porati Poc.
Otostigmus asper Haase. Thyropygus heterurus Sılv.
— astenus Kohlr. _ — segmentatus \og.
— orientalis Porat. ?,,Spirostreptus‘“ ?foveatus Karsch.
Rhysida immarginata Porat. 2 — Moselegi Poc.
Cormocephalus philippinensis Kıpl.| ? — punchlabium
Scolopendra morsitans L. Newp.
Bar subspinipes var. spino- Polyconoceras (Acladocr.) cupulifer
| sissime Krpl. Vog.
Sphaeropoeus suleicollis Karsch. ?,, Rhinocricus‘‘? segmentatus
Zephronia castanea Newp. Karsch.
— glabrata Newp. Trigoniulus hamatus Vog.
— immominata Newp. _ macropygus Silv.
Castanotherium fulvicorne Poc. — unisulcatus Vo8.
_ hirsutellum Poc. 2 — holosericus Vog.
So porosum Poc. ?,,Spirobolus‘‘? ansatus Vog.
‚ 2,,Strongylosoma‘‘? Tuzoniense Pet. ?— flavopunctatus V og.
Platyrhacus dorsalis Pet. ?— gracilipes Newp.
=
Ni
)
|
|
j
\
1
|
\
il
Archiv für Naturgeschichte 5
1914. A.4. 5. © 4. Hefl
34 Dr. Carl Graf Attems:
%. Molukken.
Die Myriopodenfauna ist noch sehr wenig erforscht und dürfte
sich später als viel reicher erweisen als es heute scheint.
Wir kennen eine endemische Chilopoden-Gattung (Sogophagus)
und keine endemische Diplopodengattung.
Unter den Diplopoden (43 Spez.) machen die Spiroboliden mit
24 Spec. mehr als die Hälfte aus. Es sind sowohl die Rhinocrieiden
(mit 13 Spec.) als die Gattung Trigoniulus (mit 9 Spec.) gut vertreten.
Von den übrigen Diplopoden fallen besonders die Platyrhacus mit
10 Arten auf. |
Die Inselgruppe hat eine relativ große Zahl von Diplopodenarten
mit umliegenden Gebieten gemeinsam, die meisten (6 Spec.) mit
Celebes. Es sind folgende Arten:
Uylindrodesmus hirsutus Poc. Christmasinsel, Java, Luzon,
Celebes.
Akamptogonus signatus Att. Kei.
Platyrhacus Beauforti Att. Neu-Guinea.
_ concolor Pet. Borneo.
Agastrophus orientalis Carl. Celebes.
Thyropygus javanıcus Brdt.
Anurostreptus corticosus Por.
Rhinocricus compactihis Att.
Java, Sumatra, Malakka.
Sumatra.
Neu-Guinea.
Celebes.
Polyconoceras Hicksoni Poc.
— phaleratus basıliscus Att.
Spirobolellus chrysogrammus Poc.
Trigoniulus ambonensis Att.
— uncinatus Att.
Neu-Guinea.
Celebes, Kei.
Oelebes.
Üelebes.
Die Molukken werden auch von anderer Seite als Übergangsgebiet
angesehen, deren Zuweisung zu einer Region, wenn man das indo-
australische Gebiet sehon in solche teilen wıll, von den verschiedenen
Autoren auch verschieden vorgenommen wird. Nach übereinstimmender
Meinung der Geologen haben sowohl nach Celebes als nach Neu-
Guinea hin Landverbindungen bestanden und wir sehen dies auch
in der Zusammensetzung seiner Myriopodenfauna ausgedrückt. Von
Celebes her dürften folgende Gattungen resp. Subgenera in das
Molukkengebiet eingewandert sein: Zephronia, Haplorhacus, Thyro- | |
pygus, Acladocricus, Spirobolellus, von Neu-Guinea aus dagegen folgende:
Akamptogonus, Agastrophus, Rhinocricus, Dinematocrieus.
Vom Genus Anurostreptus ist auch zu vermuten, daß es über
Celebes her die Molukken erreicht hat, da die übrigen Arten in Indien
und Sundaarchipel leben; es wurde jedoch auf Celebes selbst bisher |
I
|
|
|
|
nicht konstatiert. >
Von Polylepis, Sug. Platyrhacus, Subg. Pleorkacus, C'ylindrodesmus,
Polyconoceras und Trigoniulus ist vorläufig nicht festzustellen, von
welcher Seite aus sie auf die Molukken gelangten. Bei einem Teil dieser
Die indo-australischen Myriopoden. 35
Gattungen wenigstens kann man übrigens annehmen, daß sie in dem
großen papuasisch-sundaischen Festlandgebiet entstanden sind.
Die Molukken zeigen somit eine Mischfauna und würden, wenn
man Unterregionen abgrenzen wollte, in ihrer Gänze als Übergangs-
gebiet, das mit gleichem Recht beiden Seiten zugewiesen werden kann,
zu gelten haben.
Verzeichnis der Arten.
A. =Ambon; Btj. = Batjan; Bu. = Buru; C. = Ceram; H. = Halmaheira;
T. = Ternate. Wo keine der Inseln in der Klammer genannt ist, giebt die
Literatur als Fundort nur ‚„‚Molukken‘ an.
Otocryptops melanostomus Newp. —| Rhinocricus compactilis Att. — H.
— pachyskeles Att. — Btj.
; Ethmostigmus venenosus Att. —H. — quintiporus Att. — H.
_ platycephalus Newp. — zanthopygus Att. —H.
— — cribrifer | Polyconoceras (Polyc.) mediotaenia-
Gerv. —H.‚T,.A.,C. tus Att. —A.
| rugosus Haase. —H. — — phaleratus
Ni side longipes Newp. — C. basıliscus Att.
Sogophagus serangodes Att. — H. —T.
Lamnonyx punctifrons var. glabri- — (Acladoc.) Hicksoni
dorsalıs Att. Poc. — A.
— (| Dinematocricus philistus Att. —
— — gigas Haase. A,C.
4
— C. | ?,,Rhinoericus‘‘? Beccariw Silv.
Zephronia amythra Att. — H.
Orthomorpha coarctata H. 8. ?— jucundus Att. —T.
ı Akamptogonus signatus Att. —H. 2? — lampromerus Att.
i Polylepis fasciatus Att. — H., T. — H.
— granosus H. 8. 2 — scrobiculatus
| Blaiyrhacus amauros Att. —T., Btj. Karsch. — A., Bu.
— annectens H. 8. ?— zystus Att. — H.
— Beauforti Att. — C. | Spirobolellus chrysogrammus Poc.
= complcatus Att. — — A.
H., T.| Trigoniulus ambonensis Att. — A.
=. ...eoneolor.Pet. — H.,T., — brachyurus Att. — Btj.
Dodinga, Moti. — ceramicus Att. — U.
— georgos Att. —_ karykinus Att. — H.,
— haplopus Att. Btj.
— wnsularis H.S. — lumbricinus Gerst. —A.
— _ medkotaenvatus Att. —. — orinomus Att. — H.,
moluccensis Pet. | T., Btj.
| Oylindrodesmus hirsutus Poc. —A. — soleatus Att. — H., T.
Agastrophus orientalis Carl. — C. _ uncinatus Att. — A.
Be ewepus corticosus Por. — A. 27— parvulus Att. — Bt].
‚ Thyropygus javanicus Brdt. — A. | ?,,Spirobolus“? impudicus Karsch.
3* 4.Heft
36 Dr. Carl Graf Attems:
8. Neu-Guinea-Archipel.
Er umfaßt Neu-Guinea und die umgebenden Inseln: Bismarck-
archipel, Salomon-Inseln, Aru- und Kei-Inseln, Insel Waigeu.
Die Fauna von Neu-Guinea selbst ist erst durch die verschiedenen
holländischen Expeditionen in den Jahren 1905—1910, deren Resultate
ich bearbeitet und ım Werke ‚„Nova-Guinea“ Bd. V und IX
publiciert habe und durch mehrere kleine deutsche Expeditionen,
deren Material im Berliner Museum deponiert war und hier zur Pu-
blikation gelangt, etwas besser bekannt geworden. Eine frühere
Publikation Silvestris entspricht leider nicht auch nur bescheidenen
Ansprüchen, seinen „Arten“ muß man zumeist ein großes Frage-
zeichen vorsetzen. Die Aru- und Kei-Inseln sind durch die Expedition
Dr. Mertons einigermaßen bekannt geworden, während wir von den
übrigen Teilen des Archipels fast garnichts wissen.
Wenn wir nun die Liste der Myriopoden dieses Archipels durch-
mustern, fällt uns zunächst die geringe Zahl endemischer Gattungen
auf. Ich kenne nur folgende auf den Archipel beschränkte Gattungen:
Unter den Scutigeriden: Ballonema, Parascutigera und Podothereua;
von Diplopoden: Trichoproctus, Perittotresis, Plusiogonodesmus, Di-
opsvulus, Acanthiulus.. Von letzteren, den Diplopoden, die bei unseren
Vergleichen ja fast ausschließlich in Betracht kommen, also nur 5
oder 17,8%, der 28 überhaupt vertretenen Diplopodengenera. Dabei
ist zu bemerken, daß diese Gattungen nur je eine Art haben, von denen |
eine (Acanthiulus) sich allerdings in drei Rassen spaltet.
Im Vergleich mit den 43—60 % an endemischen Diplopoden-
gattungen, welche Indien, Ostasien, Sundagebiet und Australien
haben, gewiß wenig. Die Diplopodenfauna des Neu-Guinea-Archipels
die 140 Arten umfaßt, die zweifelhaften Arten mitgezählt, wird zum
größten Teil (90 Arten) von Platyrhacus (23 Arten), Trigonvulus (28
Arten) und Rhinocriciden (39 Arten) zusammengesetzt.
Ein sehr charakteristisches Merkmal ist auch das völlige Fehlen
der Sphaerotheriden, die sich, wie schon erwähnt, von Indien über die
Sundainseln bis nach Australien und Neu-Seeland ausgebreitet haben,
im ganzen Neu-Guinea-Archipel jedoch, sowie auch in Polynesien
fehlen.
Auch die Spirostreptiden sind äußerst gering vertreten, nämlich
nur durch eine Rhynchoproctus-Art auf den Aru-Inseln.
In seinen Beziehungen zu angrenzenden Gebieten zeigt es größere |
Verwandtschaft mit dem Sundagebiet und Celebes, als mit Australien.
Mit dem Sundagebiet hat es 15, mit Celebes 14, mit den Molukken 10,
mit Australien aber nur 7 Gattungen gemeinsam. Es gibt keine
Australien und dem Neu-Guinea-Archipel gemeinsame Diplopodenart,
während der Neu-Guinea-Archipel doch 8 Diplopodenarten mit den
Molukken, Celebes und Sundagebiet gemeinsam hat. Es sind dies:
Akamptogonus signatus Att. Molukken.
Platyrhacus Beauforti Att. Molukken.
— parazodesmus Poc.-Att. Sumatra.
Die indo-australischen Myriopoden. 37
Rhymchoproctus proboscideus Poc. Celebes, Malakka.
Rhinocricus compactilis Att. Halmaheira.
Spirobolellus chrysogrammus Poe. Celebes, Ambon.
Polyconoceras phaleratus basıliscus Att. Ternate.
Siphonophora longirostris Silv. Malacca.
Es ist wohl kein Zweifel, daß man einen Teil der bei Polynesien
erwähnten Inselgruppen, wie Neu-Caledonien, die Fidji-Inseln, Loyalty-
Inseln usw. ebensogut hier einreihen könnte, da sie faunistisch voll-
kommen mit dem Neu-Guinea-Archipel übereinstimmen.
Die Myriopoden des Neu Guinea Archipels und ihre Verbreitung.
Bis-
Neu marck |Salomon N
Guinea | Ar- Inseln Aru kei
chipel!)
Ballonema gracilipes Verh.
Parascutigera Dahli Verh. .. .
Podothereua insularum Verh.
Allothereua maculata Newp. . . .
2,,Scutigera‘‘? hispida Haase. . .
Lithobius Loriae Silv. . ....
Bothropolys papuanus Att.
Oryptops Doriae Silv. .....
- spinipes Poc. . .... .
Paracnyptops breviunguis Silv.
Oioeryptops melanostiomus New.
— _ var.
australis Haase
Otostigmus angusticeps Poc.
= astenus Kohlr.. . . .
= Toriae Div. -» .....—
— multidens Haase . . .
— politus Karsch
— punctiventer Töm.
— spinosus Poc.
—_ rugulosus var. Mertoni
Rib.
Rhysida carinulata Haase... . .
— longipes Newp. :
Eihmostigmus granulosus Poc. . .
— platycephalus Newp.
_ vn cribrifer
Gerv.
as
|
Immun |
|
|
|
|
H4tt+t+H+ + H+HHH+ I 4+H+ |
|
|
|
|
|
ar |
gar |
|
|
|
en En Zi
— — —— —
ar
|
| 1) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen
Inseln des Archipels.
4. Heft
38 Dr. Carl Graf Attems:
Bis-
Neu marck |Salomon .
Guinea Ar- Inseln Aru Kei
E= rubripes Brdt. . . .
Cupipes amphieurys Kohlr. . .
_ impressus Por... ...
— neocaledonicus Kıpl.
— gpapuanus Att.
Cormocephalus levipes Poc. . . »
_ Westwoodi Newp. .
Scolopendra metuenda Poc. .. »
—_ morsitans L.. ...»
_ subspinipes Leach.. .
_ _ multidens
Newp. .
Asanada brevicornis Mein. .. .
Orphnaeus brevilabiatus Newp... .
Eucratonyz hamatus Poc. . . . »
Gonibregmatus anguinus Poc. . .
Lamnon Ei punctifrons Newp. . .
_ var. glabri-
dorsalis Att.
_ _ gigas Haase
— tahitiensis Latz. .. .-
Trichoproctus Biroi Silv. .. . »
Orthomorpha acuta Att...... .»
—_ coarctata Sauss. . «
-- (Helicorth.) orthogona
Silv.
-— (subg.?) longesignata
Silv.
Akamptogonus Beauforti Att. . .
— sentaniensis Att. .
— signatus Att.
— — continuus
Att.
Atropisoma Horvathi Silv. .. .
— insulare Silv. ...
Antichiropus ? maculatus Silv. .
— Nuxuriosus Silv.
Perittotresis leuconota Att.
2,,Strongylosoma‘‘? albipes Silv. .
? — fasciatum Silv.
|
|
|
|
|
DE ae en a a a u DZ a
Ne ae
| |
|
2
|
er
|
|
|
|
|
1) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die Hbrie |
Inseln des Archipels.
r
|
= En
m un m ne a ann un
Die indo-australischen Myriopoden. 39
Bis-
Neu marok |Salomon N ER
Guinea Ar- Inseln Aru Kei
chipel!)
?,,Strongylosoma‘‘? Loriae Silv. .
?— longipes Silv.
I— impressum Le
Guill.
2— oenologum Silv.
I— sanguineum Silv.
2 versicolor Silv.
Platyrhacus Beauforti Att. .. .
_ erassacus Att.. .. .»
—_ declivus Att. ....
E= diontodesmus Poc. .
— Gestri Silv... ... .2.
_ katantes Att.....
_ lobophorus Att. . . »
— margaritatus Poc. . .
= notatus Att. . .. .»
— paliger Att. ....»
= papuanus Att. ... .»
u parazodesmus Poc. Att.
—— penicillatus Att.. . »
—_ quineuplex Att.. . .
— rimosus Att.
— tuberosus Poc. .
_ Woodfordi Poc. . . .
?Platyrhacus Brandti Gerv.
?—— denticulatus Le Guill
1— Doriae Silv.. ...
?— Loriae Silv.. .. .
2— pergranulosus Silv. .
2-— vicoriae Poc. . . »
Polylepis Solomonis Poc. . . . .
Opisthoporodesmus obtectus Silv. .
Aporodesminus modestus Silv. . .
— dorsilobus Att. . .
Plusiagonodesmus felix Silv. . . —
Lophodesmus nanus Att. ... . pP
Agastrophus cerinitus Att. . . . . ==
— 2, Dahl Att.. .».. . P —
pP
FI FI FI FH HH Hr HH HH HH ++
|
Ba en | re
|
Hypocambala Helleri Silv. .
Cambalopsis Nordquisti Att.. . .»
!) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen
Inseln des Archipels.
4. Heft
40 Dr. Carl Graf Attems:
Bis-
Neu marck |Salomon Aru
Guinea Ar- Inseln
chipel!)
Kei | Waigenu
Rhynchoproctus proboscideus Poe.
Diopsiulus parvulus Silv.
Rhinocricus adipatus Karsch
— Beauforti Att. .. .
— compachlis Att.. . .
—— drepamurus Att.. . .
Polyconoceras alokistus Att.. . .
— analis Bröl.. . . »
_— aurolimbatus Att. .
— fossatus Att.. .. .
_ furcatus Silv. .. .
— lissonotus Att. . . .
_ phaleratus Att.. . .
— _ basiliscus
Att.
= spilotus Att.. ...
Dinematocrieus connexus Att. . .
_ disjunctus Bröl.
_ jaucium Bröl. . .
—_ fenestratus Att. .
— hermobvus Att.. .
_ lanceolatus Bröl. .
== pasimachus Att. .
— petronius Att. . .
_ poperanginus Att.
— pulvinatus Att. .
_ repandus Att. . .
— rhadinopus Att. .
— strobilus Att.. . »
?,,Rhinocricus‘‘? Albertisi Silv.
_ biincisus Poc. . .
_ Challengeri Poc. .
— cristovalensis Poc.
_ dimissus Silv. .
_ dives Silv. . . .
Fenicheli Dad. .
—_ flavocollaris Poc.
—_ gazellensis Poc. .
leucopygus Carl .
_— Loriae Silv. ..
| en ee]
ee
Blase | 2er
31a
ee
et
|
ae)
|
Bern
1) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen
Inseln des Archipels.
———
FRE SET ELEND EBEE EEE WELEDE
|
|
Die indo-australischen Myriopoden. 41
Bis-
allen, | were* [Bslomen] ara | ei | weisen
chipel!)
7, Hhinocrieus‘‘? montivagus Silv. — Ve a ale zu Sun
1— rubromarginatus
Silv. _ ___ mL .. ‚a Bi
2— submissus Silv. . en San ul -- N a
2—- varvabilıs Silv. . = an en au Aa en
Spirobolellus chrysogrammus Poe.. — a un . u MON
Pseudospirobolellus bulbiferus Att. — = on L N un
Acanthiulus Blainvilli . .... -- un a AL. K BAR
— — var. inierme-
dia Att. u. — = = Jr u
= — sepftemtrio-
nalis Att. - — un a a Kan
Trigoniulus andropygus Att. fr u) a Su DER Kart
_ caelatus Karsch . . . + + eu: ar ui RE
— castaneus Att. .. . nn au a aM ge un
_- ceramicus Dunkeri Att. —_ u ie an u a
_ haemorhantus Poc. . . u ai al Bu) al EIN
— harpagus Att. 4 u m nu MN un
— lumbricinus Gerst. . . + _ _ ae un au
7 @Mertoni Carl . . . . == zen un au ir RE
_ Nares Poc. . ....% = P Mer dl asE ‚us
— ralumensis Att. . . . — P Eu 45 N Bi:
_— — var. obscu-
- ralus Att. — P —— ven = en
— amıceus All... .:. .. J- an Se nit Bin un
- teos, Carl: . — un Aa + “u Beh
— venatorius Silv. . . . -- _ — — =
?Trigoniulus abbreviatus Silv. . . En — u un. au Er
nn — brachycerus Silv... . un _ == eu ur, Sa
2? — concolor Silv. -—. SB. Ben Ku EN Di:
2 — demissus Silv. . . . + — en Ba an EIBE
2 — dorsalis Le Guillou . — ae aa 1 ee KL
u erythropistus Att. nn — nn. wa RN wii
2? — gracılııs Silv.. . : . nn = are Sn Ka pi
we - heteropus Silv. . . . + —_ a ai a Ir
u — var. fascio-
latus Sılv. — u Be Sal Aal Be
2 — 'incommodus Carl. . — u Su Ba ar Zu
2 — obseurus Silv. 4 ie ul MDR N ee
ae ornatus Silv. + _ nn an au ==
!) In dıeser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen
Inseln des Archipels.
4. Heft.
42 Dr.Carl Graf Attems:
Bis-
al, | me jalommm] Am | Koi | Wie
chipel!)
?Trigoniulus papuasiae Silv. I. a . u ar Bl
20 pleuralis Carl .. . — —- -— ex <i- Br
2 — pulcherrimus Poc. _ P — u BB Bi
2,,Spirobolus‘‘? Vogesi Karsch.. . _ = — en nes a.
?Julus doreyanus Gerv. nn — -_— ar = a
Siphonotus setosus Silv.. . . . « un — _ an „u Be
Siphonophora longirostris Silv... . + — — an a
_- TomnaasSily.... 2. 4 10 — = en u v2
— scolopacina Silv. . . + — = = == e
— vinosa Silv..... ri = _ _— ann B2.
9, Polynesien.
Die nachstehende Liste von Myriopoden derjenigen Südsee-Inseln,
von denen wir überhaupt Myriopoden kennen, zeigt, wie dürftig unsre
diesbezüglichen Kenntnisse noch sind.
Endemisch auf einzelnen der Inseln sind nur die Gattung: Tricho-
cambala auf dem Ellice-Archipel mit einer Art, und die Gattung Tropi- ji
trachelus Silv. auf den Karolinen, nebenbei bemerkt, die einzige Gattung, |
aus der Familie Spirostreptidae in der ganzen indo-australischen Region. |
Im übrigen kommen fast alle Gattungen Polynesiens auch auf dem'
Neu-Guinea-Archipel vor und wir hätten, wenn wir größere Sub-!
regionen bilden wollten, keinen Grund, Polynesien von Neu-Guinea
zu trennen. |
Pelew-Enseln.
Ethmostigmus cribrifer Gerv. Polyconoceras aurolimbatus Att.
Platyrhacus amblyodon Att.
Carolinen.
Tropitrachelus unidentatus Silv.
Polyconoceras (Acladoer.) setgerus|
Silv.|
„Beutigera‘‘? hispida Haase.
Otostigmus astenus Kohlr.
Oupipes amphieurys Kohlr.
Orthomorpha coarctata Bauss.
— insularis Sılv.
Trigoniulus Naresiv Poc.
Marschall-Inseln. |
Trigonvulus Naresit Poc. | 2,,Spirostreptus‘‘? Chamissoi Ksch.|
1) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, —+ die übrigen! h
Inseln des Archipels. Ä |
Die indo-australischen Myriopoden. 43
Marianen.
Otostigmus astenus Kohlr. | Thalthybius microcephalus Bröl.
| Neu-Caledonien.
‚ Qupipes meocaledonicus Kıpl. |2,,Spwrobolus‘‘? insulanus Por.
phalus pustulatus Kıpl. ? — pulcher Por.
Be ee! albidicollis Por. N Nom punctifrons Por.
_ caledonicus Poc.
Loyalty-Inseln.
Mecistocephalus? lifuensis Poc.. |Cormocephalus Huttoni Poc.
Ellice- Archipel.
Trichocambala Sollasıi Silv.
Samoa-Inseln.
‚Scolopendra subspinipes Leach. Orphnaeus brevilabiatus Newp.
Otostigmus astenus Kohlr. Orthomorpha granosa Att.
| — _ punchiventer Tom. — coarctata Sauss.
Tahiti.
) Lamnonys tahitiensis Wood. | Spirobolellus? nannodes Latzel.
" Cormocephalus rubriceps Newp. |
Fiji-Inseln.
| Tamnonya tahıtiensıs Latz. — Viti- | „Ahinoericus“? mieropygus Sılv.
Levu. 2— ?excavatus Silv.
" Meeistocephahus? castaneiceps Haase | Trigoniulus decoratus Karsch.
— Rotuma. | ?,,Spirobolus‘‘? colubrinus Koch.
i \ Oylindrodesmus villosus Ck. —| ? e costatus Koch.
Rotuma.| ? — detornatus Karsch.
" Orthomorpha gracılis Koch. ? — pictus Koch.
Rhinoericus bicornis Silv. ? _ signifer Karsch.
\ Dinemaiocricus carinatus Karsch. | ?,,Spirosireptus‘‘? lepturus Silv.
| wu holosericeus Brdl. | ? — fijensis Col.
| — undulatus Karsch.
10. Australische Subregion.
Dieses Gebiet besteht aus Australien, Tasmanien und Neu-Seeland.
‘Daß ich Australien und Neu-Seeland zusammenfasse, geschieht wegen
mehrerer gemeinsamer Züge, unter denen ich folgende hervorhebe:
| Sowohl Australien als Neu-Seeland haben eine größere Anzahl von
‚Gattungen aus der Fam. Geophilidae als irgend eine der anderen Unter-
abteilun gen der indo-australischen Region; richtiger gesagt: die Geo-
4. Heft.
44 Dr. Carl Graf Attems: H
philidae sind in Japan durch eine Pleurogeophnlus-Art, in anderen \
Unterregionen der indo - australischen Region aber außer eben der.
australischen gar nicht vertreten. Die Gattung Henicops lebt auf Tas-'
manien, Australien, Neu-Seeland und in Argentinien. Die Gattungen
Cyliosoma und Pseudoprionopeltis sind beide auf Australien und Neu-
Seeland beschränkt. Die Subfam. Anopsobriinae kommt auf Neu-Seeland
und in Australien und außerdem nur in Südamerika vor.
Im australischen Gebiet ist die Zahl der endemischen Chilopoden-
gattungen eine relativ große (10 von 28), während in allen anderen
der hier behandelten Unterregionen höchstens 3 (Neu-Guinea) sich
finden; diese 10 endemischen Chilopoden-Gattungen verteilen sich auf
Australien 6, Neu-Seeland 3, Tasmanien 1. Fünf andere Chilopoden-
gattungen kommen wohl außerhalb der indo-australischen Region,
aber in keiner Unterregion der letzteren vor. Wir sehen also, daß in der!
australischen Subregion die größte Zahl von Chilopodengattungen
mit relativ vielen endemischen vertreten ist, im Vergleich mit den‘
anderen Subregionen. Die relativ starke Entwicklung der Henicopinae,
Anopsobiinae und Geophilidae, die außerhalb dieser Subregion in der!
indo-australischen Region fast gar nicht vertreten sind, ist charakte-
ristisch für die australische Subregien. |
Wenden wir uns jetzt zu den Diplopoden. Auch bei diesen ist der)
Prozentsatz endemischer Gattungen (60 %) der größte in allen Sub- F
regionen. Von den 12 Polydesmidengattungen sind 9 endemisch; h
von den restierenden drei Gattungen hat die Subregion zwei mit Neu-|
Guinea und den Molukken und eine mit Indien, Sunda und Celebes!
gemeinsam. Bemerkenswert ist das völlige Fehlen von Platyrhacus. h
Die Familie Sphaerotrichopidae ist innerhalb der indo-australischen |
Region nur in dieser Subregion. vertreten. h
Im Südwesten von Australien erfährt die relativ formenarme|
Familie der Cambalidae einige Entfaltung. {
Die Rkinocricidae, die in Australien noch schwach vertreten sind, |
fehlen auf Neu-Seeland. B
Die Sphaerotheridae sind sowohl in Neuseeland als Australien I:
relativ gut vertreten, was hervorgehoben zu werden verdient, da diese)
Familie im Neu-Guinea-Archipel völlig fehlt.
Die Kenntnis von der Myriopodenfauna Australiens ist noch zu)
gering, als daß wir entscheiden könnten, ob dieser Kontinent z00- |
geographisch ein einheitliches Gebiet ist oder nicht. Sehr wichtig und
charakteristisch für die Fauna Australiens ist das Vorkommen von |
Sphaerotheriden und Rhinoericiden, die im Norden und Osten con-
statiert wurden; im Südwesten dagegen scheinen sie wirklich zu fehlen, |
wenigstens in den von Michaelsen bereisten Gebieten, und auch sonst ge
scheint der Südwesten einen etwas anderen Charakter zu haben, aber N
wie gesagt, vor einer besseren Erforschung der -anderen Teile des
Kontinents läßt sich nichts gewisses sagen.
Die indo-australischen Myriopoden. 45
Verzeichnis der in der australischen Subregion vertretenen
Gattungen.
| A. = Australien; T. = Tasmanien; N. = Neu Seeland.
‚ Allothereua. — A. Sphaerotherium. — A.
Lamyctes. — A., N. Uyliosoma. — A., N.
Henicops. — A., T., N. Zephronia. — A.
Haasiella. — N. Akamptogonus. — A., N.
Anopsobius. — N. Prionopeltis. — N.
- Dichelobius. — A. Atropısoma. — A.
Lithobius. — A. Antichiropus. — A.
Oraterostigmus. — T. Australiosoma. — A.
‚Cryptops. — A., N. Sphaerotrichopus. — A.
‚Otostigmus. — A. Pseudoprionopeltis. — A., N.
Ethmostigmus. — A. Agathodesmus. — A.
Oormocephakus. As MN. Asphalidesmus. — T.
\ ‚Oolobopleurus. — A. lcosidesmus. — N.
Hemicormophalus. — A. | Sceytonotus. — N.
"Scolopendra. — A. Serangodes. — N.
Beophilus. — A,N. Schedotrigona. — N.
Burı ytion. — A., N. Huttoniella. — N.
‚Sepedonophilus. — A. Podykipus. — A.
‚Pachymerinus. — A. Dinocambala. — A.
| eomerinus. N Atelomastix. — A.
" Polygonarea. — A. Samichus. — A.
‚Schizoribautia. — A. Dimerogonus. — A., N.
"Maoriella. — N. Amastigogonus. — T.
Pleurogeophilus. —.N. Rhinoericus. — A.
‚Megeihmus. — N. Dubg. Oladisocriceus. — A.
Lammon; y6. — A. Spirobolellus. — A.
Orphnaeus. — A. Trigomiulus. — A.
‚Seutigerella. — A. kehinotus. — A.
Monographis — A. Siphonotus. — A.
| a) Fauna von Australien.
Allothereua maculata Newp. Öryptops spinipes Poc.
7,Scutigera‘‘? Latreillei Newp. Otostigmus astenus Kohlr.
| _- Lesueuri Luc. — polhtus Karsch.
I simplex Haase. — tuberculatus Kohlr.
‚Lam yetes africana Porat. Rhysida carınulata Haase.
0... fulvicornis Mein. — longipes Newp.
Henicops dentata Poc. — nuda Newp.
Fon maculata Newp. — subinermis Mein.
Io oligotarsus Att. | Eihmostigmus rubripes Brdt.
Diheobius flavens Att. Colobopleurus inopinatus Kıpl.
‚Lithobvus sydneyensis Poc. Cormocephalus aurantiipes Newp.
y ‚Oryptops australis Newp. — — var.
7 Haasei Att. | marginatus Kıpl.
|
|
\
R)
4. Heft
nn
46 Dr. Carl Graf Attems:
Cormocephalus brevispinatus Sphaeroterium marginepunctatum |
Krpl. Karsch.
—- — sulcatus — walesianum Karsch.
Bröl. | Oyliosoma angulatum Butl.
E= distinguendus — penrithensis Bröl. |
Haase. — Queenslandiae Bröl.
— esulcatus Poc. — Sennae Silv.
— Hartmeyeri Kıpl. — Targiomii Silv.
— Huttoni Poe. — unicolor Silv.
— Michaelseni Krpl. | Zephronia glaberrima Att.
— strigosus Kıpl. — larvalıs Butl.
—_ Turneri Poc. Akamptogonus nigrorirgatus Carl.
— — yalgooensis _ Nwarrae H.S.
Krpl. | Atropisoma elegans Silv.
— Westwoodi Newp. Erüchonu jossuhfrons Att.
7a ar var. minimus Ati.
fecundus Newp. —- monacanthus Att.
Hemicormocephalus Novae- FE sulcatus Att.
Hollandiae Kıpl. er, variabilıs Ati.
Scolopendra morsitans L. Sr — mnanus Att. '
— laeta Haase. — Whistleri Att.
en -— var. viridis Kıpl. Australiosoma bifalcatum Sılv.
— — var. fasciata Krpl. Se Frogatti Bröl.
— — var. flavipes Kıpl. — kosciuskovagum Bröl.
— Rainbowi Bröl.
Lamnonys tahitiensis Wood.
Orphnaeus brevilabiatus Newp.
Geophilus Hartmeyeriv Att.
_ transversetaeniatum
| L. Koch.
= ( Dicladosoma)
RE Du N } Etheridgei Bröl.
Sepedonophilus perjoratus Haase. |; „Strongylosoma‘“‘? asperum
Burytion inceisunguis Att. C. Koch.
u sitocola Att. Et dubium Koch.
— concolor Gerv. = Gervaisii Luc.
Pachymerinus Frogatti Bröl. ir innotatum
Geomerinus curtipes Haase. Kara)
Polygonarea imparata Att. > Petersi Koch.
— repanda Att. Ä
eh 09 0
? — rubripes Koch. |
= — eomafera ne sagittarius
Att. Karsch.
Schizoribautia Rainbowri Bröl. ? N Semoni Att.
?,,Geophilus““ antipodum Poc. 2 N transversefasci-
20 — laticeps Poc. atum Silv.
Fe opinatus Newp. Sphaerotrichopus ramosus Att.
er sydneyensis Poc. Pseudoprionopeltis Martini Carl.
Scutigerella indecisa Att. Agathodesmus Steeli Silv.
Monographis Schultzei Att. Podykipus collinus Att.
Sphaerotherium convexum Koch. — leptoiulordes Att.
ern fraternum Butl. Dinocambala ingens Att.
Die indo-australischen Myriopoden. 47
Atelomastix albanyensis Att. 2? — crepidatus Karsch.
— nigrescens Att. 0 — jasciculatus Vog.
I m decoratus Att. 20 — opulentus Sılv.
ee! Tlagellifera Silv. | ?.Dinematocricus consimihs Bröl.
= pallipes Silv. Spvrobolellus Rainbow Bröl.
— podenzanae Silv. , Trigoniulus digitulus Bröl.
7,,Spirostreptus"? maritimus Koch. Kam burnetticus Att.
Be» impressopundatus| °— comme Att.
| Koch. 2? — /ormosus Silv.
Rhinoericus Sennae Silv. I Targionw Silv.
Dinemotocricus (Cladisocricus) fal- | ?,,S’pirobolus‘‘? coeruleolimbatus
. catus Silv. Dad.
En en Jal- ?— lugubris Koch.
| catus scobinula Bröl.| Rhinotus Michaelseni Att.
2, Rhinocricus‘‘? brevipes Karsch. | Siphonotus flavomarginatus Att.
b) Fauna von Tasmanien.
Oraterostigmus tasmanianus Poc. |Cormocephalus Westwoodi var.
Henicops maculatus Newp. fecundus Newp.
Oormocephalus Westwoodi Newp. | Asphalidesmus Leae Silv.
| Amastigogonus tasmanianus Bröl.
j \ c) Fauna von Neu-Seeland.
| 1 Beutigera Smitkiı Newp. Cylviosoma leiosomum Hutt.
7,Lithobius‘ argus Newp. Z— striolatum Poc.
Lamyctes emarginatus Newp. Akamptogonus Novarrae H. >.
Fr Henicops impressus Hutt. Prionopeltis bicolor Carl.
ı — _ maculaius Newp. — Haastı H.S.
1 Haasiella insularıs Haase. ?,,Strongylosoma‘“ ensiger Karsch.
i Anopsobius neozelandicus Silv. Pseudoprionopeltis cinereus Carl.
Cryptops australis Newp. lcosidesmus Hochstettern H.S.
..— _ megalopora Haase. — nasus Uarl.
—_ spinipes Poc. _— olivaceus Carl.
Cormocephalus rubriceps Newp. 7 Schenkeli Carl.
| — Huttoni Poc. ra Suteri Carl.
Geophilus zylophagus Att. Een variegatus Uarl.
Pleurogeophilus provocator Poc. Scytonotus caesius Karsch.
) Burytion sitocola Att. Serangodes strongylosomoides Att.
Mooriella aucklandica Att. Schedotrigona hystrix Silv.
0 — macrostigma Att. — Smithi Silv.
'M egethmus ferrugineus Hutt. Huitonvella trisetosum Butt.
j ‚ %,Necrophloeophagus‘‘ Spenceri | Dimerogonus insulanus Att.
D . Poe. | ?,,8pirostreptus‘“ striatus Hutt.
Cyliosoma De Lacyi White.
4. Heft
nn
48 Dr. Carl Graf Attems.
11. Hawai- oder Sandwieh-Inseln.
Te
Das bemerkenswerteste an der Fauna dieser Inseln ist die starke
Entfaltung, welche hier die Gattung Dimerogonus gefunden hat;
12 Arten sind von Sıilvestri von hier beschrieben, während sonst nur
1 von Japan, 1 von: Australien, I von Neu-Seeland und 1 von Chile
bekannt sind.
Die Chilopodengattung Pleotarsobius ist endemisch auf der Insel-
gruppe und Theatops ist in der indo-australischen Region außer auf
den Hawaiischen Inseln nicht vertreten.
Eigentümlich ist das Vorkommen des palearktischen Cylindroiulus
luscus Mein., und wohl nur durch Verschleppen zu erklären.
Fauna der Hawai- oder Sandwich-Inseln.
?,,Scutigera Lesueuri'‘? Luc. Dimerogonus Beddardı Silv.
Lamyctes fulvicornis var. hawanı- — Carpenteri Silv.
ensis Silv. — Harmeri Sılv.
Pleotarsobius heterotarsus Silv. — Koebelei Sılv.
Archilitobius hawariensis Silv. — Lankesteri Silv.
Bothropolys asperatus L. Koch. -— Pococki Sılv.
— maluhianus Att. — . Perkinsi Sıilv.
_ rugosus Mein. — Sedgwicker Silv.
Theatops insularis Mein. — Sharpi Silv.
Mecistocephalus spissus Wood. — Shipleyi Silv.
Orphnaeus brevilabiatus Newp. — Sinclair Silv.
Polyxenus hawaiiensis Silv. luscus Mein. — |
Aporodesminus Wallace Sılv. Palearktisch.
Dimerogonus Aveburyi Silv. ?,,Julus“? angwinus Karsch.
BEZIEHUNGEN INDO-AUSTRALIENS ZU DEN
ANDEREN REGIONEN.
Wenn wir uns nach den Beziehungen der indo-australischen Region
zu anderen Regionen fragen, wird uns wieder die Verbreitung den
Gattungen diese Frage am besten beantworten, da die höheren Gruppen,
Familien usw. meist so alt sind, daß ihre Ausbreitung i in eine Zeit fällt,
in der die Konfiguration der Landmassen eine ganz andere war als
heute, so daß uns diese oft sehr weite Verbreitung wenig sagt. Di
Zahl der Arten, speziell Diplopodenarten, andrerseits, die unsere Regio
mit anderen gemeinsam hat, ist so verschwindend klein, daß man a
überhaupt ganz vernachlässigen kann. Bleiben also die Gattungen als
Grundlage für unsere Betrachtungen übrig.
Auch da fällt uns wieder der ungemein sroße Endemismus auf
Von den 134 Diplopodengattungen, die in der indo-australischen Regio
vertreten sind, sind 89 endemisch in einer der Subregionen und nuröl sın
weiter verbreitet. Von diesen 5l sind 27 auf die indo-australische Regio
(auf mehrere Subregionen derselben) beschränkt und nur 24 Gener
teilt die indo-australische Region mit anderen Regionen. Die Chilo
Die indo-australischen Myriopoden. 49
oden lasse ich hier aus dem Spiele, da sie sich bekanntermaßen
größtenteils zu zoogeographischen Betrachtungen weniger eignen.
Von diesen letztgenannten 24 Gattungen will ich zunächst die 16
besprechen, die in mehreren Subregionen der indo-australischen Region
und außerdem in einer anderen Region leben.
1. Monograpkis.
Wir kennen bisher zwei Arten, von denen die eine in Südafrika
und Australien, die andere in Java lebt. Vielleicht gehört auch eine
als Polyzenus beschriebene Art aus Ceylon hierher.
2. Polysenus.
Dies ist eine Gattung, die ihre Hauptverbreitung in der palae-
arktischen Region hat; eine Art soll auf Oahu vorkommen, über die
zweite angebliche Polyzenus-Art aus Ceylon habe ich gerade berichtet.
3. Sphaerotherium.
Ist außer in der indo-australischen Region auch in Südafrika und
Madagaskar verbreitet, wenn alle die zahlreichen Arten wirklich in
‚dieselbe Gattung gestellt werden können, was vor einer Revision nicht
‚zu entscheiden ist.
4. Cylindrodesmus.
Eine in der indo-australischen Region an relativ weitauseinander-
liegenden Punkten (Christmasinsel, Java, Amboina, Celebes, Luzon)
gefundene Art, lebt auch auf Mahe und den Comoren.
| 5. Subg. Orthomorpha.
| Eine Art (coarctata) ist in den Tropen ungemein weit verbreitet,
‚die anderen Arten sind auf die indo-australische Region beschränkt.
h
I
h
4 6. Subg. Kalorthomorpha.
2]
|
|
|
d
I
di Eine Art (graciks) ist nicht nur in den Tropen weit verbreitet,
sondern auch in zahlreiche europäische Gewächshäuser eingeschleppt,
eine zweite Art (@uerinii) lebt im westmediterranen und westafrikanischen
R\ Gebiet; die anderen Arten sind alle indo-australisch.
\ 7. Subg. Platyrhacus.
- Zahlreiche zentral- und südamerikanische Arten gehören in diese
. Untergattung.
E 8. Subf. Haplorhacus.
Aus Südamerika ist eine Art bekannt (aus der indo-australischen
Region mehrere). Die Gattung Platyrhacus ist charakteristisch für
‚Zentral-, Südamerika und die indo-australische Region, besonders das
Sundagebiet und den Neu-Guinea-Archipel. Die amerikanischen
Arten gehören mit Ausnahme eines Haplorhacus alle zur Untergattung
Ni
|! 5
Platyrhacus, die auch in der indo-australischen Region sehr reich ver-
|
|
j
»
x
Arehiv für Naturgeschichte
1914. A,A. 4 4. Heft
50 Dr. Carl @raf Attems:
treten ist; letzterer eigentümlich ist außerdem noch die dritte Unter-
gattung Pleorhacus, mit zahlreichen Arten.
9. Thyropygus.
Eine Art soll in Madagaskar leben und zugleich auch in Sumatra
vorkommen; da aber von beiden Arten nur 22 und unerwachsene 66)
vorlagen, ist es weder sicher, ob die madagassische Art überhaupt in
den Rahmen der Gattung Thyropygus hineinpaßt, noch ob sie mit
den 22 von Sumatra identisch ist, da nach dem heutigen Stand unserer '
Kenntnisse ein Thyropygus 2 nicht mit Sicherheit zu bestimmen ist.
10. Dimerogonus.
Diese Gattung findet ihre größte Entfaltung auf den Sandwich-
Inseln, wo 12 Arten leben; außerdem findet sich je eine Art in pe |
Australien, Neu-Seeland und Chile. |
11. Rhinocricus sens. strict.
In Zentral- und Südamerika leben ziemlich viele Arten.
12. Spirobolellus.
Die als Spirobolellus beschriebenen Arten sind nur zum Teil so
gut bekannt, daß ihre Zugehörigkeit zur Gattung Spirobolellus sicher
ist; außer den im nachfolgenden bei Besprechung der Gattung im |
systematischen Teil erwähnten Arten aus der indo-australischen
Region ist eigentlich nur eine Art von den Seychellen sicher. Die
anderen sind noch fraglich. |
13. Trigoniulus.
Zwei Arten dieser Gattung, T. lumbricinus Gerst. und T. Naresw
Poc. sind sehr weit verbreitet. Von ersterer kann man geradezu sagen, |
sie sei ein Übiquistder Tropen, während letztere sich außer in der indo- |
australischen Region (Neu-Guinea, Carolinen, Marschallinseln) auf
den Seychellen, Madagaskar und Guadeloupe findet. In der indo-
australischen Region ist die Gattung durch viele Arten vertreten, |
außerhalb derselben findet sich eine geringere Anzahl von Arten, |
die leider zumeist nicht recht gut beschrieben sind, in Afrika, Madagaskar |
und der neotropischen Region.
14. Siphonotus.
Außer den hier genannten Arten gibt es noch drei Arten auf den
Antillen und in Brasilien. |
15. Siphonophora.
"Auch diese Gattung ist außer in der indo-australischen Region
in Oentral- und Südamerika und auf den Antillen zu Hause. |
16. Rhinotus.
Je eine Art lebt in Mahe, Madagaskar und Westafrika.
Die indo-australischen Myriopoden. 51
Wenden wir uns jetzt zur Besprechung derjenigen Gattungen,
die nur in einer der Subregionen der indo-australischen Region, aber
außerdem auch in einer anderen Region leben.
1. Glomer:s.
Von dieser in der palaearkt’schen Region, besonders Mitteleuropa
in zahlreichen Arten vertretenen Gattung kennen wir bislang eine Art
aus Japan. Es werden zwar noch eine ganze Anzahl Arten von Indien
angegeben, aber ihre generische Stellung ist noch ganz unsicher. Glo-
meris gehört zu den relativ nicht sehr zahlreichen palaearktischen
Elementen in der japanischen Mischfauna.
2. Glomeridesmus.
Außer der einen javanischen Art kennen wir drei aus Südamerika
(Chile, Venezuela) und von den Antillen.
3. Cryptocorypha.
| In Java lebt eine Art und auf St. Helena die zweite. Eine Er-
klärung für diese eigentümliche Verbreitung ist heute nicht möglich.
4. Fontaria.
Eine in Zentralamerika reich entwickelte Gattung, die auch einige
- ‚Vertreter in Japan und vielleicht China hat.
I 5. Rhysodesmus.
Dasselbe wie für Fontarva gilt für diese Gattung. Die ostasiatischen
Arten leben auf den Loo Choo-Inseln.
h 6. O’ylindroiulus.
| Eine palaearktische Art, C'yl. luscus Mein. wurde auch auf den
Hawaiinseln gefunden. (Verschleppt?)
| 7. Glyphiulus.
Die Gattung umfaßt bisher drei Arten, von denen zwei auf Ceylon
und eine auf den Seychellen und Mauritius leben.
8. Platiydesmus.
| Hat zahlreiche Arten in Zentralamerika; eine Art wird von der
‚malayischen Halbinsel beschrieben.
Wenn wir jetzt die Verbreitung der höheren Kategorien, Familien
ins Auge fassen, konstatieren wir zunächst, daß drei etwas aberrante
‚Arten, Oraterostigmus tasmanianus, Cermatobius Martensi und Siphon-
wulus albus die einzigen Vertreter der Subordo Craterostigmophora,
‚Fam. Cermatobiidae und Fam. Siphoniulidae sind. Außer diesen in
‚der indo-australischen Region endemischen Familien ist nur noch die
‚Familie Heterochordeumidae auf unsere Region beschränkt.
‘Die Lithobiiden-Subfamilie Anopsobünae und die Geophiliden-
‚Familie Gonibregmatidae haben die indo-australische Region und Süd-
“a
4+ 4 Heft
v
52 | Dr. Carl Graf Attems: |
amerika zusammen. Die Familie Platyrhachidae ist in Zentral- und.
Südamerika nicht ganz so zahlreich vertreten wie in der indo-austral.
Region aber doch noch sehr gut.
Die Subordo Glomeridia Brät. hat aus der palaearktischen Region,
wo sie ihre Hauptverbreitung findet, einige Vertreter in die indo-
australische Region gesendet: aus der Familie Glomeridae eine Glomeris
nach Japan, sowie die aberranten Gattungen Rhopalomeris und Malayo- |
meris mit je einer Art in das Sundagebiet, und aus der Familie‘
Gervaisiidae die Gattung HAyleoglomeris nach Celebes und Borneo.
Von den Sphaerotheria und Harpagophoridae, die sich beide von
Indien aus über die indomadagassische Brücke nach Madagaskar und
Südafrika ausgebreitet haben, wird noch öfter die Rede sein. Die
Verbreitung der übrigen Familien ist eine derartig weite, daß wir damit
nichts machen können.
Ich führe jetzt noch diejenigen indoaustralischen Arten an, die
auch außerhalb der Region vorkommen. Wie man sieht, handelt es
sich bei der Mehrzahl um Scolopendriden; die Zahl der Diplopoden
dagegen ist minimal und bei den Orthomorpha- und Trigoniulus: Arten
glaube ich noch dazu den Grund ihrer weiten Verbreitung doch im
Verschlepptsein suchen zu dürfen. So wenig ich auch sonst von diesem
Agens als Verbreitungsmittel für Diplopoden über weite, durch Meere
getrennte Räume halte, so scheinen bei diesen Arten doch besondere
biologische Verhältnisse vorzuliegen, die das Verschlepptwerden er- |
leichtern. Tatsache ist jedenfalls, daß eine der in Rede stehenden |
Arten, ©. gracılıs, in zahlreiche europäische Warmhäuser eingeschleppt
wurde. Diese Art scheint also durch gewisse biologische Eigentümlich-
keiten gegen die vielen Gefahren, die während des Transportes der
exotischen Pflanzenballen, mit denen diese Tiere verschleppt werden, |
drohen, besser gewappnet zu sein als andere Arten, die sicher auch
oft in die Pflanzenballen, die für Europa bestimmt sind, hineingeraten.
Der beste Beweis, daß das oft geschieht, ist die Liste der nach Hamburg
eingeschleppten exotischen Myriopoden, die Kräpelin publiziert hat.
Aber von anderen Arten als von Orthomorpha gracilis, hört man fast nie,
daß sie sich an ihrem neuen Aufenthaltsort so einbürgern und ver-
mehren, wie das mit O. gracilis regelmäßig geschieht. Wenn ich also |
sagte, daß ich nicht glaube, daß das Verschlepptwerden eine große |
Rolle bei der Verbreitung der Diplopoden spiele, so ist der Ton auf
Verbreitung zu legen. Verschleppt werden sie vielleicht oft, aber |
am neuen Ort einzubürgern scheinen sie sich nur in den wenigen Fällen, '
welche unsere in der Liste genannten wenigen Kosmopoliten betreffen. |
Verzeichnis der indo-australischen Arten, die auch in
anderen Regionen verbreitet sind.
Orthothereua longicornis var. Temple-
tonı Humb. Mauritius.
Lamyctes fulvicornis Mein. Pal., Nordamerika.
Otoeryptops melanostomus Newp. Zentral- und Südamerika.
Die indo-australischen Myriopoden, 55
Otocryptops sexspinosus Day. Nordamerika.
— rubiginosus Koch. Nordamerika.
Oupipes impressus Por. Zentral- und Südamerika.
Cormocephalus aurantiipes Newp. Zentral- und Südamerika.
Scolopendra morsitans L. Kosmopolit.
u subspinipes Leach. Kosmopolit.
" Asanada brevicornis Mein. Afrika.
Otostigmus astenus Kohlr. Seychellen.
— insularis Haase. Seychellen.
— orientalis Por. Seychellen.
| — rugulosus Poc. Mauritius.
ı Rhysida immarginata Por. Zentral- und Südamerika.
— longipes Por. Kosmopolit.
— nuda Newp. Kosmopolit.
' Orphnaeus brevilabiatus Newp. Kosmopolit.
Lamnonyz punctifrons Newp. Kosmopolit.
' Monographis Schultzei Att. Südafrika.
Oylindrodesmus hirsutus Poc. Seychellen.
Orthomorpha gracilis Leach. Kosmopolit.
— coarctata Sauss. Kosmopolit.
' Trigoniulus lumbricinus Gerst. Fast in allen Tropen.
— Naresü Poc. Madagaskar, Seychellen, Guadel.
Betrachten wir jetzt die Beziehungen der indo-
australischen Region zu jeder einzelnen der anderen
Regionen, zunächst zu der Region, die ihr noch am nächsten
steht, der neotropischen. Gemeinsam sind beiden Regionen
folgende Gattungen und Gruppen, die sonst in keiner Region vor-
kommen: |
Unter den Chilopodon die formenarme Subfamilie Anopsobiinae,
von der eine Gattung, Anopsobvus, in beiden Regionen, und je eine
Gattung in Südamerika (Catanopsobius) und Australien (Dichelobvus)
vorkommt.
Von der Geophilidenfamilie @onibregmatidae kommt eine Gattung
mit einer Art in Ecuador vor
Die Gattung Platyrhacus, die artenreichste Diplopodengattung,
ist reich entwickelt von Indien über die Sundainseln, wo die meisten
Arten leben, bis Neu-Guinea und in Süd- und Zentralamerika.
Die Familie ARhinocricidae beherrscht im Verein mit der eben
- genannten Gattung Plaiyrhacus völlig das Bild der Diplopodenfauna
vom Neu-Guinea-Archipel. Westlich von der Lombokstraße und den
_ Sundainseln sind nur vereinzelte Vertreter vorgedrungen. Viele Arten
' und zum Teil dieselben Gattungen wie in der indo-australischen Region
finden sich in Süd-und Zentralamerika.
Die Familie Platyrhachidae, von der schon die typische Gattung
Platyrhacus genannt wurde, hat in der indo-australischen Region eine
‚ Gattung Polylepis, deren nächste Verwandte, Amplinus u. a. in Süd-
' und Zentralamerika leben.
4, Heft
54 Dr. Carl Graf Attems:
Die Gattung Fontaria hat mehrere Arten in Japan und viele in.
Amerika (Süd-, Zentral- und Nordamerika); von der nahe verwandten
Gattung Rhysodesmus leben drei Arten auf den Loo Choo-Inseln, |
die übrigen zahlreichen Arten in Zentralamerika. |
Von der Gattung @lomeridesmus lebt eine Art in Java, drei in Süd-
amerika und auf den Antillen. |
Dimerogonus hat eine Art in Chile. |
Die Colobognathengattungen Siphonotus, Siphonophora und Platy-
desmus sind außer in der indo-australischen Region auch in $üd-,
Zentralamerika und auf den Antillen zu Hause.
Bedeutend geringer als zur neotropischen sind die Beziehungen
zur äthiopisch-madagassischen Region. Da sind vor allem die
Sphaerotheriden und Harpagophoriden zu nennen, die, beide wohl in
Indien resp. im Sundagebiet entstanden, sich über dieindomadagassische
Brücke nach Madagaskar und Südafrika verbreiteten.
Die Gattung @lyphiulus lebt auf Ceylon ((zwei Arten) und den’
Seychellen und Mauritius (1 Art).
Rhinotus hat je eine Artin Westafrika, Mah& und Madagaskar (zwei
in Celebes, eine in Australien).
Einige Arten sind beiden Regionen gemeinsam: Außer den Kosmo-
politen sind es folgende: Orthothereua longicornis var. Templetoni Humb,,
Asanada brevicornis Mein., vier Otostigmus- Arten, Monographis Schultzei
Att., Cylindrodesmus hirsutus Poc., Trigoniulus Naresii Poc. Natur-
gemäß sind es vor allem die Seychellen, die an diesen Arten partizipieren.
Die palaearktische Region ist die einzige, die in fester Land-
verbindung mit der indo-australischen steht, so zwar, daß die Grenzen
beider nicht genau zu ziehen sind. Und trotzdem, besonders dann,
wenn wir von dem hier Ostasien genannten Gebiete mit ausgesprochener
Mischfauna absehen, sind die Beziehungen zwischen Indo-Australien
und palaearktischer Region viel geringer als zwischen letzterer und
neotropischer Region. |
Die Familie Polydesmidae, die in der palaearktischen Region
durch die sehr artenreichen Gattungen Polydesmus und Brachydesmus
vertreten ist, hat in der indo-australischen Region drei Gattungen,
von denen eine, Epanerchodus, in dem als Übergangsgebiet zu be-
zeichnenden Ostasien (Japan) lebt, während eine (Opisotretus) mit
nur einer Art in Java, und eine (Opisthoporodesmus) mit zwei Arten in
Celebes und Neu-Guinea lebt. Nach einer besseren Durchforschung
Chinas usw. wird sich das Bild von der Verbreitung dieser Familie
wohl ändern, ebenso wie das der folgenden, noch zu besprechenden
Subordo Glomeridia. Auch diese ist in der palaearktischen Region
sehr ausgebreitet, aus Japan kennen wir eine echte Glomeris-Att,
aus dem Sundagebiet drei nahe verwandte Gattungen: Rhopalomeris,
Malayomeris und Hyleoglomeris, aus weiten Zwischengebieten nichts,
obwohl doch anzunehmen ist, daß die Einwanderung der Glomeriden |
in das indo-australische Gebiet über Ostasien vom palaearktischen
aus erfolgte. Mit diesen beiden Gruppen Polydesmidae und Glomeridae
|
j
“
Die indo-australischen Myriopoden. 55
sind eigentlich die beide Regionen verbindenden näheren Bande er-
schöpft, abgesehen von den palaearktischen Formen im Mischgebiet
Ostasien, die man dortselbst nachsehen möge. Allzu zahlreich sind
auch sie nicht.
II. Systematischer Teil.
Die einzelnen Gruppen dieses Teils sind in sehr verschiedener
Weise behandelt. Bei einzelnen habe ich mich darauf beschränkt, die
Namen nebst Literatur und Verbreitung anzuführen, so bei den Scuti-
_ geriden, Symphylen, Pauropoden, Heterochordeumiden, Juliden, Spiro-
streptiden, Cambaliden und Colobognathen. Bei anderen Gruppen
bin ich näher eingegangen, manchmal sogar über den Rahmen des indo-
australischen Faunengebietes hinaus. So ist hier ein neues System der
' Polydesmiden publiziert, in dem speziell die. Strongylosomiden aus-
führlich behandelt sind, ebenso eine Synopsis aller Platyrhacus-Arten
‚ enthalten ist.
1. Systematisches Verzeichnis der indo-australischen
Myriopoden.
1. Klasse: CHILOPODA Latr.
1. Subelasse: Anamorpha Haase.
1. Ordo: Scutigeromorpha Poc.
Fam. SCUTIGERIDAE Gerv.
1. Subfam. Scutsgerinae Verh.
1. Tribus: Ballonemini Verh.
Ballonema gracilipes Verh. Deutsch-Neu-Guinea.
Parascutigera Dahli Verh. Bismarckarchipel.
2. Tribus: Thereuonemini Verh.
Allothereua maculata Newp. Australien, Neu-Pommern.
_Orthothereua longicornis Fahr. Indian, Sumatra, Java, Borneo.
— _ var.
Templeton: Humb. Vorderindien, Ceylon (Mauritius).
Podothereua insularum Verh. Bismarckatchipel.
Thereuopoda amokiana Verh. Java.
— clumijfera Wood. Japan, Loo Choo-Insel, Java.
— .. decipvens Verh. Vorderindien.
— flagellifera Verh. Ceylon.
—_ multideniata Verh. Borneo.
= nana Verh. Borneo.
— (Mieroth.) chinensis
Verh. Südchina, Japan.
| Thereuopodina tenuwicornis Verh. Ceylon.
4, Heft
un nen men m -
wär?
56 Dr. Carl Graf Attems:
Thereuonema annulata Verh. China.
— — spinigera
Verh. Japan.
— Hilgendorfi Verh. Japan.
— tuberculata Wood. Japan, China, Korea.
„Scutigera‘‘? birmanica Poc. Birma.
— complanata Haase. China.
— Feae Poc. Birma.
— hispida Haase. Neu-Guinea.
— Laireillei Newp. Australien.
_ Lesueuri Luc. Australien, Hawaı.
— marmorea Poc. Birma.
— melanostoma Haase. Philippinen.
— simplex Haase. Australien.
— sinuata Haase. China.
— Smithri Newp. Neu-Seeland.
2. Ordo: Unguipalpi Bollm.
1. Subordo: Craterostigmophora Poec.
Oraterostigmus tasmanianus Poc. Tasmanien.
2. Subordo: Lithobiomorpha Poc.
1. Fam. CERMATOBIIDAE Haase.
Cermatobius Martensi Haase. Insel Adenara bei Flores.
2. Fam. LITHOBIIDAE Newp.
1. Subfam.Henicopinae Silv.
l. Trib. Henicopini Chamb.
Lamyctes afrıcana Por. Südwest- Australien.
— albipes Poc. Java.
— emarginatus Newp. Neu-Seeland.
— fulvicornis Mein. Südwest-Australien (Pal. N.-Am.).
— — var.
hawaivensis Silv. Hawaii.
Henicops dentatus Poc. Australien.
— _ impressus Hutt. Neu-Seeland.
— maculatus Newp. Austral., Tasman., Neu- Bee
— oligotarsus Att. Südwest-Australien.
Haasiella insularıs Haase. Auckland.
Pleotarsobius heterotarsus Sılv. Hawaii.
2. Tribus: Zygethobsini Chamb.
Esastigmatobius japonicus Nilv. Japan.
Bm
an ee ee ee ee
Die indo-australischen Myriopoden. 57
2. Subfam. Anopsobiinae Silv.
Anopsobius neozelandicus Silv. Neu-Seeland.
Dichelobius flavens Att. Südwest- Australien.
3. Subfam. Lithobiinae.
Monotarsobius ceylanicus Att. Ceylon.
— crassipes Holstii
Poc. Japan.
_ javanicus Poc. Java.
Archihithobvus birmanicus Poc. Birma.
— hawaivensis Silv. Hawaii.
sculpturatus Poec. Süd-Indien.
En sumatranus Silv. Sumatra.
Weberi Poc. Sumatra.
Lithobius Feae Poc. Birma.
— _grossidens Mein. Nicobaren.
— Hardwicker Newp. Singapore.
— rectifrons Att. Java.
— Semperi Haase. Philippinen.
— _ sydneyensis Poc. Australien.
shinensis Poc. Tsuschima.
Ehropolys asperatus L. Koch. Korea, China, Japan, Philippinen.
_ maluhianus Att. Oahu.
_- rugosus Mein. Oahu.
u papuanus Att. Neu-Pommern.
Lithobvus? argus Newp. Neu-Seeland.
2. Subklasse: Epimorpha Haase.
1. Ordo: Scolopendromorpha Poc.
1. Fam. CRYPTOPIDAE Krpl.
1. Subfam. Cryptopinae.
Frupiops australis Newp. Südwest-Australien, Neu-Seeland.
Doriae Poc. Birma, Java, Neu-Guinea.
— Feae Poc. Birma.
— Haasei Att. Südwest-Australien.
— _ wmermipes Poc. Christmas-Insel, Birma.
= megalopora Haase. Auckland.
— Modiglianıi Silv. Sumatra.
— ruficeps Poc. Sumatra.
a spinipes Poc. Australien, Neu-Seeland, Neu-
| Guinea.
Paracryptops breviunguis Silv. Neu-Guinea.
— Weberi Poc. Java, Flores.
Mimops orientalis Kıpl. China.
Theatops insularıs Mein. Hawaı.
4. Heft
58 - Dr. Carl Graf Attems:
2. Subfam.
Otocryptops melanostomus Newp.
var.
_— —
celebensis Kıpl.
— melanostomus var.
australıs Haase.
— sexspinosus Day.
— rubiginosus Koch.
2. Dame;
Scolopocr yptopınae.
Ganze Region (auch $.- Ze
Amerika).
Celebes.
Neu-Guinea.
Korea, Japan (Nord-Amerika).
Korea, China, Japan, (N.-Amer.). |
SCOLOPENDRIDAE.
1. Subfam. Scolopendrinae.
1. Trıbus®:
Cupipes impressus Porat.
— _ _ampkieurys Kohlr.
neocaledonicus Krpl.
— papuanus Att.
Colobopleurus inopinatus Kıp).
Cormocephalus aurantiipes Newp.
Var.
marginata Por.
— brevispinatus
L. Koch.
sul-
— —
catus Bröl.
— dentipes Poc.
— dispar var. Sarasi-
norum Haase.
— distinguendus
Haase.
— esulcatus Poc.
— Hartmeyeri Kıpl.
— Huttoni Poc.
— inermipes Poc.
— laevipes Poc.
— Michaelseni Krpl.
— philippinensis Krpl.
— pustulatus Kıpl.
— pygmaeus Poc.
-- rubriceps Newp.
— sirigosus Krpl.
— Turneri Poec.
— Westwoodi Newp.
yalgooensıs
Krpl.
Scolopendrinı.
Aru. (Mexiko, Antillen, Ecuador).
Karolinen, Neu-Pommern. _
Neu-Caledonien, Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Südwest-Australien.
Austral. (Zentr.- u. Südamerika).
Australien.
Australien.
Australien.
Bengalen.
Ceylon.
Australien.
Australien.
Australien. .
Neu-Seeland, To lioknech
Ceylon.
Salomoninsel.
Australien.
Philippinen.
Neu-Kaledonien.
Vorderindien. °
Neu-Seeland.
Australien.
Australien.
Australien.
Austral., Tasman.., New Cl
2
|
Die indo-australischen Myriopoden. 59
Cormocephalus Westwoodi var.
fecundus Newp. Australien, Tasmanien.
Hemicormocephalus N ovae Hollandiae
Kıpl.
Seolopendra calcarata Por.?
gracillima Att.
indica Mein.
laeta Haase.
— var. virsdis Kıpl.
— var. fasciata
Kıpl.
— var. flavipes
Krp!l.
. latro Mein.?
metuenda Poc.
morsitans L.
Ppinguis
Poc.
subspinipes Leach.
—
Asanada brevicornis
De Haanı
Brdt.
Hardwickei
Newp.
japonıca
L. Koch.
multidens
Newp.
mutilans
L. Koch.
SPINOSISSIMA
Kıpl.
Australien.
China.
Java.
Indien.
Australien.
Australien.
Australien.
Australien.
Indien.
Salomoninsel.
Indien, Celebes, Flores, Austral.,
Neu-Guinea.
Birma, Java.
Neu-Guinea.
Mergui, Sumatra, Java.
Ceylon, Hinterindien, Nicobaren,
Sunda.
Japan.
China, Japan, Neu-Guinea.
China, Japan.
Philippinen.
2. Trıbus: Asanadın..
Mein.
Pseudoeryptops Agharkarı Grav.
——_
—
—
—
— singh-
bhumensis Grav.
Birma, Andamanen, Neu-Guinea,
(Afrika).
Vorderindien.
Vorderindien.
2. Subfam. Otostigminae Krpl.
Otostigmus aculeatus Haase.
amballae
Chamb.
angusticeps Poc.
asper Haase.
astenus Kohlr.
China, Java.
Vorderindien.
Neu-Pommern.
Philippinen.
Australien, Neu-Guinea, Salomon-
insel, Samoa, Karolinen,
Marianen, Philippinen (Sey-
chellen).
4. Heft
60
Otostigmus ceylonicus Haase.
Dr. Carl Graf Attems:-
Feae Poc.
geophilinus Haase.
insularıs Haase.
longicornis Töm.
Loriae Sılv.
metallicus Haase.
morsitans Poc.
multidens Haase.
nemorensis Sılv.
miasensis Silv.
nudus Poc.
Oatesı Poc.
orventalis Poc.
Oweni Poc.
politus Karsch.
punctiventer Töm.
ruficeps Poc.
rugulosus Poc.
— var. Mertonv
scaber Poc.
spinosus Poc.
splendens Poc.
Suckü Krpl.
sumatranus Haase.
tuberculatus Kohlr.
Rib.
=: pauperatus
Rhysida carınulata Haase.
ceylonica Grav.
crassıspina Kıpl.
cuprea Kırpl.
immarginata Por.
lithobioides Newp.
longipes Newp.
monticola Poc.
nuda Newp.
subinermis Mein.
Att.
Ceylon, Birma.
Birma.
Java, Birma.
Ceylon, Mergui (Seychellen).
Borneo.
Neu-Guiea.
Ceylon, I. Sangi.
Vorderindien, Ceylon, Birma.
Sumatra, Java, Celebes, Neu-
Guinea. |
Sumatra, Java.
Nias.
Madras.
Birma.
Indien, Flores, Philipp., Marschall- '
inseln (Seychellen).
Mergui.
China, Birma, Sumatra, Neu-
Guinea, Australien.
Borneo, Neu-Pommern, Neu-
Guinea.
Madras.
Birma (Seychellen, Mauritius).
Aru.
China, Japan, Birma, Sumatra, |
Nicobaren.
Birma, Sumatra, Java, Borneo,
Neu-Gruinea.
Madras.
Borneo.
Sumatra.
Australien.
Saonek.
Sumatra, Celebes, Neu-Guinea, |
Australien, Thursdayinsel.
Ceylon.
Vorderindien.
Himalaya.
Indien, Sunda, Philipp. (Zentral-
und Südamerika). |
China, Birma.
Ganze Tropenzone.
Borneo.
Ceylon, Birma, Banda, Australien,
(Südamerika).
Austral.
Die indo-australischen Myriopoden. 61
Ethmostigmus albidus Töm.
— bisulcatus Töm.
_ granulosus Poc.
—_ platycephalus Newp.
cribifer
— —
Gerv.
— pygomegas Kohlr.
_ rubripes Brdt.
— rugosus Haase.
— ... spinosus Newp.
— venenosus Att.
Anodontostoma octosulcatum Töm.
Alluropus Demange Silv.
Singapore.
Sıam, Java, Borneo.
Neu-Guinea, Neu-Pommern,
Salomoninsel.
Indien, Java, Molukken,
Guinea, Kei-Insel.
Neu-
Sumatra, Molukken, Palauinsel,
Neu-Guinea, Kei-Insel.
Himalaya.
Java, Banda, Neu-Guinea,
lomoninseln, Australien.
Halmaheıra.
Ceylon, Birma.
Celebes, Halmaheira
Borneo.
Tonkın.
Sa-
2%. Ordo: Geophilomorpha Poc.
Fam. SCHENDYLIDAE.
- Schendyla javanica Att.
| BE opkitus Kräpelini Att.
polypus Att.
Thalthybius microcephalus Bröl.
Java.
Java.
Java.
„Mariannes“ (?).
Fam. ORYIDAE.
Orphnaeus brevilabiatus Newp.
In den Tropen weitverbreitet.
Fam. GONIBREGMATIDAE.
Gomibregmatus anguinus Poc.
— Cumingüi Newp.
- insularis Poc.
E zeonye hamatus Poc.
Meinerti Poc.
us serangodes Att.
Himantosoma porosum Poc.
— . typeum.Poc.
Neu-Guinea, Neu-Pommern.
Philippinen.
Insel Saleyer.
Neu-Pommern, Aru.
Indien, Birma.
Halmaheıra.
Java, Birma.
Birma.
Fam. GEOPHILIDAE.
1. Subfam. Geophilinae.
1. Tribus: @eophilsini.
_Geophilus Duponti Silv.
— Hartmeyeri Att.
— zylophagus Att.
Australien.
Südwest-Australien.
Neu-Seeland.
4, Heft
62
Dr. Carl Graf Attems:
Rieuregeonhnz procerus L. Koch.
provocator Poc.
a perforatus Haase.
Eurytion (Steneurytion) incisunguns
Att.
= sitocola Att.
(subgen.?) concolor Gerv.
—
Pachymerinus Frogatti Bröl.
Moorvella aucklandica Att.
—
macrostigma Att.
Geomerinus curtipes Haase.
——
——
Japan.
Neu-Seeland.
Australien.
Südwest- Australien.
Südwest-Australien, Neu-Seeland. '
Australien.
Südwest-Australien.
Neu-Seeland.
Neu-Seeland.
Australien.
2. Subfam. Chrlenophilinae Att.
Polygonarea imparata Att.
repanda Att.
— _ conifera Att.
Schizoribautia Rainbowi Bröl.
mn
—
Südwest-Australien.
Südwest-Australien.
Südwest-Australien.
Australien.
Fam. MECISTOCEPHALIDAE.
Mecistocephalus spissus Wood.
?castaneiceps
Haase.
?japonicus Haase.
?hifuensis Poc.
?mirandus Poc.
?Smithi Poec.
?tenuiculus Koch.
Lamnonyx punctifrons Newp.
—
—
——
— var. glabr:-
dorsalis Att.
— gigas Haase.
tahitiensis Wood.
Megethmus ferrugineus Hutton.
microporus Haase.
Birma, Sumatra, Java, Hawaı. '
Christmas-Insel, Andamanen, Pulo
Edam, Rotuma.
Japan.
Loyalty-Insel.
China.
China.
Japan.
Übiquist.
Neu-Guinea, Ceram.
Viti, Tahiti, Australien.
Neu-Seeland.
Philippinen.
Geophilidae incertae sedis.
Geophilus antipodum Poc.
Holstii Poc.
laticeps Poc.
polyporus Haase.
sydneyensis Poc.
Arthronomalus opinatus Newp.
Necrophloeophagus Spenceri Poc.
Disargus striatus Poec.
Himantarium Doriae Poc.
insigne Mein.
Australien, Neu-Seeland.
Japan.
Australien.
Urville-Insel.
Australien.
Australien.
Neu-Seeland.
Vorder-Indien.
Birma.
Vorderindien.
Die indo-australlschen Myriopoden.
Himantarıum indicum Mein.
— Meinertv Poc.
Östindien, Mergui.
63
Mergui, Birma, Andamanen.
— morbosum Hutt. Neu-Seeland.
2. Klasse: SYMPH YLA.
Seutigerella crassicornis Hans.
— indecısa Att.
— . .orientalis Hans.
— vpaumperata Hans.
Golf von Siam.
Australien.
Sumatra, Java, Golf von Siam.
Golf von Siam.
— subunguiculata Hans. _Vorderindien.
Scolopendrella brevipes Hans.
— simplex Hans.
Golf von Siam.
Golf von Sıam.
3. Klasse: PAUROPODA.
Pauropus armatus Hans.
— _ claviger Hans.
— .elegantulus Hans.
_ Mortenseni Hans.
— modestus Hans.
— oculatus Hans.
— sıamensis Hans.
_- simulans Hans.
— spinifer Hans.
Siam.
Sıam.
Siam.
Sıam.
Sıam.
Siam.
Siam.
Siam.
Sıam.
4. Klasse: DIPLOPODA.
Il. Subklasse: Pselaphognatha.
Fam. POLYXENIDAE.
Trichoproctus Biroi Silv.
Monographis Schultzei Att.
— Kräpelini Att.
Polyxenus hawaivensis Silv.
— (?) ceylonicus Poc.
Neu-Guinea.
Australien (Südafrika).
Java.
Hawai.
Ceylon.
% Subklasse: Chilognatha.
I. Divisio:
Oniscomorpha Poc.
1. Ordo: Pentazonia Brdt.
1. Subordo: Glomeridia Brdt.
Fam. GLOMERIDAE.
Rhopalomeris bicolor Wood.
‚Glomeris Stuxbergi Att.
„@lomeris‘“? diverstcolor Sılv.
Insel Salanga bei Malacca.
Japan.
Sumatra.
4, Heft
64 Dr. Carl Graf Attems:
„Glomeris‘‘? formosa Silv. Sumatra. |
= Modigliani Silv. Nias.
— infuscata Poec. Sumatra.
_- albicornis Poc. Sumatra.
_ carnıfex Poc. Birma.
E= — var. pallida
Poc. Mergui.
_ concolor Poc. Borneo.
_ sinensis Bröl. Thibet.
Malayomeris Martensi Verh. Sumatra.
Fam. GERVAISIIDAE.
Hyleoglomeris alticola Carl. Celebes.
— eremita Uarl. Celebes.
— kirropeza Att. Celebes.
— Sarasınorum Carl. Celebes.
— minuta Verh. Borneo.
— multilineata Verh. Borneo.
2. Subordo: Sphaerotheria Brdt. _
1. Fam. SPHAEROTHERIDAE S.Z.
Sphaerotherium convexzum Koch. Australien.
— fraternum Butl. Australien.
= insularum Karsch. Java.
— Kochii Butl. Java.
_ maculatum Butl. Sıkkim.
— marginepunctatum M
Karsch. Australien.
— nebulosum Butl. Mongolei.
— pohtum Butl. Sıkkim.
— sinuatum Butl. Borneo.
- walesianum Karsch. Australien.
COyliosoma angulatum Poc. Australien.
— Delacyi White. Neu-Seeland. -
— leiosomum Hutt. Neu-Seeland.
— _ penrithensis Bröl. Australien.
_ Queenslandiae Bröl. Australien.
— Sennae Sılv. Australien.
— _ striolatum Poc. Neu-Seeland.
— Targioniv Silv. Australien.
— unicolor Silv. Australien.
2. Fam. SPHAEROPOEIDAE.
Sphaeropeus bicollis Karsch. Borneo.
— bimaculatum Poc. Singapor.
= Evansi Sincl. Malay. Halbinsel:
Die indo-australischen Myriopoden.
Sphaeropeus extinctus Silv.
. hercules Brdt.
_ Modigliani Silv.
u —
u montanus Karsch.
punctatissimus Silv.
2 Stolliw Poc.
— sulevcollis Karsch.
— tigratus Silv.
— trieolis Karsch.
us tuberculosus Karsch.
-_ velutinus Carl.
— var. vanthopleurus Carl.
—— zonatus Poc.
var. Sincl.
Malayısche Halbinsel, Nias,.
Sumatra.
Sumatra.
Malayische Halbinsel.
Hymalaya.
Sumatra.
Java.
Java, Borneo, Philippinen.
Sumatra.
Sumatra.
Borneo.
Sumatra.
Sumatra.
Malakka.
Keine Sphaeropaeus sind folgende Arten:
Sphaeropoeus falcicornis Töm.
— gladiator Poc.
— granulatus Töm.
— tatusiaeformis Dad.
Zephronia amythra Att.
_— anthracina Poc.
— carinata Poc.
_ castanea Newp.
— clivicola Poc.
_— Comotti Poc.
m crepitans Poec.
z— Dollfusi Poc.
En Doriae Poc.
— excavata Butl.
— Feae Poc.
— Flower: Hirst.
— formosa Poc.
Gestri Poc.
— glaberrima Att.
glabrata Newp.
humilis Silv.
ignobrlis Butl.
impunctata Poc.
innominata Newp.
laevissima Butl.
larvalıs Butl.
nigriceps Poc.
nigrinota Butl.
ovalıs Gray.
pyrrhomelama Att.
kidleyi Hirst.
ruficeps Poc.
|
|
EreT |
) Archiv für Naturgesehichte
1914. A. 4,
Borneo.
Sumatra,
Borneo.
Sumatra.
Halmaheira.
Malayische Halbinsel.
Borne.
Philippinen.
Birma.
Birma.
Birma.
Chochinchina.
Birma.
Sikkim.
Birma.
Singapore.
Birma.
Birma.
Australien.
Philippinen.
Engano.
Java.
Insel Penang bei Malakka.
Philippinen.
Sıkkım.
Torres Straits.
Java.
Sıkkım, Assam.
Java.
Borneo.
Malayische Halbinsel.
Java.
5
65
4, Heit
66 Dr. Carl Graf Attems:
Zephronia rugulosa Hirst. Malayische Halbinsel. |
— semilaevis Poc. Birma. |
siamensis Hirst. Siam.
— sulcatula Butl. Borneo.
tigrina Butl. Östindien.
tumida Butl. Assam.
Arthrosphaera atrisparsa Butl. Bombay.
aurocincta Poc. Ostindien.
— bicolor Poc. Vorderindien.
Brandti Humb. Vorderindien, Ceylon.
— corrugata Butl. Ceylon.
— Dalyi Poc. Vorderindien.
— Davisoni Poc. Vorderindien.
— disticta Poc. Vorderindien.
— fumosa Poc. Vorderindien.
— Hendersoni Poc. Vorderindien.
— heterosticta Newp. Vorderindien.
— inermis Humb. ___Vorderindien, Ceylon.
— leopardina Butl. Ceylon.
— lutescens Butl. Indien.
— marginella Silv. Indien.
— marmorata Butl. Indien.
— nitida Poc. Vorderindien.
— noticeps Butl. Ceylon.
— pihfera Bult. Ceylon.
— rugulosa Butl. Ceylon.
— Thurstoni Poc. Vorderindien.
— versicolor White. Ceylon.
— Wroughtoni Poc. Vorderindien.
— zebraica Butl. Bombay.
Castanotherium boetonense Carl. Insel Boeton bei Celebes.
— celebense Silv. Celebes.
— cinctum Carl. Sumatra.
= conspicuum Silv. Borneo.
— criniceps Att. Celebes.
— decoratum Carl. Celebes.
— distinctum Carl. Celebes.
_ Everetti Poc. Borneo.
= fulvicorne Poc. Philippinen.
— hirsutellum Poc. Philippinen.
— Hosei Poc. Borneo.
= laeve Carl. Celebes.
— nigromaculatum Silv. Borneo.
— ornatum Carl. Celebes.
_- pilosum Carl. Celebes.
— porosum Poc. Philippinen.
— simplex Carl. Java.
.— sparsepunctatumCarl. Celebes.
Die indo-australischen Myriopoden. 67
Castanotherium stellatum Carl. Celebes.
— subspectum Carl. Celebes.
—_ Voltzi Carl. Sumatra.
— Whiteheadi Poc. Borneo.
2. Ordo: Limacomorpha Poe.
Fam. GLOMERIDESMIDAE Latzel.
Subfam. @lomeridesminae Att.
Glomeridesmus javanıcus Att. Java.
Zephroniodesmus sumatranus Poc. Sumatra.
Subfam. Termitodesminae Sılv.
Termitodesmus ceylanıcus Silv. Ceylon.
— Escherichi Silv. Ceylon.
= Lefroyi Hirst. Bengalen.
2. Divisiovo HELMINTOMORPHA Poc.
1. Phylum: Eugnatha Att.
1. Superordo: Proterospermophora Verh.
Ordo: Polydesmoidea Koch - Poc.
1. Subordo: Polydesmidea Att.
1. Fam. POLYDESMIDAE Att.
Ompisotretus Kräpelini Att. Java.
Opisthoporodesmus obtectus Sılv. Insel Tamara bei Neu-
| Guinea.
— bacıllifer Carl. \ Celebes.
\ Epanerchodes tambanus Att. Ä Japan.
— orientahs Att. Japan.
— mammillatus Att. Japan.
— Jägerskioldi Att. Japan.
— japonicus Carl. Japan.
N
|
2. Fam. VANHOEFFENIIDAE Att.
‚ Oylindrodesmus hirsutus Poc. Christmasinsel, Java, Ce-
| Ä lebes, Luzon, Amboina,
(Mahe).
=> villosus Poc. Viti-Insel.
\ Peronorchus. parvicolis Att. Java.
Mastodesmus Zehntneri Carl. Java.
Eutrichodesmus Demangei Silv. Tonkin.
ee
5#° 4. Heft
68 Dr. Carl Graf Attems:
3. Fam. CRYPTODESMIDAE.
Aporodesminus (subg. Aporodesminus)
Wallace: Silv. Hawaı.
— — dorsilobus Att. Neu-Guinea.
— (subg. Phenacoporus) con-
| color Poc. Java.
ne en mem Tun mn EEE
— — sumaltranus Poc. Sumatra.
— — Weberi Poc. Java.
= subg.? modestus Silv. Neu-Guinea.
— — 2Modighianii Silv. Sumatra.
— — ?simillimus Sıilv. Sumatra.
Cryptocorypha stylopus Att. „N Java!
a bicolor Poc. Sumatra.
Doriae Poc. ‚ Birma.
— : Feae Poc. Birma.
Watsoni Poc. Birma.
Ophrydesmus gede Ck. Java.
scaurus CK. Java.
— tengger Ck. Java.
_ pugnus Ck. Java.
Oryptodesmoides Feae Poc. Birma.
Plusiogonodesmus felix Silv. Insel Tamara bei Neu- |
| Guinea.
„Oryptodesmus‘‘? Greeni Poc. - Ceylon.
— ?ceylonicus Poc. - Ceylon.
-— triservatus Carl. Celebes.
4. Fam. STYLODESMIDAE CK.
Pyrgodesmus obscurus Poc. Ceylon.
Treseolobus pilosus Att. Java. |
= heterotuberculatus Carl. Java. |
Lophodesmus nanus n. sp. |
= pusillus Poc. Java, Flores. |
— Banksı Silv. Luzon. |
Lophoscytus lobulatus Att. Java.
Prosopodesmus Jacobsoni Silv. Java.
Pronodesmus melas Ok. Java.
Myzodesmus lobatus Ck. Java.
5. Fam. ONISCODESMIDAE.
Hynidesmus lanifer Ck. Java.
Doratodesmus armatus Poc. Java.
En Beccarii Silv. Sumatra.
— cavernicola Sincl. Malayische Halbinsel.
= muralıs Ck. Java.
ei u er TU TE en
__ vestitus CK. Java.
— 5 en En
—
Die indo-australischen Myriopoden. 69
2. Subordo: Strongylosomidea.
1. Fam. STRONG YLOSOMIDAE.
Orthomorpha (subg. Orthomorpha) acuta
Att.
.armata Carl.
atrorosea Poc. .
bipulvillata Carl.
coarctata H.S.
constricta Carl.
coriacea Carl
hirtipes Carl.
javanica Att.
minhlana Poc.
miranda Poc.
nigricornis Poc.
Oatesi Poc.
picta Carl.
semicarnea Poc.
subalba Poc.
vinosa Poc.
Weberi Poc.
Zehntneri Carl.
bipunctata Sinel.
bivittata Poec.
Comotti Poc.
festiva Bröl.
fuscocollarıs Poc.
insularıs Sılv.
Karschi Poc.
melanopleuris Poc.
pardalıs Poc.
(subg. Kalerthomorpha)
—
—
gracılıs Sauss.
granosa Att.
Greeni Poc.
Kükenthali Att.
Nordenskiöldi Att.
pekuensis Karsch.
pygmaea Poc.
roseipes Poc.
simple Humb.
trichonota Att.
. Helicorthomorpha)
Holstii Poc.
monihftormis Carl.
Neu-Guinea.
Java.
Java.
Java.
Fast überall.
Celebes.
Java.
Oelebes.
Java.
Birma.
Birma.
Sumatra.
Birma.
Celebes.
Sumatra.
Sumatra.
Flores.
Java.
Java.
Malayische Halbinsel.
Birma.
Birma.
China.
Birma.
Karolinen.
Mergui, Birma.
Birma.
Birma.
Japan, Loo Chooinseln,
Vitunsel, Fernando,
Noronha, Süd-Amerika.
Samoa.
Ceylon.
‚Gelebes, Borneo.
Japan.
China.
Java.
China.
Ceylon.
Java.
China.
Celebes.
4. Heft
70 | .. Dr. Carl Graf Attems:
Orthomorpha — ocellata Poec.
— — orthogona Silv.
— (subg. Singhalorihomorpha) cin-
galensis Humb.
— sSkinneri Humb.
— pihkfer Poc.
— longesignata Silv.
— subspinosa Poc.
— Doriae Poc.
Sundanina albicans Carl.
aphanes Att.
Bataviae H.S.
carnea Poc.
flavicoxis Poc.
gastrotricha Att.
Modiglkianıi Silv.
navicularıs Carl
sohtaria Carl.
subnigra Poc.
us cingulatus Att.
patrioticus Att.
— var. unicolor Carl.
tambanus Att.
— tkaonus Att.
— mangaesinus Att.
idee: pusillus Poc.
— setosus Poc.
= vellutatus Silv.
Tectoporus gracilipes Carl.
En Beaumonti L. G.
bicolor Carl.
cervinus Poc.
fascvatus Att.
flaviventer Att.
Haasti H.S.
Humberti Carl
Kelaarti Humb.
Pavier Bröl.
planatus Poc.
Saussurei Humb.
socialis Carl.
taurınus Poc.
tenuipes Att.
Thwaitesi Humb.
zanthotrichus Att.
Anoplodesmus anthracinus Poc.
— dyscheres Att.
— inornatus Humb.
|
Nedyo
I
Ei ee
Birma.
Neu-Guinea,
Ceylon.
Ceylon.
Birma.
Neu-Guinea.
Birma.
Birma.
Sumatra.
Sumatra.
Java.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Japan.
Japan.
Sumatra.
Japan.
Japan.
Japan.
Birma.
Birma, Mergui.
Sumatra.
Java.
Java.
Neu-Seeland.
Birma.
Borneo.
Java.
Neu-Seeland.
Ceylon.
Ceylon.
China.
Birma.
Ceylon.
Celebes.
Birma.
Java.
Ceylon.
Ceylon.
Birma.
Sumatra.
Ceylon.
SZ ———mme mn
v s
Farb
Die indö-australischen Alyriopoden. 71
Amoplodesmus Layardı ab,
luctuosus Pet.
— obesus Poe.
_ pinguis Poc.
— sabulosus Att.
= spectabilis Karsch.
— tanjoricus Poc.
Perittotresis leuconota Att.
Sichotanus eurygaster Att.
Atropisoma elegans Silv.
_ Horvathi Silv.
z— insulare Silv.
Kronopohites Swinhoei Poc.
Streptogonopus contortipes Att.
Jerdani Poc.
_ Phipsoni Poc.
Äntichiropus fossulifrons Att.
_ minimus Att.
— monacanthus Att.
== sulcatus Att.
—_ variabilıs Att.
—
— —
— Whistleri Att.
— Yuxurvosus Silv.
— ?maculatus Sılv.
Be ptogonis nigrovirgatus Car].
Novarae H. S.
sentanvensis Att.
— signabus Att.
conlinuus
—
Att.
Australiosoma bifalcatum Silv.
- Frogatii Brdl.
nanus Att.
Ceylon.
Ceylon, Birma.
Birma.
Birma.
Ceylon.
Ceylon, Java.
Vorderindien.
Neu-Guinea.
Wladıwostock.
Australien.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
China.
Vorderindien.
Vorderindien.
Vorderindien.
Südwest-Australien.
Südwest-Australien.
Südwest-Australien.
Südwest-Australien.
Südwest-Australien.
Südwest-Australien.
Südwest-Australien.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Australien.
Südwest-Australien,
Neu-Guinea.
Halmaheıra, Kai,
Neu-Pommern.
Neu-Seeland.
Neu-Pommern.
Australien.
Australien.
— koscvuszkovagum Bröl. Australien.
Bainbowi Bröl.
— transversetaeniatum
L. Koch.
— ( Dieladosoma) Eithe-
ridgei: Bröl.
olesmus bicolor Poc.
= migrescens Poc.
— vittatus Poc.
Australien.
Australien.
Australien.
Birma.
Birma.
Birma.
_ Tetracentrosternus subspinosus Poc. Birma.
„Strongylosoma‘‘? alampes Att.
— albipes Silv.
Java.
Neu-Guinea.
— aspersum C. Koch. Australien.
— conspicuum Poc.
nn dentatum Silv.
Java.
Sumatra.
4. Heft
12
Dr. Carl Graf Attems: -
„Strongylosoma‘‘? dubium L. Koch. Australien.
——
ee.
„Orthomorpha‘“?
|
elongatum Silv. Nias.
ensiger Karsch.
fasciatum Sılv.
filum Sılv.
Gervaisıı Luc.
hetairon Att.
hirtellum Sılv.
impressum L. Guill.
inerme Silv.
infaustum Nılv.
innotatum Karsch.
japonicum Pet.
longipes Silv.
Loriae Silv.
luzoniense Pet.
montivagum Carl.
Nadari Bröl.
nanum SNılv.
niasense Silv.
Nietneri Pet.
nodulosum Att.
oenologum Silv.
Petersi L. Koch.
rubripes L. Koch.
sagittarium Karsch.
sanguineum Silv.
Semon? Att.
simillumum Sılv.
Skeativ Sincl.
subflavum Poc.
transversefasciatum Silv.
trıfascıatum Sılv.
versicolor Sılv.
bistriata Poc.
bisulcata Poc.
clwvicola Poc.
coxısternis Poc.
crucifera Poc.
endeusa Att.
flavocarınata Dad.
Gestri Poc.
herpusa Att.
insularıs Poc.
microtropis Att.
monticola Poc.
palonensis Poc.
silvestris Poc.
varıegata Bröl.
Neu-Seeland.
Neu-Guinea.
Sumatra.
Australien.
Celebes.
Sumatra.
Neu-Guinea.
Sumatra.
Sumatra.
Australien.
Japan.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Philippinen.
Celebes.
China.
Eingano.
Nias.
Ceylon.
Borneo.
Neu-Guinea.
- Australien.
Australien.
Australien.
Neu-Guinea.
Australien.
Mentawei.
Malayische Halbinsel.
Sumatra.
Australien.
Sumatra.
Neu-Guinea.
Birma.
Birma, Java.
Birma.
Birma. -
Mergui, Satanga.
China.
Sıam.
Birma.
Java.
Birma.
Ceylon.
Birma.
Birma.
‚Birma.
China.
WE ME WERNE u
Die indo-australischen Myriopoden.
Fam. SPHAEROTRICHOPIDAE Att.
N) phaerotrichopus ramosus Att.
Brionopeitee cinereus Carl.
Martini Carl.
BE dermus Hochstetteri H. S.
— nanus Carl
_ olwvaceus Carl.
— Schenkeli Carl.
== Suter Carl.
— variegatus Carl.
Scytonotus caesius Karsch.
Südwest-Australen.
Neu-Seeland.
Australien.
Neu-Seeland.
Neu-Seeland.
Neu-Seeland.
Neu-Seeland.
Neu-Seeland.
Neu-Seeland.
Neu-Seeland.
Fam. XYSTODESMIDAE CK.
Xystodesmus Mariensi Pet.
Fontaria coarctata Poc.
= — ceircula Att.
= — laminata Att.
— — acutidens Att.
— Doenitzi Karsch.
| ne? lacustris Poc.
_ tonominea Att.
} mus Holstii Poc.
— neptunus Poc.
— variata Poc.
Tevizonus thaumasius Att.
Asphalidesmus Leae Poc.
| Rurhacus subg. Platyrhacus
aequidens Poc.
amauros Att.
amblyodon Att.
Andersoni Poc.
areatus Att.
baluensis Poc.
baramanus Att.
bidens Poc.
Bouvieri Bröl.
Catoriv Poc.
- eoelebs Carl.
crassacus Att.
Creaghii Poc.
diontodesmus Att.
discrepans Poc.
jaustus Silv.
Jlavisiernus Poec.
funestus Sılv.
georgos Att.
gongylodes Att.
Else
Loo Choo-Inseln.
Japan.
Japan.
Japan.
Japan.
Japan.
China.
Japan.
Loo Choo-Inseln.
Loo Choo-Inseln.
Loo Choo-Inseln.
Wladiwostock.
Tasmanıen.
Sumatra.
Borneo, Molukken.
Pelew-Insel.
Mergui, Birma.
Sumatra.
Borneo.
Borneo.
Sumatra.
Indo-China.
Borneo.
Sumatra.
Neu-Guinea.
Borneo.
Salomon-Inseln.
Borneo.
Sumatra.
Sumatra, Java.
Sumatra.
Halmaheira.
Sumatra.
4. Heft
74
Platyrhacus inaequideus Poe.
javanus Sauss.
kelantanicus Sincl.
laticollis Poc.
— lineatus Poc.
— longispinosus Sılv.
malaccanus Pet.
— margaritiferus Gerv.
— marginellus Silv.
— Mecheli Carl.
_ mirandus Poc.
modestus Carl.
Moebiusi Att.
monticola Poc.
penicillatus Att.
perakensis Poc.
Petersi Poe.
— Pfeifferae H. S.
Picteti. Sılv.-
pinangensis Poc.
— plakodonotus Att.
. punctatus Pet.
Ridleyi Poc.
Saussurei Sılv.
sibutensis Poc.
subalbus Poe.
—- submissus Poc.
sumatranus Pet.
— verrucosus Poc.
vittatus Poc.
Weberi Poc.
Woodfordi Poc.
zanthopus Poc.
s subg. Pleorhacus
annectens H. S.
arietis Carl.
—_ Beauforti Att.
complicatus Att.
concolor Pet.
crassipes Carl.
dechvus Att.
Everettii Poc.
fecundus Carl.
gestri Silv.
koplurorhachis Att.
Hosei Poc.
Dr. Carl Graf Attems:
anthropophagorum Att.
Sumatra.
Java.
Malayısche Halbinsel,
Sumatra, Borneo.
Singapore.
Borneo.
Singapore.
Philippinen.
Malayische Halbinsel, Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Satanga.
Sumatra
Neu-Guinea.
Malayische Halbinsel.
Malayısche Halbinsel.
Malayische Halbinsel, Sumatra,
Java.
Borneo.
Insel Pinang.
Borneo.
Borneo.
Singapore.
Sumatra.
Insel Sibutu beı Borneo.
Malayische Halbinsel, Java.
Sumatra.
Sumatra, Borneo.
Sumatra.
Borneo.
Sumatra.
Salomon-Inseln.
Malayische Halbinsel, Sumatra
Molukken.
Borneo.
Celebes.
Ceram, Neu-Guinea.
Molukken.
Molukken, Borneoe.
Borneo. :
Neu-Guimea.
Borneo.
Lombok.
Neu-Guinea.
Borneo.
Borneo.
Die indo-australischen Myriopoden.
Platyrhacus insularıs H. s
a a Da a a a a a a ee
katantes Att.
lobophorus Att.
margaritatus Poc.
mediotaeniatus Att.
Mortonv Carl.
notatus Att.
palıger Att.
papuanus Att.
parazodesmus Att.
pictus Pet.
pilipes Pet.
quicuples Att.
rimosus Att.
sarasinorum Carl.
scutatus Pet.
sublimbatus Silv.
subspinosus Poc.
tetanotropis Att.
tuberosus Poc.
Platyrhacus subg. Haplorhacus
ee
Vulistusjälig alias ba
TRACUS
alatus Carl.
dorsalıs Pet.
doryphorus Att.
haplopus Att.
Schetelyi Karsch.
zonatus Carl
subg.? atratus Poc.
Beccarıv Silv.
Brandti Gerv.
cancellatus Sılv.
castus Silv.
convexus NSılv.
denticulatus Le Guill.
Doriae Sılv.
fuscus Koch.
inaequalis Silv.
Loriae Sılv.
- Modighianiv Sılv.
moluccensis Pet.
pergranulatus Silv.
pergranulosus Sılv.
proximatus Silv.
repandus Silv.
subvittatus Pet.
irifıdus Sılv.
tristis Silv.
Victoriae Poc.
Molukken.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Ceram.
Borneo.
Neu-Guinea.
Waigeu.
Neu-Guinea.
Sumatra, Salomon- Inseln.
Borneo.
Borneo.
Neu-Pommern.
Neu-Guinea.
Celebes.
Borneo.
Borneo.
Sumatra.
Insel Sangır.
Kei, Aru
Celebes.
Philippinen.
Borneo.
Halmaheıra.
Ostindien.
75
Insel Kabaena bei Celebes.
Palawan-Insel.
Sumatra.
Neu-Guinea.
Mentaweıi.
Sumatra.
Sumatra.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Java.
Sumatra.
Neu-Guinea.
Sumatra.
Molukken.
Celebes.
Neu-Guinea.
Sumatra.
Sumatra.
Singapore.
Aru.
Nias.
Neu-Guinea.
4, Heft
76 Dr. Garl-Graf Attems:
Polı De Elberti. Carl. Celebes.
erythrokrepis Att. Celebes, Borneo.
— fasciatus Att. Halmaheira, Ternate.
— granosus H.S. Molukken.
Salomonis Poc.
zestoloma Att.
sanguineus Po.
Adontodesmus tricuspidatus Silv.
Salomon-Inseln.
Celebes, Borneo.
Celebes.
Timor.
Polydesmoidea incertae sedis.
Agathodesmus Sieeli Silv. Neu-Süd-Wales.
Centrodesmus discrepans Silv. Sumatra.
typieus Poe. Sumatra.
PB porosus Ck. Java.
Nasodesmus cognatus Humb. Ceylon.
Serangodes strongylosomides Att.
2. Superordo:
Neu-Seeland.
Ascospermophora Verh,
Ordo: Chordeumoidea CK. a. Coll.
Fam.
HETEROCHORDEUMIDAE Poc.
Subfam. Metopidiotrichinae Att.
Metopidiothriz lacertosa Att.
rhopalophora Att.
Schedotrigona hystriz Silv.
Smithu Silv.
——
Java.
Java.
Neu-Seeland.
Neu-Seeland.
Subfam. Diplomaragnınae Att.
Diplomaragna terricolor Att.
Wladiwostok.
Genera Heierochordeumoidarum incertae sedis:
Heterochordeuma montieola Poc. Sumatra.
— platydesmoide Sılv. Sumatra.
—_ Doriae Poc. Birma.
Pocockia sapiens Silv. Sumatra.
Hendersonula collina Poe. Vorderindien.
Huttoniella trisetosa Hutt.
Neu-Seeland.
3. Superordo: Julidea Latz. Poc.
1. Ordo: Juloidea Leach.
Fam. BLANIULIDAE.
Kopidurulus caecus Att. Japan.
Karteroiulus niger Att. Japan.
Mongoliulus koreamus Pce. Korea.
China.
Anaulacıulus paludicola Poc.
Die indo-australischen Myriopoden. 77
Fam. JULIDAE.
‚Fusiulus hirosamınus Att.
u
vinetorum Att.
Oylindrovulus luscus Mein.
‚Julus‘‘? anguinus Karsch.
Dropitrachelus unidentatus Silv.
a
birmanicus Poc.
Feae Poc.
septemlineatus Poc.
vallscola Poc.
Japan.
Japan.
Hawaı.
Hawaı.
Birma.
Birma.
Birma.
China.
2. Ordo: Spirostreptoidea Brdt.
Fam. SPIROSTREPTIDAE Att.
Karolınen.
| Fam. HARPAGOPHORIDAE Att.
’ ‚Thyropygus javanicus Brdt.
anurus Poc.
aulaconotus Poc.
Bowringii Poc.
opinatus Karsch.
Andersonvi Poc.
aterrimus Poc.
perakensis Poc.
coelestis Silv.
elegans Silv.
inferorum Silv.
luxurvosus Silv.
Modiglianıi Silv.
ostentatus Sılv.
rubrocinctus Silv.
straminipes Carl.
Weber: Poc.
zanthurus Poe.
pachyurus Poc.
rubrolimbatus Poc.
frater Carl.
acuminatus Silv.
armatus Por.
boyoricus Att.
coalitus Att.
coniferus Att.
immanis Att.
latscollis Silv.
malayus Carl.
minor Carl.
Java, Sumatra, Malay. Halbinsel,
Ampboina.
Birma. |
Birma.
Siam.
Birma, Mergu:.
Mergui.
Mergui, Malayische Halbinsel.
Malayische Halbinsel.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra.
Sumatra, Malayische Halbinsel.
Sumatra. Ä
Sumatra, Java.
Sumatra, Java.
Sumatra, Java.
Java.
Java.
Java.
Java.
Java.
Java.
Java.
Java.
Java.
4. Heft
78
ENUImaRnG Mölleri Att.
neglectus Carl.
— Patricii Poc.
— tisaroanus Att.
— torquatus Por.
— xanthonotus Poc.
— arenosus Silv.
— baluensis Poc.
_— Brölemannı Att.
— dulitianus Poe.
— Everettiw Poc.
— Hosei Poc.
= melinopus Att.
— segmentatus Vog.
— venerabilis Silv.
nun heterurus Sılv.
Ktenostreptus anulipes Att.
— centrurus Poc.
— costulatus Att.
— pulcherrimus Carl.
anne ater Tdm.
Beccarn Sılv.
— Doriae Silv.
— proboscideus Poc.
rufomarginatus Töm.
Hremobelis andropygus Att.
Anurostreptus corticosus Por.
— Feae Poc.
— mentaweiensis Silv.
— Modighanis Silv.
— vittatus Newp.
„Spirostreptus“ (Genus?) aciculatus
Porat.
— Doriae Poc.
— ezocoeti Poc.
— Gestri Poc.
— kandyanus Humb.
— Lankaensis Humb.
— Lunehi Humb.
— nigrolabiatus Newp.
— stenorhynchus Poc.
— alicollis Porat.
— allevatus Karsch.
— alticinetus Karsch.
— amictus Karsch.
— amphibolinus Karsch.
— amputus Karsch.
Dr. Carl Graf Attems:
Java.
Java.
Java.
Java.
Java.
Java.
Borneo.
Borneo.
Borneo.
Java.
Java.
Java.
Java.
Borneo, Philippinen.
Borneo.
Philippinen.
Ceylon.
Ceylon.
Ceylon.
Ceylon.
Sumatra, Borneo.
Borneo.
Borneo.
Malayisehe
Celebes, Aru.
Borneo.
Ile Soulon.
Sumatra, Amboina.
Birma.
Mentawei,
Sumatra.
Sumatra.
Australien.
Halbinsel,
Birma.
Christmas-Insel.
Birma.
Ceylon.
Ceylon.
Ceylon. :
Madras.
Ceylon.
Java.
Sıam.
Malakka.
Borneo.
Lombok.
Lombok.
Die indo-australischen Myriopoden.
„Spirostreptus‘‘ asthenes Poc.
—
caudiceulatus Karsch.
ceilanicus Brdt.
Chamissor Karsch.
cinctatus Newp.
constrictus Karsch.
cintemptus Karsch.
crassanus Karsch.
faleiferus Karsch.
flavomarginatus Dad.
foveolatus Karsch.
gracilis Dad.
hamifer Humb.
horridulus Karsch.
insculptus Poc.
Jerdani Poc.
lemniscatus Karsch.
maculatus Newp.
maculatus Dad.
malabarıcus GeLv.
modestus Humb.
Moseleyi Poc.
Oatesii Poc.
nohtus Dad.
punctilabium Newp.
regis Poc.
repandus Karsch.
rubripes Sincl.
sanguinus Koch.
tavorensis Poc.
trihneatus Dad.
trunculatus Karsch.
unicolor Dad.
fijensis Col.
impressopunctatus Koch.
lepturus Silv.
marıtimus Koch.
striatus Hutt.
Madras.
Ceylon, Madras.
Ceylon.
Radak.
India.
Java.
Ceylon.
Makassar.
Borneo.
Borneo.
Philippinen.
Sumatra.
'CGeylon, Madras.
Madras.
Ceylon.
Madras.
Lombok.
Kalkutta.
Sumatra.
Malabar, Kortallum.
Ceylon.
Philippinen.
Birma.
Östindien.
Philippinen.
Mersui.
Sumatra.
19
Malayische Halbinsel.
Ostindien.
Birma.
Borneo.
Java.
Sumatra.
Vıiti.
Australien.
Vıtı.
Australien.
Neu-Seeland.
3. Ordo: Cambaloidea Ck.
Fam. CAMBALIDAE Bollm.
Kalyphinlus ceylamicus Att.
javanicus Carl.
Dahli Att.
Annsrophus erinitus Att.
—
orientalis Carl.
A ypocambala Helleri Sılv.
u
een er en
Ceylon.
Java.
Neu-Guinea.
Neu-Pommern.
Ceram, Celebes.
Celebes.
4. Heft
80 Dr. Carl Graf Attems:
Dinocambala ingens Att.
Podykipus collinus Att.
— leptoiuloides Att.
„Julomorpha‘‘? Porati Poc.
— pallipes Silv.
— podenzanae Silv.
— flagelligera Silv.
Dimerogonus flagellatus Att.
— insulanus Att.
= orophilus Att.
— Aveburyi Silv.
— Beddardi Silv.
— Carpenteri Silv.
Harmeri Silv.
— Koebelev Sılv.
Lankesteri Silv.
— Perkinsi Silv.
-— Pococki Silv.
— Sedgvigker Silv.
- Sharm Silv.
— Shipleyi Silv.
_ Sinclavri Sılv.
Atelomastix albanyensis Att.
— nigrescens Att.
Samichus decoratus Att.
Amastigogonus tasmanianus Bröl.
Trichocambala elongata Sılv.
— Sollasii Poc.
Südwest-Australien.
Südwest-Australien.
Südwest-Australien.
Philippinen.
Australien.
Australien.
Australien.
Japan.
Stephens-Insel bei Neu-Seeland.
Australien.
Hawaı.
Hawaı.
Hawaı.
Hawaı.
Hawaıi.
Hawaı.
Hawaı.
Hawai.
Hawaiı.
Hawaı.
Hawaı.
Hawaı.
Südwest-Australien.
Südwest-Australien.
Südwest- Australien.
Tasmanien.
Sumatra.
Ellice Archipel.
Fam. CAMBALOPSIDAE Ck.
Trachyiulus ceylanicus Pet.
2 Humberti Carl.
Cambalopsis calva Poc.
— — var. Sinel.
— cavernicola Poc.
— dentata Poc.
— Modiglianı Sılv.
— Nordquisti Att.
— tiampeana Att.
Cambalomorpha Doriae Poc.
— Feae Poc.
— formosa Poc.
Ceylon.
Ceylon.
Birma, Sumatra.
Malayische Halbinsel.
Sumatra.
Java.
Sumatra.
Singapore, Celebes.
Java.
Birma.
Birma.
Hongkong.
Fam. PERICAMBALIDAE Silv.
Pericambala orientalis Sılv.
Tonkın.
N N
1
Die indo-australischen Myriopoden. 81
4. Ordo: Spiroboloiden.
1. Subordo: Eupirobolidea Att.
Fam. RHINOCRICIDAE Bröl.
‚Rhinoerinus adipatus Karsch. Neu-Guinea, Waigeoeinsel,
Salawati.
— Beauforti Att. Waigeoe.
— bicornis Sılv. Viti.
— compachilis Att. Halmaheira, Neu-Guinea.
_ drepanurus Att. Insel Bougainville, Neu-
Pommern.
— ? Elberti Carl. Lombok.
— machyskeles Att. Molukken (Batjan).
— quintiporus Att. Halmaheira.
— ?Sennae Silv. Queensland.
— zanthopygus Att. Halmabheira.
Be oceras subg. Polyconoceras
alokıstus Att. Neu-Guinea.
— — analis Bröl. Neu-Guinea.
— — aurolimbatus Att. Neu-Guinea, Pelewinsele.
2 — fossatus Att. Neu-Guinea. ie
— — . furcatus Att. Neu-Guinea.
— — gorontalensis Carl. Celebes.
— — heteropus Silv. Celebes.
mn — lissonotus Att. Insel Bougainville.
I — medvotaenvatus Att. Aınbon.
BE — . Meyeri Sıilv. Celebes.
a _— vhaleratus Att. Neu-Guinea.
— — — ..basi- Neu-Guinea, Ternate.
hiscus Att. |
= — . spülotus Att. Neu-Guinea.
u — — virgatus Att. Celebes, Borneo.
Polyconocera subg. Acladocricus
| Carli Att. Celebes.
ae — — cognatus Silv. Celebes.
I — — cupukfer Vog. Philippinen.
— — filosus Silv. Celebes.
— ....— Hicksoni Poc. Celebes, Amboina.
— — macassarensis Carl. Üelebes.
= — mediosiriatus Silv. Insel Sangı.
a — neglectus Sılv. Celebes.
— ...— pyrrholoma Att. Celebes.
"oe — ‚seligerus Silv. Karolinen.
nn styhferus Nilv. Celebes.
Dinematooricus ( (Din.) carinatus Karsch. Viti.
I — connexus Att. Neu-Pommern.
IE — disjunctus Bröl. Neu-Guinea.
'" Archiv für Nat hiehte 2
1914. A. za 5 6 4. Heft
82
Dr. Carl Graf Attems:
Dinematocricus (Din.) faucium Bröl.
—
—
fenestratus Att.
hermobius Att.
-. holosericeus Bröl.
lanceolatus Bröl.
pasimachus Att.
petronius Att.
philistus Att.
poperanginus Att.
pulvinatus Att.
repandus Att.
rhadinopus Att.
strobilus Att.
undulatus Karsch.
Oladisocricus
falcatus
Sılv.
— scobinula
Bröl.
„„Rhinocricus“ (Genus?) annulipes Carl.
——
anomalus Silv.
centralis Carl.
van
specta-
bilis Carl.
ya
minor Carl.
Challengeri Poc.
cristovalensis Poc.
Fenicheli Dad.
fulvotaeniatus
Carl.
gazellensis Poc.
lateralis Carl.
ee,
atratus Oarl.
leucopygus Carl.
lombokensis Carl.
micropygus Silv.
moenensis Carl.
multıstriatus Carl.
peninsularıs Carl.
— var.
expulsus Carl.
phthisicus Carl.
ripariensis Carl.
Thursdayinsel, Neu-Guinea. |
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Viti.
Neu-Guinea, Bismarck-
Archipel.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Ceram, Ambon.
Insel Poperang.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea, Bismarck-
Archipel.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Viti.
Australien.
Australien.
Celebes. |
Celebes. |
Gelebes.
Celebes.
Celebes.
Neu-Guinea, Aru, Kei.
Salomon-Inseln.
Neu-Guinea.
'Celebes.
Neu-Pommern.
Celebes.
Celebes.
Aru, Keı.
Lombok.
Nıti |
Insel Moena bei Celebes.
Celebes.
Celebes.
Celebes.
Celebes.
Celebes.
m
Die indo-australischen Myriopoden.
„Rhinocericus“ (Genus) rubromaculatus Silv.
\
semicinctus Poc.
transversezonatus Carl.
Weberi Poc.
zanthopygus Silv.
zanthozonus Po».
Albertisuü Silv.
analaucus Sıilv.
Beccarui Silv.
biincisus Poc.
brachyproctus Poc.
brevipes Karsch.
callosus Karsch.
consimilis Bröl.
crepidatus Karsch.
dimissus Silv.
dives Silv.
elongatus Silv.
eumelanus Poc.
excavatus Silv.
fasciculatus Vog.
flavocollaris Pose.
jucundus Att.
lampromerus Att.
longicornis Poc.
Loriae Sılv.
maculifer Poc.
montivagus Silv.
opulentus Silv.
rubromarginatus Silv.
scrobiculatus Karsch.
segmentatus Karsch.
submissus Sılv.
varvabilıs Silv.
zystus Att.
probe chrysodirus Poc.
Baer]
ce
“ Fr *
. EEE
chrysogrammus Poc.
chrysoproctus Poc.
heteroporus Porat.
- Modiglianii. Silv.
nannodes Latzel.
. nanus Silv.
verstriatus Nilv.
Rainbowi Bröl.
solitarius Carl.
splendens Silv.
83
Aru.
Flores.
Celebes.
Celebes.
Oelebes.
Flores.
Neu-Guinea.
Celebes.
Amboina.
Neu-Pommern.
Salayer-Insel.
Queensland.
Pelew-Inseln.
Queensland.
Australien.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Velebes.
Celebes.
Viti.
Australien.
Aru, Kei.
Ternate, Celebes.
Halmaheira.
Ceylon.
Neu-Guinea.
Birma.
Neu-Guinea.
West-Australien.
Arussas
Amboina.
Luzon.
Aru.
Aru.
Halmaheıra.
Fam. SPIROBOLELLIDAE Bröl.
Sumatra.
Celebes, Ambon, Kei.
Celebes.
Java.
Sumatra.
Tahitı.
Engano.
Sumatra.
Australien.
Celebes.
Sumatra.
6* 4. Heit
84
Dr. Carl Graf Attems:
Fam. PSEUDOSPIROBOLELLIDAE Bröl.
Pseudospirobolellus bulbiferus Att.
Fam?
Prospirobolus Ioannisi Bröl.
2. Subordo: Trigoniulidae Att.
Acanthiulus Blainvillei Le Guillou. Neu-Guinea, Aru.
— var. intermedius
Att.
— septemtrionalis
Att.
Aulacobolus urocerus Poc.
IDEE > hoplurus Poc.
sumatranus Carl.
Ducetbolus tamulus Poec.
—
Maindroni Bouv.
Trigoniulus ambonensis Att.
——
—
——
—
|
andropygus Att.
badius Att.
bitaeniatus Carl.
.brachyurus Att.
caelatus Karsch.
castaneus Att.
ceramicus Att.
— Duncker: Att.
densestriatus Att.
digitulus Bröl.
flavipes Att.
haemorhantus Poc.
harpagus Att.
hamatus Voges.
karykinus Att.
lumbricinus Gerst.
macropygus Silv.
Mertoni Carl.
Naresii Poc.
orinomus Att.
orphinus Att.
ralumensis Att.
ern. obscuratus Att.
sericatus Carl.
soleatus Att.
squamosus Carl.
tachypus Poc.
tamvcus Att.
Neu-Guinea.
-Neu-Pommern.
‚Neu-Pommern.
Java, Celebes.
China.
Neu-Guinea.
Madras.
Borneo.
Sumatra.
Südindien.
Hindostan.
Ambon, Celebes.
Neu-Guinea.
Borneo.
Lombok.
Batjan.
Neu-Guinea, Neu-Hannover |
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Borneo.
Queensland.
Celebes.
Kei.
Neu-Guinea.
Philippinen.
Halmaheira.
Kosmopolit.
Luzon.
Aru. |
Neu-Guinea, Marschallinseln, |
Karolinen. |
Halmaheira.
Borneo.
|
|
Lombok.
Halmaheira.
Celebes.
Insel Saleyer.
Neu-Guinea.
Trigoniulus
Die indo-australiscäen Myriopoden.
uncinatus Att.
unisulcatus Voges.
velox Carl.
venatorius Silv.
abbreviatus Sılv.
brachycerus Silv.
burnetticus Att.
caudulanus Karsch.
comma Att.
concolor Sılv.
corallipes Poc..
‚decoratus Karsch.
demissus Sılv.
dissentaneus Karsch.
dorsalıs Le Guillou.
erythropistus Att.
formosus Silv.
“gracilis Silv.
heteropus Silv.
holosericeus Vog.
incommodus Carl.
megaloproctus Poc.
moulmeinensis Poc.
obscurus Sılv.
ornatus Silv.
papuasiae Silv.
parvulus Att.
phranus Karsch.
pleuralis Carl.
proximus Silv.
pulcherrimus Po.
rheonus Poc.
Ambon, Celebes.
Philippinen.
Aru, Keı.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Neu-Guimea.
Australien.
Birma.
Australien.
Neu-Guinea.
Birma.
Viti Levu.
Neu-Guinea.
Celebes.
Aru.
Neu-Guinea.
Australien.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Philippinen.
el.
Flores.
Birma.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Neu-Guinea.
Borneo.
Sıam.
Keı.
Engano.
Neu-Pommern.
Flores.
— Targionii Sılv. Queensland.
EN — Thurstoni Poc. Madras.
‚Spirobolus“‘ (Genus?) albidicollis Poc. Neu-Caledonien.
I — ansatus Vo2. Philippinen.
— . capucinus Porat. Singapore.
0 carneipes Poc. Isle of Pines.
I — celebensis Gerv. Celebes.
ı . cinctipes Butl. Duke of York Isl.
_— - coerwleolvmbatus Dad. Queensland.
0 colubrinus L. Koch. Viıtı.
mu costatus L. Koch. Viti.
I crebrestiatus Humb. Ceylon.
| detornatus Karsch. Viti.
I — Dollfusi Poc. Cochinchina.
| doreyanus Gerv. Neu-Guinea.
I exquisitus Karsch. China.
85
4, Heft
rn aD rn
86 ... Dr. Carl Graf Attems:
„Spirobolus“‘ (Genus?) /lavopundatus Vog. Philippinen. |
— gracilipes Newp. Philippinen. |
— — Greeni Poc. Ceylon.
— — . impudicus Karsch. Ternate.
—- — - insulanus Porat. Neu-Caledonien. |
— —_ longicollis Poc. 'Ceylon. 1
— — macrurus Poc. Birma. |
_- — obtusospinosus Vog. Ceylon. |
— _ pictus L. Koch. Viti.
— — punctidives Karsch. Cochinchina.
= _ punctiplenus Karsch. Malesia.
_ _ ruficollis Newp. Australien.
E= _ sanguineus Koch. Malakka.
— _ signifer Karsch. . Vita. |
— spirostreptinus Karsch. Ceylon. |
— — sumalrensis GeIv. Sumatra.
— — . taprobanensis Humb. Ceylon. |
—- —_ Vogesi Karsch. Bismarck- Archipel.
= — Walkeri Poc. China. |
— — caledonicus Poc. Neu-Caledonien. |
— — elevatus Poc. Birma. |
— Feae Poc. Birma.
— _ Gestri Poc. Birma.
— — .pulcher Porat. - Neu-Caledonien.
— — punctifrons Porat. Neu-Caledonien.
— — spiculifer Poc. Birma.
—_ lugubris Koch. Australien.
2. Phylum: Colobognatha.
Fam. POLYZONIDAE.
Brunn brevicornis Poc. Australien.
elegans Poc. Java.
— flavomarginatus Att, Australien.
— formosus Poc. Java.
— Hicksoni Poc. Celebes.
— intermedius Silv. Engano.
— setosus Nilv. Insel Tamara.
sumatranus Sılv. . Sumatra.
Siphonoeryptus compactus Poc. . . Bumatra.
Fam. SIPHONOPHORIDAE.
nn Feae Poc. Birma.
flavipes Poc. | | Java.
—_ Humberti Poc. Ceylon.
— longirostris Silv. Malayische Halbinsel,
A! h * Neu-Guinea
Die indo-australischen Myriopoden. 87
er Loriae Silv.
Neu-Guinea.
luzoniensis Pet. Philippinen.
_ Modiglianiv Silv. Sumatra.
Picteti Humb. Ceylon, Borneo.
= quadrituberculata Tom. Borneo..
-— scolopacina Silv. Neu-Guinea.
— vınosa Silv. Neu-Guinea.
— vittata Poc. Flores.
Siphonorkinus angustus Poc. Java.
E— latus Silv. Sumatra.
E pallipes Poc. Java.
Rhinotus ns Carl. Celebes.
— Michaelseni Att. Australien.
— Erichocephalus Carl. Celebes.
Orsiboe ichigomensis Att. Japan.
Fam. PLATYDESMIDAE.
Platydesmus kelartanicus Sincl.'
Pseudodesmus tuberculatus Sılv.
verrucosus Poc.
Malayische Halbinsel.
Archipel Malais
Malayische Hal.insel.
| Fam. SIPHONIULIDAE.
Siphoniulus albus Poc. Sumatra.
2, Literaturangaben und Neubeschreibungen der indo-
australischen Myriopoden nebst Beiträgen zur all-
gemeinen Kenntnis verschiedener Gruppen.
I. Classe: Chilopoda.
1. Subcelasse: Anamorpha Haase.
1. Ordnung: Scutigeromorpha Poc.
Fam. Scutigeridae Gerv.
Subfam. Scutigerinae Verh.
‚1904. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin 10 p. 256.
1907. —_ Bronns Class. Ordn. d. Thierr. p. 225.
I Tribus Ballonemini Verh.
Ballonema gracilipes Verh.
1904. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin 10. p. 261.
| Deutsch Neu Guinea.
| | Parascutigera Dahli Verh.
‚1904. Verhoeff, loc. eit. p. 263.
Ralum. Bismarckarchipel.
’ 4. Heft
ee
|
88 Dr. Carl Graf Attems: |
Tribus Thereuonemini Verh.
1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 207. Tabelle der Genera.
1844. Cermatia maculata.. Newport, Ann. mag. XIII. p. 96.
1844. — — Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 359,
— australiana. Newport, ].c.
1886. Scutigera maculata. Meinert, Myr. Mus. Hauniens. III. p. 103.
|
|
|
Allothereua maculata Newp. |
!
1887. — — Haase, Indo-austral. Chilop. p. 23.
1901. an we Pocock, Ann. mag. n. h. (7), VIII. p. 451.
1904. Thereuonema maculata. Verhoeff, Sitzber. nat. Fr. Berlin 10. p. 269.
1905. Allothereua — Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 101.
1912. — — Brölemann, Rec. austral. Mus. IX. p. 37.
Australien, Neu-Pommern.
Orthothereua longicornis Fahr.
1793. Scutigera longicornis. Fabricius, Entom. Syst. II. p. 390.
1842. Cermatia nobilis. Templeton, Trans. Ent. soc. III. p. 307.
1844. _ _ Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 354.
| — Downesü. Newport, l.c., p. 355.
1887. Scutigera longicornis. Haase, Indo-austral. Chil. p. 17.
1891. — — Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) X. p. 402.
1904. Thereuonema — Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin 10.
p- 275.
1905. Thereuopoda — Verhoeff, 1.c., 2. p. 19.
1905.. Orthothereua : — Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 106.
Ostindien, Banda, Java, Sumatra, Borneo, (Mauritius).
Orthothereua longicornis var. Templetoni Humb.
1865. Scutigera Templetoni. Humbert, Myr. de Ceylan. p. 8.
1885. — serratipes. Meinert, Myr. mus. Cant.-Am. Phil. Soc. p. 170.
1887. — _ longicornis var. Templetoni. Haase, Indo-austral. Chil. p. 18.
Ceylon, Vorderindien. I |
Podothereua insularum Verh.
1905. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Fr. Berlin 2. p. 20.
Ralum, Bismarckarchipel. |
Thereuopodina tenuicornis Verh.
1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 105.
Ceylon. |
Thereuonema annulata Verh.
1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 355.
China, Tsingtau.
Thereuonema annulata spinigera Verh.
1905. Verhoeff, loc. cit. p. 356.
Japan.
“
Die indo-australischen Myriopoden. 89
Thereuonema Hilgendorfi Verh.
1905. Verhoeff, loc. eit., p. 356.
Japan.
Thereuonema tubereulata Wood.
1863. Cermatia tuberculata. Wood, J. Ac. Philad. (2) V. p. 12.
1887. Scufigera —_ Haase, Indo-austral. Chil. p. 25.
1895. — — Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV. p. 348.
- 1904. Thereuonema tuberculata Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berl. 10.
p- 269.
. 1908. — — Verhoeff, loe.eit. 2. p. 11.
1905. — — Verhoeff, Zool. Anz. XXIX p. 87, 356.
I
|
!
ı Borneo.
China, Japan, Korea.
Thereuopoda amokiana Verh.
- 1904. Thereuonema amokiana. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin
10. p. 272.
| 1905. Thereuopoda — Verhoeff, loc. cit. 2. p. 11.
Java.
Thereuopoda clunifera Wood.
r 1863. Cermatia clunifera.. Wood, Journ. Ac. nat. sci. Philad. (2) V. p. 10.
- 1878. Scutigera trunculenta. C. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVII. p,. 788.
! 1886. — sinensis Meinert, Myr. Mus. Haun. III. p. 102.
: 1887. — clunifra Haasc, Indo-austral. Chil. p. 19.
"1895. — longicornis clunifera. Pocock, Ann. mag.n.h.(6) XV. p. 347.
"1904. Thhereuonema clunifera. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Fr. Berl. 10. p. 275.
1905. Thereuoppda — Verhoeff, loc. cit. 2. p. 11, 16.
‚ 1905. —_ — Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 113.
Japan, China, Loo Choo-Inseln, Java.
Thereuopoda decipiens Verh.
\ 1908, Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 110.
Vorderindien.
Thereuopoda flagellifera Verh.
"1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 108.
Ceylon.
Thereuopoda multidentata Verh.
(1905. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Fr. Berl. 2. p. 11, 17.
Thereuopoda nana Verh.
‚1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 111.
| = Borneo.
| Thereuopoda rubrolineata Newp.
‚1844. Cermatia rubrolineata. Newport, Ann. Mag. XIII. p. 96.
1844. — — Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 358.
21885. Scutigera microstoma. Meinert, Myr. mus. Cant. p. 173.
ser. — rubrolineata Haase, Indo-austr. Chil. p. 27.
|
ei
\
4. Beft
90 Dr. Carl Graf Attems:
1904. Thereuonema rubrolineata Verhoeff, Sitzber. Ges.nat.Fr. Berl. 10. p- 2 |
1905. — — Verhoeff, loc. eit. 2. p. 11, 15.
Östindien, Ceylon.
Thereuopoda (Mierothereua) chinensis Verh.
1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 114.
Südchina.
Species dubiae.
Scutigera birmanica Poc. |
1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. eiv. ... Genova (2) X. p.40. |
Birma. m
Scutigera complanata Haase.
1857. Haase, Indo-austral. Chil. p. 28.
China.
Seutigera Feae Poc.
1891. Pocock, Myr. of Burma p. 404.
Birma.
Seutigera hispida Haase.
1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 20.
1895. Silvestri, Myr. Papuani p. 622.
Neu-Guinea.
Scutigera Latreillei Newp.
1844. Cermatia Laireilli. Newport, Trans. Linn. Soc. XIX p. 357.
1865. — wviolacea. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XV. p. 890.
1887. Seutigera Latreille. Haase, Indo-austr. Chil. p. 22.
Australien. |
Diese sowie die folpende Art sollen identisch sein mit Allothereua |
maculata Newp. Ki
“ -. Fr
”- EEE ERNEUTE ne EEE namen
Seutigera Lesueurii Luc.
1890. Lucas, Anim. artic. Crustac. etc. p. 538.
1897. Gervais, Ins. apt. IV. p. 223.
1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 21.
Australien, Hawaiı.
Scutigera marmorea Poc.
1891. Pocock, Myr. of Burma p. 405.
Birma.
Seutigera melanostoma Haase.
1837. Haase, Indo-austral. Chil. p. 27.
Philippinen.
Scutigera simplex Haase.
1887. Haase, loc. cit. p. 26. |
Australien.
Sceutigera sinuata Haase.
1887. Haase, loc. cit. p. 22.
1896. Brölemann, Mem. soc. zool. France IX. p. 349,
"China.
Die indo-australischen Myriopoden. 9]
| Seutigera Smithii Newp.
1844, Cermatia Smithii. Newport, Ann. Mag. XIII. p. 96.
1844. — — Newport, Trans. Linn. Soc. XIX p. 360.
1887. Sceutigera — Haase, Indo-austral. Chil. p. 24.
Neu-Seeland.
2. Ordn. Unguipalpi Bollm.
1. Subordo: Craterostigmophora Poc.
Craterostigmus tasmanianus Poc.
1902. Pocock, Quart. Journ. Mier. Sci. XLV. p. 423.
Tasmanien.
2. Subordo: Lithobiomorpha Poc.
I. Fam. Cermatobiidae Haase.
Cermatobius Martensi Haase.
1885. Haase, Zool. Anz. No. 210 p. 69.
1887. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 20.
| Insel Adanara bei Flores.
2. Fam. Lithobiidae Newp.
. 4. Subfam. Henieopinae Silv. (ex. p.)
1901. Henicopidae. Pocock, Ann. Mag. (7) VIII. p. 448.
1907. Tribus Henicopini. Verhoeff, Bronns Class., Ordn. V. 2. p. 238.
-; 1909. Fam. Henicopidae Attems, Schultzes Forsch-Reise S.-W.-Afrika, p. 5.
Ban. — —_ Attems, Fauna S.-W.-Australiens, III. p. 153.
Bm2. — — Chamberlin, Bull. Mus. comp. zool. Harvard
Coil. LVII p. 4.
Übersicht über die Gattungen der Henicopinae.
1. Tribus Henieopini Chamb.
‚1912. Subfam. Henicopini. Chamberlin, Bull. Mus. comp. zool. LVII. p. 5.
‚Erstes beintragendes Segment mit einem Paar Stigmen.
la) Jede der 4 letzten Hüften mit einem einzigen Porus; das 15. Bein-
| paar viel. kürzer als das 16. und sechsgliedrig, Tarsus des 15.
| Beinpaars eingliedrig. Hoaasiella Poc.
1b) Jede Hüfte des 12.—15. Beinpaares mit mehreren Poren (nur
| selten auf einer derselben nur ein Porus). 15. Beinpaar länger
| als das 14. Tarsus des 15. zweigliedrig 2
2a) Tarsus I—XIII dreigliedrig (Tarsus XIV u. XV vier- bis
| sechsgliedrig) Henicops Newp.
2b) Tarsen I—XIII ein- bis zweigliedrig 3
4. Hefi
92 - » Dr. Carl Graf Attem :
|
3a) Tarsus I—XIlI zweigliedrig Parelaumyctes Poc., |
3b) Tarsus IX ungeteilt (Tarsus XII ein- biszweigliedrig): 4 |
4a) Tarsus XV in viele Glieder geteilt Pleotarsobius ‚Att.
4b) Tarsus XV ungeteilt
5a) Tarsus XIII einfach; jederseits drei Ocellen; 20—21
Antennenglieder; eine Nebenkralle an den Beinen; das |
14. und 15. Beinpaar des & stark verdickt
Marcianella Att. I
5b) Tarsus XIII zweigliedrig; jederseits0—1 Ocellus; 24—46
Antennenglieder; Beine mit zwei N ebenkrallen: die
letzten Beinpaare auch beim nicht stark verdickt 6
62) Kralle der 2. Maxille emfach, 1 Ocellus jederseits:
Lamyctes Mein.
6b) Kralle der 2. Maxille en keine Ocellen:
„».Lamyctinus Sılv. |
1 85
2. Tribus Zygethobinii Chamb.
1912. Subfam. Zygethöbvinae. Chamberlin, Bull. Mus. comp. zool. LVII p.5.
Erstes beintragendes Segment ohne Stigmen. |
la) Tarsen sekundär in viele Glieder zerteilt: A matoB Silv.
lb) Tarsen normal: 2 |
2a) Keine Ocellen, nur die vier letzten Beinpaare haben Hüft-
poren: 0 Buethobius Chamb.
2b) 1 Paar großer Olten vorhanden die 5 letzten Beinpaare |
mit Hüftporen: | Zygethobius Chamb. |
Indo-australische Gattungen und Arten.
il. Gen. Lamyetes Mein.
1909. Attems, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika, p. 5.
Daselbst die bisherigen Literaturangaben.
1912. Chamberlin, Bull. Mus. comp. Zool. LVII, p.5.
Lamyctes africana Por.
1871. Henicops afrıcana Porat, Myr. Afr.-austr. — Öfvers. Vet.-Ak. Förhandl. | g
p. 1190.
1894. — — Porat, Myr. Kamerun. — Bihang $v. Ak. Handl. j
XX. 4. p. 10.
1907. Lamyctes fulvicornis africana. Attems, Myr. Deutsch. Südpolar Exped. |
p. 421. |
1909. — afrıcana. Attems, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika p.7 |
1911. _— Attems, Fauna SW.-Austrahens p. 150. 1
Südwest“ Australien. — Caffraria, Capland, Kamerun, St. Paul.
Lamyetes albipes Poc.
1894. Henicops albipes.. Pocock, Webers Reise p. 309.
1907. Lamyces — Attems, Javan. Myr.—Mitt. nat. Mus. Hambjg. p. 88.
Java. Be rat ı
Die indo-australischen Myriopoden. 93
Lamycies emarginata Newp.
. 1844. Lithobius emarginatus. Newport, Ann. mag. n. h. XII. p. 96.
1845. Henicops _ Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 372.
Be, — = ‚ Haase, Indo-austral. Chilop. p. 36.
Neu-Seeland.
| Lamyctes fulvicornis Mein.
1903. Chamberlin, Entomolog. News. XIV. p. 335.
Südwest-Australien. — Europa, Nordamerika, Ostafrika.
Lamyetes fulvicornis var. hawaiiensis Silv.
1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 325.
Hawaı, Kona.
% Gen. Henicops Newp.
"1844. Newport, Trans. Linn. soc. Lond. XIX. p. 275—372.
1909. Attems, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika, p. 11.
) Wenn wir die nach der neueren Fassung der Gattungen zu Lamyctes
‚zu stellenden, ursprünglich als Henicops beschriebenen Arten abziehen,
bleiben i in der Literatur noch fünf ‚„‚Henicops“-Arten übrig, und auch
bei zwei derselben ist es noch unsicher, ob sie wirklich zu Henicops
h ‚gehören, da die Autoren wichtige Punkte der Beschreibung unbe-
- rücksichtigt lassen und sie zu einer Zeit beschrieben wurden, als man
von Henicopidengattungen nur Henicops kannte, die man für identisch
mit Lamyctes hieit. Diese beiden zweifelhaften Arten sind H. impressus
Hutt. und H. inermipes Silv. Letzterer lebt ın Argentinien und würde
"sich, wenn er wirklich zu Henicops gehört, schon durch die ‚geringere
Zahl seiner Kieferfußhüftzähne (242) von den anderen vier Arten
unterscheiden.
\ Von H. impressus Hutt. vermutet Pocock, daß er identisch sei
mit H. maculatus Newp., ohne es aber zu begründen.
j Als sicher bleiben somit nur drei Arten in der Gattung Henicops:
H. maculatus Newp., dentatus Poc. und oligotarsus Att.
HH. oligotarsus unter scheidet sich von den anderen zwei Arten
dadurch, daß der Tarsıs des 14. Beinpaares viergliedrig, des 15. Bein-
| paares fünfeliedrig ad daß die Hinterecken des 7., 9., 11. und
‚13. Rückenschildes in starke Zähne ausgezogen sind.
|) Die beiden anderen Arten sollen sich nach Pocock dadurch unter-
scheiden, daß maculatus auf der Unterseite der Tarsen nur 2-+2 Borsten
hat und daß der Hinterrand der Zwischenschilde gleichmäßig und
weniger tief ausgerandet ist, während dentatus fünf Paar von Borsten
auf der Unterseite der Tarsen und tiefer und eckiger ausgerandete
j äruschenschilde hat.
| Henicops dentatus Poc.
‚1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 454.
4 West-Australien.
|
4, Heft
|
94 Dr. Carl Graf Attems:
Henicops impressus Hut.
1877. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. p. 114.
Neu-Seeland.
Henicops maculatus Newp.
1845. Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 372.
1887. Haase, Indo-austr. Chilop. p. 36.
1891. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VII. p. 154.
1901. Pocock, loe. eit. (7) VIH. p. 453.
Tasmanien, Neu-Seeland, Australien.
Henicops oligotarsus Att.
1911, Attems, Fauna SW.-Australiens, p. 150.
Südwest-Australien.
3. Gen, Haasieila Poe.
1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 449.
Haasiella insularis Haase.
1887. Henicops insularis.. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 36.
1901. Hassilla — Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 449.
Insel Auckland.
4. Gen. Pleotarsobius Att.
1909. Attems, Schultzes Forsch.-Reise, Südafrika, p. 12.
Pleotarsobius heterotarsus Silv.
1904. Lamyctes heterotarsus. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 325.
1909. Pleotarsobius — Attems, Schultzes Forsch.-Reise p. 12.
Hawai, Kona.
5. Gen. Esastigmatobius Silv.
1909. Silvestri, Boll. Lab. Zool. Portiei IV. p. 47.
Esastigmatobius japonieus Silv.
1909. Silvestri, loc. eit. p. 49.
Japan, Kamakura.
2. Subfam. Anopsobüinae Verh.
1907. Anopsobinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 255.
1911. Anopsobiidae. Attems, Fauna SW.-Austral. p. 153.
Anopsobius neozelandieus Silv.
Silvestri, Rendie. R. acad. Lincei. (5) XVIII. p. 322.
1909. Silvestri, Bull. Labor. Zool. Portici IV. p. 45.
Neu-Seeland.
Außerdem ist noch je eine Art dieser Gattung von Chile und |
Patagonien bekannt.
Die indo-australischen Myriopoden. 95
Dichelobius flavens Att.
1911. Attems, Fauna SW.-Austral. III. p. 154.
Südwest-Australien. (Einzige Art ihrer Gattung.)
3. Subfam. Lithobiinae Poc.
ee einoe Pocoek. Ann. mag. n. h, (7) VIIL p.448.
1907. Lithobiini. Verhoeff, Bronn Class. Ordn. p. 236.
1911. Lithobiidae. Attems, Fauna SW.-Australiens, III. p. 154.
1. Gen. Archilithobius.
Von allen den fünf hier aufgeführten Arten steht es allerdings
nicht fest, ob sie in diese Gattung oder ın die Gattung Monotarsobius
gehören, da von keiner etwas über die Tarsengliederung bekannt ist.
‘ Archilithobius birmanieus Poc.
‚1891. Lithobius (Archilithobius) birmanicus. Pocock, Ann. mus. Genova (2)
X. p. 407.
Birma.
Arehilithobius hawaiiensis (Silv.).
"1904. Lithobius hawaiensis. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 324.
Kauai, Makavelı.
Archilithobius sculpturatus (Poc.).
1901. Lithobius sculpturatus. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (7) VIII. p. 449.
Süd-Indien, Kodakanal, Madras.
Archilithobius sumatranus (Silv.).
‚1895. Lithobius sumatranus. Silvestri, Ann. Mus. Genova (2) XIV p. 713.
Sumatra.
Arehilithobius Weberi Poe.
\ ‚1894. Lithobius (Archilithobius) Weberi. Pocock, Webers Reise III. p. 310
\ Tf. XIX, p. 2.
Sumatra.
2. Gen. Monotarsobius Verh.
J
f
| Monotarsobius ceylanicus Att.
u
‚1909. Attems, Myr. der Vega Exped. — Ark. f. Zool. V. p. 21.
| Ceylon.
| Monotarsobius crassipes Holst (Poc.).
1898. Lithobius Holstii. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XV. p. 349.
bo Monotarsobius crassipes Holstii. Attems, Myr. d. Vega-Exp. — Ark.
227001: V. p.19.
Japan.
| Monotarsobius javanicus (Poe.).
‚1894. Eskobius ((Archilithobius) javanicus. Pocock, Webers Reise p. 311
j. Taf. XIX, p. 3.
| M 4. Heft
96 Dr. Carl Graf Attems:
1907. Lithobius javanicus. Attems, Javan. Myr.—Mitt. nat. Mus. Hamb.
XXIV. p. 89.
Java.
Da die Arten, die hier unter Archehithobius aufgeführt sind, zum
Teil vielleicht unter Monotarsobius fallen, gebe ich über die indo-
australischen Arten beider Gattungen, Archilhithobius und Monotarsobius,
folgende Übersicht, so gut es eben geht:
la) 2+2 Kieferfußhüftzähne 2
2a) 20 Antennenglieder. 3—6 Ocellen in 1—2 Reihen, Endbein-
hüfte ohne Seitendorn, Bedornung der Endbeine 0. 1. 2.1.0,
crassipes Holstii Poc.
2b) 29 Antennenglieder, 17 Ocellen in fünf Reihen, Endbein- |
hüfte mit einem Seitendorn, Bedornung 0. 1. 3. 3.1.
hawawensis Silv.
1b) Jederseits drei oder mehr Kieferfußhüftzähne (20 Antennen-
3 |
glieder)
3a) Endbeine ohne Nebenkralle, 747 Kieferfußhüftzähne:
sumatranus Sılv. |
3b) Endbeine mit Nebenkralle; jederseits 3—4, nur bei bir- |
manicus 5—6 Kieferfußhüftzähne 4)
4a) Jederseits 5—-6 Kieferfußhüftzähne, @ mit 2-+2 Genital-
sporen: birmanicus Poc.
4b) Jederseits 3—4 Kieferfußhüftzähne, ? mit 343 Genital- |
sporen (bei Weber: und javanıcus Q?) 5.
5a) Rückenschilde glatt, Endbeinhüfte ohne Seitendorn:
javanıcus Poc.
5b) Rückenschilde höckerig uneben oder granuliert, End-
beinhüfte mit Seitendorn (bei Weberi?) ceylanicus Att. |
sulpturatus Poec. |
Weberi Poc.
3. Gen. Lithobius Leach s. str.
Übersicht über die indo-australischen Arten:
la) 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen im Hintereck
grossidens Mein.
b) 9., 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen
2a) 2+2 Kieferfußhüftzähne sydneyensis Poc.
2b) Jederseits drei oder mehr Kieferfußhüftzähne d.
3a) Antennen mit 40 und mehr Gliedern Hardwicker N
3b) Antennen mit 20—23 Gliedern
4a) Endbeinhüfte ohne Seitendorn R
5a) Rückenschilde sehr rauh, 3+3 Kieferfußhüftzähne '
(2 mit 3+3 Genitalsporen) Loriae Sılv.
5b) Rückenschild glatt, 5+6 Kieferfußhüftzähne (2?)
rectifrons Att.
4b) Endbeinhüfte mit Seitendorn | 6
|
!
|
Die indo-australischen Myriopoden. 97
6a) 7+7 Kieferfußhüftzähne, 2 Genitalklaue einfach:
Rückenplatten glatt, fein punktiert Feae Poc.
6b) 44-4 Kieferfußhüftzähne, 2 Genitalklaue dreilappig,
Rückenschilde stark runzelig Semperi Haase.
Lithobius Feae Poc.
1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. Genova (2) X. p. 408.
Mount Mooleyit, Birma.
Lithobius grossidens Mein.
- 1873. Meinert, Naturh. Tidsskr. Kjöbenh. (3) VIII. p. 324.
1887. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 35.
Nicobaren.
Lithobius Hardwickei Newp.
1844. Newport, Ann. mag. nat. hist. XIII. p. 96.
1844. Newport, Trans. Linn. Soc. London XIX. p. 366.
1887. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 34.
Singapore.
Lithobius Loriae Silv.
1895. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. rwus. Genova (2) XIV. p. 623.
Neu-Guinea, Moroka.
Lithobius rectiirens Att.
1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Boribay XXIV p. 30.
Tjibodas.
Lithobius Semperi Haase.
- 1887. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 34.
Sydney.
i Lithobius sydneyensis Poc.
1831. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) VIII. p. 153.
Philippinen.
Lithobius shimensis Poc.
1895. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XV. p. 349.
Tsu shima.
Unkenntlich ist folgende Art, deren Type verloren gegangen ist:
Lithobius argus Newp.
1844. Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 369.
1887. Haase, Indo-austr. Chil. p. 35.
Wellington, Neu-Seeland.
4. Gen. Bothropolys Wood.
Die Gattung Bothropolys wurde bekanntlich von Wood für
diejenigen Lithobier, deren Hüften zahlreiche, ungeordnete Drüsen-
‚ Öffnungen haben, aufgestellt. Woods Arten waren nordamerikanisch.
Später wurden auch palaearktische Arten in diese Gattung aufgenommen
und der Name seiner barbarischen Bildung wegen von Latzel in Poly-
_ Archiv ZEN aturgesehichte
4. A.4,
7 4. Heft
98 Dr. Carl Graf Attems:
bothrus geändert. In Bronns Classen und Ordnungen hat Verhoeff'
wieder eine Teilung vorgenommen, indem er für die orientalischen und
nearktischen Arten mit 20 oder annähernd so vielen Antennengliedern
die alte Gattung Bothropolys wieder aufnahm und in der Gattung!
Polybothrus nur die palaearktischen Arten mit wesentlich mehr
Antennengliedern beließ. Ich kann das nur billigen, dagegen glaube
ich, daß die vier Untergattungen, die Verhoeff für Bothropolys kreiert,
in Anbetracht der geringen Artenzahl und des morphologisch doch |
unbedeutenden Merkmals, auf die er sie gründet, zum größten Teile
überflüßig sind. Er .benutzt nämlich das Vorhandensein von Zocken!
am Hinterende gewisser Rückenschilde zur Begrenzung der Unter-|
gattungen. Was er weiter noch angibt, nämlich Zahl der Ocellen und
Kieferfußhüftzähne, ıst wertlos, weil diese Zahlen erstens bei den
verschiedenen Untergattungen ohnehin fast identisch sind und man
weiß, daß so geringe Schwankungen in den Zahlen dieser Organe
kaum einen spezifischen, geschweige denn einen generellen Wert
haben. Eventuell könnte man die Untergattung Probothropolys gelten
lassen, ohne alle Zähne an den Hinterecken der Rückenschilde. Die!
vier orientalischen Arten zeigen eine allmähliche Abstufung im Besitz
dieser Hintereckzähne und man müßte, wenn man nach Verhoeff
konsequent sein wollte, für die hier neu beschriebene Art auch eine)
neue Untergattung begründen. Ich halte das aber für unangebracht,
weil diese Hintereckszähne phylogenetisch einen viel zu geringen Wert!
haben, als daß man annehmen müßte, zwei Arten mit gleicher Aus-
bildung dieser Zähne seien auch näher mit einander verwandt. Diese!
Zähne haben sich innerhalb der Lithobier mehrmals in gleicher Weise
ausgebildet (man denke an Lithobius validus Mein.) und auf sie allem
kann man keine Untergattungen begründen. Eventuell, wie schon
gesagt, kann man die Arten ganz ohne Zähne von denjenigen, die
Zähne haben, trennen, was z. B. auch bei der Gattung Archihithobius
geschehen ist, aber die geringfügigen Schwankungen in der Zahl der!
Zähne sind bedeutungslos. |
In den Beiträgen zur Myriopodenkunde beschrieb ich eine Art
von Maluhia als Lith. asperatus L. Koch. Ich glaube aber jetzt, daß
diese Tiere einer neuen mit asperatus nicht identischen Art angehören,
die ich Bothropolys maluhianus nenne.
Die indo-australischen Arten der Gattung Bothropolys unter-
scheiden sich in folgender Weise von einander:
l. Bothropolys papuanus n. sp. (siehe unten).
11. und 13. Rückenschild mit winzigen Hintereckzähnen. Be-
ze 1
dornung der Endbeinhüfte 9 1)
Neu-Pommern.
l oberer Dorn
1) Das bedeutet —————— 1 Ssitendorn.
kein Dorn unten
|
\ Jappig.
Die indo-australischen Myriopoden. 99
2. Bothropolys rugosus (Mein.).
1873. Zithobius rugosus. Meinert, Naturh. Tidsskr. Kjöbenh. (3) VIII. p. 306.
1887.. ra = Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 31.
9., 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen. Bedornung der Endbein-
hüfte — 0.
Oahu.
3. Bothropolys maluhianus nov. sp.
1903. Lithobius asperatus. Attems, Zool. Jahrb. System. Bd. XVIIL. p. 32.
7., 9., 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen, Bedornung der End-
la r>2
beinhülte ö 1.
Oahu. Maluhia.
4. Bothropolys asperatus (L. Koch).
a robais asperatus. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVIT.
887. — — Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 33.
1909. — — Attems, Myr. d. Vega Exp.-Ark. Zool. V. p. 22.
6., 7., 9., 11. und 15. Rückenschild mit Zähnen, Bedornung der
ndbeinhüfte e 1.
Korea, China; Japan, Manila.
Boihropolys papuanus n.sp.
Farbe rötlichbraun.
Länge ohne Endbeine 11 mm.
Kopfschild rundlich. Jederseits etwa 15 ungeordnete Ocellen.
Antennen von mittlerer Länge, aus 21 beborsteten Giedern bestehend.
Jederseits 6-—-7 kleine Kieferfußhüftzähne.
Rückenschilde runzelig uneben, an den Rändern sehr spärlich
mit winzigen Härchen besetzt. Die 1., 3., 5., 8., 10., 12. und 14. hinten
seicht eingebuchtet, die 11. und 13. mit winzigen Zährchen im Hinter-
Hintereck.
Tarsen der Beine zweigliedrig.
Hüftporen der vier letzten Beinpaare zahlreich, ungeordnet.
1.0 2.1.0
Bedornung der Endbeine OR On: Hüfte mit 1 Seiten-
' dorn. Hüfte des 14. Beinpaares ebenfalls mit 1 Seitendorn, des 13. Bein-
paares ohne Seitendorn. Endkralle des einzigen erhaltenen Endbeines
abgebrochen. Ein dolchartiger Dorn auf der Unterseite des 3., 4. und
5. Gliedes der Beine fällt durch seine Größe sehr auf.
2 mit 3+3 Genitalsporen, alle klein und spitz; Genitalklaue drei-
Fundort: Ralum, Neueponnern (4.8.1896, Dahl coll.
Berlin. Mus.).
7* 4. Heft
100 Dr, Carl Graf Attems: |
3. Subcelasse: Epimorpha Haase.
1. Ordnung: Scolopendromorpha Poec.
1895. Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 13. E
1902. Pocock, Quart. Journ. Mier. Sei. XLIV. p. 443. |
1907. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 242. |
1903. Fam. Scolopendridae Kräpelin, Revision d. Scolopendridae. |
1895. Ordo Oligostigmata. Silvestri, Ann. Mus. civ.... Genova (2) XIV p. 623,
Ein der natürlichen Verwandtschaft der Gattungen Rechnung
tragendes System wird sich eher den von Pocock und Kräpelin
vorgeschlagenen anschließen als dem letztpublizierten, dem von
Verhoeff. Zunächst erscheint mir eine scharfe Gegenüberstellung.
der Cryptopiden und aller anderen Scolopender notwendig. Kräpelin
hat diese Cryptopiden wohl in eine Gruppe, seine Subfam. Oryptopinae,
zusammengefaßt, dafür aber die übrigen Scolopender in zweiden Crypto-
pinae gleichwertige Subfamilien (Otostigminae und Scolopendrinae)
getrennt gelassen. Pocock wieder faßt letztere beide zu den ‚,‚Scolo-
pendridae‘‘ zusammen, zerteilt aber die Cryptopidae in drei Familien
(Oryptopidae, Scolopocryptopidae und Newportiidae). Verhoeff kennt
drei Superfamilien, von denen zwei (die Uryptopina und Theatopsina)
und ein Teil der dritten (der Scolopoeryptopina) den Uryptopinae im |
Sinne Kräpelins entsprechen; wie man sieht, kann ich mich keinem |
der Systeme ganz anschließen und bringe im nachfolgenden ganz |
kurz eine Übersicht über die Scolopendromorpha, wie ich sie mir denke. |
Übersicht über die Familien der S$colopendromorpha. |
I. Fam. Cryptopidae Kırpl.
1903. Subfam. Oryptopinae. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29.
Augen fehlen. | |
Tarsen eingliedrig, nur ganz ausnahmsweise (bei Trigonoeryptops) |
zweigliedrig. |
Ventralplatten mit medianer Längsfurche oder mit Kreuzfurche; |
a (bei Newportia) außer der Medianfurche noch zwei feine Rand-
urchen. |
1. Subfam. COryptopinae Poc.
1895. Fam. Cryptopidae. Pocock, Biol. Centr. Am. p. 28. 2
1907. Superfam. Crypiopina + Theatopsina. Verhoeff, Bronns Class. u. |
Ordn. p. 246.
21 Segmente. |
Pseudopleuren meist ohne, nur bei Anethops mit spitzem Fortsatz.
Meist 9 Stigmenpaare, nur bei Plutonium 19 Stigmenpaare (auf
dem 2.—20. Segnient.
Kieferfüße mit gut entwickelten Zahnplatten. |
Genera: Oryptops, Trigonocryptops, Paracryptops, Anethops, Thea- |
tops, Pltonium. |
Die indo-australischen Myriopoden. BOT
2. Subfam. Scolopocryptopinae Poc.
1895. Fam. Scolopocryptopidae. Pocock, Biol. Centr. Am. p. 28.
1895. Fam. Newportiidae. Pocock, loc. eit. p. 29.
1907. Subfam. Scolopocryptinae. Verhoeff, Bronns Class. Ordn. p. 253.
1907. Fam. Newportiidae. Verhoeff, loc. cit. p. 247.
23 Segmente.
Pseudopleuren mit langem, spitzem Fortsatz.
10 oder 11 Stigmenpaare.
Kieferfüße ohne oder mit sehr kleiner Zahnplatte.
Genera: Scolopocryptops, Otocryptops, Newportia.
2. Fam. Scolopendridae Di
1898. Fam. Scolopendridae. Pocock, Biol. Centr.-Am. p. 13.
"1903. Subfam. Scolopendrinae + Otostigminae Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29.
- 1907. Superfam. Scolopendrina. Verhoeff, Bronns Class. Ordn. p. 247 (ex p.).
Augen vorhanden.
Tarsen zweigliedrig.
Ventralplatten zumeist mit zwei Längsfurchen.
1. Subfam. Scolopendrinae Kryl.
R 1903. Subfam. Scolopendrinae Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29, 165.
1907. Fam. Scolopendridae. Verhoeff, Bronns Class., Ordn. p. 298.
„Stigmenöffnung zum mindesten in der Vorderecke spitzwinklig,
N kurz triangelförmig bis lang dreieckig oder schmal schlitzförmig, parallel
‚zur Längsaxe des Körpers gestellt und oft dorsoventral zusammen-
gedrückt. Tarsalsporne fehlend oder nur in der Einzahl. Kopfplatte
‚oft die erste Rückenplatte überragend oder im anderen Falle oft mit
Basalplatten und zwei Längsfurchen.“
"1907. Subfam. Scolopendrinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 258.
Proximaler Tarsus der Beine deutlich länger als der distale, Pseudo-
I pleuren hinten fast immer in einen mehr oder weniger starken Fort-
‚satz ausgezogen, mit Porenfeld. 21 beintragende Segmente. Stigmen
kurz bis länglich dreieckig: Antennen das 1. Segment stets weit über-
Iaeend.
| Genera: Cupipes, Hemiscolopendra, Hemicormocephalus, Psilo-
scolopendra, Colobopleurus, Cormocephalus, Trachycormocephalus, Arthro-
‚rhabdus, Scolopendra.
i
|
| 1. Tribus Scolopendrini Verh.
|
/
2. Tribus Scolopendropsini Verh.
nor. Subfam. Scolopendropsinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 288.
‚ Proximaler Tarsus kürzer als der distale: Pseudopleuren hinten
sent, ohne Fortsatz, mit Porenfeld. 21 oder 23 beintragende
4, Heft
ee
102 Dr. Carl Graf Attems:
Segmente. Stigmen lang, schmal, mit parallelen Rändern. Anton
das 1. Segment überragend.
Genera: Scolopendropsis, Pithopus.
3. Tribus Asanadini Verh.
1907. Fam. Asanadidae. Verhoeff, Bronns Class. Ordn. p. 263.
Proximaler Tarsus länger als der distale, Pseudopleuren ohne,
Porenareas und ohne Fortsatz, 21 beintragende Segmente, Antennen
auffallend kurz, das 1. Segment nicht überragend.
Genera: Asanada, Pseudocryptops.
Pi
u un nn nn Een
2. Subfam. Otostigminae Krpl.
1903. Subfam. Otostigminae. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29, 94.
1907. Subfam. Otostigminae + Ethmostigminae 4 Anodontosiominae. Verhoeff,
Bronn Class. u. Ordn. p. 254.
Stigmenöffnung gerundet, oval oder fast kreisförmig, flach oder
vertieft, schräg zur Längsaxe des Körpers gestellt, in den hinteren
Segmenten meist sogar senkrecht und dann bei Kontraktion von vorn
nach hinten zusammengedrückt. Tarsalsporne meist vorhanden,
in der vorderen Körperhälfte oft zu zwei. Kopfplatte nie die erste‘
Rückenplatte überragend, nie mit Basalplatten und Längsfurchen.
Genera: Otostigmus, KBhysida, Eithmostigmus, Anodontostoma,
Alipes. Die Herren Autoren haben für diese 5 Gattungen 5 Gruppen |
gebildet !!
Die Indo-australischen Scolopendromorpha.
Bezüglich der Literaturangaben kann ich mich bei den Scolopendro- |
morpha kurz fassen und mich darauf beschränken, in Klammer auf die
Seite von Kräpelins bekannter Revision der Scolopendriden zu
verweisen, wo man alles einschlägige findet. Nur die wenige, seither
dazu gekommene Literatur habe ich hier genau angeführt. |
I. Fam. Cryptopidae Kräpelin.
I. Subfam. Cryptopinae Poc.
Cryptops australis Newp.
1903. Kräpelin, Revis. d. Scolop. p. 58.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 106.
Neu-Seeland, Südwestaustralien.
Cryptops Doriae Poc.
1907. Attems, Javanische Myr. p. 90.
Birma, Java, Neu-Guinea.
Cryptops Feae Poc. (Krpl. p. 47).
Birma.
Die indo-australischen Myriopoden. 103
€ryptops Haasei Att.
1903. Kräpelin, Revis. d. Scolop. p. 42.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 106.
Austrälien.
Cryptops inermipes Poc. (Krpl. p. 52).
Christmas-Island, Birma.
Cryptops megalopora Haase (Krpl. p. 50).
Auckland-Insel, Neu-Seeland.
Cryptops Modiglianii Silv. (Krpl. p. 51).
Sumatra.
| Cryptops ruficeps Poe. (Krpl. p. 55).
Sumatra.
Cryptops spinipes Poc. (Krpl. p. 49.).
Sydney, Neu-Seeland. — Deutsch Neu-Guinea (Berliner Museum).
Mimops orientalis Krpl. (Krpl. p. 62).
China, Schensi.
Paracryptops breviunguis Silv. (Krpl. p. 60).
Neu-Guinea.
| Paracryptops Weberi Poc. (Krpl. p. 60).
Flores, Java.
Theatops insularis Mein. (Krpl. p. 65).
Sandwich-Inseln.
2. Subfam. Scolopocryptopinae Poc.
_ ®tocryptops melanostomus Newp. (Krpl. p. 74).
Von den Philippinen über Java, Celebes, Halmaheira bis Neu-
Guinea. (Süd- und Zentral-Amerika, Antillen).
Otoeryptops melanostomus var. celebensis Haase (Krpl. p. 76).
| Celebes.
| Otocryptops sexspinosus Say (Krpl. p. 72).
| Korea, Tsu-Schima (Nordamerika).
|
)
Otocryptops rubiginosus L. Koch (Krpl. p. 71).
Japan, China, Korea (Nordamerika).
2. Fam. Scolopendridae Poc.
1. Subfam. Scolopendrinae Kräpelin.
1. Tribus Scolopendrini Verh.
Cupipes amphieurys Kohlr, (Krpl. p. 178).
Karolinen, New Britain.
4. Heft
104 Dr. Carl Graf Attems:
Cupipes impressus Porat.
1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 181.
1912. Ribaut, Abhandl. Senckenberg. Ges. XXXIV. p. 289.
Aru. (Mexiko, Antillen, Ekuador).
Cupipes neocaledonicus Krpl. (Krpl. p. 180).
Neu-Caledonien. — Neu-Pommern (Berliner Museum).
Cupipes papuanus Att.
Exped. Van Kampen.
Neu-Guinea.
Colobopleurus inopinatus Krpl.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 109.
Südwest-Australien.
Cormocephalus aurantipes Newp.
1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 197.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 116.
1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 47.
Australien, (Zentral- und Südamerika).
Cormocephalus aurantipes var. marginatus Por.
1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 198.
1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 49.
Australien.
Cormocephalus brevispinatus L. Koch (Krpl. p. 199).
Australien.
Cormocephalus brevispinatus sulcatus Bröl.
1912. Brölemann, Rec. austral. Mus. IX. p. 49.
Ost-Australien.
Cormocephalus dentipes Poe. (Krpi. p. 191).
Bengal.
Cormocephalus dispar Sarasinorum Haase (Krpl. p. 203).
Ceylon.
Cormocephalus distinguendus Haase.
1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 200.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 117.
Australien.
Cormocephalus esulcatus Poc. (Krpl. p. 195).
Australien.
Cormocephalus Hartmeyeri Krpl.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 119.
Südwest-Australien.
Cormocephalus Huttoni Poc. (Krpl. p. 202).
Neu-Seeland, Südaustralien, Loyalty-Inseln.
Dle indo-australischen Myriopoden.
Cormocephalus inermipes Poc. (Krpl. p. 204).
Ceylon.
Cormocephalus laevipes Poc. (Krpl. p. 196).
Salomon-Inseln.
Cormocephalus Michaelseni Krpl.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 113.
Südwest- Australien.
Cormocephalus philippinensis Krpl. (Krpl. p. 192).
Philippinen.
Cormocephalus pustulatus Krpl. (Krpl. p. 189).
Neu-Caledonien.
Cormocephalus pygmaeus Poc. (Krpl. p. 192).
Vorderindien.
Cormocephalus rubriceps Newp. (Krpl. p. 198).
Neu-Seeland.
Cormocephalus strigosus Krpl.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 120.
Südwest-Australien.
Cormocephalus Turneri Poc.
1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VII. p. 456.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 114.
Südwest-Australien.
Cormocephalus Turneri yalgooensis Krpl.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 115.
Südwest-Australien.
Cormocephalus Westwoodi Newp.
1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 200.
1912. Brölemann, Rec. Austr. Mus. IX. p. 51.
Australien, Neu-Guinea, Tasmanıen.
Cormocephalus Westwoodi var. foecundus Newp. (Krpl. p. 201).
Australien, Tasmanien.
Hemicormocephalus Novae Hollandiae Krpl.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 122.
Süudwest- Australien.
?Scolopendra calcarata Porat.
1876. Porat, Bihang Sv. Ak. Handl. IV. p. 10.
China. . r
(Wahrscheinlich = 8: morsitans L. teste Krpl.).
Scolopendra graeillima Att. (Krpl. p. 249).
Java.
105
4. Heft
106 Dr. Carl Graf Attems:
Scolopendra indica Mein. (Krpl. p. 265).
Indien, Himalaya.
Scolopendra laeta Haase.
1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 253. i
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 125.
1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 60.
Australien.
Scolopendra laeta var. viridis Krpl.
Scolopendra laeta var. fasciata Krpl.
Scolopendra laeta var. flavipes Krpl.
Alle 3 in: 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 125.
Australien.
Scolopendra latro Mein.
1886. Meinert, Myr. Mus. Hann. III. p. 28 Vidd. Meddel.
18837. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 55.
Serampore.
(teste Kräpelin wahrscheinlich = 8. morsitans L.).
Scolopendra metuenda Poc.
1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 250.
1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 53.
Solomon-Insel.
Seolopendra morsitans L.
1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 250.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 123.
1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 54.
„Kosmopolitisch über alle Länder der wärmeren und gemäßigten
Zone verbreitet. Als Ausgangspunkt der Verbreitung dürfte die
orientalische und die afrikanische Region zu gelten haben.“
Seolopendra pinguis Poc. (Krpl. p. 249).
Birma, ?Java.
Scolopendra subspinipes Leach. (Krpl. p. 256).
„Kosmopolitisch über alle Länder der tropischen und wärmeren
gemäßigten Zonen, jedoch mit Ausschluß der Mittelmeerländer, wo die
Art durch die nahe verwandte £. cingulata ersetzt wird, als eigentliches
Zentrum der Verbreitung ist zweifellos die orientalische Region anzu-
sehen, weil nur in dieser eine Reihe von ausgeprägten Varietäten zur
Entwicklung gelangt sind.“
Scolopendra subspinipes De Haani Brdt. (Krpl. p. 260).
Mergui-Archipel, Java, Sumatra.
Scolopendra subspinipes Hardwickei Newp. (Krpl. p. 262). | |
Ceylon, Sundainseln, Hinterindien, Nicobaren.
Die indo-australischen Myriopoden. 107
Scolopendra subspinipes japonica L. Koch (Krpl. p. 263).
Japan.
Scolopendra subspinipes multidens Newp. (Krpl. p. 264).
Japan, China, Java. — Nerd-Neu-Guinea (N. N. G. E. 1903).
Scolopendra subspinipes mutilans L. Koch (Krpl. p. 263).
China, Japan, Loo Choo-Inseln.
Scolopendra subspinipes spinosissima Krpl. (Krpl. p. 262).
Philippinen.
(2. Trib. Scolopendropsini Verh. nur in Brasilien vertreten.)
3. Tribus Asanadini Verh.
Asanada brevicornis Mein. (Krpl. p. 173).
Birma, Andamanen, Neu-Guinea (Senegambien).
Pseudoeryptops agharkari Grav.
1912. Gravier, Rec. Ind. Mus. Caleutta VII. p. 416.
Bombay-Distrikt, Vorderindien.
Pseudocryptops agharkari singhbhumensis Grav.
1912. Gravier, loc. cit. p. 417.
Chakardharpur, Chota Nagpur, Indien.
2. Subfam. Otostigminae Kräpelin.
Otostigmus aculeatus Haase (Krpl. p. 108).
Java; China, Hongkong.
Otostigmus amballae Chamb.
1913. Chamberlin, Entom. News. XXIV. p. 74.
Ambala, Vorderindien.
Otostigmus angusticeps Poec.
1898. Pocock, Willey, Zoolog. Results p. 62.
New-Britain. |
Otostigmus asper Haase (Krpl. p. 112).
Philippinen.
Otostigmus astenus Kohlr. (Kıpl. p. 114).
Australien, Neu-Guinea, Salomons-Inseln, Samoa-Insel, Karolinen,
Mariannen, Philippinen. (Seychellen).
Otostigmus ceylonicus Haase (Krpl p 110).
Ceylon, Birma.
Otostigmus Feae Poc. (Krpl. p. 116).
Birma.
Otostigmus geophilinus Haase (Krpl. p. 110).
Java, Birma.
4. Hof,
108 Dr. Carl Graf Attems:
Otostigmus insularis Haase (Kıpl. p. 112).
Ceylon, Java, Mersui-Archipel, (Seychellen).
Otostigmus longicornis Tömösv. (Krpl. p. 112).
Borneo.
Otostigmus Loriae Silv. (Krpl. p. 117).
Neu-Guinea.
Otostigmus metallicus Haase (Krpl. p. 121).
Ceylon, Insel Sangır. |
@tostigmus morsitans Poc. (Krpl. p. 119).
Ceylon, Madras, Birma.
Otostigmus multidens Haase (Krpl. p. 121).
Java, Sumatra, Celebes, Mentawei—Nord-Neu-Guinea (Nova
Guinea Bd. V).
Otostigmus neworensis Silv. (Krpl. p. 119).
Java, Sumatra.
Otostigmus niasensis Silv. (Krpl. p. 118).
Nıas.
Otostigmus nudus Poe. (Krpl. p. 108).
Madras.
Otostigmus Oatesi Krpl. (Krpl. p. 120).
Birma.
Otostigmus erientalis Poe. (Krpl. p. 120).
Indien, Flores, Philippinen, Marschall-Inseln (Seychellen).
Otostigmus Oweni Poe. (Krpl. p. 116).
Mergui-Archipel. |
Otostigmus politus Karsch (Krpl.).
China, Birma, Sumatra, Neu-Guinea, Australien.
Otostigmus punctiversites Tömösv. (Krpl. p. 114).
Borneo, Neu-Pommern, Neu-Lauenburg, Nord-Neu-Guinea.
Otostigmus ruficeps Poc. (Krpl. p. 119).
Madras.
Otostigmus rugulosus Por. (Krpl. p. 115).
Birma, (Seychellen, Mauritius).
Otostigmus rugulosus var. Mertoni- Rib.
1912. Ribaut, Abhandl. Senckenb. Ges. XXXIV. p. 283.
Aru Archipel.
Otostigmus scaber Poeock (Krpl. p. 111). |
China, Japan, Loo Choo-Inseln, Sumatra, Birma Nicobaren. |
Otostigmus spinosus Porat (Krpl. p. 116). |
Birma, Java, Sumatra, Borneo. — Neu-Guinea. (Berlin. Mus). |
Die indo-australischen Myriopoden. » 109
Otostigmus splendens Poe. (Krpl. p. 117).
Madras.
Otostigmus Sueki Krpl. (Krpl. p. 118).
Borneo.
Otostigmus tubereulatus Kohlr. (Krpl. p. 113).
Australien.
Otostigmus tubereulatus pauperatus Att.
1914. Attems, Bydr. Dierk.—Beauforts Reise.
Saonek.
Rhysida earinulata Haase (Krpl. p. 145).
Sumatra, Celebes, Neu-Guinea, Australien, Thursday-Insel.
Rhysida ceylonieus Grav.
1912. Gravier, Rec. Ind. Mus. Calcutta VII. p. 415.
Ceylon.
Rhysida erassispina Krpl. (Krpl. p. 151).
Bombay.
Rhysida euprea Krpl. (Krpl. p. 154).
Himalaya.
Rhysida immarginata Porat (Krp!. p. 143).
Sunda-Inseln, Indien, Philippinen, Birma, (Süd- und Zentral-
. amerika).
Rhysida lithobioides Newp. (Krpl. p. 150).
Birma, China.
Rhysida longipes Newp. (Krpl. p. 148).
In der ganzen Tropenzone (Indien, Australien, Zentral- und Süd-
amerika, Ost- und Westafrika, Madagaskar, Seychellen).
| Rhysida monticola Poe. (Krpl. p. 146).
Borneo.
Rhysida nuda Newp. (Krpl. p. 144).
Rhysida subinermis Mein. (Krpl. p. 148).
Australien.
Ethmostigmus albidus Tömösv. (Krpl. p. 159).
Singapore.
Ethmostigmus bisuleatus Tömösv. (Krpl. p. 160).
Sıam, Java, Borneo.
Ethmostigmus granulosus Poec. (Krpl. p. 160).
Neu-Britannien, Salomons-Inseln, Duke of York-Ins., Neu-Guinea.
Ethmostigmus platycephalus Newp. (Krpl. p. 162).
Indien, Molukken, Java, Neu-Guinea, Neu-Britannien, Kei-Ins.
Ethmostigmus platycephalus eribrifer Gerv. (Krpl. p. 159).
Molukken, Sumatra, Neu-Guinea, Kei-Archipel, Ceram, Palau-Ins.
’ 4, Heft
110 e Dr. Carl Graf Attems:
Ethmostigmus pygomegas Kohlr. (Krpl. p. 158).
Hi alaya.
Ethmostigmus rubripes Brädt.
1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 161.
1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 108.
1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 44.
Java, Timor, Banda, Neu-Guinea, Salomon-Inseln, Australien.
Ethmostigmus rugosus Haase.
1887. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 91.
Halmaheira.
Ethmostigmus spinosus Newp. (Krpl. p. 163).
Ceylon.
Ethmostigmus venenosus Att. (Krpl. p. 159).
Halmaheira, Celebes.
‘ Anodontostoma oetosuleatum Tömösv. (Krpl. p. 164).
Borneo.
Alluropus Demangei Silv.
1912. Silvzstri, Boll. Lab. Zool. Portiei VI p. 4.
Tonkin.
2. Ordo: Geophilomorpha Poc.
1895. Pocock, Biol. Centr.-Am. p. 35.
1902. Pocock, Quart. J. Mier. Sei. XLIV. p. 442.
1903. Attems, Zool. Jahrb. XVIII. Synopsis d. Geophil.
Seit der Publikation meiner Synopsis der Geophiliden ist diese
Ordnung mehrmals Gegenstand von Publikationen gewesen.
In Bronns Classen und Ordnungen des Tierreiches (1908) hat
Verhoeff ein neues System der Geophiliden publiziert, das in
seinen Grundzügen bereits von Brölemann zurückgewiesen wurde.
Verhoeff teilt die Geophiliden in 2 Gruppen Placodesmata (= Mecisto-
cephalidae) und Adesmata (= alle übrigen). Über den Wert dieser zwei
Abteilungen vgl. Brölemann!), dem ich vollkommen beistimme.
Brölemann hat auch auf die Eigentümlichkeit aufmerksam gemacht,
daß Verhoeff den systematischen Wert, den er den einzelnen Organen
beimißt, nach der Dicke der Chitinisierung dieser Organe dosiert,
so daß Verhoeffzu dem Schluß kommt, daß die von mir in erster Linie
systematisch verwerteten Mundteile sich ihrer Zartheit wegen dazu
nicht eignen!
Die Adesmata teilt Verhoeff in fünf Familien, über die er auf!
p. 278 eine Übersicht gibt. Die fünf Familien sind: @onibregmatidae, |
Brasilophilidae, Geophilidae, Schendylidae und Himantariidae. Zu den
Gonibregmatidae zählt Verhoeff nur die Gattung Gonibregmatus. Die!
l) Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III. p. 306, 1909.
Die indo-australischen Myriopoden. 111
anderen von mir dazu gerechneten Gattungen stehen bei ihm teils
bei den Geophiliden (Feophagus, Himantosoma), teils bei den Schendyliden
(Bucratonyx). Die Familie Brastlophihdae wird für eine Gattung
Brasilophalus aufgestellt, die nur ein Synonym ist der schon früher von
Brölemann publizierten Gattung Mecıstauchenus, die zusammen mit
Aphilodon die Subfamlie oder Tribus Aphilodontinae, eine Unterab-
teilung der Geophrlidae, bildet. Der Name Brasvophilidae muß somit
verschwinden. Die Familie@eophalidae teilt Verhoeff in zwei Subfamilien:
Geophilinae (diese allein sind gleich Fam. G@eophrlidae in meinem Sinn)
und Subfam. Hrimentosominae, für Himantosome, das ich zu den
Gonibregmatidae stelle, wieschon oben erwähnt. Die Familie Schendylidae
Verh. entspricht den Schendylini+ Ballophilini in meiner Synopsis 1903.
Ich hatte diese beiden Gruppen mit den Hrmantariini damals zu den
Dentifolvinae vereinigt. Darüber weiteres unten. In der Familie
Himantarvidae vereinigt Verhoeff die zwei Subfamilien der Himan-
tariinae und Oryinae. Diese Vereinigung ist meiner Meinung nach
eine unnatürliche und ich betrachte nach wie vor die Oryıdae als eine
eigene Familie, die man vielleicht mit den Gonibregmatidae, aber gewiß
nicht mit den Himantariıdae zu einer höheren Gruppe vereinigen kann.
Andererseits stehen die Schendylidae den Himantarvidae jedenfalls
näher als diese den Orysdae.
1909 hat Brölemann!) eine Übersicht über die @eophilomorpha
veröffentlicht, die mir zwar besser gefällt als die Verhoeffs, indem
' Brölemann nicht die unnatürliche Zweiteilung, hervorgerufen da-
durch, daß die Mecistophalidae allen andren Gruppen zusammen als gleich-
wertige Abteilung gegenübergestellt werden, annimmt, aber in mehreren
' Punkten doch dem soeben getadelten System Verhoeffs folgt.
Brölemann unterscheidet vier Familien, I. Himantarırdae mit zwei
|
I
l
|
Subfamilien: Himantarvinae und Oryinae, 2. Schendylidae mit zwei
Subfam.: Schendylinae und Eucratonychinae, 3. Mecistocephaldae,
4. Geophilidae mit zwei Subfam.: Geophrlinae und Gonibregmatinae.
Bezüglich der Vereinigung der Hrimantarınae und Oryinae gilt,
was ich darüber oben bei Besprechung des Verhoeffschen Systems
sagte: Daß Brölemann die Zucratonychinae noch zu den Schendylidae
zählte, ist verzeihlich, da er auch nur auf den unzulänglichen Angaben
Pococks, nicht auf eigenen Untersuchungen fußen konnte. Auch
daß ich der Zusammenfassung der Geophrlinae und Gonibegmatinae zu
einer höheren Gruppe nicht zustimmen kann, habe ich schon oben
erwähnt. Brölemann faßt die Gonibregmatinae weiter als Verhoeff,
indem er nicht nur die Gattungen Gonibregmatus, Macronicophilus,
Himantosoma und Geophagus, sondern auch die Aphrlodontini hierher
zieht. Letztere glaube ich besser bei der Familie @eophilidae unter-
gebracht.
Brölemann mißt den Mundteilen einen zur Erkennung der
natürlichen Verwandtschaft der Gruppen ebenso hohen Wert zu wie
!) Brölemann, A propos d’un Systeme des Geophilomorphes. — Arch.
zool. exp. gen. (5) III. 1909.
4. Hefi
112 Dr. Carl Graf Attems:
ich, im Gegensatz zu Verhoeff, der diese Gebilde für nicht genügend
diek chitinisiert hält, um sie als systematisch wichtig anzuerkennen.
Um zu erkennen, welche Geophilidenformen den ursprünglichsten
Typus repräsentieren, müssen wir einen vergleichenden Blick auf die
Ausbildung zweier Organe in der ganzen Reihe der Chilopoden werfen,
das sind die Mandibeln und die Oberlippe.
Die Mandibeln der Scutigeriden, Lithobiiden, Scolopendriden
und eines Teils der Geophiliden, nämlich der Himantarvidae und
Schendylidae haben eine auffallende Ahnlichkeit darin, daß die Be-
wehrung aus zweierlei Gebilden, mehreren Reihen zarter Kamm-
lamellen und einer kräftigen, meist durch eine Linie ım Chitin ab-
gegrenzten Zahnlamelle mit dicken, starken, dunkel gefärbten Zähnen
besteht. Innerhalb der Geophiliden hat aber eine starke Abänderung
dieses Baues stattgefunden. Während die Himantarvidae noch mehrere
Reihen von Kammlamellen und eine gegen die Mandibel stets gut
abgesetzte Zahnlamelle haben, sind die Kammblätter der nächst ver-
wandten Schendylidae auf eins reduziert und ist die Zahnplatte nıcht
mehr so gut, meist garnicht gegen die Mandibel abgesetzt, zerfällt
meist in mehrere Abschnitte, die sich dann sogar so neben einander
verschieben, daß sie nicht mehr in einer fortlaufenden Linie liegen,
sondern sich teilweise überlagern. Bei allen übrigen Familien fehlt
die Zahnplatte.e Bei den Oryidae und Meecıistocephalidae haben wir
noch mehrere Kammblätter, während die @onibregmatidae und @eo-
philidae nur mehr einen einfachen Besatz von Kammzähnen am Rande
der Mandibel haben.
Das zweite in Betracht zu ziehende Organ ist die Oberlippe. Sie
besteht bei den Scutigeriden, Scolopendriden und Lithobiiden aus einem
ziemlich einheitlichen Stück, das in der Mitte tief eingebuchtet ist und
dort den medialen starken Zahn trägt, dessen Abtrennung von den
Seitenteilen manchmal mehr oder weniger deutlich zu bemerken ist;
ein so ausgeprägter Zerfall in drei Teile wie bei einem Teil der Geo-
philiden ist aber nicht zu bemerken. Die Mehrzahl der Geophiliden-
familien haben eine einheitliche, aus einem Stück bestehende Ober-
lippe. Bei den Geophilidae und Mecistocephalidae dagegen zerfällt‘
sie in drei Teile, die alle drei zusammen als Homologon des einheit-|
lichen Stückes der anderen Familien aufzufassen sind.
Im nachfolgenden gebe ich eine kurze Charakterisierung der
Familien der Geophilomorpha, wie ich sie mir denke und bemerke
dazu noch folgendes: Die 1903 in meiner Synopsis unterschiedenen |
Hauptgruppen behalte ich bis auf eine, die Dentifoliinae, bei. Den!
Bedenken, die Verhoeff und Brölemann gegen meine Zusammen- |
fassung der Himantariidee und Schendylidae geltend machten, trage|
ich Rechnung und löse die Dentifoliinae wieder ın die genannten beiden
Gruppen Himantariidae und Schendylidae auf. Nur muß Zucratonyz,
das bei Brölemann eine Subfamilie der Schendylıdae bildet, zu den
Gonibregmatidae gestellt und die Oryidae von den Himantariidae als
selbständige Familie abgetrennt werden.
|
|
|
|
Die indo-australischen Myriopoden. 113
I. Fam. Himantariidae Ck.
1895. Himantariidae Cook, Arrang. of Geoph.
"1901. Himantariinae. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. XVI.
1905. Himantariini. Attems, Synops. Geoph. p. 172.
1908. Himantariinae Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 277.
1909. pr. Chalande et Ribaut, Arch, zool. exp. gen. (5) I. p. 197.
1909. — Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III.
Oberlippe aus einem einheitlichen, eingebuchteten und gezähnten
Stück bestehend.
Mandibel mit einem kräftigen, ungeteilten Zahnblatt, das durch
“eine Linie gegen die übrige Mandibel abgesetzt ist und mehreren
Kammblättern.
1. Maxille: Hüften verwachsen, ohne Tasterlappen, Innenlade meist
abgesetzt, 2. Glied mit oder ohne Tasterlappen, vom dritten Glied ge-
trennt oder mit ihm verwachsen.
| Hüften der zweiten Maxille ganz verwachsen oder mit Median-
naht.
Kieferfüße klein, Chitinlinien fast immer vorhanden, vollständig.
Kopfschild klein, rundlich, Antennen kurz, dick, glattgedrückt
pfriemenförmig, endwärts verjüngt. Basalschild breit.
| 0—1 oder mehrere Reihen von Zwischenpleuren.
Ventralporen wenigstens auf der vorderen Körperhälfte stets
vorhanden, in einem scharf umschriebenen Medianfeld.
Enäbeine siebengliedrig; Hüftporen entweder über die ganze
Fläche zerstreut oder zu Gruppen vereinigt in Taschen mündend
oder ganz fehlend.
Analporen fehlen.
Zahl der Segmente meist groß.
Mit Sicherheit nur aus der palaearktischen Region, ins-
besonders Mediterran-Region und eine Art aus Madagaskar nach-
gewiesen. Einige als Himantarium beschriebene Arten gehören nicht
in diese Gattung und sind noch zweifelhaft.
Es sind das die Arten Hımantarıum Doriae Silv., H. insigne
Mein., H. indicum Mein., H. Meinerti Poc., H. morbosum Hutt., die
Senaueren Literaturangaben finden sich am Schlusse, bei den Species
incertae sedis.
2. Fam. Schendylidae Ok.
1895. Schendylidae + Ballophilidaee Cook, Arrangement of Geophil.
1903. Sectio Schendylini + Ballophilini. Attems, Synop. d. Geophil.
1908. Schendylidae Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 275.
1909. (Schendylidae) Subfam. Schendylinae.e Brölemann, Arch. zool. exp.
gen. (5) II.
Oberlippe aus einem eingebuchteten und gezähnten Stück be-
stehend oder rudimentär.
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 4. 6) 4. Heft
114 Dr. Carl Graf Attems:
Rand der Mandibel mit einer Reihe von Kammzähnen und einem,
manchmal in mehrere Abschnitte geteilten Zahnblatt, das gegen die,
übrige Mandibel nicht deutlich abgesetzt ist.
1. Maxille ohne oder mit 1—2 Paar Tasterlappen; Innenlade
meist abgesetzt.
Hüften der zweiten Maxille völlig verwachsen, ohne Mediannaht
Telopodit dreigliedrig, Klaue einfach oder gekämmt.
Kieferfuß mit oder ohne Chitinlinien.
Antennen dünn, fadenförmig oder endwärts kolbig verdickt.
Keine Zwischenpleuren.
Ventralplatten ohne oder mit Poren, die dann in 1—2 runden
oder ovalen Feldern angeordnet sind.
Endbeine sechs- bis siebengliedrig, Hüfte mit je zwei oder (selten,
Escaryini) mit zahlreichen Poren.
’
|
|
|
|
1. Subfam. Schendylinae.
1895. Fam. Schendylidae. Cook, Arrang. of Geoph.
1896. — Cook, Brandtia VIII. p. 36.
1901. Tribus Schendylini.. Verhoeff, B. z. Kenntn. pal. Myr. XVL
1903. Sectio Schendylini. Attems, Synop. d. Geoph.
1908. Schendylinae + Escaryinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 275,
1909. Trib. Schendylini.. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) IH. |
Schendyla javaniea Att.
1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 9.
Java.
2. Subfam. Ballophilinae Ck.
1895. Fam. Ballophilidae. Cook, Arrang. of Geoph. p. 69.
1890. — Cook, Brandtia VIII. p. 36.
1903. Trib. Ballophilini. Attems, Synops. d. Geoph. p. 167.
1908. Subf. Ballophilinae Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 276.
1909. Trib. Ballophilini. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) IH.
Baliophilus Kräpelini Att.
1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 9.
Java.
Ballophilus polypus Att.
1907. Attems, loc. eit. p. 93.
Java.
Die Gattung Ballophilus enthält außerdem drei, zum Teil aller-
dings etwas zweifelhafte Arten aus Afrika.
Thalthybius mierocephalus Bröl.
1909. Brölemann, Bull. Mus. Hist. nat. p. 407.
Mariannen.
Die indo-australischen Myriopoden. 115
3. Fam. Oryidae Ck.
1895. Oryidae.e Cook, Arrang. of Geoph. — Proc. U. St. Nat. Mus. XVII.
p- 69.
a. — Cook, Brandtia VII. p. 33. VIII. p. 35.
1901. Subfam. Himaniariinae Trib. Origini. Verhoeff, Beitr. z. Kenntn. pal.
Myr. XV1.
1903. Subfam. Oryinae. Attems, Syn. d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVII.
p- 198.
1909. Fam. Himantariidae, Subfam. Oryinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn.
p. 277.
09. — — _ — Brölemann, Arch. zool. cop.
(5) IH.
Oberlippe aus einem einheitlichen Stück bestehend, eingebuchtet
und gezähnt.
Mandibei mit mehreren Kammblättern. Hypopharynx kräftig
entwickelt.
1. Maxille mit zwei Paar Tasterlappen, Hüften ganz verwachsen,
- 2. und 3. Glied getrennt oder verschmolzen.
| 2. Maxille: Hüften ganz verwachsen, Telepodit dreigliedrig, Kralle
einfach oder gekämmt.
Kieferfüße klein, kurz und breit, Kralle nicht bıs zum Stirnrand
reichend, Hüften ohne Chitinlinien.
Antennen kurz, an der Basis breit und mehr oder weniger platt
gedrückt, endwärts verjüngt. Basalschild breit; Praebasalschild
nicht sichtbar. |
Rückenschilde doppelfurchig.
0—3 Reihen von Zwischenpleuren.
Atemschild vom Praeseutellum getrennt, selten mit ihm ver-
schmolzen.
Ventralporen fehlen.
Endbeine sechs- oder siebengliedrig, Hüfte meist ohne, nur bei
Trematorya mit je zwei Poren. Endglied ohne Kralle.
Analporen fehlen.
1. Subfam. Oryinae Bröl.
Endbeinhüften ohne Poren, Ventralplatten ohne Medianporus.
Übersicht über die Gattungen.
la) Endbeine sechsgliedrig 2.
2a) Zwischenpleuren fehlen; einige der vorderen Ventralplatten
mit zwei Quereindrücken und dicht behaart
Diphtherogaster Att.
2b) 1—3 Reihen von Zwischenpleuren; keine Ventralplatte mit
obiger Auszeichnung 3.
32) Klaue der zweiten Maxille hohl, nicht gekämmt (Ventral-
pcren in einem Viereck) Notiphilides Latzel.
8*+ 4. Heft
116 Dr. Carl Graf Attems:
3b) Klaue der zweiten Maxille gekämmt! (Ventralporen?
Pentorga Ck
4,
|
1b) Endbeine siebengliedrig |
4a) Atemschild und Praescutellum verschmolzen, 7—&
Kammblätter auf der Mandibel, Ventralporen in zwei
sehr unscheinbaren Querbändern Orya Mein.
4b) Atemschild und Praescutellum getrennt, Mandibel mi
4—5 Kammblättern 5.
5a) 1 Reihe von Zwischenpleuren Orphnaeus Mein.
5b) 2 -3 Reihen von Zwischenpleuren Aspidopleres Poc.
Otenorypa Ck.
2. Subfam. Trematoryinae Bröl.
1909. Trib. Tremertoryini. Brölemann,. Arch. zool. exp. gen. (5, III). p. 309
Die Hüfte der Endbeine mit zwei Poren. Einige der mittleren
Ventralplatten haben einen eigentümlichen, von Chitinwülsten um-
gebenen Porus in der Mitte.
Einzige Gattung Trematorya Bröl.
1909. Brölemann, loc. cit. p. 333.
Die Oryidae sind in der indo-australischen Region durch eine
einzige Art vertreten.
Orphnaeus brevilabiatus Newp.
Eine Art, die in allen tropischen Gegenden zu Hause ist.
4. Fam. Gonibregmatidae Ck.
1895. Fam. Gonibregmitidae. Cook, Arrangement of Geophilidae. — Proc.
Nat. Mus. Washington XVIIL p. 66. |
1898. Fam. Gonibregmatidaee Pocock, Willey zoolög. Results p. 64. |
1903. Subfam. Gonibregmatinae Attems, Synopsis d. Geoph. Zool. Jahrb.
XVIII. p. 166, 286.
1908. Fam. Gonibregmatidae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 274.
1990. Subfam. Gonibregmatinae Brölemann, Arch. zool. exp. et gen. (5)
III. p. 322.
Oberlippe nur aus dein einen, ungeteilten (Mittel-) Stück bestehend,
eingebuchtet oder vorgewölbt, der Rand gezähnelt oder gefranzt.
Der Rand der Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kamm-)
zähnen, die gegen das basale Ende zu manchmal plötzlich dicker!
und kürzer werden. Hypopharynx stark entwickelt, nicht mit der!
Mandibel verwachsen.
1. Maxille mit oder ohne Tasterlappen, Innenlade abgesetzt oder
nicht, zweites und drittes Glied getrennt oder verwachsen. Beide
Hüften ganz miteinander verwachsen.
2. Maxille: Beide Hüften mit einander verwachsen, ohne Median-
naht, der gemeinsame Vorderrand breitbogig. Drüsenöffnungen nicht)
von längeren Chitinverstärkungen flankiert. Telopodit reist drei-
Die indo-australischen Myriopoden. 117
gliedrig, nur bei Macronicophrlus ist die Endkralle durch ein regulär
ausgebildetes 4. Glied ersetzt. Eindkralle einfach oder gekämmt.
Kieferfüße kurz und breit, meist mit vollständiger, gut ausgebildeten
oder (selten) undeutlichen Chitinlinien. Alle Glieder ohne besondere
Zahnbildungen; die Krallen erreichen geschlossen den Stirnrand bei
weitern nicht.
Antennen meist an der Basis dick und mehr plattgedrückt und
endwärts verjüngt, aber auch fast fadenförmig.
Kopfschild ungefähr so lang wie breit, Stirnfurche vorhanden oder
fehlend. Praebasalschild sichtbar oder nicht sichtbar. Basalschild
breit, bis an die Seiten des Kopfschildes reichend, aber ziemlich kurz.
Rückenschild meist gerunzelt, nur bei Sogophagus und Eucratonyx
glatt und zweifurchig. Zwischenpleuren in 1 bis mehrereren Reihen
vorhanden oder fehlend.
Vor dem Atemschild ein ebenso großes oder größeres Praescutellum;
ein Postsceutellum ist nicht unterscheidbar.
Ventralporen immer vorhanden; oft sind sie ähnlich wie bei den
Oryidae in einem Rechteck, dessen Mitte von Poren frei bleibt, ange-
ordnet, oder es finden sich die Poren in einem runden Feld und einem
Querband dahinter; nur bei Sogophagus sind sie nur in einem Querband
angeordnet.
Endbeinsegment: Ventralplatte ungefähr so breit wie lang. Hüften
sehr groß, manchmal so vergrößert, daß sie sıch seitlich bis zum dritt-
letzten beintragenden Segment vorschieben, dicht und gleichmäßig
auf der ganzen Fläche mit kleinen Poren bedeckt. Die darauf folgenden
Glieder schmächtig, Endglied meist ohne, nur bei Macronicophilus
mit Kralle; letztere Gattung hat auch nur sechsgliedrige, die übrigen
Gattungen haben siebengliedrige Endbeine.
Analporen nur bei Sogophages beobachtet.
Verbreitung: Indo-australische Region, eine Art in Süd-
amerika.
Unter den Geophilomorpha der indo-australischen Region sind die
Gonibregmatidae wohl die interessantesten.
1903 habe ich in diese Familie nur die Gattungen G@onıbregmatus
und Himantosoma aufgenominen und mit Zweifel die nur mangelhaft
bekannte Gattung Disargus. Ewucratonyz stellte ich damals, den
Angaben Pococks folgend, zu den Schendylidae, dasselbe taten auch
meine Nachfolger Verhoeff und Brölemann. Ribaut, der Eu-
eratonyx kürzlich untersuchte, meint, daß die Stellung dieser Gattung
bei den Schendylidae unrichtig sei, vermeidet es aber weiter auf die
Frage nach ihrer systematischen Stellung einzugehen. Sogophagus
hatte ich 1903 bei den @eophilidae untergebracht; Brölemann 1909
zieht sie zu den Gonibregmatidae, was auch richtiger ist. Macronico-
Pphilus ist erst später von Silvestri publiziert worden.
Verhoeff in Bronns Classen und Ordnungen trennt wieder
_ Himantosoma von Gonibregmatus und schreibt beiden Gattungen
eine sehr abweichende Organisation zu, ohne aber zu verraten, worin
4. Heft
118 Dr. Carl Graf eine |
das Abweichende besteht. Die Gattungen Hucratonyz und Sogophagus
plaziert er in derselben Weise wie ich. |
Brölemann hat die Gattungen Gonibregmatus, Himantosoma,
Geophagus und Macronicophrlus vereinigt, und man muß nur die auch
ihm noch unbekannte gewesene Gattung Eucratonyx hinzufügen, |
um die Familie Gonibregmatidae in der hier gegebenen Fassung” zu |
haben. Seine Aphilodontinv gehören besser zu den Geophilidae.
|
Übersicht über die Gattungen der @onibregmatidae.
la) Endbeine sechsgliedrig.. Die zweite Maxille hat anstelle der!
Endkralle ein krallenloses Endglied (5. Glied) von der Form der
anderen Glieder: Macronicophilus Silv.
lb) Endbeine siebengliedrig. Die zweite Maxille hat außer den
Hüften drei Glieder, deren letztes eine Endkralle trägt: 2. |
23) Zwischenpleuren vorhanden, auf den hinteren Segmenten
bis zu 6 Reihen. Oberlippe bogig vorgewölbt, Kralle der
zweiten Maxille einfach. Zweite Maxille ohne Tasterlappen. |
Praebasalschild sichtbar: Gonibregmatus Newp.
2b) Keine Zwischenpleuren. Oberlippe eingebuchtet oder.
rudimentär. Kralle der zweiten Maxille gekämmt. Zweite
Maxille mit zwei Paar Tasterlappen. Praebasalschild nicht
sichtbar: Be
33) Oberlippe rudimentär. Ventralporen in einem unschein- |
baren Querband vor dem Hinterrande. Rückenschilde
glatt, mit zwei Furchen: |
Sogophagus Chamb. (= Geophagus Att.)
3b) Oberlippe gut entwickelt. Ventralporen in einem Viereck
oder in einem Zu Feld und dahinter einem Quer-
band 4.
4a) Oberlippe mit langen, pinselartigen Gebilden besetzt. t
Die Zähne am unteren Ende der Mandibel sind kaum
anders als die vorangehenden. Ventralporen in einem |
runden Feld und Querband dahinter. Unterhalb der
Endkralle der vorderen Beine kein auffallender Lappen.
Rückenschilde runzelig, ohne Furchen:
Himantosoma Poe.
Oberlippe mit geraden, spitzen Zähnen besetzt. Die
Zähne am unteren Ende der Mandibel werden plötzlich
viel kürzer und breiter. Ventralporen in einem Recht- |
eck, das in der Mediane durch einen Längsstreifen von
Poren geteilt wird. Unterhalb der Endkralle der vorderen |
Beine ein auffallender Lappen. Rücken glatt, doppelt-|
furchig: Eucratonyz Poec.|
4b
u
1. Gen. Gonibregmatus Newp.
1842. Newport, Proc. zool. soc. London p. 181.
1845. Newport, Trans. Linn. Soc. London XIX. p. 434.
'
1886. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 113.
1894. Pocock., Webers Reise p. 317.
1898. Pocock, Willey Zoolog. Results p. 64.
1903. Attems, Syn. d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVIII. p. 288.
Oberlippe bogig vorgewölbt, mit dichtgedrängten, spitzen Zähnen
besetzt. Ventraler Mittelteil. des Kopfschildes dicht beborstet. Keine
Olypealarea. Fulcren groß (Fig. 11). Rand der Mandibel mit einem
einfachen Besatz von Kammzähnen, die sich gegen die Basis zu nur
wenig ändern. Außenseite der Mandibel dicht und fein behaart.
Hypopharynx groß.
Die Coxalteile beider Maxillen stark gewölbt. Hüften der 1. Maxille
ganz verwachsen, Innenlade nicht abgesetzt. Außer den Coxen nur ein
ungegliedertes, beborstetes Glied vorhanden. Ventralplatte der 2. Maxille
frei, klein, trapezisch. Hüften ganz verwachsen, ohne Mediannaht.
Telopodit dreigliedrig, Klaue einfach (ohne Kammzähne).
| Kieferfüße in allen Teilen kurz und breit, Hüften mit vollständigen
‚ Chitinlinien, Vorderrand mit zwei Lappen, sonst alle Glieder ohne
. Zahnbildung.
| Antennen pfriemenförmig, endwärts verdünnt. Stirn durch eine
Furche abgesetzt. Praebasalschild sichtbar, Basalschild kurz und breit.
| Rückenschilde runzelig.
Auf den vorderen Segmenten eine Reihe, dann allmählig zunehmend
mehrere (bis 6) Reihen von Zwischenpleuren (Fig. 4, 9), deren Zahl
caudalwärts wieder abnimmt. Atemschild und Postscutellum zu-
sammen fast so groß wie das Praescutellum.
Ventralporen in einem Rechteck, dessen Mitte frei von Poren
bleibt. |
Endbeine siebengliedrig, Hüften groß, aufgetrieben, mit zahl-
reichen Poren auf der ganzen Fläche, die nur einen schmalen Streif
am Enndrande, der durch eine geringe Falte abgesetzt ist, freilassen.
- Die Hüften reichen seitlich bis zum drittletzten beintragenden Segment
nach vorn. Die auf die Hüfte folgenden Glieder dünn, Endglied
krallenlos.. (Fig. 2, 3.)
Weibliche Genitalanhänge breite runde Klappen (4?).
Analporen fehlen.
Die indo-australischen Myriopoden. 119
Gonibregmatus anguinus Poc.
(Tafel I Fig. 1—12.)
1898. Pocock, Willey Zoolog. Results p. 65 T£. VI p.1.
Kopfschild so breit wie die Rückenschilde, eher etwas länger als
breit; seitlich sind die Kieferfüße zum Teil sichtbar. Stirn durch eine
helle Linie sehr deutlich abgesetzt und sehr lang. Praebasalschild
als schmaler, beiderseits zugespitzter Streif sichtbar. Basalschild
(B, Fig. 1) breit, bis zu den Kopfseiten reichend, von vorn nach hinten
nicht lang, etwas kürzer als die folgenden Rückenschilde. Antennen
dfrtiemenförmig, an der Basis einander sehr genähert, endwärts zu-
gespitzt; die vier Grundglieder kahl, auf dem 5. beginnt eine allmählich
4, Heft
120 Dr. Carl Graf Attems:
|
zunehmende feine Behaarung. Die Kieferfüße erreichen geschlossen
den Stirnrand nicht, in allen Teilen kurz und breit; Hüften mit voll-
ständigen Chitinlinien, Vorderrand mit zwei stumpfen Lappen, alle
anderen Glieder ohne jede Zahnbildung; Kralle innen glatt. |
Über Oberlippe (Fig. 12), Mandibel (Fig. 5, 8, 10) und Maxillen‘
(Fig. 6) siehe die Genusdiagnose. Über die zweite Maxille möchte|
ich noch ergänzend bemerken, daß die stark gewölbten Hüften mit
Ausnahme eines breiten distalen Randes reichlich mit kurzen, starken,
stiftartigen Borsten besetzt sind.
Ventralporen (Fig. 7) winzig klein und sehr zahlreich, in einem
Viereck angeordnet, dessen Mittelfläche frei von Poren bleibt.
Glieder 3—7 der Endbeine ungefähr gleich lang.
Fundorte: Neu-Pommern (Pocock), do, Ralum (Dahl coll.
Berlin. Mus.), Hollandia Nord-Neuguinea (Explor. detach,
N.N. G. 1910. 11), Admiralitätsinseln, Ponam (Hamburg. Mus.).
Gonibregmatus Cumingii Newp.
1842. Newport, Proc. Zool. Soc. p. 180.
1844. Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 438 Tf. 33 p. 11—14.
1886. Haase, Indo-austral. Chil. p. 113 T£. VI p. 118.
Philippinen.
: Gonibregmatus insularis Poe.
1894. Pocock, Webers Reise p. 318 T£f. XIX p. 19.
Ins. Saleyer.
2. Gen. Eucratonyx Poe.
1898. Pocock, Willey Zoologie. Results p. 66.
1903. Attems, Synopsis d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVIII. p. 197.
1912. Ribaut, Voyage Merton aux iles Kei et Aru. — Abh. Senckenb.'
Ges. XXXIV. p. 287.
Oberlippe aus dem einzigen, ungeteilten (Mittel. )Stück bestehend,
eingebuchtet, der Rand kräftig gezähnt. Keine Clypealarea. Ventraler
Mittelteil des Kopfschildes nur vorn spärlich beborstet.
Rand der Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kamm-
zähnen, die gegen den Grund zu kürzer und breiter werden. Außen-|
seite der Mandibel teilweise behaart. Hypopharynx groß, mit Riefen,
Haaren und kleinen, behaarten Plättchen.
Hüften der ersten aalle mit schlankem, behaarten Tasterlappen,
Innenlade deutlich abgesetzt. 2. und 3. Glied deutlich getrennt. 2. Glied
mit ähnlichem Tasterlappen wie die Hüfte. |
Hüften der 2. Maxille ganz verwachsen, die Verbindungsbrücke
allerdings sehr schmal, aber” ganz ohne Mediannaht. Telopodit drei-'
gliedrig, Kralle gekämmt.
Kieferfüße kurz und breit, Chitinlinien vollständig, alle Gliede
ohne Zahnbildung. Stirn nur sehr undeutlich abgesetzt, Praebasal-|
schild nicht sichtbar, Basalschild kurz und breit. . Antennen endwz |
verdünnt.
Die indo-australischen Myriopoden. 121
Rückenschilde glatt, doppelfurchig.
Ventralporen in einem Rechteck, das unvollkommen durch einen
medianen Längsstreif von Poren geteilt wird.
Endbeine siebengliedrig, Hüften groß, mit zahlreichen, kleinen
' Poren auf der ganzen Fläche. Die Hüften reichen seitlich mehr oder
weniger weit nach vorn, eventuell bis zum drittletzten beintragenden
Segment. Die auf die Hüfte folgenden Glieder schlank, auch beim G,
Endglied krallenlos.
Beine der vorderen Körperhälfte mit eigentümlichen Lappen
unterhalb der Endkralle.
Keine Analporen.
Eucratonyx hamatus Poc.
1898. Pocock, Willey, Zoolog. Results p. 66. Tf. VI p. 2.
1912. Ribaut, Voyage Merton. — Abh. Senckenbg. Ges. XXXIV. p. 285
Tf. XII p. 1—19., Tf. II fig. 14—21.
Strohgelb, Kopf nicht dunkler, im Gegenteil, Stirn und Antennen
etwas blasser.
121 Beinpaare (Pocock gibt 103—119, Ribaut 125 Paare an.)
Kopfschild ein wenig länger als breit, vorn ein wenig verschmälert
und ganz abgerundet, ohne mediane Einbuchtung zwischen den An-
' tennen. Stirn nur sehr undeutlich durch eine Furche abgegrenzt.
' Praebasalschild nicht sichtbar. Basalschild breit (so daß seitlich nur
ein kleiner Streif der Kieferfüße sichtbar ist); von vorn nach hinten
aber kurz. Clypeus mit einer bogigen Querreihe von Börstchen und
zwischen diesen und dem Stirnrand zerstreut beborstet (Fig. 14).
Oberlippe aus einem Stück bestehend, in der Mitte eingebuchtet,
jede Seitenhälfte für sich ein wenig vorgewölbt; die ganze Oberlippe
mit starken, dornartigen Fransen besetzt.
1. Maxille mit zwei Paar kleiner, zugespitzter, mit kleinen Spitzen
besetzter Tasterlappen. Hüften der 2. Maxille verwachsen, der vordere
Ausschnitt flachbogig. Ribaut sagt, daß die Hüften ganz getrennt
Seien, ich sah aber deutlich, daß sie verwachsen sind, wenn auch die
mediane Brücke nur schmal ist. Endkralle der 2. Maxille gekämmt
(Fig. 20).
Mandibel mit einem Kammblatt, dessen Zähne auf der einen Seite
kürzer und stumpfer werden (Fig. 21). Pococks Angabe, daß ein
Kamm- und ein Zahnblatt zu unterscheiden seien, ist unrichtig.
Kieferfüße in allen Teilen sehr kurz, so daß sie geschlossen noch
weit vom. Stirnrand entfernt bleiben. Hüften kurz und breit, mit
vollständigen Chitinlinien. Auch die folgenden Glieder sehr kurz,
alle innen ganz ohne Zahnbildung. Kralle relativ lang und schlank,
sanft gebogen (Fig. 15).
Hypopharynx (Fig. 17) gut entwickelt; jede Hälfte hat seitlich
im basalen Teil enge Querriefen, distal ein größeres Feld von Haaren
und medial, neben diesem Haarfeld kleine, dachziegelartige Schüppchen,
deren Rand fein gefranst ist.
4. Heft
122 Dr. Carl Graf Attems:
Die Ventralporen stehen in einem Viereck, etwa wie bei gewissen
Oryinae; aber die Seiten dieses Vierecks sind manchmal unterbrochen,
ebenso der schmälere Vorderstreif. Die Mittelfläche des Vierecks
bleibt vorn ganz frei von Poren; in der Körpermitte beiläufig beginnt
jedoch ein breiter medianer Längsstreit aufzutreten, der das Viereck
in zwei Vierecke teilt (Fig. 19); erst auf den 3—4 letzten Segmenten
verschwindet dieser Medianstreif wieder. Das hintere Querband reicht
bis zum drittletzten beintragenden Segment.
Die Beine der vorderen Körperhälfte haben die eigentümliche,
von Pocock nicht ganz richtig abgebildete und im Text gar nicht er-
wähnte, stark hakige Endkralle. Unterhalb der Kralle steht neben ihrer
Basis ein schmaler hyaliner Lappen, der sich am Ende verbreitert
und eine Höhlung bildet, in welche sich die Spitze der Kralle hineinlegt.
(Fig. 18.)
Endbeinsegment: Ventralplatte Ve breit wie die vorangehende,
hinten kaum verschmälert, gradlinig begrenzt. Hüfte groß, länglich
eiförmig, gleichmäßig mit Poren bedeckt, dazwischen zahlreiche
kleine Borsten. Ich habe nicht bemerkt, daß die Hüften so weit nach
vorn reichen, wie Ribaut angibt und abbildet, das können aber
individuelle Unterschiede sein, auch bedingt vom Konservierungs-
zustand.
Endbeine siebengliedrigs, Glieder 3—7 ungefähr gleich lang,
schlank, walzig. Endglied ganz ohne Kralle.
Als ganz besondere Merkwürdigkeit habe ich ein $ von Ruh
beobachtet, das achtgliedrige Endbeine hat; außer der Hüfte und dem
kleinen Trochanter sind ungefähr sechs gleich sroße Gieder vorhanden.
(Fig. 16.)
Analporen nicht sichtbar. Ä
Fundorte: Neu-Pommern. (Pocock; — Ralum, Kabakaul,
Berlin Mus.) Neu-Guinea, Friedrich-Wilhelm-Hafen (Dahl coll.
Berlin. Mus.) — Aru-Archipel, Insel Kobroor (Ribaut).
Eucratonyx Meinerti Poc.
1889. Himantarium Meinerti. Pocock, Journ. Linn. Soc. XXI. p. 289.
1891. — — Pocock, Ann. Mus. eiv. Genova (2) X p. 426.
1898. Hucratonyx Meinerti. Pocock, Willey Zool. Results p. 66.
Sullivan Island, Mergui; Birma.
3. Gen. Sogophagus Chamb.
1897. Geophagus. Attems, Kükenthals Reise. — Abh. Senckenb. Ges. XXIII.
p. 475.
1903. — Attems, Synopsis d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVII.
p. 283.
1912. Sogophagus. Chamberlin, Canad. Entom. XLIV. p. 220!)
!) Der Name Geophagus war schon vergeben, weswegen Chamberlin ihn
änderte.
Die indo-australischen Myriopoden. 123
Oberlippe rudimentär, ohne Zähne oder dergl. Fuleren groß.
Ventraler Mittelteil des Kopfschildes nur mit einem kleinen Feld von
wenigen Borsten.
Keine Clypealarea.
Rand der Mandibel (Fig. 22) mit einem einfachen Besatz von
Kammzähnen (Fig. 13), die gegen die Basis der Mandibel zu etwas
kürzer und breiter werden. Außenseite der Mandibel unbehaart.
1. Maxille: Hüften ganz verwachsen, Innenlade deutlich abgesetzt.
9. und 3. Glied undeutlich getrennt, keine Tasterlappen.
2. Maxille: Hüften ganz verwachsen, Telopodit dreigliedrig,
Endkralle gekämmt.
Kieferfüße (Fig. 23) kurz und breit, die drei Glieder zwischen
Hüften und Endkralle sehr kurz, scheibenförmig. Alle Glieder ohne
Zahnbildung. Chitinlinien vollständig.
Antennen der ganzen Länge nach ungefähr gleich dick. Prae-
basalschild nicht sichtbar. Basalschild breit.
Rückenschilde glatt, doppelfurchig.
Keine Zwischenpleuren.
Ventralporen in einem unscheinbaren Querband vor dem Hinter-
rande.
Endbeine siebengliedrig; Hüfte groß, nach vorn bis zum vorletzten
' beintragenden Segment reichend, dicht mit Poren bedeckt, die anderen
- Glieder dünn, Endglied ohne Kralle.
Keine Analporen.
Sogophagus serangodes Att.
' 1897. Geophagus serangodes. Attems, Kükenthals Reise p. 475. (Taf. I Fig. 13,
Taf. II Fig. 22, 23.
Halmaheıra.
4. Gen. Himantosoma Poe.
1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. Mus. civ. Genova (2) X. p. 428.
1903. Attems, Synops. d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVIIL p. 286.
Oberlippe (Fig. 25) aus einem einzigen (Mittel-) Stück bestehend,
das nur seitlich gegen den Kopfschild abgesetzt ist. Der freie Rand
sehr seicht eingebuchtet, mit langen, pinseligen Gebilden (Fig. 26)
(statt der Zähne) besetzt. Fulcren groß, keine Clypealara. Ventraler
Mittelteil des Kopfschildes nur mit einzelnen Börstchen.
Rand der Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kammzöhnen
(Fig. 27), die sich gegen den Grund zu nur wenig ändern. Innenseite
der Mandibel mit winzigen Spitzchen (Fig. 24). Außenseite unbehaart.
Hypopharynx groß, rundplattig.
Die ganz, ohne Mediannaht, verwachsenen Hüften beider Maxillen-
paare stark gewölbt. 1. Maxille mit 2 Paar Tasterlappen, Innenlade
nicht abgesetzt, 2. und 3. Glied undeutlich getrennt. Telopodit der
- 2. Maxille dreigliedrig, Endkralle gekämmt.
Kieferfüße kurz und breit, Hüfte mit undeutlichen Chitinlinien,
alle Glieder ohne Zahnbildungen.
4. Heft
124 Dr. Carl Graf Attems:
Stirn nicht durch eine Furche abgesetzt, Antennen der ganzen
Länge nach ungefähr gleich stark. Praebasalschild nicht sıchtbar.
Basalschild kurz und breit. |
Rückenschilde runzlig, ohne Furchen.
Keine Zwischenpleuren.
Endbeine siebengliedrig, Hüfte groß, die ganze Fläche dieht mit |
kleinen Poren hedeckt, Endglied mit Kralle.
Himantosoma porosum Poc.
1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. Mus. civ. .... Genova (2) p. 431.
1903. Attems, Beitr. Myr.-Kunde. — Zool. Jahrb. XVII p. 65, Tf. V Fig. 1.
1903. Attems, Synopsis Geoph. — ibid. p. 287 Tf. XII Fig. 7—10.
(Taf. II Fig. 24—27).
Birma. Java. !
Himantosoma typicum Pec.
1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. eiv..... Genova (2) p. 429.
Birma.
s. Gen. Macronicophilus Silv.
1909. Silvestri, Rendic. R. Ac. Lincei (5) XVII. p. 267.
1909. Silvestri, Boll. Lab. zool. Portici IV. p. 50.
Einzige Art: M. Ortonedae von Ecuador.
5. Fam. Geophilidae Ck.
Oberlippe aus drei Stücken bestehend, die gezähnt, gefranst oder |
glatt sein können; manchmal verkümmert. 1
Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kammzähnen.
l. Maxille: Hüften ganz verwachsen, 0, 1 oder 2 Paar Taster-
lappen. |
2. Maxille: Hüften ganz verwachsen oder die Mediannaht erhalten;
Telopodit dreigliedrig, Endkralle einfach. |
Kieferfüße mit oder ohne Chitinlinien; die Kralle von oben her |
oft sichtbar. |
Antennen fadenförmig, selten endwärts ein wenig verdickt.
Ventraiporen in sehr verschiedener Anordnung, in einem unschein- |
baren Querband vor dem Hinterrand, vor dem sich selten noch zwei |
runde Felder finden, oder in einem oder zwei rundlichen mehr oder |
weniger scharf begrenzten Feldern oder ganz fehlend.
Zwischenpleuren fehlen. I
Endbeine sechs- bis achtgliederig, Hüfte mit oder chne Poren in (ah
sehr verschiedener Anordnung, über die ganze Fläche zerstreut oder |
gruppenweise in Gruben mündend usw. Endglied mit oder ohne Kralle; \
bei den wenigen Gattungen mit achtgliedrigen Endbeinen ist die Kralle
durch ein nermal ausgebildetes Glied ersetzt. 1
Diese Familie ist die formenreichste und die Kenntnis. vieler |
Gattungen noch recht unvollkommen, so daß noch manche Neu- |
gestaltungen in der systematischen Anordnung zu gewärtigen sind,
Die indo-australischen Myriopoden, 125
besonders wenn die große nicht homogene Gattung @eophilus auf-
‘ gelöst wird. Im Jahre 1909 haben Brölemann und ich eine Anzahl
Gattungen aus der bis dahin einheitlichen Familie abgetrennt, ich
faßte sie als Subfamilie (Chilenophilinae), Brölemann als Subtribus
(Ribautiina) auf, indem die Familie G@eophilidae in meinem Sinne bei
Brölemann als Subfamilie mit den Gonzbregmatinae als zweite Sub-
familie zu einer meiner Ansicht nach unnatürlichen Familie (Geophilidae)
zusammengefaßt wird. Ich sehe jedoch keinen Grund, von meiner
früheren Ansicht abzugehen und behalte meine früheren Subfamilien
Geophilinae und Chrlenophilinae bei, und teile die Geophilinae in die
zwei Tribus Geophilin? und Dignathodontini.
Innerhalb des hier behandelten Faunengebietes sind die @eophelini
und die Subfam. Chilenophilinae nur in Australien und Neu-Seeland
vertreten.
1. Subfam. Geophilinae Ait.
1909. Attems, Schultzes Forschungsreise p. 23.
Chitinverstärkung in der Hüfte der 2. Maxille klein und nur auf
- die Umgebung der Drüsenöffnung beschränkt. Hüften der 2. Maxille
. mit einer längeren Mediannaht unmittelbar aneinanderstoßend oder
ganz verschmolzen. (Ulypealarea vorhanden oder fehlend.)
1. Tribus Geophbilini.
Syn. 1909. Subtribus Geophilina. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III.
Mittelteil der Oberlippe immer kleiner als ein Seitenteil, ungezähnt,
gezähnt oder gefranst. Seitenteile der Oberlippe gefranst.
Die Gattung Geophilus stellt noch eine ziemlich heterogene Ver-
einigung von Arten dar, die später sicherlich einmal in entsprechende
Gruppen aufgelöst werden muß. Doch muß ich das auf eine spätere
Gelegenheit verschieben und hier liegt dazu auch keine besondere
Notwendigkeit vor, da die ganze Familie @eophilidae ja im eigentlichen
Gebiet Neu-Guinea und nächster Nachbarschaft gar nicht vertreten ist.
Übersicht über die Gattungen der @eophilin:.
la) Endbeine sechsgliedig: Geomerinus Bröl.
lb) Endbeine siebengliedrig: 2.
2a) Hüften der ersten Maxille getrennt Pachymerinus Sılv.
2b) Hüften der ersten Maxille ganz verwachsen, ohne Median-
naht 3.
3) Hüftdrüsen der Endbeine ohne kräftig chitinierte End-
ausführungsgänge, durch zwei große Gruben direkt nach
außen mündend ‚Mooriella Att.
3b) Hüftdrüsen der Endbeine mit kräftig chitinisierten End-
| susführungsgängen, die zu mehreren in Gruben münden
. oder meist direkt nach außen münden 4.
4a) Ventralplatten mit Tuberkeln oder Stachelu 5.
4. Heft
126 Dr. Carl Graf Attems:
|
|
5a) Ventralplatten mit runden Tuberkeln; einige vordere
Ventralplatten mit vorderer Grube und hinterem
Vorsprung: Ohalandea Bröl.
5b) Ventralplatten mit Stacheln, keine Ventralplatte mit
Grube und Vorsprung Eurygeophilus Verh-|'
4b) Ventralplatten glatt. (Ohne Tuberkeln oder Stacheln) 6
6a) 1 oder 2 Clypealareae vorhanden 7
7a) Hüften der 2. Maxille ganz verwachsen, ohne‘
Mediannaht; Ventralporen in einem Querband
und zwei runden Feldern davor:
Pachymerium C.Koch
7b) Hüften der 2. Maxille mit gut erhaltener Median-
naht; Ventralporen in einem Querstreif oder in
zwei Feldern nebeneinander: 8.
8a) Clypealarea mit feiner polygonaler ‚Felderung;
Innenseite der Hüfte der 2. Maxille mit größerem
Fortsatz: Sepedonophrlus Att.|
8b) Clypealarea weißlich, fein punktiert, ohne poly-
gonale Felderung. Hüften der 2. Maxille außen
N
'
ohne Fortsatz: Eurytion Att.
6b) Keine Clypealarea vorhanden: 3.
9a) Hüften der 2. Maxille mit sehr deutlicher
Mediannaht: Insigniporus Att.
9b) Hüften der 2. Maxille völlig ohne Naht ver-
wachsen: 10. |
10a) Mittelteil der Oberlippe mit kurzen, j
kräftigen Zähnen: Geophilus.
10b) Mittelteil der Oberlippe gefranst 11.|
lla) Hüften der Endbeine mit zahlreichen, |
frei mündenden Poren auf der ganzen
Fläche; Ventralplatte des Endsegments'
schmal: Pleurogeophilus Verh.'
11b) Die Drüsen der Endbeinhüften münden!
in Gruppen vereinigt in Gruben.|
Ventraiplatte des Endbeinsegments breit:|
Clinopodes. Koch.
%. Tribus Dignathodeontini Ck.
1895. Fam. Dignathodontidae. Cook, Arrang. Geoph. — Proc. U. St.:N. Mus.
XVIII p. 71. |
1909. Tribus Henini. Brölemann, Arch. zool. cap. (5) II.
Mittelteil der Oberlippe größer als ein Seitenteil oder die Ober-'
lippe verkümmert. Seitenteile schlank, stäbchenförmig, ohne Fransen'
oder dergl. Ventralporen in 1—2 scharf be grenzen en Feldern,
selten (Dignathodon) ganz fehlend.
Die indo-australischen Myriopoden. 127
Übersicht über die Gattungen der Dignathodontini.
la) Oberlippe normal entwickeit 2.
22) Endbeine sechsgliedrig Henia C.L. Koch.
2b) Endbeine siebengliedrig: 8:
3a) Kieierfußklaue vor der Spitze mit zwei langen, spitzen
Zähnen. Kopf sehr klein, Antennen keulig. Ventral-
poren fehlen. Chitinlinien vorhanden Dignathodon Mein.
3b) Kieferfußklaue einfach. Antennen endwärts nicht keulig
verdickt, eher manchmal etwas verjüngt. Ventralporus
vorhanden. Chitinlinien fehlen. Scolioplanes Mein.
1b) Oberlippe verkümmert:
4a) Ventralporen in einem scharf begrenzten, runden oder
ovalen Mittelfeld. Hüftporen der Endbeine zu Gruppen
vereinigt in Gruben mündend. Chitinlinien vorhanden.
Chaetechelyne Mein.
4b) Ventralporen in zwei Feldern nebeneinander; Hüft-
poren der Endbeine in einem Streifen längs dem Seiten-
rande der Ventralplatte frei mündend, keine Chitin-
linien: Diplochora Att.
Folgende Arten der Geophilinae leben in der indo-australischen
Region:
Geophilus Duponti Silv.
' 1897. Silvestri, Ann. soc. ent. Belg. XLI p. 345.
Sydney, Ostaustralien.
Geophilus Hartmeyeri Att.
1911. Attems, Fauna SW.-Australiens III. p. 158.
Südwestaustralien.
Geophilus xylophagus Att.
1903. Attems, Synops. Geoph. p. 237.
Neu-Seeland.
Pleurogeophilus procerus L. Koch.
1877. Geophilus procerus. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVNH. p. 793.
1887. — — Haase, Indo-austral. Chilop. p. 109.
1903. Geophilus (Pleurogeophilus) procerus. Attems, Synops. Geoph. p. 240.
Japan.
Pleurogeophilus provocator Poc.
1891. Geophilus provocatuor. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 225.
1905. Geophilus (Pleurogeoph.) provocator. Attems, Synops. Geoph. p. 244.
Neu-Seeland.
Sepedonophilus perforatus Haase.
1887. Geophilus concolor var. perforatus. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 109.
1903. Geophilus (Pachymerium) perforatus. Attems, Synops. Geoph. p. 252.
1909. Sepedonophilus wo Atteins, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika
p. 34. \
Öst-Australien.
| 4. Heft
128 Dr. Carl Graf Attems:
Eurytion (Steneurytion) incisunguis Att.
1911. Attems, Fauna SW.-Australien III. p. 160.
Südwest-Australien.
1903. Geophilus (Pachymerium) sitocola. Attems, Synops. Geoph. p. 256.
1911. Eurytion siticola.. Attems, Fauna SW.-Austral. III. p. 161.
|
I
u
Eurytion sitocola Att. i |
Neu-Seeland, Südwest-Australien. |
Eurytion ?coneolor Gerv.
1897. Geophilus concolor. Gervais, Ins. syst. IV. p. 320.
18597. — = Haase, Indo-austral. Chilop. p. 108.
Australien.
Pachymerinus Frogatti Bröl.
1912. Brölemann, Myr. austr. mus. I. — Rec. austr. Mus. IX, p. 61.
Neu-Süd-Wales, Australien.
Geomerinus eurtipes Haase.
1887. Geophilus curtipes. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 109.
1912. Geomerinus curtipes. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 66.
Australien.
Maoriella aucklandiea Aitt.
1903. Attems, Synops. Geoph. p. 285.
Neu-Seeland, Auckland.
Maoriella macrostigma Att.
1903. Attems, loc. cit. p. 284.
Nord-Neu-Seeland.
2. Subfam. Chilenophilinae Att.
1909. Subfam. Chilenophilinae. Attems, Schultzes Forsch.-Reise p. 22.
1909. Tribus Ribautiina. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III. p. 327.
1910. Subtribus Ribautiina. Ribaut, Bull. soc. hist. nat. Toulouse, XLIH. a,
p. 124.
Chitinverstärkung in der Hüfte der 2. Maxille lang, fast bis zur
Basis herabreichend. Hüften der 2. Maxille nur durch eine schmale‘
Brücke mit einander verbunden. Clypeus mit relativ großer polygonaler|
Felderung und mit einer Area.
Eine Übersicht der Gattungen hat Ribaut in seiner zitierten
Abhandlung gegeben; seither hat Brölemann!) eine neue hierher
gehörige Gattung publiziert, Schizoribautia, die bei Gnathoribautia|
in die Tabelle einzufügen ist. Dagegen ist die Gattung @nathomerium|
Rib. zu streichen, da sie identisch ist mit meiner Gattung Arcto-\
geophilus. Bedauerlicherweise habe ich in den Myr. der Vega-Exped.'
(Tafel I, Fig. 2) eine Abbildung veröffentlicht, die eigentlich durch‘
1) Brölemann, The Myriopoda in the Australian Museum. Records Austral.
Mus. IX. p.70,. 1912. 1
0
eine korrigierte hätte ersetzt werden sollen. Diese Abbildung zeigt
‚nämlich die 2. Maxille mit 4 Telopoditgliedern. Auf einem Präparat
war es mir so erschienen und ich hatte die publizierte Zeichnung an-
. gefertigt. Später überzeugte ich mich aber an weiteren Präparaten,
‚daß man eine so deutliche Trennung des ersten Telopoditgliedes der
zwei Glieder doch nicht behaupten kann und nahm mir vor, die Zeichnung
durch eine andere zu ersetzen, was ich aber dann vergaß. Erst durch
Ribauts Publikation bin ich auf mein Versehen aufmerksam geworden.
Im Texte habe ich übrigens von dieser Viergliedrigkeit des Telopodits
nichts erwähnt, die allerdings nicht gar so außer aller Möglichkeit
läge. Gewiß ist sie bei den Geophiliden bisher nicht beobachtet worden,
allein wir müssen doch annehmen, daß die gemeinsamen Vorfahren
der Geophiliden, Scolopendriden, Lithobiiden und Scutigeriden ein
viergliedriges Telopodit an der zweiten Maxille besaßen, das die Scuti-
-geriden und manche Lithobiiden, z. B. Lamyctes sinwata noch voll-
- kommen ausgebildet zeigen, wieja seit langem bekannt. Bei Scolopendra
eingulata sehen wir noch die deutliche Spur, daß das erste Telopoditglied
aus zwei Gliedern, die fast ganz mit einander verschmolzen sind, ent-
standen ist. Die Chitinwandung zeigt nämlich auf der Innenseite einen
Zerfall in zwei Abschnitte. Außerdem ist sie an zwei Stellen verdünnt,
so daß das plasmatische Innere des Gliedes zwei hügelige Vor-
- wölbungen bildet. Sehen wir uns die Telopoditglieder der 2. Maxille
von Scutigera an, so bemerken wir im ersten und zweiten Telopodit-
glied nur je eine solche verdünnte Stelle der Chitinwandung, so daß
also die zweite Stelle von Scolopendra, der Stelle im 2. Glied von
Seutigera entspricht, ein weiterer Hinweis darauf, daß das jetzt erste
_ Telepoditglied von Scolopendra als aus ursprünglich zwei Gliedern
bestehend zu betrachten ist. Etwas ähnliches wie bei Scolopendra
nur nicht ganz so deutlich, sehen wir übrigens auch bei Zithobrus
fasciatus L. Es wäre also nicht sehr wunderbar, wenn wir einmal auch
‚bei den Geophiliden die Spuren eines vierten Telopoditgliedes ent-
‚ deckten.
Die indo-australischen Myriopoden. 129
Indo-australische Arten der Chilenorphilinae.
Polygonarea imparata Att.
' 1911. Attems, Fauna SW.-Australiens III. p. 161.
| Südwest-Australien.
Polygonarea repanda Att.
| 1911. Polygonarea repanda multipes. Attems, Fauna SW.-Australiens II. p.164.
j Südwest- Australien. |
N Polygonarea repanda conifera Att.
‚1911. Attems, loc. cit. p. 165.
Südwest-Australien.
'E Schizoribautia Rainbowi Bröl.
1912. Brölemann, Myr. austral. Mus. I. — Rec. Austral. Mus. IX p. 7.
Neu-Süd-Wales, Australien.
Archiv für Naturgeschichte
1916, A.4. 9 4. Hoft
130 Dr. Carl Graf Attems:
6. Fam. Mecistocephalidae Verh.
1895. Dicellophilidae. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII. p. 61.
1895. — Cook, loc. cit. XVIII p. 66, 73.
1896. — Cook, Brandtia VIII. p. 35.
1901. Mecistocephalinae. Verhoeff, Beitr. z. Kenntn. pal. Myr. XVI.
1903. — : Attems, Synops. d. Geoph. p. 207.
1908. Superfam. Placodesmata, Fam. Mecistocephalidae. Verhoeff, Bronns |
Class., Ordn. p. 271.
1909. Fam. Mecistocephalidaee Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) LI.
Oberlippe dreiteilig, der Mittelteil klein, gezähnt, die Seitenteile
gefranst oder glatt. \
Mandibel mit mehreren Kammblättern, von denen eines zahnblatt-
artig werden kann. \
[Verhoeff bemängelt die Unterscheidung eines solchen Kamm-.
blattes von einem echten Zahnblatt. Letzteres ist, wenn es voll aus-
gebildet ist, wie z. B. bei den Himantariidae, dadurch von einem Kamm-
blatt unterschieden, daß seine Basıs durch eine Linie ım Chitin deutlich‘
gegen die übrige Mandibel abgegrenzt ist, während die Kammblätter diel
direkte Verlängerung des Mandibelkörpers bilden ohne Aberen Hi
gegen diesen.]
Hüften der ersten Maxille nicht verwachsen; 2. und 3. Glied ver-
schmolzen. Enden derselben und der Innenlade hyaline Lappen. |
Hüften der 2. Maxille verwachsen mit eventuell noch erhaltener
Naht. Telopodit dreigliedrig, Endkralle klein.
Kieferfüße sehr groß, von oben zum großen Teil sichtbar. Hüften!
ohne Chitinlinien.
Kopfschild lang und schmal, Basalschild schr schmal, Praebasal- 5
schild nicht sichtbar. |
Antennen schlank, endwärts etwas verjüngt.
Zwischenpleuren fehlen.
Ventralporen fehlen.
Endbeine siebengliedrig, Hüfte mit zahlreichen, frei mündenden
Poren auf der ganzen Fläche. |
Körper vorn am breitesten, hinten verjüngt.
Segmentzahl bei den einzelnen Arten meist konstant.
Meeistocephalus spissus Wood. Ya
1860. Mecistocephalus spissus. Wood, Journ. Ac. nat. sci. Philad. (2) V. p. 43.
1887. — — Haase, Indo-austr. Chil. p. 101. |
1891. — _ Pocock, Ann. mus. ceiv.... Genova (2) X.
p. 424.
1894. E — Pocock, Webers Reise p. 317.
1902. Lamnonyx spissus. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 396.
1903. Mecistocephalus spissus. Attems, Synops. d. Geoph. p. 213. {
1907. — — Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg 1
XXIV. p. 9.
Birma, Java, Sumatra, Hawaiı-Inseln.
Die indo-australischen Myriopoden. 131
Die Zugehörigkeit der folgenden „Mecistocephalus“-Arten, ob zu
dieser Gattung oder zu Zamnonys läßt sich vorläufig nicht feststellen.
Meecisiocephalus? castaneiceps Haase.
1887. Haase, Indo-austral. Chil._p. 102.
1888. Pocock, Proc. zool. soc. Lond. p. 558.
1891. Pocock, Ann. mus. civ..... Genova (2) X. p. 424.
Christmas-Island, Andamanen, Pulo Edam bei Java, Rotuma.
Meeistocephalus? japonieus Mein.
1886, Eitninert, Myr. Mus. Haun. III. — Vidd. Meddel. p. 142.
1887. Haase, Indo-austral. Myr. p. 105.
Japan.
Meeistocephalus? tenuieulus L. Koch.
1878. Geophilus tenuiculus. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVII. p. 794.
1887. Mecisiocephalus — an Indo-austral. Chil. p. 103.
Japan.
M. castaneiceps, japonicus und tenuiculus sollen nach Cook zu
"Lamnonysz gehören. Möglich ist es, da Cook aber auch carniolensis
und spissus (unzweifelhafte Mecistocephalus-Arten) als Lamnonyz
erklärt, kann man ihm keinen Glauben bezüglich der anderen Arten
1 ‚schenken.
TER
[ Meeistocephalus? lifuensis Poc.
! 1898. Pocock, Willey zoolog. Results p. 63.
i Lifu, Loyalty-Insel.
Meeistocephalus? mirandus Poc.
‚1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV. p. 352.
Loo Choo-Inseln.
Meeistocephalus? Smithi Poc.
189. Pocock, loc. cit. p. 351.
China.
Lamnonyx punctifrons Newp.
Syn. Mecistocephalus heteropus Humb., Mec. heros Haase, Mec.
sulevcollis Tömösv. Allbekannte Art, Ubigqist aller Tropen, am seltensten
noch in der neotropischen Region.
Lamnonyx punctifrons var. glabridorsalis Att.
| 1900. M ecistocephalus punctifrons var. glabridorsalis. Attems, Zool. Jahrb.
XI. p. 138.
- — Neu-Guinea, Neu-Pommern, Admiralitäts-Inseln, West-Ceram —
Seychellen.
ni
2 Lamnonyx -punctifrons eigas Haase.
. 1887. Meeistocephalus gigas. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 105.
1895, == — Brölemann, Mem. soc. zool. France p. 528.
I 1895, — — Silvestri, Ann. mus. ceiv. ... Genova (2)
| XIV. p. 634.
Neu-Guinea, West-Ceram.
9* 4.Ho&
132 Dr. Carl Graf Attems:
|
Lamnonyx tahitiensis Wood. |
1863. Mecistocephalus tahitiensis. Wood, Journ. Ac. Nat. Sc. Philadelphia ®
|
!
V. p. 48.
1887. — — Haase, Indo-austral. Chilop. p. 101.
1903. Lamnonyx — Attems, Synops. Geoph. p. 212.
1911. — ee Attems, Fauna SW.-Austral. III.
Viti-Levu, Ost-Tahiti, Olinda. Australien; St. Mathias, Bismarck-
Archipel (Hamb. Mus.).
Megethmus ferrugineus Hutt.
1877. Himantarium ferrugineum. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. p. 115.
1891. Geophilus Huttoni.. Pocock, loc. eit. (6) VIII. p. 223.
Neu-Seeland.
Megethmus mieroporus Haase.
1887. Mecistocephalus microporus. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 106.
1895. Megethmus — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVII. p. 61.
Luzon, Philippinen.
Geophilomorpha incertae sedis.
Geophilus antipodum Poe.
1891. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 222.
Neu-Seeland; Australien, Victoria.
Geophilus Holstii Poe.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV. p. 352.
Japan.
Geophilus laticeps Poc.
1891. Geophilus laticeps. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 220.
1903. — (Aporophilus )Jlaticeps. Attems, Synops. Geoph. p. 261.
King-Island, Südaustralien.
Himantarium ?morbosum Hutt.
1877. Himantarium morbosum. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. P 115.
1891. Geophilus morbosus. Pocock, loc. cit. (6) VIII. p. 221.
Neu-Seeland.
Arthronomalus opinatus Newp. |
1844. Arthronomalus opinatus. Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 48:
1887. Geophilus _ — Haase, Indo-austral. Chil. p. 108.
1901. — — Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 461.
Australien.
Geophilus polyporus Haase.
1887. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 110.
D’Urville-Insel.
Neerophloeophagus Speneeri Poe.
1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 462.
Neu-Seeland.
Die indo-australischen Myriopoden. 133
Geophilus sydneyensis Poec.
1891. Geophilus sydneyensis. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 219.
1903. — (Aporophilu) — Attems, Synops. Geoph. p. 262.
Australien.
Himantarium doriae Poc.
1891. Pocock, Ann. mag. n. h. (2) X. p. 427.
Birma.
Himantarium insigne Mein.
1886. Meinert, Myr. Mus. Cantabr. I. — P. Am. ph. soc. Phil. XVII. p. 227-
1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 113.
Ostindien.
Himantarium indicum Mein.
1886. Meinert, Myr. Mus. Cantabr. I. p. 228.
1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 113.
1888. Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI. p. 289, Tf. 24, fig. 3.
Ostindien, Mergui-Archipel.
Himantarium Meinerti Poe.
‚1888. Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI. p. 289. p. 289, Tf. 24, Fig. 1.
| Sullivan-Island, Mergui-Archipel.
II. Klasse Symphyla.
Über das Vorkommen der Symphylen und Pauropoden in den
- uns beschäftigenden Territorien wissen wir noch fast gar nichts. Nur
an einer einzigen Stelle, im Golf von Siam wurde ein wenig gesammelt
und daß in diesem einen Gebiet gleich eine relativ größere Zahl von
- Arten gefunden wurden, berechtigt zum Schluß, daß sich im ganzen
Gebiete gewiß noch viel neues finden wird.
r
!
4)
ı
Scutigerella crassicornis Hansen.
103. H. J. Hansen, Quart. J. Mier. Sei. XLVII. p. 56.
Golf von Siam: Insel Koh-Chang.
“| Seutigerella indecisa Att.
1909. Attems, Fauna SW.-Austral. III. p. 165.
Südwest-Australien.
5
Ä
N
{
1
Sceutigerella orientalis Hans.
1903. Hansen, Quart. J. Mier. Sci. XLVII. p. 38.
' Sumatra, Java, Insel Koh Chang, Siam.
3 | Seutigerella pauperata Hans.
‚1903. Hansen, loc. cit. p. 58.
Insel Koh Chang.
| Seutigerella subunguiculata Imms.
1910. Imms, Journ. Linn. Soc. Lond. XXX. p. 252.
Himalaya.
!
|
4 Bofı
134 Dr. Carl Graf Attems:
Scolopendrelia brevipes Hans.
1903. Hansen, Quart. J. Micr. Sci. XLVIL p. 37.
Ins. Koh-Chang. >
Scolopendrella simplex Hans.
1903. Hansen, loc. eit. p. 83.
Ins. Koh-Chang.
mn Du mern — mem.
|
|
III. Klasse Pauropoda.
Pauropus armatus Hans.
1902. H.J. Hansen, Gen. Spec. Ord. Pauropoda. — Vidd. Meddel. p. 368.
Ins. Koh Chang.
Pauropus elaviger Hans.
1902. Hansen, loc. eit. p. 404.
Ins. Koh Chang.
Pauropus elegantulus Hans.
1902. Hansen, loc. cit. p. 378.
Ins. Koh Chang.
Pauropus modestus Hans.
1902. Hansen, J. Cor. cid. p. 380.
Ins. Koh Chang.
Psuropus Mortensenii Hans.
1902. Hansen, loc. cit. p. 382. j
Ins. Koh Chang.
Pauropus seutatus Hans.
1902. Hansen, loc. cit. p. 399.
Ins. Koh Chang.
Pauropus siamensis Hans.
1902. Hansen, loc. cit. p. 386.
Ins. Koh Chang.
Pauropus simulans Hans.
1902. Hansen, loc. cit. p. 402.
Ins. Koh Chang.
Pauropus spinifer Hans.
1902. Hansen, loc. cit. p. 366.
Ins. Koh Chang.
IV. Klasse Diplopoda.
1. Subklasse Pselaphognatha Latzel.
Trichoproctus Biroi Silv.
1899. Silvestri, Termesz. füzetek XXII. p. 205.
Ins. Tamara bei Neu-Guinea. (Einzige Art der Gattung.)
Die indo-australischen Myriopoden. 135
Monographis Kräpelini Att.
1907. Attems, Javan., Myr.-— Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 99.
Java,
Monographis Schultzei Att.
1909. Attems, Leonh. Schultzes Forsch.-Reise SW.-Afrika p. 76.
Süd-Australien; zuerst von K]. Haussaland und Kalaharı bekannt.
[Außer diesen beiden gibt es keine Monographis-Arten, wenn
nicht die folgende eine ist.]
Polyxenus ceylonieus Poc.
1892. Pocock, Journ. Bombay n. h. Soc. p. 142.
Ceylon.
Diese Art dürfte eher zu Monographis gehören.
Polyxenus hawaiensis Silv.
1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 327.
Oahu.
Aus Süd- und Nordamerika sind eine Anzahl ‚Polyzenus“- Arten
- beschrieben und eine aus Äthiopien. Es wäre aber noch sehr zu prüfen,
j
|
\
|
|
re ee DI em ie 4 IS ns u nn
ob alle diese Arten wirklich mit dem bekannten Polyzenus lagurus
generisch zusammengehören.
2. Subklasse Chilognatha Latr.
Zur Übersicht gebe ich zunächst das von mir hier angenommene
System der Chilognathen:
1. Divisio: Oniscomorpha Poc.
1. Ordnung: Pentazonva Brdt.
1. Subordo: Glomeridia Brandt!)
1. Fam.: Typhloglomer:dae.
2. , Glomeridae.
3.» Glomeridellidae.
4. ,, Onomeridae.
9.» @Gervaisiidae.
2. Subordo: Sphaerotheria Brdt.
1. Fam. Sphaerotheridae.
2. ,„ Sphaeropoeidae.
2. Ordnung: Limacomorpha Poc.
Fam. Glomeridesmidae Latzel.
1. Subfam. @lomeridesminae nov.
2. » .. Termitodesminae Silv.
2. Divisio: Helminthomorpha Poc.
1. Phylum: Zugnatha Att.
l. Superordo: Proterospermophora Verh.
1. Ordo: Polydesmoidea C. L. Koch-Poe.
a
!) Familien nach Brölemann 1913. Arch. zool. exper. LII.
4. Rot
136 Dr. Carl Graf Attems:
1. Subordo: Polydesmidea nov.
1. Fam. Polydesmidae.
»» . Vanhoeffenivdae.
„ Cryptodesmidae.
„.. Stylodesmidae.
Oniscodesmidae.
»» Mastigonodesmidae.
Peridontodesmidae.
2. Subordo: Strongylosomidea nov.
1. Fam. Strongylosomidae.
nanpmm
2. , Sphaerotrichopidae.
3. 5 Äystodesmidae.
4. ,„ Platyrhachidae.
5. Oxydesmidae.
6. ,, Gomphodesmidae.
T. Sphaeriodesmidae.
1. Subfam. Sphaeriodesminae.
2. „ Oyclodesminae.
N. Desmominae.
8 , Leptodesmidae.
9, ,, Rhachodesmidae.
10. ,„ Xyodesmidae.
2. Superordo: Ascopermophora Verh.
1. Ordo: Chordeumoidea.
2. ,„. Striaroidea.
3. Superordo: Julidea Latz.
1. Ordo: Julordea.
1. Fam. Blanvulidae.
2. „ Juldae.
2. Ordo: Spirostreptoidea.
1. Subordo: Spirostreptidea.
3: Fam. Spirostrephidae.
2. , Harpagophoridae.
2. Subordo: Odontopygidea.
Fam. Odontopygidae.
3. Ordo: Cambalordea.
1. Fam. Cambalıdae.
„ Cambalopsidae.
» Pericambalidae.
Nannolenidae.
» Pseudonannolenvdae.
» Physostreptidae.
4. vr Spvroboloidea.
1. Subordo: Zuspirobolidea.
1. Fam. Spirobolidae.
2. ,„ Rhinoecricidae.
3. „ Spirobolellidae.
4. ,„ Pseudospirobolellidae:
au >
Die indo-australischen Myriopoden. 137
2. Subordo: Trigonvulidea.
1. Fam. Trigoniuhdae.
2. ,„ Spiromimidae.
3.» FPachybolidae.
5. Ordo: Stemmatovulordea.
2. Phylum: Colobognatha.
1. Divisio Oniscomorpha Poc.
1887. Ordo Oniscomorpha. Pocock, Ann. mag. n. h. (5) XX. p. 291.
93. —- _ Bolimann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46 p. 154.
1894. Subordo Opisthandria. Verhoeff, Verh. zool. bot. Ges. Wien p. 17.
1898. Ordo Oniscomorpha. Attems, Syst. Pol. I. p. 226.
1910. Ordo Opisthandria. Verhoeff, Nova acta XCII. p. 213.
1910. Superordo Opisihandria. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 19.
1. Ordnung Pentazonia Brdt.
' 1833. Pentazonia. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 19.
' 1845. — ‘ Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 276.
1869. —— Wood, Trans. Am. Phil. Soc. Philad. (2) XIII. p. 246.
1884. Fam. Glomeridae. Latzel, Myr. Ö. U. Mon. II. p. 81.
1895. Ordo Oniscomorpha. Cook, Ann. N. York, Ac. Sa. IX. p. 2.
1896. — — Silvestri, J. Dipl. p. 86.
1903. — — Silvestri, Dipl. anat. p. 22.
1910. — _ Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 20.
1898. Subordo Glomeroidea. Attems, Syst. Pol. I. p. 226.
ı. Subordo Glomeridia Brdt.
1833. Glomeridia. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 194.
' 1884. Subfam. Glomeridia. Latzel, Myr. Ö. U. Mon. II. p. 83.
: 1893. — Glomeriinae. Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46
p. 161.
1894. Fam. Glomeridae.e Pocock, Max Webers Reise p. 322.
1895. Subordo Glomeroidea. Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX. p. 2.
190. — — Silvestri, Dipl. anat. p. 22.
' 1910. Subordo Plesiocerata. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 21.
193. — — Brölemann, Biospeologica XXXI. — Arch. zool.
exp. gen. LII. p. 387.
Brölemann hat in der zuletzt zitierten Schrift eine systematische
| Übersicht der Glomeriden gegeben, der ich mich vorläufig anschließe,
- ohne in die Sache selbst näher eingehen zu können. Nur die von Verhoeff
entlehnte Gruppenbezeichnung Plesiocerata kann ich nicht billigen.
‚ Verhoeff liebt die von ihm geprägten neuen Namen, auch wenn ein
|
‚ nicht vorhanden ist.
dringendes Bedürfnis danach wegen bereits bestehender viel älterer
4, Holt
138 Dr. Carl Graf Attems:
Fam. Glomeridae Leach, Bröl. |
Gen. Rhopalomeris Verhoeff.
1
1906. Verhoeff, Ü. Dipl. 4. — Arch. Nat. Bd. 72, p. 188.
1913. Brölemann, Biospeologica XXXI. — Arch. zool. exp. gen. LII. p. 437.
Rhopalomeris bicolor (Wood).
1865. Glomeris bicolor. Wood, Proc. Ac. Nat. sci. Philadelphia p. 172.
1906. Rhopalomeris bicolor. Verhoeff, Ü. Dipl. 4. — Arch. Nat. Bd. 72 p. 189,
Hongkong, Insel Salanga bei Malakka.
Gen. Glomeris Latr.
Von allen hier angeführten Arten gehört nur die erstgenannte
(Stuxberge) zur Gattung Glomeris im neuen restringierten Umfang.
Die Zugehörigkeit der anderen Arten läßt sich nach den vorliegenden
Angaben nicht bestimmen.
Glomeris Stuxbergi Att.
1909. Attems, Myr. d. Vega Exped. — Ark. Zool. V. p.26 Tf.I Fig. 18.
Japan.
Glomeris? diversicolor Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV. p. 721.
Sumatra.
Glomeris formosa Silv.
1895. Silvestri, loc. eit. p. 720.
Sumatra -
Glomeris ‚Modiglianii Silv.
1895. Silvestri, loc. cit. p. 720.
Nias.
Glomeris infuscata Poc.
1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 324 Tf. XIX. Fig. 10.
Sumatra, Malayısche Halbinsel.
Glomeris albicorris Poe.
1894. Pocock, loc. cit. p. 323.
Sumatra.
Glomeris carnifex Poec.
1889. Pocock, Myr.-Mergui. Archip. — J. Linn. Soc. Lond. XXI. p. 290.
Tenasserim.
Glomeris carnifex var. pallida Poc.
1889. Pocock, loe. eit. p. 290 Tf. XXIV Fig. 7.
Elphinstone Island bei Borneo.
Glomeris concolor Poc.
1889. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) IV. p. 474.
Borneo.
Glomeris sinensis Bröl.
1896. Brölemann, Myr. d. Chine. — Mem. soc. zool. Fr. p. 352 Tf. ZIU.
p. 19—22. |
Tibet, Setschouen.
Die indo-australischen Myriopoden. 139
Gen. Malayomeris Verh.
1910. Verhoeff, Ü. Dipl. 41. — Sitzungsber. Ges. nat. Freunde Berl. No. 5
p. 243.
Malayomeris Martensi Verh.
1910. Verhoeff, loc. cit. p. 244.
Sumatra.
Fam. Gervaisiidae Bröl.
Gen. Hyleoglomeris Verh.
1910. Hyleoglomeris. Verhoeff, Ü. Dipl. 41. — Sitzber. Ges. nat. Freunde
Berl. No.5 p. 245.
1912. Nesoglomeris. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 100.
Hyleoglomeris alticola (Carl).
1912. Nesoglomeris alticola.. Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 103.
Celebes.
Hyleoglomeris eremita (Carl).
1912. Nesoglomeris eremita. Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 102.
Oelebes.
Hyleoglomeris kirropeza (Att.).
1897. Glomeris kirropeza. Attems, Kükenthals Reise p. 480.
1912. Nesoglomeris — Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 102.
Oelebes.
Hyleoglomeris minuta Verh.
1910. Verhoeff, Ü. Dipl. 41. — Sitzber. Ges. nat. Fr. Berl. p. 248.
Borneo.
Hyleoglomeris multilineata Verh.
1910. Verhoeff, loc. cit. p. 248.
Borneo.
Hyleoglomeris Sarasinorum (Carl).
1912. Nesoglomeris Sarasinorum. Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 101.
Celebes.
2. Subordo Sphaerotheria Brdt.
1833. Sphaerotheria. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 198.
1847. — C. Koch, Syst. Myr. p. 36.
1847. Zephroniidae. Gray, Encycel. An. Phys. III. p. 546.
1865. Sphaerotheria.. Humbert, Myr. Ceylan.
1884. Subfam. Sphaerotheria. Latzel, Myr. Ö. U. Mon. II. p. 123.
1894. Zephroniidae. Pocock, Max Webers Reise p. 325.
1894. _ Silvestri, Ann. Mus. Genova (2) XIV. p. 635, 722.
1895. Subordo Zephronvoidea. Cook, Ann. N. York Ae. Sa. IX. p. 2.
1896. Sphaerotheridae. Silvestri, J. Dipl. p. 88.
1903. Subordo Zephronioidea. Silvestri, Dipl. Anat. p. 22.
1910. -- Chorizocerata. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 20.
4. Heft
140 Dr. Carl Graf Attems:
Die Systematik dieser Gruppe liegt noch sehr im argen und es
‚steht bei vielen älteren Arten durchaus nicht fest, ob sie wirklich in die
Gattung gehören, in die der Autor sie stellte. Vor einer Revision ist
es unmöglich, eine Übersicht über die artenreichen Gattungen zu
gewinnen.
Die Verbreitung der Sphaerotherien erinnert an die der Harpago-
phoridae. Auch sie leben jetzt in den zwei getrennten Gebieten Süd-
afrika — Madagaskar und Indo-australische Region. Als Entstehungs-
zentrum sehe ıch Indien an, wo sie heute reich vertreten sind. Die
Gattung Arthrosphaera mit 24 Arten ist endemisch in Indien und Ceylon,
und auch die Gattungen Sphaerotherium, Zephronia und Sphaeropoeus
haben hier Vertreter. Von Indien aus haben sie sich einerseits über
die indomadagassische Brücke nach Südafrika und Madagaskar ver-
breitet, dort auch ein paar neue Gattungen bildend, andererseits
haben sie sich über den Sundaarchipel nach Celebes und den Philippinen
und nach Australien und Neu-Seeland verbreitet. In Australien-
Neu-Seeland hat sich wieder die endemische Gattung Cyliosoma
herausgebildet, neben Vertretern anderer Gattungen. Sehr auffallend
ist das völlige Fehlen der Unterordnung im ganzen Neu-Guinea-
Archipel, auch einer der Fälle, für deren Erklärung die Geologie nicht
ausreicht. Sicher war Neu-Guinea mit seiner umgebenden Inselwelt
nicht früher vom großen Landkomplex, der Neu-Seeland-Australien
mit Asien verband, abgetrennt als Australien und Neu-Seeland und
wenn sich die Sphaerotheria von Indien dahin verbreiten konnten,
warum nicht auch nach Neu-Guinea? ;
I. Fam. Sphaerotheridae.
1902. Type des Sphaerotherium. Saussure et Zehntner, Grandidier, Hist.
nat. Madagaskar p. 18.
1909. Fam. Sphaerotherida. Attems, Myr. Deutsch. Südpolar-Exped.
p. 424.
1913. Fam. Sphaerotheriidae. Brölemann, Myr. Austr. Mus. IL. — Rec. Austr.
Mus. X. p. 79.
7. Antennenglied zwar sehr kurz, aber deutlich sichtbar, die
einzelnen Antennenglieder länger als breit (beide Kopulationsfußpaare
dreigliedrig).
1. Gen. Sphaerotherium Brit.
Sphaerotherium convexum Koch.
1863. L. Koch, Die Myriop. I. p. 31. Tf. XIV. Fig. 27.
Australien. (Ohne nähere Angabe.)
Sphaerotherium fraternum Butl.
1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 359.
1873. Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 177.
Australien (Viktoria).
Die indo-australischen Myriopoden. 141
'Sphaerotherium insulanum Krsch,
18831. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 30.
1889. Daday, Termesz. füzetek XI. p. 140.
Java.
Sphaerotherium Kochii Butl.
1863. Sphaeroiherium punctatum. Koch, Die Myr. I. p.43 Tf. XIX Fig. 37
(non = punctatum Brdt.).
1873. Sphaerotherium Kochii. Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 177.
Java.
Sphaerotherium maculatum Butl.
1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV.
Sıkkım.
Sphaerotherium marginepuneiatum Krsch.
1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 31.
Australien, Queensland.
Sphaerotherium nebulosum Butl.
1875. Butler, Trans. ent. soc. Lond. p. 165.
Nankow-Paß zwischen Mongolei und China.
Sphaerotherium politum Butl.
1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV. p. 186. Tf. XVI Fig. 2.
Sıkkim.
Sphaerotherium sinuatum Butl.
1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 359 Tf. XVIH. Fig. 10.
1873. Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 174.
Borneo.
Sphaerotherium walesianum Karsch.
1881. Karsch, Arch. Naturg. Bd. 47 p. 31.
Australien, Neu-Süd-Wales, Sidney.
% Gen. Cyliosoma Poe.
Cyliosoma angulatum Butl.
1878. Sphaerotherium angulatum. Butler, Trans. ent. soc. Lond. p. 299.
1895. COyliosoma angulatum. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414.
Australien (Rockhampton, Queensland).
Cyliosoma de Lacyi White.
1859. Zephronia (Sphaerotherium) de Lacyi. White, Ann. mag. n. h. (3) HI.
p. 406 Tf. VII Fig. 2.
1895. C'yliosoma de Lacyi Pocock, loc. cit. (6) XVI. p. 415.
Neu-Seeland.
Cyliosoma leiosomum Butl.
1877. Sphaerotherium leiosomum. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. p. 116.
1895. COyliosoma 0 Pocock, loc. eit. (6) XVI. p. 415.
Neu-Seeland.
4, Heft
142 Dr, Carl Graf Attemse:
Cyliosoma penrithensis Bröl.
1913. Brölemann, Myr. austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X. p. 85.
Australien, Neu-Süd-Wales.
Cyliosoma Queenslandiae Bröl.
1913. Brölemann, loc. cit. p. 80. .
Australien, Queensland.
Cyliosoma Sennae Silv.
1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX. p. 3.
Australien, Queensland.
Cyliosoma striolatum Poe.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414.
Neu-Seeland.
Cyliosoma Targionii Silv.
1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX. p. 2.
Australien, Queensland.
- Cyliosoma unieolor Silv.
1898. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 16. Tf. II. Fig. 80—82.
Australien, Queensland.
2. Fam. Sphaeropoeidae.
1902. Type des Sphaeropoeus. Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagaskar
p- 18. -
1909. Fam. Sphaeropoeidae.e. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec.
Austr. Mus. X. p. 79. |
Antennen scheinbar sechsgliedrig, indem das 7. Glied ganz in das
6. versenkt ist; die einzelnen Antennenglieder meist breiter als lang.
Übersicht über die Gattungen:
la) Hintere und vordere Kopulationsfüße viergliedrig 2.
2a) Tarsus abgestutzt, Enddorn weiv von der Klaue entfernt
Sphaeropoeus Brdt.
2b) Tarsus zugespitzt, Enddorn nahe der Klaue:
Zephronia Gray.
lb) Hintere Kopulationsfüße dreigliedrig: 3.
3a) Vordere Kopulationsfüße viergliedrig Sphaeromimus 82.
3b) Vordere Kopulationsfüße dreigliedrig 2
4a) Tarsus abgestutzt, Enddorn weit von der Klaue, Vulven
aus drei Platten bestehend Arthrosphaera Poe.
4b) Tarsen zugespitzt; Enddorn nahe der Klaue; Vulven
aus zwei Platten bestehend Castanotherium Poec.
i. Gen. Sphaeropoeus Brit.
Sphaeropoeus bicollis Karseh.
1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 33.
Borneo.
Die indo-austrelischen Myriopoden. 143
Sphaeropoeus bimaeulatus Poe.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412.
Singapore.
| Sphaeropoeus Evansi Sinel.
1901. Sinclair, Proc. Zool. Soc. Lond. II. p. 526.
Malayısche Halbinsel.
Sphaeropoeus extinetus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ... . Genova (2) XIV. p. 722.
1901. Sinclair, Proc. zool. soe. Lond. II. p. 527.
Nias, Malayische Halbinsel.
Sphaeropoeus hereules Brdt.
1833. Sphaeropoeus hercules. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 200.
1863. — — C. Koch, Die Myr. 1. p. 3.
1873. Zephronia banksiana. Butler, Proc. zool. soc. p. 181.
1881. Sphaeropoeus hercules. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 29
1882. Zephronia barbata.. Butler, Ann. mag. nat. hist. (5) IX. p. 197.
1889. Sphaeropoeus hercules. Daday, Term. füzetek XX. p. 141.
1894. — — Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 326.
1895. —_ — Pocock, Ann. mag. n. h. XV]. p. 412.
1906. — — Carl, Dipl. mal. arch. — Zool, Jahrb. XXIV.
p. 230.
Sumatra.
Sphaeropoeus Modigliani Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV. p. 722.
Sumatra. (Beschreibung nicht ernst zu nehmen.)
Sphaeropoeus Modiglianii Silv. nov. var. Sinel.
1901. Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II. p. 527.
Malayische Halbinsel.
Sphaeropoeus montanus Karsch.
1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 31.
Himalaya.
Sphaeropoeus punetatissimus Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 14.
Sumatra.
Sphaeropoeus Stollii Poc.
1895. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XVI. p. 412.
Java.
Sphaeropoeus suleicollis Karsch.
1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 32.
lakuan, Java, Borneo, Montrado, Luzon.
Sphaeropoeus tigratus Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 14.
Sumatra.
4. Haft
144 Dr. Carl Graf Attems:
Sphaeropoeus tricollis Karsch.
1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 32.
Sumatra.
|
|
Sphaeropoeus tubereulosus Karsch. |
1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 33. |
Borneo. |
Sphaeropoeus velutinus Carl.
1906. Carl, Dipl. mal. arch. — Zool. Jahrb. XXIV. p. 232.
Sumatra. E..|
Sphaeropoeus velutinus var. xanthopleurus Carl.
1909. Carl, Neue Dipl. — Rev. Suisse Zool. XVII. p. 249.
Sumatra.
Sphaeropveus zonatus Poc.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412.
Malakka.
|
Nicht in diese Gattung gehören folgende als ns be
schriebene Arten.: |
Sphaeropoeus faleiesrnis Töm.
1886. Tömösvary, Termeszet r. Füzetek IX. p. 68.
1889. Daday, loc. eit. XII. p. 141.
Borneo. |
Sphaeropoeus gladiator Poec.
1894. Pocock, Webers Reise p. 327 Tf. XIX. Fig.11.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412.
Sumatra.
Sphaeropoeus granulatus Tom.
1886. Tömösvary, Termesz. füzetek IX. p. 68.
1889. Daday, loc. eit. XII. p. 141.
Borneo.
Sphaeropoeus tatusieeformis Dad.
1889. Daday, Termesz. füzetek XII. p. 141.
Sumatra.
2. Gen. Zephronia Gray.
Zephronia amyihra Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise p. 483.
Halmaheira.
Zephronia anthracina Poc.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. pP 143.
Malayische Halbinsel.
Zephronia earinata Poe.
1890. Pocock, Ann. mus. eiv. ... Genova (2) X. p. 82.
Borneo.
Die indo-australischen Myriopoden. 145
Zephronia castanea Newp.
1844. Newport, Ann. mag. n. h. XIII. p. 265.
Philippinen.
Zephronia elivicola Poc.
1890, Pocock, Ann. mus. civ..... Genova (2) X. p. 386.
Birma.
Zephronia comotti Poc.
1890. Pocock, Ann. mus. civ. ..... Genova (2) X. p. 391.
Birma.
Zephronia crepitans Poc.
1890. Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) X. p. 392.
Birma.
Zephronia Dollfusi Poe.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 413.
Cochin China.
Zephronia Doriae Poe.
1890. Pocock, Ann. mus. civ..... Genova (2) X. p. 79.
1890. Pocock, loc. eit. (2) X. p. 385.
Birma.
Zephronia excavata Butl.
1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV. p. 185.
Sıkkim.
Zephronia Feae Poc.
1890. Pocock, Ann. mus. civ...... Genova (2) IX. p. 80.
1890. Pocock, loc. ceit. (2) X. p. 385.
Birma.
Zephronia Floweri Hirst.
1907. Hirst, Ann. mag. n. h. (7) XX. p. 207.
Singapore.
Zephronia formosa Poc.
1890. Pocock, Ann. mus. civ... . . Genova (2) X. p. 387.
Birma.
Zephronia Gestri Poec.
| 1890. Pocock, Ann. mus. civ. ... . Genova (2) X. p. 390.
Birma.
Zephronia glaberrima. Ati.
‚1898. Attems, Semons Reise p. 510.
Cooektown, Queensland.
Zephronia glabrata Newp.
1844. Newport, Ann. mag. n. h. XIII. p. 264.
Philippinen.
Zephronia humilis Silv.
‚1895. Silvestri, Ann. mus. eiv. .... Genova (2) XIV. p. 723.
Insel Engano bei Sumatra.
Archiv für Naturgesehichte
Zephronia ignobilis Butl.
|
| j
146 Dr. Carl Graf Attems: |
|
1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357. |
Java.
Zephronia impunetata Poc.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 413. |
Insel Penang bei Malakka.
Zephronia innominata Newp.
1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357.
Philippinen.
Zephronia laevissima Butl.
1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV. p. 185.
Sıkkım.
Zephronia larvalis Butl.
1878. Butler, Trans. Entom. soc. London p. 301.
Torres-Straits.
Zephronia nigriceps Poc.
1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 329.
1907. Attems, Javan. Myr.-— Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 105.
Java.
Zephronia nigrinota Butl.
1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356.
Sıkkım, Assam.
Zephronia ovalis Gray.
Gray, Griffith Anm. Kingdom, Ins. p. 135.
1833. Sphaeropoeus insignis. Brandt, Bull. soe. nat. Moscou VI p. 200.
1873. Zephronia ovalis. Butler, Proc. zool. sce. Lond. p. 180.
Java.
Zephronia pyrrhomelana Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise p. 480.
Borneo.
Zephronia Ridleyi Hirst.
1907. Hirst, Ann. mag. n. h. (7) XX. p. 216.
Malayısche Halbinsel.
Zephronia rufieeps Poe.
1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 331.
1898. Attems, Semons Reise p. 509.
Java.
Zephronia rugulosa Hirst.
1907. Hirst, Ann. mag. n. h. (7) XX. p. 215.
Malayische Halbinsel.
Zephronia semilaevis Poe.
1890. Pocock, Ann. mus. civ.... Genova (2) X. p. 388.
Birma.
ee
Die indo-australischen Myriopoden. 147
Zephronia siamensis Hirst.
1907. Hirst, Ann. mag. n. h. (7) XX. p. 218.
Sıam.
Zephronia sulcatula Butl.
1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357.
Borneo.
Zephronia tigrina Butl.
1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356.
ÖOstindien.
Zephronia tumida Butl.
1882. Butler, Ann. mag. n. h. (5) IX. p. 196.
Assam.
3. Gen. Arthrosphaera Poe.
Arthrosphaera atrisparsa (Butl.).
1878. Zephronia atrisparsa.. Butler, Trans. Ent. soc. p. 302.
1899. Arthrophaera atrisparsa. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274.
Bombay.
Arthrosphaera auroecineta Poec.
1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 276.
Ostindien.
Arthrosphaera bicolor Poe.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411.
1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 278.
Vorderindien.
Arthrosphaera Brandti Humb.
1865. Sphaeropoeus Brandti. Humbert, Mem. soc. phys. Geneve XVIII. p. 38.
1872. Zephronia chitinoides. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 354. Tf. XVII.
\ Fig. 2.
1892. — Brandti. Pocock, J. Bombay n. h. soc. VII. p. 143.
1899. Arthrophaera — Pocock, loc. eit. XII. p. 272.
Vorderindien, Ceylon.
Arthrosphaera corrugata (Butl.).
1872. Zephronia corrugata. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 355.
1873. — — Butler, Proc. zool. soc. London p. 180.
1899. Arthrophaera — Pocock, J. Bornbay n. h. soc. XII. p. 273.
Ceylon. :
Arthrosphaera corrugata Silv.
‚1897. Silvestri, Myr. Mus. Bruxelles p. 359.
Indien.
Arthrosphaera Daiyi Poc.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI p. 412.
1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 280.
Vorderindien.
| 10% 4. Heft
148 Dr. Carl Graf Attems:
Arthosphaera Daviseni Poc.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412.
1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII, p. 279.
Vorderindien.
Arthrosphaera distieta Poc. |
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411. |
1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 278.
Vorderindien.
Arthrosphaera fumosa Poc.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412.
1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 280.
Vorderindien.
Arthrosphaera Hendersoni Poe.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p.4ll.
1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. p. 277.
Vorderindien. :.
Arthrosphaera inermis (Humb.). |
1865. Sphaeropoeus inermis. Humbert, Mem. scoc. phys. Geneve XVIII. p. 37.
1899. Arthrophaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 273. |
Ceylon, Madras.
Arthrosphaera leopardina (Butl.).
1872. Zephronia leopardina. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356.
1873. — — Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 181.
1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274. |
Ceylon. .
Arthrosphaera lutescens (Butl.).
1872. Zephronia lutescens. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356.
1873. — — Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 179.
1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274.
Indien.
Arihrosphaera marginella Silv.
1897. Silvestri, Myr. Mus. Bruxelles p. 360.
Indien?
Arthrosphaera marmorata (Butl.).
1882. Zephronia marmorata. Butler, Ann. mag. n. h. (5) IX. p. 197.
1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274.
Indien.
Arthrosphaera nitida Poe.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. XVI. p. 411.
1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 281.
Arthrosphaera noticeps (Butl.).
1872. Zephronia noticeps. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 355.
1873. — — Butler, Proc. zool. soec. Lond. p. 179.
1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XH. p. 271.
.Ceylon.
”
Die indo-australischen Myriopoden. 149
Arthrosphaera pilifera (Butl.).
1872. Zephronia pilifera. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357.
1873. — — Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 180.
1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bowbay n. h. soc. XII. p. 270.
Ceylon.
Arthrosphaera rugulosa (Butl.).
1872. Zephronia rugulosa. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 355.
1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 273.
Ceylon.
Arthrosphaera Thurstoni Poec.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411.
1899. — J. Bombay n. h. soc. XII. p. 276.
Vorderinden.
Arthrosphaera versicolor (White).
1859. Zephronia versicolor. White, Ann. mag. n. h. (3) III. p. 405.
1865. — — Humbert, Mem. soc. phys. Geneve XVIII. p. 41.
1873. — — Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 181.
1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 272.
Ceylon.
Arthrosphaera Wroughtoni Poc.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411.
1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 275.
Arthrosphaera zebraica (Butl.).
1872. Zephronia zebraica. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356.
1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 275.
Bombay.
4. Gen. Castanotherium Poc.
Castanotherium boetonense Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 119.
Insel Boeton, südöstlich von Celebes.
Castanotherium celebense Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 15.
Gelebes.
Castanotherium einetum Carl.
1906. Sphaeropoeus (Casianotherium) cinctus. Carl, Zool. Jahrb. Syst. XXIV.
p. 235.
Sumatra.
Castanotherium conspieuum Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 15.
Borneo.
Castanotherium criniceps Att.
1897. Zephronia crinicep. Attems, Kükenthals Reise p. 482.
1912. Castanotherium — Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 112.
Üelebes.
4, Heft
150 Dr. Carl Graf Attems:
Castanotherium decoratum Carl.
1912. Carl. Dipi. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 118.
Celebes.
Castanotherium distinefum Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 106.
Celebes.
Castanotherium Everetti Poc.
1895. Pocock, Ann. rag. n. h. (6) XVL p. 414.
Borneo.
Castanotherium fulvricorne Poe.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVL p. 414.
Philippinen.
Castanotherium hirzutellum Poe.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI p. 414.
Philippinen.
Castanotherium Hosei Poe..
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414.
Borneo.
Castanotherium laeve Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 110.
Celebes.
Castanotherium nigromaculatum Silv.
1897. Silvestri, Neues Dipl. Dresd. Mus. p. 15:
Borneo.
Castanotherium ornatum Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Bev. Suisse zool. XX. p. 116.
Gelebes.
Castanotherium pilosum Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 114.
Castanotherium porosum Poe.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVIL p. 414.
Philippinen.
Castanotherium simplex Carl. -
1909. Sphaeropoeus (Castanoth.) simpler. Carl, Neue Dipl. — Ber.
zeol. XVII. p. 250.
Java.
Castanotherium sparsepunetatum Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Bev. Suisse zool. XX. p. 120.
Celebes.
Castanotherium stellatum Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 112.
Celebes, -
Castanotherium suspeetum Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 109.
_ Celebes.
Die indo-australischen Myriopoden. 151
Castanotherium YVoltzi Carl.
1906. S'phaeropoeus (Castanoth.) Voltzi. Carl, Dipl. Mal. Arch. — Zool. Jahrb.
AXIV. p. 233.
Sumatra.
Castanotherium Whiteheadii Poc.
1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414.
Borneo.
2. Ordo: Limacomorpha Poc.
1894. Ordo Limacomorpha. Pocock, Webers Reise p. 332.
BB. — — Pocock, J. Linn. Soc. XXIV. p. 475.
189. — Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX. p. 2.
:1896. — — Silvestri, J. Dipl. p. 84.
1898. Subordo Glomeridesmoidea. Attems, Syst. Pol. I. p. 226.
1903. Ordo Limacomorpha. Silvestri, Dipl. Anatome p. 22.
1910. — — Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 19.
Fam. Glomeridesmidae Latz.
“1884. Latzel, Myr. Ö.-Ung. Mon. II. p. 124.
"1893. Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46. p. 159.
189. Pocock, M. Webers Reise p. 332.
1894. Pocock, J. Linn. Soc. XXIV. p. 475.
1896. Silvestri, J. Dipl. p. 85.
Subfam. Glomeridesminae nov.
Glomeridesmus javanicus Att.
"1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 106.
Java.
Von der Gattung Glomeridesmus sind drei weitere Arten aus Süd-
‚ amerika und von den Antillen bekannt.
Zephroniodesmus sumatranus Poc.
1894. Glomeridesmus sumatranus. Pocock, Webers Reise p. 333.
‚ 1894. Zephroniodesmus — Pocock, J. Linn. Soc. XXIV. p. 476.
Sumatra.
Subfam. Termitodesminae Si».
| 1911. Silvestri, Escherich, Termitenleben auf Ceylon p. 25.
ran. — - Termitofili, Zool. Jahrb. XXX. p. 410.
| Termitodesmus ceylonicus Silvestri.
‚1911. Silvestri, loc. eit. p. 246, resp, #12.
Ceylon, Peradenyia.
Termitodesmus Escherichii Silv.
1911. Silvestri, loc. cit. p. 247 resp. 413.
152 Dr. Carl Graf Attems:
Termitodesmus lefroyi Hirst.
1911. Hirst, Ann. mag. n. h. (8) VIII. p. 256.
Cuttaek, Bengalen.
2. Divisio Helminthomorpha Pce.
1887. Ordo Helminthomorpka. Pocock, Ann. Mag. n. h. (5) XX. p. 294.
1893. Ordo Helminthomorpha — Colobognatha. Brölemann, Bull. U. S.N
No. 46. p. 154. |
1894. — — Pocock, Max Webers Reise p. 333.
1894. Subordo Proterandria. Verhoeff, Verh. zool. bot. Ges. Wien p. 17.
1896. Ordo Helminthomorpha. Silvestri, J. Dipl. p. 31.
1898. — — Attems, Syst. Pol. I. p. 7.
1900. — Proierandria. Verhoeff, Beitr. K. pal. Myr. X. — Zool
Jahrb. XIII. p. 53. |
1910. — ar Verhoeff, Nova acta XCH. p. 210. |
1910. Superordo — Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 21.
I. Phyium Eugnatha Ati. |
1898. Hugnatha. Attems, Syst. Pol. I. p. 227. |
Mundteile typisch ausgebildet, Mandibeln aus kräftiger Back«
und Lade bestehend, Gnathochilarium wohlentwickelt. 1. Beinpaa
des 7. Segments des $ stets zu Gonopoden umgewandelt, öfters auct
das 2. Beinpaar des 7. Segments (manchmal auch das 2. Beinpaar der
6. und das 1. Beinpaar des 8. Segments). Kopf nie nach vorn verlängert
und nie rüsselartig. Unpaare Ovarien.
ı. Superordo Proterospermophora Verh.
1900. Verhoeff, Beitr. z. K. val. Myr. X. — Zool. Jahrb. XIII. p. 53.
1910. Verhoeff, Nova acta XCH. p. 210.
1910. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 23.
Diese Superordo enthält die beiden Ordnungen Polydesmordec
und Callipodoidea Boll. (= Lysiopetalidae autor.) von denen nur die
erstgenannte Vertreter in der indo-australischen Region hat.
|
Ordo Polydesmoidea C. Koch-Poc. |
1847. Polydesmidae. C. Koch, Syst. Myr. p. 52.
1884. Polydesmidae. Latzel, Myr. Ö.-U. Mon. II. p. 124.
1887. Polydesmoidea. Pocock, Ann. mag. n. h. (5) XX. p. 294.
1893. — Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46. p. 155.
1895. Subordo Polydesmoidea Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX. p. 4.
1896. — — Silvestri, J. Dipl. p. 68.
1898. — — Attems, Syst. Pol. I. p. 227.
1903. Ordo Merocheta. Silvestri, Dipl. anat. p. 23.)
1) Die Merocheta Cooks umfassen auch die Lysiopetalidae und Chordeumi
®
Die indo-australischen Myriopoden. 153
1909. Group Polydesmoidea. Pocock, Biol. C.-Am. p. 109.
1910. Superfamilia — Verhoeff, Nova acta XIII. p. 210.
1910. Subordo — Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 24.
Seit der Publikation meines Systems der Polydesmiden sınd
16 Jahre verflossen und es macht sich wieder die Notwendigkeit fühlbar,
über die im Laufe dieser Zeit gewaltig angewachsene Schar der Poly-
desmiden eine Übersicht zu gewinnen. Inzwischen hat sich auch unsere
‘ Einsicht in die Verwandtschaft der einzelnen Gruppen vertieft, so daß
ich hier eine Gruppierung vorlege, die sich sehr wesentlich von meiner
ersten im Jahre 1898 unterscheidet. Freilich sind wir trotz aller Fort-
schritte noch weit vom Ziel, der zureichenden Kenntnis aller Formen,
entfernt, und die Unsicherheit in manchen Gruppen ist noch groß,
besonders in den Familien der Cryptodesmiden, Oniscodesmiden und
- Stylodesmiden, von denen bisher allen Untersuchern nur spärliches
" Material zur Verfügung stand; es ist zu erwarten, daß die Systematik
dieser Gruppen noch große Änderungen durchmachen wird.
| Ich gebe hier eine Übersicht über die ganze Ordnung der Poly-
- desmiden, bin aber, dem Plane der Publikation entsprechend, nur
auf diejenigen Familien näher eingegangen, die Vertreter in dem be-
handelten Faunengebiete haben und unter diesen Familien habe ich
‚ wieder die Strongylosomiden ganz besonders zum Gegenstand meines
' Studiums gemacht. weil hier die Konfusion in der Abgrenzung der
Gattungen besonders groß war.
Übersicht über die Familien der Polydesmoidee:
| I. Die Hüften beider Gonopoden relativ weit von einander ent-
‘ fernt, aber durch breite mediale Fortsätze aneinanderschließend,
‚ die eine tiefe mediane Mulde bilden; die Mediannaht kielartig erhaben:
I. Subordo: Polydesmidea mıhi.
la) Gonopoden mit Samenblase und Haarpolster (die Kiele höchstens
mäßig breit und nie stark abwärts gebogen. Kopf nie vom Hals-
schild bedeckt. Analsegment stets frei). 1. Fam. Polydesmidae.
1b) Gonopoden ohne Samenblase und Haarpolster 2.
2a) Hüfthörnchen in ein langes, mehrfach zusammengerolltes
| Flagellum verlängert: 7. Fam. Mastigenodesmidae.
2b) Hüfthörnchen ein kurzes, einfaches Häkchen 3.
| 3a) Kopf vom Halsschild bedeckt 4.
4a) Die Saftlöcher liegen in der Fläche der Kiele, fehlen
selten ganz. Kiele immer sehr breit und flach:
3. Fam. Oryptodesmidae.
4b), Die Saftlöcher liegen auf separaten weißen oder durch-
scheinenden Läppchen des Seitenrandes. Kiele breit
und meist stark abwärts geneigt 4. Fam. Stylodesmidae.
| 3b) Kopf nicht vom Halsschild bedeckt 5.
5a) 2. Segment seitlich stark vergrößert, an Glomeriden
erinnernd, Kiele breit und stark abwärts geneigt:
5. Fam. Oniscodesmidae.
4. Hoft
154 Dr. Carl Graf Attems:
5b) 2. Segment nicht vergrößert, Kiele nie stark abwärts |
gen eigt: 6.
63) Seitenrand der Kiele in ungefähr rechtem Winkel
zum Vorder- und Hinterrand, keiner der Ränder!
auffallend spitzzähnig. Hüfte der Gonopoden nur
mit dem einen, normalen Hüfthörnchen
2. Fam. Vanhoeffeniidae.
6b) Seiten- und Hinterrand der Kiele, wenigstens auf
den vorderen Segmenten im flachen Bogen in-
einander übergehend, beide stark und spitz ge-
zähnt, jeder Zahn eine Borste tragend. Hüfte der
Gonopoden außer dem gewöhnlichen Hörnchen
mit einem an der Außenseite entspringenden |
Haken 6. Fam. Peridontodesmidae.
II. Hüften der Gonopoden nahe nebeneinander liegend, manchmal
direkt verwachsen, durch eine schmale Brücke leicht verbunden oder
ganz frei, nie durch breite miteinander verwachsene Fortsätze ver-
bunden: II. Subordo Strongylosomidea.
la) Ein Hüfthörnchen fehlt: 9. Fam. Rachodesmidae.
ib) Ein Hüfthörnchen vorhanden: 2.
2a) Femur der Gonopoden relativ kurz, oval, scharf von der
wenigstens an ihrer Basis merklich dünneren Tibia abge-
setzt; die Beborstung des Telopodits ist auf das Femur
beschränkt; Verbindung zwischen Femur und Tibia oft
halbgelenkig: e)
3a) Femur der Gonopoden mit größerem Fortsatz, Hals-'
schild so breit wie die folgenden Metazoniten:
8. Fam. Leptodesmidae.
3b) Femur der Gonopoden ohne Fortsatz: 4.
4a) Gewisse Glieder der vorderen Beine des $ mit Kugel-'
borsten: 2. Fam. Sphaerotrichopidae.
4b) Alle Beinglieder des & ohne Kugelborsten: d.
b)
wenig auf die Innenseite rückt. Schwänzchen meistens
konisch, nur selten etwas breiter, dachig, unten aus-| |
gehöhlt. Kiele oft ganz fehlend, aber auch gut ent-
iekeh der des 2. Segments bei der weitaus über-)
wiegenden Zahl der Gattungen tiefer ventral als die
folgenden gelegen. Metazoniten 4—18 meist mit
tiefer Querfurche. 2. Beinglied immer ohne Dorn.)
Kleine bis mittelgroße Formen: |
1. Fam. Strongylosomidae.|
5b) Hüfte der Gonopoden am Ende seitlich nicht vor-
gezogen, der Telopodit ganz distal an der Hüfte
inseriert. Schwänzchen immer breit schaufelförmig
und flach. Kiele immer stark entwickelt, der des!’
Die indo-australischen Myriopoden. 155
2. Segments nie tiefer ventral liegend als die folgenden.
Eine besondere Querfurche auf den Matazoniten
nie sichtbar. 2. Beinglied fast stets mit einem Dorn.
Große Formen: 5. Fam. Oxydesmidae.
2b) Femur und Tibia der Gonopoden starr verwachsen, ohne
deutliche Grenze, Femoralabschnitt lang gestreckter, end-
wärts allmählich sich verjüngend; die Beborstung des
Telopodits reicht viel weiter auf den schlanken Teil des
Telopodits hinauf: 6.
6a) Kiele stark herabgebogen, glomerisartig, der Körper
in ausgezeichnetem Maße zum Zusammenkugeln
eingerichtet, das Hinterende eine halbkugelige
Decke für das Vorderende bildend:
7. Fam. Sphaeriodesmidae.
a) Die Saftlöcher liegen in großen tiefen Höhlen an
der Basis der vorderen Schulter der Kiele:
Subfam. Desmoninae.
@') Die Saftlöcher liegen normal, auf der Oberfläche
der Kiele:
ß) 4. und 5. Segment vergrößert, Gonopoden ohne
schlanken Tibialfortsatz:
| Subfam. Sphaeriodesminae.
8‘) 3. Segment vergrößert, Gonopoden mit schlankem
Tibialfortsatz, der vom breiten Tarsus um-
| scheidet wird: Subfam. Uyclodesminae.
6b) Kiele horizontal oder höchstens schwach abwärts
geneigt. Körper ohne besondere Einrichtung zum
Zusammenkugeln:
7a) Unter der Endklaue der Beine meistens ein
fleischiges Polster. Bestimmte hintere Ventral-
platten meist mit medianen Fortsätzen. Gono-
poden meist sehr lang und stark gewunden.
Schwänzchen kegelförmig:
6. Fam. Gomphodesmidae.
7b) Endglied der Beine ohne fleischiges Polster.
Hintere Ventralplatten immer ohne mediane
Fortsätze.e Gonopoden nie so lang und stark
gewunden: 8.
83) Schwänzchen breit schaufelförmig:
4. Fam. Platyrhachidae.
8b) Schwänzchen konisch verjüngt:
3. Fam. Xystodesmidae.
1. Subordo: Polydesmidae nov.
| | I. Fam. Polydesmidae mihi.
| Syn. 1898. Eupolydesminae. Attems, Syst. Pol. I. p. 416.
i Ich ändere den 1898 von mir gebrauchten Namen Zupolydesmidae
nur deswegen in Polydesmidae, weil nach den allgemein angenommenen
m
Ey U
A. 1 Mil? Dia
156 Dr, Carl Graf Attems: |
Nomenklaturregeln der Familienname durch Anfügen von -idae an
den Namen der typischen Gattung, in diesem Falle Polydesmus, ge-
bildet wird. Eine Schwierigkeit besteht nur darin, daß Silvestri inden
Diplodi 1896 bereits den Namen Polydesmidae verwendet hat, aber
nicht in meinem Sinne, sondern er hat eın buntes Gemisch aus allen
möglichen Familien zu einer unsinnigen Gemeinschaft, die er ‚,Poly-'
desmidae‘‘ nannte, vereinigt. Aus diesem Grunde, weil das Wort
Polydesmidae eben schon vergeben war, hatte ich seinerzeit den Aus-
druck Eupolydesminae gewählt, glaube aber, daß man jetzt, wo wohl
niemand mehr an Silvestris ‚Polydesmidae‘‘ denkt, diesen Namen
ruhig in meinem Sinne gebrauchen kann.
Die Diagnose lautet:
Hüften der Gonopoden medial verwachsen, eine Mulde bildend,
aus der sich die mediane Naht kielartig erhebt. Endrand der Hüfte
außen stark vorspringend, so daß das Femur ihnen inseriert ist. Telo-
podit mit Samenblase und Haarpolster.
19 oder 20 Rumpfsegimente.
Metazoniten mit 3 Querreihen flacher Beulen seltener kleiner
Körnchen. Kiele stets gut entwickelt, mehr oder weniger horizontal.
Verteilung der Saftlöcher normal, 5., 7., 9., 10., 12., 13., 15. bis vor-
letztes Segment.
Schwänzchen konisch, frei.
Kleine bis mittelgroße Formen.
Verbreitung: Palaearktisches Gebiet, Japan, Java, ÜCe-
lebes, Neu-Guinea. |
Übersicht über die Gattungen:
la) 19 Rumpfsegmente: |
2a) Die Telopodite beider Gonopoden parallel in der Sagittal-
richtung des Körpers liegend. Saftlöcher mehr dem Seiten-|
rand genähert. (Palaearktisch): Brachydesmus Hell.
2b) Telopodit der Gonopoden quer zur Längsaxe des Körpers nach
außen gerichtet, mit seiner Spitze die Basis des 8. Beinpaares
umgreifend. Saftlöcher am Hinterrand des Kieles zwischen
dem Hintereckzahn und dem medial von ihm stehenden
Zahn (Sunda-Inseln): Opisotretus Att.
1b) 20 Rumpfsegmente: .
33) Metazoniten mit drei Querreihen kleiner, borstentragender
Granula. Haarpolster nahe dem Ende der Gonopoden.|
Saftlöcher nahe dem Hintereck der Kiele.
Opisthoporodesmus Sılv.
3b) Metazoniten mit drei Querreihen großer flacher Buckeln.
Samenblase und Haarpolster stets noch ein beträchtliches |
Stück vom Ende des Gonopoden entfernt. Saftlöcher mehr |
dem Seitenrande genähert: Se 4. |
Die indo-australischen Myrıopoden. 157
4a) Die Samenrinne verläuft bis zur Samenblase im großen
und ganzen in distaler Richtung, nach dem Ende der
Gonopoden zu: Polydesmus Latr.
4b) Die Samenrinne krümmt sich in ihrem anfangs distal
gerichteten Lauf wieder basal zurück und mündet dann
erst in die Samenblase: Epanerchodus Att.
Indo-australische Gattungen und Arten:
1. Gen. Opisotretus Att.
‚1907. Opisotretus. Attems, Javan. Myr. Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV.p. 113.
Eine Art:
'
Opisotretus Kräpelini Att.
‚1907. nn. loc. eit. p. 113.
Java.
2. Gen. Opisthoporodesmus Silv.
1899, Opisthoporodesmus. Silvestri, Termesz, füzetek. XXI. p. 206.
Typus: ©. obtectus Silv.
Verbreitung: Celebes, Neuguinea.
|
Opistoporodesmus obteetus Silv.
‚1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXII. p. 206.
| Insel Tamara bei Neu-Guinea.
Opistoporodesmus bacillifer Carl.
‚912. Carl, Dipl. f. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 153.
Celebes.
3. Gen. Epanerchodus Att.
(901. Polydesmus Subg. Epanerchodus. Attems, Neue Polyd. d. Hamb. Mus.
p- 102.
Typus: E. tambanus Att.
Verbreitung: Japan.
|
|
|
j
| Epanerchodus tambanus Att.
1901. Polydesmus (Epanerchodus) tambanus. Attems, Neue Pol. Hamb. Mus.
p. 103. Tf. III. p. 26—29.
| Japan. |
| Epanerchodus orientalis Att.
j 901. Polydesmus (Epanerchodus) orientalis. Attems, loc. cit. p. 105. Tf. III.
| Fig. 30, 31.
| Japan.
h
|
|
B
|
|
4
|
|
ze
1
|
2
2
\
B
PR
Epanerchodus mammillatus Att.
901. Polydesmus (Epanerchodus) mammillatus. Attems, loc. eit. p. 104.
BEIN. Fig. 32,733.
Japan.
4. Heft
158 Dr. Carl Graf Attems:
\
Epanerchodus Jägerskiöldi Att. |
1909. Polydesmus (Epanerchodus) Jägerskiöldi. Attems, Myr. Veh Exped. |
Ark. zool. V. p. 31. |
Japan.
Epanerehodus (?) japonieus Carl.
1912. Polydesmus japonicus. Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X. p. 614.
Tf. XI. Fig. 38, 39.
Japan.
Die allbekannten Gattungen Polydesmus und Brachydesmus
sind palaearktisch.
2. Fam. Vanhoeffeniidae.
Die Hüften beider Gonopoden durch breite Brücken miteinander
verbunden. Keine Samenblase und kein Haarpolster.
19 oder 20 Rumpfsegmente.
Metazoniten glatt oder mit Querreihen von Tuberkeln oder Pa-
pillen. Kiele höchstens mäßig breit, manchmal fehlend. Verteilung der
Saftlöcher stets normal. Halsschild meist klein, seltener fast so breit
wie der nachfolgende Schild, bedeckt nie den Kopf. Keines der vorderen
Segmente vergrößert.
Analsegment konisch, frei.
Verbreitung: Palaearktische Region, Nordamerika,
Aethiopische Region, Seychellen, Indo-australische
Region. |
Übersicht über die Gattungen:
la) Die Samenrinne mündet am Ende eines breiten Tibialastes und
ihre Mündung ist von Papillen umgeken
2a) Rumpf knotig, ohne deutliche Kiele; Metazoniten glatt:
Vanhoeffenia Att.
2b) Deutliche Kiele vorhanden. Metazoniten mit Querreihen von
borstentragenden Höckern: Archrpolydesmus Att.
lb) Die Samenrinne mündet am Ende eines schlanken spitzen Astes
und ihre Mündung ist nicht von Papillen umgeben: .
3a) d mit 19 Rumpfsegmenten (2 nur bei Oylindrodesmus
mit 20, sonst auch mit 19 Rumpfsegmenten): a.
4a) Keine Kiele vorhanden, Gestalt eines Strongylosoma.
Metazoniten dicht behaart. Telopodit des Gonopoden
eine einfache, schlanke Sichel ohne Seitenäste. 9 mi
20 Rumpfsegmenten: Oylindrodesmus Poe.
4b) Kiele gut entwickelt, Metazoniten a dicht behaart,
aber mit drei Querreihen von Borsten oder ohne Borsten
Telopodit des Gonopoden mehrzackig und etwas ver-
breitert: 5.
5a) Backen des $ kolossal vergrößert:
Sphaeroparia Att.
Die indo-australischen Myriopoden. 153
5b) Backen des Z von normaler Größe: 6.
6a) Halsschild schmal, bedeutend schmäler als der Kopf
samt Backen. Saftlöcher am Hinterrand knapp
neben dem Hintereck der Kiele:
Peronorchus Att.
6b) Halsschild fast so breit wie das folgende Segment.
Saftlöcher am Seitenrand: Bacıllıdesmus Att.
3b) d und 2 mit 20 Rumpfsegmenten: 1:
7a) Metazoniten ohne Kiele mit drei Quer-
reihen großer, kegelförmiger, borstentragender
Papillen: Mastodesmus Oarl..
7b) Metazoniten mit deutlichen Kielen und Quer-
reihen flacher Tuberkeln oder kleiner, borsten-
tragender Knötchen: 8.
8a) Metazoniten mit drei Querreihen flacher,
glänzender Buckel. Die Samenrinne mündet un-
gefähr in der Mitte des ungeteilten Gonopoden,
nicht am Ende eines schlanken Astes. Ende
des Gonopoden mit zahlreichen Stiften besetzt:
Pseudopolydesmus Att.
8b) Metazoniten mit kleinen borstentragenden
Knötchen. Die Samenrinne mündet am Ende
eines schlanken Seitenastes oder nahe dem
Ende des Gonopodenhauptstammes.. Ende
des Gonopoden ohne Besatz von Stiften 9.
9a) Die Samenrinne mündet nahe dem Ende,
auf dem Hauptstamme des Gonopoden selbst:
Eutrichodesmus Silv.
9b) Die Samenrinne mündet am Ende eines
schlanken Seitenastes:
TrichopolydesmusVerh.
Nearctodesmus Silv.
a) Indo-australische Gattungen und Arten.
I. Gen. Cylindrodesmus Poe.
1888. Cylindrodesmus. Pocock, Proc. zool. soc. London IV. p. 558.
1893. Haplosoma. Verhoeff, Zool. Anz. No. 437.
1898. Cylindrodesmus. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (7) I. p. 328.
‚1898. Sirongylosoma subg. Cylindrodesmus. Attems, Syst. Pol. I. p. 317.
‚1898. Haplosoma. Attems, loc. eit. I. p. 324.
‚1899. O'ylindrodesmus. Attems, loc. eit. II. p. 423.
‚1903. Haplosomides. Attems, Zool. Jahrb. XVIIL p. 68.
‚1907. Cylindrodesmus. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus, Hambe.
ERIV. p. 12.
Typus CO. hüörsutus Poc.
4, Heit
1a
160 Dr. Carl Graf Attems:
Cylindrodesmus hirsutus Poe.
1898. Pocock, Proc. zool. soc. London IV. p. 558.
1907. Attems, Javanische Myr. p. 112 (woselbst die Synonymie).
Christmas-Island, Java, Amboina (Höhle), Mahe, Luzon.
Cylindrodesmus villosus Pocock.
1898. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (7) I. p. 329. Tf. XVII. Fig. 4.
Rotuma, Viti-Inseln.
2, Gen. Peronorehus Att.
1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 110.
Eine Art:
Peronorchus parviecollis Att.
1907. Attems, loc. eit. p. 111.
Java.
3. Gen. Mastodesmus (Carl.
1911. Carl, 3 neue Dipl. — Rev. Suisse zool. XIX. No. 16 p. 404.
Eine Art:
Mastodesmus Zehntneri Carl.
1911. Carl, loc. ceit. p. 404.
Java.
4. Gen. Eutrichodesmus Silv.
1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 363.
Eine Art:
Eutrichodesmus Demangei Silv.
1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 364.
Tonkın.
b) Nicht indo-australische Genera:
5. Gen, Archipolydesmus Att.
1898. Archipolydesmus. Attems, Syst. Pol. I. p. 198.
Syn.? 1910. Hispaniodesmus. Verhoeff, Über Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVl. |
p. 144.
Typus: A. maroccanus Att. (einzige Art).
Verbreitung: Mediterrangebiet.
6. Gen: Baecillidesmus Att.
1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 481.
1910. Verhoeff, Üb. Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVI. p. 135.
Typus: B. filiformis Latzel (einzige Art).
Verbreitung: palaearktisch.
7. Gen. Nearetodesmus Silv.
1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 364.
Eine Art: N. cerasinus (Wood).
Verbreitung: Oregon.
Te ee
Die indo-australischen ‘Myriopoden. 161
8. Gen. Pseudopolydesmus Att.
1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 259.
Eine Art: P. canadensis Newp
Verbreitung: Vereinigte Staaten, Nordamerika.
9. Gen. Sphaeroparia Att.
1909. Attems, Prof. Y. Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Exped. p. 10.
Eine Art: 8. minuta Att.
Verbreitung: Ostafrika.
10. Gen. Trichopolydesmus Verh.
- 1898. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. VII. — Arch. Nat. p. 363.
-1898. Attems, Syst. Pol. II. p. 179.
|
H
1010. Verhoeff, Üb. Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVI p. 135.
Typus: T. eremitis Verh.
Verbreitung: Palaearctisch.
11. Gen. Vanhoeffenia Att.
1907. Attems, Deutsche Südpolar-Exped. p. 426.
Eine ‚Art: V. nodulosa Att.
Verbreitung: Capland.
3. Fam. Cryptodesmidae,
1879. Karsch, Mitt. München. Entom. Ver. 1879 p. 143.
1895. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus. civ. Genova (2) XIV. p. 647.
‚1895. Pocock, Myr. f. Burma. — ibid. p. 789.
"1895. Porat. Myr. Kamerun. — Bihang Svenska Ak. Handl. XX. p. 40.
‚1896. Silvestri, I Diplopodi p. 188. :
‚1896. Cook, Brandtia V. p. 19.
‚1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 360.
Hüften der Gonopoden medial verbunden, kuglig aufgeblasen,
‚der Telopodit nach innen zu inseriert, kurz und gedrungen. Schenkel
‚gub gegen den Tibialabschnitt abgesetzt, oft mit großem Fortsatz,
‚manchmal kompliziert gestaltet.
19 oder 20 Rumpfsegmente.
Kiele meist sehr breit, dorsoventral dünn, horizontal oder nur
‚sehr wenig herabgebogen, Oberseite oft mit radialer Furchung. Die
Furchen beginnen in den Kerben zwischen den Randlappen. Saftlöcher
sehr klein und unscheinbar, in.der Fläche gelegen, selten auf kleinen
Tuberkeln (Isotropidesmus) nie auf eigenen Läppchen des Seiten-
‚randes. Selten fehlen sie ganz. Ihre Verteilung manchmal etwas ab-
‚weichend, fehlen auf dem 10. und 13. Segment (bei Amynticodesmus)
‚oder fehlen auf den letzten Segmenten (16—19).
' Kopf meist ganz vom Halsschild bedeckt.
‚ Metazoniten mit meist drei Querreihen von Tuberkeln oder
Arehiv ftir Naturgeschichte
1914. A. 4. 11 4. Heft
j
162 Dr. Carl Graf Attems: | |
|
|
|
Beulen, von denen manchmal einige vergrößert sind, so daß Längs-
kiele entstehen.
Kleine bis sehr kleine Formen. Der Körper kann sich nicht
zusammenrollen, bleibt im Tode meist flach.
Verbreitung: Südamerika, Indo-austral. Region,
Äthiopische Region, St. Helena.
Übersicht über die Gattungen.
la) & mit 19 Rumpfsegmenten?): 2.
2) 5. Glied des letzten Beinpaares mit einem beborsteten Zäpfchen
Stirn ohne Zapfen, Kopf ganz vom Halsschilde bedeckt: |
Cryptocorypha Att. |
2b) 5. Glied des letzten Beinpaares ohne Zäpfchen. Stirn mit‘
zwei großen dicken Zapfen. Kopf nur unvollständig vom
Halsschilde bedeckt: Sisyrodesmus Att.
1b) & und 2 mit 20 Rumpfsegmenten:
3a) 3. Glied des 3. Beinpaares enorm vergrößert, mit einer
großen Höhle ventral, deren Rand beborstet ist: |
Ophrydesmus Ck. |
4|
3b) 3. Beinpaar ohne diese ANESCHNUT EN |
4a) Saftlöcher fehlen ganz (Gonopodenfemur mit großem, |
distal gerichteten Fortsatz] Aporodesminus Silv.
Subg. Aporodesminus mi |
4b) Saftlöcher vorhanden |
5) Die Saftlöcher fehlen auf dem 10. und 13. Semi
Analsegment von oben ganz von den Kielen des
19. Segments bedeckt: Amynticodesmus Sılv. |
5b) Saftlöcher auf dem 10. und 13. Segment vorhanden.‘
Analsegment wenigstens zum Teil von oben her‘
sichtbar: 6.|
6a) Metazoniten II—XIX mit medianem Längskiel:!
Mesotropidesmus Silv. |
6b) Metazoniten ohne Längskiel: 1}
7a) Gonopodenfemur mit basalgerichtetem, pinselig!
behaarten Fortsatz: Apomus C
7b) Gonopodenfemur ohne oder mit distal gerichtetem, |
%, nacktem Fortsatz. [Die Gonopoden dreier
*: Gattungen unbekannt.] 8. |
5 8a) Metazoniten II—XIX mit 3 Querreihen von!
12,Tuberkeln, von denen die 2 medianen ver-
größert sind: Plagiotropidesmus Silv. |
8b)®Die medianen Tuberkeln der Metazoniten sind
"nicht besonders vergrößert: 9 |
1) Hieher auch Enantigonodesmus Silv., das aber viel zu ungenau beschrieben!
ist, als daß man es sicher wiedererkennen oder in die Tabelle einreihen könnte, |
Die indo-australischen Myriopoden. 163
9a) Die Saftlöcher fehlen auf dem 16. Segment;
die der anderen Segmente liegen auf kleinen
Tuberkeln: Isotropidesmus Silv.
Yb) Saftlöcher auf dem 16. Segment vor-
handen: 10,
10a) Hinterrand der Kiele vom Halsschild
angefangen durch tiefe Einschnitte stark
gezähnt, Kiele seitlich oft stark ver-
schmälert bis zugespitzt. Kopf nicht oder
nur teilweise vom Halsschild bedeckt.
Trichopeltis Poc.
10b) Hinterrand der Kiele ganzrandig oder
höchstens kurz rundlappig. Kopf ea
vom Halsschild bedeckt:
1la) Kiele schmäler und ihre Ohne
ohne die radiale Streifung. (Brasilien.)
Oryptodesmus Pet.
11b) Kiele sehr breit, mit deutlicher radialer
Felderung: 12.
12a) Gonopodenfemur mit großem Fort-
satz (Java, Sumatra, Neu-Guinea):
Aporodesminus subg. Phenacoporus nov.
12b) Gonopodenfemur ohne Fortsatz
(Afrika): Aporodesmus Pocock.
1: Gen. Cryptodesmus Pet.
‚1809. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin p. 621.
1896. Cook, Brandtia V. p. 19.
Diagnose nach Cook: Antennen deutlich keulig; der Halsschild
‚edeckt den Kopf, mit glattem Vorderrand und einer regelmäßigen
‚2eihe glatter Tuberkeln längs des ganzen Randes, so breit wie das
‚olgende Segment.
' Metazoniten mit drei Querreihen konischer Tuberkeln, jede mit
‚iner Borste.
" Seitenrand und Hinterrand der Kiele gebuchtet gezähnt, Poren
'ahe dem Rande, ihre Verteilung normal.
Die Oberfläche hat nicht die radiale Streifung und die Kiele sind
icht so breit wie bei Verwandten.
\ Männliche Sexualcharaktere unbekannt.
, Typus: Or. Olfersi Brdt.
Verbreitung: Brasilien.
i Cook hat die ganz ungenügend beschriebene Art Cr. Olfersı zum
"ypus der Gattung Crypiodesmus im engeren Sinne gemacht. Man
\ann mit ihr wenig mehr als mit den zahlreichen Nomina nuda Cooks,
le er sich i in dieser Gruppe geleistet hat, anfangen.
11% 4. Heft
164 Dr. Carl Graf Attems:
2. Gen. Aporodesminus Silv.
1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 327.
20 Rumpfsegmente.
Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. 5. und 6. Glied der Antennen
mit oder ohne Seitenlappen, aber dann mit einem Bündel dicker
Borsten. |
‚Keule breit und flach, ohne (subsp. aporodesminus) oder mit
Poren (subg. Phenacoporus).
Metazoniten mit drei Querreihen von Tuberkeln.
Analsegment wenigstens mit der Spitze frei.
Gonopodenfemur mit großem, distal gerichteten Fortsatz.
Ich teile diese Gattung in zwei Subgenera, indem ich gewisse, von
Poeock u. a. als Urypiodesmus und Aporodesmus beschriebene Arten
unter dem neuen Namen subg. Phenacoporus hierherstelle.
1. Subgen. Aporodesminus mihi.
Keine Saftlöcher.
Typus: A. Wallace Silv.
Verbreitung: Hawai, Neu-Guinea.
Übersicht über die Arten.
Hinterrand des Metazonitenrückenteils und alle Kielränder ge
lappt. Die Tuberkeln der Metazoniten stehen in drei Querreihen;
die Tuberkeln stehen in jeder Querreihe nahe nebeneinander
dorsilobus Att
Hinterrand des Metazoniten samt Kiel Hinter- und Vorderran
glatt, ungelappt. Die Tuberkeln der Metazoniten stehen mehr ir
Längsreihen von je dreien, indem die zu einer Querreihe gehörige
Tukerbeln von einander entfernt bleiben: |
Wallacei Sılv
Aporodesminus Wallacei Silv.
1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 328. Tf. XI. Fig. 14—17.
Hawaı.
Aporodesminus (Aporod.) dorsilobus n. sp.
Taf. II p. 28—32.
Farbe: Rumpf erdbraun; die sehr großen Kiele sehr licht bräun-
lich, ebenso die Beine; Antennen schwarzbraun.
Länge 12,5 mm. Breite eines mittleren Prozoniten 1,2 mm, Meta
zonit 5 mm. Jetzt sind 19 Segmente des einzigen Exemplars, vor
handen, aber da das Tier in zwei Stücke gebrochen war und kein
Saft!öcher sichtbar sind, bleibt es ncch fraglich, ob dies oder 20 di
vollständige Segnientzahl ist. |
Kopf ganz vom Halsschild bedeckt (Fig. 28); Scheitel granuliert
Antennen ziemlich lang, keulig, das 6. Glied am dieksten, 5. und 6
Glied ohne lappige Anhänge. 7. Glied kurz. |
Die indo-australischen Myriopoden. 165
Rücken gewölbt, Kiele in der Mitte der Seiten angesetzt, horizontal,
sehr breit, Rücken mit drei regelmäßigen Querreihen von runden
- Tuberkeln, deren Größe von der 1. zur 3. wenig zunimmt. Auf die
- Kiele setzen sich die Tuberkelreihen auch fort, aber sie sind hier viel
kleiner und weiter auseinandergerückt. Jede trägt eine winzige Dorn-
- spitze. Der Hinterrand der Metazoniten ist gelappt. Ebenso sind alle
Kielränder (Fig. 30) lappig, und zwar zählen wir auf dem Vorder- und
- Hinterrand je 11—12, auf dem Seitenrand 4 Lappen; die Grenze
zwischen Vorder- und Seitenrand ist allerdings etwas willkürlich,
weil beide in breitem Bogen in einander übergehen; das Hintereck ist
überall zackig ausgezogen (es bildet den vierten Zahn des Seitenrandes).
Auf jedem Lappen des Seitenrandes (nicht des Vorder- und Hinter-
| randes) steht in einer kleinen Einsenkung eine winzige Dornspitze.
' Die er der Lappen sind an der Spitze meist mikroskopisch ge-
‘zähnelt. Das vorletzte Segment hat einen breitlappigen Kiel, der an der
1 Basis schmäler ist als am Ende. Sein Hinterende liegt ungefähr i in einer
Linie mit der Spitze des Analsegments. Saftlöcher sind keine sicht-
bar (Fig. 29).
' Analsegment dick, konisch, seine Oberfläche dicht mit kleinen
Granula bedeckt. Schuppe hinten quer abgestutzt, mit zwei größeren
Borstenwarzen.
Ventralplatten schmal, die Beine sehr nahe neben einander inseriert.
‚Die querovale Öffnung für die Gonopoden nimmt die hintere Hälfte
des Prozoniten und die vordere Hälfte des Metazoniten ein.
Gonopoden (Fig. 31, 32): Die Hüften (c) bilden lateral keine
‚ Halbkugel, sondern haben lateral nur einen kleinen, abgerundeten,
‚glatten Lappen (Fig. 32) (ohne Wärzchen). Schenkel relativ spärlich
beborstet. Keine deutliche Gliederung in Tibia und Tarsus bemerkbar.
"Am Ende unterscheiden wir drei Teile: eine fein gestreifte und am
"Rande etwas gezähnte Platte, einen anfangs breitplattigen, dann
‚in eine schlanke Spitze ausgezogenen Ast, und zwischen diesen beiden
‚ist der breite gekrümmte Samenrinnenast.
| Fundort: Damun, Astrolabebaiı, Neu-Guinea. 500 m,
1295 km von der Kiste entfernt. (Dr. Werner coll. Berlin. Mus.).
#
2. Subgen. Phenacoporus nov.
Saftlöcher vorhanden.
‚ Typus: A. Weber: Poc.
\ Verbreitung: Java, Sumatra (Neu-Guinea?).
Übersicht der Arten Pococks (nach Bocock [Die Sil-
‚vestrischen Arten, die hierher gehören dürften, sind so ungenügend
4 ee. daß man sie nicht in die Tabelle aufnehmen kann.
1a) Die Metazoniten haben weniger deutliche Tuberkeln, sie sind
| mehr gefeldert. Seitenrand der Kiele stärker gezähnt:
E| sumatranus Poc.
ei lb) Metazoniten mit Querreihen deutlicher runder Tuberkel 2.
| 4 Heft
\
|
166 Dr. Carl Graf Attems:
2a) Vordereck der Kiele schärfer und Seiten- und Hinterranc
deutlicher gezähnt. Meist vier Reihen von Tuberkeln
.concolor Poc
2b) Vordereck der Kiele abgerundeter; Seitenrand kaum gezähnt
Hinterrand schwach lappig. Meist fünf Tuberkelreihen
Weberi Poc
Aporodesminus concolor (Pee.).
1894. Cryptodesmus concolor. Pocock, Webers Reise III. p. 376. Tf. XXILp. 14
1899. Aporodesmus — Attems, Syst. Poc. II. p. 372.
1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X. p. 667.
Java.
Aporodesminus sumatranus (Poc.).
1894. Cryptodesmus sumatranus. Pocock, Webers Reise p. 376. Tf. XXII. Fig. l
1899. ns En Attems, Syst. Pol. II. p. 372.
Sumatra.
Aporodesminus Weberi (Poe.). |
1894. Cryptodesmus Weberi. Pocock, Webers Reise p. 374 Tf. XXI. Fig. IS
1899. — — Attems, Syst. Pol. II. p. 371. Tf. XV. Fig. 368
Java.
Die folgenden drei Arten Silvestris sind nur sehr schlecht b
schrieben, und es bleibt zweifelhaft, ob sie überhaupt in diese Unte
gattung gehören, insbesonders gilt das wegen der geographischen Ver
breitung von A. modestus: |
Aporodesminus modestus (Silv.).
1895. Cryptodesmus modestus. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus...
Genova (2) XIV. p. 647.
1899. _ = Attems, Syst. Polyd. II. p. 373.
Neu-Guinea, Moroka.
Aporodesminus Mediglianii (Silv.).
1895. COryptodesmus Modiglianii. Silvestri, Myr. Malesi. — Ann. mus. Genov
(2) XIV. p. 746.
1899. — -_ Attems, Syst. Pol. II. p. 373.
Sumatra.
Aporodesminus simillimus (Silv.).
1895. Cryptodesmus simillimus. Silvestri, Myr. Malesi, loc. cit. p. 747.
1895. — — Attems, Syst. Pol. II. p. 373. |
Sumatra
3. Gen, Eryptocorypha Att. 2.
1907. Attems, Javanische Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 11 ’ 1.
g mit 19, 2 mit 20 Rumpfsegmenten.
Kopf ganz von Halsschild bedeckt.
Kiele sehr breit und flach, Saftlöcher auf den Segmenten 5.,
9., 10., 12,, 13., 15. bis 19.
Die indo-australischen Myriopoden. 167
5. Glied des letzten Beinpaares des ? oder des $ und $ am Ende
mit einem beborsteten Zäpfchen.
Gonopodenfemur mit großem, distal gerichteten Fortsatz.
Typus: Or. stylopus Att.
Verbreitung: Java, St. Helena.
| 1907. Cryptocorypha siylopus Attems. Javan. Myr. loc. eit. p. 116.
Java.
Ausserdem enthält die Gattung nur noch folgende Art:
1907. Cryptocorypha napoleonis Attems.. Myr. Deutsch. Südpolar-Exped.
. 428.
st. Helena.
| 4. Gen; Apomus Cook.
"1911. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XL. p. 468.
20 Rumpfsegmente.
\ Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. Antennen ohne Seitenlappen
‚auf dem 5., 6. Glied.
Kiele breit und flach, Seitenrand gelappt, die radiale Streifung an-
gedeutet. Saftlöcher auf den Segmenten 5., 7., 9., 10., 12., 13., 15.
‚bis 19. etwas vom Seitenrand entfernt auf der Fläche. Metazoniten mit
„Querreihen flacher Tuberkel.
| Gonopodenfemur mit basal gerichtetem, pinselig beborsteten
| Fortsatz.
Typus: Cryptodesmus pusillus Att. (System d. Pol. II. p. 364).
Verbreitung: Brasilien.
| Außerdem gehören Oryptodesmus pileolus und C. politulus Bröle-
‚mann (Myr. Mus. Paul II. 1903) hierher.
| 5. Gen. Trichopeltis Poc.
"1894. Pocock, Max Webers Reise III. p. 174.
‚1895. Pocock, Ann. mus. eiv. ... Genova (2) XIV. p. 792.
20 Rumpfsegmente.
Kopf nicht oder nur unvollständig vom Halsschild bedeckt.
'Halsschild groß, breit. Hinterrand der Seitenflügel des Halsschildes
‚gezähnelt, so wie der Hinterrand der Kiele, eventuell auch der Vorder-
"rand der Kiele.e. Manchmal sind die Kiele seitlich so verschmälert,
‚daß sie in eine Spitze auslaufen. Kiele meist horizontal, seltener
‚abfallend.
| Metazoniten mit Querreihen von Granulis.
[Saftlöcher dürften vorhanden sein.]
Die Gonopoden scheinen keinen Fortsatz auf dem Femur zu haben.
Die Zeichnungen sind viel zu ungenau, als daß man es beurteilen
"könnte.
Typus: T. bicolor Poc.
Verbreitung: Sumatra, Birma.
|
\
—
VE
|
4. Heft
168 Dr. Carl Graf Attems:-
Trichopeltis bicolor Poc.
1894. COryptodesmus bicolor. Pocock, Max Webers Reise III. p. 373. Tf. XXL
j
Fig. 5.
1895. Trichopelis — Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XV.
p. 2829.
1899. _ ar Attems, Syst. Pol. II. p. 362.
Sumatra.
‚Trichopeltis Doriae Poc.
1895. Bor, Ann. mus. eiv. ... Genova (2) XIV. p- 792.
1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 362.
Birma.
Trichopeltis Feae Poe.
1895. Pocock, loe. eit. p. 793. ;
1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 362.
Birma.
6. Gen. Aporodesmus Porat.
1894. Aporodesmus. Porat, Myr. f. Kamerun. — Bihang Sv. Ak. Handl. XX.
41.
1895. Ze Pe Myr. of Birma. — Ann. mus. Genova (2) XIV.
p. 789.
20 Rumpfsegmente.
Kopf ganz vom Halsschild bedeckt, Antennen kurz, keulig ver-
dickt, 5. und 6. Glied ohne Seitenlappen.
Kiele sehr breit und flach, mit radialer Felderung, de Saftlöcher
auf den Segmenten 5, 7., 9., 10,, 12., 13., 15 bis 19 sehr klein, in der
Fläche gelegen.
Metazoniten mit drei Querreihen. flacher. Beulen, die jede eine
Borste tragen.
Gonopoden-Telopodit sehr gedrungen, breit, einheitlich ohne
besondere Fortsätze, insbesonders das Femur ohne Fortsatz.
Typus: A. gabonicus Lucas.
Verbreitung: Äthiopische Region, Zentralafrikanisches
Seengebiet und Kamerun.
Arten: A. Mecklenburg Att., Sellae Sılv., crinitus Poc., Knutsom
Poc., subrectangulus Poc.
Die nachfolgende Art wurde von Cook zur Vertreterin einer neuen
Gattung Docodesmus gemacht, die aber ebenso ungenügend cha-)
rakterisiert ist wie alle anderen in den Brandtia erwähnten. Es scheint,
daß Pococks Aporodesmus, als deren Typus er A. Vencentii nannte,|
nicht mit Porats Aporodesmus zusammenfällt, einmal wegen der
Gonopoden, die bei Vincentüi einen Femoralfortsatz zu haben
scheinen (etwas sicheres läßt sich nach Pococks Text und Zeichnungen
nicht sagen) und dann wegen der Verbreitung.
Die indo-australischen Myriopoden. 169
1804. Oryptodesmus Vincentii Pocock Journ. Linn. Soc. Lond. XXIV p.510
Tf. 39 fig. 52.
1894. Aporodesmus Vincentii Pocock. Ann. mus. civ. Genova (2) XIV
I p. 789.
' 1896. Docodesmus Vincentii Cook. Brandtia V p. 20.
St. Vincent.
7. Gen. Ophrydesmus Ck.
1896. Cook, Brandtia V. p. 23.
Diagnose nach Cook:
5. und 6. Glied der Antennen außen stark angeschwollen.
Beine des & unterseits fein behaart. 3. Glied des 3. Beinpaares
enorm vergrößert, mit einer Öffnung auf der Ventralseite, deren Rand
" beborstet ist.
Ventralplatten kreuzförmig eingedrückt, die dadurch entstehenden
‚ Hervorragungen fein granuliert und behaart, die des 6. Negments zu-
| gespitzt.
Typus O,. gede Ck.
Verbreitung: Java.
Ophrydesmus gede Ck.
Ophrydesmus scaurus Ck.
Ophrydesmus tengger Ck.
Ophrydesmus pugnus Ck.
Alle vier I eit. p. 24 sehr kurz und unzureichend beschrieben,
ohne Abbildungen, wie immer in der „Brandtia“.
8. Gen. Otodesmus (k.
"1896. Cook, Brandtia V. p. 24.
Cook will eine von Pocock als Trichopeltis beschriebene Art
von dieser Gattung abtrennen. Seine Angaben genügen natürlich wieder
nicht, um die Richtigkeit dieser Ansicht zu beurteilen.
| Otodesmus Watsoni (Poc.).
| 1895. Trichopeltis Watsoni. Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XIV.
p. 793.
Birma.
9. Gen. Mesotropidesmus Silv.
1901. Silvestri, Boll. mus. zool. Torino XVI. p. 398.
1903. Silvestri, Redia I. p. 174.
Ich hebe aus Silvestris Diagnosen dieser und der folgenden
Gattungen nur das wichtigste hervor:
‚20 Rumpfsegmente. |
Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. Antennen kurz.
. Metazoniten dicht behaart, mit drei Reihen von Tuberkeln. II.
dis XIX. mit einem medianen Längskiel. Kiele groß (ob flach oder
4, Hoft
inne ne ee nn nen en
j
170 Dr. Carl Graf Attems: | |
geneigt, wird nicht en Saftlöcher auf dem oberen Teil des Randes |
der Segmente 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15, 17, 18, 19.
Schwänzchen breit, "abgerundet, mit zwei medianen Einschnitten,
Ventralplatten schmal.
„Basalglied der Gonopoden“ (= Hüfte?) kugelig aufgeblasen.
Eine Art: M. dorsalis Sılv. |
Verbreitung: Paraguay, Argentinien.
10. Gen. Plagiotropidesmus Silv.
1901. Silvestri, Boll. mus. zool.... Torino XVI. No. 398.
1903. Silvestri, Redia I. p. 177.
20 Rumpfsegmente.
Kopf vom Halsschild bis zum höchsten Punkt des Scheitels
bedeckt.
Antennen: 5. bis 7. Glied mit zwei apikalen Borstenbüscheln.
Halsschild vorn zehnlappig. |
Metazoniten II—XIX mit drei Querreihen von 12 Tuberkeln,
von denen die zwei medianen Längsreihen größer sind; ohne Borsten.
Kiele klein, schräg; die Ränder nur stellenweise mit seichten Ein-
kerbungen. Saftlöcher in der Nähe des Hinterecks des Seitenrandes
der Segmente 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15 bis 19.
Schwänzechen ziemlich breit, hinten mit drei Einschnitten.
Ventralplatten sehr schmal.
Gonopoden: Das Femur scheint einen Fortsatz zu haben. (Aus
dem Text wird man sich nicht klar darüber.)
Ein Art: P. convezus Silv.
Verbreitung: Brasilien, Matto Grosso.
11..Gen. Isotropidesmus Silv.
1901. Silvestri, Boll. mus. Torino XVI. No. 398.
1903. Silvestri, Redia I. p. 176.
20 Rumpfsegmente. |
Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. Antennen kurz, Halsschild
vorn undeutlich zehnlappig.
Metazoniten mit drei Querreihen von acht Tuberkeln. Kiel
groß, ziemlich schräg. Saftlöcher auf einem kleinen Tuberkel de
Segmente 5, 7, 9, 10, 12,13, 19,17, 18,19;
Schwänzchen breit, hinten breit abgerundet mit zwei mediane
Einschnitten.
Ventralplatten schmal. — & ?.
Eine Art: I. rudıs Silv.
Verbreitung: Argentinien.
12, Gen. Sisyrodesmus At.
1912. Attems, Wiss. Ergebn. Deutsch. Centralafrik. Exp. Herzog zu Mecklen
burg p. 309.
Eine Art: $. girafficeps Att.
‘ Verbreitung: Zentralafrikan. Seengebiet.
Die indo-australischen Myriopoden. 171
13. Gen. Amynticodesmus Silv.
1911. Silvestri, Zool. Anz. XXXVIII. p. 486.
20 Rumpfsegmente.
Kopf ganz vom Halsschild bedeckt.
Körper sehr breit und flach, mit sehr breiten Kielen. Seiten-
rand der Kiele nur in der Mitte seicht eingeschnitten, welcher Einschnitt
sich nach innen in eine durchscheinende Stelle fortsetzt. Saftlöcher
auf den Segmenten 5, 7, 9, 12, 15, 19, auf der Oberfläche, etwas hinter
der Mitte. Metazoniten ohne Tuberkelreihen. Die Seitenlappen des
19. Segments bedecken das konische Analsegment von oben ganz.
& unbekannt.
Eine Art: A. Prelii Sılv.
Verbreitung: Deutsch-Ostafrika.
14. Gen, Enantigonodesmus Silv.
1898. Silvestri, Diagn. nuev. Dipl. Sudamericanos p. 62.
Mit einer Art: E. planus Sılv.
Verbreitung: Venezuela.
Die Angaben Silvestris sind gänzlich unzureichend, um diese
Gattung wiederzuerkennen. Ich zitiere sie hier, ohne sicher zu sein,
daß sie überhaupt zu den Cryptodesmiden gehört.
Cook hat einige Gattungen für zentral- und südamerikanische
Arten aufgestellt, jedoch so, daß man sich kein klares Bild von der
morphologischen Natur, besonders der Gonopoden machen kann.
Der Autor beklagt in seinen Schriften zwar öfter die große Verwirrung,
die gerade in dieser Gruppe der Polydesmiden herrscht, vergißt aber,
daß diese Verwirrung zum allergrößten Teil durch seine ganz unge-
nügenden und flüchtigen Publikationen, in denen eine Masse von Namen
für Arten, Gattungen und Familien ohne jede oder nur mit ganz un-
zulänglicher Diagnose vorkommen, angerichtet wurde.
Diese Genera, von denen wenigstens einiges bekannt ist, sind
ı Tolgende:
Chatelawmea Cook.
1911. Chatelainea. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 463.
Chonodesmus Cook.
1896. Ohonodesmus. Cook, Brandtia V. p. 23.
1911. — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 468.
. Jomus Cook.
1911. Jomus. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 455.
Stictodesmus Cook.
1896. Stictodesmus. Cook, Brandtia V. p. 20.
1911. —_ Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 461.
Tridesmus Cook.
1896. Tridesmus. Cook, Brandtia V. p. 21.
1911. — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 461.
4, Beft
RU NUN NRN
PN BL ER
1.02 - » Dr. Carl Graf Attems: | |
Es gibt außerdem eine Anzahl Namen in der Literatur, die sich
auf Gattungen beziehen sollen, die angeblich in diese Familie gehören. |
Diese Namen sind aber vorläufig nomina nuda, da die beigefügten
Angaben in keiner Weise ernst zu nehmen sind. Nur der Vollständigkeit
halber führe ich diese Produkte zoologischer Impotenz hier an:
|
|
1896. Choridesmus. Cook, Amer. Natural. XXX. p. 417 (Togo, Liberia).
1896. — Cook, Brandtia V. p. 20.
1896. Chytodesmus. Cook, Brandtia V. p. 20 (Cuba).
1896. Compsodesmus. Cook, Amer. Natur. XXX. p. 407 (Kamerun, Liberia,
Congo).
1896. — Cook, Brandtia V. p. 20.
1895. Cryptodesmoides. Pocock, Ann. mus. Genova (2) XIV. p. 790 (Birma).
1896. Oynedesmus. Cook, Amer. natur. XXX. p. 419 (Cuba, Grand Canary).
1896. — Cook, Brandtia V. p. 25.
1896. Gypsodesmus. Cook, Amer. Natur. XXX..p. 417 (Liberia).
1896. Lampodesmus. Cook, ibid. p. 407 (Liberia).
1899. Plusiogonodesmus. Silvestri, Term. füzetek XXII. p. 208 (Ins. Toms
Neu Guinea).
1896. Pocodesmus. Cook, Brandtia V. p. 23 (Ceylon).
1896. Psochodesmus. Cook, ibid. p. 25 (Florida).
1896. Pierodesmus. Cook, Amer. natur. XXX. p. 417.
1896. Tanydesmus. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia p. 264 (Togo).
Aus dem uns beschäftigenden Gebiet sind folgende Arten dieser
dubiosen Gattungen genannt, denen ich die u le die keine
sind, beifüge.
Cryptodesmoides Feae Poe.
1895. Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XIV. p. 790.
Birma.
Plusiogonodesmus felix Silv.
1899. Silvestri, Termesz. füzetek XXII. p. 209.
Insel Tamara bei Neu-Guinea. |
Cryptodesmus 6Greeni Poc.
1892. Oryptodesmus Greeni. Pocock, Journ. A. S. Bombay VII. pr 154.
1896. Pocodesmus — Cook, Brandtia V. p. 23.
Ceylon.
Cryptodesmus ceylonicus Poc.
1892. Pocock, loc. eit. p. 153.
Ceylon.
Cryptodesmus triseriatus Carl.
1912. Carl, Rev. Suisse Zool. XX. p. 154.
Celebes.
4. Fam. Stylodesmidae.
1895. Stylodesmidae. Cook, Ann. N. York Acad. Sci. IX. p. 5.
1895. —_ Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVII. p. 82.
1896. _ Cook, Americ. Natur. XXX. p. 418.
Die indo-australischen Myriopoden. 173
1896. Pyrgodesmidae. Silvestri, J Diplopod. p. 76.
1899. — Attems, Syst. Polyd. II. p. 375.
1909. — Pocock, Biol. Centr. Am. p. 130.
1899. Decaporodesmidae.e Kempon, Proc. ent. soec. Washington IV. p. 299.
Hüften der Gonopoden durch breite Brücken verbunden.
20 Rumpfsegmente.
Kopf vom Halsschild bedeckt.
| Kiele breit. Saftlöcher auf separaten weißen oder durchscheinenden
, Läppchen des Seitenrandes. Ihre Verteilung öfters abnorm, fehlen auf
dem 9. Segment, oder auf den letzten Segmenten 17—19 oder finden
sich auf den Segmenten 5, 7—19.
| Metazoniten meist mit Querreihen von Tuberkeln, von denen die
mittleren öfter stark vergrößert sind zu großen Zapfen oder Hörnchen
oder es entstehen durch Verwachsen der hintereinander gelegenen
' Tuberkeln Längskämme. Die ganze Oberfläche des Metazoniten ist
- oft dieht mit winzigen Stiften oder Haaren bedeckt.
| Analsegment frei oder vom 19. Segment bedeckt und in beiden
Fällen entweder konisch oder breit, schaufelförmig.
Verbreitung: Süd- und Zentralamerika, indo-australische
Region, Westafrika.
Übersicht über die Gattungen.
la) Die Saftlöcher fehlen auf dem 9. Segment: 2.
2a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 10, 13, 15:
Decaporodesmus Kenyon.
2b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 10, 13, 16, 17, 18, 19:
Myrmecodesmus Silv.
‚ 1b) 9. Segment mit Saftlöchern: 3.
3a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7—19:
Prosopodesmus Silv.
3b) Saftlöcher fehlen auf den Segmenten 8, 11, 14: 4.
4a) Metazoniten mit einem großen, medianen Horn, das nur
auf dem 2. Segment aus zwei Hälften besteht. (Saft-
löcher auf den Segmenten 15—19 vorhanden):
Pyrgodesmus Poc.
4b) Metazoniten mit je zwei großen Hörnern oder 2—4
Lärgsreihen von Tuberkeln oder (selten mit Querreihen
von untereinander ziemlich gleichgroßen Tuberkeln): 5.
5a) Analsegment vom 19. nicht bedeckt, vom Rücken
her frei sichtbar: 6.
6a) Metazoniten mit einem Filz kleiner Stiften außer
den Tuberkeln [Saftlöcher fehlen auf den Seg-
rnenten (TE, Mr 7.
7a) Vorder- und Hinteırand der Kiele gerade, nicht
gelappt: |
4. Heft
174 Dr. Carl Graf Attems:
82) Analsegment breit, schaufelförmig; die Tu-
berkeln der Metazoniten von ungleicher Größe,
so daß Längsreihen größerer Tuberkeln aus
‚den übrigen hervorragen: Treseolobus Att.
8b) Analsegment dick, konisch; keiner der Tuberkeln
des Metazoniten vergrößert: Poratia Ck.
7b) Vorder- und Hinterrand der Kiele durch tiefe
Einschnitte stark und unregelmäßig gelappt:
Corypherepsis nov. gen.
6b) Metazoniten ohne Filz kleiner Stiften: 7
9a) 3. Glied des 3. Beinpaares stark verdickt
(Zentralamerika): Synoptura nov. gen.
9b) 3. Beinpaar? (Java) Pronodesmus (k.
Myzodesmus R
5b) Analsegment ganz vom 19. verdeckt:
10a) Segment I—XIX mit je zwei ri
| Zapfen: 11.
lla) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9,
10, 12, 13, 15, 16: Urodesmus Porat.
11b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9,
10, 12, .13, 15, 1671908, 19:
Stylodesmus Ck.
10b) Metazoniten mit 2—4 Längsreihen von
mehr oder weniger verwachsenen Tuberkeln:
12.
12a) Gonopoden-Tibia mit sehr langen,
vielfach gewundenen, die Samenrinne
führenden Flagellum. Metazoniten mit
Tuberkeln, aber ohne Haarfılz:
Lophoscytus Att.
12b) Gonopodentibia ohne solches lange
Flagellum!). Metazoniten außer den
Tuberkeln mit einem dicbten Filz
kleiner Härchen: Lophodesmus Poc.
1. Gen. Pyrgodesmus Poe.
1892. Pocock, Journ. Ac. nat. sci. Bombay VII. p. 155.
1896. Silvestri, I Diplopodi p. 70.
1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 378.
Einzige Art:
Pyrgodesmus obscurus Poe.
1892. Pocock, J. A. n. Sc. Bombay VII. p. 155.
1907. Attems, Javanische Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 120.
Ceylon. |
2) Hierher? auch Udodesmus Ck., Hercodesmus Ck., Stiodesmus Ck., Pelo-
desmus Ck., Napodesmus Ck., Stegodesmus Ck., Gattungen, die vom Autor fast
gar nicht beschrieben wurden. Es sind eigentlich nomina nuda.
|
|
!
[
|
Die indo-australischen Myriopoden. 175
2. Gen. Treseolobus Ati.
1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 120.
Typus: T. prlosus Att.
Verbreitung: Java.
Treseolobus pilesus Att.
1907. Attems, loc. cit. p. 120.
Java.
Treseolobus heterotubereulatus (Carl).
1902. Poratia heterotuberculata. Carl, East. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 667.
Tt. XII. Fig. 99.
Java.
3. Gen. Lophodesmus Poe.
1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostindien III. p. 372.
1896. Silvestri, I Diplopodi p. 70.
‚1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 377.
‚1902. Carl, Rev. Suisse zool. X. p. 609.
(non = 1907. Attems, Javan. Myr. Mitt. nat. Mus. Hamb. XXIV. p. 118.)
(non = 1909. Pocock, Biol. Centr. amer. p. 131.)
|
|
Typus: L. pusillus Poc.
Verbreitung: Java, Flores, Luzon, Neu-Pommern,
'Erythraea?
Lophodesmus nanus n. sp.
Tafel II, Fig. 33; Tafel III, Fig. 34—39.
Farbe des $: gelbbraun und schwarz gemischt, und zwar so, daß
das schwarze Pigment in feinen Körnchen verteilt ist, die sich besonders
in der Umgebung der größeren Warzen anhäufen; dem freien Auge er-
‚scheint das Tier dunkelbraun. Antennen gelbweiß. Beim 2 sind die
Prozoniten gelbweiß, die Metazoniten schwarzbraun, beide scharf in
"der Farbe kontrastierend.
\ 8: Länge 3,3 mm. Breite des Prozoniten 0,28 mm, des Metazonites
0,5 mm. Die ganze Oberfläche des Kopfes, Halsschildes und der Meta-
- zoniten ist dicht mit mikroskopischen Wärzchen bedeckt, was dem
Tier ein sehr charakteristisches Aussehen gibt.
Kopf vom Halsschild nur zum Teil bedeekt (Fig. 34). Antennen
‚stark keulig, im 5. Glied am dicksten, endwärts wieder verjüngt (Fig. 35).
Halsschild breiter als der Kopf, fast so breit wie der folgende
Metazonit, vorn einen in 10 runde Lappen geteilten Bogen bildend.
‘Vom äußersten Lappen zieht der Rand schräg nach hinten und innen
zum geraden Hinterrand. Die ganze Fläche des Halsschildes dicht mit
größeren und kleineren Granulis bedeckt.
Rücken sehr stark gewölbt (Fig. 36); die Kiele sind ganz in der
Ventralfläche angesetzt, aber horizontal. Die Rückenwölbung beträgt
von hinten gesehen mehr als die Hälfte eines Kreises. Prozoniten
'lieht und sehr fein gekörnt, Metazoniten mit groben Tuberkeln, die
sich bis auf die Kiele hinauf erstrecken. Diese Tuberkeln stehen beim
4, Heft
u
N
176 Dr, Carl Graf Attems:
Sinetwas undeutlichen, beim Q in ganz regelmäßigen (3) Querreihen.
Beim $ sind auf den vorderen Segmenten keine Tuberkeln besonders |
viel größer als die anderen. Erst auf den Segmenten der hinteren
Körperhälfte werden vier Längskämme gebildet, dadurch, daß die drei
hintereinander stehenden Tuberkeln vergrößert sind. Von diesen.
vier Kämmen stehen zwei jederseits, getrennt durch die zwei Tuberkel-
längsreihen in der Mediane, die unverändert sind. Beim Qist der Größen- |
unterschied zwischen den die Kämme bildenden und den normalen |
Tuberkeln beträchtlicher, die Kämme daher auffallender als beim
Der Seitenrand der Kiele ist durch zwei Buchten in drei runde
Lappen getheilt. Am Hinterrand der Kielbasis, schon halb auf dem
Rücken, steht ein schlanker, schräg nach hinten und außen gerichteter
Lappen. Kiele XVII nur seicht zweilappig. Kiele XVIII einfache‘!
dicke, abgerundete Lappen.
Die Saftlöcher münden auf der Seite des 3. (hintersten) Lappens
des Seitenrandes, der hell durchscheinend bleibt. Beim $ konnte ich
sie deutlich nur auf dem 5., 9., 12., 15., 16., 17. und 18. Segment sehen, |
beim 2 auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—18. 7
Das 20. Segment wird ganz vom 19. bedeckt und ist nur von der
Ventralseite sichtbar (Fig. 37). |
Ventralplatten schmal, mit kleinen Wärzchen bedeckt. Die Öffnung
für die Gonopoden nimmt die ganze Ventralfläche des Prozoniten und
einen Teil der Ventralfläche des Metazoniten ein, ist somit sehr groß.
Gonopoden (Fig. 38, 39): Sie sind natürlich winzig klein, ihre!
größte Länge beträgt 0,2 mm und da ich nur ein S untersuchte, konnte!
ıch nicht alles mit der wünschenswerten Sicherheit konstatieren, so!
z. B. ob eine „Ventralplatte‘ vorhanden ist. Die Hüften (c) bilden
große, halbkugelige Schalen, mit der Wölbung nach außen; in der)
Höhlung, medianwärts zu, ist der Telopodit inseriert. Die kugelige)
Außenseite ist dicht mit kleinen Wärzchen bedeckt und zerstreut‘
beborstet. Median verbinden sich beide Hüften durch Lamellen, die’
sich in der medianen Verbindungsnaht zu einem Kiel aufwölben, dessen)
eines Ende zart gefranst ist. Der Telopodit zeigt keine Gliederung. R
Der basale (Femoral- )Abschnitt ist scheibenförmig ausgebreitet und!
sendet nach innen, da wo sich das Hüfthörnchen in die Samengrube'
hineinlegt, einen beborsteten Zapfen aus. Außerdem stehen nur noch N}
einzelne "Borsten auf dem Basalteil. Zwischen dem basalen (Femoral-)
und dem folgenden (Tibial-) Abschnitt ist wohl eine Einschnürung,)
aber keine Naht oder sonstige Grenze. Das Ende ist in drei große, nach
außen gerichtete breite Zähne geteilt, von denen der eine die Samen-)
rınne führt. | ll
Als ein wesentlicher Unterschied von Lophoscyius lobulatus ist |
somit die Kürze des Samenrinnenastes zu bemerken. Bei Z. lobulatus
ist ein ungemein langes, vielfach gewundenes Flagellum vorhanden,
in dessen Basis die Samenrinne eintritt, um schon nach kurzem Ver
lauf wieder zu münden, während sich distal von ihrer Mündung das!
Flagellum noch endlos lang fortsetzt. Bei L. nanus ist der Samen-/
Die indo-australischen Myriopoden. 177
rinnenast kurz und kräftig und die Samenrinne mündet an seinem
Ende.
Die Gonopoden von Lophod. pusillus sind nicht bekannt.
Fundort: Ralum, Neu-Pommern. (Dr. Dahl coll. Berl. Mus.).
Lophodesmus pusillus Poc.
1894. Pocock, Webers Reise III. p. 372. Tf. XXII. Fig. 12.
1902. Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse Zool. X. p. 669. Tf. XII. Fig. 96—98.
Java, Flores.
FABIO deamIua Banksi Silv.
1911. Silvestri, Zool. Anz. XXXVIII. p. 488.
| Luzon,
| Lophodesmus Escherichii Silv.
1911. Silvestri, Zool. Anz. XXXVII. p. 490.
] Erythraea: Ghinda.
| Ob diese Art mit pusellus in einer Gattung vereinigt werden kann,
erscheint mir nicht so ganz sicher. Stegodesmus leonis Ok. dürfte etwas
ähnliches sein.
4. Gen. Lophoscytus noy. gen.
Syn. 1907. Lophodesmus. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg.
XXIV. p. 118.
Einzige Art: |
. Lophoseytus lobulatus (Att.).
‚1907. Lophodesmus lobulatus. Attems, Javan. Myr. — loc. eit. p. 118.
Java.
5. Gen. Corypherepsis noYv., gen.
"Syn. 1898. Oryptodesmus. Brölemann, Myr. d. Venezuela. — Ann. soc. ent.
' France LXVII. p. 268.
Typus: ©. laceratus (Bröl.).
Verbreitung: Venezuela.
6. Gen. Prosopodesmus Silv.
!
|
|
|
|
11810. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p: 360.
\ Nur eine Art:
\ Prosopodesmus Jacobsoni Silv.
| ‚1910. Silvestri, loc. cit. p. 362.
| Java.
|
7. Gen. Pronodesmus ck.
| 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia p. 266.
1896. Cook, Brandtia V. p. 25. I
Nur eine Art:
Pronodesmus melas Ck.
1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad. p. 266.
Java.
Archiv für a sehienie 6)
| IE:
1%
u:
NH
YalR:
178 Dr. Carl Graf Attems:
8. Gen. Myxodesmus €k.
1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad. p. 267.
Nur eine Art:
Myxodesmus lobatus €k.
1896. Cook, loe. eit.
Java.
Die beiden letztgenannten Gattungen sind vor einer besseren
und ausführlicheren Neubeschreibung eigentliche unkenntlich, so
kümmerlich sind Cooks Angaben.
9. Gen. Deeaporodesmus Kenyon.
1899. Decaporodesmus. Kenyon, Proc. ent. soc. Washington IV. p. 289.
1909. — Pocock, Biol. Centr. Am. p. 133.
1899. Oligodesmus. Gill (non Attems 1898) Proc. ent. soc. Wash. IV. p. 300.
us: D. motzoranginis Ken.
Verbreitung: Mexico.
10. Gen. Hereodesmus Ck.
1896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 419.
1896. Cook, Proc. Ac. nat. sei. Phil. p. 262.
Typus: H. aureus Ck.
Verbreitung: Liberia.
11. Gen. Myrmeeodesmus Silv.
1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 359.
1911. Silvestri, Boll. Lab. Zool. Portiei V. p. 190.
Typus: M. formicarius Sılv.
Verbreitung: Mexico.
12. Gen. Napodesmus Ck.
1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad. p. 265.
Typus: N. costatus Ck.
Verbreitung: Liberia.
13. Gen. Pelodesmus Ck,
1896. Cook, loc. cit. p. 266.
Typus: P. fossor Ck.
Verbreitung: Sierra Leone.
14. Gen. Poratia ®.F.a. A.C. Ck.
1894. Poratia. O. F. and A. C. Cook, Crasped. of N.-Amer. — Ann. N. York
Ac. Sei. VIII.
1889. Scytonotus. Porat, Nya bidrag. Scandin. halföns myr.
1895. — Latzel, Myr. d. Umgeb. Hamburgs.
1899. Posalia. Attems, Syst. Pol. II. p. 359.
Typus: P. digitata (Porat). ’
Bisher aus europäischen Gewächshäusern bekannt (import £
Die indo-australischen Myriopoden.
15. Gen. Stegodesmus Ck.
1896. Cook, Proc. Ac. n. Sci. Philadelphia p. 266.
Typus: St. leonıs Cook.
Verbreitung: Sierra Leone.
16. Gen. Stiodesmus (k.
1896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 419.
1896. — Cook, Brandtia V. p. 25.
Typus: 8. stratus Ck.
Verbreitung: Sierra Leone.
17. Gen. Be dcdminn Ck.
1895. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII. p. 82.
1896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 418.
Typus: $. horridus Ck.
Verbreitung: Liberia.
18. Gen. Synoptura nov. gen,
Typus: Lophodesmus laminatus Poe.
Verbreitung: Zentralamerika.
19. Gen. Udodesmus Ck.
896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 419.
‚896. Cook, Proc. ac. nat. sci. Philad. p. 262.
Typus: U. telluster Ck.
. Verbreitung: Läberia.
. 20. Gen. Urodesmus Poe.
1896. — Silvestri, J. Dipl. p. 76.
‚1895. Stylodesmus. Cook.
Typus: U. erinaceus Por.
Verbreitung: Kamerun.
ı Urodesmus erinaceus Por. und sStylodesmus horridus Ok:
‚ielleicht Synonyma, aber so lange die Divergenz in der Porenformel
895. Urodesmus. Porat, Bihang Sv. Ak. Handl. XX. p. 42.
179
sind
‚icht geklärt ist, kann diese Synonymie doch nicht als sicher gelten
‚nd wir müsssen vorläufig beide Gattungen beibehalten. Damit fallen
5. Fam. Oniscodesmidae.
360, Bksüre; Myr. Mexique p. 14.
396. Cook, Brandtia V. p. 28.
398. Brölemann, Ann. soc. ent. Heanbs LXVIT. p. 294.
‚399. Attems, Syst. Pol. II. p. 378.
209. Pocock, Biol. Centr. amer. p.:113.
12*
uch die Einwände, die Pocock gegen den Familiennamen Stylodesmidae
'emacht hat, daß nämlich keine Gattung Stylodesmus existiere, daher
ie Familie auch nicht NZ? heißen könne, weg.
4. Heft
180 Dr. Carl Graf Attems:
Die Hüften beider Gonopoden durch breite Brücken verbunden.
Gonopoden in allen Teilen kurz und gedrungen, prinzipiell denen der
Cryptodesmidae gleichend. Sie sind von den meisten Gattungen übrigens E N
nicht oder noch sehr ungenau bekannt.
19 oder 20 Rumpfsegmente.
Kopf nicht vom Halsschild bedeckt.
Kiele breit und stark abwärts geneigt, oft mit tiefem Einschnitt
am Hinter- oder Seitenrand. Zweites Segment vergrößert, besonders
seine Kiele, deren Form oft an Glomeriden erinnert. Saftlöcher in der
Fläche oder auf niedrigen Tuberkeln, nicht auf Läppchen des Seiten.
randes, fehlen bei Crypturodesmus ganz, bei Schedypodesmus auf den
Segmenten 16—19, sonst ist ihre Verteilung normal.
Sculptur der Metazoniten sehr verschieden, glatt oder mit feiner
Furchen oder granuliert, manchmal außerdem mit einem dichten Benatid. h
kleiner Stiften.
Analsegment breit bis sehr breit und von oben her sichtbar odeı
konisch und vom 19. Segment bedeckt.
Kleine Formen.
Verbreitung: Süd- und Zentralamerika, indo-australische
Region, Seychellen.
iy
04
f
4
N
Übersicht über die Gattungen.
la) 19 Rumpfsegmente:
2a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, ER 9, 10, 12, 13, 15. Meets
zoniten mit Querreihen größerer Tuberkel: ie
Schedypodesmus Silv
2b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 1518
Metazoniten ohne Tuberkeln: H ynidesmus a
lb) 20 Rumpfsegmente: |
3a) Metazoniten V—XIX mit großem, medianen, horn
förmigen Fortsatz (Sundainseln): Doratodesmus Poc E
3b) Metazoniten ohne solchen Fortsatz (Südamerika):
4)a Analsegment von oben sichtbar, breit bis sehr breit
rund und seitlich vom 19. Segment eingeschlossen:
5a) Kiele mit einem tiefen Einschnitt am Hinterrande |
6a) Metazoniten dicht filzig behaart und granulieri
Cyrtodesmus Ger\
+ Cyliocyrtus
6b) Metazoniten dicht granuliert, ohne Filz:
Oncodesmus
5b) Kielhinterrand ohne tiefen Einschnitt: |
Ta) Die Saftlöcher liegen auf deutlichen Tuberkelr
Lignydesmus 0
7b) Die Saftlöcher liegen in der Fläche:
!) Es ist nicht sicher, ob das einzige Exemplar, auf das die Gt €
gründet wurde, erwachsen war.
Die indo-australischen Myriopoden. 181
83) Oberfläche des Rückens stark granuliert und
mit kurzen Papillen bedeckt:
Trigonostylus Bröl.
8b) Obeıfläche des Rückens glatt und glänzend,
1 d. h. ohne Granula und Papillen, aber mit
| feinen Furchen: Detodesmus Ck.
Ligiodesmus*) Poc.
4b) Analsegment von oben nicht sichtbar, ganz von den
Kiellappen des 19. Segments bedeckt, klein, konisch 9.
|
9a) Metazoniten glatt, und am Hinterrand mit
| einer Querreihe erhabener Felder:
Oniscodesmus Gerv. et Goud.
| 9b) Metazoniten mit Querreihen von borsten-
| tragenden Tuberkeln: 10.
10a) Seitenrand der Kiele mit 3—4 Lappen (Saft-
| löcher vorhanden): COryptogonodesmus Silv.
10b) Seitenrand der Kiele geradlinig, am Hinter-
eck ein Einschnitt:
lla) Saftlöcher fehlen: Crypturodesmus Silv.
| 11b) Saftlöcher vorhanden:
| Agnurodesmus Sılv.
| 9e) Metazoniten dieht granuliert, die Granula
| klein und sehr zahlreich, nicht in Querreihen
geordnet: 12.
I | 12a) Jedes dieser Granula trägt eine größere
L. Anzahl knopfiger Stifte. Kiele mit
' tiefem, lateralen Schlitz:
| Hyperothrir Att.
12b) Granula ohne solche Stifte. Kiel-
seitenrand ohne tiefen Schlitz, stumpf-
zackig oder gerade: Katantodesmus Att.
1. Gen. Doratodesmus (Ck.
894. Doratonatus. Pocock, Max Webers Reise II. p. 370 (nom. praeoccup.).
896. Doratodesmus. Cook, Brandtia II.
899. — Attems, Syst. Pol. II. p. 371.
Typus: D. armatus Poe.
Verbreitung: Java, Sumatra, Malayische Halbinsel.
| Doratodesmus armatus (Poec.).
894. Doratonotus armatus. Pocock, M. Webers Reise III. p. 371. M£EXXII.
| 5 | Fig. 11.
‚399. — — Attems, Syst. Pol. II. p. 379.
| Java.
u) Detodesmus und Ligiodesmus sind nach den Angaben der Autoren kaum
'ı unterscheiden.
4. Heft
182 Dr. Carl Graf Attems:
Doratodesmus Becearii (Silv.).
1895. Doratonotus Beccarii. Silvestri, Myr. Malesi. — Ann. mus. Genova (2)
XIV. p. 747.
Sumatra.
Doratodesmus cavernicola (Sinel.).
1901. Doratonotus cavernicola. Sinclair, Proc. Zool. Soc. II. p. 521.
Malayische Halbinsel.
Doratodesmus muralis Ck.
1896. Cook, Brandtia V. p. 27.
Java.
Doratodesmus vestitus CK.
1896. Cook, Brandtia V. p. 27.
Java.
2. Gen. Hynidesmus €Ck.
1896. Cook, Brandtia V. p. 26.
Typus: A. lanifer Ck.
Hynidesmus lanifer Ck.
1896. Cook, loe. cit. p. 26.
Java. Ganz unzureichende Beschreibung, vor allem weiß ma
über die Gonopoden garnichts.
3. Gen. Agnurodesmus Silv.
1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 358.
1898. Trigonostylus subg. Orypturodesmus. Brölemann, Ann. soc. ent. Fran«
LXVII. p. 276. :
Typus: Trigonostylus (Crypturodesmus) verrucosus Bröl.
Verbreitung: Venezuela.
4. Gen. Cryptogonodesmus Silv.
1898. Silvestri, Diagn. nuev. Dipl. Sudameric. p. 59.
Typus: C©. clavidwes Sılv.
Verbreitung: Südamerika.
5. Gen. Crypturodesmus Silv.
1897. Silvestri, Boll. mus. ... Torino XII. No. 277.
1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 387.
1909. Pocock, Biol. C. Amer. p. 116.
Typus: ©. Targionis Sılv.
Verbreitung: Mexiko.
6. Gen. Cyliocyrtus Ck.
1898. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI p. 458.
Typus: Cyrtodesmus asper Peters.
Verbreitung: Columbia. Fällt wahrscheinlich doch mit CY
desmus zusammen. ; | r
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1847.
1864.
1899.
1899.
1896.
1899.
1909.
189.
"1909,
1844.
1899,
Die indo-australischen Myriopoden.
%. Gen. Cyrtodesmus Gerv.
Cyrtodesmus. Gervais, Hist. nat. Ins. apt. IV. p. 92.
_ Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin.
— Attems, Syst. Pol. II. p. 30.
— Cook, Proc. U.S.N. Mus. XXI. p. 458.
Typus: C. velutinus Gerv. et Goud.
Verbreitung: Columbien, Eeuador.
8. Gen. Detodesmus Ck.
Detodesmus. Cook, Brandtia V. p. 28.
_ Cook, Proc. U. S. N. Mus: XXI. p. 456.
Ligiodesmus. Pocock, Biol. C. Amer. p. 114.
Typus: Oniscodesmus aurantiacus Pet.
Verbreitung: Venezuela.
9. Gen. Hyperothriy Att.
Typus: H. orophura Att.
Verbreitung: Seychellen.
10. Gen. Katantodesmus Att.
. Syst. Pol. II. p. 385.
: K. auriculatus Att.
Be hreitung: Brasilien.
11. Gen. Ligiodesmus Poe.
Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 114.
Typus: L. pusillus Poc.
Verbreitung: Mexiko.
12. Gen. Lignydesmus Ck.
| 1806. Cook, Brandtia V. p. 28.
1899. Cook, Proc. U. $. N. Mus. p. 456.
Typus: Oniscodesmus rubriceps Peters.
Verbreitung: Columbia.
13. Gen. Oneodesmus Ck.
‚1896. Cook, Brandtia V. p. 28.
N 1899. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI. p. 458.
1908. Poceck, Bic!. C. Am. p. 115.
Typus: Cyrtodesmus granosus Gerv. et Goud.
183
1900. Attems, A. Brauers Myr. Seychellen. — Zool. Jahrb. Syst. XIII. p. 143.
Verbreitung: Panama, Columbien, Venezuela, Ecuador.
14. Gen. Oniscodesmus Gerv. et Goud.
Gervais et Goudet, Ann. soc. entom. France. 11.
Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI p. 454.
Typus: O. oniscinus Gerv. et Goud.
Verbreitung: Columbien. . |
4, Heft
184 ' Dr. Carl Graf: Attems:
15. Gen. Schedypodesmus Silv.
1898. Silvestri, Diagn. nuev. Dipl. Sudameric. p. 61.
Typus: Sch. comwexus Sılv.
Verbreitung: Südamerika.
16. Gen. Trigonostylus Brölemann.
1898. Brölemann, Ann. soc. ent. France. LXVI. p. 273.
Typus: T. spinosus Bröl.
Verbreitung: Venezuela.
Ganz ungenügend sind die Diagnosen folgender 3 Gattungen:
17. Gen. Ammodesmus Ck. |
1895. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII p. 82.
1896. —- Amer. Natural. XXX. p. 414.
18. Gen. Cenchrodesmus (k.
1896. Cook, Amer. Natur. XXX. p. 414.
19. Gen. Lathrurodesmus Silv.
1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 359.
Die beiden folgenden Familien sind im indo- australischen Gebiet
nicht vertreten. \
6. Fam. Mastiganoesmidhs nov.
Die Hüften beider Gonopoden durch breite Fortsätze fest mit-'
einander verbunden. Hüfthörnchen in ein langes, mehrfach zusammen-|
gerolltes Flagellum verwandelt. Keine Samenblase und kein Harp IR
Verbreitung: Palaearktisches Gebiet.
Gattungen: Mastigonodesmus Silv., Schedoleiodesmus Silv. |
Vielleicht auch Titanosoma Verh., das aber erst als ua 2 =
bekannt ist.
7. Fam. Peridontodesmidae Poec. "(7
Hüften der beiden Gonopoden untereinander verbunden. An-ı
geblich sollen zwei Hüfthörnchen, das normale und ein vom Außen-)
rande entspringender Haken vorhanden sein.
Kiele groß, breit, flach, Seiten- und Hinterrand in starke Zähne!
eingeschnitten. Saftlochverteilung normal, die Saftlöcher auf der!
Oberfläche. Schwänzchen konisch, frei.
Nur eine Gattung Peridontodesmus Silv. aus Zentralamerika.
2. Subordo: Strongylosomidea ı nov.
I. Fam. Strongylosomidae.
1895. Strongylosomatidae Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX. p.5.
1895. _ Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII. p. 97.
1896. == Cook, Americ. Natural. XXX p.418.
Die indo-australischen Myriopoden. 185
1898. Sirongylosominae Attems, Syst. Pol. I. p. 271.
1909. Strongylosomidae Pocock, Biol. Centr.-Amer. p. 158.
Der Umfang der Familie, wie er hier gefaßt ist, ist nicht ganz der
gleiche wie im Syst. der Polydesmiden, da einesseits einige der dort
mitinbegriffenen Gattungen hier ausgeschieden sind, so z. B. die
Sphaerotrichopidae-Gattungen Pleonaraius, M yrmekia, Oligodesmus,
Anaulacodesmus usw., andererseits andere Gattungen dazu kommen,
so die früher als Suleiferinae zusammengefaßten Gattungen: Priono-
peltis und Anoplodesmus u. a. Die Cookschen Arbeiten, in denen
der Name in der noch längeren und schleppenderen Form zuerst ge-
nannt wurde, führe ich nur der Vollständigkeit wegen auf. Eine Be-
deutung haben diese Publikationen insofern nicht, als nirgends eine
irgendwie geartete Familiendiagnose gegeben wurde.
Gonopodenhüfte relativ lang und schlank. Femur kurz, eiförmig,
ringsum dicht beborstet, gut gegen die Tibia abgesetzt, Tibia meist
mit langem, dünnen, geißelförmigen Fortsatz, der die Samenrinne führt
‚ und vom großen blattartigen Tarsus umscheidet wird. Der Tibialfort-
ı satz kann aber auch kräftig sein und frei aufragen.
19 oder 20 Rumpfsegmente.
| Kiele in allen möglichen Ausbildungen, von ganz fehlend bis gut
‚ entwickelt. Bei den allermeisten Gattungen liegt der Kiel II tiefer
"ventral als die folgenden, oder wenn keine Kiele vorhanden sind,
die feine Linie oder Furche, welche wenigstens auf den vordersten
Segmenten an seiner Stelle liegt. Wo gut entwickelte Kiele vorhanden
‚sind, sind sie seitlich wulstig verdickt. Saftlochverteilung meist
| normal, nur bei Xanihodesmus fehlen sie auf dem 5. Segment.
Schwänzchen meist konisch, seltener breiter, dachig, unten aus-
gehöhlt. Ventralplatte V sehr oft, VI manchmal mit einem, seltener
\ Zwei Fortsätzen. Gewisse Beinglieder des & oft mit Besonderheiten,
aber ohne Kugelborsten. Kleine bis mittelgroße Formen.
_ Verbreitung: Die Strongylosomiden gehören zu den am weitesten
verbreiteten Diplopodenfamilien, die bisher nur im nearktischen Gebiet
zu fehlen scheinen. Am reichsten vertreten sind sie in der uns hier
‚ beschäftigenden indo-australischen Region. Über die Verteilung auf
Fi einzelnen großen Gebiete gibt eine weiter unten folgende kurze
| ‚ Übersicht Aufschluß.
|
Übersicht über die Gattungen.
la) 19 Rumpfsegmente: 2.
2a) Schwänzchen hakig abwärts gebogen; Ventralplatten breit und
lang, so daß alle vier Hüften eines Doppelsegments von ein-
| ander abgerückt sind: Macrosternodesmus Bröl.
‚ 2b) Schwänzchen gerade. Ventralplatten schmal: 3.
' 3a) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaars mit beborstetem Höcker. Tibial-
| fortsatz der Gonopoden frei aufragend: Paradoxoma Dad.
' 3b) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares ohne Höcker, Tibialfortsatz
‚der Gonopoden kurz und gerade und i im Innern des Tarsalblattes
verborgen: Microdesmus Verh.
4. Heft
186 .. ‚Dr. Carl Graf Attems: |
1b) 20 Rumpfsegmente: 4 |
4a) Die Saftlöcher fehlen auf dem 5. a ae Ck. |
4b) Die Saftlöcher sind auf dem 5. Segment vorhanden: 5
5a) Außer den Saftlöchern haben die Segmente noch ein Paar Poren; |
Julidesmus Silv. |
5b) Außer den Saftlöchern haben gewisse Metazoniten einen medianen |
unpaaren Porus: Perittotresis n. gen. |
5e) Außer den S8aftlöchern sind keine Poren vorhanden }): 6.
6a) Kiele des 2. Segments tiefer ventral liegend als die folgenden; |
manchmal fehlen Kiele fast ganz, aber selbst dann ist wenigstens
auf den vorderen Segmenten eine feine Leiste oder Furche sichtbar,
von denen die des 2. Segments tiefer ventral liegt:
7a) Der Gonopodentelopodit bildet eine einfache Sichel ohne jede,
Verästelung und ohne Spur eines Tarsalabschnittes: 8. |
83) Der Gonopodentelopodit ist eine im Tibialteil schlanke und
relativ schwach gekrümmte Sichel. Ventralplatte V des $ mit
1—2 Fortsätzen: Gonodrepanum nov.g.
8b) Der Gonopodentelopodit ist zweimal stark gekrümmt und der
basale Teil des Tibialabschnitts ist breit. Ventralplatte V des
ohne Fortsätze: Strongylosoma Holizis Verh.
7b) Der Telopodit des earapsden ist wenigstens zweizackig; meist
ein Tarsalabschnitt deutlich abgegrenzt: 9, |
9a) 3. Glied des 1. Beinpaares des & mit einem größeren Fortsatz
auf der Unterseite: 10. |
102) Der Gonopode ist fast bis zum Grund des Tibialabschnitts in|
2—3 lange, schlanke Äste gespalten: Australiosoma Bröl.
10b) Telopodit nicht bis fast zum Grund der Tibia in schlanke Arme’
gespalten, sondern: 1l.
lla) Tibia sehr lang und schlank; an der Abgangsstelle des langen,
schlanken Tibialfortsatzes stehen 1—3 kurze Zacken, wahr-
scheinlich wenigstens teilweise Reste eines Tarsus: |
Antichiropus Att.
11b) Tibio-Tarsalabschnitt einheitlich, breit, mehrzackig; auf einem!
der Zacken verläuft die Samenrinne: Akamptogonus Att.
9b) 1. Beinpaar des normal gebildet, ohne Fortsatz auf dem 3. Glied:)
12.
12a) Ventralplatte VI (und V) des $ mit 1—2 Fortsätzen: 13.
133) Die Gonopoden sind nach hinten und nach der Seite gekrümmt]
Ectodesmus Ok.
13b) Die Gonopoden sind in der Sagittalebene oder nach innen ge)
krümmt: 14.
14a) Tarsus der Gonopoden sehr breit und stark gegen die Tibia ein
geklappt. An Stelle der Kiele nur rundliche Beulen:
Catharosoma Silv. 14
1) Siehe jedoch Akamptogonus signatus Att., bei dem schwache Andeutungen
eines medianen unpaaren Porus auf gewissen Segmenten zu finden sind. |
Die indo-australischen Myriopoden. 187
14b) Tarsus der Gonopoden nur mäßig breit und in ungefähr derselben
Richtung wie die Tibia weiter laufend. Kiele mit sehr spitzem
. Hintereck: . Orthomorpha acuta Att.
12b) 'Ventralplatte VI ohne Fortsatz: 15.
15a) Tibialfortsatz des Gonopoden bis zum Ende gleich breit, das
Ende fein gefranst: Kronopolhtes nov. gen.
15b) Tibialfortsatz immer ın eine glatte Spitze auslaufend, ohne
Fransen: - 16.
162) Tibialfortsatz schlank, spitz, geißelförmig und mehr ads weniger
vom hohlblattförmigen Tarsus umscheidet: 17.
17a) Am Ende der Tibia des Gonopoden, vor den Abgang des Tibial-
fortsatzes und dem Ansatz des Tarsus entspringen 1—2 lange
> Beitenäste: 8.
18a) Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz, auch alle übrigen ohne
Dornen, sehr breit. Auf der Unterseite der Beine des & kurze,
sichelförmige breite Borsten mit einem Seitenzähnchen. Tibia
des Gonopoden kurz und breit (Wladiwostok): Sschotanus n. g.
18b) Ventralplatte V des $ mit 1-2 Fortsätzen. Unterseite der Beine
des f ohne kurze Sichelborsten mit Seitenzähnchen: 18)
193) Tibia des Gonopoden kurz und breit. Ventralplatten mit 4 Tu-
berkeln oder Dornen (W.-Afrika): Phaeodesmus Ck.
19b) Gonopodentibia lang und schlank. Ventralplatten ohne Tuberkeln
oder Dornen (Java, Sumatra): Sundanına nov. gen.
. 17b) Am Ende der Gonopodentibia kein Seitenarm:
203) Poren auf der Unterseite der Kiele: 21.
21a) Metazoniten dieht mit schuppenförmigen Granulis und weißen
Haaren bedeckt. Gonopodentarsen sehr schlank:
Eudasypeltis Poc.
| 21b) Metazoniten mit Querreihen von borstentragenden Tuberkeln.
Gonopodentarsus breit: Tectoporus Carl.
20b) Poren seitlich: 22.
223) Tibialfortsatz des Gonopoden mem öhnlich lang, mehrfach
' spiralig gewunden. Tarsus ebenfalls sehr lang und schmal:
Atropisoma Silv.
22b) Tibialfortsatz nur mäßig lang, einfach sichelförmig, ohne Win-
dungen zu beschreiben. Tarsus breit, plattig: 23.
23a) Tarsus der Gonopoden ganz gegen die Tibia zurückgeklappt,
.ein großes hohles Blatt bildend: Habrodesmus Ck.
23b) Tarsus mehr oder weniger gerade distal gerichtet, nicht als breites
hohles Blatt gegen die Tibia eingeklappt: 24.
24a) Tibialabschnitt des Gonopoden sehr verkürzt, so daß der Tibial-
fortsatz schon in der Nähe des Femurendes entspringt. Tibial-
und Tarsalteil nicht deutlich geschieden. Tibialfortsatz vom
großen breitblättrigen Tarsus umscheidet: Eviulisoma Silv.
‚ 24b) Der Tibialsabchnitt des Gonopoden stets deutlich ausgebildet
| 25.
und deutlich vom Tarsus abgesetzt:
£ | 268) Die Tibia des Gonopoden springt gleich distal von der inneren
Basis stark bauchig vor: 26,
| | 4. Hofi
188 Dr, Earl Graf Attems: :
26a) Ventralplatte V mit Fortsatz; Gonopodentarsus gerade distal
gerichtet, in mehrere größere Lappen geteilt: Nedyopus- nov. gen.
26b) Ventralplatte V ohne Fortsatz. Gonopodentarsus schlank,
schraubig gedreht: Streptogonopus nov.gen. |
25b) Gonopodentibia schlank oder gedrungen, aber in letzterem Falle
gleich breit oder distal verbreitert und nicht an der Basis bauchig
vortretend: Ortkomorpha sens. striet. j
16b) Tibialfortsatz des Gonopoden frei, nicht vom Tarsus um-
scheidet: a7
27a) Der ganze Tibio-Tarsalabschnitt des Gonopoden ist einheitlich |
verwachsen mit mehreren Zacken und Platten. Auf einem |
Zacken mündet die Samenrinne. Ein deutlich begrenzter Tarsal-
abschnitt ist nicht zu unterscheiden: Akamptogonus nov.g. |
27b) Ein Tarsalabschnitt ist am Gonopoden zu unterscheiden (nur
bei Strongylosoma Holtzii ist außer dem breiten großen Tibial- |
fortsatz gar kein weiterer Ast vorhanden, sodaß der Gonopode
eine einfache breite Sichel wird): 28.
28a) Tibialfortsatz lang und dünn, um den ebenfalls langen und eben-
falls schmalen Tarsus herumgewunden (W.-Afrika): :- 2920
29a) Kiele mit zackigen Hinterecken. Ventralplatte V des S mit Fort- |
satz. 3. Glied des 4.—$. Beinpaares des $ verdickt mit einem |
Tuberkel auf der Unterseite: Onemodesmus Ck.
29b) An Stelle der Kiele niedrige, runde Wülste. Ventralplatte V |
des $ ohne Fortsatz. 3. Glied der vorderen Beine ohne Be- |
sonderheiten: | Leontorinus nov. gen.
28b) Tibialfortsatz kräftig, breit, frei (palaearktisch): 30.
30a) Gonopodentarsus nur ein einfacher, kräftiger Seitenhaken oder |
Zacken (bei Str. Holtzii ganz fehlend), der an Größe vom Tibial- |
fortsatz übertroffen wird. Metazoniten unbeborstet und glatt: |
Strongylosoma s. striet.
30b) Gonopodentarsus breit, blattförmig, meist mehrzackig. Meta- |
zoniten granuliert oder beborstet: 31. j
3la) Metazoniten dicht granuliert: Trachydesmus Dad.)
31b) Metazoniten glatt, d.h. nicht granuliert, aber mit Querreihen |
von Borsten oder dicht behaart: Entothalassinum nov. gen. |
6b) Kiel des 2. Segments in derselben Höhe wie die folgenden. Kiele
stets gut entwickelt: 32.|
322) Schwänzchen breit schaufelförmig. Metazeniten ohne Quer- |
furche: Aphelidesmus Bröl. |
32b) Schwänzchen endwärts verjüngt, konisch. Metazoniten 4—18
mit Querfurche: CE
33a) Tarsus des Gonopoden dreispitzig, mit einem großen zwei-
* spitzigen Blattanhang oder zweiästig, mit basalgerichtetem Arm: |
Prionopeltis Poc.|
33b) Tarsus des Gonopoden schmal, einfach, nur am Ende in zwei)
kleine Spitzchen geteilt: Anoplodesmus Poe.|
1) Hierher gehört der natürlichen Verwandtschaft nach auch Paradorosoma et
Dad. mit 19 Rumpfsegmenten.
Die indo-australischen Myriopoden. 189
Verbreitung der Genera.
1. Paläarktische Region.
Strongylosoma, Entothalassınum, Trachydesmus, Paradozo-
soma, Macrosternodesmus, Microdesmus.
2. Indo-australische Region.
a) Ostasien.
Kronopolites — China.
Sichotanus — Wladiwostok.
Nedyopus — Japan (auch Sumatra?).
Subg. Kalorthomorpha — Japan, China, Lou Choo-Ins. (weit
verbreitet).
Subg. Orthomorpha — China (weit verbreitet).
Subg. Helicorthomorpha — China (auch Celebes, Birma, Neu
Guinea).
Eigentliche indo-australische Region.
| Orthomorpha. !Subg. Orthomorphat): Indien, Sunda Ins., Celebes
| Flores, Neu Guinea, Carolinen (auch China).
| Subg. Kalorthomorphat): Ceylon, Java, Borneo,
Celebes, Samoa Ins. (auch Ostasien).
Subg. Helicorthomorpha: Birma, Celebes, Neu
Guinea (auch China).
Subg. Singhalorthomorpha: Ceylon.
Sundanina: Sumatra, Java.
Eudasypeliis: Birma, Mergui, Sumatra.
Tectoporus: Java. _
Streptogonopus: Vorderindien.
Prionopeltis: Indien, Java, Borneo, Celebes, Neu Guinea.
Anoplodesmus: Indien, Sumatra, Java.
Akamptogonus: Australien, Neu Seeland, Bismarckarchipel,
Molukken, Kei-Inseln.
. Atropisoma: Neu Guinea, Australien.
Perittotresis: Neu Guinea.
Antichiropus: Australien (Neu Guinea)?.
Australiosoma: Australien. _
b
m
| 3. Neotropische Region.
Catharosoma, Habrodesmus (auch aethiopisch), Gonodrepanum,
Iuhdesmus.
h 4. Äthiopische Region.
| Habrodesmus (auch neotropisch), Phaeodesmus, Eviulisoma,
Onemodesmus, Leontorinus, Ectodesmus, Xanthodesmus,
Scolodesmus.
!) Die Verbreitung der tropischen Ubiquisten O. coarctata und O. gracilis be-
ı rücksichtige ich nicht weiter.
4. Heft
190 Dr. Carl Graf Attems:
Verzeichnis der Gattungen der Strongylosomidae in der hier
angewendeten Reihenfolge.
1. Orthomorpha s. str. 17T. Streptogonepus nov. gen.
1. Subg. Orthomorpha. ‚18. Cnemodesmus Ck
2. Subg. Äalorthomorpha. ‚19. Leontorinus nov. gen.
3. Subg. Helicorthomorpha. |20. Antichiropus Att.
4. Subg. Singhalorthomorpha. |21. Akamptogonus Att.
2. Sundanina nov. gen. ‚22. Justraliosoma Bröl.
3. Nedyopus nov. gen. 23. Strongylosoma s. str.
4. Eudasypeltis Poc. 24. Entothalassinum nov. gen.
5. Tectoporus Carl. 25. Trachydesmus Dad.
6. Prionopeltis Poc. 26. Paradoxosoma Dad.
T. Anoplodesmus Poe. 27. Gonodrepanum nov. gen.
8. Aphelidesmus Bröl. 28. Macrosternodesmus Bröl.
9. Perittotresis nov. gen. 29. Mierodesmus Verh.
10. Catharosoma Silv. 30. Ectodesmus Ck.
11. Habrodesmus Ck. 13 Xanthodesmus Ck.
12. Phaeodesmus Ck. = Julidesmus Silv.
13. Sichotanus nov. gen. 138. Scolodesmus Ck.
14. Atropisoma Sıilv. ‚34. Trogodesmus Poc.
15. Eviulisoma Silv. 35. Tetracentrosternus Poc.
16. Kronopolites nov. gen.
1. Gen. Orthomorpha sens. str.
Gonopoden: Femur kurz, rundlich-eiförmig, gegen die Tibia !
deutlich abgegrenzt. Tibia lang und schlank oder kürzer und breiter
und dann endwärts gleich breit bleibend oder verbreitert. Tibialfortsatz
dünn geißelförmig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus groß, hohlblatt-
förmig, einfach oder in mehrere Arme geteilt, fast immer gerade distal
gerichtet, nicht stark gegen den Tibialteil eingeklappt. |
20 Rumpfsegmente. |
Kiele bald sehr gut entwickelt mit spitzen Hinterecken, bald’
fehlend und dazwischen alle Zwischenstufen. Der des 2. Segments |
liegt immer tiefer ventral als die folgenden. Poren auf dem 5., 7, %!
10., 12., 13., 15.—19. Segment. Metazoniten glatt oder fein granuliert,
nackt oder behaart. Querfurche fast immer deutlich. Quernaht glatt
oder geperlt.
Ventralplatte V des $ mit 1—2 oder ohne Fortsatz. _ |
Ventralplatte VI nur ganz ausnahmsweise (O. acuta) mit Fortsatz.
Ventralplatten hinter dem Kopulationsring nur ausnahmsweise
(O. armata) mit Dornen. |
Ich teile die Gattung Ortkomorpha in ee:
Untergattungen:
1a) Tibia der Gonopoden sehr lang und schlank: 1. Subg. Orthomorpha
Typus O. coarctata H. 8.
Gruppe A. Tarsus des Gonopoden einfach, höchstens am)
Ende im 2 kurze Spitzchen gegabelt. |
% z T ” u #7
Die indo-australischen Myriopoden. 191
' Gruppe B. Tarsus des Gonopoden mehrästig (Übergang zu
Subg. Kalorthomorpha).
1b) Tibia der Gonopoden kürzer und gedrungener: 2.
23) Tarsus des Gonopoden mehrästig, mit einem großen basalen
Seitenarm: 2. Subg. Kalorthomorpha.
| Typus O. graeihis Ck.
2b) Tarsus des Gonopoden in 2 große, schraubig gewundene Blätter
geteilt, ohne basalen Seitenarm. Rücken meist mit medianer
Fleckenreihe oder hellem Längsband.
| 3. Subg. Helicorthomorpha
Typus ©. Holstii Poc.
‚ Außerdem wird für O. Skinneri u. O. singalensis eine 4. Unter-
-gattung Singhalorthomorpha notwendig werden, die aber erst einer
"genaueren Charakterisierung bedarf. Aus den Zeichnungen des
" Gonopoden sche'nt hervorzugehen, daß die Tibia sehr kurz und
Tarsus und Tibialfortsatz zusammen geweihartig verästelt sind:
| Typus: O. Skinneriı Humb.
| 1. Subgen. Orthomorpha.
Ir. Gruppe A.
E Übersicht über die Arten.
la) An Stelle der Kiele niedrige hinten abgerundete Wülste oder
Beulen: 2.
2a) 2. Glied des2. und 3. Beinpaares des ohne Apophysen. Rücken
einfarbig braun: 3
34) Die Seitenbeulen der Metazoniten sind hellgelb: gavanıca Att.
3b) Diese Seitenbeulen sind fast oder ganz so dunkel wie der Rücken: 4.
48) Die Seitenbeulen sind sehr flach und dorsal nicht durch eine
Furche begrenzt: | | 5.
, 5a) Querfurche des Metazoniten kaum angedeutet; Quernaht sehr
| fein und undeutlich geperlt; Gonopodentarsus nicht gedreht:
constricta Carl.
5b) Querfurche der Metazoniten deutlich; Quernaht sehr deutlich
geperlt, Tarsus’des Gonopoden eigentümlich gedreht. Bauch
fast weiß: subalba Poc.
4b) Die porentragenden Segmente haben an Stelle der Kiele niedrige
egel: hirtipes Carl.
' 2b) 2. Glied des 2. und 3. Beinpaares des $ mit stumpfem Fortsatz.
Metazoniten vom 5. angefangen hinter der Querfurche braun, vor
der Querfurche weiß mit einem medianen dreieckigen braunen
E EEE N
| Fleck: picta Carl.
. 1b) Kiele kleiner oder größer aber immer mit zackigem Hintereck: 6.
' 6a) Ventralplatte VI des & mit 2 Fortsätzen: acuta Att.
, 6b) Ventralplatte VI ohne Fortsätze: 7
| Ta) Längs des Hinterrandes des Metazoniten eine Reihe von Borsten:
; vinosa Poc.
4. Heft
1992 Dr. Carl Graf Attems:
Tb) Längs des Hinterrandes des Metazoniten keine Borsten: 8.
8a) Rücken gelb, am Vorderrand jedes Segments ein kleiner dunkler
Fleck. Halsschild ganz gelb: Karschi Poec.
8b) Grundfarbe des Rückens dunkelbraun bis schwärzlich, mit oder
ohne helle Längsbinden oder Fleckenreihen: 9, |
9a). Rücken einfarbig dunkelbraun: 10.
10a) Ventralplatte V ohne Fortsatz: coarctata H. 8.
10b) Ventralplatte V mit 1—2 Fortsätzen: 11.|
lla) Quernaht stark geperlt: nigricornis Poec.|
11b) Quernaht ganz schwach oder undeutlich geperlt: 12. |
12a) Hintereck der Kiele in einen starken Zahn ausgezogen, der vom
16. Segment an zu einem einwärts gekrümmten Dorn wird; nur!
der Seitenrandwulst der Kiele rotbraun: Zehntneri Carl.
12b) Hinterrand der Kiele mehr stumpfzackig und gerade, Kiele gelb:13,'
133) Rücken ganz ohne Spuren heller Flecken. Breite des $ 4,7 mm:
Weber: Poec.
13b) Rücken mit Spuren von 2 hellen Längsbinden, Breite des &
2,6 mm: minhlana Poc.
9b) Rücken mit hellen Längsbinden oder Fleckenreihen oder einer:
hellen Querbinde am Hinterrand jedes Metazoniten: 14.
14a) Rücken dunkel, schwärzlich, mit einem gelben Querband längs
des Hinterrandes der Metazoniten: Oatesii Poc.
14b) Rücken mit 2 Längsreihen rundlicher heller Flecken: 15.
153) Jeder Prozonit vom 5. an mit 2 hellen Flecken: bipunctata Sinel.)
15b) Metazoniten mit 2 hellen Flecken: pardalis Poc.
14c) Rücken mit 2 helien durchlaufenden Längsbinden: 16,
16a) Kiele ganz klein, ohne jede Spur eines Vorderrandes oder Vorder.
ecks, Hintereck spitz, aber klein und dornförmig, nur auf dem
hinteren Körperdrittel etwas den Hinterrand des Metazoniten
überragend: Comottv Poc.
16b) Kiele größer, Hintereck groß, stark und dornartig: 1m
17a) Die Längsstreifen des Rückens mehr parallelseitig, nicht sichtbal
eingeschnürt an der Grenze zwischen Pro- und Metazoniten'
bivittata Poc
17b) Die Längsstreifen unregelmäßig in Folge der Einschnürung aı
dieser Naht: 18
18a) Körperseiten unmittelbar unterhalb der Kiele schwarz, in del
unteren zwei Dritteln hellgelb: miranda Poc
18b) Körperseiten beinahe bis zu den Beinen herab dunkelbraun
melanopleuris Poc
1. ©. acuta Attems. |
Attems, Nova Guinea, Bd. V.
Mosso, Nord Neu Guinea.
2%. ©. bipunctata Sinel.
1901. Strongylosoma bipunciatum Sinclair, Proc. Zool. Soc. London H. p. 51!
Tf. XXX. Fig. 16. XXXI. 43, 61, XXXI. 90, 9. |
Malayische Halbinsel.
Die indo-australischen Myriopoden. 193
3. ©. bivittata Poc.
‚98. Attems, Syst. Pol. I. 338.
Birma.
4. ©. coaretata Sauss.
‚98. Attems, Syst. Pol. I. 335.
'02. Saussure u. Zehntner, Grandidier, Hist. nat. Madagascar p. 82,
Tf. XIV, Fig. 21.
‚In den Tropen fast überall zu Hause.
5. ©. Comotti Poe.
'“. Attems, Syst. Poc. I. 338.
| Birma.
6. ©. constrieta (Carl).
Be
12. Strongylosoma constrictum Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse Zool.
XX, p. 135, 1 T£.V, Fig. 8.
Central Celebes.
| 7. 0. hirtipes (Carl).
\12, Strongylosoma hirlipes Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse’ Zool. XX.
\p.132, 1 Taf. V, Fig. 6,7. &
‚ Büd-Celebes. Ä
| 8. ©. javanica (Att.).
.)8. Strongylosoma javanicum Attems, Beitr. Myr. Kund. — Zool. Jahrb.
XVMI. p. 66. Tf. V, Fig. 2, 3.
mdava.
| 9. ©. Karschi Poe.
8. Attems, Syst. Pol. I. 333.
Merguiarchipel, Birma.
1 10. melanopleuris Poe.
‚8. Attems, Syst. Pol. I. 339.
" Birma.
| 11. ©. miuhlana Poe.
8. Attems, Syst. Pol. I. 339.
Birma.
12. 0. miranda Poe.
13. ©: nigricornis (Poec.)
14: ron nigricorne Pocock, Webers Reise III. p. 364. 1 Taf. XXII,
Fig. 6.
Sumatra.
4 14. ©. Oatesii Poe.
‚18. Attems, Syst. Pol. I. 339.
| Birma.
4 15. 0. pardalis Poc.
18. Attems, Syst. Pol. I. 339.
Ei Birma, .
Archiv für Naturgeschichte
= 1914. A. 4,
ut
13 4. Heft
194 Dr. Oarl Graf Attems:
16. ©. pieta (Carl).
1912. Strongylosoma pictum Carl, Dipl. Pu — Rev. Suisse zool. XX. p. ee
Tt. V, Fig. 13. | |
Süd-Celebes. Ä
11. 0. subalba (Poe.).
1898. Strongylosoma subalbum Attems, Syst. Pol. I. 277.
1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X. p. 566. 1 Tf. X. fig. 12,
Sumatra.
18. 0. vinosa Poc. |
1898. Strongylosoma vinosum Attems, Syst. Pol. I. 339. |
i
|
|
Flores: Bası.
19. ©. Weberi Poe.
1898. Sirongylosoma Weberi Attems, Syst. Pol. I. 339,
Java.
20. ©. Zehntneri Carl. |
1902. Carl, Exotische Pol. — Rev. Suisse. zool. X. p. 584. Tf. X. Fig. 22.
Java.
In diese Gruppe dürften auch folgende 2, in manchen Punkten noch
aufzuklärende Arten gehören: IR |
©. fuseocollaris Poc.
1895. Pocock. Myr. Burma. — Ann. Mus. Genova (2) XIV. p. 822, Fig. 18
1901. Sinclair, Proc. zool. soc. London. II. p. 519, 1 Tf. XXXLI. Fig. 23, XXX
Fig. 81.
Malewoon.
0. insularis (Silv.).
1897. Eustrongylosoma insularis Silvestri, Neue Dipl. p.11, T£. II, Fig.63,69
Carolinen: Insel Ponape.
Gruppe B.
Übersicht über die Arten.
4
E|
la) Rücken dunkel mit 2 blaßgelben Längsbinden: festiva Bröl
1b) Rückenmitte und Kiele gelb, an der Basis der Kiele ein, dunkel) y
rotbrauner Fleck: semicarnea Po
lc) Rückenmitte bis zu den Kielen dunkelbraun bis schwarz: 2
2a) Ventralplatte IV des $ mit einem Fortsatz zwischen de
Beinen des vorderen Paares. Außer auf den Endgliedern b
findet sich ein dichtes Ban auch auf dem verdiekte
Ende des 2. Gliedes: bipulvillate Carı
2b) Ventralplatte IV ohne Fortsatz. 2. Beinglied ohne E
Polster:
3a) Ventralplatten hinter dem Kopulationsring mit 4 na
hinten gerichteten dornähnlichen Höckern: armata (ar
3b) Ventralplatten ohne Dornen oder Höckern: N. Bl
Die indo-australischen Myriopoden. 195
4a) Rücken gewölbt, die Kiele ungefähr in der Mitte der
Seiten angesetzt. Hintereck der Kiele schon vom 3. Seg-
ment an spitzzackig: atrorosea Poc.
4b) Rücken schwach gewölbt, die Kiele hoch angesetzt.
Hintereck der Kiele erst vom 15. Segment an in einen
spitzen, den Hinterrand überragenden Zacken ausge-
zogen: corvacea Carl.
1. 0. armata Carl.
1902. Orthomorpha armata Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 579, Tf. X,
Fig. 19, 20. |
Java.
2. 0. atrorosea (Poec.).
1898. Attems, Syst. Pol. I. 332.
Java.
3. 0. bipulvillata Carl.
1902. .Orthomorpha bipulvillata Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X, 586,
Tt.X, Fig. 17,18.
Java.
4. 0. eoriacea Carl.
1902. Orthomorpha coriacea Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse Zool. X. p. 581.
Tf. X., Fig. 21.
Java.
> ©. festiva Bröl.
. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 339.
| Indochina.
6. O0. semicarnea Poe.
ı 1898. Attems, Syst. Pol. I. 339.
Sumatra.
| 2. Subgen. Kalorthomorpha.
1 Übersicht über die Arten.
la) An Stelle der Kiele nur flache kinten abgerundete Beulen: 2.
| 2a) Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz d.
3a) Tarsus der Gonopoden zweiästig, alle Segmente mit zwar
BD kleinen aber deutlichen Kielen: Greeni Poc.
3b) Tarsus der Gonopoden dreiästig; die porenlosen Segmente
haben gar keine Kiele: Guerini GeLv.
2b) Ventralplatte V des & mit Fortsatz: 3
4a) Metazoniten mit 2 Querreihen borstentragender Höcker-
chen: irichonota Att.
| 4b) Metazoniten unbeborstet: | 5.
5a) Die seitlichen Beulen der Metazoniten sind relativ
groß, Rücken des Metazoniten einfarbig dunkelbraun,
| Prozoniten sehr blaß. Ventralplatte V mit 2 Fort-
sätzen: simplex Humb.
13* 4 Heft
ne ee
196 Dr. Carl Graf Attems:
5b) Metazoniten seitlich nur sehr flachbeulig aufgetrieben,
Ventralplatte V mit 1 Fortsatz: 6.
6a) Doppelsegmente in der Quernaht sehr wenig einge-
schnürt, fast gelblichweiß. Keine Pleuralkiele:
Nordenskiöldi Att,
6b) Doppelsegmente in der Quernaht stark eingeschnürt,
schwarzbraun mit einem verwaschenen helleren
Fleck in der Mitte des Prozoniten: Kükenthali Att.
1b) Kiele deutlich entwickelt mit wenigstens auf den hinteren Seg-
menten spitzzackigem Hintereck:
7a) Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz:
gracilis C. Koch. pekuensis Karsch.
7b) Ventralplatte V mit Fortsatz zwischen den vor-
deren Beinen: 8.
8a) Rücken der Metazoniten bis zum Ansatz der
Kiele dicht spitz granuliert, mit 3 Querreihen
weißer Börstchen: granosa Att.
8b) Metazoniten glatt oder lederartig runzelig oder
zerstreut stumpfhöckerig, aber nicht spitz gra-
nuliert: g
9a) & Breite 1 mm. Rücken dunkelbraun. Kiele
ein wenig heller. Pleuralkiel nur auf den
vorderen Segmenten durch eine rundliche Auf-
treibung vertreten. Metazoniten mit 2 Quer-
reihen von borstentragenden Tuberkeln:
pygmaea Poc.
9b) $ Breite5 mm. Rücken pechschwarz, Kiele
lichtgelb. Pleuralkiel auf den vorderen Seg-
menten stark entwickelt, bis zum 17. Segment |
sichtbar. Metazoniten ne Querreihen von
Borsten: roseipes Poec.
1. ®. gracilis (€. Koch.)
1898. Orthomorpha gracilis Attems, Syst. Pol. I. 337.
1902. — — Saussureet Zehntner, Grandidier, Madagaskar
p. 84.
1911. Ozidus gracilis Cook, Proc. U. 8. N. Mus. XL. p. 631.
Japan, Loo Choo Inseln, Chili, Paraguay, Brasilien usw. Auch |
in Warmhäuser Europas importiert.
2. ©. granosa Att. Zi
1913. Orthomorpha granosa Attems, Denkschr. Ak. Wiss. Wien. LXXXIX
p. 683. h
Insel Upolu, Samoa-Inseln.
3. ©. Greeni (Poe.).
1892. Strongylosoma Greeni Pocock, J. Bombay. nat. hist. vu p. 149, Tf. X,
Fig. 14.
Ceylon.
Die indo-australischen Myriopoden. 197
4. 0. Guerinili (Gerv.).
1898. Strongylosoma Guerinii Attems, Syst. Pol. I. 314.
Algier, Tunis, Canaren, Madeira, Westafrika, Capstadt.
3 0. Kükenthali (Att.).
1898. Strongylosoma Kükenthali Attems, Syst. Pol. I. 301, Tf. III, Fig. 48.
l
Celebes, Borneo.
6. ®. Nordenskiöldi (Att.).
1909. Strongylosoma Nordenskiöldi Attems, Myr. der Vega-Exped. — Arkiv.
zool. V p. 27, T£. II, Fig. 22—25. Tf. IV, Fig. 80.
Japan, Kiu-Siu, Mizo.
7. 0. pekuensis (Karsch).
1898. Attems, Syst. Pol. I. 336.
Peking.
8. 0. pygmaea (Poe.)
1894. Strongylosoma pygmaeum Pocock, Webers Reise III. p. 360. Tf. XXII,
Fig. 2.
Java.
9. ©. roseipes Poe.
ı 1898. Attems, Syst. Pol., I. 334. Tf. IV, Fig. 86.
China, Chusan Island.
10. ©. simplex (Humb.).
' 1988. Sirongylosoma simplex Attems, Syst. Pol. I. 296.
}
Ceylon.
11. ©. trichonota (Att.).
1903. Strongylosoma trichonotum Attems, Zool. Jahrb. XVIII p. 67. Tf. V.
Fig. 4.
Java.
3. Subgen. Helicorthomorpha.
| Übersicht über die Arten.
la) Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz: ocellata Poc.
1b) Ventralplatte V des S$ mit Fortsatz 2.
2a) Rücken einfarbig schwarz: orthogona Silv.
2b) Metazoniten mit großem hellen Medianfleck: Holstiw Poc.
monihformıs Carl.
1. ®. Holstii Poe.
1898. Strongylosoma Holstii Attemes, Syst. Pol. I. 303.
Loo Choo Inseln.
2. ©. moniliformis (Carl).
1912. Strongylosoma moniliforme Carl, Dipl. Celebes. Bev. Suisse zool. XX.
'p.6. T£. V, Fig. 4,5.
Celebes.
4. Meft
198 Dr. Carl Graf Atteme::
3. ©: ocellata (Poe.).
1893. Strongylosoma ocellatum Attems, Syst. Pol. 1.:298.
Birma.
4. 0. orthogona Silv.
1898. Eustrongylosoma orthogona Silvestri, Ann. Mus. civ. Gen. (2) XIX p. 442.
Nordost-Neu-Guinea, Ramoi. — Nord-Neu-Guines, Jamöer.
(N.N. G.E. 1913).
4. Subgen. Singhalorthemorpha.
0. eingalensis (Humb.).
1898. Strongylosoma cingalense Attems, Syst. Pol. I. p. 289.
1892. — _ Pocock, Journ. Bombay. nat. hist. ser. VII,
p. 150, Tf. IX, Fig. 5.
Ceylon.
0. Skinneri (Humb.).
1892. Strongylosoma Skinneri Pocock, Journ. Bombay. n.h. S. VII. Tf. IX,
Fig. 6.
1893. — = Attems, Syst. Pol. I. 296.
Ceylon.
In eine der Untergattungen von Ortkomorpha dürften auch folgende
Arten gehören:
Orthomorpha Doriae Poo. cf. Attems, Syst. Pol. I. 339, Birma.
— pilifera Poc. cf. Attems, Syst. Pol. I. 339, Birma.
Eustrongylosoma longesignatum Silv. Attems, Syst. Pol. II, 422, Neuguinea.
Tetracentrosternus subspinosus Poc. Attems, Syst. Pol. I, 342, Birma.
mn
2%. Gen. Sundanina nov. gen.
Eee Ar nie
35 S
Tıbia des Gonopoden lang und schlank, am Ende stehen vor dem
Abgang des Tibialfortsatzes 1—2 größere Seitenarme. Tibialfortsatz &
dünn, geißelförmig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus hohlblattartig, ni
gut gegen die Tibia abgesetzt.
20 Rumpfsegmente.
Kiele meist rundbeulig, seltener mit spitzzackigem Hintereck, |
der des 2. Segments tiefer ventral als die folgenden. Poren auf den 1}
Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19.
Metazoniten glatt, ohne besondere Behaarung u. dergl. Quer- |
furche meist vorhanden. Quernaht geperlt. j
Venrtralpiatte V des $ mit Fortsatz.
Ventralplatten hinter dem Kopulationsring unbedornt.
Verbreitung: Sumatra, Java.
Typus $. gasirotricha Att.
Übersicht über die Arten.
la) Am Ende der Gonopodentibia proximal vom Abgang des Bamen- Re
rinnenfortsatzes stehen 2 Seitenäste: 9;
Die indo-australischen Myriopoden. 199
23) Gonopodentarsus tief zweilappig. Die Seitenäste an der
Tıbia quer abstehend und etwas gebogen:
Bataviae Humb. Sauss.
2b) Gonopodentarsus einfach. Die Seitenäste der Tibia distal
gerichtet oder gerade, sehr spitz: solitaria Carl.
[b) Am Ende der Gonopodentibia steht nur ein Seitenast. (außer
dem Samenrinnenfortsatz): 3
3a) Hintereck der Kiele schon vom 2. Segment an spitzzackig
und den Hinterrand der Metazoniten überragend:
aphanes Att.
3b) Alle Kiele hinten abgerundete Wülste; wenn ihr Hinterende
etwa zackiger ist, liegt es noch vor dem Hinterrand des
Metazoniten: 4.
4a) Rücken der Metazoniten dunkelbraun mit 2 längsovalen
hellen Flecken auf der vorderen Hälfte: gastrotricha Att.
4b) Metazoniten ohne helle Flecken: 5.
5a) Grundfarbe des Rückens gelbbraun bis licht braunrot: 6,
6a) Der Seitenast der Gonopodentibia ist breit und
| feın behaart: navicularıs UCarl.
| 6b) Der Seitenast der Gonopodentibia ist schlank und
unbehaart: carnea Poc.
albicans Carl, modiglianiv Silv.
5b) Ber des Rückens schwarzbraun bis schwarz: 7.
. 7a) Borstenwarzen der Analschuppe kurz, die Mittel-
spitze nicht überragend: flavicozis Poc.
7b) Borstenwarzen der Analschuppe groß, die Mitte
weit überragend: subnigra Poe.
| 1. S. albicans (Carl).
98, Be. albicans Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 570.
! Tf. X, Fig. 3,4.
| Sumatra.
2. S. aphanes (Att.).
"98, Orthomorpka aphanes Attems, Syst. Pol. I. 335.
| Sumatra.
3. S. Bataviae Humb. et Sauss.
‚98. Strongylosoma Bataviae Attems, Syst. Pol. I, 197, Tf. I, Fig. 6,7, Tf. IX,
I Fig. 40.
| Java.
4. 8. carnea (Poc.).
”. Orthomorpha carnea Attems, Syst. Pol. I. 338.
Sumatra.
| 5. 8. flavicoxis (Poc.).
W Orthomorpha flavicoxis Attems, Syst. Pol. I. 339.
- Sumatra.
4. Heft
200 Dr. Carl Graf Attems:
6. S. gastrofricha (Att.).
1898. Sirongylosoma gastrotrichum Attems, Syst. Pol. I 298. 1 TLI
Fig. 3, I, 35. 3
Sumatra.
?. S. navienlaris (Carl). h
1902. Sitrongylosoma naviculare Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X, p.573
T£.X, Fig. 5—7.
Sumatra.
Ss. S. Modiglianii (Silv.).
1898. Sitrongylosoma Modiglianii Attems, Syst. Pol. I. 318.
Sumatra.
9. 8. nigricernis (Att.). |
1898. Orthomorpha nigricorniss Attems, Syst. Pol. I. p. 119. T£. IV, Fig.8
non! Strongylosoma nigricorne Poc. 14
Sumatra.
10. S. solitaria (Carl.).
1909. Sirongylosoma solitarium Carl. — Rev. Suisse. zool. XVII. p. 252. Te.\
Fig. 8. |
Sumatra.
11. S. subnigra (Poc.).
1898. Orikomorpha subnigra Attems, Syst. Pol. I. 339.
Sumatra.
3. Gen. Nedyopus nor. gen.
Tibia der Gonopoden mit dünner Basis und gleich danach ste f
verbreitert, von der Seite gesehen bauchig vorspringend. Tibialf
dünn, geisselföormig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus groß, as
blätterig.
20 Rumpfsegmente.
Kiele bald rundbeulig, bald wohlentwickelt mit spitzem Hinte
eck; der en 2. Segments tiefer ventral als die folgenden. Poren a au
dem 5., 10., 12., 13., 15.—19. Segment. |
re glatt "und ohne besondere Behaarung. Quel
vorhanden. Quernaht geperlt.
Ventralplatte V des $ mit Fortsatz: Ventralplatten er deı
Kopulationsring behaart, unbedornt.
Verbreitung: Japan.
Typus: N. "eingulatus Att.
Übersicht über die Arten.
la) Prozoniten und vordere Hälfte des Metazoniten dunkelben
bis schwarz. Hintere Hälfte des Metazoniten licht . gelbiie
bis orangegelb: R
2a) Hintereck der Kiele spitzzackig: ee At
2b) Hintereck der Kiele abgerundet: » . . :- - patrioticus A:
1b) Rücken einfarbig, schwarz oder dunkelbraun: tambanus At
Die indo-australischen Myriopoden. 201
1. N. eingulatus (Att.).
1898. Orthomorpha cingulata Attems, Syst. Pol. I. 329.
Japan.
%. N. patrioticus (Att.).
1898. Strongylosoma patrioticum Attems, Syst. Pol. I. 300.
Japan.
3. N. tambanus (Att.).
1901. Sirongylosoma tambanum Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 86, Tf. I,
Fig. 4.
Centraljapan.
N. tambanus ikaonus (Att.).
1909. Sirongylosoma tambanum ikaonum, Attems, Myr. Vega-Exp. Ark. Zool.
V, p. 27.
Japan.
N. tambanus mangsesinus Att.
1909. Strongylosoma tambanum mangaesinum Attems, loc. cit.
Japan.
4. Gen. Eudasypeltis Poe.
1895. Eudasypelis Pocock, Myr. f. Burma. Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV
p- 796.
1898. — Attems, Syst. Pol. I. 340.
Gonopoden wie bei Orthomorpha coarctata; Tibia lang und dünn.
Tibialfortsatz dünn geißelförmig. Tarsus schmal, einfach.
20 Rumpfsegmente.
Kiele klein, hinten breiter und spitz, überragen nur im 18 Segment
den Hinterrand. Poren auf der unteren Hälfte der Seite der Segmente
5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. 2. Kiel tiefer ventral als die folgenden.
Metazoniten dicht mit schuppenförmigen Granulis und weißen
Haaren bedeckt. Querfurche deutlich.
Ventralplatte V des $ mit Fortsatz.
Schwänzchen konisch.
Typus E. pusillus Poc.
Verbreitung: Mergui-Archipel, Birma, Sumatra.
| 1. E. pusillus Pocock.
1898. Attems, Syst. Pol. I. 340.
Birma. :
2. E. setosus Poc.
1398. Attems, Syst. Pol. I. 341.
Mergui-Archipel.
3. E. vellutatus (Silv.).
1899. Attems, Syst. Pol. II. 426.
Sumatra.
4. Hefi
3. Gen. Tecetoporus Carl.
1902. Tecioporus Carl, Exotische Polyd: — Rev. Suisse ’zool. X. p. 576.
‘Gonopoden: Femur kurz, eiförmig, gut von der Tibia geschieden.
Tıbia lang, schlank mit dünnem, spitzem Tibialfortsatz. Tarsus breit
blattförmig, den Tibialfortsatz umscheidend.
20 Rumpfsegmente. |
Kiele niedrige scharfe Leisten, die mit spitzen Zacken endigen.
Poren auf der Unterseite der Mitte der Kiele des 5., 7., 9., 10.,.12., 13,,
15.—19. Segments. | |
Metazoniten 5—18 mit Querfurche und mit Querreihen von
Borsten, die auf kleinen Tuberkeln stehen, sonst glatt.
Ventralplatten breit, unbedornt; die des 5. Segments beim &
mit dreieckigem Fortsatz. EAN RL N
Schwänzchen konisch.
Verbreitung: Java.
- Tectoporus gracilipes Carl. Bee
1902. Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X. p. 577, Taf. X, Fig. 13—16,
Java. Ä
6. Gen. Prionopeltis Poc.
1895. Pocock, Myr. of Burma. — Ann Mus. civ. Ga (2) XIV. p. 228.
1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 352.
Die Gonopoden unterscheiden sich von denen von Anoplodesmus
dadurch, daß der Tarsus hier einfach und schmal und nur ganz am
Ende in 2 kleine Spitzchen geteilt ist, also weder einen ungefähr halb-
mondförmigen lamellosen Anhang noch einen großen basal gerichteten
2. Arm hat. Sonst gleichen sie völlig denen von Anoplodesmus.
Auch in allen anderen Punkten stimmen beide Gattungen überein.
nur kommen hier ausschließlich spitze Hinterecken der Kiele vor.
Verbreitung: Birma, Andamanen, Java, Celebes, Borneo.
Typus: P. planatus Poc.
Schon Carl!) hat darauf hingewiesen, daß die bis dahin übliche
Umgrenzung der Gattungen Anoplodesmus und Prionopeltis eine un-
natürliche sei, da die Gonopoden von Arten aus beiden Gruppen völlig
übereinstimmen. Er schlägt daher vor, entweder die Gattung Ane-
plodesmus völlig zu unterdrücken oder nur für diejenigen Formen zu
verwenden, bei welchen das Hintereck wenigstens an den Kielen der
vorderen Körperhälfte abgerundet ist. Ich gebe ihm vollkommen
darin recht, daß die Gattungen nicht gut abgegrenzt waren, kann mich
aber mit der Art der Verbesserung, die er vorschlägt, nicht einverstanden
erklären, da ich die Umrisse der Kiele für ein viel zu leicht, selbst bei
nächsten Verwandten, variables Merkmal halte, als daß es zur Unter-
scheidung von Gattungen allein dienen könnte. Dagegen glaube ich,
daß man nach der Konfiguration der Gonopoden die 2 Gattungen
!) Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X. p. 592 1902.
Br
Die indo-australischen Myriopoden. 203
Anoplodesmus und Prionopeltis gut aufrecht erhalten kann. Allerdings
müssen mehrere bisher unter Prionopeltis einrangierte Arten in die
neu definierte Gattung Anoplodesmus gestellt werden. Wenn man
übrigens eine dieser beiden Gattungen ganz unterdrücken wollte,
müßte es nicht Anoplodesmus sondern Prionopeltis sein, da erstere
die Priorität hat.
Übersicht über die Arten.
la) Rücken mit einer vom Vorderrand des Halsschildes bis zur Spitze
des Schwänzchen durchlaufenden hellen Längsbinde: fasciata Att.
1b) Rücken ohne durchlaufende helle Längsbinde, zumeist einfarbig
dunkel, nur bei socsalis mit undeutlichen medianen Flecken auf
Pro- und Metazoniten: 2.
23) Metazoniten dorsal ledrig gerunzelt oder glatt: 3.
3a) Tarsus des Gonopoden am Ende in 2 nur sehr kurze Spitzchen
eingeschnitten. Seitenrand der Kiele sehr diekwulstig.
Rücken einfarbig dunkelbraun: 4.
4a) Kiele rotbraun, nur sehr wenig heller als der Rücken:
flaviventer Att.
4b) Kiele lebhaft gelb: tenuipes Att.
3b) Tarsus des Gonopoden am Ende in 2 relativ lange Spitzen
sich gabelnd*).. Seitenrand der Kiele schmal wulstig.
Pro- und Metazoniten mit je einem hellen Medianfleck:
'D | socvalıs Carl.
2b) Metazoniten dorsal dicht granuliert und mit einer Tuberkel-
| reihe längs des Hinterrandes: 5.
5a) In der hinteren Querreihe auf der hinteren Körper-
hälfte 6 Tuberkeln. Kiele mäßig aufgebogen:
taurınus Poc.
5b) Hintere Tuberkelreihe aus 4 Tuberkeln bestehend: 6.
6a) Kiele kaum aufgebogen, fast horizontal:
planatus Poc.
6b) Kiele größer und sehr stark aufgebogen:
| cervinus Poc.
| 1. Prionopeltis cervinus Poc.
‚895. Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV p. 831.
Birma. |
| 3. Prionopeltis faseiatus Att.
‚898. Attems, Syst. Pel. I. p. 353, Tf. V, Fig. 120, 121.
| nen.
| 3. Prionopeltis flaviventer Att.
'898, Attems, Syst. Pol. I. p. 355, Tf. V, Fig. 111.
Java.
\
\ ) Hierher auch P. Paviei Bröl.
| | 4. Heft
204 Dr. Carl Graf Attems:
4. Prionopeltis planatus Poe.
1895. Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 829, Fig. 21.
Ändamanen.
3. Prionopeltis socialis Carl. |
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX p. 139, Tf. V, Fig. 13—15.
Celebes. |
6. Prionopeltis iaurinus Poe.
1895. Pocock, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV p. 830, Fig. 22.
Birma
7. Prionopeltis tenuipes Att.
1898, Attems, Syst. Pol. I. p. 356, Tf. V, Fig. 101.
Java.
Vielleicht gehört auch folgende Art hierher, da der Autor angibt, N
daß die ersten 3 Kiele in derselben Höhe liegen:
1896. Orthomorpha Pariei Brölemann, Bull. Phist. nat. No. 7.
Indochina.
7. Gen. Anoplodesmus Poe.
1895. Anoplodesmus Pocock, Myr. of Burma — Ann. Mus. ceiv. Genova (2) |
XIV, p. 479. je
1898. —_ Attems, Syst. Pol. I. 347.
Gonopoden: Femur eiförmig, beborstet, gut gegen die Tibia ab-
gesetzt. Tibia lang, schlank, zylindrisch, mit dünnem, spitzem Tibial-
fortsatz. Tarsus entweder dreispitzig, indem der Hauptteil einen:
großen 2-spitzigen, beiläufig halbmondförmigen Anhang trägt, oder
2-ästig, der eine Arm basal, der andere distal gerichtet. |
20 Rumpfsegmente. b
Hinterecken der Kiele entweder schon vom 2. Segment an spitz
und vorragend oder nur auf den hinteren Segmenten spitz, vorn ab-
gerundet, oder auf allen Segmenten abgerundet. 2. Kiel in derselben
Höhe mit den folgenden. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10,
12, 13, 15,—19. Seitenrand der Kiele wulstig verdickt. |
Metazoniten glatt oder granuliert oder mit Tuberkelreihen, vom
4. Segment an mit Querfurche. H
Ventralplatte V des mit Fortsatz zwischen den vorderen Beinen
Schwänzehen konisch, manchmal etwas breiter und unten hohl.
Verbreitung: Ceylon, Indien, Birma, Sumatra.
Typus: A. anthracinus Poc.
Über sicht über die Arten. #
la) 3. Glied des 7. (zuweilen auch des 6. und 5.) Beinpaares des 4
mit einem Auswuchs: wa
2a) Metazoniten mit 2 Querreihen von je 6>-8 gelben Flecken
Twaithesit Humt
2b) Metazoniten ohne Querreihen gelber Flecken: a
Die indo-australischen Myriopoden. 205
3a) Metazoniten }Jängs des Hinterrandes mit einer Reihe von
8—10 starken Höckern: Humberti Carl.
3b) Metazoniten ohne starke Höcker, höchstens mit zerstreuten
kleinen Körnchen:
4a) 3. Glied des 5. und 6. (und 7.) Beinpaares des & mit
einem Auswuchs; Hintereck der Kiele nirgends den
Hinterrand der Metazoniten überragend: ztanjoricus Poc.
anthracınus Poc.
4b) 3. Glied des 5. Beinpaares ohne, des 6. (und 7.) mit
Auswuchs. Hinterecken der Kiele schon vom 2. Segment
an spitzzackig: Saussurer Att.
'lb) 3. Glied der vorderen Beinpaare ohne Auswuchs: 5.
5a) Metazoniten glatt, Tarsus des Gonopoden 3 spitzig,
nämlich wit einem 2-spitzigen Anhang: 6.
62) Hintereck der Kiele der vorderen Segmente spitz-
winklig, der hinteren Segmente spitzzackig:
luctuosus Pet.
6b) Kiele wenigstens der vorderen Segmente hinten
| abgerundet: dyscheres Att., pinguis Poc.,
| obesus Poc.
5b) Metazoniten dicht granuliert, Tarsus des Gonopoden
2 ästig: .
7a) 32—35 mm lang 3°/,—4"/, mm breit. Seitenrand
| der Kiele tiefer rinnenartig ausgehöhlt und ganz
| glatt: Kelaartı Humb.
| 7b) 17—20 mm lang, 1,7—2,2 mm breit. Seitenrand
der Kiele schwächer ausgehöhlt, mit 2 kleinen,
borstentragenden Eckchen: zanthotrichus Att.
| 1. Anoplodesmus anthraeinus Pocock.
‚395. Pocock, Myr. of Burma, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV, p. 798.
| 398. Attems, Syst. Pol. I. p. 349, Tf. V, Fig. 113, 114.
© Birma.
2. Anoplodesmus dyscheres Att.
"398, Attems, Syst. Pol. I. p. 349. Tf. V, Fig. 102.
\ Sumatra.
| 3. Anoplodesmus Humberti (Carl).
02. Prionopeltis . Humberti Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 590.
' Ceylon.
| 4. Anoplodesmus Kelaarti (Humb.).
‚166. Polydesmus Kelaarti Humbert, Myr. de Ceylan, p. 23, Tf. II, Fig. 7.
92. Paradsmus — Pocock, Journ. Bomb. nat. h. Soc. VII. p. 149, Tf.X,
| Fig. 12.
98. Prionopelis — Attems, Syst. Pol. I, p. 358, Tf. V, Fig. 99, 100.
| ‚02. Eu — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 593.
' Ceylon. |
| 4. Heft
206 Dr. Carl Graf Attems: |
|
5. Anoplodesmus luetuosus (Pet.).
1864. Polydesmus (Oryurus) luctuosus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl. p. m
1866. _ —- (Strongylosoma) — Humbert, Myr. de Ceylan.
1895. Anoplodesmus striolatus Pocock, Ann. mus. civ. Gen. (2) XIV p. 799.
1898. = luctuosus Attems, Syst. Pol. I, p. 348, Tf. V, Fig. 106.
Ceylon, Birma.
6. Anoplodesmus obesus Poe.
1895. Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV p. 800.
1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 350.
Birma.
7. Anoplodesmus pinguis Poec.
1895. Pocock, Myr. of Burma — Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV p. 800.
Birma.
8. Anoplodesmus Saussurei (Humb.).
1866. Polydesmus Saussurei Humbert, Myr. de Ceylan p. 26, Tf. II, Fig. 8,
1898. Prionopelis — Attems, Syst. Pol. I, p. 354, Tf. V, Fig. 103, 104.
Ceylon.
9. Anoplodesmus tanjorieus (Poc.).
1892. Leptodesmus tanjoricus Pocock, Journ. Ac. nat. sc. Bombay VI,
p. 147, Tf. 1, Fig. 3
1898. Anoplodesmus — Attems, Syst. Pol. I, p. 350.
Indien. 2
10. Anoplodesmus Twaithesii (Humb.).
1866. Polydesmus T'waithesii Humbert, Myr. de Ceylan, p. 27.
1898. Prionopeltis — Attems, Syst. Pol. I, p. 354.
1902. — E— Carl, Rev. Suisse Zool. X. p. 593.
Ceylon.
11. Anoplodesmus xanthotrichus (Att.). |
1898. Prionopeltis zanthotrichus Attems, Syst. Pol. I, p. 359, T£. V, fig. 115°
Ceylon.
Es gibt eine Anzahl Arten, teils als Anoplodesmus, Fa als Priono:
peltis beschrieben, die nur im weiblichen Geschlechte bekannt sin
und sich jetzt, wo die Unterscheidung der Gattungen nach der Kon’
figuration der Gonopoden erfolgt, in keine der beiden Gattungen ein.
reihen lassen. Ich führe sie hier auf.
1. 1866. Polydesmus inornatus Humbert, Myr. de Ceylan, p. 30.
1898. Anoplodesmus inornatus Attems, Syst. Pol. I. p- 350.
Ceylon.
2. 1866. Polydesmus Layardi Humbert, Myr. de Ceylan p. 28.
1898. Anoplodesmus Layardi Attems, Syst. Pol. I. p. 350.
Ceylon.
3. 1898. Anoplodesmus sabulosus Attems, Syst. Pol. I. p. 351.
Ceylon.
4. 1881. Polydesmus (Paradeomue) spectabilis Karsch, Arch. Nat. Ba. 4
p. 38. Tf. III, Fig. 9
Die indo-australischen Myriopoden. 207
1898. Anoplodesmus spectabilis Attems, Syst. Pol. I, p. 347.
Ceylon.
5. 1808. Prionopeltis Beaumontiü; Attems, Syst. Pol. I. p. 357.
Java.
6. 1902. Prionopeltis bicolor Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. = p. 394.
Neu-Seeland.
7. 1867. Polydesmus Mirgnks) Haastii Humb. et a ., Verh. zool. bot.
| Ges. XIX p. 683.
1898. Prionopeltis Haastii Attems, Syst. Pol. I. p. 354.
Neu-Seeland.
Nach der Verbreitung gehören letztere 2 Arten vielleicht ganz
wo anders hin. Die Entscheidung wird erst die Auffindung des &
bringen.
8. Gen. Aphelidesmus Bröl.
1898. Aphelidesmus Brölemann, Ann. soc. ent. France LXVII, p. 322.
1899. — Attems, Syst. Pol. II, p. 435.
1909. — Pocock, Biol. Centr. Am. p. 157.
1898. Euryurus ex. p. Attems, Syst. Pol. II, p. 277.
1903. — Brölemann, Myr. Mus. Paulista II p. 74.
| 21898. Trachelorhachis Silvestri, Boll. mus. Torino XIII No. 324, p. 5.
Gonopoden: Femur kurz, länglich, stark beborstet, gut gegen die
Tibia abgesetzt. Tibia mehr oder weniger lang und schlank oder ge-
drungener, mit dünnem, spitzen, geißelförmigen Tibialfortsatz; Tarsus
gut gegen die Tibia abgegrenzt, breit, Fame. den Tibialfortsatz
umscheidend.
20 Rumpfsegmente.
Halsschild breit, breiter als der Kopf.
Kiele schmal, abfallend, seitlich sehr dickwulstig, hinten spitz-
zackig, der 2. in einer Höhe mit den folgenden. Metazoniten sehr glatt
und glänzend, unbehaart, ohne Querfurche. Saftlöcher auf den Seg-
menten 5, 7., 9, 10, 12, 13, 15—19, seitlich im Wulst oder mehr ventral.
Schwänzchen verbreitert, plattig, i in dorsoventraler Richtung dick.
Verbreitung: Südamerika.
Typus: A. hermaphroditus Bröl.
1. Aphelidesmus aterrimus (Att.).
1899. Euryurus aterrimus Attems, Syst. Pol. II p. 278, T£. VII, Fig. 162.
Venezuela. |
2. Aphelldesmus glaphyros (Att.).
1899. Euryurus glaphyros Attems, Syst. Pol. II, p. 279, Tf. VII, Fig. 163, 164.
‘1909. Aphelidesmus — Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 158.
Costarica.
' 3. Aphelidesmus hermaphroditus Bröl.
1898. Brölemann; Ann. soc. ent. France LXVII, p. 323.
1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 435.
Venezuela.
4 Bett
208 Dr. Carl Graf Attems:
4. Aphelidesmus oetocentrus (Bröl.).
1903. Euryurus octocentrus Brölemann, Myr. mus. Paulista II, p. 74.
Manaos.
9. Gen. Perittotresis nov. gen.
Gonopodenhüften getrennt, Femur eiförmig, stark beborstet,
gut gegen die Tibia abgesetzt. Tibia lang und schlank. Tibialfortsatz
dünn spitzgeißelig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus groß, hohlblatt-
artig, mit mehreren Zacken.
20 Rumpfsegmente.
Habitus wie bei Strongylosoma. Die vorderen Segmente mit
schmalem, leistenartigen Kiel, der des 2. Segments tiefer ventral als
die folgenden, die bald nur mehr runde Beulen sind. Poren auf den
Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19.
Metazoniten ohne besondere Skulptur. Die meisten haben einen
medianen Porus, das hervorstechendste Merkmal dieser Gattung.
Querf£urche fehlt.
Ventralplatte V des $ mit Fortsatz zwischen den vorderen Beinen.
Die hinteren Ventralplatten ohne Dornen oder dergleichen.
Schwänzchen dachig.
Beine des & ohne Besonderheiten.
Verbreitung: Neu Guinea.
Perittotresis leuconota nov. spe
Taf. III, Fig. 46—49.
Farbe: Schwarz, Halsschild mit einem breiten, schwefelgelben
Längsstreif vom Vorder- bis zum Hinterrand. Die Metazoniten haben
einen großen schwefelgelben Medianfleck, der vom Vorder- bis zum
Hinterrand reicht und vorn verschmälert und abgerundet ist. Antennen |
und Beine nur wenig dunkelrotbraun aufgehellt. Die lebhaft zelbel |
Telopodite der Gonopoden fallen durch ihre Farbe auf. |
Breite $ Prozoniten 1,83 mm Metazoniten 2,2 mm
I » 2, ‚6 mm 5 3,0 mm
Auf den Segmenten 4—18 in der Medianlinie und in der der Quer- |
furche entsprechenden seichten Depression findet sich ein kleiner
Porus, wahrscheinlich die Ausmündung einer größeren Drüse. Die
auffallende Rückenfärbung dürfte damit auch im Zusammenhang B
stehen.
Antennen und Beine lang und schlank. Vorderer Teil des Clypeus |
ziemlich reichlich behaart. Scheitel glatt, mit tiefer Furche.
Der breit- und symmetrisch abgerundete Seitenlappen des Hals- |
schildes schmal gesäumt; er reicht seitlich so weit herab wie der Kiel '
des 3. und der folgenden Segmente. Kiel des 2. Segments merklich |
tiefer ventral liegend als die folgenden, vorn und hinten nur wenigrund- |
lappig vortretend. '
4
Die indo-australischen Myriopoden. 209
Auf den ne III. und IV. finden sich feine Leisten an Stelle
Jer Kiele, auf den übrigen Segmenten sind die Seiten nur ein wenig
»undbeulig aufgetrieben, ohne eigentliche Kiele zu bilden. Dabei
ind die Segmente in der Quernaht recht eingeschnürt, der Körper
ılso rosenkranzförmig. Quernaht sehr seicht und eng längsgestrichelt.
Metazoniten ohne deutliche Querfurche, nur bei gewisser Beleue htung
jieht man eine ganz seichte Depression, in deren Mitte der oben erwähnte
Porus liegt. Der ganze Rücken unbehaart, glatt und glänzend. Die
Jaftlöcher sind sehr klein, wie eingestochen, nicht von einem Ring
ımgeben. ;
- Plevralkiel nicht sichtbar; beim 3 findet sich jedoch oberhalb
edes Beines eine kleine eiförmige Beule.
Ventralplatten tief kreuzförmig eingedrückt, unbehaart und ohne
Jornen, nur Ventralplatte V des 5 mit einem langen, beborsteten
Fortsatz zwischen den vorderen Beinen.
Schwänzchen breit, dachig, hinten verschmälert und ganz seicht
singebuchtet, Schuppe Tundbogig.
Unterseite des letzten Beingiiedes beim 3 dieht bürstig behaart,
yeim © spärlich behaart; die vorderen Beine des 5 sonst ohne Besonder-
1eiten.
Gonopoden: (Fig. 46—49) Hüften getrennt, jede im Querschnitt
und, am Ende mit einigen langen Borsten. Femur eiförmig, dicht
und lang beborstet, gegen die Tibia gut abgesetzt. Tibia lang, dünn
nend, dann allmählich verbreitert und tief rinnenartig eingesenkt;
ie geht in den langen, schlanken, irmmmer ınehr sich Zuspitzenden
fibjalfortsatz mit der Sarcenrinne über, der sich in die vom Tarsus
tebildete Falte hineinlegt. Auf der Hohlseite der Tibia nahe dem Ende
teht ein kleiner gerader Dorn (Fig. 47).
Tarsus groß und gegen die Tibia ziemlich deutlich abgesetzt;
r bildet, wie schon gesagt, eine Art Scheide für den Tibialfortsatz.
kuf beiden Seiten ragen die faltigen eingeschlagenen Ränder des Tarsus
jasalwärts zackig vor. Die Endlamelle ist breit abgerundet und trägt
Bi ein kleines, quergerieftes Schiffchen mit stumpfzackigen Rändern
49).
Fundorte: Neu Guinea, Örtzengebirge 2—300 m (Lauter-
jach coll. 16.5. 1896). Gipfel des Finisterre Gebirges 1700 mn
Dr. Werner coll). Damun. 500 m, 12—15 Kilom. von der Astro-
abebai (Dr. Werner coll.) (Berlin Mus.).
10. Gen. Catharosoma Silv.
897, Leiosoma Silvestri, Boll. Mus. Torino No. 283,
897. Catharosoma Silvestri, Neue Dipl. p. 12.
8. Promestosoma Silvestri, Ann. Mus. Civ.... Genova (2) XVIII, p. 673.
jE _ Gonopeden: Tibia kurz und breit mit dünnem, geißelförmigen
| a Tarsus deutlich gegen die Tibia abgegrenzt, breit,
sehrlappig, stark gegen die Tibia eingeklappt.
: 20 Bumpfsesmente.
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 4, 14 4, Heft
210 Dr. Carl Graf Attems:
Metazoniten fast immer ganz ohne Kiele (nur bei Boggiani sind |
kleine Kiele vorhanden). Rumpf zumeist drehrund, julusartig. Keine
Querfurche. Quernaht glatt. Saftlöcher auf den Segmenten 5,78
10, 12, 13, 15—19.
Ventralplatte V und VI des $ mit Fortsätzen. Ventralplatten
von der 4. an zumeist auch mit 2 spitzen nach hinten gerichteten
Kegeln.
Pleuralkiel vorhanden.
Farbe meist auffallend längsgebändert, oder mit hellem Median-
fleck.
Tuberkeln des zylindrischen Schwänzchens oft relativ lange
Zäpfchen. Analschuppe oft mit hakig abwärts gebogener Spitze.
Die 2 letzten Glieder der vorderen Beine des $ mit einer Bürste
von kerbzähnigen Borsten. Endklaue mit 1—2 Nebenklauen.
Verbreitung: Südamerika.
Typus C. paraquayense Silv.
a
> . u PR
Übersicht über die Arten.
la) Spitze der Analschuppe nicht hakıg herabgebogen. |
2a) 3. Glied des 6. Beinpaares des S mit einem beborsteten'
Zäpfchen. Kleine, hinten rechtwinklig abgeschnittene Kiele'
vorhanden. Ventralplatte IV ohne Fortsätze: Boggiani Silv.'
2b) 3. Glied des 6. Beinpaares des $ ohne Zäpfchen. Segmente
vom 3. an ganz ohne Kiele. Ventralplatte IV und ES |
mit 2 spitzen Kegeln:
Querband am Hinterrande der Men Tarsus del
Gonopoden rundlappig: apexgaleae (Bröl.).
3b) Rückenmitte mit einem mehr oder weniger ausgesprochenen'
hellen Fleck auf kaffeebraunem oder gelblichem Grund:
paraguayense Sılv., Peraccae Silv.!
lb) Spitze der Analschuppe hakig herabgebogen:
4a) Schwänzchen mit 2 "schlanken, schräg nach auwa
gerichteten Zäpfchen Vorletztes Glied“ der Beine des gı
ohne Anschwellung: |
5a) Rumpf licht kastanienbraun mit einer am Halsschild t
beginnenden und bis ans Ende reichenden bräunlich-'
oder weißlichgelben Längsbinde: myrmekurum (Att.).
5b) Rumpf licht bräunlichgelb mit 2 kastanienbraunen
breiten Längsbinden: mesoxanthum (Att.).'
4b) Schwänzchen mit den gewöhnlichen kleinen Borsten-'
warzen. Vorletztes Glied der Beine des g nahe der Basis!
angeschwollen: 6.
6a) Auf der Rückenmitte und jederseits unterhalb der,
Saftlöcher eine dunkelbraune Längsbinde, der Rest!
des Rumpfes gelblichweiß. Ringe in der Quernaht)
eingeschnürt, der Rumpf dadurch etwas knotig: |
mesorphinum (Att.).|
Die indo-australischen Myriopoden, 211
1 6b) Rückenmitte gelblichweiß, jederseits davon ein
scharf begrenzter brauner Längsstref. Ringe in
4 der Quernaht nicht eingeschnürt, der Körper julus-
i artig: intermedium Carl.
1. €. apex galeae (Bröl.).
|
1902. Strongylosoma apex galeae Brölemann, Myr. Mus. Paulista, p. 101,
Tf. VI, Fig. 115—124.
Brasilien.
2. €. Boggianii (Silv.).
898. Promestosoma Boggianii Silvestri, Ann. Mus. Civ.... Genova (2)
XVII p. 673.
_ Puerto 14 di Mayo.
3. €. intermedium (Carl).
902. Strongylosoma intermedium Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X, p. 564,
Tf. X, Fig. 8—10.
Brasilien, Rio Grande do Sul.
4. €. mesorphinum (Att.).
‚898. Strongylosoma mesorphinum Attems, Syst. Pol. I, p. 287, Tf. I, Fig. 4, 5,
LI, 54.
Brasilien, Blumenau.
a gun
5. €. mesoxanthum (Att.).
"898. Strongylosoma mesoxanthum Attems, Syst. Pol. 1, p. 286, Tf. I, Fig. 20,
51,.32,33.
Brasilien, Blumenau.
6. €. myrmekurum (Att.).
898. Strongylosoma myrmekurum Attems, Syst. Pol. I., p. 289, Tf. I, Fig. 16,
IL, 45.
Brasilien, Blumenau.
7. €. paraguayense (Silv,).
er a u a ME En den rn ne a
898. Strongylosoma paraguayense Silvestri, Boll. Mus. Torino X, No. 203.
897. Leiosoma — Boll Mus. Torino XII No. 283.
897. Cutharosoma E= — Neue Diplop. p. 12.
898. Strongylosoma — Attems, Syst. Pol. I. p. 285, Tf. II, Fig. 41, 42, 43.
%2. Catharosoma — Silvestri, Boll. mus. Torino XVII, No. 432, p. 2.
Asus
ey, 1 Brasilien.
8. €. Peracecae Silv.
' 908. Catharosoma Peraccae Silvestri, Boll. Mus. Torino XVII No. 432, p. 3.
\ Paraguay.
11. Gen. Habrodesmus Ck,
895. Habrodesmus Cook, Proe. U. $. N. Mus. XVIII, p. 97.
896. == — Proc. U. $. N. Mus. XX, p. 699.
896. en — Amer. Natural. XXX, p. 418.
897. Mestosoma Silvestri, Boll. mus. Torino No. 283, Vol. X.
14% 4 Heft
212 Dr. Carl Graf Attems:
Gonopoden: Tibia breit gedrungen, vom Femur deutlich abgesetzt,
am Ende ohne Seitenast. Tibialfortsatz dünn, geißelartig, vom Tarsus'
umscheidet. Tarsus sehr breit, groß, hohl-blattförmig, stark gegen
die Tibia zurückgebogen und gut gegen die Tibia abgegrenzt.
20 Rumpfsegmente.
An Stelle der Kiele nur runde Beulen, selten hinten etwas zackiger.
Metazoniten glatt, 4.—18. meist mit Querfurche. Quernaht glatt.
Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19.
Ventralplatte V des 3 mit oder ohne Fortsatz.
Schwänzchen konisch.
Verbreitung: Südamerika, Afrika.
Da ich keinen Unterschied zwischen Habrodesmus und Mestosoma'
sehe, so vereinige ich beide Gattungen unter dem ersteren Namen,
der die Priorität hat, wenn auch die typische Ausbildung der Gonopoden
eher bei den südamerikanischen (,‚Mestosoma‘“‘) Arten zu finden ist.'
1. H. Andreini (Bröl.). |
1903. Strongylosoma Andreini Brölemann, Myr. Erythreae — Bull. soc. ent, t
Ital. XXXV, p. 123.
Erythrea.
2. H. Andreini dongellianus (Bröl.).
1903. Strongylosoma Andreini dongollianum Brölemann, loe. eit., p. 126.
Erythrea.
3. H. Andreini dalotanus (Att.).
Jahrb. XXVII, p. 403, Tf. 18, Fig. 6, 7.
Galla Land.
4. H. Cagnii Silv.
1907. Habrodesmus Cagni Silvestri, Boll. mus. Torino XXII, No. 560.
1909. — — Silvestri, Il Ruwenzori, p. 10.
1909. Strongylosoma Cagnii Carl, Rev. Suisse Zool. XVII, p. 294.
Uganda, Zentralafr. Seengebiet.
5. H. Magrettii (Bröl.). ‘
1901. Strongylosoma Magretti Brölemann, Bull. soc. ent. Ital. XXXIH, L.
p- 29.
Erythrea.
6. H. Magrettii ugrianus (Bröl.). |
1903. Strongylosoma Magrettii ugrianum Brölemann, Bull. soc. ent. Ital.!
XXXV, p. 120. |
Erythrea.
7. H. vagans (Carl). |
1909. Strongylosom avagans Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 291, T£f. VI, Fig. 3.)
1910. Habrodesmus vagans Silvestri, Myr. Uganda. — Ann. Mus. Genoya|
(3) IV, p. 361. u
‘Uganda, Zentralafr. Seengebiet.
Die indo-australischen Myriopoden, 213
8. H. flavoeinctus (Poc.).
1896. Tetracentrosternus flavocinctus Pocock, Ann. Mag. N. H. (6) XVII,
p- 330, Tf. 18, Fig. 5. |
1896. Habrodesmus flavocinctus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX p. 702.
Britisch Ostafrika.
9. H. Hartmanni (Pet.).
1864. Strongylosoma Hartmanni Peters, Mon. Ber. Ak. Berlin, p. 534.
‚1881. = — Karsch, Arch. Nat. Bd. 47, p. 47.
‚1898. — — Attems, Syst. Pol. I, p. 330.
1895. Habrodsmus — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII, p. 98.
‚1898. — — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 701.
Abessynien.
| 10. H. aculeatus (Pet.).
1898. Strongylosoma aculeatum Attems, Syst. Pol. I, p. 330.
11895. Habrodesmus aculeatus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 703.
Mossambique.
| 11. H. Massai Ck.
896. Cook, Brandtia XIV, p. 59.
Ir — Proc. U. $. N. Mus. XX, p. 702.
Massailand.
12. H. falx Ck.
| "396. Cook, Proc. Ac. Nat. sci. Philadelphia, p. 265.
"898. — Proc. U.8.N. Mus. XX, p: 700.
| Togo-Kolonie.
' 13. H. laetus Ck.
"895. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVII, p. 97.
86. — Amer. Natur. XXX p. 418.
88. —- Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 700.
Liberia.
i 14. ?H. Balzanii Silv.
895. Sitrongylosoma Balzanıi Silvestri, Ann. Mus... Genova (2) XIV, p. 771.
| Bolivia. |
’ 15. ?H. bicolor Silv.
‚898. Mestosoma bicolor Silvestri, Ann. Mus. Genova (2) XVIII p. 672.
Puerto 14 de mayo.
16. ?H. Borellii Silv.
895. Strongylosoma Borelliü Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 203, Vol. X.
Argentinien.
17. ?H. Camerani (Silv.).
1896, Strongylosoma Camerani Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 203, Vol. 10.
Chaco.
18. ?H. derelietus (Silv.).
‚895. Sirongylosoma derelictum Silves tri, Ann. Mus. Genova (2) XIV, p. 772.
Misiones mosetenes.
4. Heft
: ii nr A u ne En = 3 m
N RE EEE RER TS
214 Dr. Carl Graf Attems:
19. H. ecarinatus (Att.).
1898. Strongylosoma ecarinatum Attems, Syst. Pol. I, p. 292, Tf.I, Fig. 17. |
hile. |
20. H. kallistus (Att.). |
1898. Strongylosoma kalliston Attems, Syst. Pol. I, p. 295, Tf. III, Fig.51, 52. |
Rio grande do Sul. |
21. ?H. laetus (Silv.).
1897. Mestosoma laetum Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 283.
Bolivia (nur 2 beschrieben).
22. ?H. lateralis (Silv.).
1897. Mestosoma laterale Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 305.
Chile (nur @ beschrieben).
23. ?H. luctuosus (Silv.).
1897. Mestosoma luctuosum Silvestri, Boll. Mus. Torino No. 283.
Bolivia.
24. H. lugubris (Sliv.).
1897. Mestosoma lugubre Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 283.
Buenos Aires.
35. ?H. mediatus (Silv.).
1897. Mestosoma mediatum Silvestri. Boll. Mus. Torino, No. 305.
Valle dell Santiago.
26. ?H. montanus (Silv.). |
1895. Strongylosoma montanum Silvestri, Ann. Mus. eiv. . Genova (2) XIV
p. 770.
Bolivia.
21. H. parvulus (Att.).
1898. Strongylosoma parvulum Attems, Syst. Pol. I, p. 294, Tf. I, B:: 21.)
Buenos Aires.
28. H. pseudomorphus (Silv.).
1895. Strongylosoma pseudomorphum Silvestri, Boll. Mus. Torino X No. 203)
1902. _ — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 569, Tf.X)
Fig. 11.
Paraguay.
29. H. pulvillatus (Att.).
1898. Strongylosoma pulvillatum Attems, Syst. Pol. I, 293, Tf. I, Fig. 8, 9.
Paraguay. |
30. H. robustus (Att.).
1898. Strongylosoma robustum Attems, Syst. Pol. I, 292, Tf. I, Fig. 1, 2, 3. R
Chile.
31. ?H. Salvadorii (Silv.).
1895. Strongylosoma Salvadorii Silvestri, Boll. Mus. Torino X, No. 203.
. Argentinien.
Die indo-australischen Myriopoden. 915
32. H. semirugosus (Poc.).
1888. Strongylosoma semirugosum Pocock, Poc. zool. soc. Lond. IV.
1888. — — — Ann. Mag. N. H. (6) II, p. 477,
Tf. XVI, Fig. d.
Christmas Island, Dominica.
33. H. vittatus (Att.)
1898. Strongylosoma vittatum Attems, Syst. Pol. I, p. 291, Tf. II, Fig. 39.
Paraguay.
12. Gen. Phaeodesmus Ck.
1898. Cook, African Strongyl. — Proc. U. $. N. Mus. XX, p. 696, 706.
Gonopoden: Tibia kurz und breit, trägt am Ende vor Abgang
des Tibıalfortsatzes und vor Ansatz des Tarsus 1—2 Seitenarme.,
'Tibialfortsatz dünn, geißelförmig, von Tarsus mehr oder weniger
umscheidet. Tarsus gut gegen die Tibia abgesetzt, groß, hohlblatt-
förmig.
20 Rumpfsegmente.
Kiele gut entwickelt mit zackigen Hinterecken oder flach-rund-
‚beulig. Metazoniten glatt, mit Querfurche, Quernaht glatt oder ge-
‚perlt. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19.
Ventralplatten hinter dem Kopulationsring mit 2 oder 4 Dornen
‚oder Kegeln. Ventralplatte V des $ mit 1—2 Fortsätzen zwischen
‘den vorderen Beinen.
VER 2 nen
Be -
Schwänzchen konısch.
Die 2 letzten Glieder der Beine mit oder ohne Bürste.
Verbreitung: West- und Ostafrika.
Typus: Ph. longipes- (Att.).
F Übersicht über die Arten.
la) Kiele gut entwickelt mit zackigem Hintereck. 3. Glied des
3, und 4. oder des 5. und 6. Beinpaares mit Dorn: 2.
23) 3. Glied des 5. und 6. Beinpaares mit Dorn: longvpes Att.
2b) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaarse mit Dorn:
Aloyisiae Sabaudiae Silv.
Ib) Kiele rundbeulig, ohne zackiges Hintereck. Keines der vorderen
Beine mit einem Dorn auf dem 3. Glied: 3:
33) Quernaht fein geperlt, keine Pleuralkiele: julinus Att.
3b) Quernaht glatt; vordere Segmente mit Pleuralkiel: 4.
4a) Jede Ventralplatte hinter dem Kopulationsring mit
4 Kegeln: juliformis Carl.
4b) Jede Ventralplatte hinter dem Kopulationsring mit nur
2 Kegeln zwischen den hinteren Beinen: 5.
5a) Rücken schwarzbraun, Unterseite strohgelb. Ventral-
platte V mit unpaarem, warzenartigem Höcker
zwischen den vorderen Beinen: tesselatus Carl.
4 Heit
2316 . ‚Dr. Carl Graf Attems:.
5b) Einfarbig bräunlichgelb. Ventralplatte V mit 2 dicken
runden Fortsätzen zwischen den vorderen Beinen:
Ehrhardti Att.
WM
|
1. Phaeodesmus Aloyisii Sabaudiae Silv.
1907. Silvestri, Boll. Mus. Torino XXII, No. 560.
1909. Silvestri, Il Ruwenzori, p. 8.
Deutsch Ostafrika.
2. Phaeodesmus Ehrhardti (Att.).
1901. Strongylosoma Ehrhardti Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 86,
Tf. II, Fig. 1,2.
Portugies. Guinea.
3. Phaeodesmus juliformis (Carl).
1905. Strongylosoma juliforme Carl, Dipl. Guinee Espagn., B 262, T£f. VI, Fig. 2.
Portugies. Guinea.
. 4. Phaeodesmus julinus (Att.).
1909. Strongylosoma julinum Attems, Prof. Sjöstedt’s Kilimandjaro- Meru-
Exp. p. 10, T£. I, Fig. 7, IV, 85, 86.
Kilimandjaro.
5. Phaeodesmus longipes (Att.).
1896. Orthomorpha longipes Attems, Myr. v. Stuhlmanns Reise.
1898. — — _ Syst. Pol. I, 331, Tf. IV, Fig. 87, 88,
1898. Phaeodesmus longipes Cook, ‚Proc. U. S. N. Mus. XX, 707.
Mossambique.
6. Phaeodesmus tesselatus (Carl).
1909. Strongylosoma tesselatum Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 294, Tf.V1, Fig. u
Deutsch Ostafrika.
13. Gen. Sichotanus nov. gen.
Tibia des Gonopoden kurz, gedrungen, endwärts etwas verbreitert |
und mit einem großen Seitenhaken vor Abgang des Tibialfortsatzes.
Tibialfortsatz dünn, geißelförmig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus |
groß, hohl, blattförmie.
20 Rumpfsegmente.
Kiele niedrig, runde Beulen. Poren auf den Segmenten 9, in y,
10, 12, 13, 15—19. Metazoniten glatt, unbehaart, mit Querfurche.
Ventralplatte V des & ohne Fortsatz; die hinteren YentraiprZE
sehr breit, unbedornt, behaart.
Schwänzchen ziemlich breit.
Verbreitung: Wladiwostock.
Einzige Art:
S. eurygaster (Att.).
1898. Sirongylosoma eurygaster Attems, DEN Pol. %.p: 2 Tf. I, Fig. 22u. 38.
Wladiwostock.
Die indo-australischen Myriopoden, 217
14. Gen. Atropisoma Silv.
1897. Atropisoma Silvestri, Neue Dipl. Mus. Dresden, VI, p. 12.
189% — — Termesz. füzetek. XXIl, p. 207.
Tibia des Gonopoden breit, plattig, mit sehr langem, spiralig
eingerolltem Tibialfortsatz. Tarsus groß.
20 Rumpfsegmente.
Keine Kiele, nur das 2. Segment hat einen schmalen leisten-
förmigen Kiel und das 3. Segment manchmal einen ebensolchen.
Segmente in der Quernaht stark eingeschnürt, vom 5. an mit Quer-
furche. Quernaht grob geperlt. Poren auf dem 5., 7., 9., 10., 12., 13.,
15.—19. Segment.
Schwänzchen konisch.
Ventralplatte V des ä mit großem Fortsatz.
Verbreitung: Neu Guinea, Australien.
Typus: A. insulare Silv.
1. A. insulare Silvestri.
1898. Silvestri, Termesz. füzetek. XXII. p. 207, Tf. X, Fig. 3, 4.
Insel Tamara, Berlinhafen, Neu Guinea.
% A. elegans Silvestri.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Mus. Dresden. VI, p. 12, Tf. II, Fig. 65—67.
| Gayndah, Australien.
3. Atropisoma Horvathi Silv.
1899. Atropisoma Horvathi Silvestri, Termesz. füzetek. XXII, p. 207,
Tf.X, Fig. 10, 11, 12.
(Tafel III, Fig. 40, 41.)
| Insulare und Horvathi unterscheiden sich leicht durch die Form
' des Gonopoden und durch die Farbe. Von elegans ist nur das Q be-
schrieben und diese Beschreibung enthält nichts charakteristisches.
i
f
| Als Ergänzung obiger Beschreibung diene folgendes:
| Das gelbe Längsband der Rückenmitte beginnt ungefähr auf dem
8. Segment und läuft dann durch, ohne scharfe seitliche Abgrenzung.
- Auf den letzten Segmenten, besonders auf dem 19. wird es zu einem
‚großen, unregelmäßigen querovalen Fleck. 20. Segment nur an der
Spitze gelblich.
| Antennen mäßig lang; Beine lang und schlank, Unterseite des
' Endgliedes reichlich beborstet, aber ohne dichte Bürste.
| Kiele nur auf dem 2. Segment deutlich sichtbar; weiterhin keine
8pur mehr davon. Quernaht längsgekielt. Ventralplatten ohne Dornen.
Kein Pleuralkiel.
Die Gonopoden hat Silvestri nicht ganz richtig abgebildet und
‚gar nicht beschrieben. Ich gebe daher Abbildungen davon (Fig. 40, 41).
Femur (F) kurz, rundlich, mit einfachen, starken Borsten. Tibial-
- abechnitt ziemlich groß, am Grunde etwas eingeschnürt, dann breiter
| 4, Heft
218 - . Dr. Carl Graf Attems:
lamellös, geht in den langen, dünnen Tibialfortsatz über, der sich ganz
in die vom Tarsus gebildete Scheide hineinlest.
Tarsus groß, mehrästig; knapp an der Basis steht bei meinem
Präparat ein kurzer Stummel (a). Silvestri zeichnet hier einen großen,
wagerecht abstehenden Dorn. Möglicherweise ist das richtig, denn das
von mir untersuchte $ war eingetrocknet und daher sehr brüchig.
Der Tarsus gabelt sich in eine kurze, am Ende leicht gekerbte Lamelle
(b) und einen langen, schmalen, die Scheide für den Tibialfortsatz
bildenden Ast (c). Dieser trägt ungefähr in der Mitte einen starken
Seitendorn (d).
Fundort: Matu, Kaiserin Augusta Fluß, Neu Guinea
(12. III. 1912, coll. Dr. Bürgers, Berlin. Mus.). — Erima, Astrolabe-
baı (Dr. Biro coll.).
15. Gen. Eviulisoma Silv.
1910. Silvestri, Myr. dell Uganda. — Ann. Mus. civ.... Genova (3) IV. p. 463.
Gonopoden: Femur kurz, stark beborstet, gut vom folgenden
geschieden. Tibio-Tarsalteil einheitlich, ohne deutliche Grenze. Tibial-
teil, nach dem Ursprung des Tibialfortsatzes zu schließen, sehr ver-
kürzt. Tibialfortsatz dünn, geißelförmig, vom großen, breit hohlblatt-
förmigen, gerade distal gerichteten Tarsus umscheidet.
20 Rumpfsegmente.
2. Segment mit winzigen, linearen Kielen, die übrigen Segmente
ohne Kiele. Metazoniten glatt, mit Querfurche. Saftlöcher auf den
Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19.
Hintere Ventralplatten mit 4 konischen Fortsätzen.
Ventralplatte V des $ mit Fortsatz. |
5., 6. und auf den vorderen Segmenten auch 4. Glied der Beine
des $ mit Haarbürste.
Schwänzchen konisch.
Verbreitung: Deutsch Ostafrika, Centralafrikan. Seen-
gebiet.
Typus E. Cavallız Silv.
Eviulisoma Cavallii (Silv.).
1907. Julidesmus Cavallii Silvestri, Boll. Mus. Torino XXII, No. 560.
1909. — -- — N Ruwenzowi, p. 11.
1910. Eviulisoma Carallii Silvestri, Myr. dell’ Be — Ann. Mus. eiv.
Genova (3) IV, p. 463.
Deutsch Ostafrika, Zentralafrik. Seengebiet. -
Eviulisoma fossiger (Carl).
1909. Strongylosoma fossiger Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 296, Taf. VII Fig. 7.
Zentralafrikan. Seengebiet.
Mit den var. iypica, ussuwiense, silvestre.
‘ Silvestri hält Cavallii und fossiger für Synonym.
Die indo-australischen Myriopoden. 219
16. Gen. Kronopolites nov. gen.
Tıbia des Gonopoden breit. Tibialfortsatz bis zum Ende fast
gleich breit bleibend, (nicht geißelförmig zugespitzt) und das Ende
mit kleinen Fransen besetzt! Tarsus groß, mehrzackig.
20 Rumpfsegmente.
Kiele klein, rundlich, dorsal durch eine Furche begrenzt, der des
2. Segments tiefer ventral gelegen. Poren auf den Segmenten 5, 7,
9, 10, 12, 13, 15—19.
Metazoniten glatt, Querfurche vorhanden.
Ventralplatten mit 4 Dornen. Die des 5. Segments beim g mit
einem Fortsatz.
Schwänzchen konisch.
Verbreitung: China.
Einzige Art:
K. Swinhoei (Poe.).
1898. Strongylosoma Swinhoei Attems, Syst. Pol. I, 304.
China: Chee fou und Insel Chou San.
| 1%. Gen. Streptogonopus nov. gen.
| Gonopoden: Distal von der schmäleren Basis bauchig verbreitert.
' Tibialfortsatz dünn, geißelig, sehr eng dem Tarsus anliegend und
von diesem umscheidet. Tarsus einfach, ohne Verästelung, schmal,
‚lang, stark schraubig gedreht.
| 20 Rumpfsegmente.
An Stelle der Kiele nur rundliche Beulen, die des 2. Segments
tiefer ventral als die folgenden. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9,
‚10, 12, 13, 15—19.
Metazoniten glatt, unbehaart, Querfurche vorhanden. Quernaht
‚ geperlt.
| Ventralplatte V des 4 ohne Fortsatz. Hintere Ventralplatten
‚ unbedornt, behaart.
Schwänzchen kon isch.
Verbreitung: Vorderindien.
e» S. contortipes Att.
| 1. 8. contortipes (Att.).
‚ 1898. Strongylosoma contortipes Attems, Syst. Pol. 1, 299, Tf. I, Fig. 14.
| Calcutta.
2. S. Jerdani (Pocock).
"1892. losoma Jerdani Pocock, Journ. Bombay, n. h. Soc. VII p. 152.
| Madras.
3. 8. Phipsoni (Poc.).
' \ 1892. Strongylosoma Phipsoni Pocock,l.e.,p. 151, Tf. I, Fig. 4, Tf. II, Fig. 13:
’ Caleutta.
| 4. Heft
\
\
}
’
f
Karh
2230 Dr. Carl Graf Attems:
18. Gen. Cnemodesmus (k.
1895. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIIL, p. 97.
1898. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 696, 705.
Gonopoden: Femur kurz, länglich, gut gegen die Tibia abgegrenzt.
Tibia breit, mit langem, dünnen gewundenen Tibialfortsatz, der nicht
vom langen, schmalen Tarsus umscheidet wird.
20 (?) Rumpfsegmente.
Alle Kiele überragen mit dem Hintereck den Hinterrand das
Metazoniten.
Verteilung der Saftlöcher ? (vermutlich die normale).
Metazoniten glatt mit Querfurche.
Ventralplatte V des $ mit Fortsatz zwischen den vorderen
Beinen.
auf der Unterseite. Die letzten 2 Beinglieder des & mit einer dichten
Haarbürste.
Verbreitung: Congo.
Einzige Art:
Cnemodesmus thysanopus (Ck. a. Coll.).
1893. Paradesmus thysanopus Cook and Collins, Ann. N. York Ace. Sei.
VIII, p. 25, T£.1, Fig. 1—$6.
1895. Cnemodesmus thysanopus Cook, Proc. U. 8. N. Mus. XVII, p. 97.
1898. — — — Jloe. eit., XX, p. 706.
1898. Orthomorpha — Attems, Syst. Pol, I. 334.
Congo.
19. Gen. Leontorinus nov. gen.
Gonopoden im wesentlichen mit denen von Onemodesmus überein-
3. Glied des 4.—6. Beinpaares des & verdickt, mit einem Tuberkel
stimmend. Femur kurz, deutlich von der Tibia geschieden. Tibia |
kurz und breit, mit langem, dünnen um den ebenfalls langen und
schlanken Tarsus herumgeschlungen, aber nicht von ihm umscheidetem
orale, |
20 Rumpfsegmente.
An Stelle der Kiele niedrige abgerundete Wülste, deren Hintereck
nur auf den letzten Segmenten etwas zackig wird. Saftlöcher auf den
Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten ohne besondere
Skulptur, mit seichter Querfurche. Quernaht glatt.
Ventralplatte V des $£ ohne Fortsatz.
Die 2 letzten Beinglieder des $ aa dichter Hanrburske,
Verbreitung: Westafrika.
Leentorinus physkon (Att.).
1898. Sirongylosoma physkon Attems, Syst. Pol. I, p. 315, Tf. II, Fig. 34.
Sierra Leone, Westafrika.
Die indo-australischen Myriopoden. 321
20. Gen, Antiehiropus Att.
1911. Antichiropus Attems, Fauna Südwestaustraliens, Hamburg. südwest-
austral. Forsch.-Reise III, p. 168.
Gonopoden: Hüften lang. Femur kurz, dicht beborstet, gut
gegen die Tibia abgesetzt. Tibia lang, schlank, zylindrisch ; mit großem,
starkem, freiliegenden Tibialfortsatz. Tarsus nur als kleiner Zacken
ausgebildet.
20 Rumpfsegmente.
Rumpf knotig, Habitus wie bei Strongylosoma. Segmente in der
Quernaht eingeschnürt. Die Metazoniten haben seitlich nur rundliche
Beulen. Segment II mit schmalem, leistenförmigen, tiefer ventral
‚liegendem Kiel. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19.
Metazoniten glatt, unbehaart, Querfurche mehr oder weniger
verwischt.
Ventralplatte V des $ mit Fortsatz.
3. Glied des 1. Beinpaares mit starkem stumpfen Fortsatz auf der
Unterseite und oben stark aufgetrieben, 4. Glied stark verdickt.
Die 2 letzten Glieder gewisser Beine des $ mit dichter Haarbürste.
Schwänzchen konisch.
Clypeus bei manchen Arten vorn schräg abgeplattet und diese
runde Stelle dann leicht ausgehöhlt.
Verbreitung: Australien (Neu Guinea?).
ä
- Übersicht über die Arten in meiner oben zitierten Schrift p. 170.
1 Antichiropus variabilis Attems, loc. eit. p. 171.
| — minimus Att., loc. eit., p. 173.
! — Whistleri Att., loc. cit., p. 174.
| — monacanthus Att., loc. eit., p. 175.
| — fossulifrons Ätt., loc. eit., p. 176.
— suleatus Att., loc. cit., p. 177.
| — variabilis nanus Att., loc. cit., p. 172.
Alle aus Südwest-Australien.
| Vielleicht gehören auch folgende 2 Arten in diese Gattung.
Strongylosoma maeculatum Silv.
ars Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p. 642.
h | Neu-Guinea, Morokka.
| Strongylosoma luxuriosum Silv.
1895. Silvestri, Myr. Papuani. Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIV, p. 643.
Neu-Guinea, Sorong.
21. Gen, Akamptogonus Att.
Gonopoden: Hüfte und Femur ganz wie bei Strongylosoma. Hüfte
lang und schlank. Femur kurz, rund, stark beborstet, deutlich von der
Tibja geschieden. Tibio - Tarsalteil einheitlich, ohne sichtbare Ab-
4, Heft
|
|
r
222 Dr. Carl Graf Attems:
grenzung des Tarsalanteils. Er beginnt breit und trägt mehrere Zacken,
auf einem Zacken, der frei vorragt, verläuft die Samenrinne.
20 Rumpfsegmente.
Kiele von sehr verschiedener Größe, sehr klein, ja mit Ausnahme
der vordersten Segmente ganz fehlend bis gut entwickelt, wie bei
gewissen Orthomorpha-Arten. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9,
10, 12, 13, 15—19,
Metazoniten ohne besondere Skulptur oder Behaarung. Quer-
furche vorhanden oder fehlend. Quernaht glatt oder geperlt.
Ventralplatte V des $ mit einem Fortsatz zwischen den vorderen
Beinen. Die hinteren Ventralplatten manchmal mit 4 Tuberkeln
oder Dornen.
Pleuralkiel selten vorhanden, manchmal auf den ersten
2.—3. Segmenten, meist fehlend.
Schwänzchen konisch.
1. Bein des $ verdickt. 3. Glied mit einem beborsteten Zäpfchen
auf der Unterseite; die anderen Beine des 5 ohne Fortsätze oder dergl.
Verbreitung: Australien, Neu Guinea, Neu Seeland,
Halmaheira. |
Typus: A Novarrae H. & 8.
Übersicht über die Arten.
la) Quernaht geperlt: | 2.
2a) Nur die 4 vorderen Segmente haben an Stelle der Kiele kleine
Leisten, die weiteren Segmente haben keine Kiele oder dergl.
Grundfarbe gelbweiß mit 3 schwarzen Längslinien, eine n
der Mediane und je eine seitlich oberhalb der Poren. Der
Tibialteil des Gonopoden endet mit Lamellen, aus denen
sich das Ende des Gonopoden wie der Halm aus der Blatt-
scheide erhebt: nigrovirgatus Carl.
2b) Alle Segmente haben für einen Strongyloscmiden relativ |
gut entwickelte Seitenbeulen resp. Kiele... Grundfarbe
kastanienbraun, auf dem Rücken größere helle Medianflecken.
Der Tibialteil des Gonopcden geht ohne jegliche Lappen-
bildung in die Endzähne über: Novarrae H.& 8.
lb) Quernaht glatt: | 3
3a) Einfarbig schwarz: Beauforti n. sp.
3b) Schwarz, auf den Metazoniten ein gelber Fleck, oder ein |
kontinuierliches helles Längsband auf dem Rücken: 4.
4a) Metazoniten ohne Querfurche. Kiele schmal, rundlich |
und tief angesetzt. Auf der Innenseite des Gonopoden
stehen 2 einfache, schlanke, stark gebogene Haken:
signatus Att.
5«) Metazoniten mit einem rings von dunkler Grundfarbe |
umgebenen Fleck. Medial- vom Tibialfortsatz des |
Gonopoden stehen 2 starke Haken: signatus f. gen.
Die indo-australischen Myriopoden. 2923
58) Rücken mit kontinuierlichem hellen Längsband. Me-
dial vom Tibialfortsatz des Gonopoden steht nur ein
Haken: subsp. continuus Att.
4b) Metazoniten mit Querfurche. Kiele merklich stärker
entwickelt und höher angesetzt. Auf der Innenseite des
Gonopoden stehen 2 mehrspitzige, breite Lappen:
sentanvensis Att.
1. A. nigrovirgatus (Carl).
1902. Strongylosoma nigrovirgatum Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X
p. 567, Tf. 10, Fig. 1, 2.
Melbourne.
2. A. Novarrae (H. & Sauss.).
1869. Polydesmus (Strongylosoma) Novarraae Humbert et Saussure,
Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXX, p. 689.
1898. Strongyloooma Novarrae Attems, Syst. d. Polyd.-Denkschr. Ak.
Wiss. LXIIV p. 305.
1911. Orthomorpha triaina Attems, Fauna Südwestaustraliens, III, p. 178.
Auckland, Neu Seeland; Albany, Südwest- Australien.
; 3. A. signatus (Att.).
1897. Strongylosoma signatum Attems, Kükenthals Reise, p. 483, Tf. XXI,
Fig. 10.
‚1898. — _ Attems, Syst. d. Polyd. I, p. 301.
‚1912. — _ Carl, Dipl. d. Aru- u. Kei-Inseln. — Abh.
| Senckenb. Ges.
| XXXIV, p. 270.
| Soah Konorah, Halmaheıra (Att.). Erlalaan auf Groß-Kei (Carl),
Neu Pommern.
(Tafel III fig. 46.)
e | 4. A. signatus eontinuus n. subsp. (siehe unten).
Neu-Pommern.
| 5. A. Beauforti Att.
' Nord Rivier (Lorentzfluß), Süd-Neu Guinea; Bajon, Waigeoe.
Wird in der Ausbeute de Beaufort’s beschrieben: Bydr. Dierk.
6. A. sentaniensis Att.
| Attems, Nova Guinea, Bd.V.
Sentani, Nord-Neu Guinea (N.N. G. E. 1903).
Akamptogonus ‚signatus continuus nov. subsp.
‘ Tafel III, Fig. 42 —44.
' Farbe: Bei der Stammform hat jeder Metazonit einen rings von
ler dunklen Grundfarbe umgrenzten hellen Fleck; hier läuft ein
xontinuierliches helles Längsband über den ganzen Rücken, das aller-
ings nicht überall gleich breit, sondern in der Mitte des Metazoniten
m breitesten und in der Gegend der Quernaht am schmälsten ist;
‘on der Quernaht geht nämlich ein schmaler Streif nach hinten, der
4. Heft
224 Dr. Carl Graf Attems: |
ei
dann allmählich zu einem großen runden Fleck in der Mitte des Meta. |
zoniten anschwillt, der sich dann wieder bis zum Hinterrand und weiter |
über den nächsten Prozoniten bis zur Quernaht allmählich verschmälert, |
Dieses kontinuierliche Band beginnt auf dem Halsschild und reicht
bis zum Hinterrand des 19. Segments. Analsegment nur im End- |
drittel gelb. Beine hell braungelb, Antennen schwarzbraun.
Auf dem 3.—6. und auf einigen hinteren Segmenten sieht man |
median, an der kaum angedeuteten . Querfurche, einen undeutlichen |
kleinen Porus.
Quernaht ganz glatt. Skulptur ganz wie bei der Stammform;
Ventralplatte V mit Fortsatz. |
Die Gonopoden (Fig. 42, 43, 44) unterscheiden sich von denen der!
Stammform dadurch, daß auf der breiten Lamelle an der Medialseite, |
neben der Basis des Tibialfortsatzes nur ein spitzer Haken (h) sitzt,
und daß der Zacken (z) an der Außenseite des Tibialabschnittes hier
gerade nur angedeutet ist, während er bei der Stammform recht kräftig‘
ist. Zum Vergleich gebe ich eine Abbildung des Gonopoden der Stamm-
form von Ralum (Fig. 45).
|
|
|
1}
Verbreitung: Neu Pommern, SW-Küste, Aidfluß (Duncker
coll. Hamb. Mus.).
22. Gen. Australiosoma Bröl.
1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II, Rec. Austr. Mus. X, p. 89.
Gonopoden: Der Tibialabschnitt ist bis fast zur Basis herab in
2—3 lange schlanke Aste gespalten. |
Coxa lang, walzlich. Femur kurz, beborstet.
20 Rumpfsegmnente.
Kiele mehr oder weniger reduziert, der des 2. Segments Ciofer
ventral als die folgenden. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10,
12, 13, 15-19.
1. Beinpaar des & verdickt, 3. Glied mit einem Zapfen auf der!
Unterseite.
Ventralplatte V mit einem Fortsatz zwischen den vorderen Beinen.
Endglieder der Beine des d mit einer Haarbürste.
Typus: A. Rainbowi Bröl.
Brölemann unterscheidet 2 Subgenera (p. 92).
1. Subgen. Australiosoma Bröl.
Gonopoden-Telopodit in 3 Äste gespalten.
1. Australiosoma Rainbowi Bröl.
1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II, Rec. Austr. Mus. X, p. 97, Tf. XIV,
Fig. 13—17, 26.
Mount Sarsafras, Australien.
2. Australiosoma Frogatiti Bröl.
1913. Brölemain, loc. eit., p. 95, Tf. XIV, Big 8—12.
Mount Sassafras., en
esse ESSENER
Die indo-australischen Myriopoden. 225
3. Australiosoma Koseiuskovagum!) Bröl.
'913. Brölemann, loe. eit., p. 100, Tf. XV, Fig. 13—20.
Pretty Point, Mount Kosciusko, Australien.
4. Australiosoma transversetaeniatum (L. Koch).
881. Sitrongylosoma transversetaeniatum L. Koch, Karsch, Arch. Nat. Bd. 47,
p. 44.
898. — — Attems, Syst. Pol. I. p. 306, Tf. I,
Fig. 18, 19.
Cap York, Sidney, Brinsbane, Australien.
5. Australiosoma bifaleatum Silv.
398. Eustrongylosoma bifaicatum Silvestri. Bull. soc. ent. Ital. XXIX. p. 7.
Cairns, Queensland.
2. Subgen. Dieladosoma Bröl.
Der Gonopode ist nur in 2 Äste gespalten.
Australiosoma Etheridgei Bröl.
309. Brölemann, Myr. Austr. Mus. X. p. 103. Fig. 21/22.
Pretty Point, Mount Kosciusko, Australien.
Brölemann hat loc. eit. p. 94 eine "Übersicht dieser 6 Arten gegeben.
23. Gen. Strongylosoma Ss. str.
20 Rumpfsegmente.
Körper knotig, die Metazoniten mit rundlichen Auftreibungen
. den Seiten, ohne scharfe Kiele. Die vorderen Segmente mit einer
inen Leiste, die auf dem 2. Segment tiefer ventral liegt. Rumpf
hr wenig oder nicht behaart.
Ventralplatte V mit oder ohne Fortsatz. Ventralplatte VI ohne
‚ortsatz.
8. Glied des 3. und 4. Beinpaares öfters mit beborstetem Höcker
ıf der Unterseite.
l. Beinpaar normal gebildet.
Gonopoden: Der Tibialfortsatz ist relativ breit, blattförmig,
‚cht geißelartig zugespitzt. Der Tarsus ist ein einfacher Seitenhaken
‚ehlt bei Holtzii Verh.).
Verbreitung: Paläarktische Region, besonders Mediterran-
'biet. Die typische Art durch fast ganz Europa verbreitet.
Typus: Str. pallipes Oliv.
Übersicht über die Arten. ?)
1a) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares mit einem beborsteten Höcker
auf der Unterseite: 2.
‚ 2a) Gonopodentarsus fehlt ganz: Holtzii Verh.
‚ 4) Brölemann schreibt so; richtiger wäre Kosciuszkovagum.
2) Str. asiae minoris Verh. konnte ich in dieser Tabelle nicht unterbringen,
‚ mehrere Punkte (3. und 4. Beinpaar, Quernaht usw.) nicht bekannt sind.
' Archiv für Naturgeschichte
1914. 4. I Her
1:
T
N Di
|
226 - Dr. Carl Graf Attems: |
1}
2b) Gonopodentarsus als großer Seitenhaken vorhanden: 3.
3a) Gonopodentibialfortsatz sanft S-förmig und etwas spiralig
geschwungen: syriacum H. S., cyprium Verh., |
ciliciense Verh. |
3b) Gonopodentibialfortsatz stark hakig gekrümmt: 4, |
4a) Gonopodentarsus glatt, ohne Nebenspitzen: 5. |
5a) Nahe der Basis des Gonopodentibialfortsatzes ein
kleines rundes Läppchen; Quernaht fein gestrichelt:
Jaqueti Verh.
5b) An der angegebenen Stelle des Gonopoden kein Läppchen
Quernaht ganz glatt: lenkoranum Att.,
turcicum Verh.'
4b) Gonopodentarsus am Ende mehrspitzig oder mit ei
spitzchen in der distalen Hälfte:
62) In der Mitte der Hohlseite des Gonopodentibil
fortsatzes steht ein spitzer Zahn. Weiß, 10%/, mm
lang: creticum Verb.
6b) Gonopodentibialfortsatz ohne Zahn in der Mitte
der Hohlseite.e Dunkelbraun. 20 mm lang:
horticola Att,
1b) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares ohne beborsteten Höcker au
der Unterseite: 1
7 Quernaht deutlieh geperlt: pallipes Oliv
7b) Quernaht glatt: 8.
82) Die seitlichen Auftreibungen des Metazoniter
sind dorsal nicht durch eine Furche begrenzt!
kordylamythrum Att'
8b) Die seitlichen Auftreibungen der Metazonite
sind durch eine Furche scharf begrenzt: 9
9a) Ventralplatte V mit einem kleinen Knöpfcher
zwischen den Beinen des vorderen Paares!
persicum Saus
9b) Ventralplatte V ohne Fortsatz zwischen deı
Beinen: pallipes Werneri Att., samium Ver
1. Strongylosoma asiae minoris Verh.
1898. Verhoeff, Dipl. aus Kleinasien, p. 8. — Verh. zool. bot. Ges. XLVIH. |
Brussa. |
2. Strongylosoma cilieciense Nerk:
1898. Verhoeff, loc. ceit. p. 9.
Cilisien.
Der Autor vermutet, daß seine Art identisch sei mit Str. syriacu
H. 8.; jedenfalls geht aus seiner Beschreibung kein rechter Unterschie
zwischen cilieiense und den Origimalexemplaren von syriacum hervo!
3. Strongylosoma ereticum Verh. | |
1901. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. XX. — Arch. Naturg. p. 254.
Kreta. |
Die indo-australischen Myriopoden. 9937
4. Strongylosoma eyprium Verh.
1902. Verhoeff, Über Diplop. I. — Arch. Naturg. p. 197.
Cypern.
Wahrscheinlich auch identisch mit Str. syrıacum H. & 8.
>. Strongylosoma Holtzii Verh.
1898. Verhoeff, Diplop. aus Kleinasien, p. 9.
Cilicien.
6. Strongylosoma horticola Att.
1910. Attems, Bull. soc. Am. sci. Rouen, p. 2.
| Damas, Syrien.
7. Strongylosoma Jaqueti Verh.
1898. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. VII. — Arch. Naturg,, p. 364.
Rumänien. |
8. Strongylosoma kordylamythrum Att.
‚1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 312.
‚1903. Lignau, Mem. soc. nat. nouv. Russie XxV, p-. 51.
Lenkoran, Kaukasus.
| 9. Strongylosoma lenkoranum Att.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 314.
Lenkoran:
10. Strongylosoma pallipes Oliv.
Syn. — efr. Attems 1898, Syst. Pol. I, p. 308.
‚ In Europa weit verbreitet.
11. Strongylosoma pallipes Werneri Att.
1908. Attems, Beitr. z. Myr. Kunde. — Zool. Jahrb. XVIII, p. 122.
Kleinasien.
| 12. Strongylosoma Dersicum H.&S.
1869. Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XIX, p. 687.
1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 313.
| Eersien.
13. Strongylosoma samium Verh.
‚901. a, B. z. K. pal. Myr. XX. — Arch. Naturg. p. 255.
Samo
14. Strongylosoma syriacum H.& S.
‚869. Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XIX, p. 686.
'889. Porat, Rev. biol. Nord-France VI, p. 62.
‚898. Attems, Syst. Pol. I. p. 312.
‚1898. Strongylosoma ciliciense Verhoeff, Verh. zool. ao Ges. Wien XLVII.
| — Dipl. Kleinas. p. 8.
‚1902. Strongylosoma cyprium Verhoeff, Üb. Dipl. I. _ Arch. Naturg. p. 137.
Syrien, Palästina, Cilicien, Cypern. Ä
| 15. Strongylosoma turcieum Verh.
‚398. Verhoeff, Dipl. a. Kleinas., p. 9.
Cilicien.
| | 15* 4 Heft
228 Dr. Carl Graf Attems: |
24. Gen. Enthothalassinum nor. gen.
Gonopoden: Femur kurz, stark beborstet, sehr deutlich gegen |
die Tibia abgesetzt. Tibia mässig breit, gerade. Tibialfortsatz kräftig,
hakig, frei (nicht vom Tarsus umscheidet). Tarsus deutlich gegen die e|
Tibia abgesetzt, groß, mehrästig.
20 Rumpfsegmente. |
Kielerundbeulig, seltener etwas zackiger. Poren auf den Segmenten |
57 mp Bu |
Metazoniten mit 2-—-3 Querreihen von Borsten oder dicht be-
haart. Ventralplatte V mit oder (iadrense) ohne Fortsatz. |
|
|
— Tr
3. Glied des 3. und 4. Beinpaares des { mit einem behaarten
Höcker auf der Unterseite.
Schwänzchen konisch.
Verbreitung: Mediterranländer.
Typus: EZ. italicum.
Übersicht über die Arten.
la) Metazoniten dicht behaart. Ventralplatte V ohne Fortsatz:
iadrense Pregl.
1b) Metazoniten mit 2—3 Querreihen von Borsten. Ventralplatte V
mit Fortsatz: 2.
2a) Die Borsten der Metazoniten ke lang: hispanicum Verh.
2b) Die Borsten der Metazoniten sind winzig: ddalicum Latzel.
1. Entothalassinum italieum (Laizel).
1886. Strongylosoma italicum Latzel, Bull. soc. entom. ital. XVIIIL p. 308.
un
1885. — pallipes var. gallicum Latzelin Gadeau, Myr. Norm. 2. liste,
1891. — mediterraneum Daday, Termesz. füz. XIV, p. 177.
1893. —_ gallipes Humbert, Myr. envir. Gen£ve.
1894. — gallicum Brölemann, Contr. faune myr. med. III. 14.
— Me&m. soc. zool. France p. 450.
1898. — . ialicum Attems, Syst. Pol. I. p. 310, Tf. X, Fig. 248—251.
1901. — tropiferum Attems, Beitr. Myr. kunde, Zool. Jahrb. XVII,
p. 121, T£. 8, Fig. 3,4.
Verbreitung: Frankreich, Schweiz, Sizilien, Tunis, Algier
Dalmatien, Griechenland, Korsika, Sardinien, Ober,
Mittel- und $Süditalien, Elba.
2%. Entothalassinum iadrense (Pegl.).
1898. Strongylosoma iadrense Attems, Syst. Pol. I, p. 131, Tf. I, Fig. 47.
Dalmatien, Herzegowina. |
3. Enthothalassinum hispanieum (Verh.).
1907. Strongylosoma hispanicum Verhoeff, Über Diplop. 7. —
Anz. XXXII, p. 352. |
Spanien, Valencia.
Die indo-australischen Myriopoden. 929
25. Gen. Trachydesmus Dad.
1889. Trachydesmus Daday, Myr. extran. mus. nat. Hung. — Term. füzetek.
XII, p. 134.
1838 — Attems, Syst. Pol. I, p. 342.
Gonopoden: Femur gegen die Tibia gut abgesetzt. Tibis nicht
lang, zylindrisch, mit starkem Tibialfortsatz, der frei aufragt, nicht
vom Tarsus umscheidet wird. Tarsus groß, mehrästig.
20 Rumpfsegmente.
Metazoniten bis zum Bauch herab dicht granuliert, ohne Quer-
furche und ohne Kiele. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10,
12, 13, 15—19.
| Schwänzchen konisch.
3. Glied der vorderen Beine des 3 mit beborstetem Zäpfchen.
Letztes Beinglied ohne Haarbürste.
Verbreitung: Paläarktisches Gebiet.
Typus: Tr. Simoni Dad.
Trachydesmus Simoni Dad.
1898. Trachydesmus Simoni Attems, Syst. Pol. I, 342, Tf. III, Zig. 62.
1900. Strongylosoma Attemsi Verhoeff, Dipl. aus Griechenland. — Zool.
Jahrb. XVIII, p. 188.
Fiume, Dalmatien, Herzegovina, Bosnien, Korfu.
?Trachydesmus inferus Verh.
‚897. Strongylosoma inferum Verhoeff, Arch. Nat. p. 145 (2).
‚898. Trachydesmus inferus Attems, Syst. Pol. I. 344.
Herzegovina.
| 26. Gen. Paradoxosoma Dad.
‚889. Paradoxosoma Daday, Termesz. füz. XII, p. 135.
‚898. —_ Attems, Syst. Pol. I. p. 344.
Gonopoden: Im wesentlichen mit denen von Trachydesmus über-
instimmend.
19 Rumpfsegmente.
‚ Metazoniten mit 3 Reihen borstentragender Höcker und mit
Juerfurche. Die Kiele sehr klein, leistenförmig. Saftlöcher auf den
‚egmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—18.
'ı Schwänzchen konisch mit großen Borstenwarzen.
83. Glied des-3. und 4. Beinpaares des & verdickt und mit borsten-
"agendem Höcker.
Verbreitung: Mediterrangebiet.
Typus: P. granulatum. Dad
Paradoxosoma granulatum Dad.
89. Paradoxosoma granulatum Daday, Termesz. füz. XII, p. 135, Tf.V,
| Fig. 19, 20, 22, 23.
97. Neotrachydesmus meridionalis Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p. 22.
. Paradoxosoma granulatum Attems, Syst. Pol.I. p. 344, Tf. III, Fig. 63, 64.
4. Heft
230 Dr. Carl Graf Attems:
1902. Neotrachydesmus meridionalis Silvestri, in Berlese, Acari, Myr. Scorp. '
XCIV, No. 5. u
Korfu, Patras, Messina
Paradoxosoma arcadieum Verh. |
1900. Sirongylosoma ( Paradoxosoma) arcadicum Verhoeff, Dipl. aus Griechenl,
— Zool. Jahrb. XIII p. 188, Tf. XVIIL, Fig.5. |
Griechenland.
27. Gen. Gonodrepanum noY. gen.
Gonopoden: Telopodit eine einfache Sichel ohne größere Neben-
äste, manchmal mit kleinen Zacken innen. j
20 Rumpfsegmente. j
Keine Kiele; nur eine seichte Furche vorhanden, welche der bei
anderen Gattungen die rundlichen Seitenbeulen dorsal begrenzenden |
entspricht. Furche des 2. Segments tiefer ventral als die anderen
Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. |
Metazoniten glatt, unbehaart mit oder ohne Querfurche.
Ventralplatte V des $ mit 1—2 Zäpfchen zwischen den vorderen
Beinen. 4
3. Glied gewisser vorderer Beine des $ mit beborstetem Höcker. | 5
Schwänzchen konisch oder zylindrisch bis etwas kolbig, manch- 1
mal mit 2 Zäpfchen. Analschuppe manchmal in ein Häkchen aus‘
gezogen.
Verbreitung: Brasilien.
Typus: @. levisetum Att.
Übersicht über die Arten.
la) Telopodit der Gonopoden auf der Innenseite der Sichel mit!
2 kleinen Zacken: sanctum Silv.'
1b) Telopodit des Gonopoden innen glatt, ohne Zähnchen: 2.|
22) Analschuppe nicht in ein abstehendes Häkchen ausgezogen,
Schwänzchen ohne Zäpfchen. Ventralplatten ohne Kegel. Rt
u mit seichter PuezBzehe: Farbe schwarz: | |
drepanephorum Att.
9b) Anal mit kleinem, ventral abstehendem Häkchen.
Schwänzchen mit 2 schlanken, nach hinten gerichteten
Zäpfchen. Ventralplatten mit 2 kleinen Kegeln am Hinter
rand. Metazoniten ohne Querfurche. Kastanienbraun rl!
gelblichweiß:
3a) Rumpf einfarbig gelblichweiß: »coniferum NM
3b) u mit heller, gelber, medianer Längsbinde!
levisetum Attı
I. Gonodrepanum coniferum (Ätt.).
1898. Strongylosoma coniferum ze: Syst. Pol. I, 290, Tf. I, Fig. ==
Brasilien, Blumenau.
Die indo-australischen Myriopoden. 231
2. Gonodrepanum levisetum (Att.).
1898. Strongylosoma levisetum Attems, Syst. Pol. I, p. 289, Tf. II, Fig. 27, 28,
III, 59.
Brasilien, Blumenau.
3. Gonodrepanum drepanephorum ( Att.).
1898. Strongylosoma drepanephoron Attems, Syst. Pol. I, p. 294. Tf. I, Fig. 15,
#37, II, 55.
Santos.
4. Gonodrepanum sanctum (Silv.).
‚1895. Strongylosoma sanctum Silvestri, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV.
Paraguay.
28. Gen. Macrosternodesmus Bröl.
‚1908. Brölemann, Bull. soc. entom. France, No. 7, p. 9.
'“ Gonopoden: Im ganzen kurz und gedrungen. Femur kurz und
oreit. Tibialabschnitt sehr kurz. Tibialfortsatz kurz, gerade, frei
orragend, mit durchsichtigem lamellösen Anhang. Tarsus groß,
1.3 tj
‚aSsllE.
‚19 Rumpfsegmente.
Kiele schwach entwickelt, abgerundet. Die ganze Oberfläche
les Rumpfes mit niedrigen, flachen, borstentragenden Wärzchen be-
leckt. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—18.
Ventralplatten ohne Fortsätze, breit, so daß alle 4 Hüften eines
- Doppelsegments von einander entfernt bleiben.
Schwänzchen hakig abwärts gebogen.
Verbreitung: Südfrankreich.
| Typus: M. palicola Bröl.
| £ h
4 Maerosternodesmus palicola Bröl.
|
%8. Brölemann, Bull. soc. ent. France, No. 7, p. 9.
© Pau, Südfrankreich.
| | Macrosternodesmus Boncii (Bröl.)
908. Mastigonodesmus Boncii Brölemann, Bull.soc. ent. France. No.9, p. 171.
910. Macrosternodesmus Boncii Verhoeff, Üb. Dipl. 42. — Zool. Anz.
| XXXVI, p. 138.
Pau, Südfrankreich.
a
|
29. Gen. Microdesmus Verh.
‚901. Verhoeff, Beitr. z. K. p. Myr. XIX. — Arch. Nat. p. 228.
0. — Über Diplop. 42. — Zool. Anz. XXXVI, p. 136.
Gonopoden: Femur eiförmig,stark beborstet, gut gegen die Tibia
bgesetzt. Tibia und Tarsus ohne deutliche Scheidung. Tibialfortsatz
‚urz und gerade, im Innern des großen blattförmigen Tarsus verborgen.
19 Rumpfsegmente.
' Kiele nur durch kleine, rundliche Längswülste vertreten, der des
| 4. Heft
932 Dr. Carl Graf Attems:
2. Segments kaum etwas tiefer als die anderen. Saftlöheer auf den '
Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 15, 15—19. |
Metazoniten mit 3 Querreihen von langen, spitzen Borsten und |
mit Querfurche. 3. Glied des 2.—7. Beinpaares des $ innen am Grunde
mit einem weit vorragenden Zapfen.
Verbreitung: Paläarktisch.
Typus: M.albus Verh.
1. Microdesmus albus Verh. I
1901. Verhoeff, Beitr.z.K. pal. Myr. XIX. — Arch.Nat. p.223, Tf.XI, Fig.15,16.
Herzegowina. 4
%. Mierodesmus bosniensis Verh.
1901. Verhoeff, loc. eit. p. 224.
Bosnien (nur @ bekannt).
3. Mierodesmus hirtellus Silv.
1903. Silvestri in Berlese, Acari Myr. Scorp. huc. in Italia rep. C, No. 4.
Umbrien, Italien. |
30. Gen. Eetodesmus Ük.
1898. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 698.
Diagnose nach Cook: N
Über die Gestalt der Gonopoden kann man sich mangels einer
Abbildung keine klare Vorstellung machen.
Segmentzahl? (vermutlich 20). I
Kiele sehr rudimentär. Metazoniten glatt, mit Querfurche. Poren
groß, von einem Ring umgeben; ihre Verteilung? (vermutlich die |
normale). Quernaht glatt.
Ventralplatten mit 2 Dornen zwischen den hinteren Beinen.
Ventralplatte V des $ mit großem Fortsatz zwischen den vorderen
Beinen. Ventralplatte VI mit rundkonischem Fortsatz zwischen den
vorderen Beinen. 13
Beine lang und schlank. Die 2 Endglieder der vorderen Beine
des $ mit einer Haarbürste. |
Verbreitung: Britisch Ostafrika.
Eetodesmus extortus Ck.
1898. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL, p. 698.
Insel Lundi, Britisch Ost-Afrika.
3l. Gen. Xanthodesmus Ck.
1896. Cook, Brandtia XIV, p. 59.
1898. —- Proc. U.S. N. Mus. XX p. 704.
Diagnose nach Cooks Angaben: I
Gonopoden ähnlich wie bei Habrodesmus, aber am Ende in 2 fast
gleiche, etwas konvergierende Haken geteilt. Am Ende der Tibia
kein Seitenarm. >
‘ (Vermutlich 20 Rumpfsegmente.)
I}
Die indo-australischen Myriopoden. 233
Kiele wenig entwickelt, hinten abgerundet. Metazoniten glatt,
unbehaart, Querfurche tief. Quernaht tief, glatt. 5. Segment ohne
Saftlöcher. (Verteilung der Saftlöcher im übrigen?)
Ventralplatte V ohne Fortsatz.
Beine schlank, die vorderen mit einer Haarbürste auf den End-
gliedern.
Verbreitung: Abessynien.
Xanthodesmus abyssinieus Ck.
1896. Cook, Brandtia, XIV, p. 59.
18883. _ — Proc. U. S. N. Mus. p. 704.
Abessynien.
32. Gen. Julidesmus Silv.
1895. Julidesmus Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 773.
1898. — Attems, Syst. Pol. I, p. 323.
Silvestri hatte nur 1 2 zur Untersuchung. Es steht somit nicht
sicher fest, ob diese Gattung überhaupt zu den Strongylosomiden ge-
hört, zu denen Silvestri sie wohl nur des Fehlens der Kiele wegen stellt.
Außer den Saftlöchern sollen auf den Segmenten je 2 Poren (von
unbekannter Bedeutung), vorhanden sein.
Julidesmus typicus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ. ... Genova, (2) XIV, p. 773.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 323.
Südamerika: Yungas.
33. Gen. Seolodesmus Ck.
1895. Scolodesmus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII, p. 97.
1896. — — Amer. Natur. XXX, p. 418.
1898. — — Proc. U. S. Nat. Mus. XX, p. 656.
Gonopoden: Telopodit kurz, breit und einfach, der Tibio-Tarsalteil
nicht länger als das beborstete Femur.
20 (?) Rumpfsegmente.
Kiele rudimentär, auf den porenlosen Segmenten ganz fehlend,
m auf einigen der letzten Segmente schwach angedeutet. Quernaht
glatt.
Verteilung der Saftlöcher vermutlich die normale (Cook sagt nichts
darüber) Ventralplatten mit 2 konischen Fortsätzen zwischen den
hinteren Beinen. Ventralplatte V des $ mit großem, zweilappigem
Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Ventralplatte V ohne Fortsatz.
Antennen und Beine sehr lang und dünn. Vordere Beine des &
ohne Haarbürste auf den Endgliedern.
Verbreitung: Westafrika, (Kamerun, Liberia, Togo).
Typus: Sc. grallator Ck.
1. Scolodesmus grallator Ck.
1896. Cook, Amerik. Natural. XXX p. 418,
4. Hett
234 "Dr. Carl Graf Attems:
1896. —- Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia, p. 261.
18988. — Proc. U.S.N. Mus. XX, p. 696.
Liberia.
2. Scolodesmus seutigerinus (Poc.).
1895. Strongylosoma scutigerinum Porat, Myr. fauna Kameruns. — Bihang Sv.
Ak. Handl. XX, p. 37, Fig. 9.
1898. Scolodesmus scutigerinus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 497.
Kamerun.
3. Scolodesmus securis €Ck.
1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia, p. 265.
1898. —- Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 697.
Togo Kolonie.
Die beiden folgenden Gattungen sind zu wenig gut definiert,
so daß ich sie in die Übersichtstabelle nicht aufnehmen konnte.
34. Gen. Trogodesmus Poc.
1895. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 804.
1898. Attems, Syst. Poc. I. p. 323.
Trogodesmus bicolor Por.
1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 804.
Birma.
Trogodesmus nigrescens Poe.
1895. Pocock, loc. eit., p. 806.
Birma.
Trogodesmus vittatus Poec.
1895. Pocock, loe. eit. . 806.
Birma.
35. Gen. Tetracentrosternus Poc.
1895. Pocock, loc. eit., p. 803.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 341.
Tetracentrosternus subspinosus Poc.
1895. Pocock, loc. eit. p. 803.
Birma.
Folgende Arten wurden unter dem Genusnamen Strongylosoma
publiziert; ihre Zugehörigkeit zu dieser Gattung im neueren, enger-
gefaßten Sinn ist ganz unwahrscheinlich, eine Einreihung in eine be-
stimmte Gattung jedoch wegen der mangelhaften, zumeist nur auf 9
begründeten Beschreibung unmöglich.
Str. alampes Att.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 297.
Java.
Str. albipes Silv.
1895. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 644.
Neu Guinea, Moroka 1300 m.
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Die indo-australischen Myriopoden. 235
Str. asperum L. Koch.
1867. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XVII, p. 245.
1898. Orthomorpha aspera Attems, Syst. Pol. I, p. 328.
Brinsbane, Australien.
Str. conspicuum Poc.
1894. Pocock, Webers Reise, III, p 368, Tf. XXL, Fig 9
Java.
Str. dentatum Silv.
1895. Silvestri, Myr. Malesi — Ann’ mus. civ. Genova (2) XIV, p. 740.
Sumatra.
Str. dubium L. Koch.
1867. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XVII, p. 247.
Brinsbane, Australien.
Str. elongatum Silv.
1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 740.
Nias.
Str. ensiger Karsch.
1881. Karsch, Arch. f. Naturg. Bd. 47, p. 42, Taf. II, Fig. 18.
Neu Seeland.
Str. fasciatum Silv.
1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 642.
Neu Guinea, Hughibagu, Moroka.
Str. filum Silv.
1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 739.
Sumatra.
Str. Gervaisii Luc.
1840. Polydesmus Gervaisii Lucas, Hist. n. anim. art. Apt., p. 925.
1893. Strongylosoma Gervaisiüüi Pocock, Ann. Mag. n. h. (6). XI, p. 131, Tf. IX,
Fig. 1.
Australien. N
Str. hetairon Ait.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 302.
Celebes.
. Str. hirtellum Silv.
1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 738.
Sumatra.
Str. impressum Le Guillon.
1895. Silvestri, Myr. Papuasi, p. 646.
Neu Guinea.
Str. inerme Silv.
1895. Silvestri, Myr. Malesi, .p. 741.
Sumatra. |
Str. infaustum Silv. .
1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 740.
Sumatra.
4. Heft
236 Dr. Carl Graf Attems:
Str. innotatum Karsch.
1881. Karsch, Arch. f. Naturg., Bd. 47, p. 42.
1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 307.
Adelaide.
Str. japonieum Pet.
1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 535.
Yokohama.
Str. longipes Silv.
1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 644.
Neu Guinea, Moroka.
Str. Loriae Silv.
1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 645.
Neu Guinea, Hughibagu, Moroka.
| Str. luzoniense Pet.
1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 535.
Luzon.
Str. montivagum Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 133.
Celebes.
Str. Nadari Bröl.
1896. Brölemann, Mem. soc. zool. France, p. 357, Tf. XIII, Fig. 17, 18.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 304.
Chon San, China.
Str. nanum Silv.
1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 739.
Engano.
Str. niasense Silv.
1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 741.
Nias.
Str. Nietneri Pet.
1864. Peters, Mon. B. Ak. Wiss. Berlin, p. 535.
1866. Humbert, Myr. de Ceylan, p. 36.
Ceylon.
Str. nodulosum Att.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 302.
Borneo.
Str. oenologum Silv.
1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 644.
Neu Guinea, Moroka.
Str. Petersii L. Koch.
1865. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XV, p. 882.
1881. Karsch, Arch. f. Naturg., Bd. 67, p. 64.
Australien.
Die indo-australischen Myriopoden. 237
Str. rubripes L. Koch,
1867. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XVII, p. 247.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 305.
Australien, Brisbane.
Sir. sagittarium Karsch.
1881. Karsch, Arch. Naturg. Bd. 47, p. 42.
1898. Attems, Syst. Pol. I., p. 307.
Sidney.
Str. sanguineum Silv.
1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 645.
Neu Guinea, Moroka.
Str. Semoni Att.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 307.
Australien, Queensland.
Str. simillimum Silv.
1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 743.
Mentaweı.
Str. Skeatii Sinel.
1901. Sinclair, Proc. zool. Soc. II, p. 520.
Malayische Halbinsel.
Str. subflavum Poec.
1894. Pocock, Webers Reise, III, p. 365.
Sumatra. |
| Sir. transversefaseiatum Silv.
' 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresden. Mus. VI, p. 12.
| Australien.
Str. trifaseiatum Silv.
' 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 742.
| Sumatra.
| Str. versicolor Silv.
‚ 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 643.
| Neu Guinea, Gerekanumu, Astrolabeberge.
Unter dem Namen Orthomorpha sind folgende Arten beschrieben,
‚ aber so mangelhaft, daß ich sie in keine der heutigen Gattungen ein-
‚ reihen kann.
| ®. bistriata Poe.
1895. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 814.
| Birma.
| ©. bisulcata Poe.
‚1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 808.
1903. Attems, Beitr. Myr. Kunde. — Zool. Jahrb. XVII.
Birma, Java.
4 Heft
|
!
|
238 “Dr. Carl'’Graf Attems:
©. elivieola Poe.
1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 819.
Birma.
®. coxisternis Poc.
1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 811.
Birma.
©. erueifera Poec.
1889. Paradesmus crucifer Pocock, J. Linn. Soc. XXI, p. 283.
Mergui Archipel.
®. endeusa Att.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 337.
Tientsin.
0. flavocarinata Dad.
1889. Daday, Termesz. füzetek. XII, p. 136.
Sıam.
®. Gestri Poc.
1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 820.
Birma.
0. herpusa Att.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 329. |
Java.
©. insularis Poe.
1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 817.
Reef Island.
®. mierotropis Att.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 333.
Ceylon.
®. monticola Poe.
1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 820.
Birma. \
©. palonensis Poc.
1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 820.
Birma.
0. silvestris Poc.
1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 824.
Birma. Re x
0. variegata Bröl.
1896. Brölemann, Bull. mus. hist. nat. No. 7.
Indo-China.
2. Fam. Sphaerotrichopidae,
Hüften oder Schenkel der Gonopoden verwachsen oder wenigstens
sehr eng aneinanderliegend. Femur ohne Fortsatz.
19, 20 oder (bei einer Gattung) 21 Rumpfsegmente. |
Habitus sehr verschieden, Strongylosoma-artig, ohne Kiele RN:
N
Die indo-australischen Myriopoden. 239
mit breiten, flachen Kielen und allen Zwischenstufen, Metazoniten
glatt oder eranuliert oder mit Tuberkelreihen. Saftlöcherverteilung
meist normal, nur bei einer Gattung (Pleonarasus). 5, 7, 9—19.
Endglieder der Beine des & mit Kugelborsten.
Schwänzchen konisch.
"Verbreitung: Australien, Neu Seeland, Nord- und Süd-Amerika,
Südafrika.
Übersicht über die Gattungen der Sphaerotrichopidae.
la) 21 Rumpfsegmente (Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12,
13, 15—19, Kiele gut entwickelt, oberseits beulig aufgetrieben,
ihr Seitenrand schmal gesäumt, nicht wulstig verdickt):
Pseudoprionopeltis Carl.
“ 20 Rumpfsegmente:
le) 19 Rumpfsegmente: 6.
2a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9—19. Femora der Gono-
poden verwachsen: Pleonaraius Att.
2b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19.
Femora der Gonopoden nicht verwachsen, manchmal allerdings
eng aneinander liegend:
33) Der Rumpf, inklus. Analklappen dicht garnuliert; Kicle
breit, ihr Seitenrand zugeschärft, ohne Randverdickung:
Microporus Att.
3b) Der ganze Körper glatt, d.h. nicht granuliert, der Rücken
eventuell mit flachen Tuberkeln; Kiele sehr schmal oder
durch runde flache Beulen vertreten oder fast fehlend: 4.
4a) Metazoniten mit 3 Querreihen flacher Beulen, seitlich
beulig aufgetrieben: Myrmekia Att.
4b) Metazoniten ohne Beulenreihen und ohne Querfurche: 5
5a) Kiele sehr schmal, aber mit spitzem Hintereck; Ventral-
platte V des & ohne Fortsätze: Anaulacodesmus Att.
5b) An Stelle der Kiele nur ganz flache runde Beulen.
Ventralplatte-V des $ mit 2 beborsteten Zäpfchen:
Semnosoma Silv.
6a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7—18, Kiele gut
entwickelt. Metazoniten mit Querreihen von Tu-
berkeln und borstentragenden Knötchen:
Sphaerotrichopus Att.
6b) Saftlöcher fehlen auf den Segmenten 8, 11, und 14
lau den sex 5 7. 10, 12,15, 15, 16, 17, 18
vorhanden): {
7a) Tibia mit Gruppen starker Stifte. (Kiele klein
aber deutlich. Rücken der Metazoniten glatt
oder gefeldert, aber ohne Tuberkeln oder borsten-
tragende Körnchen): Icosidesmus H. & 8.
7b) Tibia ohne Gruppen von Stiften: 8.
8a) Körper fast an ohne dunklere Kiele.
Rücken glatt: Ä Oligodesmus Att.
| 4. Hoft
240 Dr. Carl Graf Attems: | |
8b) Kiele gut entwickelt, mit gezähneltem Seiten- '
rand. Rücken der Metazoniten mit Quer-
reihen von borstentragenden Granulis:
Scytonotis L. Koch.
|
Vielleicht gehören auch Trachelodesmus Pet. und Stoniichen
Att. in diese Familie; da aber keine S bekannt sind, ist ihre sichere |
Einreihung nicht möglich. |
|
|
|
|
1. Gen. Sphaerotriehopus Att.
1911. Attems, Fauna Südwest-Australiens. — III, p. 179. — Erg. Hamburg.
südwestaustral. Forsch.-Reise, 1905.
Verbreitung: Australien.
Nur eine Art:
Sphaerotriehopus ramesus.
1911. Attems, loc. eit., p. 180.
SW.-Australien.
2. Gen. Pseudoprienopeltis Carl.
1902. Carl, Exotische Pol. — Rev. Suisse zool. X, p. 595.
Australien, Neu Seeland.
Pseudoprionopeltis einereus Carl.
1902. Carl, loc. eit., p. 597, Tf. X, Fig. 23—26.
Neu Seeland. |
Pseudoprionopeltis Martini Carl.
1902. Carl, loc. eit., p. 599, Tf. XII, Fig. 86—95.
Australien, Melbourne.
3. Gen. Icosidesmus Humb. et Sauss.
1869. Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. XIX.
1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 254.
1902. Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X, p. 617. (Mit Bestimmungs-
tabelle).
Neu Seeland (8.-Afrika?).
Icosidesmus Hochstetteri Humb. et Sauss.
1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 254.
1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 621, Tf. XI, Fig. 40—45.
Neu Seeland.
leosidesmus nanus Carl.
1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 631, Tf. XI, Fig. 55,56.
Neu Seeland.
Ieosidesmus olivaceus Carl.
1902. Carl, — Rev. Suisse zool. X, p. 624, Tf. XI, Fig. 49.
Neu Seeland.
Icosidesmus Schenkeli Carl.
1902. Carl, loc. eit., p. 628, Tf. XI, Fig. 53, 54.
Neu Seeland.
Die indo-australischen Myriopoden. 241
Icosidesmus Suteri Carl.
1902. Carl, loc. eit., p. 627, Tf. XI, Fig. 50—52.
Neu Seeland.
Icosidesmus variegatus Carl.
1902. Carl, loc. eit., p. 626, Tf. XI, Fig. 46—48.
Neu Seeland.
4. Gen. Seytonotus €. Koch.
1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 255.
Neu Seeland, Nordamerika.
Seytonotus eaesius Karsch.
18831. Karsch, Arch. Nat., Bd. 67, p. 42.
1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 257.
Neu Seeland.
Die anderen Arten dieser Gattung leben in Nordamerika. Zu
den im Syst. Pol. II p. 256, 857 zitierten Arten kommt noch:
1911. Scytonetus Bergrothiüi Chamberlin, Canadian Entom. XLIII, p. 262.
Washington.
Die anderen in der Tabelle genannten Gattungen leben in Süd-
amerika, nur Stenauchenia in 8.-Afrıka:
Anaulacodesmus Attems, Syst. Pol. I, p. 320.
Microporus Attems, 1. c., I, p. 414.
Myrmekia Attems, 1. c., I, p. 321.
‚Oligodesmus, Attems, 1. c., I, p. 322.
- Pleonaraius Attems, 1.c., I, p. 274.
‚ Semnosoma Silvestri, Boll. mus. Torino XVIII, No. 433, p. 2, 1903.
Stenouchenia Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 95, 1901.
3. Fam. Xystodemidae.
‚1895. Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p. 5.
1909. Subfam. Xystodesminae Pocock, Biol. Centr. Am. p. 186.
l
Telopodit der Gonopoden einheitlich. die einzelnen Abschnitte
starr mit einander verwachsen ohne deutliche Abgrenzung. Die Hüfte
seitlich nicht vorspringend. Der Telopodit am Ende inseriert.
| 19 oder 20 Rumpfsegmente.
| Saftlöcherverteilung meist normal, nur bei Stenodesmus nur auf
dem 5. Segment.
Schwänzchen konisch. Bei Phymatodesmus ist es breit, wegen der
i
sonstigen großen Ähnlichkeit dieser Gattung mit Tuberkularium, stelle
ich sie aber vorläufig doch hierher. Die Abgrenzung dieser Familie
\ Br zbaupt noch unbefriedigend und kann nur als provisorische
gelten.
Mittelsroße bis große Formen.
Archiv für Naturgeschichte
1914. A, 4, 16 4.Heft
242 ‘Dr. Carl Graf Attems:
Verbreitung: Süd- und Zentralamerika, Nordameci]
Madagaskar, Paläarktisches Gebiet, Ostasien, Tasmanien.
Übersicht über die Gattungen. |
la) 19 Rumpfsegmente: Asphalidesmus Sılv. |
1b) 20 Rumpfsegmente: 2,
2a) Saftlöcher nur auf dem 5. Segment: sStenodesmus Sauss Ä
2b) Saftlöcher auch auf anderen Segmenten: 3.
3a) Femora der Gonopoden verwachsen, Metazoniten mit
4—8 Querreihen grober Tuberkeln: N
4a) Kiele gut entwickelt, Schwänzchen konisch:
Tubercularium Akt,
4b) Kiele sehr schmal, Schwänzchen breit, plattig: j
Phymatodesmus Sauss. u. Zehnt,
3b) Femora der Gonopoden frei; Metazoniten mit 3 Quer-
reihen flacher Beulen oder fein granuliert oder Sue d.
5a) 2. Beinglied unten mit einem Dorn: 6.
62) Femur des Gonopoden ohne Fortsatz: 1.|
7a) Telopodit des Gonopoden stark gebogen bis üben
kreisförmig. 1. Glied der Beine bedornt:
Fontaria Gray-Poc. s. str.)
7b) Telopodit des Gonopoden nur leicht gebogen.)
1. Beinglied unbedornt: Zurymerodesmus Bröl.
6b) Femur des Gonopoden mit 1—2 Fortsätzen: 8.
83) Femur des Gonopoden mit 1 Fortsatz:
Rhysodesmus Ck. a. Coll.
8b) Femur des Gonopoden mit 2 Fortsätzen:
Pachydesmus a
5b) 2. Glied der Beine unbedornt:
9a) Telopodit des Gonopoden eine einfache Sichel
10
10a) Vorletztes Glied der Beine unten am Ende
mit zahnartiger Vorragung: |
Oyclorhabdus Bröl.
10b) Dieses Glied ohne solche Vorragung: 11.
lla) Gonopodentelopodit stark gebogen;
Rücken sehr gewölbt, 1. Glied der Beine
besonders auf der hinteren Körperhälit
mit einem kleinen Dorn: Levizonus Att
11b) Telopodit des Gonopoden im ganzen
mehr gerade; Rücken mäßig gewölbt;
1. Beinglied ohne Dorn:
Neoleptodesmus Bröl
9b) Telopodit des Gonopoden mehrästig: 12.
12a) Metazoniten dicht fein granuliert
Saftlöcher in einer großen Beule ge
legen: Odontotropis Humb. et Sauss
Die indo-australischen Myriopoden. 943
12b) Metazoniten glatt, mit 3 Querreihen
flacher Tuberkeln.. Umgebung der
Saftlöcher nicht beulenartig abge-
schnürt: Monenchodesmus Silv.
21. Gen. Xystodesmus tk.
1895. Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p.8.
Von einer Gattungsdiagnose ist in genannter Schrift keine Rede,
sondern es wird in der ebenfalls nicht definierten Familie X'ystodesmidae
nur die Art Fontaria Martensii Peters als Typus einer Gattung Xysio-
‚ desmus angeführt. Dabei ist die Beschreibung Peters’ eine derartige,
‘daß man daraus nicht das geringste Charakteristische entnehmen
kann. Ks sind somit eigentlich sowohl der Spezies- als der Gattungs-
‘und Familienname reine nomina nuda und wären vernünftigerweise
ad acta zu legen. Es ist mir recht unbegreiflich, warum Pocock das
‚ nicht getan hat, sondern in seiner Biologia Centrali americana die Namen
Xystodesmus und Xysiodesmidae gelten läßt. Nach den oft wunder-
‚ liehen Nomenklaturregeln muß man auch solche „wissenschaftliche“
Leistungen anerkennen.
Xystodesmus Martensi Peters.
1864. Polydesmus (Fontaria) Martensii Peters, Mon. Ber. Ak. wiss. Berlin, p. 531.
‚1895. Xystodesmus Martensii Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p.5.
Japan, Yokohanıa.
2%. Gen. Fontaria Gray.
1832. Gray, Griffith. Animal Kingdom. Ins. 2. XV, p. 787.
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1909. Pocock, Biolog. Centr. Amer. p. 188.
Japan, Verein. Staaten von Nordamerika (Louisiana, Erin
Fontaria coaretata Pocock.
1895. Pocock, Ann. Mag. Nat. Hist. (6) XV, p. 361, Tf. XI, Fig. 11.
Japan.
Fontaria coaretata eircula Att.
1901. Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 97, T£. I, Fig. 5—7.
Japan.
Fontaria coarctata laminata Att. _
1909. Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. zool. V, p. 29.
Japan. |
Fontaria coaretata acutidens Att.
1909. Attems, 'Myr. Vega-Exped. — Ark. zool. V, p. 30.
Japan.
Fontaria Doenitzi Karsch.
1880. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. (3) V, p. 848.
Japan.
Die Einreihung der zahlreichen, von älteren Autoren als ‚„Fontaria“
beschriebenen Arten in die neueren Gattungen, muß erst gemacht
werden. Diese Arten stammen zumeist aus Nord- und Zentralamerika.
i 16* 4 Bett
244 Dr. Carl Graf Attems:
Fontaria lacustris Poe.
1895. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 359, Tf. XI, Fig. 8.
China. |
Diese Art gehört nach der Gonopodenabbildung zu schließen,
nicht zu Fontaria im neuen, engen Sinn.
3. Gen. Rhysodesmus Ck.
1895. Ahysodesmus Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 5.
1860. Fontaria, Saussure, Myr. d. Mex., p. 47.
1872. — Humpbert et Saussure, Miss. scient. Mex., p. 29.
1859. — Attems, Syst. Pol. II, p. 227.
1900. — Brölemann, Myr. d’Amer. — Mem. soc. zool. France, p. 99.
1909. Rhysodesmus Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 188.
Typus: Fontaria limaz Sauss.
Verbreitung: Zentralamerika (Mexiko, Guatemala),
Loochoo Inseln.
In diese Gattung dürfte die Mehrzahl der als ‚„Fontaria‘‘ be-
schriebenen zentralamerikanischen Arten gehören. Zentralamerika
insbesonders Mexiko kann jedenfalls als das Verbreitungszentrum
dieser Gattung gelten. Pocock hat in seiner oben zitierten Schrift
|
|
|
eine Übersicht der ihm bekannten Arten aus Zentralamerika ge-
geben.
Von den ostasiatischen Arten scheinen mir nach den Zeichnungen |
der Gonopoden folgende 3 Arten von den Loochoo Inseln hierher zu
gehören.
1895. Fontaria Holstii Pocock, Ann. Mag.n. hist. (6) XV, p.360, Tf. XI, Fig. 9
1895. Fontaria neptunus Pocock, l.c., p. 360, Tf. XI, Fig. 10.
1895. Fontaria variata Pocock, l.c., p. 361, Tf. XI, Fig. 15.
4. Gen. Levizonus Att.
1898. Sulciferus subgen. Levizonus Attems, Syst. Pol. I, p. 351.
Nur eine Art:
Levizonus thaumasius Att.
1898. Attems, loc. cit., p. 352, Tf. V, Fig. 112.
Wladiwostok.
5. Gen. Asphalidesmus Silv.
1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 362.
Nur eine Art:
Asphalidesmus Leae Silv.
1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 362.
Hobart, Tasmanıa.
Die anderen Gattungen dieser Familie leben in Amerika, Mada-
gaskar und dem Mediterrangebiet.
Die indo-australischen Myriopoden. 245
6. Gen. Cyeclorhabdus Bröl.
1898. Brölemann, Myr. de Venezuela. — Ann. soc. ent. France LXVII, p. 279.
1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 167.
Typus: ©. annulus Bröl.
Venezuela, Guatemala.
7. Sen. Eurymerodesmus Bröl.
1900. Brölemann, M&m. soc. zool. France XIII, p. 101.
1909. Pocock, Biol. Centr.-Amer., p. 188.
Typus: Fontaria hispidipes Wood.
Louisiana.
8. Gen. Haploleptodesmus Bröl.
‘1910. Brölemann, Biospeologica. — Arch. zool. exp. (5) V, No. 7, p. 362.
Typus: A. cyprius H. & 8.
Mediterrangebiet.
9. Gen. Monenchodesmus B8ilv.
‚1903. Silvestri, Note Diplopod. — Boll. mus. Torino XVIII, No. 433, p.T.
Typus: M. chilensis Sılv.
Chile.
10. Gen. Odontotropis Humb. et Sauss.
1809. Humbert et Saussure, Verh. zool. bot. Ges. XIX, p. 692.
. ‚1872. — — Miss. scient. Mex., p. 53.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 308.
Typus: O. chlarazianus H. & 8.
Argentinien.
11. Gen. Pachydesmus Ck.
E ‚1895. Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 5.
1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 188.
| Typus: Fontaria crassicutis Wood.
Verein. Staaten v. Nordamerika.
12. Gen. Phymatodesmus 8 & Z.
‚1902. Saussure et Zehntner, G&randidier, Hist. Nat. Madagaskar, p. 94.
Typus: Ph. sakalava H. 8.
Madagaskar.
13. Gen. Stenodesmus Sauss.
‚1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 311.
‚1903. Carl, Rev. Suisse zool. XI, p. 561.
1909. Pocock, Biol. Centr.-Am., p. 187.
Typus: St. mexicanus Sauss.
| Mexiko.
| 4. Hofi
|
|
246 - Dr. Carl Graf Attems:
14. Gen. Tubereularium Att.
1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 360.
Typus: T. odontopezum Att.
Mirdapiekar; Nossi Be.
4. Fam. Platyrhachidae.
1895. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (2) XIV, p. 788.
1896. Silvestri, I Diplopodi, p. 73.
1896. Cook, Brandtia, I, XII.
1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 137.
Telopodit der Gonopoden einheitlich. Femur und Tibia ohne
Grenze verwachsen, auch der Tarsalabschnitt, wenn vorhanden, vom
Tibialabschnitt nicht durch eine Naht oder dergleichen abgegrenzt.
Hüften der Gonopoden frei, seitlich am Ende nicht vorspringend.
20 Rumpfsegmente.
Kiele stets gut entwickelt, mehr oder weniger horizontal. Nakt- |
lochformel zumeist normal, nur bei Plusioporodesmus 5, 7—19.
Metazoniten mit Querreihen (meist 3) von kleinen Tuberkeln oder i
größeren flachen Beulen. 1
Schwänzchen breit, schaufelförmig.
Große bis sehr große Fomren.
Verbreitung: Indo-australische Region, Zentral- und Südamerika.
Übersicht über die Gattungen.
la) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7—19: Plusioporodesmus Silv.!
1b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19: 2.)
2a) Seitenrand der Kiele zugeschärft, 'ohne jede wulstige Ver:
dickung, oft gezähnelt. Die von einem erhabenen Ring um- 'E
gebenen Saftlöcher liegen meistens auf der Oberseite in der!
Fläche der Kiele, selten ganz seitlich, nie inmitten einer hi
größeren Beule: . Platyrhacus C. Koch.
einer a Beule aufgetrieben:
3a) Metazoniten dorsal ganz glatt und glänzend:
Euryurus C. Koch.)
3b) Metazoniten dorsal mit 3 Querreihen flacher Beulen oder
Tuberkeln: 2
4a) Hinterrand der Analschuppe halbkreisförmig, zwischen E
die Borstenwarzen konvex vorstehend. Hintereck der|
Kiele, wenigstens auf den Segmenten der hinteren Körper-| ;
hälfte zahnart! ig, spitz: Polylepiscus Poe. {1
4b) Hinterrand der Analschuppe gerade oder konkav, nicht)
zwischen die Borstenwarzen vortretend: 5.1
5a) Halsschild viel schrräler als die folgenden Schilde: |
Polylepis Bollm. n
URN
Ama
JM
Die indo-australischen Myriopoden. 247
5b) Halsschild so breit wie der folgende Schild:
Amplinus Att.
1. Gen. Platyrhacus €. Koch.
1847. Platyrhacus C. Koch, Syst. Myr.
189. — Attems, Syst. Pol. I, p. 313.
Die zahlreichen Synonyme bis 1899 führe ich hier in alphabetischer
Reihenfolge an, bezüglich der genaueren Literaturzitate auf meine Schrift
- 1899 verweisend: Acanthodesmus Pet., Acısternum Ck., Arcydesmus Ck.,
Barydesmus Ok., Oradodesmus Ck., Oyphoracus Ck., Cyrtorhachis Silv.,
Derodesmus Ck., Dierodesmus Silv., Diontodesmus Poc., Eurydiro-
rhachis Poc., Eutrachyrhachis Poc., Harpodesmus Ck., Hoplurorhachis
Poc., Ilodesmus Ck., Leucodesmus Ck., Leurodesmus Ck., Mniodesmus
Ck., Nannorhacus Ck., Nyssodesmus Ck., Odontodesmus Sauss., Phracto-
‚desmus Ck., Phyodesmus Ck., Polydesmorhachis Poc., Prodesmus Ck.,
Psammodesmus Silv., Psaphodesmus Ck., Ryphodesmus Ck., Spelo-
desmus Ck., Stenonia Sauss., Stenoniodes Poc., Taphodesmus Ck.,
Tirodesmus Ck., Xerodesmus Ck., Zodesmus Ck.
Seither sind dazu gekommen:
1899. Parazodesmus Pocock, Willey, Zool. Res. I, p. 67.
1909. Piatyrhacus Pocock, Biol. Centr. Am., p. 138.
Die Gattung Platyrhacus mit ihren weit über 100 Spezies ist das
artenreichste Diplopodengenus. Es hat wohl nicht an Versuchen ge-
fehlt, innerhalb dieser Gattung neue Gattungen aufzustellen, wie das
Jbige Namensverzeichnis beweist. Doch sind. alle diese sogenannten
Gattungen, soweit sie überhaupt von ihren Autoren definirt wurden,
was nicht immer der Fall ist, lediglich auf den durch die Entwicklung
ler Seitenkiele bedingten Habitus begründet, und das ist ein Merk-
mal, das schon bei ganz nahe verwandten Formen sehr wechseln
ann, und sich absolut nicht zur Definition eines Diplopodengenus
ıgnet.
- Ich habe hier versucht, eine Übersicht über die zahlreichen Arten
- m gewinnen, indem ich die ganze Gattung nach der Konfiguration
ler Gonopoden in drei Subgenera teilte. Als Ausgangspunkt betrachte
ch das Subgenus Platyrhacus mihi, bei dem das Gonopodontelopodit
us zwei einfachen Ästen besteht. Von diesem leiten sich die beiden
‚nderen Subgenera ab, das Subgenus Pleorhacus durch Vermehrung
er Verästelung des Telopodits, indem die beiden primären Äste, der
ibialfortsatz und Tarsalabschnitt, Seitenäste erhalten; und das
- Jubgenus Haplorhacus durch Vereinfachung des Telopodits zu einer
‚infachen Sichel, indem der Tarsalabschnitt wegfällt.
‚Die geographische Verbreitung gibt dieser Ansicht über die Ver-
- randtschaft der Subgenera eine fernere Stütze, indem das Subgenus
>lotyrhacus über das ganze vom Genus bewohnte Gebiet, d. i.
‚üd- und Zentralamerika und die indo-australische Region, verbreitet
6. Die amerikanischen Arten gehören überhaupt mit Ausnahme
4. Heft
” u ı E
248 Dr. Carl Graf Attems: |
einer einzigen Art aus der Untergattung Haplorhacus in das Subgenus
Platyrhacus. |
Die Untergattung Pleorhacus lebt auf Borneo (mit 10 Arten),
Molukken (6 Arten), Celebes (3 Arten), Neu-Guinea samt Archipel
(13 Arten), Lombok und Sumatra (je eine Art).
Die dritte Untergattung Haplorkacus ist die artenärmste, und es
könnte sich noch die Frage erheben, ob sie überhaupt phylogenetisch
einheitlichen Ursprungs ist, und ob die einzige südamerikanische Art '
(H. ologona Silv.) nicht etwa selbständig entstanden ist. In der indo-
australischen Region lebt eine kleine Gruppe von Arten, nämlich
1 auf Borneo, 2 auf Celebes, je eine auf den Molukken und Philippinen,
Wenn wir speziell die indo-australische Region auf die Verteilung
der Subgenera betrachten, so ergibt sich, allgemein gesagt, daß im Westen
das Subgenus Platyrhacus, im Osten das Subgenus Pleorhacus über-
wiegen, während die Inseln Borneo, Celebes und Molukken mehr eine
Mischung aus allen drei Subgenera haben. |
Wir finden in Java: 4 Platyrhacus, Malayische Halbinsel 12 Plain.
rhacus, Sumatra 23 Plathyracus, 1 Pleorhacus, Indien 2 Platyrhaeus,
Pelew-Inseln 1 Platyrhacus, Philippinen 1 Platyrhacus, 1 Haplorhacus.
In Borneo finden wir 15 Platyrhacus, 10 Pleorhacus, 1 Haplorhacus, '
in Celebes 3 Pleorhacus, 2 Haplorhacus, auf den Molukken 6 Pleorhaeus, '
3 Platyrhacus und 1 Haplorhacus. |
Im östlichen Gebiet, nämlich Neu-Guines und umgebenden
Archipel leben 13 Pleorhacus und 4 Platyrhacus, endlich in Lombok |
1 Pleorhacus. | |
!
1. Subgen. Platyrhacus mihi.
Ende des Gonopodentelopodits zweiästig.
Übersicht über die Arten:
la) Am Ende des Gonopodenfemurs steht ein großer, spitzer Zacken 2. |
2a) Metazoniten lederartig gerunzelt, nicht granuliert. Saftlöcher |
weit vom Seitenrand entfernt. Oberseite blaugrau, Prosterniten |
mit zweı dorsalen weißen Flecken. Breite 18,5 mm. |
mirandus Poc. (Sumatra). \
2b) Metazoniten dicht und stark granuliert. Saftlöcher ganz seitlich |
am Rande, Rücken einfarbig braun, Breite 8,2 mm:
crassacus Att. (Neu-Guinea). |
lb) Am Ende des Gonopodenfemurs steht kein Zacken: nz
3a) Die Rückenmitte wird von einer hellen Längsbinde eingenoall |
4a) Hinterecken der Kiele, besonders in der hinteren Körperhälfte |
dornartig und einwärts gekrümmt, Seiten und Bauch hell gefärbt: |
bivirgatus (Costa Rica). |
4b) Hinterecken der Kiele nicht dornartig einwärts gekrümmt. |
Seiten meist dunkel gefärbt: u.
53) Seitenrand der Kiele glatt: 6
Die indo-australischen Myriopoden. 249
6a) Vorder- und Hinterrand der Kiele sägezähnig:
lineatus Poc. (Singapore).
6b) Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt: Aidleyi Poc. ee),
5b) Seitenrand der Kiele mit 4—5 Zahnhöckern
5*a) Zahnhöcker des Kielseitenrandes abgerundet, Hintere antrat.
platten mit vier spitzen Dornen:
vittatus Poc., longispinosus Silv., Picteti Sılv.
(alle drei aus Borneo und wahrscheinlich nur eine Art)
5*b) Seitenrandzähne spitz, hintere Ventralplatten unbedornt, Farbe
wie bei bivirgatus: Pococki Bröl. (Costa Rica).
3b) Rückenmitte dunkel:
7a) Rücken mit zwei hellen Längsbinden (Süd- und Zentralamerika) 8.
82) Seitenrand der Kiele schwach wellig, ohne Zähne:
helophorus Att.!) (ieuaden).
8b) Seitenrand der Kiele gezähnt:
9a) Die Seitenzähne spitz: clathratus Gerv. NR
strenuus Silv. (Ecuador),
| mexicanus Luc. (Mexico).
‚ 9b) Die Seitenrandzähne sind stumpfhöckerig: 10.
10a) Vorderrand der Kiele ganz glatt, Hinterrand nur mit einigen
| schwachen Zähnchen. Tarsus der Gonopoden im Querschnitt
rund: aequinoctius Att. (= aequatorials Bröl. nom. praeocc.)
(Ecuador).
| | 10b) Vorder- und Hinterrand der Kiele fein sägeförmig gezähnt: 11.
11a) Seiten des Halsschildes ziemlich spitz, Ventralplatten mit kurzen
| Tuberkeln. Länge 54 mm, Breite 9,2 mm:
fasciolatus Silv. (Ecuador).
'11b) Seiten des Halsschildes abgerundet, Ventralplatten ohne Tu-
berkeln, Länge 63—80 mm, Breite 11—13. mm:
bilineatus Luc. (Mexico, el
‚ Tb) Rücken ohne helle Längsbinden:
| 12a) Tarsus der Gonopoden breit, plattenartig (Süd- und Fohal
amerika): 13.
| 13a) Seiten des Halsschildes gezähnelt, Hinterecken der Kiele nicht
) dornartig und nicht einwärts gekrümmt. Vorderrand der Kiele
| von der Mitte an stark schräg nach hinten ziehend : 14.
10 Oberseite der Metazoniten polygonal gefeldert:
füimbriatus Pet. (Columbien).
| "14b) Oberseite der Metazoniten ohne polygonale Felderung:
) Bvolleyı Carl (Costa Rica).
'13b) Seiten des Halsschildes nicht gezähnelt, Hinterecken der Kiele
dornartig und einwärts gekrümmt: 15.
15a) 1. Glied des 6. Beinpaares mit einem langen Zapfen:
Iimonensis Att. (Costa nn
109 Dieses Beinglied ohne Zapfen:
| 1) P. acanthosternus Bröl. (1900) ist wahrscheinlich synonym mit helophorus
At, (1899).
4. Heft
250 ‚Dr Carl Graf Attems:
'16a) Nur die laterale Hälfte des Kieles gelb. Seitenrand der Kiele mit
5—6 spitzen Tuberkelzähnen fraternus Carl (Costa Rica).
Camerani Silv. (Ecuador).
16b) Die ganze Oberfläche des Kieles gelb, Seitenrand der Kiele mit
sehr niedrigen und kleinen länglichen Tuberkeln:
Tristanı Poc. (Costa Rica),
12b) Tarsus der Gonopoden nicht breit plattig, sondern im Quer-
schnitt rund und allmählig zugespitzt: 1%
17a) Hinterecken der Kiele, wenigstens auf den hinteren Segmenten,
dornartig und nach einwärts gekrümmt: 18.
18a) Beide Endäste des Gonopodentelopodits mehr oder weniger
schlank, in der Größe ziemlich gleich, wenigstens einer stark
gekrümmt (Indische Region): 19.
19a) Seitenrand der Kiele mit spitzen Zähnen Brölemanni Att.
19b) Seitenrand der Kiele mit stumpfen Höckern oder glatt: 20.
20a) Ventralplatten mit 4 stumpfen Dornen: 21.
21a) Dornen der Kielhinterecken länger und schlanker; Poren ganz
nahe dem Seitenrande. Beide Endäste des Gonopoden Telopodits
zangenartig gegeneinander gekrümmt: monticola Poc. (Sumatra).
21b) Dornen der Kielhinterecken weniger lang und schlank. Poren
auf den vorderen Segmenten um den Ringdurchmesser auf den
hinteren Segmenten noch etwas weiter vom Seitenrand ent-
fernt. Beide Endäste des Gonopoden-Telopodits im gleichen Sinne
gekrümmt: Anderson Poc. (Mergui-Arch., Birma).
20b) Ventralplatten ganz ohne Fortsätze: 22.
22a) „An der Basis“ (sec. Silvestri) der Gonopoden ein kurzer,
konischer Fortsatz. Seitenrand der Kiele glatt:
/austus Sılv. (Sumatra).
22b) Basis des Gonopoden ohne Fortsatz, Seitenrand der Kiele mit
stumpfen Höckern. Beide Endäste des Gonopodentelopodits
zangenartig gegeneinander gekrümmt:
flavısternus Poc. (Java, Sumatra).
18b) Beide Endäste des Gonopodentelopodits nur wenig gebogen;
Tarsus relativ kräftig und rasch sich zuspitzend. Tibialfortsatz ım
Vergleich mit dem Tarsus klein und schlank (Süd- und Zentral-
amerika): 23.
233) Ventralplatten mit vier kleinen Kegeln:
tenebrosus Silv. (Ecuador).
23b) Ventralplatten ganz ohne Fortsätze!)
24a) Ecken des Halsschildes und Hinterrand des Schwänzchens
gelblichweiß, scharf gegen die dunkle Rückenfarbe abgesetzt.
Seitenrand der hinteren Kiele unregelmäßig gezackt. Saftlöcher
so weit wie ein Ringdurchmesser vom Seitenrand entfernt:
montivagus Carl (Costa Rica).
!) Hierher gehören vielleicht auch Barydesmus aequatorialis Silv. und gua-
laquizensis Silv. aus Ecuador.
_ EEE rn nn nn nn en nn en nr nn EEE En er nn u nn na Tr. en
Die indo-australischen Myriopoden. 251
24b) Seiten des Halsschildes und Hinterrand des Schwänzchens
gelblich, aber nicht scharf gegen die Rückenfärbung kontrastierend
Seitenrand aller Kiele nicht gezackt, sondern mit niedrigen Höcker-
zäahnen oder unregelmäßigen Kerben. Poren um das Doppelte
des Ringdurchmessers vom Seitenrand entfernt:
propinguus Carl (Costa Rica).
17b) Hintereck der Kiele nieht dornartig und nicht einwärts ge-
krümmt: 25.
25a) Am Beginn der Gonopodentibia steht ein kleiner gerader Dorn:
amblyodon Att. (Pelew-Inseln).
25b) An dieser Stelle steht kein Dorn: 26.
26a) Tarsus des Gonopoden mit mehreren kleinen Zähnchen:
Mecheli Carl (Sumatra).
26b) Tarsus des Gonopoden ohne Zähnchen: 27.
27a) Prozoniten gelblichweiß, Metazoniten braun, beide in der Farbe
scharf kontrastiernd:
283) Vorder- und Hinterrand der Kiele gezähnelt, Seitenrand der
Kiele V—XVIII des eingebuchtet: Woodfordi Poe. (Salom. 1sl.)
28b) Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt, Seitenrand nicht ein-
gebuchtet: submissus Poc. (Sumatra).
27b) Prozoniten nicht auffallend heller als die Metazoniten 29.
293) Seitenrand der Kiele vom 2. bis 5. an durch einen tiefen Ein-
schnitt zweilappig: 30.
303) Seitenrand der Kiele II—IV glattrandig, erst vom 5. an zwei-
lappig: Weberi Poc. (Sumatra)
30b) Seitenrand der Kiele vom 2. an zweilappig: 31.
3la) Rücken glatter; die zwei Zähne in die der Kiel geteilt ist, fast
gleich, ohne Nebenzähnchen. Saftloch an der Basıs des vorderen
Zahnes. Kiele an der Basis des Vorderrandes nicht schulterartig
vorspringend: 32.
92a) Kiele kleiner, nur die Spitze der Zähne gelb:
bidens Poc. (Sumatra).
32b) Kiel größer und beinahe ganz gelb: aequidens Poc. (Sumatra).
3lb) Rücken etwas rauher; der hintere Zahn der Kiele größer. Saft-
loch gegenüber der Mitte des Einschnittes. Kiele an der Basıs
des Vorderrandes schulterartig vorspringend: 33.
33a) Jeder der beiden großen Zähne des Kieles mit einem Neben-
zähnchen. Der eine der Endäste des Gonopodentelopodits viel
| kürzer als der andere: inaequidens Poc. (Sumatra).
‚33b) Der vordere Zahn des Kieles ohne Nebenzähnchen, dornförmig,
| der hintere mit 2—3 Nebenzähnchen. Beide Endäste des Gono-
| poden telopodits wenig verschieden: funestus Silv. (Sumatra).
‚29b) Kiele nicht zweilappig [nur selten ist einer der Einschnitte etwas
| tiefer als die andern, ohne daß man die Kiele desmegen zweilappig
| nennen könnte]: 34.
‚3&a) Der Tarsus des Gonopoden entspringt auf der Innenseite der
Krümmung: margaritiferus Gerv. (Philippinen).
|
4, Heft
252 | Dr. Carl Graf Attems:
34b) Der Gonopodentarsus entspringt auf der Außenseite der Krüm-
mung: 3
35a) Segmente II—IV halsartig eingeschnürt. Metazoniten mit poly-
gonaler Felderungt): malaccanus Pet. (Malay. Halbinsel)
36.
35b) Segmente II—IV nicht verengt:
36a) Ende des Gonopodentarsus zweispitzig: javanus Sauss. (Java).
36b) Ende des Gonopodentarsus einfach, einspitzig: 37.
37a) An der Teilungsstelle in Tibialfortsatz und Tarsus steht ein
kleiner, stumpfer Zahn: coelebs Carl (Sumatra).
37a) An dieser Stelle steht kein Zahn: 38.
38a) Ventralplatten mit vier Dornen 39.
392) Metazoniten mit zwei Querreihen kleiner, punktförmiger Flecken;
Prozoniten mit großen, rotbraunen Flecken:
punctatus Pet. (Borneo).
39b) Diese Fleckenzeichnung fehlt: 40.
40a) Metazoniten schwarzbraun mit einer weißlichen, polygonalen
Felderung: areatus Att. (Sumatra).
40b) Metazoniten ohne weißliche polygonale Felderung: 41.
41a) Gonopodentibia bis zur Gabelung in Tibialfortsatz und Tarsus
sehr lang und stark gebogen; die zwei Endäste klein im Verhältnis
zur Tibia: 422),
42a) Seitenränder der Kiele parallel, mit starken Tuberkelzöhnen.
Tarsus des Gonop. winzig klein, wie ein Dörnchen. Saftlöcher
nahe dem Seitenrand: Ä penicillatus Att. (Neuguinea).
42b) Seitenränder der Kiele nach hinten konvergierend, ohne starke
Tuberkelzähne, nur mit welligen Einbuchtungen. Gonopoden-
tarsus so groß wie der Tibialfortsatz. Saftlöcher vom Seitenrand
abgerückt: 43.
433) Oberseite der Metazoniten dieht granuliert; Hinterrand und
mediale Hälfte des Vorderrandes der Kiele kerbzähnig:
»lakodonotus Att. (Borneo).
43b) Metazoniten lederartig gerunzeit. Vorder- und Hinterrand der
Kiele glatt: 44.
44a) Metazoniten ganz ohne Tuberkelquerreihen:
Pfeifferae Humb. et Sauss. (Java, Sumatra).
44b) Tuberkeln stellenweise vorhanden: - Saussurei Silv. (Sumatra).
41b) Gonopodentibia kurz, mit dem Femur in einer Geraden. Die
zwei Endäste (Tibialfortsatz und Tarsus) relativ viel größer?) 45.
45a) Vorder- und Hinterrand aller Kiele glatt: | |
modestus . Carl (Sumatra).
45b) Vorder-, eventuell auch Hinterrand der Kiele wenigstens teilweise
und in der hinteren Körperhälfte gezähnelt:
1) Hierher gehören auch: Catorii Poc., Creaghii Poc., baluensis Poc., 8i-
butensis Poc. von Borneo.
2) Hierher wahrscheinlich auch Eurydirorhachts discrepans Poc. von Borneo.
2) Hierher auch perakensis Poc., pinangensis Poc., Petersi Poc.
Die indo-australischen Myriopoden. 253
46a) Rücken glatt, lederartig: sumatranus Pet. (Sumatra, Borneo).
46b) Rücken der Metazoniten dicht granuliert: AT.
47a) Seitenrand der Kiele ungezähnt: gongylodes Att. (Sumatra).
47b) Seitenrand der Kiele wenigstens der mittleren und hinteren
Segmente mit runden Höckerzähnen: 48,
48a) Vorder- und Hinterrand der vorderen Kiele glatt, Prozoniten
lederartig uneben. Tarsus der Gonopoden fast so lang wie der
Tibialfortsatz. Körperbreite 6,5 mm: Moebiusi Att. (Sabanga).
48b) Vorder- und Hinterrand auch der vorderen Kiele sägezähnig.
Prozoniten fein granuliert, Gonopodentarsus bedeutend kürzer
als der Tibialfortsatz, Körperbreite 11,5 mm:
Druryi Newp. (Brit. a
38b) Ventralplatten ohne Tuberkeln oder Dornen:
493) Beide Endäste des Gonopodentelopodits lang und dünn ni
zangenartig gegeneinander gebogen:
marginellus Silv. (Sumatra, Malayische Halbinsel).
49b) Beide Endäste des Gonopoden in gleichem Sinne gebogen: 50.
502) Seitenrand der Kiele mit groben Tuberkelzähnen: 51.
5la) Saftloceh vom Seitenrand weiter als 1 Ringdurchmesser ent-
| fernt: riparius Carl (Costa Rica).
5lb) Saftlocb nahe dem Seitenrand: 52.
52a) Einfarbig licht gelbbraun: 53.
53a) Vorderrand der Kiele gezähnelt; Ventralplatten beborstet:
georgos Att. (Halmaheira).
' 53b) Vorderrand der Kiele glatt, Ventralplatten unbeborstet:
amauros Att. (Borneo, Ternate).
' 52b) Schwarzbraun: 54.
54a) Oberfläche der Kiele horizontal, Schwänzchen viereckig:
| subalbus Poc. (Java, Malayısche Halb'nsel).
546) Oberfläche der Kiele der Wölbung des Rückens folgend,
Schwänzchen hinten schaufelförmig abgerundet:
verrucosus Poc. (Sumatra).
Bouvieri Bröl. (Indo-China).
50b) Seitenrand der Kiele glatt oder höchstens seicht wellig: 55.
553) Saftlöcher nahe dem Seitenrand:
diontodesmus Att.-Poc. (Salomon-Isl.).
55b) Saftlöcher weiter vom Seitenrand entfernt als 1 Ringdurchmesser:
56.
‚ 562) Gonopodentarsus breit, am Ende plötzlich krallenartig ver-
| dünnt; Vorderrand der Kiele glatt: baramanus Att. (Borneo).
56b) Gonopodentarsus schlank bis zur Spitze, ohne krallenartiges
Ende. Vorderand der Kiele gezähnelt: 57.
' 57a) Farbe rötlichbraun, fast ziegelrot. Jeder Prozonit mit einer gut
| begrenzten, schwarzen medianen Längsbinde:
| kelantanicus Sincl. (Malayische Heben
' 57b) Dunkelbraun bis schwarzbraun:
4, Heft
BE nn en nn
Saale
254 Dr. Carl Graf Attems:
582) Halsschild fast ohne Seitenlappen und nur wenig breiter als der |
Kopf. Schwänzchen mit stark konvexem Rand. Granulationen |
der Metazoniten feiner; Ränder der Kiele kaum gelappt: |
zanthopus Poc. (Sumatra, Malayische Halb
insel).
58b) Halsschild mit deutlichen Seitenlappen, beträchtlich breiter als
der Kopf. Schwänzchen eckiger; Granulation gröber, Kiel-
ränder deutlicher gelappt: laticollis Poc. (Sumatra).
Platyrhacus acanthosternus Bröl.
1900. Brölemann, Myr. d’Amerique. — Mem. soc. zool. Fr., p. 120, Tf. VII,
Fig. 103—105.
Ecuador.
(Vielleicht = P. helophorus Att.)
Platyrhacus aequatorialis Silv.
1897. Barydesmus aequatorialis Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305.
S. Jose.
Platyrhaeus aequinoetius nom. now.
1900. Platyrhacus aequatorialis Brölemann, Myr. d’Amer. — Mem. soe. zool.
Fr., p. 121, Tf. VIII, Fig. 106—109.
Ecuador.
(Da der Name aequatorialis bereits vergeben war, mußte die Art
umgetauft werden.)
Platyrhaeus aequidens Poe.
1894. Pocock, Myr. von Webers Reise Nied. Ostind. III, p. 357, Tf. XXI,
Fig. 3. |
Sumatra.
Platyrhaeus amauros Att.
1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 493.
1899. Attems, Syst. Pol. II p. 325.
Borneo, Batjan, Ternate.
Platyrhaeus ambiyoden Att.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 325, Tf. XIV, Fig. 335.
Pelew Insel.
Platyrhacus Andersonii Poc.
1894. Acanthodesmus pilipes Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI, p. 291.
1895. Platyrhacus Andersonii Pocock, Ann. Mus. eiv. Genova (2) XIV, p. 788.
1899, — — Attems, Syst. Pol. II, p. 336.
1902. — —_— Carl, Rev. Suisse zool. X, p.648, Tf.XI, Fig.62—64.
Mergui Archipel, Birma.
Platyrhacus areatus Att.
1901. Attems, Neue Pol. Hamb. Mus., p. 100, Tf. I, Fig. 11.
1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 661.
Sumatra.
Be.
Die indo-australischen Myriopoden. 255
Platyrhacus baluensis Poe.
1897. Stenoniodes baluensis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 433.
Borneo.
Platyrhacus baramanus Att.
1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 494.
1899. — Syst. Pol. II, p. 331, Tf. XIV, Fig. 320.
Borneo.
Platyrhaeus bidens Poc.
1894. Pocock, Myr. von Webers Reise Nied. Ostind., p. 356, Tf. XXI, Fig. 2.
Sumatra.
Platyrhacus bilineatus Lue.
1840. Polydesmus bilineatus Lucas, Hist. nat. an. artic. I, p. 523.
1847. — — Gervais, Ins. apt. IV, p. 107.
1860. — (Stenonia — Saussure, Mem. Mexique Myr. p. 74, Fig. 50.
1899. Platyrhacus — Attems, Syst. Pol. II, p. 347.
1909. — — Pocock, Biol. Centr.-Americ. p. 140.
Mexiko, Peru.
Platyrhacus Biolleyi Carl.
1902. Platyrhacus Biolleyi Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 658, Tf. XI, Fig. 67, 68.
1905. — — DBrölemann, Ann. soc. ent. France, LXXIV, p. 341.
1909. Tirodesmus Biolley: Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 146.
Costarica.
Platyrhacus bivirgatus Carl.
1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 652, Tf. XI, Fig. 68.
1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 142.
Costa Rica.
Platyrhacus Brölemanni nom. nov.
1899. Platyrhacus mexicanus Attems, Syst. Pol. I, p. 348.
Fundort ?
(Nieht identisch mit Plat. mexicanus Luc.)
Platyrhacus Bouvieri Bröl.
1896. Brölemann, Bull. mus. d’hist. nat. No. 7.
Indo-China.
| Platyrhacus Cameranii Silv.
1897. Psammodesmus Cameranü Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305.
S. Jose, nn
Platyrhacus Catorii Poc.
1897. Stenoniodes clatorii Pocock, Ann. mag. n.h. (6) XX, p. 431.
Borneo.
Platyrhacus clathratus Gerv.
1847. Polydesmus clathratus Gervais, Ins. Apt. IV, p. 108.
1859. — — .Gervais, Voyage de Castelnau, p. 7, T£. I, Fig. 4.
1864. = — Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 643.
1899. Platyrhacus — Attems, Syst. Pol. II, p. 346.
Columbien.
4, Heft
256 Dr. Carl Graf Attems:
Platyrhaeus eoelebs Carl.
1902. Carl, Rev, Suisse zool. X, p. 644, Tf. XI, Fig. 69, 70, 72.
Sumatra.
Platyrhacus erassacus n. sp. (siehe unten).
Neu Guinea.
Platyrhaeus Creaghii Poc.
1897. Stenoniodes Creaghii Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 432.
Borneo.
Platyrhaeus diontodesmus Att.
1897. Diontodesmus verrucosus Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 444.
1899, Platyrhacus verrucosus Attems, Syst. Pol. II, p. 328.
Salomon Islands.
Platyrhacus diserepans Poe.
1897. Eurydirorhachis a Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 436.
Borneo.
Platyrhaeus Druryi Newp.
1844. Polydesmus Druryi Newport, Ann. mag. n. h. XIII, p. 266.
1847. — — Gervais, Ins. Apt. IV, p. 107.
1864. — (Stenonia) Druryi Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 544.
1899. Platyrhacus Druryi Attems, Syst. Pol. II, p. 332, Tf. XIV, Fig. 336.
Britisch Guiana.
Platyrhaeus faseiolatus Silv.
1898, Psammodesmus fasciolatus Silvestri, Boll. Mus. Torino XIII, No. 324.
Eeuador.
Platyrhaecus faustus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 344.
Sumatra.
Platyrhacus fimbriatus Pet.
1864. Polydesmus fimbriatus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl. p. 543.
1872. — (Stenonia) — Humbert et Saussure, Miss. sci. Mex., p. 28.
1899. Platyrhacus fimbriatus Attems, Syst. Pol. II, p. 347.
Neu Granada, Veragua.
Platyrhaeus flavisternus Poec.
1894. Pocock, Myr. von Webers Reise, p. 346, Tf. XIX, Fig. 16.
1899. Attems, Syst. Pol., II, p. 342, Tf. XIV, Fig. 339.
Java, Sumatra.
Platyrhacus fraternus Carl.
1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 655, Tf. XI, Fig. 71.
1905. Brölemann, Ann. soc. ent. Fr. LXXIV, p. 342.
1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 142.
Costa Rica.
Die indo-australiscäen Myriopoden. 957
Platyrhacus funestus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 346.
Sumatra.
Platyrhacus georgos Att.
:1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 494.
1839. — Syst. Pol. II, p. 324.
Halmaheıra.
Platyrhacus gongylodes Att.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 334, Tf. XIV, Fig. 326.
‚1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 646.
Sumatra.
Platyrhacus gualaquizensis Silv.
1897. Barydesmus gualaquizensis Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305.
Gualaquiza.
Platyrhacus helophorus Att.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 338, Tf. XIV, Fig. 322.
=?1900. Plaiyrhacus acanthosternus Brölemann, Mem. soc. zool. Fr., p. 120.
| Fundort ?
Platyrhacus inaequidens Poc.
‚1894. Pocock, Myr. von Webers Reise, p. 357, Tf. XXII, Fig. 1.
Sumatra.
Platyrhacus javanus Sauss.
‚1858. Polydesmus javanus Saussure, Rev. mag. zool. (2) X.
1902. Platyrhacus — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 656, Tf. XII, Fig. 78, 79.
Java.
| Platyrhacus kelantanieus Sinel.
‚1901. Sinelair, Proc. zool. soc. London II, p. 512.
' Malayische Halbinsel.
| Platyrhacus laticollis Poc.
189. Pocock, Myr. von Webers Reise, p. 349, Tf. XX, Fig. 8.
‚1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 643.
Sumatra, Borneo.
| Platyrhacus limonensis Att.
‚1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 344, Tf. XIV, Fig. 319.
1909. Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 142.
| Costa Rica.
| Platyrhacus lineatus Poec.
1897. Be nedesmus lineatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 434.
‚Singapore.
Platyrhacus longispinosus Silv.
1896. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XVI, p. 22.
Borneo.
Archiv für Nator Ahiente
ar 17 4. Heft
358 - Dr.Carl @raf Attems:
Platyrhaeus malaccanus Pet. |
1864. Polydesmus (Acantkodesmus) malaccanus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss, |
Berlin, p. 545.
1899. Platyrhacus malaccanus Attems, Syst. Pol. II, p. 340.
1901. — —_ Sinciair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 517.
Singapore.
Platyrhaeus margaritiferus @erv. |
1881. Polydesmus (Platyrhacus) margaritiferus Karsch, Arch. Nat., Bd. a7, |
Tf. III, Fig. 5. 13
1899. Platyrhacus margaritiferus Attems, Syst. Pol., II, p. 328, Tf. XIV, Fig. 341. 12
Manila, Luzon. |
Platyrhacus marginellus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV.
1901. Sinelair, Proc. zool. soc. London, II, p. 511.
Sumatra, Malayische Halbinsel.
Platyrhacus Mecheli Carl.
1902. Carl, Rev. Suisse Zool. X, p. 650, Tf. XI, Fig. 58—61.
Sumatra.
Platyrhacus mexicanus Lue.
1840. Polydesmus mexicanus Lucas, Hist. nat. Crust. Ak. Myr., p. 523. |
2 — Lueas, Diet. sei. nat. d’Orbigny, Myr., T£.1I, Fig. 3.!
1847. 2 — — Gervais, Ins. apt. IV, p. 107.
1860. —- (Stenonia) — Saussure, Mem. Mex. Myr., p. 534.
1909. Platyrhacus — Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 140.
Mexiko.
Platyrhaeus mirandus Poe. |
1894. Platyrhacus mirandus Pocock, Webers Reise Nied. Ostind., p. 348,
TE.XX, Fig. 7. 7
—?1895. —- vpermirabilis Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 710.)
1899. — mirandus Attems, Syst. Pol., II, p. 351, Tf. XIV, Fig. 325. |
Sumatra. :
Platyrhaeus modestus Carl.
1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 646, Tf. XI, Fig. 66.
1906. — Zool. Jahrb., XXIV, p- 236.
Sumatra.
Platyrhaeus Moebuisi Att.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 333, Tf. XTV, Fig. 334.
Satanga.
Platyrhacus monticola Poe.
1894. Pocock, Webers Reise Niederl. Ostind. p. 353, Tf. XX, Fig. 10.
Sumatra.
Piatyrhacus montivagus Carl.
1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 662, Tf. XII, Fig. 834—88.
1905. Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXIV, p. a
1909. Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 143.
Costa Rica.
Die indo-australischen Myriopoden. 259
Platyrhacus penicillatus nov. sp. (siehe unten).
Neu Guinea. |
Plathyrhacus perakensis Poc.
897. Acanthodesmus perakensis Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 434.
Malayische Halbinsel.
Platyrhacus Petersii Poc.
897. Acanthodesmus Petersii Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 434.
Malayısche Halbinsel.
Platyrhacus Pfeifferae Humb. et Sauss.
869. Polydesmus (Stenonia) Pfeifferae Humbert et Saussure, Verh.
zool.-bot. Ges. XIX, p. 680.
‚899. Platyrhacus Pfeifferae Attems, Syst. Pol. II, p. 349, Tf. XIV, Fig. 317.
‚901. — — Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 515.
Java, Sumatra, Malayische Halbinsel.
Platyrhacus Picteti Silv.
399. Eurydirorhachis Piciei Silvestri, Rev. Suisse zool. VII, p. 332,
Tf. XV, Fig. 1, 2.
Borneo.
Platyrhacus pinangensis Poec.
397. Acanthodesmus pinangensis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 433.
Insel Pinang bei der Malayischen Halbinsel.
Platyrhacus plakodonotus Att.
397. Platyrhacus plakodonotus Attems, Kükenthals Reise, p. 497, Tf. XVII,
4 Fig. 16.
399. — — Attems, Syst. Pol. II, p. 339, T£f. XIV, Fig. 315.
” 397. Eurydirorhachis dulitensis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 436.
1 Borneo.
Platyrhacus Pococki Bröl.
hm. Platyrhacus Pococki Brölemann, Bull. soc. ent. France, No.1, p. 14.
08. — stenopterus Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 145, Tf. X, Fig. 8.
1905. — — Brölemann, Myr. de Costa Rica. II.
| Costa Rica.
#4 Platyrhacus propinquus Carl.
“ ‚02. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 665, Tf. XII, Fig. 80, 82.
t ‚0. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 145.
“ Costa Rica.
Platyrhacus punectatus Pet.
64, Polydesmus (Acanthodesmus) punctatus Peters, Mon.-Ber. Ak. Wiss.
1 Berlin p. 545.
99. Platyrhacus punctatus Attems, Syst. Pol. II, p. 353.
| Borneo.
| Platyrhacus Ridleyi Poe.
x ‚IM. Phractodesmus Ridleyi Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 438.
| Singapore.
| 17* 4. Heft
260 Dr. Carl Graf Attem :
Platyrhacus riparius Carl. |
1902. Carl, Rev. Suisse zool. x. p. 641, Tf. XII, Fig. 83. |
1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 143.
Costa Rica. |
Platyrhaeus Saussurei Silv.
1899. Acanthodesmus Saussurei Silvestri, Rev. Suisse zool. VII, p. 133, Fig.3, |
Sumatra.
Platyrhaeus sibutensis Poec.
1897. Sienoniodes sibutensis Pocock, Ann. mag.n. h. (6) XX, p. 433.
Sibutu Insel bei Borneo.
Platyrhacus strenuus Silv. |
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresdn. Mus., p. 19, Tf. III, Fig. 32—34. |
Ecuador.
(Vielleicht = P. clathratus Gerv.)
Platyrhaecus subalbus Poe.
|
|
1894. Pocock, Webers Reise, p. 347, Tf. XIX, Fig. 17. |
Java, Malayische Halbinsel. |
|
Platyrhacus submissus Poc.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 355, Tf. XXI, Fig. 1.
Sumatra.
Platyrhacus sumatranus Pet.
1864. Polydesmus (Acanthodesmus) sumatranus Peters, Mon. Ber. Ak. Wie,
p. 547. |
1899. Platyrhacus sumatranus Attems, Syst. Pol. II, p. 337.
Sumatra, Borneo.
Platyrhacus tenebrosus Silv.
1898. Barydesmus tenebrosus Silvestri, Boll. mus. Torino XIII, No. 324.
Ecuador.
Platyrhacus Tristani Poe.
1909. Pocock, Biol. Centr. Am., p. 141, Tf. X, Fig. 6.
Costa Rica.
Platyrhacus verrurosus Poe.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 354, Tf. XIX, Fig. 20.
Sumatra.
Platyrhacus vittatus Poc.
1897. Phyodesmus vittatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 429.
1893. Platyrhcus — Attems, Syst. Pol. II, p. 353.
Borneo.
Platyrhacus Weberi Poc.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 351, Tf. XX, Fig. 9.
Sumatra.
1897. Diontodesmus Woodfordi Pocock, Ann. mag. n.h. (6) XX, p. 443.
Platyrhacus Woodfordi Poe. |
Salomon Inseln.
h.
u
ET RE EEE TB ZEN Er 1
nn 1 nr
Die indo-australischen Myriopoden. 261
Platyrhacus xanthopus Poc.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 350, Tf. XIX, Fig. 18.
Sumatra, Malayische Halbinsel.
Neue Arten.
Platyrhacus erassacus n. sp.
Tafel IV, Fig. 61.
Dunkel erdbraun bis schwarzbraun,';Kiele gelb, Antennen und
Beine dunkelrotbraun.
& Breite des Prozoniten 4,2, des Metazoniten 8,2 mm.
Kopf dicht granuliert, Antennen mäßig schlank, den Hinterrand
des 2. Segments etwas überragend.
Halsschild dicht granuliert; die Tuberkeln längs des Vorderrandes
sind nur wenig größer als die Granula; ebenso sind die zerstreuten
Tuberkeln der Fläche und am Hinterrrand wenig auffällig. Seitlich
ist der Halsschild in kleine stumpfe Läppchen, die die Kopfseiten
kaum überragen, ausgezogen.
Prozoniten dicht und fein chagriniert. Metazoniten dicht granuliert,
von den 3 Tuberkelquerreihen tritt die hintere merklich aus der Granu-
lierung hervor und die Tuberkeln sind größer als die der anderen
2 Reihen. Letztere sind übrigens auf den hinteren Segmenten etwas
“ ausgeprägter als auf den vorderen. Unterseite der Metazoniten fein
‚ granuliert.
Rücken gut gewölbt. Kiele mäßig breit, oberseits dicht granuliert,
Vorderrand an der Basis sehr stark schulterartig vortretend, rund
kerbzähnig. Hinterrand ebenso. Seitenrand des 2.—4. Kieles, besonders
‚des 2, mehr abgerundet. Vom 5. Segment an hat der Seitenrand
4 Tuberkelzähne; auf den porentragenden Segmenten entsteht zwischen
‚ dem 2, und 3. Tuberkelzahn eine größere Lücke, in der ganz seitlich
das Saftloch liegt.
Schwänzchen anfangs parallelrandig, dann undeutlich treppig
abgestuft und abgerundet.
platten fein granuliert, unbeborstet, mit 4 kleinen Tu-
erkeln.
Gonopoden (Fig. 61): Hüfte mit einer Gruppe von am Ende
‚ zerfaserten Borsten. Femur recht lang, ganz gerade, mit teils ein-
‚ lachen, teils zerfaserten Borsten besetzt; auf der Medialseite geht er
‚In einen sehr kräftigen zweispitzigen Dorn aus, eine seltene Bildung,
, Meines Wissens nur noch bei P. mirandus und doryphorus bekannt.
Tibia kurz und gerade, gabelt sich in den stark gekrümmten schlank-
sichelförmigen Hauptast und den ebenso schlanken und spitzen, aber
‚ weniger gekrümmten Nebenast.
Fundort: Neu Guinea (ohne näheren Fundort; Dr. Werner
- eoll. Berliner Museum).
4. Heft
\
262 Dr. Carl @raf Attems: - |
Platyracus penicillatus n. sp.
Tafel III, Fig. 50, Tafel IV, Fig. 51, 52. |
Dunkelkastanienbraun, die Zähne des Kielseitenrandes und die
Granula auf der Oberseite der Kiele gelblich. Antennen und Beine
teilweise gelblich.
& Breite der Kiele in der Körpermitte 8,5 mm des Prozoniten 4 mm.
Kopf dicht granuliert, Clypeus mit den gewöhnlichen 4 Borsten
Scheitel unbeborstet. Antennen mäßig schlank, den Hinterrand de
2. Segments etwas überragend. |
Halsschild seitlich zu einem kurzen, abgestumpften Läppchen!
das die Kopfseiten nur sehr wenig überragt, verschmälert, die Fläch
granuliert, längs des Vorderrandes eine diehtgedrängte Reihe, läng:
des Hinterrandes eine schüttere Reihe und auf der Fläche zerstreu'
größere Tuberkel. |
Rücken ziemlich gewölbt. Kiele zwar hoch angesetzt aber etiwai
abfallend, weswegen die Tiere im ganzen nicht flach erscheinen.
Prozoniten dicht und sehr fein spitz granuliert, nur ein schmale
Streif vor der Quernaht bleibt glatt. Metazoniten dorsal dicht granulier
und mit 3 Querreihen kleiner Tuberkeln., die sich auch auf die Ober
fläche der Kiele fortsetzen. Die Größe der Tuberkeln in allen 3 Reihe:
ist die gleiche. Unterseite der Metazoniten fein granuliert; oberhall
der Beine jederseits 2 ovale, von einem kraterartigen Rand umgeben
Gruben. j |
Kiele ziemlich breit, der Vorderrand springt an seiner Bası
schulterartig vor und zwar auf den vorderen Segmenten flacher, au
den hinteren Segmenten eckiger. Vorderrand sehr verwischt kerb
zähnig. Seitenränder parallel, mit 4—6 stumpfen Tuberkelzähnen
Der Einschnitt zwischen dem 2. und 3. Zahn ist manchmal merklie
tiefer, sodaß hier eine größere Lücke entsteht, aber zweilappig kan
man die Kiele deswegen nicht nenen. Das Saftloch liegt noch auf de
Oberseite, aber ganz nahe dem Seitenrande, neben der erwähnte
größeren Lücke oder auch neben dem 3. von 5 Zähnen. Hinterran
sehr seicht kerbzähnig. Auf den hinteren Segmenten bildet das Hinter
eck einen kurzen, breiten Zacken, der auf dem 19. Segment breit a
gerundet ist. Kiel II und III mit 3 Tuberkelzähnen, Vorder- un
Hintereck mitgerechnet, Kiel IV mit 4 Tuberkelzähnen. Kiel II etw.
tiefer herabreichend als der folgende. Alle Kiele sind wegen der schulte
artıg vortretenden Basis nach der Seite zu etwas verschmälert.
Ventralplatten granuliert, unbeborstet und ganz ohne Tuberke)
Schwänzchen an der Basis etwas eingeschnürt, im übrigen schaufe'
förmig abgerundet; auf der Oberseite 2 Borstenwarzen, der Rand m!
mehreren feinen Borsten, ohne treppige Abstufungen. |
Beine reichlich beborstet, mit vielen kurzen und einzelnen länger
Borsten. u
Gonopoden (Fig. 51): Hüfte mit zahlreichen, am Ende in viel
lange Spitzen zerfaserten Borsten (Fig. 52). Diese zerfaserten Borste
finden sich bei vielen Arten aber so ausgeprägt habe ich sie sonst, nIe
I
gesehen. Femur gekrümmt, mit teils schwächeren teils stärkeren
sinfachen Borsten und mit zerfaserten dicken Borsten besetzt. Tibial-
abschnitt sehr schlank und stark gekrümmt, dreiviertel eines Kreises
beschreibend, immer dünner werdend. Kurz vor dem Ende sitzt der
ungemein kleine, dornförmige Nebenast (= Tarsus) (Fig. 50).
Die indo-australischen Myriopoden. 263
Fundort: Neu Guinea (Dr. Schultze, Berliner Museum).
Diese Art ähnelt sehr Plat. margaritatus und Pl. tuberosus. Von
margaritatus unterscheidet sie sich dadurch, daß die Ventralplatten
dort 4 stumpfe Tuberkeln haben, hier keine, daß die Tuberkeln der
‚3. Reihe dort größer sind als die der anderen Reihen (hier haben alle
3 Reihen gleich große Tuberkeln), ferner, daß sich die Tuberkelreihen
‚dort nicht auf die Kieloberseite fortsetzen, hier ja.
| Von tuberosus unterscheidet sie sich dadurch, daß Vorder- und
Hinterrand der Kiele bei tuberosus glatt sind, und daß die Größe der
Tuberkeln von der 1. zur 3. Reihe allmählig zunimmt.
Von beiden Arten unterscheidet sie sich außerdem durch die
"Gonopoden, indem bei margaritatus und tuberosus der Nebenast (Tarsus)
einen breiten, stumpfen Lappen trägt.
i
I
2. Subgen. Pleorhacus nov. subgen.
Telopodit des Gonopoden mit 3 oder mehr Endästen.
Übersicht über die Arten.
la) Telopodit 3-ästig (der Tibialfortsatz gabelt sich in 2 Arme oder
es steht vor der Teilung in Tibialfortsatz und Tarsus ein Seiten-
zacken am Tibialabschnitt: 2.
2a) Rücken der Metazoniten und Prozoniten mit einer hellen Längs-
binde:
3a) Der Tibialfortsatz gabelt sich in 2 gleich lange, schlanke Äste.
Ventralplatten mit kaum merklichen Tuberkeln: .
mediotaentatus Att. (Ceram).
3b) Neben dem Hauptteil des Tibialfortsatzes steht nur ein viel
kürzerer Zacken. Ventralplatten mit 2 spitzen Fortsätzen:
|% anthropophagorum Att.-Silv. (Sarawak).
2b) Rückenmitte goldgelb oder blaugrau ; Metazoniten mit 1—2 Quer-
reihen schwarzer Flecken auf hellem Grund. Prozoniten mit
| 3 gelben oder weißen Flecken, 2 große schwarzbraune Flecken
[| einschließend: pictus Pet. (Borneo).
|; 2e) Rücken der Metazoniten einfarbig dunkelbraun. Kielränder
| und Prozoniten eventuell hell: 4.
4a) Schwänzchen hinten verbreitert: 5.
98) Mediale Hälfte des Vorder- und Hinterrandes der Kiele vom
5. Segment an sägezähnig. Ventralplatten mit 4 stumpfen Kegeln.
Saftlöcher vom Seitenrand um den Ringdurchmesser entfernt.
Einfarbig dunkelbraun. Breite in der Körpermitte 9 mm:
| pilipes Pet. (Borneo).
4, Heft
964 Dr. Carl Graf Attems:
5b) Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt. Ventralplatten mit
4 spitzen Dornen. Poren um das Doppelte des Ringdurchmessers |
vom Seitenrand entfernt. Kielseitenränder gelblich aufgehellt,
Breite in der Mitte 12 mm: Mortoni Carl (Borneo).
4b) Schwänzchen schaufelförmig, die Seitenränder nicht divergierend,
daher hinten nicht verbreitert: 0
6a) Seitenränder der Kiele deutlich nach hinten konvergierend: 7.
7a) Einfarbig glänzend schwarzbraun. Rücken der Metazoniten glatt:
scutatus Pet. (Borneo).
7b) Kiel seitlich gelbgerandet. Die ganzen Metazoniten dicht und
fein granuliert: sublimbatus Silv. (Borneo).
6b) Seitenränder der Kiele parallel: 8
8a) Ventralplatten mit 4 langen, spitzen Dornen: 3
9a) Seitenrand der Kiele mit groben Tuberkelzähnen. Beide Äste
des Tibialfortsatzes des Gonopoden fast gleich lang:
subspinosus Poc. (Sumatra).
3b) Seitenrand der Kiele glatt; der Samenrinnenast des Tibialfort-'
satzes ist viel länger als der andere: 10.
103) Granulierung der Metazoniten feiner. Saftlöcher weiter vom)
Seitenrand entfernt (ca. 4 Ringdurchmesser). Vorder- und Hinter-
rand der Kiele feiner gesägt: Everettiv Poc. (Borneo).'
10b) Granulierung der Metazoniten gröber. Saftlöcher etwas näher!
dem Seitenrand. Vorder- und Hinterrand der Kiele stärker!
sägezähnig: hoplurorhachis Att. (Borneo).!)'
8b) Ventralplatten mit 4 niedrigen Tuberkeln oder ganz ohne solche: 11.)
1la) Alle 3 Endäste des Gonopodentelopodits spitz: 12.
12a) Seitenrand der Kiele glatt oder höchstens schwach wellig: 18.)
13a) Knapp neben dem Tibialfortsatz steht der kleine spitze 3. Zacken.)
Tibialfortsatz und Tarsus divergierend gebogen. Hinterrand
der Kiele fein gezähnt: arvetis Carl (Celebes).
13b) Der 3. Zacken des Gonopodentelopodits steht in größerer Ent-
fernung von der Gabelungsstelle ın Tibialfortsatz und Tarsus;
letztere beide in gleichem Sinne gebogen. Hinterrand der Kiele
ungezähnelt: 14.
14a) Nur der Vorderrrand der Kiele springt an der Basis schulter
förmig vor; die Kiele sind nur wenig länger als der Rücken des
Metazoniten, Seitenrand deutlich gewölbt: |
sarasinorum Carl (Celebes),
14b) Vorder- und Hinterrand der Kiele geschultert, so daß die Kiele
bei gestrecktem Tiere aneinander schließen, Seitenrand gerade: |
tetanotropis Att. (Sangi I.
12b) Seitenrand der Kiele mit runden Tuberkelzähnen: 1
!) Die von Pocock zur Unterscheidung dieser beiden Arten angegebener
Merkmale lassen vermuten, daß es sich höchstens um geringe Varietäten derselben
Art: handelt.
Die indo-australischen Myriopoden. 265
153) Prozoniten mit breiter, heller, medianer Längsbinde. Kiele
seitlich durch einen sehr tiefen Einschnitt in 2 spitze Lappen
geteilt: notatus Att. (Neu Guinea).
15b) Prozoniten ohne helles medianes Längsband; Seitenrand der
Kiele ohne tiefen Einschnitt, selten mit breiter seichter Bucht: 16.
16a) Einer der 3 Endäste des Gonopodentelopodits ist zangenartig
gegen die beiden anderen gekrümmt. Ventralplatten mit 4 nied-
rigen Tuberkeln: katantes Att. (Neu Guinea).
16b) Alle 3 Endäste des Gonopodentelopodits sind in gleichem Sinne
gekrümmt. Ventralplatte ohne Tuberkeln: 17.
17a) Von den 3 Endästen des Gonopoden-Telopodits sind die beiden,
nicht die Samenrinne führenden Zacken sehr breit, dreieckig:
n fecundus Carl (Lombook).
17b) Wenigstens 2 Aste des Gonopoden-Telopodits sind schlank,
spießförmig: 18.
183) Tarsus des Gonopoden am Ende zweispitzig. Das Schwänzchen
verjüngt sich gleich von der Basis an ein wenig. Vorder- und
Hinterrand der Kiele nicht deutlich gekerbt:
papuanus Att. (Neu Guinea).
18b) Tarsus des Gonopoden einspitzig. Das Schwänzchen an der
Basis ein wenig eingeschnürt, im ganzen rundlich. Vorder- und
Hinterrand der Kiele deutlich kerbzähnig: 19.
19a) Prozoniten ganz bis zur Quernaht fein granuliert. Die Tuberkel-
querreihen treten auf den vorderen Segmenten viel deutlicher
hervor. Der dem Samenrinnenast ansitzende 3. Zacken des
Telopodits ist breit, einfach, einspitzig; Breite 7.3 mm: |
rimosus Att. (Neu Guinea).
‚ 19b) Der hintere Streif der Prozoniten glatt, der Rest fein granuliert;
die Tuberkelquerreihen sind auf den vorderen Segmenten un-
deutlich. Der 3. Ast des Gonopodentelopodits (neben dem
Samenrinnenast) ist schlank und hat mehrere feine Spitzen.
Breite 5,5 mm: Beauforti Att. (Neu Guinea, Ceram).
‚ 11b) Der Tibialfortsatz trägt einen breiten, lappenartigen Anhang
1
i
=. Ast, nur die beiden anderen Aste sind schlank und spitz: 20.
202) Seitenrand aller Kiele ganzrandig oder sehr schwach wellig,
Breite 11,5 mm (Vorderrand der Kiele deutlich, Hinterrand
undeutlich kerbzähnig. Ventralplatten mit 4 niedrigenHöckerchen):
crassipes Carl (Borneo).
' 20b) Seitenrand der Kiele mit groben Tuberkelzähnen. Breite bis
‚®» mm: 21.
2la) Seitenrand der Kiele ohne tieferen Einschnitt zwischen den
4—6 groben Tuberkelzähnen. Die Saftlöcher liegen auf der
Oberseite um den eigenen Durchmesser vom Rande entfernt:
tuberosus Poc. (Kei- und Aru-Ins.)
21b) Seitenrand der Kiele durch eine tiefe Bucht mehr oder weniger
deutlich zweilappig, in dieser Bucht öfter kleine Tuberkelzähne.
Die Saftlöcher liegen ganz seitlich im Einschnitt: 22.
4. Heft
266 Dr. Carl Graf Attems:
22a) Der Tibialfortsatz des Gonopoden trägt an seiner Basis einen
abgerundeten Lappen ohne Stiel. Rückengranula abgeschliffen. IB.
Rücken mäßig gewölbt, Kiele fast horizontal: ai
lobophorus Att. (Neu Guinea).
22b) Der Lappenanhang des Tibialfortsatzes (= 3. Ast) ist länger,
anfangs stielförmig dünner und endet breitlappg. Rücken-
granula gut entwickelt. Kiele abfallend, Rücken stark gewölbt:
margaritatus Poc. (Neu Guinea).
1b) Gonopodentelopodit &—5 spitzig, dadurch, daß sich der Tibial-
fortsatz in 3—4 Äste teilt oder daß der Tasrus einen Seiten-
' zacken hat (bei 3-ästigem Tibialfortsatz): 23%
23a) Gonopodentelopodit 5-spitzig: 24.
24a) Der Tibialfortsatz gabelt sich in 3 Äste, neben dem Tarsus steht
der kleine 5. Zacken: 25.
25a) Dieser 5. Zacken ist ungefähr 1/, so lang wie der Tarsus und
schwach S-föürmig gebogen. Saftlöcher vom Seitenrand weiter
entfernt, Seitenrand der Kiele tief eingebuchtet:
insularis Humb. et Sauss. (Molukken).
25b) Der 5. Zacken ist winzig klein im Vergleich mit dem Tarsus.
Saftlöcher sehr nahe dem Seitenrande, dieser nur mit runden
Tuberkelzähnen, ohne tiefere Einbuchtung: : 262 m
262) Hüfte des Gonopoden mit auffallend langen und starken Borsten:
annectens H. et S. (Molukken).
26b) Gonopodenhüften mit den gewöhnlichen, viel kleineren |
Borsten: 31. 5
27a) Gleichmäßig schwarzbraun bis schwarz; die Metazoniten gleich- '
mäßig granuliert; die längs des Hinterrandes stehenden Tuberkein
nur wenig größer als die anderen und ebenso wie diese gefärbt:
concolor Pet. (Ternate, Halmaheira, Borneo).
27b) Dunkelbraun, mindestens die Seitenzähne, meist auch ein breiter
Seitenstreif der Kiele gelb. Längs des Hinterrandes der- Meta- |
zoniten eine Reihe großer gelber "Tuberkeln: M
complicatus Att. (Halmaheira, Ternate).
24b) Der Tibialfortsatz des Gonopoden gabelt sich in 4 Äste. Neben |
dem Tarsus steht kein kleiner Zacken. Seitenrand der Kiele |
in der Mitte tief eingebuchtet mit mehreren kleinen Höckern |
in der Bucht, Vorder- und Hintereck der Kiele von einem sehr |
starken Zacken eingenommen: quincuplex Att. (Neu Pommern). |
2 3b) Gonopodentelopodit 4-spitzig (Tibialfortsatz 3-ästig, Te
ohne Seitenzacken): 28.
28a) Einer der Äste des Tibialfortsatzes trägt einen großen, spitzen
Seitendorn. Die Tuberkeln aller 3 Querreihen des Metazoniten |
gleich groß: parazodesmus Att. Poc. (Salomon Inseln).
28b) Alle 3 Äste des Tibialfortsatzes ohne Seitendorn. Metazoniten)
nur mit 1 Querreihe von Tuberkeln oder die Größe der There it
"nimmt von der 1. zur 3. Reihe allmählig zu: H
ET en
un
Die indo-australischen Myriopoden. 267
29a) Rückenmitte der Metazoniten aufgehellt. Die Granulierung der
Metazoniten ist auf dem Rücken verwischt. Nur eine Querreihe
von Tuberkeln längs des Hinterrandes vorhanden:
Gestri Silv. (Neu Guinea).
272) Rückenmitte nicht aufgehellt. Die Granulierung ist auch auf
der Rückenmitte gut ausgebildet. 3 Tuberkelquerreihen: 30.
30b) Tarsus des Gonopoden fast gerade, schlank, sehr spitz. Die Seiten-
ränder des Schwänzchens fast von der Basis an nach hinten kon-
vergierend. Saftlöcher vom Seitenrand weniger weit als 1 Ring-
durchmesser entfernt: paliger Att. (Waigeoe).
30b) Gonopodentarsus hakig, breit, abgestumpft. Schwänzchen bis
nahe zum Ende gleich breit, mit etwas konvexen Seitenrändern.
Saftlöcher wenigstens auf den vorderen und mittleren Segmenten
2 Ringdurchmesser vom Seitenrand: dechvus Att. (Neu Guinea).
Pleorhacus anneetens Humb. et Sauss.
1869. - Polydesmus (Stenonia) annectens Humbert et Saussure, Verh. zool.
bot. Ges. XIX, p. 677.
1895. Platyrhacus annectens Attems, Syst. Pol. II, p. 233.
1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 640, Tf.XII, Fig.77.
Molukken.
P. anthropophagorum nom. nov.
1896. Platyrhacus dorsalis Silvestri, Myr. Borneo. — Ann. mus. civ. Genova
(2) XIV, p. 22.
Sarawak, Borneo.
(Nicht identisch mit Plat. dorsalis Peters 1864.)
P. arietis Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 151.
Celebes.
P. Beauforti Att.
Attems, Beauforts Reisewerk. — Bydrag Dierk.
W.-Ceram, Süd-Neu Guinea.
P. complicatus Att.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 322, Tf. XIV, Fig. 337, 338.
Halmaheira, Ternate.
P. concolor Pet.
1864. Polydesmus (Stenonia) concolor Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 544.
1895. Platyrhacus concolor Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova, (2) XIV.
1899. = — Attems, Syst. Pol. II, p. 321.
Molukken, Borneo.
P. erassipes Carl.
1909. Carl, Neue Dipl. — Rev. Suisse zool. XVII, p. 253, Tf. III, Dia] 19.
Borneo.
P. declivus Att.
Attems, Nova Guinea, Bd. IX. .
Neu Guinea, Etna Bai und Meraucke, N. Manikion Gebiet.
4. Heft
268 - Dr. Carl Graf Attems:
P. Everettii Poe.
1897. Hoplurorhachis Everettii Pocock, Ann. mag. n.h. (6) XX, p. 437, Fig. 12.
Borneo.
P. feeundus Carl.
1912. Carl, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXI, p. 164.
Lombok.
P. Gestri Silv.
1898. Eutrachyrhachis@Gestri Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIX, p. 443.
Neu Guinea: Awek.
P. hoplurorhachis (Poe.). Att.
1897. Hoplurorhachis Hosei Pocock, Ann. mag.n. h. (6) XX, p. 438.
1899. Platyrhacus hoplurorhachis Attems, Syst. Pol. II, p. 340.
Borneo.
P. Hosei Poec.
1897. Phyodesmus Hosei Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 428, fig. 2.
Borneo.
(Möglicherweise = P, pietus Peters).
P. insularis Humb. et Sauss.
1869. Polydesmus (Stenonia) insularıs Humbert et Saussure, Verh. zool.
bot. Ges. XIX, p. 679.
1899. Platyrhacus insularis Attems. Syst. Pol.’II, p. 329.
1901. — — Sinelair, Proc. zool. soc. London II, p. 516.
1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 641.
Molukken.
P. Katantes Att.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 326, Tf. XIV, Fig. 216.
1899. Eutrachyrhachis Dadayi Silvestri, Termeösz. füzetek, XXII, p. 208.
Neu Guinea.
P. lobophorus nov. sp. (siehe unten).
Neu Guinea.
P, margaritatus Poc.
1897. Euirachyrhachis margaritatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 442.
Neu Guinea, Victoria Mts., Cyelopen Gebirge, Oinake, Bou-
gainville Gebirge, Hollandıa, Kais. Augusta Fluß.
P. mediotaeniatus Att.
Attems, Beauforts Reisewerk. — Bydr. Dierk.
W.-Ceram.
P. Mortoni Carl.
1809. Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 255, Tf. X, Fig. 11.
Borneo.
P. notatus Att.
Attems, Nova Guinea Bd. IX.
Süd-Neu Guinea, Sabang.
Die indo-australischen Myriopoden. 269
P. paliger Att.
Attems, Beauforts Reisewerk. — Bydr. Dierk.
Waigeoe.
P. papuanus n. sp. (siehe unten).
Neu Guinea.
P. parazodesmus nom. noV.
1898. Parazodesmus verrucosus Pocock, Willey, zool. Res., p. 68, Tf. VI, Fig. 3.
Salomon Inseln, Sumatra.
P. pietus Pet.
1864. Polydesmus (Acanthodesmus) pictus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl.,
p- 546.
1896. Platyrhacus magnificus Silvestri, Ann. mus. civ,.... Genova (2) XVII
p. 23.
1897. Phyodesmus ornatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 428.
21897. _ Hosei Pocock, l.c., p. 428.
21897. — areatus Pocock, l.c., p. 429.
1899. Platyrhacus pietus Attems, Syst. Pol. II, p. 350, Tf. XIV, Fig. 327, 328,
Borneo.
P. pilipes Pet.
1864. Polydesmus (Acanthodesmus) pilipes Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl.,
. 544.
1899. ans pilipes Attems, Syst. Pol. II, p. 335.
(Non = Plat. pilipes Pocock.)
Borneo.
P. quineuplex n. sp. (siehe unten).
Neu Pommern, SW.-Küste, Aidfluß.
P. rimosus Att.
Attems, Nova Guinea Bd. IX.
Süd-Neu Guinea. Alkmaar.,
P. sarasinorum (Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 144.
Celebes.
P. scutatus Pet.
1864. Polydesmus (Acanthodesmus) scutatus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl.,
p- 546.
1899. Platyrhacus scutatus Attems, Syst. Pol. II, p. 352, Tf. XIV, Fig. 329.
Borneo.
P. sublimbatus Silv.
1897. Polydesmus sublimbatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 12,
Tf. II, Fig. 68.
Borneo.
P. subspinosus Poe.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 352, Tf. XIX, Tf. 19.
Sumatra.
4. left
270 .. : Dr. Carl Graf Attems: -
P. tetanotropis Att.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 331, Tf. XIV, Fig. 323.
Insel Sangır. |
P. tuberosus Poe. |
1893. Stenonia tuberosa Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 131, Tf. IX, Fig. 3.
1897. Cyrtorhachis trifidus Silvestri, Neue Dipl. Mus. Dresd., p. 13,
1899. Platyrhacus tuberosus Attems, Syst. Pol. Il, p. 327.
1912. — — Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 270.
Kei- und Aru-Archipel.
Neue Arten.
Platyrhacus lobophorus n. sp.
Tafel IV, Fig. 53—55.
Einfarbig gelbbraun ($) oder kastanienbraun (9); die Kiele sind
beim & ganz wenig aufgehellt, beim 2 nur die Seitenzähne und Tuberkel.
Breite des Prozoniten & 4,4mm, 9 5,2 mm, der Metazoniten &
1,3 mm, 2 9 mm.
Der ganze Kopf dicht granuliert, vorderer Teil des Kopfschildes
bis zu den Antennen sehr zerstreut beborstet. Scheitel unbeborstet.
Antennen lang und schlank, bis zum Hinterrand des 3. Segments
Teichend.
Halsschild schlank und spitzlappig, die Kopfseiten überragend,
längs des Vorderrandes eine diehtgedrängte Reihe, auf der Fläche
zerstreute Tuberkeln, dazwischen granuliert.
Rücken mäßig gewölbt, die Kiele sind jedoch sehr breit und beim
g fast horizontal, sodaß dieses im ganzen eher einen flachen Eindruck
macht; beim ® fallen die Kiele seitlich etwas mehr ab. |
Prozoniten bis zur Quernaht sehr fein und dicht chagriniert;
Metazoniten granuliert, die einzelnen Körnchen sind jedoch abge- |
flacht, wie abgeschliffen; von den 3 Tuberkelreihen ist die vorderste
recht undeutlich; die Größe der Tuberkeln nimmt von der 1. zur 3. Reihe
allmählich zu. So große zitzenförmige Tuberkeln wie bei P.notatusu. |
P. margaritatus kommen hier nicht vor. Die Kiele sind sehr groß; Seiten-
rand des 3. und 4. dreizackig. Vom 5. Segment an ist der Seitenrand
durch eine tiefe Einbuchtung zweilappig; auf den porentragenden
Segmenten liegt das Saftloch ganz seitlich in der Einbuchtung; auf
den porenlosen Segmenten stehen zwischen den 2 großen Zacken
1—2 kleinere. Vorderrand der Kiele an der Basis ein wenig schulter-
artig vortretend, seitlich sind die Kiele etwas verjüngt. Vorder- und
Hinterrand der Kiele sehr deutlich stumpf kerbzähnig. Oberseite
der Kiele ebenso granuliert, wie die Mitte des Rückens. Unterseite
der Metazoniten fein und spitz granuliert. In den Seiten oberhalb
der Beine jederseits 2 unregelmäßige querovale Gruben von einem
schmalen Saum wie von einem Kraterwall umgeben.
Die Seitenränder des Schwänzchens sind an der Basis ein kurzes
Stück: parallel, dann zweimal treppig abgestuft, am Ende abgerundet.
Die indo-australischen Myriopoden. 97
Ventralplatten granuliert, unbeborstet und ohne Dornen.
Beine schütter mit sehr langen, dünnen Haaren besetzt.
Gonopoden (Fig. 53): Die Beborstung des Telopodits reicht bis
nahe zur Gabelung in Haupt- und Nebenast, sodaß wir also annehmen
müssen, daß der Tibialabschnitt nur sehr kurz ist. Haupt- und Neben-
ast sind 2 gleichgroße und auch sehr ähnlich geformte stark gebogene
sehr spitze gegeneinander gekrümmte Haken. Der Hauptast trägt
an seiner Basis einen breiten, abgerundeten, lappenartigen Anhang
(Fig. 54, 55).
* Fundort: Berg am Sepikstrom 1570m, Deutsch Neu
Guinea. (Dr. Schultze, Berliner Museum). |
Platyrhacus papuanus n. sp.
Tafel IV, Fig. 60.
Schwarzbraun. Seitenrand der Kiele schwach gelblich, Antennen
und Beine dunkel rotbraun.
Breite des Prozoniten in der Körpermitte bei d 4,6, 25mm des
‘ Metazoniten d 7 mm, @ 8,2 mm.
. Kopf dicht granuliert, Clypeus mit den gewöhnlichen 4 Borsten,
' Scheitel unbeborstet. Antennen mäßig schlank, den Hinterrand des
2. Segments ein wenig überragend.
Halsschild seitlich in ein kurzes, verdicktes Läppchen ausgezogen,
' das die Kopfseiten kaum überragt. Fläche granuliert und mit größeren
Tuberkeln, die längs des Vorderrandes in dichtgedrängter Reihe,
längs des Hinterrandes etwas schütterer und auf der Fläche unregel-
mäßig verteilt stehen.
Rücken ziemlich stark gewölbt, die Kiele oberhalb der Mitte
angesetzt, ihre Oberfläche wenig nach außen geneigt.
Prozoniten sehr dicht und fein granuliert, nur ein ganz schmaler
Streif in der Quernaht glatt. Metazoniten dicht granuliert mit 3 Quer-
| reihen von Tuberkeln, deren Größe von der 1. zur 3. Querreihe kaum
‚ zunimmt. Kiele oberseits dicht granuliert wie der Rücken, mäßig
| breit. Vorder- und Hinterrand nicht gezähnelt. Seitenrand mit 4—6
‚ Tuberkelzähnen, Hintereck schon vom 5. Segment an spitz zackig,
| aber auch auf den hinteren Segmenten wird dieser Zacken nicht lang,
‚ Saftloch nahe dem Seitenrand, von ihm um den eigenen Durchmesser
‚ entfernt. Seitenrand des 2. und 4. Segments mit 5, des3. und 5. Segments
mit 4 Zähnen.
| Be alpleiten granuliert, unbeborstet. Ohne nennenswerte
ı Tuberkeln. eo |
| Unterseite Hr Metazoniten fein granuliert. Oberhalb der Beine
| 2 querovale Erhöhungen.
| Schwänzchen von der Basis bis zur Mitte nur wenig verjüngt, dann
‚ treppig abgestuft und abgerundet.
| Gonopoden (Fig. 60): Hüfte mit vielen, mehrspitzigen Borsten.
Femur an der Übergangsstelle von der birnförmig verdickten Basis
| | zum schlankeren distalen Teil etwas geknickt, mit teils einfachen,
4. Heft
nn
272 Dr. Oarl Graf Attems:
teils mehrspitzigen Borsten besetzt. Tibialteil bis zum Ansatz des
Nebenastes nur kurz. Hauptast groß, trägt einen schlanken, geraden
Seitendorn und endet nach einer starken Biegung. Nebenast (Tarsus)
viel kleiner als der Hauptast, schlank, wenig gebogen, endet mit 2
Spitzchen.
Fundort: Neu Guinea (Ramu Expedition, Berlin. Mus.).
Platyrhacus quineuplex nov. sp.
Tafel IV, Fig. 56—59.
Farbe: Schwarzbraun, Antennen, Beine und die Seitenzacken
der Kiele dunkel rotbraun.
&\ Breite Prozoniten 4,6, Metazoniten 9,6 mm.
23 &R) 4,8, 9 9 mm.
Rücken für einen Platyrhacus ziemlich flach (Fig. 56), besonders |
beim d, Kiele hoch angesetzt und ihre Oberseite horizontal, der Rücken '
zwischen ihnen nur flach hervorgewölbt; beim 2 ist der Rücken etwas
stärker gewölbt.
Kopfschild dicht körnig; Antennen kurz und dick. |
Halsschild nur wenig breiter als der Kopf; seine Seitenlappen |
herabgebogen und fast anliegend; längs des Vorder- und Hinterrandes |
eine etwas unregelmäßige Reihe grober Tuberkel, die übrige Fläche |
unregelmäßig höckerig. |
Rücken der Metazoniten mit 3 Querreihen von Tuberkeln; die
vorderen 2 Reihen etwas lückenhaft und die Tuberkeln kleiner; Tu-
berkeln der 3. Reihe größer und dichter gestellt; zwischen den Tu-
berkeln kleine Granula spärlich verteilt. Oberseite der Kiele (Fig. 57)
dichter granuliert, lateral sogar grob granuliert; Vorder- und Hinter-
rand der Kiele durch vorstehende Granula stumpf gekerbt aussehend. |
Vorderrand an der Basis etwas schulterartig vorspringend, dann |
schräg nach hinten und außen ziehend, Vorder- und Hinterrand kon- |
vergieren dadurch ein wenig nach außen hin. Das Vorder- und Hinter- |
eck der Kiele wird von einem großen, kräftigen, gelblichen oder braunen |
Zacken eingenommen, dazwischen ist der Seitenrand eingebuchtet
und in dieser Bucht bilden eines oder mehrere der Granula stumpfe |
Zähnchen. |
Das kleine Saftloch liegt auf der Oberseite, um mehr als den |
eigenen Durchmesser vom Seitenrand entfernt, von einem kleinen
Ring umgeben.
Kiel II seitlich nur seicht wellig, noch ohne ausgesprochene Zacken |
in den Ecken; diese beginnen eigentlich erst vom 5. Segment an deutlich
zu sein. Hintereck des 18. Segments stark abgestumpft, Kiel 19 breit |
rundlappig. |
Prozoniten fein körnig, die sehr dicht und regelmäßig gestellten |
Körnchen sind länglich. Ein Streif an der Quernaht bleibt glatt. |
Unterseite des Metazoniten etwas zerstreut und ziemlich fein|
granuliert. | |
Ventralplatten körnig, ohne Dornen.
Die indo-australischen Myriopoden. 273
Schwänzchen bis über die Mitte parallelrandig, dann bogig ab-
gerundet mit leichter Treppenabstufung. Analschuppe körnig rauh;
hinten flach bogig, die 2 Borstenwarzen klein.
Gonopoden (Fig. 58, 59): Hüfte mit wenigen, langen. am Ende
pinseligen Borsten. Femur mit einer Gruppe starker, kegeliger Stifte
‚und außerdem mit nicht sehr zahlreichen kurzen Borsten; nur medial,
gegen die Samengrube zu, ist die Beborstung eine längere. Die Be-
borstung reicht bis nahe zum Ende des Gonopoden, ist aber im ganzen
spärlich. Die Borsten nahe dem Ende sind wieder pinselig zerschlitzt.
‚Der Telopodit ist 5-ästig. Der Tibialfortsatz oder Hauptast teilt sich
in 4 Aste (a, b, c, d), von denen 3 (a, c, d) ziemlich lang, schlank und
‚sichelförmig gebogen sind, während der 4. (b), der zunächst dem die
‚Samenrinne führenden Ast entspringt, kurz und gerade ist. Der
Tarsalast oder Nebenast (N), der 5. Ast, ist groß und kräftig, etwas
‚gebogen und trägt vor der Spitze ein winziges Seitenzähnchen (Fig. 59).
| Fundort: NeuPommern, SW.-Küste, Aidfluß (Dr. Duncker,
4.5.1909, Hamb. Südsee Exped.).
3. Subgen. Haplorhaecus nov. subg.
' Gonopodentelopodit eine einfache Sichel ohne Seitenäste im
‚Tibio-Tarsalabschnitt.
Übersicht über die Arten.
| 1a) Vom Schenkel des Gonopoden entspringt ein langer Dorn.
Ventralplatten mit 4 niedrigen, spitzen Tuberkeln:
| doryphorus Att. (Borneo).
1b) Gonopodenfemur ohne Dorn. Ventralplatten ohne oder mit
sehr kleinen runden Tuberkeln: 2
2a) Rücken mit breiter, gelber medianer Längsbinde. Hinter-
| ecken der Kiele dornartig und einwärts gekrümmt:
4 | dorsalıs Pet. (Luzon).
2b) Rücken ohne Längsbinde; Hinterecken der Kiele nicht
dornartig und nicht einwärts gekrümmt: 3.
\ 3a) Saftlöcher nahe dem Seitenrand, von ihm weniger als
| einen Ringdurchmesser entfernt. Halsschild etwas schmäler
als der Kopf: haplopus Att. (Halmaheira).
| 3b) Saftlöcher vom Seitenrand weiter als 1 Ringdurchmesser
entfernt. Halsschild so breit oder breiter als der Kopf: 4.
| 4a) Schwänzchen nach hinten verbreitert. Kiele dunkel
wie der Rücken. Seitenrand mit 3—5 Tuberkelzähnen
| (Metazoniten granuliert mit 3 Tuberkelreihen):
ologona Silv. (Columbien).
| 4b) Seitenränder des Schwänzchens anfangs parallel, dann
| zusammengerundet. Kiele gelblich. Seitenränder der
| Kiele gerade oder gewellt: 5.
. Archiv für Naturgeschichte
1914. A.A. N;
18 4. Haft
|
; | ’ |
274 Dr. Carl Graf Attems:
5a) Metazoniten mehr lederartig gerunzelt als granuliert,
mit 3 Tuberkelreihen. Seitenrand der Kiele vom 4. an
gerade. Halsschild etwas breiter als der Kopf:
| Schetelyi Karsch (Ostindien).
5b) Metazoniten dicht granuliert; die 3 Tuberkelquer-
reihen nur auf den hinteren Segmenten deutlich; |
Seitenrand der Kiele konvex, mehr oder weniger
deutlich gewellt; Halsschild kaum so breit wie der
Kopf: 6.
6a) Vorderrand der hinteren Kiele stark konvex, in
großem Bogen in den Seitenrand übergehend. Meta-
zoniten einfarbig gelbbraun bis schwarzbraun mit
gelben Kielen. Antennen den Hinterrand des 2. Seg-
ments überragend. Breite 8 mm. Gonopoden mehr-
fach gekrümmt: alatus Carl (Celebes).
6b) Vorderrand der Kiele stark geschultert, dann sehr
wenig konvex. Metazoniten braunschwarz mit
lederbraunem Querband längs des Hinterrandes.
Antennen den Halsschild wenig überragend. Breite
6 mm. Gonopoden einfach gebogen:
zonatus Carl (Celebes).
P. alatus Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 146.
Celebes. |
P. dorsalis Pet.
1864. Polydesmus (Sienonia) dorsalis Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p.54.
1899. Platyrhacus dorsalis Attems, Syst. Pol. II, p. 342, Tf. XIV, Fig. 340.
1897. Ilodesmus Whiteheadii Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 439.
Luzon, Philippinen.
P. doryphorus Att.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 336.
Borneo.
P. haplopus Att.
1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 494, Tf. XXIL, Fig. 14.
1899. — Syst. Pol. II, p. 323, Tf. XIV, Fig. 324.
Halmaheira.
P. ologona Silv.
1898. Arcidesmus ologona Silvestri, Diagn. nuov. dipl. Sudameric., P- 67.
Columbıen.
P. Schetelyi Karsch.
1887. Karsch, Arch. nat., Bd. 47, p. 37, Tf. III, Fig. 4.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 330.
Ostindien.
P. zonatus Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 149.
Insel Kabaena bei Celebes.
Be -
Die indo-australischen Myriopoden, 275
Es existiert noch eine große Zahl von Beschreibungen von Platy-
rhacus-Arten, die so mangelhaft sind, daß mit ihnen weiter nichts an-
zufangen ist; manche sind sogar reine nomina nuda. Ich gebe im nach-
stehenden das Verzeichnis derselben und verweise in der Klammer
auf die Seite meines „System der Polydesmiden“ II. Teil, woselbst
- sich die genaue Literaturangabe findet. Nur bei den wenigen seither
dazu gekommenen Arten gebe ich hier das Literaturzitat. Die Arten
aus den uns hier beschäftigenden Faunengebieten (Indo-australische
Region) sind mit einem * bezeichnet.
Nyssodesmus alboalatus Ck. (p. 354) Nicaragua.
Cyphoracus andınus Ck. (p. 354) Ecuador.
*Polydesmorhachis atratus Poc. (p. 328) Palawan-Island.
E yehaıs Beccarıw Silv. (p. 343) Sumatra.
bifasciatus Sılv. Ecuador.
1897 Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305.
Be mneas Brandti Gerv. (p. 354) Neu-Guinea.
— cancellatus Silv. (p. 327) Mentawei.
“ko — castus Silv. (p. 343) Sumatra.
— comptus Ck. (p. 354) Columbia.
— convexus Silv. (p. 327) Sumatra.
Psammodesmus cos Ck. (p. 354) Columbia.
* Platyrhacus denticulatus Le Guillou (p. 354) Neu-Guinea.
* Eutrachyrhachis Doriae Silv. Neu-Guinea.
1898 Silvestri, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIX p. 444.
Spüodesmus exsul Ck. (p. 354) ?
Cyphoracus Festae Silv. (p. 344) 8. Jose.
nn yrhacus fuscus Koch (p. 341) Java.
_ Humberti Poc. (p. 341) Java = Pl. fuscus Koch.
— inaequalıs Silv. (p. 344) Sumatra.
Barydesmus Kerri Ck. (p. 354) Ecuador.
*Platyrhacus Loriae Silv. (p. 354) Neu-Guinea.
— maculatus Bollm. (p. 354) Cuba.
— Modighianıv Sılv. Sumatra.
1895 Silvestri, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV.
* Platyrhacus moluccensis Peters (p. 343) Molukken.
* Acisternum pergranulatum Silv. (p. 345) Celebes.
* Platyrhacus pergranulosus Silv. (p. 328) Neu-Guinea.
proximatus Silv. Sumatra.
1895 Silvestri, Ann. mus. civ... .. Genova (2) XIV.
„latyrhacus python Peters (p. 349) Costa Rica.
— repandus Silv. (p. 343) Sumatra.
— stenopterus Bröl. Costa Rica.
1905 Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXIV, p. 383.
1911 —_ Bull. soc. ent. France No.1, p. 14.
*Platyrhacus subvittatus Pet. (p. 338) Linga bei Singapore.
Rhyphodesmus terminalis Ck. (p. 354) ?
*Platyrhacus tristis Silv. (p. 338) Nias.
— venezuelianus Bröl. (p. 354) Venezuela.
* Hutrachyrhachis Victoriae Poc. (p.327) Neu-Guinea. 18* 4. Heft
iR
*
*
276 Dr. Carl Graf Attems:
2. Gen. Polylepis Bollm.
1869. Polydesmus subg. Pachyurus Humbert et Saussure, Verh. zool.
bot. Ges. XIX, p. 673.
1872. E— — Humbert et Saussure, Miss. seient. Mexique,
p- 27.
1893. Polylepis Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 160, 197.
1896. — Silvestri, I Diplopodi, p. 190. (Typus: P. granosus H. S.)
1893. Pachyurus subg. Angustinus Attems, Syst. Pol. I, p. 281.
1897. Paradesmorhachis Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) NXX p. 445.
Polylepis Elberti Carl. -
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 142, Tf. V, Fig. 12.
Celebes.
Polylepis eryihrekrepis Att.
1899. Pachyurus (Angustinus) erythrokrepis Attems, Syst. Pol. II, p. 287,
Tf. XII, Fig. 293.
Celebes, Borneo.
. Polylepis iaseiata Att.
1899. Pachyurus fasciatus Attems, Syst. Pol. II, p. 285, Tf. XII, Fig. 290, 291.
Halmaheıra, Ternate.
Polylepis granosa Humb. et Sauss.
1869. Polydesmus (Pachyurus) granosus Humbert et Saussure, Verh. |
zool.-kot. Ges. XIX, p. 674. ;
1896. Polylepis granosus Silvestri, Diplopodi, p. 190.
1899. Pachyurus granosus Attems, Syst. Pol. II, p. 286.
1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 538, Tf. XII, Fig. 76.
Molukken.
Polylepis Solomonis (Poe.)
1897. Paradesmorhachis Solomonis Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XX, p. 445, |
Salomon-Island. |
Polylepis xestoloma (Att.).
1899. Pachyurus zestoloma Attems, Syst. Pol. II, p. 287.
Celebes, Borneo.
Adontodesmus Silv.
1897. Silvestri, Neue Diplop. Mus. Dresden, VI, p. 13.
Fällt wahrscheinlich mit Polylepis zusanımen.
A. trieuspidatus Silv.
1897. Silvestri, l.c., p. 14, T£. II, Fig. 69 u. 70 (nur 2 beschrieben).
Tımor.
Polylepis? sanguineus Poe.
1897. Taphodesmus sanguineus Pocock, Ann. mag.n.h. (6) XX, p. 440.
1899. Platyrhacus — Attems, Syst. Pol. D, p. 327.
Celebes, Minahrassa. j
Diese Art dürfte auch zu Polylepis und nicht zu Platyrhacus
gehören. "2
w
A
-
3 Zu
en,
Be:
De
-
u
Die indo-australischen Myriopoden. DIT
Übersicht über die Arten.
la) Gonopoden dreizackig (in der Mitte des Telopodits ein Haken
und das Ende in den Sameninnenast und eine spitze Platte
gespalten): erythrokrepis Att.
1b) Gonopoden zweiästig (bei westoloma nicht bekannt; der sehr
ähnliche Zlberti gehört jedoch hierher, also wahrscheinlich auch
zestoloma): 2.
23) Rücken schwarz mit medianer gelber Längsbinde:
fascıata Att.
2b) Rücken ohne helle mediane Längsbinde: 3.
3a) Rücken rotbraun; Vorder- und Hinterrand der Kiele fein
gesägt oder granuliert: 4.
4a) Tibio-Tarsalteil des Gonopoden sehr kurz und gedrungen,
mit sehr kurzen Endästen. Seitenrand der Kiele un-
regelmäßig dreilappig: granosa Humb. et Sauss.
4b) Tibio-Tarsalteil des Gonopoden schlank, mit 2 langen,
schlanken Endästen; Seitenrand der Kiele glatt:
solomonis Poc.
3b) Rücken schwarz, Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt: 5.
5a) Kopfschild mit einem dreieckigen, glänzenden Feld.
Seitenrand der Kiele diekwulstig und zu einer dicken,
innen scharf begrenzten Beule verbreitert, Hinterrand
der Kiele konkav, das Hintereck daher zackig:
| | zestoloma Att.
) 5b) Kopfschild ohne glänzendes dreieckiges Feld. Seiten-
rand der Kiele ziemlich scharf; die Porenbeule ist eine
4 schwache Auftreibung der Kieloberseite, flach, nach
innen weniger scharf abgesetzt: Elbertı Carl.
1
|
uf
j
Die übrigen vier Genera sind ausschließlich in Süd- und Zentral-
amerika vertreten.
i 3. Gen. Amplinus Att.
‚1899. Pachyurus sube. Amplinus Attems, Syst. Pol. II, p. 281.
‚1909. Gen. Amplinus Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 148.
Typus: A. kalonotus Att.
a Düd- und Zentralamerika.
4. Gen. Euryurus €. Koch.
1 1847. arts C. Koch, Syst. Myr.
I. — Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XIX,
p- 671.
| 1872. 0 Humbert et Saussure, Miss. scient. Mex., p. 26.
1864, — Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 541.
" 1909, — Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 157.
Typus: E. erythropygus Brdt.
Süd-Amerika (Ecuador), Nord-Amerika (Ver. Staaten).
4. Heft
278 | Dr. Carl Graf Attems:
5. Gen. Plusioporodesmus Silv.
1898. Silvestri, Diagnost. nuev. dipl. Sudameriec., p. 64.
1899. Attems, Syst. Polyd. II, p. 104.
Eine Art: P. bellicosus Silv.
Columbia.
6. Gen. Polylepiscus Poc.
1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 154.
Typus: P. Stolli Poc.
Guatemala.
5. Fam. Oxydesmidae.
1895. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 83.
1896. —- Americ. Natur. XXX, p. 416.
1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 289.
1909. — Aethiop. Myr. — Zool. Jahrb. XXVII, p. 403.
1909. = Sjöstedts Kilimandjaro Meru Exped. p. 15.
Hüften beider Gonopoden frei, lateral nicht vorspringend, sondern |
der Telopodit ist ganz am Ende der!Hüfte inseriert. Schenkel und Tibia |
deutlich gegen einander abgesetzt. Tibialfortsatz mit der Samenrinne %
kräftig, nicht dünn geißelförmig. |
20 Rumpfsegmente.
Kiele stets gut entwickelt, mehr oder weniger horizontal, auf der Ni
Oberfläche nahe dem Seitenrand des Kieles ein Wulst, der Seitenrand|
selbst aber nicht wulstig verdickt. Saftlochverteilung normal. Meta- „
zoniten mit drei Querreihen von Tuberkeln. H
Zweites Beinglied meist mit einem Dorn (fehlt bei Nodorodesmus). h
Schwänzchen breit, schaufelförmig. 5
Antennen schlank, fadenförmig. B
Halsschild so breit wie der folgende Schild. | |
Große bis sehr große Formen.
Bit pic mer
Verbreitung: Äthiopische Region.
1. Subfam. Oxydesminae Att.
Gattungen: 1. Oxydesmus, mit den Subgen. Oxydesmus Att.,
Anardis Att., Plagiodesmus Ck. 2. Amurus Att., 3. M puren At)
2. Subfam. Orodesminae. 2
Gattungen: Orodesmus Ck., Nodorodesmus Att.
6. Fam. Gomphodesmidae.
1895. Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p. 4.
1895. — Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 82.
1899. — l.e, XXI], p. 678.
ET A Di Zr Yen. ren ee DE
a en
Die indo-australischen Myriopoden. 279
Hüften der Gonopoden leicht verbunden. Telopodit am Ende der
Hüfte inseriert, einheitlich, obne winkelige Knickung zwischen Femur
und Tibia, meist sehr lang, stark gewunden, kein deutlicher Tarsal-
abschnitt.
Unter der Endklaue der Beine des & befinden sich meist fleischige
Höcker, fehlen bei Antiphonus (und ? Harmodesmus).
Porenformel meist 5, 7, 9—19, aber auch 5, 7, 9, 10, 12—19,
5, 7, 9, 10, 12, 13, 1519, 5, 9, 10, 12, 13, 1519.
Endglied der Antennen öfters mit 10 Sinneskegeln.
Hintere Ventralplatten öfters mit besonderen Fortsätzen.
Schwänzchen konisch.
Mittelgroße bis große Formen.
20 Rumpfsegmente.
Verbreitung: Äthiopische Region.
1. Subfam. Gomphodesminae (Ck.
1899. Cook, Proe. U. S. Nat. Mus. XXI, p. 687.
Genera: Astrodesmus Ck., Aulodesmus Ck., Gomphodesmus Ck.,
Merodesmus Ck., Mychodesmus Ck., Neodesmus Ck., Omodesmus Ck.,
Sphenodesmus Ck., Sigodesmus Ck., Tycodesmus Ck., Tymbodesmus Ck.,
" Ulodesmus Ck.
2. Subfam. Marptodesminae Ck.
1899. Cook, 1.c. p. 682.
Genera: Antiphonus Att., Dodekaporus Att., Elaphogonus Att.,
Harmodesmus Ck., Marptodesmus Ck.
7. Fam. Sphaeriodesmidae
1869. Tribu Sphaeriodesmii Humbert et Saussure, Rev. et mag. zool. p. 1.
1872. —- Sphaeriodesmiens Humbert et Saussure, Miss. scient. Mexique,
p- 20.
1884. Subfam. Sphaeriodesminae Latzel, Myr. Öst.-Ung. Mon. II, p. 127.
1893. — Sphaeriodesminae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus., No. 46, p. 159.
1896. Fam. Sphoeriodesmidae Silvestri, I Diplopodi, p. 69.
1899. Subfam. Sphaeriodesminae Attems, Syst. Pol. II, p. 388.
1909. Fam. Sphaeriodesmidae Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 117.
_ _ Rücken sehr gewölbt, die Kiele fast senkrecht abfallend. Körper
in hohem Maße zum Zusammenkugeln eingerichtet, dadurch, daß die
vordersten und hintersten Segmente mit ihrer Dorsalfläche fast senkrecht
zur Längsaxe des Körpers stehen und die letzten Segmente mit ihren
Kielen und dem breiten Schwänzchen zu einer Halbkugel zu-
sammenschließen, unter der das Vorderende eingerollt wird. Hals-
schild meist schmal. 2. Segment auch nicht groß. 20 Rumpfsegmente.
. „Verbreitung: Zentralamerika, Antillen, südliche Ver-
einıgte Staaten. |
4, Heft
280 Dr. Carl Graf Attems:
1. Subfam. Sphaeriodesminae Poc.
1909. Subfam. Sphaeriodesminae Pocock, Biol. Centr. Am., p. 117, 119.
Telopodit des Gonopoden ohne deutliche Trennung in Femur,
Tibia und Tarsus. Kein schlanker Tibialfortsatz vorhanden. Die |
Samenrinne verläuft bis zum Ende des Hauptstammes. |
4. und 5. Segment vergrößert.
Die Saftlöcher öffnen sich auf der Oberseite der Kiele.
Verbreitung: Zentralamerika. |
Genera: Sphaeriodesmus Pet., Colobodesmus Bröl., Cylionus Ck, |
2. Subfam. Cycelodesminae.
1909. Subfam. Cyelodesminae Pocock, Biol. Centr. Am. p. 118.
Gonopoden mit schlankem, geißelförmigen Tibialfortsatz, der '
vom breiten, blattförmigen Tarsus umscheidet wird.
3. Segment stark vergrößert.
Die Saftlöcher öffnen sich auf der Oberfläche der Kiele.
Verbreitung: Zentralamerika, Jamaika, Florida. _ |
Genera: Cyclodesmus Humb. et Sauss., Cyphodesmus Pet., Peri- |
dysodesmus Silv. |
8. Subfam. Desmoninae. Ck.
1899. Fam. Desmonidae Cook, Amer. Merochaeta. — Proc. U. S. N. Mus. XXI, |
p- 463. |
Über die morphologische Natur der einzelnen Teile der Gonopoden '
kann man sich nach den Angaben der Autoren kein klares Urteil bilden. |
Nach den Abbildungen scheint es, als würde direkt vom Femur ein |
schlanker, die Samenrinne führender, geißelförmiger Ast entspringen. |
3. Segment stark vergrößert, auch das 4. Segment ist noch ein |
wenig vergrößert. 4
Die Saftlöcher liegen in großen tiefen Höhlen an der Basis der |
vorderen Schulter des Kieles (bei Desmonus angeblich vom 3. (!) Seg- |
ment an). w
Verbreitung: Südl. Vereinigte Staaten von N. Amerika, |
Zentralamerika. |
Genera: Desmonus Ck., Taphrodesmus Silv.
8. Fam. Leptodesmidae.
1898. Leptodesminae Attems, Syst. Pol. I, p. 369.
1903. — Carl, Rev. Suisse zool. XI. p. 544. °
1909. Subfam. Chelodesminae Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 160.
Cook!) hat den Familiennamen Chelodesmidae eingeführt, ohne j
irgend eine Diagnose dieser Familie zu geben. Nach den Gattungs- |
namen die er anführt, entspricht sie meinen Leptodesmidae + Rhacho- |
t) Cook 1895 Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 4.
Die indo-australischen Myriopoden. 281
desmidae. Die Gattung Chelodesmus selbst wird ın einer Fußnote nur
ganz kurz skizziert. Eine dazu gehörige Art ist nicht beschrieben.
Pocock hat dann ın der Biologia Centrali-americana diesen Namen,
Familie Chelodesmidae, aufgegriffen und noch die Familie X ystodesmidae
als Subfamilie darin aufgenommen, sodaß er eine Familie Chelodesmidae
mit 3 Subfamilien Chelodesminae, Rhachodesminae und Xystodesminae
kennt.
Ich behalte für die hier in Frage kommende Familie den schon
1898 von mir eingeführten Namen Leptodesmidae, da ich eine Familie
im Umfange wie Cook ihn annimmt, nicht gelten lasse und außerdem
der Name Chelodesmus, dem keine Art in der Literatur entspricht,
in der Luft schwebt, es also auch keinen Sinn hat, eine Familie danach
zu benennen.
| Die Diagnose lautet:
Hüften der Gonopoden groß, stark aufgetrieben, durch eine
‚ schmale Brücke zusammenhängend. Ein Teil der Hüfte lateral etwas
‚ vorspringend, sodaß der Telopodit auf der Innenseite des Hüftendes
inseriert ist.
| Ein normales Hüfthörnchen vorhanden. Femur deutlich vom
' Tibialabschnitt abgesetzt, mit großem Fortsatz; die Tibia im Winkel
gegen das Femur angesetzt. Tibialfortsatz kurz, kräftig, nicht geißel-
' förmig. Meist 20 Rumpfsegmente, bei Devillea Z mit 21, 2 mit 22
Rumpfsegmenten.
Kiele gut entwickelt, der Seitenrand schmal gesäumt, in der
, Umgebung des Saftloches oft zu einer dicken Beule aufgetrieben.
Saftlochverteilung öfter abnorm: nur auf dem 5. Segment, oder auf
‚ mehreren Segmenten aber auf dem 7. fehlend oder auf den Segmenten
‚5,7, 9,—19.
Schwänzchen schlank konisch.
| Halsschild so breit wie der folgende Schild.
| Verbreitung: Südamerika, Palaearktisches Gebiet,
‚ Afrika.
| Die große Zahl der Gattungen bedarf wohl noch einer gründlichen
- synoptischen Bearbeitung.
| Gattungen: Alocodesmus Silv., Aneptoporus Poc., Biporodesmus
‚ Att., Brachyurodesmus Sıilv., Chelodesmus Ck., O'hondrodesmus Silv.,
‚ Cordyloporus Att., subg. Neocordyloporus Carl, Devillea Bröl., Di-
rhabdophallus Poc., Epiporopeltis Silv., Erythrodesmus Silv., Eury-
ı desmus Sauss., Euthydesmus Silv., Eutyporhachis Poc., Fontariopsis
‚ Poe., Leiodesmus Silv., Leptodesmus Sauss., subg. Strongylosomides Att.,
" Mesodesmus Carl, Odontopeltis Poc., Phyllactophallus Poc., Priodesmus
Ck., Rhachidomorpha Sauss., Sandalodesmus Bilv., Scolopopleura Att.,
‚ Strongylomorpha Silv., Trichomorpha Silv., Trienchodesmus Silv.
|
|
|
9. Fam. Rhachodesmidae.
. | 1903. Rhachidesminae Carl, Rev. Suisse zool. XI, p. 553.
a 1909. Rhachodesminae Pocock, Biol. Centr. Am. p. 170.
|
}
i
|
i
4. Heft
282 Dr. Carl Graf Attems:
Ein Hüfthörnchen fehlt den Gonopoden, dafür ist die Samengrube
sehr groß oder es dient die ganze Innenseite des Gonopodentelopodits
zur Spermaaufnahme (Aceratophallus).
Kiele sehr verschieden ausgebildet, von schmal wulstförmig bis
breit lamellös. Saftlochverteilung manchmal von der Norm abweichend,
nur auf dem 5. Segment oder auf den Segmenten 5, 7—19.
Schwänzchen konisch.
Verbreitung: Zentralamerika.
Gattungen: - Aceratophallus Carl, Acutangulus Att., Duoporus Ck,,
Holistophallus Silv., Neoleptodesmus Carl, Rhackis Sauss. mit den Subg.
Rkackis Carl, und Microrhachis Carl, Pammicrophallus Poc., Para-
rhachistes Poc., Strongylodesmus Sauss., Zeuctodesmus Poc.
I0. Fam. Xyodesmidae Ck.
1896. Cook, Brandtia IV, p. 15.
Möglicherweise wird sich bei genauerer Kenntnis der hier genannten
Gattungen diese Familie als berechtigt erweisen. Die typische Gattung
Xyodesmus wurde von Cook zuerst zu den (omodesmidae, eine seiner
zahlreichen undefinierten Familien gestellt. Ich zitiere die Xyodesmidae
hier nur, ohne sie näher unterbringen zu können.
Verbreitung: Südamerika, Westafrika.
Gattungen: Batodesmus Ck., Cryptoporus Porat, Diaphorodesmus
Silv., Hypodesmus Ck., Scaptodesmus Ck., Tips Ck., Trachelo- |
desmus Peters, X yodesmus Ck.
Ungenügend beschriebene Polydesmidengenera, die‘
ich in keine der Familien einreihen kann: |
1903. Abatodesmus Silv. Silvestri, Boll. mus. Torino XVIII No. 433, p.5.
1910. Agathodesmus Silv. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 362. 1
1895. Anisodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 99.
1896. — Cook, Americ. Natur. XXX, p. 416.
1896. Bactrodesmus Ck. Cook, Americ. Natur. XXX, p. 417.
1895. Campodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVII, p. 32.
1896. —— Cook, Amer. Nat. XXX, p. 414. N
1894. Centrodesmus Poc. Pocock, Webers Reise Niederl. Ostind. III, p. an
1898. Centrogaster Att. Attems, Syst. Pol. II, p. 189.
1893. Chaetaspis Bollm. Bollmann, Bull. U. S. Nat. Mus. No. 46, 8. 68.
1896. Cheirodesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416.
1904. Chonaphe Ck. Cook, Alaska Exped. VIII, p. 56.
1896. Comodesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p:415.
1896. — Cook, Brandtia V p.25.
1896. Cookia Silv. Silvestri, Escurs. Tunisia. — Natur. Sicil., p. 158.
1896. Dalodesmus Ck. Cook, Brandtia V, p. 26.
1896. Discodesmus Ck. Cook, Amerik. Nat. XXX, p. 415.
1898. Enantiurodesmus Silv. Silvestri, Diagnost. nuev. Diplop. Sudamer., p. 994
1904. Harpaphe Ck. Cook, Alaska Exp. VIII, p.59.
Die indo-australischen Myriopoden. 283
1896. Helodesmus Ck. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia p. 262.
1904. Hybaphe Ck. Cook, Alaska Exp. VIII, p. 158.
1896. Inodesmus Ck. Cook, Brandtia V, p. 25.
1904. Isaphe Ck. Cook, Alaska-Exp. VII, p. 57.
1895. Isodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 99.
1896. — Cook, Americ. Natur. XXX, p. 416.
1898. Lepturodesmus Silv. Silvestri, Diagn. n. dipl. Sudameric., p. 67.
1896. Lipodesmus Ck. Cook, Amer. natur. XXX, p. 416.
1869. Lyrodesmus Ak. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia, p. 259.
1895. Mimodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 99.
1896. — Cook, Amer. Nat. XXX, p. 416.
1896.: Nasodesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p. 417.
1896. Prepodesmus Ck. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad., p. 258.
1896. — Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416.
1910. Scytalosoma Verh. Verhoeff, Ü. Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVI, p. 138.
1895. Scytodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 99.
1896. = Cook, Brandtia III, p. 9.
1896. — Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416.
1898. Serangodes Att. Attems, Syst. Pol. I, p. 54.
1896. Thelydesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p. 415.
. 1896. — Cook, Brandtia V. p. 26.
1905. Trichozonus Carl. Carl, Dipl. Guinee espagnole, p. 272.
1896. Tropidesmus Ck. Cook, Americ. Natur. XXX, p. 414.
1895. Tylodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 97.
186. _ -—- Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416.
‚1904. Xystocheir Ck. Cook, Alaska Exp. VIII, p. 53.
| Von diesen unsicheren Gattungen sind folgende Arten aus dem
‚ hier bearbeiteten Gebiete genannt:
Agathodesmus Steeli Silv.
' 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 363.
Avoca, N. S. Wales, Australien.
| Centrodesmus discrepans Silv.
' 1895. Silvestri, Myr. Malesi. — Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 41.
Sumatra.
Centrodesmus typicus Poc.
1894. Pocock, Webers Reise Niederl. Ostind. III p. 370, Tf. XXII, Fig. 10.
| Sumatra.
| Helodesmus porosus Ck.
- 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sei. Philadelphia, p. 262.
Java.
Nasodesmus cognatus (Humb.).
1866. Polydesmus cognatus Humbert, Myr. de’Ceylan, p. 22, Tf. II, Fig. 6.
‚ 1896. Nasodesmus cognatus Cook, Amer. Natur. XXX, p. 417.
Ceylon.
Serangodes strongylosomoides Att.
' 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 273.
| Neu Seeland. 4. Heft
284 Dr. Carl Graf Attems.
2. Superordo: Ascospermophora Verh.
1900. Subordo Ascospermophora Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. X. — |
Zool. Jahrb. XIII, p. 53.
1910. nee, se Verhoeff, Ü. Dipl. XII, Nova Acta XCII,
P:214:
1910. Ordo Ascospermophora Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 21.
Verhoeff hatte die Gruppenbezeichnung Ascospermophora bis 1910
an Stelle des die Priorität genießenden Namens Chordeumoidea ge- |
braucht und in diesem Sinne wäre der Verhoeff’sche Name natürlich |
zu streichen. Nun hat Verhoeff aber 1910 den Namen Ascospermophora
in anderem Sinne verwendet, indem er die Chordeumoidea und Striarordea
als Ascospermophora zusammenfaßte. Nur in diesem Sinne können
wir den Namen gelten lassen.
Ordo Chordeumoidea Ck. and Coll.
1894. Subordo Chordeumoidea Cook and Collins in Pocock, Webers Reise,
p- 341.
1895. _— Craspedosomatoidea Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p.3.
1896. — Chordeumoidea Silvestri, I Diplop. p. 42.
1896. — Chordeumatoidea Cook, Brandtia II, p. 8.
1898. — Chordeumoidea Attems, Syst. Pol. I, p. 227.
1899. —- Chordeumatoidea Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI, p. 609. !
1900. —- Ascospermophora Verhoeff, B. z. K. pal. Myr. X. — Zool.!
Jahrb. XIII, p. 53.
1903. _—- Chordeumoidea Silvestri, Dipl. anat. p. 22.
1903. Group — Pocock, Biol. C. Am. p. 41.
1910. Superfamilie — Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 211.
1910. Subordo = Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 22.
Fam. Heterochordeumidae Poc.
1894. Subfam. Heterochordeuminae Pocock, Webers Reise, p. 340.
1899. — — Attems, Zool. Jahrb. XII, p. 305. |
1907. Fam. Heterochordeumidae Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus.|
Hambg XXIV, p. 122.
Subfam. Metopidiotrichinae Att.
1097. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV, p. 123.
1910. Fam. Metopidiotrichidae Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 337.
Metopidiothrix lacertosa Att.
1907. Attems, Javan. Myr., l.c., p. 128.
Java.
Metopidiothrix rhopalophora Att.
1907. Attems, 1.c., p. 126.
Java.
Die indo-australischen Myriopoden, 285
Schedotrigona hystrix Silv.
1907. Silvestri, Note Diplopod. — Bull. mus... Torino XVIII No. 433,
p- 12.
Neu Seeland.
Schedotrigona Smithi Silv.
1903. Silvestri, loc. eit. p. 13.
| Neu Seeland.
| Außer diesen gehören zur Unterfamilie der Metopidiotrichinae
‚noch die Gattungen Apodıgona Silv. und Eudigona Silv. mit je einer
‚Art aus Chile.
| Subfam. Diplomaragninae Ait.
i
|
Subfam. Diplomaragninae Att.
"1907. Attems, Javan. Myr. — loc. cit., p. 122.
1910. Fam. Diplomaragnidae Verhoeff, Nova Acta XCIJI, p. 340.
Diplomaragna terricolor Att.
1899. Placodes terricolor Attems, Zool. Jahrb. XII, p. 120.
1907. Diplomaragna terricolor Attems, Javan. Myr., p. 123.
| Wladiwostok.
Dies ist bisher der einzige Vertreter dieser Subfamilie.
In keine der Subfamilien kann ich folgende, besonders hinsichtlich
ihrer Gonopoden nur unvollkommenen bekannte Heterochordeumiden
\einreihen:
1 Heterochordeuma Doriae Poe.
| 1893. Pocock, Myr. f. Burma. — Ann. mus. civ.... Genova (2) XII,
| p- 387.
| Birma.
| Heterochordeuma montiecola Poe.
‚189. Pocock, Webers Reise, p. 342, Tf. XIX, Fig. 14.
| Sumatra.
| Heterochordeuma platydesmoide Silv.
"1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p- 727.
i Sumatra.
f Hendersonula eollina Poe.
1903. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 420.
| Vorder-Indien.
N’ Huttoniella trisetosa Poe.
ha Craspedosoma trisetosum Hutton, Ann. mag.n.h. (4) XX, p. 116.
‚1903. Huttoniella trisetosa Pocock, l.c., (7) XII, p. 519.
| Neu Seeland.
'
| Pocoekia sapiens Silv.
1895. Silvestri, Ann. Mus. civ... Genova (2) XIV, p. 728.
Sumatra.
4, Heft
286 | Dr. Carl Graf Attems:
3. Superordo: Julidea Latz.-Poc.
1884. Familie Julidae Latzel, Myr. Ö.-U. Mon. II, p. 238.
1887. Ordo Juloidea Pocock, Ann. mag.n.h. (5) XX, n». 294.
1893. Fam. Julidae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 155.
1894. Ordo Juloidea Pocock, Webers Reise, p. 376.
1894. Ordo Juloidea Pocock, J. Linn. Soc. XXIV, p. 480.
1895. Subordo Juloidea Cook, Ann. N. York Ace. Sci. IX, p. 6.
1856. Ordo Juloidea Silvestri, I Diplop., p. 50.
1898. Subordo Juloidea Attems, Syst. Pol. I, p. 228.
1900. — _ Opisthospermophkora Verhoeff, Zool. Jahrb. XIII, p. 54.
1910. — — Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 211.
1910. Ordo — Verhoeff, Dipl. Deutschl., p. 27.
1. Ordo Juloidea Leach.
1814. Julidae Leach, Trans. Linn. Soc. XI, p. 376.
1868. — Meinert, Nat. Tidsskr. (3) V, p. 6.
186. — Silvestri, I Dipl, p. 59.
1896. Zygochaeta Cook, Brandtia II, p. 8.
1903. Group Juloidea Pocock, Biol. C. Amer., p. 53.
1904. Zygochaeta Cook, Alaska, p. 51, 69.
1903. — Silvestri, Dipl. anat. p. 23.
1910. Symphyognatka Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 211.
1910. _ Verhoeff, Dipl. Deutschl., p. 28.
Fam. Blaniulidae.
Syn. 1909. Fam. Protoiulidae Attems, Myr. Vega-Exp. — Ark. Zool. V, p. u
Ich gebrauchte 1909 den von Verhoeff eingeführten Namen
Protoiulidae, den Verhoeff allerdings in etwas engerem Sinne als ich!
faßt (so daß meine Subfam. Blaniulinae damit identisch war) ohne recht, R
werden soll. Ein Genus Protoiulus gibt es aber ebensowenig. wie ein
Genus Deuteroiulus; für Deuteroiulidae muß es jetzt heißen: Juldae.
Kopidoiulus eaeeus Att.
1909. Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. Zool. V, p. 56.
Japan.
Karteroiulus niger Att.
1909. Attems, loe. eit., p. 52.
Japan.
Mongoliulus eoreanus Poe.
1895. Paraiulus coreanus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV, p. 365.
1903. Mongoiulue — Pocock,l.e., (7) XI, p. 523.
Korea.
Anaulaeiulus paludieola Poe.
1895. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 366.
' China, Ning po.
Die indo-australischen Myriopoden. 287
Fam. Julidae.
Fusiulus hirosaminus Att.
1909. Attems, Myr. Vega-Exp. — Ark. zool. V, p. 62.
| Japan.
Fusiulus pinetorum Att.
1909. Attems, 1.c., p. 60.
Japan.
Cylindroiulus luseus Mein,
‚ 1904. Diploiulus luscus Mein. — Silvestri, Fauna Hawaiensis VII, p. 338.
| Hawai.
Wenn die Bestimmung richtig ist (Silvestri gibt nur den Namen),
‚ handelt es sich sicher um eine eingeschleppte Form. Ihre Heimat ist
‚ bekanntlich Europa.
Mit folgenden als ‚„„Julus“ publizierten Beschreibungen ist garnichts
zu machen; nur so viel ist wohl sicher, daß es keine Julus im heutigen
' Sinne sind.
| Julus anguinus Karsch.
1880. Karsch, Sitzungsber. Ges nat. Freunde Berlin, p. 77.
Hawaı.
| Julus birmanicus Poe.
1893. Pocock, Myr. Burma. — Ann. Mus. civ. Genova (2) XVII, p. 392.
Birma.
| Julus Feae Poc.
1893. Pocock, l.c., p. 393.
Birma.
Julus septemlineatus Poec.
1893. Pocock, l.c., p. 393.
Birma.
Julus vallieola Poe.
| 1895. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 366.
| Che Kiang, China.
1% 2. Ordo Spirostreptoidea Brdt
, 1833. Spirostreptidea Brandt, Bull. soc. nat. Moscou, VI, p. 203.
‚1893. Subfam. Spirosireptinae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 156.
', 1894. Fam. Spirostreptidae Pocock, Max Webers Reise, p. 378.
ji 1895. Subordo Spirostreptoidea Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 5.
1896. Fam. Spirostreptoidea Silvestri, I Dipl. p. 54.
1903. Subordo Spirostreptoidea Silvestri, Dipl. Anat., p. 23.
‚ 1909. Group Spirostreptoidea Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 90.
', 1914. Ordo Spirostreptoidea Attems, Afrikanische Spirostreptiden. — Chun,
Biblioth. zoolog. Hft. 65,66. —
i Über diese Ordnung kann ich mich kurz fassen, da sie erst kürzlich
der Gegenstand einer Publikation von mir war.
| 4. Heft
}
283 Dr. Carl Graf Attems:
Ich teile die Ordnung Spirostreptoidea in die 2 Unterordnungen
Spirostreptidea und Odontopygide«. Nur erstere ist in der indo-
australischen Region vertreten, während die Odontopygidea rein |
aethiopisch sind. Und von den Spirostreptide« kommen mit einer
einzigen Ausnahme in der indo-australischen Region nur Mitglieder
der Familie Harpagophoridae vor.
Bezüglich der Literaturangaben beschränke ich mich darauf,
in der Klammer die Seite meiner oben genannten Publikation an-
zugeben, woselbst man die näheren Literaturangaben findet.
Fam. Spirostreptidae Att.
Diese Familie hat ihre Hauptverbreitung in der aethiopischen
Region und Madagaskar und in Südamerika. Innerhalb der indo- '
australischen Region ist sie durch eine einzige Art einer mir unbekannten _
und nicht gerade sehr ausführlich beschriebenen Gattung, die nur |
diese eine Art enthält, vertreten.
Tropitrachelus unidentatus Silv. [p. 148.]
Carolinen.
Fam. Harpagophoridae Att.
Die Harpagophoridae leben jetzt in 2 ganz getrennten Gebieten,
nämlich im westlichen Teil der indo-australischen Region und in Süd-
afrika und Madagaskar. |
Wenn wir uns nach der heutigen Verbreitung richten, können wır |
das Entstehungszentrum dieser Familie etwa in der Gegend des heutigen
Sundaarchipels suchen, das damals noch von einer zusammen- '
hängenden Landmasse eingenommen war. Von da hat sie sich über die '
indo-madagassische Brücke bis nach Südafrika verbreitet, in Indien |
selbst jedoch nur wenig entfaltet. Allein in Ceylon hat sich eine für die |
Insel endemische Gattung mit 4 Arten ausgebildet. Die südafrikanischen |
Arten gehören anderen Gattungen an als die indo-australischen.
Es werden zwar von Natal und Madagaskar je eine Thyropygus-Art |
angegeben, welche Gattung für den Sundaarchipel charakteristisch |
ist, aber ihre Zugehörigkeit zu dieser Gattung ist wohl noch nicht |
sichergestellt.
Die indo-australische Gruppe dieser Familie hat sich im Sunda- |
archipel reich entfaltet. Am artenreichsten ist die Gattung Thyro- |
pygus, von der auf Java 19, Sumatra 14, Borneo 10, der malayıschen |
Halbinsel 4 und in Indien 6 Arten leben. Weiter östlich sind nur |
wenige Arten dieser Familie vorgedrungen: 1 Ahynchoproctus-Art|
bis nach Celebes und den Aru-Inseln, 1 Anurostreptus und 1 Thyro- |
pygus auf die Molukken und 2 Thyropygus bis auf die Philippinen. |
Die Verbreitung dieser Familie verglichen mit derjenigen anderer '
Gruppen zeigt uns, daß die Geologie allein als Erklärung für die Ver-|
breitung gewiß nicht ausreicht und daß insbesondere das Fehlen von|
Arten oder höheren Kategorien in bestimmten Landgebieten sich nieht |
un
Die indo-australischen Myriopoden. 289
allein durch trennende Meeresstrecken erklären läßt und daß wir
aus dem Fehlen von Tierformen nicht auf Unterbrechung der Land-
verbindungen schließen dürfen.
1. Gen. Thyropygus Poe. (p. 168).
Th. javanıcus Brdt. Java, Sumatra, | Th. armatus Porat. Java.
2. Gen. Ktenostireptus Att. (p. 170).
Kt. anulipes Att. Ceylon. Kt. costulatus Att. Ceylon.
| — centrurus Poc. Ceylon. — pulcherrimus Carl. Ceylon.
Amboina, Malayische Halbinsel. ! — boyoricus Att. Java.
— amurus Poc. Birma. — coalitus Att. Java.
— aulaconotus Poc. Birma. — coniferus Att. Java.
— Bowringii Poc. Siam. — immanis Att. Java.
— opinatus Karsch. Birma, Mergui. | — laticollis Silv. Java.
— Andersoni Poc. Mergui. — malayus Carl. Java.
— aterrimus Poc. Mergui,Malayische | —- minor Carl. Java.
Halbinsel. | — Mölleri Att. Java.
\ — »erakensis Poc. Mal. Halbinsel. | — neglectus Carl.
— coelestis Silv. Sumatra. — Patricii Poc.
\ — elegans Silv. Sumatra. — dHisaroanus Att. Java.
— inferorum Silv. Sumatra. — torquatus Porat. Java.
— lazxuriosus Silv. Sumatra. — zanihonotus Poc. Java.
‚ — Modiglianii Silv. Sumatra. — arenosus Silv. Borneo.
— ostentatus Silv. Sumatra. — baluensis Poc. Borneo.
— rubrocinctus Poc. Sumatra. — Brölemanni Att. Borneo.
ı — siraminipes Carl. Sumatra. — dulitianus Poc. Borneo.
— Weber; Poc. Sumatra, Malayische | -—- Evereitii Poc. Borneo.
\ Halbinsel. — Hosei Poc. Borneo.
\ — zanthurus Poc. Sumatra. — melinopus Att. Borneo.
' — pachyurus Poc. Sumatra, Java..| -—- segmentatus Vog. Borneo,
ı — rubrolimbatus Poc. Sumatra, Philippinen.
| Java. — serpentinus Att. Borneo.
| — frater Carl. Sumatra, Java. — venerabilis Silv. Borneo.
ı — acuminatus Silv. Java. — heterurus Silv. Philippinen.
|
|
|
3. Gen. Rhynchoproctus Poc. (p. 170.)
Rh. ater Töm. Sumatra, Borneo. Rh. proboscideus Poc. Celebes, Malay.
— Beccarii Silv. Borneo. Halbinsel, Aru.
— Doriae Silv. Borneo. | — rufomarginatus Töm. Borneo.
| 4. Gen. Eremobelus Att. (p. 171).
/ E. andropygus Att. Ile Soulon.
5. Gen. Anurostreptus Att. (p. 172).
4. corticosus Porat. Sumatra, Amboina. | A. Modiglianii Silv. Sumatra.
= Beae Poc. Birma. — vittatus Newp. Sumatra.
— mentaweiensis Silv. Mentawei.
Archiv für Naturgeschichte
1914 A. 4. 19 4.Heft
Ch
NR |)
290
Dr. Carl Graf Attems:
Species Incertae sedis:
a) Beschreibungen etwas besser (p. 174).
Spirostreptus
aciculatus Porat. Austral.
Doriae Poc. Birma.
exocoeti Poc. Christmas Isl.
Gesiri Poc. Birma.
kandyanus Humb. Ceylon.
Lankaensis Humb. Ceylon.
Lunelii Humb. Ceylon.
nigrolabiatus Newp.
Madras.
stenorhynchus Poc. Ceylon.
b) Beschreibungen ganz unbrauchbar
(p. 176).
&) Orientalische Region.
Spirostreptus
1903.
Ceylon.
alicolliss Porat. Java.
allevatus Karsch. Siam.
alticinctus Karsch.
Malakka.
amictus Karsch. Borneo.
amphibolinus Karsch.
Lombok.
amputus Karsch. Lombok.
asihkenes Poc. Madras.
caudiculatus Karsch.
Ceylon, Madras.
ceilanicus Brdt. Ceylon.
Chamissoi Karsch. Radak.
cinctatus Newp. India.
consirictus Karsch. Java.
contemptusKarsch.Ceylon.
crassanus Karsch.
kassar.
falciferus Karsch. Borneo.
flavomarginatus Dad.
Borneo.
foveatus Karsch.
Philippinen.
3. Ordo Cambaloidea CK.
1895. Subordo Cambaloidea Cook, Ann. N. York Ac. Sci IX, p. 6.
Silvestri, Dipl. Anat., p. 23.
Fam. Cambalidae Bollm.
@lyphiulus eeylanieus Att.
1%9.. Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. Zool. V, P- 64.
|
Spirostreptus gracilis Dad.
&) Australische Region.
Ma- | Spirostreptus fijensis Col. Fiji.
Sumatra. ö
hamifer Humb. Ceylon,
Madras. 4 |
horridulus Karsch. Js
insculptus Poc. Ceylon. S
Jerdan? Poc. Madras.
lemniscatus Karsch. "1 4
Lombok. 3
maculatus Newp. Caleutta.
maculatus Dad. Sumatra.
malabarıcus Gerv.
Malabar, Kortallum.
modestus Humb. Ceylon,
Moseleyi Poc. Philippinen.
Oatesii Poc. Birma.
politus Dad. Ostindien,
. punctilabium Newp. 4
Philippin. E
regis Poc. Mergui. 4
repandus Karsch. 8
Sumatra. R
rubripes Sinel. Malayische
Halbinsel. ei
sanguineus Koch. Ost-
indien. .
tavoiensis Poc. Birma.
trilineatus Dad. Borneo.
trunculatus Karsch. Jave &
unicolor Dad. Sumatra.
=q
&
impressopunctatus Koch u
Äustr. u
lepturus Silv. Fiji. |
maritimus Koch. Austral.
striatus Hutton. New
Seeland. ee
| Die indo-australischen Myriopoden., 291
| Glyphiulus javanicus Carl,
1911. Carl, Drei neue Dipl. — Bev. Suisse zool. XIX, p. 401.
Java. |
| Außerdem ist noch eine Art von Mauritius und den Seychellen
bekannt.
Agastrophus erinitus Att.
Attems, Nova Guinea Bd, V.
Nord-Neu Guinea, Manokwari (N, N. G. E, 1903).
Agastrophus orientalis Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 156.
| Celebes.
| Außer den hier genannten Agastrophus-Arten gibt es noch je eine
von Gr. Comoro und Mah£.
| Agastrophus Dahli nov. spee.
| Tafel V, Fig. 77—81.
Gelbbraun, in der Umgebung des Saftloches ein großer schwarzer
‚Fleck; diese Flecken bilden eine Art unterbrochenes Längsband in
‘den Seiten.
& Breite 0,5 mm. Die Segmentzahl kann ich nicht genau angeben;
das einzige $ ist in Bruchstücke zerfallen, die zusammen 35 Segmente
‚ergeben; es dürften aber welche fehlen.
Labralbucht seicht mit 3 kleinen Zähnchen; 16 Labralborsten.
‚ Kopfschild glatt, vorn mit einigen längeren Borsten. Augen rundlich,
‚schwarz, die einzelnen Ocellen deutlich konvex (Antennen fehlen).
Gnathochilarium ohne Einsenkung.
| Rumpf glatt und glänzend; die Doppelringe in der Quernaht
‚deutlich eingeschnürt; Metazoniten mit 2 Querreihen winziger Härchen.
Dorsalrand des Analringes bis an den Beginn der Analklappen
lappig vortretend ohne aber, von der Seite gesehen, frei vorzuragen.
Klappen behaart, Schuppe fast quer abgeschnitten.
1. Beinpaar (Fig. 77): Ventralplatte mit 2 schwach nach vorn
und außen gebogenen Hörnchen, die am Ende eine kleine Borsten-
spitze tragen. Beine 5-gliedrig; das 5. Glied zeigt jedoch seine Ent-
'stehung aus 2 Gliedern, ohne daß aber eine Scheidewand vorhanden
"wäre; die Beine waren also ursprünglich 6-gliedrig. 1. Glied mit großer
runder (Drüsen- ?) Öffnung wie bei Ag. angwinus Att. Die Endkralle
‚eines Beines ist 2-spitzig.
‚2, Beinpaar wie bei Ag. angwinus Att.; die Endkralle ist zwei-
‚spitzig (Fig. 81)
3. Beinpaar: 7-gliedrig, indem der Komplementärring hier schon
‚sehr deutlich ist. Auch dieses Beinpaar hat 2-spitzige Endkrallen.
Gonopoden: Die vorderen (Fig. 79, 80) gleichen ungemein denen
von Ag. orientalis Carl; das Coxit ragt jedoch innen mit einem geraden,
'stumpfen Zapfen auf, der am Ende einen kleinen runden, nach innen
gerichteten Haken trägt (Carl zeichnet nichts davon). Bei A. anguinus
(Fig. 82) ist ein ähnlich gestaltetes Häkchen vorhanden. Das Femorit
19% 4 Heft
292 Dr. Carl Graf Attems:
ist merklich kürzer als der Innenarm des Coxits, stumpfkerbig, am Ende
mit mehreren Borsten besetzt. Am Endrand, lateral vom Innenarm,
ragt ein halbringförmiger, ausgehöhlter Lappen vor (Carl zeichnet
bei Ag. orientalis etwas ähnliches).
Hintere Gonopoden (Fig. 78): Die große Ventralplatte bildet
jederseits einen dicken stumpfen Zapfen, auf dem je ein Gonopode
aufsitzt. Jeder Gonopode ist eingliedrig; am Ende hat er 2 Fortsätze;
einen zarten hyalinen Lappen und medial davon einen zweiten, noch
schmäleren und spitzeren Lappen, der das Ende eines am Innenrand
des Gonopoden beginnenden Kanals führt. Neben diesem spitzen
Lappen steht ein Feld von 10—12 krummen Borsten.
Fundort: Ralum, Neu Pommern (21. X. 1896 Dahl coll. Berlıne
Museum).
Hypocambala Helleri Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. VI, p. 11, Tf. II, Fig. 59—62.
Celebes; Aru.
Einzige Art der Gattung.
Dinocambala ingens Att.
1911. Attems, Fauna SW Australiens III, p. 190.
SW.-Australien.
Podykipus eollinus Att.
1911. Attems, 1.c., p. 184.
SW.-Australien.
Podykipus leptoiuloides Att.
1911. Attems, l.c., p. 186.
SW.-Australien.
Dimerogonus flagellatus Att. h
1909. Attems, Myr. Vega-Exp. — Ark. zool. V, p. 69, Tf. III, Fig. 49—57,
V, Fig. 86.
Japan.
Dimerogonus insularis Att.
1903. Attems, Beitr. Myr. Kunde. — Zool. Jahrb. XVII, p. 86, Tf. VII
Fig. 7—14. h
Stephens Island.
Dimerogonus orephilus Att.
1903. Attems, Beitr. Myr.-Kunde, 1. e., p. 84, Tf. VII, ne 1—6.
Sidney, Blaue Berge.
Dimerogonus Aveburyi Silv.
1904. Silvestri, Fauna Hawaiensis III, p. 330.
Maui.
Dimerogonus Beddardi Silv.
1904. Silvestri, l.c., p. 333.
Maui.
Die indo-australischen Myriopoden. 293
Dimerogonus Carpenteri Silv.
1904. Silvestri, l.c., p. 332.
Larai.
Dimerogonus Harmeri Silv.
1904. Silvestri, 1.c., p. 336.
| Molokaı.
Dimerogonus Koebelei Silv.
1904. Silvestri, l.c., p. 338.
Maui.
| Dimerogonus Lankesteri Silv.
1904. Silvestri, l.c., p. 336.
Kauai. Ä
Dimerogonus Perkinsi Silv.
1904. Silvestri, l.c., p. 337.
Maui.
Dimerogonus Pococki Silv. .
1904. Silvestri, l.c., p. 334.
Molokai.
| Dimerogonus Sedgwicki Silv.
1904. Silvestri, l.c., p. 334.
| Oahu.
| Dimerogonus Sharpi Silv.
1904. Silvestri, l.c., p. 330.
Mauı.
) Dimerogonus Shipleyi Silv.
1904. Silvestri, l.c., p. 332.
Maui.
j Dimerogonus Sinclairi Silv.
‚1904. Silvestri, l.c., p. 335.
| Maui.
| Atelomastix albanyensis Att.
1911. Attems, Fauna SWAustraliens, III, p. 194.
| SW.-Australien.
'Atelomastix nigrescens Att.
19m, Attems, ].c., p. 19.
SW. Australien.
Samichus decoratus Att.
‚1911. Attems, ].c., p. 189.
' SW. -Australien.
Amastigogonus tasmanianus Bröl.
4 1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 193.
. Tasinanien.
: ‚„Julomorpha‘‘ (?) flagelligera Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 11, Tf. II, Fig. 56—58.
Australien: Gayndah.
4. Heft
ai ;
SOUREN
294 Dr. Carl Graf Attems:
Diese Art gehört nicht in die Gattung Julomorpha, wie ich sie
definiert habe, die keine Flagella an den vorderen Gonopoden hat; |
in welche, vielleicht neue Gattung, müßte erst eine N achuntersuchung
lehren.
Die Beschreibungen folgender 3 ‚Julomorpha‘“‘-Arten, nach 9
verfaßt, sind ganz unbrauchbar; aus geographischen Gründen zweifle
ich sehr, daß es sich überhaupt um Julomorpha handelt.
Julomorpha pallipes Silv.
1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p. 4.
Australien, Queensland.
Julomorpha Podenzanae Silv.
1898. Silvestri, l.c., p. 3.
Australien, Queensland.
Julomorpha Porati Poe. .
1893. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XI, p. 134.
Philippinen.
Trichocambala elongata Silv.
1895. Silvestri, Ann. Mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 748.
Sumatra.
Trichocambala Sollasii Poec.
1898. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) I p. 325.
Funafuti, Ellice Archipel.
Die Stellung der Gattung Trichocambala ist noch unsicher, da
die Gonopoden nicht ausreichend bekannt sind.
Außerhalb des uns beschäftigenden Gebiets gibt es verhältnis-
mäßig nur wenig Cambaliden mehr; es sind dies eine Glyphiulus-Art
(Seychellen, Mauritius), eine Dimerogonus-Art (Chile) und die Gattungen!
Julomorpha (2 spec. Süd-Afrika), Epinannolene (2 spec. Neotrop Ei
Region), Cambala (Amerika), Nannolene (Amerika).
Fam. Cambalopsidae Ck.
Trachyiulus ceylanicus Pet.
1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 547.
1866. Humbert, Myr. Ceylan. — Mem. soc. phys. Geneve XVIII, p. 44.
1911. Carl, Rev. Suisse zool. XIX, p. 397.
Ceylon.
Trachyiulus ceylanicus nov. var. Sincl.
1901. Sinclair, Proc. zool. soc. London II, p. 522.
Malayische Halbinsel.
Trachyiulus Humberti Carl.
1911. Carl, Rev, Suisse zool. XIX, p. 399.
Ceylon.
z
Die indo-australischen Myriopoden. 295
Cambalopsis ealva Poc.
1893. Cambala calva Pocock, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIIL, p. 391.
1894. — — — Webers Reise, p. 377.
1895. Cambalopis calva Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV, p. 363.
Birma, Sumatra.
Cambalopsis calva nov. var. Sincl.
1901. Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 522.
Malayische Halbinsel.
Cambalopsis cavernicola Poc.
' 1894. Cambala cavernicola Pocock, Webers Reise, p. 377.
- 1895. Cambalopsis cavernicola Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV, p. 363.
Sumatra.
Cambalopsis dentata Poc.
1894. Cambala dentata Pocock, Webers Reise, p. 378.
1895. Cambalo»sis dentata Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 363.
Java.
| Cambalopsis (?) Modigliani Silv.
1895. Cambala Modiglianii Silvestri, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 749.
Sumatra.
Eine ungenügend beschriebene Art, die ich nur deswegen in diese
Gattung stelle, weil Silvestri sagt: „Cambala calva finitima“.
Cambalopsis Nordquisti Att.
1909. Attems, Myr. Veg-Exp. — Ark. Zool. V, p. Tl.
‚1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX p. 158.
Singapore, Celebes, Matupi, Neu Pommern (Berlin. Mus.).
1 Cambalopsis tjampeana Att.
i 1903. Attems, Beitr. Myr.-Kunde. — Zool. Jahrb. XVIII, p. 68.
1 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV, p. 130.
| Java.
Cambalomorpha Doriae Poc.
1893. Cambala Doriae Pocock, Ann. Mus. eiv. Genova (2) XIII, p. 389,
1895. Cambalomorpha Doriae Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 365.
| Birma.
Cambalomorpha Feae Poe.
1893. Cambala Feae Pocock, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIII, p. 390,
1895. Cambalomorpha Feae Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 365.
Birma.
Cambalomorpha formosa Poc.
1895. Pocock, An Mag. n. h. (6) XV, p. 364.
Hongkong.
Die Familie der Cambalopsidae ist ganz auf die orientalische
Region beschränkt. Außer den genannten Arten sind keine bekannt.
| 4. Heft
296 Dr. Carl Graf Attems:
Fam. Pericambalidae Silv.
Pericambala orientalis Silv.
1909. Silvestri, Poll. laborat. zool. Scuola sap. Portici IV, p. 69.
Tonkin.
Dies ist der einzige Vertreter dieser Familie.
4. Ordo Spiroboloidea Bollm.
1893. Subfam. Spirobolinae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 156.
1894. Fam. Spirobolidae Pocock, Max Webers Reise, p. 388.
1895. Subordo Sziroboloidea Cook, Ann. N. York Ace. Sci. IX, p. 7.
18956. Fam. Spiroboloidae Silvestri, I Dipl., p. 56.
1903. Group Spiroboloidea Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 59. u.
1909. Ordo Spiroboloidea Attems, Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Exp., p. 25.
1910. Ordo Spiroboloidea Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, Comoren, p. 89. |
1913. Ordo Spiroboloidea Brölemann, Bull. Soc. ent. France, No. 19, p. 476. |
Die systematische Unsicherheit in der Ordnung der Spiroboliden |
ist noch groß und sie wird wohl auch nicht vor einer gründlichen |
Revision aller Gattungen aufhören. Es geht so weit, daß nicht einmal
die für die Ordnung typische Gattung Spirobolus sicher definiert!
werden kann, da keine einzige derjenigen Arten, die nach Abspaltung
der vielen neuen Gattungen übrig blieben, so weit genau bekannt ist, |
daß man danach eine den heutigen Anforderungen entsprechende|
Genus-Diagnose anfertigen könnte. Ich habe seinerzeit die Gattung)
Spirobolus in meiner Familie der Euspirobelidae aufgenommen, da
ich glaubte, in Spirobolus teledapus einen richtigen Vertreter dieser)
Gattung vor mir zu haben, nach wiederholter Prüfung der Sachlage
muß ich diese Art aber in die Gattung Spirobolellus stellen. Brölemann'
hat für diese Art kürzlich eine neue Gattung Sechellobolus aufgestellt,"
jedoch ohne bisher eine Diagnose derselben zu geben. Spirobolus‘
wurde 1835 von Brandt für 2 Arten $. Olfersii und Bungüi aufgestellt.‘
1841 erweiterte Brandt seine systematischen Angaben, indem er)
2 Divisionen innerhalb der Gattung Spirobolus machte, die erste für
Arten mit 2+2 Supralabralgrübchen, zu der u.a. auch Olfersii ge-'
hört und die 2. für Arten mit 8 Supralabralgrübchen, zu der Bunga
gehört. I
In sehr unangebrachter Weise hat nun Pocockt) als er eme
Übersicht über die damals aufgestellten Spirobolidengattungen gab,
als Typus für Spirobolus die Art Bungii gewählt. Natürlich wäre es
doch gewesen, die von Brandt immer früher genannte zur 1. Division
zählende Art Olfersii zu wählen. Damit wäre allerdings Pococks
neue Gattung Trigoniulus eigentlich überflüssig geworden, die, man
kann es als höchst wahrscheinlich annehmen, mit der Subdivisio II °
1) Pocock, Arthr.-Fauna Westindiens. — Journ. Linn. Soc. XXIV, p. 484
1894. au
Die indo-australischen Myriopoden. 297
der 1. Division von Brandts Spirobolus zusammenfällt. Zu beweisen
ist das jetzt freilich kaum mehr, da wir von den Brandt’schen Arten
wohl nie mehr erfahren werden als bisher, hauptsächlich über ihre
Gonopoden immer im unklaren bleiben werden, sodaß die Brandt-
schen Arten zu den spezies dubiae zählen und zählen werden. Wenn
es nicht so mißlich wäre, die zahllosen, im Laufe der Jahre aufgestellten
„Lrigoniulus“ wieder umzutaufen, wäre es eigentlich am richtigsten,
auf sie den alten Namen Sperobolus anzuwenden, um so zu verhindern,
daß die Gattung, die der Ordnung den Namen gegeben hat, aus der
Nomenklatur hinauseskamotiert wird.
Brölemann hat kürzlich ein neues System der Spiroboliden
| publiziert, in einer provisorischen kurzen Mitteilung, in dem er die
. von mir aufgestellten beiden Familien der Zuspirobolidae und Trigon:-
ulıdae zu Phylen erhebt. Besser ist es wohl, Unterordnungen daraus
‘ zu machen.
1. Subordo: Euspirobolidea Att.
- 1909. Fam. Euspirobolidae Attems, Myr. von Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-
Exp. p. 25.
. 1910. Fam. Euspirobolidae Attems, Voeltzkows Reise in Ostafrika, III, p. 89.
' 1913. Phylum Zuspirobolidi Brölemann, Bull. soc. ent. France No. 19, p. 476.
Es mußhiereine ziemlich weitgehende Änderungbezüglich der in diese
Unterordnung zu ziehenden Gattungen Platz greifen. Einmalsind mehrere
in den genannten Schriften aufgeführten Gattungen zu eliminieren, so
Spvrobolus aus den schon oben angeführten Gründen, dann Pygodon
und Spiromimus, die ich nach nochmaliger Prüfung doch in die Familie
Trigoniulidae stelle. Andrerseits kommen mehrere neue Gattungen
- dazu, hauptsächlich dadurch, daß die alte Gattung Rhinocricus zerlegt
wurde; ferner wurden seither Pseudospirobolellus und Bukobolus
nom.nov.!) publiziert, die auch hier ihren Platz finden. Die nur
ungenau gekannte Gattung Paraspirobolus Bröl. lasse ich fernerhin weg.
Die Gattung Rhinoericus im alten Sinne war eine der artenreichsten
Diplopodengattungen, die zu zerlegen erst in jüngster Zeit begonnen
wurde. Brölemann besonders hat sich wiederholt mit ihr beschäftigt
und schon 1903 eine Untergattung Zurhinocricus aufgestellt. Als erster
Unterschied gegenüber allen anderen Rhinocricus führt er an, daß
Eurhinocricus nur 4 Sinneskegel auf den Antennen habe. Damals glaubte
man nämlich, daß alle Rhinoericeus viele Sinneskegel auf den Antennen
besitzen. Auf Brölemanns 1905 gemachte Angaben über die Gliederung
der vorderen Gonopoden möchte ich nicht zu viel Gewicht legen, doch
verdient die Gattung aus anderen Gründen beibehalten zu werden,
wie aus der unten folgenden Übersicht hervorgeht. 1905 teilte Bröle-
mann?) den Hauptstock der Rhinocrieus in Tetrarhabdi und Poly-
1) Für Microspirobolus Carl 1909. Dieser Name wurde 1898 von Silvestri
anderweitig verwendet.
2) Brölemann, Myr. de Costa Rica. — Ann. soc. ent. France, LXXIV,
p: 371. 1905. 4, Heft
298 Dr. Carl Graf Attems:
rhabdi, je nachdem ob # oder viele Sinneskegel auf den Antennen vor-
handen sind. Das Merkmal, Zahl der Sinneskegel, ist gewiß wichtig,
aber die Namen, die Brölemann wählte, waren schon vergeben,
ersterer von Haeckel für Protozoen, letzterer von Schultze für
Spongien. Brölemann selbst kommt übrigens in seiner jüngsten
Schrift über Rhinocricus auf diese Namen nicht mehr zurück; sondern
stellt neben der alten in ihrem Umfang restringierten Gattung Rhino-
ericus eine neue Gattung Dinematocrieus auf. Ich füge hier eine weitere
Gattung Polyconoceras dazu. Leider ist es von einem großen, ja dem
größten Teil der alten „‚Rhinoerieus“-Arten ungewiß, in welche der
neuen Gattungen sie gehören, da über die Zahl der Sinneskegel der
Antennen nichts bekannt ist. Doch wäre es gewiß nicht praktisch,
diese Arten, wenn sie nur sonst gut beschrieben sind, ganz unberück-
sichtigt zu lassen und ich habe daher eine Übersichtstabelle aller
Rhinocrieus-Arten im alten Sinne der indo-australischen Region, so
weit ihre Beschreibungen sich dazu eignen, angefertigt; außerdem
aber auch Übersichten für jede der neuen Gattungen.
Übersicht über die Gattungen der Euspirobolidea.})
la) Saftlöcher auf den Prozoniten, vor der Quernaht gelegen:
Prospirobolus Att.
1b) Saftlöcher auf den Metazoniten, hinter der Quernaht gelegen: 2,
2a) Ventralplatte der vorderen Gonopoden fast oder ganz fehlend |
(hintere Gonopoden einfache spitze dünne Sicheln, keine
Scobina): Pseudospirobolellus Carl.
2b) Vordere Gonopoden mit großer, starker Ventralplatte: 3.
3a) Auf gewissen Segmenten sind Scobina vorhanden. Wenn
sie fehlen, was nur ausnahmsweise der Fall ıst, haben die
Antennen viele Sinneskegel. Halsschild seitlich breit ab-
gerundet: 4.
4a) Analklappen am oberen Ende mit langem, spitzen Dorn: |
Ozypyge Silv. |
&b) Analklappen unbedornt: 5. |
5a) Analschuppe sehr breit, wulstig verdickt, hinten |
geradlinig begrenzt: * Thyroproctus Poe. |
5b) Analschuppe flach, nicht wulstig verdickt und meist |
mehr oder weniger bogig: 6.
6a) Endglied der Antennen mit vielen Sinneskegeln: 7. |
Ta) Außenast des hinteren Gonopoden breit, lamellös,
Ventralplatte der Gonopoden meist abgestumpft
dreieckig ohne seitliche Abstufung und daher ohne |
Ausbildung eines Medialfortsatzes: |
Rhinoerieus Karsch s. striet. |
!) Brölemanns vorläufige Mitteilung über ein neues System der Spiro-
boliden ermöglicht es noch nicht, alle Gattungen in seinen vier neuen Familien
der Euspirobolidea unterzubringen, weswegen ich diese Übersieht gebe ohne Rück-
sichtnahme auf Brölemanns Familien. %
Die indo-australischen Myriopoden. 299
7b) Außenast des hinteren Gonopoden schlank, einfach,
zugespitzt; manchmal ist der hintere Gonopode
einästig. Ventralplatte der Gonopoden immer
seitlich abgestuft, sodaß ein Medialfortsatz ent-
steht: Polyconoceras Att.
a) Hinterer Gonopode zweiästig:
Subg.: Polyconoceras Att.
8) Hinterer Gonopode einästig:
Subg.: Acladoericus Bröl.
6b) Endglied der Antennen mit 4 Sinneskegeln: 8.
83) Außenast der hinteren Gonopoden breit,
lamellös: Eurhinocricus Bröl.
8b) Beide Äste des hinteren Gonopoden schlank und
spitz: Dinematocricus Bröl.
a) Innenast weiter von der Basis entspringend,
Außenast ohne Anschwellung vor dem Ende:
Subg. Dinematocrieus Bröl.
$) Innenast klein, spitz, gleich nach der basalen
Anschwellung des Telopodits entspringend.
Außenast vor der Spitze knollig angeschwollen:
Subg. Oladisocricus Bröl.
3b) Scobina fehlen immer. Endglied der Antenne mit 4 Sinnes-
kegeln. Halsschild seitlich mehr oder weniger ver-
schmälert:
9a) Jederseits 3—5 Supralabralgrübchen: 10.
| 103) Ventralplatte der Gonopoden mit schlankem
| Medialfortsatz; Analsegment mit langem
Schwänzchen: Spirobolnus Silv.
10b) Ventralplatte der Gonopoden ohne Aus-
bildung eines schlanken Medialfortsatzes.
Analsegment ohne Schwänzchen:
Spirobolellus Poc.
9b) Jederseits 2 Supralabralgrübchen:
Spiromanes Sauss., Bukobolus nom. nov.
| | Fam. Rhinocricidae Bröl.
‚ 1913. Brölemann, Ann. Soc. ent. France, No. 19, p. 476.
Alphabetisches Verzeichnis der in die folgende Übersicht auf-
' genommenen indo-australischen Ahinocricidae.
| Pol. = Polyconoceras; (P.) = Subgen. Polyconoceras; (Ac.) = Sub-
., gen. Acladocricus; Din. = Dinematocricus; (C1.) = Subgen. Cladı-
s0crieus; Rh. = Rhinocricus.
300 Dr. Carl Graf Attems: |
Pol. (P.) alokıstus Att. lombokensis Carl. |
annulipes Carl. }) Pol. (Ac.) macassarensıs Carl. |
Pol. (P.) anomalus Silv. Pol. (Ac.) mediostriatus Silv.
Pol. (P.) aurolimbatus Att. Pol. (P.) mediotaeniatus Att.
Rh. Beauferti Att. Pol. (P.) Meyeri Sılv.
Rh. bicornis Sılv. mieropygus Silv.
Pol. (Ac.) Carlı nom. nov. moenensis Carl.
Din. carinatus Karsch. multistriatus Carl.
centralis Carl. Din. myrtilus Att. |
— var. minor Carl. | Pol. (Ac.) neglectus Silv. |
— var. spectabilis | Rh. pachyskeles Att.
Carl. ! Din. pasimachus Att.
peninselarıs Carl. |
challengeri Poc.
— var.expulsus
Pol. (Ac.) cognatus Silv.
Rh. compactilis Att. Carl.
Din. connezus Att. Din. petronvus Att. |
eristovalensis Poc. phthisicus Carl. |
Pol. (Ac.) cupulifer Vog. Pol. (P.) phaleratus Att. |
Din. disjunctus Bröl. Pol. (P.) — basiliscus Att.
Rh. drepanurus Att. Din. philistus Att.
Rh.? Elberti Carl. Din. poperanginus Att |
Din. (Cl.) falcatus Silv. Din. pulvinatus Att. |
Din. faucium Bröl. Pol. (Ac.) pyrrholoma Att. |
Din. fenestratus Att. | Rh. quintiporus Att.
fenicheli Dad. Din. repandus Att.
Pol. (Ac.) filosus Silv. Din. __rhadinopus Att.
Pol. (P.) Jossatus Att. riparvensis Carl. |
rubromaculatus Sılv.
fulvotaenvatus Carl. on
semicinctus Poc.
Pol. (P.) furcatus Silv.
gazellensis Poc. Rh. Sennae Silv.
gorontalensis Carl. Pol. (P.) spilotus Att.
Rh. gravis Silv. Pol. (Ac.) setigerus Silv.
Din. hermobius Att. Din. strobilus Att.
Pol. (Ac.) styliferus Sılv.
Pol. (P.) heteropus Bilv. transversezonatus Carl.
Pol. (Ac.) Hicksoni Poc.
Din. holosericeus Bröl. Din. undulatus Karsch.
Din. lanceolatus Bröl. Pol. (P.) virgasus Att.
lateralis Carl. Weberi Poc.
— var. atratus Carl. | Rh. zanthopygus Att.
leucopygus Carl. zanthopygus Silv. |
Pol. (P.) lissonotus Att. | zanthozonus Poc. |
EL SSAR INN a
1!) Die Arten, vor deren Speciesnamen kein Gattungsname steht, gehören zu |
den „Rhinocricus‘ im alten Sinne, bei denen eine Einreihung in eine der neuen |
Gattungen heute noch unmöglich ist.
I
Die indo-australischen Myriopoden. 301
Übersicht über alle indo-australischen Rhinocricidae.
la) Keine Skobina vorhanden: 9.
2a) Hinterer Gonopode eine einfache Sichel:
Polyc. setigerus (Silv.) (Carolinen).
2b) Hinterer Gonopode zweiästig: 3.
3a) Beide Endäste des hinteren Gonopoden einfach, dünn und spitz:
Fenicheli Dad.) (Neu Guinea).
3b) Außenast des hinteren Gonopoden breit und am Ende zwei-
spitzig: 4.
4a) Analsegment mit langem, spitzen, etwas abwärts gebogenem
Schwänzchen: Rhin. drepanurus Att. (Insel Bougainville).
4b) Analsegment ohne vorragendes Schwänzchen: 5.
5a) Metazoniten ganz spiegelglatt:
Rhin. compactilis Att. (Halmaheira).
5b) Metazoniten mit starken breiten Längsfurchen:
Rhin. gravis Silv. (Neu Guinea).
1b) Scobina vorhanden: 6.
6a) Hinterer Gonopode einästig:
Subgen. Acladocricus (Polyconoceras) siehe dort.
6b) Hinterer Gonopode zweiästig:
1a) Der freie Teil des Prozoniten ist bis auf die Rückenhöhe hinasf
gestreift: 8.
8a) Rücken vom 6. bis vorletzten Segment mit schmalem, gelb-
braunen, medianen Längsband: julvotaeniatus Carl (Celebes).
8b) Rücken der hinteren Körperhälfte dunkelbraun mit hellem
trapezförmigen Fleck auf jedem Segment:
multistriatus Carl (Celebes).
8c) Rücken ohne helles Längsband oder Flecken, einfarbig oder der
Hinterrand hell gesäumt: 9.
9a) Quernaht auch dorsal deutlich; beide Äste des hinteren Gono-
poden gleich lang: ripariensis Carl (Celebes).
Ib) Quernaht dorsal erloschen; Innenast des hinteren Gonopoden
nur halb so lang wie der äußere: centralis Carl (Celebes).
7b) Prozoniten dorsal vom Saftloch ungefurcht: 10.
‚ 10a) Außenast des hinteren Gonopoden breit, zweispitzig; Femorite
der vorderen Gonopoden mit Spitzchen besetzt; Ventralplatte
der vorderen Gonopoden ohne oder mit sehr schwach ausge-
prägtem, seitlichen Absatz. Scobina bis zum 16. oder 19. Segment:
11,
‚ 11a) Segmente dicht und fein längsrissig, besonders an der Grenze
!
|
1
v
|
|
von Pro- und Metazoniten. Metazoniten ohne breite, seichte
Längsgruben. Ventralplatte der vorderen Gonopoden am Ende
leicht angebuchtet, von den Femoriten weit überragt:
Rhinoer. quintiporus Att. (Halmaheira).
2) Denjenigen Species, die bis jetzt mit Sicherheit in keine der neuen Gattungen
‚ eingereiht werden können, ist natürlich kein Genusname vorgesetzt.
4. Heft
302 Dr. Carl Graf Attems:
11b) Segmente spiegelglatt, eventuell mit seichten Längsgruben.
Ventralplatte der vorderen Gonopoden am Ende nicht ein-
gebuchtet, einfach abgerundet, relativ länger als bei quinti-
porus: 12.
12a) Metazoniten mit breiten, unregelmäßigen Längsgruben, sonst
spiegelglatt; Ventralplatte der vorderen Gonopoden ganz ohne
seitlichen Absatz, breit abgestumpft dreieckig, Außenast des
hinteren Gonopoden sehr breit: Rhin. Beaufortı Att. (Waigeoe).
12b) Metazoniten ohne Längseindrücke. Ventralplatte der vorderen
Gonopoden seitlich etwas eingebuchtet, sodaß ein schwach aus-
geprägter Medianfortsatz entsteht; Außenast des hinteren Gono-
poden schmal bandförmig: 13.
132) Analsegment rotgelb. Beine dunkelbraun mit gelben Endringen.
Scobina bis zum 19. Segment. & Breite 10,5, Länge 90 mm.:
Rhin. zanthopygus Att. (Halmaheira).
13b) Analsegment schwarzbraun. Scobina bis zum 16. Segment.
& Breite 13,5—16,5, Länge 120—140 mm:
Rhin. pachyskeles Att. (Batjan, Molukken).
10b) Außenast des hinteren Gonopoden breit; Ventraiplatte der vor-
deren Gonopoden mit langem, schlanken Medialfortsatz. Scobina
bis zum 40. oder 45. Segment: 14.
14a) Außenast des hinteren Gonopoden am Ende hakig gebogen.
Einfarbig schwarzbraun; $ ohne Sohlenpolster:
Elberti Carl (Lombok,).
14b) Außenast des hinteren Gonopoden gerade oder fast gerade;
Prozoniten dunkel olivenfarbig, Metazoniten hell braungelb.
ö Beine mit Sohlenpolster: transversezonatus Carl (Celebes).
10c) Außenast des hinteren Gonopoden schlank: 1
15a) 4. und 5. Glied des 3. und 4. Beinpaars, 3. Glied des 5. und
6. Beinpaars des $ mit stumpfen Fortsätzen: 16.
16a) Rücken mit 2 hellen Längsbinden; Analsegment ohne frei vor-
ragendes Schwänzchen: Polyconoceras virgatus Att. (Celebes).
16b) Rücken ohne helle Längsbinden; ein kleines, frei vorragendes
Schwänzchen vorhanden: 17.
17a) Segmente dorsal glatt, Breite 8mm. 50—51 Rumpfsegmente:
Polyconoceras heteropus Silv. (Celebes).
17b) Hinterer Teil des Prozoniten mit Punkten und Strichen; Meta-
D
zoniten mit unregelmäßigen seichten Längseindrücken; Breite
16-19 mm, 54—56 Rumpfsegmente: |
Polyconoceras Meyeri Silv. (Celebes).
15b) Die Glieder 3—5 der Beine des $ ohne besondere, auffallende
Fortsätze: 19.
19a) Rücken der mittleren oder der meisten Segmente mit 1—2 hellen
Flecken: 20.
202) Rückenmitte gewisser Segmente mit 1 hellem Fleck: 21. |
2la) Das Coxit des vorderen Gonopoden ragt als sehr spitzer Zipfel |
über die Ventralplatte und Femorite hinaus:
Dinematoer. poperanginus Att. (Poperang). |
a ER
me me
Die indo-australischen Myriopoden. 303
21b) Coxite des vorderen Gonopoden wie gewöhnlich stumpf und
höchstens so lang wie die Femorite, meist kürzer: 22.
22a) Das Bueachpn ragt von der Seite gesehen etwas frei vor: 23.
23a) Hüften des 3.—7. Beinpaars des $ mit großem Vorsprung;
Schwänzchen gerade; Medialfortsatz der Ventralplatte der
vorderen Gonopoden ziemlich zugespitzt. 49 Segmente:
Polyconocera spilotus Att. (Neu Guinea).
23b) Hüften des 3.—5. Beinpaares des $ mit kurzem, abgerundeten
Vorsprung; Schwänzchen ein wenig herabgebogen; Medialfortsatz
der Ventralplatte des vorderen Gonopoden breit abgerundet;
42-—44 Segmente: peninsularıis Carl (Celebes).
22b) Kein frei vorragendes Schwänzchen vorhanden: 24.
24a) Alle Beine des $ ohne NORI DREI: Randwulst der Analklappen
sehr niedrig: 25.
25a) Der Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte überragt die
| Femorite sehr merklich (Antennen mit vielen Sinneskegeln):
Polyconoceras medvotaenvatus Att. (Ambon).
| (Rh. goronialensis Carl von Celebes ist vielleicht identisch damit.)
5b) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte gleich lang mit den
| Femoriten. (Zahl der Sinneskegel auf den Antennen?):
| zanthopygus Silv. (Celebes).
4b) Vordere und mittlere Beine des $ mit Sohlenpolster; Randwulst
| der Analklappen hoch, plötzlich sich erhebend (4 Sinneskegel):
Dinematoer. pulvinatus Att. (Neu Guinea).
Ob) Rücken mit 2 Reihen heller Flecken (4 ‚Dinneskegel): 26.
6a) Coxite der vorderen Gonopoden ungemein spitz und recht lang;
| Rückenmitte schwarz, daneben 2 zusammenhängende gelbe
| Längsbinden: cristovalensıs Poc. (San Cristoval).
6b) Coxite des vorderen Gonopoden stumpfer; die hellen Längs-
binden des Rückens in einzelne Flecken aufgelöst: 27.
[% Innenast des hinteren Gonopoden merklich kürzer als der äußere:
Dinemat. fenestratus Att. (Neu Guinea).
Tb) Beide Äste des hinteren Gonopoden ungefähr gleich lang: 28.
‚32) Vordere und mittlere Beine des 3 mit Tarsalpolster:
Dinemat. pastmachus Att. (Neu Guinea).
sb) Alle Beine des & chne Spur eines Tarsalpolsters; das Endglied
‚eher konisch zugespitzt: Dinemat. connexus Att. (Neu Guinea).
9b) Rücken ohne helle Flecken oder Binden: 29.
3a) Die Quernaht ıst auch dorsal vom Saftloch, wenigstens teil-
weise sichtbar: zanthozonus Poc. (Flores),
| semicinctus Poc. (Flores), lombokensis Carl (Lombok).
3b) Die Quernaht ist dorsal vom Saftloch ganz erloschen: 30.
‚)a) Coxit des vorderen Gonopoden in einen langen, schlanken,
spitzen, den Medialfortsatz der Ventralplatte überragenden Zipfel
ausgezogen: 31.
la) Spitze des Analsegments ein wenig frei vorragend; vordere Beine
des & ohne Tarsalpolster (Antennen mit vielen Sinneskegeln):
Polyconoceras furcatus Silv. (Neu Guinea).
4. Host
|
\
304 Dr. Carl Graf Attems:
31b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen; vordere Beine
des & mit Tarsalpolster: 328
32a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte viel kürzer als die
Femorite; Hinterrand der Metazoniten nicht eingebuchtet, mit
einer Reihe von längeren und kürzeren, keuligen, gekämmten
Haaren besetzt (sec. Pocock): gazellensis Poc. (New Britain).
32b) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte fast so lang wie
die Femorite; Hinterrand einiger mittlerer Metazoniten zweimal
sehr seicht gebuchtet, ohne Haare (4 Sinneskegel):
Dinematoer. lanceolatus Bröl. (Neu Lauenburg).
30b) Coxitzipfel des vorderen Gonopoden stumpfer und das Femorit
nie überragend, meist kürzer als dieses: 39.
33a) Außenast des hinteren Gonopoden viel kürzer als der innere:
anomalus Silv. (Celebes).
33b) Außenast des hinteren Gonopoden so lang oder länger als der |
innere:
34a) Analsegment mit von der Seite gesehen, frei vorragendem |
Schwänzchen: en
35a) Oberfläche der Rumpfsegmente sehr dicht und fein längs-
gestrichelt, sodaß ein feiner seidenartiger Glanz entsteht; Unter-
seite der Glieder des 1. und 2. Beinpaares stark knollig aufgetrieben.
(Metazoniten hinten zweimal seicht eingebuchtet. 17,5 mm breit,
sehr groß und dick): Dinematoer. undulatus Karsch (Viti Lewu).
35b) Segmente ohne diese dichte feine Strichelung, daher auch ohne |
Seidenglanz; Unterseite der Glieder des 1. Beinpaares nicht so "
knollig aufgetrieben. Breite bis 12,5 mm: 36. |
362) Beide Äste des hinteren Gonopoden gleich lang: N
37a) Breite 12,5 mm: Weberi Poe. (Celebes). |
37b) Breite 5,5—7,5 mm 38. |
384) Antennen mit vielen Sinneskegeln: [I
Polyconoceras aurolümbatus Att. (Neu Guinea). |
38b) Antennen mit 4 Sinneskegeln: 3
39)a Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte so lang wie die
Femorite. & mit 47 Rumpfsegmenten. 5,5 mm breit.
Dinemat. rhadinopus Att. (Neu Guinea).
39b) Der Medialfortsatz überragt die Femorite des vorderen Gono- |
poden. $ mit 54 Rumpfsegmenten, 7,5 mm breit:
Dinemat. hermobius Att. (Neu Guinea). |
36b) Innenast des hinteren Gonopoden viel kürzer als der Außenast: 40.
40a) Metazoniten mit breiten, seichten Längseindrücken: IE
Polycon. fossatus Att. (Neu Guinea).|
40b) Metazoniten ohne solche Längseindrücke: 41.)
41a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventraiplatte nur schwach ab-|
gesetzt, die Seiten nur seicht eingebuchtet: |
moenensis Carl (Insel Moena bei Celebes).|
41b) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte sehr scharf gegen!
die seitlichen Schultern abgesetzt: 42.
Die indo-australischen Myriopoden. 305
122) In der vorderen Körperhälfte, am deutlichsten auf den Segmenten
4—15, trägt jeder Metazonit eine seitliche Querbinde, die etwas
oberhalb der Beine beginnt, sich oberhalb des Porus etwas nach
vorn verbreitert und dann rasch längs des Hinterrandes in einen
feinen Saum ausläuft: lateralis Carl (Celebes).
{2b) Metazoniten ohne diese Querbinde: 43.
132) 4 Sinneskegel: Dinemat. petronius Att. (Neu Guinea).
3b) Viele Sinneskegel: Polycon. phaleratus Att. (Neu Guinea).
34b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen: 44
4a) Die meisten Segmente haben unterhalb des Saftloches am Hinter-
rand einen orangegelben Querlleck:
Challenger: Poc. (Neu Guinea, Kei, Aru).
4b) Ein solcher Querfleck ist nicht vorhanden: 45.
!5a) Außenast des hinteren Gonopoden vor der Spitze knollig an-
geschwollen: Dinemat. (Cladisocricus) falcatus Silv. (Neu Guinea).
n Außenast des hinteren Gonopoden gleichmässig verdünnt: 46.
6a) Metazoniten mit abgerundeten Länsskielen:
Dinemat. carinatus Karsch (Fiji).
6b) Metazoniten ohne Kiele, höchstens mit seichten Furchen: 47.
k & Beide Äste des hinteren Gonopoden fast oder ganz gleich lang: 48.
8a) 1. und 2. Glied der Beine kastanienbraun, die weiteren gelb und
| braun geringelt; Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralpatte
‚breit abgerundet und so lang wie die Femorite:
| annulipes Carl (Celebes).
8b) Beine ganz dunkel gefärbt; Medialfortsatz der Gonopoden-
| Ventralplatte spitz und die Femoritae deutlich überragend: 49.
9a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte breiter. Vorsprung
‚der Hüften des 3.—5. Beinpaares spitz; 10 mm breit, 115 mm lang:
micropygus Silv. (Viti).
‚9b) Medialfortsatz sehr schlank; Vorsprung der Hüften des 3.—5. Bein-
| paares breit, leicht zweihöckerig; 5—6mm breit, 54 mm lang:
| phthisicus Carl (Celebes).
7b) Innenast des hinteren Gonopoden kürzer als der Außenast: 50.
0a) Antenne mit 4 Sinneskegeln: 51.
la) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte sehr breit, scheiben-
förmig abgerundet; Metazoniten infolge einer sehr dichten
Furchung mit seidenartiger Oberfläche:
| | Dinemat. holosericeus Bröl. (Fı]ı).
Ib) Medialfortsatz schmäler, bis zugespitz. Metazoniten ohne
| so dichte Furchung nd ohne Seidenglanz: 52.
2a) Schultern der Ventralplatte der vorderen Gonopoden stark
abfallend in sanftem Bogen in den Medialfortsatz übergehend: 53.
'3a) Medialfortsatz viel länger als die Femorite, diese mit kleinen
| Spitzchen besetzt: Dinemat. faucium Bröl. (Neu Guinea).
3b) Medialfortsatz kürzer als die Femorite, diese ohne Spitzchen:
Dinemat. analıs Bröl. (Neu Guinea), ?leucopygus Carl (Keı Aru).
2b) Schultern der Gonopoden - Ventralplatte wagrecht und gut
gegen den Medialfortsatz abgesetzt: 34.
> Archiv = a nieeuchichte
|
|
| 4 20 4. Heft
|
+
|:
306 Dr. Carl Graf Attems:
54a) Tarsus der vorderen Beine des $ ohne Spur einer Anschwellung
oder Sohlenbildung (Medialfortsatz der Gonopoden-Veniral-
platte etwas kürzer als die Femorite. $ mit 58—60 Segmenten):
Dinemat. philistus Att. (Ceram, Ambon).
54b) Tarsus der le Beine des & kissenartig vorgewölbt oder
mit deutlichen Sohlenpolstern: 55.
55a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte merklich kürzer
als die Femorite. 54 Segmente:
Dinemat. disjunctus Bröl. (Neu Guinea).
55b) Medialfortsatz merklich länger als die Femorite, 48—53 Seg-
mente: 56.
562) Analklappenrand -hoch aufgewulstet, der Wulst gut gegen die
übrige Fläche abgesetzt; Schultern der Gonopoden-Ventralplatte
gerade; Medialfortsatz schlank und nicht in die Schultern ein-
gesenkt: Dinemat. strobilus Att. (Neu Guinea).
56b) Analklappen flach gewölbt, ganz ohne abgesetzten Randwulst
oder ein solcher nur ganz schwach durch eine etwas stärkere
Neigung angedeutet. Schultern der Gonopoden-Ventralplatte
vorgewölbt, Medialfortsatz breit, wie in die Schultern ein-
|
gesenkt
Dinem. repandus Ait. (Neu Guinea, Neu Pommern, Toma).
50b) Antennen mit vielen Sinneskegeln: DT.
57a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte merklich kürzer
als die Femorite. (Zahl der Sinneskegel?)
leucopygus Carl (Kei, Aru).
57b) Medialfortsatz merklich er als die Femorite: 58.
58a) Metazoniten mit breiten, seichten Längseindrücken. Medial-
fortsatz der Gonopoden-Ventralplatten an der Basis am breitesten,
dann in eine schmale Zunge ausgezogen; Innenarm des hinteren |
Gonopoden winzig klein. Scobina nur bis zum 18. Segment.
58 Rumpfsegmente: Polyconol. alokıstus Att. (Neu Guinea).
58b) Metazoniten ohne solche Längseindrücke; Medialfortsatz der
Gonopoden-Ventralplatte an der Basis eingeschnürt, dann
breiter werdend. Innenast des hinteren Gonopoden größer;
Scobina bis zum 49. Segment; 53 Rumpfsegmente:
Polycon. lissonotus Att. (Insel Bougainville).
1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 122.
Gen. Rhinoericus s. striet. |
Endglied der Antennen mit vielen Sinneskegeln.
Außenast des hinteren Gonopoden breit, lamellös; bei den
indo - australischen Arten gabelt er sich in 2 divergierende
Spitzchen.
Ventralplatte der Gonopoden meist ohne seitlichen Absatz, daher
ohne Ausbildung eines Medialfortsatzes, abgerundet, selten spitz,
dreieckig.
Bei den indo- australischen Arten tragen die Femorite des
vorderen Gonopoden kleine Dornspitzchen.
Die indo-australischen Myriopoden. 307
Halsschild seitlich breit abgerundet.
Seobina vorhanden oder fehlend (selten).
Große Formen.
Typus: Rhinocrieus Beauforti Attems.
Verbreitung: Neu Guinea, Molukken, Lombok, Insel
Bougainville, Südamerika, Zentralamerika.
In der folgenden Übersicht konnte ich Rh. bicornis Silv. und
Sennae Silv. nicht aufnehmen. Ob Rhin. Elberti Carl wirklich hierher
gehört, scheint mir wegen der Gestalt der Gonopoden noch sehr fraglich.
‚Übersicht über die indo-australischen Rhinocricus s. str.
la) Scobina fehlen: 9.
23) Analsegment mit langem, spitzen, etwas abwärts gebogenen
Schwänzchen: drepanurus Att.. (Insel Bougainville).
2b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen:
33) Metazoniten ganz spiegelglatt:
compactihis Att. (Halmaheira).
3b) Metazoniten mit starken, breiten, Längsfurchen:
adipatus Karsch (Neu Guinea).
lb) Scobina vorhanden: Ä 4.
4a) Scobina bis zum 43. oder 45. Segment reichend. Ventral-
platte der Gonopoden . mit langem, schlanken Medial-
fortsatz. Hüften des 3.—d. Beinpaares mit Vorsprung:
Elberti Carl!) (Lombok).
4b) Scobina bis zum 16. oder 19. Segment reichend; Ventral-
platte der Gonopoden abgestumpft dreieckig ‘oder mit
sehr schwach angedeutetem (nicht langem, schlanken)
Medialfortsatz. Hüften der vorderen Beine ohne be-
sonderen Vorsprung: 5.
5a) Prozoniten dicht und fein längsrissig. Ventralplatte
der Gonopoden sehr flachbogig und am Ende leicht
eingebuchtet: quintiporus Att. (Halmaheira).
5b) Segmente spiegelglatt, eventuell mit seichten Längs-
gruben. Ventralplatte der Gonopoden einfach ab-
gerundet, ohne Einbuchtung im distalen Winkel,
relativ länger als bei quantiporus: 6.
68) Metazoniten mit breiten, unregelmäßigen Längs-
gruben, sonst spiegelelatt. Ventralplatte der Gono-
poden ohne seitlichen Absatz, breit abgestumpft
dreieckig; Außenast des hinteren Gonopoden sehr
breit: Beauforti Att. (Waigeoe).
6b) Metazoniten ohne Längseindrücke. Ventralplatte
der Gonopoden seitlich etwas eingebuchtet, sodaß
1) Die Zugehörigkeit dieser Art zu Rhinocricus s. striet. erscheint mir noch
‚ zweifelhaft.
20* 4. Heft
308 Dr. Carl Graf Attems:
ein schwach ausgeprägter Medialfortsatz zu erkennen
ist; Außenast der hinteren Gonopoden schmäler,
bandförmie: Mm
7a) Analsegment rotgelb. Beine dunkelbraun mit
gelben Endringen, Scobina bis zum 19. Segment;
& Breite 105 mm, Länge 90 mm: |
zanthopygus Att. (Halmaheira).'
7b) Analsegment schwarzbraun; Scobina bis zum
16. Segment. & Breite 13,5—16,5 mm. Länge
120—140 mm: pachyskeles Att. (Batjan),
1. Indo-australische Arten:
Rhinoericus adipatus (Karsch).
1881. Spirobolus adipatus Karsch, Zeitschr. Ges. Naturw. LIV, p.6 (ll. |
1895. Rhinocricus gravis Silvestri, Ann. mus. civ. stor. Genova (2) XIV, p. 647 (2)
(1) Insel Salawatti bei Neu Guniea; (2) Neu Guinea, Sorong, Andai'
Manokwarı, Nord-Neu Guinea (N. N. GE. 1903), Simonshafen, Huon-
golf, Neu Guinea (Berlin. Mus.), Waigeoe (Beaufort). |
Ich habe das Originalexemplar von Karsch untersucht. |
Rhinoericus Beauforti Att. |
Attems, Beauforts Reise. — Bydr. Dierk.
Waigeoe.
Rhinoericus (?) bieornis Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresden. Mus., p. 5, Tf.1, Fig. 17—19.
Viti.
Rhinoericus compaetilis Att. (Tafel VII, Fig. 114.)
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 523, Fig. 29.
Halmaheira. |
Rhinocricus drepanurus Att. |
1913. Attemsiin Rechingers Reise nach den Samoa-Inseln usw., p.685, Fig. 7-1
Insel Bougainville — Neu Pommern, Weg auf den Kakawa, Ne
Guinea, Stephansort (Berlin. Mus.). |
Rhinoerieus (?) Elberti Carl. |
1912. Carl, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXII, p. 170.
Lombok. |
Rhinoerieus pachyskeles Att. |
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 528. |
Batjan, Molukken.
Rhinoerieus quintiporus At.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 524, Fig. 19—21.
Halmabheira. '
Rhinoerieus (?) Sennae Silv.
1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p. 6.
Queensland.
Die indo-australischen Myriopoden. 309
Rhinoericus xvanthopygus Att.
1827. Attems, Kükenthals Reise, p. 531, Fig. 22, 23.
Halmaheira.
2. Neotropische Arten:
Rh. acicauda Silv., aposematus Poc., asper Bröl., atoyacus Poc.,
nfasciatus Silv., Ohazaher Bröl., costaricensis Bröl., diversicauda Silv.,
lavocinctus Karsch, fumosus Silv., laevigatus Sılv.t), Ivmbatus Bröl.,
ongeappendiculatus Silv., marginellus Silv., moestus Bröl., Natterer:
'Humb. et Sauss., Newportı Gerv., obesus Bröl., obesus rubicundus
‚Bröl., oenologus Silv., pacıfıcus Silv., paraensıss Humb. et Sauss,.,
Pıllaulti Silv., pugio Bröl., Rizi Poc., Rogersi Poc., scobinatus Poc.,
segnis Silv., sericiventris Bröl., serpentinus Poc., striatellus Silv., Tri-
stand Poe., unicornis Sılv., variifasciatus Sılv. |
Gen. Polyconoceras nov. gen.
Endglied der Antenne mit vielen Sinneskegeln.
‚ _ Hinterer Gonopode 1—2-ästig, der einzige oder beide Äste schlank
ınd spitz. Ventralplatte der Gonopoden i immer mit seitlichem Absatz,
‘odaß zwischen den ‚Schultern‘ ein deutlich ausgeprägter Medial-
‚ortsatz sich erhebt.
Femorite der vorderen Gonopoden nur ausnahmsweise mit un-
leutlichen Dornspitzchen, meist kahl.
— Bcobina nur bei setigerus fehlend, sonst vorhanden.
- — Halsschild seitlich breit abgerundet.
- Kleine bis große Formen.
' Typus: Polyconoceras fossatus Att.
Verbreitung: Neu Guinea, Molukken, Celebes, Philippinen
Jarolinen.
| Diese Gattung teilt sich in 2 Subgenera.
\ 1. Subgen. Polyconoceras mihi.
Hinterer Gonopode zweiästig.
Typus: Polyconoceras fossatus Att.
Verbreitung: Neu Guinea, Celebes, Molukken.
Möglicherweise werden die Arten: virgatus, heteropus und Meyeri
sinmal als besondere Untergruppe abzutrennen sein.
E Übersicht der Arten des Subgenus Polyconoceras.
la) 4. und 5. Glied des 3. und 4. Beinpaares, 3. Glied des 5. und
6. Beinpaares mit größeren stumpfen Fortsätzen auf der Unter-
seite: 2.
23) Rücken mit 2 gelben Längsbinden; ein Schwänzchen fehlt:
virgatus Att. (Celebes).
2b) Rücken ohne helle Längsbinden; ein kleines, frei vor-
ragendes Schwänzchen vorhanden: 3.
1) Nomen praeoccupatum (Porat 1876).
4. Holt
310 Dr. Carl Graf Attems:
3a) Segmente dorsal glatt, 8 mm breit, 50—51 Segmente:
heteropus Silv. (Celebes).
3b) Hinterer Teil der Prozoniten mit Punkten und Strichen,
Metazoniten mit unregelmäßigen seichten Längseindrücken, 4
16—19 mm breit 54—56 Segmente: 'B
Meyeri Silv. (Celebes),
1b) Vordere Beinpaare ohne größere Fortsätze auf den genannten
Gliedern: 4.
4a) Auf gewissen mittleren Segmenten ein großer heller)
Rückenfleck: |
5a) Die Spitze des Analsegmentes ragt nicht frei vor,
der Medialfortsatz überragt sehr merklich die Femorite ’
der vorderen Gonopoden: |
mediotaeniatus Att. (Ambon).
5b) Die Spitze des Analsegments ragt von der Seite ge.)
sehen, deutlich frei vor. Medialfortsatz ebenso lang
wie die Femorite: spilotus Att. (Neu Guinea).
4b) Rücken ohne helle Flecken: 6,
6a) Beide Äste des hinteren Gonopoden fast gleich lang;
der äußere vor der Spitze leicht angeschwollen.
(Medialfortsatz etwas länger als die Femorite;
schwarz, ein schmaler Saum am Hinterrand des
Metazoniten goldgelb. £1—47 begmente): 1’
aurolimbatus Att.!) (Neu Guinea).
6b) lt des hinteren Gonopoden viel kleiner als
der Außenast, letzterer vor der Spitze nicht ange
schwollen: |
7a) Metazoniten mit breiten, seichten Längsein-
drücken: P
8a) S mit 58 Rumpfsegmenten; Medialfortsatz der \
Gonopoden-Ventralplatte länger als die vorderen
Gonopoden, Schultern der Ventralplatte wag-
recht. Innenast des hinteren Gonopoden winzig,
Außenast relativ breit; Analsegment ohne frei
vorragendes Schwänzchen: |
alokistus Att. (Neu Guinea).
8b) S mit 45 Rumpfsegmenten; Medialfortsatz so)
lang wie die vorderen Gonopoden; Schultern
der Ventralplatte stark abfallend und in sanitem'
Bogen in den Medialtortsatz übergehend. Innen-
ast des hinteren Gonopoden größer als bei
alokıstus, Außenast schlank; ein kurzes, etwas
abwärts gedrücktes Schwänzchen vorhanden: ’
fossatus Att. (Neu Guinea).
7b) Metazoniten ohne breite Längseindrücke: I
A A nd - a
iS er ri
2) Hierher auch P. callosus Karsch.
U
Die indo-australischen Myriopoden. 311
9a) Medialfortsatz merklich länger als die vorderen
Gonopoden (kein frei vorragendes Schwänzchen
Iissonotus Att. (Insel Bougainville).
9b) Medialfortsatz so lang oder kürzer als die
Femorite: 10.
10a) Kein frei vorragendes Schwänzchen vor-
handen: analıs Bröl. (Neu Guinea).
10b) Ein kleines frei vorragendes Schwänzchen
vorhanden: tl.
11a) Die Coxite der vorderen Gonopoden sehr
spitz, den Medialfortsatz überragend;
| Rumpfsegmente seicht lederig uneben,
| mit mattem Seidenglanz, einfarbig
‘schwarz. Scobina bis zum 45. Segment.
12 mm breit, 56 Segmente:
furcatus Silv. (Neu Guinea).
Coxite der vorderen Gonopoden ab-
gestumpft. Metazoniten ganz glatt,
hinten schmal oder breit hell gerandet,
Scobina — 37. Segment — 9,5 mm breit,
49—53 Segmente:
phaleratus Att. (Neu Guinea).
Metazoniten hinten, Halsschild rings-
um breit rotbraun gerandet. Medial-
fortsatz fast so lang wie die vorderen
Gonopoden, die Schultern der Ventral-
| platte abfallend: forma gen.
8) Metazoniten nur schmal hellbräunlich
| | gesäumt; Medialfortsatz etwas kürzer
| als die Femorite, die Schultern innen
wagrecht: phaleratus basılıscus.
1b
2
—
&
P. alokistus n. sp. (siehe unten).
| Deutsch Neu Guinea.
| | P. analis Bröl.
1913. Dinemaiocricus amalis Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec.
| Austr. Mus. X p. 131.
Neu Guinea. |
P. aurolimbatus Att.
| Attems, Nova Guinea Bd. V (1).
| (1) Holländ. Neu Guinea: Tawarin, Jaga, Sentani, Seka
| Holländ. Neu Guinea: Zoutbron, Hollandia, Tana Merah Bay,
‚Mbai Fluß, Kago Bay, Sakarı Wald, Alosso Fluß (Expl. detach. N.N.
‚@. 1910/11), Tana, Berlin. Mus.
| P. callosus Karsch.
1887. Rhinocricus callosus Karsch, Zeit. Ges. Nat. LIV, p. 74.
Pelew Inseln.
| |
| |
ie
312 | Dr. Carl Graf Attems:
P. fossatus Att.
Attems, Nova Guinea Bd. IX.
Süd Neu Guinea.
P. furcatus Silv. (siehe unten).
1899. Rhinocricus furcatus Silvestri, Termesz. füzetek XXII, p. 209 (1).
(1) Neu Guinea, Erima, Astrolabebai. — Kaiserin Augusta Fluß
Exped. |
P. gerontalensis Carl.
1912. he gorontalensis Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX,
. 188.
N Celebes.
P. heteropus Silv.
1897. Rhinocricus heteropus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 8.
Celebes, Minahassa.
P. lissonotus Att.
1913. Rhinocricus lissonotus Attems, Rechingers Reise nach Samoa usw., p. 685.
Insel Bougainville.
P. mediotaeniatus Att.
1898. Rhinocrieus mediotaeniatus Attems, Semons Reise, p. 515.
Ambon.
P. Meyeri Silv.
1897. Rhinocricus Meyeri Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 8.
1912. — — Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 173.
N. Celebes.
P. phaleratus Att.
Attems, Nova Guinea, Bd. IX.
Holländ. Nord- u. Süd-Neu Guinea, Bismarck-Archipel.
P. phaleratus basiliscus nov. subsp. (siehe unten).
Neu Guinea, Ternate.
P. spilotus nov. sp. (siehe unten).
Neu Guinea.
P. virgatus Att.
1897. Rhinocricus virgatus Attems, Kükenthals Reise, p. 526.
1912. = — Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 173.
Borneo, N. Celebes.
Polyconocerus alokistus n. sp.
Tafel VI, Fig. 99—102.
Dunkel olivengrün bis schwarz, der eingeschachtelte Teil des
Prozoniten gelbbraun. Vorderrand des Kopfschildes gelb.
° Länge 140 mm, Breite 14,2 mm, 58 Rumpfsegmente,
190 Kam) a 16 mm, 58 5
Die a mit 2-+2 Supralabralgrübchen; beim einzigen $1+1|
Grübehen (die lateralen fehlen). Medianfurche in der Mitte sehr seicht, |
aber doch durchlaufend. Antennen mit vielen Sinneskegeln. |
Die indo-australischen Myriopoden. 313
Der eingeschachtelte Teil des Prozoniten fein quergestrichelt.
Die Metazoniten haben dorsal unregelmäßige seichte und breite Längs-
eindrücke, ähnlich wie bei Rh. adipatus. Ventral sind die ganzen Ringe
fein längsgefurcht; die Furchen biegen vorn nach oben um. Hinter-
rand des Metazoniten den Scobina entsprechend, zweimal sehr seicht
eingebuchtet. Scobina vom 9. oder 10. bis zum 18. Segment. Sie
sind etwas rudimentär, indem der vordere grubige Teil nur schlecht
entwickelt ist, der hintere geriefte Teil ist dagegen deutlich. Dabei
sind sie breit, der Zwischenraum zwischen beiden gleich einer Scobina.
Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment.
| Dorsalrand des Analsegments in ein kurzes, breites abgestumpftes
Läppehen ausgezogen, das nicht frei vorsteht. Klappen gut gewölbt,
‚ allmählich zum mäßig hohen, sehr dieken Randwulst sich erhebend.
' Schuppe stumpfwinklig mit breit abgestumpfter Spitze.
Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht.
Hüfte des 3.—5. (Fig. 99) Beinpaares mit abgerundetem Vor-
sprung; auf dem 6. und 7. Beinpaar, ist er unbedeutend. Unterseite
der Beinglieder nicht sonderlich vorgewölbt. Endglied konisch ver-
jüngt, ohne Polster. 1. und 2. Beinpaar etwas stärker beborstet; die
anderen Beine sehr spärlich, das Endglied mit 2—3 starken stiftartigen
‘ Borsten. Oberhalb der Endkralle ein starker Dorn.
| Gonopoden: vorderes Paar (Fig. 100, 101) Schultern der Ventral-
' platte wagrecht, im Bogen in den langen, schmalen, am Ende ab-
gerundeten, die Femorite überragenden Medianfortsatz übergehend.
‚ Coxite abgerundet, etwas kürzer als die Femorite.
Hinterer Gonopode (Fig. 102) zweiästig; der äußere Ast ist eine
‚ kräftige, etwas stumpf endigende Sichel, die in der Mitte ihrer Hohl-
seite den winzigen, spitzen, geraden Innenast trägt.
Fundort: Bukaua, Kap Arkona, Huon Golf, Deutsch
' Neu Guinea. (Prof. Neuhaus coll. Berlin. Mus.).
| Polyconocerus callosus (Karsch).
1881. Rhinoericus callosus Karsch, Zeitschr. Ges. Nat. LIV, p. 74.
| Diese Art ist jedenfalls sehr nahe mit P. aurolimbatus Att. ver-
|
wandt. Die hinteren Gonopoden sind wie dort zweiästig, beide Aste
' Tast gleich lang. Der Medialfortsatz der Ventralplatte der vorderen
‚ Gonopoden ist in der Mitte ganz wenig angeschwollen, etwas länger
‚als die Femorite, geht im Bogen in die Schultern über.
| Fundort: Pelew Inseln.
ii
}
v
+
Ei
tr
!
| | Polyconoceras furcatus Silv.
| 1899. Rhinocricus furcatus Silvestri, Termesz. füzetek XXII, p. 209, Tf. XII,
EB: Fig. 27—29.
| Tafel VI, Fig. 91, 92.
|
| Einfarbig tief schwarz.
1
a S Breite 12 mm. 56 Rumpfsegmente (Silvestri gibt 48—50 Seg-
|
| 4. Hett
mente an).
314 = Dr. Carl Graf Attems:
Medianfurche des Kopfschildes nur auf einer kurzen Strecke
zwischen den Antennen unterbrochen. Clypeus mit seichten Quer-
stricheln. Antennen kurz und diek, den Hinterrand des Halsschildes
nicht erreichend; die ersten 4 Glieder fast nackt, das 5. am Ende mit
einigen borstentragenden Wärzchen, vom 6. an dicht mit solchen
borstentragenden Wärzchen besetzt. Endglied mit vielen Sinneskegeln.
Augen rund, etwas weiter hereinreichend als die Antennenbasis, die
einzelnen Ozellen flach. Halsschild seitlich breit abgerundet, vorn-
seitlich ganz schmal gerandet.
Der vorderste Streif des Prozoniten sehr seicht, undeutlich und
kurz quergestrichelt, der Rest des Doppelringes ungemein seicht
lederig gerunzelt mit einem eigentümlichen, matten Seidenglanz.
Saftloch ziemlich groß, von einem Ring umgeben. Die Quernaht
trifft von der Ventralseite kommend als äußerst feiner und seichter
Strich auf den Hinterrand des Saftlochringes. Dorsal vom Saftloch ist
sie nicht mehr sichtbar. Vom Saftloch zieht sowohl nach vorn als nach
hinten eine feine Längslinie. Die Scobina reichen bis zum 45. Segment?)
sie sind wohl entwickelt aber nicht breit; auch auf den Segmenten,
auf denen sie am größten sind, ist der Zwischenraum zwischen beiden
srößer als eine.
Ventralplatten derb quergestreift.
Dorsalteil des Analringes in ein relativ langes, von der Seite
gesehen ein gutes Stück frei vorragendes Schwänzchen ausgezogen.
Klappen gut gewölbt, der dicke, aber nicht hohe Randwulst ganz
allmählich sich erhebend. Schuppe breit abgerundet.
Hüfte des 3.—7. Beinpaares mit abgerundetem, von vorn nach
hinten zusammengedrücktem Fortsatz; die Unterseite der Glieder 2—8
der Beinpaare 3—7 stumpf höckrig vortretend.
Gonopoden: Medianfortsatz der Ventralplatte nur sehr wenig
kürzer als die Femorite und Coxite der vorderen Gonopoden (Fig. 92).
von der Basis an etwas sich verjüngend, am Ende abgerundet; die
Schultern der Ventralplatte abgerundet abfallend. Coxite sehr spitz-
lappig, so lang wie die Femorite. f
Hinterer Gonopode (Fig. 91) zweiästig, beide Aste dünn und spitz,
der äußere bedeutend länger als der innere, am Ende zu einem Häkchen
gekrümmt.
Fundort:Kaiserin Augusta Fluß Expedition, Neu Guinea
(Dr. Bürgers, Berlin. Mus.). — Erima, Astrolabebai (Biro coll,
Silvestri).
Polyconoceras phaleratus basiliscus n. subsp.
Tafel V, Fig. 83—86.
Dunkel kastanienbraun bis schwarzbraun, Metazoniten hinten
schmal gelbbraun oder rotbraun gesäumt.
S Länge 110mm, Breite 9—9,5mm, sehr schlank, 50—52Rumpfsegmente,
© „bis 135 mm, „ 10—11l mm 51—52 ss
1) Silvestri sagt bis zum 37. Segment.
Die indo-australischen Myriopoden. 315
2 -+.2 Supralabralgrübchen, Medialfurche vorn eine kurze Strecke
vertieft, in der Mitte sehr seicht, Kopfschild glatt. Augen rund, so
weit hereinreichend wie die Antennenwurzel. Antennen kurz und dick,
Endglied mit vielen Sinneskegeln (Fig. 86).
Halsschild seitlich breit abgerundet, Seitenlappen vorn und seitlich
fein gesäumt.
Freier Teil der Ringe ganz glatt, die Quernaht fehlt ganz. Ventral-
seite fein längsgefurcht; die Furchen werden in den Seiten gegen die
Saftlöcher zu ungemein seicht. Scobina bis zum 37. Segment, schmal,
der Zwischeraum zwischen beiden beträgt das Mehrfache einer Scobina.
Der hintere geriefte Teil ist schwach entwickelt, mit undeutlichen
Riefen. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment. Ä
Dorsalrand des Analsegments in ein kleines etwas vorstehendes
Schwänzchen ausgezogen. Klappen mäßig gewölbt, ganz allmählich
etwas aufgewulstet, Schuppe bogig abgerundet.
Ventralplatten kräftig quergefurcht.
Hüften des 3.—5. Beinpaares (Fig. 85) mit großem, die des 6.
und 7. Paares mit kleinem runden Vorsprung. 4. und 5. Glied des
1.—7. Beinpaares und in geringerem Maße auch das 3. und 2. Glied
unterseits knollig aufgetrieben. Endglied dagegen relativ schlank,
ohne jede Vorwölbung oder Polsterbildung unterseits.
Gonopoden; vorderes Paar (Fig. 83): Medianfortsatz der Ventral-
platte anfangs parallelrandig, dann zungenförmig abgerundet, deutlich
kürzer als die Coxite. Die Schultern der Ventralplatte innen, neben
dem Medianfortsatz, fast wagerecht, erst außen im Bogen abfallend.
Ooxite stumpflappig, ungefähr so lang wie die Femorite. |
Hinterer Gonopode (Fig. 84) zweiästig, beide Aste schlank und
spitz, der äußere viel länger als der innere und mit einem Häkchen
endigend, der innere am Ende nur ganz leicht gebogen.
Fundort: Neu Guinea, Ramu Expedition (Tappenbeck
coll. Berlin. Mus). Ternate (N.N.G.E. 1903).
Polyconoceras spilotus n. sp.
Tafel VI, Fig. 103—105.
Farbe: Schwarzbraun; 19.—28. Segment mit einem großen,
selben Medianfleck. Dieser Fleck reicht in der Mediane vom Vorder-
rand bis etwa zur Mitte des Metazoniten; auf den Segmenten 19—22
bleibt er auf den Rücken beschränkt und ist seitlich abgerundet, auf
den anderen Segmenten reicht er, sich allmählich verschmälernd,
bis auf die Flanken herab. Antennen, Beine und Analsegment dunkel-
braun, von der Farbe des Rückens.
g Breite 85 mm. 49 Rumpfsegmente.
2+2 Supralabralgrübchen; Medianfurche vorn nicht vertieft,
in der Mitte sehr seicht, fast erloschen. Antennen kurz und dick, bıs
zum Hinterrand des 2. Segments reichend, mit vielen Sinneskegeln.
Augen rund, so weit hereinreichend, wie die Antennenbasis; die Ocellen
recht flach.
Halsschild wie gewöhnlich, seitlich breit abgerundet.
4, Heit
316 ° Dr. Carl Graf Attem«:
Rücken glatt, ohne Quernaht. Eingeschachtelter Teil des Pro-
zoniten fast glatt, nur mikroskopisch rauh-rissig. Die Längsfurchung
der Prozoniten reicht nicht viel höher dorsal hinauf als auf den Meta-
zoniten. Hinterrand der Metazoniten gerade. Scobina bis über das
30. Segment vorhanden, schmal, der Zwischenraum bedeutend größer
als eine Scobina.
Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht.
Dorsalrand des Analsegments in ein relativ langes und schlankes
Läppchen ausgezogen, das ein wenig vorsteht. Klappen mäßig gewölbt
und ein wenig aufgewulstet. Schuppe bogig abgerundet.
Die Beine sind für einen Rhinocricus auffallend lang. Hüfte
des 3.—7. Beinpaares mit größerem, stumpfen Fortsatz. Unterseite
des 2.—5. Gliedes des 1.—7. Beinpaares knollig vorgetrieben, u. zw.
auf dem 2. Glied noch wenig, auf dem 3. Glied schon stärker und auf
dem 4. und 5. Glied recht stark. Das Endglied ist relativ schlank,
ganz ohne Tarsalpolster, mit einigen stärkeren Borsten. Das 2. Glied
hat unterseits 1 Borste, das 3.—5. Glied borstenlos oder eine winzige
Borste (Fig. 104).
Gonopoden: vorderes Paar (Fig. 105). Die Ventralplatte ist
geschultert, die Schultern gehen im Bogen in den Medianfortsatz
über, der sich von der Basis an allmählich verschmälert; er ist so
lang wie die Femorite. Coxite relativ lang, in einen allmählich sich
verjüngenden Lappen ausgezogen,. der den Femorit noch ein wenig
überragt. Femorit mit kleinen Spitzchen besetzt.
Hinterer Gonopode (Fig. 103) zweiästig, der innere Ast um ein
gutes Stück kürzer als der äußere, beide dünn und wenig gebogen.
Fundort: Neu Guinea (Dr. Lauterbach, Berlin. Mus.).
2. Subgen. Acladecricus Bröl.
1913. Dinematocricus subg. Acladocricus Brölemann, Myr. Austral. Mus. II,
— Rec. Austr. Mus. X, p. 123.
Hinterer Gonopode einästig.
Typus: Pol. pyrrholoma Att.
Centrum der Verbreitung Celebes. Je eine Art von den Caro-
lınen und Philippinen.
| Übersicht über die Arten.
la) Scobina fehlen: sehigerus Silv. (Carolinen).
1b) Scobina vorhanden: 2.
2a) Hintere Hälfte des Prozoniten mit starken Längswülsten:
pyrrholoma Att. (Celebes) = ? Hicksoni Poc. (Celebes, Ambon).
2b) Hintere Hälfte des Prozoniten fein längsgestreift:
| mediostriatus Silv. (Ins. Sanghi).
2c) Freier Teildes Prozoniten glatt, ohne Längswülste oderStreifen: 3.
3a) 2. Glied der Beine mit einer Schwiele unterseits vor dem
ee
Die indo-australisohen Myriopoden, 317
Ende. 2. und 3. Glied des 6. und 7. Beinpaares verbreitert
und unterseits schräg abgeplattet:
Carli nom. nov.\) (Celebes).
3b) Diese Glieder ohne Schwielen: 4.
4a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte von den
Coxiten beträchtlich überragt: 5.
5a) Analklappenrand aufgewulstet:
cognatus Silv. (Celebes).
5b) Analklappen ohne Randwulst:
stylhferus Silv., neglectus Silv. (Celebes).
4b) Medialfortsatz der Ventralplatte so lang wie die Fe-
morite und Coxite der vorderen Gonopoden: 6.
6a) Die Furchen des Prozoniten setzen sich unterhalb
des Saftloches direkt auf den Metazoniten fort.
56 Segmente. Breite 10 mm: frlosus Silv. (Celebes).
6b) Prozoniten bis zum Saftloch hinauf, Metazoniten
erst weit unterhalb desselben längs gefurcht. 44—
46 Segmente. Breite 6—7,5 mm:
macassarensis Carl (Celebes).
4c) Medialfortsatz länger als die Femorite und Coxite der
vorderen Gonopoden: cupuhifer Voges (Philippinen).
Polyeonoceras Carli Att.
1912, Rhinoericus montivagus Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX,
p. 174.
[Nomen praeoccupatum, Silvestri 1895.]
N. Celebes.
P. cognatus Silv.
1897. Rhinocricus cognatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 6.
Celebes, Minahassa.
P. eupulifer Vog.
1878. Spirobolus cupulifer Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXX], p. 188.
1893. _ — Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XI, p. 139.
Philippinen, Bohol.
P. filosus Silv.
1897. Rhinocricus filosus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 9.
S. Celebes.
P. Hicksoni Poc.
1894. hinoerieus Hicksoni Pocock, Webers Reise, p. 39.
1898. _— — Attems, Semons Reise p. 515.
Celebes, Ambon.
P. macassarensis Carl.
1912. Rhinocricus macassarensis Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse Zool. XX,
p. 198.
S. Celebes.
1) Für Rhin. montivagus Carl, nomen praeoccupatum (Silvestri 1895).
4. Heft
318 Dr. Carl Graf Attems:
P. mediostriatus Silv.
1897. Rhinocricus mediostriatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 9.
1912. .° — — Carl, Rey. Suisse Zool. XX, p. 201.
Ins. Sangi bei Celebes.
P. neglectus Silv.
1897. Rhinocrieus neglectus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus,, p- 6.
Celebes, Minahassa.
P. pyrrholema Att.
1897. Rhinocrieus pyrrholoma. Attems, Kükenthals Reise, p. 527.
1912. _- _- Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 199.
1897. — Haasei Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 10.
Celebes.
P. styliferus Silv.
1897. Rhinocricus styliferus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 5.
Celebes, Minahassa.
Polyconoceras (Acladoerieus) setigerus Silv.
1897. Rhinocricus setigerus Silvestri, Neue Dipl. Dresden Mus., p. 9.
Tafel VI, Fig. 87 —%.
Schwarz, ein schmaler Saum am Hinterrande der Metazoniten
bräunlich durchscheinend. Kopfschild dunkelolivenfarben, Labrum
mit schmalem, braunen Vorderrand. Beine schwarz mit selben Glieder-
enden.
& Länge 140 mm. Breite 14,5 mm. 54 Rumpfsegmente. Körper
dick und plump.
Medianfurche des Kopfschildes durchlaufend aber fein, nur vorn
kurz vertieft. Kopfschild sonst sehr glatt. Labralbucht tief, winklig,
die 3 Zähne stumpf. Augen rund, mit ziemlich flachen Ocellen. An-
tennen den Hinterrand des Halsschildes ein wenig überragend, schlank.
Endslied mit vielen Sinneskegeln.
Halsschild wie gewöhnlich seitlich breit abgerundet und schmal
gesaumt.
Der vorderste, eingeschachtelte Teil der Prozoniten fein runzelig;
Rücken im übrigen sehr glatt und glänzend, wie lackiert; nur der
unterste Streif der Metazoniten hat eine feine, aber auch glänzende,
sehr niedrige Körnelung. Unterhalb der Saftlöcher sind die Pro-
zoniten sehr seicht und fein und etwas unregelmäßig schräg längs-
gefurcht. Die feinen Längsfurchen der Metazoniten reichen nur bis
zur halben Höhe der Saftlöcher hinauf. Die Quernaht ist vom
Saftloch abwärts durch eine Reihe kleiner Grübchen marktert.
Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment, von einem größeren,
vorn unvollständig geschlossenen, flachen Ring umgeben. Nach
hinten zieht vom Saftloch keine oder eine nur sehr undeutliche
'Längsfurche. (Silvestri sagt „stria perprofunda“).
Keine Scobina.
Ventralplatten kräftig quergestreift.
Die indo-australischen Myriopoden. 319
Dorsalrand des Analsegments in ein ziemlich rasch sich zu-
spitzendes, nicht frei vorragendes Läppchen ausgezogen. Klappen
mit mäßig hohen und sehr dicken, allmählich sich erhebenden Rand-
wülsten. Schuppe abgerundet.
Die vorderen Beine des & ohne besondere Fortsätze, die Glieder
etwas zusammengedrückt und stumpf kielartig vortretend. Endglied
der vorderen Beine mit einem gelbgefärbten harten, dicken Tarsal-
polster; schon vor der Körpermitte verlieren sich diese Tarsalpolster.
Die ersten 2 Beinpaare etwas reichlicher beborstet. Die anderen mit
höchstens einer Borste auf. jedem Glied.
Gonopoden: Vorderes Paar (Fig. 87, 88). Ventralplatte mit sehr
kurzem, fast parallelrandigem, am Ende breit abgerundeten Medial-
fortsatz, der im Bogen in die abgerundeten Schultern übergeht;
letzterer wird von den Coxiten überragt. Coxite und Femorite ungefähr
gleich lang, erstere mit sehr breitem Umschlag auf der Aboralseite.
Femorite dick, abgestumpft, ohne deutliche Hakenbildung.
Hintere Gonopoden (Fig. 89, 90) einästig, sehr lang und dünn,
im Ganzen gebogen, aber die Spitze selbst nicht stark eingekrümmt,
vor der Spitze leicht angeschwollen.
Fundort: Carolinen (Silvestri), Truck, Central-Carolinen
(Hamb. Südsee-Exped.).
Gen. Dinematocricus Bröl.
1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 122.
Endglied der Antenne mit 4 Sinneskegeln.
Hinterer Gonopode zweiästig, beide Aste schlank und spitz (bei
Cladisocricus der eine Ast vor dem Ende angeschwollen).
Ventralplatte der Gonopoden mit seitlichem Absatz, so daß ein
deutlich ausgeprägter Medialfortsatz zwischen den Schultern vor-
handen ist. Femorite der vorderen Gonopoden meist kahl, selten mit
undeutlichen winzigen Dornspitzchen.
Halsschild seitlich breit abgerundet.
Scobina stets vorhanden.
Kleine bis große Formen.
Verbreitung: Neu Guinea (11 Arten), Bismarckarchipel (4 Arten),
Fjji-Inseln (3 Arten). Je eine Art von Ceram-Ambon und Ins. Po-
perang. — Australien.
Brölemann teilt diese Gattung loe.cit. in 3 Subgenera, von
denen ich jedoch die eine (Acladocricus) in meine neue Gattung Poly-
conoceras stellen muß.
1. Subgen. Dinematoecricus Bröl.
1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II, p. 121.
Der Innenast der hinteren Gonopoden entspringt erst vom
dünneren Teil, weiter von der basalen Verdickung des Telopodits
entfernt. Außenast der hinteren Gonopoden ohne Anschwellung vor
der Spitze. | Ä
Typus: Din. lanceolatus Bröl.
4. Heft
320 | Dr. Carl Graf Attems:
Übersicht über die indo-austral. Arten des Subgen.
Dinematocricus.
la) Coxit des vorderen Gonopoden in einen schlanken, spitzen,
die Femorite und den Medialfortsatz der Ventralplatte über-
ragenden Zipfel ausgezogen: 2.
2a) Tarsus der vorderen Beine des $ ohne Polster; Prozonit mit
breitem, gelben Medianfleck: poperanginus Att. (Poperang).
2b) Tarsus der vorderen Beine des & mit Polster; Prozonit ohne
hellen Medianfleck:
lanceolatus Brölem. (Neu Irland, Neu Lauenburg).
1b) Coxit der vorderen Gonopoden stumpf oder spitz aber nie das
Femorit überragend, meist kürzer als dieses:
3a) Freier Teil der Ringe mit dichter feiner Längsstrichelung, so
daß ein Seidenglanz entsteht. Unterseite der Glieder des 1. und
2. Beinpaars stark knollig aufgetrieben: 4,
4a) & 175mm breit. Medialfortsatz der Gonopodenventralplatte
sehr lang, schlank parallelrandig: undulatus Karsch (Fi]i).
4b) $ Smm breit. Medialfortsatz der Gonopodenventralplatte sehr
kurz und breit abgerundet, fast scheibenförmig:
holosericeus Bröl. (Fiji).
3b) Freier Teil der Ringe ohne diese feine Strichelung: 5.
5a) Beide Äste des hinteren Gonopoden ungefähr gleich lang: 6.
6a) Analsegment mit kleinem frei vorragenden Schwänzchen; Rücken
ohne helle Flecken:
7a) & mit 47 Segmenten; Medialfortsatz der Gonopodenventral-
platte so lang wie die Femorite; 5,5 mm breit:
rhadinopus Att. (Neu-Guinea).
7b) & mit 54 Segmenten; Medialfortsatz länger als die Femorite;
7,5 mm breit: hermobius Att. (Neu-Guinea).
6b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen; Rücken mit
1—2 hellen Flecken: 2
8a) Rückenmitte gewisser Segmente mit 1 hellen Fleck:
pulvinatus Att. (Neu-Guinea).
8b) Rücken mit 2 Reihen heller Flecken: 9.
9a) Vordere und mittlere Beine mit Tarsalpolster:
pasimachus Att. (Neu-Guinea).
9b) Alle Beine ohne Tarsalpolster, Tarsus eher konisch zugespitzt:
connexus Att. (Neu-Pommern).
5b) Innenast des hinteren Gonopoden merklich, meist viel kürzer
als der äußere: 10.
10a) Schwarz. mit 2 hellen Längsstreifen auf dem Rücken:
fenestratus Att. (Neu-Guinea).
10b) Rücken ohne helle Längsbinden: 11.
lla) Medialfortsatz der Gonopoden—Ventralplatte gleich lang ie;
kürzer als die Coxite der vorderen Gonopoden:
12a) Ein kleines, die Analklappen nach hinten ein wenig ee
Schwänzchen vorhanden; Medialfortsatz etwas kürzer als die
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ei TEE gene ehe "= Ei
Die indo-australischen Myriopoden. 321
Coxite, parallelrandig, schmal, am Ende leicht hakig (keine
Tarsalpolster, 45—46 Segm ente): petronius Att. Neu-Guinea.
'12b) Analsegment ganz ohne frei vorragendes Schwänzchen. Medial-
| fortsatz so lang wie die Coxite, lanzettförmig zugespitzt oder
sehr breit, scheibenförmig, nicht parallelrandigund nicht hakig: 13,
13a) Metazoniten mit starken runden Längskielen. Keine Tarsal-
polster; Medialfortsatz der Gonopoden—Ventralplatte an seiner
Basis verengt, in der Mitte leicht angeschwollen; Schultern
geradlinig und stark abfallend, 34—35 Segmente:
| carınatus Karsch (Fiji).
'13b) Metazoniten nur mit sehr seichten unregelmäßigen Furchen,
ohne Kiele. Tarsalpolster vorhanden; 52 —54 Segmente:
Schultern der Ventralplatte der vorderen Gonopoden leicht
|
bogig: disjunctus Bröl. (Neu-Guinea).
'11b) Medialfortsatz der Gonopoden— Ventralplatte länger als die
; Coxite: 14.
14a) Schultern der Gonopoden. Ventralplatte stark abfallend, i
| sanftem Bogen in den Medialfortsatz übergehend. (Iustekerer
| viel länger als die mit kleinen Spitzchen besetzten Femorite.)
N faucium Bröl. (Neu-Guinea, Thursday Ins).
'14b) Schultern der Gonopoden—Ventralplatte wagrecht, gut gegen
| den Medialfortsatz abgesetzt: 15.
15a) Tarsus der vorderen Beine des $ ohne Spur einer Anschwellung
| oder Sohlenbildung; Medialfortsatz etwas kürzer als die Femorite,
q & mit 56—-60 Segmenten: philistus Att. (Ceram, Ambon).
‚15b) Tarsus der vorderen Beine des $ kissenartig vorgewölbt; Medial-
| fortsatz merklich länger als die Femorite. 48—53 Segmente: 16.
16a) Analklappenrand hoch aufgewulstet, der Wulst gut gegen die
| übrige Fläche abgesetzt; Schultern der Gonopoden-Ventral-
| ‚platte gerade, Medialfortsatz schlank und nicht in die Schultern
|
|
_ eingesenkt: strobilus Att. (Neu-Guinea).
ze») Analklappen flach gewölbt; ganz ohne abgesetzten Randwulst,
| oder ein solcher nur ganz schwach durch eine stärkere Neigung
| der Klappen gegen den Rand zu angedeutet. Schultern der
| Gonopoden-Ventralplatte vorgewölbt, Medialfortsatz breit, ın
| die Schultern eingesenkt: -
N repandus Att. (Neu-Guinea, Neu- Pommern, Toma).
4 D. carinatus Karsch.
3 1881. Spirobolus ( Rhinocricus) carinatus Karsch, Zeitschr. f. d. ges. Naturw.
\ IEEV, ‚p. 73.
1913. Dinematocricus carinatus Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr.
| Mus. X, p.14l.
Viti Levu.
0 D. eonnexus n. sp. (siehe unten).
Neu-Pommern.
Archiv für Naturgeschichte
| 1914. A. 4,
|
|
h | | |
j 21 4. Heft
|
322 Dr. Carl Graf Attems:
D. disfunetus Bröl.
1913, Brölemann, Myr. Austr. Mus. II, — Rec. Austr. Mus. X, p. 134.
Neu-Guinea.
D. faueium Bröl. (siehe unten).
1913. Brölemann, l.ce., p. 129 (1).
(1) Thursday-Island.—Neu-Guinea, Erima-Wald. |
D. fenestratus n.sp. (siehe unten). |
Neu-Guinea. |
D. hermobius Att.
Attems, Nova Guinea, Bd. V.
Aba, Nord-Neu-Giunea.
D. holoseriesus Bröl.
1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II — Rec. Austr. Mus. X, p. 139.
Viti.
D. lanceolatus Bröl. (siehe unten).
1913. Brölemann, l.c., p. 136.
Neu-Irland. — Neu-Lauenburg, Neu-Guinea, St. a
D. pasimachus Att.
Attems, Nova Guinea, Bd.V,
Nord-Neu-Guinea, Humboldt-Bay.
| D. petronius Att.
Attems, Nova Guinea, Bd. Y.
Nord-Neu-Guinea: Manikion-Gebirge, Sentani.
D. philistus Att.
Attems, Beauforts Reise. — Bydr. Dierk.
West-Ceram, Ambon.
D. poperanginus Att.
1913. Rhinocricus poperanginus Attems, Rechingers Reise Samoa. p. 686.
Poperang, Shortlands-Inseln.
D. pulvinatus n. sp. (siehe unten).
Deutsch-Neu-Guinea, Sattelberg bei Finschhafen.
D. repandus n. sp. (siehe unten).
Neu-Guinea, Neu-Pommern, Neu-Irland, Toma.
D. rhadinopus n. sp. (siehe unten).
Holländisch Neu-Guinea.
D. strobilus Aitt.
Attems, Nova Guinea Bd.V.
Nord-Neu-Guinea, Manikiongebirge, Angadı.
D. undulatus Karsch.
1881. Spirobolus ( Rhinocricus) undulatus Karsch. — Zeitschr. ges. Naturw. LIV.
- pP. 69.
Viti Levu.
Die indo-australischen Myriopoden. 323
Dinematocricus connexus NOV. Sp.
Tafel VI, Fig. 96—98.
Farbe: Kopf und Antennen schwärzlich; Halsschild ebenso und
ringsum breit trübgelb gesäumt. Rücken schwarz mit zwei schmutzig-
gelben Längsbinden. Jede Längsbinde setzt sich aus je einem schrägen
etwa 1 mm breiten Streif auf jedem Segment zusammen, dessen Ende
am Hinterrande des Metazoniten medial vom Beginne des folgenden
Streifen zu liegen kommt. Die Streifen haben unregelmäßige Ränder
und ihre äußere Grenze bleibt noch gut 1 mm vom Saftloch entfernt.
Analklappen gelb, Beine braunrot. |
Zahl der Rumpfsegmente bei $ und 2 50. Breite: $ 5 mm,
2 65 mm.
Medianfurche des Kopfschildes zwischen den Antennen auf einer
kurzen Strecke unterbrochen, vorn kurz vertieft, Antennen mit vier
Sinneskegeln.
Halsschild seitlich breit abgerundet und fein gesäumt.
Rücken glatt; die Prozoniten sind bis in die Nähe des Saftloches,
die Metazoniten nur bis zur halben Höhe fein und seicht längsgefurcht;;
die Furchen der Prozoniten biegen vorn nach oben um. Die Quernaht
ist nur vom Saftloch abwärts als sehr seichte Vertiefung sichtbar.
Scobina klein und schmal.
Dorsalrand des Analsegments mit kurzem, schmalen, rasch sich
verjüngenden Läppchen. Klappen mäßig gewölbt, mit mäßig hohem
und dickem, allmählich sich erhebenden Randwulst. Schuppe bogig
abgerundet. Ä
Hüften des 3. bis 6. Beinpaares des $ mit kurzem, dickem, von
vorn nach hinten zusammengedrücktem Vorsprung (5. Bp. Fig. 99),
sonst haben die vorderen Beine keine besonderen Fortsätze. Die Glieder
2—5 der vorderen Beine treten unten knollig vor, das Endglied ist aber
relativ schlank, ohne jede Spur einer Polsterbildung.
Gonopoden: Vorderes Paar (Fig. 100, 101) im ganzen mehr schlank
und langgestreckt. Ventralplatte mit sehr langen, schlanken, in der
Mitte leicht angeschwollenem, und dann in eine dünne Spitze aus-
laufendem Mittelfortsatz, der die Femorite um ein gutes Stück über-
ragt; die Schultern sind wagrecht und der Mittelfortsatz setzt sich
im Winkel an sie an. Coxite kürzer als die Femorite, mit schmalem
Einschlag auf der Aboralseite. Femorit mit größerem, stumpfhakigem
Läppchen. |
Hinterer Gonopode (Fig. 102) zweiästig, beide Äste sehr dünn,
wenig gebogen und fast gleich lang; der innere um eine Idee kürzer.
Fundort: Neu-Pommern, SWKüste, Aid-Fluß, etwa 7 km
| aufwärts (Dr. Duncker coll. 4. 5. 1909).
In der Färbung hat diese Art eine große Ähnlichkeit mit Rhin.
‚virgatus, doch liegen bei virgatus die hellen Längsbinden weiter lateral
| und außerdem haben die vorderen Beine von connezus nicht die Fort-
‚sätze von virgatus, auch keine Tarsalpolster.
21% 4. Heft
324 Dr. Carl Graf Aktems:
Dinematocricus faueium Bröl.
Tafel VII, Fig. 122—125.
Farbe etwas variabel, indem die Metazoniten bald sehr dunkel, |
rotbraun bis schwarzbraun, mit hellerem Hintersaum, bald fast ganz
gelb sind, in welch letzterem Falle die Tiere schwarz und gelb quer-
geringelt aussehen. Prozoniten schwarz. Halsschild schwarz, ringsum |
breit rotgelb gesäumt. Kopf samt Antennen und Analserment ?
schwarz. ah
S: Breite 8,2—8,7 mm, 53—55 Rumpfsegmente. Q: Breite bis
9 mm, 54 Rumpfsegmente. |
2 + 2 Supralabralgrübehen. Medianfurche vorn eine kurze Strecke |
vertieft, dann sehr seicht und fein. Kopfschild mit vielen feinen Quer- |
streifen. Augen nach innen so weit wie die Antennenbasis herein- '
reichend. Antennen kurz und dick bis zum Hinterrand des 2. Segments |
reichend, mit 4 Sinneskegeln. ur
Halsschild seitlich breit abgerundet, von der Augenhöhe an!
bis zum Hinterrand fein gesäumt, sonst ohne Furchen. ;
Rücken fast glatt, dicht aber nur sehr seicht und fein eingestochen |
punktiert und gekritzelt, auf den Prozoniten noch etwas deutlicher |
als auf den Metazoniten.
Unterhalb der Saftlöcher sind Pro- und Metazoniten fein längs-'
gefurcht; auf den Prozoniten sind diese Furchen seichter, reichen aber
meist etwas höher hinauf als auf den Metazoniten und biegen vorn nach!
oben um. Der eingeschachtelte Teil des Prozoniten ist fein und kurz!
quergestrichelt. Saftloch groß, von einem Ring umgeben, auf dem)
6. bis vorletzten Segment. Die Quernaht ist dorsal ganz erloschen, und |
vom Saftloch abwärts sehr undeutlich sichtbar. Hinterrand der Meta-
zoniten gerade. Die Scobina sind sehr schmal, der Zwischenraum
zwischen ihnen viel größer als die Breite einer Scobina; der hintere |
geriefte Teil ist sehr "klein. |
Ventralplatten regelmäßig und tief quergefurcht.
Dorsalrand des Änalsegments mit kurzem, breitem, stumpfem!
Lappen, der gar nicht v orragt. Klappen nur mäßig gewölbt, der Rand
allmählig und ziemlich hoch aufgewulstet, Schuppe bogig abgerundet, |
Hüften des 3. bis 5. (Fig. 125) und in geringerem Maße auch!
des 6. und 7. Beinpaares mit einem von vorn nach hinten plattge-!
drückten, abgerundeten Fortsatz, die Unterseite der übrigen Glieder!
nicht aufgetrieben. Endglied aller Beine ohne Polster, mit ee
Borsten, die anderen Glieder mit je einer Borste. |
Gonopoden (vorderes Paar, Fig. 122, 123): Ventralplatte Vförmig,!
ohne ausgeprägte Schultern, die Seiten stark abfallend und in sanftem
Bogen in den langen, die vorderen Gonopoden weit überragenden)
Medianfortsatz übergehend. Innenrand der Coxite auf der Aboralseite|
nach außen geklappt, etwas kürzer als die Femorite. Femorite mit feinen.
Spitzchen besetzt. |
Hinterer Gonopode (Fig. 124) zweiästig, beide Äste dünn, So
förmig gebogen, der innere Ast viel kürzer als der äußere. |
Die indo-australischen Myriopoden. 325
Fundorte: Neu- Guinea: Yomba bei Wilhelmshafen
(Dr. Werner coll), Erima-Wald (Ramu-Expedition, Dr. Lauter-
bach coll.). (Berliner Museum.)
Dinematocricus fenestratus nov. sp.
Tafel VII, Fig. 115—117.
Schwarz ınit zwei Längsreihen hellerer Flecken; jeder Metazonit
trägt nämlich zwei rhombische gelbe Flecken, deren unterer Rand
"knapp oberhalb des Saftloches liegt, und die durch einen breiten
‚Zwischenraum getrennt sind. Metazoniten außerdem hinten schmal
‚gelb gesäumt. Halsschild vorn bis zur Augenhöhle breit gelb gesäumt.
‚Antennen und Beine braun, Labrum vorn bräunlich, Analsegment
‚schwarz. |
‚87 mm breit, 49 Rumpfsegmente. Ä
Augen rund, mit flachen Ocellen; Antennen bis zum Hinterrand
‚des 2. Segments reichend, mit 4 Sinneskegeln. Medianfurche vorn kurz
vertieft, in der Mitte zwischen den Antennen unterbrochen, 2-+ 2
Bupralabralgrübchen.
Halsschild seitlich breit abgerundet, von der Augenhöhe an fein
'gesäumt.
| Rücken mit ungemein feinen und seichten Pünktchen und
‚Kritzelchen. Ventral sind die Segmente fein längsgefurcht und zwar die
Prozoniten höher hinauf als die Metazoniten, aber auch auf den Pro-
zoniten bleiben die obersten Furchen noch weit vom Saftloch entfernt.
Saftloch von einem deutlichen Ring umgeben; vor und hinter ihm
sine sehr seichte Längsfurche. Scobina bis etwa zum 29. Segment
:eichend, schmal, der Zwischenraum zwischen ihnen bedeutend größer
ıls 1 Scobina.
‚ Dorsalrand des Analsegments in ein schmales, nicht frei vor-
vagendes Läppchen ausgezogen. Klappen mäßig gewölbt; ein dicker
'&andwulst ist durch eine sehr schwache Neigungsänderung kaum
ıngedeutet. Schuppe stumpfwinklig, mit breit abgerundeter Spitze.
Ventralplatten kräftig quergestreift. /
Hüften des 3. und 4. und in geringerem Maße auch des 5. Bein-
Daares des S mit kurzem, stumpfem Fortsatz; die anderen Glieder
ler vorderen Beine ohne besondere Fortsätze. Unterseite der Glieder II
nd III der vorderen Beine stumpf kielartig zusammengedrückt,
- 'indglied auch der vorderen Beine konisch, ohne jede Spur einer
»"olsterbildung. . Beine sehr spärlich beborstet, nur die ersten zwei
Paare etwas Teichlicher.
|) Gonopoden: Vorderes Paar (Fig. 116, 117): Medialfortsatz der
Tentralplatte die Spitzen der Femorite überragend, fast parallel-
‚andig, am Ende abgestumpft, allmählich im sanften Bogen in die
tark abfallenden Schultern übergehend. Coxite ein gutes Stück
ürzer als die Femorite. |
\ Hintere Gonopoden (Fig. 115) zweiästig, beide Aste schlank und
_ änn, der innere Ast viel kürzer als der äußere, letzterer ganz ohne
‚ ınschwellung vor der Spitze.
4 Heft
E Gr
»
u
326 Dr. Carl Graf Attems:
Fundort: Neu-Guinea, Dörper Spitze, SO-Bucht (Hamb.
Südsee-Exp., Duncker coll., 17. 5. 1909).
Dinematocriceus lanceolatus Bröl.
Tafel VII, Fig. 111—113. |
Dunkel olivengrün, Hinterrand der Metazoniten schmal gelblich
gessumt.
& Länge 100 mm, Breite 8,5 mm, 52 Rumpfsegmente.
Q Länge 112 mm, Breite 9,3 mm, 5l Rumpfsegmente.
2+2 Supralabralgrübchen. Medianfurche vorn kurz vertieft, |
in der Mitte sehr seicht. Kopfschild sehr seicht quergestrichelt, An:
tennen mit 4 Sinneskegeln.
Rücken glatt, Prozoniten bis zur Höhe des Saftloches hinauf fein
längsgefurcht; auf den Metazoniten reicht die Furchung weniger hoch
hinauf. Saftloch vom 6. bis vorletzten Segment; vom Saftloch zieht
eine feine Längsfurche zum Hinterrand des Metazoniten. Einige Meta-'
zoniten in der Körpermitte sind den Scobina entsprechend sehr seicht'
eingebuchtet. Hinterrand der Metazoniten ohne Haare. Scobina bis
zum 40. Segment; die einzelnen nicht sehr breit, der Zwischenraum
zwischen ihnen größer als eine; der geriefte Teil groß.
Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht. |
Dorsalrand des Analsegments mit größerem, abgerundetem, nicht
frei vorragenden Läppchen. Klappen mäßig gewölbt, der Rand all-
mählig und nicht hoch aufgewulstet. Schuppe breit bogig. |
Hüften des 3.—5. und in geringerem Maße auch des 6. und 7. Bein-
paares mit einfachem, breiten, abgerundeten Fortsatz (Fig. 112).
Unterseite des 4.—6. Glieds des 1. bis 7. Beinpaares knollig auf
getrieben. Die Beine der vorderen zwei Körperdrittel mit Tarsal-'
polster, das auf den Beinen vor dem Kopulationsring recht groß ist.
Beborstung nur der ersten zwei Beinpaare etwas reichlicher, auf dem)
3.bis 7. Beinpaar ist sie auf eine Borste auf dem 2. Glied und zwei
Borsten auf dem Endglied beschränkt.
Gonopoden: Schultern der Ventralplatte vorgewölbt, in einem
kleinen Bogen in den Medianfortsatz übergehend. Medianfortsat
etwas kürzer als die Femorite, an der Basis ein wenig eingeschnürt,
seine Form gestreckt blattförmig. Coxite in einen langen, schlanken,
spitzen Zipfel ausgezogen, der das Femorit noch etwas überra
(Fig. 111).
Hinterer Gonopode (Fig. 113) zweiästig, der innere Ast sehr klein!
viel kürzer als der äußere, beide dünn und spitz.
Fundort: Neu-Lauenburg (coll. Dahl Berlin. Mus.)
Dinematocricus pulvinatus D. Sp.
Tafel VIL, Fig. 106-110.
Schwarzbraun, ein breiter Fleck auf der Rückenmitte jedes Ringe!
gelblichbraun aufgehellt aber weder scharf begrenzt noch lebhaft mıl
der Grundfarbe kontrastierend. Die ganzen Metazoniten sind dunke
2. Ft = A en Fa
Die indo-australischen Myriopoden. 3937
gelblichbraun durchscheinend, was aber nur auf den isolierten Ringen
deutlich wird. Halsschild ringsum breit gelb gesäumt. Beine dunkel
rotbraun. Labrum, Antennen und Beine braungelb.
&: Breite 4,6—6 mm, 46—50 Rumpfsegmente.
Medianfurche des Kopfschildes vorn kurz vertieft, in der Mitte
‚ fast erloschen. Kopfschild glatt, 2 + 2 Supralabralgrübchen. Antennen
mit 4 Sinneskegeln.
Halsschild seitlich breit abgerundet und schmal gesäumt.
Rücken glatt, die Quernaht dorsal ganz erloschen, ventral kaum
Spuren davon. Die Metazoniten sind nur auf der Ventralseite fein
längsgefurcht; auf den Prozoniten reicht die feine Furchung bis fast
‘zum Saftloch hinauf. Scobina vom 9. bis 27. oder 30. Segment, sehr
‘schmal, der Zwischenraum zwischen beiden etwa fünfmal so breit
‚wie eine. Riefelteil gut entwickelt. Hinterrand der Metazoniten
gerade. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment.
| Dorsalrand des Analringes mit kurzem, breiten, abgerundeten
‚ Läppchen, das gar nicht frei vorragt. Klappen mit hohem Randwulst,
nn bogig, Ventralplatten kräftig quergefurcht.
Hüfte des 3. bis 5. (Fig. 110) und in geringerem Maße auch des
‚6. Beinpaares des $ mit stumpfem, von vorn nach hinten zusammen-
gedrücktem Fortsatz. Endglied der vorderen und mittleren Beine bis
etwa zum 35. Segment mit am Ende zackigen Sohlenpolster (Fig. 109).
Gonopoden, vorderes Paar (Fig. 107, 108): Medianfortsatz der
' Ventralplatte ein wenig länger als die Femorite, im Bogen in die ab-
- gerundeten und abfallenden Schultern übergehend; in der Mitte etwas
verbreitert. Coxite abgestumpft, kürzer als die Femorite. Hinterer
Gonopode (Fig. 106) zweiästig, beide Äste fast gleich lang (der äußere
nur ganz wenig länger) und eng nebeneinander liegend, beide dünn,
spitz und wenig gebogen.
| Verbreitung: Neu-Guinea, Sattelberg bei Finschhafen
(Dr. Neuhaus, XII. 1908), Neu-Guinea (Dr. Rohde, 1889, Neu-
Guinea Comp. 1888). [Berlin. Mus.)
Dinematoericus repandus n. sp.
Tafel VII, Fig. 118—121.
Farbe: In toto sehen die Tiere dunkel kastanienbraun bis schwarz
aus mit schmalem, gelblichem Saum am Hinterrand der Metazoniten.
Wenn man die Ringe trennt, sieht man jedoch, daß nur die Prozoniten
so dunkel sind, die Metazoniten dagegen gelblich durchscheinend.
' Vorderrand des Clypeus bräunlich aufgehellt, Antennen und Beine
‚ braungelb bis dunkel rotbraun. Analsegment schwarzbraun,
| &: Länge 75—85 mm, Breite 8 mm, 48—57 Rumpfsegmente,
schlank. & und 2 sind ungefähr gleich groß,
| 2+-2 Supralabralgrübehen. Medianfurche vorn eine kurze
\ Strecke vertieft, in der Mitte meist erloschen, nur selten schwach
sichtbar. Augen so weit hereinreichend wie die Antennenbasis, die
einzelnen Ocellen mehr oder weniger konvex Kopfschild seicht und
4, Heft
Fi
ı
|
|
328 . „Dr. Carl Graf Attems:
zerstreut quergestrichelt. Auf dem Scheitel ein seichter Eindruck mit
zwei Grübchen. Antennen kurz und dick, den Hinterrand des-Hals- '
schildes nicht oder nur wenig überragend, mit. vier .Sinneskegeln. |
Halsschild seitlich breit abgerundet, vorn und seitlich fein gesäumt. '
Rücken glatt, ohne Quernaht., die erst vom Baftloch. abwärts |
und da nur undeutlich sichtbar ist. Vom Saftloch zieht eine feine Furche |
nach hinten. Die Prozoniten sind unten und seitlich bis zum Saftloch '
hinauf fein längsgefurcht, die Furchen biegen vorn im Bogen’nach |
oben um. Auf den Metazoniten ist die Furchung auf die Ventralseite )
beschränkt. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Se egment. - Hinterrand
der Metazoniten, den Scobina entsprechend, zweimal seicht eingebuchtet. '
Scobina vom 8. bis 39.45. Segments. Jede breit, der Zwischenraum |
zwischen beiden kleiner als eine; der geriefelte Teil gut entwickelt.
Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht. |
Dorsalrand des Analsegments mit kurzem, breiten, abgerundeten
Lappen, der gar nicht vorragt. Klappen gut gewölbt, der Rand gar. nicht |
aufgewulstet, Schuppe breit bogig. *
g: Hüfte des 3. bis 5. Beinpaares (Fig. 121) mit kurzem, zuniii
Vorsprung; auf dem 6. und 7. Beinpaar ist er weniger entwickelt. Unter-
seite des letzten Beingliedes bis etwa zur Körpermitte dick aufgetrieben,
aber ohne abgesetztes Sohlenpolster. Beborstung der Beine sehr |
spährlich und dünn, Endglied mit 2, die anderen Glieder mit e $
einer kleinen Borste. I
Gonopoden, vorderes Paar (Fig. 119, 120): Schultern der |
Ventralplatte rund gewölbt, der Medianfortsatz- sitzt ‘wie in einer |
Einsenkung darin. Er ist merklich länger als die Femorite, an der)
Basis ganz wenig verengt, etwas hinter der Mitte am breitesten, |
dann plötzlich verjüngt. Coxite abgestumpft, Femorite mit. schr
wenigen, winzigen Spitzchen. H}
Hinterer Gonopode (Fig. 118): Zweiästig, der äußere Ast lang, une #
peitschenförmig, der innere viel kürzer, Ban dem äußeren eng an- 1:
liegend. 2
Fundorte: Neu-Guinea: Erima- Wald, Weradesch, Wine %
hafen (Ramu-Exped.), Simonshafen (Dr. ‚Schoede), Matupi,
Neu-Pommern (Dr. Heinroth), Toma, Binmar ker
(Dr. Dempwolff). (Berlin. Mus.) 4
Die Segmentzahl variiert bei dieser Art innerhalb a weiter,
Grenzen, doch konnte ich keine Beziehung zwischen Fundorten und
Segmentzahl finden. Die größte und kleinste Segmentzahl haben)
die Exemplare von Neu-Guinea. Gewöhnlich variiert die Segmentzahl/
erwachsener & einer Rhinocrieus-Art nur um a ei ee Kl
“ Dinematocricus rthadinopus n. Sp.
' Tafel VI, Fig. 93—95.
: „Farbe schwarz, Metazoniten dunkelrotbraun urcheeh und
hinten schmal gelb gesäumt.. Halsschild Bohne? nur der Hinkeraei
schmal gelblich gesäumt. ee |
us er en
En
nenn
1
|
|
Die indo-australischen .Myriopoden. 3929
6: 5,9 mm breit, ziemlich gedrungen, 47 Runipfsegmente.
2 + 2 Supralabralgrübchen, Medianfurche vorn:eine kurze Ekcoke
vertieft, in-der Mitte: verwischt, Kopfschild spiegelglatt: Antennen
mit vier Sinneskegeln. na ala
Rücken sehr glatt und glänzend, ohne Quernaht. Metazoniten
ventral, Prozoniten ventral und seitlich bis zum Saftloch hinauf fein
längsgefurcht. Die Furchen biegen vorn nach oben um. Naftlöcher
vom 6. bis vorletzten Segment. Vom Saftloch zieht eine feine Furche
nach hinten. _Scobina breit, der. Zwischenraum zwischen beiden un-
gefähr gleich der Breite einer derselben.
Dorsalrand des Analsegments in ein kleines an Läppehen
ausgezogen, das ein wenig vorsteht. Klappen mäßig SeRelhh sehr wenig
| aufgewulstet, Schuppe bogig.
‚Ventralplatten kräftig quergefurcht. -
_ Letztes Beinglied, auch der vorderen Beine, schlank, ganz Sl
Verdickung oder Polster auf der Sohle. Beborstung sehr spärlich,
je eine Borste auf jedem Glied. Hüften des 3. bis 5. Beinpaares weniger
vorstehend als sonst meist (Fig. 95).
" =.Gonopoden, vorderes Paar: Die Schultern der Ventralplatte schräg
und in ziemlich sanftem Bogen in den Medianfortsatz übergehend;
dieser von’der Basis an allmählich verschmälert, so lang wie die Fe-
morite. Femorite und Coxite gleich lang; Coxite endwärts allmählich
verjüngt, aber nicht zugespitzt (Fig. 94).
‘ Hinterer Gonopode (Fig. 93) zweiästig, beide Äste eichlang,
i dünn, wenig gebogen, sehr eng.einander anliegend.
‘ Fundort: Holländisch-Neu-Guinea (Dr. Moszkowski "soll
Ein. Mus.). enla Sl
Dinematocrieus undulatus Karsch.
1881. Spirobolus ( Rhinocricus) undulatus Karsch, Neue Juliden d. Berlin. Mus.
in: Zeitschr. Ges. Naturw. LFV, p. 69. eng
. Schwarz, ‚eingeschachtelter. Teil des Prozoniten gelbbraun.
3: ‚Länge 180 mm, Breite im 4. Segment 14,5 mm, in der Mitte
175 mm.‘ Sehr groß und plump. ..
Labralbucht flachbogig, 2+ 2 Supralabralgrübchen, Median-
furche vorn kurz vertieft, dann fein und seicht, in der Mitte oberhalb
der Antennen erloschen. .- Kopfschild. mit sehr. seichten a
sonst glatt, Antennen schlank, ‚bis zum Hinterrand des 2 um
Teichend. Endglied nt 4 Sinneskegeln.
Halsschild wie gewöhnlich seitlich breit abgerundet. {
Die Doppelringe mit mikroskopisch feiner, sehr dichter und regel-
‚ mäßiger Längsstrichelung, was ein seidenartiges Aussehen gibt. Ganz
seichte flache Längseindrücke unregelmäßig verteilt. Die Metazoniten
‚ sind ganz ventral weitschichtig und sehr seicht und undeutlich längs-
gefurcht. Quernaht dorsal und seitlich erloschen; nur bei gewisser
Beleuchtung-kann man seitlich ihre, Spur sehen; ‘die das Saftloch
von hinten her umfaßt; .nach vorn und hinten geht vom $aftloch eine
‚sehr seichte: feine. Längsfurche aus... Naftloch von: einem-glänzenden
4. Hef'
330 Dr. Carl Graf Atteme:
Ring umgeben. Scobina auf den Segmenten 11—29, der Hinterrand
der Metazoniten ist ihnen entsprechend zweimal seicht eimgebuchtet.
Auf denjenigen Segmenten, auf denen sie am besten entwickelt sind,
sind die eo lann sehr breit, so daß der Zwischenraum zwischen beiden
Scobina kleiner ist als eine breit ist.
Analsegment: Dorsalteil in ein rasch sich zuspitzendes Läppchen
ausgezogen, das von der Seite gesehen, wohl eine kleine freie Spitze
bildet, die aber vom mittleren Teil des Analklappenrandes nach hinten
weit überragt wird. Klappen gut gewölbt, der Randwulst dick und
mäßig hoch. Schuppe rundbogig.
Ventralplatten quergestreift.
Die Unterseite der Glieder der Beinpaare I und II des & ist stark
knollig aufgetrieben und weißlich gefärbt, am schwächsten auf dem
Endglied. Auf den folgenden Beinpaaren nimmt diese Auftreibung
rasch ab und verschwindet noch vor dem Kopulationsring ganz.
Richtige Tarsalpolster finden sich nirgends; die Beine hinter dem Ko-
pulationsring haben sogar eher schlanke, zugespitzte Endglieder.
Gonepoden: Mittelfortsatz der Ventralplatte sehr lang, ganz
parallelrandig, am Ende abgerundet; unten in sanftem Bogen in die
stark abfallenden Schultern übergehend. Der Mittelfortsatz ist gleich-
lang mit den Spitzen der Femorite. Coxite abgestumpft, etwas kürzer
als die Femorite.
Die hinteren Gonopoden der mir vorliegenden dd waren etwas
beschädigt; sie sind zweiästig und es scheint mir, daß beide Äste un-
gefähr gleich lang sind!); jedenfalls sind sie schlank und spitz und
wenig gebogen.
Fundort: Viti Levu (Karsch und Hofmus.).
2. Bubgen. Cladisoerieus Bröl.
1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II, p. 123.
Der Innenast des hinteren Gonopodon entspringt von der basalen |
Verdickung des Telopodits. Außenast des hinteren Gonopoden mit
einer Anschwellung vor der Spitze.
Nur eine Art:
Dinematoerieus (Cladisoerieus) faleatus Bilv.
1897. Rhinoericus jalcatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 6, Tf. I,
Fig. 21, 22.
Gaynday, Australien.
Dinematoerieus faleatus seobinula Bröl.
1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II, p. 125.
Gaynday, Australien.
!) Beim Originalexemplar von Karsch, das ich untersuchte, ist der Außenast
auf einer Seite merklich länger, doch sind die Spitzen beider Äste abgebrochen,
so daß die Frage über die relative Länge der Äste unentschieden ist.
ER
an . r EEE nn mr mn Tannen
FR g ram a aicas um
Die indo-australischen Myriopoden. 331
Gen. Eurhinoeriecus Bröl.
1903. Rhinocricus subg. Eurhinocrieus Brölemann, Myr. Isla de Cocos. — Ann.
soc. ent. France LXXTII, p.131.
1905. —_ — _ Brölemann, Myr. de Costa Rica. —
ibid. LXXIV, p. 370.
Antennen mit 4 Sinneskegeln.
Hinterer Gonopode zweiästig, der Außenast breit, lamellös.
Ventralplatte der Gonopoden seitlich mehr oder weniger deutlich
abgestuft; der Medialfortsatz daher mehr oder weniger ausgebildet.
Halsschild seitlich breit abgerundet. Scobina vorhanden.
Typus: Z. Biolleyi Bröl.
Verbreitung: Süd- und Zentralamerika.
Weitere Arten: E. aurocinctus Poc., @oeldii Bröl., nodosicollis Bröl.,
ocraceus Bröl., Omilteme Poc., Smithi Poc.
Als „Rhinocericus“ beschriebene indo-australische Arten, die ın die
Übersichtstabelle aufgenommen sind, aber in die neuen Gattungen
nicht eingereiht werden können:
Rh. annulipes Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 189.
Celebes.
| Rh, anomalus Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 7.
Celebes.
Rh. centralis Carl.
1912. Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 176.
Celebes.
Rh. centralis var. speetabilis Carl.
1912. Carl, l.c., p. 178.
Celebes.
Rh, ceniralis var. minor Carl.
Carl, 1:c., p.179.
Celebes.
5 Rh. Challengeri Poe.
1893. Spirobolus Challengeri Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XI, p. 139.
1898. Rhinocricus Challengeri Attems, Semons Reise, p. 515.
1912. — _— Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 278.
21897. = rubromaculatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 7.
Kei- und Aru-Archipel, Neu-Guinea.
Rh, eristovalensis Poe.
1898. Pocock, Willey, zool. results, p. 69.
San Cristoval.
4. Heft
332 :-- Dr, Carl Graf Attems: :
Rh. Fenicheli Dad. .
1893. Spirobolus Fenicheli Daday, Termesz. füzetek XVI, p. 102.
1894. Rhinocricus Fenicheli Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p.648.
_Neu-Guinea, Wilhelmsland. |
Rh. fulvotaeniatus Carl.
1912. Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 181.
Celebes.
Rh. gazellensis Poc.
1898. Pocock, Willey, zool. res., p. 70.
Neu-Pommern (New Britain), Gazellen-Halbinsel.
Rh. lateralis Carl.
1912. Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 183.
_Gelebes.
Rh. lateralis var. atratus Carl.
1912, Carl, l.c., p. 185.
Celebes. i
Eh. leucopygus Carl.
1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 278.
Aru- und Kei-Archipel.
Rh. Iombokensis Carl.
1912. Carl, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXII, p. 168.
Lombok.
Rh. mieropygus Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p.5.
Vıtı.
Rh. moöenensis Carl.
1912. Carl, Rev. Suisse Zool. XX, p. 185.
Rh. multistriatus Carl.
1912. Carl, res P.492.5
Celebes.
Rh. peninsularis Carl.
1912. Carl. L.ce., p: 179,
Celebes.
Rh. peninsularis var, expulsus Carl.
1912. Carl, 1.c., p. 181.
Insel Kabaena bei Celebes.
-. Rh. phthisicus Carl.
1912. Carl, l.c., p. 196.
- Gelebes. |
Rh, ripariensis Carl.
1912. Carl, l.c., p. 186.
Celebes. IE.
Rh. semieinetus Poe.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 392.
Flores.
Die indo-australischen Myriopoden.
Rh. transversezonatus Carl.
1912. Carl, Rev. Suisse Zool. XX, p. 193.
Celebes.
Rh. Weberi Poc.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 391.
Celebes.
Rh. xanthopygus Silv.
1897. Rhinocricus xanthopygus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 7.
Celebes.
Rh. xanthozonus Poe.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 393.
Flores.
Als „Rhinocricus‘‘ beschriebene indo-australische Arten,
333
deren
Beschreibung zu mangelhaft ist, um sie weiter berücksichtigen zu
können:
Rh. Albertisii Silv.
1895. Silvestri, Ann. Mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 652.
Neu-Guinea, Goram. Ä
Rh. analaueus Silv.
ı 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 4.
Oelebes.
Rh. Bececarii Silv.
"1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p. 651.
Amboına.
Rh. biineisus Poe.
1898. Pocock, Willey, Zool. Res. p. 71.
Neu-Pommern (New Britain), Gazellen-Halbinsel.
Rh. brachyproetus Poe.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 393. |
Saleyer-Insel bei Celebes.
Rh. brevipes Karsch.
BE Karsch, Zeitschr. Ges, Nat, LIV, p. 76.
Australien, Queensland.
Dinematoerieus consimilis Bröl.
1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. x, p. 128.
Australien, Queensland.
Rh. erepidatus Karsch.
‚1881. Karsch, Zeitschr. Ges. Nat. LIV, p. 74.
Ber €
a a ge
Australien, Gayndah.
Rh. dimissus Silv.
1895. Silvestri, Ann. Mus. eiv. . Genova (2) XIV, p. 652.
Neu-Guinea: Andaı. ar
4. Heft
334 Dr. Carl Graf Attems:
Rh. dives Silv. is
1895. Silvestri, l.c., p. 649. i
Neu-Guinea: Andaı.
Rh. elongatus Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 10.
Celebes.
Rh. eumelanus Poe.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 394.
Celebes.
Rh. pie Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl., |
Viti.
Rh. faseiculatus Vog.
1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 190.
Australien.
Rh. flavocollaris Poc.
1893. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 140.
Aru- und Kei-Archipel.
Rh. jueundus Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 529.
Ternate, Celebes. \
Rh. lampromerus Att.
1897. Attems, l.c., p. 572.
Halmaheıra.
Rh. longicornis Poc.
1892. Spirobolus longicornis Pocock, J. Bombay n. h. soc., VII, p. 171.
Ceylon.
Rh. Loriae Silv.
1895. Silvestri, Ann. Mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 650.
Neu-Guinea. Haveri, Moroka.
Rh. maeulifer Poec.
1893. Spirobolus maculifer Pocock, Ann. mus. eiv. Genova (2) XIII, p. 400.
Birma.
Rh. montivagus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. ceiv.... Genova (2) XIV, p. 649.
Neu-Guinea, Moroka.
Rh. opulentus Silv.
1895. Silvestri, l.c., p. 650.
N.Australien.
Rh. rubromarginatus Silr.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 8.
Aru.
Rh. serobiceulatus Karsch.
1881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 75.
Amboina, Buru.
Die indo-australischen Myriopoden. 335°
Rh. segmentatus Karsch.
1881. Karsch, l.c., p. 75.
Luzon.
Rh. submissus Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 7.
Aru.
Rh, variabilis Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 653.
Aru.
Rh. xystus Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 530.
Halmaheira.
Fam. Pseudospirobolellidae Bröl.
| Pseudospirobolellus Carl.
1912. Pseudospirobolellus Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 168.
: 1907. Spirobolellus Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV,
p. 131.
: 1910. — Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, III, p. 90,
(Non Syn. Spirobolellus Pocock.)
Pseudospirobolellus bulbiferus Att.
1903. Spirobolus bulbiferus Attems, Beitr. Myr.-Kunde. — Zool. Jahrb.
XVII, p. 71, T£f. V, p.5—9.
. 1807. Spirobolellus — Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus.
| Hambg. XXIV, p. 134.
1912. Pseudospirobolellus — Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool.
XX, p. 169.
1912 — Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 277
‚Java, Celebes, Aru-Archipel (Kobroor).
Fam. Spirobolellidae Bröl.
Spirobolellus Poe.
1894. Pocock, Myr. von Max Webers Reise Niederl. Ostind., p. 388.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Bev. Suisse zool. XX, p. 166.
1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 117.
Pocock hat seine Gattung aufgestellt, ohne auf die Gonopoden
‚und sonstigen männlichen Sexualcharaktere Rücksicht zu nehmen.
' Ich glaubte eine von mir neubeschriebene Art in diese Gattung stellen
‚zu können und habe nach dieser Art die Gattungsdiagnose ergänzt.
‚Später hat Carl aber gefunden, daß eine Art, die er für identisch hält
‚ mit einer der ursprünglichen drei Pocockschen Arten, andere generelle
‚ Eigenschaften hat als meine Art, so daß letztere von ihm zum Ver-
‚treter einer neuen Gattung, Pseudospirobolellus, gemacht wird. Ich
schließe mich ihm an und gebrauche Spirobolellus im Sinne Carls.
4. Hoft
Y
336 "> Dr. Carl'’@raf Attems: :
Brölemann hebt richtig hervor, daß es heutzutage noch unmöglich
sei, den Umfang der Gattung Spirobolellus genau zu bestimmen, da
die meisten unter diesem Namen beschriebenen Arten nur sehr un-
genügend gekannt sind. Eigentlich sind nur folgende Arten sicher:
S. chrysogrammus Poc., Rainbowi Bröl., solitarius Carl und teledapus
Att., letzterer von den Seychellen. Bei den übrigen muß es sich erst
erweisen, wie ihre Gonopoden eigentlich beschaffen sind.
' Spirobolellus chrysodirus Poc.
1894. Pocock, Max Webers Reise, p. 399, Tf. XXII, Fig. 30.
Sumatra.
Spirobolelellus chrysogrammus Poc.
1894. Pocock, Max Webers Reise, p. 400.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse, zool. XX; p..166.
Celebes, Ambon, Kei-Archipel (Tual, Klein Kei).
Spirobolellus ehrysoproetus Poc. -.
1894. Pocock, Max Webers Reise, p. 400.
Celebes.
Spirobolus heteroporus Por.
1876. Porath, Bihang Svenska Ak. Handl. IV. 7, p. 37.
Java.
Spirobolellus Modiglianii Silv. Rt
1895. Silvestri, Ann. mus. eiv..... Genova (2) XIV, p. 759.
Sumatra. Ä nr a
Spirobolus nannodes Latz.
1892. Latzel, Bull. soc. zool. NE XVH, p. 186.
Tahiti.
Spirobolellus nanus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova @ XIV, p. 760.
Engano.
Sehönalellen perstriafus silv..
1895. Silvestri, l.c., p. 758. Ra
Sumatra. aa nor 3
Spirobelellus Rainbowi Bröl. A
1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, 25 119, Tf. xYL,
Fig. 33—88.
Australien. | | i
Spirobolellus solitarius Carl. f: Zi
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, .P- 168. sus je Mi
er ai al
Spirobolellus splendens Silv. is sed mftadeen ig 5
1895. Silwestzi, Ann. mus. eiv. . . Genova (2) XIV,p. 759: | |
Sumatra. ia, \\a | aa m ar
Die indo-australischen Myriopoden. 337
| Fam. ?
| Gen. Prospirobolus Att.
-1910. Attems, Voeltzkows Reise Comoren Ostafrika, III, p. 91.
Prospirobolus Ioannisi (Bröl.).
‚1896. Spirobolus Ioannisi Brölemann, Myr. d. Chine. — Mem. soc. zool.
France IX, p. 359, Tf. XIII, Fig. 1—8.
1903. Spirobolus marginatus Say, Brölemann, Ann. coc. ent. France,
LXXI, Fig. 1—2,
China; Kiang-han.
| Die Einreihung dieser Gattung in eine der neuen von Brölemann
‚aufgestellten vier Familien ist nach den bisher vorliegenden Angaben
‚nieht möglich.
2. Subordo Trigoniulidea Att.
1909. Fam. Trigoniulidaee Attems, Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Exp., p. 25.
190. — — Attems, Voeltzkow Reise Ostafrika III, p. 90.
1913. Phylum Trigonvulidd Brölemann, Boll. soc. ent. France, No. 19, p. 477.
| Gen. Trigoniulus Poe.
1894. Pocock, Journ. Linn. Soc. XXIV, p. 484.
1895. Pocock, Webers Reise, p. 390, 395.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 504.
| | 1902. Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagascar, p. 114, 126.
1910. Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, III, p. 9.
4 Saussure hat in der genannten Schrift neben der Gattung Tr:-
gonwulus auch eine Gattung Spirostrophus aufgestellt, die er so cha-
rakterisiert: „Tarsen des $ ohne Polster, Hüfte des 3. bis 6. Beinpaares
alle oder einige in Apophysen verlängert.“ während bei Trigoniulus
die Tarsen des & Polster haben und die Hüften der vorderen Beine
‚ohne Apophysen sind. Ich habe seinerzeit diese Gattung Spsrostrophus
akzeptiert, dasselbe tat noch letzthin Brölemann!). Doch sehe ich
mich veranlaßt, die Gattung Spirostrophus wieder fallen zu lassen
und die „Spirostrophus“-Arten wieder mit der Gattung Trigoniulus
zu vereinigen.
‚Die genannten beiden Merkmale koinzidieren nicht bei allen Arten.
‚Es sind jetzt solche Arten bekannt, die Apophysen an den vorderen
‚Hüften und Tarsalpolster haben, andererseits wieder Arten ohne Apo-
-'physen an den vorderen Hüften und ohne Tarsalpolster. Wollte man
| ‚also den Besitz oder das Fehlen dieser Bildungen für so wichtig ansehen,
- müßte man zweineue Genera fürdiegenannten Kombinationen aufstellen.
Die genannten Bildungen sind aber morphologisch recht unbedeutend.
Der Besitz oder das Fehlen von Sohlenpolstern variiert durch die ganze
‚Reihe der Juloidea oft bei ganz nahe verwandten Formen, ebenso
4
lt) Brölemann, Rec. Austral. Mus. X, p. 112. 1913.
‚ Archiv für Naturgeschichte
| 1914. A. 4,
22 4. Heft
338 Dr. Carl Graf Attems:
haben die Hüften der vorderen Beinpaare des $ bei den Spirobolidea
ganz allgemein die Tendenz sich zu deutlicheren oder weniger deutlichen
Apophysen zu verlängern. Diese Bildungen sind jedenfalls recht be-
deutungslos gegenüber den Unterschieden in der Ausbildung der
Gonopoden. Auf Grund dieser werden wir sicherlich dazu kommen,
die für ein Diplopodengenus sehr artenreiche Gattung Trigoniulus
zu zerteilen. Vorläufig sehe ich wegen der doch noch nicht genügenden
Kenntnis vieler Arten und weil die zahlreichen Übergänge zwischen
aberranteren Gruppen das noch zu sehr erschweren, von einer Zen
legung der Gattung Trigoniulus ab.
Übersicht über die indo-australischen und einige andere
Trigoniulus-Arten, deren Gonopoden genügend gekanng
sind.
la) Hüfte des 5. Beinpaars mit großem, hakig nach vorn gekrümmten
Fortsatz, Hüfte des 3. und 4. Beinpaars mit kleinerem Fort-
satz (Tarsalpolster fehlen immer): 2.
2a) Femorit des vorderen Gonopoden in einen einfachen, schlanken,
abgestumpften Stab ausgezogen; Innenarm des hinteren Gono-
poden breit, nicht in einen schlanken Zipfel ausgezogen: 3. W
3a) Analklappen, mit niedrigem aber sehr deutlichen, gut abgesetzten
Randwulst. DBasal vom Innenarm des hinteren Gonopoden
zwei rundliche hyaline Lappen. Ende des hinteren Gonopoden
in einen schlanken Lappen ausgezogen:
Naresii Poec. (Seychellen, Madagaskar.)
3b) Rand der Analklappe versenkt, daneben eine feine Rille, kein
Randwulst. DBasal vom Innenarm des hinteren Gonopoden
kein Lappen. Ende des hinteren Gonopoden breit abgerundet:
ambonensis Att. (Ambon, Celebes.)
2b) Am Femorit des vorderen Gonopoden ist durch eine tiefe Bucht
des Endrandes innen ein nach außen gekrümmter stumpfer |
Haken abgesetzt. Innenarm des hinteren Gonopoden in einen
spitzen Zipfel ausgezogen: 4...
4a) Basal vom Innenarm des hint. Gon. gar kein vorragender Lappen |
oder Zipfel. Körper 2,2 mm breit, schwarz, 44 Segmente: H
venatorius Silv.! ) (Neu-Guinea.) |
4b) Basal vom Innenarm des hint. Gon. ein spitzer oder stumpfer
vorragender Lappen; Körper 4—5,5 mm breit, 47 Segmente; |
Farbe wenigstens teilweise blutrot: 5. |
5a) Ventralplatte der vorderen Gonopoden einen relativ flachen |
Bogen bildend: Ra
6a) Der Medialzahn basal vom Innenarm de hint. Gon. steht von I
diesem weiter entfernt. Am Ende des kint. Gon. eine gezahnte |
Lamelle. Medialer Arm des Femorits des vorderen Gonopoden |
mit längerem Haken, im ganzen aber viel kürzer als der laterale |
1) Hierher auch T. caelatus Karsch.
Die indo-australischen Myriopoden. 339
Arm. 2. Glied des 5. Beinpaars mit dickem, rundem Fortsatz.
47 Segmente: uncinatus Att. (Ambon, Celebes.)
6b) Der Medialzahn basal vom Innenarm des hint. Gon. steht nahe
dem Innenarm. In der Höhlung am Ende des hinteren Gonopoden
ein zweispitziger Fortsatz und mehrere runde Lappen. Medialer
Arm des Femorits des vorderen Gonopoden mit kürzerem Haken,
im ganzen aber höher aufragend. 2. Glied des 5. Beinpaares
ohne Fortsatz: harpagus Att. (Neu-Guinea.)
5b) Ventralplatte des vorderen Gonopoden ein breites stumpfes
umgekehrtes römisches V bildend, höher aufragend: T.
1a) Die drei distalen Glieder der vorderen Beinpaare ziemlich reichlich
‚ beborstet, hintere Beinpaare sehr spärlich beborstet. Rücken
mit drei Längsreihen unscharfer Flecken. Coxit des vorderen
' Gonopoden nach innen breit rundlappig vorgezogen. Lappen
' unterhalb des Innenarms des hint. Gon. stumpf:
| velox Carl (Aru-, Kei.)
'7b) Die vorderen Beinpaare sind nur sehr spärlich beborstet, drei
' Distalglieder der hinteren Beine reichlich beborstet, Coxit des
vorderen Gonopoden innen flach abgerundet. Lappen unter-
' halb des Innenarms des hint. Gon. spitz:
| haemorrhantus Poc. (Kei-Archipel.)
Ib) Hüften des 3. und 4. Beinpaars mit langem, auch auf der 5. geraden
Fortsatz (Ventralplatte des vorderen Gonopoden sehr hoch auf-
‚ ragend, mit der Spitze das Ende des vorderen Gonopoden er-
' reichend. Basal vom Innenarm des hint. Gon. kein Lappen.
Breite 2,5 mm, schwarz): rubripes Sauss. Zehnt. (Madagaskar.)
le) Hüften der vorderen Beinpaare meist ohne Fortsätze, selten das
3. und 4. mit solchen, die dann aber auf dem 5. Beinpaar meist
| sanz fehlen; nur bei ralumensis haben die Hüften des 5. Bein-
paars kurze, breite, abgerundete Fortsätze: 8.
'3a) Innenarm des hinteren Gonopoden mit dünner, stielförmiger
| Basis, das Ende hohlkellenförmig gegen den Hauptstamm ge-
| krümmt: &
9a) Auf dem Prozoniten an der Quernaht eine Reihe von stark aus-
| geprägten Grübchen. & mit 48—49 Segmenten:
| ceramicus Att. (West-Ceram.)
3b) Prozoniten ganz ohne Pünktchen und Grübchen (nur ventral
|. fein längsgefurcht), 44 Segmente:
ceramicus Duncker, Att. (Squally-Insel.)
'8b) Innenarm des hinteren Gonopoden an der Basis nicht stielförmig
verdünnt und am Ende nicht hohlkehlenförmig: 10,
| da) Innenarm des hint. Gonop. fein behaart oder beborstett): 11.
la) Hüfte des 3., oder 3. und 4. oder 3., 4. und 5. Beinpaars des $
| mit Fortsatz: 12,
1) Hierher auch T. unisulcatus Voges.
|
|
\
3 | Da 4. Heft
340 Dr. Carl Graf Attems:
12a) Innenarm des hinteren Gonop. ohne Seitenast auf der den Haupt-
stamm zugekehrten Seite. Hüfte des 5. Beinpaars mit breitem |
Fortsatz: 1301
13a) Rücken mit 2 breiten hellen Längsbändern: N
ralumensis Att. (Neu-Pommern.) |
13b) Rücken ohne Längsbänder: 1
ralumensis obscuratus Att. (Neu-Pommern.) '
12b) Innenarm des hint. Gon. mit einem Seitenast auf der dem Haupt-
stamm zugekehrten Seite; Hüfte des 5. Beinpaars ohne Fort-
satz: 14,
14a) Tarsalpolster vorhanden; Hüfte des 4. Beinpaars mit kleinem
Fortsatz: andropygus Att. (Neu-Guinea.)
14b) Tarsalpolster fehlen; Hüfte des 4. Beinpaars mit gut entwickeltem
Fortsatz. 15. |
15a) Ventralplatte des vorderen Gonopoden spitz dreieckig ohne |
Anschwellung vor der Spitze; Femorit am Ende mit stumpe
beilförmigem Lappen; am Ende des hint. Gonop. eine lange
schmale, hyaline Lamelle; 3,5 mm breit: |
Mertoni Carl (Aru-Archipel.) N
15b) Ventralplatte des vorderen Gonop. vor der Spitze leicht ange- |
schwollen; Femorit des vord. Gon. ohne größere Lappenbildung
am Ende. Das Ende des hint. Gon. wird von einem rasch sich |
verjüngenden Häkchen gebildet: castaneus Att. (Neu-Guinea.)
11b) Hüfte aller vorderen Beine ohne Apophyse: 16. 5
16a) Vom Innenarm des hint. Gon. entspringt gegen den Hauptstamm
zu ein Seitenast. Analklappenrand ohne Rille (Prozoniten dorsal |
mit einer breiten Zone runder Grübchen oder fein längsgefurcht)17.
17a) Prozoniten vom 10. Segment an dorsal sehr dicht und fein längs- '
gefurcht: sericatus Carl (Lombok.) |
17b) Prozoniten dorsal mit einer breiten Zone halbkreisförmiger
oder kreisrunder Grübchen: 18: ®
18a) Metazoniten dorsal dicht fein gerunzelt, Innenarm des hinteren |
Gonop. dicht beschuppt: lumbricinus (Gerst.) | j
18b) Metazoniten dorsal glatt; Innenarm des hint. Gon. nur fein | u
behaart, eventuell teilweise nackt: 19.
19a) Rücken ohne Längsbänderung; Prozoniten dunkelbraun, Meta- | m
zoniten rotbraun; Analklappenrand wulstig verdickt; Anal-
schuppe abgerundet dreieckig: flavipes Att. (Celebes.) h |
19b) Rückenmitte rötlich, jederseits eine dunkle Längsbinde; Anal- |
klappenrand nicht aufgewulstet, Analschuppe quer abgeschnitten: j j
bitaeniatus Carl (Lombok.) \ |
16b) Vom Innenarm des hint. Gon. entspringt kein Seitenast; neben '
dem feinen Randsaum der Analklappe eine Rille: 20. |
20a) Rücken der Metazoniten dicht längsgefurcht; am Ende des hint.
Gon. eine zurückgeklappte hohle Lamelle mit gezackten Rändern: | ' j
densestriatus Att. (Born) 5
20b) Metazoniten dorsal glatt; am Ende des hint. Gon. keine soleEe 1
'zurückgeklappte Lamelle: | 21. ,|
Die indo-australischen Myriopoden. 341
| 2la) Vordere Beinpaare ohne Tarsalpolster (Ventralplatte der Gonop.
seitlich gerade, ohne Absatz, am Ende abgerundet):
squamosus Carl (Celebes.)
'21b) Vordere Beinpaare mit Tarsalpolster (Ventralplatte des Gon.
} seitlich stufig abgesetzt, oder zugespitzt ohne Absatz): 22.
N 22a) Rücken mit 2 hellen Längsbinden; auf dem Prozoniten vor der
Quernaht eine Reihe runder Grübchen. Analklappenränder tief
eingesenkt, seitlich vom Rand eine Rille: soleatus Att. (Halmaheira.)
226) Rücken ohne helle Längsbinden; Prozoniten dorsal mit zahl-
reichen runden Grübchen auf der ganzen Fläche oder vor der
Quernaht eine Reihe länglicher Grübchen: 23.
3a) Ganze freie Dorsalfläche des Prozoniten mit kreisrunden Grübchen;
Analklappenrand ganz schmal und niedrig aufgewulstet; Ventral-
platte des vord. Gon. seitlich abgestuft: orphinus Att. (Borneo.)
3b) Auf dem Prozoniten vor der Quernaht eine Reihe länglicher
Grübchen; Analklappenränder tief eingesenkt; Ventralplatte
der vord. Gon. spitz, seitlich nicht abgestuft: tamicus Att.
(Neu - Guinea.)
\ ‘0b) Innenarm des hint. Gon. ohne Haare oder Bestachelung: 24.
> Analsegment mit hakig aufwärts gekrümmtem Schwänzchen:
urophorus Poc. (Mahe.)
4b) Analsegment ohne Schwänzchen oder höchstens mit ganz kurzem,
geradem Schwänzchen: 25
|
|
|
I
|
j
|
5a) Vordere Beinpaare ohne Tarsalpolster: 26.
6a) Metazoniten dorsal gefurcht: 27.
Ta) Metazoniten weitschichtig längsgefurcht; Analsegment mit kurzem
und wenig vorragendem Schwänzchen: badıus Att. (Borneo.)
7b) Metazoniten dicht bedeekt mit winzigen Längsstrichen. Anal-
| segment ganz ohne Schwänzchen: digitulus Bröl. (Queensland.)
'6b) Metazoniten dorsal ungefurcht: 28.
| 83) Innenarm des hint. Gon. schlank zipfelig ausgezogen:
tachypus Poc. (Saleyer-Insel bei Celebes.)
8b) Hinterer Gonop. ohne deutlichen Innenarm: Brauer: Att. (Mahe.)
| 5b) Vordere Beinpaare mit Tarsalpolster: 29.
9a) Femorit des vord. Gon. am Ende tief eingebuchtet; der mediale
‚Lappen ist ein spitzer, nach außen gekrümmter Haken: 30.
0a) & 3,5 mm breit, 47 Rumpfsegmente: karykinus Att. (Halmaheira.)
0b) & 8 mm breit, 53—56 Rumpfsegmente: macropygus Silv. (Luzon.)
9b) Femorit des vord. Gon. am Ende nur seicht eingebuchtet; der
mediale Lappen kurz, abgerundet und gerade distal gerichtet
' oder nur ganz schwach gekrümmt: 31.
la) Ventralplatte der Gon. in der Mitte seicht eingeschnitten; Anal-
' segment oben zugespitzt; 4,5—5 mm breit:
hamatus Voges (Philippinen.)
1b) Ventralplatte des Gon. zugespitzt; Analsegment dorsal abgerundet
oder stumpflappig; 2,8—3,5 mm breit: 32.
4
4. Heft
342 Dr. Carl Graf Attems:
323) Der Innenarm des hint. Gon. ist ein hohles, innen gerieftes Blatt, '
das in der Höhlung des Hauptstammes liegt; dunkelbraun, '
Metazoniten hinten gelbgesäumt, Analklappen ohne hohen Rand-
wulst, nur fein gesäumt, 2,8 mm breit: orinomus Att. (Halmaheira.)
32b) Innenarm des hint. Gon. frei, hakig gegen den Hauptstamm ge- '
krümmt, Prozoniten schwarz, Metazoniten dunkel kirschrot, '
Analklappenrand hoch aufgewulstet, 3,5 mm breit: i
brachyurus Att. (Batjan.)
Verzeichnis der in der Übersichts-Tabelle aufgenommenen
Trigoniulus- Arten. |
[Die paar nicht indo-australischen Arten sind eingeklammert.]
T. ambonensis Att.
1898. Attems, Semons Reise, p. 512, Fig. 3—5.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 163.
Ambon, Celebes.
T. andropygus Att.
Attems, Nova Guinea Bd.V.
Nord-Neu-Guinea, Tamı-River, Manokwari.
T. badius Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 512, Fig. 50:
Borneo.
T. bitaeniatus Carl.
1912. Carl, Dipl.-Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXI, p. 167.
Lombok.
T. brachyurus Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 509, Fig. 39—41.
Batjan.
[T. Braueri Att.
1900. Attems, Brauers Myr. Seychellen. — Zool. Jahrb. XIII, p. 159.
Mah£, Seychellen.]
T. castaneus Att.
Attems, Nova Guinea, Bd. IX.
Süd-Neu-Guinea. Meraucke.
T. ceramieus Att.
Attems, Beauforts Reise Ceram usw. — Bydrag. Dierkunde.
West-Ceram.
T. ceramicus Dunckeri Att. n.sp. (siehe unten).
Squally-Insel. f
T. densestriatus Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 506.
‘Borneo,.
Die indo-australischen Myriopoden. 343
| T. digitulus Bröl.
1913. Spirostrophus digitulus Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr.
Mus. X, p. 113.
Australien, Queensland.
: T. flavipes Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 508.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 161.
Celebes.
T. haemorhantus Poc.
. 1893. Spirobolus haemorhantus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 141.
/ 1912. Trigoniulus haemorhantus Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 273.
i Kei-Archipel: Langgur, Kei-Dulah, Elat auf Gr. Kei.
} T. hamatus Vog.
1878. Spirobolus hamatus Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 184.
Philippinen.
T. harpagus Att.
Attems, Nova Guinea, Bd. V.
Attems, Nova Guinea, Bd. IX.
Neu-Guinea.
T. karykinus Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 5ll.
Halmaheıra, Batjan.
| T. lumbrieinus Gerst.
. 1873. Spirobolus lumbricinus Gerstäcker, Von derDeckens Reise III, II, p. 516.
1876. — Goesi Porat, Bihang. Sv. Ak. Handl. IV, p. 36.
1902. Trigonvulus Goesi Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagaskar,
p. 130.
Daselbst weitere Literaturangaben über die oft beschriebene und
verkannte Art.
Ein Ubiquist der Tropen in der indo-australischen, neotropischen,
" äthiopischen und madagassischen Region.
ei
a -
| T. macropygus Silv.
1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 10.
| Philippinen.
"| N T. Mertoni Carl.
1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 273.
Aru-Archipel: Wammer, Maikoor.
| T. Naresii Poc.
‚1893. Spirobolus Naresii Pocock, Ann. Mag.n. h. (6) XI, p. 252.
13% — — _Brölemann, Mem. soc. zool. France, p. 534.
‚1897. Trigoniulus — Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 9.
‚1900. — — Attems, Brauers Myr. Seych. — Zool. Jahrb. XIII,
p. 156.
1 1900. = — DBrölemann, Möm. soo. zool. Fr. XIII, p. 94.
344 | Dr. Carl Graf Attems:
1902. Sipirobolus (Spirostrophus) Naresiv Saussure et Zehntner, Grandidier,
Madagaskar, p. 151.
1903. Trigoniulus Naresii Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXI,
Tf. VIII, Fig. 8.
1910. Spirostrophus Naresit Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, III, p. 99.
1911. Glosselus Naresüü Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL, p. 166.
Tafel IV, Fig. 68—71.
Diese bisher nur von den Seychellen, Madagaskar und Guadeloupe
bekannte Art liegt mir jetzt auch von mehreren Inseln der indo-
australischen Region vor. Bekannt ist ja die weite Verbreitung von
Trigoniulus lumbrieinus Gerst., der geradezu als ein Ubiquist der
Tropen bezeichnet werden kann; das ist nun der zweite Fall einer für
einen Diplopoden ungewöhnlich weiten Verbreitung einer Trigonsulus-
Art. Ich gebe hier die Zeichnung der Gonopoden eines d von Matupi,
Neu-Pommern (Fig. 68, 69) und des 3. Beins (Fig. 70) und 5. Beins
(Fig. 71). !
Fundorte: Matupi, Neu-Pommern (Dr. Heinroth eoll.
Berlin. Mus.) &, 49 Segmente. Jaluit, Tabor, Marschallinseln,
fauler Kokosstamm (Bock coll.), Ponape, Carolinen (Dr. Hallier,
Hamb. Mus.), &, 49—52 Segmente.
T. orinomus Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 515.
Halmaheira, Ternate, Batjan.
T. orphinus Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 513.
Borneo.
T. ralumensis n. sp. (siehe unten).
Ralum, Neu-Pommern.
T. ralumensis obscuratus n. subsp. (siehe unten).
Neu-Pommern, Nordküste; Forsayth-Inseln.
[T. rubripes S. Z,
1902. Spirobolus (Spirostrophus) rubripes SaussureetZehntner, Grandidier,
Madagaskar, p. 154.
Madagaskar.]
T. sericatus Carl.
1912. Carl, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXIL, p. 165.
Lombok.
T. soleatus Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 514.
Halmaheira, Ternate.
F. squamosus Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 161.
Celebes.
Die Indo-australischen Myriopoden. 345
T. tachypus Poc.
1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. III, p. 397.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 165.
‚Insel Saleyer bei Celebes.
T. tamicus n. sp. (siehe unten). .
- Neu-Guinea, Tamiı-Gebiet.
T. uncinatus Att.
1898. Attems, Semons Reise, p. 513.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 164.
Ambon, Celebes.
T. unisulcatus Vog.
. 1878. Spirobolus unisulcatus Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 186.
Philippinen.
[T. urophorus Poc.
1893. Spirobolus wrophorus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 251.
\
1900. Trigoniulus urophorus Attems, Zool. Jahrb. XIII, p. 157.
' 1902. Spirobolus (Trigonvulus) uroporus Saussure et Zehntner, Grandidier,
Madagaskar, p. 126.
Mahe, Seychellen.]
T. velox Carl.
1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 271.
1913. Eucarlia velox, Brölemann, Bull. soc. ent. France No. 19, p. 478.
Aru- und Kei-Archipel.
T. venatorius Silv.
1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXII, p. 210.
Neu-Guinea, Erima, Astrolabebay.
Nicht in die Übersichts-Tabelle aufgenommene indo-
| australische Trigoniulus- Arten.
&) Arten, von denen die Gonopoden nicht oder ungenügend abgeb'ldet
| wurden.
T. brachycerus Silv.
‚1898. Silvestri, Ann. mus. civ..... Genova (2) XIX, p. 448.
Britisch-Neu-Guinea, Insel Goodenoush.
| T. caudulanus Karsch.
1881. Spirobolus caudulanus Karsch, Zeitschr. ges. Naturwiss. (3) VI, p. 60.
1889. — = Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI, p. 297.
1893. = — Pocock, Ann. mus. civ. . . Genova (2) XIII,
| 8 p. 394.
Birma.
T. demissus Silv.
2 1898. Silvestri, Ann. mus. eiv. .. Genova (2) XIX, p. 446.
NO-Neu-Guinea, Mausinaam.
4. Heft
346 ' Dr. Carl Graf Attems:
T. gracilis Silv.
1899. Silvestri, Termesz. füzetek XXII, p. 210.
Neu-Guinea, Erima.
T. heteropus Silv.
1898. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIX, p. 444.
NO-Neu-Guinea, Wa Samson.
T. heteropus var. fasciolatus Silv.
ibid.
NO-Neu-Guinea, Ramoı.
T. megaloproctus Poc.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 397.
Flores.
T. moulmeinensis Poc.
1893. Spirobolus moulmeinensis Pocock, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XII, v
p. 395.
Birma.
T. obscurus Silv.
1898. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIX, p. 447.
Neu-Guinea, Dilo.
T. phranus Karsch.
1881. Spirobolus phranus Karsch, Zeitschr. ges. Nat. (3) VI p. 69.
1888. _ —_ Pocock, Journ. Linn. Soc. XXI, p. 298.
1898. Trigoniulus — Attems, Semons Reise, p. dl.
Sıam, Mergui, Java.
T. Targionii Siiv.
1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p.5.
Australien, Queensland.
T. Thurstoni Poc.
1892. Spirobolus Thursioni Pocock, J. Bombay nat. hist. Soc. VII, p. 167.
Madras.
b) Ganz unbrauchbare Beschreibungen, ohne Ausaben über die
Gonopoden oder nur auf 2 basiert.
T. abbreviatus Silv.
1895. Silvestri, Ann. Mus. civ... Genova (2) XIV, p. 655.
Neu-Guinea: Pulo Faor.
T. burnetticus Att.
1898. Attems, Semons Reise, p. 513.
Australien.
T. comma Att.
1898. Attems, Semons Reise, p. 513.
"Australien.
Die indo-australischen Myriopoden. 347
T. concolor Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. eiv... Genova (2) XIV, p. 657.
Neu-Guinea, Hughibagu.
T. corallipes Poc.
1896. Pocock, Ann. Mus. civ. .. Genova (2) XVI, p. 352.
Birma.
T. decoratus Karsch.
1881. Spirobolus decoratus Karsch, Zeit. ges. Nat., LIV, p. 62.
Viti Levu (nur Q2).
T. dissentaneus Karsch.
1881. Spirobolus dissenianeus Karsch, Zeitschr. ges. Nat., Bd. 54, p. 56.
1898. Trigoniulus _ Attems, Semons Reise, p. 511.
Celebes, Java.
T. dorsalis Le Guill.
1841. Julus dorsalis Le Guillou, Bull. soc. phil. Paris, p. 86.
1847. Julus — Gervais, Ins. Apt. IV, p. 175.
1893. Spirobolus dorsalis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 140.
1895. Trigoniuus — Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 656.
Aru-Archipel.
T. erythropisthus Att.
1898. Attems, Semons Reise, p. 514.
Neu-Guinea.
T. formosus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 657.
Australien.
T. holosericus Vog.
1878. Spirobolus holosericus Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool.,, XXXI, p. 189.
Philippinen.
T. incommodus Carl.
1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 274.
Kei-Archipel: Elat auf Gr. Kei.
T. ornatus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIV, p. 656.
Neu-Guinea, Gerekanumu, Mtes. Astrolabe.
T. papuasiae Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 657.
Neu-Guinea, Moroka.
T. parvulus Att.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 516.
Borneo, Batjan.
T. pleuralis Carl.
1912. Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 274.
Kei-Archipel: Kei Dulah, Elat auf Gr. Kei.
4. Heft
348 | Dr. Carl Graf Attems:
T. proaimus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIV, p. 757.
Engano.
T. pulcherrimus Poc.
1898. Pocock, Willey. zool. results, p. 72.
Neu-Pommern.
T. reonus Pac.
1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. III, p. 396.
Flores.
Trigoniulus ceramicus Dunckeri n. subsp.
Unterscheidet sich von der forma genuina in folgendem:
d mit 44 Rumpfsegmenten (gegen 48—49 der forma gen.).
Die ganze Skulptur des Rückens beschränkt sich auf seichte,
halbkreisförmige, nach hinten offene, manchmal kreisförmig geschlossene
Grübchen in der mittleren Querzone des Prozoniten. Die vor der Quer-
naht und im hinteren Streifen des Prozoniten befindlichen Grübchen
der Stammform fehlen hier.
Die Ventralseite hat eine feine Längsfurchung, die auf den Pro-
zoniten nur wenig höher hinaufreicht als auf den Metozoniten.
Vordere und mittlere Beine des & mit Tarsalpolster, das sich in der | |
hinteren Körperregion allmählich verliert. Vordere Hüften ohne Apo-
physen (wie bei f. gen.). Auch die sonstigen Merkmale, insbesondere
Gonopoden, ganz wie bei der Stammform. |
Fundort: Squally-Insel, N. Bucht (Dr. Duncker, Hamb.
Südsee-Exped. 28. 9. 08). Ä
Trigoniulus ralumensis n. sp.
Tafel V, Fig. 72—76.
Farbe: Rücken schwarzbraun bis schwarz, mit 2 breiten rotbraunen
Längsbinden, die durch einen ebenso breiten Streifen der dunklen
Grundfarbe getrennt sind. Die Metazoniten scheinen dunkelrotbraun
durch, wenn man sie isoliert betrachtet. In den Flanken sind die
Prczoniten schwarzbraun, die Metazoniten dunkel rotbraun.
ö Breite 2,5 mm, 47 Rumpfsegmente. @ Breite 3 mm, 48 Segmente.
2 +2 Supralabralgrübchen, Scheitelfurche sehr seicht und fein,
Ocellen sehr flach. Kopfschild glatt, unbehaart, Antennen sehr kurz,
den Hinterrand des Halsschildes nicht erreichend. Backen des $ mit
kurzem, stumpfen Zacken.
Halsschild seitlich stark verschmälert und etwas abgestumpft,
von der Augenhöhe an ist der Vorderrand gezähnt.
In der seichten und verwischten Quernaht steht dorsal eine Reihe
großer runder Punkte oder Grübchen; ventral vom Saftloch setzt sich
jedes Grübchen nach vorn in einen kommaartigen Strich auf den
Prozoniten fort, der nach oben umbiegt und sich in der sehr dichten
und feinen Querstrichelung des vordersten Teils des Prozoniten ver-
Die indo-australischen Myriopoden. 349
liert. Die feinen regelmäßigen Längsfurchen der Metazoniten beginnen
erst in der Mitte der Flanken. Saftloch im Zuge der sehr verwischten
Quernaht. Pro- und Metazoniten im übrigen glatt und glänzend.
' Dorsalrand des Analsegments sehr flachwinklig und abgerundet
vorgezogen ohne frei vorzustehen. Klappen gut gewölbt, der durch
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eine schmale Rille fein gesäumte Rand etwas versenkt, lateral vom
eingesenkten Teil ein schmaler, sehr niedriger undeutlicher Wulst.
Schuppe sehr een fast geradlinig.
Hüfte des 3.—5. Beinpaares mit großem Fortsatz, und zwar. ist
der des 3. on (Fig. 76) der größte und spitzkonisch, während
die des 4. und 5. Beinpaares breite abgerundete Platten sind. Die
vorderen Beine mit großem, zahnartig vorragendem Tarsalpolster.
Gonopoden: Ventralplatte (Fig. 75) V-förmig mit breitem,. am
Ende breit abgestutztem Winkel. Coxit des vorderen Gonopoden
einfach, breit abgerundet. Femorit durch eine Bucht in einen schmalen,
am Ende schwach hakıg nach außen gebogenen medialen und einen
breiten, rundlappigen lateralen Arm geteilt (Fig. 75).
Hinterer Gonopode (Fig. 73, 74): Basal vom Innenarm kein Zacken.
‘ Innenarm groß, breit, ohne Nebenast, dicht mit kleinen Spitzchen
besetzt, die am Endrand wie Fransen wegstehen, auf der übrigen Fläche
basalwärts gerichtet sind (Fig. 72). In der Bucht zwischen Innenarm
und Hauptstamm steht ein gerader Zahn mit breiter Basis. Distal vom
Innenarm mehrere Lappen: ein großer spitzer neben der Mitte des
Innenarmes, ein mit mehreren stumpfen Zähnchen endigender
neben dem Ende des Innenarmes und zwischen beiden zwei noch außen
geklappte Lappen.
Fundort: Ralum, Neu-Pommern (Dahl coll. Berlin. Mus.).
Verwandt mit Tr. soleatus, von dem er sich aber leicht durch den
Besitz der großen Fortsätze auf den Hüften des 3. bis 5. Beinpaares
unterscheidet, die bei soleatus fehlen und durch die verschieden ge-
stalteten hinteren Gonopoden.
Trigoniulus ralumensis var. obscuratus n. var.
Unterscheidet sich von der Stammform durch die Farbe, indem
die Längsbänderung des Rückens fehlt. Die Prozoniten sind schwarz,
die Metazoniten zum größten Teil dunkelrotbraun.
d mit 48 Rumpfsegmenten, zwei mm breit.
In allen übrigen Merkmalen, insbesonders den Eonlbpsdknt mit der
Stammform übereinstimmend.
Fundort: Neu-Pommern, N.Küste, Forsayths Islands
(Dr. Duncker, XII. 08, Hamburg. Südsee-Exped.).
Trigoniulus tamieus n. sp.
Tafel IV, Fig. 62—67.
Farbe: Prozoniten dunkelbraun, Metazoniten gelbbraun, wo-
-/ durch eine auffällige Querringelung entsteht, die vorderen Segmente
N | sind teilweise gelbbraun und dunkelbraun marmoriert. Halsschild
4, Hoft
350 - Dr. Carl Graf Attems:
braun und gelbbraun marmoriert, ringsum dunkelbraun gesäumt.
Beine und Antennen gelb.
& Breite 2,2 mm, 49 Rumpfsegmente. 9 2,7 mm breit.
2 + 2 Supralabralgrübchen, Antennen sehr dick, kurz, den Hinter-
rand des Halsschildes nicht erreichend, endwärts keulig. Scheitel-
furche ungemein fein und seicht; vom Vorderrrand bis zur Mitte des
Kopfschildes eine sehr seichte Furche. Ocellen sehr flach. Kopfschild
glatt, unbehaart.
Halsschild seitlich stark verschmälert, Vorderrand von der Augen-
höhe an gesäumt.
Die Prozoniten haben eine etwas ungewöhnliche Skulptur: statt
der sonst an der Quernaht meist sich findenden runden Grübchen,
sind hier längere und breitere flache Furchen von ungefähr gleicher
Länge vorhanden; vor ihnen befindet sich eine 2. Querreihe- solcher
Längsgruben, aber nicht in ganz regelmäßiger Anordnung, sondern bald
als Fortsetzung einer Furche der hinteren Querreihe, bald zwischen
zwei der letzteren. Unterhalb der Saftlöcher sind die Prozoniten fein
längsgefurcht; die Furchen biegen vorn nach oben um. Die Längs-
furchung der Metazoniten beginnt erst tiefer ventral; dorsal sind sie
spiegelglatt. Die Saftlöcher liegen im Zuge der sehr verwischten Quer-
naht. Der Durchmesser der einzelnen Ringe nimmt nach hinten
etwas zu.
Dorsalrand des Analsegments stumpfwmklig vorgezogen, ohne
frei vorzuragen. Klappen gut gewölbt, der Rand recht tief eingesenkt
ohne jeden Wulst. Schuppe sehr flachbogig.
Ventralplatten kräftig quergefurcht.
Hüften der vorderen Beine ganz ohne Fortsätze. Vordere Beine
mit Tarsalpolster.
Gonopoden: Ventralplatte (Fig. 64) spitz dreieckig. Coxit (ec)
des vorderen Gonopoden (Fig. 62, 63) breitlappig, das innere Eck
recht spitz. Femorit (F) nach innen in einen breiten runden Knopf
vortretend.
Hinterer Gonopode (Fig. 66) im ganzen schlank, basal vom Innen-
arın kein Medialzacken. Innenarm mit kleinen Schüppchen (Fig. 65)
besetzt, am Ende mit zwei Lappen, einem Sförmig gekrümmten und
einem geraden, abgerundeten. Distal vom Innenarm ein gegen diesen
vorspringender, durch eine tiefe Bucht geteilter Lappen (Fig. 67).
Fundort: Tami-Gebiet, Neu-Guinea (L. Schultze coll.,
Berlin. Mus.
Trigoniulus eaelatus (Karsch).
1881. Spirobolus caelatus Karsch, Zeit. ges. Nat. LIV, p. 67.
Über die Farbe sagt Karsch nur ‚„rubro testaceus“. Jetzt sehen
die Tiere quergeringelt aus, indem die Metazoniten braunrot, die
Prozoniten aber schmutzig gelbrot sind. Antennen und Beine rot.
&: Breite 4,5 mm. 55 Rumpfsegmente.
Pro- und Metazoniten unterhalb der Saftlöcher bis zu aaa hinauf
fein längsgefurcht, die Furchen biegen nach vorn oben um. Vordere
Die indo-australischen Myriopoden. 351
Hälfte des Prozoniten dorsal glatt, hintere Hälfte mit sehr seichten
_undeutlichen, runden oder hufeisenförmigen kleinen Grübchen. Vordere
zwei Drittel des Metazoniten durch undeutliche Grübchen auch etwas
"uneben. Im ganzen macht der Rücken aber einen glatten Eindruck.
‚Keine Quernaht.
| 2 + 2 große Supralabralgrübchen. Kopfschild glatt, vorn stumpf-
winklig ausgeschnitten, die Medianfur:he vorn vertieft. Backen des
d mit großem abgerundeten Lappen. Antennen relativ lang und schlank.
Halsschild seitlich stark verschmälert.
| Analsegment dorsal in einen relativ langen, aber nicht frei vor-
stehenden spitzen Lappen ausgezogen. Klappen sehr flach gewölbt.
1 ganz allmählig in den hohen aber nur mäßig dicken Randwulst über-
gehend. Schuppe spitz dreieckig.
Keine Tarsalpolster. Hüften des 5. Beinpaars mit großem, nach
| vorn gerichteten Haken.
- Gonopoden: Ventralplatte des vorderen Paares V-förmig, der
+ Medialfortsatz lang, zungenförmig.
| Coxit des vorderen Gonop. mit etwas abgestumpftem Inneneck.
‚Femorit durch eine tiefe Bucht zweilappig, beide Lappen, besonders
‚der mediale breit, stumpfhakig, gegeneinander gekrümmt.
Die hinteren Gonopoden scheinen sehr denen von T. venatorius
-Silv. zu gleichen. Hier wie dort fehlt ein großer Zahn basal vom Innen-
arm, Nur ein niedriger abgerundeter Höcker erhebt sich von der Innen-
"kante. Innenarm ein sehr schlanker und spitzer kleiner Zipfel, der
‚an seiner Basis ein kleines rundes Läppchen trägt. Knapp unterhalb
desselben steht ein rundliches, weichhäutiges Polster. Aus dem kahn-
artig ausgehöhlten Ende des Gonopoden erhebt sich eine faltige
rzundliche Lamelle.
Fundort: Neu-Guinea, Segaar-Bay, Neu-Hannover.
Gen. Acanthiulus Gerv.
1841. Acanthiulus Gervais, Ann. Sci. nat. (3) I, p. 70.
‚1847. an = Ins. Apt. IV, p. 173.
1893. — Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 136.
1903. — Brölemann, Ann. soc. entom. France, LXXII, p. 469.
- 1903. Polybunolobus Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 531.
‚1910. — . Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, Conoren etc. III, p. 91.
1913. Acanthiulus Brölemann, Myr. Austr. Mus. Rec. Austr. No. X, p. 107.
Acanthiulus Blainvillei Le Guill.
‚1841. Julus Blainvillee Le Guillou, Bull. soc. phil. Paris, p. 86.
‚1847. Acanthiulus Blainvillee Gervais, Ann. sci. nat. (3) I, p. 70.
j ‚1847. Acanthiulus — Gervais, Ins. Apt. IV, p. 173, Tf. XLIV, Fig. 8.
‚1893. Acanthiulus Murraui Pocock, Ann. mag. (6) XI, p. 136, Tf. IX, Fig.7.
1893. Spirobolus dentatus Daday, Term£zs. füzet. XVI, p. 101, Tf. II, Fig. 1—7.
‚18%. Trigoniulus Blainvillei Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV,
5 P.654.
% ‚1903. Polybunolobus Maurrayi Pocock, Ann. Mag. n. h. (7) XH, p. 531.
E | 4. Heft
352 Dr. Carl Graf Attems:
1912. Acanthiulus Murrayi Carl, Dipl. Aru, Kei-Ins. — Abh, Senckenb.
Ges. XXXIV, p. 276.
1913. Acanthiulus Blainwillee Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. AM.
X, p. 109.
— Attems, Nova Guinea Bd. IX.
Süd- ec Nord-Neu-Guinea, Aru-Archipel.
Acanthiulus Blainvillei var. intermedius Att.
Wird im Bericht über Van Kampens Expedition beschrieben.
Neu-Guinea, Umgebung von Kago-Bai, zwischen Nyad und Sekop;
Am Tami, Astrolabebai; Kais. Augustafluß-Expedition.
Acanthiulus Blainvillei septemtrionalis Att.
Wie oben.
Nord-Neu-Guinea.
Gen. Aulacobolus Poe.
1903. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 531.
Aulacobolus uroceros Poc.
1892. Spirobolus urocerus Pocock, J. Bombay nat. hist. soc. VII, p. 269.
1903. Aulacobolus urocerus Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 530.
Madras.
Gen. Trachelomegalus Silv.
1896. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XVI, p. 27.
1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 507.
1910. Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, III, p. 91. .
Trachelomegalus hoplurus Poe. r
1893. Spirobolus hoplurus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 252, Tf. XVI, IM
Fig. 5. Bi
1897. Trachelomegalus hoplurus Attermas, Kükenthals Reise p. 517, Fig. 36—38.
Borneo.
Trachelomegalus sumatranus Carl. |
1906. Carl, Dipl. Mal. Arch. — Zool. Jahrb. XXIV, p. 263.
Sumatra.
Gen. Eucentrohbolus Poe.
1903. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 528.
Bucentrobolus tamulus Poc.
1903. Pocock, l.c., p. 528.
Süd-Indien: Tinnevelly, Trivandrum, Travancore.
Eucentrobolus Maindroni Bouv.
1903. Acanthiulus Maindroni Bouvier, Bull. Mus. hist. nat. Paris XIX, p. 264.
1903. — — Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXLH,
T#. VIIL, Fig. 5, 6.
1913. Zucentrobolus — — Rec. Austral. Mus. X, p. 108.
Hindostan, Ghales occidentales, Berge von Malabar.
| Die indo-australischen Myriopoden.
358
Die Beschreibung folgender als ‚‚Sperobolus“ publizierter Arten
ist eine derart ungerügende, daß sie in keine der heutigen Gattungen
eingereiht werden können.
Spirobolus albidicollis Por.
1888. Porat, Ann. soc. ent. belg. XXXII, p. 252.
Neu-Caledonien.
Spirobelus Andersoni Poc.
1888. Pocock, J. Linn. Soc. XXI, p. 299.
Mergui-Archipel.
Spirobolus auratus Vog.
'1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 187.
Philippinen.
| Spirobolus capueinus Poec.
1876. Porat, Bihang. Sv. Ak. Handl. IV, p. 33.
| Singapore.
| Spirobolus carneipes Poc.
1898. Pocock, Willey. Zool. res. p. 71.
| Isle of Pines.
Spirobolus celebensis Gerv.
1847. Gervais, Ins. Apt. IV, p. 173.
Celebes.
| | Spirobolus einetipes Butl.
1877. Butler, Proc. zool. soc. Lond., p. 283.
\ Duke of York Island.
4 Spirobolus coeruleolimbatus Dad.
1891. Daday, Termesz. füzetek. XIV, p. 177.
Australien, Queensland.
1 Spirobolus eolubrinus Koch.
. 1865. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XV, p. 886.
4 Fiji-Inseln.
| Spirobolus costatus Koch.
1865. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XV, p. 885.
Fiji.
|
|
Spirobolus erebrestriatus Humb.
1866. Humbert, Myr. de Ceylon, p. 55.
Ceylon.
o Spirobolus detornatus Karsch.
1881. Karsch, 1.c., p. 57.
Viti Levu.
| Spirobolus Doillfusii Poe.
- 1893. Pocock, Ann. mus. civ..... Genova (2) XIII, p. 397.
| Cochin-China.
Ah Archiv für une chichte
u 1914: A. 4 23
4. Heft
354 Dr. Carl Graf Attems:
Julus doreyanus Gerv.
1847. Gervais, Ins. Apt. IV, p. 176.
Neu-Guinea.
Spirobolus exquisitus Karsch.
1881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 7.
China: Peking.
Spirobolus fiavopunetatus Vog.
1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 187.
Philippinen.
Spirostreptus gracilipes Newp.
1844. Spirostreptus gracilipes Newport, Ann. mag. n. h. XIII, p. 269.
—?1881. Syirobolus juloides Karsch, Zeitschr. ges. Naturwiss. (3) VI, p. 65.
Philippinen.
Spirobelus Greeni Poe.
1892. Pocock, J. Bombay n. h. soc. VII, p. 170.
Ceylon.
Spirobolus impudicus Karsch.
1881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 67.
Ternate.
Spirobolus insulanus Por.
1888, ee Ann. soc. ent. Bes, XXXLH, p. 251.
Neu-Caledonien.
Spirobolus longicoilis Poe.
1892. Pocock, J. Bombay n. h. soc. VII, p. 172.
Ceylon.
Spirobolus maerurus Poe.
1893. Pocock, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIII, p. 396.
Birma.
Nomen praeoccupatum, Humbert et Saussure 1870; übrigens
wahrscheinlich ein Trigoniulus.
Spirobolus obtusespinosus Vog.
1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool., XXXI, p. 189.
Ceylon.
Spirobolus pietus L. Koch.
1865. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XV, p. 883.
Fiji.
Spirobolus politus Dad.
1891. Daday, Term£sz. füzetek. XIV, p. 176.
Nomen praeoccupatum, Porat 1888.
Spirobolus punctidives Karsch.
1881. Karsch, Zeitschr. Ges. Naturw. LIV, p. 65.
Cochin-China.
Die indo-australischen Myriopoden. 355
Spirobolus punetipleurus Karseh.
1881. Karsch, |1.c., p. 60.
Malaısıa.
Spirobolus ruficollis Newp.
1844. Newport, Ann. mag. n. h. XIII, p. 269.
Australien.
Spirobolus sanguineus Koch.
1863. Koch, Die Myr. I, p. 16, Tf. VII, Fig. 15.
Insel Bintang bei der Malayischen Halbinsel.
Spirobolus signifer Karsch.
1881. Karsch, Zeitschr. Ges. Naturw. LIV, p. 61.
Viti Levu.
Die von Karsch untersuchten Exemplare des Berliner Museums
ind 9; die eigentümliche Scuptur der Metazoniten läßt die Möglichkeit
u, daß es sich um eine neue Gattung von noch näher zu präzisierender
Stellung handelt.
Spirobolus spirostreptinus Karseh.
881. Karsch, 1l.c., p.58.
Ceylon.
| Julus sumatrensis Gerv.
‚847. Gervais, Ins. Apt. IV, p. 168.
Sumatra.
Spirobolus taprobanensis Humb.
888. Humbert, Myr. de Ceylon, p. 56.
_ Ceylon.
| Spirobolus Vogesi Karseh.
-'881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 59.
| Neu-Hannover.
Spirobolus Walkeri Poc.
895. Pocock, Ann. mus. n. h. (6) XV, p. 367.
China, Ningpo.
' Folgende Arten gehören möglicherweise in die Nähe von Spiro-
dellus: |
| Spirobolus caledonieus Poe.
891. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 253.
Neu-Caledonien.
Spirobolus elevatus Poc.
393. Pocock, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIII, p. 399.
Birma.
"N Spirobolus Feae Poc.
398. Pocock, 1.c., p. 398.
Birma.
; | 23* 4.Hett
a
3
N
356 Dr, Carl Graf Attems:
Spirobolus Gestri Poc.
1893. Pocock, 1l.c., p. 39.
Birma.
Spirobolus spieulifer Poec.
1893. Pocock, 1l.c., p. 397.
Birma. |
Spirobolus lugubris Koch.
1865. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XV, p. 887.
Australien, Wollongong.
Spirobolus pulcher Por.
1888. Porat, Ann. soc. ent. Belg. XXXII, p. 254.
Neu-Caledonien.
Spirobolus punctifrons Por.
1888. Porat, ].c., p. 256.
Neu-Caledonien.
5. Ordo Stemmatoiuloidea CK.
1895. Subordo Stemmatoiuloidea Cook, Amer. Natur. XXX, p. 112.
1895. — — Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 3.
1903. Ordo Monocheta Silvestri, Dipl. anat. p. 23.
1909. Group Stemmiuloidea Pocock, Biol. Centr. Am., p. 108.
Fam. Stemmiulidae Poc,
1894. Pocock, J. Linn. Soc. XXIV, p. 477.
Diopsiiulus parvulus Silv.
1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXL, p. 210.
Neu-Guinea, Erima, Astrolabebay.
Stemmiulus ceylonieus Poe.
1892. Pocock, Journ. Bombay n. h. soc. VII, p. 26.
Ceylon.
2. Phylum: Colobognatha Bröl.
1834. Colobognaiha Brandt, Okens Isis, p. 704.
1884. Subordo — Latzel, Myr. Ö.-Ung. Mon. II, p. 354. 19
1893. Ordo — Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 154.
1894. Subordo — Pocock, M. Webers Reise, p. 334. 1
1895. — — Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p. 2.
1896. — — Silvestri, I Dipl. p. 35.
1898. —_ — Attems, Syst. Pol. I, p. 228.
1903. Group — Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 41.
1904. Ordo — Cook, Alaska, p. 5l, 62.
1903. Subelass — .. Silvestri, Dipl. Anat., p. 22. |
1910. Subordo e_ Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 214.
1910. Ordo — — Dipl. Deutschl., p. 23.
Die indo-australischen Myriopoden. 357
Fam. Polyzonidae.
Siphonotus brevicornis Poc.
Ann, mag .n..h.. 07), 8T1,.p453l,
SO-Australien.
N Siphonotus elegans Poc.
1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind., p. 339.
Java.
I Siphonotus flavomarginatus Ait.
al. Attems, Fauna SW.-Austral. III, p. 201.
SW-Australien.
Sipkonotus formesus Poc.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 338.
| Java.
“ Sipkorotus Hicksoni Poc.
1894. Pocock, Webers here p- 339.
Celebes.
| Siphonotus intermedius Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 726.
Engano.
Siphonotus setosus Silv.
1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXII, p. 205.
ı Insel Tamara bei Neu-Guinea.
Siphonotus sumatranus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ..... Genova (2) XIV, p. 725.
Sumatra.
Die Gattung Sıphonotus enthält außerdem noch drei Arten aus
"Brasisien, Trinidad und St. Vincent.
| Siphonoceryptus compactus Poe.
| 1894. Pocock, Webers Reise, p. 340.
Sumatra.
Einzige Art der Gattung.
Fam. Siphoniulidae.
Siphoniulus albus Poc.
1 1894. Pocock, Webers Reise, p. 341.
4 Sumatra.
Die Familie enthält nur diese eine Art.
Fam. Siphonophoridae.
Siphonophora Feae Poc.
is. Pocock, Ann. mus. civ... .. Genova (2) XIII, p. 386.
| Birma.
4. Hefi
358 Dr. Carl Graf Attems:
Siphonophora flavipes Poc.
1894. Pocock, Webers Reise, p. 336.
Java.
Siphonophora Humberti Poc.
1892. Pocock, J. Bombay n. h. soc. VII, p. 173.
Ceylon.
Siphonophora longirostris Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 637 (1).
1901. Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 508 (2).
(1) Neu-Guinea, Moroka; (2) Malayische Halbinsel.
Es ist noch fraglich, ob Sinclair dieselbe Art vor sich hatte,
wie Silvestri. | 1
Siphonophora Loriae Silv.
1895. Silvestri, Ann. Mus. civ... Genova (2) XIV p. 636.
Neu-Guinea, Moroka.
Siphonophora luzoniensis Pet.
1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl. p. 550.
Philippinen.
Siphonophora Modiglianii Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIV, p. 725.
Sumatra. | :
Siphonophora Pieteti Humb.
1866. Humbert, Myr. de Ceylan, p. 59, Tf. II, Fig. 26.
1885. Tömösvary, Termesz. füzetek. IX, p. 70.
=?1889. Daday, Termesz. füzetek. XII, p. 116.
Ceylon. — Borneo? (Daday).
Siphonophora quadrituberculata Töm.
1885. Tömösvary, Termesz. füzetek. IX, p. 70.
1889. Daday, Termesz. füzetek. XII, p. 116.
Borneo.
Siphonophora scolopaeina Silv..
1895. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 637.
Neu-Guinea. Moroka.
Siphonophora vinosa Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 636.
Neu-Guinea, Moroka.
Siphonophora vittata Poc.
1824. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 337, Tf. XX, Fig. 4.
Flores.
Es sind außerdem noch eine ganze Reihe von Siphonophora-
Arten von Süd- und Zentralamerika, den Antillen und Seychellen k
bekannt. | 1:
11
h
h
f
a — z
Die indo-australischen Myriopoden. 359
Siphonorhinus angustus Poc.
189. Pocock, Webers Reise, p. 336.
ya.
| Siphonorhinus latus Silv.
1895. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 724.
Sumatra.
Siphonorhinus pallipes Poe.
189. Pocock, Webers Reise, p. 335, Tf.XX, Fig. 3.
Java.
Außerdem gibt es noch eine Siphonorhinusart von Trinidad.
| Rhinotus celebensis Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes, Rev. Suisse zool. XX, p. 126.
Celebes.
Rhinotus Michaelseni Att.
1911. Orsilochus Michaelseni Attems, Fauna SWAustral. III, p. 199.
| SW-Australien.
Rhinotus trichocephalus Carl.
1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 128.
Celebes.
Außerdem drei Rhinotus-Arten von Mahe, Madagaskar und
Westafrika.
Orsiboe ichigomensis Att.
11900 Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. Zool. V, p. 77.
Japan.
Diese Art ist die einzige ihrer Gattung.
| | Fam. Platydesmidae.
| Platydesmus kelantanicus Sinel.
1901. Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 508.
Malayische Halbinsel.
In letzterer Zeit sind eine größere Anzahl von Platydesmus-Arten
ws Zentral-Amerika durch Pocock bekannt geworden.
Ri
Fl
|
Pseudodesmus tubereulosus Silv.
1897. Silvestri, Dipl. arch. mal. — Rev. Suisse zool. VII, p. 334.
' Malayischer Archipel.
Pseudodesmus verrucosus Poc.
1887. Pocock, Ann. mag. n. h. (5) XX, p. 223.
Malayische Halbinsel.
Sonst sind keine Pseudodesmus bekannt.
4. Heft
360 Dr. Carl Graf Attems:
Tafel-Erklärung.
Tafel 2.
Fig. I—12: G@onibregmatus anguinus Poc. 9.
. Vorderende. Dorsalseite.
. Hinterende, Dorsalseite.
. Hinterende, Ventralseite.
Ein Segment der hinteren a von der SR
. Mandibel.
. Maxillen.
. Ein mittleres Segment, Ventralporen.
. Mandibel.
. Segment aus der vorderen Körperhälfte, von der Seite.
10. Zahnrand der Mandibel.
Swan m ww -
11. Ventralseite des Kopfes nach Entfernung der Mandibeln und Maxillen. |
12. Oberlippe.
Fig. 13 Sogophagus serangodes (Att.): Zahnrad der Mandibel.
Tafel II.
Fig. 14—21 Eucratonyz hamatus Poc.
14. Clypeus und Oberlippe.
15. Vorderende, Ventralseite.
16. Hinterende eines Exemplars mit an Endbeinen.
17. Hypopharynx.
18. Kralle eines vorderen Beins.
19. Ein Ventralschild aus der hinteren Körperhälfte.
20. 1. und 2. Maxillen.
21. Mandibel.
Fig. 22, 23: Sogophagus serangodes (Att.):
22. Mandibel.
23. Kieferfuß.
Fig. 24—27: Himantosoma porosum Poc.
24. Zähnchenreihen auf der Innenseite der Mandibel.
25. Oberlippe und Fulcren.
26. Pinselfransen vom Rande der Oberlippe.
27. Zähne des Mandibelrandes.
Fig. 23—32: Aporodesminus dorsilobus n. sp. &:
28. Vorderende.
29. Hinterende.
30. Kiel des 10. Segments.
31. Gonopode, von außen.
32. Gonopode, von innen.
Fig. 33: Lophodesmus nanus n.sp., 8: 6. und 7. Segment, Ventralseite.
Tafel IH.
Fig. 34—39: Lophodesmus nanus n.sp., &:
34. Vorderende, Dorsalseite.
35. Vorderende, Ventralseite.
|
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Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A.
Attems, Tafel 1.
| Myriopoden.
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Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A.
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|
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Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Die indo-australischen Myriopoden. 361
36. 8. Segment.
37. Hinterende, Ventralseite.
38, 39. Gonopoden.
40,41: Atropisoma Horvathi Silv.: Gonopoden.
42—44:. Akamptogonus signatus continuus n. subg.
42. Gonopode, Medialseite.
43. Telopodit der Gonopoden, von vorn.
44. Gonopode, Lateralseite.
45: Akamptogonus signatus Att.: Gonopode, von außen.
46—49: Peritioiresis leuconota n.sp.:
46. Telopodit der Gonopoden von der Lateralseite.
47. Derselbe, Medialseite.
48. Ganzer Gonopode, Medialseite.
49. Teil des Gonopodentarsus, stärker vergrößert.
50: Platyrhacus penicillatus n.sp.: Ende des Gonopoden.
Tafel IV.
51,52: Plaiyrhacus penicillatus n.sp.:
51. Gonopode.
52. Borsten von der Hüfte des Gonopoden.
53—55: Plaiyrhacus lobophorus n.sp.:
53. Gonopode.
54. Ende des Gonopoden-Telopodits, Medialseite, stärker a
55. Derselbe.
56—59: Platyrhacus quincuplex n.sp., d:
56. 8. Segment, von vorn.
57. Seitenkiel des 7. Segments.
58. Gonopode, Lateralseite.
59. Ende des Gonopoden-Telopodits, stärker vergrößert.
60. Platiyrhacus papuwanus n.sp.,: Gonopode, von innen.
61: Platyrhacus crassacus n.Sp.: Gonopode, von innen.
62—67: Trigoniulus tamicus n.sp.:
62, 63. Vordere Gonopoden.
64. Ventralplatte des vorderen Gonopoden.
65. Zähnchen vom Innenarm des hinteren Gonopoden.
66. Hinterer Gonopode.
67. Ende des vorigen, stärker vergrößert.
68—71: Trigoniulus Naresiv Poc.:
68. Vordere Gonopoden.
69. Endhälfte des hinteren Gonopoden.
70. 3. Bein des £.
71. 5. Bein des £.
72—716: Trigoniulus ralumensis n. sp.:
72. Zähnchen vom Innenarm des hinteren Gonopoden.
73. 74. Hinterer Gonopode.
75. Vordere Gonopoden.
16. 3. Bein des d.
4. Heft
362 Dr. Carl @raf Attems:
Fig. 77—81: Agastrophus Dahli n.sp., &: |
77. Erstes Beinpaar.
78. Hintere Gonopoden.
79, 80. Vordere Gonopoden.
81. Endkralle des 2. Beins.
Fig. 82: Agastrophus anguinus Att. (Insel Silhouett): Coxite der vorderen
Gonopoden.
Fig. 83—86: Polyconoceras phaleratus basiliscus n. subsp., d:
83. Vordere Gonopoden.
84. Hintere Gonopoden.
85. 5. Bein des {.
86. Eindglieder der Antenne.
Tafel VE.
Fig. 87—90: Polyconoceras setigerus Silv.:
87. Vordere Gonopoden, Oralseite. |
88. Vordere Gonopoden, Aboralseite. |
89. Hinterer Gonopode. |
90. Endstück des hinteren Gonopoden. |
Fig. 91, 92: Polyconoceras furcatus Silv.:
91. Hinterer Gonopode.
92. Vordere Gonopoden.
Fig. 98—95: Dinematoericus rhadinopus n. sp.:
93. Hinterer Gonopode.
94. Vordere Gonopoden.
95. 5. Bein des d:
Fig. 96—98: Dinematocricus connezus.n. sp.:
96. Hinterer Gonopode. |
97. Vordere Gonopoden, Aboralseite. |
98. Vordere Gonopoden, Oralseite.
Fig. 99—102: Polyconoceras alokistus n. sp.:
99. 5. Bein des d.
100. Vordere Gonopoden, Oralseite.
101. Vordere Gonopoden, Aboralseite.
102. Hinterer Gonopode.
Fig. 1083—105: Polyconoceras sptlotus n.sp.:
103. Hinterer Gonopode.
104. 6. Bein des (.
105. Vordere Gonopoden.
Tafel VII.
Fig. 106—110: Dinematocricus pulvinatus n. sp.:
106. Hinterer Gonopode.
107. Vordere Gonopoden, Oralseite.
108. Vordere Gonopoden. Aboralseite.
109. Endglied des 7. Beins des (.
110..4. Bein des d.
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Fig.
Fig.
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Die indo-australischen Myriopoden.
111—113: Dinematocricus lanceolatus Bröl.
111. Vordere Gonopoden.
112. 4. Bein des (&.
113. Hinterer Gonopode.
114: Rhinocricus compactilis Att.: Hinterer Gonopode.
115—117: Dinematocricus fenestratus nov. sp.
115. Hinterer Gonopode.
116. Vordere Gonopoden, Aboralseite.
117. Vordere Gonopoden, Oralseite.
118—121: Dinematocricus repandus n.sp.:
118. Hinterer Gonopode.
119. Vordere Gonopoden, Aboralseite.
120. Vordere Gonopoden, Oralseite.
121. 5. Bein des 4.
122—125: Dinematocricus faucium Bröl.
122. Vordere Gonopoden, Oralseite.
. 123. Vordere Gonopoden, Aboralseite.
124. Hinterer Gonopode.
125. 5. Bein des d.
Inhaltsübersicht.
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I. Faunistischer Teil.
Zahl dr Gattungen und Arten .....
Einteilung Indo-Australiens in Subregionen
Tabelle über dıe Zahl der Genera und nn Genera 1
Tabelle über die Zahl der zwei Subregionen gemeinsamen Genera
Tabelle über die Verbreitung der nicht endemischen Gattungen
Verzeichnis der indo-australischen Arten mit weiterer Verbreitung
Subregionen
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363
Fauna der einzelnen Subregionen . . . . en
2 Ostasien 22... De A arena ah. en
Zulmdiens... 000 ea ee ae 0:0
3. Sundagebiet . . 2... ...» OD BO el
4. Kleime Sundainseln „nu 0 2 ee le „429
5 Celebes 7. wc Wil age ae ee )
6 Philippinen‘. 2. ul 3 Sa A ca 5}
BeNMolükken 3. 2 sc ae. me. Bl . 94
'8. Neu- Gbinea-Arolipel RE nalen ra
9 Polynesien. ı . u cluleceseie ieh a ee elle . 42
10. Australische Subrepion . ... „u... ces nn. ‚43
DUO Hawanıc. oo Sl ln en lernenie ; Bi . 48
Beziehungen Indo-Australiens zu den anderen Regionen .. 48
364 - Dr. Carl Graf Attems:
II. Systematischer Teil.
1. Systematisches Verzeichnis der indo-australischen
Myziopoden. ........ 0 Shan
2. Literaturangaben und Beschreibungen der indo-
australischen Myriopoden nebst Beiträgen zur
allgemeinen Kenntnis verschiedener Gruppen
der Myriopoden. ..... Ba. 2 yo nun
I. Classe: OAhslopoda: . . ... -,. a
1. Seuligeromorpha =... 0 un
2. Unguipelm ‘= 2... 2200 sl
Übersicht über die Gattungen der Henicopinae ....-..
Bothropolys papuanus n.SP., . = - 2... 2 010 2m. 050 .
3..8colopendromorpha - ... 22... 2. Seahe
4. Geophilomorpha . . .... ea a
Hrimantarüidae” . - 20 ma a
Schenduhdae ... . u a a
Oryndae '.:..... N. Beraten
Gomibregmatidae 2. „nn een
Gonibregmatus anguinus Poc. » ».». -- 2 2. ce...
Eueratonyz hamatus Poc. . ». ». 2. 2.2... en
Geophilldaei. = 21.0.2 Sean ee
Meeistocephahdae. .. ua 0m. Se
TI. Classe: Somphyla,. nn. Ba
IN. Classer Paurepoda.. m... 0.00. ER Eh üewer
IV. Classe: Dipyloplainnanan] A...» . nn.
1. Subeclasse Pselaphognatha . . 3. veu= rer nen a
"12. Subelasse ’Chrlognatha 2 0... u... Re
N Übersicht über das System . . .. 2.2... ie
1. Div. Oniscomerpha .:: . 2... -menemurle
1, Ordo ‚Benigzonia..4..8: inner wel aha Aa
LiGinmerdgast.n ach meiden si dee u
2. SPRGETOLNEerIO.H &. kuneilertierrs-chai mb Alle
1. Fam. Sphaerolheridae. „Jo arten a
2.2.5. -Sphaeropoadae...... aa,
2. Ordo. Tinacomarpha ’.: 2.2. ae
2. Div. Helminthomerpha 2.-"... . . cu
Polydesmoiden 2...
Übersicht über die Familien. ......
Fam. Polydesmidae . . . .. . ».. ie
„. Vamhoelfenudae . :-:... Bun
„., Grypfodesnuadae ou.
Aporodesminus dorsilobus n..2Pp. . .». ...
.Skalodesmidae. 2... u. 00
\ Lophodesmus nanus n.SP.. : » 2. 2...
. Onsscodesmidae 2... me. 2 Se
„ Mastigonodesmidee . - -» : . 2...
55
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Dle indo-australischen Myriopoden, 365
Fam. Peridontodesmidae : - -:- : ..... 184
3 uStzongylossmidaewsä = - >=... 2... 184
Perittotresis leuconota n.SP. » » = 2»... 208
Atropisoma Horvathi Silv.. » » 2.2... 217
Akamptogonus signatus continuus n.subsp. . 223
a Sphoeroirtenopidae., wu SE 238
Nustodesmidten "2 EN WRE 241
2 Piaigrhachidae 0 EN“ 246
Gen Platurhpeusu a ne 247
1. -Sube, Plaiyrhaceusnov.u, 0. 2... 248
Platyrhacus crassacus n.SP. » . .... 261
Platyrhacus penicillatus n.2P. » »... 262
2.2 wube.' Pleorhaeus noven .-...-..... 263
Platyrhacus lobophorus n.SP. .» » ».. . 270
Platyrhacus papuanus n.32P. . .» :... 271
Platyrhacus quineuplexz n.SP. » » »... 272
3 Dube. Haplorkacus now... en. 2. . 273
Bam2 Ozcydesmidae wer ne .n.. 278
nGemplodesmidae ne 2 mBEr Ne... 278
ne Sphoeriodesmidae er mm. 2... 279
Be Beptodesmisae sr 2... 2.2... 280
Fi eskhachodesmidae u. WIRBT, 281
Be Nuodesmidgen Arme. nen). 282
Bhordeumorden N a m nel a 284
Fam. Heterochordeumidaee . . . : ..... 284
BETTER "9 828 EL N N 286
Maler ePurlordeie ee ee 286
2 N. Smirostreploulea =... nn... 287
aa Cambaloiden 2. ce ee), 290
Agastrophus Dahlin. sp tr... 291
> SDirobolordeas warn re. 296
1.Subordoe Kuspirobohdea.. . ... ....... 297
Banı, Rhmocerieidae =... en 2. nanye) 299
Gen: Khınoerieus, nn en 306
Sau Bolyeonveeras 0.2... 20.04. 309
Polyconoceras alokistus n.SP.. » » » . » 312
Polyconoceras furcatus Siv. . » » .. .» 313
Polyconoceras phaleratus basiliscusn.subsp. . 314
Polyconoceras spilotus n.SP. ». .». » » .» .» 315
Polyconoceras setigerus Siv. .. . . . -» 318
Gen, Dinemalberwus: 22:2... zu +»... 319
Dinematocricus connezus n.SP. - » » : » 928
Dinematocricus faucium Bröl. .. . . . 924
Dinematocricus fenestratus n.sp. - » » » 928
Dinematocricus lanceolatus Bröl. . . . . 926
Dinematocricus pulvinatus n.sSP. - » » » 926
Dinematocrieus repandus n.sSp. » » » -» » 9327
4, Heit
366 -Dr. Carl Graf Attems:
Dinematocricus rhadinopus n. sp.
Dinematocricus undulatus Karsch. .
2. Subordo Trigoniulidae
Gen. Trigoniulus -. . .-....
Übersicht über die Arten ......
Trigoniulus ceramicus Dunckeri n. subsp.
Trigoniulus ralumensis n.SP.. : » . . -
Trigoniulus ralumensis obscuratus n. subsp.
Trigoniulus tamicus n.sp. . -
Trigoniulus caelatus Karsch
5. Ordo Stemmatoiuloidea
Colobognatha . ....» - .
Alphabetisches Namensverzeichnis .. 2... 2.22.20.
Literatur-Verzeichnis. .
[3 °. ” < ® [3
Ergänzungen und Berichtigungen . . . en. 0
Bu re le Tees rer li es ie
Die indo-australischen Myriopoden.
367:
Alphabetisches Namensverzeichnis.
Die Namen der Gattungen, Familien, Ordnungen usw. sind in Versalien,
die der Arten in gewöhnlicher Satzschrift gedruckt, und zwar in beiden Katraotien
die geltenden Namen stehend, die Synonyma cursiv.
Ein Autorname ist nur denjenigen Artnamen beigefügt, die in N ndnaz
mit demselben Gattungsnamen von verschiedenen Autoren für verschiedene
Species gebraucht wurden.
Bei den Namen der Subspecies und Varietäten ist
in der Klammer der Name der Stammform angegeben.
ABATODESMUS 282.
abbreviatus (Trigoniulus) 346.
abyssinicus (Xanthodesmus) 233.
ACANTHIULUS 351.
ACANTHODESMUS 247.
acanthosternus (Platyrhacus) 254.
ACERATOPHALLUS 282.
acicauda (Rhinocricus) 309.
aciculatus (Spirostreptus) 290.
ACISTERNUM 247.
ACLADOCRICUS subgen. 316.
aculeatum (Strongylosoma) 213.
aculeatus (Habrodesmus) 213.
aculeatus (Otostigmus) 107.
acuminatus (Thyropygus) 289.
acuta (Orthomorpha) 192.
ACUTANGULUS 282.
acutidens (Fontaria coarctata) 243.
ADESMATA 110.
adipatus (Rhinocricus) 308.
adipatus (S’pirobolus) 308.
ADONTODESMUS 276.
aequatorialis Silv. (Barydesmus) 254.
aequatorialis Bröl. (Platyrhacus) 254.
aequatorialis Silv. (Platyrhacus) 254.
aequidens (Platyrhacus) 254.
aequinoctius (Platyrhacus) 254.
africana (Henicops) 92.
africana- (Lamyctes) 92.
agharkari (Pseudocryptops) 107.
AGASTROPHUS 291.
AGATHODESMUS 282.
AGNURODESMUS 182.
AKAMPTOGONUDS 221.
alampes (Strongylosoma) 234.
alatus (Platyrhacus) 274.
albanyensis (Atelomastix) 293.
albertisii (Rhinocricus) 333.
albicans (Strongylosoma) 199.
| albicans (Sundanina) 199.
albicornis (Glomeris) 138.
albidicollis (Spirobolus) 353.
albipes (Henicops) 92.
albipes (Lamyctes) 92.
albipes (Strongylosoma) 234.
albidus (Ethmostigmus) 109,
alboalatus (Nyssodesmus) 275.
albus (Microdesmus) 232.
albus (Siphoniulus) 357.
alicollis (Spirostreplus) 290.
ALIPES 102.
allevatus (Spirostreptus) 290.
ALLOTHEREUA 88.
ALLUROPUS 110.
. ALOCODESMUS 281.
alokistus (Polyconoceras) 312.
Aloysii Sabaudiae (Phaeodesmus) 216.
alticinctus (Spirostreptus) 290.
alticola (Hyleoglomeris) 139.
alticola (Nesoglomeris) 139.
|: AMASTIGOGONUS 293.
amauros (Platyrhacus) 254.
amballae (Otostigmus) 107.
amblyodon (Platyrhacus) 254.
ambonensis (Trigoniulus) 342.
amictus (Spirostreptus) 290.
AMMODESMUS 184.
amokiana (Thereuonema) 89.
amokiana (Thereuopoda) 89.
amphibolinus (Spirostreptus) 290.
amphieurys (Cupipes) 103.
| AMPLINUS 277.
amputus (Spirostreptus) 290.
AMURUS 278.
AM YNTICODESMUS 171.
amythra (Zephronia) 144.
ı analis (Dinematocricus) 311.
analis (Polyconoceras) 311.
4. Hof
368
analaucus (Rhinocrieus) 333.
ANAMORPHA subelasse 87.
ANARDIS subgen. 278.
ANAULACIULUS 286.
ANAULACODESMUS 239.
Andersoni (Platyrhacus) 254.
Andersoni (Spirobolus) 353.
Andersoni (Thyropygus) 289.
andinus (Cyphoracus) 275.
Andreini (Habrodesmus) 212.
Andreini (Strongylosoma) 212.
andropygus (Eremobelus) 289.
andropygus (Trigoniulus) 342.
ANEPTOPORUS 281.
ANETHOPS 100.
anguinus (Gonibregmatus) 119.
anguinus (Julus) 287.
angulatum (Cyliosoma) 141.
angulatum (Sphaerotherium) 141.
angusticeps (Otostigmus) 107.
ANGUSTINUS 276.
angustus (Siphonorhinus) 359.
ANISODESMUS 282.
annectens (Platyrhacus) 267.
annectens (Polydesmus) 267.
annulata (Thereuonema) 88.
annulipes (Rhinocricus) 331.
annulus (Cyclorhabdus) 245.
ANODONTOSTOMA 102, 110.
ANODONTOSTOMINAE (Subfam.)
anomalus (Rhinocriceus) 331. [102.
ANOPLODESMUS 204.
ANOPSOBIIDAE Fam. 9.
ANOPSOBIINAE Subfam. 94.
ANOPSOBIUS 94.
anthracina (Zephronia) 144.
anthracinus (Anoplodesmus) 205.
anthropophagorum (Platyrhacus) 267.
ANTICHIROPUS 221.
ANTIPHONUS 279.
antipodum (Geophilus) 132.
anulipes (Ktenostreptus) 289.
ANUROSTREPTUS 289.
anurus (Thyropygus) 289.
apexgaleae (Catharosoma) 211.
apezxgaleae (Strongylosoma) 211.
aphanes .(Orthomorpha) 199.
aphanes (Sundanina) 199.
Dr. Carl Graf Attems:
APHELIDESMUS 207.
| APOMUS 167.
APORODESMINUS Gen. 164.
APORODESMINUS Subgen. 164.
APORODESMUS 168.
aposematus (Rhinocrinus) 309.
arcadicum (Paradoxosoma) 230.
arcadıcum (Strongylosoma) 230.
ARCHILITHOBIUS 9.
ARCHIPOL YDESMUS 160.
ARCYDESMUS 247.
areatus (Phyodesmus) 269.
areatus (Platyrhacus) 254.
arenosus (Thyropygus) 289.
argus (Lithobius) 97.
arietis (Platyrhacus) 267.
armata (Orthomorpha) 195.
armatus (Doratodesmus) 181.
armatus (Doratonotus) 181.
armatus (Pauropus) 134.
armatus (Thyropygus) 289.
ARTHRONOMALUS 132.
ARTHRORHABDUS 101.
.‚ARTHROSPHAERA 147.
ASANADA 102, 107.
ASANADINI 102, 107.
ASCOSPERMOPHORA Superordo 284.
asiae minoris (Strongylosoma) 226.
asper (Cyliocyrtus) 182.
asper (Öyrtodesmus) 182.
asper (Otostigmus) 107.
asper (Rhinocricus) 309.
aspera (Orthomorpha) 235.
asperatus L. Koch (Bothropolys) 99.
asperatus L. Koch (Lithobius) 9.
asperatus Att. (Lithobius) 99.
asperum (Strongylosoma) 235.
ASPHALIDESMUS 244.
ASPIDOPLERES 116.
astenus (Otostigmus) 107.
asthenes (Spirostreptus) 290.
ASTRODESMUS 279.
ATELOMASTIX 29.
ater (Rhynchoproctus )289.
aterrimus (Aphelidesmus) 207.
aterrimus (Euryurus) 207.
aterrimus (Thyropygus) 289.
atoyacus (Rhinoerinus) 309.
Die indo-australlschen Myriopoden.
ıtratus (Polydesnmorhachis) 275.
ıtratus (Rhinocr. lateralis var.) 332.
ıtrisparsa (Arthrosphaera) 147.
atrisparsa (Zephronia) 147.
ATROPISOMA 217.
ıtrorosea (Orthomorpha) 195.
Attemsi (Strongylosoma) 229.
aucklandica (Maoriella) 128.
AULACOBOLUS 352.
aulaconotus (Thyropygus) 289.
AULODESMUS 279.
aurantiacus (Detodesmus) 183.
auramtiacus (Oniscodesmus) 183.
aurantiipes (Cormocephalus) 104.
auratus (Spirobolus) 353.
aureus (Hercodesmus) 178.
auriculatus (Katantodesmus) 183.
aurocineta (Arthrosphaera) 147.
aurocinctus (Eurhinocricus) 331.
aurolimbatus (Polyconoceras) 311.
ausiraliana (Cermatia) 88.
AUSTRALIOSOMA gen. 224.
AUSTRALIOSOMA subgen. 224.
australis (Oryptops) 102.
Aveburyi (Dimerogonus) 292.
BACILLIDESMUS 160.
bacillifer (Opisthoporodesmus) 157.
BACTRODESMUS 282.
badius (Trigoniulus) 342.
BALLONEMA 87.
BALLONEMINI 87.
BALLOPHILIDAE Fam. 113.
BALLOPHILINAE Subfam. 114.
BALLOPHILINI 114.
BALLOPHILUS 114.
baluensis (Platy.hacus) 255.
baluensis (Stenoniodes) 255.
baluensis (T’hyropygus) 289.
Balzanii (Habrodesmus) 212.
Balzanii (Strongylosoma) 213.
banksi (Lophodesimus) 177.
banksiana (Zephronia) 143.
'baramanus (Platyrhacus) 255.
barbata (Zephronia) 143.
'BARYDESMUS 247.
| basiliseus (Polyconoceras phalcratus)
[314.
| Bataviae (Strongylosoma) 199.
‚Bataviae (Sundanina) 19.
N Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 4,
|
| BATODESMUS 282.
Beauforti (Akamptogonus) 223.
Beauforti (Platyrhacus) 267.
Beauforti (Rhinocricus) 308.
Beaumontii (Prionopeltis) 207.
Beccarii (Doratodesmus) 182.
Beccarii (.Doratonotus) 182.
Beccarii (Platyrhacus) 275.
Beccarii (Rhinocricus) 333.
Beccarii (Rhynchoproctus) 289.
Beddardi (Dirmerogonus) 292.
bellicosus (Plusioporodesmus) 278.
Bergrothii (Scytonotus) 241.
bicollis (Sphaeropoeus) 142.
bicolor (Arthrosphaera) 147.
bicolor (Uryptodesmus) 168.
bicolor (Glomeris) 138.
bicolor (Habrodesmus) 213.
bicolor (Mestosoma) 213.
bicolor (Prinopeltis) 207.
bicolor (Rhopalomeris) 138.
bicolor (Trichopeltis) 168.
bicolor (Trogodesmüus) 234.
bicornis (Rhinocricus) 308.
bidens (Platyrhacus) 255.
bifalcatum (Australiosoma) 225.
bifalcatum (Eustrongylosoma) 225.
bifasciatus (Platyrhacus) 275.
bifasciatus (Rhinoericus) 309.
biineisus (Rhinocrinus) 333.
bilineatus (Platyrhacus) 255.
bilineatus (Polydesmus) 255.
bimaculatus (Sphaeropoeus) 143.
Biolleyi (Eurhinocricus) 331.
Biolleyi (Platyrhacus) 255.
Biolleyi (Tirodesmus) 255.
BIPORODESMUS 281.
bipulvillata (Orthomorpha) 195.
bipunctata (Orthomorpha) 192.
bipunctatum (Strongylosoma) 192.
birmanica (Scutigera) 90.
birmanieus (Archilithobius) 9.
birmanicus (Julus) 287.
birmanicus (Lithobius) 9.
Biroi (Trichoproctus) 134.
bistriata (Orthomorpha) 237.
bisulcata (Orthomorpha) 237.
bisuleatus (Ethmostigmus) 109.
369
24 4. Het!
3709 Dr. Carl Graf Attems: |
bitaeniatus (Trigoniulus) 342.
bivirgatus (Platyrhacus) 255.
bivittata (Orthomorpha) 193.
Blainvillei (Acanthiulus) 351.
Blainvillei (Julus) 351.
Blainvillei (Trigoniulus) 351.
BLANIULIDAE Fam. 286.
boetonense (Castanotherium) 149.
Bosgianii (Catharosoma) 211.
Boggianii (Promestosoma) 211.
Boneii (Macrosternodesmus) 231.
Bonecii (Mastigonodesmus) 231.
Borellii (Habrodesmus) 213.
Borellii (Strongylosome) 213.
bosniensis (Microdesmus) 232.
BOTHROPOLYS 97.
Bouvieri (Platyrhacus) 255.
Bowringii (Thyropygus) 289.
boyoricus (Thyropygus) 289.
brachycerus (Trigoniulus) 345.
BRACH YDESMUS 156.
brachyproctus (Rhinocrieus) 333.
BRACH YURODESMUS 281.
brachyurus (Trigoniulus) 342.
Brandti (Arthrosphaera) 147.
Brandti (Platyrhacus) 275.
Brandti (Sphaeropoeus) 147.
Brandti (Zephronia) 147.
Braueri (Trigoniulus) 342.
brevicornis (Asanada) 107.
brevicornis (Siphonotus) 357.
brevilabiatus (Orphnaeus) 116.
brevipes (Rhinocrieus) 333.
brevipes (Scolopendrella) 134.
brevispinatus (Cormocephalus) 104.
breviunguis (Paracryptops) 103.
Brölemanni (Platyrhacus) 255.
Brölemanni (Thyropygus) 289.
BUETHOBIUS 9.
BUKOBOLUS 29.
bulbiferus (Pseudospirobolellus) 335.
bulbiferus (Spirobolellus) 335.
bulbiferus (Spirobolus) 335.
burnetticus (Trigoniulus) 346.
caecus (Kopidoiulus) 286.
caelatus (Spirobolus) 350.
caelatus (Trigoniulus) 350.
caesius (Seytonotus) 241.
Cagnii (Habrodesmus)' 212.
Cagnii (Strongylosoma) 212.
calcarata (Scolopendra) 105.
caledonicus (Spirobolus) 355.
callosus (Polyconoceras) 311, 313.
callosus (Rhinocoricus) 311, 313.
calva (Cambala) 295.
calva (Cambalopsis) 295.
CAMBALIDAE Fam. 290.
CAMBALOIDEA Ordo 290.
CAMBALOMORPHA 2%.
CAMBALOPSIDAE Fam. 294.
CAMBALOPSIS 295.
Camerani (Habrodesmus) 213.
Cameranii (Platyraeus) 255.
Camerani (Psammodesmus) 255.
Cameranii (Strongylosoma) 213.
CAMPODESMUS 282.
canadensis (Pseudopolydesmus) 161.
cancellatus (Platyrhacus) 275.
capucinus (Spirobolus) 353.
carinata (Zephronia) 144.
carinatus (Dinematocricus) 321.
carinatus (Spirobolus) 321.
carinulata (Rhysida) 109.
Carli (Polyconoceras) 317.
carnea (Orthomorpha) 199.
carnea (Sundanina) 199.
carneipes (Spirobolus) 353.
carnifex (Glomeris) 138.
Carpenteri (Dimerogonus) 293.
castanea (Zephronia) 145.
castaneiceps (Mecistocephalus) 131.
castaneus (Trigoniulus) 342.
CASTANOTHERIUM 149.
castus (Platyrhacus) 275.
CATHAROSOMA 209.
Catorii (Platyrhacus) 255.
Catorii (Stenoniodes) 255.
caudiculatus (Spirostreptus) 290.
caudulanus (‚Spirobolus) 345.
caudulanus (Trigoniulus) 345.
Cavallii (Eviulisoma) 218.
Cavallii (Iulidesmus) 218.
cavernicola (Cambala) 295.
cavernicola (Cambalopsis) 295.
cavernicola (Doratodesmus) 182.
cavernicola ( Doratonotus) 182.
Die indo-australischen Myriopoden. 371
celebense (Castanotherium) 149. CHORIDESMUS 172.
celebensis (Otocryptops melanostomus) CHORIZOCERATA 139.
var.) 103. chrysodirus (Spirobolellus) 336.
celebensis (Rhinotus) 359. Chrysogrammus (Spirobolellus) 336.
celebensis (Spirobolus) 353. Chrysoproctus (Spirobolellus) 336.
ceilanicus (Spirostreptus) 2. CHYTODESMUS 172.
CENCHRODESMUS 184. ciliciense (Strongylosoma) 226.
centralis (Rhinocricus) 331. cinctatus (Spirostreptus) 290.
CENTRODESMUS 282. cinctipes (Spirobolus) 353.
CENTROGASTER 282. cinectum (Castanotherium) 149.
centrurus (Ktenostreptus) 289. cinctus (Sphaeropoeus) 149.
ceramicus (Trigoniulus) 342. cinereus (Pseudoprionopeltis) 240.
eerasinus (Nearctodes:nus) 160. cingalense (Strongylosoma) 198.
CERMATOBIIDAE Fam. 91. - cingalensis (Orthomorpha) 198.
CERMATOBIUS 91. cingulata (Orthomorpha) 201.
' cervinus (Prionopeltis) 203. cingulatus (Nedyopus) 201.
| ceylanicus (Glyphiulus) 290. circula (Fontaria coarctata) 243.
ceylanicus (Monotarsobius) 9. CLADISOCRICUS Subgen. 330.
| ceylanicus (Trachyiulus) 294. clathratus (Polydesmus) 255.
| ceylonicus (Oryptodesmus) 172. clathratus (Platyrhacus) 255.
| ceylonicus (Otostigmus) 107. claviger (Pauropus) 134.
‚ ceylonieus (Polyxenus) 135. clavidives (Oryptogonodesmus) 182.
ceylonicus (Rhysida) 109. CLINOPODES 126.
ceylonicus (Stemmiulus) 356. clivicola (Orthomorpha) 238.
ceylonicus (Termitodesmus) 151. clivicola (Zephronia) 145.
CHAETASPIS 282. clunifera (Cermatia) 89.
" CHAEFTECHEL YNE 127. clunifera (Scutigera) 89.
| CHALANDEA 126. clunifera (Thereuonema) 89.
' Challengeri (Rhinocricus) 331. clunifera (Thereuopoda) 89.
' Challengeri (Spirobolus) 331. CNEMODESMUS 220.
' Chamissoi (Spirostreptus) 290. coalitus (Thyropygus) 289.
CHATELAINEA 171. coarctata (Fontaria) 243.
Chazaliei (Rhinocrieus) 309. coaretata (Orthomorpha) 193.
‚ CHEIRODESMUS 282. coelebs (Platyrhacus) 256.
‚ CHELODESMINAE 280. coelestis (Thyropygus) 289.
CHELODESMUS 281. coeruleolimbatus (Spirobolus) 353.
CHILENOPHILINAE (Subfam.) 128. | cognatus (Nasodesmus) 283.
‚ ehilensis (Monenchodesmus) 245. cognatus (Polyconoceras) 317.
CHILOGNATHA Subelasse 135. cognatus (Polydesmus) 283.
CHILOPODA Classe 87 cognatus (Rhinocricus) 317.
chinensis (Thereuopoda) 90. collina (Hendersonula) 285.
chitinoides (Zephronia) 147. collinus (Podykipus) 292.
‚ ehlarazianus (Odontotropis) 245. COLOBODESMUS 280.
, CHONAPHE 282. COLOBOGNATHA 356.
‚, CHONDRODESMUS 281. COLOBOPLEURUS 101, 104.
) CHONODESMUS 281. colubrinus (Spirobolus) 353.
| CHORDEUMATOIDAE Subordo 284.| comma (Trigoniulus) 346.
| CHORDEUMOIDEA Ordo 284. COMODESMUS 282.
| 24* 4 Heft
372
Comotti (Orthomorpha) 193.
Comotti (Zephronia) 145.
ceompactilis (Rhinocrieus) 308.
compactus (Siphonoeryptus) 357.
COOKIA 282.
complanata (Scutigera) 90.
complicatus (Platyrhacus) 267.
COMPSODESMUS 172.
comptus (Platyrhacus) 275.
concolor (Aporodesmus) 166.
concolor (Aporodesminus) 166.
concolor (Cryptodesmus) 166.
concolor (Eurytion) 128.
concolor (Geophilus) 128.
concolor (Glomeris) 138.
concolor (Platyrhacus) 267.
concolor (Polydesmus) 267.
concolor (Trigoniulus) 347.
conifera (Polygonarea repanda) 129.
coniferum (Gonodrepanum) 230.
coniferum (Strongylosoma) 230.
coniferus (Thyropygzus) 289.
connexus (Dinematocricus) 323.
consiwilis (Dinematocrieus) 333.
conspicuum (Castanotheriu.:) 149.
conspicuum (Strongylosoma) 235.
constrieta (Ortoinerpha) 193.
constrietum (Strongylosoma) 193.
constrietus (Spirostreptus) 290.
contemptus (Spirostreptus) 290.
eontinuus (Akamptogonus signatus) 223.
contortipes (Streptogonopus) 219.
contortipes (Strongylosoma) 219.
convexum (Sphaerotherium) 140.
convexus (Plagiotropidesmus) 170.
convexus (Platyrhacus) 275.
convexus (Schedypodes.nus) 184.
CORDYLOPORUS 281.
coreanus (Mongoliulus) 286.
coreanus (Paraiulus) 286.
CORMOCEPHALUS 101, 104.
coriacea (Orthomorpha) 195.
corrallipes (Trigoniulus) 347.
corrugata Butl. (Arthrosphaera) 147.
corrugata Silv. (Arthrosphaera) 147.
corrugata (Zephronia) 147.
corticosus (Anurostreptus) 289.
CORYPHEREPSIS 177.
|
|
|
Dr. Carl Graf Attems:
cos (Psammodesmus) 275.
costaricensis (Rhinocricus) 309.
costatus (Napodesmus) 178.
costatus (Spirobolus) 353.
costulatus (Ktenostreptus) 289.
coxisternis (Orthomorpha 238.
CRADODESMUS 247.
CRASPEDOSOMATOIDEA Subordo
crassacus (Platyrhacus) 261. [284,
crassanus (Spirostreptus) 290.
crassicornis (Scutigerella) 133.
erassicutis (Pachydesmus) 245.
crassicutis (Fontaria) 245.
crassipes (Monotarsobius) 95.
crassipes (Platyrhacus) 267.
crassispina (Rhysida) 109.
CRATEROSTIGMUS 91.
URATEROSTIGMOPHORA Subordo
Creaghii (Platyrhacus) 256. [9
Creaghit (Stenoniodes) 256.
crebrestriatus (Spirobolus) 353.
crepidatus (Rhinocrieus) 333.
erepitans (Zephronia) 145.
creticum (Strongylesoraa) 226.
cribriter (Ethmostigmus platycephalus)
criniceps (Castanotherium) 149. [109.
criniceps (Zephronia) 149.
crinitus (Agastrophus) 291.
erinitus (Aporodesmus) 168.
cristovalensis (Rhinocricus) 331.
crucifer (Paradesmus) 238.
crucifera (Orthomorpha) 238.
URYPTOCORYPHA 166.
CRYPTODESMIDAE Fam. 161.
CRYPTODESMOIDES 172.
URYPTODESMUS 163.
CRYPTOGONODESMUS 182.
CRYPTOPIDAE Krpl. Fam. 100, 102.7
ORYPTOPIDAE Poc. Fam. 100. 9
CRYPTOPINAE Poe. Subfam. 100, 102.
CRYPTOPINAE Krpl. Subjam. 100.
CRYPTOPORUS 282.
CRYPTOPS 100, 102.
CRYPTURODESMUS 152.
CTENORYA 116.
Cumingü (Gonibregmatus) 120.
CUPIPES 101, 103.-
cuprea (Rhysida) 109.
Die indo australischen Myriopoden. 373
cupulifer (Polyconoceras) 317.
cupuhifer (Spirobolus) © 17.
eurtipss (Georrerinus) 128.
curtipes (Geophilus) :28.
CYCLODESMINAE Subfa:n. 280.
., CYCLODESMUS 280.
, CYCLORHABDUS 245.
" CYLINDRODESMUS 159.
» CYLINDROIULUS 2837.
, CYLIOCYRTUS 182.
‘ CYLIONUS 280.
" CYLIOSOMA 141.
CYNEDESMUS 172.
" CYPHODESMUS 280.
ı CYPHORHACUS 247.
, eyprium (Strongylosoma) 227.
eyprius (Haploleptodes:us) 245.
CYRTODESMUS 183.
CYRTORHACHIS 247.
' Dadayi (Eutrachyrhachis) 268.
' Dahli (Agastrophus) 291.
' Dahli (Parascutigera) 87.
DALODESMUS 282.
' Dalyi (Arthrosphaera) 147.
Davisoni (Arthrosphaera) 148.
" DECAPORODESMIDAE 173.
DECAPORODESMUS 178.
decipiens (Thereuopoda) 89.
declivus (Platyrhacus) 267.
, decoratum (Castanotheriu:n) 150.
decoratus (Sazzichus) 293.
' decoratus (Spirobolus) 347.
| decoratus (Trigonivlus) 347.
Delaeyi (Cyliosoma) 141.
Delacyi (Sphaerotherium) 141.
' Demangei (Alluropus) 110.
| Demangei (Eutrichodesmus) 160.
demissus (Trigoniulus) 345.
densestriatus (Trigoniulus) 342.
' dentata (Cambala) 295.
‘dentata (Cambalopsis) 295.
" dentatum (Strongylosoma) 235.
\dentatus (Hericops) 93.
' dentatus (Spirobolus) 351.
denticulatus (Platyrhacus) 275.
{
dalotanus (Habrodeszrus Andreini) 212.
dalotanum (Strongylosoma Andreini) 212.
‚ Dehaani (Scolopendra subspinipes) 106.
dentipe; (Cormocephalur) 104.
derelictus (Habrodesmus) 213.
derelictum (Strongylosoma) 213.
DERODESMUS 247.
DESMONINAE Subfam. 280.
DESMONUS 280.
DETODESMUS 183.
detornatus (Spirobolus) 353.
DEVILLEA 281.
DIAPHORODESMUS 282.
DICELLOPHILIDAE 130.
DICHELOBIUS 9.
DICLADOSOMA Subgen. 225.
DICRODESMUS 247.
digitata (Poratia) 178.
digitulus (Trigoniulus) 343.
DIGNATHODON 127.
DIGNATHODONTINI 126.
DIMEROGONUS 29.
di:nissus (Rhinocrieus) 333.
DINEMATOCRICUS 319.
DINEMATOCRICUS Subgen. 319.
DINOCAMBALA 292.
DIONTODESMUS 247.
diontodesnus (Platyrhacus) 256.
DIOPSIULUS 356.
DIPHTHEROGASTER 115.
DIPLOCHORA 127.
DIPLOMARAGNA 2835.
DIPLOMARAGNINAE Subfam. 285.
DIPLOPODA 134.
DIRHABDOPHALLUS 281.
DISCODESMUS 282.
discrepans (Centrodesmus) 283.
discrepans (Eurydirorhachis) 256.
discrepans (Platyrhacus) 256.
disjunetus (Dinematocricus (322.
dispar (Cormocephalus) 104.
dissentaneus (Spirobolus) 347
dissentaneus (Trigoniulus) 347.
distieta (Arthrosphaera) 148.
distinguendus (Cormocephalus) 104.
distincetum (Castanotherium) 150.
diversicauda (Rhinocricus) 309.
diversicolor (Glomeris) 138.
dives (Rhinocricus) 334.
DOCODESMUS 169.
DODEKAPORUS 279.
4. leit
374 Dr. Carl Graf Attems:
Doenitzi (Fontaria) 243.
Dollfusi (Spirobolus) 353.
Dollfusi (Zephronia) 145. .
dongollianus (Habrod. Andreini) 212.
dongolliana (Strongylos. Andreini) 212.
DORATODESMUS 181.
DORATONOTUS 181.
doreyanus (Spirobolus) 354.
Doriae (Cambala) 295.
Doriae (Cambalomorpha) 295.
Doriae (Cryptops) 102.
Dorise (Eutrachyrhachis) 275.
Doriae (Heterochordeuma) 285.
Doriae (Himantarium) 133.
Doriae (Orthomorpha) 198.
Doriae (Rhynchoproctus) 289.
Doriae (Spirostreptus) 290.
Doriae (Trichopeltis) 168.
Doriae (Zephronia) 145.
dorsilobus (Aporodesminus) 164.
dorsalis (Julus) 347.
dorsalis (Mesotropidesmus) 170.
dorsalis Silv. (Platyrhacus) 267.
Elberti (Rhinocricus) 308.
elegans (Atropisoma) 217.
elegans (Siphonotus) 357.
elegans (Thyropygus) 289.
elegantulus (Pauropus) 134.
elevatus (Spirobolus) 355.
elongata (Trichocambala) 294.
elongatum (Strongylosoma) 235.
elongatus (Rhinocricus) 334.
emarginata (Lamyctes) 93.
emarginatus (Henicops) 93.
emarginatus (Lithobius) 93.
ENANTIGONODESMUS 171.
ENANTIURODESMUS 282.
endeusa (Orthomorpha) 238.
ensiger (Strongylosoma) 235.
ENTOTHALASSINUM 228.
EPANERCHODUS 157.
EPIMORPHA Subklasse 100.
EPIPOROPELTIS 2831.
eremita (Hyleoglomeris) 139.
eremita (Nesoglomeris) 139.
eremitis (Trichopolydesmus) 161.
EREMOBELUS 289.
erinaceus (Urodesmus) 179.
ERYTHRODESMUS 281.
erythrokrepis (Polylepis) 276.
doryphorus (Platyrhacus) 274. erythrokrepis (Pachyurus) 276.
Doumesii (Cermatia) 88. erythropisthus (Trigoniulus) 347.
drepanephorum (Gonodrepanum) 231. | erythropygus (Euryurus) 277.
drepanephorum (Strongylosoma) 231. ESASTIGMATOBIUS 94.
drepanurus (Rhinocricus) 308. Escherichii (Lophodesmus) 177.
Druryi (Platyrhacus) 256. Escherichii (Termitodesmus) 151.
Druryi (Polydesmus) 256. esulcatus (Cormocephalus) 104.
dubium (Strongylosoma) 235. Etheridgei (Australiosoma) 225.
dulitensis (Eurydirorhachis) 259. ETHMOSTIGMINAE Subfam. 102.
dulitianus (Thyropygus) 289. ETHMOSTIGMUS 102, 109.
Dunckeri (Trigon. ceramicus subsp.) 348.| EUCARLIA 345.
DUOPORUS 282. EUCENTROBOLUS 352.
Duponti (Geophilus) 127. EUCRATONYX 120.
dyscheres (Anoplodesn.us) 205. EUDASYPELTIS 201.
ecarinatus (Habrodesmus) 214. EUGNATHA, PHYLUM 152.
ecarinatum (Strongylosoma) 214. eumelanus (Rhinocricus) 334.
ECTODESMUS 322. EURHINOCRICUS 331.
Ehrhardti (Phaeodesmus) 216. EURYDESMUS 231.
Ehrhardti (Strongylosoma) 216. EURYDIRORHACHIS 247.
ELAPHOGONUS 279. eurygaster (Sichotanus) 216.
Elberti (Polylepis) 276. eurygaster (Strongylosoma) 216.
dorsalis Pet. (Platyrhacus) 274.
dorsalis Pet. (Polydesmus) 274.
dorsalis (Spirobolus) 347.
dorsalis (Trigoniulus) 347.
Die indo-australischen Myriopoden.
: EURYGEOPHILUS 126.
EURYMERODESMUS 245.
. EURYTION 126, 128.
, EURYURUS 277.
, EUSPIROBOLIDAE Fam. 297.
- EURYSPIROBOLIDEA Subordo 297.
ı EUTHYDESMUS 281.
, EUTRACHY RHACHIS 247.
EUTRICHODESMUS 160.
, EUTYPORHACHIS 281.
‘ Evansi (Sphaeropoeus) 143.
- Everettii (Castanotherium) 150.
" Everettii (Hoplurorhachis) 268.
| Everettii (Platyrhacus) 268.
' Everettii (Thyropygus) 289.
, EVIULISOMA 218.
\excavata (Zephronia) 145.
' excavatus (Rhinocricus) 334.
‚ exocoeti (Spirostreptus) 290.
‚expulsus (Rhinocr. peninsularis var.)
‚ exquisitus (Spirobolus) 354. [332.
‚ezsul (Spilodesmus) 275.
‚extinctus (Sphaeropoeus) 143.
‚extortus (Ectodesmus) 232.
‚falcatus (Dinematocricus) 330.
falcatus ( Rhinocricus) 330.
‚faleicornis (Sphaeropoeus) 144.
faleiferus (Spirostreptus) 290.
falx (Habrodesmus) 213.
fasciata (Polylepis) 276.
fasciata (Scolopendra laeta var.) 106.
‚fasciatum (Strongylosoma) 235.
fasciatus (Pachyurus) 276.
‚fasciatus (Prionopeltis) 203.
‚ fascieulatus (Rhinocrieus) 334.
‚ fasciolatus (Platyrhacus) 256.
fasciolatus (Psammodesmus) 256.
‚ fasciolatus (Trigoni. heteropus var.) 346.
‚ faucium (Dinematocricus) 322, 328.
‚faustus (Platyrhacus) 256.
Feae (Anurostreptus) 289.
| Feae (Cambala) 295.
Feae (Cambalomorpha) 295.
|
\
|
'
|
|
i
, Feae (Cryptodesmoides) 172.
Feae (Cryptops) 102.
Feae (Julus) 287.
' Feae (Lithobius) 97.
' Feae (Otostigmus) 107.
|
f
f
\
375
Feae (Sceutigera) 90.
Feae (Siphonophora) 357.
Feae (Spirobolus) 355.
Feae (Trichopeltis) 168.
Feae (Zephronia) 145.
fecundus (Platyrhacus) 268.
felix (Plusiogonodesmus) 172.
fenestratus (Dinematocricus) 325.
Fenicheli (Rhinocrieus) 332.
Fenicheli (Spirobolus) 332.
ferrugineum (Himantarıum) 132.
ferrugineus (Megethmus) 132.
Festae (Cyphoracus) 275.
festiva (Orthomorpha) 195.
fijensis (Spirostreptus) 290.
filiformis (Bacillidesmus) 160.
filosus (Polyconoceras) 317.
filosus ( Rhinocricus) 317.
filum (Strongylosoma) 235.
fimbriatus (Platyrhacus) 256.
fimbriatus (Polydesmus) 256.
flagellatus (Dimerogonus) 292.
flagellifera (Julomorpha) 293.
flagellifera (Thereuopoda) 89.
flavens (Dichelobius) 95.
Hlavicoxis (Orthomorpha) 199.
flavicoxis (Sundanina) 199.
flavipes (Scolopendra laeta var.) 106.
flavipes (Siphonophora) 358.
tlavipes (Trigoniulus) 343.
tlavisternus (Platyrhacus) 256.
flaviventer (Prionopeltis) 203.
flavocarinata (Orthomorpha) 238.
flavocinetus (Habrodesmus) 213.
flavocinctus (Rhinocricus) 309.
Jlavocinctus (Tetracentrosternus) 213.
flavocollaris (Rhinocrieus) 334.
flavomarginatus (Siphonotus) 357.
flavomsrginatus (Spirostreptus) 290.
flavopunctatus (Spirobolus) 354.
Floweri (Zephronia) 145.
foecundus (Cormocephalus Westwoodi
FONTARIA 243. [var.) 108.
FONTARIOPSIS 281.
formicarius (Myrmecodesmus) 178.
formosa (Cambalomorpha) 295
formosa (Glomeris) 138.
formosa (Zephronia) 145.
4. Hett
376 Dr. Carl Graf Attems:
formosus (Siphonotus) 357.
formosus (Trigoniulus) 347.
fossatus (Polyconoceras) 312.
fossiger (Eviulisoma) 218.
fossiger (Strongylosoma) 218.
fossor (Pelodesmus) 178.
fossulifrons (Antichiropus) 221.
foveatus (Spirostreptus) 290.
frater (Thyropygus) 289.
fraternum (Sphaerotherium) 140.
fraternus (Platyrhacus) 256.
Frogatti (Australiosoma) 224.
Frogatti (Pachymerinus) 128.
fulvicorne (Castanotherium) 150.
fulvicornis (Lamyctes) 93.
fulvotaeniatus (Rhinocrieus) 332.
fumosa (Arthrosphaera) 148.
fumosus (Rhinocricus) 309.
funestus (Platyrhacus) 257.
furcatus (Polyconoceras) 313.
furcatus (Rhinocricus) 313.
fuscocollaris (Orthomorpha) 194.
fuscus (Platyrhacus) 275.
FUSIULUS 287.
gabonicus (Aporodesmus) 168.
gallicum (Strongylosoma) 228.
gazellensis (Rhinocricus) 332.
gastrotrichum (Strongylosoma) 200.
gastrotricha (Sundanina) 200.
sede (Ophrydesmus) 169.
GEOMERINUS 125, 128.
GEOPHAGUS 122.
GEOPHILIDAE Fam. 124.
GEOPHILINAE Subfam. 125.
GEOPHILINI 125.
geophilinus (Otostigmus) 107.
GEOPHILOMORPHA Ordo 110.
GEOPHILUS 126, 127.
georgos (Platyrhacus) 257.
Gervaisii (Polydesmus) 235.
Gervaisii (Strongylosoma) 235.
GERVAISIIDAE 139.
Gestri (Eutrachyrhachis) 268.
Gestri (Orthomorpha) 238.
Gestri (Platyrhacus) 268.
Gestri (Spirobolus) 356.
Gestri (Spirostreptus) 290.
Gestri (Zephronia) 145.
gigas (Lamnonyx punctifrons) 131.
gigas (Mecistocephalus) 131.
girafficeps (Sisyrodesmus) 170.
glaberrima (Zephronia) 145.
glabrata (Zephronia) 145.
glabridorsalis (Lamnonyx punctifrons)
gladiator (Sphaeropoeus) 144. [131.
glaphyros (Aphelidesmus) 207.
glaphyros (Euryurus) 207.
GLOMERIDAE Fam. 138.
GLOMERIDESMIDAE Fam. 15i.
GLOMERIDESMINAE Subfam. 151.
GLOMERIDESMOIDEA 151.
GLOMERIDESMUS 151.
GLOMERIDIA Subordo 137.
GLOMERIS 138.
GLYPHIULUS 29%.
Goeldii (Eurhinocrieus) 331.
Goesi (Trigoniulus) 343.
GOMPHODESMIDAE Fam. 278.
GOMPHODESMINAE Subfam. 279.
GOMPHODESMUS 279.
gongylodes (Platyrhacus) 257.
GOMBREGMATIDAR Fam. 116.
GOMBREGMATINAE Subfam. 116.
GONIBREGMATUS 118.
GONODREPANUM 230.
gorontalensis (Polyconoceras) 312.
gorontalensis (Rhinocricus) 312.
gracilipes (Ballonema) 87.
gracilipes (Spirobolus) 354.
gracilipes (Spirostreptus) 354.
gracilipes (Tectoropus) 202.
gracilis (Orthomorpha) 196. -
gracilis (Oxidus) 196.
gracilis (Spirostreptus) 290.
gracilis (Trigoniulus) 346.
gracillima (Scolopendra) 105.
grallator (Scolodesmus) 233.
grancsa (Orthomorpha) 196.
granosa (Polylepis) 276.
granosus (Cyrtodesmus) 183.
sranosus (Onccedesmus) 183.
granosus (Pachyurus) 276.
granosus (Polydesmus) 276.
gr>nulatum (Paradoxosoma) 229.
granulatus (Sphaeropeeus) 144.
granulosus (Ethmostign:us) 109.
BE
Die indo-australischen Myriopoden.
gravis (Rhinoer.cus) 308.
Greeni (Cryptodesmus) 172.
Greeni (Ortho:zorpha) 196.
Greeni (Pocodesmus) 172.
Greeni (Spirobolus) 354.
Greeni (Sirongylosoma) 196.
grossidens (Lithobius) 97.
gualaquizensis (Barydesmus) 257.
gualaquizensis (Platyrhacus) 257.
Guerinii (Orthomorpha) 197.
Guerinii (Strongylosoma) 197.
GYPSODESMUS 172.
Haasei (Cryptops) 103.
Haasei (Rhinocricus) 318.
HAASIELLA 9.
Haastii (Polydesmus) 207.
Haasti (Prionopeitis) 207.
HABRODESMUS 211.
haemorhantus (Spirobolus) 343.
haemorhantus (Trigoniulus) 343.
hamatus (Eucratonyx) 121.
hamatus (Spirobolus) 343.
hamatus (Trigoniulus) 343.
hamifer (Spirostreptus) 2%.
HAPLOLEPTODESMUS 245.
haplopus (Platyrhacus) 274.
HAPLOSOMIDES 159.
HAPLORHACUS subgen. 273.
HAPLOSOMA 159.
Hardwickei (Lithobius) 97.
Hardwickei (Scolopendra subspinipes)
Harmeri (Diimerogonus) 293. [106.
HARMODESMUS 279.
HARPAGOPHORIDAE Fam. 288.
harpagus (Trigoniulus) 343.
HARPAPHE 2832.
HARPODESMUS 247.
Hartnanni (Habrodesmus) 213.
Hartmanni (Strongylosoma) 213.
Hartn:eyeri (Cormocephalus) -104.
Hartmeyeri (Geophilus) 127.
hawaiiensis (Archilithobius) 9.
hawaiiensis (Lamyetes fulvicornis) 93.
hawaviensis (Lithobius) 95.
hawaiiensis (Polyxenus) 135.
HELICORTHOMORPHA Subgen. 197.
Helleri (Hypocar:bala) 292.
HELODESMUS 283.
37T
helophorus (Platyrhacus) 257.
HELMINTHOMORPHA Divisio 152.
HEMICORMOCEPHALUS 101, 105.
HEMISCOLOPENDRA 101.
Hendersoni (Arthrosphaera) 148.
HENDERSONULA 283.
HENIA 127.
HENICOPIDAE Fam. 91.
HENICOPINAE Subfam. 91.
HENICOPINI 91.
HENICOPS 9.
hercules (Sphaeropoeus) 143.
HERCODESMUS 178.
hermaphroditus (Aphelidesmus) 207.
hermobius (Dinematocrieus) 322.
heros (Meeistocephalus) 131.
herpusa (Orthomorpha) 238.
hetairon (Strongylosoma) 235.
HETEROCHORDEUMA 285.
HETEROCHORDEUMIDAE Fam.
heteropus (Spirobolellus) 336. [284.
heteropus (Mecistocephalus) 131.
heteropus (Polyconoceras) 312.
heteropus (Rhinocricus) 312.
heteropus (Trigoniulus) 346.
heterosticta (Arthrosphaera) Nachtrag.
heterosticta (Zephronia) Nachtrag.
heterotarsus (Lamyctes) 94.
heterotarsus (Pleotarsobius) 94.
heterotuberculata (Poratia) 175.
heterotuberculatus (Treseolobus) 175.
heterurus (Thyropygus) 289.
Hicksoni (Polyconoceras) 317.
Hicksoni (Rhinocricus) 317.
Hicksoni (Siphonotus) 357.
Hilgendorfi (Thereuonema) 89.
HIMANTARIIDAE Fam. 113.
HIMANTARIINAE Subfam. 113.
HIMANTOSOMA 123.
hirosaminus (Fusiulus) 287.
hirsutellum (Castanotherium) 150.
hirsutus (Cylindrodesmus) 160.
hirtellum (Strongylosoma) 235.
hirtellus (Mierodesmus) 232.
hirtipes (Orthomorpha) 193.
hirtipes (Strongylosoma) 193.
hispanicum (Entothalassinum) 228.
hispanicum (Strongylosoma) 228.
4, Hıft
378
HISPANIODESMUS 160.
hispida (Scutigera) 90.
hispidipes (Fontaria) 245.
hispidipes (Eurymerodesmus) 245.
Hochstetteri (Icosidesmus) 240.
HOLISTOPHALLUS 282.
holosericeus (Dinematocricus) 322.
holosericus (Spirobolus) 347.
holosericus (Trigoniulus) 347.
Holstii (Fontaria) 244.
Holstii (Geophilus) 132.
Holstii (Monotarsobius crassipes) 9.
Holstii (Ortomorpha) 197.
Holstii (Rhysodes:zus) 244.
Holstiv (Strongylosoma) 197.
Holtzii (Strongylosoma) 227.
HOPLURORHACHIS 247.
hoplurorhachis (Platyrhacus) 268.
hoplurus (Spirobolus) 352.
hoplurus (Trachelomegalus) 352.
horridulus (Spirostreptus) 290.
horridus (Stylodesmus) 179.
horticola (Strongylosoma) 227.
Horväthi (Atropisoma) 217.
Hosei (Castanotherium) 150.
Hosei Poc. (Hoplurorhachis) 268.
Hosei Poc. (Phyodesmus) 268.
Hosei (Platyrhacus) 268.
Hosei (Thyropygus) 289.
Humberti (Anoplodesmus) 205.
Humberti (Platyrhacus) 275.
Humberti (Prionopeltis) 205.
Humberti (Siphonophora) 358.
Humberti (Trachyiulus) 294.
humilis (Zephronia) 145.
Huttoni (Cormocephalus) 104.
Huttoni (@eophilus) 132.
HUTTONIELLA 285.
HYBAPHE 283.
HYLEOGLOMERIS 139.
HYNIDESMUS 182.
HYPEROTHRIX 183.
HYPOCAMBALA 292.
HYPODESMUS 282.
hystrix (Schedotrigona) 285.
iadrense (Entothalassinum) 228.
tadrense (Strongylosoma) 228.
ichigomensis (Orsiboe) 359.
. Dr. Carl Graf Attems:
ICOSIDESMUS 240.
ignobilis (Zephronia) 146.
ikaonus (Nedyopus tambanus) 201.
ILODESMUS 247.
immanis (Thyropygus) 289.
immarginata (Rhysida) 109.
imparata (Polygonarea) 129.
impressopunctatus (Spirostreptus) 290.
impressum (Strongylosoma) 235.
impressus (Cupipes) 104.
impressus (Henicops) 94.
impudicus (Spirobolus) 354.
impunctata (Zephronia) 146.
inaequalis (Platyrhacus) 273.
inaequidens (Platyrhacus) 257.
incommodus (Trigoniulus) 347.
ineisunguis (Eurytion) 128.
indecisa (Scutigerella) 133.
indica (Scolopendra) 106.
indicum (Himantarium) 133.
inerme (Strongylosoma) 235.
inermipes (Cormocephalus) 105.
inermipes (Cryptops) 103.
.inermis (Arthrosphaera) 148.
inermis (S’phaeropoeus) 148.
infaustum (Strongylosoma) 235.
inferorum (Thyropygus) 289.
inferum (Strongylosoma) 229.
inferus (Trachydesmus) 229.
infuscatus (Glomeris) 138.
ingens (Dinocambala) 292.
innominata (Zephronia) 146.
innotatum (Strongylosoma) 236.
INODESMUS 283.
| inopinatus (Cupipes) 104.
inornatus (Anoplodesmus) 206.
inornatus (Polydesmus) 206.
insigne (Himantarium) 133.
INSIGNIPORUS 126.
insignis (Sphaeropoeus) 146.
insculptus (Spirostreptus) 290.
insulanum (Sphaerotherium) 141.
insulanus (Spirobolus) 354.
insulare (Atropisoma) 217.
insularis (Dimerogonus) 292.
insularis Silv. (Eustrongylosoma) 19.
insularis (Gonibregmatus) 120.
insularis (Haasiella) 94.
Die indo-australischen Myriopoden.
insularis (Henicops) 94.
insularis Silv. (Orthomorpha) 194.
insularis Poc. (Orthomorpha) 238.
insularis (Otostigmus) 108.
insularis (Platyrhacus) 268.
insularis (Polydesmus) 268.
insularis (Theatops) 103.
insularum (Podothereua) 88.
intermedium (Catharosoma) 211.
intermedium (Strongylosoma) 211.
inter:redius (Acanthiulus Blainvillei var.
interiredius (Siphonotus) 357. [352.
JOMUS 171.
ISAPHE 283.
ISODESMUS 283.
ISOTROPIDESMUS 170.
italicum (Entothaiassinum) 228.
ütalicum (Strongylosoma) 228.
JULIDAE Fam. 287.
JULIDEA Superordo 286.
JULIDESMUS 233.
juliforme (Strongylosoma) 216.
juliformis (Phaeodesmus) 216.
julinum (Sirongylosoma) 216.
julinus (Phaeodesmus) 216.
JULOIDEA Ordo 2886.
juloides (Spirobolus) 354.
JULOMORPHA 294.
Jacobsoni (Prosopodesmus) 177.
Jägerskiöldi (Epanerchodus) 158.
Japonica (Scolopendra subspinipes) 107.
japonicum (Strongylosoma) 236.
japonicus (Epanerchodus) 158.
japonicus (Esastigmatobius) 94.
japonicus (Mecistocephalus) 131.
japonicus (Polydesmus) 158.
Jaqueti (Strongylosoma) 227.
javanica -(Orthomorpha) 193.
javanica (Schendyla) 114.
javanıcum (Strongylosoma) 193.
javanicus (Glomeridesmus) 151.
javanicus (Glyphiulus) 291.
javanicus (Lithobius) 95.
javanicus (Monotarsobius) 95.
javanicus (Thyropygus) 289.
javanus (Platyrhacus) 257.
javanus (Polydesmus) 257.
Jerdani (Spirostreptus) 290.
379
Jerdani (Streptogonopus) 219.
Jerdani (Strongylosoma) 219.
Joannisi (Prospirobolus) 337.
Joannisi (Spirobolus) 337.
jucundus (Rhinocricus) 334.
Kalliston (Strongylosoma) 214.
Kallistus (Habrodesmus) 214.
Kalonotus (Amplinus) 277.
KALORTHOMORPHA Subgen. 195.
Kandyanus (Spirostreptus) 290.
Karschi (Ortomorpha) 193.
KARTEROIULUS 2886.
Karykinus (Trigoniulus) 343.
Katantes (Platyrhacus) 268.
KATANTODESMUS 183.
Kelantanicus (Platydesmus) 359.
Kelantanicus (Platyrhacus) 257.
Kelaarti (Anoplodesmus) 205.
Kelaarti ( Paradesmus) 205.
Kelaarti (Polydesmus) 205.
Kelearti (Prionopeltis) 205.
Kerri (Barydesmus) 275.
Kirropeza (Glomeris) 139.
Kirropeza (Hyleoglomeris) 139.
Kirropeza (Nesoglomeris) 139.
Knutsoni (Aporodesmus) 168.
Kochii (Sphaerotherium) 141.
Koebelei (Dimerogomus) 293.
KOPIDOIULUS 2886.
Kordylamythrum (Strongylosoma) 227.
Kosciuskovagum (Australiosoma) 225.
Kräpelini (Ballophilus) 114.
Kräpelini (Monographis) 135.
Kräpelini (Opisotretus) 157.
KRONOPOLITES 219.
KTENOSTREPTUS 289.
Kükenthali (Orthomorpha) 197.
Kükenthali (Strongylosoma) 197.
laceratus (Corypherepsis) 177.
lacertosa (Metopidiothrix) 284.
lacustris (Fontaria) 244.
laeta (Scolopendra) 106.
laetus Ck. (Habrodesmus) 213.
laetus Silv. (Habrodesmus) 214.
laetus Silv. (Mestosoma) 214.
laeve (Castanotherium) 150.
laevigatus (Rhinocricus) 309.
laevipes (Cormocephalus) 105.
4, Heft
380
laevissima (Zephronia) 146.
laminata (Fontaria coarctata) 243.
laminatus (Lophodesmus) 179.
laminatus (Synoptura) 179.
LAMNONYX 131.
LAMPODESMUS 172.
lampromerus (Rhinocricus) 334.
LAMYCTES 92.
LAMYCTINUS 92.
lanceolatus (Dinematocricus) 322, 326.
lanifer (Hynidesmus) 182.
Lankaensis (Spirotreptus) 290.
Lankesteri (Dimerogonus) 293.
larvalis (Zephronia) 146.
laterale (Mestosoma) 214.
lateralis (Habrodesmus) 214.
LATHRURODESMUS 184.
lateralis (Rhinocricus) 332.
laticeps (Geophilus) 132.
laticollis (Platyrhacus) 257.
laticollis (Thyropygus) 289.
Latreillei (Cermatia) 9%.
Latreillei (Scutigera) 90.
latro (Scolopendra) 106.
latus (Siphonorhinus) 359.
Layardi (Anoplodesmus) 206.
Layardi (Polydesmus) 206.
Leae (Asphalidesmus) 244.
lefroyi (Termitodesmus) 152.
LEIODESMUS 281.
LEIOSOMA 209.
leiosomum (Cyliosoma) 141.
leiosomum (Sphaerotherium) 141.
lemniscatus (Spirostreptus) 2%.
lenkoranum (Strongylosoma) 227.
leonis (Stegodesmus) 179.
LEONTORINUS 220.
leopardina (Arthrosphaera) 148.
leopardina (Zephronia) 148.
LEPTODESMIDAE Fam. 280.
LEPTODESMUS 281.
leptoiuloides (Podykipus) 292.
LEPTURODESMUS 283.
lepturus (Spirostreptus) 290.
Lesueurei (Scutigera) W.
LEUCODESMUS 247.
leuconota (Perittotresis) 208.
leucopygus (Rhinocricus) 332.
Dr. Carl Graf Attems:
| LEURODESMUS 247.
| levisetum (Gonodrepanum) 231.
levisetum (Strongylosoma) 231.
LEVIZONUS 244.
lifuensis (Mecistocephalus) 131.
LIGIODESMUS 183.
LIGNYDESMUS 183.
LIMACOMORPHA Ordo 151.
limax (Fontaria) 244.
limax (Rhysodesmus) 244.
limbatus (Rhinocricus) 309.
limonensis (Platyrhacus) 257.
lineatus (Acanthodesmus) 257.
lineatus (Platyrhacus) 257.
LIPODESMUS 283.
lissonotus (Polyconoceras) 312.
lissonotus (Rhinocricus) 312.
LITHOBIIDAE Fam. 91.
LITHOBIINAE Subfam. 95.
lithobioides (Rhysida) 109.
LITHOBIOMORPHA Subordo 91.
LITHOBIUS 96.
lobatus (Myxodesmus) 178.
lebophorus (Platyrhacus) 270.
lobulatus (Lophodesmus) 177.
lobulatus (Lophoseytus) 177.
lombokensis (Rhinocricus) 332.
longeappendiculatus (Rhinocricus) 309.
longesignata (Orthomorpha) 198.
longesignatum (Eustrongylosoma) 198.
longicollis (Spirobolus) 354.
longicornis (Orthothereua) 88.
longicornis (Otostigmus) 108.
longicornis (Rhinocricus) 334.
longicornis (Scutigera) 88.
longicornis (Spirobolus) 334.
longicornis (Thereuonema) 88.
longicornis (T’hereuopoda) 88.
longipes (Orthomorpha) 216.
longipes (Phaedesmus) 216.
longipes (Rhysida) 109.
longipes (Strongylosoma) 236.
longirostris (Siphonophora) 358.
longispinosus (Platyrhacus) 257.
LOPHODESMUS 175.
LOPHOSCYTUS 177.
Loriae (Lithobius) 97.
Loriae (Otostigmus) 108.
Die indo-australischen Myrıopoden.
Loriae (Platyrhacus) 275.
Loriae (Rhinocricus) 334.
Loriae (Siphonophora) 358.
Loriae (Strongylosoma) 236.
luctuosus (Anoplodesmus) 206.
- Juetuosus (Habrodesmus) 214.
luctuosum (Mestosoma) 214.
luctuosus (Polydesmus) 206.
lugubre (Mestosoma) 214.
lugubris (Habrodesmus) 214.
lugubris (Spirobolus) 356.
lumbricinus (Spirobolus) 343.
lumbrieinus (Trigoniulus) 343.
Lunelii (Spirostreptus) 290.
lusceus (Cylindroiulus) 287.
lutescens (Arthrosphaera) 148.
lutescens (Zephronia) 148.
luxuriosum (Strongylosoma) 221.
luxuriosus (Thyropygus) 289.
luzoniense (Strongylosoma) 236.
luzoniensis (Siphonophora) 358.
LYRODESMUS 283.
macassarensis (Polyconoceras) 317.
macassarensıs ( Bhinocricus) 317.
MACRONICOPHILUS 124.
' macropygus (Trigoniulus) 343.
' MACROSTERNODESMUS 231.
macrostigma (Maoriella) 128.
macrurus (Spirobolus) 354.
maculata (Allothereua) 88.
maculata (Cermatia) 88.
maculata (Scutigera) 88.
maculata (Thereuonema) 88.
maculatum (Sphaerotherium) 141.
maculatus (Henicops) 94.
maculatus (Platyrhacus) 275.
maculatus Newp. (Spirostreptus) 290.
maculatus Dad. (Spirostreptus) 290.
maculatum (Strongylosoma) 221.
‚ maculifer (Rhinocrieus) 334.
‘ maculifer (Spirobolus) 334.
magnificus ( Platyrhacus) 269.
Magrettii (Habrodesmus) 212.
‚ Magrettii (Strongylosoma) 212.
| Maindroni (Acanthiulus) 352.
Maindroni (Eucentrobolus) 352.
'; malabaricus (Spirostreptus) 290.
) MALAYOMERIS 139.
38l
malaccanus (Platyrhacus) 258.
malaccanus (Polydesmus) 258.
malayus (Thyropygus) 289.
maluhianus (Bothropolys) 99.
mammillatus (Epanerchodus) 157.
mangaesinus (Nedyopus tambanus) 201.
MAORIELLA 125, 128.
MARCIANELLA 23.
margaritatus (Platyrhacus) 268.
margaritatus (Eutrachyrhachis) 268.
margaritiferus (Platyrhacus) 258.
margaritiferus (Polydesmus) 258.
marginatus (Cormocephalus aurantiipes
marginatus (Spirobolus) 337. [var. 104.
marginella (Arthrosphaera) 148.
marginellus (Platyrhacus) 258.
marginellus (Rhinocricus) 309.
marginepunctataum (Sphaerotherium)
maritimus (Spirostreptus) 290. [141.
marmorata (Arthrosphaera) 148.
marmorata (Zephronia) 148.
marmorea (Scutigera) 90.
maroccanus (Archipolydesmus) 160.
MARPTODESMINAE Subfam. 279.
MARPTODESMUS 279.
Martensi (Cermatobius) 91.
Martensi (Malayomeris) 139.
Martensi (Polydesmus) 243.
Martensi (Xystodesmus) 243.
Martini (Pseudoprionopeltis) 240.
Massai (Habrodesmus) 213.
MASTIGONODESMIDAE Fam. 184.
MASTIGONODESMUS 184.
MASTODESMUS 160.
Mecheli (Platyrhacus) 258.
MECISTOCEPHALIDAE Fam. 130.
Mecistocephalus 130.
Mecklenburgi (Aporodesmus) 168.
mediatum (Mestosoma) 214.
mediatus (Habrodesmus) 214.
mediostriatus (Polyconoceras) 318.
mediostriatus (Rhinocricus) 318.
mediotaeniatus (Platyrhacus) 268.
mediotaeniatus (Polyconoceras) 312,
mediotaeniatus (Rhinocricus) 312.
mediterraneum (Strongylosoma) 228.
megalopora (Cryptops) 103.
ıegaloproctus (Trigoniulus) 346.
4. Heft
382
MEGETHMUS 132.
Meinerti (Eucratonyx) 122.
Meinerti (Himaniarium) 122.
Meinerti (Himantarium) 138, 464.
melanopleuris (Orthomorpha) 193.
melanostoma (Scutigera) W.
melanostomus (Otocryptops) 103.
melas (Pronodesmus) 177.
melinopus (Thyropygus) 289.
mentaweiensis (Anurostreptus) 289.
) 229.
meridionalis (Neotrachydesmus) 2
MEROCHETA 152.
MERODESMUS 279.
Dr. Carl Graf Attems:
ı MIMOPS 103.
minhlana (Orthomorpha) 19.
minimus (Antichiropus) 221.
| minor (Rhinoer. centralis var.) 331.
minor (Thyropygus) 289.
minuta (Hyleoglomeris) 139.
Mertoni (Otostigmus rugulosus var.) 108.
Mertoni (Trigoniulus) 343.
MESODESMUS 281.
mesorphinum (Catharosoma) 211.
mesorphinum (Strongylosoma) 211.
MESOTROPIDESMUS 169.
mesoxanthum (Catharosoma) 211.
mesozanthum (Strongylosoma) 211.
MESTOSOMA 211.
metallicus (Otostigmus) 108.
METAPHORIKUS 278.
METOPIDIOTRICHINAE Subfam.
METOPIDIOTHRIX 284.
metuenda (Scolopendra) 106.
mericanus Att. (Platyrhacus) 255.
S
mexicanus Luc. (Platyrhacus) 258.
mericanus (Polydesmus) 258.
mexicanus (Stenodesmus) 245.
Meyeri (Polyconoceras) 312.
Meyeri (Rhinocricus) 312.
Michaelseni (Cormocephalus) 105.
Michaelseni (Orsilochus) 359.
Michaelseni (Rhinotus) 359.
microcephalus (Thalthybius) 114.
MICRODESMUS 231.
MICROPORUS 239.
mieroporus (Megethmus) 132.
microporus (Meecistocephalus) 132.
micropygus (Rhinocrieus) 332.
MICRORHACHIS 282.
MICROSPIROBOLUS Carl 297.
mierostoma (Scutigera) 89.
MICROTHEREUA 9%.
mierotropis (Orthomorpha) 238.
MIMODESMUS 283.
minuta (Sphaeroparia) 161.
miranda (Ortkomorpha) 193.
mirandus (Meeistocephalus) 131.
mirandus (Platyrhacus) 258.
, MNIODESMUS 247.
modestus (Aporodeszinus) 166.
modestus (Cryptodesmus) 166.
modestus (Pauropus) 134.
modestus (Platyrhacus) 258.
modestus (Spirostreptus) 2%.
Modiglianii (Anurostreptus) 289.
Modiglianii (Aporodesminus) 166. _
Modiglianii {Cambala) 295.
Modiglianii (Cambalopsis) 295.
Modiglianii (Cryptodesmus) 166.
; Modiglianii (Cryptops) 103.
Mediglianii (Glomeris) 138.
Den nen sense san
Modiglianii (Platyrhaeus) 275.
Modiglianii (Sphaeropoeus) 143.
(
(
.. Modiglianii (Sipkonophora) 358.
Modiglianii (Spirobolellus) 336.
Modiglianii (Strongylosoma) 200.
Modiglianii (Sundanina) 200.
Modiglianii (Thyropyzus) 289.
Moebiusi (Platyrhacus) 258.
Mölleri (Thyropygus) 289.
moenensis (Rhinocrieus) 332.
moestus (Rhinocricus) 309.
roluccensis (Platyrhacus) 275.
monacanthus (Antichiropus) 221.
MONENCHODESMUS 245.
MONGOLIULUS 2886.
moniliforme (Strongylosoma) 197.
moniliformis (Orthomorpha) 197.
MONOCHAETA Ordo 356.
MONOGRAPHIS 135.
MONOTARSOBIUS 3.
montanum (BStrongylosoma) 214.
montanus (Habrodesmus) 214.
rmontanus (Sphaeropoeus) 143.
monticola (Heterochordeuma) 285.
monticola (Orthor:orpha) 238.
Die indo-australischen Myriopoden.
monticola (Platyrhacus) 258.
monticola (Rhysida) 109.
montivagum (Strongylosoma) 236.
montivagus (Platyrhacus) 258.
montivagus Silv. (Rhinocricus) 334.
montivagus Carl (Rhinocricus) 317.
morbosum (Himantarium) 132.
morbosus (Geophilus) 132.
morsitans (Scolopendra) 106.
morsitans (Otostigmus) 108.
Mortenseni (Pauropus) 134.
Mortoni (Platyrhacus) 268.
Moseleyi (Spirostreptus) 290.
motzoranginis (Decaporodesmus) 178.
moulmeinensis (Spirobolus) 346.
moulmeinensis (Trigoniulus) 346.
_ multidens (Otostigmus) 108.
multidens (Scolopendra subspinipes) 107.
multidentata (Thereuopoda) 89.
multilineata (Hyleoglomeris) 139.
multipes (Polygonarea repanda) 129.
multistriatus (Rhinocricus) 332.
muralis (Doratodesmus) 182.
Murrayi (Acanthiulus) 351.
Murrayi (Polybunolobus) 351.
mutilans (Scolopendra subspinipes) 107.
MYCHODESMUS 279.
MYRMECODESMUS 178.
MYRMEKTA 239.
myrmekurum (Catharaso:na) 211.
myrmekurum (Strongylosoma) 211.
MYXODESMUS 178.
Nadari (Strongylosoma) 236.
nana (Thereuopoda) 89.
nannodes (Spirobolus) 336.
NANNORHACUS 247.
nanum (Strongylosoma) 236.
nanus (Antichiropus variabilis) 221.
nanus (Icosidesmus) 240.
nanus (Lophodesmus) 175.
nanus (Spirobolellus) 336.
NAPODESMUS 178.
Napoleonis (Cryptocorypha) 167.
Naresii (Glosselus) 344.
Naresii (Spirobolus) 343.
Naresii (Spirostrophus) 344.
Naresii (Trigoniulus) 343.
NASODESMUS 283.
383
ı Nattereri (Rhinocricus) 309.
naviculare (Strongylosoma) 200.
navicularis (Sundanina) 200.
NEARCTODESMUS 160.
nebulosum (Sphaerotherium) 141.
Necrophloeophagus 132.
Nedyopus 200.
NEDYOPUS 200.
neglectus (Polyconoceras) 318.
neglectus ( Rhinocricus) 318.
neglectus (Thyropygus) 289.
nemorensis (Otostigmus) 108.
neocaledonicus (Cupipes) 104.
NEOCORDYLOPORUS 281.
NEODESMUS 279.
NEOLEPTODESMUS 282.
NEOTRACHYDESMÜUS 229.
neozelandicus (Anopsobius) 94.
neptunus (Fontaria) 244.
neptunus (Rhysodesmus) 244.
N ESOGLOM ERIS 139.
Newporti (Rhinocricus) 309.
NEWPORTIA 101.
NEWPORTIIDAE Fam. 101.
niasense (Strongylosoma) 236.
niasensis (Otostigmus) 108.
Nietneri (Strongylosoma) 236.
niger (Karteroiulus) 286.
nigrescens (Atelomastix) 293.
nigrescens (Trogodesmus) 234.
nigriceps (Zephronia) 146.
nigricorne (Strongylosoma) 193.
nigricornis Poc. (Orthomorpha) 193.
nigricornis Att. (Orthomorpha) 200.
nigricornis (Sundanina) 200.
nigrinota (Zephronia) 146.
nigrolabiatus (Spirotreptus) 290.
nigromaculatum (Castanotherium) 150.
nigrovirgatum (Strongylosoma) 223.
nigrovirgatus (Akamptogonus) 223.
.nitida (Arthrosphaera) 148.
nobilis (Cermatia) 88.
NODORODESMUS 278.
nodosicollis (Eurhinoericus) 331.
nodulosa (Vanhoeffenia) 161.
nodulosu:n (Strongylosoma) 236.
Nordenskiöldi (Orthomorpha) 197.
Nordenskiöldi (Strongylosoma) 197.
4. Heft
384 Dr; Carl Graf Attems:
Nordquisti (Cambalopsis) 295. | OPHRYDESMUDS 169.
notatus (Platyrhacus) 268. opinatus (Arthronomalus) 132.
noticeps (Arthrosphaera) 148. opinatus (Geophilus) 132.
noticeps (Zephronia) 148. opinatus (Thyropygus) 289.
NOTIPHILIDES 115. OPISOTRETUS 157.
Novae Hollandiae (Hemicormocephalus)| OPISTHANDRIA 137.
Novarrae (Akamptogonus) 223. [105.| OPISTHOPORODESMUS 157.
Novarrae (Polydesmus) 223. OPISTHOSPERMOPHORA 28.
Novarrae (Strongylosoma) 223.
nuda (Rhysida) 109.
nudus (Otostigmus) 108.
NYSSODESMUS 247.
Oatesii (Orthomorpha) 193.
Oatesi (Otostigmus) 108.
Oatesii (Spirostreptus) 290.
obesus (Anoplodesmus) 206.
obesus (Rhinocrieus) 309.
obscuratus (Trigon. ralumensis) 349.
obscurus (Pyrgodesmus) 174.
obscurus (Trigoniulus) 346.
obteetus (Opisthoporodesmus) 157.
obtusospinosus (Spirobolus) 354.
ocellata (Orthomorpha) 198.
ocellatum (Strongylosoma) 198.
ochraceus (Eurhinocrieus) 331.
octocentrus (Aphelidesmus) 208.
octocentrus (Euryurus) 208.
octosuleatum (Anodontostoma) 110.
ODONTODESMUS 247.
ODGNTOPELTIS 281.
odontopezum (Tubereularium) 246.
ODONTOTROPIS 245.
oenologum (Strongylosoma) 236.
oenologus ((Rhinocricus) 309.
Olfersii (Cryptodesmus) 163.
OLIGODESMUS Att. 239.
OLIGODESMUS Gill. 178.
oligotarsus (Henicops) 9.
olivaceus (Icosidesmus) 240.
ologona (Arcidesmus) 274.
ologona (Platyrhacus) 274.
OMODESMUS 279.
owilteme (Eurhinocrieus) 331.
ONCODESMUS 183.
oniscinus (Oniscodesmus) 183.
ONISCODESMIDAE Fam. 179.
ONISCODESMUS 183.
ONISCOMORPHA Divisio 137.
opulentus (Rhinocrieus) 334.
orientalis (Agastrophus) 291.
orientalis (Epanerchodus) 157.
orientalis (Mimops) 103.
orientalis (Otostigmus) 108.
orientalis (Pericambala) 296.
orientalis (Scutigerella) 133.
orinomus (Trigoniulus) 344.
crnatum (Castanotherium) 150.
ornatus (Phyodesmus) 269.
ornatus (Trigoniulus) 347.
ORODESMINARE Subfam. 278.
Orodesmus 278.
orophilus (Dimerogonus) 292.
orophura (Hyperothrix) 183.
orphinus (Trigoniulus) 344.
ORPHNAEUS 116.
ORSIBOE 359.
ORYA 116.
ORYIDAE Fam. 115.
ORYINAE Subfam. 115.
ORYINT 115.
orthogona (Eustrongylosoma) 198.
orthogona (Orthomorpha) 198.
ORTHOMORPHA Gen. 190.
ORTHOMORPHA Subgen. 191.
Ortonedae (Macronicophilus) 124.
ORTHOTHEREUA 388.
ostentatus (Thyropygus) 289.
OTOCRYPTOPS 101, 103.
OTODESMUS 169.
OTOSTIGMINAE Subfam. 102, 107.
OTOSTIGMUS 102, 107.
ovalis (Zephronia) 146.
Oweni (Otostigmus) 108.
OXYDESMIDAE Fam. 278.
OXYDESMINAE Subfam. 278.
OXYDESMUS Gen. 278.
OXYDESMUS Subgen. 278.
OXYPYGE 298.
Die indo-australischen Myriopoden.
PACHYDESMUS 245.
PACHYMERINUS 125.
PACHYMERIUM 126.
‚pachyskeles (Rhinocricus) 308.
PACHYURUS 276.
‚pachyurus (Thyropygus) 289.
‚pacificus (Rhinocricus) 309.
palicola (Macrosternodesmus) 231.
'paliger (Platyrhacus) 269.
pallida (Glomeris carnifex var.) 138.
‚palonensis (Orthomorpha) 238.
pallipes (Julomorpha) 29.
‚pallipes (Siphonorhinus) 359.
‚pallipes Oliv. (Strongylosoma) 227.
‚pallipes Humb. (Strongylosoma) 228.
‚paludicola (Anaulaciulus) 286.
|PAMMICROPHALLUS 282.
papuanus (Bothropolys) 99.
A puanus (Cupipes) 104.
‚papuanus (Platyrhacus) 271.
FE pnasine (Trigoniulus) 347.
‚PARACRYPTOPS 100, 103.
PARADESMORHACHIS 216.
|PARADOXOSOMA 229.
"jaraensis (Rhinocricus) 309.
Jaraguayense (Öatharosoma) 211.
varaguayense (Leiosoma) 211.
naraguayense (Strongylosoma) 211.
"PARALAMYCTES 9.
nenn 282.
PARASCUTIGERA 37.
IBARAzoDusı US 247.
"harazodesmus (Platyrhacus) 269.
"jardalis (Orthomorpha) 193.
"yarvicollis (Peronorchus) 160.
arvulum (Strongylosoma) 214.
yarvulus (Diopsiulus) 356.
jarvulus (Habrodesmus) 214.
barvulus (Trigoniulus) 347.
»asimachus (Dinematocricus) 322.
Patric (Thyropygus) 289).
„atrioticum (Strongylosoma) 201.
hatrioticus (Nedyopus) 201.
'»auperata (Scutigerella) 133.
hauperatus (Otostigmus tuberculatus)
PAUROPODA 134.
PAUROPUS 134.
PELODESMUS 178.
Archiv für Naturgeschlehte
1914. A. 4.
[109.
pekuensis (Orthomorpha) 197.
penicillatus (Platyrhacus) 262.
peninsularis (Rhinocricus 332.
penrithensis (Cyliosoma) 142.
PENTAZONIA Ordo 137.
PENTORYA 116.
Peraccae (Catharosoma) 211.
perakensis (Acanthodesmus) 259.
perakensis (Platyrhacus) 259.
perakensis (Thyropygus) 289.
perforatus (Geophilus) 127.
perforatus (Geophilus concolor var.) 127.
perforatus (Sepedonophilus) 127.
pergranulatum (Acisternum) 275.
pergranulosus (Platyrhacus) 275.
PERICAMBALA 296.
PERICAMBALIDAE Fam. 296.
PERIDONTODESMIDAE Fam.
PERIDONTODESMUS 184.
PERIDYSODESMUS 280.
PERITTOTRESIS 208..
Perkinsi (Dimerogonus) 293.
permirabilis (Plaiyrhacus) 258.
PERONORCHUS 160.
persicum (Strongylosoma) 227.
perstriatus (Spirobolellus) 336.
Petersi (Acanthodesmus) 259.
Petersii (Platyrhacus) 259.
Petersii (Strongylosoma) 236.
184.
.| petronius (Dinematocricus) 322
Pfeifferae (Platyrhacus) 259.
Pfeifferae ( Polydesmus) 259.
PHAEODESMUS 215.
phaleratus (Polyconoceras) 312.
PHENACOPORUS Subgen. 165.
philippinensis (Cormocephalus) 105.
| philistus (Dinematocricus) 322.
Phipsoni (Streptogonopus) 219.
Phipsoni (Strongylosoma) 219.
PHRACTODESMUS 247.
phranus (Spirobolus) 346.
phranus (Trigoniulus) 346.
phthisieus (Rhinocricus) 332.
PHYLLACTOPHALLUS 281.
PHYMATODESMUS 245.
PHYODESMUS 247.
physkon (Leontorinus) 220.
physkon (Strongylosoma) 220.
25 4. Haft
386
picta (Orthomorpha) 194.
Picteti (Eurydirorhachis) 259.
Picteti (Platyrhacus) 259.
Picteti (Siphonophora) 358.
pictum (Strongylosoma) 194.
pictus (Platyrhacus) 269.
pictus (Polydesmus) 269.
pietus (Spirobolus) 354.
pileolus (Apomus) 167.
pileolus (Cryptodesmus) 167.
pilifera (Zephronia) 149.
pilifera (Orthomorpha) 198.
pilifera (Arthrosphaera) 149.
pilipes (Acanthodesmus) 254.
pilipes Pet. (Platyrhacus) 269.
pilipes Pet. (Polydesmus) 269.
Pillaulti (Rhinocrieus) 309.
pilosum (Castanotherium) 150.
pilosus (Treseolobus) 175.
pinangenstis (Acanthodesmus) 259.
pinangensis (Platyrhacus) 259.
pinetorum (Fusiulus) 287.
pinguis (Anoplodesmus) 206.
pinguis (Scolopendra) 106.
PITHOPUS 102.
PLACODES 285.
PLACODESMATA 110.
PLAGIODESMUS Subgen. 278.
PLAGIOTROPIDESMUS 170.
plakodonotus (Platyrhacus) 259.
planatus (Prionopeltis) 204.
planus (Enantigonodesmus) 171.
platycephalus (Ethmostigmus) 109.
PLATYDESMIDAE, Fam. 359.
platydesmoide (Heterochordeuma) 285.
PLATYDESMUS 359.
PLATYRHACHIDAE Fam. 246.
PLATYRHACUS Gen. 247.
PLATYRHACUS Subg. 248.
PLEONARAIUS 239.
PLEORHACUS Subgen. 263.
PLEOTARSOBIUS 92.
PLESIOCERATA 137.
pleuralis (Trigoniulus) 347.
PLEUROGEOPHILUS 126, 127.
PLUSIOGONODESMUS 172.
PLUSIOPORODESMUS 278.
PLUTON:UM 100.
| PROSOPODESMUS 177.
Dr. Carl Graf Attems:
Pococki (Dimerogonus) 293.
Pococki (Platyrhacus) 259.
POCOCKIA 285. |
POCODESMUS 172.
Podenzanae (Julomorpha) 294. |
PODOTHEREUA 88. |
PODYKIPUS 292. |
politulus (Apomus) 167. |
politulus (Uryptodesmus) 167.
politum (Sphaerotherium) 141.
politus (Otostigmus) 108.
politus (Spirobolus) 354.
politus (Spirostreptus) 290.
poperanginus (Dinematocricus) 322.
poperanginus (Bhinocricus) 322.
Porati (Julomorpha) 294.
PORATIA 178.
porosum (Castanotherium) 150.
porosum (Himantosoma) 124.
porosus (Helodesmus) 283.
POLYBOTHRUS 97.
POLYBUNOLOBUS 331.
POLYCONOCERAS 309.
POLYCONOCERAS Subgen. 309.
POLYDESMIDAE Fam. 155.
POLYDESMIDEA Subordo 153, 155.
POLYDESMOIDEA Ordo 132.
POLYDESMORHACHIS 247.
POLYDESMUS 157.
POLYGONAREA 127.
POLYLEPIS 276.
POLYLEPISCUS 278.
polyporus (Geophilus) 132.
polypus (Ballophilus) 114.
POLYXENUS 135.
POLYZONIDAE Fam. 357.
prelli (Amynticodesmus) 171.
PREPODESMUS 283.
PRIODESMUS 281.
PRIONOPELTIS 202.
proboscideus (Rhynchoproctus) 289.
procerus (Geophilus) 127.
procerus (Pleurogeophilus) 127.
PRODESMUS 247.
PRONODESMUS 177.
PROMESTOSOMA 209.
propinquus (Platyrhacus) 259.
Die indo-australischen ‚Myriopoden. 387
PROSPIROBOLUS 298, 337.
PROTERANDRIA 132.
PROTEROSPERMOPHORA Superord
PROTOIULIDAE Fam. 29. _[152.
provocator (Geophilus) 127.
provocator (Pleurogeophilus) 127.
‚proximatus (Platyrhacus) 275.
proximus (Trigoniulus) 348.
PSAMMODESMUS 247.
"PSAPHODESMUS 247.
PSELAPHOGNATHA 134.
PSEUDOCRYPTOPS 102, 107.
PSEUDODESMUS 359. |
pseudomorphum (Strongylosoma) 214.
'pseudomorphus (Habrodesmus) 214.
ı PSEUDOPOLYDESMUS 161.
:PSEUDOPRIONOPELTIS 240.
, PSEUDOSPIROBOLELLIDAE Fam.
| 335.
PSEUDOSPIROBOLELLUS 298, 335.
- PSILOSCOLOPENDRA 101.
‚ PSOCHODESMUS 172.
‚ PTERODESMUS 172.
‚pugio (Rhinocricus) 309.
‚pugnus (Ophrydesmus) 169.
‚pulcher (Spirobolus) 356.
‚pulcherrimus (Ktenostreptus) 289.
‚pulcherrimus (Trigoniulus) 348.
\ pulvillatum (Strongylosoma) 214.
‚pulvillatus (Habrodessmus) 214.
" pulvinatus (Dinematocricus) 326.
punctatissimus (Sphaeropoeus) 143.
| punctatum (Sphaerotherium) 141.
| punctatus (Platyrhacus) 259.
‚punctatus (Polydesmus) 259.
punctidives (Spirobolus) 354.
Punctifrons (Lamnonyx) 131.
"punctifrons (Spirobolus) 356.
|punctilabium (Spirostreptus) 290.
punctipleurus (Spirobolus) 355. -
punetiventer (Otostigmus) 108.
pusillus (Apomus) 167.
pygmaeum (Strongylosoma) 197.
pygmaeus (Cormocephalus) 105.
pygomegas (Ethmostigmus) 110.
PYRGODESMIDAE 173.
PYRGODESMUS 174.
pyrrholoma (Polyconoceras) 318.
pyrrholoma (Rhinocricus) 318,
pyrrhomelana (Zephronia) 146.
python (Platyrhacus) 275.
quadrituberculata (Siphonophora) 358.
Queenslandiae (Cyliosoma) 142.
quincuplex (Plathyracus) 272.
quintiporus (Rhinocrieus) 308.
Rainbowi (Australiosoma) 224.
Rainbowi (Schizoribautia) 129.
Rainbowi (Spirobolellus) 336.
ralumensis (Trigoniulus) 348,
ramosus (Sphaerotrichopus) 240.
rectifrons (Lithobius) 97.
regis (Spirostreptus) 290.
reonus (Trigoniulus) 348.
repanda (Polygonarea) 129.
repandus (Dinematocricus) 327.
repandus (Platyrhacus) 275.
repandus (Spirostreptus) 290.
RHACHIDESMINAR 281.
RHACHIDOMORPHA 281.
RHACHIS 282. |
RHACHODESMIDAE Fain. 281.
rhadinopus (Dinematocricus) 328,
RHINOCRICIDAE Fam. 299.
RHINOCRICUS 306.
RHINOTUS 359.
RHOPALOMERIS 138.
‚| rhopalophora (Metopidiothrix) 284. -
RHYNCHOPROCTUS 289.
RHYPHODESMUS 247.
RHYSIDA 102, 109.
RHYSODESMUS 244.
RIBAUTIINA. 128
Ridleyi (Phractodesmus) 259.
Ridleyi (Platyrhacus) 259.
\pusillus (Oryptodesmus) 167.
pusillus (Eudasypeltis) 201.
pusillus (Ligiodesmus) 183.
pusillus (Lophodesmus) 177.
'pustulatus (Cormocephalus) 105.
pPygimaea (Orthomorpha) 197.
| "
Ridleyi (Zephronia) 146.
rimosus (Platyrhacus) 269.
ripariensis (Rhinocricus) 332.
riparius (Platyrhacus) 260.
Rixi (Rhinocricus) 309:
robustum (Strongylosoma) 214.
25*%
4 Heft
385
robustus (Habrodesmus) 214.
Rogersi (Rhinocricus) 309.
roseipes (Orthomorpha) 197.
rubieundus (Rhinocrieus obesus) 309.
rubiginosus ((Otoeryptops) 103.
rubriceps (Cormocephalus) 105.
rubriceps (Lignydesmus) 183.
rubriceps (Oniscodesmus) 183.
rubripes (Ethmostigmus) 110.
rubripes (Spirobolus) 344.
rubripes (Spirostreptus) 290.
rubripes (Strongylosoma) 237.
rubripes (Trigoniulus) 34.
rubroeinetus (Thyropyzus) 289.
rubrolimbatus (Thyropygus) 289.
rubrolineata (Cermatia) 89.
rubrolineata (Scutigera) 89.
rubrolineata (Thereuonema) 90.
rubrolineata (Thereuopoda) 89.
rubromaculatus (Rhinoericus) 331.
rubromarginatus (Rhinoerieus) 334.
rudis (Isotropidesmus) 170.
ruficeps (Cryptops) 103.
ruficeps (Otestigmus) 108.
ruficeps (Zephronia) 146.
ruficollis (Spirobolus) 355.
rufomarginatus (Rhynchoproctus) 289,
rugosus (Bothropolys) 99.
rugosus (Ethmostigmus) 110.
rugosus (Lithobius) 99.
rugulosa (Arthrosphaera) 149.
rugulosa Hirst (Zephronia) 146.
rugulosa Butl. (Zephronia) 149.
rugulosus (Otostigmus) 108.
sabulosus (Anoplodesmus) 206.
sagittarium (Strongylosoma) 237.
sakalava (Phymatodesmus) 245.
Salvadorii (Habrodesmus) 214.
Salvadorii (Strongylosoma) 214.
SAMICHUS 293.
samium (Strongylosoma) 227.
sanctum (Gonodrepanum) 231.
sanctum (Strongylosoma) 231.
SANDALODESMUS 281.
sanguineum (Strongylosoma) 237.
sanguineus (Polylepis) 276.
sanguineus (Platyrhacus) 276.
sanguineus (Spirobolus) 355.
Dr, Carl Graf Attems:
| sanguineus (Spirostreptus) 290.
sanguineus (Taphodesmus) 276.
sapiens (Pocockia) 285.
Sarasinorum (Cormocephalus dispar)
Sarasinorum (Hyleoglomeris) 139. [104
Sarasinorum (Nesoglomeris) 139. |
‚ Sarasinorum (Platyrhacus) 269.
ı Saussurei (Acanthodesmus) 260.
| Saussurei (Anoplodesmus) 206.
ner
| scobinatus (Rhinoerieus) 309.
| seolopaeina (Siphonophora) 358.
ı SCOLOPENDRA 101, 105.
ı SCOLOPENDRELLA 134.
seulpturatus (Archilithobius) 9.
Saussurei (Platyrhacus) 260.
Saussurei (Polydesmus) 206.
Saussurei (Prionopeltis) 206.
seaber (Otostigmus) 108.
SCAPTODESMUS 282.
scaurus (OÖphrydesmus) 169.
SCHEDOLEIODESMUS 184. |
SCHEDOTRIGONA 285. Tr
SCHEDYPODESMUS 18#.
SCHENDYLIDAE Fam. 113.
SCHENDYLINAE Bröl. Subfam. 113,
SCHENDYLINAE Att. Subfam. IM. |
SCHENDYLINI 114.
Schenkeli (Icosidesmus) 240.
Schetelyi (Platyrhacus) 274.
SCHIZORIBAUTIA 129.
Schultzei (Monographis) 135.
scobinula (Dinematoericus faleatus) 330.
SCOLIOPLANES 127.
SCOLODESMUS 233.
SCOLOPENDRIDAE Fam. 101, 103.
SCOLOPENDRIDAE Krpl. Fam. 100.
SCOLOPENDRINAFE Subfam. 101, 103
SCOLOPENDRINI 101, 103.
SCOLOPENDROMORPHA Ordo 100.
SCOLOPENDROPSINI 101, 103.
SCOLOPENDROPSIS 102.
SCOLOPOCRYPTOPIDAE Fam. 101.
SCOLOPOCYPTOPINAE Subfam. 101.
SCOLOPOCRYPTOPS 101. [103,
SCOLOPOPLEURA 281. f
scrobiculatus (Rhinocrieus) 334. m
*
2
sculpturatus (Lithobius) 95.
scutatus (Pauropus) 134.
Die indo-australischen Myriopoden.
scutatus (Platyrhacus) 269.
scutatus (Polydesmus) 269.
SCUTIGERELLA 133.
SCUTIGERIDAE Fam. 87.
SCUTIGERINAE Subfam. 87.
scutigerinum (Strongylesoma) 234.
‚ seutigerinus (Scolodesmus) 234.
: SCUTIGEROMORPHA Ordo BR
: SCYTALOSOMA 283.
SCYTODESMUS 283.
: SCYTONOTUS 241.
securis (Scolodesm.us) 234.
' Sedgwicki (Dimerogonus) 293. -
- segmentatus (Rhinocricus) 335.
. segmentatus (Thyropygus) 289.
segnis (Rhinocricus) 309.
Sellae (Aporodesmus) 168.
semicarnea (Orthomorpha) 195.
|! semicinctus (Rhinocricus) 332.
‚semilaevis (Zephronia) 146.
semirugosum (Strongylosoma) 215.
semirugosus (Habrodesmus) 215.
ı SEMNOSOMA 239.
Semoni (Strongylosoma) 237.
' Semperi (Lithobius) 97.
' Sennae (Cyliosoma) 142.
| Sennae (Rhinocricus) 308.
‚ sentaniensis (Akamptogonus) 223.
| SEPEDONOPHILUS 126, 127.
‚ septemlineatus (Julus) 287.
‚ septemtrionalis (Acanthiulus Blainvillei
[subsp.) 352.
‚, SERANGODES 283.
serangodes (Geophagus) 123.
'serangodes (Sogophagus) 123.
sericatus (Trigoniulus) 344.
‚serieiventris (Rhinocricus) 309.
serpentinus (Rhinocricus) 309.
‚serpentinus (Thyropygus) 289.
\ serratipes (Scutigera) 88.
‚Betigerus (Polyconoceras) 318. -
‚ setigerus (Bhinocricus) 318.
‚ setosus (Eudasypeltis) 201.
| setosus (Siphonotus) 357.
| sexspinosus (Otoceryptops) 103.
| Sharpi (Dimerogonus) 293. .
‚shimensis (Lithobius) 97.
| Shipleyi (Dimerogonus) 293.
389
siamensis (Pauropus) 134.
sismensis (Zephronia) 147.
sibutensis (Platyrhacus) 260.
sibutensis (Stenoniodes) 260.
SICHOTANUS 216.
signatum (Strongylosoma) 223.
signatus (Akamptogonus) 223.
signifer (Spirobolus) 355.
SIGODESMUS 279.
silvestris (Orthomorpha) 238.
simillimum (Strongylosoma) 237.
simillimus (Aporodesminus) 166.
simillimus (Oryptodesmus) 166.
Simoni (Trachydesmus) 229.
simplex (Castanotherium) 150.
simplex (Orthomorpha) 197.
simple < (Scolopendrella) 134.
simplex (Scutigera) 90.
simplex (Strongylosoma) 197.
simulans (Pauropus) 134.
Sinclairi (Dimerogonus) 293.
sinensis (Glomeris) 138.
sinensis (Scutigera) 89.
sinuata (Scutigera) 90.
sinuatum (Sphaerotherium) 141.
SINGHALORTHOMORPHA Subgen.
198.
singhbhumensis (Pseudocryptops BghRE-
kari) 107.
SIPHONIULIDAE Fam.
SIPHONIULUS 357...
SIPHONOCRYPTUS 357.
SIPHONOPHORA 357.
SIPHONOPHORIDAE Fam. 357.
SIPHONORHINUS 359.
SIPHONOTUS 357.
SISYRODESMUS 170.
sitocola (Eurytion) 128.
Skeatii (Strongylosoma) 237.
Skinneri (Orthomorpha) 198.
Skinneri (Strongylosoma) 198.
Smithir (Cermatia) 91.
Smithii (Eurhinocricus) 331.
Smithi (Meeistocephalus) 131.
Smithi (Schedotrigona) 285.
Smithii (Scutigera) 91.
socialis (Prion:peltis) 204.
SOGOPHAGUS 122.
357.
4, Heft
390
soleatus (Trigoniulus) 344.
solitaria (Sundanina) 200.
solitarium (Strongylosoma) 200.
solitarius (Spirobolellus) 336.
Sollasii (Trichocambala) 294.
Solomonis (Polylepis) 276.
Solomonis (Paradesmorhachis) 276.
sparsepunctatum (Castanotherium) 150.
spectabilis (Anoplodesmus) 207.
spectabilis (Polydesmus) 206.
spectabilis (Rhinoer. centralis var.) 331.
Spenceri (Neerophloeophagus) 132.
SPHAERIODESMIDAE Fam. 279.
SPHAERIODESMINAE Subfam. 280.
SPHAERIODESMUS 280.
SPHAEROMIMUS 142.
SPHAEROPARIA 161.
SPHAEROPOEIDAE 142.
SPHAEROPOEUS 142.
SPHAEROTHERIA Subordo 139.
SPHAEROTHERIDAE Fam. 140.
SPHAEROTHERIUM 140.
SPHAEROTRICHOPIDAE Fam. 238.
SPHAEROTRICHOPUS 240.
SPHENODESMUS 279.
spieulifer (Spirobolus) 356.
SPILODESMUS 247.
spilotus (Polyconoceras) 315.
spinifer (Pauropus) 134.
spinigera (Tberenonema annulata) 88.
spinipes Cryptops) 103.
spinosissima (Scolopendra subspinipes)
spinosus (Ethmostigmus) 110.
spinosus (Otostigmus) 108.
spinosus (Trigonostylus) 184.
SPIROBOLELLIDAE Fam. 333.
SPIROBOLELLUS Poc. 335.
SPIROBOLELLUS Att. 335.
SPIROBOLINUS 299.
SPIROBOLOIDEA Ordo 2%.
SPIROBOLUS 2%.
SPIROMANES 299.
SPIROSTREPTIDAE Fam. 288.
spirostreptinus (Spirobolus) 355.
SPIROSTREPTOIDEA Ordo 237.
spissus (Lamnonyzx) 130.
spissus (Mecistocephalus) 130.
splendens (Otostigrrus) 109:
-Dr. Carl Graf Attems:
| splendens (Spirobolellus) 336.
[107.
- | subflavum (Strongylosoma) 237.
squamosus (Trigoniulus) 344.
Steeli (Agathodesmus) 283.
STEGODESMUS 179.
stellatum (Castanotherium) 150.
STEMMATOIULOIDEA Ordo 356.
STEMMIULIDAE Fam. 356.
STEMMIULUS 356.
STENAUCHENIA 241.
STENODESMUS 243.
STENONIA 247.
STENONIODES 247.
stenopterus (Platyrhacus) 275.
stenopterus Poc. (Platyrhacus) 259.
stenorhynchus (Spirostreptus) 29.
STICTODESMUS 171.
STIODESMUS 179.
Stollii (Sphaeropoeus) 143.
Stolli (Polylepiscus) 278.
straminipes (Thyropygus) 289.
stratus (Stiodesmus) 179.
strenuus (Platyrhacus) 260.
STREPTOGONOPUS 219.
striatellus (Rhinocrieus) 309.
striatus (Spirostreptus) 2%.
strigosus (Cormocephalus) 105.
striolatum (Cyliosoma) 142.
striolatus (Anoplodesmus) 206.
strobilus (Dinematocricus) 322.
STRONGYLODESMUS 282.
STRONGYLOMORPHA 281.
STRONGYLOSOMA 225. 4
STRONGYLOSOMATIDAE Fam. 184.
STRONGYLOSOMIDAE Fam. 184.
STRONGYLOSOMIDEA Subordo 154,
STRONGYLOSOMIDES 281. [184. |
strongylosomides (Serangodes) 283.
STRONGYLOSOMINAE 18.
Stuxbergi (Glomeris) 138.
styliferus (Polyconoceras) 318.
styliferus (Rhinocricus) 318.
STYLODESMIDAE Fam. 172.
STYLODESMUS 179.
stylopus (Cryptocorypha) 167.
subalba (Orthomorpha) 19.
subalbum (Strongylosoma) 19.
| subalbus (Platyrhacus) 260.
‚wubinermis (Rhysida) 109.
‚;ublimbatus (Platyrhacus) 269.
zublimbatus (Phyodesmus) 269.
‚ubmissus (Platyrhacus) 230.
‚ubmissus (Rhinocricus) 335.
subnigra (Orthomorpha) 200.
ubnigra (Sundanina) 200.
„ubrectangulus (Aporodesmus) 168.
»ubspinipes (Scolopendra) 106.
„ubspinosa (Orthomorpha) 198.
ubspinosus (Platyrhacus) 269.
234.
-subunguiculata (Scutigerella) 133.
„ubvittatus (Platyrhacus) 275.
‚Suckii (Otostigmus) 109.
‚sulcatula (Zephronia) 147.
'suleatus (Antichiropus) 221.
‚uleicollis ( Sphaeropoeus) 143.
sumatranus (Aporodesminus) 166.
‚umatranus (Archilithobius) 95.
rumatranus (Oryptodesmus) 166.
umatramus (Glomeridesmus) 151.
umatranus (Lithobius) 95.
\umatranus (Otostigmus) 391.
"umatranus (Platyrhacus) 260.
mmatranus (Polydesmus) 260.
umatranus (Siphonotus) 357.
umatranus (Trachelomegalus) 352.
umatranus (Zephroniodesmus) 151.
‚umatrensis (Julus) 355.
-/SUNDANINA 19.
uspectum (Castanotherium) 150.
Suteri (Icosidesmus) 241.
'$winhoei ( Kronopolites) 219.
Swinhoei (Strongylosoma) 219.
iydneyensis (Geophilus) 133.
ieydneyensis (Lithobius) 97.
SYMPHYLA 133.
'SYMPHYOGNATHA 286.
'SYNOPTURA 179.
‚yriacum (Strongylosoma) 227.
jachypus (Trigoniulus) 345.
£ Sahitiensis (Lamnonyx) 132.
ahitiensis (Mecistocephalus) 132.
ambanum (Strongylosoma) 201.
|
Die indo-australischen Myriopoden.
„ubspinosus (Tetracentrosternus) 198,
„ulcatus (Cor.nocephalus brevispinatus)
uleicollis (Mecistocephalus) 131. [104.
391
ta::banus (Nedyopus) 201.
tambanus (Epanerchodus) 157.
taxiieus (Trigoniulus) 349.
tam.ulus (Eucentrobolus) 352.
tanjoricus (Anoplodesmus) 206.
tanjoricus (Leptodesmus) 206.
TANYDESMUS 172.
TAPHODESMUS 247.
TAPHRODESMUS 280.
taprobanensis (Spirobolus) 355.
Targionii (Crypturodesmus) 182,
Targionii (Cyliosoma) 142.
Targionii (Trigoniulus) 346.
tasmanianus (Amastigogonus) 293.
tasmanianus (Craterostigmus) 91.
tatusiaeformis (Sphaeropoeus) 144.
taurinus (Prionopeltis) 204.
tavoiensis (Spirostreptus) 290.
TECTOPORUS 202.
telluster (Udodesmus) 179.
Teimpletoni (Orthothereua longicornis
var.).88.,
tenebrosus (Barydesmus) 260. _
tenebrosus (Platyrhacus) 260.
| tengger (Ophrydesmus) 169.
tenuicornis (Thereuopodina) 88.
tenuiculus (Geophilus) 131.
tenuiculus (Mecistocephalus) 131.
tenuipes (Prionopeltis) 204.
terminalis (Rhyphodesmus) 275.
TERMITODESMINAE 151.
TERMITODESMUS 151.
terricolor (Diplomaragna) 285.
terricolor ( Placodes) 285.
tesselatum (Strongylosoma) 216.
tesselatus (Phaeodesmus) 216.
tetanotropis (Platyrhacus) 270.
_ TETRACENTROSTERNUS 234.
THALTHYBIUS 114.
thaumasius (Levizonus) 244.
THEATOPS 100, 103.
THEATOPSINA Superfam. 100.
THELYDESMUS 283.
THEREUONEMA 88.
THEREUONEMINI 88.
THEREUPODA 89.
THEREUOPODINA 88.
Thurstoni (Arthrosphaera) 149.
4. Heft
3932
Thurstoni (Spirobolus) 346.
Thurstoni (Trigoniulus) 346.
THYMODESMUS 232.
THYROPROCTUS 288.
THYROPYGUS 289.
thysanopus (Cnemodesmus) :
thysanopus (Orthomorpha) 220
[a0}
” [547
=
tigratus ( ne) 143.
tigrina (Zephronia) 147.
TIRODESMUS 247.
TITANOSOMA 184.
tjampeana (Cambalopsis) 29.
torquatus (Thyrogygus) 289.
tjisaroanus (Thyropygus) 289.
TRACHELODESMUS 240, 282.
TRACHELOMEGALUS 332.
TRACHYCORMOCEPHALUTS 101.
TRACHYDESMUS 229.
transversezonatus (Rhinocricus) 333.
TRACHYIULUS 2%.
transversefasciatum (Strongylosoma)
237.
transversetaeniniatum (Australiosoma)
225. -
iransversetaeniatum (Strongylosoma) 225.
TREMATORYINAE Subfam. 116.
TREMATORYA 116.
TRESEOLOBUS 175
triaina (Orthomorpha) 223
TRICHOCAMBALA 294.
Trichocephalus (Rhinotus) 359.
TRICHOMORPHA 281.
trichonota (Orthomorpha) 197.
trichonotum (Strongylosoma) 197.
TRICHOPELTIS 167.
TRICHOPOLYDESMUS 161.
TRICHOPROCTUS 134.
TRICHOZONTS 283.
tricollis (Sphaeropoeus) 144.
tricuspidatus (Adontodesmus) 276.
TRIDESMUS 171.
TRIENCHODESMUS 281.
trifasciatum (Strongylosoma) 237.
trifidus (Oyriorkackis) 270.
TRIGONIULIDEA Subordo 337.
TRIGONOCRYPTOPS 100.
Dr. Carl Graf Attems:
TRIGONIULUS 337.
TRIGONOSTYLUS 184.
trilineatus (Spirostreptus) 290.
triseriatus (Cryptodesmus) 172.
trisetosa (Huttoniellea) 285.
trisetosum (Craspedosoma) 285.
Tristani (Platyrhacus) 260.
ı Tristani (Rhinocrieus) 309.
ı tristis (Platyrhacus) 275.
TROGODESMUS 234.
TROPIDESMUS 283.
tropiferum (Strongylosoma) 228
TROPITRACHELUS 288.
trunculenta (Scutigera) 89.
trunculatus (Spirostreptus) 290.
' TUBERCULARIUM 246.
tuberculata« (Cermatia) 89.
tuberculata (Scutigera) 89.
tuberculata (Thereuonema) 89.
tuberculatus (Otostigmus) 109.
tubereulosus (Pseudodesmus) 359.
| tubereulosus (Sphaeropoeus) 144.
| Zuberosa (Stenonia) 270.
| tuberosus (Platyrhacus) 270.
tumida (Zephronia) 147.
tureicum (Strongylosoma) 227.
Turneri (Cormocephalus) 105.
Twaithesii (Anoplodesmus) 206.
Twaithesii (Polydesmus) 206.
Twaithesii (Prionopeltis) 206.
ı TYCODESMUS 279.
TYLODESMUS 283.
| TYMBODESMUS 279
typicum (Himantosoma) 124.
typicus (Centrodesmus) 283.
typicus (Julidesmus) 233.
| UDODESMUS 179.
ugrianus (Habrodesmus Magrettii) 212. |
ugrianum (Strongylosoma Magrettii) 212.
| ULODESMUS 279.
uncinatus (Trigoniulus) 345.
undulatus (Dinematoericus) 329.
undulatus (Spirobolus) 329.
UNGUIPALPI Ordo 91.
| unieolor (Cyliosoma) 142.
|
unicolor (Spirostreptus) 2%.
' unieornis (Rhinoerieus) 309. e|
unidentatus (Tropitrachelus) 288.
Die indo-australischen Myriopoden.
unisulcatus (Spirobolus) 345.
unisulcatus (Trigoniulus) 345.
urocerus (Aulacobolus) 352.
urocerus (Spirobolus) 352.
URODESMUS 179.
urophorus (S’pirobolus) 345.
urophorus (Trigoniulus) 345.
vagans (Habrodesmus) 212.
vagans (Strongylosoma) 212.
vallicola (Julus) 287.
VANHOEFFENIA 161.
VANHOEFFENIIDAE Fam.. 158.
variabilis (Antichiropus) 221.
variabilis (Rhinocricus) 335.
varvata (Fontaria) 244.
variata (Rhysodesmus) 244.
variegata (Orthomorpha) 238.
variegatus (Icosidesmus) 241.
variifasciatus (Rhinocricus) 309.
vellutatus (Eudasypeltis) 201.
velox (Eucarlia) 345.
velox (Trigoniulus) 345.
velutinus (Cyrtodesmus) 183.
velutinus (Sphaeropoeus) 144.
venatorius (Trigoniulus) 345.
venenosus (Ethmostigmus) 110.
venerabilis (Thyropygus) 289.
venezuelianus (Platyrhacus) 275.
verrucosus (Agnurodesmus) 182.
verrucosus Poc. (Diontodesmus) 256.
verrucosus Poc. (Parazodesmus) 269.
verrucosus Att. (Platyrhacus) 256.
verrucosus Poc. (Platyrhacus) 260.
verrucosus (Pseudodesmus) 359.
verrucosus (Trigonostylus) 182.
versicolor (Arthrosphaera) 149.
versicolor (Strongylosoma) 237.
versicolor (Zephronia) 149.
vestitus (Doratodssmus) 182. _
Vietoriae (Eutrachyrhachis) :275.
villosus (Cylindrodesmus) 160.
Vincentii (Aporodesmus) 169.
Vincentii (Cryptodesmus) 169.
Vincentii (Docodesmus) 169.
vinosa (Orthomorpha) 194.
vinosa (Siphonophora) 358.
vinosum (Strongylosoma) 194.
393
violacea (Cermatia) 90.
virgatus (Polyconoceras) 312,
virgatus (BKhinoericus) 312.
viridis (Scolopendra laeta var.) 106.
vittata (Siphonophora) 358.
vittatum (Strongylosoma) 215.
vittatus (Anurostreptus) 289.
vittatus (Habrodesmus) 215.
vittatus (Phyodesmus) 260.
vittatus (Platyrhacus) 260.
vittatus (Trogodesmus) 234.
Vogesi (Spirobolus) 355.
Voltzi (Castanotherium) 151.
Walesianum (Sphaerotherium) 141.
Wallacei (Aporodesminus) 164.
Wallacei (Aporodesminus) 164.
. Walkeri (Spirobolus) 355.
Watsoni (Otodesmus) 169.
| Weberi (Aporodesminus) 166.
Weberi (Archilithobius) 95.
Weberi (Orypiodesmus) 166.
Weber: (Lithobius) 95.
Weberi (Orthomorpha) 194.
| Weberi (Paracryptops) 103.
" Weberi (Platyrhacus) 260.
Weberi (Rhinocricus) 333.
Weberi, (Strongylosoma). 194.
Weberi (Thyropygus) 289.
-| Werneri (Strongylosoma pallipes) 227,
Westwoodi (Cormocephalus) 105.
Whistleri (Antichiropus) 221.
Whiteheadi .((Castanotherium) 151.
Whiteheadii (Ilodesmus) 274.
Woodfordi (Diontodesmus) 260.
‚Woodfordi (Platyrhacus) 260.
Wroughtoni (Arthrosphaera) 149.
XANTHODESMUS 232.
zanthonotus (Thyropygus). 289.
xanthopleurus (Sphaeropoeus velutinus
var.) 144.
| xanthopus (Platyrhacus) 261...
‚xanthopygus Att. (Rhinoericus) 309. _
xanthopygus Silv. (Rhinocricus) : 333.
xanthotrichus (Anoplodesmus) 206.
.xanthöotrichus (Prionopeltis) 206.
xanthozonus (Rhinocricus) 333.
'Iızanthurus (Thyropygus) 289.
4. Heft
394 ‚: Dr. Carl Graf Attema: ..
XERODESMUS 247. Zehntneri (Mastodesmus) 160. -
zestoloma (Pachyurus) 276. Zehntneri (Orthomorpha) 194.
xestoloma (Polylepis) 276. ZEPHRONIA 144.
xylophagus (Geophilus) 127. ZEPHRONIIDAE 139.
XYODESMIDAE Fam. 282. ZEPHRONIODESMUS 151. !
XYODESMUS 282. ZEPHRONIOIDEA 139. |
XYSTOCHEIR 283. ZEUCTODESMUS 232.
XYSTODESMIDAE Fam. 241. . ZODESMUS 247.
XYSTODESMUS 243. zonatus (Platyrhacus) 274.
xystus (Rhinocricus) 335. zonatus (Sphaeropoeus) 144.
yalgooensis (Cormocephalus Turneri)105.| ZYGETHOBIINI 9.
zebraica (Arthrosphaera) 149. ZYGETHOBIUS 92.
zebraica (Zephronia) 149. ZYGOCHAETA 286.
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.Dr. Garl Graf Attems:
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— 1910. Über Dipl. 41. Aufs.: Indomalayische Glomeriden. — Sitzber. Ges.
nat. Freunde, Berlin .No. 5. |
Nach Fertigstellung des Druckes erfuhr ich, daß meine Publikation über de
Myriopoden der Niederländ. Neu-Guinea-Expeditionen 1904—1909 in Band XIH
und nicht in Band IX wie hier angegeben und ursprünglich projektiert, erscheint.
p. 97. 21. Zeile von oben lies: Hamburg statt Bombay.
p. 97. 26. Zeile von oben lies: 1891 statt 1831. ;
p. 100. 1. Zeile von unten fehlt Mimops.
p. 102. 20. Zeile von oben fehlt: Alluropus.
p. 107. 14. und 17. Zeile von oben lies: Gravely statt Gravier.
p. 108. 13. Zeile von unten lies: punctiventer statt punctiversites.
p. 109. Zwischen Otostigmus Sucki und O. tuberculatus fehlt: Otostigmus suma-
tranus Haase. (Krpl. p. 113). Sumatra.
p- 109. 13. Zeile von oben lies: Gravely statt Gravier.
p. 126. 5. Zeile von unten lies: exp. statt cap.
p. 148. Vor Arthrosphaera inermis ist einzuschalten:
1844. Zephronia heterosticta Newport, Ann. mag. n. h. XIH. p- 265.
1892. — — _ Pocock, J. Bombay nat. hist. soe. VII. p. 145. |
1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay nat. hist. soc. XII, p. 273. |
Vorderindien.
p. 152. 6. Zeile von oben lies: Bollmann statt Brölemann.
p. 155. 5. Zeile von unten lies: Subordo Polydesmidea statt Subordo Poly-
desmidae. £
p. 163. 19. Zeile von unten lies: 1864 statt 1869. [4
p. 183. 4. Zeile von unten lies: Goudot statt Gondet. |
p. 193. No. 11 lies: minhlana statt miuhlana. |
p. 242. 5. Zeile von unten lies: Haploleptodesmus statt Neoleptodesmus. |
p. 269. 6. Zeile von unten lies: Phyodesmus statt Polydesmus. |
p. 347.. 17. Zeile von unten lies: p. 184 statt 189.
Ergänzungen und Berichtigungen. : j
Arthrosphaera heterostieta Newp.
_
N
.
\
i
1.
ne
Inhalt der Jahresberichte.
Mammalia.
Aves.
Reptilia und Amphibia.
Pisces.
Insecta. Allgemeines.
Coleoptera.
Hymenoptera.
Lepidoptera.
Diptera und Siphonaptera.
Rhynchota.
Orthoptera — Apterygogenea.
.: Myriopoda.
Arachnida.
Prototracheata.
Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Gigantostraca,
Tunicata.,
Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora.
Brachiopoda.
Bryozoa.
Vermes,
Echinodermata.
Ä | Coelenterata;
Spongiae.
Protozoa.
Nieolaisehe VerlögscBnehhanane R. Stricker,
Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90.
Archiv für Naturgeschichl
zahlt für ©:
Original-Arbeiten 1... ... Honorar von 05,
& hosen oıer 40 Separale
Man wende sich an den Herausgeber
Der Verlag: Der Herausßebur M
Nicolaische 3
Verlags-Buchhandlung R. Stricker Embrik Strand 3
Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 Berlin N.4, Chausseestraß -
Ba
über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiet
Entomologie
1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. = 250 ML eiasein j
1863-1879 10 « 30 0
1880-1889 10 e „30, 2 ana
1890-1899 10 : „a, a0
1900-1909 10 ; „100
„ — 1000 * | S
1910 | SE
Die ganze Sammlung 2150M
Der Bericht enthält Arbeiten von: :
Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens,
Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, v
Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennin x
Stobbe, Stendell, Nägler, Jllig.
Krolls Buchdruckerei, Berlin S. 14. +
Ri Ben —— Ausgegeben im Juli 1914.
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| _ NATURGESCHICHTE
FORTGESETZT VON
I W-
w. MERICHSON, F. H. TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER unD E. STRAND.
I
ACHTZIGSTER JAHRGANG.
1914,
l GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN,
Abteilung A.
5. Heft.
HERAUSGEGEBEN
VON
EMBRIK STRAND
(BERLIN).
“ NICOLAISCHE
VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER
Berlin.
M ITHLNENLILGESCNTNTHCHTICHLNCUTUCNENLTEOTN (UNE TEDEHENEDENUNTEBCHNENL ERTL DE DIE TE DE DD DE DE DE DE DE DE RD DE nm a
der Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften.
g Ri Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.)
Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden.
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Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen
Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen,
Abteilung A: Original-Arbeiten
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Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich.
Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist
für sich paginiert und einzeln käuflich.
Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im
Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische
Literatur. |
Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht
zugänglich. |
Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen.
Honorar für Jahresberichte . . 50,— M. pro Druckbogen.
1 ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. ‚, 2
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Der Verlag: Der Herausgeber:
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ARCHIV
N ATURGESCHI CHTE
GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
W. F.ERICHSON, F.H. TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER unD E. STRAND.
ACHTZIGSTER JAHRGANG.
1914.
Abteilung A.
5. Heft.
HERAUSGEGEBEN
VON
EMBRIK STRAND
(BERLIN).
NICOLAISCHE
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Berlin.
Inhaltsverzeichnis.
—
Förster. Beiträge zur Anatomie und Histologie von Distomum 4
acutum Leuck. (Mit 4 Textfiguren und Tafeln IIL) .... 2
Sauter. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Viperidae auct. . .... IR -
Poche. Über die Unzulässigkeit des Vorgehens des Herrn Stiles bei E
der Einführung von Art. 30 (g) der Regeln und die daraus |
resultierende Ungiltigkeit dieser Bestimmung. .....:... 4 =
Poehe. Das System der Coelenterata.. .... EN :
Bryk. Über das Abändern von Parnassius Apollo = Untersuchung
über Biologie und Zeichnungsverhältnisse des Formenkreises
Parnassius Apollo L. Unter Mitwirkung von E. Fischer und
+A. Pagenstecher. (Mit 13 kolorierten und 22 schwarzen
Tafeln und 36 Textiiguren.) [Fortsetzung folgt!] ..... 4 |
Dodd. Two new Scelionidae from Fiji! . .... » nn... 0% |
Dodd. Four new Proctotrypoid Egg-parasites of Sugar Cane Inseets“
In av, ET u Mi
Beiträge zur Anatomie und Histologie von
Distomum acutum Leuck.
Von
Gotthard Förster.
(Mit 4 Textfiguren und Tafeln I-II.)
(Aus dem zoologischen Institut der Universität Breslau.)
Einleitung, Geschichte und Literatur.
| Distomum acutum wurde zuerst beschrieben von R. Leuckart
‚und erregte allgemeines Interesse wegen seines eigenartigen Auf-
‚enthaltsortes im Schädel vom Iltis.
Leuckarts Diagnose ist folgende: ‚‚Corpore tereti ovato, antice
‚crassiore, rotundato-obtuso, postice attenuato, acuto; poris orbi-
cularibus, poro antico (ore) parum prominente, poro ventrali
maiore; collo nullo.
Hab. in sinubus frontalibus et in labyrintho ossis ethmoidei
"Mustelae putorii.“
Dieser Diagnose folgt eine etwas ausführlichere Beschreibung,
aus der folgendes hervorzuheben ist: Die Parasiten wurden im
"November 1838 und 1839 zugleich mit Filaria nasicola bei zwei
Sektionen von Mustela putorius gefunden, und zwar nur in einigen
‚wenigen Exemplaren in den Stirnhöhlen und dem Labyrinth des
Siebbeins versteckt. Leuckart hält den Parasiten für neu und stellt
‚ihn zu Rudolphi’s erster Abteilung der Distomen: Inermia;
|
N ®
| b. Teretiusculo.
|
} a. Poro ventrale majore.
- Die äußere Gestalt des Tieres ist drehrund bis eiförmig, der Körper
"nach hinten zu an Dicke abnehmend und zuletzt ziemlich scharf
‚ zugespitzt endend. Die äußere Hülle ist undurchsichtig, scheinbar
‚ mit unregelmäßig zerstreuten feinen Körnchen besetzt. Nur selten
| sieht man eine schwarze, nach innen gezackte Masse durchscheinen,
j
1
|
| den Darın. Mund und Bauchsaugnapf sind vorhanden, letzterer
‚ etwas größer als jener. Eine deutliche Geschlechtsöffnung zwischen
' beiden war nicht auffindbar.
| Die Farbe war braun. Die Länge betrug 14‘; die größte
Dicke etwa 1”. Zum Schlusse fügt er hinzu: ‚ „Offenbar ist der -
Wohnort dieser Distomenart sehr interessant.‘
In den folgenden 50 Jahren sind keine neuen Beobachtungen
1 mehr über das Tier gemacht worden, vielmehr gehen alle Mittei-
Jungen über die Art auf Leuckarts Beschreibungen zurück.
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 5. 1 5. Heft
2 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
So gibt Dujardin (14) (1845) folgendes über den Parasiten an:
„Dist. aigu. Dist. acutum.
Corps blanc, long de 3 mm, large de 2 mm, ovoide, plus Epais et
obtus en avant, plus mince et aigu en arriere; ventouses orbicu-
laires, l’anterieure peu saillante, la ventrale plus grande, situee au
milieu de la longeur. Trouv& deux fois par Leuckart dans les
cellules ethmoidales du putois (Mustela putorius).‘
Auch Diesing (13) zitiert in seinem ‚Systema Helminthum“
nur die Angaben Leuckarts und Dujardins; ebenso T. Sp. Cobbold
(11) in seiner Synopsis of the Distomidae und O. v. Linstow (32)
in seinem Compendium der Helminthologie.
Im Gegensatz zu diesen Autoren, die die Befunde Leuckarts
ohne weiteres übernehmen, verhält sich Braun (7) diesen Angaben
gegenüber sehr skeptisch, indem er in Bronn’s Klassen und Ord-
nungen des Tierreichs schreibt: „Endlich bleiben noch einige be-
sondere Fälle übrig, von denen vielleicht der eine oder andere wird
zu streichen sein, wenn es sich herausstellen sollte, daß Verirrungen
vorliegen, wie solche besonders für den Leberegel im Menschen
bekannt geworden sind. Wir registrieren: Distomum acutum
Leuckart, aus den Stirnhöhlen von Mustela putorius“. Daß es sich
im vorliegenden Falle aber um keine Verirrung handelte, beweist
die im Jahre 1890 von Richard Moniez (44) veröffentlichte
Abhandlung. #
Moniez hat in mehreren Iltissen, die wahrscheinlich in der
Umgebung von Lille gefangen worden waren (leidzr fehlt eine genaue
Angabe sowohl der Zeit, als auch des Ortes), diese Parasiten sehr
häufig gefunden, vonvier untersuchten Iltissen sicher immerin einem.
Er spricht sogar von Hunderten von Tieren in einem Schädel und
fügt hinzu, daß außer Kieferkrampf und Hervortreten der Augen
die befallenen Iltisse völlig gesund und kräftig blieben, obwohl
oft das Ethmoidale und die Stirnbeine so zerstört waren, daß das
Gehirn bloßlag. Dagegen blieben die Nasenknochen und: die
Unterkiefer stets intakt. Besonders reichlich fand er die Parasıten
in den Stirnhöhlen, seltener im Ethmoidale selbst. Über die Ent-
wickelung ist nichts bekannt; Moniez vermutet, daß die Larven-
formen vielleicht bei Amphibien zu finden sind.
Im Januar 1910 und Dezember 1911 gelangten nun im his 1
Zoologischen Institut einige frische Iltisschädel zur Untersuchung
und förderten eine ganze Anzahl dieser eigenartigen Parasiten zu-
tage. In der kleinen Arbeit von Pohl (51) sind diese Befunde be-
schrieben. Pohl untersuchte fünf Schädel und fand in jedem eine
mehr oder weniger große Anzahl dieser Tiere; die von ihnen her-
vorgerufenen Verletzungen der Schädelknochen sind oft ziemlich
ausgedehnt, wie aus den der betreffenden Arbeit beigegebenen
Abbildungen ersichtlich ist.
Eine eingehendere Bearbeitung wurde mir übertragen, und
durch Vermittelung von Herrn Pohl gelangte ich selbst im September
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 5
‚und November 1912 in den Besitz einiger frischer Iltisse, die ebenso
wie die von ihm untersuchten Tiere in Eibelshäuserhütte in Hessen-
"Nassau tags zuvor in der Falle gefangen worden waren.
Eigene Befunde.
Der erste Schädel, den ich am 23. September 1912 untersuchte,
zeigt folgendes: Nach Entfernung des Felles sieht man auf den
"Frontalia kreisrunde entzündete Stellen der Knochenhaut, die mit
ainer Nadel leicht durchstoßen werden können. Es treten alsdann
runde Löcher in dem betreffenden Knochen zutage, die in die
‘Stirnhöhlen des Schädels führen; hier und auch zwischen den
‚Lamellen des Ethmoids sitzen die einzelnen Individuen des Para-
'siten, mit dem Mundsaugnapf nach dem Knochen zu liegend,
‚während sie mit dem hinteren, etwas zugespitzten Ende des Körpers
in dem Schleim zwischen den Lamellen stecken. Mit einem feinen
‚Pinsel lassen sich die Tiere leicht aus dem Substrat loslösen. Die
von ihnen verursachten Verletzungen der Schädelknochen be-
"schränken sich hier auf die Frontalia und die unmittelbar darunter
liegenden Stirnhöhlen und Teile des Mesethmoids.
Am 30. November desselben Jahres erhielt ich zwei weitere
‚Schädel zur Untersuchung und zwar den Schädel eines älteren und
aines noch ziemlich jungen Tieres. Auch hier sind die Befunde im
sroßen und ganzen dieselben ; hauptsächlich sind es wieder dieselben
‚Knochen, die verletzt sind, nur sind in beiden Fällen die Zerstö-
rungen bedeutend ausgedehnter, greifen aber in keinem Falle auf
benachbarte Knochenteile über. In dem Schädel des älteren Tieres
fand ich 33 große Exemplare des Parasiten; in dem des jüngeren
"neben Distomum acutum in den Stirnhöhlen eine Anzahl von
Frilaroides mustelarum.
' Ein vierter Schädel, der mir schon skelettiert vorgelegt wurde
‚das Tier war am 2. Februar 1913 gefangen worden), zeigte die um-
fangreichsten Verletzungen: die Frontalia in ihrer ganzen Aus-
‚lehnung, die oberen Teile der Nasalia, der Maxillaria, des Orbi-
'tosphenoids, die Palatina, Alisphenoidea, Lacrimalia und sogar der
vorderste Teil des Vomers sind siebartig durchlöchert, sodaß die
"Knochen äußerst leicht brechen. Leider konnte ich nicht mehr
feststellen, wie viele Exemplare von Distomum acutum hier gefunden
wurden. Jedenfalls muß man sich wundern, daß die Iltisse auch
"bei so weitgehenden Zerstörungen ihrer Schädelknochen anscheinend
"'sanz gesund bleiben.
i Am 5. Dezember 1913 erhielt ich noch einmal einen frischen
"Itisschädel zur Untersuchung. Die äußeren Verletzungen des
‚Schädels waren nur ganz unbedeutend; denn nur auf dem linken
- Frontale bemerkte man eine kleine entzündete Stelle, die auf eine
Perforation des darunter liegenden Knochens deutete. Nach Off-
'aung der Schädeldecke an dieser Stelle fanden sich wieder in den
" Stirnhöhlen und zwischen den Lamellen des Ethmoidale eine ganze
‚Anzahl von Distomen. Aber auch die rechte Schädelhälite, die
i 1* 5. Heft
A Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
. äußerlich völlig unverletzt war, beherbergte eine große Menge der
Parasiten, oft zu vier oder fünf dicht zusammengeballt; die Art
und Weise ihrer Anheftung am Knochen ist dieselbe, wie ich sie
schon beschrieb. Der Schädel enthielt ungefähr 50 Parasiten und
zwar nur Distomum acutum.
Textfigur 1. N 8
BON Bi RS
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Interessant war es hier, daß ein Teil der größeren Exemplare
noch lebte; diese Tiere wurden deshalb vorsichtig entfernt und in
physiologische Kochsalzlösung gebracht, um ihre Bewegungen zu
beobachten. Im Ruhezustande zeigt das Tier annähernd kugelige '
Gestalt (Skizze a), dann beginnt es sich in die Länge zu strecken, |
wobei der Körper die verschiedensten Formen anzunehmen vermag;
entweder verbreitert sich das vordere Ende des Körpers, sodaß eine |
Keulenform entsteht (Skizze b), oder es bildet sich eine mehr oder '
weniger birnförmige Gestalt heraus (Skizze c). Eine weitere Phase '
ist die, daß der Mundsaugnapf vorgestülpt wird, während die hintere |
Spitze des Körpers, die übrigens beweglich ist, sich ganz scharf |
auszieht (Skizze d). Dann kontrahiert sich plötzlich wieder der
ganze Körper zur Kugelform. Auf diese Weise wird es sicherlich '
dem Parasiten ermöglicht, sich langsam im Innern des Schädels '
weiter zu bewegen, also eine aktive Bewegung auszuführen, da eine
passive Bewegung hier natürlich ausgeschlossen ist. Bei der letzten
Kontraktion des Körpers beobachtete ich jedesmal ein Austreten |
von Blut und Schleimmengen aus dem Mundsaugnapf. Nach einigen '
Stunden hörten diese Bewegungserscheinungen auf, und die Tiere |
begannen abzusterben. |
Vergieicht man diese Angaben mit den von Pohl ein Jahr zuvor |
veröffentlichten, so läßt sich feststellen, daß die Zerstörung der
Schädel im August- September einsetzt, in den folgenden Monaten |
dann zunimmt, bis im Februar das Maximum eintritt. Leider habe |
ich dann keine Schädel mehr erhalten können,. um festzustellen,
ob im Sommer eine Infektion stattfindet, und wie weit eventuell '
die Zerstörungen überhaupt gehen mögen.
Über die Entwicklungsgeschichte dieses Parasiten konnte ich
nichts feststellen. Ich untersuchte zwar bei den befallenen Tieren |
jedesmal Darm und Darminhalt und andere innere Organe, jedoch |
ohne Erfolg. Auch Frösche aus dieser Gegend lagen mir vor und |
wurden untersucht, da die Möglichkeit bestand, daß die Parasiten |
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 5
mit den von den Iltissen gefressenen Fröschen, die als Zwischenwirt
" in Betracht kommen könnten, in ihren definitiven Wirt gelangen.
- Diese Untersuchungen hatten indessen keinen Erfolg.
g Wahrscheinlich wird nur eine an Ort und Stelle ausgeführte
' Untersuchung von Erfolg gekrönt sein, da das Vorkommen des
- interessanten Parasiten örtlich völlig begrenzt zu sein scheint.
Äußere Gestalt und Teehnik.
' Die äußere Gestalt des Distomum acutum ist in frischem Zu-
stande kugelrund bis eiförmig, in dorso-ventraler Richtung etwas
‚ abgeplattet. Bei den meisten Exemplaren läuft der Körper nach
; dem hinteren Ende zu in eine ziemlich scharfe Spitze aus, ein Ver-
"halten, das dem Tier den Artnamen acutum verschafft hat. Am
# äußersten Ende dieser Spitze liegt der Exkretionsporus, bei schwa-
i ‚ cher Vergrößerung schon an einer etwa stecknadelkopfgroßen Ein-
) stülpung der Körpercuticula zu erkennen. Das vordere Ende ist
E; immer stumpf abgerundet und trägt terminal den kreisrunden
"" Mundsaugnapf. Noch im ersten Körperdrittel liegt ventral der
‚ etwas größere Bauchsaugnapf, oft völlig zurückgezogen, so daß er
“dann von einem kleinen Wall der kontrahierten Körpercuticula
umgeben ist. Eine Geschlechtsöffnung ist bei äußerer Betrachtung
nicht wahrzunehmen, da sie nahezu mit der Bauchsaugnapföffnung
- zusammenfällt (siehe unten). Die Cuticula ist fast völlig undurch-
sichtig; nur dorsal sieht man eine dunkle körnige Masse hindurch-
scheinen, die Dotterfollikel. Auf der Bauchseite ist die Cuticula
bedeutend stärker entwickelt, so daß man hier nichts von inneren
Organen durchschimmern sieht. Die Oberfläche der Cuticula ist
- rauh und gekörnelt, herrührend von Hautstacheln, die die Cuticula
in ihrer ganzen Ausdehnung durchsetzen.
; Die Farbe des Tieres ist gelbbraun, die Rückenseite ist dunkel-
| braun. Die unmittelbare Umgebung der Saugnäpfe und die aus-
gezogene Spitze des Hinterendes sind oft schön ockergelb gefärbt.
| Die Größe der Exemplare schwankt zwischen 1,75 und 3 mm.
Eine Untersuchung im Totalpräparat ist bei der Undurch-
- sichtigkeit der Cuticula unmöglich. Man sieht an solchen Präpa-
raten, die in Xylol oder Nelkenöl aufgehellt und in Boraxkarmin
gefärbt wurden, nur die Dotterfollikel deutlich, daneben einige
schwach rot gefärbte innere Organe (Hoden und Ovarium) undeut-
lich hindurchschimmern. Die Mündung des Bauchsaugnapfes ist
! | oft ganz dicht mit Eiern angefüllt. So konnte das Tier zwecks
u neeter Untersuchung nur auf Schnittpräparaten studiert
werden. Ich fertigte von dem Tier sowohl Ouer- als auch Längs-
‚schnittserien an.
Die Taielfiguren 5 und 7 sind mit Hilfe graphischer Rekonstruk-
tion auf Grund einer vollständigen QOuerschnittsserie gewonnen
und etwas schematisiert worden, da die gegenseitige Lagerung der
inneren Organe eine Übersicht sehr erschwert. Da es sich nun bei
“ der Konservierung nicht vermeiden ließ, daß die Tiere sich etwas
5. Heft
6 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
kontrahierten, entspricht besonders die gegenseitige Lagerung des
Pharynx und Oesophagus auf Tafelfigur 5 nicht ganz der natür-
lichen Lage; bei Gelegenheit der Besprechung dieser Organe habe
ich ausdrücklich darauf hingewiesen.
Konserviertwurden die Tiere unmittelbar nach ihrer Entfernung
aus dem Iltisschädel in Carnoy’scher Lösung, oder in Sublimat-Al-
kohol und in Alkohol aufbewahrt. Von Schnittfärbungen wandte
ich an die Haematoxylin-Eosin und van Gieson’sche Doppelfärbung.
Ich erhielt mit diesen beiden Methoden die besten Resultate. Als
gute Färbung für Cuticula und Hautstacheln erwies sich das Haema-
toxylin nach Hansen; alle übrigen angewandten Färbemethoden,
Thionin, Indigkarmin, Methylviolett und andere lieferten nur wenig
klare Bilder.
Die Hautschicht.
(Tafelfigur 1)
Die äußere Körperbedeckung des Distomum acutum bildet eine
Schicht, die unter dem Namen Cuticula bei allen anderen Tremato-
den schon lange bekannt ist. Sie ist bei unserem Objekt fast völlig
undurchsichtig. Leuckart (30) führte diesen Namen ein, und noch
bis heute hat diese Bezeichnung in der zoologischen Literatur eine
lebhafte Erörterung erfahren. Es ist hier nicht der Ort, auf die An-
sichten der verschiedenen Autoren einzugehen; jedenfalls handelt |
es sich hier um eine Schicht, der jede zellige Beschaffenheit abzu- |
sprechen ist. Auch bei Distomum acutum vermisse ich völlig einen
zelligen Aufbau; einzelne Gebilde, wie Faltungen, kleine helle Bla- |
sen usw. halte ich für Präparations- oder Zerfallsprodukte. Das |
Plasma ist oft schwach granuliert.
Unter der Cuticula liegt eine dünne stark färbbare Schicht, die
ich mit Leuckart als Matrix bezeichnen möchte; ihr Plasma ist stark
gekörnelt. Scharf und deutlich abgesetzt von dieser ist endlich die
dritte Schicht der Körperbedeckung, die Basalmembran, die sich !
mit van Gieson schön rosa färbt. Allen anderen angewandten Farb- |:
stoffen gegenüber verhält sie sich ziemlich ablehnend; sie ist völlig |
homogen und strukturlos bis auf eine feine senkrechte Strichelung, !!
zarte Protoplasmabrücken, auf die ich später noch einmal zurück-
kommen werde. Kerne fehlen hier vollständig.
Die Dicke der einzelnen Schichten ist in folgender Tabelle zu-
sammengestellt:
' Rückenseite | DBauchseite
und Vorderende und Hinterende
Cuticula i.e.S) u | 10x
Matrix | 1u | 1,54
Basalmembran IU | Tu
Wie hieraus ersichtlich ist, nimmt die Dicke der Hautschicht |
an der Bauchseite des Tieres erheblich zu. Wie bei der Mehrzahl >
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 7
der Trematoden schlägt sich auch hier am Mundsaugnapf,
am Bauchsaugnapf, an der Mündung der Genitalorgane, am Ex-
kretionsporus und der Mündung des Laurer’schen Kanales die Cu-
ticula ein Stück nach innen um. Die damit verbundenen etwaigen
Veränderungen sollen bei Gelegenheit der Beschreibung dieser Or-
gane behandelt werden.
| Die Oberfläche der Cuticula ist in ihrer ganzen Ausdeh-
nung von Hautstacheln durchsetzt. Schon bei schwacher Ver-
größerung erkennt man sie äußerlich an zahlreichen ‚‚Protu-
beranzen‘ (51), die die Haut in ihrer ganzen Ausdehnung bedecken.
Auf Längsschnitten stellen sich diese Hautstacheln als flache durch-
schnittlich 3u breite Schüppchen dar, die unten abgerundet sind,
nach oben in eine scharfe Spitze auslaufen; sie stehen alle nach dem
hinteren Ende des Körpers zu geneigt, wie auch die Spitze immer
“ganz scharf nach hinten umbiegt. Im Querschnitt erscheinen sie
ungefähr elliptisch. Ihre Länge beträgt im Durchschnitt 40—50 u.
Zu etwa 2% ihrer Länge sind sie in die Hautschicht eingebettet, die
sie bis in die Basalmembran hinein durchsetzen, um hier frei zu
endigen. Oft sieht man einen feinen hyalinen Saum die Stachel-
ränder begleiten, von Sommer (58) bei Distomum hepaticum als
„‚Cuticulartäschchen“ bezeichnet. Ich halte diese aber, da sie nur ge-
"legentlich auf den Schnittpräparaten aufzufinden waren, für ein
Zeichen des beginnenden Zerfalls der umliegenden Cuticula.
Besonders nach der Spitze zu weisen die Stacheln eine feine
Strichelung auf. Die Entfernung zweier Stacheln voneinander beträgt
durchschnittlich 50—75 u. Ihre Anordnung ist dieselbe wie bei
anderen Distomen, d.h. sie stehen in alternierenden Längs- und Ouer-
reihen. Am Hinterende des Tieres sind sie im allgemeinen dichter
angeordnet als sonst, eine Erscheinung, die die schon oben ange-
führte Beobachtung begründet, daß die Tiere immer mit dem abo-
ralen Ende fest in dem Substrat des Nasenbeinknochens sitzen,
auch wenn sie im Wirtstiere schon abgestorben sind.
Eine an den Hautstacheln inserierende Muskulatur ist nicht
festzustellen.
Die Subeutieularschicht.
(Tafelfig. 1—3, 8 u. 9).
Als. Subcuticularschicht ist in Übereinstimmung mit einer
großen Zahl von Autoren diejenige Zellenlage zu bezeichnen, die
sich an den Hautmuskelschlauch direkt anschließt.
Im Vorderende des Tieres ist sie besonders reichlich entwickelt
und wird erst durch die Dotterfollikel allmählich nach dem Rande,
nach dem Hautmuskelschlauch zu verdrängt. Hier bildet sie eine
kontinuierliche Zellage, deren Mächtigkeit proportional der des
'Hautmuskelschlauches ist, also ihre größte Dicke ventral erreicht.
= Auffällig ist es, daß sie dorsal vom Bauchsaugnapf völlig fehlt.
Im Gegensatz zu anderen Distomen, besonders Distomum he-
paticum und lanceolatum, die ich auf Längs- und Querschnitten
5. Heft
Q Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
‘zum Vergleich untersuchte, ist bei Distomum acutum die Dicke
dieser Subcuticula recht beträchtlich. Sie beträgt am Hinterende
des Tieres bis 40, am Vorderende bis 140 u. |
Die runden bis ovalen Zellen, die immer einen großen Kern be-
sitzen (bis 5 u Größe), mit deutlichen Kernkörperchen, liegen zu
größeren oder kleineren Zellkomplexen vereinigt unmittelbar unter
der Diagonalmuskulatur des Hautmuskelschlauches. Ihr Proto-
plasma ist mit Haematoxylin immer gut färbbar und deutlich gra-
nuliert. Die Zellmembranen sind oft nur undeutlich zu erkennen,
da die einzelnen Zellen nicht immer scharf von einander abgegrenzt
sind. Aus diesem Grunde könnte man im vorliegenden Falle besser
von einem Syncytium sprechen, wie es sich bei den Nematoden
unter der Basalmembran findet (55). In der Tat wendet Lander
(27) diesen Ausdruck für die betreffende Zellage auch bei Hemiurus
crenatus an.
Die Anordnung der Zellen im umgebenden Parenchym ist be-
sonders da, wo die Subcuticula eine größere Mächtigkeit besitzt,
deutlich radiär, so daß man sofort auf den Gedanken kommt, sie
für Drüsen zu halten, wie dies auch mehrfach ausgesprochen ist.
So spricht Leuckart hier von Drüsenzellen, fügt aber hinzu: ‚„Ob-
wohl man vergebens nach Ausführgängen sucht und auch an der
Cuticula nirgends Öffnungen beobachtet“. Er hält sie vielmehr für
Elemente, die ihre Entwicklungsgeschichte noch nicht zum vollen
Abschluß gebracht haben und rechnet sie dem Parenchym zu als
dessen äußerste etwas modifizierte Zellenlage. Braun (7) beobach-
tete bei keinem der von ihm untersuchten Trematoden Ausführ-
gänge; Looss (35) spricht überhaupt nicht von ihnen als einer be-
sonderen Zellenschicht; er hält sie ebenso, abgesehen von einzelnen
großen Zellen, die unter dem Hautmuskelschlauch liegen, und die
er unter dem Namen ‚Hautdrüsen‘‘ zusammenfaßt, für Zellen des
Parenchyms. In seiner Arbeit über Sterrhurus fusiformis gibt
Miestinger (43) zwar eine Beschreibung dieser ‚„Subcuticular-
schichte‘, leider jedoch keine Abbildungen, nach denen man einen
Vergleich anstellen könnte. Er beschreibt sie als ein aus verworre-
nen Fasern bestehendes Bindegewebe von Zellen mit rundem Kern
(4,5 u) und dunklem Plasma; die Zellfortsätze konnte er nicht wei-
ter verfolgen. j
‚Bei der Mächtigkeit dieses Gewebes bei unserem Tier ist es
nicht schwer, diese Fortsätze genau zu verfolgen. Protoplasma-
brücken verbinden die Subcuticularzellen einerseits mit dem Kör-
perparenchym, andererseits senden sie feine Fortsätze nach außen
hin durch das Gewebe hindurch, in welchem die Muskulatur des
Hautmuskelschlauches liegt, und durchziehen auch noch die Basal-
membran; hierdurch kommt jene schon oben angedeutete feine,
senkrechte Strichelung zustande.
In seiner Arbeit über die Epithelfrage bei Cestoden und Trema-
toden 'erwähnt Blochmann (3) diese Verästelungen der Sub-
cuticularzellen, die die Basalmembran durchsetzen und an die Cuti-
und Histologie von Distomum acutum Leuck. Ö
cula herantreten, und die für ihn der Beweis sind, daß die Cuticula
von diesen fraglichen Zellen gebildet wird. Er weist damit die An-
sicht früherer Autoren zurück, die diese Protoplasmabrücken für
„Porenkanälchen“ hielten oder für die Ausführgänge der Subcuti-
culardrüsen (Brandes 5). Daß wir es hier mit keinen Drüsen zu
tun haben, zeigt unser Objekt recht deutlich. So fehlt z. B. das
Charakteristikum einer Drüsenzelle, der Ausführgang völlig. Nach
den Befunden an den Schnittbildern, die ich von Distomum acutum
erhielt, könnte man eher annehmen, daß es sich hier wirklich um
eine zum Parenchym gehörige Schicht handelt ;denn ihr Zusammen-
hang mit den Parenchymzaellen ist entschieden viel inniger als der
mit der Cuticula.
Bei näherer Erörterung dieser Fragen wurde ich auf eine Ar-
beit von Pratt (52) aufmerksam.
Diese Forscherin vertritt eine Auffassung, die der Blochmanns
ganz entgegengesetzt ist. Sie weist u. a. darauf hin, daß bei einer
ganzen Reihe von Irematoden die Subcuticularschicht überhaupt
tehlt, oder nur spärlich vorhanden ist und deshalb die immer vor-
handene Cuticula gar nicht liefern kann. Der Ursprung dieser Zel-
len ist das embryonale Parenchym, eine Annahme, die dadurch be-
stätigt wird, daß sie mit dem Parenchym immer in Verbindung
stehen. Sie bringt ihr Vorhandensein in Zusammenhang mit der
parasitären Lebensweise der Trematoden, und zwar soll sie ein
Schutz für die inneren Organe sein, denn viele von diesen, wie be-
‚ sonders die Gonoducte und die Exkretionsblase, besitzen oft eine
= solche Subcuticularschicht. Weiter sollnachPrattundLander (27)
= diese Schicht ein noch nicht differenziertes Gewebe sein, eine An-
nahme, die den Befunden an unserem Tiere durchaus nicht wider-
‚ spricht, wenn man in Betracht zieht, daB oft die Zellgrenzen sehr
- undeutlich oder ganz verwischt sind. Auch die erste Behauptung
| gilt ebenfalls für Distomum acutum. So sehen wir diese Subcuti-
cula den Pharynx wie den Oesophagus begleiten, ferner den Laurer’-
“ schen Kanal auf seinem ganzen Wege und den Endabschnitt des
, Uterus, die Vagina (Fig. 8). Der Exkretionsblase fehlt diese Schicht
vollständig.
| Auf den ersten Blick scheint die Pratt’sche Theorie viel für
sich zu haben; auffällig ist es aber, daß diese fragliche Schicht immer
| \ die Organe begleitet, die an und für sich schon durch einen besonders
, starken Muskelbelag genügend geschützt sind, während sie anderen
-) Organen, die dieses Schutzes am ehesten bedürften (Hoden, Ova-
) rien u.a.) gänzlich fehlt. Da liegt meiner Meinung nach der Gedanke
" näher, daß irgend ein Zusammenhang zwischen Subecuticular-
zellen und Muskulatur besteht.
\ Schon in der Literatur findet man solche Vermutungen hier
und da ausgesprochen. Ich möchte hier zunächst Noack (47) an-
) führen, der in seiner Arbeit über Distomum clavigerum auf einen
solchen Zusammenhang zwischen diesen beiden Zellelementen hin-
5. Heit
E.
10 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
deutet und auch Lander läßt die ‚Myoblasten‘‘ von den Subcuti-
cularzellen abstammen.
Ich untersuchte nun darauf hin meine Schnittpräparate und
konnte wirklich an vielen Stellen, besonders da, wo die Subcuticu-
larschicht besonders mächtig ist, Zusammenhänge konstatieren.
Zunächst liegen immer in dieser Zellenlage eine Menge von Quer-
schnitten von Muskelfasern eingebettet. Dann treten oft von letzte-
ren ausgehend, oder vom Parenchym herkommend Muskelbündel
durch die ganze Subcuticularschicht hindurch, die sich der Mem-
bran der Subcuticularzellen eng anlegen. Die Zellen strecken sich
dadurch in die Länge und erhalten eine spindelförmige Gestalt.
Die Muskelbündel verästeln sich dann und treten an die Muskula-
tur des Hautmuskelschlauches heran, wo sie endigen (Fig. 2).
Durch diese Auffassung würde auch die Annahme bestätigt, daß die |
Zellen ihre definitive Entwicklung noch nicht abgeschlossen haben,
sondern Zellen sind, die möglicherweise die Muskulatur des Körpers
liefern.
In Mund- und Bauchsaugnapf sind zahlreiche Zellen eingestreut,
deren Kerne in Größe und histologischem Bau genau den Kernen
der Subcuticularzellen gleichen; sie können auch hier aus
demselben Grunde als Zellen aufgefaßt werden, aus denen die
Muskulatur dieser Organe entsteht.
Muskulatur, Parenehym und Nerven.
(Tafelfig. 1—8, 8 u. 9).
Die Muskulatur des Hautmuskelschlauches weist keine Ver-
schiedenheit von der anderer Distomen auf. Sie besteht aus einer
äußeren Ringmuskellage, einer mittleren Längsfaserlage und aus
einer inneren Muskelschicht, die sich aus Diagonalfasern zusammen
setzt (Fig. 1).
Was die Ausbildung des Hautmuskelschlauches betrifft, so
läßt sich feststellen, daß er ventral, besonders in der Region zwi- |
schen Mund- und Bauchsaugnapf immer mächtiger entwickelt ist.
An den beiden Saugnäpfen geht seine Muskulatur in die dieser Or-
gane über.
Die Parenchymmuskulatur ist nur im vorderen Teil des Körpers
stärker ausgebildet. Die einzelnen Muskelzüge verlaufen hier durch-
weg dorso-ventral. Vom Bauchsaugnapf gehen jederseits einige
kräftige Muskelbündel durch das ganze Parenchym hindurch dor-
salwärts, um an der Rückenfläche des Tieres am Hautmuskel-
schlauch zu inserieren. Auch vom Pharynx aus ziehen lateral
einige starke Faserzüge ins Bindegewebe hinein. Im hinteren Ende
des Körpers dagegen ist die Parenchymmuskulatur schwach aus-
gebildet. Nur oberhalb der Schalendrüse verlaufen einige feine
Längsfaserzüge, die sich zwischen den Dotterstöcken allmählich
verlieren; sie inserieren mit dem inneren Ende an dem Uterus-
abschnitt, der oberhalb der Schalendrüse liegt.
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 11
Das Parenchym.
Das Parenchym unseres Tieres zeigt den typischen Charakter
eines Bindegewebes. Die zellige Natur ist durchweg gewahrt, denn
jede Zelle besitzt eine deutliche Membran, die sich mit Eosin schwach-
rot färbt. Kerne sind häufig anzutreffen, die regellos im Parenchym
zerstreut sind, oft eine ganze Anzahl nebeneinander. Sie sind kreis-
rund, 6—8 u groß, mit zentral gelegenem sehr deutlichem Nukleolus
und Chromatingerüst. Das Kernplasma ist völlig hyalin. Die Ge-
stalt der Parenchymzellen ist sehr verschieden. Es finden sich
runde bis ovale, polyedrische, langgestreckte und spindelförmige
Formen vor. Ihr Protoplasma ist deutlich granuliert und oft an
die Zellmembranen resp. Fasern angelagert, so daß dann mehr oder
weniger große Vakuolen in der Zelle entstehen. In der Nähe der
stark mit Muskeln bedeckten Organe, wie Saugnäpfe, Zirrus-
beutel, aber auch anderer, innerer Organe, nimmt das sonst weit-
maschige Parenchym ein etwas anderes Aussehen an: die Zellen
werden bedeutend kleiner und schließen sich dicht zusammen,
ohne Vakuolen oder Hohlräume zu bilden. In manchen Fällen
zeigt es sogar einen fibrillären Bau. Dieselbe fibrilläre Struktur
weist auch das Parenchym auf, in welches die Subcuticularschicht
eingebettet ist.
Diese Unterschiede rein äußerer Art haben dazu geführt, ver-
schiedene Modifikationen des Parenchyms zu unterscheiden. So
‚ spricht Leuckart von 2 Arten des Bindegewebes, und Autoren neue-
‚ rer Zeit wie Lander unterscheiden sogar 3 Hauptmodifikationen
des Parenchyms bei digenen Trematoden. Eine wesentliche histo-
logische Unterscheidung läßt sich indessen bei Distomum acutum
trotz der angegebenen Abweichungen nicht durchführen. —
Iypisch für Distomum acutum ist eine Drüsenbildung, die
besonders biologisch interessant ist. Diese Drüsen sind auf die
Kopfregion des Tieres beschränkt und zwar finden sie sich hier
um den Mundsaugnapf herum, besonders rechts und links von ihm;
sie fallen sofort durch ihre intensive Färbbarkeit auf und zwar
reagieren sie ausschließlich auf saure Farbstoffe, müssen also ein
basisches Sekret abscheiden. Mit Eosin färben sie sich intensiv
karminrot, nach van Gieson’scher Färbung schön gelb (Fig. 3).
Ihre Form ist die einer typischen einzelligen Drüse, nämlich
birnförmig bis oval, mit zentral gelegenem verhältnismäßig klei-
nem Kern, dessen Nukleolus und Chromatingerüst nur undeutlich
zu erkennen ist. Eine Zellmembran ist nur durch eine feine, sich
etwas dunkler färbende Linie gekennzeichnet. Die Ausführgänge
sind sehr zart, so daß sie schwer zu verfolgen sind, sie ziehen aber
alle außerhalb der Peripherie des Mundsaugnapfes nach außen und
sondern hier wahrscheinlich ein basisches Sekret
ab, das die schon geschilderten weitgehenden Zer-
störungen des Knochens bewirkt. In den Mundsaugnapf
sieht man die Ausführgänge niemals eintreten.
5. Heft
19 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
Nervenstränge und Nervenzellen.
Über die im Parenchym eingelagerten Nervenstränge und
Nervenzellen soll hier nur ganz kurz gesprochen werden, da es mir
bisher nicht gelungen ist, eine für das Objekt brauchbare Nerven-
färbung durchzuführen. Neben der Ehrlich’schen Methylenblau-
methode, die bei der Undurchsichtigkeit des Tieres keine Erfolge
zeitigte, wandte ich auch die Apathy’sche Vergoldungsmethode an
(aus Mitteil. aus D. Zool. St. zu Neapel, Bd. 12, 1897, p. 718#.).
Diese lieferte aber auch nur undeutliche Bilder, da sich insbesondere
die Muskeln gleichzeitig färbten.
Nach dem, was ich gesehen habe, scheint topographisch das
Nervensystem keine wesentlichen Unterschiede von dem anderer
Distomen (z. B. Fasciola hepatica) aufzuweisen. Von den beiden
großen Kopfganglien, die rechts und links vom Pharynx liegen und
durch eine starke Querkommissur verbunden sind, gehen nach
vorn einige schwache, nach hinten mindestens 2 bis 4 starke Ner-
venstränge ab, die den ganzen Körper durchziehen.
Nur auf einen Befund möchte ich hier etwas näher eingehen.
Eine auffällig große Zahl von sogen. ‚großen Zellen‘ sind im ganzen
Körper verteilt, besonders unmittelbar unter der Subcuticular-
schicht, wo sie fast auf jedem Längsschnitt anzutreffen sind. Weiter
finden sich diese Zellen in der Umgebung stark mit Muskeln be-
legter Organe: Vagina, Zirrusbeutel und auch vereinzelt in den
Saugnäpfen und im Pharynx. Die Form dieser Zellen ist ziemlich
variabel. Am häufigsten finden sich keulenförmige Bildungen, die
nur einen Fortsatz aussenden; andere sind rund bis oval und zeigen
dann zwei Fortsätze, jedoch nie mehr. Der große in der keulen-
förmigen Anschwellung liegende Kern zeigt einen deutlichen Nu-
kleolus und ein Chromatingerüst. Das Plasma ist in diesem Teil
der Zelle stark granuliert und gut färbbar, während es im Zell-
fortsatz eine fibrilläre Streifung zeigt, die sich schließlich in ein-
zelne Fibrillen auflöstt und an den Muskelfasern inseriert. Es
handelt sich hier wohl um große Nervenzellen; denn
schon ihre geringe Färbbarkeit stimmt genau mit der der Nerven-
stränge und der Ganglienknoten überein. Figur 4 und 8 zeigen
solche Zellen einmal in Verbindung mit dem Hautmuskelschlauch,
das anderemal mit der starken Ringmuskulatur der Vagina.
Darmsysiem,
(Tafelfig. 5 u. 9). |
Der Darmtraktus des Distomum acutum beginnt im Grunde
eines Mundsaugnapfes. Von hier aus gelangt die Nahrung in einen
kräftig entwickelten Pharynx, der annähernd kugelige Gestalt auf-
weist. Zwischen Mundsaugnapf und Pharynx liegen zwei seitliche
Ausbuchtungen, die bei einer ganzen Reihe anderer Distomen als
Pharyngealtaschen beschrieben werden. Auf den Pharynx folgt
ein Oesophagus. Beide, Pharynx und Oesophagus ziehen vom
Mundsaugnapf aus etwas schräg nach der ventralen Körperwandung
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 13
zu, so daB bei Kontraktion des Tieres oft beide auf gleicher
Höhe liegen. Das zur Rekonstruktion verwandte Exemplar war
etwas kontrahiert, so daß in der Zeichnung die erwähnte Konstella-
tion von Pharynx und Oesophagus eintritt. Bei völlig ausgestrecktem
Zustande mögen beide wie gewöhnlich hintereinander liegen. Am Ende
des Oesophagus beginnt dann dereigentliche zweischenklige, einfache,
nicht verästelte Darm, der den ganzen Körper durchzieht und un-
gefähr im letzten Sechstel blind endigt. Bemerkenswert ist, daß der
rechte Darmschankel sich zweimal, der linke einmal scharf knickt;
außerdem konnte ich bei einem Exemplar ein nach außen gerichte-
tes blindes Darmende feststellen. Sonst ist der Darmtraktus nur
wenig eingeschnürt und verläuft in ziemlich gleichmäßiger Stärke
fast parallel den beiden Hauptkanälen des Wassergefäßsystems
bis etwas unterhalb der Vereinigungsstelle dieser beiden zur
Endblase.
Der Mundsaugnapf des Dist. acutum nimmt wie gewöhnlich
die Kopfregion des Tieres ein. Er sowie der Bauchsaugnapf liegen
in der Mediane der Bauchseite, letzterer ungefähr auf der Grenze des
ersten und zweiten Körperdrittels; mit seinem unteren Ende erreicht
er annähernd die durch die Mitte des Tieres gelegte Transversal-
ebene.
Der Mundsaugnapf ist etwas kräftiger gebaut und größer wie der
Bauchsaugnapf; ihre Durchmssser verhalten sich ungefähr wie 10:8.
Tiefe Breite
‘ Mundsaugnapf 04 mm 0,5 mm
Bauchsaugnapf 0,355 mm 0,4 mm
Eine äußere strukturlose Membran bildet ihre Umhüllung.
Was die Anordnung der Muskulatur betrifft, so finde ich keine
Unterschiede gegenüber der für andere Distomen angegebenen.
Die Muskeln sind nach den drei Dimensionen des Raumes angeord-
net. Im Mundsaugnapf liegt innen und außen je, eine ringförmige
(äquatoriale) Faserlage, dann folgen je zwei Schichten Meridional-
fasern, zwischen denen die kräftigen Radiärfasern liegen, die die
Hauptmasse der Muskulatur bilden.
Für den Bauchsaugnapf wird oft ein etwas abweichender Bau
angegeben, ein Verhalten, welches auch für Distomum acutum
zutrifft. Es fehlt hier nämlich die äquatoriale Muskelschicht.
Der Mundsaugnapf geht unter Bildung einer sogen. Pharyngeal-
‚tasche in den kräftig gebauten Pharynx über, dessen Länge und
Breite im Durchschnitt 0,2 mm beträgt. Seine Muskulatur ist stark
ausgebildet und gleicht in ihrer Anordnung genau der des Bauch-
saugnapfes. Ein Muskelschlauch, der den ganzen Pharynx umgibt
und ferner lateral an ihm inserierende kräftige Muskelbündel von
dorso-ventralem Verlauf regulieren die Bewegungen des Pharynx
bei der Nahrungsaufnahme, indem ersterer den Pharynx zusammen-
drückt, während die seitlichen Muskeln ihn wieder weiten. Diese
letzteren Muskelbündel nehmen bereits ventral vom Mundsaug-
napf ihren Anfang, ziehen von hier aus zum Pharynx und dann quer
14 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
durch den Körper, um teils frei im Parenchym zu endigen, teils
am Hautmuskelschlauch der Rückenseite des Tieres zu inserieren.
Die innere Auskleidung des Pharynx wird gebildet durch eine Cuti-
cula mit Basalmembran, die sich ebenso wie die der Körpercuticula
mit van Gieson’scher Lösung schwach rot färbt.
Der Oesophagus ist ein 0,14 mm langes, zylinderförmiges Rohr
mit einem Durchmesser von 50 u. Seine Muskulatur ist sehr kräftig
entwickelt und setzt sich zusammen aus einer Lage vonRing-und von
Längsfasern. Die innere Auskleidung ist eine einfache Cuticula.
Pharynx und Oesophagus werden auf ihrem ganzen Verlauf
umschlossen von einer Umhüllung von Deckzellen, die in
ihrem Aufbau genau den Subcuticularzellen gleichen. Sie sind be-
sonders am Oesophagus deutlich radial angeordnet und machen
ganz den Eindruck von Drüsenzellen ; Ausführgänge sind aber nicht
festzustellen.
Eine zusammenhängende Schicht dieser fraglichen Zellen ist
für unser Tier übrigens nur am Oesophagus festzustellen; am Pharynx
treten sie nur vereinzelt auf. Gelegentlich der Besprechung der
Subcuticularzellen ist schon näher auf Bau und Bedeutung dieser
Zellen eingegangen worden.
An der etwasdorsal gelagerten Darmgabelung treten diese Deck-
zellen dann zum letzten Male auf, um bei der nun eintretenden
Spaltung in die beiden Darmschenkel völlig zu verschwinden. Die
Ringmuskulatur dieser Stelle ist noch einmal recht kräftig aus-
gebildet; sie mag wohl als Schließmuskel zwischen Oesophagus und
Darm funktionieren.
Die Muskulatur des Darmes ist eine einfache Längs- und
Ringmuskulatur, letztere oft nur sehr unvollkommen entwickelt
und nur an vereinzelten Schnitten deutlich festzustellen.
Die innere Auskleidung des Darmes bildet ein typisches
einschichtiges Zylinderepithel. Die deutlichen großen Kerne
liegen immer an der Basis der Zellen, deren Plasma körnig
und stark färbbar ist. In funktionslosem Zustande des Darmes
können sich diese Zellen völlig kontrahieren, sodaß das Epithel
nur eine ganz dünne Schicht bildet. Im entgegengesetzten Falle
sind die Zellen zottenartig ausgezogen; ihre Spitze ist dann von fein-
gestreiftem Plasma erfüllt, während die Körnerschicht sich basal
verlagert. Juwel (24) hat dieselbe Beobachtung bei Apoblema
excisum gemacht.
Der Inhalt des Darmes besteht aus einer sich schwachrot
färbenden körnchenartigen Masse mit dazwischen gelagerten roten
Blutkörperchen, ein weiterer Beweis dafür, daß die Tiere neben
dem Schleim aus den Stirnhöhlen des Wirtstieres auch Blut saugen
müssen. Suspendiert sind in dieser Masse fast immer, besonders in
den hinteren Teilen des Darmes, schwarze Körner. Nach Bildern
verschiedener Präparate scheint es so, als ob die Epithelzellen des
Darmes leicht in Zerfall geraten und ihre Kerne in das Lumen des
Darmes wandern lassen. An den Stellen, an denen der Darm sich
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 15
verengt, finden sich große, glashelle Sekrettropfen in großer Menge;
ob diese Abscheidungen von den zottenartigen Epithelzellen ge-
liefert werden, ließ sich nicht einwandfrei feststellen.
Das exkretorische System.
(Tafelfig. 5 u. 6)
An dem exkretorischen Apparat unseres Tieres lassen sich
wie überall bei den Trematoden drei Abteilungen unterscheiden,
' einmal die Wimperzellen mit den Wimperflammen, dann die von die-
sen Terminalzellen ausgehenden feinen Kapillaren und endlich
‚ die beiden lateralen Hauptkanäle mit dem Endsammelraume oder
‚ der Endblase, in der sich die exkretorische Flüssigkeit sammelt,
‚ um von hier aus durch einen kurzen Kanal kaudalwärts nach außen
‚ entleert zu werden. Beginnen wir zunächst mit diesem letzten Teile
des Apparates. Die beiden Hauptkanäle nehmen ihren Anfang
‚ rechts und links vom Mundsaugnapf, etwa in der Höhe der Darm-
gabelung und laufen in mehreren Windungen ziemlich parallel den
beiden Darmästen nach dem hinteren Körperende. Hier vereini-
gen sie sich zur Endblase, die fast das ganze letzte Körperviertel
einnimmt. Jene hat auf einem Querschnitt im nicht kontrahier-
ten Zustande die Form eines quer zur Längsachse liegenden Ovals;
bei leerer Blase sieht man auf Längsschnitten nur einen schmalen
Y-förmigen Spalt.
Die Muskulatur der Blase ist eine doppelte, eine innere zu-
sammenhängende Längsfaserschicht und eine schwache nur hin
und wieder auftretende Ouerfaserlage. Ein niedriges Epithel bil-
- det ihre innere Auskleidung. Oft sind hier unverhältnismäßig große
Kerne eingelagert. Die Kontraktion der Blase wird bewirkt durch
eine Zusammenziehung der Längsmuskeln. Es entstehen dadurch
eine große Anzahl dicht nebeneinanderliegender Fältchen, die nur
‚ von Muskulatur erfüllt sind; das Epithelgewebe wird dabei auf
‚ein Minimum reduziert. Ein kurzer enger Kanal führt mit dem
' Exkretionsporus nach außen. Hier fehlt eine epitheliale Auskleidung
‚ völlig, dagegen ist die Ringmuskulatur etwas stärker entwickelt.
‚Am Exkretionsporus, der immer genau terminal liegt, schlägt
‚sich die Körpercuticula mit allen ihren Schichten und auch dem
- Hautstachelbesatz ein Stück nach innen um.
Der histologische Aufbau der Hauptstämme des Exkretons-
systems stimmt im allgemeinen mit dem der Endblase überein, ein
" Beweis dafür, daß die Blase nur eine gemeinsame Erweiterung
dieser ist, um die Exkretionsflüssigkeit zu sammeln. Auch hier
treffen wir dieselben beiden Muskellagen an. Bei starker Kontrak-
tion tritt jene Faltung wieder auf, so daß es oft schwer ist, auf Quer-
‚schnitten genau den Verlauf des Kanales zu verfolgen. Ein inneres
Epithel fehlt.
1 Die feinen Querkanälchen, die alle in diese beiden Hauptstämme
münden müssen, konnte ich nur selten zur Anschauung bringen,
da sie von äußerst zarter Beschaffenheit sind. Nur im Anschluß an
5. Helft
16 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
eine Terminalzelle war es möglich, die feinen Kapillaren eine
Strecke weit zu verfolgen, bis sie sich im Bindegewebe verloren.
Die Terminalzellen liegen fast ausnahmslos dicht unter der Sub-
cuticularschicht des Körpers. In den beiden Saugnäpfen sind sie bei
Distomum acutum nie anzutreffen, obgleich es vielfach für an-
dere Trematoden angegeben wird. Es sind Zellen mit zahlreichen
Verästelungen, die sich allmählich im umgebenden parenchymati-
schen Gewebe verlieren. Ihr Protoplasma färbt sich mit Haema-
toxylin-Eosin etwas intensiver. Es ist fein gestreift und körnig.
In den Hohlraum der Terminalzelle ragt die Wimperflamme hinein,
die durch Eosin intensiv rot gefärbt wird und eine von den einzel-
nen Wimperhärchen bewirkte, feine, parallele Strichelung auf-
weist. Am Grunde des Schopfes liegt ein ovaler großer Kern mit
schönem chromatophilen Kernkörperchen. Dies ist ein Beweis, daß
die Terminalzelle wirklich zelliger Natur ist und nicht nur einen
Lückenraum im Parenchym darstellt, wie Looss (35) es annimmt.
Meine Befunde an D. acutum stimmen fast genau überein mit denen
Schubergs (56) an D. lanceolatum. Die Endzellen schließen hier
wie dort die Kapillaren vollständig ab und gehen unmittelbar: in
deren Wandungen über. Der Verlauf der einzelnen Kapillaren ist
dadurch charakterisiert, daß diese immer auf dem kürzesten Wege
die beiden lateralen Hauptstämme zu erreichen suchen. Jene be-
sitzen eine eigene Wandung, eine ganzdeutlich sich abhebende innere
Membrana propria, der eine zweite Schicht aufgelagert ist, die ziem-
lich homogen ist und allmählich in die Verästelungen der Terminal-
zellen übergeht. |
Die Struktur des Plasmas dieser Zellen ist übrigens auffallend
der der Nervenzellen ähnlich, ein Umstand, der oft zu Verwechse-
lungen dieser mit den sogen. großen Zellen geführt hat.
Geschlechtsorgane.
(Tafelfig. 7 bis 9.)
Wie fast alle anderen Trematoden sind auch in unserem Disto-
mum männliche und weibliche Organe in einem Individuum ver-
einigt. Die Geschlechtsdrüsen und deren Anhangsorgane nehmen
bei weitem den größten Teil des tierischen Körpers ein und eignen
sich deshalb besonders gut zu eingehender anatomisch-histologischer
Untersuchung.
A. Die männlichen Geschlechtsorgane.
Die beiden Hoden haben ziemlich unregelmäßige, kugelige bis
ovale Gestalt und weisen oft höckerartige Erhebungen der Ober-
fläche auf. Bei einigen der von mir auf Schnittpräparaten unter-
suchten Exemplaren ist der linke der beiden Hoden deutlich zwei-
lappig. Ihre Größe ist in Anbetracht der Kleinheit des Tieres recht
bedeutend. Bei einer durchschnittlichen Länge von 0,6 bis 0,7 mm,
also ungefähr 4, der gesamten Körperlänge, haben sie einen mittle-
ren Durchmesser von 0,4 mm, auch sind beide annähernd gleich
groß. Charakteristisch ist ihre Lage rechts und links vom Bauch-
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 17
'saugnapf, wo sie fast den ganzen Raum zwischen diesem und der
Körperwandung einnehmen. Von der ventralen Mittellinie sind sie
ungefähr gleichweit entfernt, doch liegen sie niemals in gleicher Höhe,
‚sondern der rechte Hoden ist stets etwas vor dem linken gelegen.
"Beide schieben sich in die beiderseitigen Darmbiegungen derart ein,
‚daß im dorsal gelegenen Teile die Darmschenkel über sie hinweg-
‚ziehen müssen. Die beiden Hauptkanäle des Exkretionssystems
"bedecken sie nicht, nähern sich ihnen aber stellenweise. Der linke
‘Hoden erreicht oft mit seinem unteren Rande die Exkretions-
. blase.
| Was den Bau dieser Organe betrifft, so besitzen sie als Hülle
‚eine strukturlose Membran, um die sich das umgebende, Parenchym-
gewebe fest zusammenfügt. Die einzelnen Zellen dieses Gewebes blei-
"ben bedeutend kleiner wie im übrigen Körper, weisen auch fast gar
"keine Kerne auf. Sommer (58) nennt sie bei Distomum hepaticum
„Drüsenmembran“,dochist bei unserem Parasiten von Drüsenbildung
‚nichts zu bemerken. In diesem Parenchymgewebe verlaufen innen
"Längsfasern in ziemlich zusammenhängender Schicht. Auf einigen
‚'Längsschnitten konnte sogar nach außen von diesen eine weitere
‚ringförmig verlaufende Schicht festgestellt werden; nach ihrem
"Bau und besonders nach Vergleichung mit anderen feinen Muskel-
"schichten bin ich geneigt, diese für Muskelfasern zu halten, obwohl
"z. B. Looss (35) diesen Organen mit aller Entschiedenheit solche
"abspricht. Schon Sommer aber erwähnt bei Distomum hepaticum
„sehr kleine und zarte, kontraktile Faserzellen‘‘, die eine ausnahms-
‚los longitudinale Richtung verfolgen. Vielleicht sind diese identisch
mit den von mir gefundenen Muskelfasern. Auch Kerbert (25)
"hat bei Distomum Westermanni ähnliche Fasern beobachtet. Er
‚schreibt: ‚‚An der Außenseite dieser Membrana propria liegt eine
‚schwachentwickelte Faserschicht, deren Fasern in longitudinaler
Richtung verlaufen‘.
Die Hoden sind solide, aus vielen Zellen bestehende Organe,
‚in denen sich die Spermatozoen entwickeln. Auf jedem Schnitt
sind die verschiedenen Umwandlungsformen sehr schön zu erkennen.
" Deutlich tritt eine periphere Zellenlage zu Tage, die zwei- und auch
‚ mehrschichtig ist. Das Plasma dieser ist körnig, die Form der Zellen
- sehr verschieden; bald oval, bald rund, oft auch polyedrisch, eine
Folge des gegenseitig abplattend wirkenden Druckes. Die Kerne sind
"von bedeutender Größe, ein Nukleolus ist kaum mehr zu
‘erkennen, dagegen treten zahlreiche Chromatinkörner auf.
Die Größe dieser Spermatoblasten schwankt zwischen 5 und 6 x.
Sie liegen ferner auch im Lumen des Hodens zerstreut zwischen
‘den aus ihnen entstehenden Spermatozoen. Der Prozeß der Ent-
wicklung dieser aus den Spermatoblasten verläuft genau so, wie ihn
"Noack (47) bei Dist. clavigerum und Sommer (58) bei Dist. hepa-
- ticum beobachtet hat.
“ Die reifen Samenfäden messen im Mittel 0,04 mm Länge; der
Kopf ist als feiner punktförmiger Knopf deutlich zu erkennen.
x Archiv a auge ehiehte 9
{
3
r
5 Heft
18 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
Von der dem Innern des Körpers zugewandten Seite eines jeden
Hodens entspringen die beiden Samenleiter. Da sie beide dem hin-
teren Ende des Zirrusbeutels zustreben, ist bei der Lage des letzte-
ren das linke Vas deferens über noch einmal so lang wie das rechte,
Das linke verläuft vom oberen Drittel des Hodens in ziemlich ge-
radem Wege unter den beiden Dottergängen und dem Laurer’schen
Kanal hindurch nach dem Zirrusbeutel, das rechte ungefähr von
der Mitte des rechten Hodens aus eben dorthin. Sie treten dicht
nebeneinander, aber ohne sich zu vereinigen, in den Zirrus-
beutel ein. |
Histologisch kann man an den Samenleitern zunächst eine
deutliche Lage von Ringmuskeln feststellen, auf die eine Zellenlage
folgt, die nicht näher zu bestimmen ist. Nur ganz vereinzelt sind
sroße Kerne eingelagert, sodaß man vielleicht auch hier von einem
auskleidenden Epithel sprechen kann. Die Dicke der Samenleiter
ist während ihres ganzen Verlaufes annähernd dieselbe. Sie be-
trägt im Durchschnitt 0,04 bis 0,06 mm, ist also im Vergleich zu
anderen Distomen ziemlich beträchtlich. Einen Inhalt, aus Samen-
fäden bestehend, konnte ich fast auf jedem Schnitt feststellen.
Die beiden Vasa deferentia treten am Grunde des Zirrusbeutels in
diesen ein.
Der Zirrusbeutel ist bei unserem Tiere ein mächtiger, zylinder-
förmiger, im Querschnitt kreisrunder bis elliptischer, hohler, stark
muskulöser Körper. Er ist leicht gebogen und zwar so, daß die In-
nenflächen der Krümmung nach dem Bauchsaugnapf zu liegt. Seine
Hauptachse liegt horizontal zum Körper und zieht ziemlich genau
von der Mitte des ganzen Körpers nach dem unteren Rande des
Bauchsaugnapfes hin. Das blinde Ende liegt ungefähr in der Höhe
der Mitte des rechten Hodens, diesem sehr genähert. Von hier
zieht derZirrusbeutel nach unten, macht dann eine flacheKrümmung
und strebt mit seinem anderen Ende dem unteren Rande der Bauch-
saugnapfmündung zu. An beiden Enden verjüngt er sich etwas, im
übrigen bleibt seine Weite ziemlich gleich. Der Durchmesser be-
trägt an der stärksten Stelle bis zu 0,25 mm. Die Länge des Zirrus-
beutels ließ sich wegen der Krümmung schwer genau feststellen, da
ich das Tier eben nur auf Schnittserien untersuchen konnte. Sie mag
ungefähr 0,8 bis 0,9 mm betragen.
Der Zirrusbeutel umschließt nun alle männlichen Endapparate
der Leitungswege, ja in seinem vorderen Teil auch den Endabschnitt |
der Vagina. Diesen letzteren Teil möchte ich deshalb mit Sommer,
KerbertundNoack als Kloake, besser noch als Geschlechtskloake
bezeichnen. Ihr Bau wird später noch eingehender beschrieben wer- |
den. Sie mündet dicht unterhalb des Bauchsaugnapfes nach außen. |
Bei Kontraktionen derselben fallen sogar beide Aus-
mündungen fast zusammen. Dieses Verhalten erklärt auch
die Bemerkung Leuckarts (29), daß er ‚‚eine deutliche Geschlechts-
öffnung ungeachtet sorgsamen Suchens nicht wahrnehmen‘ konnte.
Am Grunde des Zirrusbeutels liegen die beiden Samenblasen, die |
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 19
durch einen engen Kanal mit einander verbunden sind, dann folgt
der Ductus ejaculatorius und der eigentliche Zirrus, endlich die
Kloake. Das Innere des Beutels ist von Parenchymzellen ausgefüllt,
die die Verbindung zwischen den einzelnen Organen herstellen.
er a a da, Da Sn a da Le
Een Wr EEı 4£ AESER hg
= liegen zunächst die Samen-
blasen. Deutlich sind hier
' die nur durch einen engen
' Kanal miteinander verbunden
- schnitt zylindrisch, mit abge-
- rundeter Basis. Sie ist wurst-
artig zusammengebogen, so
daß oft, besonders auf Ouer-
schnitten zwei und mehrere
Abteilungen getroffen sind.
. Die obere ist fast kugelrund.
Unter ihrer äußeren Längs- Längsschnitt durch die Samenblasen.
2 ' muskulatur, die sie mit der Zirrusmuskulatur gemeinsam haben,
liegt eine Tunica propria, die völlig hyalin ist und sich nur ganz
Der den Ductus ejaculatorius und den eingestülpten Zirrus be-
herbergende Teil wird oft auch als Pars prostatica bezeichnet. Er
‚ birgt auch bei Distomum acutum eine große Menge einzelliger Drü-
sen, die sogen. Prostatadrüsen, deren deutliche Ausführgänge alle
in den Ductus ejaculatörius münden.
Die Muskulatur des Zirrusbeutels weist keine Abweichungen
gegenüber der anderer Distomen auf. Sie setzt sich zusammen aus
einer äußeren längs verlaufenden und einer inneren Ringmuskel-
- schicht. Die Längsfasern sind durchweg sehr stark entwickelt, bei
weitem die mächtigste Muskelmasse im ganzen Körper bildend. An
beiden Enden lösen sie sich in einzelne Muskelzüge auf, die aus drei
‚ bis fünf starken Fasern bestehen und frei im Körperparenchym
enden. Am ventralen Ende bilden beiderlei Muskelfasern ein wirres
Durcheinander, und ferner treten hier noch Diagonalfasern als
Fortsetzung derinneren Diagonalfaserlage des Hautmuskelschlauches
hinzu. Ebenso geht die mittlere Längsmuskulatur der Körper-
- wandung in die des Zirrusbeutels über; die äußere Ringfaserlage
dagegen scheint nicht an der Bildung der Muskeln des Zirrussackes
beteiligt zu sein. |
Seine Ringfasern sind sehr fein und bilden nur eine einfache
Schicht. Sie liegen in einer hyalinen membranösen Zellenlage ein-
gebettet, die sich mit Eosin schwachrot färbt, etwa vergleichbar der
- ı Baslmembran der Cuticula. Nach innen zu folgt dann unmittelbar
das Parenchymgewebe, das hier ganz engmaschig ist.
An die Außenfläche der Muskulatur legt sich ganz dicht eine
bindegewebige Hülle an, deren einzelne Zellen sehr eng an einander
liegen und lückenlos zusammenschließen.
Im Grunde des Zirrusbeutels
deren zwei zu unterscheiden,
sind. Die untere ist im Längs-
2*+ 5. Heft
90 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
schwach färbt. Nur selten konnte ich in dieser Schicht große
langgestreckte Kerne feststellen, die infolge der prall gefüllten
Samenblase ganz an die’ Wandung gedrängt worden waren. |
Bereits Sommer und Looss haben hier solche Kerne aufgefunden.
An dem Kanal, der zwischen beiden Samenblasen die Verbindung
herstellt, entsteht eine Art von Sphinkter, indem zu der Längs-
muskulatur noch einige kräftige Ringmuskeln hinzutreten,
die vielleicht einen völligen Verschluß herbeiführen können, um ein
Zurückweichen der Spermatozoen zu verhindern. |
An dieser Kanalstelle treten nun auch im Parenchym Zellen
auf, die einmal den Subcuticularzellen, dann aber auch den gleich
näher zu beschreibenden Prostatadrüsenzellen sehr ähnlich sind.
Ihre Gestalt ist ganz verschieden; ihr Plasma ist stark körnig und
gut färbbar, und der große Kern ist mit deutlichem Nukleolus und
zahlreichen Chromatinkörnern versehen.
An ihrem oberen Rande bildet die obere Samenblase eine sinus-
förmige Erweiterung, die durch einen kurzen, muskulösen Gang
mit einem Organ in Verbindung steht, das oft als ‚Prostata‘“ be- |
zeichnet worden ist (Schwarze bei D. clavigerum (57). Braun ()
beschreibt allgemein für Trematoden jenseits der Samenblase einen
schmalen Gang mit zahlreichen Drüsen: Pars prostatica. Looss (35)
nennt diesen aus der Samenblase führenden Gang den Ductus eja-
culatoriusin weiterem Sinne; ebenso spricht Walter (65) von einem |
Ductus ejaculatorius. Nach den Befunden an unserem Tier ist als
Pars prostatica der Teil des Zirrusbeutels zu bezeichnen, der auf die
Samenblasen folgt und mit diesen durch den eben erwähnten kurzen
Gang verbunden ist. Dieser Prostatateil birgt zahlreiche Drüsen
und wird in seiner ganzen Länge von dem Ductus ejaculatorius
durchzogen. |
Letzterer stellt ein röhrenförmiges Gebilde von ziemlich gleich-
mäßiger Dicke vor. Er durchzieht in flachen Krümmungen den
ganzen letzten Teil des Zirrusbeutels, um schließlich in den Penis
selbst überzugehen. Eine eigene Längs- und Ringmuskelschicht
bildet die äußere Wandung dieses Organes. Nach innen folgt ein
eigenartiges parenchymatisches Gewebe, das deutlich zelligen Aut-
bau zeigt. Die Form der einzelnen Zellen, die dicht zusammen-'
schließen, ist polyedrisch, ihr Plasma ist stark körnig, undihre Kerne, |
die genau so gebaut sind wie die des Körperparenchyms sind fast
immer an die Wand verlagert, nur selten ist ihre Lage zentral. Mit!
Eosin färbt sich dieses Gewebe intensiver rot als das übrige Paren-
chym. Der Inhalt der Zellen ist vielleicht das aufgespeicherte Se-
kret der Prostatadrüsen, das die Samenflüssigkeit, die den Spermato-
zoen beigemengt wird, liefert; denn die dem Lumen des Ductus)
ejaculatorius anliegenden Zellen sieht man oft in Auflösung begriffen
und ihren Inhalt in den Ductus sich ergießen. 34.38 a
Ferner tritt hier noch eine zweite Form des Parenchyms auf,|
mit größeren Zellen und geringerer Körnelung des Protoplasmas.
Es zeigt denselben Aufbau wie das Parenchym der Pars prostatica;)
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 91
Kerne sind in beiden nicht nachzuweisen. Eingelagert in dieses um-
gebende Parenchym sind nun in großer Menge die einzelligen Pro-
‚statadrüsen, die oft den ganzen Raum zwischen Ductus ejacula-
torius und Muskelwandung des Zirrusbeutels einehmen. Die einzel-
nen Zellen sind deutlich von einander abgegrenzt und Haematoxy-
lin färbt sie stark violett. Ihre Form ist birnförmig, der große runde
Kern liegt zentral und zeigt einen deutlichen Nukleolus und ein
deutliches Chromatingerüst. Das Plasma ist von blasiger Struktur
und durchsetzt von hellen Vakuolen eines Drüsensekretes, das sich
mit den angewandten Färbemethoden nicht färbt. Ganz deutlich
sind hier Ausführgänge dieser Zellen festzustellen, die alle die Mus-
‚kelwandung des Ductus ejaculatorius durchbohren und in diesen
‚eintreten. Auch diese Ausführgänge zeigen noch den wabigen
Plasmabau.
Der letzte Abschnitt des Zirrusbeutels hat die Funktion des
' Penis übernommen, der durch Kontraktion seiner Muskulatur völlig
eingezogen und ausgestülpt werden kann. Eine äußere Cuticula,
die eine direkte Fortsetzung der Körpercuticula ist, eine Längs- und
‚eine kräftige innere Ringmuskulatur bilden seine histologische
Struktur. Der Ductus ejaculatorius durchzieht ihn in seiner gan-
‚zen Länge und mündet an seiner Spitze nach außen. Die innere
Struktur ist genau dieselbe wie die des Ductus ejaculatorius. Penis
und Vaginamündendichthintereinanderindie Geschlechtskloake ein.
Einige Abmessungen sollen hier folgen:
Weite des Ductus ejaculatorius . . 2... 50 u
| Größe der Kerne der Prostatadrüsen. . .. 6—7 u
i Weite ihrer Ausführgänge . .n num... eu
P Länge des ausgestülpten Penis . ..... 130 u
| Grabteivetenrar] Sıdı,ıab „lkısıyda Igärig 70 u
| AVeite an der Spitze. 3 Hi 1aplsagy „Dat nah: 20 u
B. Die weiblichen Geschlechtsorgane.
Die weiblichen Geschlechtsorgane weisen weder in Anordnung
noch histologischem Aufbau wesentliche Abweichungen gegenüber
|
|
|
'
1
|
|
| den weiblichen Keimdrüsen und Leitungswegen anderer Distomen
auf. Aus dem in der Einzahl vorhandenen Ovarium gelangen die
‚ Keitmzellen in den Keimleiter, der nach kurzem Verlauf den Laurer’-
‚ schen Kanal und kurz darauf den unpaaren Dottergang aufnimmt.
‚ Ein Receptaculum seminis, wie es so oft für Distomen beschrieben
‚ wird, ist hier. nicht vorhanden. Der Teil des Keimleiters, der aut
‚den Dottergang folgt, übernimmt mit dem Anfangsteil des Uterus
' die Funktion des Eibildungsraumes, des Ootyps. Der Uterus be-
‚ schreibt in der unteren Körperhälfte einige Windungen, sein End-
‚abschnitt funktioniert als Vagina. Die reichlich vorhandenen
‚ Dotterfollikel nehmen im Körper einen beträchtlichen Raum ein
und erstrecken sich vom Vorderende des Körpers, wo sie den Mund-
‚ saugnapf mit einhüllen, bis weit in das Hinterende hinein, fast bis
‚ an den Exkretionsporus heranreichend.
5. Heft
|
I
99 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
Das Ovarium ist ein etwa kugelförmiges Organ, das anders wie
' bei den meisten anderen Distomen beträchtlich nach vorn verlagert
ist. Es liegt fast völlig vor beiden Hoden, jedenfalls immer vor dem
linken, während oft auf Ouerschnitten der letzte Teil des Ovariums
und der erste Teil des rechten Hodens gleichzeitig angeschnitten
sind. Der vordere Rand liegt ungefähr in derselben Höhe wie die
Darmgabelung am Grunde des Oesophagus. Sein unterer Rand
berührt annähernd den Komplex der unter ihm liegenden Schalen-
drüse, während es mit seinem seitlichen Rande ziemlich nahe an
die Leibeswand herantritt. Sein Durchmesser beträgt im Mittel
0,35 mm. Umgeben ist das Ovarium, wie Braun es für die digenen
Trematoden fast durchweg beschreibt, von einer eigenen homo-
genen Membran, deren Plasma ziemlich körnig ist. Mitunter waren
Kerne in ihr zu finden, die ähnlich gebaut waren wie die Parenchym-
kerne. Muskelfasern sind hier nicht nachzuweisen. Das umgebende
Parenchym zeigt nicht diese Engmaschigkeit, wie wir sie früher in
der Umgebung der Hoden sahen, dafür nimmt die Membrana pro-
pria eine bedeutende Dicke an. Im Innern direkt der Wandung an-
liegend findet sich das Keimlager, dessen Zellen intensiv gefärbt
sind und verhältnismäßig kleine Kerne besitzen. Weiter nach
dem Zentrum hin werden diese Zellen immer größer, ihre Kerne
viel deutlicher. Die Form dieser Zellen ist oval bis polyedrisch,
letzteres wohl eine Folge des gegenseitig abplattend wirkenden
Druckes. Die Kerne zeigen einen sehr deutlichen Nukleolus und
cin schönes Chromatingerüst. Der Nukleolus zeigt hier besonders
klar und fast durchweg Vakuolenbildung in Gestalt heller, stark
lichtbrechender Körperchen. Weiter nach dem Zentrum und dem
Keimleiter hin . findet man die erwachsenen Ovozyten. Ihr
Durchmesser beträgt etwa.20u, der ihrer Kerne, die nun zum Keim-
bläschen geworden sind, ungefähr 10 u.
An seinem ventralen Rande verläßt der Keimleiter oder Ovi-
duct das Ovarium als 20u dicker, nur kurzer Gang, der von derFort-
setzung der Membrana propria des Keimstockes umgeben ist. Schon |
an seiner Austrittsstelle zeigt sich über dieser Membran eine fibril- |
läre Schicht, die dann in eine deutliche Längsmuskelschicht
des Keimleiters übergeht. Die Weite ist in seinem ganzen Ver- |
laufe annähernd die gleiche. In geringer Entfernung vom Aus- |
gangspunkt zweigt von ihm der Laurer’sche Kanal ab, der nach |
einigen Windungen in einem spitzen Winkel zur Leibeswand dorsal '
nach außen mündet. Seine Länge ist ziemlich beträchtlich, sie
beträgt, die Windungen einbegriffen, 0,36 mm.‘ Seine Ausführ- |
öffnung liegt fast genau zentral auf der Rückenfläche des Tieres. |
Eine kräftige kontinuierliche Ringmuskellage bildet seine Wan- |
dung, darunter findet sich eine homogene Membran. An der Mün- |
dungsstelle schlägt sich die Körpercuticula ein Stück nach innen |
cin, wenigstens mit ihren beiden äußeren Lagen. Der Stachelbesatz |
geht hier verloren. Den Inhalt bildet besonders kurz nach Ver-
lassen des Keimleiters das Schalensekret, das oft das ganze Lumen |
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 93
‚ausfüllt, und in diesem Spermatozoen. Den Endteil bis zur Mün-
dung fand ich dagegen meist leer. Auf seinem ganzen Wege wird
‘der Laurer’sche Kanal wieder von Zellen begleitet, wie sie auch
‚oben für Pharynx und Oesophagus beschrieben wurden. Diese
‚Zellen sind radial angeordnet und gleichen in ihrem Aufbau ganz
den Subeuticularzellen, auch liegen sie wieder in einem engmaschi-
‚gen Parenchym. Ausführgänge konnte ich hier gleichfalls nicht
finden.
Einen beträchtlichen Raum im Körper des Tieres nehmen
‚die Dotterfollikel ein. Von zwei getrennten Dotterstöcken kann
‚hier kaum gesprochen werden, da die einzelnen Follikel alle in
"Zusammenhang stehen. Infolge der Lage des Bauchsaugnapfes
‚und des Zirrusbeutels werden die Follikel an der ventralen Seite
‚durch diese beiden Organe völlig verdrängt, während sie dorsal
stets in Verbindung bleiben und hier nur durch die Lage des Ovars,
‚der Schalendrüse und der Hoden mehr und mehr an die Körper-
‚wandung verlagert werden. Eine eigene Wandung fehlt
‚den einzelnen Follikeln. Diese stellen Anhäufungen von Dotter-
‘zellen vor, die unmittelbar vom Parenchymgewebe umschlossen
| werden. Die Dotterzellen sind rund bis polyedrisch, mit großem
"Kern, und schönem deutlichen Nukleolus und deutlichem Chro-
‚matingerüst. Das Plasma zeigt wieder diesen wabigen Aufbau, den
‘wir schon gelegentlich der Beschreibung der Prostatadrüsen ken-
nen lernten. Der zentral gelagerte Kern ist oft von Chromatın-
‚massen umlagert. Im Zellplasma findet sich ein gelbes Sekret,
‚das zu Kugeln geformt ist und sich mit den angewandten Färbe-
‚mitteln nie färbt. Es liefert im Ootyp nach Auflösung der Dotter-
\ ‚zellen das Schalenmaterial für die Eier. Die einzelnen Follikel
"sind rund bis oval und an der Oberfläche oft uneben, da eine
feste Hülle fehlt. Die Größenunterschiede sind gering, ihre Durch-
messer schwanken zwischen 30 und 60 u.
Die Anfänge der Dottergänge sind nicht festzustellen. Als
paarige weite Gänge treten sie später aus dem Komplex der Schalen-
drüse heraus und erst auf Längsschnitten gelingt es, wenn die Gänge
eine Strecke weit getroffen sind, ihren Bau zu studieren. Paarige
| ‚Gänge sowie der anschließende unpaare Gang sind ganz gleich
"gebaut. Sie werden umhüllt von einer deutlichen, aber a
Membrana propria, darunter liegt eine epitheliale Zellenlage, i
‚der sich mitunter Kerne nachweisen ließen. Bei starker Füllung
ist besonders der unpaare Gang beträchtlich aufgetrieben und er-
jeheine im Durchmesser dann ebenso groß wie ein Follikel. Auch
Jaden sich in ihm noch völlig erhaltene Dotterzellen bis kurz vor
‚seiner Einmündungsstelle in den Keimgang, die unmittelbar nach
li Einmündung des Laurer’schen Kanals erfolgt. Der letzte Teil
des Dotterganges verengt sich oft noch beträchtlich.
| Ein weiterer Drüsenkomplex, der vielleicht ein Sekret in
: Ootyp abgibt, ist die sogen. Schalendrüse. Sie stellt eine
'Anhäufung von einzelligen Drüsen dar, die mehr oder weniger
| . Helt
94 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
symmetrisch um den Eileiter angeordnet sind, sofern diese Symme-
'trie durch den Laurer’schen Kanal, durch die Dottergänge und
die ersten Windungen des Uterus, die alle den Komplex durch-
ziehen, nicht gestört ist. Ihre Lage ist also damit bestimmt. Die
ersten Drüsen treten unmittelbar unter dem Ovarium auf und ziehen
sich bis zur Gabelung des unpaaren Dotterganges hin. Die ein-
zelnen Drüsenzellen sind von ovaler Gestalt, oft auch spindelförmig
mit zentral gelegenem, nicht sehr großem Kern versehen. Umgeben
werden sie von einer hyalinen Membran, die oft nur schwach an-
gedeutet ist. Das Plasma ist wieder von wabigem Bau, stark kör-
nig, und Kern- und Plasmafärbung sind genau die gleiche wie die
der Prostatadrüsen. Deutliche Ausführgänge sind nicht festzu-
stellen. Oft sieht man aber in der fibrillären radiären Streifung des
Parenchyms helle Vakuolen liegen, die als Sekretvakuolen aufzu-
fassen sind. Eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Drüsen-
arten wie sie für diese Stelle oft für Distomen angegeben wird,
war nicht zu machen. Der Uterus nimmt nun folgenden Verlauf:
Kurz vor dem Austritt des Laurer’schen Kanals biegt der Keimleiter
zunächst scharf nach rechts um, dann wendet er sich an der Stelle,
wo er sich zum eigentlichen Uterus erweitert, wieder nach links,
um nach nur kurzem Verlauf nach schräg rechts unten zu ziehen.
In mannigfaltigen Aussackungen und kurzen Windungen und
Knicken geht er dann am vorderen Teil des Zirrusbeutels vor-.
über und zwar auf dessen rechter Seite, zieht, vom Rücken des Tieres
aus gesehen, unter ihm hinweg in das untere Drittel des Körpers
bis auf die Höhe der Endblase und wendet sich von hier aus wieder
schräg nach links vorn. Er bleibt dabei immer innerhalb des rechten
Hauptkanals des Exkretionssystems, während er den linken über-
kreuzt und in der Höhe der Mitte des linken Hodens sich unter
gleichzeitiger Verengung zum Endteil, der Vagina, noch einmal
kurz nach rechts wendet, um schließlich in die Geschlechtskloake
auszumünden.
Am Ootyp ist Ring- und Längsmuskulatur festzustellen, unter
der eine epitheliale Zellenlage liegt. Ein besonderes Dotterreser-
voir fehlt unserem Tier. Auf den Eibildungsraum folgt ein mit
Muskeln sehr stark belegter Abschnitt dieses Leitungsganges, der
als sogen. Receptaculum seminis uterinum, wie Looss (35) es
nennt, funktioniert. Eine starke Lage von Ringmuskeln und feine
Längsmuskeln sind geeignet, eine Kontraktion dieses Raumes zu be-
wirken, durch welche das Sperma in den Ootyp gepreßt wird.
Der Inhalt dieses Receptaculums besteht ausschließlich aus Sper-
matozoen; Eier sind hier nie anzutreffen.
Der Uterus ım engeren Sinne endlich zeigt während seines ganzen
Verlaufes eine nur äußerst feine Wandung mit feinem Muskel-
belag von Längsmuskeln. Unter diesen befindet sich eine Mem-
bran, in die Kerne eingelagert sind, und die ab und zu auch eine |
sehr zarte Ringmuskulatur erkennen läßt. Nach mannigfachen
Schlingen und Windungen geht dann der Uterus ungefähr in der-
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 95
selben Höhe wie sein Anfangsteil unterhalb des Bauchsaugnapfes
ziemlich unvermittelt in den Endteil, die Vagina, über. Eine starke
mehrschichtige Ringmuskellage mit darüberliegenden Längsfibril-
len, sowie eine innere homogene Membran mit eingestreuten
Kernen bilden ihre Wandung. Erfüllt ist die Vagina von einem
bläschenartigen sich schwach rot färbenden Sekret, das oft auch
in der Höhlung des Bauchsaugnapfes anzutreffen ist. Eier, die
sonst die Uterusschlingen fast überall in großer Anzahl enthalten,
fand ich niemals in der Vagina. Bei der geringen Weite der Vagina,
die im Mittel 0,06 mm beträgt, kann immer nur ein einziges Ei
sein Lumen passieren (Fig. 8). An der Übergangsstelle des Uterus
in die Vagina treten unvermittelt wieder jene Zellen auf, die auch
für den Laurer'schen Kanal schon beschrieben worden sind, die
Subeuticularzellen, die allmählich an der Einmündungsstelle in
die Geschlechtskloake in die Subcuticularschicht der Körperwandung
übergehen. Es tritt nun wieder die Frage auf, ob man diese Zellen
für Uterusdrüsen ansprechen soll, wie sie von einer ganzen Reihe
von Autoren für andere Distomen beschrieben werden, z. B. von
v. Buttel-Reepen (9), der bei Distomum siemersii und ampulla-
ceum den Uterus in seiner ganzen Länge mit Drüsen besetzt fand.
Doch geht aus seiner Abbildung (Abb. 35) durchaus nicht hervor,
daß es sich hier um Drüsen handelt. Auch Walter (66) erwähnt
des öfteren Drüsen, die die Vagina umgeben sollen. Looss (35)
spricht hier von „körnigen, von den Parenchymzellen deutlich
unterscheidbaren Zeilen‘, über deren Funktion er aber ‚wegen
ihres undeutlichen histologischen Verhaltens kein definitives Ur-
teil fällen“ kann. Jedenfalls konnte ich hier keine Ausführgänge
finden. Bau und Färbung der Zellen ist genau dieselbe wie die
der Subcuticularzellen. Ä
Auf einigen Schnitten fanden sich schön gefärbte Zellen, die
scheinbar durch einen deutlichen Gang mit der Wandung der Vagina
in Verbindung standen und die dadurch den Anschein einer Drüsen-
zelle erweckten. Bei näherer histologischer Untersuchung stellte
es sich indessen heraus, daß es sich um Nervenzellen handelt,
die mit der starken Ringmuskulatur der Vagina in Verbindung
stehen. Auch im ganzen übrigen Verlauf des Uterus konnte ich nir-
gends irgendwelche Drüsen feststellen.
Wie schon erwähnt, mündet dicht unterhalb des Penis die
Vagina in die gemeinsame Geschlechtskloake ein. Bei völlig
ausgestrecktem Zustande mag die Ausführöffnung dieser ein
kleines Stück unterhalb des Bauchsaugnapfes liegen. Das von
mir untersuchte konservierte Material zeigte indessen immer einen
mehr oder weniger hohen Grad von Kontraktion, so daß der
Bauchsaugnapf ziemlich zurückgezogen war. Am oberen Rande
des Saugnapfes tritt eine eigenartige lippenförmige Vorwölbung
auf, die die Ausmündung des Bauchsaugnapfes völlig einengt.
‚Sie ist bei Otodistomum veliporum als Velum des Bauchsaugnapfes
gedeutet worden; Odhner hat sie indessen als Kontraktions-
5. Heft
96 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
produkt erkannt. Dieses Gebilde ist durch eine starke Diagonal-
muskulatur ausgezeichnet, ebenso der Teil des Körpers, der zwi-
schen Bauchsaugnapfmündung und Genitalöffnung liegt. In
die durch diese Vorwölbung etwas kaudalwärts verlagerte Aus-
mündung des Saugnapfes mündet die Geschlechtskloake ein,
resp. wird der Penis ausgestülpt. Die Körpercuticula kleidet den
Geschlechtssinus vollkommen aus, sie hat nur ihren Stachel-
besatz verloren und zwar schon (auf Schnitten gesehen) ein Stück
ober- und unterhalb des Saugnapfes, so daß um diesen herum ein
schmales konzentrisches Feld entsteht, das frei von Stacheln ist.
Werfen wir nun noch einen Blick auf die Bildung des be-
schalten Eies, die sich bei unserem Objekt in anschaulicher
Weise verfolgen läßt, und zu dessen Aufbau Ovarium, Hoden,
Dotterfollikel und vielleicht auch die Schalendrüse ihre Produkte
liefern.
Aus dem Ovarium tritt in den nur kurzen und engen Keim-
leiter eine Ovozyte ein, die nahe vor den Reifeteilungen steht.
Nur periodisch und in größeren Zwischenräumen scheint dies
zu erfolgen, da die Bildung des zusammengesetzten Eies eine ge-
wisse Zeit erfordert und nur eine Eizelle dabei Verwendung findet.
So ist esleicht erklärlich, daß der Keimleiter fast immer leer ist.
dk = Kern der Dotterzelle. pf = fibrillärer Parenchym.
ds = Dotterschollen. sdr = Schalendrüsen.
dz = Dotiterzelle. ss = Schalensekret.
eDg= unpaarer Dottergang. zm = Zellmembran der Dotterzellen.
Die Eizelle selbst ist nackt und auch keiner amöboiden Bewegung
fähig. Man kann daher vermuten, daß die Vorwärtsbewegung
im Oviduct durch Muskelkontraktion bewirkt wird, wofür auch
sein starker Ringmuskelbelag spricht. Schließlich gelangt die Ei-
zelle an die Stelle, wo der unpaare Dottergang in den Keimleiter
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 97
einmündet, der von hier aus Ootyp genannt wird, da hier die Bil-
dung des beschalten Eies einsstzt.
Die Dotterzellen hatten wir bereits als große polyedrische
Zellen kennen gelernt, die den ganzen Dottergang in kompakter
Masse vollständig ausfüllen. Ihr runder, stark chromatin-
haltiger Kern, der zentral liegt, wird umgeben von den ‚,‚Dotter-
schollen“ ; dann folgt eine Zone ungefärbten Protoplasmas und end-
lich dicht an der Zellmembran die gelben Schalentropfen. Be-
sonders deutlich tritt an diesen Zellen die Zellmembran hervor,
die sich mit Haematoxylin kräftig färbt. Bevor nun diese Dotter-
zellen in den Ootyp eintreten können, müssen sie zunächst den letz-
ten kurzen, aber äußerst engen Abschnitt des Dotterganges pas-
sieren, dessen Durchmesser bedeutend geringer ist als der der
Dotterzelle. Dadurch wird diese stark in die Länge gezogen (Text-
figur 3). Hand in Hand mit dieser Pressung geht aber eine weitere
Veränderung der Zelle vor sich, indem sie von ihrem Schalensekret
befreit wird. In manchen Fällen passiert jedoch die Dotterzelle
noch völlig intakt auch diesen letzten schmalen Teil des Dotter-
ganges, dann übernimmt der Anfangsteil des Ootyps durch starke
Kontraktion die Funktion des Befreiens von der Schalensubstanz.
Im weiteren Teile des Ootyps sehen wir deshalb freie Sekrettropfen
und Dotterzellen, die an Stelle der Schalentropfen jetzt Vakuolen
aufweisen. Auch die Dotterschollen liegen nun nicht mehr um
den Kern gehäuft, sondern überall in den Maschen des weitwabi-
gen Cytoplasmas verstreut.
Folgen wir dem Ootyp etwas weiter hinauf, so sieht man
die Eizelle zwischen einer Reihe von Dotterzellen liegen. Ein Sper-
matozoon, von denen nur immer eine geringe Zahl bis hierher
gelangen, während die übrigen in dem Receptaculum seminalis
uterinum festgehalten werden,
dringt in die Eizelle ein und liegt
als keulenförmiger gebogener Kör-
per neben dem Eikern im Plasma.
An der Wandung des Ootyps liegen
zahlreiche Tropfen des Schalen-
sekrets. Es erfolgt nun die Bildung
des Eies, indem sich die Eizelle
mit ungefähr zehn Dotterzellen
zusammenschließt. Die Schalen-
tropfen verschmelzen miteinander
und bilden so die Schale des ferti-
gen Trematodeneies. Der Ootyp,
der vom Ei fast vollkommen aus- Textfigur 4.
gefüllt wird, funktioniert bei Querschnitt durch den Ootyp.
diesem Vorgang gleichsam als Bildung der Rischale.
Matrize. Auf der eben gebildeten 7 _ ln
Schale kann man stellenweise „£ = fibrillärer Parenchym.
innen und außen noch die einzel- ss = Schalensekret.
>. Heft
98 Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
nen Tröpfchen erkennen. Beide, Schalen und Tropfen, haben
genau die gleiche Farbe und Struktur und verhalten sich gegen
alle angewandten Farbmittel in gleicher Weise ablehnend (Text-
figur 4).
a Die älteren Eier, die im Uterus auf seinem ganzen weiteren
Verlaufe anzutreffen sind, setzen den Konservierungsflüssig-
keiten und dem Schneiden starken Widerstand entgegen; doch
zeigt ihr Inhalt, soweit er sich noch erkennen läßt, die gleichen Ver-
hältnissein Anordnung der Zellen und Bau wie bei den frischgebilde-
ten Eiern. | vs
Die Rolle der Schalendrüse ist bisher völlig übergangen wor-
den; denn es läßt sich über ihre Tätigkeit aus den Bildern nichts
Sicheres entnehmen. Daß sie nicht als Lieferant des Schalenmate-
rials in Betracht kommt, wie man früher annahm, war schon aus
den angestellten Untersuchungen der letzten Jahre (Henneguy
(20) bekannt. Welches Organ wirklich die Schale liefert, zeigt unser
Objekt in einwandfreier Weise. Man hat in neuerer Zeit geglaubt,
die Funktion der Schalendrüse auf das Zusammenschweißen der
Sekrettropfen beschränken zu können. Einer solchen Rolle wider-
sprechen unsere Bilder nicht, denn gerade in der Gegend des Ootyps
besitzt die Schalendrüse eine ganz besonders starke Ausdehnung.
Ferner mögen für diese Funktion der Schalendrüse auch jene an-
geführten Vakuolen sprechen, die in dem Gewebe zwischen Drü-
sen und Ootyp liegen, und die vielleicht ehemals irgend ein der-
artiges Sekret enthielten; doch läßt hierüber sich nichts Bestimm-
tes entscheiden, und es bleiben daher alle Aussagen über die Funk-
tion der Schalendrüse vorläufig hypothetisch.
Diagnose und Systematik.
„Kleine Formen von 1,75 bis 3 mm Größe mit
rundem bis ovalem Körper, der hinten in eine mehr
oder weniger scharfe Spitze ausläuft. Haut dicht
bestachelt. Darm mit kräftigem Pharynx, verhält-
nismäßig kurzem Oesophagus. Die beiden Darmschen-
kel einfach, mit Ausbuchtungen und einer, höchstens
zwei Knickungen. Sie reichen bis fast an das Hinter-
ende des Körpers. Mundsaugnapf terminal. Bauchsaug-
napf etwas kleiner wie der Mundsaugnapf, diesem ge-
nähert, sessil. Genitalporus kurz hinter dem Bauch-
saugnapfi, etwas seitlich. Copulationsorgane vor-
handen. Keimdrüsen dicht beisammen, etwas vor der
Körpermitte gelegen. Hoden schräg hintereinander,
einfach oval, nur selten etwas eingeschnürt oder ge-
lappt. Ovarium dicht vor bis zwischen den Hoden.
Schlingen des Uterus zwischen und hauptsächlich
hinter den Hoden im Hinteren!:Teile +des; Körper
Laurer’scher Kanal vorhanden. Receptaculüm semi-
nis fehlt. Dotterstöcke sehr reichlich entwickelt an
und Histologie von Distomum acutum Leuck. 29
den Seiten des Körpers, an Rücken und Bauchfläche
sich ausdehnend; überall zusammenhängend. Eier
zahlreich, 0,05 bis 0,07 mm groß. — Bewohner der Stirn-
höhlen des Iltis.‘
Welchesystematische Stellung Leuckart dieser Art angewiesen
hat, ist eingangs bereits erwähnt worden. Dujardin (15) und
Bronn (8) rechnen Distomum acutum zu den Formen, die sich
in ihr System nicht einreihen lassen. In seiner Synopsis der Disto-
miden stellt Cobold (10) die Art zur dritten Gattung der Disto-
miden: Distoma, zu welchem er eine sehr große Anzahl von digene-
tischen Trematoden verschiedener Form und Größe zählt. In
die späteren Systemeist Distomum acutum nicht mehr aufgenommen
worden, da sich diese auf genauen anatomischen Untersuchungen
aufbauen, die von Dist. acutum damals fehlten.
Auf Grund der von W. Stiles und Hassal (63) und Looss
(36, 37) aufgestellten Systeme der digenetischen Trematoden läßt
sich D. acutum folgendermaßen einreihen.
Zweifelsohne gehört es in die Nähe der Unterfamilie der Fascio-
linae (Familie der Distomidae Mont. partim) nach der Systematik
von Looss. Auch nach Stiles und Hassal ist es in die Subfamilie
der Fasciolinae einzureihen und zwar unter Nr. 4c, unter die Gattung
Clinostomum, auf Grund der Lagerung des Genitalporus direkt
hinter der Bauchsaugnapfmündung. Vertreter dieser Gattung
Clinostomum ist D. Westermanni. Looss gründet auf diese Art
Westermanni sogar eine neue Gattung Polysarcus n. g. und stellt
als Hauptmerkmale die Lage des Genitalporus dicht hinter dem
Bauchsaugnapf und die Lagerung der Schlingen des Uterus hinter
den Geschlechtsorganen auf, zwei Punkte, die für D. acutum zu-
treffen.
Daraufhin könnte man D. acutum in die Nähe dieser Gattung
stellen, obwohl die von Looss für Polysarcus aufgestellte Diagnose
in verschiedenen Punkten von der unseres Tieres abweicht, so be-
sonders durch die Lage der Keimdrüsen, die bei D. acutum ungefähr
die Körpermitte einnehmen und dicht zusammenliegen. Auf
Grund dieser Tatsasche steht acutum also wieder den Fascioliden
näher, so daß es vielleicht am zweckmäßigsten ist, es als eine
Zwischenform zwischen Fasciola und Polysarcus aufzu-
fassen.
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.
1. Die Hautschicht von Distomum acutum besteht aus Cuticula
1. e. S. Matrix- und Basalmembran.
3. Die Subcuticularschicht tritt nicht nur als eine konstante
Schicht direkt unter dem Hautmuskelschlauche auf, sondern
begleitet auch Pharynx, Oesophagus, Laurer’schen Kanal und
Vagina.
3. Die sogen. „großen Zellen‘ sind Nervenzellen.
4. Aus der Subcuticularschicht bildet sich die Muskulatur.
5. Heft
Dex
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
. Die „Kopfdrüsen
aan PB wow»
Gotthard Förster: Beiträge zur Anatomie
. Drüsen kommen nur vor (exkl. der Geschlechtsdrüsen) als
Schalendrüsen, Prostata- und Kopfdrüsen.
“ sondern höchst wahrscheinlich ein Sekret
ab, das die Knochen des Iltisschädels zerstört.
. Allen inneren Organen und Leitungswegen mit Ausnahme
der Dotterfollikel und der Kapillaren des Exkretionssystems
kommt eine mehr oder weniger ausgebildete Muskulatur zu.
. Das Sekret der Dotterzellen liefert das Material zur Bildung
der Eischale.
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Figurenerklärung.
Textfiguren 2, 3 und 4; Entworfen mit Abbe’schen Zeichenapparat.
Vergr. 760 (3 u. 4). Vergr. 150 (2).
Tafel-Fig. 1; Hautschicht und Subeutieula. Querschnitt. Vergr. 360.
2 2; Subeuticula und Muskulatur des Parenchyms. Längsschnitt.
Vergr. 125.
, 3; Kopfdrüsen und Querkommissur der Kopfganglien. Quer-
schnitt. Vergr. wie 2.
2 4; Nervenzelle unter der Subeuticula. Querschnitt. Vergr. 400.
> 5; Darm- und Exkretionssystem. Graphisch rekonstruiert aus
einer Querschnittserie. Vergr. 40.
> 6; Terminalzelle des Exkretionssystems. Querschnitt. Vergr. 540.
5 7; Geschlechtsorgane. Graphisch rekonstruiert wie 5. Etwas
schematisiert. Vergr. 60.
» . 8; Vagina. Querschnitt. Vergr. 450.
„ 9; Längsschnitt in Höhe des Exkretionsporus. rbune: Häma-
tox.-Eosin. Vergr. 75.
Archiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914. Abt. A.
Förster: Beiträge zur ANO\
Förster
Tafel I
Fig. 6
Fig. 7
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H. Sauter: H. Sauter’s Formosa- Ausbeute.
Viperidae auct.
39
Durchgehend eingeführte Bezeichnungen.
Bauchsaugnapf
C Zirrus
Zirrusbeutel
D Darm
Ductus ejaculatorius
Dotterfollikel
Dottergang
E Eier
Endblase
Exkretionsporus
Genitalsinus
H Hoden
HE Hauptstämme d. Exkretionssyst.
LK Laurer’scher Kanal
MH Muskulatur des Hautmuskel-
schlauches |
Mundsaugnapf
Ovidukt
Oesophagus
Ovarium
Pharyrx
Pp Pars prostatica
Rsu Receptaculum seminis uterinum
Sdr Schalendrüsenkomplex
Vagina
Vas deferens
V Velum des Bauchsaugnapfes
Basalmembran
ce Cutieula i. e. 8.
Kern der Dotterzellen
Diagonalmuskulatur
ds Dotterschollen
hm hyaline Membran
k Kapillare
kdr Kopfdrüsen
ko Querkommissur d. Kopfganglien
Im Längsmuskulatur
m Muskeln
mat Matrix
mf Muskelfibrillen
nk Kerne der Nervenzellen
nz Nervenzellen
o Ootyp
od Ovidukt
p Parenchym
p! englumiges Parenchym
p? weitlumiges
pi Parenchymzellen im Innern von
Organen
pdr Prostatadrüsen
pf fibrilläres Parenchym
Kerne der Parenchymzellen
Parenchymmuskeln
Ringmuskulatur
sa Samenblase
Schalendrüsen
sk Sukcuticularzellkerne
sp Spermatozoen
ss Schalensekret
st Hautstacheln
sz Subecuticularzellen
t Terminalzelle
tf Fortsätze der Terminalzelle.
tk Kern der Terminalzelle
dz Dotterzellen ut Üterus
ek Eikern va Vakuolen
ep Epithelzellen vm verstärkter Muskelbelag
epk ihre Kerne wfl Wimperflamme
es Eischale zm, zm! Zellmembranen
N. Sauter’s Formosa-Ausbeute.
Viperidae auct.
Von
H. Sauter, Daitotei, Formosa.
Gelegentlich eines Besuches in Rinnai (Bahnstation im
Toroku-Bezirk, ungefähr 120036’ O, 23045’ N) im Dezember 1913
durchmusterte ich das Schlangenmaterial, welches der dortige Arzt
Dr. K. Goto in der näheren Umgebung gesammelt hat. Da bis
jetzt keine Viper von Formosa bekannt ist, war es eine große Über-
raschung für mich, unter denselben eine Daboia (Vipdera russellii
Shaw) zu finden. Es ist mir eine angenehme Pflicht, auch hier
Herrn Dr. Goto für die bereitwillige Überlassung des interessanten
Exemplares meinen verbindlichsten Dank auszusprechen.
Archiv für Naturgeschichte
1914 A.5. 3 5. Heit
34 H. Sauter:
Die Daboia ist eine der gefährlichsten des an Giftschlangen
so reichen Indien. Ich übersetze zwei Stellen aus Fayrer 1874,
der selbst Experimente mit der Art angestellt hat. Pag. 14 schreibt
er: „Die Familie Videridae ist in Indien durch eine ihrer schreck-
lichsten Gattungen, Daboia, vertreten‘. Und pag. 15: ‚Sie ist die
Tic-bolonga von Ceylon, und ist dort mit Recht als eine sehr
tötliche Schlange gefürchtet. Dr. Russell beschreibt sie, in seinem
Werk über Indische Schlangen, unter dem Namen Katuka Rekula
Poda. Er sagt es ist zweifelhaft, ob sie nicht ebenso giftig ist als
die Brillenschlange. Meine Versuche machen micht geneigt, Dr.
Russell zuzustimmen, und ihr jedenfalls einen Platz zunächst
der Brillenschlange zu geben. Von dieser Schlange gebissene
Hühner verendeten in 35 Sekunden bis mehreren Minuten... .“
Die Zahl der von Formosa bekannten Giftschlangen
erhöht sich hiermit auf 10, 4 Elapiden (abgesehen von den See-
schlangen), 1 Viperide, 5 Crotaliden, nämlich Calliobhis macclellan-
dii, Calliophis spec.!), Naja naja atra, Bungarus multicinctus,
Videra vussellüi, Agkıstrodon acutus, Agkistrodon blomhoffii brevi-
caudus?), Trimeresurus mucrosguamatus, Trım. monticola und Trim.
gramineus.
Betreffs der Beibehaltung des Namens Viperidae entgegen
Stejneger’s Cobridae bemerke ich, daß mir seine Ausführungen 1907
p. 444 durchaus nicht zwingend erscheinen, und da ich hier in
Formosa natürlich nur die allernotwendigste Literatur zur Ver-
fügung habe und mir demnach kein eigenes Urteil bilden kann,
ziehe ich es vor, bei dem eingebürgerten und unzweideutigen
Viperidae zu bleiben, anstatt in einer so höchst verzwickten Frage
Stellung zu nehmen.
In Anbetracht einiger Differenzen mit den mir zugänglichen
Beschreibungen und Abbildungen gebe ich die Beschreibung des
mir vorliegenden Stückes sehr ausführlich; es ist wohl möglich,
daß sich mit reicherem Material die Formosa-Form vonderindischen
als Subspecies abtrennen läßt.
Vipera russellii Shaw 1802. _
Fayrer gibt, wohl nach Günther, die folgende Synonymie:
Vipera elegans Daud., Videra daboia Daud., Daboia elegans Gray,
!) Diese von van Denburgh zuerst erwähnte Art ist von meinem
Sammler in zwei Stücken auf dem Arisan (Berg Ari) erbeutet worden,
welche sich jetzt im Wiener Hofmuseum befinden. Eine Aufklärung über
ihren. Status aus der Feder unseres Nestors, Hofrat Dr. Steindachner, ist
wohl bald zu erwarten.
2) Agkietrodon blomhoffii, die japanische Mamushi, ist seit 1863, wenn
Swinhoe über 2 Stücke von Tamsui berichtete, nicht mehr gefangen
worden. Ich war lange skeptisch über ihr# Vorkommen in. Formosa, doch
machen mich die neuen;Entdeckungen unter den. Giftschlangen (Agkistr.
acutus, Trimer. monticola und jetzt Vipera russellüi)zrecht vorsichtig im
Ablehnen. Sonderbarerweise führt Stejneger 1910 die Art nicht auf, während
er sie 1907 erwähnt. Auch Oshima 1910 läßt die Art stillschweigend aus.
Nach mündlicher Mitteilung Oshimas beruht dies auf einem Ü6bersehen,
und dasselbe dürfte wohl auch bei Stejneger 1910 der Fall sein.
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Viperidae auct. 35
Daboia pulchella Gray, Daboia vussellii Gray. Es hat demnach
den Anschein, daß sich 2 oder 3 Varietäten (Farbenvarietäten ?)
unterscheiden lassen. Da mir keine der Beschreibungen zugänglich
ist, muß ich die Frage offen lassen, welcher von ihnen mein Exem-
plar entspricht. Ich lege es, mit meiner Sammlungsnummer 1914,
1 versehen, im Maximilians-Museum, Augsburg nieder.
Ganze Länge ungefähr 45 cm, wovon 8 cm auf den Schwanz
entfallen.
Schnauze abgestutzt; Rostrale breit und kaum gewölbt,
ungefähr 7eckig, breiter als hoch, die Basis ungefähr gleich der
Höhe. Es hat Suturen mit dem ersten Supralabiale, dem Rostro-
nasale und einem kleinen Schild jederseits der Mittellinie auf der
Oberseite des Kopfes (Fragment des Internasale).
Nasenloch in einem ziemlich großen Nasale, das, zwischen
den umgebenden Schildern etwas versenkt, sich gegen das eigent-
liche Nasenloch trichterförmig vertieft. Das Nasale ist umgeben
vorn von dem Rostronasale, oben von einem langen, wulstförmigen
Supranasale, hinten von den beiden oberen Lorealen und dem hin-
teren Labionasale, unten von den beiden Labionasalen, von denen
das vordere sich teilweise zwischen erstes Supralabiale und Rostro-
nasale eindrängt und nur einen nach unten gezogenen Zipfel des
Nasale berührt.
Das Auge ist mittelmäßig groß, sein horizontaler Durchmesser
gleich seinem Abstand von der Mitte des Nasenlochs, sein vertikaler
etwas kleiner als der Abstand vom Lippenrand. Es ist umgeben
von einem langen, wulstförmigen Supraoculare, vier Prä-, vier
_ Sub- und vier Postocularen, zusammen 13 Schildern. Das oberste
Postocular greift auf die Oberseite des Kopfes über.
- Die Internasalregion ist von insgesamt 7 kleinen Schil-
dern eingenommen. Das vorderste Paar liegt den oberen Seiten
des Rostralsiebenecks an und berührt außerdem das Rostronasale,
Supranasale und zweites Paar. Letzteres ist von dem Rostro-
nasale abgedrängt. Erstes und zweites Paar sind von gleicher Bil-
dung, ungefähr viereckige, glatte Schilder mit ihrer größten
Wölbung im Zentrum. Das dritte Paar zeigt ganz verschiedenen
' Charakter. Jedes einzelne Schild ist nach außen zu einem Wulst,
ähnlich dem Präfrontal- und Supraocular-Wulst, verdickt, nach
innen und hinten blattartig verbreitert und verflacht, nicht gekielt,
hinten abgerundet und liegt dem Supranasale an. Das siebente
Schild endlich grenzt an die beiden Schilder des zweiten Paares,
ist ungefähr halbrund und liegt dem dritten Paar auf; die vordere
Breite beträgt ungefähr ein Drittel des Abstandes zwischen den
Supranasalwülsten, die Länge etwa zwei Fünftel der Länge des
dritten Paares.
Die Präfrontalregion ist angedeutet durch jederseits ein
Präfrontalschild, welches, ähnlich dem dritten Paar der Internasal-
schilder, nach außen wulstförmig verdickt, nach innen schuppen-
förmig verflacht ist. Sie sind voneinander durch einen breiten
3° 5. Heft
36 H. Sauter:
Zwischenraum getrennt, welcher von 2 Querreihen (vorn 2, hinten
3 Schuppen) gleichgroßer gekielter Schuppen eingenommen wird.
Nach unten grenzen die Präfrontalschilder an das Supranasale und
oberste Loreale, vorn an das dritte Internasalschild, hinten an das
Supraoculare und eine Frontalschuppe.
Die Frontalregion ist begrenzt vorn von den 3 hinteren
Präfrontalschuppen, außen von dem Supraoculare und einer Längs-
reihe von Schuppen, die wohl hauptsächlich durch ihre helle
Färbung auffallen, aber auch deutlich. größer und stärker gekielt
sind als die übrigen Schuppen der Oberseite des Kopfes. Diese
Schuppenreihe verliert sich etwa in der Höhe der Mundwinkel und
ist nur für die ersten sechs oder sieben Schuppen deutlich. Nach
hinten geht die Frontalgegend ohne sichtbare Grenze in die Pa-
rietalgegend resp. die Dorsalfläche des Körpers über. Die erste
Querreihe der Frontalschuppen zeigt vier Schuppen, von denen
die beiden äußeren nur halb so lang als die andern sind und an das
hintere Ende des Präfrontale stoßen. Zwischen den Hinterenden
der beiden Supraoculare zählt man 7 Schuppen, in der Höhe der
Mundwinkel und zwischen den oben erwähnten stärker gekielten
Schuppenreihen 15 Schuppen. Alle frontalen und parietalen
Schuppen stark gekielt.
Jederseits 10 Supralabialschilder, von denen das erste
das kleinste, das vierte das größte ist. Über den Supralabialschil-
dern eine Schuppenreihe, welche hinter dem zweiten Labionasale
beginnt und sich hinten in die Körperschuppen verliert. Die ersten
drei dieser Schuppen sind nicht besonders groß, etwas schildähnlich,
und liegen dem dritten und vierten Supralabialschild an. Die vierte,
namentlich aber die fünfte bis siebente Schuppe sind stark ver-
längert und verbreitert, ganz glatt oder an der Basis gekielt. Das
Ende der zehnten (rechts) oder elften (links) Schuppe fällt mit dem
Ende des zehnten Supralabiale in eine Vertikale. — Auf beiden
Seiten sieht man zwischen dem untersten Loreale und der dritten
Labialschuppe zwei weitere schildähnliche Schuppen, die Anfänge |
einer akzessorischen Labialschuppenreihe. Auf der rechten Seite
fehlt der suboculare Teil dieser akzessorischen Reihe, indem
zwischen dem zweiten, dritten und vierten Suboculare oberseits
und dem vierten und fünften Supralabiale unterseits nur die eine
schon erwähnte Supralabialschuppen-Reihe auftritt. Hinter dem
Auge eine einzelne akzessorische Schuppe zwischen hinterem Sub-
oculare, unterem Postoculare vierter und fünfter Labialschuppe und |
unterstem Temporale der ersten Reihe. — Auf der linken Seite liegt
eine isolierte akzessorische Schuppe zwischen dem zweiten und dritten |
Suboculare und der dritten und vierten Schuppe der labialen Haupt-
reihe, eine weitere zwischen dem dritten und vierten Suboculare |
und der vierten und fünften Labialschuppe, dann noch zwei
zwischen dem vierten Suboculare, den beiden unteren Postocularen, |
der fünften Labialschuppe und den beiden unteren Temporalen |
der ersten Reihe. |
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Viperidae auct. 37
Zwischen den Nasalschildern und den Präocularen jederseits
3 Loreale, von denen die beiden oberen an das Nasale, das dritte
an das hintere Labionasale grenzen.
In der Temporalgegend zählt man eine erste Querreihe
von 4 Schuppen und fünf bis sechs weitere Querreihen von je drei
Schuppen. Die unteren Schuppen der vorderen Reihen sind etwas
vergrößert und glatt, die übrigen gekielt.
Infralabialschilder rechts 13, links 14. Mentale klein,
ungefähr herzförmig. Das erste Paar von Submentalen berührt
sich in seiner ganzen Länge, das zweite Paar ist durch zwei große
Schuppen getrennt. Die ersten vier Infralabialen liegen dem
ersten Submentalschild an, das fünfte Infralabiale berührt das
zweite Submentale für dessen halbe Länge, das hintere Ende des
fünften und das sechste Infralabiale sind vom zweiten Submentale
durch eine breite Schuppe getrennt (ungefähr zwei Drittel der
Breite des fünften, oder doppelte Breite des sechsten Infralabiale).
Die Länge der Infralabialen nimmt zu vom ersten bis sechsten
‚oder siebenten, dann wieder ab, das letzte ist sehr klein. Die Breite
nimmt zu vom zweiten bis fünften, das sechste bis letzte sind nur
ein Drittel so breit als das fünfte. Zwischen dem letzten Infra-
labiale und dem entsprechenden Bauchschild sechs Reihen glatter,
_ langer Infralabialschuppen.
29 Schuppenreihen, die äußerste glatt, vergrößert, dünn,
die zweite und dritte schwach gekielt oder stellenweise glatt, die
übrigen gekielt, die Stärke der Kielung nach der Vertebralreihe
hin zunehmend. Während die Kiele der dritten sowie der mittleren
(vertebralen) Reihen durchlaufende Linien bilden, sind die lateralen
- Schuppen stellenweise etwas nach unten geneigt; besonders stark
ist dies der Fall bei den schwachen Kielen der zweiten Reihe
|
(? Anklang an Echis).
155 Bauchschilder; Anale ganz; 55 paarige Subcaudalia.
Grundfarbe oben lichtgrau, mit 30 großen rundlichen
Flecken auf der Mittellinie des Rückens zwischen Kopf und After.
Diese Flecke, schwarze, weißgesäumte Ringe mit graubrauner
Füllung, nehmen ungefähr die 11 mittleren Schuppenreihen ein
und sind je vier bis fünf Schuppen lang, sowie durch Zwischenräume
von ungefähr einer Schuppenlänge voneinander getrennt. Darunter
stehen jederseits zwei kleine Flecke auf der zweiten bis vierten
und der sechsten bis achten Schuppenreihe. Alternierend mit den
großen Flecken der Mitte des Rückens stehen ähnliche Flecke auf
der zweiten bis neunten Schuppenreihe, drei bis vier Schuppen
lang mit Intervallen von ein bis zwei Schuppen; darüber kleinere,
dreieckige Flecke auf der zehnten bis dreizehnten Reihe. — Auf
dem Schwanz vereinigen und verschmälern sich alle diese Flecke
zu drei unregelmäßigen Längsstreifen.
Auf der Oberseite des Kopfes vorn ein rautenförmiger,
“ dahinter zwei halbrunde, mit der Basis nach außen gerichtete
Flecke von gleichem Charakter wie die Flecke auf dem Körper,
5. Heft
38 H. Sauter:
d. h. mit weißlichen Säumen und graubrauner Füllung. Auf der |
Seite des Kopfes fallen besonders auf ein breiter Vertikalstrich
unter dem Auge und ein großer Temporalfleck, welch letzterer den
halbrunden Parietalfleck ungefähr zu einem Kreis ergänzt, von
ihm jedoch durch die helle, unter Frontalregion erwähnte Schuppen-
reihe getrennt bleibt. Diese helle Linie bildet in ihrer vorderen
Verlängerung die Außengrenze des Rautenflecks.
Rostrale, Labialschilder, Kinnschilder und Infra-
labialschuppen gelblichweiß mit schwarzen Hinterrändern resp.
schwarzen Spitzen. Bauchschilder weiß mit segmentförmigen,
tiefschwarzen Flecken, zwei bis fünf Flecke auf jedem Schild,
nicht in Längsreihen geordnet.
Wenn man vorstehende Beschreibung mit denen Günthers
(zitiert in Fayrer 1874) und Boulenger’s 1890 vergleicht, so ergeben
sich manche beachtenswerte Unterschiede, die aber zum Teil durch
die summarische Behandlung des Stoffes von Seite der englischen
Autoren erklärt werden können. So sagt Boulenger: „Schuppen.
scharf gekielt, in 27 bis 31 Reihen‘: Ich bin überzeugt, daß die
äußeren Reihen glatt oder kaum gekielt sind und daß diese Eigen-
schaft von Boulenger als unwesentlich übergangen wird. Man darf
nicht vergessen, daß die ganze Tendenz der englischen Schule auf
Zusammenfassung gerichtet ist und der analysierenden Kleinarbeit
des Biogeographen nur geringe Ermutigung gewährt. we
Der zunächst ins Auge fallende Unterschied ist die niedere
Anzahl der Bauchschilder, 155 gegen 163 bis 172 der indischen
Exemplare; doch ist ähnliches von mehreren anderen Schlangen
bekannt, z. B. von der Brillenschlange, wo der formosanische
Durchschnitt der Ventral- plus Subcaudalschilder 216, der indische
238 beträgt?).
Sodann möchte ich die Aufmerksamkeit auf die Beschil-
derung der Internasalgegend richten, der entgegen Boulenger
sagt: „Oberfläche des Kopfes mit kleinen sich überlagernden, stark
gekielten Schuppen bedeckt“. Ich war zunächst geneigt auch |
diese Differenz auf eine ungenaue Ausdrucksweise zurückzuführen, |
doch zeigt die Abbildung Fayrers auf pl. 11 ebenfalls keine Schilder,
sondern 4 Querreihen gekielter Schuppen, aus resp. 3, 3, 4 und 5
Schuppen bestehend.
Bei meinem Exemplar ist das Rostrale breiter als hoch, nach
Boulenger ungefähr so hoch als breit. Boulenger zählt 3 bis 4 |
Schuppenreihen zwischen Auge und Labialschildern, also 2 bis 8 |
3) Andere Arten zeichnen sich umgekehrt durch erhöhte Anzahl der
Bauchschilder gegenüber indischen Exemplaren aus, z. B. Calliophis macclel-
landii, die in Indien 196—218 Ventralia und 25—34 Subcaudalia aufweist,
während die formosanischen Stücke 209—240 V und 32—40 S besitzen.
Sollte es sich herausstellen, daß die fragliche zweite Calliophis-Art mit
macclellandii identisch ist, so würde sich das bisher beobachtete Maximum
an Ventralen sogar auf 270 erhöhen.
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Viperidae auct. 39
Labialschuppenreihen; Fayrers Abbildung zeigt 2; das For-
mosa-Exemplar hat nur eine einzige vollständige. 10 Supra-
labialschilder beim formosanischen gegen 11—12 bei indischen
Stücken.
In der Färbung scheint bei indischen Exemplaren das Braun
vorzuwiegen; Fayrers Abbildung zeigt gelbbraune Grundfarbe;
Günther nennt sie „graubraun, hell schokoladenfarben‘‘, Boulenger
„blaßbraun‘ ; das mir vorliegende Exemplar ist lichtgrau in eher
bläulicher als bräunlicher Nuance. Der vordere, rautenförmige
Fleck auf dem Kopf wird in keiner Beschreibung erwähnt, fehlt
auch auf den Abbildungen Fayrers und Boulengers, doch hebt
Fayrer hervor, daß die von ihm untersuchten Exemplare in Form
und Verteilung der Ringe und Flecke, und der Makeln auf dem
Kopf, ein gut Teil variieren. — Die höchst eigenartige, vielleicht
einzig dastehende Zeichnung der Unterseite ist auf Fayrers Tafel 30
sehr gut wiedergegeben.
Verbreitung: Stoliczka, dessen Bemerkungen zur indischen
Schlangenfauna Fayrer veröffentlichte, nennt die Daboia eine
Charakterform Indiens. Boulenger gibt Indien, Ceylon,
Birma und Siam als ihr Gebiet an und sagt ferner: ‚Im Hymalaya
geht diese Viper bis zu einer Höhe von 5000 Fuß im Kulu-Thale,
und bis zu 6000 Fuß in Kaschmir empor. Sie wird auch von
Sumatra und Java aufgeführt, jedoch sind letztere Daten etwas
zweifelhaft.‘‘ Hierzu tritt nunmehr Formosa. Von den zwischen
Formosa und Indien liegenden Gebieten Chinas oder Indochinas
ist sie nicht bekannt, und fehlt höchst wahrscheinlich auf den
Philippinen. Ihre Verbreitung ist somit der von Trimeresurus
monticola, und falls der sogenannte Trimeresurus mucrosguamatus
wirklich in Assam vorkommt, auch der letzterer Art völlig analog.
Durch ihr Auffinden auf Formosa ist dort das hymalo-
chinesische Element wieder verstärkt worden, wie ja fast
alle die neueren Entdeckungen in der Herpetologie Formosa’s in
dieser Richtung liegen.
nn ne LEERE
Er u
Literatur.
1874. ]J. Fayrer, Ihe Ihanatophidia of India.
1890. G. A. Boulenger, The Fauna of British India including
Ceylon and Burma. Reptilia and Batrachia.
1907. L. Stejneger, Herpetology of Japanand Adjacent Territory.
1909. J. van Denburgh, New and previously unrecorded
species of Reptiles and Amphibians from the Island of
Formosa. Proc. California Acad. Sci. (4), vol. 3, p. 49 —56.
1910. M. Oshima, An Annotated List of Formosan Snakes, with
Descriptions of Four New Species and One New Subspecies.
Annot. Zoolog. Japonenses, vol. VII, part 4, p. 185—207.
1910. L. Stejneger, The Batrachians and Reptiles of Formosa.
Proc. U. S. Nat. Mus., vol. 38, p. 91—114.
Daitotei, Formosa, 12. Januar 1914.
5. Heft
40 Franz Poche: Über die Unzulässigkeit des Vorgehens des
Über die Unzulässigkeit des Vorgehens des
Herrn Stiles bei der Einführung von Art.30 (g)
der Regeln und die daraus resultierende
Ungiltigkeit dieser Bestimmung.
Von
Franz Poche, Wien.
Nach der Bestimmung (g) des ‚verbesserten‘ Art. 30 der
Nomenklaturregeln soll bei Gattungen ohne ursprünglichen Typus
jeder nachfolgende Autor das Recht haben, einen solchen zu be-
stimmen, ohne dabei auf etwaige vorhergegangene Eli-
mination der betreffenden Species aus jener Gattung
Rücksicht nehmen zu müssen. Es ist dies die von Herrn
Stiles erfundene willkürliche Typusbestimmung (s.. Poche,
1912, p. 26 u. 34f.). Danach steht es also jedem Autor frei, z. B.
sogar eine Art, die vor 150 Jahren bei dessen Aufstellung einem
Genus A zugerechnet, aber schon vor 120 Jahren daraus eliminiert
und in eine jüngere Gattung B gestellt, ja vielleicht sogar zum
Typus dieser gemacht worden ist, und seitdem ganz allgemein
dieser zugerechnet wurde, als Typus von A zu „bestimmen“.
Selbstverständlich muß dann der Name A auf B über-
tragen werden, da B ja den nunmehrigen ‚Typus‘ von A ent-
hält, und für A im bisherigen Sinne ein neuer Name
eingeführt werden (was allerdings das Sehnen so manchen
Autors ist).
Diese mehr als sonderbare Bestimmung (g) des Art. 30 ist
nun aber infolge des gänzlich unzulässigen Vorgehens
Stiles’, ihres Autors, bei der Stellung des betreffenden
Antrages — man darf wohl sagen glücklicherweise — ungiltig.
Man ist also sogar streng formal zur Nicht-Anerkennung dieser
Bestimmung nicht nur berechtigt, sondern geradezu genötigt — wie
natürlich auch schon andere Autoren erkannt haben (s. unten
p. 42). — Und zwar ist der Sachverhalt folgender:
Bekanntlich darf kein Antrag auf Abänderung der oder
Zusätze zu den Nomenklaturregeln vor den Internationalen Zoo-
logenkongreß gebracht werden, wenn er nicht wenigstens ein Jahr
vorher der Nomenklaturkommission vorgelegt worden ist. Diese
Vorschrift ist nun aber im Falle der hier in Rede
stehenden Bestimmung nicht im entferntesten erfüllt
worden. Letztere wurde nämlich, wie Stiles, 1911, selbst zugibt,
erst unmittelbar vor oder auf dem betreffenden (Bostoner) Kongreß
der Kommission von ihm vorgeschlagen. In diesem Falle, wo es
sich um einen von ihm selbst gestellten Antrag handelte, hinderte
dies aber Herrn Stiles nicht im mindesten, ihn, nachdem er ihn
Herrn Stiles bei der Einführung von Art. 30 (g) der Regeln usw. 41
bei den in Boston anwesenden Mitgliedern seiner Kommission
durchgesetzt hatte (die anderen erfuhren überhaupt nichts
davon), dem Kongreß zur Annahme vorzulegen. Dies war somit
durchaus unstatthaft. Der Kongreß setzte aber selbstver-
ständlich voraus, daß die ihm vorgelegten Anträge ordnungs-
mäßig eingebracht und behandelt worden seien — Herr Stiles
betonte ja noch ausdrücklich, daß eine Anzahl Vorschläge wegen
nicht rechtzeitigen Einbringens derselben nicht hatte behandelt
werden können! (s. Stiles, 1907, p. 521) — und nahm sie in dieser
Voraussetzung an. Da diese nun in unserem Falle nicht zutrifft,
so erfolgte also die Annahme der fraglichen geradezu revolutionären
(s. unten) Bestimmung seitens des Kongresses auf Grund einer
irrtümlichen Voraussetzung der geschäftsordnungsgemäß
erfolgten Einbringung des bezüglichen Antrages und ist somit sogar
von streng formalem Standpunkt aus ungiltig!). — Es liegt ferner
auf der Hand, daß die Tatsache, daß der in Rede stehende Antrag
von Stiles erst im letzten Augenblick eingebracht wurde, eine neue
wichtige Stütze für die von mir 1912, p. 33 auf Grund anderer
Momente als sehr wahrscheinlich erwiesene Vermutung bildet,
daß ein großer Prozentsatz der für ihn stimmenden Mit-
glieder sich über seine wirkliche Tragweite völlig
täuschte. Dies ist deshalb von großer Wichtigkeit, weil es uns
einen Schlüssel zum Verständnis des sonst fast unbegreiflichen
Umstandes gibt, wieso es Herrn Stiles überhaupt gelingen konnte es
zuwege zu bringen, daß eine so inkonsequente, so verderb-
liche und zudem aller bisherigen Übung und dem Priori-
tätsgesetz so direkt entgegengesetzte Bestimmung (cf.
Poche, 1912, p. 45—48, 52—55) von seiner Kommission empfohlen
und vom Kongreß angenommen wurde.
1) Eine etwaige Berufung Stiles’ gegenüber dem Gesagten darauf, daß
sein Antrag auf Anderung des Art. 30 bereits 1905 (in Stiles & Hassall,
1905, p. 7—9 [cef. p. 12]) veröffentlicht und seiner Kommission vorgelegt
worden sei, wäre gänzlich unzutreffend. Denn in diesem Antrag war die
willkürliche Typusbestimmung, um die es sich ja hier handelt, wonach also
vorhergegangene Elimination. für die nachträgliche Festlegung des Typus
einer Gattung in keinem Falle bindend ist, nicht vorgesehen.
Im Gegenteil wurde ausdrücklich beantragt, vorhergegan-
gene Elimination [wie bisher allgemein geschehen war], wenn auch in
beschränkterem Umfange als bisher, als hierfür bindend zu be-
trachten (‚Typus durch Elimination“: Stiles, t. c., p. 8). — Es kann also
Stiles’ 1907 am Bostoner Kongreß gestellter Antrag auch unmöglich als
eine „„Modifikation‘“ seines soeben, erwähnten Antrages betrachtet werden;
denn nie und nimmer kann man es als eine „Modifikation“ eines An-
trages gelten lassen, wenn in dem wichtigsten Punkte, um den
es sich dabei überhaupt handelt, das gerade Gegenteil von
dem beantragt wird, was der frühere Antrag besagt. (Eine — natür-
lich durchaus zulässige — Modifikation eines Antrages stellt dagegen
z. B. die am Kongreß in Monaco vorgenommene Änderung eines von
der Deutschen Zoologischen Gesellschaft gestellten Antrages dar. Und
zudem war ja hier der Kongreß von der ganzen Sachlage vollkommen
unterrichtet, sodaß selbstverständlich nicht der mindeste Zweifel an der
Giltigkeit des betreffenden Beschlusses bestehen kann).
5. Heit
49 Franz Poche: Über die Unzulässigkeit des Vorgehens des
Im vollen Einklang mit den vorstehenden Ausführungen haben
auch Mitglieder seiner eigenen Kommission gegen dieses Vorgehen
des Herrn Stiles Protest eingelegt. Denn in einem vom 26. 10. 1907
datierten Briefe — in den ich jeden Interessenten gern Einsicht
nehmen lasse — schrieb mir mein hochgeschätzter verstorbener
Freund v. Maehrenthal in bezug auf die in Rede stehende Bestim-
mung: [Die Kommissionsmitglieder] „Schulze und ich haben
brieflich Stiles und Blanchard auf die Unzulässigkeit des Vor-
gehens der Kommissionsmitglieder [damals wußte man noch nicht,
‚daß speziell Stiles der Autor jener Bestimmung war (s. oben
p. 40)] in Boston aufmerksam gemacht und gefordert, daß in der
Veröffentlichung der Bostoner Beschlüsse für jeden Punkt genau
angegeben wird, wann und von wem jeder Antrag gestellt worden
ist“. [Letzteres ist aber trotzdem nicht geschehen. Weshalb nicht,
dürfte sich aus dem oben Gesagten wohl zur Genüge ergeben.]
— Vollkommen entsprechend diesem Standpunkte betrachten die
Kommissionäre Maehrenthal, Schulze, Graff und Studer auch
späterhin die in Rede stehende Bestimmung ganz offenbar als un-
siltig. Denn sie sagen (in Stiles, 1910, p. 8) anläßlich eines der
Kommission vorgelegten fineierten Falles, für dessen Entscheidung
es darauf ankommt (s. Poche, 1912, p. g1ff.; 1914, p. 9), ob man
dabei das Eliminationsverfahren oder die willkürliche Typusbe-
stimmung zugrunde legt: „Wir sind auch der Meinung, daß der
hypothetische Fail so entschieden werden müßte, wie es die Kom-
mission in Boston getan hat. Wir müssen aber darauf hinweisen,
daß diese Entscheidung dem Wortlaut des Art. 30 nicht entspricht.
Die Elimination, welche durch Begründung des Genus C —
Laurentis stattgefunden hat, wäre [von mir gesperrt] gemäß
Art. 30k (Recommandation!) irrelevant.‘‘ Alle die genannten For-
scher billigen also eine Entscheidung, von der sie klar erkennen,
daß sie de facto auf dem mit der gedachten Bestimmung in vollem
Widerspruch stehenden Eliminationsverfahren beruht; und dies
kann nur dadurch erklärt werden, daß sie eben — und mit
vollem Recht — jene Bestimmung als ungilti g betrachten. — Die
Beantwortung der eventuell sich erhebenden Frage, warum die
Herren Maehrenthal und Schulze in dieser Sache keine weiteren
öffentlichen Schritte unternommen haben, ergibt sich wohl ohne
weiteres aus folgendem: Schon am 17. 10. 1907 schrieb mir Maehren-
thal in dieser Sache: ‚‚Ein öffentlicher Protest würde ein Schisma
unter den Gläubigen hervorrufen! Was raten Sie?“ Und am
10. 7. 1908, bezugnehmend auf eine Publikation von mir (1908):
„Ich würde es mit Freuden begrüßen, wenn Sie es in die Hand
nehmen wollten, die Änderung des Art. 30 herbeizuführen .....
Wenn ich Ihnen helfen kann, tue ich es selbstverständlich sehr
gern. Die Sache selbst in die Hand zu nehmen, ist mir aus ver-
schiedenen Gründen unmöglich ..... „Sehr "schön wäre
es, wenn gleichzeitig eine Agitation in dieser Sache eingeleitet
würde. Man könnte z. B. durch Zirkulare oder auch durch Ver-
Herrn Stiles bei der Einführung von Art. 30 (g) der Regeln usw. 43
öffentlichung des Antrages in in- und ausländischen Zeitschriften
unterstützende Stimmen für den Antrag sammeln.‘‘1) — Hieraus
geht zugleich klar hervor, wie sehr Maehrenthal, dessen ganz
außerordentliches Verständnis für schwierige Nomenklatur-
fragen ja auch Stiles (1913, p. 419) im vollsten Maße anerkennt, die
Schäden der willkürlichen Typusbestimmung gegen-
über den Vorteilen des Eliminationsverfahrens er-
kannte. Schon im vorhinein hat ferner Williston (1907, p. 790)
dezidiert erklärt, daß er jene Bestimmung nie annehmen
wird; und ebenso sagt Hendel (1911, p. 89): „Den Punkt g in Ar-
tikel 30 akzeptiere ich nicht.‘*
Und abgesehen von dem vorstehend dargelegten formalen
Grund, weshalb die gedachte Bestimmung ungiltig ist, ist es
auch praktisch von großem Vorteil, von ihr befreit zu
sein. Denn erstens bedingt sie, bezw. die durch sie eingeführte
willkürliche Typusbestimmung, zahlreiche ganz unnötige
Namensänderungen und dabei, was besonders störend ist, vielfache
Übertragungen von bisher in einem bestimmten Sinne gebräuch-
lichen Gattungsnamen auf ganz andere Gruppen. Letzteres trifft
ım allgemeinen in allen den vielen Fällen zu, wo eine Art, die bereits
vorher aus einer Gattung eliminiert worden war, von einem spä-
teren Autor als Typus dieser ‚bestimmt‘, eine solche Typus-
bestimmung aber nicht als giltig anerkannt worden ist, wie sie
es bei der willkürlichen Typusbestimmung werden
muß. So hat, um nur einige Beispiele zu geben, bereits Williston
(1907) ausgeführt, daß diese durchaus ungerecht und revolutionär
ist und die Dipterologie zu einem kleinen Chaos und zu
einem Paradies des Namenflickers |[,name tinkerer‘)
machen würde; und in ganz ähnlichem Sinne spricht sich an
der Hand konkreter Beispiele Hendel (1911, p. 89f.) aus. Ebenso
weist Allen (1907, p. 42f.) überzeugend nach, wie viele Namens-
änderungen allein schon unter den Vögeln nötig sind, wenn die
zuerst als Typus bestimmte Art als solcher auch dann anerkannt
wird, wenn sie bereits der Typus einer anderen Gattung war —
und gerade dies muß ja bei der willkürlichen Typusbestimmung
unbedingt geschehen (s. Poche, 1912, p. 31—33). Auf die Ver-
wirrung, die die in Rede stehende Bestimmung in der hymeno-
pterologischen Nomenklatur anrichten würde, bezw. zum Teil
schon angerichtet hat, werde ich demnächst näher eingehen. —
Zweitens ermöglicht und schützt die gedachte Bestimmung
eine noch viel größere Zahl weitere vielfach wieder höchst störende
Namensänderungen und darunter gleichfalls speziell Übertra-
gungen von Namen auf ganz andere Gruppen, wie ich 1908,
p- 127 des näheren dargelegt habe (cf. auch Poche, 1912, p. 54).
Drittens ist, wie ich mich selbst wiederholt überzeugen ‚mußte,
ihre richtige Anwendung praktisch so gut wie un-
1) Auch in diese Briefe lasse ich selbstverständlich Jedermann gern
Einblick nehmen.
| 5. Helft
44 Franz Poche: Über die Unzulässigkeit des Vorgehens des
möglich, da es bekanntlich mangels jeder bezüglichen Registrie-
rung im allgemeinen nicht festzustellen ist, ob nicht bereits,
bezw. wo für eine Gattung ein Typus bestimmt worden ist, wie
schon 1907 D. S. Jordan (p. 468) und neuerdings Hendel, 1911,
p. 90 dargelegt hat. Das ist natürlich wieder eine reiche
Quelle von späteren Berichtigungen — i. e Namens-
änderungen. vViertens endlich führt die Anwendung der ge-
dachten Bestimmung, i. e. die willkürliche Typusbestim-
mung, zu fortwährenden Unsicherheiten und unent-
scheidbaren Meinungsverschiedenheiten in der Nomen-
klatur. Denn esist, wie auch schon D. S. Jordan (l.c.) und Hendel
(t.c., p. 90£.) betont haben, sehr oft unklar, ob ein Autor an einer
gegebenen Stelle einen Typus bestimmt oder aber nur ein
Beispiel angeführt hat, und noch unklarer, speziell bei Nomen-
klatoren, Katalogen usw., ob er eine Art als Typus bestimmen
oder aber bloß referierend angeben will, daß sie auf Grund
irgendeines der zur Festlegung des Typus angewandten Verfahren
(oder auch nur nach der herrschenden Auffassung) diesen darstelle.
1912, p. 43f. habeich eine ganze Reihe konkreter Fälle von
solchen aufgetretenen Meinungsverschiedenheiten an-
geführt.
Angesichts aller dieser Facta ist es also nicht nur berechtigt,
sondern im Interesse unserer Wissenschaft zur Vermeidung einer
immer weitergehenden Verwirrung in der Nomenklatur geradezu
geboten, klar und unumwunden der Tatsache Ausdruck zu geben,
daß die Bestimmung (g) des neuen Art. 30 der Regeln von Herrn
Stiles auf illegale Weise zustande gebracht worden
und daher ungiltig ist. In Übereinstimmung mit allen den
oben genannten Autoren (s. p. 42f.) erkenne ich sie daher folge-
richtiger Weise nicht an. —Es ist demgemäß zur Festlegung
des Typus von Gattungen ohne ursprünglichen solchen
in erster Linie das Eliminationsverfahren zu ver-
wenden, dasja auch von ihrem Anbeginn an in den Internationalen
Regeln vorgesehen war. Eine nachträgliche Typusbestimmung ist
also nur giltig, wenn sie nieht im Widerspruch mit einer früheren
Elimination steht. {
Wohl zu beachten ist hierbei, daß durch die von einer Anzahl
Zoologen aufgestellten genauen und präzisen Regeln für die An-
wendung des Eliminationsverfahrens (von mir, 1912, p. 64f. ver-
öffentlicht und p. 17”—24 eingehend begründet) die beiden schwer-
wiegendsten und weitaus häufigsten Einwände, die gegen dieses
erhoben worden waren, nämlich der der Unsicherheit und
mannigfachen Verschiedenheit in seiner Anwendung und der
Einwand seiner Abhängigkeit von der jeweiligen systematischen
Auffassung, gänzlich hinfällig geworden sind (cf. t. c., p. 38f. u.
42). — Jene Regeln haben auch bereits die Zustimmung
von ca. 540 Zoologen und darunter zahlreichen der
ersten -Systematiker in den verschiedensten Gruppen
D
a tn EEE = ee
Herrn Stiles bei der Einführung von Art. 30 (g) der Regeln usw. 45
des Tierreichs gefunden. — Selbstverständlich bleibt es aber
ein großes, dauerndes Verdienst der betreffenden Autoren, auf
jene Mängel des Eliminationsverfahrens nachdrücklich hinge-
wiesen und dadurch den Anstoß zu ihrer Beseitigung gegeben zu
haben.
Bei dieser Gelegenheit bemerke ich auch, daß es eine auf Täu-
sehung berechnete Verdrehung und Entstellung des wahren Sach-
verhaltes wäre, wenn jemand etwa, um einen Vertreter des Eli-
minationsverfahrens für die hier als ungiltig und verderblich nach-
gewiesene Bestimmung zu gewinnen, ihm sagen wollte, daß es ihm
auch unter dieser freistehe, jenes anzuwenden [mit dem Hinter-
gedanken natürlich: wenn nicht schon ein Typus entgegen vorher-
gegangener Elimination bestimmt worden ist]. Denn nicht darin
liegt das Wesen des Eliminationsverfahrens und nicht
darauf kommt es dabei an, daß es einem gestattet wird, die
Aufteilung einer Gattung zu verfolgen und, falls man dabei
nicht findet, daß es einem Autor beliebt hat, eine längst aus ihr
eliminierte Art als ihren Typus zu ‚bestimmen‘, als solchen eine
noch nicht eliminierte Art zu wählen; sondern darauf kommt es
dabei an, daß es nicht gestattet ist, eine bereits aus einer Gat-
tung eliminierte Art als ihren Typus zu ‚bestimmen‘ und damit,
wie wir gesehen haben, die größte Verwirrung — und überdies wo-
möglich ein nomen novum — in die Nomenklatur einzuführen.
Ich bilde mir natürlich nicht ein, daß die vorstehenden Darle-
gungen Herrn Stiles, den Urheber der in Rede stehenden Bestim-
mung, zu irgendeiner Modifikation seines bezüglichen Standpunktes
veranlassen könnten. Denn eine solche Erwartung wäre gewiß
töricht bei einem Autor, der, wie Herr Stiles (in Stiles u. Hassall,
1905, p. 38£. [cf. p. 12]) es getan hat, nicht nur selbst einen Antrag
auf Änderung der Regeln stellt, von dem er klar erkennt, daß
dessen notwendige unmittelbare Folge die Anderung
des Namens Amoeba in Chaos (mit der typischen Art
Chaos chaos (L.) Stiles) ist, sondern noch mit offenbarer
Befriedigung verkündigt, daß man nicht zu befürchten [!]
braucht, daß der Name Chaos chaos nicht schließlich ange-
nommen werden wird. (Ich betone dabei, daß diese Anderung,
wie leicht ersichtlich, nicht etwa durch das Prinzip
der Tautonymie bedingt ist, wie Allen, Bangs, Evermann,
Gill, Howell, Jordan, Merriam, Miller, Nelson, Rathbun, Thomas
(1902) es in so wohlerwogener, theoretisch wie praktisch befrie-
digender Weise ausgesprochen haben, sondern einzig und allein
durch die theoretisch wie praktisch durchaus zu miß-
billigenden Änderungen daran, die Stiles ohne jede
Begründung vorgenommen hat. Eine nähere Darlegung
dessen gedenke ich späterhin zu geben.) Ich glaube aber der
Zustimmung nicht nur so ziemlich aller Gegner, sondern auch
wenigstens der allermeisten Anhänger der strengen Durchführung
des Prioritätsgesetzes sicher zu sein, wenn ich mich aufs Ent-
5. H
46 Franz Poche: Über die Unzulässigkeit des Vorgehens etc.
schiedenste gegen solehe Änderungen der Regeln aus-
spreche, die ohne jeden theoretischen Grund oder
praktischen Vorteil derartige einschneidende — manche
werden vielleicht sogar einen anderen Ausdruck gebrauchen —
Namensänderungen geradezu mutwillig herbeiführen.
Und dieser selbe Autor ist Mitglied, ja sogar — und dank der von
ihm am Grazer Zoologenkongreß durchgesetzten bezüglichen
Anderung nunmehr alleiniger — fast unumschränkt schaltender
Sekretär der Internationalen Nomenklaturkommission. Die
Folgen sind aber auch danach. — Was hätte sich mit nur der
Hälfte der Macht, die Herr Stiles seit 1907 — gewiß, per nefas,
aber darum um nichts weniger de facto — in Händen gehabt hat,
nicht alles zum Wohle unserer Wissenschaft leisten lassen, und
was hat Herr Stiles damit angerichtet! — —
Literaturverzeichnis.
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of the International Code of Zoölogical Nomenclature.. (Bull.
Amer. Mus. Nat. Hist. 24, 1908, p. 1—50.)
Allen," J.A., Bangs, 0. Evermann,.B. MWrGiıE 79
Howell;©A. MH, Jordan, D.&S,, Merriam/ıe# Br Mille
G. S., Jr., Nelson, E. W., Rathbun, M., Thomas, O. (1902),
A Method of Fixing the Type in certain Genera. (Science (N. S.)
16, p. 114—115.) i
Hendel, F. (1911), Über die Typenbestimmung von Gat-
tungen ohne ursprünglich bestimmten Typus. Ein Protest gegen
‘die Anwendung des Artikels 30, Punkt g, der Internationalen
Regeln der zoolog. Nomenklatur. (Wien. Ent. Zeit. 30, p. 89—92.)
Jordan, D. S. (1907), The ‚First Species‘ and the ‚First
Reviser“. (Science (N. S.) 25, p. 467—469.) | |
Poche, F. (1908), Über die Bestimmung des Typus von
Gattungen ohne ursprünglich bestimmten Typus. (Zcol. Anz. 33,
p. 126—128.)
— (1912), Die Bestimmung des Typus von Gattungen ohne
ursprünglichen solchen, die vermeintliche Existenz der zoolo-
gischen Nomenklatur vor ihrem Anfange und einige andere nomen-
klatorische Fragen; zugleich eine Erwiderung auf die von Herrn
Stiles an alle Zoologen der Welt gerichtete Herausforderung und
eine Begründung dreier von zahlreichen Zoologen gestellter An-
träge zwecks Einschränkung der Zahl der Namens-
änderungen und Abschaffung des liberum veto in der Nomen-
klaturkommission. (Arch. Natgesch., 78. Jg., Abt. A, 8. Helft,
p. 1—110.)
— (1914), Prüfung der Gutachten 1—51 der Internationalen
Nomenklaturkommission. (Arch. Natgesch., 80. Jg., Abt. A.,
1. Heft, p. 1—41.)
Franz Poche: Das System der Coelenterata. 47
Stiles, C. W. (1907), Report of the International Commission
on Zoological Nomenclature. (Science (N. S.) 26, p. 520-5923.)
[Stiles, C.W.] (1910), Opinions rendered by the International
Commission onZoological Nomenclature. Opinions1to25. (Smithson.
Inst. Washington, Public. 1938.) [Diese Veröffentlichung ist anonym
erschienen; da Stiles aber ausdrücklich als der Autor der über-
wiegenden Mehrzahl der in ihr enthaltenen ‚Opinions‘“ angeführt
ist und nach der ganzen Lage des Falles kein Zweifel bestehen kann,
daß er auch der Autor aller jener anderen Teile derselben ist, wo
nicht ausdrücklich jemand anderer als solcher angegeben ist, so
ist es wohl vollkommen gerechtfertigt, ihn in [ ] als Autor
der Veröffentlichung überhaupt anzuführen.]
Stiles, C. W. (1913), Report of the International Commission
on Zoological Nomenclature. (Zool. Anz. 42, p. 418-432, 473—480.)
Stiles, C. W., and Hassall, A. (1905), The Determination
of Generic Types, and a List of Roundworm Genera, with their
original and Type Species. (U. S. Dep. Agric., Bur. Animal In-
dustry, Bull. No. 79.)
Williston, S. W. (1907), The First Reviser of Species.
(Science (N. S.) 25, p. 790—791.)
Das System der Coelenterata.
Von
Franz Poche, Wien.
Inhaltsübersicht. Seite
Einleitung ... .. . AREULRURT BRD, BEN N 47
Pulse nem @oelenterata 2. INSERIEREN, 58
\Umfang, Begriff und Rang der Gruppe. ...... 58
BRyBumerdana na SEND. BO TER ee re 60
Ielasseitiyarozoaıu. N nad N STAR, 60
9. Klasse: Gastrodoidea . .». . .».... BRENNT ITEZ
Batlälassen Scydhozoa ). „ul! Sun rl in 83
8 Balslasse:! Anthozoaı Ey N 86
Be siehtsdes systems 7... vl EN DENN 104
ee stımverzeichnisi" 2.0». SEN 110
ee LERNEN IE EETELTD NS REN BITTEN 1 123
Einleitung.
Als Vorarbeit zu einer größeren tiergeographischen Arbeit,
mit der ich seit 15 Jahren beschäftigt bin, möchte ich auf den fol-
genden Seiten eine kurze Übersicht über das System der Coelen-
' terata bis hinab zu den Familien geben, während ich hin-
‚ sichtlich der Genera im allgemeinen nur die Zahl der in jeder
von diesen enthaltenen anführe (s. unten p. 57). Es ist dabeı
keineswegs meine Absicht, eine gleichmäßige Darstellung aller
5. Heit
48 Franz Poche:
hierhergehörigen Familien und höheren Gruppen zu geben, wobei
ich dann schon aus räumlichen Gründen nirgends viel mehr als kurze
Definitionen der einzelnen Einheiten bringen könnte, die man zum
größten Teile ohnedies in. den Lehr- und Handbüchern der Zoologie,
den einschlägigen Monographien usw. findet. Gewiß will ich eine
Übersicht über sämtliche gedachte Gruppen geben, und werde
ich Stellung, Rang, Umfang und Name derselben in den
Kreis meiner Betrachtungen zu ziehen haben; aber ich will dies
in der Weise tun, daß ich dort, wo über einen oder mehrere der
genannten Punkte im allgemeinen Einheitlichkeit der Anschau-
ungen herrscht und diese auch mit den meinigen übereinstimmen,
ihn oder sie nicht speziell erwähne, also eventuell eine
Familie auch bloß mit ihrem Rang, Namen und der Zahl ihrer
Gattungen anführe, und nur dort auf jene eingehe, wo mehr oder
weniger beträchtliche Meinungsverschiedenheiten darüber ob-
walten oder meine Ansicht von der herrschenden abweicht.
Selbstverständlich kann aber auch dies nur in
sedrängter Kürze geschehen, und‘ muB ich wes
vornherein darauf verzichten, im allgemeinen alle jene
anatomischen, cytologischen, ontogenetischen usw. Tatsachen auch
nur andeutungsweise anzuführen, auf die sich ein Urteil über die
Stellung und den Rang einer Gruppe gründen muß. Ich werde
daher zur Begründung meiner Ansichten in ausgedehntem Maße
auf bereitsin der Literatur vorliegende Angaben verweisen und meist
nur dort die einschlägigen Tatsachen selbst anführen, wo dies mit
wenigen Worten geschehen kann oder sie sich in der Literatur
überhaupt nicht oder wenigstens nicht in einer für meine Zwecke
verwendbaren Weise oder Zusammenstellung angeführt finden.
Ebenso ist es ganz ausgeschlossen, bei jeder Gruppe alle
oder auch nur die Mehrzahl der Ansichten anzuführen, die über die
oben genannten in Betracht zu ziehenden Punkte in neuerer Zeit
vertreten worden sind. Ich muß mich vielmehr auf jene
beschränken, die dort, wo meine Anschauungen von den
herrschenden abweichen oder wo gar keine herrschende solche vor-
handen ist, mehr oder weniger mit den meinigen übereinstimmen
und deren Anführung daherein ein Gebot der Gerechtigkeit gegen-
über den betreffenden Autoren ist, oder dort, wo überhaupt große
Meinungsverschiedenheiten über einen einschlägigen Punkt be-
stehen, zwar nicht mit den meinigen übereinstimmen, aber wegen
der Begründung, auf die sie sich stützen, wegen ihrer weiten
Verbreitung oder wegen der Autorität der Forscher, die sie vertreten,
besonders beachtenswert sind und daher eine spezielle Be-
sprechung erheischen, oder bei denen dies endlich deshalb der
Fall ist, weil es die einzigen bisher über den betreffenden
Gegenstand veröffentlichten sind. Einzig und allein in
diesem Sinne also ist es aufzufassen, wenn ich im
nachfolgenden die von den meinigen abweichenden Ansichten
einzelner Autoren speziell zu widerlegen suche, und nicht etwa
N
Das System der Coelenterata. 49
so, daß ich sie als ganz besonders unrichtig und verwerflich und
daher einer Richtigstellung besonders bedürftig betrachte.
Was die im folgenden angewandte, im ersten Augenblick
manchen zum Teil vielleicht etwas sonderbar anmutende, in Wirk-
lichkeit aber äußerst einfache und durchaus folgerichtige Benen-
nungsweise der Kategorien sowie der Einheiten des
Systems und die Prinzipien betrifft, von denen ich mich bei der
Wahl zwischen schon vorhandenen Namen dieser leiten ließ, so
verweise ich lediglich auf eine frühere einschlägige
Arbeit von mir (1912a). Daselbst habe ich meine bezüglichen
Ansichten eingehend theoretisch entwickelt und begründet. (Wer
sich etwa für eine praktische Illustration dieser in ihrer Anwendung
auf das ganze Tierreich interessiert, findet eine solche in einer
anderen, kurz vorher erschienenen Publikation von mir (1911).)
Nur in aller Kürze will ich, um das unmittelbare Verständnis der
vorliegenden Arbeit in bezug auf die gedachten Punkte und speziell
auch hinsichtlich der den verschiedenen Gruppen von mir ge-
gebenen relativen Ranghöhe zu erleichtern, eine Übersicht über die
von mir unterschiedenen Rangstufen des Systems vom Reich bis
herab zur Familie mit den von mir empfohlenen und angewandten
Abkürzungen ihrer (lateinischen) Namen sowie über die Endungen
geben, die ich als für die Namen der Gruppen der einzelnen dieser
Rangstufen bezeichnend — aber nicht etwa als für sie ver-
bindlich (wie es z. B. die Endung idae für die giltigen Namen
von Familien ist) — gewählt habe. Und zwar sind die gedachten
' Rangstufen, Abkürzungen und Endungen folgende:
Rangstufen des Systems
lateinischer Name | deutscher Name derselben ee
Regnum Reich | T. =
Supersubregnum Supersubregnum | Ssr. | odea
Subregnum Unterreich ara it. uliadeae
Subsubregnum Subsubregnum 'sst. | odei
Supersuperphylum | Supersuperphylum | SSph. | acea ai
Superphylum Superphylum "Sph. | aceae
Subsuperphylum Subsuperphylum | sSph. | acei
Phylum Phylum ph.
Supersubphylum Supersubphylum = ‚Spar
Subphyllum | Subphylum ph
Subsubphylum Subsubphylum ssph.
_ Supersuperclassis Supersuperklasse | SSc. | omorpha
_ Superclassis |"Superklasse Sc, omorphae |
| (Fortsetzung der Tabelle auf Seite 50.)
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 5, 4 5. Heft
50
Franz Poche:
Für die Namen
Rangstufen des Systems rürzung | der Gruppen
Namens er usuz
lateinischer Name deutscher Name derselben en
Subsuperclassis -Subsuperklasse sSc. omorphi
Classis Klasse "ce. 12 Ford Dr
Supersubelassis Supersubklase | Ssc. | oidei
Subeclassis Unterklasse sc. | oinea
Supsubeclassis Subsubklasse 'ssc. | oinei 2
Supersuperordo Supersuperordo SSo. | iformia
Suberordo Superordo 1 So. | iformes
Subsuperordo Subsuperordo sSo ineae E
Ordo Ordnung 0... idea
Supersubordo Supersuborddo | Sso idei 5
Subordo - Unterordnung so, lllinea
Subsubordo Subsubordd |sso. | inei
Supersupertribus _Supersupertribus | SSt. | oida
Supertribus Supertribus :,|St. | ods 7
Subsupertribus Subsupertribus sSt. oines
Tribus Tribus Berne oidae
Supersubtribus - Supersubtribus Sst oidi
Subtribus Untertnibas 1 St Bes one
Subsubtribus _ Subsubtribus 'sst. - om
Supersuperfamilia Supersuperfamilie | SSf. |ida
Superfamilia - Superfamilie Ist? ides
Subsuperfamilia Subsuperfamilie | sSf. ines
Familia Familie ee
Selbstverständlich ist aber das von mir aufgestellte
System dem Wesen nach durchaus unabhängig sowohl
von den von mir angewandten Benennungen der ver-
schiedenen systematischen Kategorien als von den von
mir gewählten Namen der einzelnen Gruppen, so daß
es also der Sache nach natürlich auch von jemandem
angenommen werden kann, der mit diesen oder jenen
oder auch sowohl mit diesen wie mit jenen nicht ein-
verstanden ist — wie ja ebenso das Umgekehrte der Fall ist.
Die Zählung der Einheiten erfolgt in der Weise, daß ich
die der obligatorischen Kategorien (Reich, Phylum, Klasse,
Ordnung, Familie) innerhalb der jeweils nächst höheren obligatori-
schen Einheit, die der accessorischen Kategorien (alle anderen
genannten) dagegen innerhalb jeder nächst höheren jeweils unter-
schiedenen Einheit von 1 anfangend fortlaufend nummeriere.
Das System der Coelenterata. 51
| Ebenso habe ich die allgemeinen logischen Prinzipien,
‘die ich als bei der Aufstellung eines Systems maßgebend betrachte,
‚soweit der den einzelnen Gruppen zu gebende Rang
‚in Betracht kommt, gleichfalls bereits in meiner erstgenannten
‚Arbeit dargelegt. Aus ihnen erhellt auch ohne weiteres, daß es
‚für mich ganz ausgeschlossen ist, eine Gruppe etwa als ‚Anhang‘
-zuirgendeiner anderen Einheit anzuführen. Undin sonstiger Hin-
sicht habe ich betreffs jener zu bemerken: ich lege meinem
‘Systeme die Morphologie im weitesten Sinne zugrunde, also
‚einschließlich der äußeren Charaktere, der Ontogenie, Histologie
‚und Cytologie, und bestrebe mich dabei, den morphologischen
‘Wert der einzelnen Charaktere sorgfältig abzuwägen,
‚um so ein dem natürlichen möglichst nahekommendes System zu
"schaffen. Als logisch unvermeidliche Folge davon ergibt
‘sich weiters, daß es mit meiner Überzeugung durchaus
‚unvereinbar wäre, irgendwelche Gruppen eingestan-
‘dener- oder uneingestandenermaßen als ‚„Sammel-
gruppen“ aufzustellen oder zu benützen, d.h. als Rumpel-
"kammer für Formen, deren hauptsächlicher gemeinsamer Charakter
meist darin liegt, daß mansiesonst nirgends recht unterbringen kann,
‚für die man aber aus Bequemlichkeitsgründen, Konservatismus,
| wegen ihrer geringen Zahl, Seltenheit usw. nicht eigene ihrer iso-
‚lierten Stellung entsprechende höhere Gruppen aufstellen will.
| Da es bekanntlich in der Mehrzahl der Fälle ziemlich und oft
|
sogar sehr schwer ist festzustellen, wo die Namen supergenerischer
Gruppen eingeführt wurden, so gebe ich sowohl bei den von mir
‚als giltige solche gebrauchten wie bei den als Synonyme ange-
‚führten in einer großen Zahl der Fälle das genaue Zitat ihrer
‚ältesten von mir ermittelten zulässigen Anwendung.
‚ (Natürlich gebrauche ich jene Namen sehr oft in — bisweilen sehr
‚ wesentlich — engerem oder weiterem Umfange oder für Gruppen
von höherem oder niedrigerem Range, als es ihr Autor bei ihrer
" Einführung getan hat.) Es sei ausdrücklich erwähnt, daß ich alle
) diese Zitate selbst nachgeprüft habe. Wo ich dabei neben der an
‚ erster Stelle angeführten Seitenzahl, die stets den Ort angibt,
" wo der Name in der Arbeit (abgesehen von einem Inhaltsverzeich-
" nis) zum ersten Mal vorkommt, auf eine zweite hinweise — ‚‚(cl.
"P....)“ oder „[cf. p.... ]“ —, enthält die letztere Stelle nomenklato-
risch oder sachlich wichtige Angaben, so insbesondere die Kennzeich-
| nung, die Angabe, daß es sich um einen neu eingeführten Namen han-.
‚ delt, solche über den Umfang der Gruppe usw. Bei dem bekannten
" äußerst ungenügenden Stande der Registratur dieser Namen und
' der ganz unformellen Art, wie sie häufig, besonders wenn sie
" stammverwandt mit bereits bestehenden wissenschaftlichen oder
' nichtwissenschaftlichen Namen der betreffenden Einheit sind,
‚ eingeführt werden, und zudem oft noch an sehr versteckter Stelle,
| großenteils in vielfach sehr schwer zugänglichen Hand- und Lehr-
‚ büchern usw., die man unmöglich alle ad hoc daraufhin durchsehen
4# 5. Heft
ı
52 Franz Poche:
kann, kann ich aber natürlich nicht die mindeste Garantie dafür
übernehmen, daß die von mir gegebenen Zitate wirklich stets
die älteste zulässige Anwendung des betreffenden Namens bezeich-
nen. Ich muß es im Gegenteil sogar als sehr wahrscheinlich erklären,
daß dem in diesem oder jenem Falle nicht so sein wird; ja ich
kann nicht einmal die Möglichkeit ganz ausschließen, daß einer oder
der andere der von mir als neu eingeführten Namen bereits früher
irgendwo für die betreffende Gruppe gebraucht worden ist, wenn
ich auch natürlich nach Tunlichkeit getrachtet habe, ein solches "
Vorkommnis zu vermeiden. In jenen nicht seltenen Fällen aber,
wo ich für die Einführung eines Namens ein jüngeres Datum, oft
auch einen anderen Autor angebe als gewöhnlich geschieht, ist
dies nicht etwa auf einen Irrtum meinerseits, sondern darauf |
zurückzuführen, daß jener an der gewöhnlich zitierten Stelle nicht
in zulässiger Weise (als nomen nudum, als nichtwissenschaft-
licher Name usw.) oder überhaupt nicht — sondern nur ein
ihm mehr oder weniger ähnlicher — gebraucht wird.
Betreffs einer eingehenden Erörterung der in der Arbeit
mehrfach gebrauchten Begriffe der Wissenschaftlichkeit, der
Zulässigkeit, der Verfügbarkeit und der Giltigkeit von |
Namen (bezw. der diesen entgegengesetzten) verweise ich,
um Wiederholungen zu vermeiden, bloß auf das von mir 1912b,
p. 4—10 Gesagte.
Die Literatur habe ich soweit berücksichtigt, wie sie mir bis
zur Absendung der 1.Correcturder Arbeit (18. Mai1914) bekannt ge-
worden war. Nur bei der Anführung der Zahlen der Gattungen,
die seit der, bezw. den von mir jeweils als Grundlage für die Angabe |
der Zahl der Genera benützten Arbeit oder Arbeiten in der betref-
fenden Gruppe neu hinzugekommen sind, wieder anerkannt, und |
eingezogen wurden (s. unten p. 54—56), habe ich die Literatur '
absichtlich nur bis zum Ende des Jahres 1912 berücksichtigt, um
auch bei diesen ohne Nennung von Quelien gemachten summarischen |
Angaben (bei denen man also nicht unmittelbar ersehen kann,
welche Arbeiten dabei noch mit in Betracht gezogen sind und welche |
nicht) eine Nachprüfung sowie eine eventuelle spätere Ergän- |
zung, bezw. Weiterführung zu ermöglichen. Denn die einzigen |
Jahresberichte, die Vollständigkeit in systematischer Hinsicht |
wenigstens anstreben, nämlich der Zool. Rec. und die des Arch. |
Natgesch., reichen gegenwärtig zur Zeit des Abschlusses dieser
Arbeit höchstens bis zu dem gedachten Zeitpunkte. Eine voll-
ständige Berücksichtigung der bis zu irgendeinem späteren
Zeitpunkte erschienenen Literatur wäre also praktisch kaum
möglich, und man wüßte daher bei einer prinzipiellen Berücksich-
tigung dieser in der gedachten Hinsicht im Einzelfalle nie, ob eine
Arbeit bereits in Betracht gezogen worden ist oder nicht.
Der besseren Übersicht halber sowie um zahlreiche sich wieder-
holende einzelne Erklärungen in der nachfolgenden Darstellung |
des Systems selbst zu vermeiden und diese so knapp und
Das System der Coelenterate. 53
präzise wie möglich zu gestalten, will ich gleich hier er-
läutern, wie die verschiedenen darin vorkommenden Zitate, An-
gaben über das Verhältnis des von mir angenommenen Systems
zu demjenigen, das in den von mir jeweils als Grundlage be-
nützten und zitierten Publikationen angewandt ist, usw. zu ver-
stehen sind.
Die Angabe, daß ich in der Systematik einer Gruppe
diesem und diesem Autor folge (oder eine gleichbedeutende),
besagt, daßich, sofern ich nicht spezielletwasGegenteiliges
angebe, hinsichtlich ihres Umfanges und Namens, des Umfanges,
Ranges und Namens aller ihrer Unterabteilungen, soweit ich auf
diese überhaupt eingehe (also bis herab zu den Familien), und hin-
sichtlich der unterschiedenen Gattungen ganz seiner betreffenden
Arbeit folge. (Selbstverständlich geschieht dies nicht etwa blind-
lings, sondern — auch wo ich weiter keine Gründe für die bezügliche
Entscheidung anführe — stets nur auf Grund sorgfältiger Er-
wägung und Prüfung.) — Die Angabe, daß ich hinsichtlich
der Gruppen einer oder mehrerer bestimmter Rangstu-
fenoder hinsichtlich einzelner Punkte einem bestimmten
Autor folge (oder eine gleichbedeutende), besagt, daß ich
mich, wo ich nicht etwas Gegenteiliges angebe, in der
betreffenden Einheit hinsichtlich des Umfanges, Ranges und
Namens jener (also z. B. der Triben, der Unterordnungen und höhe-
ren Gruppen) bezw. hinsichtlich der betreffenden Punkte (z. B.
des Namens oder des Umfanges einer oder mehrerer Gruppen)
ganz an seine bezügliche Publikation anschließe. — In diesem wie
' im vorhergehenden Falle ist es selbstverständlich, daß eine
' Änderung des Umfanges einer niedrigeren Gruppe, sei es durch
Entfernung eines Teiles ihres Inhaltes aus ihr oder durch Hinzu-
fügung von Formen, die der betreffende Autor ihr nicht zurechnete,
‚ auch eine entsprechende Änderung des Umfanges aller jener ihr
übergeordneten Gruppen involviert, deren Grenzen jene Änderung
überschreitet, so daß ich sie bei diesen natürlich nicht eigens er-
wähne. — Die Angabe, daß ich eine Familie [zu einer
' Gruppe] hinzufüge, besagt, daß ich diese Familie in der be-
' treffenden Gruppe unterscheide, während der Autor, dem ich in
dieser Gruppe hinsichtlich der Familien folge, sie in ihr nicht
unterschied, und daß sie ausschließlich auf Formen gegründet ist,
‚ die dieser in der gedachten Gruppe überhaupt nicht anführte
, —sei es, weil er sie noch gar nicht kannte, sei es aus irgendeinem
anderen Grunde. Dabei folge ich in der Systematik der betreffen-
den Familie stets dem Autor, nach dem ich sie hinzufüge
(ef. oben). — Die Angabe, daß ich eine Familie von
einer oder mehreren anderen abtrenne, besagt, daß ich
diese Familie in der betreffenden Gruppe unterscheide, während
‚ der Autor, dem ich in dieser Gruppe hinsichtlich der Familien
folge, sie in ihr nicht unterschied, und daß sie wenigstens zum
Teil auf Formen gegründet ist, die dieser der gedachten Gruppe
ö. Heft
54 Franz Poche:
zurechnete, jedoch der oder den betreffenden anderen von
ihm unterschiedenen Familien zuteilte. — Hinsichtlich der unter-
schiedenen Gattungen folge ich, wo ich nicht ausdrücklich etwas
Gegenteiliges sage, stets jenem Autor, dem ich hinsichtlich der
Familien folge (und nicht etwa jenem — wenn dies ein anderer
ist —, dem ich im allgemeinen in der Systematik der betreffenden
Gruppe folge). Wenn ich aber eine Familie nur von einer oder
mehreren anderen abtrenne (s. oben) oder ihr einen ande-
ren Umfang gebe als der Autor, dem ich in der betreffenden
Gruppe hinsichtlich der Familien folge, so folge ich hinsichtlich
der Gattungen jener, wenn ich nicht eine spezielle gegenteilige
Angabe mache, nicht dem Autor, nach dem ich dies tue, sondern
jenem, dem ich in der betreffenden Einheit hinsichtlich der Fa-
milien folge — selbstverständlich unter Zugrundelegung des von
mir angenommenen Umfanges der betreffenden Familie. Denn die
Erfahrung hat mir gezeigt, daß dadurch eine viel geringere Zahl
spezieller bezüglicher Angaben nötig wird als im gegenteiligen
Falle. Selbstverständlich ist es ferner, daß ich dort, wo der Autor,
dem ich in der Systematik der betreffenden Gruppe folge, überhaupt
keine Familien unterscheidet, bei der Angabe der Zahl der Gat-
tungen in den einzelnen Familien den von mir angenommenen
Umfang dieser zugrunde lege. Ebenso lege ich, wenn ich die Zahl
der Gattungen einer Familie (s. unten) nach einem anderen Autor
angebe als demjenigen, dem ich hinsichtlich der Familien folge, |
dabei stets den Umfang der betreffenden Familie zugrunde, der
nach meinen sonstigen bezüglichen Angaben als der von mir an-
genommene Umfang dieser ersichtlich ist. — Bloße Änderungen
in der Reihenfolge von Gruppen gegenüber der von dem Autor
angenommenen, dem ich jeweils hinsichtlich der Abteilungen der
betreffenden Rangstufe folge, führe ich, wie aus dem oben (p. 53)
Gesagten erhellt, gar nicht eigens an. — Die Angabe: ‚Zahl der
Gattungen: n“ oder eine gleichbedeutende besagt, daß die Zahl |
der Genera in der betreffenden Familie nach dem Autor, dem
ich hinsichtlich jener jeweils folge (siehe das oben Gesagte), n be-
trägt. In Fällen, wo dieser eine oder mehrere Gattungen als zweifel- |
haft oder unsicher anführt oder es unentschieden läßt, ob eine
Einheit ein Genus oder ein Subgenus darstellt, entscheide ich nach
meinem eigenen Ermessen ohne bezügliche Bemerkungen, ob, bezw.
inwieweit ich sie als giltige Gattungen betrachte und demgemäß
als solche mitzähle, oder nicht. — Die Angabe: „seitdem sind
[bezw. ist] hinzugekommen n [Gattung(en)]' be-
deutet, daß seit dem Erscheinen der Arbeit des Autors, dem ich
hinsichtlich der Genera der betreffenden Familie folge, oder wenig- |
stens nur so lange vor jenem, daß man (unter den jeweils ob-
waltenden Umständen) eventuell noch annehmen kann, daß die
betreffenden Publikationen wegen der Kürze der Zeit zwi |
schen ihrem Erscheinen und dem, bezw. der Abfassung, jener |
Arbeit in dieser noch nicht berücksichtigt sind, n von mir als |
Das System der Coelenterata. 55
giltige solche angenommene und als jener Familie zugehörig er-
mittelte, bezw. betrachtete Gattungen neu aufgestellt worden sind.
Gattungen, die zwar seit dem gedachten Zeitpunkte in jener Familie
aufgestellt worden sind, dieich aber — sei es, weil sie unterdessen in
meinerAnsicht nach berechtigter Weise wieder eingezogen
oder zum Range von Untergattungen erniedrigt oder aus ihr ent-
fernt worden sind, sei es aus einem anderen Grunde — nicht als
giltige Gattungen dieser betrachte, sind hierbei also nicht mit-
gezählt. Ebenso involviert jene Angabe keineswegs, wie gleich-
falls aus dem Gesagten erhellt, daß die bezüglichen Genera von
ihren Autoren der betreffenden Familie zugerechnet wurden. —
Die Angabe: „Seit den jeweils [bezw. der] als Grundlage
benützten Arbeit(en) wurden neu aufgestellt n Gat-
tungen“ besagt, daß seit dem Erscheinen der Arbeit des Autors,
dem ich, oder der Arbeiten jener Autoren, denen ich in der betref-
fenden Gruppe jeweils hinsichtlich der Genera folge, oder wenig-
stens nur so lange vor jenem, daß man (unter den jeweils ob-
waltenden Umständen) eventuell noch annehmen kann, daß die
betreffenden Veröffentlichungen wegen der Kürze der Zeit
zwischen ihrem Erscheinen und dem, bezw. der Abfassung,
jener Arbeit oder Arbeiten in dieser, bezw. diesen noch nicht be-
rücksichtigt sind, außer den etwa bei den einzelnen Familien als
„seitdem hinzugekommen‘ angeführten n von mir als giltige
solche angenommene und als jener Gruppe zugehörig ermittelte,
bezw. betrachtete Gattungen neu aufgestellt worden sind. Es sind
das solche Genera, von denen ich nur ermittelt habe, daß sie zu
jener Gruppe, aber nicht, zu welcher ihrer Familien oder sonstigen
Unterabteilungen (natürlich in dem von mir angenommenen Um-
fange dieser) sie gehören — was teils derzeit überhaupt nicht
möglich ist, teils mich in Anbetracht der Ziele dieser Arbeit wenig-
stens unverhältnismäßig viel Zeit gekostet hätte. Auch hier in-
volviert also jene Angabe durchaus nicht, daß die bezüglichen
Gattungen stets von ihren Autoren jener Gruppe zugerechnet
wurden. — Wenn ich unter einer Einheit angebe, daß ich eine
Gruppe X von ihr abtrenne und zu einer anderen Gruppe Y stelle,
so nenne und begrenze ich dabei jene erstere Gruppe stets so
wie der Autor, dem ich in jener Einheit hinsichtlich der Ab-
teilungen jener Rangstufe folge, die er der Gruppe X. gibt,
während ich von der letzteren Gruppe (Y) dabei stets unter dem
Namen und in dem Umfange spreche, mit dem ich sie anführe.
— Wenn ich bei einer Einheit angebe, daß ich sie von einer oder
mehreren anderen abtrenne, so bezeichne ich diese letztere(n)
dabei stets mit dem von mir für sie als giltiger solcher gebrauch-
ten Namen (bezw., wo dies ein erst an einer späteren Stelle dieser
Arbeit neu eingeführter Name ist, mit der germanisierten
Form desselben). — Die an die Angabe: „Zahl der Gattungen:
n‘ oder eine gleichbedeutende sich bisweilen anschließende: ‚davon
wurde(n) seitdem eingezogen n’“ bedeutet, daß seit dem
5. Heit
56 Franz Poche:
Erscheinen der Arbeit des Autors, dem ich hinsichtlich der Genera
der betreffenden Familie folge, oder wenigstens nur so lange vor
diesem, daß man (unter den jeweils obwaltenden Umständen)
eventuell noch annehmen kann, daß die bezüglichen Veröffent-
lichungen wegen der Kürze der Zeit zwischen ihrem Er-
scheinen und dem, bezw. der Abfassung, jener Arbeit in dieser
noch nicht berücksichtigt sind, n’ der von ihm in jener Familie
unterschiedenen Gattungen in meiner Ansicht nach berechtigter
Weise eingezogen, bezw. zu Untergattungen erniedrigt worden
sind. Solche von diesen Genera, bei denen dies meiner Ansicht
nach mit Unrecht geschehen ist, sind also hierbei nicht mitgezählt.
— Die an die Angabe: „Zahl der Gattungen: n‘“ oder eine gleich-
bedeutende sich bisweilen anschließende: „seitdem wurde(n)
wiederanerkanntn'“ bedeutet, daßseit dem Erscheinen der Ar-
beit des Autors, dem ich hinsichtlich der Genera der betreffenden Fa-
milie folge, oder wenigstens nur so lange vor diesem, daß man
(unter den jeweils obwaltenden Umständen) eventuell noch an-
nehmen kann, daß die betreffenden Veröffentlichungen wegen
der Kürze der Zeit zwischen ihrem Erscheinen und dem,
bezw. der Abfassung, jener Arbeit in dieser noch nicht berücksich-
tigt sind, n’ von früheren Autoren aufgestellte, von ihm und mir
jener Familie zugerechnete, von ihm aber nicht als solche unter-
schiedene (sondern in die Synonymie gestellte oder als Unter-
gattungen usw. betrachtete) Gattungen in meiner Ansicht nach
berechtigter Weise neuerdings als solche anerkannt worden sind.
Solche von jenen Genera, bei denen dies meiner Ansicht nach mit
Unrecht geschehen ist, sind also hierbei nicht mitgezählt. —
Die Angabe: „Die Gesamtzahl der Gattungen beträgt
also: n‘“ oder eine gleichbedeutende besagt, daß die Zahl der
von mir in der betreffenden Familie als giltige solche anerkannten
Gattungen n’ beträgt, also mit Hinzu-, bezw. Abrechnung der
Genera, die nach den jeweils vorhandenen der im Vorstehenden er-
läuterten oder sonstigen von mir gemachten Angaben gegenüber
den bei der Angabe ‚Zahl der Gattungen: n‘“ oder einer gleich-
bedeutenden gezählten (s. oben p. 54) meiner Ansicht nach hinzu-
oder abzurechnen sind.
Die bei zahlreichen Gruppen von mir angeführte Synonymie
macht nicht im entferntesten den Anspruch auf Vollständigkeit.
Vielmehr habe ich mich dabei von folgenden Gesichtspunkten leiten
lassen: Wenn der Autor, dem ich in der Systematik einer Gruppe,
oder ein Autor, dem ich hinsichtlich der Gruppen einer oder
mehrerer bestimmter Rangstufen oder hinsichtlich einzelner
Punkte folge (s. oben p. 53), eine (bezw. die) betreffende Einheit
anders nennt als ich, so führe ich stets diesen Namen an, was
sowohl in Anbetracht des oben (l. c.) Gesagten als in vielen Fällen
deshalb geboten ist, weil man sonst nicht oder wenigstens nicht
ohne weiteres erkennen könnte, um welche von seinen Gruppen
es sich handelt. Ferner führe ich insbesondere solche Namen an,
Das System der Coelenterata. 57
die für die Gruppe am meisten gebraucht werden und daher die
Bedeutung eines von mir angewandten neu eingeführten oder
bisher wenig gebräuchlichen Namens am einfachsten und raschesten
erklären, ebenso solche, die sich von einem von mir eingeführten
nur wenig, insbesondere nur durch andere Endung unterscheiden.
Denn deren Anführung ist einerseits ein Gebot der Billigkeit
gegenüber den betreffenden Autoren, und andererseits bildet sie
gemäß dem von mir 1912a, p. 846 Gesagten eine Begründung
für meine Einführung eines neuen Namens und für die Wahl des-
selben. — Die Anführung eines Namens in der Synonymie in
;% “ bedeutet, daß esein nicht-wissenschaftlicher Nameist.
Bei solchen führe ich auch im allgemeinen nicht die Stelle ihrer ersten
Verwendung an (cf. oben p. 51), sondern nur die in der Arbeit des
Autors, dem ich hinsichtlich der betreffenden Gruppe, bezw. hinsicht-
lich bestimmter Punkte jeweils folge, und zwar im allgemeinen bloß
jene Stelle, wo die Gruppe an dem ihr zukommenden Platz im
System angeführt wird. Letzteres gilt auch bei der Anführung von
wissenschaftlichen Namen aus anderen Veröffentlichungen
als denen, wo sie eingeführt worden sind. — Den Zusatz ‚aut.‘
vor der Anführung eines bestimmten Zitates eines Namens mache
ich nicht nur dann, wenn mir bekannt ist, daß der Name schon
früher für die Einheit gebraucht worden ist, ich aber nicht ermittelt
habe, wo er zuerst eingeführt wurde, sondern auch dann, wenn ich
nur die begründete Vermutung habe, daß jenes der Fall ist.
Wenn die Gründe, weshalb ich für eine Einheit einen neuen
Namen einführe, an der Hand der Regeln der zoologischen Nomen-
klatur oder meiner Grundsätze für die Benennung supergenerischer
Gruppen (s. oben p. 49f.) ohne weiteres ersichtlich sind, so
führe ich sie im Einzelfalle der Kürze halber nicht erst eigens an.
Auf Gattungen gehe ich im einzelnen nur dann ein, wenn
dies erforderlich ist um klarzulegen, welche Gattungen ich in
einer Familie unterscheide, bzw. ihr überhaupt zurechne, also in
erster Linie dort, wo ich eine solche neu aufstelle, sowie bei
Genera incertae sedis, deren Zuteilung zu einer bestimmten
Familie also derzeit nicht möglich ist, und auf Arten nur in den
wenigen Fällen der ersteren Kategorie, wo dies zur Begründung
von mir unterschiedener Gattungen nötig ist. — Daß ich auch
dort, wo ich die Genera einzeln anführe, auf etwaige Unterfamilien
nicht eingehe, involviert natürlich (cf. p. 47) keineswegs, daß ich
die Unterscheidung solcher in den betreffenden Familien ablehne.
Selbstverständlich kann und soll das vorliegende
System nur den gegenwärtigen Stand unserer Kennt-
_ nisse zum Ausdruck bringen und wird mit dem Fortschreiten
dieser noch bedeutenden Veränderungen unterworfen werden müssen.
Wohl aber kann ich das eine sagen, daß ich gerade dort, wo
ich eine von der mehr oder weniger herrschenden Ansicht ab-
weichende Anschauung vertrete, die Gründe hierfür mit ver-
doppelter Sorgfalt geprüft habe.
5. Helit
58 “Franz Poche:
Subregnum COELENTERATA Leuckart (1847, p. 137).
Enterocoela Lankester, 1900, p. 3 (cf. p. 4£.).
Umfang, Begriff und Rang der Gruppe.
Über ersteren bestehen außerordentlich große und tief-
gehende Meinungsverschiedenheiten, indem viele Autoren
die Gruppe auf die Cnidaria beschränken, während viele andere
die Cienobhora und nicht wenige auch die Spongiaria ihr zurechnen.
Ich muß mich mit Entschiedenheit der ersten dieser Auffassungen
anschließen, wie ich es auch schon in einem 1910 am Grazer Zoo-
logenkongreß gehaltenen Vortrag (1911, p. 82 u. 85—88) getan habe.
Was zunächst die Stellung der Spongiaria betrifft, so können
diese in einem natürlich sein sollenden Systeme überhaupt gar
nicht den Metazoa zugerechnet, sondern müssen als eine eigene
oberste Abteilung des Tierreichs betrachtet werden, wie es schon
W. J. Sollas (1884, p. 614) und in neuerer Zeit wieder Carazzi
(1904, p. 96f.; 1907, p. 701—704) und Kemna (1909, p. 151;
cf. auch id., 1907, und 1910, p. 13—19) getan haben.
Die Gründe hierfür liegen vor allem in der bei ihnen statt-
findenden dauernden Umkehr der Keimblätter, so daß
also von einer wirklichen Gastrula, wie sie für die Metazoa charakte-
ristisch ist, bei ihnen füglich nicht gesprochen werden kann. Denn
jene Zellen der Schwammlarven oder -embryonen, die
nach allen Kriterien ihrer ursprünglichen Lage undihres
Charakters als Entoderm bezeichnet werden müßten,
nämlich die großen, dotterreichen, geißellosen, den vegetativen Pol
umgebenden Zellen, liefern die äußere Körperbedeckung
des ausgebildeten Tieres; und jene, die nach alles
gedachten Kriterien als Ektoderm bezeichnet werden
müßten, nämlich die kleinen, dotterarmen, geißeltragenden, den
apikalen Pol umgebenden Zellen, sein inneres verdauendes
Epithel. Dazu kommen als wichtige weitere Momente die einzig
dastehende Art des Ernährungsapparates, das Fehlen von Mus- |
keln, von Nerven und von Gonaden. Auch nimmt ihre Furchung,
wie Jörgensen (1910, p. 215—228) gezeigt hat, eine Zwischenstellung
ein „zwischen den Teilungserscheinungen der Protozoen und der
Furchung der Metazoen“. — Und endlich berechtigt uns auch
das Merkmal der Vielzelligkeit, das die Spongiaria mit den
Metazoa teilen, keineswegs etwa dazu, sie, bezw. überhaupt alle viel-
zelligen Tiere zu einer, den ‚Einzelligen‘‘ gegenübergestellten
Hauptabteilung des Tierreichs zusammenzufassen. Denn im
Lichte unserer heutigen Kenntnisse erscheint einesteils der Unter-
schied zwischen den Protozoen und den übrigen Tieren durchaus
nicht als so fundamental, anderenteils die Übereinstimmung dieser
letzteren untereinander keineswegs so groß wie man früher glaubte
und wie es sehr oft auch heute noch schematisierend dargestellt
wird. Ich verweise in letzterer Hinsicht außer auf das Vorstehende
auf das von mir 1911, p. 79—84 Gesagte, und in ersterer einerseits
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Das System der Coelenterata. 59
auf die mannigfachen Fälle von mehr oder minder aus-
gesprochener Mehrzelligkeit und Differenzierung der
einzelnen Zellen untereinander in verschiedenen Grup-
pen der Protozoen (s. z.B. die von mir 1911, p. 67f. gegebene
bezügliche Zusammenstellung), andererseits auf die gewiß
nicht zu den Protozoen zu stellende und auch von niemand
dahin gestellte, aus verschiedenen Zellsorten bestehende
einschichtige Salinella Frnz., die also ganz sicher nicht auf
die allen ‚Vielzelligen Tieren‘ gemeinsam sein sollende Grundform
der Gastrula zurückgeführt werden kann. — A fortiori können
also die Spongiaria unmöglich als Coelenterata betrachtet
werden; und das ist es ja, um was es sich uns hier in erster Linie
handelt.
Aber auch die Cienophora können nicht den Coelenterata
zugerechnet werden. Denn einerseits sind die Unterschiede
zwischen jenen und den Cnidaria, der einzigen (anderen) Gruppe
dieser, außerordentlich tiefgehende, und andererseits weisen jene,
wie mehr oder minder von so ziemlich allen Seiten anerkannt wird,
in Bau und Entwicklung zahlreiche und schwerwiegende Überein-
stimmungen mit niederen Coelomaten, speziell den Turbella-
rien und insbesondere den Polycladen, auf. Ich hebe in dieser
Hinsicht vor allem den Besitz mesodermaler Muskeln
und eines einheitlichen Zentralorgans des Nerven-
systems seitens der Cienophora und Coelomata gegenüber
ihrem Fehlen bei den Cnidarıa hervor. Auf den letztange-
führten Unterschied von diesen hat insbesondere Emery, 1904,
p. 65ff. und 73£. in einer sehr beachtenswerten, gehaltvollen Arbeit
nachdrücklich hingewiesen. — Betreffs der zahlreichen sonstigen
Gründe für jene systematische Auffassung verweise ich nur auf
die Ausführungen von Schneider (1904, p. 396—398), Emery
(1904, p. 67—72), Hubrecht (1904, p. 151—161), Korschelt u.
Heider (1910, p. 265f.), und insbesondere auch auf die ausgezeich-
neten, sorgfältig abwägenden neueren Darlegungen Mortensens
(1912, p. 37—59). Durch die von diesem letzteren Autor beschrie-
bene so interessante Gattung Tjalfiella hat die gedachte Auf-
fassung eine weitere wichtige Unterstützung erhalten. — Durch
die Entdeckung dieser wird zugleich der Umstand kompensiert,
daß nunmehr durch einen sehr bedeutsamen Befund Hatscheks
ein wichtiger Punkt, der für jene Auffassung in die Wagschale
fiel, in Wegfall gekommen ist. Wie Hatschek nämlich gefunden
hat, stellt die Zellschicht, die nach den ziemlich allgemein an-
genommenen Angaben Metschnikoffs (1885, p. 648—656) als
Mesoderm betrachtet wurde, in Wirklichkeit nicht ein solches,
sondern einen Teil des Entoderms dar und liefert das apicale Dach
des Trichters sowie die Tentakelgefäße (s. Korschelt u. Heider,
1910, p. 265; Hatschek, 1911, p. 8f.). Die Belege für diese An-
gaben hat Hatschek allerdings leider bisher noch nicht veröffent-
licht. Doch haben Korschelt und Heider seine bezüglichen Ab-
5. Heit
60 Franz Poche:
bildungen gesehen, und diese stets sorgfältig prüfenden und ab-
wägenden Autoren sagen: ‚Nach diesen ist an der Richtigkeit
seiner Angaben nicht zu zweifeln“. Die Ctenophoren be-
sitzen somit kein epitheliales Mesoderm, wie es nach
jenen Angaben Metschnikoffs der Fall gewesen wäre, und
besteht also der wichtige darauf gegründete Punkt ihrer Verschie-
denheit von den Cnidaria und Übereinstimmung mit den Coelo-
mata in Wirklichkeit nicht zu Recht. Sie haben vielmehr wie die
Cnidaria bloß ein Mesenchym, wie sich ein solches neben dem
epithelialen Mesoderm freilich auch bei den Coelomata in weiter
Verbreitung findet.
Unter Zugrundelegung der vorstehenden Ausführungen defi-
niere ich die Coelenterata als Metazoa, die aus nur 2 Epithel-
schichten bestehen, kein Coelom, keine mesodermale
Muskulatur und kein einheitliches Zentralorgan des
Nervensystems besitzen, und bei denen die Primär-
achse der Gastrula dauernd die Hauptachse darstellt
und der Blastoporus erhalten bleibt und den Anfang
des entodermalen Darmes bezeichnet. — Es bedarf wohl
kaum einer besonderen Erwähnung, daß die secundäre Ver-
lagerung ektodermaler oder entodermaler Muskeln in die
Mittelschicht, wie sie sich nicht selten bei Anthozoen findet
(ich erinnere speziell an den sog. mesoglöalen Sphinkter vieler
Priapidea), nicht etwa als ein Vorkommen mesodermaler
Muskeln betrachtet werden kann.
Der von mir den Coelenterata gegebene Rang eines Sub-
regnums entspricht in meiner Skala der Kategorien des zoolo-
gischen Systems (s. oben p. 49) vollkommen dem ihnen gewöhnlich
zuerkannten, nämlich dem einer Unterabteilung des zweiten
Ranges.
Die Coelenterata in dem vorstehend festgelegten Umfange
umfassen, was wieder in vollem Einklang mit der herrschenden
Anschauung steht, nur ein einziges Phylum, nämlich das
Phylum: Cnidaria Verrill (1865a, p. 145).
1. Klasse: Hydrozoa Owen (1843, p. 82).
1. Ordnung: HYDRIDEA, nom. nov.
Thecata Fleming, 1828, p. 505 (cf. p. 538); Stechow, 1913c,
p- 40; Aydroidea Dana, 1846, p. 16 (cf. p. i9 u. 116); Lepto-
medusae Haeckel, 1866, p. LVII; Mayer, 1910, 2, p. 196; Athecata
Hincks, 1868, 1, p. LXIV (cf. p. LXV u. 1); Stechow, 1913ec,
pP: 36; Z’hecaphora Hincks, 1868, 1, p. LXV (cf. p. LXVII u. 137);
Anthomedüusae Haeckel, 1879, p. 3; Mayer, 1910, 1, p. 17.
Das System der Coelenterata. 61
Unter obigem Namen vereinige ich die bisher ge-
wöhnlich als zwei getrennte Ordnungen (oder Unter-
ordnungen) betrachteten Athecata und Thecaphora, bezw.
Anthomedusae und Lepiomedusae. Denn wenn auch die Mehrzahl
der Formen dieser beiden Gruppen sehr wohl voneinander trennbar
ist, so gibt es doch, insbesondere bei Berücksichtigung
ihres ganzen Entwicklungszyklus, eine ganze Anzahl,
die in mannigfacher Weise Charaktere beider in sich
vereinigen, so daß eine natürliche Grenze zwischen
ihnen nicht gezogen werden kann. In diesem Sinne hat sich
schon Lendenfeld (1884, p. 425) ausgesprochen, und ähnlich auch
Claus (1881, p. (91)). Im einzelnen führe ich zur Begründung
hierfür folgendes an: Monobrachium gehört nach den wesent-
lichen Charakteren der Polypenform zu den Athecaia,
nach denen der Geschlechtsform zu den Lepiomedusae
(cf. unten p. 71f.). Ahnlich liegen die Verhältnisse bei
Eutima (s. unten p. 72f.). Die meist den ‚Bougainvillidae“ (s. unten
p. 64), also den Athecata zugerechnete Hemitheca Hilgendorf
(1898, p. 202) besitzt eine Hydrothek und stimmt auch
in der Art des Wachstums und der Verzweigung usw.
ganz mit den Thecaphora überein; doch kann sich der Hydranth
nicht in jene zurückziehen, wie es für diese charakteristisch ist.
(Gegen diese Heranziehung von Hemitheca kann auch nicht der
Einwurf Kühns (1913, p. 247f.) geltend gemacht werden, daß diese
Form sehr unvollkommen bekannt ist; denn die hier angeführten
Punkte sind uns aus den Angaben Hilgendorfs sehr wohl bekannt.)
Clathrozoon aber hat nicht nur Hydrotheken, sondern können sich
auch seine Hydranthen vollkommen in sie zurückziehen; trotzdem
rechnen aber Stechow (1909, p. 10 u. 14 [cf. p. 42]; 1913) und ebenso
Kühn (1913, p. 228 [cf. p. 238]) in seiner wertvollen Arbeit es,
und wohl mit Recht, den Athecata zu (gewöhnlich wird es aller-
dings den T’hecaphora zugerechnet). Und andererseits werden zu
den Thecaphora die Haleciidae gestellt, bei denen sich der Hy-
dranth meist, wenn überhaupt, nur sehr unvollständig in die
sogenannte Hydrothek zurückziehen kann — ich erinnere be-
sonders an Halecium macrocephalum Allm., bei dem diese nur
durch eine schmale häutige Lippe repräsentiert wird. Auch die
bei Thecaphora auftretende zymöse Stockform gegenüber der
razemösen bei Athecaia, auf die neuerdings Kühn (1913, p. 248)
sehr großes Gewicht legt, kann uns keineswegs zu einer systemati-
schen Trennung dieser beiden Gruppen berechtigen. Denn ganz
abgesehen von der oben erwähnten Hemitheca sind diese Ver-
zweigungsarten nicht im entferntesten durchgreifende Merkmale
der gedachten Gruppen, indem wir einerseits bei jeder von
diesen in zahlreichen Fällen stoloniale Stöcke und andererseits
bei sehr vielen Thecabhora monopodiale Stöcke mit termi-
nalem Vegetationspunkt finden, wie ja auch Kühn selbst
(p. 85—130) klar dargelegt hat. Ferner liegen bei Dichotomia und
5. Heit
62 Franz Poche:
bei Netocertordes die Gonaden zum Teil am Manubrium, wie es für
die Anthomedusae, und zum Teil an den Radiärkanälen, wie es
für die Lepfomedusae charakteristisch ist. Wo der ‚‚wesentliche
Teil‘ derselben liegt, scheint recht sehr Sache der subjektiven
Auffassung zu sein; cf. Brooks, 1903, p. 12 u. 14; Maas, 1910,
p. 7 und die einander diesbezüglich widersprechenden Angaben
über Netocertoides bei Mayer, 1900, p. 45, u. 1910, 1, p. 229 u. 230.
Daher — zum Teil im Verein mit anderen Gründen — werden jene
Gattungen auch von Maas (1905, p. 433f. u. 437£.; 1910, p. 7)
und Hartlaub (1914, p. XIl 247) den Anthomedusae, von Mayer
(1900, p. 45; 1910, 1, p. 223 u. 229) dagegen den Leptomedusae
zugerechnet. — Und was die in letzter Zeit von Kühn (1913, p. 246f.)
hervorgehobene durchaus gleichzeitige Entstehung aller Tentakel
betrifft, durch die sich alle Thecadhora von den Athecata, bei denen
diese nacheinander gebildet werden, unterscheiden sollten, so ist
auch dies, so interessant jener Hinweis an sich ist, kein durch-
greifender Unterschied zwischen beiden Gruppen. Denn zum
mindesten bei der Campanulariide Eucopella — es sind erst relativ
sehr wenige Formen überhaupt in dieser Hinsicht untersucht —
legen sich die 32 Tentakel zwar ‚fast gleichzeitig an, so daß es
schwer hält ein Wachsthumsgesetz für dieselben aufzustellen. Mit
einiger Sicherheit läßt sich jedoch erkennen, daß zuerst ein
Tentakel angelegt wird . . . .‘“ (Lendenfeld, 1883, p. 502). —
Ebensowenig ist ein durchgreifender Unterschied der Theca-
phora — wobei wieder das allerdings in neuerer Zeit von manchen
Autoren (s. oben p. 61) ihnen nicht zugerechnete Genus Clathro-
20on auszunehmen wäre — von den Athecata der Besitz von Gono-
theken seitens jener. Denn bei den den Haleciidae zugehörigen
Gattungen Hydranthea und Hydrella (s. unten p. 77) fehlen solche
ganz. Und auch abgesehen davon könnte auf dieses eine Merkmal
hin überhaupt keine natürliche Teilung der Hydridea in zwei Grup-
pen vorgenommen werden, weil, wie wir gesehen haben, das Auf-
treten einer ganzen Anzahl anderer Charaktere von durchschnittlich
keineswegs geringerem morphologischen Werte mit jener Teilungs-
linie nicht im Einklang steht. — Ich betone noch besonders, daß
die vorstehenden systematischen Darlegungen auf die Berücksich-
tigung des ganzen Entwicklungszyklus der Hydridea ge-
gründet sind. Sie können also ganz wohi nicht zutreffend sein,
wenn nur die Polypen- oder nur die Medusengeneration dieser in
Betracht gezogen wird, und involvieren daher an sich auch keinerlei
Kritik jener Systeme, die überhaupt nur für die eine oder die
andere dieser beiden Zustandsformen unserer Tiere Geltung be-
anspruchen.
Auch der von Kühn (1913, p. 227—230, 236f., 240 u. 262—265)
vorgenommenen Unterscheidung dreier ‚Sektionen‘ Filifera,
Capitata und Heteromorpha innerhalb seiner Athecata kann ich
mich nicht anschließen. Dabei ist jedoch im Auge zu behalten,
daß ich die drei von Kühn als Capitata vereinigten Familien
Das System der Ooelenterata. 63
Corynidae, Pennariidae und Tubulariidae zu einer Familie zu-
sammenfasse (s. unten p. 68), also die nähere Verwandtschaft
der betreffenden Formen untereinander als mit irgendeiner anderen
Gruppe durchaus anerkenne und im System zum Ausdruck bringe.
Die Unterscheidung einer höheren Einheit ist somit hierfür nicht
nötig. Dasselbe gilt von Kühns Familien Clavidae und Bougainvill-
iidae (s. unten p. 64), die die weitaus überwiegende Hauptmasse
seiner Frlifera bilden, während er von den ‚‚Hydrolaridae‘‘ und
Monobrachiidae, die er gleichfalls diesen zurechnet, selbst betont,
daß ihre Stellung ‚völlig unsicher“ ist (p. 240). Auch diese beiden
Familien können also gewiß nicht eine Stütze für die Vereinigung
der fraglichen Formen (und der Eudendriidae) zu einer Gruppe
Filifera abgeben (cf. auch das oben p. 61 über Monobrachium
Gesagte). Und was die Heieromorpha betrifft, so betrachtet sie
Kühn (p. 264f.) selbst nur als eine ‚‚vorläufige Sektion‘ und sagt:
„Eine Vereinigung von Hydra mit Microhydra, Protohydra und
Polypodium ist, wie aus dem oben ausgeführten ersichtlich, nicht
gut begründet, wird aber aus praktischen Gründen wohl häufig
noch vorgenommen werden.‘ Ich stimme Kühn hierin durchaus
bei und bin gerade deshalb auf Grund meiner systematischen An-
schauungen (cf. oben p. 51) genötigt, die Gruppe Heieromorpha
überhaupt aufzulösen (s. unten p. 64 u. 78f.). Und was speziell A ydra
anbelangt, so hält auch Kühn es für das Richtigste, für sie ‚eine be-
sondere Athecaten-Familie anzunehmen (Hydridae), die den
übrigen gleichgeordnet wird“, für sie also keine Gruppe von
höherem als Familienrang zu errichten.
Von den beiden neuesten und besten hinsichtlich der An-
führung der Gattungen Vollständigkeit anstrebenden Systemen
über diese Gruppe, diewir bisher besitzen, nämlich dem von Stechow
(1913c, p. 16—47) und dem von Mayer (1910, 1, p. 17—230; 2,
p. 231—339) bezieht sich, wie es ja bisher leider fast immer
geschehen ist, das erstere nur auf die Polypen und das letztere
nur auf die Medusen. Ahnlich sieht sich Kühn in seiner neuen
Arbeit (1913, p. 223—265) genötigt, je ein getrenntes System für
die Polypen und die Medusen aufzustellen. Da das natürliche
System aber selbstverständlich gleichzeitig diese beiden Zu-
standsformen unserer Tiere — soweit sie eben bekannt sind — um-
fassen muß, was ja auch Stechow (1909, p. 6), Mayer (p. 3) und Kühn
(p. 224f.) vollkommen anerkennen, und ich soweit als irgend
möglich ein solches zu geben bestrebt bin, so habe ich mich genötigt
gesehen, selbst die Aufstellung eines solchen zu versuchen. —
Betreffs der Gattungen folge ich dabei hinsichtlich der Medusen
Mayer (1910, 1, p. 17—230; 2, p. 231—339, 487”—497; 3, P-
719—725) und hinsichtlich der Polypen Stechow (1913c, p. 16—47
u. 162). Dort, wo diesbezüglich eine Discordanz zwischen der hin-
sichtlich der einen und der hinsichtlich der anderen dieser Zustands-
formen unserer Tiere der Darstellung jeweils zugrunde gelegten Arbeit
besteht, setzeich stets auseinander, in welcher Weiseich jene beseitige.
5. Heit
64 Franz Poche:
. 1. Fam.: Hydridae. — Diese Familie stelle ich auf Grund
der überzeugenden Darlegungen Stechows (1909, p. 7—9) in diese
Ordnung (cf. auch Kühn, 1913, p. 263f.). — Hierher rechne ich die
Gattungen Protohydra Grff., Haleremita Schaud. und H ydra L.
— Daß Microhydra nicht hierher gehört, erkennt gegenwärtig auch
Stechow (1913c, p. 17) vollkommen an. Betreffs der von ihm
(l.c. [c£. p. 36]) hierher gestellten Gattungen Moerisia und Caspio-
nema Ss. unten p. 66--68.
9. Fam.: Clavidae. — Unter diesem Namen vereinige ich,
wie es der Sache nach im Wesentlichen auch schon Schneider,
1897, p. 497—500 getan hatte, die Clavidae und Bougainvillidae
Stechows und die Tiarınae und Margelinae Mayers. Letztere
beiden werden von diesem selbst nur als Unterfamilien einer
Familie betrachtet (betreffs der Gründe für die Abtrennung der
von ihm gleichfalls dieser zugerechneten ‚Dendrostaurinae‘‘ siehe
unten bei Besprechung der Bythotiaridae und Willsiidae), während
die Berechtigung der Vereinigung der Clavidae und Bougainvillidae
zu einer solchen insbesondre darin liegt, daß, wie Stechow
(1909, p. 14) mit Recht bemerkt, ‚‚Clavactinia eine vorzügliche Über-
gangsform‘‘ zwischen beiden bildet. Er rechnet sie zwar den letzte-
ren zu, sagt aber selbst, daß ihre ‚‚Tentakel verstreut wie beieiner
Clavide“ sind, was in direktem Widerspruch zu seiner eigenen
Diagnose der Bougainvillidae steht. Cf. auch die Gattung Balea,
die, wie er selbst (p. 9) angibt, ebenfalls auf der Grenze zwischen
diesen und den Clavidae steht. — Und zwar definiere ich die
Clavidae als Hydridea, deren Polypen nur fadenförmige,
solide Tentakel und keine Gonotheken, und deren
Medusen keine verzweigten Radiärkanäle, keine ver-
ästelten Tentakel, am Manubrium gelegene Gonaden
und als Randkörper, wenn solche überhaupt vorhanden
sind, Ocellen besitzen.
Es gehören demnach hierher folgende Gattungen, wobei ich
hinsichtlich der Genera der ‚‚Margelinae‘‘, bezw., wie er sie nennt,
„Margelidae‘‘, Hartlaub, 1911 folge:
Protiara H.:;
Perigonimus M. Sars, wozu als wenigstens partielles Synonym
der jüngere Name Stomotoca Ag. zu stellen ist, da letztere Gattung
wenigstens zum Teil die Medusenform der ersteren darstellt;
Dissonema H.; Conis Brdt.;
Pandea Less.;
Neoturris Hartlaub (1911, p. XII 209) (Der von Mayer, 1910,
2, p. 491 und Stechow für diese Gattung gebrauchte Name Clavula
Str. Wright ist für sie nicht verfügbar, da er, wie Hartlaub, 1911,
p. XII 202—XII 209 überzeugend dargelegt hat, sich nicht auf
eine Form dieser, sondern auf eine solche der Gattung Turritopsis
bezieht.) Hierher gehört wahrscheinlich auch ein Teil der bisher
zu Perigonimus gestellten Arten;
a u
Das System der Coelenterata. 65
| Endocrypta Fraser (1912), wozu als unbedingtes Synonym der
von Stechow gebrauchte Name Crypta Fraser gehört;
Campaniclava Allm.; Corynopsis Allm.;
Clava Gm.; Hydrodendrium Nutting ;
. Tubiclava Allm.; Clathrozoon Spencer;
Mervona Norm.; Cytaeis Eschz.;
Cordylophora Allm.; Lizzia Forb.;
Corydendrium Bened.; Lizzella H.;
Balea Nutting; Thamnostylus H.;
Clavactinna Thornely; Thamnitis H.;
Hydractinia Bened.; Nemopsis Ag.;
Bougainvillia Less. (dies und nicht der oft gebrauchte Bou-
‚ gainvillea ist der älteste verfügbare und daher giltige Name der
' Gattung);
Köllikeria A. Ag.; _ Turritopsis Mc. Crady;
Chiarella Maas; Oceania Per. Lsr.;
| Clavopsis Graeffe (1883, p. 84). Unter diesem Namen be-
‚ trachte ich, der Sache nach Stechow, p. 20f. folgend, einen Teil
; der von Hartlaub zu Siylactıs gestellten Formen als Vertreter
‚ einer eigenen Gattung. Der von Stechow für diese gebrauchte
, Name Diplura Allman (1872, p. 239 [cf. p. 319)) ist aber für sie
nicht verfügbar, da er durch Didlura Koch (1850, p. 75) unter
den Avachnoidea präokkupiert ist. Es muß daher an seine Stelle
‘ Clavopsis als das nächstjüngere Synonym treten;
Stylactis Allm.; Rhizorhagium Sars, wozu
Lymnorea Per. Lsr.; ich, Stechow folgend, auch die
Podocoryne Sars; Gattung Pachycordyle Weism.
| Rathkia Brandt (wozu der | stelle;
von Hartlaub und anderen ge- Heterocordyle Allm.;
brauchte Name Rathkea als un- Dicoryne Allm.;
‚ bedingtes Synonym gehört); Garvera Str. Wright;
| Cionistes Str. Wright; Pruvotella Motz-Koss. ;
Atractylis Str. Wright; Bimeria Str. Wright und
Calyptospadix Clarke.
Die Gattung Heterotiara trenne ich dagegen von dieser Familie
ab und stelle sie zu den Bythotiarıdae (s. d.).
Die Gesamtzahl der Gattungen beträgt somit: 44.
3. Fam.: Eudendriidae Hincks (1868, 1, p. LXVI ([cf. p. 79])
(Eudendridae Allman; Stechow, 1913c, p. 40). — Zahl der Gat-
tungen: 2.
4. Fam.: Bythotiaridae Maas (1905, p. 434 [cf. p. 437])
(Bythotiaridi Mayer, 1910, 1, p. 105 [cf. p. 183 u. 185]). — Auf
Grund der Ausführungen Bigelows (1909, p. 213) und Maas
(1910, p. 4, 8 u. 11) betrachte ich diese Gruppe, ‚die Mayer
seinen ‚Oceanidae‘‘ zurechnet, als eine eigene Familie. — Zahl
\ der Gattungen: 3; ferner trenne ich, Maas, p. 5—8 u. 11 folgend,
die Gattung Heterotiara von den Clavidae und die Genera
Archiv nn Dane hienie BE 5, Heft
66 Franz Poche:
Dichotomia und Netocertoides von den Cannotidae ab und stelle
sie hierher. Die Gesamtzahl der Gattungen beträgt somit: 6.
[Zusatz bei der Korrektur: In einer soeben erschienenen Arbeit
spricht sich Hartlaub (1914, p. XII 346—XII 349) gegen die
Unterscheidung dieser Gruppe als eine gesonderte Familie und für
ihre Einbeziehung in die von ihm als eine eigene Familie betrach-
teten Tiaridae aus. Er erkennt die Natürlichkeit der Gruppe
(wenn auch mit beschränkterem Umfange) zwar durchaus an;
doch sind, wie er des näheren darlegt, ‚die von den Tiariden ab-
weichenden Eigenschaften, jede für sich betrachtet, keineswegs
außerordentlich, und nur ihre Häufung könnte allenfalls für eine
Abtrennung der hier vereinigten Gattungen als Familie sprechen.“
Und eben dieser letztere Umstand, auf den ich mehr Gewicht
legen muß als Hartlaub es augenscheinlich tut, bestimmt mich,
die Bythotiaridae trotz seiner gehaltvollen Ausführungen als eine
eigene Familie zu betrachten. ]
5. Fam.: Willsiidae Stechow (1913c, p. 40) (Williadae Forbes;
Maas, 1910, p. 2 I[cf. p. 8]; Hydrolaridae Allman, 1872, p. 424;
Stechow, 1913c, p. 40; Williadi Mayer, 1910, 1, p. 105 Icf. p. 184
u. 188]). — Da der älteste verfügbare und somit giltige Name der
typischen Gattung dieser Familie Willsia ist, so ist obiger von
Stechow eingeführter Familiennamen der einzig giltige. — Mayer stellt
diese Gruppe zu den ‚„Oceanidae“. Doch hat bereits Maas (1910, p. 8)
auf Grund der Geschlechtsgeneration gegenüber Mayer neuerdings
die Ansicht vertreten, daß sie als eine eigene Familie zu betrachten
ist. Hierin stimme ich ihm vollkommen bei, und zwar umso mehr,
als auch die Polypengeneration diese Auffassung durchaus unter-
stützt. — Zahl der Gattungen: 2.
6. Fam.: Moerisiidae, $. nov. — Diese Familie gründe ich
für die beiden Genera Caspionema Derzh. und Moerisia C.L. Blegr.,
und definiere sie als Hydridea, deren Polypen weder Gono-
theken noch Hydrotheken und zeitlebens nur faden-
förmige Tentakel besitzen und Medusen erzeugen, die
vier unverzweigte Radiärkanäle, unverästelte Ten-
takel, keine Mundgriffel, eine das Manubrium um-
gürtende Gonade, die sich beim erwachsenen Tiere
auch längs der vier perradialen Divertikel des Magens
erstreckt, und als Randkörper an der Außenseite der
Tentakelbasen gelegene Ocellen besitzen. — Boulenger
(1912, p. 581.) hat zwar die Identität von Caspionema mit Moerisia
vertreten und Derzhavin selbst (1912b, p. 16f.) hat diese sodann
durchaus anerkannt. Wegen der immerhin bedeutenden Unter-
schiede zwischen den Polypenformen der betreffenden Tiere (zer-
streute Stellung eines Teiles der Tentakel bei Moerisia pallası,
der Derzhavinschen, Anordnung aller Tentakel in einem Wirtel
bei Moerisia lyonsi, der Boulengerschen Form; anscheinendes
Fehlen der so merkwürdigen Erzeugung neuer Polypen durch sich
ablösende Knospen und durch Ouerteilung bei ersterer) und des
Das System der Coelenterata. 67
Vorhandenseins eines lippenlosen Mundes bei der Meduse von
Moerisia gegenüber dem vierlippigen jener von Caspionema kann
ich diese Identifizierung jedoch mit Stechow nicht als richtig be-
trachten. Sicher ist aber jedenfalls, daß beide Formen nahe
verwandt sind. — Was die bisher noch wenig geklärte (s. Derz-
havin, 1912a, p. 391; Boulenger, 1912, p. 59£.; Stechow, 1913c,
_ p. 17) Stellung von Moerisia und Caspionema betrifft, so rechnet
Mayer erstere ganz offenbar den Codonidae zu, und auch C. L. Bou-
lenger, der Autor der Gattung, tat dies hinsichtlich der Medusen-
form, während er den Polypen zu den oder wenigstens in die Nähe
der Bougainvilliidae stellte (1908, p. 371f.). Stechow dagegen
sagt: „Ihre hohlen Tentakel weisen Moerisia [den Polypen] nun
aber nicht zu den Bougainvilliden, was schon dem Bau ihrer Me-
dusen als Codoniden widerspricht, sondern zu den Hydriden. Wir
' haben, glaube ich, hier eine Übergangsform von den Hy-
' dridae zu den Corynidae vor uns: der Polyp gehört zu der
ersten, die Meduse zu der zweiten Familie.“ Auch Derzhavin
sagt (l. c.) von seiner Caspionema: ‚Diese Gattung verdiente es
vielleicht, auf Grund der eigenartigen Anordnung der Gonade, in
‚ eine besondere Familie ausgeschieden zu werden; jedenfalls steht
' sie unter den bekannten Gattungen ganz allein da. Ich halte
es für möglich, sie einstweilen auf die Familie der Codonidae
iR zu beziehen‘. 2... “ — Von Wichtigkeit ist, daß zunächst der
Polyp von Moerisia nach unseren heutigen Kenntnissen bei
weitem nicht eine so isolierte Stellung einnimmt wie Boulenger
(l. c.) meinte. So finden sich hohle Tentakel auch bei Hydrocoryne
(s. Stechow, 1909, p. 35) und ebenso auch bei Myriothela (die
allerdings nicht koloniebildend ist, welchem Charakter aber nur
‚ geringe systematische Bedeutung beigelegt werden kann), welche
' beiden Formen zu den Corynidae gehören. Auch den oben ange-
führten, an sich sehr merkwürdigen Arten der ungeschlechtlichen
‚ Fortpflanzung bei Moerisia kann wenigstens derzeit kein größerer
\ systematischer Wert zuerkannt werden, da sie bei der sicher nahe
verwandten Caspionema anscheinend fehlen. Dabei ist zu erwähnen,
ı daß diejenigen Formen, bei denen sich nach Boulengers (p. 363—365)
eigenen Angaben die jenen noch am nächsten kommenden Fort-
‚ pflanzungsweisen finden, gleichfalls den Corynidae angehören. Dazu
kommt noch, daß die Meduse von Moerisia mit gewissen Gattungen
dieser, z. B. Coryne [= Sarsia (s. unten p. 69)], wie Boulenger (p. 371)
selbst betont, ‚eine auffallende Ähnlichkeit besitzt‘. Auch der Über-
einstimmung von Moerisia lyonsi hinsichtlich der Tentakel mit
' den „Bougainvilliidae‘‘ kann nicht viel Gewicht beigelegt werden,
' da die Tentakelanordnung bei Caspionema eine von der dieser ab-
weichende ist. Zudem kann ich die Tentakelstellung überhaupt nicht
| als ein für die Familienzugehörigkeit maßgebendes Merkmal be-
trachten (s.obenp.64u. unten p.68), eine Auffassung, diedurchden bei
den Moerisiidae zu beobachtenden bezüglichen Unterschied zwischen
nahe verwandten Formen eine neue Bestätigung erhält. — Esbleibt
6* 5. Heft
68 Franz Poche:
aber als bedeutsamer Unterschied dieser Formen von den Corynidae
sowohl die eigentümliche Gestaltung der Gonade, die nicht nur das
Manubrium umgibt, sondern auch die Divertikeldes Magensbekleidet,
als auch der Umstand, daß sie zeitlebens nur fadenförmige Tentakel
besitzen. Es ist also geboten, sie von dieser Familie auszuschließen
und muß man somit eine eigene solche für sie errichten, da sie,
wie ja allgemein anerkannt wird, keiner anderen bereits be-
stehenden zugerechnet werden können.
[Zusatz bei der Korrektur: Auch Hartlaub (1914, p. XII 247£.
fcf. p. XII 237]) nimmt die Identifizierung von Moerisia
und Caspionema an (s. dagegen das oben Gesagte), führt aber die
vereinigte Gattung mit Dichotomia und Netocertoides als „Anhang“
an die (von ihm als eine Familie betrachteten) Tiaridae an. Eine
solche Unterbringung unserer Tiere ist für mich von vornherein
ausgeschlossen (s. oben p. 51); und einer etwaigen Zurechnung.
derselben zu den ‚„TZiaridae“ — die ich in die Familie Clavidae
stelle (s. p. 64) — steht nicht nur die Ausbildung der Gonade,
sondern auch der Umstand entgegen, daß zum mindesten Moerisia
— von Caspionema ist darüber leider nichts bekannt — in der
Ammengeneration hohle Tentakel besitzt, was bei den Clavidae
niemals vorkommt (cf. die oben p. 64 gegebene Definition dieser).]
7. Fam.: Corynidae.. — Unter diesem Namen vereinige
ich das Gros der Corynidae, Pennaridae und Tubularidae Stechows
und der Codonidae Mayers zu einer Familie. Denn wie auch aus
Stechows Charakterisierungen der drei erstgenannten Familien er-
hellt, stellen diese nicht in natürlicher Weise gegeneinander abge-
grenzte Gruppen dar. So sind bei seinen Corynidae zwar meist
die ‚‚IT[entakel] sämtlich geknöpft‘‘; doch kann auch ‚‚der unterste
Wirtel fadenförmig‘ sein, was dann genau das Verhältnis ist, das
für die Pennaridae charakteristisch sein soll: ‚„Orale T[entakel]
geknöpft, aborale fadenförmig‘‘; und zwar ist auch hier meist
ebenfalls nur der unterste Wirtel fadenförmig. Bei den Tubu-
larıdae endlich sind ‚Alle Tfentakel] fadenförmig, in 2 getrennten |
Wirteln“; letzteres ist aber kein Gegensatz zu den Pennaridae,
bei denen dies nach Stechows eigener Tabelle gleichfalls oft der
Fall ist. Übrigens sagt auch Stechow selbst sehr richtig (1909,
p. 16): „Die Pennaridae bilden eine Übergangsgruppe zwischen
Coryniden und Tubulariden, und es ist kaum möglich, nach
beiden Seiten hin eine scharfe Grenze zu ziehen. Daher sind
auch wiederhoit Versuche gemacht worden..., die Pennariden
überhaupt aufzuteilen, und sie teils den Coryniden, teils den
Tubulariden zuzuweisen. Nun konnten sich aber die Au-
toren erst recht nicht einigen, wo dann diese Grenze verlaufen
sollte.“ Letzteres ist angesichts des oben Gesagten auch durchaus
begreiflich. Man scheute aber bisher stets vor dem doch unab-
weislichen Schritt zurück, alle drei Familien zu einer zu ver-
einigen. — Und zwar definiere ich diese, die Corynidae, als Hydridea,
deren Polypen keine Gonothek und wenigstens in der
Das System der Coelenterata. 69
Jugend nicht lauter fadenförmige Tentakel, und deren
Medusen 4-6 unverzweigte Radiärkanäle, keine ver-
ästelten Tentakel, keine Mundgriffel, eine oder mehrere
das Manubrium umgürtende GonadenundalsRandkörper
Ocellen besitzen.
Die hierher gehörigen Genera sind:
Nudiclava Lloyd; Ptilocodıum Coward
Hydrichthys Fwks.; (cf. Stechow, 1910);
Ichthyocodium Jung. ; Hydrichthella Stechow;
Coryne Gärtn. (non Stechow et aut.), wozu als Synonym der
von Mayer gebrauchte jüngere Name Sarsia Less. zu stellen ist
und ebenso der von Stechow verwendete Syncoryne (= Syncoryna
Ehrbg.), da Ehrenberg (1834, p. 294 [cf. p. 295]) diesen Namen aus-
drücklich an Stelle von Siipula Sars einführte und er somit ein un-
bedingtes Synonym dieses letzteren darstellt, der seinerseits syno-
nym mit Coryne ist;
Stechowia, nov. gen.,
(Typus: Coryne vaginata Hcks. — Tubularia muscoidesL. [s. Bedot,
1901, p. 438], = Siechowia muscoides (L.)), so genannt nach
dem rühmlichst bekannten Hydroidenforscher E. Stechow, das
ich definiere als Coryninae |= Syncorynınae Kühn, 1913,
p. 229], deren Polypen Kolonien bilden, einen gut ent-
wickeltenHydrocaulus und unverzweigte, verstreut und
vereinzelt stehende Tentakeln besitzen, und deren Ge-
schlechtsgeneration Sporosacs sind. Dazu ist als Synonym
Coryne Stechow [et aut.] (nec Gärtn.) zu stellen (die Unrichtigkeit
der bisherigen Verwendung des Namens Coryne hat bereits Calkins,
1899, p. 3361. nachgewiesen) ;
Monocoryne Broch; | Eucodonium Cl. Hartl.;
Slabberia Forb. (die von Mayer, 3, p. 719 wegen des älteren
Namens Slabberia Oken (1815, p. 828) vorgenommene Ersetzung
dieses Namens durch Dipurena Mc Crady ist unstatthaft, da Oken
op. c. bekanntlich nicht den Grundsätzen der binären Nomen-
klatur gefolgt ist [s. z. B. Matschie, 1904; p. 55; Siebenrock, 1907,
p. 1764; Poche, 1912 a, p. 403; cf. Oken, t. c. p. 434, 437, 751
usw. usw.] und die von ihm darin gebrauchten Namen daher nicht
zulässig sind);
. Linvillea Mayer; | Cladocoryne Rotch.;
Actinogonium Allm.;
Tiarella F. E. Sch. Hierher stelle ich auf Grund der Darle-
gungen Hartlaubs (1907, p. XII 91f. [cf. p. XII 89]) auch Margel-
opsis stylostoma Cl. Hartl. (cf. auch Stechow, p. 20);
Sphaerocoryne Pict.; Myriothela Sars;
Hydrocoryne Stech.; Myriocnida Stech.;
Dendrocoryne Inaba; Acaulis Stps.;
Solanderia Duch. Michln.; Blastothela Verrill;
Chitina Cart.;
5. Heft
70 Franz Poche:
Stauridiosarsia A. G. Mayer (wozu als Synonym der von
Stechow gebrauchte Name Siauridium gehört. Mayers Einführung
eines neuen Namens für diese Gruppe ist durchaus berechtigt;
infolge der bedeutenden Unterschiede ihrer Polypengeneration von
der von Coryne ist es aber unbedingt geboten, mit Stechow sie
als eine eigene Gattung zu betrachten statt als ein Subgenus dieser
letzteren, wie Mayer es tut.);
Asyncoryne Waır.; Ectopleura Ag.;
|
Pennaria Gldf.; | Hybocodon Ag.;
Acharadria Str. Wright; | Microcampana Fwks.;
Vorticlava Ald.; Tubularia L.;
Trichorhiza Russell; Hypolytus Murb.;
Amalthaea Schmidt (hierher gehört auch ein Teil der bisher
zu Corymorbha gestellten Arten); 4
Corymorpha Sars, wozu als Synonym der von Mayer gebrauchte
jüngere Name Steenstrupia zu stellen ist, da letztere Gattung nur
die Medusenform der ersteren darstellt;
Heterostephanus Allm., den ich auf Grund der beträchtlichen
Unterschiede der Polypenform mit Stechow als eine eigene Gattung
betrachte, während Mayer ihn als Synonym zu Corymorpha stellt;
Halatractus Allm. Diese Gattung trenne ich auf Grund der
bedeutenden Verschiedenheit in der Anordnung der distalen Ten-
takel ihrer Polypen, die bei Corymorpha S—7 Wirtel bilden, während |
sie bei Halatractus unregelmäßig verstreut stehen, von Cory- |
morpha ab; |
Amphicodon H. Diese Gattung trenne ich von Hybocodon ab,
da sich die Polypen beider Gruppen wesentlich unterscheiden (s.
z. B. Delage Herouard, 1901, p. 92); |
Dicodonium H.; | Branchiocerianthus Mark;
Lampra Bonnevie; | Margelodsis Cl. Hartl. und
Gymnogonos Bonnevie;
Monocaulus Allm.;
Die Zahl der Gattungen beträgt somit: 46. :
8. Fam.: Cladonematida, nom. nov. (,„Cladonemiden“ \;
Gegenbaur, 1856, p. 220; Cladonemidae aut.; Browne, 1910, p. 24; 7,
Mayer, 1910, 1, p. 83). — Hierher gehören folgende Genera: u:
Zanclea Gegenb.; En,
Halocharis Ag., welche ich, Stechow folgend, als eine eigene
Gattung. betrachte, während Mayer sie mit Zanclea vereinigt; a
Zancleopsis Cl. Hartl.; | |
Pteronema H.; | A
Eleutheria Otrf. (zu dieser gehört auch die jüngere Gattung
Wandelia Bedot, wie Browne (1910, p. 26f.) nachgewiesen hat und
worin ihm.-Bedot selbst (in litt.) durchaus beistimmt; ferner stelle
ich auf Grund der Untersuchungen Krumbachs (1907) als frag-
liche Synonyme hierher Trichoplax F.: E. Sch. und Treptoplax
Montic., -wobei ich ausdrücklich auch auf die beachtenswerte von
Schubotz (1912) an dessen Ausführungen geübte Kritik verweise 3
Pelagohydra Dendy.
TE un
wu u 3 a BE ru, er iu Be,
Das System der Coelenterata. 71
(cf. auch Schulze, 1914), zugleich aber bemerke, daß ich auf den
„zweiten Beweis“ Krumbachs bedeutend mehr Gewicht legen
muß als Schubotz es tut);
Monestra Krohn; Dendronema H. und
Cienaria H.; Urashımea Kishinouye.
Cladonema Dwuj.;
Die Gesamtzahl der Gattungen beträgt also: 10.
9. Fam.: Monobrachiidae Hickson (1906, p. 274) (Mono-
brachidae aut.; Stechow, 1909, p. 11;id.,1913c, p. 20). — Auf Grund
der Darlegungen Vanhöffens sagt Stechow, daß Monobrachium zu
‚ den Claviden gehört und die Familie der Monobrachidae vollständig
, gestrichen werden kann. Vanhöffen sagt nämlich 1910, p. 282:
„Die Auffindung der Campaniclava Clionis aber mit dem einen
' extrem entwickelten Tentakel stellt die Verbindung zwischen
Monobrachium und den übrigen Claviden her.‘‘ Vanhöffen rechnet
Monobrachium also augenscheinlich gleichfalls diesen zu. Die
‚ typische und nach meiner Auffassung einzige Gattung der Mono-
brachiidae, Monobrachium, unterscheidet sich aber abgesehen von
den trotz der sehr interessanten Entdeckung der Campaniclava
chionis Vanhöffen (p. 280), bei der ein Tentakel die übrigen 8 oder
9 „etwa viermal an Länge und Dicke übertrifft“, unleugbar be-
‚ trächtlichen Verschiedenheiten in der Polypenform insbesondere
, auch dadurch von den Clavidae, daß bei der Geschlechtsform die
Gonaden nicht wie bei diesen am Manubrium, sondern an den
' Radiärkanälen liegen. Ich kann daher jener neueren Ansicht
Vanhöffens und Stechows nicht beistimmen. Übrigens kann
‘ Monobrachium auch nach der von Vanhöffen selbst (p. 280) ge-
gebenen Definition der Clavidae: ‚„Hydroidpolypen mit zerstreuten,
einfachen, fadenförmigen Tentakeln‘‘ diesen nicht zugerechnet
ı werden; denn man kann beim Vorhandensein eines einzigen
, Tentakels, wie es eben für Monobrachium charakteristisch ist, füg-
‚ lich nicht von ‚‚zerstreuten Tentakeln‘‘ sprechen. — Ferner wendet
sich Vanhöffen (p. 282) gegen die Zwischenstellung von Mono-
brachium zwischen „Thecaten‘ und ‚„Athecaten“. Er sagt: „Ich
, vermute nun, daß Catablema [= Neoturris (s. Mayer, 1910, 1, p.120 u.
oben p.64)] die Meduse von Monobrachium ist, wozu gut stimmen
‚ würde, daß CHR. BONNEVIE auf Schnitten junger Medusenknospen die
Geschlechtsprodukte an den Radiärkanälen angelegt fand. Denn tat-
sächlich erinnert auch die erwachsene Catablema, besonders bei
alten, schon: etwas lädierten Exemplaren stark an Leptomedusen.
Demnach halte ich es nicht für berechtigt, der Gattung Mono-
brachium eine Sonderstellung zwischen Thecaten und Athecaten
einzuräumen. Sie gehört zweifellos der letzteren Gruppe an, und
ihre Geschlechtstiere sind Anthomedusen.‘‘ Diesen Ausführungen
des ausgezeichneten Medusenkenners kann ich aber nicht bei-
' pflichten. Denn gerade die Tatsache, daß die Geschlechtsorgane
schon bei den jungen Medusenknospen von Monobrachium an den
Radiärkanälen liegen, zeigt, daß seine Geschlechtsform nicht
5. Heit
72 Franz Poche:
eine ‚„Anthomeduse‘, sondern eine „Leptomeduse“ ist, und daß
dies nicht Neoturris sein kann, bei der als bei einer ‚‚Anthomeduse“
die Gonaden am Manubrium liegen.
10. Fam.: Eutimidae Haeckel (1879b, p. 163 [cf. p. 167])
(Campanopsidae Grobben, 1904, p. 266; Eutrminae Mayer, 1910, 2,
p. 232 [cf. p. 293]). — Die Gattungen Saphenia Eschz. und Eutima
McCrady, zu welcher letzteren als Synonym Campanopsis Cls.
gehört (s. unten), betrachte ich als Vertreter einer eigenen
Familie. Und zwar definiere ich diese Familie als Hydridea,
deren Polypen keine Hydrothek oder Gonothek und
lauter fadenförmige, solide, in einem Wirtel ange-
ordnete, nur eine Reihe von Entodermzellen enthaltende
Tentakel besitzen, und deren Medusen an gewöhn-
lichen Polypen entstehen, 4 unverzweigte Radiär-
kanäle, unverästelte Tentakel, an den Radiärkanälen
gelegene Gonaden und als Randkörper geschlossene
Statocysten besitzen. — Die Gründe für die Aufstellung
dieser Familie liegen natürlich in dem Fehlen einer Hydrothek und
Gonothek und von Blastostylen bei der Polypengeneration. Die
in Rede stehenden Formen können also bei entsprechender Berück-
sichtigung des ganzen Entwicklungszyklus (s. oben p. 62.) nicht
den Campanulariidae (s. d.) zugerechnet werden, die stets zu den
„Ihecaten‘ gestellt wurden und zu deren wesentlichen Charak-
teristica es gehört, daß ihre Polypen Hydrotheken und Gonotheken
besitzen und ihre Gonozoide an Blastostylen entstehen (s. unten
p. 75). — Die Zurechnung von Saphenia zu dieser Familie kann
vorläufig nur eine hypothetische sein, da ihre Polypenform noch
nicht bekannt ist, und gründet sich bloß auf die allem An-
scheine nach nahe Verwandtschaft ihrer Geschlechtsform |
mit der von Eutima. — Ich stimme Stechow (1913a, p. 585)
also vollkommen darin bei, daß Eutima [er nennt sie als Polypen-
gattung (s. oben p. 63) Campanopsis] nicht in die Nähe von |
Campanulina (s. unten p. 76) gehört. Wenn er aber weiter sagt: |
„Es scheint mir wahrscheinlicher, daß sie vielleicht an die Basis
der Familie der Haleciden gehört, als Übergang von den Bougain-
villiden zu diesen‘, und sie 1913c dezidiert den Haleciidae zu-
rechnet, so erkenne ich den von ihm hervorgehobenen Punkt der
Übereinstimmung mit diesen letzteren (die Einschnürung der
Hydranthen im ausgestreckten Zustande nicht weit unterhalb des
Tentakelkranzes) gewiß auch als solchen an. : Infolge des voll-
kommenen Fehlens von Blastostylen, von Gonotheken und von
Hydrotheken bei der Ammengeneration von Eutima, während bel
den Haleciidae die beiden ersteren meist vollkommen ausgebildet
und die letzteren stets wenigstens in wenig entwickeltem Zu-
stande vorhanden sind, kann ich aber jene Gattung dieser Familie
nicht zurechnen, sondern muß sie als Typus einer eigenen solchen
betrachten. — Daß Campanopsis tatsächlich die Polypenform von
Eutima darstellt, erscheint nach den neuesten sehr interessanten
Das System der Coelenterata. 73
Mitteilungen Stechows (1913a; 1913b, p. 181) als völlig sicher-
gestellt.
11. Fam.: Cannotidae Haeckel (1879b, p. 112 [cf. p. 140];
Cockerell, 1911b, p. 81) (Thaumantiadae Gegenbaur, 1856, p. 218
[ef. p. 236]; Mayer, 1910, 1, p. 196). — Die typische Art von
Thaumantias, Thaumantias hemisphaerica, gehört, wie Mayer
(1, p. 198) selbst angibt, unzweifelhaft zu der bisher Phialhidium
genannten Gattung, und somit zu den Campanulariidae. Daher
kann auch der Name Thaumantias nicht mehr für ein Genus
der hier in Rede stehenden Familie verwendet und dem-
gemäß auch der Name dieser nicht mehr von jenem gebildet
werden. Die von Cockerell vorgenommene Ersetzung desselben
durch Cannotidae ist also vollkommen berechtigt. — Zahl der Gat-
tungen: 17; ferner stelle ich als partielles Synonym von Laodicea
hierher die Gattung Cuspidella Hcks. (pt.), die zum Teil die Hy-
droidform jener darstellt; dagegen trenne ich 2 (Nelocertoides und
Dichotomia) ab und stelle sie zu den Bythotiaridae (s. d.). Die
Gesamtzahl der Gattungen beträgt also: 15.
12. Fam.: Mitrocomidae Haeckel (1879b, p. 163). — Den Aus-
führungen Torreys (1909, p. 16f.) und Brownes (1910, p. 32)
Rechnung tragend, unterscheide ich diese Familie; Mayer dagegen
rechnet die betreffenden Formen den Eucopidae zu. — Die Zahl
der Gattungen beträgt nach Browne, 1910, p. 32—34: 5; Ierner
stelle ich als partielles Synonym von Mitrocoma hierher die Gattung
Cuspdidella Hcks. (pt.), von der ein Teil der Arten die Polypen-
generation jener darstellt. |
13. Fam.: Campanulariidae Hincks (1868, 1, p. LXVII [ct.
p. 137]) (Campanularidae Dana, 1846, p. 23 [cf. p. 118 u. 688];
Schneider, 1897, p. 505; Stechow, 1913c, p. 47; Eucopidae Gegen-
baur, 1856, p. 218 [cf. p. 241]; Mayer, 1910, 2, p. 231; Lafoeidae
Hincks, 1868, 1, p. LXVIIL [cf. p. 198]; Lafoeidae Stechow, 1913c,
p. 44; Campanulinidae Hincks, 1868, 1, p. LXVII [cf. p. 186];
Stechow, 1913c, p. 45; Campanularinae aut. ; Delage Herouard, 1901,
p. 195; Eucopinae iüid., 1901, p. 130; Thecaphora proboscoidea Broch,
1910, p. 132 [cf. p. 133 u. 183]; Eucopridae Cockerell, 1911 b, p. 82). —
Unter dem Namen Campanulariidae vereinige ich hier das Gros
der Campanularidae, Lafoeidae und Campanulinidae Stechows und
der Eucopidae Mayers. — Was zunächst die Vereinigung der Cam-
banulinidae mit den Lafoeidae zu einer Familie betrifit, so ver-
weise ich auf Broch (1912, p. 39), dessen bezüglichen Ausführungen
ich mich vollkommen anschließe. Auch Levinsen (1913, p. 2881.),
obwohl er sich gegen diese Vereinigung ausspricht, erkennt an, daß
beide sehr nahe verwandt sind. Man kann aber dem Vorhandensein
oder Fehlen eines Deckels an den Hydrotheken, worauf Levinsen
seine Trennung der Campanulinidae und Lafoeidae gründet, füglich
nicht den Wert eines Familiencharakters zuerkennen, da dessen
morphologische Bedeutung ja doch nur eine geringe — ein diffe-
renzierter Teil der Hydrothek — und zudem in verschiedenen
5. Heft
74 Franz Poche:
Fällen eine ganz verschiedene ist. Ich verweise in letzterer
Hinsicht auf die so klare und übersichtliche Zusammenstellung von
Levinsen (1913, p. 290 u. 292f.).. Und nach Stechows neuerer
Abgrenzung der beiden Familien ist auch dies kein durchgreifender
Unterschied, indem er zu den Lafoeidae auch mehrere Gattungen
rechnet, die gedeckelte Hydrotheken besitzen. Zudem stimmt
eine von diesen, Siegolaria Stech., auch darin mit seinen Campanu-
linidae überein, daß ihre Gonotheken einzeln stehen, wie es bei
diesen stets der Fall ist, und nicht in besonderen Anhäufungen,
wie meistens bei den Lafoeidae. Und auch sonst ergibt sich
aus Stechows Diagnosen und Besprechungen der beiden Gruppe
kein einziger durchgreifender Unterschied zwischen ihnen, ge-
schweige denn ein solcher, der zu ihrer Unterscheidung als ge-
sonderte Familien berechtigen würde. Auch Kühn sagt (1913,
p. 255): „Ich habe die beiden Gruppen hier mit Rücksicht auf eine
Anzahl durchgreifender Unterschiede im Trophosom und Gonosom
noch als selbständige Familien beibehalten; jedenfalls aber gehören
sie nahe zusammen.‘ Aber auch seine Diagnosen jener (p. 231)
weisen keınen einzigen solchen durchgreifenden Unterschied auf.
— Und betreffs der Zusammenfassung der dergestalt vereinigten
Lafoeidae und Camdanulinidae mit den Cambanulariidae zu einer
Familie, die bereits Schneider, 1897, p. 505. (cf. p. 512f.) vornahm
und begründete, möchte ich folgendes bemerken: Broch (1910,
p. 132f. [cef. p. 142 u. 183]) betrachtet die Campdanulariidae (im
Sinne Kühns und Stechows) wegen ihrer scharf abgesetzten,
keulenförmigen Proboscis als eine eigene Unterordnung Theca-
phora proboscoidea, der er alle anderen ‚„Thecaphora‘‘ als eine
andere Unterordnung, Thecaphora conica, die durch eine konisch
zugespitzte Proboscis charakterisiert ist, gegenüberstellt. Daß
eine solche Sonderstellung der Campanulariidae aber keineswegs
naturgemäß ist, hat bereits Kühn (p. 250) klar dargetan; und
mit Recht betrachtet er (s. p. 260f.) sie und die Lafoeidae als die
am nächsten mit den Campanulinidae verwandten Formen. Und
Levinsen (1913, p. 284) hat überdies dargelegt, daß auch die
Proboscis von Hebella lata, also einer ‚„Lafoeide‘, keulen-
förmig ist, und glaubt (p. 289 [cf. p. 284—2861) überhaupt nicht
„an eine scharfe Trennung zwischen den Lafoeidae und den Cam-
panulariidae‘‘ und macht es sehr wahrscheinlich, daß auch manche
Formen dieser letzteren einen Deckel besitzen. — Und zu dieser
nahen Verwandtschaft der Polypengeneration kommt noch, daß
die Medusen der Campanulariidae (im bisherigen Sinne) stets und
die der Campanulinidae meist Eucopidae und überdies erstere
und letztere zum Teil sehr nahe miteinander verwandt sind.
So ist die Amme wenigstens einer Species von Eucopium (E.
globosum) und die von Thaumantias (= Phialidium [s. unten p. 76])
Campanulina, also die typische Gattung der Campanulinidae,
die Amme der mit Eucopium nächstverwandten Medusengattung
Obelia dagegen die gleichnamige ‚Campanulariide“, und die der
Das System der Coelenterata. 75
mit Thaumantias nächstverwandten Medusengattung Clytia sowie
eineranderenArt von Eucopium (E. $ictum) die „Campanulariide‘‘
Clytia. (Mayer, 1910, 1, p. 198 gibt zwar an, daß Thaumantias,
also ein Campanulariide (im bisherigen Sinne), der Hydroid von
Tetranema [er nennt auch die Medusengattung wie bisher meist
geschehen T’haumantias (s. oben p. 73)], also eines Cannotiden,
sei; und ebenso sagt Stechow (1913c, p. 47), daß die Medusen des
Campanulariiden Thaumantias ‚Thaumantidae“ |= Cannotidae
(s. d.)] sind. Diese Angaben beruhen aber auf einer Verwechslung.
Die bezüglichen Beobachtungen wurden nämlich an der Meduse
„Ihaumantias inconsbicua‘‘ Forb. gemacht (Wright, 1862). Diese
ist aber nicht eine Tetranema |= Thaumantias Mayer et aut.],
sondern eine Thaumantias Eschz., also ein Mitglied der von Mayer
wie bisher meistens Phialidium genannten Gattung, und identisch
mit dem Typus dieser, Thaumantias hemisphaerica, wie Mayer
op. C., 2, p. 266 auch selbst ganz richtig angibt. Sie gehört somit
zu den Eucoßidae und erzeugt ihr Hydroid also solche und nicht
Cannotidae.) — Es ist somit nicht nur berechtigt, sondern bei ent-
sprechender Berücksichtigung des ganzen Entwicklungszyklus
geradezu geboten, die Lafoeidae, Campanulariidae, Eucopidae und
das Gros der Campanulinidae (soweit nämlich nicht abweichende
Charaktere ihrer Medusengeneration dagegen sprechen) zu einer
Familie zu vereinigen. Und zwar definiere ich diese, die Campanula-
riidae, als Hydridea,deren Polypen radiär gebaut sind, sym-
podiale oderstoloniale Stöcke bilden, nur 1 Wirtel durch-
wegs fadenförmiger, solider, nur 1 Reihe von Entoderm-
zellen enthaltender,dieProboscis umgebender Tentakel,
Gonotheken und glocken- bis röhrenförmige Hydro-
theken, in die sich die Hydranthen wenigstens teil-
weise zurückziehen können, aber kein Veloid und keine
präorale Höhle besitzen und nach ihrer im Planulasta-
dium erfolgten Festheftung einen Hydrocaulus bilden,
der mit einem Endhydranthen abschließt, deren Gono-
zoide an Blastostylen entstehen, und deren Medusen
4—6 Radiärkanäle, an denen die Gonadenliegen, und als
Randkörper geschlossene Statocysten besitzen. (Betrefis
des hierbei herangezogenen wichtigen Charakters der weiteren Ent-
wicklung der festgehefteten Planula cf. Kühn, 1913, p. 40f. u. 2561.)
Die Wahl des Namens Campanulariidae für diese Familie ist
nicht nur dadurch gerechtfertigt, daß er (neben dem gleichalten
Lafoeidae) der älteste verfügbare (s. oben p. 52) solche ist,
sondern gewiß auch sonst durchaus zweckmäßig.
Es gehören demnach hierher folgende Gattungen:
Stegopoma Levins.; Oplorhiza Allm. ;
Lafoeina Sars; Obpercularella Hcks.;
Galanthula Cl. Hartl.; hf Tetrapoma Levins.;
Eucheilota McCrady, wozu ich als wahrscheinliches Synonym
die jüngere Gattung Lovenella Hcks. stelle (cf. Stechow, p. 32),
5. Heit
76 Franz Poche:
und als partielles Synonym Campanulina. Bened., pt. (cf. Hartlaub,
1897, p. 498f., und das unten bei Eucopium Gesagte) ;
Calycella Hcks.;
Trichydra Str. Wright;
Phortis McCrady, wozu ich, der Sache nach den Darlegungen
Stechows Rechnung tragend, als fragliches Synonym die jüngere
Gattung Hebella Allm. stelle;
Scandia Fras.; Stegolaria Stech.;
Lictorella Allm.; Cryptolarella Stech.;
Bedotella Stech.; Crydtolarıa Busk;
Halisiphonia Allm.; Zygophylax Quelch;
Lafoea Lmx.; Perisiphonia Allm.;
Fılellum Hoeks.; Abietinella Levins.;
Toichopoma Levins.; Grammaria Stps.;
Eucopium H., welchen Namen Cockerell (1911b, p. 82) mit
Recht an die Stelle des von Mayer [und Stechow] gebrauchten
Eucope Gegnb. setzt,da Mayer zudieser Gattung keineder ursprüng-
lich unter diesem Namen begriffenen Arten rechnet. Als partielles
Synonym stelle ich hierher Campanulina Bened., pt., deren Arten
zum Teil die Ammengeneration von Arten von Eucodium sind.
Was die Meduse von Campanulina tenuis Bened. (= C. acuminata
(Alder)) ist, der einzigen ursprünglichen und somit typischen Art
von Campanulina, ist aber noch nicht festgestellt (cf. unten sub
Thaumantias, Eutonina und Tima und oben sub Eucheilota). (Gegen-
über einer gegenteiligen Angabe Haeckels, 1879b, p. 186f., ver-
weise ich auf Metschnikoff, 1886, p. 85); |
Obehha Per. Lsr.; Clytia Lmx.;
Gonothyraea Allm. ; Campanularia Lm.;
Agastra Cl. Hartl.;
Hartlaubella, nom. nov.,
(Typus: H. gelatinosa (Pall.), = Sertularia gelatinosa Pail.) — so
genannt zu Ehren des hochverdienten Coelenteratenforschers
Cl. Hartlaub —, welchen Namen ich an Stelle von Obelaria Hartlaub
(1897, p. 488 [cf. p. 489]) einführe, der durch Obelaria Haeckel
(1879b, p. 172 [cf. p. 173]), gleichfalls unter den Campanulariidae,
präokkupiert ist;
Campalaria Cl. Hartl.;
Thaumantias Eschz., wozu ich als Synonym die jüngere Gat-
tung Phialidium Leuck. stelle, die den Typus von Thaumantıas
umfaßt (s. oben p. 73). Ferner stelle ich hierher Campanulina
Bened., pt., von der ein Teil der Arten die Ammengeneration
wenigstens eines Teiles der Species dieses Genus darstellt (cf. oben
sub Eucopium) ; |
Phialobsis Torr.; Pseudoclytia Mayer;
Phialucium Maas; Gastroblasta Keller;
Blackfordia Mayer; Staurobhora Brdt.;
Das System der Coelenterata. 17
Eutonina Cl. Hartl., welcher Name, wie es bereits Cockerell
(1911b, p. 83) getan hat, an die Stelle des von Mayer gebrauchten
Eutimium H. gesetzt werden muß, da Mayer in diese Gattung
keine der ursprünglich unter letzterem Namen begriffenen Arten
stellt. Ferner stelle ich als partielles Synonym hierher Campanulina
Bened., pt., von der wenigstens eine Art die Polypengeneration
einer Species von Euionina darstellt (cf. das oben bei Eucopium
Gesagte) ;
Ivenopsis Goette;
Eirene Eschz. ;
Tima Eschz., wozu ich als fragliches partielles Synonym die
jüngere Gattung Campanulina Bened., pt., stelle, von der eine
Species die Polypengeneration einer Art von Tima darstellen soll
(s. oben sub Eucopium) ;
Eucopella Ldf. und .
Silicularıa Meyen.
Die Zahl der Gattungen beträgt also: 45.
14. Fam.: Aeguoreidae aut. (Aeguoridae Eschscholtz, 1829,
p. 108; Mayer, 1910, 2, p. 319). — Zahl der Gattungen: 8.
15. Fam.: Bonneviellidae Broch (1909, p. 197). — Betrefis
der Gründe für die Aufstellung dieser Familie verweise ich auf
Broch, 1909, p. 195—197. Stechow hält es allerdings nicht für
erforderlich, für Bonneviella, die einzige hierhergehörige Gattung,
eine eigene Familie zu errichten, sondern stellt sie ‚in die nächste
Verwandtschaft von Hebella und Lictorella‘ und rechnet sie somit
seinen Lafoeidae zu. Ich stimme zwar seiner Ablehnung der Ver-
mutung Brochs, daß Bonneviella ein ektodermales Schlundrohr
besitzen könnte, durchaus bei. Gleichwohl unterscheidet sie eich
aber nicht nur von jenen beiden Gattungen und überhaupt von
seinen Lafoeidae, sondern auch von allen meinen Campanulariidae
(s. oben p. 73—75) sowie den diesen zunächststehenden Familien ins-
besondere durch das Vorhandensein mehrerer Reihen von Ento-
dermzellen in den Tentakeln und den Besitz eines Veloids und einer
präoralen Höhle so wesentlich, daß ich es nicht als folgerichtig
betrachten kann, sie mit jenen in einer Familie zu vereinigen.
— Die Zahl der Gattungen beträgt nach Broch, p. 197E.: 1.
16. Fam.: Syntheciidae, nom. nov. (Synihecidae Stechow,
1913c, p. 12 [cf. p. 32 u. 45]). — Stechow folgend unterscheide ich
diese als eine eigene Familie. — Zahl der Gattungen: 3.
17. Fam.: Sertulariidae Hincks (1868, 1, p. LXVIII [ct.
p. 233]) (Sertularidae aut.; Stechow, 1913c, p. 46). — Zahl der
Gattungen: 16.
18. Fam.: Haleciidae Hincks (1863, 1, p. LXVII [ct. p. 220])
(Halecidae aut.; Stechow, 1913c, p. 41). --- Hierher stelle ich die
Gattungen Hydranthea Hcks. (s. auch Motz-Kossowska, 1911,
p. 326-328), Hemitheca Hilgendorf, Campalecium Torr., Halecium
Ok., Hydrella Goette, Hydrodendrum ipro: Hydrodendron) Heks.,
Diplocyathus Allm., Ophiodes Hcks. und Phylacioiheca Stech. —
5. Heft
78 Franz Poche:
Stechows {allerdings nur für die Ammengeneration Geltung be-
anspruchender und überhaupt nur mit einer gewissen Reserve
vorgenommener) Zurechnung von Melicertum zu dieser Familie
kann ich mich also nicht anschließen. Denn dessen Medusen sind
Cannotidae und haben also als Randkörper Ocellen, während die der
Haleciidae (soweit solche überhaupt bekannt sind), den Charakter
von ‚„Eucopidae‘‘ haben, also als Randkörper Statocysten be-
sitzen — ein so wesentlicher Unterschied, daß die Vereinigung der
betreffenden Formen in eine Familie sich bei Berücksichtigung
des ganzen Entwicklungszyklus durchaus verbietet. — Die Zahl
der Gattungen beträgt also: 9.
19. Fam.: Plumulariidae Hincks (1868, 1, p. LXVIII [ctf.
p. 279]) (Plumularidae Agassiz; Nutting, 1900, p. 3 [cf. p. 47];
Stechow, 1913c, p. 43). — Die Zurechnung der von manchen
Autoren als eine eigene Familie Aglaopheniidae oder Aglaophenidae
betrachteten Formen zu dieser Familie hat durch die Entdeckung
von Dinotheca Stechow, die einen Übergang zwischen beiden
Gruppen bildet (s. Stechow, 1912) und damit die ohnedies nicht
große Kluft zwischen ihnen noch mehr verringert, eine neue
Stütze erhalten. — Zahl der Gattungen: 31.
Genus Hydrideorum (?) sedis incertae: |
Rhizohydra Cope (1883, p. 140). Stechow (1909, p. 11) stellt
diese zu den ‚Monobrachidae‘, führt sie aber selbst als „ganz un-
sichere Form‘ an und sagt (p. 15), daß sie vielleicht auch zu den
Hydridae zu stellen ist. Seine Zurechnung von Rhizohydra zu
den Monobrachiidae gründet sich offenbar darauf, daß er diese
als durch ‚‚Weniger als 2 fadenförmige T[entakel]‘“ charakterisiert
betrachtet und Rhızohydra für tentakellos hält. Letzteres ist aber
ein Irrtum, indem sie nach den Angaben Copes 6 Tentakel besitzt.
(Cope bezeichnet diese allerdings als ‚Strahlen‘, was wohl die Ver-
anlassung zu jenem Mißverständnis gegeben hat; da er aber von
ihrer Länge im Vergleich zum Körper spricht usw., so ist es ganz
zweifellos, daß damit eben Tentakel gemeint sind.) Rhizohydra
kann somit nach Stechows eigener Charakterisierung der Mono-
brachiidae diesen nicht zugerechnet werden; und auch sonst liegt
nichts vor, was auf eine Verwandtschaft jener mit Monobrachium
hinweisen würde. Cope ist nicht einmal ganz sicher, daß es sich
dabei überhaupt um einen Hydroidpolypen handelt. — 1913,
p. 39 stellt Stechow Rhizohydra mit Monobrachium (s. über dieses
oben p. 71) zu den Clavidae, führt sie jedoch wieder als „Ganz un-
sichere Form“ an. Es ist ganz wohl möglich, daß sie wirklich
diesen zugehört; da uns unsere so sehr unzulängliche Kenntnis
von Rhizohydra aber keinerlei Anhaltspunkt dafür bietet, so
ziehe ich es vor, sie als Genus sed. inc. anzuführen.
2. Ordnung: POLYPODIIDEA, o. nov.
Diese Ordnung gründe ich für die einzige Gattung Polypodıum
Ussow, und definiere sie als Zydrozoa, deren Muskulatur nur
Das System der Coelenterata. 79
aus Längsmuskeln besteht und wie das Nervensystem
nach Ursprung und Lage ausschließlich dem Entoderm
angehört, und deren Entoderm infolge eines Aus-
stülpungsprozessesin der Jugend vorübergehend außer-
halb des Ectoderms liegt (s. die höchst interessanten Arbeiten
von Lipin, 1911 a u. 1911 b). — Bisher wurde Polypodium gewöhn-
lich zu den ‚‚Eleutheroblastea‘“ gestellt. Stechow (1909, p. 10; 1913,
p. 36) stellt es direkt in die Familie Aydridae, während
Delage Herouard, 1901, p. 35 es als ‚Anhang‘ zu ihrer Ordnung
Hydrıda anführen. Die in der es als ‚Anhang‘ zu ihrer
Ordnung Hydrıda anführen. Die in der obigen Definition
angegebenen Charaktere, durch die meisten von welchen
Polypodium sich nicht nur von den Hydridae und Hoydridea,
sondern von allen Hydrozoa überhaupt wesentlich unterscheidet,
erfordern entschieden die Aufstellung einer eigenen Ordnung für
es. Damit ist aber jenen wohl auch genügend Rechnung getragen,
und würde ich eine etwaige weitergehende Sonderstellung
unseres Tieres nicht für gerechtfertigt halten.
1. Fam.: Polypodiidae, f. nov. — Hierher gehört nur das
Genus Polypodium Ussow.
3. Ordnung: MILLEPORIDEA, nom. nov.
Milleporina Ehrenberg, 1831, Phytozoa Polypi. Bog. a, p. [2].
| 1. Fam.: Milleporidae L. Agassiz (Miülleborinae Delage
Herouard, 1901, p. 153). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach
Delage Herouard, 1901, p. 153: 2.
| - 4. Ordnung: STYLASTERIDEA, nom. nov.
| Stylasterina aut.; Hickson u. England, 1905, p. 1 (cf. p. 2).
| Wie Hickson u. England 1905, p. 1—3 dargelegt haben, muß
diese Gruppe, die meist mit den Milleporidea zu einer Ordnung
(oder Unterordnung) Hydrocorallia, Hydrocorallina, H'ydrocoralliae
usw. vereinigt wird, vollkommen von jenen getrennt und zu einer
‚ eigenen Ordnung erhoben werden, da ihre Übereinstimmung mit
jenen sich nur auf einzelne Punkte beschränkt, die keineswegs
‚ von ausschlaggebender Wichtigkeit sind. Letzteres erhellt übrigens
auch schon aus einer Prüfung der üblichen Definitionen jener ver-
' einigten Gruppe. — Das System der Stylasteridea gebe ich nach
, Hickson u. England, t. c. "
Ä 1. Fam.: Stylasteridae J. E. Gray. — Zahl der Gattungen: 13.
5. Ordnung: TRACHYMEDUSAE Haeckel (1866, p. LIX).
In der Systematik dieser Ordnung folge ich Mayer, 1910, 2,
p. 339—427 u. 3, p. 7258.
1. Fam.: Petasidae Haeckel (1879b, p. 234 [cf. p. 243])
(Olindiadae Haeckel, 1879b, p. 244 [cf. p. 252]; Mayer, 1910, 2,
' pP. 340; Petasinae Delage Herouard, 1901, p. 183; Mayer, 1910, 2,
pP. 361). — Mayer betrachtet die Petasinae alseine Unterfamilie,
' die er aber anscheinend nicht seiner Familie Olindiadae zurechnet,
5, Heft
80 Franz Poche:
sondern in nicht recht klarer Weise als eine neben dieser stehende
Unterfamilie anführt — was bekanntlich ein logisch gänzlich
unzulässiges Verhältnis ist. Gelegentlich (1, p. 13; 2, p. 363)
spricht er aber von ihnen auch als von einer Familie, wobei er
die Gruppe dann — wie auch sonst mehrfach — Petasidae nennt.
Auf Grund der Darlegungen von Bigelow (1909, p. 101f.) und
Douglas (1912, p. 106—109) vereinige ich jedoch diese Gruppe mit
den Olindiadae zu einer Familie, und zwar unter dem einzigen
vorhandenen verfügbaren (s. Poche 1912b, p. 7—8) Namen Peta-
sidae. Übrigens sagt auch Mayer selbst (p. 341), daß die Olindiadae
und Petasıdae sehr nahe verwandt sind und er sehr geneigt ist, sie
unter dem Namen Petasidae zu einer Familie zu vereinigen, wovon
ihn nur unsere höchst ungenügende Kenntnis fast aller Peia-
sidae |im engeren Sinne] abhält. — Zahl der Gattungen: 11;
seitdem ist hinzugekommen: 1; also Gesamtzahl der Gattungen: 12.
2. Fam.: Limnocnididae Mayer (1910, 1, p. 13 [cf. 2, p. 369]).
— Zahl der Gattungen: 1.
3. Fam.: Piychogastriidae Cockerell (1911b, p. 84) (Ptycho-
gasiridae Mayer, 1910, 1, p. 13 [cf. 2, p. 371]). — Zahl der Gat-
tungen: 1.
4. Fam.: Tyachynemahidae, nom. nov. (Tyachynemidae
Gegenbaur, 1856, p. 218 |[cf. p. 249]; Mayer, 1910, 2, p. 376). —
Da der älteste verfügbare und daher giltige Name der typischen
Gattung dieser Familie Trachynema Gegnb.. und nicht Rhopa-
lonema Gegnb. ist, wie Mayer sie nennt, so ist es de facto völlig
berechtigt, den ‘Namen der Familie von jenem ersteren zu bilden.
— Zahl der Gattungen: 14; seitdem ist hinzugekommen: 1; also
Gesamtzahl der Gattungen: 15.
5. Fam.: Geryoniidae Cockerell (1911b, p. 85) (Geryonidae
Eschscholtz, 1829, p. 86; Mayer, 1910, 2, p. 409). — Zahl der Gat-
tungen: 2.
6. Ordnung: TETRAPLATIIDEA, nom. nov.
Pteromedusae Carlgren, 1909, p. 118 (cf. p. 119).
Auf Grund der durchaus überzeugenden Arbeit Carlgrens
(1909) rechne ich Teiraplatıa den Hydrozoa zu. Und zwar betrachte
ich sie, seinen Ausführungen (p. 117—119) Rechnung tragend,
als eine eigene Ordnung dieser, in deren Systematik ich gleichfalls
ihm (p. 118—120) folge.
1. Fam.: Tetraplatiidae, nom. nov. (Tetraplatiadae Carlgren,
1909, p. 119). — Zahl der Gattungen: 1. |
7. Ordnung: NARCOMEDUSAE Haeckel (1879a, p. LXXIX).
Das System dieser Gruppe gebe ich nach Mayer, 1910, 2,
p. 428—486. |
1. Fam.: Solmarisidae nom. nov. (Solmarıdae Haeckel,
1879b, p. 301 [cf. p. 346]; Mayer, 1910, 2, p. 431). — Da der Name
Solmaris Haeckel, wie sein Autor bei seiner Einführung (1879b,
Das System der Coelenterata. 81
p. 355) selbst angibt, ‚Meeres-Sonne‘‘ bedeutet, also aus sol und
marıs gebildet ist, so ist er als ein Indeclinabile und der ganze
Name als den Stamm darstellend zu betrachten. Es ist daher
unzulässig, die Genitivendung -is von maris als „Endung“ des
"Namens zu betrachten und demgemäß bei der Bildung des Fa-
miliennamens durch die Endung idae zu ersetzen. Vielmehr
muß letztere an den unveränderten Namen angefügt werden. —
Zahl der Gattungen: 2.
2. Fam.: Aeginidae Gegenbaur (1856, p. 218 [cf. p. 258]).
— Zahl der Gattungen: 10.
8. Ordnung: SIPHONOPHORA Burmeister (1837, p. 458).
Siphonophorae Eschscholtz, 1829, p. 121 (cf. p. 20); Bigelow,
1911, p. 175.
Diese Gruppe besitzt nicht einen einzigen Charak-
ter, der uns berechtigen würde, sie, wie es meist geschieht,
der Gesamtheit aller anderen Hydrozoa gegenüberzu-
stellen, in welchem Falle ihr dann meist der Rang einer Unter-
klasse gegeben wird. Ich kann sie daher nur als eine einfache,
den übrigen Hauptabteilungen der Hydrozoa coordinierte
Ordnung betrachten, wie es z. B. auch schon Fowler, 1900, p. 1
(cf. p. 38 u. 55) und Hickson (1906, p. 297) getan haben. — In der
Systematik der Siphonophora folge ich der trefflichen, gediegenen
Arbeit Bigelows (1911).
‚1. Unterordnung: CALYCOPHORAE.
1. Fam.: Sphaeronectidae Huxley. — Zahl der Gattungen: 6.
2. Fam.: Prayıdae Kölliker. — Zahl der Gattungen: 7.
3. Fam.: Hippopodirdae Kölliker. — Zahl der Gattungen: 2.
4. Fam.: Diphyidae Eschscholtz (1829, p. 10 [cf. p. 122). —
Zahl der Gattungen: 9.
Genus Calycodhorarum sedis incertae:
Archisoma Bigelow.
2. Unterordnung: PHYSSOPHORINEA, nom. nov.
Physsobhovae Goldfuss, 1818, col. 1010; id., 1820, p. 177;
Physophorae aut.; Bigelow, 1911, p. 267.
Da es nicht zweckmäßig ist, einfach die Mehrzahl eines
Gattungsnamens (die bekanntlich sehr oft gebraucht wird, wenn
man von den Arten des betreffenden Genus spricht), als Namen
einer höheren Gruppe zu verwenden, so habe ich für diese Unter-
ordnung obigen neuen Namen eingeführt.
5. Fam.: Apolemiidae. — Zahl der Gattungen: 1.
6. Fam.: Forskaliidae. — Zahl der Gattungen: 2.
7. Fam.: Agalmatidae, nom. nov. (Agalmidae Brandt; Bi-
gelow, 1911, p. 272). — Zahl der Gattungen: 5.
8. Fam.: Physsobhoridae van der Hoeven (1850, p. 108)
(Physophoridae Eschscholtz, 1829, p. 5 [cf. p. 139]; Bigelow, 1911,
p. 291). — Da der giltige Name der typischen Gattung dieser
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 5. 6 5. Heft
89 Franz Poche:
Familie Physsophora Forskäl (1775, p. XXV [cf. p. 119]) ist, so
ist der von van der Hoeven für sie eingeführte Name der allein
richtige. — Zahl der Gattungen 1.
9. Fam.: Anthophysidae. — Zahl der Gattungen: 3.
10. Fam.: Rhodaliidae. — Zahl der Gattungen: 5.
3. Unterordnung: RHIZOPHYSINEA, nom. nov.
Rhizophysaliae Chun; Bigelow, 1911, p. 317.
11. Fam.: Rhizobhysidae Brandt. — Zahl der Gattungen: 5.
12. Fam.: Physaliidae. — Es gereicht mir zu großer Be-
friedigung, daß ein so hervorragender Kenner der Siphonophoren
wie Bigelow meinem Nachweis (1907, p. 106f.), daß der alt-
eingebürgerte Name Physalia beizubehalten und nicht durch
Holothuria L. zu ersetzen ist (wie Gill, 1907 wollte), durchaus bei-
stimmt. — Zahl der Gattungen: 1. |
4. Unterordnung: CHONDROPHORAE Chamisso & Eysenhardt.
13. Fam.: Porpitidae Brandt. — Zahl der Gattungen: 2.
14. Fam.: Velellidae Eschscholtz (1829, pP: 122°Icf. p. 165
— Zahl der Gattungen: 1.
9. Klasse: Gastrodoidea Poche (1911, p. 85).
Unter diesem Namen habe ich 1. c. für die Gattung Gastrodes
Korotn. eine eigene Klasse errichtet und diese als Cnidaria mit
zellenfreier Mittelschichte, ektodermalem Schlund-
rohr, ektodermal gebildeten Eizellen, durch Septen
geteiltem Darm, ohne Nesselzellen, definiert. — Und
zwar rechne ich dieses Tier mit Korotneff (1891, p. 613—618) den
Cnidarıa statt mit Heider (1893) — dem sich Delage Herouard
(1901, p. 759£.) wenigstens insoweit anschließen, daß sie es als
„Anhang“ an diese aufführen, und dem auch Mortensen (1912,
p. 3) beistimmt — den Cienophora zu. Die Gründe hierfür liegen
in dem Fehlen eines apicalen Sinnesorganes und des bei allen
Ctenophoren so reich entwickelten Mesenchyms, also zweier der
wichtigsten Charaktere dieser, deren Nichtvorhandensein eine Zu-
ordnung zu dieser Gruppe durchaus verbietet, und in der ekto-
dermalen Entstehung der Eier, während diese bei den Ctenophoren
— was damals allerdings noch nicht festgestellt war — höchst
wahrscheinlich entodermalen (oder möglicherweise mesoder-
malen) Ursprungs sind (s. Mortensen, 1912, p. 13£.). Die mutmaß-
lichen Samenzellen sollen nach Korotneff (p. 616) allerdings wahr-
scheinlich im Entoderm entstehen. Da aber nach- seinen eigenen
Angaben nicht einmal die Natur der betreffenden Bildungen als
Spermatozoen und noch weniger ihr entodermaler Ursprung fest-
steht, so muß ich betonen, daß eine derartige Entstehung
der beiderlei Geschlechtsprodukte aus verschiedenen
Keimblättern im ganzen Tierreich noch nirgends mit
einiger Sicherheit nachgewiesen wurde (es liegen aller-
dings bezügliche Angaben für einzelne Hydrozoa vor) [cf. Korschelt in
Das System der Coelenterata. 83
u. Heider, 1902, p. 297£.] und auch aus allgemeinen Grün-
‘den von vornherein sehr unwahrscheinlich ist. Sie darf
‚ somit in Anbetracht jener doppelten Unsicherheit in der bezüglichen
ı Angabe bei der Bestimmung der Stellung unseres Tieres gewiß
‚ nicht weiter berücksichtigt werden — und würde übrigens auch selbst
im Falle ihrer Richtigkeit keine Anderung der ihm von mir ge-
‚.gebenen mit sich bringen. — Der von Heider für die Zugehörigkeit
von Gastrodes zu den Ctenophoren in erster Linie geltend gemachte
‚ zweistrahlige Bau desselben kann den angeführten grundlegen-
“denUnterschiedengegenüberdurchausnichtins Gewicht fallen,
"zumal da sich ein solcher ja auch bei Cnidariern und zwar bei vielen
Priapiden (bedingt durch die Form des Mundes sowie durch die An-
ordnung der Muskelfahnen) — und während der Entwicklung auch
‚ bei anderen Formen jener — findet, und ebensowenig dessen von
‚ihm im einzelnen dargelegte sonstige Übereinstimmung mit einer
!
Ctenophorenlarve. Denn diese ist nicht wesentlich größer als die-
Ä jenige, die im allgemeinen nach ihrer beiderseitigen Organisation
| zwischen einer solchen und einem tentakellosen, mit Schlundrohr
‚und Septen versehenen, sonst aber wenig differenzierten Cnidarier
‚von zweistrahligem Bau zu erwarten ist; und was die von Heider
‚seiner Vergleichung zugrunde gelegte Zahl von 8 Magentaschen
betrifft, die den Anlagen der 8 Rippengefäße entsprechen sollen,
‚so finden wir jene nur in der Höhe des Schlundrohres, während sie
‚weiter apicalwärts bloß 6 beträgt. — Es bleibt also als durch-
ı greifender Unterschied unserer Form von den anderen Cnidariern
nur der Mangel der Nesselzellen, was ganz gewiß kein genügender
‚ Grund ist, sie von diesem Phylum auszuschließen, und auch von
‚ Heider in diesem Zusammenhange mit vollstem Recht nur nebenbei
“erwähnt wird. — Außer durch dieses natürlich dessenungeachtet
‚ wichtige Merkmal unterscheidet sich Gastrodes aber, wie aus der
‚oben angeführten Definition der Gastrodoidea ohne weiteres hervor-
‚geht, von jeder einzelnen Klasse der Cnidaria durch mindestens
" zwei der für sie konstitutiven Merkmale, so daß also die Auf-
‚ stellung einer eigenen Klasse für diese Form unabweislich erscheint.
178
| 1. Ordnung: GASTRODIDEA, o. nov.
| 1. Fam.: Gastrodidae, f. nov. — Diese umfaßt nur das Genus
‘Gastrodes Korotn. |
3. Klasse: Scyphozoa Goette (1887, p. 55).
Scybhomedusae Haeckel, 1879, p. LXXIX; Mayer, 1910, 3,
p- 499.
| Wenn ich den Begriff Scyphozoa auch viel enger fasse als
\ Goette, so halte ich es doch für durchaus zweckmäßig, diesen be-
% quemen, sehr gut eingebürgerten, bezeichnenden und denen der
anderen größeren Klassen des Phylums mehr oder minder analog
gebildeten Namen in Übereinstimmung mit Parker u. Haswell
(1897, p. 156—172), R. Hertwig (1907, p. 215£f.), Grobben (1909b,
6* 5. Heft
84 Franz Poche:
p. 285ff.), Hickson (1906, p. 249 u. 310ff.), Hadzi (1907, p. (41))
u. A. für diese Gruppe beizubehalten. — Betreffs der Gründe,
weshalb ich die Anthozoa ganz aus dem Rahmen dieser Klasse aus-
schließe, verweise ich auf das bei der Besprechung jener Gesagte. —
In der Systematik der Scydhozoa folge ich Mayer, 1910, 3.
1. Ordnung: CARYBDEIDEA, nom. nov.
Carybdeidae Mayer, 1910, 3, p. 504.
Mayer unterscheidet hier überhaupt keine Familien; ich ver-
einige alle hierhergehörigen Formen in einer solchen, da den
zwischen ihnen bestehenden Differenzen durch die Unterscheidung
von Subfamilien gewiß in völlig genügendem Maße Rechnung ge-
tragen wird. In ganz ähnlichem Sinne hat sich auch schon ein so
trefflicher Medusenkenner wie Maas (1907, p. 197.) ausgesprochen.
1. Fam.: Carybdeidae Mayer (1910, 3, p. 504) (Charybdeidae
Gegenbaur, 1856, p. 209 [cf. p. 214]). — Zahl der Gattungen: 6.
3. Ordnung: LUCERNARIIDEA, nom. nov.
Lucernarida Vogt, 1851, 1, p. 125; Stiauromedusae Haeckel,
1880, p. 363; Mayer, 1910, 3, p. 519.
1. Fam.: Tesserariidae, nom. nov. (Tesseranthinae Mayer,
1910, 3, p. 521). — Da Mayer (p. 521) die gleichzeitig aufgestellten
Genera Tessera, Tesserantha und Tesseraria zu einer Gattung
vereinigt und für diese den letzteren Namen als giltigen solchen
gewählt hat, so muß auch der Name der Familie fortan von diesem
gebildet werden. — Zahl der Gattungen: 1. |
2. Fam.: Lucernariidae aut. (Lucernarinae Delage Herouard,
1901, p. 323; Mayer, 1910, 3, p. 521). — Betreffs der Berech-
tigung der Einbeziehung der Depastridae und Stenoscyphidae in
diese Familie verweise ich auch auf die treffenden Darlegungen
von Maas, 1906, p. 500f., u. 1907, p. 198. — Zahl der Gattun-
gen: 10.
3. Ordnung: CORONATAE Vanhöffen.
1. Fam.: Periphyllidae Haeckel (1879a, p. LXXX [nom.
nud.]; id., 1880, p. 397 [cf. p. 415]). — Zahl der Gattungen: 4.
2. Fam.: Paraphyllinidae Maas. — Zahl der Gattungen: 1.
3. Fam.: Nausithoidae Claus (1878, p. 291) (Ephyropsidae
Claus, 1833, p. 23 [cf. p. 24]; Mayer, 1910, 3, p. 550; Linuchidae
Haeckel, 1880, p. 494; Cockerell, 1911a, p. 9). — Zahl der Gat-
tungen: 3. | | |
4. Fam.: Atollidae Hickson (1906, p. 322) (Collaspidae
Haeckel, 1880, p. 477 [cf. p. 488]; Mayer, 1910, 3, p. 561). — Da
der giltige Name der einzigen Gattung dieser Familie Atolla ist,
so muß letztere richtig Atollidae heißen. — Zahl der Gattungen: 1.
5. Fam.: Atorellidae Vanhöffen. — Zahl der Gattungen: 1.
4. Ordnung: DISCOPHORA aut.
Unter diesem Namen vereinige ich, dem allgemein herr- |
schenden und durchaus berechtigten Gebrauche folgend, die |
Das System der Coelenterata. 85
| beiden von Mayer unterschiedenen Ordnungen Semaeostomeae und
Rhizosiomae, denen ich nur den Rang von Unterordnungen gebe.
1. Unterordnung: PELAGIINEA, nom. nov.
Semaeostomeae L. Agassiz, 1862, p. 9 (cf. p. 159); Mayer
1910, 3, p. 569.
1. Fam.: Pelagiidae J. V. Carus (1863b, p. 548) (Pelagidae
Gegenbaur, 1856, p. 209 [cf. p. 210]; Mayer, 1910, 3, p. 569). —
Zahl der Gattungen: 5.
2. Fam.: Cyanerdae L. Agassiz (1862, p. 114 [cf. p. 161)).
— Zahl der Gattungen: 4.
3. Fam.: Aurelliidae Cockerell (1911a, p. 10) (Aurelidae
L. Agassiz, 1862, p. 80 [cf. p. 159]; Ulmaridae Haeckel, 1880,
p- 454 [cf. p. 539] ; Mayer, 1910, 3, p. 604). — Da der Name Ulmaris
nur ein Synonym von Discomedusa ist und die Familie also auf
keinen Fall weiterhin Ulmaridae genannt werden kann, anderer-
‚ seits der Name Discomedusa ungleich weniger bekannt und geläufig
ist als Aurel(l)ia, so war es sehr zweckmäßig, daß Cockerell diese
letztere Gattung als typische gewählt hat, wie es auch schon frühere
Autoren getan haben. — Zahl der Gattungen: 10; ferner stelle ich
provisorisch hierher die Gattung Stomatonema Fewkes (s. Mayer,
1910, 3, p. 714); also Gesamtzahl der Gattungen: 11.
2. Unterordnung: RHIZOSTOMATINEA, nom. nov.
Rhizostomae Cuvier; Mayer, 1910, 3, p. 631.
Mayer sagt zwar nicht ausdrücklich, daß er den von
ihm hier unterschiedenen Abteilungen, die er binominal be-
nennt, den Rang von Familien gibt; da er aber (mit Modifika-
tionen) das System Vanhöffens (1888) annimmt (s. p. 6331.)
' und dieser sie offenbar als solche betrachtet, so ist dies
‚ augenscheinlich der Fall, zumal gar nichts vorliegt, was gegen diese
Auffassung sprechen würde, die auch sachlich ganz gerecht-
fertigt ist. — Die ‚ Rhizostomata simplicia‘‘, die nach Mayer selbst
' „wahrscheinlich nur unreife oder zerrissene und regenerierende
Formen‘ und „gegenwärtig... .. gänzlich apokryph‘‘ sind und die
' er nur angeführt hat, ‚weil sie vielleicht noch einen Platz in der
' Literatur, wenn nicht im Ozean haben werden [may still have . .]”,
kann ich aber nicht in das System aufnehmen.
4. Fam.: Cassiopeidae L. Agassiz (1862, p. 154) (Rhızo-
stomata pinnata Vanhöffen, 1888, p. 40; Mayer, 1910, 3, p. 635).
— Zahl der Gattungen: 2.
5. Fam.: Cepheidae L. Agassiz (1862, p. 155) (Rhızosiomata
dichotoma Vanhöften, 1888, p. 39; Mayer, 1910, 3, p. 650). — Zahl
‚ der Gattungen: 3.
6. Fam.: Catostylidae Claus (1883, p. 61) (Rhizostomata trip-
' tera Vanhöffen, 1888, p. 41; Mayer, 1910, 3, p. 663). — Zahl der
Gattungen: 8.
5. Heft
86 Franz Poche:
7. Fam.: Ledtobrachiidae Claus (1883, p. 61) (Rhizostomata
lorifera Vanhöffen, 1888, p. 45; Mayer, 1910, 3, p. 691). — Zahl
der Gattungen: 3.
8. Fam.: Rhizostomatidae Hickson (1906, p. 325) (Rhizo-
stomata scapulata Vanhöffen, 1888, p. 42; Mayer, 1910, 3, p. 697).
— Zahl der Gattungen: 4. Ferner stelle ich als fragliches Syn-
onym von Rhizostoma bis auf weiteres hierher die Gattung
Pemmatodiscus Montic., die nach Maas (in Neresheimer, 1904,
p. 161) wohl bloß die Gastrula einer Meduse und vielleicht speziell
von Rhizostoma [ihrem Wirte] darstellen dürfte. Ich erinnere dabei
daran, daß auch bei den Blastulae von Oceania armata und ebenso
bei den Gastrulae von Chrysaora (Busch, 1851, p. 26—28) eine Ver-
mehrung durch Teilung beobachtet wurde, wodurch die Haupt-
schwierigkeit gegen eine solche Auffassung, nämlich die Fähigkeit
von Pemmatodiscus sich durch Zweiteilung Ba be-
seitigt ist.
4. Klasse: Anthozoa N (1831, Phytozoa Polypi, Bog.
p. 1]).
Betreffs der ee ie als eine eigene, den 7 ydrozoa
und Scyphozoa gleichwertige Klasse zu betrachten, verweise ich
auf die Ausführungen von Carlgren (1908, p. 131£. u. 152) und Hadäi
(1907, p. (88)—(41); 1911) |[cf. dazu Herouard, 1911, der sich
(p. 232) dagegen verwahrt, für die Giltigkeit der Klasse Scyphozoa
im Sinne von Delage Herouard (1901) (i. e. als die Scyphozoa +
Anthozoa umfassend) eingetreten zu sein]. Ferner hebe ich als
wichtigen Unterschied der Anthozoa von den Scyphozoa hervor,
daß die Mittelschicht samt den in ihr enthaltenen Mesenchym-
zellen bei den Scyphozoa, wie Claus (1892, p. (3) £.) bei Cotylorhıza
in völlig überzeugender, einwandfreier Weise nachgewiesen hat,
dem Entoderm entstammt, während bei den Anthozoa die
Mesoglöa ganz oder teilweise und die in ihr enthaltenen Zellen
wenigstens zum überwiegenden Teile ektodermalen Ursprungs
sind (s. Kowalevsky u. Marion, 1883, p. 18—20 u. 23; Pax, 1914,
p. 542; Pesch, 1914, p. 203 u. 236).
In der Unterscheidung der Abteilungen des 1. ae: in dieser
Klasse folge ich Mc Murrich (1910, p. 1—4[cf. p. 5—24]), der ihnen
jedoch keinen bestimmten Rang gibt. In Anbetracht ihrer unzweifel-
haft relativ nahen Verwandtschaft untereinander, die durch die
jüngste Veröffentlichung Niedermeyers (1913, p. 267 u. 270)
eine weitere Bekräftigung erhalten hat, betrachte ich sie nur als
Ordnungen.
1. Ordnung: ALCYONIIDEA, nom. nov.
Alcyonaria aut.; Mc Murrich, 1910, p. 3. |
1. Unterordnung: ALCYONINEA, nom. .nov.
Alcyonacea Verrill, 1865a, p. 148; Sardeson, 1896, p. 353;
Kükenthal, 1906, P- 7.
I u ir ed SE a = en
—
or _
Das System der Coelenterata. 87
| Das System dieser Subordo gebe ich nach der trefflichen Arbeit
‘ von Kükenthal, 1906.
1. Fam.: Haimeitdae, nom. nov. (Haimeidae aut.; Küken-
‚ thal, 1906, p. 8). — Zahl der Gattungen: 3.
| 2. Fam.: Cornulariidae Wright u. Studer (1889, p. IX [cf.
‚p- XI u. 252]). — Zahl der Gattungen: 4; seitdem ist hinzuge-
‚ kommen: 1; also Gesamtzahl der Gattungen: 5.
3. Fam.: Tubiporidae Dana (1846, p. 116 [cf. p. 629]). —
Zahl der Gattungen: 1.
4. Fam.: Favositidae Dana (1846, p. 104 [cf. p. 509]). — Diese
meist als nur fossil vorkommend betrachtete Familie füge ich hinzu,
weil nach den Untersuchungen Bernards die recente Gattung
Alveopora Q. G. ihr zugehört (s. Bernard, 1898 u. 1903, p. 2).
ı Dies hat seitdem durch Gerth (1910, p. 19—28) eine neue Unter-
stützung erhalten; insbesondere nähert sich die von ihm beschriebene
‚ Alveopora deningeri durch ihre regelmäßigen, vollkommen aus-
‚gebildeten, starken Tabulae sehr der Gattung Favosites. Betreffs
‚der Zurechnung der Familie zu den Alcyoniinea schließe ich mich
‘den Ausführungen Sardesons (1896, p. 284—290 u. 353) an (cf.
‚auch Bourne, 1900, p. 22 und Delage Herouard, 1901, p. 390£.).
‚— Provisorisch stelle ich ferner hierher das Genus Dichoraca
Woods (cf. Bernard, 1903, p. 9). — Die Zahl der Gattungen be-
trägt somit: 2.
| 5. Fam.: Helioporidae Moseley (1876a, p. 152 [cf. p. 153];
'id., 1876b, p. 118). — Zahl der Gattungen: 1.
| 6. Fam.: Ceratoporellidae Hickson (1912) (Ceratoporidae
‚ Hickson, 1911, p. 200). — Diese Familie füge ich nach Hickson
‚ (1911) hinzu. — Zahl der Gattungen: 1.
'. 7. Fam.: Xeniidae Wright u. Studer (1889, p. XI [cf. p.
‚XVII]). — Zahl der Gattungen: 2.
| 8. Fam.: Alcyoniidae. — Zahl der Gattungen: 8; seitdem
‚sind hinzugekommen: 2, also Gesamtzahl der Gattungen: 10.
9. Fam.: Telestidae May. — Zahl der Gattungen: 4; seitdem
‚ist hinzugekommen: 1; also Gesamtzahl der Gattungen: 5.
| 10. Fam.: Maasellidae, nom. nov. (,Fascicularides‘‘ Motz-
Kossowska et Fage, 1907, p. 423 [cf. p. 442]; Fasciculariidae
‚Kükenthal, 1910, p. 5 [ef. p. 67 u. 85]). — Diese Familie
‘füge ich nach Kükenthal, 1910, p. 67—86 hinzu. — Kükenthal
‚sagt (1906, p. 29) von den damals bekannten hierhergehörigen
Formen bei: Besprechung der Alcyoniidae, daß es ihm sehr
‚fraglich ist ob sie zu diesen gehören, läßt es allerdings bis auf
| weiteres unentschieden, nimmt sie aber auch in sein System dieser
‚ „zunächst‘ nicht auf. — Da der Name Fascicularia Viguier (1888,
p. 186 [cf. p. 187]) durch Fascicularia Dybowski (1873, p. 336)
‘präokkupiert ist, so führe ich an Stelle desselben den Namen
|
| Maasella, nom. nov.,
ein (Typus: Maasella radicans (Viguier), = Fascicularıa radıcans
' Viguier) — zu Ehren des ausgezeichneten Coelenteratenkenners
| | 5. Heft
88 Franz Poche:
O. Maas. Demgemäß mußte natürlich auch der Name der Fa-
milie entsprechend geändert werden. — Zahl der Gattungen: 3.
11. Fam.: Nephthyidae Verrill. — Zahl der Gattungen: 10;
seitdem sind hinzugekommen: 5; also Gesamtzahl der Gattungen:
15. —
12. Fam.: Sibhonogorgiidae Kükenthal (1896, p. 86 [ecf.
p. 133]). — Zahl der Gattungen: 1; seitdem sind hinzugekommen:
3; also Gesamtzahl der Gattungen: 4.
2. Unterordnung: GORGONIINEA, nom. nov.
Gorgonacea Verrill, 1865a, p. 148.
Gegenüber der von vielen Autoren (s. z. B. Bourne, 1900,
p. 25—28) befürworteten Auflösung dieser Gruppe in zwei völlig
getrennte Einheiten verweise ich auf die kurzen, aber treffenden
Ausführungen von Hickson (1906, p. 353) und Nutting (1911,
p. 2) und auf die wichtige Arbeit Neumanns (1911). Angesichts
dieser letzteren kann ich mich auch den gegenteiligen Darlegungen
Kinoshitas (1913, p. 13—19) — der diese dabei noch nicht kannte —
nicht anschließen.
1. Tribus: Pseudaxonia Koch (1878, p. 474 [cf. p. 476)).
Scleraxonia Studer, 1887, p. 5 (cf. p. 24). |
13. Fam.: Briaveidae J. E. Gray (1859, p. 443). — Die Zahl
der Gattungen beträgt nach Bourne, 1900, p. 25: 10.
14. Fam.: Suberogorgiidae Kinoshita (1910, p. 223) (Sclero-
gorgidae Wright u. Studer, 1889, p. XXXIV [cf. p. 165 u. 291];
Bourne, 1900, p. 25). — Da der giltige Name ihrer typischen Gat-
tung Suberogorgia ist, so muß diese Familie unbedingt den ihr
von Kinoshita gegeben Namen tragen. — Die Zahl der Gattungen
beträgt nach Kinoshita, 1910, p. 223£.: 1.
15. Fam.: Gorgonellidae Verrill (1865b, p. 189; id., 1865a,
p. 148 [nom. nud.]; Studer, 1878, p. 656; Wright u. Studer,
1889, p. LXIV). — Diese Familie stelle ich auf Grund derDarle-
gungen Simpsons (1910, p. 272—275) nicht wie üblich zu den
Axifera, sondern zu den Pseudaxonia. — Die Zahl der Gattungen |
beträgt nach Nutting, 1910a: 11; davon wurden seitdem ein-
gezogen: 2; also Gesamtzahl der Gattungen: 9. |
16. Fam.: Melitodidae Wright u. Studer (1889 p. XXXV
[ef. p. 170]). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Nutting,
1911, P. 86.7.
17. Fam.: Coralliidae Ridley (1882, p. 221). — Die Zahl der
Gattungen beträgt nach Moroff, 1902, p. 404—406: 3.
2. Tribus: Axifera J. E. Gray.
Holaxonia Studer, 1887, p. 7 (cf. p. 33).
18. Fam.: Keroeididae Kinoshita (1910, p. 224 [cf. p. 228)). |
— Die Zahl der Gattungen beträgt nach Kinoshita, 1910, p. 24 |
u. 228: .2. ae
Das System der Coelenterata. 89
19. Fam.: Isididae, nom. nov. (Isidae Gray; Nutting, 1910c,
p. 1). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach N utting, 1910c: 12.
20. Fam. Primnoidae Verrill (1865b, p. 189; id., 1865a,
p. 148 |nom. nud.]). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach
Versluys, 1906: 11; seitdem sind hinzugekommen: 4; also Gesamt-
zahl der Gattungen: 15. (Die neuere Arbeit Gorzawskys (1908)
über diese Familie war mir leider nicht zugänglich.)
21. Fam.: Chrysogorgiidae Versluys (1902, p. 1 [cf. p. 2)).
— Die Zahl der Gattungen beträgt nach Versluys, 1902: 6; seitdem
ist hinzugekommen: 1; also Gesamtzahl der Gattungen: 7.
22. Fam.: Acanthogorgiidae Kükenthal (in Kükenthal u.
Gorzawsky, 1908a, p. 626). — Betreffs der Gründe für die wenig-
stens vorläufige Unterscheidung dieser Familie verweise ich auf
Kükenthal u. Gorzawsky, 1908b, p. 37 £. — Die Zahl der Gattungen
Beirast nach üd.,t. e., p. 38:2.
23. Fam.: Muriceidae J. E. Gray (1859, p. 443). — Die Zahl
der Gattungen beträgt nach Nutting, 1910a: 20; davon trenne ich
1 (Acanthogorgia) ab und stelle sie zu den Acanthogorgiidae (s. d.);
also Gesamtzahl der Gattungen: 19.
24. Fam.: Plexauridae J. E. Gray (1859, p. 442). — Die Zahl
der Gattungen beträgt nach Nutting, 1910b: 12.
25. Fam.: Malacogorgiidae Hickson (1904, p. 213 [cf. p. 226)).
— Die Zahl der Gattungen beträgt nach Hickson, 1904, p. 226: 1.
26. Fam.: Gorgonisdae (Gorgoninae Dana, 1846, p. 116 [cf.
p. 641]; Milne-Edwards, 1857, p. 136 |cf. p. 135]; Delage Herouard,
1901, p. 420). — Die Zahl der Gattungen beträgt nach Delage
Herouard, 1901, p. 420f.: 12.
3. Unterordnung: PENNATULINEA, nom. nov.
Pennatulina Ehrenberg, 1831, Phytozoa Polypi, Bog. a, p. [2];
Pennatulida Vost, 1851, 1, p. 124; Haeckel, 1870, p. 452; Penna-
iualacea |errore pro: Pennatulacea] Verrill, 1865a, p. 149; Penna-
iulacea id., 1865b, p. 181; Kükenthal u. Broch, 1911, p. 168.
Das System dieser Gruppe gebe ich nach der trefflichen
Arbeit von Kükenthal u. Broch (1911); jedoch betrachte ich die
zwei von ihnen unterschiedenen, aber nicht benannten ‚Haupt-
gruppen“, denen sie absichtlich nicht den Rang von Ordnungen
oder Unterordnungen geben, weil ihnen ‚das noch verfrüht er-
scheint“ (s.p.152ff.), und die sie auch nicht benennen, entsprechend
dem der ganzen Gruppe von mir gegebenen Range als Triben,
und ihre ‚Sektionen‘ als Supersuperfamilien.
1. Tribus: Veretilloidae, nom. nov.
Veretilleae J. E. Gray, 1859, p. 440; id., 1860, p. 24; Kölliker,
1880, p. 32 (cf. p. 35); „[Hauptgruppe] I‘ Kükenthal u. Broch,
1911, p. 153 (cf. p. 152).
Sowohl das Alter des Gattungsnamens Veretillum — er ist
nächst Pennatula der älteste in der ganzen Unterordnung — als
die vielfache bisherige Verwendung von ihm abgeleiteter Gruppen-
5. Heit
90 Franz Poche:
namen (wenn auch mit beschränkterem Umfange) sprechen ent-
schieden dafür, ihn zur Bildung des Namens dieser Tribus zu
verwenden.
1. Supersuperfamilie: Veretillida, nom. nov.
Pennatulacea radiata Kükenthal u. Broch, 1910, p. 222 (ct.
p- 223); zd., 1911, p.- 152.
27. Fam.: Veretillidae Verrill (1865b, p. 184; id., 1865a,
149 [nom. nud.]; Gray, 1870, p. 11 [cf. p. 28]). — Zahl der
en T:
28. Fam.: Echinoptilidae Hubrecht. — Zahl der Gattungen: 2.
3. Supersuperfamilie: Renillida, nom. nov.
Renilleae J. E. Gray, 1859, p. 440; Pf[ennatulacea] foliata
Kükenthal u. Broch, 1910, p. 222 (cf. p. 223); üd., 1911, p. 152. .
29. Fam.: Renillidae Verrill (1868, p. 378 [cf. das Blatt vor
p- 247]; id., 1865a, p. 149 [nom. nud.]; Gray, 1870, p. 11 |cf.
p. 34]). — Zahl der Gattungen: 1.
3. Supersuperfamilie: Funiculinida, nom.nov.
Funiculineae J. E. Gray, 1859, p. 440; id., 1860, p. 20; Köl-
liker, 1880, p. 34; Plennatulacea] bilateralia Kükenthal u. Broch,
1910, p. 222 (ci. p. 223); üd., 1911, p. 152.
30. Fam.: Kophobelemnidae, nom. nov. (Kophobelemnonidae
Gray, 1870, p. 11 [cf. p. 27]; Kükenthal u. Broch, 1911, p. 215).
— Zahl der Gattungen: 3.
31. Fam.: Anthoptilidae Kölliker (1880, p. 13 [cf. p. 34]). —
Zahl der Gattungen: 1.
32. Fam.: Funiculinidae Gray (1870, p. 11 [cf. p. 12]). — Zahl
der Gattungen: 1.
33. Fam.: Protottilidae Kölliker (1880, p. 26 [cf.p. 35]). — Zahl
der Gattungen: 2; seitdem ist hinzugekommen: 1; also Gesamt-
zahl der Gattungen: 3.
34. Fam.: Stachyptilidae Kölliker (1880, p. 11 [cf.p. 2: — Zahl
der Gattungen: 1.
4. Supersuperfamilie: Umbellulida, nom. nov.
Pfennatulacea] verticillata Kükenthal u. Broch, 1910, p. 222 E 3
(CH. P: 224); äid.;:.1911,,,p::152.
35. Fam.: Scleroptilidae Jungersen. — Zahl der Gattungen: 2.
36. Fam.: Chunellidae Kükenthal (1902, p. 302). — Zahl der
Gattungen: 2.
37. Fam.: Umbellulidae Kölliker (1880, p. 16 [ef.p. 34]). — Zahl
der Gattungen: 1.
2. Tribus: Pennatuloidae, nom. nov.
Pennatuleae J. E. Gray, 1859, p. 440; Kölliker, 1880, p. 33;
‚„[ Hauptgruppe] II‘ Kükenthal u. Broch, 1911, p. 154 (cf. p. 152);
Plennatulacea] Denniformia iid., 1910, p. 222 (cf. p. 224); üd.,
1911, p. 152 [Sektion].
Das System der Coelenterata. 01
Da diese Gruppe bei Kükenthal und Broch nur eine Sektion um-
faßt und somit hier nur eine Supersuperfamilie enthalten würde, so
unterscheide ich in ihr gemäß den herrschenden und durchaus zu
billigenden Grundsätzen für die Verwendung akzessorischer
Kategorien überhaupt keine Supersuperfamilie.
38. Fam.: Virgulariidae Jungersen. — Zahl der Gattungen: 6.
39. Fam.: Pennatulidae Johnston. — Zahl der Gattungen: 2.
40. Fam.: Pteroeididae Kölliker (1880, p.1 [cf. p.33]). — Zahl
der Gattungen: 4.
Familia Pennatulineorum sedis incertae:
| 41. Fam.: Stephanopdtilidae Ashworth (in Maas u. Ashworth,
1907, p. 6). — Zahl der Gattungen: 1.
2. Ordnung: ANTIPATHIDEA Bourne (1900, p. 1 [cf. p. 57)).
Antipathacea Dana, 1846, p. 46 (cf. p. 116f. u. 574);
Antipatharia Milne-Edwards, 1857, p. 311; McMurrich, 1910, p. 3
Pesch, 1914, p. 21; ‚Antipathaires‘“ Roule, 1905, p. 36.
Die von McMurrich (1910, p. 2f.) gegenüber van Beneden
(1897, p. 165—179) und Carlgren (1908, p. 152ff.) vertretene An-
sicht, daß diese Gruppe nicht mit den Cerianthidea zu einer
Einheit zu vereinigen ist, hat durch die Untersuchungen und Dar-
legungen van Pesch’s (1910, p. 88—92; 1914, s. insbesondere
p. 235—250) eine neue sehr wesentliche Unterstützung erhalten.
In der Systematik dieser Gruppe folge ich der sorgfältigen,
soeben erschienenen Arbeit von van Pesch (1914, p. 9—23). —
Infolge der großen Unterschiede zwischen den beiden von ihm
unterschiedenen Familien ist es aber erforderlich, jede davon als
Vertreterin einer eigenen Unterordnung zu betrachten. Zur
näheren Begründung hierfür verweise ich auf die nachfolgenden
Definitionen dieser beiden Gruppen.
1. Unterordnung: ANTIPATHINEA, nom. nov.
Diese definiere ich als Antipathidea, die ein hohles Skelet
und ungefiederte, nicht zurückziehbare Tentakel be-
sitzen. | |
1. Fam.: Antidathidae Dana (1846, p. 116 [cf. p. 574]). —
Zahl der Gattungen: 10.
9. Unterordnung: DENDROBRACHIINEA, so. nov.
Dendropathina Delage Herouard, 1901, p. 686 (cf. p. 691).
Roule spricht sich in seiner schönen Arbeit (1905) über die Stel-
lung dieser Gruppe nicht aus, nimmt sie aber nicht in sein System
der Antidathidea auf (s. p. 36—88) und rechnet sie also diesen
- augenscheinlich nicht zu (cf. van Beneden, 1897, p. 170f.). Es
kann aber wohl kaum zweifelhaft sein, daß sie diesen zuzurechnen
ist (cf. Schultze, 1896, p. 14), wie es auch ganz allgemein geschieht.
— Und zwar definiere ich die Dendrobrachiinea als Antipathidea,
5. Heft
>
99 Franz Poche:
die ein solides Skelet und gefiederte, vollständig zu-
rückziehbare Tentakel besitzen.
2. Fam.: Dendrobrachiidae Brook (1889, p. 50 [cf. p. 150)).
— Zahl der Gattungen: 1.
3. Ordnung: CGERIANTHIDEA Bourne (1900, p. 1 [cf. p. 57]).
Ceriantharia aut.; McMurrich, 1910, p. 3; Carlgren, 1912, p. 37.
In der Systematik dieser Gruppe folge ich Carlgren, 1912,
pP. 37—48.
1. Fam.: Cerianthidae. — Zahl der Gattungen: 6.
2. Fam.: Arachnactinidae, nom. nov. (Arachnactidae Mc-
Murrich, 1910, p. 23 [ef. p. 35]; Acontiferidae Carlgren, 1912,
p. 41). — Der von Carlgren für diese Familie gebrauchte Name ist
für sie nicht verfügbar, weil er nicht von dem einer ihrer Gat-
tungen gebildet ist. — Zahl der Gattungen: 4.
3. Fam.: Boirucnidiferidae Carlgren (1912, p. 41). — Zahl
der Gattungen: 5.
4. Ordnung: PRIAPIDEA Poche (1907, p. 109).
Zoantharia Blainville, 1830, p. 274; Actinaria Dana, 1846,
p. 45 (cf. p. 109); Zoanthactiniaria Beneden, 1897, p. 150 (cf.
p. 182); MeMurrich, 1910, p. 3.
Wie bereits Bell (1891, p. 109) hervorgehoben hat, ist nach
dem Prioritätsgesetz Actinia der richtige Gattungsname für eine
Seewalze und nicht für eine Seeanemone. - Angesichts dieses
— sehr bedauerlichen — Umstandes muß man konsequenterweise
auch die von jenem abgeleiteten Namen höherer Gruppen der
Anthozoa entsprechend ändern, indem es offenbar widersinnig und
irreleitend wäre, solche Namen für Einheiten zu gebrauchen, die das
Genus Actinia nicht enthalten (cf. auch Poche, 1912a, p. 8431.).
Dieser letztere Standpunkt wird auch von Pax, (1914, p. 610) durch.
aus geteilt.
Hinsichtlich der Supersubordines und Subsubordines folge ich
McMurrich, 1910, p. 1—3, der den betreffenden Gruppen aber
keinen bestimmten Rang gibt. — In einer soeben erschienenen
Arbeit spricht sich Pax (1914, p. 607) mit Entschiedenheit gegen
die Vereinigung der ‚Actiniaceen, Zoanthaceen und Cerianthaceen‘“
in eine Ordnung aus. Betreffs der Cerianthidea stimme ich ihm
durchaus bei (s. oben). Betreffs der beiden anderen Gruppen
wird man aber wohl nicht ernstlich bestreiten können, daß sie
einander näher stehen als eine von ihnen irgendeiner anderen
Ordnung der Anthozoa; und eben dies wird ja durch ihre Vereini-
gung in eine solche zum Ausdruck gebracht. Der Tatsache da-
gegen, daß zwischen ihnen trotzdem auch sehr beträchtliche Unter-
schiede bestehen, trage ich dadurch Rechnung, daß ich sie (die
„Actiniaceen‘ vereinigt mit den ihnen unleugbar nahe verwandten
Madreporineen) als verschiedene Supersubordines betrachte (cf.
oben p. 49f.). — Was die speziellen Gründe für die Vereinigung der |:
gedachten Formen in eine Ordnung betrifft, soliegensieinsbesondere
Das System der Coelenterata. 953
darin, daß bei den Zoanthideen wie bei den meisten Priapideen die
Septen in Paaren angeordnet sind und die Längsmuskulatur der
Richtungssepten voneinander ab-, die der anderen Septenpaare aber
einander zugewendet ist.
1. Supersubordo: PRIAPIDEI, nom. nov.
Hexactiniae aut.; McMurrich, 1910, p. 3.
1. Subsubordo: Madreporinei, nom. nov.
Madreporacea Dana, 1846, p. 46 (cf. p. 428); McMurrich, 1910,
p- 3; Madreporarıa aut.; Hexacorallia Haeckel, 1866, p. LV;
Hexacorallidae Delage Herouard, 1901, p. 459 (cf. p. 545).
In der Systematik dieser Gruppe folge ich Delage Herouard,
1901, p. 604—654. Betreffs der Gründe, weshalb ich die von Duerden
vorgeschlagene Einteilung der Subsubordo in Entocnemarıa und
Ectocnemaria nicht annehme, verweise ich auf die Ausführungen
Carlgrens (1908, p. 143—145). — Seit den jeweils als Grundlage
benützten Arbeiten wurden neu aufgestellt 4 Gattungen.
1. Tribus: Aporosa aut.
Aporina Delage Herouard, 1901, p. 599 (cf. p. 600).
1. Fam.: Guyniidae Hickson (1910, p. 7) (Guyinida Haeckel,
1896, p. 202 [cf. p. 216] [nom. nud.]; Guynida id., t. c., p. 203
[nom. nud.]). — Auf Grund der Darlegungen Hicksons (1910)
trenne ich diese von den Turbinoliidae ab. — Die Zahl der Gat-
tungen beträgt nach Hickson, p. 7: 2.
. Fam.: Turbinoliidae (Turbinolinae aut.; Delage Herouard,
1901, p. 604). — Zahl der Gattungen: 32; davon trenne ich 5
ab und stelle sie zu einer eigenen Familie Flabellidae (s. d.);
ferner trenne ich Guynia ab und stelle sie in eine eigene Familie
Guyniidae (s. d.); ebenso trenne ich Antemiphyllia ab und stelle
sie in eine eigene Familie Anthemiphylliidae (s. d.); seitdem sind
hinzugekommen 5 Genera; also Gesamtzahl der Gattungen: 30.
3. Fam.: Flabellidae Bourne (1905, p. 189 [cf. p. 195]). —
Diese Familie trenne ich auf Grund der überzeugenden Ausführun-
gen Bournes (1905, p. 195£.) von den Turbinoliidae ab. — Die
Zahl der Gattungen beträgt nach Vaughan, 1907, p. 48: 6.
4. Fam.: Anthemiphyliiidae Vaughan (1907, p. 3 [cf. p- 79]).
— Diese Familie trenne ich, Vaughan (l. c.) folgend, von den
Turbinoliidae ab. — Zahl der Gattungen: 1.
5. Fam.: Madreporidae, nom. nov. (non Madreporidae Dana
et aut.; Oculinidae aut.; Hickson, 1906, p. 399; Oculininae Delage
Herouard, 1901, p. 611). — Da die Gattung Madrepora L. nunmehr in
diese Familie fällt (s. Verrill, 1902, p. 110£.), soistessehr zweckmäßig,
auch den Namen dieser entsprechend zu ändern, damit er als der
Name der die typische Gattung der Subsubordo enthaltenden und
somit für diese typischen Familie von dem Namen eben jener
Gattung gebildet ist. — Zahl der Gattungen: 12; seitdem ist hinzu-
gekommen: 1; also Gesamtzahl der Gattungen: 13.
5. Heft
94 Franz Poche:
. 6. Fam.: Eusmiliidae, nom. nov. (Astraeidae aut.; Astraei-
nae aut.; Delage Herouard, 1901, p. 614; Eusmilidae Verrill). —
Da die Gattung Astraca in dieser Familie nicht enthalten ist, so ist
obige Änderung des Familiennamens unvermeidlich. — Zahl der
Gattungen: 57.
7. Fam.: Pocilloporidae (Pocilloporinae Milne-Edwards et
Haime; Delage Herouard, 1901, p. 613). — Zahl der Gattungen: 2.
9. Tribus: Fungioidae, nom. nov.
Fungacea Verrill, 1865a, p. 146; Hickson, 1906, p. 402; Madre-
boraria Fungida Duncan, 1884, p. 6 (cf. p. 132); Vaughan, 1905,
p. 371; id., 1907, p. 107; Fungina aut.; Delage Herouard, 1901,
p. 600 (cf. p. 634).
In der Systematik dieser Einheit folge ich Vaughan, 1905.
8. Fam.: Fungiidae (Fungidae Dana, 1846, p. 77 [cf. p. 109.
u. 283]).— Die Zahl der Gattungen beträgt nach Gardiner, 1909: 6.
9. Fam.: Agariciidae Vaughan (1905, p. 384) (Lophoserinae
Milne-Edwards et Haime; Delage Herouard, 1901, p. 639). —
Die Zahl der Gattungen beträgt nach Delage Herouard, 1901,
p. 639—642: 17; ferner gehört hierher die Gattung Sıderastraea
Blainv.; also Gesamtzahl der Gattungen: 18.
10. Fam.: Micrabaciidae Vaughan (1905, p. 378 fcf. p. 386]).
— Zahl der Gattungen: 1.
11. Fam.: Anabraciidae Vaughan (1905, p. 379 [cf. p. 402])
(Plesioporitinae Delage Herouard, 1901, p. 642). — Die Zahl der
Gattungen beträgt nach Delage H£erouard, 1901, p. 643: 1.
12. Fam.: Balanophylliidae, nom. nov. (Eupsamminae Milne-
Edwards et Haime; Delage Herouard,, 1901, p. 647 ; Eupsammiidae
aut.; Hickson, 1906, p. 404). — Den Ausführungen Hicksons (1906,
p- 404) Rechnung tragend, trenne ich diese Familie von den Per-
forata ab und füge sie hier hinzu. Da aber ihre bisherige typische
Gattung, Eupsammia, wie Bourne, 1905, p. 203f. gezeigt hat, als
Synonym zu Balanophyllia gezogen werden muß, so ist obige
Änderung des Familiennamens leider unvermeidlich. — Die Zahl
der Gattungen beträgt nach Delage Herouard, 1901, p- 647—650: 17.
3. Tribus: Perforata.
Porina Delage Herouard, 1901, p. 600 (cf. p. 644).
Die Eupsamminae trenne ich von dieser Gruppe ab und stelle
sie zu den Fungiordae (s. d.).
13. Fam.: Isoporidae Vaughan (1902, p. 312) (Madreporidae
Dana, 1846, p. 104 [cf. p. 431]; Madreporinae Milne-Edwards et
Haime; Delage Herouard, 1901, p. 650). — Die typische Gattung
dieser Familie kann nicht Madrepora heißen, wie z. B. Verrill, 1902,
p. 110—113 gezeigt hat, aber auch nicht Acropora Oken (1815, p. 66),
wie er sie nennt (p. 164), da Oken in diesem Werke nicht die
Grundsätze der binären Nomenklatur befolgt hat (s. oben
p. 69). Sie muß vielmehr Isopora Stud. heißen, wie sie auch von
Vaughan (1901, p. 68) genannt wurde. — Zahl der ‚Gattungen: 9.
Das System der Coelenterata. 95
14. Fam.: Poritidae Dana (1846, p. 104 [cf. p. 110 u. 549];
Poritinae aut. ; Delage H£rouard, 1901, p. 652). — In.der Systematik
dieser Familie folge ich Bernard, 1903, p. 1—27, und 1905,
p. 1—25. — Zahl der Gattungen: 2.
2. Subsubordo Priapinei, nom. nov.
Actinaria Dana, 1846, p. 45 (cf. p. 109); Actinacea Verrill,
18654, p. 148; Ackiniacea aut.; McMurrich, 1910,.p. 3; Actiniaria
aut.; Carlgren, 1900b, p. 29; Pax, 1914, p. 608; McMurrich, 1904,
p. 216; Priapina Poche, 1907, p. 109.
In der Unterscheidung der den Familien übergeordneten Ein-
heiten der Priapinei folge ich McMurrich, 1904, p. 218—29;
doch gebe ich seinen Unterordnungen nur den Rang von Triben,
entsprechend dem der ganzen Gruppe (die er als eine Ordnung
betrachtet) von mir gegebenen Range. In ganz ähnlichem Sinne
wie McMurrich spricht sich betreffs der Hauptgruppen auch
Duerden aus (1902, p. 325—328).
Seitdem hat allerdings Carlgren (1905, p. 515—518; 1911,
p. 16—28 [welche letztere wichtige Arbeit mir durch die Liebens-
würdigkeit des Autors zugänglich wurde, wofür ihm auch hier
bestens gedankt sei]) seine schon früher aufgestellte Einteilung der
Priapinei in Protantheae und Nynantheae und seiner Untergruppe
Actininae dieser letzteren in Athenaria und Thenaria neuerdings
gegenüber den Ausführungen McMurrichs (l. c.) verteidigt. Es
obliegt mir daher, hier wenigstens kurz darzulegen, warum ich mich
seinen interessanten Auseinandersetzungen in dieser Hinsicht
nicht anschließen kann.
Was zunächst die beiden Hauptgruppen Protantheae und
Nynantheae betrifft, die im Wesentlichen auf das Vorhandensein,
bezw. Fehlen einer ektodermalen Längsmuskelschicht in der
Körperwand gegründet sind, so bemerke ich folgendes: Bolocera
(bezw. Boloceroides) brevicornis hat nach dergegenüber den Bedenken
Carlgrens (1902, p. 34f.) ausdrücklich wiederholten strikten Angabe
MeMurrichs (1904, p. 220 [cf. p. 255]) ektodermale Längsmuskeln
in der Leibeswand. Ein weiterer Zweifel daran, wie ihn die be-
zügliche Darstellung bei Carlgren, 1911, p. 18 involviert, ist meiner
Meinung nach nicht gerechtfertigt. Jene Art ist demnach zu den
Protantheae zu stellen. Andererseits ist aber ihre Übereinstimmung
mit der zu den Nynaniheae gehörigen Bolocera multicornis eine so
große, daß Carlgren sie 1902, p. 34 u. 36 direkt für identisch mit
dieser hielt, eine Auffassung, der auch der Autor der ersteren Art
selbst, McMurrich, 1904, p. 220 wenigstens nicht widerspricht.
Auf jeden Fall handelt es sich also um nahe verwandte Formen, die
bei Annahme der Carlgren’schen Einteilung durch die fundamen-
talste innerhalb der Priapinei überhaupt gezogene Grenzlinie
voneinander getrennt würden. Eine solche Einteilung kann also
gewiß nicht als eine natürliche bezeichnet werden. Ebenso
müßte die zu den Aliciidae (N'ynantheae!) gehörige — was Carlgren
5. Heft
96 Franz Poche:
(1898, p. 17; 1900b, p. 31 u. 33) allerdings bezweifelt — und nahe
mit Cystiactis verwandte Gattung Bunodeopsis aus jener Familie
entfernt und den Protantheae zugerechnet werden, wie Duerden,
1902, p. 328 betont. Auf die Einwände gegen seine Einteilung,
die Duerden hier erhebt, geht Carlgren tt. cc. überhaupt nicht ein.
Ferner hat er McMurrich mißverstanden, wenn er (1911, p. 17£.)
unverkennbar meint, daß dieser (1904, p. 219f.) das Vorhandensein
ektodermaler Längsmuskeln in der Leibeswand nur in gewissen
Fällen als einen primitiven (‚‚ancestral‘) Charakter betrachtet.
Als solchen betrachtet es McMurrich nämlich mit Recht immer,
wie aus seinen Ausführungen unzweifelhaft hervorgeht; er legt
nur dar, und meiner Ansicht nach ebenfalls mit vollem Recht,
daß dasselbe trotzdem nicht in allen Fällen einen klassifikatorischen
Charakter ersten Ranges darstellt.
Die Einwendungen McMurrichs gegen die Unterscheidung der
Abteilungen Athenaria und Thenaria, die im Wesentlichen auf das
Fehlen, bezw. Vorhandensein von Basilarmuskeln gegründet ist, hat
Carlgren allerdings zum Teil in befriedigender Weise widerlegt. So
wird manseiner Bekämpfung der vonMcMurrich behaupteten Homo-
logie der Basilar- mit den Parietalmuskeln gewiß beistimmen,
ebenso seiner Zurückweisung des auf Haloclava und Eloactis ge-
gründeten Einwandes. Unwiderlegt bleibt aber der Einwurf
betreffs der nahen Zusammenstellung von Edwardsia und Hal-
campa einerseits mit JIlyanthus andererseits. Ferner müßte
bei Annahme jener Gruppen die bereits oben in analogem
Zusammenhange erwähnte Gattung Bunodeopsis aus den Aliciidae,
die ja zu den Thenaria gehören, entfernt werden, da sie keine
Basilarmuskeln besitzt (Duerden, 1902, p. 328). Ich kann es somit
nicht für gerechtfertigt halten, dem einen Charakter des Fehlens
oder Vorkommens von Basilarmuskeln eine so überwiegende Be-
deutung zuzuerkennen, um daraufhin die betreffenden Formen zu
je einer höheren Einheit zu vereinigen (ein Standpunkt, den
übrigens meines Wissens außer Carlgren alle Anthozoenforscher
teilen).
Zu beachten ist, daß der in den Namen vieler Gattungen
dieser Gruppe wiederkehrende Bestandteil -achis von äxtig,
üxtivog (Strahl) abgeleitet ist und von solchen gebildete Familien-
namen daher auf -actinidae und nicht, wie allgemein geschieht,
auf -actidae endigen müssen. |
Hinsichtlich der Familien folge ich hier Pax, 1914, p. 607”—613.
— Pax führt zwar von den Gattungen nur jene an, „deren syste-
matische Stellung einigermaßen gesichert erscheint. Es fehlt in IM
dieser Übersicht vor allem also das große Heer jener unsicheren,
in älterer Zeit begründeten Gattungen, deren wahre Natur heute
gar nicht mehr festgestellt werden kann, weil die Typen längst
verloren gegangen oder der Zerstörung anheimgefallen sind und die
daher in-.ganz willkürlicher Weise bald dieser bald jener Familie " |
zugezählt werden. Von diesem unerfreulichen Ballast der modernen
Das System der Coelenterata. 97
‚ Systematik glaubte ich ebenso absehen zu können wie von der
Aufstellung einer umfassenden Synonymie.‘“ Das ‚Fehlen‘ solcher
„Gattungen“ hat aber auch für die Zwecke meiner Arbeit, die ja
‚ eine Darstellung des Systems und nicht ein Nomenklator sein
soll, nicht viel zu bedeuten, da es sich dabei jedenfalls ohnedies
‚ meist um Formen handelt, die mit neueren, erkennbar beschriebenen
Genera identisch sind. Und überdies habe ich in mehreren berück-
‚ sichtigungswürdigen Fällen bezügliche Gruppen auf Grund anderer
Publikationen hinzugefügt, so daß also wirkliche Lücken wohl
nur in sehr geringer Zahl geblieben sein dürften.
1. Tribus: Priapoidae, nom. nov.
Actininae Verrill; Andres, 1883, p. 300 (cf. p. 311); id., 1884,
| p- 88 (cf. p. 99); McMurrich, 1904, p. 218.
15. Fam.: Gonactiniidae Haddon (1898, p. 395 [cf. p. 411])
(Gonactinidae Carlgren, 1900b, p. 35; Protantheinae Delage-
, Herouard, 1901, p. 493; ?Endocoelactinae üd., t. c., p. 530). —
Carlgrens (1900b, p. 35—39) Zurechnung von Boloceroides zu dieser
Familie wurde zwar von McMurrich (1904, p. 255 [cf. p. 220£.])
bekämpft, der sie den Boloceridae zurechnet; Carlgrens gegen-
teilige Darlegungen (1902, p. 35; 1911, p. 18—22) sind jedoch
‚ meiner Ansicht nach zutreffend. — Betreffs der vermutungsweisen
‚ Zurechnung der Endocoelactinae zu dieser Familie s. auch Carlgren,
Ver namen nn a) nn
1902, p. 35. — Zahl der Gattungen: 4.
16. Fam.: Edwardsiidae Haddon (1898, p. 394 [cf. p. 399])
(Edwardsida Vogt, 1851, 1, p. 122; Edwardsidae Andres, 1881,
p. 333; Carlgren, 1900b, p. 44; Edwardsinae Andres, 1883, p. 300
[cf. p. 301]; id., 1884, p. 89; Delage Herouard, 1901, p. 491).
— Zahl der Gattungen: 5.
17. Fam.: Peachiidae McMurrich (1904, p. 222). — Diese
Familie trenne ich, McMurrich, 1904, p. 222 folgend, von den
Halcampidae ab. — Die Zahl der Gattungen beträgt nach
' MeMurrich, 1904, p. 222: 3; ferner stelle ich provisorisch auf
' Grund der Ausführungen Carlgrens (1911, p. 25) Oractis McMurrich
' hierher, welches Genus Pax überhaupt nicht anführt. Die Gesamt-
' zahl der Gattungen beträgt also: 4.
18. Fam.: Halcampidae Andres (1883, p. 300 [cf. p. 312];
' id., 1884, p. 100) (Mesacmaeidae Andres, 1883, p. 300 [cf. p. 462];
id., 1884, p. 245; Halcampomorphidae Carlgren, 1898, p. 7; Pax,
1914, p. 609; Halcampinae Delage Herouard, 1901, p. 496; Monau-
linae iid., t. c., p.499; Mesacmaeinae üd., t. c., p. 503). — McMurrich
' (1904, p. 218) hat sich für die Vereinigung dieser Familie
' mit den Edwardsiidae ausgesprochen. Gewiß ist durch die
' von ihm angeführte Entdeckung Faurots [die betreffende
Stelle in seiner Arbeit ist übrigens ganz offenbar während
' des Druckes gröblich verstümmelt worden] die Kluft zwischen
beiden Gruppen wesentlich verringert worden, und ist es
‚ daher heute nicht mehr gerechtfertigt, sie, wie es früher üblich
Archiv für Naturgeschichte
1914, A, 5. 7 5. Heft
98 Franz Poche;
war, verschiedenen Triben zuzurechnen. Immerhin aber ist jene
noch vollkommen groß genug, um sie als getrennte Familien be-
stehen zu lassen. Dies hat auch Carlgren, 1911, p. 24 kurz aber
treffend dargelegt (den Nachweis des Vorkommens eines meso-
glöalen Sphinkters bei Halcampa chrysanthellum hat er 1900c,
p. 1171 geliefert). Dagegen gehe ich nicht so weit, auch die Familie
Halcampomorphidae zu unterscheiden wie Pax es tut. Sie stellt
zwar wohl zweifellos eine natürliche Gruppe dar, kann aber
meiner Meinung nach mit Recht in der Familie Halcampidae
belassen und nur als eine Unterfamilie betrachtet werden.
Denn zumal angesichts der Verschiedenheiten, die sich oft innerhalb
einer Familie der Priapidea hinsichtlich der Ausbildung und Lage
des Sphinkters finden (s. z. B. die „Halcampomorphidae‘‘ selbst,
die Priapidae, Aliciidae, Sagartiidae und Zoanthidae), kann ich den
Umstand, daß der Sphinkter nicht in die Mesoglöa verlagert
(sondern ‚‚entodermal, diffus oder ganz fehlend‘‘) ist — auf welches
Merkmal die Familie Halcampomorphidae gegründet ist —, nicht
als zur Aufstellung einer eigenen Familie berechtigend betrachten.
C£f. auch die treffenden Darlegungen von Lwowsky, 1913, p. 5621.
(Anders läge die Sache, wenn bei Halcampa der Sphinkter sich
als ektodermalen Ursprunges erweisen sollte, wie es nach Carlgren
1. c. möglicherweise der Fall ist.) — Zahl der Gattungen: 11; davon
trenne ich 3 als eine eigene Familie Peachiidae (s. d.) ab; ferner
gehört davon als Synonym zu Halcampa die Gattung Halanthus
Kwietniewski (1896, p. 585), da der Charakter, durch den Hal-
campa sich von ihr unterscheiden sollte, in Wirklichkeit nicht zu
Recht besteht (s. Carlgren, 1900c,. p. 1170f.). — Die Gesamtzahl
der Gattungen beträgt also: 7. |
19. Fam.: Halcampactinidae, nom. nov. (Halcampactidae
Carlgren, 1900 b, p. 44; Pax, 1914, p. 609). — Zahl der Gattungen: 1.
20. Fam.: Andvakiidae Pax (1914, p. 609) (Andvakiadae
Danielssen; Andwakiadae Carlgren, 1900b, p. 44 [nom. nud.]). —
Zahl der Gattungen: 2.
21. Fam.: Piychodactinidae, nom. nov. (Piychodactidae
Appellöf, 1893, p. 15; Carlgren, 1911, p. 12; Pax, 1914, p. 608;
Piychodactisinae Delage Herouard, 1901, p. 505). — Zahl der
Gattungen: 2.
22. Fam.: Ilyanthidae Gosse (Ilyanthinae Delage Herouard,
1901, p. 502). — Zahl der Gattungen: 1.
23. Fam.: Priapidae Poche (1907, p. 109; Pax, 1910, p. 169)
(Actiniidae Johnston; Pax, 1907, p. 4; El 1914, p. 610; Anihernae
Delage Herouard, 1901, p. 503; I sohexachninae Delage Herouard,
1901, p. 534). — Die Gründe für die Einführung des Namens
Priapidae habe ich 1. c. eingehend auseinandergesetzt. In dem
Bedauern über die Notwendigkeit hierfür kann ich Pax (1910,
p. 169f.; 1914, p. 610) nur durchaus beistimmen. Die nach den
Beschlüssen des IX. Internationalen Zoologenkongresses in Monaco
erforderlichen Voraussetzungen dafür, um hier eine Ausnahme von
Das System der Coelenterata. 99
den Nomenklaturregeln eintreten zu lassen, sind aber wenigstens
derzeit nicht gegeben. — Zahl der Gattungen: 15.
24. Fam.: Boloceridae McMurrich (1893, p. 134 [cf. p. 153])
(Liponeminae Delage He£rouard, 1901, p. 521). — Zahl der Gat-
tungen: 1.
25. Fam.: Bunodactinidae, nom. nov. (Bunodidae Gosse;
Haddon, 1898, p. 441; Bunodinae Verrill; Delage Herouard, 1901,
p. 506; Bunodactidae Verrill, 1899, p. 42; Cribrinidae McMurrich,
1901, p. 14; Pax, 1914, p. 610; Holactininae Delage Herouard,
1901, p. 500). — MeMurrichs (1901, p. 14—17) und Pax’ Ver-
wendung des Namens Cribrina an Stelle von Bunodactis Verrill
ist lediglich auf die von den Internationalen Nomenklaturregeln
mit Recht (s. Poche, 1912b, p. 63) verworfene ‚first species rule‘ ge-
gründet und daher ebenso wie die daraus resultierende Einführung
des Namens Cribrinidae für die Familie nicht berechtigt. — Nach
MeMurrich (p. 15£. u. 26) ist allerdings die ältere Gattung Evactis
Verrill identisch mit Bunodactis, so daß Evactis als giltiger Name
für das typische Genus der Familie zu verwenden wäre, woraus
sich auch die Notwendigkeit ergeben würde, den Familiennamen
von jenem zu bilden. Seitdem hat aber Verrill (1907, p. 265)
triftige Gründe dafür angeführt, Evactis und Bunodactis als ge-
' sonderte Gattungen zu betrachten, und schließe ich mich ihm
hierin an. — Die Zahl der Gattungen beträgt nach McMurrich,
1901, p. 1443: 12; seitdem wurde wieder anerkannt: 1; also
' Gesamtzahl der Gattungen: 13.
| 26. Fam.: Actinostellidae, nom. nov. (Phyllactinae Milne-
, Edwards, 1857, p. 226 [cf. p. 291]; Delage Herouard, 1901, p. 508;
ı Phyllactidae Andres, 1883, p. 300 [cf. p. 502]; id., 1884, p. 287;
MeMurrich, 1905, p. 2; Pax, 1914, p. 611). — Da die typische
Gattung dieser Familie, wie McMurrich, 1905, p. 2f. nachgewiesen
' hat, richtig Actinostella heißen muß, so ist auch obige Anderung
des Familiennamens unvermeidlich. — Zahl der Gattungen: 4.
| 27. Fam.: Aliciidae Duerden (Aliciinae Verrill, 1899, p. 49;
‚ Delage Herouard, 1901, p. 510). — Zahl der Gattungen: 7; ferner
‚ stelle ich hierher die Gattung Phyllodiscus Kwietn. (s. McMurrich,
‚1905, p. 3), die Pax überhaupt nicht anführt; also Gesamtzahl
‚ der Gattungen: 8.
98. Fam.: Paractinidae, nom. nov. (Paractidae Hertwig,
1882, p. 41; Pax, 1914, p. 611; Paractinae Delage Herouard, 1901,
| p. 512; Paractisinae iid., 1901, p. XI). — Zahl der Gattungen: 11.
99. Fam.: Sagartiidae aut. (Sagartinae Verrill; Delage He-
rouard, 1901, p. 513). — Zahl der Gattungen: 20.
| 30. Fam.: Amphianthidae R. Hertwig (1882, p. 21 [cf. p- 86])
| (Amphianthinae Delage Herouard, 1901, p. 519). — Diese Familie
| füge ich, Delage Herouard, 1901, p. 519—521 folgend, hinzu. —
| Zahl der Gattungen: 5; davon trenne ich 1 (Gephyra) ab und stelle
sie zu den Sagartüidae;, also Gesamtzahl der Gattungen: 4.
ur 5. Heft
100 Franz Poche:
31. Fam.: Sicyonidae R. Hertwig (1882, p. 97) (Paractinae
Delage Herouard, 1901, p-. 524 (pt.)). — Diese Familie füge ich
nach Hertwig, 1882, p. 97”—101 hinzu. — Zahl der Gattungen:1.
32. Fam.: Polyopidae R. Hertwig (1882, p. 101) (Paractinae
Delage Herouard, 1901, p. 524 (pt.)). — Diese Familie füge ich
nach Hertwig, 1882, p. 101—104 hinzu. — Delage H£rouard, 1901,
p. 524—-526 vereinigen sie mit der vorhergehenden zu einer
Familie Paractinae. Da die einzige hierhergehörige Gattung sich
aber, wie sie mit Recht selbst betonen, von jener in den meisten
Beziehungen tiefgehend unterscheidet, so kann ich mich ihnen
hierin nicht anschließen.
33. Fam.: Lebruniidae, nom. nov. _ (Dendromelinae MecMur-
rich; Delage Herouard, 1901, p. 526; Dendromeliidae Pax, 1910,
p. 208 ;id., 1914, p. 611). — Da es in dieser Familie keine Gattung
gibt, von deren Namen der Name Dendromeliidae abgeleitet wäre,
so ist es geboten, einen anderen Namen für sie zu wählen. —
Zahl der Gattungen: 2; ferner stelle ich in Anlehnung an McMur-
rich, 1905, p. 8f., als wahrscheinliches Synonym von Lebrunia
hierher das Genus Hoplodhoria H. V. Wilson (cf. Pax, 1910, p. 209).
34. Fam.: Minyadıdae Andres (1883, p. 300 [cf. p. 562]; id.,
1884, p. 349; Minyasinae Delage Herouard, 1901, p. 528). — Zahl
der Gattungen: 1. |
35. Fam.: Octineonidae Fowler (1894, p. 469) (Octineoninae
Delage H£rouard, 1901, p. 531). — Diese Familie füge ich auf
Grund der Darlegungen Fowlers, 1894, hinzu. — Zahl der Gat-
tungen: 1.
9. Tribus: Stoichactinoidae, nom. nov.
Stichodactylinae Andres, 1883, p. 300 (cf. p. 480); id., 1884,
p- 264; Carlgren, 1900b, p. 77; McMurrich, 1904, p. 291.
36. Fam.: Corallimorphidae R. Hertw. (1882, p. 13 [cf. p. 21])
(Corynactidae L. Agassiz; McMurrich, 1904, p. 290). — Zahl der
Gattungen: 3.
37. Fam.: Discosomatidae Hickson (1906, p. 383) (Disco-
somidae Klunzinger; Carlgren, 1900b, p. 78, Pax, 1914, p. 612).
— Zahl der Gattungen: 7; davon trenne ich 4 als eigene Familie
der Rhodactiniden ab (s. d.); also Gesamtzahl der Gattungen: 3.
38. Fam.: Rhodactinidae, nom. nov. (Rodactidae Andres,
1883, p. 300 [errore pro: Rhodactidae]; Rhodactidae id., t. c.,
p. 498; id., 1884, p. 282; McMurrich, 1905, p. 11; Phialactinae
Delage Herouard, 1901, p. 526). — Diese Familie trenne ich auf
Grund der Darlegungen McMurrichs, 1905, p. 11 von den Disco- |
somatidae ab. — Zahl der Gattungen: 4. 4
39. Fam.: Epicystidae, nom. nov. (Phymanthidae Andres,
1883, p. 300 [cf. p. 500]; id., 1884, p. 285; Pax, 1914, p. 612).
— In neuerer Zeit wurde der Name Ebpicystis Ehrbg. von Verrill,
1898, p. 496 neben und von McMurrich, 1905, p. 12 an Stelle von |
Phymanthus M.-E. gebraucht. Auch Carlgren (1900b, p. 86) hat
Das System der Coelenterata. 101
sich gegen die generische Trennung der betreffenden Formen,
zugleich aber auch gegen den Gebrauch des Namens Epicystis
überhaupt ausgesprochen. In ersterer Hinsicht schließe ich mich
ihm und McMurrich an, und ist auch Verrill selbst in seiner gegen-
teiligen Ansicht neuerdings (1907, p. 273) augenscheinlich einiger-
maßen schwankend geworden. In der letzteren Beziehung sind
aber Verrill und McMurrich im Rechte, von denen ersterer auch
l. c. wieder dafür eingetreten ist, daß der ältere Name Epicystis
‚auf jeden Fall für eine Gattung dieser Familie als giltiger solcher
gebraucht werden muß. Denn die von Carlgren für dessen Ver-
werfung angeführten Gründe sind nicht stichhaltig.. Nomenkla-
torisch kommen überhaupt davon nur die Angaben in Betracht,
daß ‚„EHRENBERG so sehr verschiedene Spezies wie Ph[ymanthus]
crucifer und Bunodosoma granulifera in demselben Genus vereint,
daß kein Typus des Genus vorhanden ist,‘ und daß man ‚,‚mit
ebenso gutem Recht den Namen Epicystis anstatt des kürzlich
von VERRILL für A. granulifera aufgestellten Gattungsnamen
Bunodosoma gebrauchen [könnte], wie für Phymanthus crucifer‘.
Aber ein einmal eingeführter verfügbarer Gattungsname darf
bei einer späteren Teilung des Genus niemals zugunsten jüngerer
Namen unterdrückt, sondern muß für eine der aus der Teilung
hervorgegangenen Gattungen verwendet werden. Daran können
auch die von Carlgren angeführten Momente nichts ändern. Es
handelt sich also nur noch darum, für welche der ursprünglich
darunter begriffenen Arten der Name EPicystis zu verwenden ist.
Und zwar muß dies für Epicystis crucifera geschehen, wie
Verrill richtig angibt. Die von ihm hierfür angeführten Gründe
sind aber allerdings nicht ausreichend. — Die Sache liegt folgender-
maßen: Die Gattung Eficystis Ehrenberg (1834, p. 268) enthielt
ursprünglich folgende ihr mit Sicherheit zugerechnete Arten:
Actinia crucifera Lsr., Actinia ultramarına Lsr. und Actinia granu-
lifera Lsr. Keine davon stellte ursprünglich den Typus dar. Zur
Festlegung desselben muß also das Eliminationsverfahren ange-
wendet werden. Und zwar gestaltete sich die Aufteilung des
Genus Epicystis folgendermaßen: |
Actinia crucifera: von Andres, 1883, p. 501 zu Phymanthus
gestellt;
A. uliramarina: von Blainville, 1830, p. 285 zu Actinecia
gestellt; |
A. granulifera: von Milne-Edwards, 1857, p. 293 mit ? (8.
Poche, 1912b, p. 19 u. 64£.) zu Oulactis gestellt. Wilken
Actinia crucifera ist also die zuletzt aus der Gattung EPicystis
eliminierte als Typus verfügbare Art und stellt somit den Typus
dieser Gattung dar. Zum Überfluß (s. unten) bestimme ich sie
auch noch als solchen, um jeden etwaigen Versuch, auf
Grund der famosen Bestimmung (g) des neuen Stiles-
schen Art. 30 der Regeln eine Änderung der Nomen-
klatur vorzunehmen, von vornherein zu vereiteln.
5. Heft
102 Franz Poche:
[Diesem Artikel verdanken wir ja bereits u. a. die
herrliche Änderung des Namens Amoeba in Chaos (mit
der typischen Art Chaos chaos (L.) Stiles); und ‚man braucht
nicht zu fürchten [sic!] daß Chaos chaos nicht schließlich angenom-
men werden wird‘“ (Stiles in Stiles u. Hassall, 1905, p. 38 [ct.
p. 12]).]| Doch wäre ein solcher Versuch überhaupt unstatthaft,
da die gedachte Bestimmung infolge des unzulässigen
Vorgehens Stiles’ bei ihrer Einführung ungiltig ist,
wie ich in dem vorhergehenden Artikel (1914) nachgewiesen habe.
— Daich nun mit anderen Autoren (s.oben p.100f.) die, wie wireben
gesehen haben, den Typus von Epicystis darstellende Actinia
crucifera als kongenerisch mit Phymanthus loligo, dem Typus von
Phymanthus M.-E., betrachte, so ergibt sich die Notwendigkeit,
den älteren Namen Epicystis an Stelle des jüngeren Phymanthus
für die betreffende Gattung zu gebrauchen. Damit wird natürlich
auch die obige Änderung des Familiennamens unvermeidlich. —
Zahl der Gattungen: 1.
40. Fam.: Heteranthidae Carlgren (1900a, p. 278; id., 1900b,
p. 92). — Zahl der Gattungen: 1.
41. Fam.: Stoichactinidae, nom. nov. (Sioichactidae Carlgren,
19002, P. 2785 1d., 1900b, pP. 77 [cf. p. 92]; Pax, 1914, p- po
— Zahl der Gattungen: 7; ferner stelle ich auf Grund der durchaus
überzeugenden Untersuchungen Pax’ (1909, p. 325—835) hierher
als Synonym von Stoichactis das Genus Polyparium Korotn.
48. Fam.: Homostichanthidae Carlgren (1900b, p. 138). —
Zahl der Gattungen: 1.
43. Fam.: Thalassianthrdae Verrill (1869, p. 461; id., 18652,
p. 148 [nom. nud]; Andres, 1883, p. 513; id., 1884, p. 299). —
Zahl der Gattungen: 5.
44. Fam.: Actinodendridae Haddon (1898, p. 397 [cf. p. 488)
(Acremodactylidae Kwietniewski; Pax, 1914, p. 613). — Da der
älteste verfügbare und somit giltige Name des typischen Genus
dieser Familie Actinodendron Blainv. und nicht Acremodactyla
Kwietn. ist, wie Pax es nennt (cf. Carlgren, 1900b, p. 116f.), so
muß auch der der Familie von jenem gebildet werden. — Zahl
der Gattungen: 3.
45. Fam.: Aurelianiidae, nom. nov. (Aurelianidae Andres,
1883, p. 300 [cf. p. 494] ; id., 1884, p. 279; Carlgren, 1900a, p. 279;
Pax, 1914, p. 612). — Zahl der Gattungen: 3.
2. Supersubordo: ZOANTHIDEI, nom. nov.
Zoanthidae Dana, 1846, p. 39 (cf. p. 417); Delage Herouard,
1901, p. 654; Zoanthacea Verrill, 1865a, p. 147; Zoantheae aut.;
McMurrich, 1910, p. 3; Zoanthidea Bourne, 1900, p. 1 (cf. p. 58).
In der Systematik dieser Gruppe folge ich Delage HEerouard,
1901, p.: 654—667.
Das System der Coelenterata. 103
1. Tribus: Zoanthoidae, nom. nov.
Brachycnemina Delage Herouard, 1901, p. 660; Macrocnemina
iid., t. c., p. 660 (cf. p. 663).
Delage H£rouard unterscheiden unter ihren Brachycnemina
überhaupt keine Familien, sondern sagen bloß, daß die hierher-
gehörigen Gattungen einander so nahe stehen, daß kein Anlaß ist,
sie in Familien zu verteilen. Dementsprechend vereinige ich sie
alle in einer einzigen solchen. Bisweilen, so auch neuerdings von
Pax, 1914, p. 614, wird allerdings neben den Zoanthidae eine eigene
Familie Sphenopidae unterschieden. Diese charakterisiert er als
„Große, solitär lebende Formen mit abgerundetem oder keilförmig
zugespitztem aboralen Körperende“, während die Zoanthidae
„Koloniebildend, äußerst selten solitär und dann niemals mit
einem abgerundeten oder zugespitzten aboralen Körperende aus-
gestattet“ sind. Als Grundlage für die Trennung der beiden
Familien ergibt sich also lediglich die verschiedene Form des
aboralen Körperendes, da ja auch bei den Zoanthidae (im Sinne
Pax’) solitäre Formen vorkommen (sogar in einer Gattung mit
koloniebildenden Arten, z. B. bei Sidisia [s. Lwowsky, 1913,
p- 603f.]). Das ist aber meiner Ansicht nach gewiß kein Charakter,
der zur Unterscheidung von Familien berechtigt. — Ferner stelle
ich nicht nur in diese Tribus, sondern sogar in die gedachte Familie
die von Delage Herouard als eine eigene Tribus unterschiedenen
Macrocnemina, wie es übrigens meines Wissens auch alle anderen
Autoren tun. Denn der Unterschied zwischen ihnen und den
Brachycnemina, daß nämlich das 5. Septum (von der Dorsalseite
aus gerechnet) bei ihnen nicht ein Micro-, sondern ein Macro-
septum ist, ist von viel zu geringem morphologischen Werte, als
daß man daraufhin eine eigene Familie oder gar eine Tribus gründen
könnte. Und überdies ist er nicht einmal konstant, indem, wie
Duerden (1898, p. 331) nachgewiesen hat, bei verschiedenen
Brachycnemina ein — allerdings kleinerer — Teil der Individuen
auf der einen Seite zwar die für diese Gruppe, auf der anderen
aber — ein Exemplar sogar auf beiden Seiten — die für die Macro-
cnemina charakteristische Ausbildung der Septen aufwies.
46. Fam.: Zoanthidae Dana (1846, p. 39 [cf. p. 147]) (Spheno-
pidae Hertwig, 1882, p. 111 [cf. p. 120); Pax, 1914, p. 614;
Epizoanthinae Delage Herouard, 1901, p. 664; Parazoanthinae iid.,
1901, p. 665). — Hierher stelle ich auch die von Delage Herouard
als eine eigene Familie der Macrocnemina unterschiedenen Para-
zoanthinae. Denn Lwowsky hat nachgewiesen (1913, p- 561—563),
daß Sidisia balanorum und noch mehr S. gracilis einen Übergang
zwischen Sidisia und Parazoanthus — der einzigen Gattung der
„Parazoanthinae‘‘ — bildet, und daß ferner ein Teil der vermeint-
lichen Unterschiede zwischen diesen beiden Gattungen in Wirk-
lichkeit nicht zu Recht besteht. (Die einzige Gattung der EPr-
zoanthinae muß nämlich, wie Lwowsky (p. 560) gezeigt hat, nicht
5. Heft
104 Franz Poche:
Epizoanthus, sondern Stdisia heißen.) — Die Zahl der Gattungen
beträgt nach Pax, 1914, p. 614: 7.
2. Tribus: Savalioidae, nom. nov.
Gerardina Delage H£rouard, 1901, p. 660 (cf. p. 665).
Auch hier unterscheiden Delage Herouard keine Familie. —
Die einzige Gattung dieser Tribus muß aber Savalia Nardo heißen
und nicht Gerardia, wie Delage H£erouard, Bell (1891a, p. 90f.)
folgend, sie nennen, da jener ältere Name von Bell nur wegen
Tautonymie verworfen wurde, was nach den Internationalen Nomen-
klaturregeln bekanntlich nicht zulässig ist.
47. Fam.: Savaliidae, nom. nov. (Savagliidae Brook, 1889,
p. 51 [cf. p. 74]). — Zahl der Gattungen: 1.
Genera Zoanthideorum sedis incertae:
Verrillia Andr.;
Bergia Duch. Mich.
Epiactis Verrill, von der Delage Herouard selbst sagen, daß
sogar ihre Zugehörigkeit zu den Zoanthidei zweifelhaft ist, trenne
ich von dieser Gruppe ab und stelle sie zu den Bunodactinidae
(s. d., p. 99) unter den Priapidei.
Übersicht des Systems.
Das von mir angenommene System der Coelenteraia stellt sich
somit wie folgt dar:
Subregnum: COELENTERATA:
Phylum: Cnidaria.
1. Klasse: Hydrozoa.
1. Ordnung: HYDRIDEA,.
1. Familie: Hydridae.
. Familie: Clavidae.
2
3. Familie:
4. Familie:
5. Familie:
6. Familie:
7. Familie:
8. Familie:
9. Familie:
10. Familie:
11. Familie:
12. Familie:
13. Familie:
14. Familie:
15. Familie:
16. Familie:
17. Familie:
18. Familie:
19. Familie:
Eudendriidae.
Bythotiaridae.
Willsirdae.
M erisiidae.
Corynidae.
Cladonematidae.
Monobrachiidae.
Eutimidae.
Cannotidae.
Mitrocomidae.
Campanulariidae.
Aeguoreidae.
Bonneviellidae.
Syntheciidae.
Seriulariidae.
Haleciidae.
Plumulariidae.
Das System der Coelenterata.
2. Ordnung: POLYPODIIDEA.
1. Familie: Polypodiidae.
3. Ordnung: MILLEPORIDEA.
1. Familie: Milleporidae.
4. Ordnung: STYLASTERIDEA.
1. Familie: Siylasteridae.
5. Ordnung: TRACHYMEDUSAE.
1. Familie: Petasidae.
2. Familie: Limnocnididae.
3. Familie: Piychogastriidae.
4. Familie: Trachynematidae.
15. Familie: Geryoniidae.
6. Ordnung: TETRAPLATIIDEA.
1. Familie: Tetraplatiidae.
7. Ordnung: NARCOMEDUSAE.
1. Familie: Solmarisidae.
2. Familie: Aeginidae.
8. Ordnung: SIPHONOPHORA.
1. Unterordnung: CALYCOPHORAE.
1. Familie: Sphaeronectidae.
2. Familie: Prayidae.
3. Familie: Hıppopodindae.
4. Familie: Diphyıdae.
2. Unterordnung: PHYSSOPHORINEA.
5. Familie: Apolemiidae.
6. Familie: Forskalvidae.
7. Familie: Agalmatidae.
8. Familie: Physsophoridae.
9. Familie: Anthophysidae.
10. Familie: Rhodaliıdae.
3. Unterordnung: RHIZOPHYSINEA,.
11. Familie: Rhizophysidae.
12. Familie: Physaliidae.
4. Unterordnung: CHONDROPHORAE.
13. Familie: Porpitidae.
:14. Familie: Velellidae.
2. Klasse: Gastrodoidea.
1. Ordnung: GASTRODIDEA.
1. Familie: Gastrodidae.
3. Klasse: Scyphozoa.
1. Ordnung: CARYBDEIDEA.
1. Familie: Carybdeidae.
2. Ordnung: LUCERNARIIDEA.
1. Familie: Tesserariidae.
3. Familie: Lucernariidae.
105
5. Heft
106
Franz
3. Ordnung: CORONATAE.
1.
2.
3.
4.
9.
Familie:
Familie:
Familie:
Familie:
Familie:
4. Ordnung: DISCOPHORA.
1. Unterordnung: PELAGIINEA,.
1. Familie: Pelagiidae.
2. Familie: Cyaneidae.
3. Familie: Aurelliidae.
2. Unterordnung: RHIZOSTOMATINEA.
4. Familie: Cassiopeidae.
9.
6.
768
8.
Familie
Familie
Familie
Familie
4. Klasse: Anthozoa. u
1. Ordnung: ALCYONIIDEA.
1. Unterordnung: ALCYONIINEA.
. Familie:
. Familie:
. Familie:
Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
2. Unterordnung: GORGONIINEA.
1. Tribus: Pseudaxonia.
Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
17. Familie:
sonaunPonm-
Axifera.
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
Poche:
Periphyllidae.
Paraphyllinidae.
Nausithoidae.
Atollidae.
Atorellidae.
: Cepheidae.
: Catostylidae.
: Leptobrachiidae.
: Rhizostomatidae.
Haimeiidae.
Cornulariidae.
Tubiporidae.
Favositidae.
Helioporidae.
Ceratoporellidae.
Xeniidae.
Alcyoniidae.
Telestidae.
Maasellidae.
Nephthyidae.
Siphonogorgiidae.
Briareidae.
Suberogorgiidae.
Gorgonellidae.
Melıtodidae.
Coralliidae.
Keroeididae.
Isididae.
Primnoidae.
Chrysogorgiidae.
Acanthogorgiidae.
Muriceidae.
i
Das System der Coelenterata.
24. Familie: Plexauridae.
25. Familie: Malacogorgiidae.
26. Familie: Gorgoniidae.
3. Unterordnung: PENNATULINEA.
1. Tribus: Veretilloidae.
1. Supersuperfamilie: Veretillida.
27. Familie: Veretillidae.
28. Familie: Echinodtilidae.
2. Supersuperfamilie: Renillida.
29. Familie: Renillidae.
3. Supersuperfamilie: Funiculinida.
30. Familie: Kophobelemnidae.
31. Familie: Anthoptilidae.
32. Familie: Funiculinidae.
33. Familie: Protoptilidae.
34. Familie: Stachyptilida:.
4. Supersuperfamilie: Umbellulida.
35. Familie: Scleroptilidae.
36. Familie: Chunellidae.
37. Familie: Umbellulidae.
2. Tribus: Pennatuloidae.
38. Familie: Virgulariidae.
39. Familie: Pennatulidae.
40. Familie: Pieroeididae.
Familia Pennatulineorum sedis incertae:
41. Familie: Stephanoptilidae.
2. Ordnung: ANTIPATHIDEA.
1. Unterordnung: ANTIPATHINEA,.
1. Familie: Antipathidae.
2. Unterordnung: DENDROBRACHIINEA,.
3. Familie: Dendrobrachnidae.
3. Ordnung: CERIANTHIDEA.
1. Familie: Cerianthidae.
3. Familie: Arachnattinidae.
3. Familie: Botrucnidiferidae.
4. Ordnung: PRIAPIDEA,
1.. Supersubordo: PRIAPIDEI.
1. Subsubordo: Madreporinei.
1. Tribus: Aporosa.
. Familie: Guyniidae.
. Familie: Turbinolvidae.
. Familie: Flabellidae.
. Familie: Anthemiphylliidae.
. Familie: Madreporidae.
. Familie: Eusmiliidae.
. Familie: Pocilloporidae.
Jos Poan-
107
5. Heft
108
Franz Poche:
2. Tribus: Fungioidae.
8. Familie: Fungiidae.
9. Familie: Agariciidae.
je: Micrabaciidae.
. Familie: Anabraciidae.
12. Familie: Balanophylliidae.
: Perforata.
13. Familie: Isodoridae.
14. Familie: Poritidae.
1. Tribus:
36.
45.
: Priapinei.
Priapoidae.
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
5. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
Gonactiniidae.
Edwardsiidae.
Peachitdae.
Halcampidae.
Halcampactinidae.
Andvakiidae.
Ptychodactinidae.
Ilyanthidae.
Priapidae.
Boloceridae.
Bunodactinidae.
Actinostellidae.
Alkciidae.
Paractinidae.
Sagartiidae.
Amphianthidae.
Sicyonidae.
Polyobdidae.
Lebruniidae.
Minyadidae.
Octineonidae.
Stoiehaetinoidae.
Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
. Familie:
Familie:
2. Supersubordo: ZOANTHIDEI.
Corallimorphidae.
Discosomaltidae.
Rhodactinidae.
Epicystidae.
Heteranthidae.
Stoschactinidae.
Homostichanthidae.
Thalassianthidae.
Actinodendridae.
Aurelianiidae.
1. Tribus: Zoanthoidae.
46. Familie: Zoanthidae.
P-oDk-
ON WMD-
Das System der Coelenterata.
2. Tribus: Savalioidae.
47. Familie: Savalııdae.
——
109
Ich unterscheide also im Subregnum Coelenterata ein ein-
ziges Phylum, das 4 Klassen, 17 Ordnungen, 154 Familien und
965 Gattungen sowie eine entsprechende Anzahl akzessorischer
Einheiten umfaßt.
Zur Erleichterung der Übersicht gebe ich nachfolgend eine
kurze Zusammenstellung der Unterordnungen und höheren
Gruppen.
Subregnum: COELENTERATA.
Phylum: Cnidaria.
1. Klasse: MHydrozoa.
. Ordnung: HYDRIDEA.
Ordnung: POLYPODIIDEA.
Ordnung: MILLEPORIDEA.
Ordnung: STYLASTERIDEA.
. Ordnung: TRACHYMEDUSAE.
. Ordnung: TETRAPLATIIDEA.
Ordnung: NARCOMEDUSAE.
. Ordnung: SIPHONOPHORA.
1. Unterordnung: CALYCOPHORAE.
2. Unterordnung: PHYSSOPHORINEA.
3. Unterordnung: RHIZOPHYSINEA.
4. Unterordnung: CHONDROPHORAE.
2. Klasse: Gastrodoidea.
. Ordnung: GASTRODIDEA.
3. Klasse: Scyphozoa.
. Ordnung: CARYBDEIDEA.
. Ordnung: LUCERNARIIDEA.
. Ordnung: GORONATAE.
. Ordnung: DISCOPHORA.
1. Unterordnung: PELAGIINEA.
2. Unterordnung: RHIZOSTOMATINEA.
4. Klasse: Anthozoa.
. Ordnung: ALCYONIIDEA.
1. Unterordnung: ALCYONIINEA.
2. Unterordnung: GORGONIINEA.
3. Unterordnung: PENNATULINEA,.
. Ordnung: ANTIPATHIDEA.
1. Unterordnung: ANTIPATHINEA.
2. Unterordnung: DENDROBRACHIINEA.
5. Heft
110 Franz Poche:
3. Ordnung: CERIANTHIDEA.
4. Ordnung: PRIAPIDEA.
1. Supersubordo: PRIAPIDEI.
2. Supersubordo: ZOANTHIDEI.
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(Die mit einem * bezeichneten Publikationen waren mir nicht
zugänglich.)
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Aarb. 1893, No. 4.) |
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— Porites of the Indo-Pacific Region. (In: Catalogue of the
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— (1911), The Siphonophorae. (Mem. Mus. Comp. Zoöl. Harvard
Coll. 38, No. 2, p. 171—402, tab. 1—32.) |
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sprünglichen solchen, die vermeintliche Existenz der zoolo-
gischen Nomenklatur vor ihrem Anfange und einige andere
nomenklatorische Fragen; zugleich-eine Erwiderung auf die von
Herrn Stiles an alle Zoologen der Welt gerichtete Heraus-
forderung und eine Begründung dreier von zahlreichen Zoo-
logen gestellter Anträge zwecks Einschränkung der Zahl
der Namensänderungen und Abschaffung des liberum veto
in der Nomenklaturkommission. (Arch. Natgesch., 78. Jg.,
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Druckfehlerberichtigung.
S. 66, Z.5 v. u. lies Caspionema statt Moerisia.
Register.
(Bei mehr als einem Hinweis bezeichnet eine cursiv gedruckte Zahl die
Seite, wo die betreffende Einheit an der ihr zukommenden Stelle des Systems
angeführt ist. Nichtwissenschaftlicke Namen sind in Antiqua gesetzt.)
Abivetinella 76 Actinodendron 102 Amphianthidae 99
Acanthogorgia 89 Actinogonium 69 Amphranthinae 99
Acanthogorgiidae 89 | Actinostella 99 Amphicodon 70
Acaulis 69 Actinostellidae 99 Anabraciidae 94
Acharadria 70 Aeginidae 81 Andvakiadae 98
Acontiferidae 92 Aequorerdae 77 Andvakiidae 98
Acremodactyla 102 Aequoridae 717 Andwakiadae 98
Acremodactylidae 102 | Agalmatidae 81 Antemiphyllia 93
Acropora Oken 94 Agalmidae 81 Antheinae 98
Actinacea 95 Agarsciidae 94 Anthemiphyliiidae 93
Actinaria 92, 95 Agastra 76 Anthomedusae 60, 61,
Actinecta 101 Aglaophenidae 78 62
Actinia 92 Aglaopheniidae 78 Anthophysidae 82
Actinia crucifera 101, | Alcyonacea 86 Anthopdtilidae 90
102 Alcyonaria 6 . Anthozoa 84, 86
— granulifera 101 Alcyoniidae 87 Antipathacea 91
— ultramarina 101 | Alcyontidea 86 Antipathaires 91
Actiniacea 95 . | Aleyoniinea 86 Antipaiharia 91
Actiniaceen 92% Aliciidae95,96,98,99 | Antipathrdae 91
Actiniaria 95 Aliciinae 99 Antipathidea 91
Actiniidae 98 Alveopora: 87 Antipathinea 91
Actininae 9, 97 Alveopora deningeri | Apolemiidae 81
Actinodendridae 108 | Amalthaea 70 [87 | Aporina 93
d. Heft
124
Aborosa 93
Arachnactidae 92
Arachnactinidae 9
Archisoma 81
Astraea 94
Astraeidae 94
Astraeinae 94
Asyncoryne 70
Athecata 60, 61, 62
Athecaten 71
Athenaria 95, 96
Atolla 84
Atollidae 84
Atorellidae 84
Atractylis 65
Aurelianidae 102
Aurelianiidae 102
Aurelidae 85
Aurel(l\ia 85
Aurelliidae 85
Axıfera 88
Balanophyllia 94
Balanophylliidae 94
Balea 64, 65
Bedotella 76:
Bergia 104
Bimeria 65
Blackfordia 76
Blastothela 69
Bolocera 95
— multicornis 95
Boloceridae 97, 99
Boloceroides 97
— brevscornis 95
Bonneviella 77
Bonneviellidae 77
Botrucnidiferidae 92
Bougainvillea 65
Bougainvillia 65
Bougainvillidae 64
Bougainvilliidae 63,
67
Brachycnemina 103
Branchiocerianthus70
Briareidae 88
Bunodactidae 99
Bunodactinidae 99,
104
Franz Poche:
Bunodactis 99
Bunodeopsis 96
| Bunodidae 99
Bunodinae 99
Bunodosoma 101
— granulifera 101
Bythotiaridae 65
Bythotiaridi 65
Calycella 76
Calycophorae 81
Calyptospadix 65
Campalaria 76
Campalecium 77
Campaniclava 65
— clionis 71
Campanopsidae 72
Campanopsis 72
Cambannlaria 76
Campanularidae 73
Campanulariidae 72,
73
Campanularinae 73
Campanulina 72, 74,
70, Das
— acuminata 76
— tenuis 76
Campanulinidae 73,
74, 75
Cannotidae 66, 73,
75, 78
Capitata 62
Carybdeidae 84
Carybdeidea 84
Caspionema 64, 66,
67, 68 M
— Pdallası 66
Cassiobeirdae 85
Catablema 71
Catostylidae 85
Cepheidae 85 -
Ceratoporellidae 87
Ceratoporidae 87
Cerianthaceen 92
Ceriantharia 92
Cerianthidae 92
Cerianthidea 91, 92
Charybdeidae 84
Chiarella 65
Chitina 69
Chondrophorae 8
Chrysaora 86
Chrysogorgiidae 89
Chunellidae 90
Cionistes 65
Cladocoryne 69
Cladonema I
Cladonematidae 70
Cladonemidae 70
Cladonemiden 70
Clathrozoon 61, 62, 05
Clava 65
Clavactinia 64, 65
Clavidae 63, 64, 68,
71,78
Clavodsis 65
Clavula 64
Clytia 76
Cnidaria 58, 59, 60
Codonidae 68
Coelenterata 58
Coelomata 59
Collaspidae 84
Conis 64
Coralliidae 88
Corallimorphidae 100
Cordylophora 65
Cornulariidae 87
Coronatae 848%
Corydendrium 65
Corymorbha 10
Corynactidae 100
Coryne 67, 69, 70
— vaginata 69 :
Corynidae 63, 67, 68
Coryninae 69
Corynodsis 65
Cotylorhiza 86
Cribrina 99
Cribrinidae 99
Crybta 65
Cryptolarella 76
Crybtolaria 76
Ctenaria 1
Ctenobhora 58, 59, 82
Cuspidella 73
Cyaneidae 85
Das System der Coelenterata.
Cystiactis 96
Cytaeis 65 er
Dendrobrachiidae 92
Dendrobrachiinea 91
Dendrocoryne 69
Dendromeliidae 100
Dendromelinae 100
Dendronema 71
Dendropathina 91
Dendrostaurinae 64
Depastridae 84
Dichoraea 87
Dichotomia 61, 66,
68, 73
Dicodonium 70
Dicoryne 65
Dinotheca 78
Diphyidae 81
Diplocyathus 77
Diplura Allman 65
Diplura Koch 65
Dipurena 69
Discomedusa 85
Discophora 84
Discosomatidae 100
Discosomidae 100
Dissonema 64
Echinoptilidae 90
Ectocnemaria 93
Ectopleura 70
Edwardsia 96
Edwardsida 97
Edwardsidae 97
Edwardsiidae 97
Edwardsinae 97
Eirene 77
Eleutheria 70
Eleuthevoblasiea 79
Eloactis 96
Endocoelactinae 97
Endocrypta 65
Enterocoela 58
Entocnemaria 93
Ephyropsidae 84
Epiactis 104
Epicystidae 100
Epicystis 100,1707,102
23 Funiculinidae 90
— cyucıfera 101
Epizoanthinae 103
Epizoanthus 104
Eucheilota 75
Eucodonium 69
Eucobe 76
Eucopella 62, 77
Eucopidae 73, 74, 75,
178
Eucopiidae 73
Eucopinae 73
Eucopium 74, 75,
76 |
— globosum 74
— Pictum 75
Eudendridae 65
| Eudendriidae 63, 65
Eupsammia 94
Eupsammiidae 94
Eupsamminae 94
Eusmilidae 94
Eusmiliidae 94
Eutima 6I, 72
| Eutimidae 723
Eutiminae 72
Eutimium 77
Eutonina 77
Evactis 99
Fascicularia Dybow-
ski 87
Fascicularia Viguier
87
— radicans 87
Fascicularides 87
Fascicularindae 87
Favosites 87
Favositidae 87
Filellum 76
Fılifera 62, 63
Flabellidae 93
Forskaliidae 81
Fungacea 94
\. Fungidae 94
ı Fungiidae 94
Fungina 94
Fungioidae 94
Funiculineae 90
Funiculinida 90
125
Galanthula 75
Garveia 65
Gastroblasta 76
Gastrodes 82, 83
Gastrodidae 83
Gastrodidea 83
Gastrodoidea 82
Gephyra 99
Gerardia 104
Gerardina 104
Geryonidae 80
Geryonirdae 80
| Gonactinidae 97
Gonactiniidae 97
Gonothyraea 76
Gorgonacea 88
Gorgonellidae 88
Gorgoniidae 89
Gorgoniinea 88
Gorgoninae 89
Grammaria 76
Guyınıda 93
Guynia 93
Guynida 93
Guyniidae 93
Gymnogonos 70
Haimeidae 87
Haimeiidae 87
Halatractus 70
Halcampa 96, 98
— chrysanthellum 98
Halcampactidae 98
| Halcampactinidae 98
Halcampidae 97
Halcampinae 97
Halcambomorphidae
97, 98
Halecidae 77
Haleciidae 61, 62, 72,
Halecium macroce-
phalum 61
Haleremita 64
Halianthus 98
Halisiphonia 76
Halocharis 70
ı Haloclava- 96
ı Hartlaubella 76 _
5. Heft
126
Hartlaubella gelati-
nosa 76
Hebella 76, 77
— lata 74
Helioporidae 87
Hemitheca 61, 77
Heteranthidae 102
Heterocordyle 65
Heteromorpha 62, 63
Heterostebhanus 70
Heterotiara 65
Hippopodiidae 81
Holactininae 99
Holaxonia 88
Holothuria 82
Homostichanthidae
102
Hoplophoria 100
Hybocodon 70
Hydra 63, 64
Hydractinia 65
Hydranthea 62, 77
Hydrella 62
Hydrichthella 69
Hydrıchthys 69
Hydrıda 79
Hydridae 64, 67, 78,
79
Hydrıdea 60
Hydrocorallia 79
Hydrocoralliae 79
Hydrocorallina 79
Hydrocoryne 69, 67
Hydrodendrium 65
Hydroidea 60
Hydrolaridae 66
Hydrozoa 60, 82
Hypolytus 70
Ichthyocodium 69
Ilyanthidae 98
Ilyanthinae 98
Ilyanthus, 96
Irenodsis 77
Isidae 89
Isididae 89 ° &
Isohexactininae 98
Isopora 94
Isoporidae 94
Franz Poche:
Keroeididae 88
Köllikeria 65
Kophobelemniwae 90
Kophobelemnonidae
Lafoea 76 [90
Lafoeidae 73, 74, 75,
177
Lafoeidae 73, 74
Lafoeina 75
Lampra 70
Lebrunia 100
Lebruniidae 100
Leptobrachiidae 86
Leptomedusae 60, 61,
62
Lictorella 76, 77
Limnocnididae 80
Linuchidae 84
Linvillea 69
Liponeminae 99
Lizzella 65
Lizzia 65
Lophoserinae 94
Lovenella 75
Lucernarida 84
Lucernariidae 84
Lucernariidea 84
Lucernarinae 84
Lymnorea 65
Maasella 87
— radicans 87
Maasellidae 87
Macrocnemina 103
Madrepora 93, 94
Madreporaria Fungi-
da 94
Madreboridae Dana
33, 94
Madreporidae Poche
95
Madreporinae 94
Madreporineen 92
Malacogorgiidae 89
Margelidae 64
Margelinae 64
Margelopsis 70
— stylostoma 69
| Melicertum 78
_ Melitodidae 88
Merona 65
Mesacmaeidae 97
Mesacmaeinae 97
Micrabaciidae 94
Microcampana 70
Microhydra 63, 64
Milleporidae 79
Milleporidea 79
Milleborina 79
Milleporinae 79
Mitrocoma 73
Mitrocomidae 73
Mnestra 71;8®
Moerisia 64, 66, 67,
68 6
— Iyonsi 66, 67
Moerisiidae"66
Monaulinae 97
Monobrachidae 71,78
Monobrachiidae 7I,
18.00
Monobrachium 61, 71
Monocaulus 70
Monocoryne 69
Muriceidae 89
Myriocnida 69
Myriothela 67, 69
Narcomedusae 80
Nausithoidae 84
Nemopsis 65
Neoturris 64, 71, 72
Nephthyidae 88
Neiocertordes 62, 66,
68, 73
| Nudiclara 69
Nynantheae 95
Obelarıa Haeckel 76
Obelaria Hartlaub 76
Obelia 74,476
Oceania 65
— armata 86
Oceanidae 65, 66
Oculinidae 93
Oculininae 93
Olindiadae 79, 80
Opercularella 75
Ophiodes 77
Das System der Coelenterata.
Oplorhiza 75
Oractis 97
Oulactis 101
Pachycordyle 65
Pandea 64
Paractidae 99
Paraciinae 99, 100
Paractinidae 99
Paractisinae 99
Paraphyllinidae 84
Parazoanthinae 103
Parazoanthus 103
Peachiidae 97
Pelagidae 85
Pelagiidae 85
Pelagiinea 85
Pelagohydra 70
Pemmatodiscus 86
Pennaria 70
Pennaridae 68
Pennariidae 63
Pennatualacea 89
Pennatula 89
Pennatulacea 89
Plennatulacea\ bila-
teralia 90
— foliata 90
— denniformia 90
Pennatulacea vadıata
90
Plennatulacea] ver-
ticıllata 90
Pennatuleae 90
Pennatulida 89
Pennatulidae 91
Pennatulina 89
Pennatulinea 89
Pennatulordae 90
Perforata 94
Perigonimus 64
Periphyllidae 84
Perisiphonia 76
Petasidae 79
Petasinae 79
Phialactinae 100
Phialidium 73, 74,
13,76
Phialodsis 76
Phialucium 76
Phortis 76
Phylactotheca 77
Phyllactidae 99
Phyllactinae 99
Phyllodiscus 99
Phymanthidae 100
Phymanthus 100,101
— crucıfer 101
— loligo 102
Physalia 82
| Physaliidae 82
Physophorae 81
Physophoridae 81
Physsophora 82
| Physsophorae 81
Physsophoridae 81
Physsophorinea 81
Plesioporitinae 94
| Plexauridae 89
Plumularidae 78
Plumulariidae 78
Pocilloporidae 94
Pocilloporinae 94
Podocoryne 65
Polyopidae 100
Polybarıum 102
Polypodiidae 79
Polypodiidea 78
Polypodium 63, 78,
79
Porina 94
Poritidae 95
Poritinae 95
Porpitidae 82
Prayidae 81
Priapidae 98
Priapıdea 92
Priabidei 95
Priapina 95
Priapoidae 97
-Primnoidae 89
Protantheae 95, 96
Protantheinae 97
Pyotiara 64
Protohydra 63, 64
Protoptilidae 90
| Pruvotella 65.
127
Pseudaxonia 88
Pseudoclytia 76
Pteroeididae 91
Pteromedusae 80
Pteronema 70
Ptilocodium 69
Ptychodactidae 98
Ptychodactinidae 98
Ptychodactisinae 98
Ptychogastridae 80
Ptychogastriidae 80
Rathkea 65
Rathkia 65
Renilleae 90
Renillida 90:
Renillidae 90
Rhizohydra 78
Rhizophysaliae 82
Rhizophysidae 82
Rhizobhysinea 82)
Rhizorhagium 65
Rhizostoma 86
Rhizostiomae 85
Rhizostomata dicho-
toma 85
— lorıfera 86
— pinnata 85
— scapulata 86
— simplicia 85
— tribiera 85
Rhizostomatidae 86
Rhizostomatinea 85
Rhodactidae 100
Rhodactinidae 100
Rhodaliidae 82:
Rhopalonema 80
Rodactidae 100
Sagartiidae 98, 99
Sagartinae 99
Salinella 59
Saphenia 72
Sarsia 67, 69
Savagliidae 104
Savalıa 104
Savaliidae 104
Savalioidae 104
Scandia 76
‚ Scleraxonia 88
5b. Heft
128
Sclerogorgidae 88
Sclerodtilidae 90
Scyphomedusae 83
Scybhozoa 83, 86
Semaeostomeae 85
Sertularia gelatinosa
Sertularidae 77
Sertulariidae 77
Sicyonsdae 100
Siderastraea 94
Sıdısia 103, 104
— balanorum 103
— gracilis 103
Sılicularıa 77
Siphonogorgiidae 88
Siphonophora 81
Siphonophorae 81
Slabberia Forb. 69
Slabberia Oken 69
Solanderia. 69
Solmaridae 80
Solmaris 80
Solmarisidae 80
Sphaerocoryne 69
Sphaeronectidae 81
Sphenopidae 103
Spongiaria 58, 59
Stachybtilidae 90
Stauridium 70
Stauromedusae 84
Staurophora 76
Stechowia 69
— mmuscoides 69
Steenstrupia 70
Stegolaria 74, 76
Stegopoma 75
Stenoscyphidae 84
Stephanoptihidae 91
Stichodactylinae 100
Strbula 69
Stoschactidae 109
Stoichactinidae 1023
Stoichactinordae 100
Stoschactis 109
Stomatonema 85
Stomotoca 64
Stylactis 65
Stylasterıdae 79
Stylasteridea 79
Stylasterina 79
Suberogorgia 88
Suberogorgiidae 88
Syncoryna 69
Syncoryne 69
Syncoryninae 69
Synthecidae 77
Syntheciidae 77
Telestidae 87
Tessera 84
Tesserantha 84
Tesseranthinae 34
Tesseraria 84
Tesserarirdae 84
Tetvanema 715
Tetraplatia 80
Tetraplatiadae 80
Tetraplatiidae 80
Tetraplatiidea 80
Tetrapoma 75
Thalassianthidae 102
Thamnitis 65
Thamnostylus 65
Thaumantiadae 713
Thaumantias 73, 74,
73, 70
— hemisbhaerica 73,
75
— inconspicua 75
Thaumantidae 75
Thecaphora 60, 61,
62, 73
— conica 14
— proboscordea 74
Thecata 60
Thecaten‘;71
Thenaria 95, 96
Tiarella 69
Tiarıdae 66
Tiarinae, 64
Tıma 717
Tjalfiella 59,
Toichoboma 76.
Trachymedusae 79
Trachynema 80,
Trachynematidae 80
Franz Poche: Das System der Coelenterata.
Tyachynemidae 80
Trepioplax 70
Trichoplax 70
Trichorhiza 70
Trichydra 76
Tubiclava 65
Tubiporidae 87
Tubularia 70
— mauscoides,69
Tubularidae 68
Tubulariidae 63
Turbinoliidae 93
Turbinolinae 93
Turritopsis 64, 65
Ulmaridae 85
Ulmaris 85
Umbellulida 90
Umbellulidae 90
Urashimea 71
Velellidae 82
Veretilleae 89
Veretillida 90
Veretillidae 90
Veretillordae 89
Veretillum 89
Verillia 104
Virgulariidae 91
Vorticlava 70
Wandelia 70
Williadae 66
Wilhadi 66
Willsia 66
Willsiidae 66
Xeniidae 87
Zanclea 7%.
Zancleopsis 70
Zoanthacea 102
Zoanthaceen 99
Zoanthactimiaria 3%
| Zoantharia 92
Zoantheae:;102
! Zoanthidae 98, 102,
I03
Zoanthidea 102
Zoanthideen 93
Zoanthidei 102
Zoanthoidae 103
Zygophylax 76
Ueber das Abändern von Parnassius ApolloL.
Untersuchungen über Biologie und Zeichnungsverhältnisse
des Formenkreises Parnassius Apollo L.
Von
Felix Bryk,
unter Mitwirkung von Dr. med. E. Fischer (Zürich) und
T Dr. A. Pagenstecher (Wiesbaden).
Mit 13 kolorierten und 22 schwarzen Tafeln und 36 Textfiguren,
nach Originalacquarellen des Verfassers.
1.)
Die Lebensgewohnheiten der Hauswurzraupe, ihre Verpuppung und
Verwandlung zum Apollofalter.
Anfang April, wenn die wärmende Frühlingssonne einen Teil
der Schneedecke bereits bergab befördert hat, findet man gewöhn-
lich hier, in Ladogisch-Karelien, die nach Süden exponierten
Stellen der Granitfelsen ihres Schnees entblößt. Fegt man nun
dort noch ein wenig Schnee weg, so kommen öfters verdorrte,
schmutzigbraune Trugdolden zum Vorschein, die dann den
ganzen Frühling hindurch aus ihrer Umgebung, den von einer
Feuersbrunst verschonten Rauchfängen einer Brandstätte gleich,
hervorragen, bis sie von den Regengüssen des Hochsommers zu-
sammengeknickt in der frischen Pflanzendecke verschwinden.
Es sind dies die vorjährigen leeren Blütenreste des Donnerblatts
oder der fetten Henne (Sedum teledhium L.), aus dessen balg-
kapseligen Früchten der Samen längst schon aufgesprungen ist.
Unter diesen Dolden findet man nun mit Leichtigkeit kleine Spröß-
linge dieses Fettkräutleins; sie sind grünlichweiß beschuppt und
sehen wie kleine Spargelköpfe aus; den größeren verleiht das
Chlorophyl einen grünen Anflug und manchen sogar ein matt-
rötliches Hütlein. Diese Triebe waren bereits im Herbste
sichtbar, nur nicht so lebensfroh wie jetzt; darauf gelingt es,
später ganz kleine Fraßspuren, gewöhnlich auf den obersten
Spitzen der Pflanze, zu entdecken; sie stammen von der jungen
Raupe des Apollofalters (Parnassius Apollo L.).
Wo waren nun die Raupen den ganzen, langen, strengen
Winter hindurch?
Die auf diese Frage sich beziehenden Angaben verschiedener
Beobachter widersprechen einander scheinbar; einige Autoren
*) Der Verfasser behält sich umständehalber vor, in einem
„Nachwort‘‘ das zu sagen, was sonst gewöhnlich als ‚Vorwort‘ gebracht
wird. — Inhaltsverzeichnis ebenfalls am Schlusse. Strand.
Archiv für Naturgeschichte
- 1914. A.5. I 5. Heft
130 Felix Bryk:
behaupten, der Apollo überwintere im Eistadium, andere dagegen
sind der Meinung, daß die Überwinterung im Larvenstadium statt-
finde, indem die Raupe schon im Herbst das Ei verlasse.
Ich lasse nun die Angaben der Autoren folgen und beginne
mit Schäffer, dem ältesten, trotzdem aber besten Kenner der
Biologie des Apollofalters. In seiner köstlichen Studie: ‚Neu-
entdeckte Teile an Raupen und Zweyfaltern nebst
der Verwandlung der Hauswurzraupe zum schönen
Tagfalter mit roten Augenspiegeln‘“, beschrieben von
Jacob Christian Schäffer (Regensburg 1754, p. 30), schreibt
Schäffer u. a.: ‚So bald ım Monate März oder April der Schnee
weg ist, und es etwas gelinde Witterung und Sonnenschein giebet,
so kommen die, indeß aus ihren Eyern gekrochenen, jungen und
zarten Raupen auf obgedachter kleiner Hauswurz zum Vorscheine.
Alle, die man anfangs findet, haben einerley natürliche Größe;
welches die Vermutung giebt, daß sie zu einer Zeit, und zwar erst
kurz vorher ausgeschloffen, und mithin insgesammt in ihren Eyern
über Winter verschloßen geblieben seyn müssen.“
Linne&, Siebold, Wilde bis auf Spuler (inklusive) wissen
über das Ei und erste Raupenstadium nichts zu berichten. Erst
Dr. Elwest) hat das Thema wieder berührt. Dr. Elwes sagt:
„] am mot aware that the insect has been bred in confinement from
the egg, nor can I say wıth ceriainty whether the eggs ave hatched
in autumn ov Spring; but I believe that some bart of the larval stage
is passed in autumn. W. H. Edwards in ‚„Papilio‘‘, vol. III,
dp. 159, says: „But G. M. Mollinger writes me that the eggs of P.
apollo in Switzerland, hatch late in the fall, and the young larvae
hybernate; awaking in early spring, and eating the leaves of Sedum,
not the flowers.“ | ie
Rebel?) behauptet: „Nach Dr. Kempny’s sicherer Beob-
achtung überwintert das Ei.“ es.
Rühl?) berichtet: ‚Erst der neueren Zeit war es vorbehalten,
die wirkliche Überwinterung der Raupe, nicht, wie man früher
annahm, des Eies zu konstatieren. Schon nach 16, längstens nach
20 Tagen schließt die Eireife mit der Entwicklung der Räupchen ab.“
Herr G. Warnecke hat in der ‚‚Insektenbörse‘“ (25. Febr.
1904) die Frage der Überwinterung des Eies oder der Raupe von
neuem gelüftet und Napoleon Manuel Kheil glaubt auf Grund
seines einmaligen Zuchtversuches, (die Eier erhielt er von einem
eingetüteten Weibchen aus der Provence), den endgültigen
Nachweis erbracht zu haben, daß das Ei überwintere, nimmt
!) Elwes: On Butterflies of the genus Parnassius (Proc. Zool. Soc.
London 1886, p. 20). we Ne
2) Rebel und Rogenhofer: Zur Kenntnis des Genus: Par-
nassius Latr. in Österreich-Ungarn (1893, III. Jahresbericht d.
Wiener entom. Ver. (p. 56)).
2), Fr. Rühl: Die paläarkt. Schmetterlinge (Leipzig 1895,
vol. I, p. 94). juni N
f
|
|
|
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 131
ferner an, „Sehr zeitig im Frühjahr, wenn noch Schnee die Fluren
bedecken mag, aber Sedum bereits zeitigt, schlüpft die junge Brut
aus‘.*)
Stiche) führt schließlich Kheils Beobachtungen und die
ihm widersprechenden Behauptungen von Selmons, Rühl, an
Wenn nun meine zweijährigen Zuchtergebnisse noch immer
nicht zu einwandfreiem Schlusse führen, so bieten sie in jedem
Falle Belege zur Annahme, daß das Überwintern der Raupe des
Apollofalters möglich und daß die Raupe jedenfalls im Spätherbste
‘in den Eiern entwickelt sei.
Folgende Belege stützen meine Annahme:
1. Eine Anzahl leider nicht im Freien, sondern in einem un-
geheizten Zimmer aufgehobener Eier fand ich bereits im Oktober
1910 mit kleinen Ventilen versehen. Guckte man nun durch so
‚ eine Öffnung hinein, so konnte man unschwer ein schwarzes Ding
beobachten: das vollkommen entwickelte, zusammengerollte
‚ Räuplein.
2. Ende November des folgendes Jahres weichte ich einen
ı Tütenfalter auf: ein Apolloweibchen war es. Die Zimmertemperatur
betrug höchstens 8°C. Als ich den nächsten Morgen die Tüte öffnete,
fand ich ein munteres Räupchen vor; es hatte eben das Ei verlassen,
das zufällig mit eingetütet war. Ich brachte es in ein Glas mit
frischem Sedum. Ob es daran genagt hat, weiß ich nicht, da ich
keine Fraßspuren feststellen konnte. Die ganze Nacht hindurch
setzte ich es einer Kälte unter Null Grad aus, ins warme Zimmer
gebracht, war es am nächsten Morgen wieder frisch und munter.
In der nächsten Nacht war esgänzlich erfroren, aber den darauf-
folgenden Morgen erholte es sich wieder. Unter dem Papiere,
worauf ich das Sedum legte, hatte sich Wasser, mit dem ich die
Pflanze bestäubt hatte, angesammelt. Das Räuplein, das wie
die Apolloraupen und Raupen von Parnassius v. delius Esp. sehr
durstig war, ist in diese Tränke hineingefallen und schien ganz
tot, als ich es von dort herausfischte. Nach vier Stunden sah ich
es wieder herumkriechen;; so konnte ich sein munteres Treiben noch
weitere zwei Tage beobachten bis ich ihm Gesellschaft verschaffte,
indem ich es mit anderen Apolloraupen vermischte.
3. Alle Eier, die mir im Sommer 1911 in der Gefangenschaft
einige Apolloweibchen gelegt hatten, habe ich in einer porösen
Tonschale auf einem Fensterbrette in einem ungeheizten Zimmer
aufgehoben. Anfang December ging ich nachzuschauen, ob es
doch dort für die Eierchen nicht zu kalt wäre; zu meiner Erstaunung
fand ich einige Raupen auf dem Boden des Gefäßes, das die
Feuchtigkeit seiner Umgebung aufgenommen hatte und infolge-
dessen mit Eis überzogen war, eingefroren. Wie lange sie
4) N. M. Kheil: Versuch einer Ab ovo-Zucht des südfranzösischen
'Parnassius apollo (Entom. Zeitschrift, Jahrg. XVII, Nr. 33. Guben,
‘1. Febr. 1905).
ö)Stichel in Seitzs „Großschmetterlinge der Erde“, vol, I, p. 26 (1906).
9* 5. Heft
132 | Felix Bryk:
so eingefroren waren, weiß ich nicht; soviel weiß ich nur, daß im
warmen Zimmer alle ausnahmslos wieder zu sich kamen.
4. Ein Versuch mit einem in einer Temperatur von cirka
19°C frischgeschlüpften Räupchen ist nicht uninteressant.
Dieses blutjunge Geschöpf setzte ich nun alsbald nach seiner
Geburtsstunde (Anf. Januar 1912) einem Froste von eirka —30° C
aus. Nach 15 Stunden holte ich das Ding herein. Es war starr
und kalt wie ein Eiszapfen. Seine Lebensfähigkeit hatte es
dennoch nicht eingebüßt; nach keiner halben Stunde schon kam
es zum eingestellten Leben, triumphierend ob seiner an ein Zauber-
kunststück grenzenden Lebenszähigkeit.
5. Den Rest von einigen Eiern habe ich nun nach obigen
geglückten Versuchen am 8. I. einem Froste von —26° bis —330 C
dreiTage hindurch ausgesetzt. Am drittenTage schlüpfte im warmen
Zimmer ein ganz gesundes — ‚„artiges“, um mit Schäffer zu sprechen
— Räupchen, die zwei letzten zwei Tage später. |
Wenn nun erst im Freien ausgeführte Experimente die Sache zu
klären imstande wären, so lassen wohl obigeZuchtversuche die Ver-
mutung aufkommen, daß die Raupen den strengsten Winter
außerhalb ihres Eigehäuses zu verbringen imstande sind,
umso eher, da unter der Schneedecke wohl niemals so große Tem-
peraturunterschiede wie von + 19° bis —30° C herrschen dürften.
Während der Drucklegung teilt mir Herr Ugrjumow (Jela-
buga) die sensationelle Nachricht mit, es sei ihm im Januar dieses
Jahres aus einer diesen Winter (1913) exovo gezogenen Puppe ein
Falter 2 geschlüpft. Ist es daher nicht möglich, daß es einem
geschickten Züchter gelingen sollte, zwei Generationen von
Parnassius Apollo zu erzielen ?
Aus dem Vorausgeschickten ergibt sich nun, daß die Raupen
von Apollo in Karelien schon im Herbste im Ei entwickelt
sind; die Mehrzahl der Raupen dürfte nun so lange in der
Eischale schlummern, bis sie die Frühlingsstrahlen aus ihrem
Winterschlafe im finsteren Eierkämmerlein aufwecken; eine
gewisse Anzahl könnte wohl schon im Herbste schlüpfen #) ob nun
diese Herbsttiere noch Nahrung zu sich nehmen würden, bevor sie”
sich anschickten, ihre Lebenstätigkeit einzustellen, kann ich auch
°) Nach einer brieflichen Mitteilung von Herrn Ingenieur Aichele
sind ihm schon im Oktober Raupen von Parnassius v. smintheus Doubl. ge-
schlüpft. Lebende Raupen von Parnassius Nordmanni wurden sogar schon.
im September ausgeboten. Im Herbste 1884 sandte Graeser 90 Eier von
Parnassius Eversmanni, die unterwegs ausgekrochen sind: „Es scheint her-
vorzugehen, daß Eversmanni als kleine Raupe überwintert‘“. Vgl. Graeser,
Beiträge z. Kenntnis der Lep. Faun. Amurlandes.- (Berl. Ent. Zeitschr.
vol. XXXII, p.65, 1889.) Auch Herr Locher teilt mit, daß ihm zur Neu-
jahrszeit Raupen von Parn. mnemosyne L. geschlüpft seien. (Vgl.Locher,
Mehrjährig. Beobachtg. Lebensweise v. Parnassius mnemosyne L. „Ent.
Zeitschr.“ vol. XXVI, p. 81) (1912). Diese Daten und ferner noch die
sensationelle Entdeckung, daß auch im Apollo vivipare Raupen ge-
funden wurden, sprechen wohl sehr dafür, daß die Raupen unter ” günstige
Verhältnissen sogar im Herbste die Eischale verlassen.
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 133
' noch nicht beantworten”) So viel ist sicher, daß für sie genügend
Nahrung vorhanden wäre, um sie noch bis zur ersten Häutung
‚ aufzufüttern; ich fand schon im Herbste ein junges Fettkraut-
' häuptlein abgenagt, doch sahen die Fraßspuren anders aus, als
' wie sie für die Apolloraupen eigen sind.
Das frischgelegte Ei ist anfangs blaßrosa, wird aber nach
‚ einer kurzen Zeit gelblichweiß, grünlichweiß oder sogar,
‚ (aber selten), ganz kalkweiß. Es hat die Gestalt eines abgeplatteten
. Kügelchens; seine Oberfläche ist rauh wie die eines Hühnereies.
' Auf dem Pole bemerkt man ein Grübchen, das infolge Beschattung
dunkel erscheint. Das Ei riecht unangenehm, wie das
‘Weibchen, das es gelegt hat.
In jüngster Zeit hat Peyron eine ausführliche Beschreibung
‚ des Eies gegeben, die ich nun wörtlich citiere: ‚Parnassıus apollo
L., Taf. 1, Fig. 1. Die frisch abgelegten Eier sind porzellanweiß
und tragen im Zentrum des Pols einen kleinen, dunkelbraunen
' Punkt. Sie werden hellgrüngelblich-weiß; der Punkt im Pole wird
' schwarzbraun. Sie ändern gegen die volle Reife des Embryo ihre
, Farbe kaum sichtbar ab. Die Eier werden einzeln auf die Blätter
, (? Bryk) von Sedum telephium abgelegt und überwintern. Total-
form: nebenst. Fig. 8— Poldurchmesser: 0,9 mm; größter Quer-
' durchmesser: 1,7 mm.
Mikroskopische Struktur. Der Pol (Fig. 1a). Die Mi-
Ä kropyle zeigt eine deutlich markierte, bei durchf. Bel. ziemlich
' heli durchscheinende Zentralgrube ohne deutliche Stützung. Die
‚ Mikropylkanäle sind sehr schwach entwickelt, nur bei gewissen
Einstellungen undeutlich sichtbar. — Der Mikropylstern ist im
allgemeinen kräftig entwickelt; dann und wann doch etwas ver-
' wischt. Die gradlinigen Strahlen, 7—8 an der Zahl, sind negative
Flächenbalken und stechen gegen die Zwischenfelder durch ihre
hellere Teilen zusammengesetzt. Ringsum den Mikropylstern liegt
eine nur von einer einfachen Reihe von 5—7seitigen Zwischen-
feldern zusammengesetzte Zone, deren Charakter demjenigen des
Mikropylsternes beinahe vollkommen gleich ist. Die umgehenden
Balken stimmen auch vollkommen mit denen des Mikropylsterns
‚ überein. Diese Reihe ist von den übrigen Teilen des Mikropylfeldes
sehr scharf begrenzt und bildet zusammen mit dem Mikropylstern
den oben angedeuteten, dunkelbraunen „Punkt“ des Polzentrums,
der ohnedies über dem Niveau des übrigen Mikropylfeldes ein wenig
\ erhöht liegt. — Der übrige weitaus größte Teil des Mikropylfeldes
\ besitzt ein typisch essentielles Stützgerüst. Die Zwischenfelder sind
ohne besondere Ordnung in mehreren Schichten außer einander
hingelegt, 5—7seitig, mit.geraden Rändern, oder zuweilen etwas
unregelmäßig geformt. Ihre Fläche ist konvex und zeigt in der
Mitte oft eine seichte Grube. Die Schalensubstanz ist hier voll-
?) Man vergleiche dagegen die von Dr. E. Fischer erwähnte Be-
obachtung in seiner Arbeit: Zur Thermobiologie des Apollo.
5. Heft
134. Felix Bryk:
kommen undurchsichtig, von beträchtlicher Dicke; die negativen
Flächenbalken sind zu dünnen Grenzfurchen der Zwischenfelder
reduziert. Der ganze Pol ist seicht grubenförmig versenkt. Die
Peripherie dieser Versenkung bildet die übrige hinsichtlich der
Struktur nicht besonders scharf markierte Begrenzungsgegend.
Die Seiten (Fig. 1, 6, auff. Bel... Die Struktur ist hier überall
ziemlich gleichartig. Der Stützapparat besteht aus einem typischen,
essentiellen Gerüste, mächtig entwickelt und der Schale eine be-
trächtliche Festigkeit verleihend. Die Schalensubstanz ist auch
bei durchf. Bel. vollkommen undurchsichtig. Die Zwischenfelder,
in der Nähe des Mikropylfeldes an Größe und Form ein wenig
unregelmäßig, werden in der Gegend der größten Peripherie des
Eies mehr gleichförmig, 5—7seitig, mit geraden Rändern; an
Größe übertreffen sie hier die Zwischenfelder des Mikropylfeldes
durchschnittlich um das doppelte oder dreifache. Sie sind stark
konvex und heben sich warzenförmig zwischen der sehr reduzierten
Durchsichtigkeit deutlich ab. Sie entbehren übrigens eine deutliche
Skulptur. Die Zwischenbalken stimmen mit den Strahlen in jeder
Hinsicht überein und stoßen unter stumpfen Winkeln zusammen.
Die Zwischenfelder sind an Größe und Form ziemlich regelmäßig,
4—5seitig, bei durchf. Bel. ziemlich durchscheinend, dicht feıin-
punktiert. Ihre Flächen sind im großen und ganzen plan; bei der
Mitte findet sich doch oft eine seichte, etwas unregelmäßige Ouer-
furche oder Grube, die sich durch eine dunklere Punktierung
kundgibt. Die Ränder zeigen dieselbe Punktierung, von der peri-
pheren Biegung gegen die negativen Flächenbalken abhängig. Auch
in der Umgebung der Zentralgrube kommt eine ähnliche schatten-
förmige Punktierung zum Vorschein. Bei auff. Bel. zeigen die
Zwischenfelder einen dunklen Farbenton und die Ouerfurche tritt
bei Schattenwirkung deutlich hervor. — Das Mikropylfeld ist aus
zwei wesentlich verschiedenen netzförmig angeordneten, negativen
Flächenbalken. Ihre Fläche ist eben ohne Skulptur, ein wenig
glänzend und porzellanähnlich, von gelblicher Farbe. Die berührten
Strukturverhältnisse behalten sich unverändert bis an den Gegenpol
bei; um hier ganz plötzlich bei der Grenze der strukturlosen, ein
wenig konkavierten Haftfläche aufzuhören. — Material: Eier,
vom Verf. im Juli 1904 aus dem Eiergelege eines gefangenen 9
gewonnen. ‘‘®)
Einige Tage vor dem Verlassen des Eies hat das vollständig
entwickelte Räupchen an einer am unteren Teile des Schalen-
gürtels gelegenen Stelle eine geräumige Öffnung ausgenagt, sodaß
es mit größter Bequemlichkeit sein erstes Domicil verlassen kann.
Das Schlüpfen des Räupchens nimmt in der Gefangenschaft cırka
5—10 Minuten in Anspruch: zunächst wird das schwarze Köpfchen
sachte hinausgeschoben, die Krallen der Füße suchen darauf
®) John Peyron: Zur Morphologie der skandinavischen Schmetter-
lingseier (Kgl. Svenska Vet. Akad. Handl., Bd. 44, Nr.1. Uppsala 1909, p.13).
Über das Abändern von Parnassius Apollo L, 135
einen Stützpunkt, um den eingerollten Raupenkörper hinauszu-
ziehen. Ist das Ei — wie das bei den Zuchtversuchen nur zu oft
vorkommt — nicht angekittet, sondern los, so hat die junge Raupe
viel Mühe und Anstrengung, ehe sie ihr Gehäuse zu verlassen im-
stande ist. Dann kann es vorkommen, daß das dem Ei halbent-.
schlüpfte Räupchen mit seiner Eierschale noch eine Zeitlang
herumkriecht; es sieht dann sehr drollig aus, etwa wie eine winzige
Schnecke Hyalınıa harmonis Storm, deren Gehäuse eine entfernte
Ahnlichkeit mit dem Apolloei aufweist. Just am selben Tage,
als ich zum erstenmale so eine ‚„Schneckenraupe‘ herumkrabbeln
sah, entdeckte ich in der Erde des gepflanzten Sedums ein Ding,
das ich anfangs für ein leeres Apolloei hielt, das sich aber bei nä-
herer Betrachtung als eineleere Schneckenschale jener Species erwies.
Herr Federley hatte die Freundlichkeit, diese Schnecke zu
bestimmen mit der Bemerkung, daß dieses Exemplar ganz ver-
wittert gewesen sei, infolgedessen seine Farbe verloren habe und
daß sie sonst „in der Regel doppelt so groß wird“. Ich citiere
diese briefliche Mitteilung deshalb, um den Anhänger der Mimikry-
theorie in vornherein vor Trugschlüssen zu warnen.
DasdemEi frisch entschlüpfte Räupchen ist 3bıs4 mm lang
und erinnert an frischgeschlüpfte Raupen von Endromis versicolora;
esist dumpfschwarz und weist auf jenen Stellen, diespäter gelbe
Makeln tragen werden, kaum sichtbare, stahlblaue Flecken auf.
Nach der ersten Häutung, die in der Gefangenschaft nach zwei-
‚einhalb bis dreieinhalb Wochen vor sich geht, ist schon dıe Färbung
unterschieden; die anfangs matt-ockergelb-weißlichen Flecken ver-
färben sich mit dem fortschreitenden Wachstume allmählıch gelb;
mit, Mühe läßt sich auch schon die ausstülpbare Nackengabel
entdecken. In diesem Stadium ähnelt die Apollo-Raupe ungemein der
Raupedesihr verwandten Schwarzweißapolls(Parn. Mnemosyne
L.). Zwischen dem Räupenkleide der dritten und vierten Häutung
konnte ich keinen wesentlichen Unterschied beobachten, weshalb
ich mich beschränke, die völlig ausgewachsene Raupe zu be-
schreiben. |
Sie wird 4 bis 5.5 cm lang, (die Riesenfalter aus Sibirien, Süd-
finnland und Nordrußland (Jelabuga) werden wahrscheinlich ım
Larvenzustande noch länger sein); ist dickwalzig, an beiden
Enden spindelförmig verjüngt, so daß man die Kopfseite
von der Afterseite kaum zu unterscheiden vermag; mit kurz-
behaarten Wärzchen besetzt;samtschwarz mit tieforange-
roten Flecken. ‚Larva distincta Heterocerum affinis‘“ werden
richtig von Elwes die Raupen dieser ganzen Gattung charak-
terisiert. Der kleine kugelige schwarze Kopf läßt sich in den
ersten Ring zurückziehen; dann sieht sie Raupe kopflos aus. Zu
beiden Seiten des ersten Ringes sitzen zwei orangegelbe Flecke,
wovon der erste ovale kleiner als der folgende ist. Er wird von
einem Büschel schwarzer Haare centriert. Zwischen diesen vorderen
eiförmigen Flecken befindet sich eine Spalte, aus der die Nacken-
5. Heft
136 ! Felix Bryk:
gabel ausgestülpt wird; sie ist wie das erste Luftloch schmutzig-
gelb. Unter der Nackengabelöffnung sind noch zwei stahlblaue
Wärzchen bemerkbar. Die beiden folgenden luftlöcherlosen
Segmente tragen zum Unterschiede aller übrigen Ringe — bei denen
die Anzahl der Flecke variieren kann — drei orangegelbe Flecke,,
wovon die beiden vordersten rund sind, während der dritte, be-
deutend größer, länglich zum Einschnitte parallel verzogen ist.
(Ich beobachtete eine Raupe, dessen drittes Segment sogar vier
Prachtflecke hatte.) ‚Bey dem gelben Mittelflecken wird man in
einer geraden Linie vier stahlblauer, mit Haaren besetzter Knöpf-
gen gewahr. Zween, davon das Außere größer als das Innere ist,
stehen an der inneren Seite des gelben Fleckens ganz nahe beyein-
ander; die zween andern aber befinden sich unter demselben und zwar
der eine ganz nahe, der andere aber etwas weiter herunter. Hiezu
könnte man noch ein anderes dergleichen stahlblaues Knöpfgen
gerade über der Fußwurzel als das fünfte, rechnen.‘‘?) Die drei
Krallenbeine enden mit einer starken, ‚spitzigen, hellbraunen Klaue,
die nur einfach ist und keine solche zweyte kleine Nebenspitze hat,
wie man es von anderen Raupen weiß.‘“10) Die folgenden Ringe mit
Ausnahme des letzten stigmenlosen, sind ın der Regel nur mit
zwei Prachtilecken geziert — zu beiden Seiten natürlich —-
wovon der untere immer größer und spindelförmig ist; den dritten
mittleren Fleck kann man hıe und da auch ohne Lupe rudimentär
vorfinden. Die unter ihnen angebrachten Luftlöcher sind
schmutziggelblich. Außer denoben erwähnten stahlblauen Wärzchen
trägt jeder Ring unter den Luftlöchern noch -vier stahlblaue
Wärzchen. Der Nachschieber trägt nur einen (bezw. zwei)
Flecken und einige stahlblaue Wärzchen über der Afterklappe.
Herr Ugrjumow fand eine erwachsene Apolloraupe,. die
ausnahmsweise ganz sammetschwarz war. Diese Beobachtung kann
für phylogentische Spekulationen über Farbenevolution bei
Papilioniden-Raupen von größter Wichtigkeit sein.
„Berühret man die Hauswurzraupe oder sie empfindet sonst
eine fremde, und ihr nicht eigene, Bewegung, so verwandelt sich
jener Flecken“, (ein schmaler gelblicher Querflecken auf dem ersten
Segmente, der in der Mitte wie gespalten und mit lauter zarten
Falten, die alle nach innen zusammenlaufen, umgeben ist), „augen-
blicklich in ein Paar gelbe, schmale, schnell hervorschießende
Hörner. Sie zeigen sich, sonderlich nach der Vergrößerung, beyde
fast durchaus gleich dick, sind rund, walzenförmig, und halbdurch-
sichtig. Sie stehen auf einem gemeinschaftlichen Aste, oder vielmehr
Hügel, als welchem sie durch ein besonderes Gelenke eingegliedert
sind, und laufen dermaßen voneinander auf die Seite, daß sie die
Gestalt eines V ziemlich gleich kommen.
Es hänget meistens von der Willkür dieser Hauswurzraupe
ab, ob sie ihre Hörner nur halb, oder sehr weit, oder auch ganz
?) Vgl. Schäffer, ibid. p. 34.
10) Schäffer, ibid.
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. #37
und garnicht von sich strecken wolle. Wenn sie dieselben nur halb
ausstrecket, oder durch zartes Drücken dahin gebracht wird; so
behält jedes Horn oben eine faltige runde Vertiefung, wie eine
Öffnung; ‚und so siehet man es auch an den Fenchelraupen“.1)
Vergleichend die Hauswurzraupe
mit der ebenfalls ‚„benackengabelten‘“
Fenchelraupe (P. machaon L.) fährt
Schäffer weiter fort: ‚Die Fenchelraupe
kann ihre Hörner sehr lang ausstrecken;
solches kann die Hauswurzraupe in Ver--
gleichung kaum den dritten Teil so stark
thun. Die Hörner der Fenchelraupe sind &
sehr schmal und laufen immer spitziger he Nenn
nr: 3 2 pollolalters
zu; die Hörner der Hauswurzraupe hin- (nach Schäffer).
gegen, wenn sie nicht auf das stärkste ge-
drückt, oder fest unterbunden werden, sind fast durchaus gleich dick
und walzenförmig. Und insonderheit nimt jedes Horn dieser Haus-
wurzraupe, wenn man sie aufs allerhöchste zusammendrücket,
oder unterbindet, eine Gestalt an, die ich bei Hörnern der Fenchel-
raupe nicht gesehen habe.
Mann sieht nämlich alsdann auf jedem Horne in der Mitte
nach dem Rücken zu, und unter der Vergrößerung, anfänglich
einen dunkelbraunen und völlig runden Flecken, der etwas ver-
tieft und mit lauter erhöheten zarten Punkten überstreut zu
seyn scheinet. Sodann läuft jedes Horn an der obern Seite bıs fast
auf die Hälfte schräg herunter, und nimt hier überhaupt die
Gestalt eines auf beyden Seiten scharf zulaufenden Keils an. Endlich
zeigen sich auf der schrägen Schneide fünf runde Knöpigen
von brauner Farbe.
Hiebey muß ich noch dieses anführen, daß ich mir zwar alle
Mühe gegeben, oben auf diesen Theilen, wo die Knöpfgen stehen,
durch Drücken einen Saft auszupressen, oder unter Vergrößerung
Öffnungen zu entdecken, aber weder das eine, noch das andere habe
bewirken können. Wenn ich aber diese Hörner öffnete, so sahe ıch
nicht sowohl Luft, als vielmehr einen gelblichen Saft, ohne allen
üblen Geruch herausgehen.‘“
Merkwürdig ist es, daß die Nackengabel der Hauswurz-
raupe im Gegensatz zu der Larve des Schwalbenschwanzes oder
Segelfalters keinen widerlichen Geruch ausströmt, was um-
somehr auffällt, da doch später ihre Imago in beiden Ge-
schlechtern und, wie wir erwähnten, auch die Eier, höchst
unangenehm riechen, so daß man den Apollo schon deshalb
für geschützt halten möchte. Die von Schäffer so präzise be-
schriebene und abgebildete Nackengabel hatte ich öfters Gelegen-
heit zu sehen, wenn ich die Raupen ärgerte. Dann schlugen sıe
zuerst mit dem Kopfe hin und her und zeigten zuletzt dieses rätsel-
Fig. 1.
11) Schäffer, ibid., p. 9, 10.
5. Heft
138 Felix Bryk:
hafte Organ.1?2) Manchmal streckte die Raupe nur ein Horn aus,
während das andere versteckt blieb, was schon Rösel!?) im Bilde
festgehalten hat.
Auch meine Beobachtungen über die Lebensweise der
Hauswurzraupe im Freien wollen sich mit denen der anderen
Autoren nicht decken. Sollte die Raupe dieses variablen Falters
wirklich. hier in Karelien andere Lebensgewohnheiten ange-
nommen haben? Oder haben eigentlich die Autoren nur die
Schlußergebnisse ihrer bei ‚„künstlicher‘“ Raupenzucht gemachten
Beobachtungen auf die Lebensweise der Raupen im Freien über-
tragen und sich also überhaupt nicht der Mühe unterzogen, das
Treiben dieser interessanten Geschöpfe im Freien zu belauschen ?
Die Brut des Apollofalters scheint nicht social zu sein.
Niemals ist es mir gelungen, auf einer Pflanze mehr als eine Raupe
vorzufinden. Auch Schäffer sagt: ‚‚Sie scheinen eben nicht unter
die Geselligen zu gehören. Denn man trifft gar häufig auch einzelne
zerstreuet und abgesondert an; ob man gleich ihrer auch in einem
kleinen Bezirke mehr als hundert bey-und nebeneinander findet.‘“%)
Reutti zu Freiburg (Breisgau), der in kurzer Zeit über 50 Raupen
auf Sedum album L. gefunden hat, spricht sich auch nicht über die
Geselligkeit der Larven aus.!?) Hiergegen will Stichel in „Seitz“
beobachtet haben, daß die Raupen ‚‚in der Jugend gesellig nament-
lich bei ungünstiger Witterung klumpenweise zusammengedrängt
an verborgenen Stellen leben und nur bei Sonnenscheine fressen“.
Ob ihn zu dieser unrichtigen Behauptung nicht die Zuchtergebnisse
von Reutti (vgl. Siebold) und Kheil verleitet hätten? Freilich
ich konnte auch feststellen, daß in der Gefangenschaft die jungen
wie auch erwachsenen Raupen während ıhrer Siesta ein gemein-
sames Versteck aufsuchten. Es wäre aber falsch, daraus zu schließen
sie leben gesellig. Die Hauswurzraupe reagiert doch besonders
auf die Einwirkung des Lichtes. Hat sie nun gefressen, so sucht
sie sofort ein finsteres Plätzlein auf. Im Zuchtbehälter, wo die
Raupen von uns zur Geselligkeit gewöhnt werden, da wir sie doch
zusammengebracht haben, werden die Raupen nach ihrer Mahlzeit
den dunkelsten Platz aufsuchen und dabei gewöhnlich alle auf
dieselbe Stelle geleitet.
Auch jene Angabe, die von Siebold (Reutti) zuerst mit-
geteilt wurde und bis auf Spuler!$) von allen Autoren kritiklos
wiederholt wird, ‚‚frißt nur bei der heißesten Tageszeit und nur
die von der Sonne geröteten Blättchen‘, möchte ich jeden
12) „Bei lebenden Raupen bekam ich dieses sm nie zu sehen.‘
Kheil (ibid. )%
13) Rösel von Rosenhof, Insektenbelust. J. XLV (1755).
*) Schäffer (ibid., p. 31).
15) C. Th. v. Siebold: Über den taschenförmigen Hinterleibsanhang,
der weiblichen Schmetterlinge von Parnassius ( Zeitschrift in wissenschaftl.
Zoologie, III. Bd., 1. Hift., 1850).
16) Spuler- Hoffmann: Die al anal en (1901,
pag. 4).
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 139
für Karelien berichtigen. Sogar in der Gefangenschaft nahmen
meine Raupen nicht nur von der Sonne noch nicht gerötete
Blätter zu sich, sondern sie fraßen davon auch abends. Um 11 Uhr
abends fand ich sogar Raupen, wie sie den Saft der sukkulenten
Blätter zu sich nahmen! Überhaupt sind die Blätter des Donner-
blatts während der Wachstumperiode der Larve hier in Karelien
noch nicht gerötet.
Mit dem Auffinden der Apolloraupen hatte ich anfangs wenig
Glück. Ich vertraute eben zu viel den Angaben der Autoren und
ging mittags auf die Raupenjagd, wenn die Sonne brannte und
die Raupen nur selten zu finden sind. Fraßspuren konnte ich des
öfteren feststellen; ich suchte dann im Moospolster unter der
Nahrungspflanze — jedoch vergebens.
1. Anfangs Mai gelang es mir, eine kleine Raupe, die die dritte
Häutung noch nicht hinter sich hatte, auf ihrer Futterpflanze zu
finden; es war an einem kühlen, regnerischen Tage, gegen 11 Uhr
vorm. |
2. Am 12. Mai entdeckte ich eine Raupe, die sich bereits
unter allerlei dürrem Laube unweit von der Nahrungspflanze ver-
steckt hatte; die Fraßspur war noch frisch grün; es war 615, Uhr
abends. |
3. Um 8 Uhr früh des folgenden Tages konnte ich ein,
im Vergleiche mit den früheren Raupen, stark im Wachstume
zurückgebliebenes Räupchen, zwischen der Blätterkrone des
Donnerblatts zusammengerollt im Verstecke auffinden.
Ich hielt es anfangs für eine Raupe des Parnassius Mnemosyne L.,
(die ich ebenfalls am selben Tage um halbeins mittags bei gedrückter
Atmosphäre auf einem Corydalisblütenstengel gefunden hatte),
da mir damals noch unbekannt war, daß die ganz jungen Apollo-
raupen weıßgelbe, anstatt wie später feuerrote Flecke aufweisen.
Dieser Fall, daß ich im Gegensatz zu allen übrigen Raupen, die alle
ungefähr gleichgroß, daher gleichalt waren, zur selben Zeit eın
Räupchen gefunden habe, daß noch nicht die zweite Häutung
- hinter sich hatte, während die übrigen schon meistenteils zum
drittenmale sich gehäutet hatten, oder sich dazu. anschickten,
besagt, daß diese Raupe in jedem Falle erst im Frühlinge
geschlüpft ist und also im Ei ihren Winterschlaf verbracht hatte.
4. Nur ein einziges Mal fand ich (am 9. V.) bei Mittagsglut
die Raupe von Parnassius Apollo; sie hatte eben ihren gedeckten
Tisch verlassen und war schon von ihrer Futterpflanze ziemlich
entfernt, in der Absicht, sich zu verkriechen.
5. Noch zwei Fälle möchte ich nicht. unerwähnt lassen: daß
ich einmal bei leichtem Schneegestöber ein Räupchen auf
seiner Futterpflanze beim Frühstücke vorgefunden hatte und
schließlich ein andermal (Mai 1912) sogar spät abends unter frisch
gefallenem Schnee (Temperatur also 0° C). TUN
Diese einzeln angeführten Daten beweisen wohl, daß die hiesige
Raupe keine bestimmten Fraßstunden hat; ich beobachtete; daß
5. IlIeft
140 Felix Bryk:
die Raupe noch bei einer Temperatur bis +7° C im Freien un-
geachtet der Tageszeit frißt.
Die Lebensweise der Raupen ist eine schlaue und versteckte.
Wie oft mußte ich an ein und demselben Tage kommen ?, wie oft
durchsuchte ich vergebens die mattglänzenden Fettpflanzen,
bis es mir gelungen war, den Kräuterdieb zu erwischen? Bald
kam ich zu früh, bald zu spät; das Blatt war noch nicht angebissen,
oder die Fraßspuren schon längst oxydiert. War aber der Schnitt
im Blatte noch schön frischgrün, dann gab es ein pedantes Ab-
suchen: Moosstengelchen nach Moosstengelchen, Flechte nach
Flechte, dürres Blatt nach dürrem Blatt wurde sachte abgehoben,
umgedreht und das verborgene Räupchen mußte dann nur zu oft
in den Sammelbehälter hineinwandern.
Ich habe beobachtet, daß die Raupe ihrer Futterpflanze,
die sie allmählich vom Blattstengel bis zur Wurzel verzehrt, treu
ist. Immer konnte ich die Raupe, die mir an einem Tage zu ent-
decken nicht gelungen war, am nächsten oder nächstfolgenden auf
derselben Pflanze auffinden. Ein Beispiel soll dies illustrieren:
Nachdem ich einen Tag zuvor mit dem Auffinden einer Raupe,
die ich sicher dort vermutete, vıel Zeit verloren hatte, beschloß
ich, am nächsten Tage, unter jeder Bedingung des Tieres habhaft
zu werden. Ich kam wieder zu spät; der den Bösewicht verratende
Biß im fleischigen Blatte war schon fast eingetrocknet. Ich suchte
vom neuen und da ich nichts finden konnte, begann ich das Moos
der Umgebung mit den Wurzeln auszureißen. Das half wenig.
Da fiel es mir nun ein, ob doch nicht das versteckte Räupchen in
dem viel tiefer gelegenen Moospolster verborgen schliefe. Das
Fettkräutlein wuchs nämlich am Rande eines Granitfelsens und
die nächste Moosoase lag etwa einen halben Meter tiefer. Sachte
hob ich dort unten nun das erste dürre Blatt auf: ‚‚Fvoexa‘‘! der
abgestreifte Raupenbalg, das corpus delicti, war da. Unter einem
anderen Blatte unweit davon kauerte eine prächtige Apolloraupe.
Ihr Köpfchen war nicht hornbraungelb, ihre Prachtflecke
glühten wie bei einem Salamander, (waren also nicht fahlgelb),
ein Zeichen, daß sie die Häutung wenigstens einen Tag früher
überstanden hatte. Jedesmal mußte sie nun diesen ‚„Abhang“
(sicher einigemale des Tages) hinauf und hinab klettern, wenn sie
Hunger verspürte oder sich verstecken wollte, wie der Großstädtler
seine Treppen hinauf und hinuntergehen muß.
Warum führen die Raupen ein so verborgenes Dasein? wenn
sie trotz dem häufigen Auftreten ihrer Imago, der hier zu den ge-
meinsten Schmetterlingen gehört, so schwer zu finden sind ?
Wen haben die Raupen trotz ihrer auffallenden ‚Abschreckfärbung“
zu fürchten ? Es ist mir gelungen, die heuchlerische Schlupfwespe
Exochilum circumflexumL. als ihren Hauptfeind nachzuweisen."”)
Dr. Paul Schulze) führt noch die Tachinide: Denteramobia glabi-
") Vgl. Bryk: „Parnassiana‘“, VII, „Soc. ent.“, vol. XXVIL, Nr. 20.
“*) Vgl. Dr. Paul Schulze: Die Nackengabel der Papilioniden.
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 141
ventris Wulp. an. Von Vögeln sah ich nur des öfteren den flinken
Steinschmätzer (Saxicola sp.) oder die schwanzwippende Bach-
stelze sich in der Nähe des Donnerblatts aufhalten — ohne sie aber
auf frischer Tat zu erwischen. Der Vogelkot, den ich einmal auf
einem Sedumblatte fand, dürfte wohl von letzterem Vogel her-
rühren. — Eine Enten brütende Henne, der ich ‚‚halbtote“
Raupen vorgelegt hatte, verschmähte diesen bunten Bissen. Von
Insekten erbeutete ich in Anzahl den kuperroten Laufkäfer (Carabus
cancellatus var. brevituberculatus), der vielleicht noch als Feind in
Frage kommen könnte. Einmal dachte ich, getäuscht von dem
unter einem verborgenen Sedumblatte leuchtenden Orangerot,
eine schöne Apolloraupe gefunden zu haben; als ich zugriff, war es
der „geschützte‘‘ Siebenpunkt (Coccinella septempunctata L.), der
eben unter den Klauen einer hellgelben Spinne sein Dasein endete.
Die kleinen gelben Ameisen, die in Anzahl den Boden unter den
Steinen durchwühlen, dürften doch sicher nichts Böses der Raupe
antun; und die schwarzen Ameisen, die ab und zu auf den
Stengeln des Sedums zu finden sind, werden nur von den Blattläusen
angelockt. In der Gefangenschaft sollen ‚kleine, rote
Ameisen“ die Apolloraupen angreifen und sogar verzehren,
doch dürfte das vielleicht nur in der Domestikation vorkommen?)
‚Von Krankheiten der Apollo-Raupe sind in der Gefangenschaft
Durchfall und daran oft anschließend die Polyederkrankheit und
die Pebrine beobachtet worden; erstere erkennt man nur durch
mikroskopische Untersuchung sicher, letztere meistens an der
orangegelben bis rosaroten Verfärbung der Darmausscheidungen.“
(Nach Dr. Fischers freundlichen Mitteilung.)
Die Abschreckfärbung der Raupen besprechend, kommt Dr.
Paul Schulze zu folgendem, recht gewagten Schlusse: ‚Die
regungslos sitzenden, so auffallend gefärbten Raupen werden von
den Feinden überhaupt nicht als Lebewesen, besonders aber nicht
als solche, die ihnen zur Nahrung dienen könnten, erkannt. Bewegt
sich aber einmal ein Tier, so ist der Reflex, der das Auge eines
Vogels oder einer Eidechse trifft, infolge der Kontrastfarben um
so größer und der Feind wird augenblicklich aufmerksam. Hierin
würde also der biologische Wert der trägen Lebensweise dieser
der hesen. 20)
Die ausschließliche Futterpflanze des karelischen Apolls
ist das öfters erwähnte Sedum telephiumL., das bereits auf Äland
oderumgekehrteine ausgeprägteVarietät bildet ;dasmit Sedum
telephium L. vergesellschaftlichte Sedum acre L., das Rebel)
ebenfalls als Futterpflanze anführt, wird nach Kheils Versuchen
von der Raupe verschmäht. Sedum album L., die Hauptnahrung
.desalpinen Apolls, auch des gotländischen, katalunischen
u. a., tritt erst in Südfinnland und auf den Älandsinseln
19) Jahrbuch 1910. „Sphinx“ (Wien, p. 47).
20) Vgl. Dr. Paul Schulze: ibid.
21) Vgl. Rebel l.:e., p. 56.
5. Heft
142 Felix Bryk:
auf; und Sempervivum tectorum (Hauswurz) kommt hier überhaupt
nicht vor. ‚Außer auf Sedumarten wurde die Raupe von Apollo
einmal sehr auffallender Weise auf Cirsum Pallustre (?) beobachtet.
(Dalla Torre. Ent. Nachr. 1877, p.- 117). 2%)
Auf dem Donnerblatte leben noch andere Larven: die Raupe
des zierlichen Bläulings (Lycaena orion Pall.), die hellgelbe schlan-
genähnliche Spannerraupe, der hier häufig auftretenden Acıdalia
imuttata, die ich samt einer leider von Pteromaliden befallenen
Noktuidenraupe nachts gefunden habe; ın der Blätterkrone
versponnen lebt eine Mikrolepidopterenlarve, (vielleicht die
von Wilde angegebene Hyponomeuta vigintipunctata Retz.);
die Raupe einer anderen Noktuide, die ich bis zur Puppe erzogen
hatte, ergab leider keinen Falter; und ein ganz winziger Sack-
träger ist mir entwischt. Am 15. Juni 1912 schlüpfte mir eine
Agrotis occulta, (die sich jetzt im Museum zu Tring befindet), aus
einer Raupe, die ich in der Nähe von Sedum telephium auf einem
Felsen am Tage gefunden habe und mit Sedum großgezogen hatte.
Aber außer den Larven der erwähnten Schmetterlinge, deren
Liste sicher noch manche Lücke aufweist, nähren sich noch eine
ganze Reihe von Specialisten von den fleischigen Blättern der
großen fetten Henne: sie stechen sie an, saugen, fressen, schaben
und bohren, ein kleiner schwarzer Rüßler, eine Elateride, eine
Blattwanze und Blattläuse!
Die Fraßspuren der verschwenderi-
schen Hauswurzraupe sind leicht er-
kenntlich und unterscheiden sich von
denen der anderen auf Sedum lebenden
Larven. Zuerst werden immer die Blätter
der Pflanzenkrone benagt. Die Raupe
sitzt in der Art der Ceruraraupen auf dem
Blattrande, mit der Afterklappe und den
Bauchfüßen von beiden Seiten das Blatt
umfassend; beißt sie nun hinein, so ist
nicht schwer zu beobachten, wie der Saft.
der Sukkulente, wie bei einer reifen Birne,
herausquillt und vom Räupchen gierig
eingesogen wird. Die Größe der aus den
Blättern herausgefressenen Spuren richtet
sich nach dem Alter der Raupen; je
größer die Raupe, desto größer sind die
Fig. 2. bogenförmigen Einschnitte.
Fraßspuren der Hauswurz- Ist die Verwandlungszeit nahe, so:
raupe. hört alle Nahrungsaufnahme auf und die
erwachsene Raupe beginnt zu spinnen. Es ist mir niemals —
auch keinem anderen Autoren — gelungen, im Freien ein Ge-
spinnst der Raupen zu entdecken. Dennoch bin ich in der
2) Ibid,, p. 56.
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 143
angenehmen Lage, die Beschreibung und Abbildung eines Ge-
spinstes in die Literatur einzuführen.) Es glückte mir nämlich,
einer Raupe die natürlichen Bedingungen derart vorzutäuschen,
indem ich sie von den anderen Geschwisterraupen separierte und
in ein geräumiges Einmachglas, das mit Erde, Sedum und Steinen
vollgefüllt war, brachte, daß sie darin just an der Peripherie des
Glases ein Gespinst verfertigte, sodaß ich die ruhende Puppe genau
beobachten konnte. Über dem von ihr zum Puppenschlafe erko-
renen Lager hatte sie lose
‚Spinnfäden von den ange-
fressenen Sedumblättern zum
Glasrande und zur Humus-
oberfläche derart hin und her
gezogen, daß daraus eine groB-
maschige Decke entstand,
die etwa anein Spinngewebe
erinnern könnte.) Unter
dieser Decke (Fig. 3 und 4)
liegt nun die ‚spinnreife“‘ Raupe
anderthalb bis drei Tage unbe-
weglich mit eingezogenenFüßen
und stark an den Leib ange-
lehnten Kopf (Vgl. Taf. II,
Fig. 3a) in horizontaler Lage.
— Was für einen kunstvollen
Kokon weiß z. B. die Raupe
der asiatischen Calıgula simla
aus ähnlichen unregelmäßigen
Maschen zusammenzuweben ? Fig. 4.
Die Spinnkunst der Par-
nassierlarven ist, wie wir
sehen, auf einer niedrigen Ent-
wicklungsstufe stehen geblieben; Raupen von Doritis (Archon)
und Zegris sollen ähnliche Gewebe verfertigen, was Reuter mit
Recht als „ein Erbteil von gemeinsamen Vorfahren“) deutet.
Das Abstreifen des Raupenbalges findet morgens statt. Die
Ruhelager der Puppe. (Schematisch)
a) nach Bryk, b) nach Fischer.
‘Mittelnaht auf dem Rückenteile des Kopfes wird gesprengt und die
„junge“ Puppe arbeitet sich unter anstrengenden Kontraktions-
... 2) Schäffer schreibt über das Gespinnst: „Die meisten machten
sich ein. ganz zartes durchsichtiges Gespinnst, welches wieder bey einigen nur
aus sehr weitschichtigen angespannten Fäden bestand, beyanderen ein engeres
Netzgen vorstellte. Doch machten sich auch einzelne ein völlig undurch-
sichtiges Gewebe; das aber dabey zart und ungemein dünn war.“ (Ibid.,
pag. 39.)
22) Nach Fritz Hoffmann, („Krancher‘ 1909) soll das Gespinnst von
Parnassius Mnemosyne von der Beschaffenheit eines sehr dünnen Perga-
mentpapieres sein und bei Berührung knistern; also nicht locker.
25) Vgl. Enzio Reuter: Über die Palpen der Rhopalocera (Helsing-
fors., 1896, p. 253). :
B. Heft
144 Felix Bryk:
bewegungen heraus; der zusammengefaltete, schäbige Raupenbaleg,
aus dem die anfangs sehr bewegliche Puppe langsam heraus-
gleitet, (Taf. II, Fig. 3b) bleibt nun am Kremaster der Puppe
zusammengeschrumpft hängen, indem der dem Clipeus entspre-
chende Hautteil des Balges vom sechsten Leibesringe der Puppe ein-
gepreßt wird (Vgl. Taf. II, Fig. 3c). Was für einen Zweck der an
den letzten Segmenten hängengebliebene, erhärtete Raupen-
balg haben mag, ist schwer zu beantworten. Schäffer glaubt,
daß er „zur Befestigung der Puppe an dem Gespinnste beytragen
müsse; ob ich gleich den Grund und die Art und Weise davon
nicht habe entdecken können.) |
Dr. med. E. Fischer in Zürich teilte mir folgende von ihm
gemachte Beobachtung mit:
„Von der Apollo-Raupe wird die Raupenhaut tatsächlich
nicht wie bei anderen Raupen vollständig abgestreift,
sondern die zusammengestoßene Haut bleibt auf der ventralen
Seite des Hinterleibes ziemlich fest haften. Bei anderen Puppen
ist ein solches Anhaften ein Zeichen von Krankheit, bei der Apollo-
Raupe dagegen nicht! Was dieses Verhalten für eine Bedeutung
hat, konnte ich 1910 ermitteln: Wenn die Raupe das Gespinnst
verfertigt hat und auf dem Rücken liegt, verankert sie in der Decke
des Gespinstes ihre beiden Nachschieber, die dann dauernd, wenn
auch freilich nicht sonderlich fest, daran haften bleiben; und da
nun nach erfolgter Verpuppung die abgestreifte Raupenhaut am
Puppenende festsitzt, so gewinnt auf diese Weise die kremasterlose
Puppe indirekt durch den Raupenbalg jenen für das Ausschlüpfen
des Falters vorteilhaften Halt am Gespinnste, den andere Arten
durch einen mit Häkchen besetzten Kremaster erlangen. Schäffer
hat also sehr wahrscheinlich eine ähnliche Beobachtung gemacht,
sonst würde er kaum jene ganz zutreffende Vermutung ausge-
sprochen haben.“ |
Die frische Puppe (Vgl. Taf. II, Fig. 3b) ist glänzend wie mit
Öl überzogen und kopallackgelb.. Wie bei den Hymenopterenlarven
läßt sich ihr Kopf einziehen, die durchsichtigen bernsteingelben
Fühler sind noch frei und nicht miteinander verklebt; das Abdomen
gerade, nicht gekrümmt und beweglich. Bald darauf wird der
Körper schmutzig braungelb; die Stigmen und Stirnlöcher weißlich;
an Stelle der früheren Prachtflecke sind hellere Flecke bemerkbar
und zwar in jedem Segmente zwei Flecke und darauf folgend
drei Punkte, also schematisch:
Die Dorsallinie hebt sich hell ab; die Flügelscheiden sind durch-
sichtig grüngelb, so daß man durch diese die von ihnen verdeckten
drei Leibesringe sehen kann. Das Flügelgeäder des Sub-
imaginalstadiums, das ich im Kapitel über das: Flügelgeäder
bespreche, erscheint wie in einer Wachsschicht eingeritzt.?)
26) Schäffer (ibid., p. 42).
””) Doppelte Konturen der Puppenflügelscheiden, auf dessen Studium
mit Recht Poulton Gewicht legt, habe ich nicht beobachtet. Nach van a
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 145
das Abdomen ist noch immer beweglich. Werden die Flügel-
scheiden violettbraun, die weißlichen Stellen semmelfarben, der
Puppenkörper dunkelocker, da hört die Puppe im Gegensatze
zum Gros der Tagfalterpuppen auf, beweglich zu sein. Bald
darauf wird sie mit einem Reif bedeckt, (etwa wie die Puppen von
Vanessa antiopa L.), wodurch sie anfangs wie eine bereifte Pflaume
aussieht, bis sie schließlich von dichtem ‚„Mehlstaube‘ ganz
verdeckt wird und die Puppe wie von
Staubzucker kandiert erscheint. Beim
Versand von Apollopuppen reibt sich der
Mehlstaub öfters ab und die Puppen-
schale erscheint dann braunrötlich.
In Rösel von Rosenhofs ‚‚Insekten-
belustigungen‘“ findet sich ein Versuch,
die Bereifung der Apollopuppe zu er- Fi
= 1g. 5.
klären. > : Subimaginalflügel des
„$ 6. Anfangs ist eine solche Puppe Apollofalters (vergrößert).
ganz weich und von grünlichgelber
Farbe, den darauffolgenden Tag wird selbige rotbraun, mit
dem dritten aber violett; doch auch diese Farbe verändert
sich wieder, indem sich endlich eine solche Puppe, gleich
den Schlehen und Pflaumen mit einem blaulichtgrauen Staub
überzogen zeiget, der sich von selber ebenso leicht, als von den
benannten Früchten abwischen lässet, und vielleicht an beeden
einerley Ursprung hat. Was unsere Puppe anbelanget, so habe ich
beobachtet, daß, wenn selbige noch rothbraun ist, aus ihr aller
Orten eine helle Feuchtigkeit heraus schwize, so, daß sie über und
über nas erscheinet; wenn aber diese Feuchtigkeit trocken wird, so
erhält sie eine violette Farbe, und darauf wird aus ihr der blau-
graue Staub, den hernach die Puppe, welche wir in der dritten
Figur sehen, unverändert behält.“
Auch über die Dauer der Puppenruhe wissen wir noch
nichts zuverlassiges. Während Schäffer, Reutti, Stichel,
Elwes glauben, nur zwei Wochen dazu annehmen zu müssen,
schlüpften die Puppen von Kheil und Wagner) nach drei-
einhalb bis fünf Wochen. Auch meine von Wagner (1911) und
Freiherr von Dragoni (1912) bezogenen Puppen aus Südtirol
ergaben erst nach 4 bis 5 Wochen die Falter. Die erste Raupe
meiner karelischen Brut verpuppte sich am 2. VI, und ergab am
28. VI. — also nach 26 Tagen — den Falter; es war ein d. Die 2
brauchen eine viel längere Puppenruhe und so schlüpfte mir 1912
Bemmelen habe Poulton nachgewiesen, daß auf den Flügelscheiden
mehrerer Lepidopterenarten die Konturen zweier verschiedener Flügel-
formen und Größen eingeprägt sind, von welchen die äußeren (größeren)
und einfacher abgerundeten wohl sicher ein älteres Stadium in der Phylo-
genie der Flügeentwicklung zum Ausdruck bringen“. Vgl.van Bemmelen:
Phylog. Flügelzeichnung Tagschmett. (Zoolog. Jahrb., Suppl. 15.
27 Bd.., 19712).
28) Vgl. Beilage zu Nr. 41, IV. Vol., „Int. Ent. Zeitschr.“
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 5. 10 5. Heft
146 Felix Bryk:
ein @ am 15. VII., das sich am 12. VI. verpuppt hatte. Ein Über-
liegen von Puppen wurde noch nicht beobachtet. Einige Tage vor
dem Schlüpfen,war die fertige Zeichnung auf den Flügelscheiden,
wovon ich vorsichtig mit einem nassen Pinsel den Staub weggefegt
hatte, sichtbar. Die Falter schlüpften, (mit Ausnahme eines 4,
das spät abends schlüpfte), alle vormittags. Auch im Freien schlüpft
der Apollo vormittags; an einem kühlen Tage gelang es mir ein &
um halb eins aufzufinden, dessen schlaffe Flügel wohl bewiesen,
daß der Falter höchstens eine Stunde zuvor seine Puppenschale
verlassen haben mag.
Mit einer Wucht wird die Puppenschale derart gesprengt,
daß dabei gewöhnlich die Hülle zerreißt, während bei Archon
apollinus wie bei den europäischen Paprho machaon, Podalirius
oder Zerynthia polyxena die leere Puppenhülle nach dem Schlüpfen
immer noch ganz bleibt. Der geschlüpfte Falter kriecht unruhig
herum, bis er einen geeigneten Platz auserkoren hat.
Sein Reinigungssaft ist ‚‚fleischfarben“, was schon Schäffer
bemerkte. Nun werden die Flügel in die Höhe gehoben
(Taf. I, Fig. 2a bis 2m), das „‚Flügelwachsen“ beginnt.
In die in der Puppe zusammengefalteten Flügelchen wird
vom Körper her allmählich „Blut“ eingepumpt, auch Luft-
wird in die Flügeltracheen hineingetrieben, wodurch der Flügel
allmählich an Größe zunimmt. Wenn das Flügelwachsen pro-
grammmäßig abläuft, so nehmen Hinter- und Vorderflügel gleich-
zeitig an Umfang zu, doch geschieht es bisweilen, daß eine Seite
der anderen vorangeht und früher fertig wird. Das zeitlich un-
gleiche Wachsen der einzelnen Flügel hat bisweilen ungleich
(heteropter) ausgewachsene Flügel zur Folge. Auf Tafell, (Fig. 2a
bis 2m) habe ich das Flügelwachsen mit Pinsel fixiert. Das Hinein-
treiben von Luft und Blut kann nur dann geschehen, wenn die
Flügel nach Tagfalterart nach der Rückenseite hin gelegt sind.
Es ıst wunderschön zu beobachten, wie das grünerscheinende
Glasband des Flügelsaums allmählich an Breite zunimmt, wie die
schlaffen Flügel sich hin und her biegen, wie dann die Flügel, wenn
sie ihr Maximum erreicht haben, einzeln getrocknet werden.
Zunächst werden die zurückgeschlagenen Flügel derart aneinander
gepreßt, daß der Apex beider Vorderflügel einander berührt; die
Flügel haben dadurch einen Stützpunkt, um sich allmählich aus-
zuglätten. Jetzt werden die Flügel langsam geöffnet, dann wieder
geschlossen, wobei die Flügel einzeln (Hesperidenflügel-
haltung!!!) aufgerichtet werden. Bald werden wieder die Hinter-
flügel so weit nach vorne verschoben, daß das Subkostalauge der
Hinterflügel (vgl. Taf. I, Fig. 2m) jenseits des Vorderrandes der
Vorderflügelherauslugt (Smerinthusstellung). Diese Bewegungensind
gesetzmäßig, wiederholen 'sich bei jedem frischgeschlüpften Falter,
als durchliefe das junge Geschöpf die Flügelhaltung jener Falter-
gruppen. Sind die Flügel völlig erhärtet, so werden sie aufgeschlagen,
so wie es die Noctuiden, Bären tun, die Hinterflügel werden dabei
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 147
teilweise bis zu den prächtigen Augenflecken von den: Vorder-
flügeln verdeckt, so daß wir einen weißen schwarzgefleckten
Falter vor uns haben. )
. Jetzt ist der Falter flugfähig und der Hochzeitsflug mag be-
ginnen.
2.
Die Gemütsbewegungen, das Liebesleben, die Eiablage und die
Erseheinungszeit von Parnassius Apollo L. |
Mit dem Aufblühen der vollen Blumenköpfchen der Korb-
blütler beginnt die Flugzeit unseres Lieblings. In den ersten Tagen
des Monats Juni sieht man dann hier die ersten Apollofalter herum-
taumeln. In vertikalen, wogenden Wellenlinien segelt das schöne
Tier von Frühmorgen bis spät Nachmittag ruhig hin und her, als
hätte es keinen Feind zu befürchten. Es kümmert sich nicht um
die Riesenlibellen, die ich Schmetterlinge bis zur Größe eines Perl-
mutterfalters (Argynnis aglajpa L.) erbeuten sah, auch wenn
diese Räuber ihm nachfliegen; selbst Möwen am Seestrande von
Slite (Gotland), die mit derselben Eleganz wie unser Apollo
gleichzeitig herumflogen, waren nicht imstande, ihn aus seiner
selbstbewußten Ruhe zu stören. In der Art des Fluges äußert sich
der Wille des Tieres: bald wiegt er sich, einem stolzen Bussard gleich,
nach der Art des ‚„Diabolo“-Fluges der Ephemeriden in den Lüften
auf und ab, als wollte er seine Flugfähigkeit ausprobieren. Brünstige
Männchen sind es; in ihrem Liebestanze steckt etwas von erotischem
Genusse.. . ein Weibchen ruht irgends verborgen im Grase.
Bald eilt er auf der Suche nach einer Liebesgefährtin hastig den
ganzen weiten Flugplatz durch. Die schönste wohlriechendste
Skabiose, sein Lieblingsgetränk, ist dann nicht imstande, ihn vom
Ziele zurückzuhalten. Er streift die Gräser der Wiese, fliegt ganz
niedrig und sucht ganz peinlich jede Stelle ab, ob doch nicht ein
Weib zu finden wäre. Ich bin bisweilen in gewisser Entfernung
eine Viertelstunde lang dem liebeshungrigen Männchen nach-
gerannt, ehe es kurzen Halt auf einem Löwenzahn oder einer
Flockenblume gemacht hatte. Mit ausgebreiteten Flügeln besaugt
er die leckerigen Blumen, hält sich aber nicht lange auf, da er anderes
im Sinne hat. Begegnet er einem anderen Männchen, so fliegt er
ihm gewöhnlich nicht nach, wie es etwa sofort ein Auroramännchen
tun würde, sondern setzt seine Rekognoscierungsreise weiter fort.
Findet er auf diesem Flugplatze kein Weibchen, so gibt es sicher ein
Weib auf einem anderen ; über hohe Granitfelsen, über Wälder jagt er
dahin. Aus einer kleinen Brise macht er sich nichts; er versucht
dem Winde zu trotzen, was ihm auch öfters gelingt.
Ein Fehlschlag unseres Netzes bringt ihn aus seiner Ruhe.
Die Wellenhöhe des Fluges wächst um das Doppelte, im Nu ist
er über eine Kiefer geflogen und läßt sich erst dann auf eine Blume
nieder, wenn er sich außer jeder Gefahr wähnt.
10* 5. Heft
148 Felix Bryk:
Unwillkürlich haben wir ein Weibchen aufgescheucht; wurde
es erschrocken, so schießt es pfeilschnell fast vertikal in die Höhe
über Bäume, was wohl eine Pieride nicht so flott auszuführen
imstande wäre; wittert es aber keine Gefahr, so setzt es sich bei
der nächsten Haltestelle, einem wohlriechenden Blümlein nieder.
Lange sitzt es da mit ausgebreiteten Flügeln den süßen Honig
schlürfend. Die Augenflecke sind öfters verdeckt und nur die Anal-
flecke der Hinterflügel in logischer Koincidenz der Vorderflügel-
zeichnung werden gezeigt. In dieser Stellung bringt es die stridu-
lierenden Töne hervor, die zuerst von Eaton (1882), Dr. Elwes,
Chr. Aurivillius und Bryk gehört wurden. ‚Unser ? von der
Küste‘, schreibt Chr. Aurivillius,?2) „hat die eigentümliche Sitte,
beim Ruhen die Flügel auszubreiten, besonders die hinteren,
beinahe horizontal; gleichzeitig hebt es die Hinterbeine auf und
reibt sehr schnell das Schienenbein gegen die starken Rippen-
wölbungen der Hinterflügel; davon hängt es ab, daß die Rippen
der Hinterflügel von der Unterseite beinahe bei immer gefangenen
92 glänzend sind ohne Schuppen.‘ (Die Rippen der Unterseite
beider Flügel sind fast bei allen Vertretern von Parnassius unbe-
schuppt. Corr. Autor.) ‚Durch dieses Reiben entsteht ein sehr deut-
licher raspelnder Ton, den ich mehreremale zu hören Gelegenheit
hatte.“ Diese musikalische Produktion beschränkt sich nicht nur
auf die Weibchen, da ich auch Männchen zirpen hörte.
Nach Darwin ‚dient die Stridulation allgemein als sexueller
Reiz oder Ruf; sie wird aber auch dazu benutzt, verschiedene
Gemütserregungen auszudrücken‘ .20)
Welche Gemütsbewegung mag nun das Stridulieren beim
Apollo ausdrücken ? Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieses fast
automatische Reiben mit den Beinen auch oft große Furcht und
Beängstigung ausdrückt. Wiederholt habe ich Männchen mit
meinem Netze gedeckt, die derart erschrocken waren, daß sie nicht
aufflogen, sondern sich fast wie tot stellten und zu zirpen begannen.
Ich konnte sogar einmal so ein „ohnmächtiges“ Männchen wie
ein Blatt Papier heben und auf meine Hand auf den Rücken legen;
es rieb mıt beiden Paaren der Beine den Veitstanz weiter und machte
keinen Flugversuch.
Paßt dazu nicht Darwins erkenntnistiefe Beobachtung, die
wohl den Schlüssel zur ‚Sich-totstellen‘‘ gibt? ‚Wenn ein Tier
beunruhigt wird, so steht es beinahe immer für einen Augenblick
bewegungslos da, um seine Sinne zu sammeln und die Quelle der
Gefahr zu ermitteln, zuweilen auch zum Zwecke, der Entdeckung
zu entgehen.?!) Dieses automatische Stridulieren des beäng-
29) Vgl. Chr. Aurivillius: Entomologiska Anteckningar frän Norra
Eezlzzen (Entomologiska Tidskrift, 1887, p. 180).
3) Vgl. Charles Darwin: Der Ausdruck der Gemütsbewegungen
bei den Menschen und den Tieren. (J. Vietor Carus übers.) Stuttgart
1872, p. 95.
31) Darwin, ibid,., p. 79.
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 149
stigten Apollofalters gehört zu den kataleptischen Erschei-
nungen, die Schmidt bei den Phasmiden in bemerkenswerter
Weise untersucht hat. Der biologischen Bedeutung der Katalepsie
im Insektenreiche wurde bisher wenig Beachtung geschenkt.
Daß auch die Stridulation andere Seelenvorgänge abspiegelt, will
ich hiermit nicht in Abrede stellen, weinen wir Menschen doch vor
Angst... und vor Freude.’?)
Als Kuriosum, wie weit sich der Mimikrytheoretiker in anthro-
pocentrischer Deutung des apollonischen Stridulierens und der
parnassischen ‚Warnzeichnung‘‘ verrennen kann, führe ich
Portschinskys mehr als gewagten Erklärungsversuch jener
Erscheinungen an. Nach Portschinsky (,,Hor. Soc. ent. Ross.‘‘)
ahme das Stridulieren das Ausströmen giftiger Gase nach; die
roten Augenflecke dagegen sollen einen großen Tropfen eines
herausquillenden roten Giftes darstellen, die weißen Kerne darin
den Reflex des Lichtes auf der giftigen Flüssigkeit.
Läßt sich der Liebestanz des brünstigen Männchens mit dem
Flügelspiel eines in der Luft hängenden Raubvogels vergleichen,
so ähnelt der Flug der trägen Weiber dem eines Beute schleppenden
Habichts. Sie fliegen sehr niedrig und ruhen nach kürzeren
Distanzen aus; diese Flugart ist von den Hetoroceren besonders
für Diacrısia russula L. charakteristisch. Auf kalkigem Boden,
bei Sonnenbrand sind die sich niederlassenden Weibchen
schwieriger zu erspähen, da sie so ungemein im Gesamteindrucke
ihrem Milieu ähneln.
Der Flugplatz ist hier in Karelien und Südfinnland eine
offene Wiese, die mit Granitfelsen unterbrochen wird, in der Nähe
der Kieferwälder, öfters am Ufer eines Flusses, Sees oder Meeres;
er ist natürlich eine nach Süden exponierte Stelle, da das Fett-
kräutlein wie sein Falter ein Sonnenanbeter ist. Die Lieblings-
blüten unseres Apolls sind hier folgende Compositae: die weiß-
strahlige Wucherblume (Chrysanthemum leucanthemum L.), die
purpurne Flockenblume (Centaurea phrygia L.), das gelbe
Habichtskraut (Hieracium sp.) und die lilafarbige Skabiose
(Centaurea phrygia L.). Bisweilen werden Beine, Thorax und die
ventrale Seite des Abdomens von dem Blütenstaube der betreften-
den Blume gelb oder lila überpudert. Aus ähnlicher Ursache er-
scheint auch der ostasiatische Parnassius Stubbendorfi manchmal
citronengelb; auch Herz?) erwähnt der roten Brust von Par-
nassius v. corybas infolge Bestäubung von roten Lilien. Die Par-
nassier sind eben typische Pollenschlepper. Die vom alpinen
Apollo bevorzugte Distel ist hier ziemlich selten und blüht erst,
82) Vgl. Darwin: Die Abstammung des Menschen (vol. I, p. 465,
Reel. Ausg.). ‚Käfer zirpen bei verschiedenen Gemütsbewegungen, ebenso
wie Vögel noch zu vielen anderen Zwecken ihre Stimmen benutzen, als
dem Gatten zuzusingen. Der große Chiasognathus zirpt aus Ärger oder zur
Herausforderung; manche Arten wieder tun es aus Trauer oder Furcht,
wenn sie erfaßt werden, daß sie nicht entwischen können.“
3) Vgl. Herz (Annuaire Mus. St.-Petersbourg 1903, p. 62).
5. Heft
150° Felix Bryk:
wenn die Flugzeit des Apolls "fast vorbei ist.) Die Weibchen
halten sich meist im Grase versteckt auf, in der Nähe der Futter-
pflanze ihrer zukünftigen Brut, während die Männchen aus-
gesprochene Wanderer sind.
Auf der Thorsburg (Gotland) ist der sonnenliebende Apollo
zu einem typischen Waldfalter entartet. Er fliegt sehr geschickt
zwischen dem Nadelholz wie sein Imitator der gemeineBaumweiß-
ling (Aporia crataegi L.) und ruht sich öfters auf Wachholder
aus. Wie wir früher das liebeshungrige Männchen jeden
Grashalm durchstöbernd fliegen sahen, so untersucht hier
der Thorsburger jeden Wachholder oder jede kleine Kiefer.
Denn dort haben sich die Weibchen versteckt, dort über-
nachten sie auch. So fanden wir vor dem Sonnenuntergange ein
„schlafendes‘“ Weibchen auf einem Wachholderzweige. Die Flügel-
stellung’ war aber garnicht wie bei ruhenden Apollo-
faltern; ausgebreitet saß es, beide Riesenaugen der Hinterflügel uns
zeigend. Hat es uns schon früher bemerkt und diese Trutzstel-
lung angenommen? Sonst ruht doch der Apollo entweder nach
Heterocerenart mit offenen Flügeln, bei peinlichster Versteckung
der roten Ozellen; oder mit zugeklappten Flügeln, eine Stellung,
die jeder Schmetterling eine kurze Zeit beim Flügel-
wachsen durchlaufen haben muß, die Stellung seines
kleinsten Flächeninhaltes.
Sehr anschaulich beschreibt Fruhstorfer die Ruhestellung
des amerikanischen Parnassius smintheus Doubl.: ‚Sie saßen auf
dem Erdboden oder lagen auf den Kräutern mit halboffenen Flügeln,
die Vorderflügel etwas nach hinten geschoben und mit gesenkten
Fühlern, resigniert in ihr Schicksal ergeben.‘“)
Auf der Thorsburg fristet der Apollo ein armseliges Dasein;
die Weibchen sind in Ermangelung von Kompositae auf die hellen
Blümlein ihrer Futterpflanze aus der Larvenzeit angewiesen, und
Männchen erbeutete ich sogar auf dem übelriechenden wilden
Schnittlauch (Akum schoenoprasum L.).
Die Flugzeit für den Apollo beginnt Anfang Juli. Im Jahre
1910 beobachtete ich das erste $ Ende Juni; im Jahre 1911 flog
vor dem sechsten Juli kein Apollo, das erste Weibchen am 8. Juli.
Im Jahre 1912 erbeutete man hier die ersten Exemplare am 8. Juli.
Prof. Aurivillius und Dr. Federley geben für Skandinavien und
Finnland Mitte Junı bis Mitte August an, was wohl sicher nur aus
nahmsweise zutreffen wird. In Klimten (auf Äland) erbeutete ich
sicher das erste Männchen vom Jahre 1912 am 2. Juli;
es war ein verfrühtes, da ich die folgenden Tage ken
anderes Exemplar fliegen sah und noch am.5. Juli desselben
3) Auch Fruhstorfer schreibt vom Apollo aus Neuveville: „Die
Falter setzten sich auf Centaureanelken, weil Disteln damals (Mitte Juni)
noch nicht erblüht waren“. ne H. Fruhstorfer: Naue Parnassiusformen.
„Doc. ent.“ XXI, p. 157—140
Mel. Fruhstorfer: Tagebuchblätter (Insektenbörse XVI, 1899).
|
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 151
Jahres in Kotby (Südfinnland), wo es viel wärmer als auf Äland
ist, kein Exemplar zu Gesicht bekommen hatte. Seltsamer Weise
beobachtete ich in Slite auf Gotland am 7. Juli nur ein Weibchen ;
am nächstfolgenden Tage erbeutete ich auf derselben Stelle nur
zwei Weibchen?®) ; zur gleichen Zeit flogen auf einem ungefähr zwei
Kilometer entfernten Flugplatze Männchen und Weibchen. Nach
Wagner?) sei die Flugzeit des Südtirolers von Mitte bis Ende
Mai, was wohl nicht stimmen wird, da Fruhstorfer®) noch im
Juli in Südtirol (in großer Menge 3 bis 400 Exemplare!) erbeutete;
doch habe Wagner schon sowohl Ende April bei Klausen wie auch
am 15. September Apollo gefangen. Der südlichste Apollo aus
Kalabrien erscheint jedenfalls schon Anfang Juli, da er in
Aspromonte Anfang Juli in Anzahl erbeutet wurde.®) Nach
brieflicher Mitteilung von Herrn Huemer (Linz) sei der Apollo von
Schoberstein im Jahre 1912 erst anfangs August erschienen.
Nach dem mir vorliegenden Untersuchungsmateriale, daß leider
nicht so oft mit Daten versehen ist, darf ich wohl behaupten, daß
Parnassius Apollo L. in der ersten Hälfte von Juli in allen
Verbreitungsbezirken fliegt, wenigstens finde ıch auf den
Etiketten meiner Falter aus Irkutsk, dem Altai, dem Kaukasus,
aus Nordrußland, Sicilien, den Mte. Sibellini (Mittelitalien),
Abruzzen, Pyrenäen, aus Valdieri, Katalonien, Südspa-
nien, Hohenzollern, Hohentwiel, Stramberg (Mähren) etc.
etc. die Zeit des Fanges von anfangs Juli bis Mitte Juli verzeichnet.)
Apollo, der Sonnengott, fliegt nur bei sonnigem Wetter.
Nach Elwes#!) wäre die Flugstunde von 8 oder 9 bis 4—6 nach-
mittags. Auf Gotland sah ich schon vor sieben Uhr morgens den
Falter herumtaumeln; um sechs Uhr abends fliegt nur vereinzelt
ab und zu ein verspätetes Männlein. Auch bei trübem, sogar
kaltem Wetter fliegt der Falter, aber nur vereinzelt. Am Anfange
der Flugzeit ist natürlich der Falter noch nicht häufig, die Männchen
in der Mehrzahl. Nach Turati2) erscheinen die 2 in Valdieri
15 Tage nach dem &; was wohl eine unrichtige Beobachtung sein
dürfte. Am Ende der Flugzeit ist es umgekehrt. Die selteneren
Männchen sind schon ganz abgeflogen, ihre Flügel ganz zerrissen;
lebensüberdrüssige Gesellen, die die Freuden des Hymens ausge-
kostet haben, denen die Todesstunde bald schlagen wird.
86) Auch Turati u. Verity erbeuteten als ersten Falter ein Weibchen
am 13. Juli 1909 in Valdieri. (Vgl. Faunula Valderiensis 1911, p. 188.)
37) Vgl. Int. ent. Zeitschrift, Nr. 41, 1911, p. 223.
s8) Vgl. Fruhstorfer: Neue Parnassiusformen (Societas ent. XXI,
p. 137). |
's9) Vgl. Turati: Lepidotteri d. Museo della R. Universita di Napoli.
(1911, Napoli, p. 11.) /
4) Die aus Rußland oder Russisch-Asien stammenden Tiere sind
gewöhnlich nach dem Kalender des alten Stils bezettelt, weshalb so oft
die Monate Mai oder Juni auf den Zetteln figurieren.
4) Elwes, l.c. p. Reh
@) Vgl. Turati und Verity: Faunula valderiensis (Firenze 1911,
p- 188).
5. Heft
152 Felix Bryk:
Der Apollofalter ist wohl einer der gemeinsten Tagesschmetter-
linge, natürlich in seinen Verbreitungsbezirken. Wo er jetzt zu
einer Seltenheit wurde, dort hat des grausamen Menschen Netz
arg gewirtschaftet. Die Imago scheint nämlich geschützt zu
seinundkeine Feinde, außer dem Menschen zu haben. Niemals
gelang es mir, während meiner mehrjährigen Jagden nur einmal
einen Vogel zu beobachten, der dem Falter nachgestellt hätte.
Ein flugunfähig gemachter Apollofalter Enten, Gänsen,
Hühnern und Puten vorgeworfen, wurde von diesem Geflügel
nicht angegriffen und verschmäht. Sie schienen ihn zu fürchten
oder wenigstens Ekel vor ihm zu haben, griffen ihn nicht an...
und der Apollo kroch ganz gemütlich am Boden und wenn sich ein
neuer Zuschauer ihm näherte, so zeigte er nur seine roten Augen-
spiegel. Demgegenüber will Kennel beobachtet haben, wie ein
Grasmückenpaarin Kurland mit APollound Mnemosyne seine Jungen
gefüttert habe. Das Vorkommen des Apollofalters in jener Lokalität
kann aber mit Recht angezweifelt werden. Der langsame Flug,
der widrige Geruch, die Häufigkeit, die Zählebigkeit und schließ-
lich die auffallenden Augen — vielleicht darf man noch dazu das
Stridulieren mitzählen ? — weisen wohl darauf hin, daß der Apollo
ein „geschütztes“ Tier sei. Der Apollo verbreitet einen höchst
unangenehmen Geruch, den wir schon bei den Eiern verspürt haben.
Eine Stinkwulst, wie sieFritz Müller bei den Marracujafaltern
entdeckte, besitzen sie nicht.#) Ich bin leider noch nicht in der
Lage, die bei beiden Geschlechtern auftretende Stinkvor-
richtung zu beschreiben. So viel möchte ich aber erwähnen, daß
das bedrängte Tier öfters eine bräunliche Flüssigkeit aus dem After
hervorspritzen läßt, die genau so unangenehm wie das Tier riecht.
Der Geruch von Parnassius Mnemosyne ist bei weitem nicht so
unangenehm; Thais polyxena riecht ähnlich wie Parasemia Plan-
taginis nach Mohn; auch die mit Parnassius verwandte Doritis
apollinus riechen ähnlich. Fruhstorfer war der erste, der das
„Mauseln“ bei Parnassius Smintheus Doubl. gerochen hatte.
„Das allermerkwürdigste aber an den Tierchen ist, daß ihre dd
ganz penetrant ‚„mauseln“, d. h. wie Mäuse riechen oder besser
gesagt, stinken. Es wäre wünschenswert zu erfahren, ob auch bei
europäischen Parnassiern ein ähnlicher oder überhaupt ein Geruch
wahrzunehmen ist.““) Daß nur die $ mauseln, dürfte wohl nicht
stimmen, da das Weibchen unseres Apolls viel intensiver stinkt
als sein Männchen. — Die Zählebigkeit des Apollo ist ähnlich
der der Aristolochienfalter, wie sie Dr. Seitz) erwähnt. Ein fest
gedrückter Apollo ıst noch ımstande nach kürzerer Zeit sich zu
43) Vgl. F. Müller: Die Stinkkölbchen der weiblichen Marracujafalter.
(Zeitschrift für Wissenschaft, Zoolog. Bd. XXX.) > ;
44) Vgl. H. Fruhstorfer: Tagebuchblätter. (Insektenbörse 1899,
vol, XYVL,;P:- 37. er
#5) Vgl. Seitz: Großschmetterlinge der Erde, I Vol. 1, p. 8, 1906.
(Kernens Verlag, Stuttgart.) ;
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 153
erholen und davonzufliegen. Wenn nun unsere Annahme gerecht-
fertigt ist, daß Parnassius Apollo „geschützt“ sei, so ist es bei der
noch festen Beschaffenheit der Flügelmembrane, die
wie Pergamentpapier knistert, was wohl jeder Sammler beim Fange
im Netze vernommen haben dürfte, umso auffallender, daß so viele
Falter mit ganz zerfetzten Flügeln herumfliegen. Man kann bisweilen
die armen Geschöpfe beobachten, wie ihnen die Hinterflügel fast
völlig fehlen. Wurden sie abgebissen ? Von wem? Von Eidechsen,
Schlangen oder Vögeln? Nach Fr. Müller“) wird ‚jährlich eine
gewisse Zahl auch von den ungenießbaren Schmetterlingen infolge
der jugendlichen Unerfahrenheit der Schmetterlingsfresser ver-
nichtet“. Ich erbeutete öfters Exemplare von Parnassius Mnemo-
syne oder Parnassius Apollo, deren Flügel ım ganzen gut erhalten
waren, deren Ocellen oder Flecken aber auf einer Seite wie mit dem
Schnabel ausgepickt waren. Auch zweı, drei Flügel sind manch-
mal verletzt. ‚Wenn abweichend von dem, was man sonst beı Tag-
faltern zu sehen pflegt, nur selten die Flügel beider Seiten in gleicher
Weise verletzt sind, so erklärt sich das daraus, daß Acrea‘‘ — und
in unserem Falle Parnassius — ‚nur selten mit geschlossenen
Flügeln sitzt, die häufigere Verletzung der Hinterflügel aber daraus,
daß sie leichter auffliegt und flieht, wenn man sie von vorn her
greifen will.*”) Natürlich gibt es außer dem mysteriösen Feinde, der
uns ganz unbekannt ist und der jedenfalls ungefährlich sein muß,
wenn so viele Tiere ihm entgehen können, noch eine viel wesentlichere
Ursache der Flügelverletzung: das ist der Zahn der Zeit. Da gab
es beim Liebeswerben einen kleinen Riß im Flügel, der Falter flog
weiter, streifte sich sein Gewand an einer Kiefernadel, der Rıß
hatte an Größe zugenommen; der Wind hat stark geblasen und
nun ist ein Flügelteil lädiert.
Da die zerfetzten Falter für Sammlungen meistens unbrauchbar
sind, so werden diese von Sammlern freigelassen; und es wundert
mich, daß man bei der Überschätzung oder dem Mißverstehen
der Zuchtwahl noch nicht zu einem ganz übertriebenen Satze ge-
kommen sei: der defekte Zustand gewähre eine Art von Schutz,
indem er ihm das Leben rette, da der tadellose Falter sonst in
das Cyankaliglas wandern müßte.
Der Mensch — Entomologen oder Kinder — ist jedenfalls der
größte Feind des Apollo. Wo er nicht mehr häufig auftritt, dort
ist er infolge Verfolgung im Aussterben begriffen ... oder sogar
schon ausgerottet. So sei er in Preußisch-Schlesien (Riesen-
gebirge) und inBurgk (Reuß ältere Linie), wie auch in der Umgebung
von Wien ausgerottet. Dasselbe Schicksal steht ihm in Winningen,
Hohen Neuffen, aufderTorsburg, inHohentwiel, in der Allgäu
und Hohenzollern entgegen. In Kijew sei erschon seit 30 Jahren
‚) Fritz Müller: Ausgebissene Flügel von Acraea Thalia.
(„Kosmos“ VII, vol. 1883.)
#“) Fritz Müller, ibid., p. 201
5. Heli
154 Felix Bryk:
nicht beobachtet worden.#) Daß Kinder andiesem leicht erbeutbaren
Falter Freude haben und ıhn sammeln, hatte ich hier in Karelien
Gelegenheit gehabt zu beobachten. Auf Flugplätzen kamen zu
mir Kinder und brachten mir in Krügen lebende Falter, die sie
einige Tage früher gefangen hatten. Gab ich ihnen dafür außer
ein paar Groschen eine Argynnis, so benahmen sie sich wie Affen,
zupften das tote Tier, glotzten es an... und es fehlte nur noch,
daß sie es gegessen hätten.
Infolge der verborgenen Lebensgewohnheit der Weibchen
werden letztere im Verhältnisse zu den häufigen Männchen, die sicher
die Weibchen an Überzahl übertreffen, in der Minderzahl erbeutet:
infolgedessen werden die Preise für die Weibchen ums dreifache,
ja vierfache erhöht, so daß die Sammler mit Anwendung größten
Scharfsinns den Weibchen des verfolgten Apolls nachstellen. Da
nun die Eiproduktion von Parnassius eine nicht besonders große ist,
„was Hoffmann zu dem stilistisch auch recht gewagten Schlusse
verleitet, daß das Weibchen von Parnassius mnemosyne nur zwei
Dutzend Eier zu produzieren braucht, weil die Raupen keinen
Feinden ausgesetzt sind und umgekehrt‘ ‚#) so muß eine Decimierung
des Falters zum baldigen Aussterben führen, zumal, wie ich nach-
gewiesen habe, die Raupe noch einen Riesenfeind außer dem
Sammler hat.°) So wird in garnicht wunabsagbarer Zeit
Parnassius Apollo, von dem Wallace sagt, daß er eine ‚ausge-
suchte Schönheit der Färbung aufweist, die kaum übertroffen
werden kann‘‘,l) von der Oberfläche Europas verschwinden.
Außer den stark lädierten Faltern fliegen auch Krüppel (Taf. II,
Fig. 4) oder Falter mit Mißbildungen (Taf. XXIII, Fig. 125) herum.
Während bei letzteren schon im Larven- oder Puppenzustande
eine partielle Hemmung im Wachstume stattgefunden haben muß,
so lassen sich die Krüppel (besser mit Schlüpfungsfehlern behaf-
teten) auf ein Hindernis beim Schlüpfen oder beim Flügelwachsen
zurückführen. Stichel beobachtete ‚wiederholt einzeln oder in
copula 22, deren Flügel noch feucht und schlaff, mit bereits am
Hinterleibe angehefteter Legetasche‘‘.52) Dies mag wohl auch die
Ursache der meisten Flügelmißbildungen der Weibchen sein.
Freilich befand sich unter meinen fast dreihundert Exemplaren .
zählenden, von mir während drei Jahren in Karelien erbeuteten
Apollofaltern: nur 1 9, dessen noch nicht ausgedehnten, daher:
schlangenlinienförmigen Rippen (die eine Zusammenschrumpfung
des linken Hinter- und rechten Vorderflügels mit sich gezogen
hatten), ein guter Bürge sein müssen, daß das Tier beim Flügel-
12) Wegen Aussterben des Parnassius Apollo vgl. F. Bryk: Aktuelle
tee (Entom. Mitteilungen, Berlin-Dahlem, vol. I, Nr. 12,
6
49) Vgl. Schulze: Über die Nackengabel der Papilioniden.
60, Vgl. p. 140.
51) Alfred Russel Wallace: Die Tropenwelt (Braunschweig 1879).
52) Vgl. Stichel in Dr. Seitz: Großschmetterlinge der Erde (Kernens
Verlag, Stuttgart, Vol. 1, p. 26). |
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 155
wachsen gestört wurde; die vorhandene Legetasche belehrt uns,
wer nun der Täter dieser Störung war, und ein Z mit im Hinter-
winkel des linken Vorderflügels zusammengeklebten Flügel. Auf
Gotland, in Slite, erbeutete ich desgleichen ein betaschtes @ mit
teilweise sehr gering verklebten Hinterflügeln, und auf der
Torsburg fing ich nur ein $ mit vollkommen verkrüppelten, im
Wachstume zurückgebliebenen Hinterflügeln, aber völlig aus-
gebildeten Vorderflügeln; das Tier konnte trotzdem ungestört
herumfliegen. Auch das am Ladogasee erbeutete 9, bei dem
der. rechte Hinterflügel infolge einer Verletzung nicht aus-
wachsen konnte (Taf. II, Fig. 4), sonst aber mit tadellosen
Flügeln, flog wie ein normales Weib. Ein @ aus Rilodagh
(Bulgarien) hatte ganz zusammengeschrumpfte Hinterflügel, die
sich dann beim Aufweichen glatt spannen ließen ... aber es war
jungfräulich.
Geht man frühmorgens auf die Falterjagd, so wird man bis
zur ersten Hälfte der Flugperiode gewöhnlich unbetaschte, also
jungfräuliche Weibchen finden können.5?) So hatte Aichele in Ka-
talonien auf vier @ nur zwei & erbeutet; zwei 2 davon waren
noch unberührt. Auch Dr. Fischer teilte mir freundlichst mit, daß
er des öfteren ? erbeutete, die noch nicht begattet waren, es war
immer vormittags. Von 49 9, die ich auf der Torsburg und in deren
Umgebung vom 11. bis 23. Juli gesammelt hatte, war nur ein 2
unbetascht; doch fing ich alle erst nachmittags; in Slite (Gotland)
sammelte ich während eines Tages auf zwei Stellen und erbeutete
7 2; die zwei unbetaschten flogen auf der ersten Stelle und wurden
vor ein Uhr mittags erbeutet, der Rest nachmittags. Unter 37 2
meiner Ausbeute vom Jahre 1911 fanden sich 7 jungfräuliche 2.
Die verspätet geschlüpften 2 werden natürlich ebenfalls unbetascht
sein, wie z. B. das von Federley beschriebene 2 aus Tvärminne
(Taf. VI, Fig. 11), da um diese Zeit die S fehlen. Es ist einfach ‚‚grau-
samm‘ von der Natur, daß solche gesunde lebenskräftige Spät-
geburten unbefruchtet ihr Dasein fristen müssen.
Der Begattungsakt findet in der Regel nachmittags statt und
das Pärchen verbringt in Liebesumarmungen vereint die ganze
Nacht. Niemals beobachtete ich einen Hochzeitsflug dieses
edlen Falters, wie er bei den Pieriden, Argynniden, Satyriden
infolge einer Beunruhigung öfters sogar auf längere Distanzen
unternommen wird. Auch das Überbieten, wie ich den Braut-
wettflug nennen möchte, scheint dem Liebesceremoniell des Apollo-
falters fremd zu sein. Jeder Naturfreund hat noch in angenehmer
Erinnerung das Bild eines freienden Pieridenpärchens. In den
Himmel möchten diese Englein fliegen und das Männchen wollte
immer über dem Weibchen schweben, es überbieten.
Beim Apollofalter verläuft das Vorspiel der Liebe nicht so-
hochtrabend. Nur ein einziges Mal gelang es mir während meines
53) Bryk: Soc. ent., Nr. 2, vol. XXVIIl, 1913.
5. Heft
156 Felix Bryk:
mehrjährigen Sammelns, einer Apollohochzeit beizuwohnen.
Es war auf Gotland, am 14. Juli 1913, um neun Uhr früh. Nach-
dem ein geiles Männchen seinen weiten Flugplatz von Slite einige
Male hin und her vergebens durchwandert hatte, glückte es ihm
endlich, seine versteckte Braut aufzuscheuchen. Da gab es kein
Wählen, kein Freien! Pfeilschnell schoß sie mit ihrem Bräutigame
in die Höhe; eiligst ließen sie sich aber wieder auf den Rasen nieder.
Als ich hinzusprang, lagen sie schon in glühenden Liebesumar-
mungen vereint im grünen Bette wie Adam und Eva aus dem‘
köstlichen byzantinischen Mosaikbilde in S. Marco (Venedig).
Sie paarten sich seitlich vereint, wie es beim Sonderlinge (Orgyja
antiqua L.) die Sitte ist. Mit zusammengeklappten Flügeln ruhte
das Pärchen: links das Männchen, rechts das Weibchen. Flug-
versuche machten sie nicht. Ob sie sich schon in der Luft ver-
einten:oder ob die Vereinigung erst am Boden geschah, konnte
ich leider nicht feststellen. Schon früher hatte ich einmal
das große Vergnügen im Freien die von mir in der Domestikation
öfters beobachtete Kopula®*) zu belauschen. Es war nach vier
Uhr nachmittags, am 26. Juli 1911. Auf einem Flugplatze, wo ich
noch eine halbe Stunde zuvor jedes Plätzchen untersucht hatte,
ohne was entdeckt zu haben, fand ich im Grase ein vereintes Pär-
chen versteckt. Die Flügelhaltung der Kopula habe ich im Freien
nach der Natur getreu gemalt (Taf. I, Fig. 1). Das $ hängt kopf-
über fast regungslos, die Behaarung seines Abdomens verdeckt
leider den ganzen Vorgang, so daß wir hinter die Kulissen des
Liebesdramas niemals blicken können. Nur schwache Kontrak-
tıionsbewegungen lassen sich ab und zu beobachten. Nun habe ich
mich irgendwie zu auffallend benommen: das Weibchen schlug
die Flügel auf, daß die großen Augen mich drohend anglotzten,
gleiches tat das feige Männlein .... nur begann es noch zu
zirpen. Das Weibchen war ganz tadellos, das Männchen hatte
im linken Subkostalauge ein Loch. Flugversuche machte
auch dieses Pärchen nicht. Ähnliches werde ich bei der Be-
schreibung einer Kopula von Luehdorfia puziloi unten erwähnen;
auch Parnassius Mnemosyne fliegt im Kopulationszustande nicht
auf; von Kaslasius var. Romanovi berichtet Grum-Grschimailo®)
gleiches. Ist es daher nicht unrichtig, wenn Verity von einem
liebesrasenden Weibchen von Parnassius Apollo schreibt ? „Sicher,
wenn die zerrissenen Flügel es erlaubt hätten, hätte das Weibchen
das Männchen in den Lüften herumgetragen ?‘®®).
Nun hatte das $ die Flügel plötzlich derart aufgeschlagen,
daß die stridulierenden Hinterbeine des Männchens ab und zu
den Analsaum ihres Hinterflügels kratzten und jenen Flügelteil
entschuppten; da kroch das 2 die Staude der Flockenblume hinauf
52) Vgl. Bryk: Apollinische Liebe (Soc. ent., vol. XXVI, Nr. 14, 1911).
5) Vgl. Grum-Grschimailo: Lep. Nord-Pamir. in Mem. lep.
Romanow (1890).
>) Turati-Verity: Faunula Valderiensis 1911, Firenze, p. 191.
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 157
und klappte dabei die Flügel zu; dem Beispiele seiner Frau folgte
bald das $. Bis etwa halb sieben Uhr ließ ich das Pärchen in
Ruhe; von einer Legetasche war natürlich nichts zu sehen.
Da ich nun über den Vorgang der Taschenbildung im klaren
sein wollte, so trennte ich das Pärchen mit Gewalt. Fest wie
Magdeburger Halbkugeln saßen die Kopulationsorgane im Sattel.
Wie ein Zahnarzt einen Zahn, so riß ich sie aber unbarmherzig
auseinander und eine völlig ausgebildete, fast schneeweiße
Legetasche (Fig. 6) kam zum Vorscheine. Am folgenden Tage
frühmorgens war die Tasche, trotzdem der Falter der Sonne ex-
Fig. 6.
Sphragis !von Parn. Apollo L. 2 (profil) (nach einem Photo-
gramm von G. Haude) vergrößert.
Bot war, weiß geblieben. Ich nehme daher an, daß nach der
opula bevor das @ das & verläßt, eines von beiden mit einem Se-
krete — vielleicht mit dem braunen ‚„Stinksafte‘ ? die wachs-
weiße Tasche verfärbt. Demgegenüber will Verity?”) beobachtet
haben, daß beieinem 9, das tags vorher mit einer weißen Tasche
behaftet war, am nächsten Morgen die Farbe der Tasche das ge-
wöhnliche Braun angenommen hätte. Ausgebleichte Taschen, die
fahlbraun gefärbt erscheinen, werden wohl zu wenig mit jenem
„stinksafte‘“ gesättigt sein, oder aber auch infolge Einflusses der
Witterung (Feuchtigkeit) ihre Färbung verloren haben, zumal
Verity beobachtet haben will, daß die frische. weiße Legetasche
in Wasser löslich sei (l. c.). Der braune Saft würde in diesem Falle
die Tasche wie ein Firnißüberzug vor der Feuchtigkeit schützen.
Beachtenswert ist, daß noch viele Parnassiusarten die ursprüng-
liche weiße Legetaschenfarbe behalten haben und daß gerade
die weißen Taschen der Mnemosyne-Eversmanni-Clarius-Gruppe
57) Vgl, Verity-Turati (ibid., p. 190).
5. Heft
158 Felix Bryk:
gleichzeitig dieprimitivste Taschenform besitzen. Die Taschen
dieser Arten sind sehr schwach mit ıhrem ventralen Ende an den
Analring befestigt, so daß sie leicht abfallen.. Übrigens. variiert
auch die Farbe bei diesen Arten und so kommen bei Parnassius
Mnemosyne L. neben hellweißen Legetaschen manchmals stark
verruste vor.
Über die Entstehung der Legetasche (Sphragis) war man bis
auf Siebold im unklaren. Man glaubte (auch Schäffer) die Tasche
sei ein integrierender Teil des Hautskeletts. Da aber der Puppe und
dem frischgeschlüpften ? die Tasche fehlte, so nahmen andere (Höger)
an, „daß die Tasche zuerst im Hinterleibe dieser Schmetterlinge
fertig verborgen stecke und nachher zum Behufe der Entledigung
der Eier aus demselben hervortrete‘.5®) Siebold stellte nun zunächst
fest, daß, während die Hautskelette mit koncentrierter Kalilösung
gekocht, ihre Struktur behielten und unlöslich sich erwiesen, die
Hinterleibstasche derselben chemischen Behandlung unterworfen,
zu einer braunen öligen Flüssigkeit sich löste; ein Beweis, daß der
Taschenstoff mit Chitin nicht identisch sei. Siebold schloß nun mit
Recht weiter daraus, ‚daß der Hinterleibsanhang der weiblichen Par-
nassier erst bei der Begattung entstehe‘‘. ‚Vermutlich wird von
dem männlichen oder weiblichen Individuum am Hinterleibsende
ein zähflüssiger gerinnbarer Stoff ausgesondert, der sich über das
mit den weiblichen Begattungsorganen innig verbundene Leibes-
ende des Männchens ergießt und durch Gerinnen und Erkälten eine
festere und länger andauernde Vereinigung beider Geschlechter
bewirkt. Nach Beendigung des Begattungsaktes und nach völliger
Trennung der Geschlechter bleibt alsdann diese geronnene Substanz
als eine Art Abguß oder Abdruck des Hinterleibes der Männchen
in der Umgebung der weiblichen Geschlechtsöffnungen haften und
verrät so den überstandenen Koitus“.) Die Resultate von
Thomson vom Jahre 1868, die Elwes später veröffentlichte, be-
stätigten Siebolds Vermutung; Thomson entdeckte auch den
Bildner jener Taschen in einem häutigen Organe, das dann später
von Scudder (1892) Peraplast genannt wurde. Je nach der Form
des Peraplasts erkläre sich auch die Form des ‚‚Positivs‘‘, der Tasche,
Durch starkes Drücken eines lebenden & gelang es mir, auch
den (?) Paraplast zu Gesichte zu bekommen ein Organ, das grün-
lich wie das Glasband der frischgeschlüpften, noch nicht er-
härteten Flügel war.
Demgegenüber behauptet Verity‘%): unter der Oberfläche des
chitinösen Ringes, der die ventrale Seite des weiblichen Genital-
apparates umschließt, befände sich ein ‚‚bilaterales Organ, das
mittels eines fadendünnen Röhrchens mit einem sekretorischen
Organe in Verbindung stehe, das wie ein chitinöser Faden, der
58) O,Siebold: in Zeitschrift f. wiss. Zoologie, III, vol. 1. Hft., 1850.
59) Siebold (I. c., p. 55, 56).
°0) Turati-Verity: Faunula Valderiensis, p. 192 (Firenze 1911).
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 159
vermittels einer basalen Anschwellung an den ‚Analring‘“ ange-
bracht ist, erscheint‘. Dieses Organ produciere den plastischen Stoff.
Ahnliche Ansichten vertritt Prof. Karsch®). ‚Einzig das
Weibchen lie-
fert das Mate-
rial zu seiner
Legetasche‘“,
sagt Karsch.
Daß das
Männchen u.
nicht das
Weibchen den
‚Stoff liefert, .
dafür spre-
chen meine
Männchen von
Parnassius
Mnemosyne
und Parnas-
sius Stubben- Ä
dorfi, denen Fig, 7.
unfertige
‚Legetaschen anhaften, zum Zeichen, daß die Taschenbildung noch
nicht ganz fertig wurde, als sich die beiden Geschlechter
trennten.) Früher hätte man Männchen mit Taschenanhängen
‚für sich passiv
verhaltende
„Päderasten‘
gehalten®) ; das
ist nun ausge-
schlossen. Da
das Ende je-
der Legeta-
sche während
der Kopula lo-
gischerweise die
ventrale Seite
des männlichen
Abdomens und
seiner Ge-
schlechtsteile.
berührt und in
sie hineinpaßt, Fig. 8.
m —— i
61), Vgl.’Karsch: Päderastie und Tribadie bei den Tieren (Leipzig, 1900).
62) Vgl. Bryk: Über die karelische Mnemosyne. Soc. ent. XXVI,
1911, p. 37£f£. ' |
6) Vgl. Stichel: Die Lepidopteren - Gattung Parnassius usw. usw.
(Berlin, 1906).
160 Felix Bryk:
so muß es daher ein Abdruck der männlichen Berührungs-
fläche sein. Nun erkennt man sofort ein einmal kopuliertes Männ-
chen von Parnassius Mnemosyne daran, daß rings um die männlichen
äußeren Geschlechtsteile das Negativ jenes Legetaschendurch-
schnitts sichtbar ist. Ein homosexuelles Männchen mit Legetasche
müßte daher sein Ende wohlausgebildet haben wie beieinem Weib-
chen, was bei den mir vorliegenden Männchen aber nicht der Fall ist.
Auch die von Grum Grschimaljo beschriebene und abgebildete
Sphragis eines Männchens von Kailasius Romanovi Gr. Gr. hatte eine
umgekehrt angebrachteSphragis®*), worüber derAutor folgendes mit-
teilt: ‚dont l’ouverture est dans un sens inverse a celui que nous voyons
chez les femelles‘‘. Wahrscheinlich wäre es aber immerhin, daß auch
das Weibchen ein rudimentäres Organ (vid. Verity) besäße, das vor
allemden Zweck hätte, die Legetasche an den Ring besser anzukitten.
Beim {von Par-
nassius Apollo L. E
wurde eine unferttige
Legetasche noch d
nicht beobachtet; es
wird daher von Int
resse sein, wenn ich _
hier nach den von
Mitentdecker Herrn
Georg Haude kunst-
voll hergestellten
Photogrammen (Fig.
7,8, 9) ein Abdomen !
eines dmit unfertiger
Tasche abbilde. In
der Profilansicht
(Fig. 7.) sehen wir
Fig. 9. zwischen den Anal-
klappen eine erhär-
tete Masse herauslugen, die dem späteren basalen Teile der Tasche,
deran den Analring des Weibes befestigt wird, entspricht ;die anderen
beiden Figuren zeigen uns die geronnene Plastilinmasse in frontaler
Ansicht. Die Entstehung des Kieles des Schiffes ist hier ganz
genau zu sehen.
Die Dauer der Kopula ist eine lange. Bei kürzerer
Dauer war, wie Elwes (Thomson) gefunden, keine Tasche zu
sehen. Aurivillius®°) berichtet einen Fall von einer Kopula, die
vom 14. Juli (wahrscheinlich nachmittags) bis zum 16. Juli morgens
dauerte. ‚Beim Fange des Tieres konnte man keine Spur von einem
Analanhange bemerken und auch am 15. Juli zeigte er sich nicht,
nachdem ich das 2 untersucht hatte. Aber als ich am i6. Juli
morgens beide getrennt vorgefunden hatte, war die Tasche des
6%) Grum Grschimailo: Lep. Pamir. (Mem. lep. Romanov, 1890).
6) Aurivillius (l. c.).
(Fortsetzung folgt im Archiv für Naturgeschichte 1914, A. 6.)
Brvk
Tafel ]J.
4,Abt.A.
8. 191
Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahr
1% Bryk: Parnassms.
FBryk Pürzx.
z
ae \
- Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt.A.
F.Bryk:Parnas sius.
Bryk.
Tafel Il.
|
STIER EZ
L/IRONAasLWU.INST, DEU
F. Bryk: Parnassius
Alan P. Dodd: Two new Scelionidae from Fiji. 161
Two new Scelionidae from Fiji.
a By
Alan P. Dodd, Nelson, via Cairns, Queensland.
The following new species of Scelionidae were captured by
Mr. A. A. Girault during the short stay of a few hours, 24th Sep-
tember, 1911.
‚The magnification used was %; inch objective, 1 inch optic,
Bausch and Lomb.
Subfamily Scelioninae.
Genus Hadronotus Foerster.
Hadronotus suvaensis sp. nov.
2 Length, 1.30 mm.
Black; anterior tibiae and all tarsi, golden yellow; posterior
and intermediate tibiae, knees, and antennal scape brownish.
"Thorax a little wider than long; the mesonotum longitudinally
rugulose, and with scattered pubescence. Abdomen slightly longer
and wider than thorax; 1st segment striate; remaining segments
longitudinally rugulose, but there is a smooth area at the suture
dividing 2nd and 3rd segments; And segment slightly the longest.
Face transversely rugulose; eyes bare. Forewings reaching a little
beyond apex of abdomen; rather broad; discal cilia not very fine,
dense; a little infuscated ; submarginal vein not curving downwards,
joining the margin at one-halfthe wing length; marginal vein one-
fourth as long as the stigmal, which is moderately long, scarcely
oblique; postmarginal vein twice as long as the stigmal. Antennae
12-jointed, scape long and slender; pedicel twice as long as its
greatest width; funicle joints distinctly narrower than pedicel;
1st one-half longer than wide; 2—4 wider than long; club 6-jointed,
rather compact, not much wider than the funicle, the joints (except
the last) all somewhat wider than long, 2nd the longest and widest.
A species rather closely allied with the Australian nigricornıs
Dodd.
Hab.: Suva, Fiji. Described from 2 9s labelled “sweeping
low herbage””.
Type: Queensland Museum, Brisbane, Hy 2056, aQ on a
tag, aQ@ on a slide.
Subfamily Telenominae.
Genus Telenomus Haliday.
Telenomus giraulti sp. nov.
Q Length, 0.80 mm. |
Black, not shining; abdomen somewhat brownish; legs pale
lemon yellow, the anterior coxae fuscous; antennae wholly brown.
Head slightly wider than the thorax. Thorax a little longer
than wide. Head and thorax with very fine polygonal sculpture.
Archiv für Nat hicht
N 1914, A N 11 5. Heft
162 Alan P. Dodd:
Abdomen a little longer, but no wider than the thorax; ist and
base of Qnd segment striate, rest of abdomen smooth; 2nd segment
occupying two-thirds of the surface. Forewings reaching a little
beyond apex of abdomen; moderately broad; hyaline; marginal
cilia not long; discal cilia fine and dense; submarginal vein attai-
ning the costa about middle of wing; marginal vein short; stigmal
vein rather long and oblique; postmarginal vein twice as long as
the stigmal; venation golden yellow. Antennae 11-jointed, scape
long and slender; pedicel one-half longer than wide; 1st funicle
joint as wide as pedicel, but a little shorter; 2—4 gradually shorte-
ning, the 4th as wide as long; club 5-jointed, not compact; joints
1—4 scarcely wider than long, 3rd the widest.
Hab.: Suva, Fiji. Described from one 2 caught with the
preceding species.
Type: Queensland Museum, Brisbane, Hy 2057, a Q on a slide.
Note. The proofs have been read by me. Strand.
Four new Proctotrypoid Egg-parasites of
Sugar Cane Insects in Java.
By
Alan P. Dodd, Nelson, via Cairns, Queensland.
Among a collection of egg-parasites received from Mr. P.
van der Goot, Entomologist at the Javan Sugar Experiment
Station, Pasoeroean, Java, were several species of Scelionidae, of
which four are apparently new to science, and are described here-
with.
The magnification used was %, inch objective, 1 inch optic,
Bausch and Lomb.
Family SCELIONIDAE.
Subfamily Seelioninae.
Genus Hadronotus Foerster.
Hadronotus javensis sp. nov.
Q Length, 1.50 mm. |
Coal black; legs (except coxae, and apical joint of tarsi), and
antennal scape bright golden yellow; pedicel and succeeding four
antennal joints yellow somewhat dusky.
Head a little wider than the thorax; eyes almost bare. Thorax
stout, nearly as wide as long; mesonotum without furrows; scutel-
lum large, semicircular, its caudal marginrimmed ; metathorax short,
unarmed. Abdomen a little wider but no longer than the thorax;
as wide as long; 1st segment slightly longer than the 2nd. Head
and thorax reticulately rugulose; 1st abdominal segment striate,
Four new Proctotrypoid Egg-parasites of Sugar Cane Insects in Java. 163
rest of abdomen longitudinally rugulose.. Body with whitish
pubescence. Forewings reaching beyond apex of abdomen; broad;
hyaline; marginal cilia short; discal cilia not fine, dense; submarginal
vein not curving downwards before attaining the costa about
middle of wing; marginal vein very short; stigmal vein moderately
long and oblique; postmarginal vein twice as long as the stigmal;
venation lemon yellow, rather indistinct. Antennae 12-jointed;
scape long and slender, as long as next four joints combined;
pedicel twice as long as wide; 1st funicle joint a little shorter and
narrower than pedicel, twice as long as wide; 2nd slightly longer
than wide, 3rd wider than long; club 7-jointed, joints 1—6 distinctly
wider than long; 2nd the longest and widest.
Hab.: Java (Pasoeroean). Described from eight females in a
tube labelled “From moth eggs, on leaves of sugar cane, Pasoeroean,
Java, 13. VII. 13°. The tube contained several eggs from which
the parasites had emerged; the eggs appear similar to Pentatomid
eggs.
Types: In the Queensland Museum, Brisbane, Hy 2058, 2 9s
on a tag, head, antennae and forewings on a slide.
This species somewhat resembles the North Queensland species,
migriclavatus Dodd, and nigricoxa Dodd.
Subfamily Telenominae.
Genus Telenomus Haliday.
1. Telenomus javensis sp. nov.
2 Length, 0.90 mm.
Coal black; femora dark brown; tibiae brownish yellow; tarsi
bright yellow.
Head slightly wider than the thorax; eyes slightly pubescent.
Thorax scarcely longer than wide, with fine, polygonial sculpture,
and fine pubescence. Abdomen no wider, and scarcely longer than
the thorax, its apex truncate;, 1st segment short, 2nd occupying
most of surface; 1st and base of And segment striate, rest smooth.
Forewings reaching well beyond apex of abdomen; not very broad;
hyaline; marginal cilia rather long; discal cilia fine and dense;
submarginal vein attaining costa about middle of wing; marginal
vein one-half as long as the stigmal, which is not long; postmarginal
vein fully twice as long as the stigmal; venation yellowish. Antennae
11-jointed; scape equal to next five jointscombined; pedicel scar-
cely twice as long as wide; 1st funicle joint much shorter but
scarcely narrower than pedicel, slightly longer than wide, 2—4
subequal, wider than long; club-5-jointed, 1st joint small, 1—4
distincetly wider than long, 3rd slightly the widest.
Hab.: Java (Modjoranggoeng). Described from numerous
females labelled “From eggs of unknown moth on sugar cane,
Modjoranggoeng, Java, 16. IX. 13”.
Types: In the Oueensland Museum, Brisbane, Hy 2060, a ?
on a tag, aQ@ ona slide
11* öd. Heft
164 Embrik Strand:
2. Telenomus vandersooti sp. nov.
2 Length, 0.85 mm.
Like the preceding species but the thorax and abdomen are
more slender, both distinctly longer than wide, the latter isnot so
truncate at apex; all the legs and antennal scape bright golden
yellow; pedicel and funicle joints dusky yellow; funicle joints
2—4 not subequal but gradually shortening, the 1st one-half longer
than wide; forewings not so broad.
Hab.: Java (Modjoranggoeng). Described from one female
labelled as in the preceding.
Type: In the Queensland Museum, Brisbane, Hy 2061, a 2
on a slide, with the slide type of javensıs.
The species is named in honor of its discoverer.
3. Telenomus spodopterae sp. nov.
Q Length, 0.60 mm.
Very similar to javensis but the abdomen is not so truncate;
the funicle joints are much narrower than the pedicel, and very
small; the tibiae are darker; the forewings are narrower, very
narrow for the genus, the longest marginal cilia equal to fully
one-half the greatest wing width.
Hab.: Java (Krebet). Described from four females labelled
“From eggs of a moth, Spododtera sp.?, on leaves of sugar beet,
Krebet, Java, 23. VII. 13.
Types: In the Queensland Museum, Brisbane, Hy 2062,
four 9s on a slide.
Genus Phanurus Thomson.
Phanurus benifieiens Zehntner.
In a tube labelled “From eggs of Grapholita schistaceana,
a moth-borer of sugar cane, Pasoeroean, Java, 15. IX. 13’, and
containing many Trichogrammatids, was a female of this species.
Note. The proofs have been read by me. | Strand.
Rezensionen.
Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur-
geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. Außerdem
werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von
Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archivs:
Embrik Strand, Berlin N. 4, Chausseestr. 0)
Ziegler, Dr. J. H.: Die Umwälzung in den Grundanschauungen
der Naturwissenschaft. 155 S., gr. 8°. Bern 1914. Fr. Semminger
vorm. J. Heubergers Verlag. Preis Fr. I
Enthält ‚acht kritische Betrachtungen‘: I. Der wahre Grund-
begriff der Erkenntnis und seine einfachste Formel. II. Die uni-
verselle Weltformel. III. Atomistik. IV. Zahl und Form der
Rezensionen. 165
Aggregatzustände und deren Beziehung zu den fünf Sinnen.
V. Radioaktivität. VI. Kosmogonie. VII. Die beiden Säulen der
Wissenschaft. VIII. Koalitionen. Strand.
Escherich, Prof. Dr. K. Die Forstinsekten Mittel-
europas. Ein Lehr- und Handbuch. Als Neuauflage von Ju-
deich-Nitsche, Lehrbuch der mitteleuropäischen Forstinsekten-
kunde bearbeitet. — Erster Band. Allgemeiner Teil. Einführung
in den Bau und die Lebensweise der Insekten, sowie in die all-
gemeinen Grundsätze der praktischen Forstentomologie. 432 pp.
gr. 8°, mit 248 Textfiguren. Preis gebunden Mk. 12.—. Verlags-
buchhandlung Paul Parey, Berlin S.W. 11.
Das Standard-Werk der deutschen forstentomologischen
Wissenschaft ist das Lehrbuch von Judeich und Nitsche gewesen.
Nun sind aber beinahe drei Jahrzehnte verflossen, seitdem die
erste Abteilung dieses Werkes erschienen ist, und während dieser
Zeit sind so große Fortschritte in der Forstentomologie wie in der
angewandten Entomologie überhaupt erfolgt und so wesentlich
höhere. Anforderungen an das Wissen und Können der Forst-
entomologen werden jetzt gestellt, daß eine Neuauflage, die wenig-
stens im allgemeinen Teile des Werkes nahezu völlig neubearbeitet
sein müßte, eine Notwendigkeit geworden war. Eine solche Neu-
bearbeitung bildet das vorliegende Escherich’sche Buch. Es ist
um mehr als das Doppelte stärker geworden als der entsprechende
Teil der alten Auflage, was zum wesentlichen Teil in der eingehen-
den Darlegung der vermehrungsbeschränkenden Faktoren und der
für eine rationelle Bekämpfung geltenden Grundsätze begründet
ist. Die Kapitel ‚insektentötende Pilze‘ (p. 258—291) und ‚‚kul-
turelle Vorbeugungsmaßregeln“ (p. 315—326) sind bearbeitet
worden von Dr. G. Lakon bezw. Prof. Dr. W. Borgmann. DBe-
sonderer Wert ist auf die Illustrierung des Werkes gelegt worden
und im vorliegenden Band ist die Zahl der Figuren um weit mehr
als das Doppelte höher als im entsprechenden Teil der alten Auf-
lage, aus der überhaupt nur relativ wenige Abbildungen über-
nommen sind, weil die meisten den heutigen Ansprüchen nicht
mehr genügten. Die neuen Abbildungen sind z. T. original. — Die
Ausstattung des Buches ist ausgezeichnet und der Preis niedrig.
Es möge bestens empfohlen werden. — Für das ganze Werk sind
4 Bände vorgesehen. Embrik Strand.
Röseler, Paul und Lamprecht, Hans. Handbuch für biolo-
gische Übungen. Zoologischer Teil. Berlin 1914. Verlag von
Julius Springer. 574 pp., gr. 8° mit 467 Textfiguren. Preis
Mk. 27.—, gebunden Mk. 28.60.
Die Verf. haben ein Werk schaffen wollen, aus dem ein jeder
alles entnehmen kann, was für die Schülerübungen irgend verwend-
bar ist, was in biologischen Übungen gearbeitet werden kann und
was erreichbar ist; ferner soll es Anregungen zu eigener Tätigkeit
geben. Meist haben die Verf. sich auf die Beschreibung der Tat-
5. Left
166 Embrik Strand:
sachen beschränkt und die biologische Deutung derselben nicht ge-
geben; der Stoff ist im allgemeinen systematisch geordnet, z. T.
aber sind aus praktischen Gründen davon Ausnahmen gemacht.
Von den 467 Textfiguren sind 439 original. — Der allgemeine Teil
(p. 1—111) behandelt das Laboratorium, die Behandlungsmethoden
des Materials, allgemeine Histologie und Physiologie; im speziellen
Teil werden typische Vertreter der verschiedenen Tiergruppen ein-
gehend behandelt. Die Ausstattung ist erstklassig. Das Buch
eignet sich nicht bloß für Schulzwecke; auch demjenigen, der
Zoologe werden will oder es schon ist, wird es ein nützliches Hand-
buch werden, dem, schon wegen der großen Anzahl ausgezeichneter
Originalfiguren, wissenschaftliche Bedeutung nicht abgesprochen
werden kann. Strand.
Blaschke, Paul. Die Raupen Europas mit ihren Futter-
pflanzen. Ein vollständiger Raupenkalender nebst einer lepi-
dopterologischen Botanik. Mit 6 kolorierten Tafeln mit Abbil-
ungen der Raupen und 28 kolorierten Tafeln der Futterpflanzen. In
Lexikon-Format. Preis geheftet Mk. 9.—, gebunden Mk. 9.80.
Grasers Verlag (Richard Liesche), Annaberg (Sachsen). XXIX +
264 + 65 PP.
Das Werk besteht aus 2 Teilen: I. Raupenkalender, ent-
haltend Beschreibung der europäischen Großschmetterlingsraupen
mit Angabe ihrer Nahrungspflanzen und nach Monaten geordnet;
ferner Verbreitung und Vorkommen der Art, ob die Raupe gesellig
oder vereinzelt vorkommt, Eibeschreibung sowie event. Bemer-
kungen über besondere Eigentümlichkeiten der Art; dazu die
6 Raupen-Tafeln. — II. Beschreibung der Futterpflanzen
unter Angabe der an denselben lebenden Raupen, mit Atlas der
lepidopterologischen Botanik. Die Pflanzen sind alphabetisch an-
geordnet um ein Nachschlagen zu erleichtern und die Erscheinungs-
zeit der Raupen wird angegeben.
Die 29 Seiten lange Einleitung des Werkes enthält Allgemeines
über die Raupen, die Hauptmerkmale der Raupen der verschiede-
nen Familien und wichtigeren Gattungen sowie praktische Winke _
in bezug auf Fang und Zucht.
Für Sammler und Züchter von Schmetterlingen wird das
Buch sicherlich ein sehr nützliches Handbuch sein, nicht zum
wenigsten durch die ausgezeichneten botanischen Tafeln, wodurch
die Bestimmung der Futterpflanzen sehr erleichtert wird. Die
Raupentafeln sind ebenfalls ausgezeichnet. Zu bedauern ist, daB
nur die Großschmetterlinge berücksichtigt worden sind, ferner
vermißt Ref. sowohl im lepidopterologischen als botanischen Teil
Autorangaben bei den Arten- wie bei den Gattungsnamen, und die
einschlägige lepidopterologische Literatur ist jedenfalls unvoll-
ständig berücksichtigt worden. Jedem lateinischen Pflanzen-
wie Faltername ist ein deutscher Name beigegeben, was ın
Sammlerkreisen mit Freude begrüßt werden dürfte.
Rezensionen. 167
Daß das Buch den Sammlern und Züchtern sehr nützlich
werden wird, ist kaum zu bezweifeln, insofern wird es also indirekt
auch der Wissenschaft nützlich werden und eine weite Verbreitung
verdienen. Der Preis ist in Anbetracht der ausgezeichneten Aus-
stattung als sehr niedrig zu bezeichnen. Embr. Strand.
Sosnosky, Th. von. Exotische Falterpracht. 56 exo-
tische Schmetterlinge nach der Natur farbig auf 6 Tafeln und
mit erläuterndem Text. Preis Mk. 3.—. Verlag von E. A. See-
mann, Leipzig.
Dies Werk bietet eine kleine Auswahl an farbenprächtigen
und z. T. abenteuerlich gestalteten exotischen Schmetterlingen
auf Tafeln, deren künstlerische und technische Vollkommenheit
erstklassig ist; es ist ein wahrer ästhetischer Genuß, diese glänzen-
den Reproduktionen zu betrachten und von künstlerischem Stand-
punkt aus ist das Werk, das dabei erstaunlich billig: ist, jedem zu
empfehlen. Es ist ein Ersatz für die z. T. sehr teuren, zu den be-
liebtesten Schaustücken unter den Faltern gehörenden Originale
und gestattet einen Einblick in die prächtige Wunderwelt der
Tropen. — Wenn auch nichts Neues bringend, hat das Werk doch
etwas Bedeutung auch für den Forscher und Fachmann durch die
Abbildungen, die an Genauigkeit und Naturtreue die sonst in der
Literatur existierenden Bilder der betreffenden Arten überragen
dürften. Strand.
Ernst, Christian. Kritische Untersuchungen über die psy-
chischen Fähigkeiten der Ameisen. (Sonderabdruck aus ‚Archiv
f. die gesamte Psychologie“, XXXI, 1—2. Heft (1914), p. 38—68.)
Interessante, auf dem Wege des Experimentes vorgenommene
Untersuchungen über das Orientierungsvermögen der Ameisen.
Heilig, Robert. Die Deszendenzlehre und ihre Hilfstheorien.
Eine kritische Studie. Stuttgart 1914. Franckh’sche Verlags-
handlung 11 pp. gr. 8°. Für Interessenten kostenlos.
Populäre, orientierende Darstellung. Verf. kommt zu dem
Schluß, daß das Einzige, was feststeht, ist die Tatsache, daß Ent-
wicklung stattfindet und stattgefunden hat, seitdem überhaupt
das Leben besteht. Aber alle Hypothesen, welche die Entwicklung
und wie das Leben entstanden ist, erklären wollen, seien mehr oder
weniger hinfällig. Strand.
Horst, Maurus. Die ‚„natürlichen‘‘ Grundstämme der Mensch-
heit (Als Heft 12 der Beiträge zur Rassenkunde). Hildburg-
hausen 1913. Thüringische Verlags-Anstalt. 35 pp. gr. 8°. 1 Doppel-
tafel. Preis M. 0.75. |
Horst, Maurus. Nachträge zur ‚natürlichen‘ Menschwerdungs-
‚kunde, dargestellt im Hcft 12 der Beiträge zur Rassenkunde: Die
„natürlichen‘‘ Grundstämme der Menschheit. Mit einer Bildtafel.
13 pp. Ders. Verlag 1913. Preis Mk. 0.25. :
Erstere Arbeit enthält drei selbständige Aufsätze: I. Die
„natürliche‘‘ Ableitung der Tertiär- und Urmenschen. II. Grund-
5. Heft
168 Embrik Strand:
riß der ‚neueren‘ Menschenkunde. III. Die drei ‚wahren Grund-
stämme‘“ der Menschheit; die ‚Nachträge‘‘ enthalten ‚‚erläuternde
Ausführungen“, Zusätze und Berichtigungen dazu. — Die drei
Grundstämme sind: I. westlicher, schimpansider Stamm, II. vor-
derasiatischer, gorillider Stamm, III. ostasiatischer, orangider
Stamm. Strand.
Mitteilungen des Deutsch-Südamerikanischen In-
stituts. 1913. H. 1. 90 pp. 1914. H. 1. 76 pp. Verlag der
Deutschen Verlagsanstalt. Stuttgart und Berlin.
Das Deutsch-Südamerikanische Institut ist eine internationale
Vereinigung, welche die kulturellen und industriellen Beziehungen
zwischen Deutschland und Südamerika weiter ausbauen will.
Geschäftsstelle: Aachen, Kgl. Technische Hochschule. — Die
„Mitteilungen“ werden gelegentlich auch etwas für Zoologen ent-
halten, u. a. in „‚Schriftenschau“. Strand.
Hjort Johan. Fluctuations in the great fisheries of
Northern Europe, viewed in the light of biological research.
With 3 plates and 137 Figgs. 228 pp. (Aus Vol. XX der ‚Rapports
et Proces-Verbaux‘ des ‚Conseil permanent international pour
l’exploration de la Meer“. Copenhague 1914.) !
Behandelt Untersuchungen, die von der größten Bedeutung
und Interesse sind und zwar sowohl für die ‚‚reine‘“ wie für die
„praktische‘‘ (angewandte) Wissenschaft der Meeresforschung;
handelt es sich doch um dieErforschung von biologischen Ver-
hältnissen, welche die größte Rolle in dem ganzen wirtschaftlichen
Leben der Bevölkerung der Fischerei betreibenden Gegenden
Nordeuropas spielt. — Interessenten mögen die Arbeit selbst ein-
sehen; hier werden nur einige der Ergebnisse der Untersuchungen
kurz erwähnt werden: ‚The study of methodically collected
material, embracing a period of many years, has demonstrated the
existence of an intimate relation between the fluctuations in the
numerical value of the stock of fish and the yield of the great
fisheries. This applies to the Norwegian herring and cod fisheries,
the herring and haddock fisheries of the North Sea, and in all
probability also to the North Sea cod fishery. The opinion generally
prevalent hitherto was that the renewal of the stock of fish took
place, as in the case of the increase of any human population, by
means of a more or less constant annual increment in the form
of new individuals; the results here arrived at, however, indicate,
that this renewal, in the case of the species investigated, is of
a highly irregular nature.‘ Embr. Strand.
Göldi, Emil A. Die sanitarisch-pathologische Bedeutung der
Insekten und verwandten Gliedertiere, namentlich als Krankheits-
Erreger und Krankheits-Überträger. 155 pp. gr. 8° mit 178 Text-
figuren, die zum großen Teil original sind. Preis Mk. 9.—. Verlag:
R. Friedländer & Sohn, Berlin NW. 6, Karlstraße 11.
Rezensionen. 169
Bei der überaus großen Rolle, welche die Insekten als Krank-
heits-Erreger und Krankheits-Überträger spielen, und wodurch sie
im gleichen Maße das Interesse der Mediziner wie der Zoologen ver-
dienen, hat man es bisher als eine wichtige Lücke in der zoologischen
wie in der medizinischen Literatur empfinden müssen, daß keine
geeignete, dem jetzigen Stande der Wissenschaft entsprechende
zusammenfassende Darstellung der sanitarisch-pathologischen Be-
deutung der Insekten existierte, und man muß dem Verf. dankbar
sein, daß er sich an diese gewiß nicht leichte Aufgabe heran-
gewagt und, was mehr ist, sie in vorzüglicher Weise gelöst hat.
Bei dem Umfang der Aufgabe war Kürze geboten; man glaubt dem
Verf. gern, daß es „entschieden leichter gewesen wäre, über diesen
Gegenstand ein mehrmals dickeres Buch zu schreiben.‘ Durch
die große Zahl vortrefflicher Abbildungen ist aber eine ausführ-
lichere textliche Darstellung entbehrlich gemacht. — Das Buch
kann Studierenden wie weiteren Kreisen bestens empfohlen
werden. Embr,. Strand.
Sajo, Karl. Blätter aus der Lebensgeschichte der Natur-
wesen. Erster Band. 256 pp. gr. 8°. Mit 15 Textbildern. Preis
ın Ganzleinen gebunden M. 5.—. Verlag: R. Friedländer & Sohn,
Berlin NW. 6, Karlstraße 11.
Die Schriftensammlung, deren I. Band hier vorliegt, ist ein
Ergebnis der Beobachtungen und Studien eines Menschenalters,
teilt uns der Verf. im Vorworte mit. Er hat die erhabene Stille
der Steppenpuszta seiner ungarischen Heimat aufgesucht um sie
ungestört auszuarbeiten. — In populärer Darstellung werden
zoologische und botanische Beobachtungen, die teils original sind,
teils aus den Arbeiten anderer Forscher geholt, dabei aber mit den
eigenen Ansichten und Erfahrungen des Verf. verbunden sind,
behandelt und zwar hauptsächlich solche, die geeignet sind, auch
das große Publikum zu interessieren. Wir heben einige der rein
zoologischen Kapitel hervor: Über aussterbende Tiere, Einige auf-
fallende Mimikry-Fälle bei Insekten, Sommerschlaf der Insekten,
Vergiftungen der Haustiere durch Pflanzen, Mimikry der Raub-
tiere, Vererbungsverhältnisse bei Ameisen und Bienen, der soziale
Sinn im Tierreich, Wechselfälle im Leben der Stechmücke, Zur
Lebensweise der Hauskatze, Geselligkeit und Ungeselligkeit im
Kerfenleben, Das Riechvermögen der Insekten, Individuelle Ver-
schiedenheiten bei der Honigbiene, Verhalten der Immen neuen
Blumen gegenüber, Ist in den Tierstaaten der Krieg eine Not-
wendigkeit ? (Verf. meint: Nein!) etc. Wie man sieht, ein so reicher
und wechselnder Inhalt, daß jeder etwas für sich in dem Buch
finden kann. Strand.
5. Heft
Heft:
11.
12.
Inhalt der Jahresberichte.
Mammalıia.
Aves.
Reptilia und Amphibia.
Pisces.
Insecta. Allgemeines.
Coleoptera.
Hymenoptera.
Lepidoptera.
Diptera und Sıphonaptera.
Rhynchota.
Orthoptera— Apterygogenea.
Myriopoda.
Arachnıda.
Prototracheata.
Crustacea: Malacostraca, Entomostracs, Giganto-
emiearlan, [straca, Pycenogonida.
Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora.
Brachiopoda.
Bryozoa.
Vermes.
Echinodermata.
Coelenterata.
Spongiae.
Protozoa.
Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricke
Berlin W. 57, Potsdamer Str.90. “
Archiv für Nafurgeschichf
Ür iginal- Arheiten en H onorar von 3, m. u
Des 40 Separate
Man wende sich an den Herausgeber
Es es | Der Herausgeber:
| ee Embrik Strand
Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4 Chu
Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 5 en ee
——— Berieht ao
über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der
Entomologie
1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. — 250 M., einzeln je 15 M
1863-1879 10 „2 205 =
1880-1889 10 „000 ee
1890-1899 10 , „20, E00... 5
1900-1909 10 .. „100 „: =1000 „7. IM
1910 .»186
Die ganze Sammlung 2150 M.:
Der Bericht enthält Arbeiten von: i
SE Stendell, Nägler, Nlig.
Buchdruckerei Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig. _
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Din ALU HL DL HT DENT DC U HI HLHT OL DL DL NET DI 0
Ausgegeben im Juli 1914.
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TR ALLEIRIRNENRNNNMNMNRNNNNNRNEIENRNNNENENNINNRNMNDINNNIN
ARCHIV
NATURGESCHICHTE,
GEGRÜNDET VON A. FA. WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
BEN RICHSON,. K.H FROSCHEL?
ION MARTENS: E HIEGENDORF,
W.WELTNER UNDE STRAND.
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ACHTZIGSTER JAHRGANG.
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1914.
Kr Abteilung A.
| | | 6. Heft.
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HERAUSGEGEBEN
VON
LE LNTETNRNEMRURALUMEIRIBNMUENRUMDEININURUBNMRRNN]
| EMBRIK STRAND
| (BERLIN).
| NICOLAISCHE
VERLAGS-BUCHHANDLUNGR. STRICKER
_ Berlin.
= POLICE HT ACHT DET HEHE ECHT GC EN DECRT CH DET BCRCOLCHCHCHENLNCHE OCHLRCRTICTHLIERLBLHCHNCHLHTILECHCHCHTOCLNLRCHERCHCHCRTECRTRCHTITRCHTRTTNCHCTNCHCHTNFACHCHURCOCRCHLNCCHTNLCHENTOCHTRURTRCHCNTRLCHLNTCHLNERCNCRLUCBERTETHEITNEN
- 3 JURIRUIID INA BURGER URN
Ann ENDEN NN AUTOREN ENGE
Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften.
[Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.)
Je Abteilung kann einzeln abonniert werden.
mE =
LEN
Anordnung des Archivs.
Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen
Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen,
Abteilung A: Original-Arbeiten
Abteilung B: Jahres-Berichte
Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich.
Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist
für sich paginieıt und einzeln käuflich.
Die: Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im
Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische
Literatur.
Die .mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht
zugänglich.
Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen.
Honorar für Jahresberichte . . 50,— M. pro Druckbogen.
7 ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. „ 5
oder 40 Separata.
Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig
Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an
den Verlag oder an den Herausgeber.
Der Verla: Der Herausgeber:
Nieolaische Embrik Strand,
Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105.
Berlin W., Potsdamerstr. 90.
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B". BUBEN 7.
ARCHIV
N ATURGESCHICHTE
GEGRUNDET VON A. F.A.WIEGMANN
FORTGESETZT VON
W. F.ERICHSON, F.H. TROSCHEL
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF
W. WELTNER unD E. STRAND.
CI TEHAVETTTE
ACHTZIGSTER JAHRGANG
1914.
Abteilung A.
6. Heft.
HERAUSGEGEBEN
VON
EMBRIK STRAND
(BERLIN).
NICOLAISCHE
VERLAGS- BUCHHANDLUNG R.STRICKER
Berlin.
Inhaltsverzeichnis.
Krieger. Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss.
(Mit 133 Abbildungen.) [Fortsetzung folgt!]
Bryk. Über das Abändern von Parnassius Apollo L. Untersuchungen
über Biologie und Zeichnungsverhältnisse des Formenkreises
Parnassius Apollo L. Unter Mitwirkung von E. Fischer und
TA. Pagenstecher. (Mit 13 kolorierten und 22 schwarzen
Ueber die Ichneumonidengattung
Aanthopimpla Sauss,
Von
Prof. Dr. R. Krieger in Leipzig.
(Mit 133 Abbildungen.)
Die Gattung Xanthopimpla wurde 1892 durch Saussure (Hist.
physique, naturelle et politigque de Madagascar publiee par Alfred
Grandidier XX) begründet. Saussure bildet auf Pl. 2, Fig. 1—3
zwei Arten ab, hat aber weder diese noch die Gattung beschrieben.
Die erste Beschreibung der Gattung und der Arten, die ich damals
kannte, lieferte ich 1899 in den Sitzungsberichten der Natur-
forschenden Gesellschaft zu Leipzig 1897/98, Seite 62—106.
Seitdem sind von verschiedenen Autoren eine große Anzahl von
Arten beschrieben worden, aber leider meist derart, daß es un-
möglich ist, danach eine Art sicher zu erkennen. Nur die Beschrei-
bungen von Roman machen eine rühmliche Ausnahme. Ganz
besonders schlimm steht es mit den von Cameron beschriebenen
Arten, die dringend einer Neubeschreibung bedürfen, wenn sie
nicht als unnützer Ballast in der Literatur mitgeschleppt werden
sollen. Sehr zu bedauern ist es, daß Morley, dem eine Anzahl
von Cameronschen Typen vorlag, diese, als er seine Hymenoptera
of British India, III, 1913 schrieb, nicht besser ausgenützt hat.
Er beschränkt sich fast immer darauf, die Cameronschen Beschrei-
bungen wiederzugeben und ordnet nur die Angaben, die bei Cameron
oft wild durcheinander gehen, nach den einzelnen Körperteilen an.
Weil die Beschreibungen so ungenügend sind, mußte ich den größten
Teil der von anderen Autoren beschriebenen Arten, soweit ich nicht
die Typen untersuchen konnte, unter den mir nur aus der Be-
schreibung bekannten aufführen und habe möglicherweise manche
davon neu benannt und beschrieben.
Für die vorliegende Arbeit konnte ich außer meiner Sammlung,
die sich bedeutend vermehrt hat, seitdem ich meine erste Arbeit
über Xanthopimpla schrieb, das Material aus dem Berliner Zoolo-
gischen Museum mit den Tosquinetschen Typen, aus dem Wiener
k. k. Naturhistorischen Hofmuseum, dem Stettiner Zoologischen
Museum und einige Arten aus dem Stockholmer Reichsmuseum
benutzen. Herr Professor Szepligeti war so liebenswürdig, mir die
Typen der von ihm beschriebenen Xanthopimpla-Arten, die er
selbst besitzt, zur Untersuchung zu leihen. Herr Dr. Roman ver-
glich eine Anzahl von Stücken, die ich ihm sandte, mit seinen .
Typen und der Type von X. stemmator (Thunb.) und Herr J .C.
Crawford ein @ der X. Kriegeri Ashm. mit der Type dieser Art.
Archiv für Naturgeschichte
1914. A, 6. 1 6. Heft
2 Prof. Dr. R. Krieger:
Den Verwaltungen der genannten Museen und den Herren, die
mich bei meiner Arbeit unterstützten, spreche ich auch hier meinen
verbindlichsten Dank aus.
Um eine möglichst sichere Grundlage zu bekommen, habe ich,
ehe ich eine Art beschrieb, an den mir vorliegenden, oder, wenn
ich sehr viele Stücke davon zur Verfügung hatte, wenigstens an
4 bis 6 Stücken jedes Geschlechts eine Anzahl wichtiger Teile mit
dem Okularmikrometer gemessen und die Maße nach Tabellen,
die ich mir zu diesem Zweck angefertigt habe, in Hundertstel der
Körperlänge umgerechnet. Dazu war es nötig, die Körperlänge
genauer festzustellen, als das durch Abtasten mit dem Zirkel
möglich ist. Deswegen wurde auch diese in einzelnen Abschnitten
mit dem Okularmikrometer gemessen, am Hinterleibe der Krüm-
mung folgend von einem Gelenk zum andern. Diejenigen von
diesen Maßen, die mir besonders wichtig schienen, habe ich in die
Artbeschreibungen aufgenommen, aus anderen Durchschnitte ge-
zogen und diese bei der Gattungsbeschreibung verwendet. Um
das Verhältnis von Länge und Breite einzelner Teile festzustellen,
habe ich immer gemessen, nie geschätzt, weil man sich beim
Schätzen leicht irrt. Einige Unterschiede zwischen meinen früheren
und den neuen Beschreibungen erklären sich z. B. daraus, daß ich
früher nur geschätzt und mich dabei geirrt habe. Da man manchmal
im Zweifel sein könnte, was unter Länge und Breite eines Teiles zu
verstehen ist, sei noch folgendes bemerkt: unter der Gesichtslänge
ist der Abstand der Mitte der Kopfschildgruben vom vorderen
Rande der Fühlergruben, unter der Länge des 1. Hinterleibssegments
der Abstand der Linie, welche die Spitzen der dreieckigenVorsprünge
am Grunde verbindet, vom äußersten Ende, unter der vorderen
Breite desselben die geringste Breite hinter diesen Vorsprüngen,
unter der hinteren Breite die größte Breite vor dem Ende zu ver-
stehen. Die Abschnitte der Beine wurden von der Seite gesehen
zwischen den Mitten der Gelenkeinschnitte gemessen, wie dies
am Hinterbein auf Fig. 6 durch kleine Kreuze an den Trochanteren
angegeben ist. Die größte Länge der Schienen und besonders der
Hüften ist daher etwas größer als das Maß, das ich als Länge
angebe. In der Fußlänge sind Klauen und Haftlappen nicht mit
einbegriffen. Außerdem habe ich zunächst die wichtigsten Körper-
teile mit dem Zeichenapparat gezeichnet. Dann wurde die be-
treffende Art nach allen mir vorliegenden Stücken beschrieben.!)
Ich folgte dabei einem Schema, das eigentlich hätte immer gleich
bleiben müssen. Nun wurden aber die ersten Arten für diese Arbeit
schon 1902 beschrieben und die Stücke, nach denen ich sie be-
1) Ich halte es nicht für angebracht, neue Arten nur nach einem Stück
zu beschreiben, das dann als ‚‚Type‘‘ eine Art Fetisch bildet, und die „Co-
typen‘ mit ein paar kurzen Anmerkungen abzutun. Bequemer ist das
allerdings, als wenn man beim Beschreiben lange Reihen von Stücken immer
und immer wieder in die Hand nehmen muß. Aber es werden, wenn man nur
nach einer „Type‘‘ beschreibt, leicht zufällige Abweichungen derselben über.
die Maßen betont und als Artmerkmale festgelegt. |
DE
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 3
schrieben hatte, wurden wieder fortgeschickt. Als ich dann im
Laufe der Untersuchung noch auf weitere wichtige Merkmale
aufmerksam wurde, konnte ich bei dem Material, das ich nicht mehr
zur Verfügung hatte, das früher Versäumte nicht mehr nachholen.
Es fehlen daher in einigen Artbeschreibungen einzelne wichtige
Angaben, besonders das Längen- und Breitenverhältnis des 2.
Hinterleibssegments.
Beschreibung der Gattung.
Xanthopimpla Sauss.
< Ichneumon Linne, Thunberg.
< Pimpla Fabricius, F. Smith, Holmgren, Vollenhoven, Tosquinet.
1890. Xanthopimpla Saussure, Grandidier, Hist. Madagascar
XX. Atlas 1re partie, Pl. 13, fig. 1—9.
1899. Xanthopimpla Krieger, Ber. naturf. Ges. Leipzig 1897/98,
p. 62.
1912. Neopimploides Viereck, Proc. U. S. Nat. Mus. XLII, No. 1888,
1 a) |
Die Körperlänge kann nach den mir bekannten Arten bei den
Q von 5,75 bis 20 mm, bei den $ von 5,75 bis 17,5 mm betragen.
Über die Länge und Breite der Hauptabschnitte des Körpers gibt
die folgende Tabelle Auskunft, deren Zahlen Hundertstel der
Körperlänge ‚bedeuten. Es ist darin jedesmal die kleinste beob-
achtete Größe, dann fettgedruckt der Durchschnitt für alle mir
bekannten Arten und zum Schluß das größte beobachtete Maß
angegeben.
Länge Breite
ud | BIN
Kopfbiykr 20.% 8- 9,2-11 | 8- 8,7-11 | 15-19,0-23 | 13-17,3-21
Bruststück +
Mittelsegment . | 26-29,0-31 | 26-27,2-28 | 16-20,9-24 | 15-19,1-21
Hinterleib . . . . | 59-61,8-66 | 62-64,2-66 | 14-17,3-21 | 13-15,0-19
Die Unterschiede zwischen @ und & erklären sich, wie leicht
aus den beiden ersten Spalten zu ersehen ist, hauptsächlich dadurch,
daß die £ einen verhältnismäßig längeren Hinterleib haben.
Der Kopf (Fig. 1) ist, wie die Tabelle zeigt, stets im Verhältnis
zu seiner Breite kurz. Besonders ist er hinter den Augen immer
nur schwach entwickelt. Wenn in: den Artbeschreibungen von
einem hinter den Augen stark entwickelten Kopf die Rede ist,
so ist das immer nur im Verhältnis zu anderen Arten zu verstehen.
Das Hinterhaupt?) (occiput) wird durch eine Leiste vom Scheitel
2) Herr Dr. Roman machte mich brieflich darauf aufmerksam, daß
Neopimploides Viereck wohl mit Xanthopimpla vereinigt werden müsse,
Nachdem ich mir die Beschreibung näher angesehen habe, kann ich ihm nur
beistimmen, wenigstens enthält die Beschreibung nichts, was dagegen spräche.
3) In meiner früheren Arbeit habe ich, wie das vielfach geschieht,
zum Hinterhaupt auch die hinter den Punktaugen gelegene Fläche gerechnet,
1* 6. Heft
4 Prof. Dr. R. Krieger:
und den Schläfen getrennt. Nach Morley (1913, p. 119) fehlt diese
Leiste bei der mir unbekannten X. trifasciata (Sm.). Die Stirn ist
A stark eingedrückt. In der Mitte kann sie (bei den Arten
der frontalis-Gruppe) einen manchmal
der Länge nach geteilten Längswulst
tragen. Die Netzaugen sind immer
groß, neben den Fühlerwurzeln tief aus-
gerandet, oben ungefähr ebensoweit von-
einander entfernt als unten, die Punkt-
augen von normaler Größe. Das Ge-
sicht ist meist ungefähr so hoch wie
an der schmalsten Stelle breit. Seine
Breite steht im umgekehrten Verhältnis
zur Entwicklung :der Netzaugen. Um
die Entwicklung beider bestimmt bezeich-
nen zu können, habe ich in den Artbe-
schreibungen angegeben, wievielmal so
groß als die geringste Gesichtsbreite die
Zinsen ar Kopfyon größte Kopfbreite ist. Beimanchen Arten
vorn und. von oben. 11:1... Ist: das Gesicht ‚neben ‚den Aurenjanter
wulstet und trägt dann eine schildförmige
Erhebung, die an die von Metopius erinnert; nur sind ihre
Ränder bei Xanthopimpla meist abgerundet, nicht scharf
wie bei Metopius (Fig. 1, e). Der Kopfschild (clipeus) ist meist
durch eine mehr oder weniger deutliche Furche vom Gesicht
getrennt, seltener damit verschmolzen. Dann wird die Grenze
zwischen Gesicht und Kopfschild nur durch die stets sehr stark
entwickelten Kopfschildgruben bezeichnet. Der Kopfschild wird
durch eine feine Gelenknaht in einen oberen (Fig. 1, c) und einen
unteren Teil geschieden. Den unteren Teil bezeichne ich nach
Enderlein (Ann. hist.-nat. Musaei Nat. Hungarici I, 1903, p. 189)
als Klipeolus (Fig. 1, cl). Unter dem Klipeolus ragt die Ober-
lippe (Fig. 1, o) als abgerundet dreieckige Platte weit vor. Man
könnte meinen, daß der Klipeolus die Oberlippe und diese ein
ungewöhnlich stark chitinisierter Epipharynx sei. Auf mikro-
skopischen Präparaten findet man aber den Epipharynx als spitzen,
dicht mit feinen Härchen besetzten, schwach chitinisierten Zipfel
unter der Oberlippe.. Die Wangen (genae) sind immer nur so
schwach entwickelt, daß der Abstand der Oberkiefer von den Augen
viel kleiner ist als die Breite der Oberkiefer am Grunde. Die Wangen
leiste (costa genalis Thomson) ist häufig als hohe, aber dünne,
durchscheinende Lamelle entwickelt. Am Kopfe sind nur das Ge-
sicht und meist auch der Kopfschild punktiert, alles u ist fast
immer glatt.
die wohl richtiger als hintere Abdachung des Scheitels zu bezeichnen ist.
Im folgenden ist unter dem Hinterhaupt immer nur der von einer Leiste
umgebene Teil zu verstehen.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sause. 5
Das Bruststück (Fig. 2) ist im Verhältnis zu seiner Länge
hoch, vorn senkrecht abgestutzt. Der Vorderrücken entbehrt
stets der Epomien. Der Mittelrückenist an den Seiten von einem
aufgebogenen Rande umgeben. Dieser setzt sich vorn, indem er
sich von der Grenze zwischen Vorder- und Mittelrücken entfernt,
am Rande des steilen Abfalls bis etwas über den Beginn der Rücken-
furchen fort und ist vor seinem Ende, öfters stark, erhöht. Die
Rückenfurchen (notauli) sind sehr verschieden stark entwickelt.
Bei manchen Arten bilden sie nur
seichte Eindrücke ganz vorn am Mittel-
rücken, bei anderen sind sie scharf
eingedrückt und reichen weit nach
hinten, ja sie können sich hier, indem
sie nach innen umbiegen, miteinander
vereinigen (Fig. 126, a). Dazwischen | ec
finden sich alle Übergänge. Das 6 22
schildchen ist fast immer stark „ mmaior (Thunb,) Bi
und zwar meist querwulstiörmig oder stück und Mittelsegment. 12: 1.
kegelförmig, seltener dach- oder keil- |
förmig gewölbt und wird an den Seiten von dünnen, manchmal
sehr hohen Leisten eingefaßt. Die Mittelbrust hängt hinter den
Vorderrücken tief herab. Die Mittelbrustseiten tragen bei vielen
Arten außer der gewöhnlichen Schwiele unter den Vorderflügel-
wurzeln über der Mitte ihrer Höhe einen längeren Längswulst, der
jenachder Art verschiedenhochseinkann. Inden Artbeschreibungen
habe ich ihn im Gegensatz zu der Schwiele als unteren Längswulst
bezeichnet. Die Epiknemien sind oben immer abgekürzt. Sie
reichen meist nur bis zur Mitte der Höhe der Mittelbrustseiten,
also da, wo der untere Längswulst vorhanden ist, bis zu seiner
unteren Grenze, selten etwas höher hinauf. Die Brustfurchen
(sternauli) fehlen meist, oder sind nur schwach angedeutet, sehr
selten gut entwickelt. Die Mittelfurche der Mittelbrust (mesolcus)
wird hinten durch eine dünne, aber hohe Ouerleiste geschlossen,
die in der Mitte gewöhnlich eingeschnitten, manchmal daneben
ın zwei spitze Zähne, die zwischen die Mittelhüften hineinragen,
ausgezogen ist. Am Bruststück sind die Mittelbrust immer und
gewöhnlich grob, die Mittelbrustseiten gewöhnlich wenigstens vorn
und unten, seltener der Mittelrücken zum Teil oder ganz und die
Ecken des Vorderrückens vor den Flügelschüppchen punktiert, die
Furchen in den unteren Ecken des Vorderrückens öfters gekerbt.
Das Mittelsegment ist kurz und fällt hinten nicht steil ab.
Seine Luftlöchersindsehrgroß und spaltförmig. Vonden Hinterbrust-
seiten ist es durch die meist vorn abgekürzte Flankenleiste (costa
pleuralis) getrennt. Über dieser bis zu der fast stetsvornabgekürzten
Seitenleiste (costa lateralis) liegt das Luftlochfeld (area spiracularis),
das öfters vor den Luftlöchern einen kegelförmigen oder rundlichen
Höcker trägt. Die zwischen den Seitenleisten gelegene Rücken-
fläche ist fast immer, wenn auch mehr oder weniger vollständig
6. Heft
6 Prof. Dr. R. Krieger:
gefeldert. Das Grundfeld (area basalis) ist immer mit dem Mittel-
felde®) (area media, früher areola superomedia) verschmolzen, ich
habe daher das vereinigte Feld in den Artbeschreibungen kurz
Mittelfeld genannt. Daneben liegen die oberen Seitenfelder (areae
supero-externae), hinter diesen die zahntragenden Felder (areae
dentiparae). Den hinteren Teil der Rückenfläche nimmt das hintere
Mittelfeld (area posteromedia) ein. Alle diese Felder können
dadurch, daß die trennenden Leisten verschwinden, miteinander
verschmelzen. Am häufigsten verschmilzt das Mittelfeld mit den
zahntragenden Feldern oder mit diesen und dem hinteren Mittel-
felde, so daß dann nur noch die oberen Seitenfelder übrig bleiben,
ganz selten verschwinden auch diese. Die Fläche des Mittelsegments
ist in der Regel glatt, manchmal ist das Luftlochfeld, ganz selten
sind auch andere Felder punktiert. Die Fläche des hinteren Mittel-
feldes, in einzelnen Fällen auch die anderer Felder, kann von
seichten Furchen durchzogen sein.
Der Hinterleib ist von oben nach unten zusammengedrückt.
Er verbreitet sich (beim @ mehr als beim $) vom Grunde bis zum
4. und 5. Segment und nimmt dann wieder an Breite ab. Von den
Segmenten ist das 1. fast immer das längste, das 3. etwas kürzer
als das 2., die folgenden wieder etwas kürzer und unter sich un-
gefähr gleichlang. Das 1. Segment ist 0,09—0,15 mal so lang als
der Körper und %, mal bis 1?/, mal so lang als hinten breit. Seine
Luftlöcher liegen vor der Mitte. Die Rückenfläche ist ganz vorn
tief ausgehöhlt. Neben dieser Aushöhlung bildet die Rückenfläche
beiderseits einen dreieckigen, manchmal abgerundeten Vorsprung,
von dem die Rückenkiele auf der Rückenfläche mehr oder
weniger weit nach hinten ziehen. Außer den Rückenkielen können
von den Vorsprüngen über die Luftlöcher hinweg die Seiten-
leisten, welche die Seitenflächen von der Rückenfläche trennen,
nach hinten ziehen. Die Hinterecken werden in der Regel mehr
oder weniger deutlich durch oft gekerbte Furchen, die schräg von
außen und vorn nach innen und hinten ziehen, abgegrenzt. Die
Rückenfläche des 1. Segments ist fast immer glatt, selten in ihrem
hinteren Teile zerstreut punktiert. Auf der Bauchseite reicht die
Membran bis über die Luftlöcher hinaus. Auf dem 2. bis 6. Hinter-
leibssegment grenzt eine tiefe gekerbte Furche, die einen nach vorn
offenen Bogen bildet, einen breiten Hinterrand ab. Durch diese
und eine zweite Furche, die in nach hinten offenem Bogen verläuft,
in der Mitte mit dem Vorderrande des Segments zusammenfällt
‚und nahe dem Seitenrande des Segments mit der hinteren Furche
zusammenstößt, wird ein erhabenes Feld abgegrenzt, das den
größten Teil der Rückenfläche des Segments einnimmt. Diese
erhabenen Felder sind in der Regel sehr deutlich punktiert, die
vorderen zerstreuter und gröber, die hinteren dichter und feiner,
nur das des 2. Segments ist manchmal ganz glatt. Arten mit ganz
4) Nach Pfankuch, Deutsche Ent. Zeitschr. 1913, p. 71.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 7
glattem Hinterleib, wie sie Cameron (Manchester Mem. XLITI.
‚1899, p. 166—170) beschreibt, kenne ich nicht. Selten ist bei
den & auch auf dem 7. Seg-
ment ein erhabenes Feld an-
gedeutet. Die beiden letzten
Segmente tragen in der Regel
nur feine haartragende Pünkt-
chen. Das 8. Segment ragt
auch beim 2 weit vor und ist
hier durch eine feine Längs-
naht, die sich nach hinten
gabelt, in ein Mittelfeld und
zwei Seitenfelder _ geteilt
(Fig.3 a). Beim 9 bilden alle,
beim & die vorderen Bauch-
segmente eine deutliche Falte. X. stemmator (Thunb.) 2. 12:1.
Das 6. Bauchsegment des 9
ist weit zurückgezogen und läßt den Grund des Legebohrers
vollkommen frei (Fig. 3 b). |
| Die Fühler sind meist so lang wie der Körper,
manchmal kürzer, selten länger. Der Schaft ist
außen tief, nach dem Grunde zu spaltförmig aus-
geschnitten (Fig. 4). Die Geißel ist in der Regel
fadenförmig, selten nach der Spitze hin etwas ver-
dickt. Die Anzahl der Geißelglieder nimmt im
allgemeinen sowohl beim Vergleich verschieden
großer Arten, als auch verschieden großer Stücke
derselben Art mit der Körpergröße zu, kann aber
bei gleich großen Arten bemerkenswerte Unter-
schiede zeigen. Sie ist also für die Unterschei-
dung mancher Arten zu gebrauchen, nur muß
dabei immer die Größe des. betreffenden Stücks
berücksichtigt werden. Bei den mir vorliegenden
Stücken schwankte sie zwischen 28 und 50. Von
den Geißelgliedern ist stets das 1. das längste, etwas
ee über 3 mal bis 7 mal, am häufigsten 3,5 Imal bis 5
Linker Fühler. mal so lang als dick. Das 2. ist ungefähr %, mal,
bei sehr langem 1. Glied nur etwas über 1, mal
so lang als das erste, die folgenden nehmen
ganz allmählich und sehr wenig an Länge ab,
das letzte ist wieder länger.
Mundgliedmaßen. Die Oberkiefer (Fig. 5)
sind am Grunde sehr kräftig, verjüngen sich > YA
aber sehr stark nach der Spitze hin und enden :
mit zwei Zähnen, von denen der obere (vordere) X. stemmator
länger als der untere ist. Die übrigen Mundteile (Thunb.) 9. 54:1.
stimmen im wesentlichen mit denen von Ech- a) er
thromorpha überein (vergl. Fig. 6 und 7 auf Y
6. Heft
8 Prof. Dr. R. Krieger:
Seite 298 der Mitt. des Zool. Museums in Berlin, IV., 1909), nur
sind alle Teile, besonders die Taster, kürzer und gedrungener.
Die Beine sind kräftig und ziemlich kurz. Setzt man die
Körperlänge gleich 100, so ergeben sich für die Beine und ihre
Abschnitte diein der folgenden Tabelle zusammengestellten Zahlen,
die fürdie Schenkel, Schienen und Tarsender Hinterbeine auf Messun-
gen an allen mir zugänglichen Arten beruhen. Für das übrige habe
ich die Beine von 22 Qund 163, die aus den verschiedenen Gruppen
ausgewählt wurden, gemessen. Auch von diesen wurden die Durch-
schnitte von den Hinterschenkeln, -schienen und -tarsen berechnet,
wobei sich ergab, daß diese mit denen, die ich aus den Maßen aller
Arten erhalten hatte, übereinstimmten oder nur ganz wenig davon
abwichen.
' Vorderb. | Mittelb. | Hinterb.
| 2
Ganzes Bein .. . .|42—47,0—54 50—57,1—64 71—79,7—85
Hüfte. 2%. nn. .| 8 495 |:6- 7291| ea
1. Trochanterenglied . | 3— 40—5 | 3— 3 2 | E 4,1—5
2. Trochanterenglied . 1 ı 1 1,5—2 | 2— 23,33
Schenkel :. . .. .-:|10-11,5—13| 12 —14,2—16| 1618421
Schiene . '. © ..2....179-40,1--19| 12 2147-17] 18 209224
Fuß. 5; 2... 8%, 214-1641 18,14 168.198 19 2 3
= ae r =
Ganzes Bein .. . .)41-45,0-—48| 50-—54,7—60| 72—75,0—79
Hütte: 0. Na. ı 9415| 6-68 81 2.140 9
1. Trochanterenplied .| 3— 4,0—5 | 3— 3,44 | 3— 3,8—4
2. ee . 1 1 1,42) 2215
Schenkel . . . . | 10—10,8—13| 12—13,6—15| 15—17,1-19
Seen a ı 9— 9,8—11| 12—13,9—16 17—19,7—22
Bußerı if no 25. ne | 14—15,3—16| 15—15,8—18| 18— 21,8 —24
Die Dicke (Höhe bei wagerecht liegendem Schenkel) des
Schenkels ist in seiner Länge enthalten:
an den Vorderbeinen 2,7—8,2—4,2 mal,
an den Mittelbeinen 2,1—2,5—2,9 mal,
an den Hinterbeinen 2,0—2,4—2,8 mal.
Die Mittel- und Hinterschienen tragen meist an ihrer Außenseite
vor der Spitze eine Anzahl kurzer dicker Dörnchen (Fig. 6). Ihre
Zahl ist häufig selbst bei demselben Stück rechts und links ver-
schieden, hält sich aber in bestimmten Grenzen und kann daher
sehr wohl für die Unterscheidung der Arten benutzt werden. Außer
diesen Dörnchen vor der Spitze stehen andere am Ende der Schienen
selbst. Diese sind bei den in den Artbeschreibungen genannten
Zahlen nicht mitgezählt. Die Arten, bei denen die Dörnchen vor
der Spitze fehlen, haben alle einen sehr kurzen Legebohrer. Man
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. ‘9
könnte daher vermuten, daß sie in irgend einer Beziehung zum
Gebrauch des Legebohrers stehen. Von den Fußgliedern sind
&)
ey)
X. stemmator (Thunk.), 2. 12:1.
Linke Beine.
immer das 1. und 5. bei weitem länger, das 4. weit
kürzer als die übrigen, von diesen wieder das 2. etwas
länger als das 3. Genaueres über diese Längen sagt die
folgende Tabelle, deren Zahlen Hundertstel der Länge des ganzen
Fußes ohne die Klauen bedeuten, nach Messungen an 19 Stücken
verschiedener Arten. |
| | Vorderbein | Mittelbein | Hinterbein
PoBaBelied.. 3,0... 31—35,2—38 | 25—29,1—32 | 28—31,8—35
2. H eu: 516,3 1912 14,418) 147 16,1. 19
3. ME LEIBEDEIS 9—11,2—14| 8—11,3—13 | 10—13,1—16
4. SH, 4 765.08.105 647 1115 7,012
N. 29—31,3—35 | 34—38,6—42 | 26—32,0—35
Die Klauen (Fig. 7) sind sehr lang,
schlank, stark und zwar fast knieförmig ge-
bogen, weder gekämmt, noch beim 2 ge-
lappt. Auch die Haftlappen sind sehr.
stark entwickelt.
Der Legebohrer ist sehr kräftig, seine
Länge bei den verschiedenen Arten sehr ver-
schieden. Seine Klappen sind 0,05 mal bis
0,45 mal so lang als der Körper.
Behaarung. Der Körper ist an allen
nicht ganz glatten Teilen mit kurzen, ab-
stehenden, meist hellen Haaren bekleidet.
Auf dem Schildchen sind die Haare länger. X. punctata (F.), 8. 88:1.
An den Beinen von den Schienen an, an den Außere en des linken
Fühlern und am Legebohrer ist dieBehaarung untere,
6. Heft
10 Prof. Dr. R. Krieger:
anliegend, ebenso, wenn auch etwas weniger, an den letzten
Hinterleibssegmenten. Da die Behaarung meist kaum faßbare
Unterschiede bietet, ist sie in der Regel bei den Artbeschreibungen
nicht berücksichtigt worden.
Färbung und Zeichnung. Der Körper ist dottergelb bis
hellrostrot gefärbt und bei den meisten Arten mit schwarzen,
seltener braunen Zeichnungen versehen. Diese sind am Kopf und
an den Beinen sehr beständig und daher für die Unterscheidung der
Arten zu gebrauchen, können Besen am Hinterleib und noch
| mehr am Bruststück und
Mittelsegment veränder-
‚ lich sein. Ganz besonders
veränderlich ist die Zeich-
- nung des Mittelrückens,
a | / wenn sie nur aus zwei
— — auf den Seitenlappen ge-
ER legenen Flecken besteht
oe N By ..ı (vergl. 37. X..Kriegeri
N. Ashm., 52. X. stemmaitor
aueh 2, (Thunb.) und 68. X. occi-
X. punctata (F.), 2. 7,5:1. ee Die ge-
wöhnliche Bildung
des Flügelgeäders
zeigt Fig. 8, die wohl
eine weitere Beschrei-
bung überflüssig
macht.. Fast nur die
‚ | — Spiegelzelle und der
a zweite Abschnitt des
ar Radius im Vorder-
flügel weichen manch-
mal ab. Die Spiegel-
zelle kann nämlich
entweder, wenn die.
beiden Kubitalquer-
adern erst am Radius
v5 zusammentreffen,
\ ..
6 sitzend,oderdadurch,
X Heymonsi n. sp., 2. 13:1. a) linker, daß die äußere sich
b) rechter Flügel. schon weiter nach
hinten mit der innern
vereinigt, gestielt sein. Rückt der Vereinigungspunkt immer:
weiter nach hinten (Fig. 9), so wird die Spiegelzelle immer
kleiner und kann schließlich ganz verschwinden. Weiter kann
die Spiegelzelle den rücklaufenden Nerven an verschiedenen
Punkten ihres Hinterrandes, die von etwas nach innen von der
Mitte bis zur äußeren Ecke liegen können, aufnehmen. Der zweite
Seel
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 11
Abschnitt des Radius im Vorderflügel kann mehr oder weniger
geschwungen sein.
Von den anderen Gattungen der Pimplinae ist Xanthopimpla
besonders durch folgende Merkmale zu unterscheiden:
Kopfschild durch eine Quernaht in Klipeus und Klipeolus
getrennt. Fühlerschaft tief, nach dem Grunde hin spaltförmig aus-
geschnitten. Oberlippe vorragend. Oberkiefer am Grunde kräftig,
nach der Spitze hin stark verjüngt. Augen neben den Fühlerwurzeln
stark ausgerandet. Schildchen stark gewölbt mit vollständigen
Seitenleisten. Mittelsegment mit großen spaltförmigen Luftlöchern,
fast immer gefeldert. 2. bis 6. Hinterleibssegment mit durch
Furehen begrenzten erhabenen Feldern. 6. Bauchsegment
weit zurückgezogen, den kräftigen Legebohrer nicht einmal
an seinem Grunde bedeckend. 3. Rückensegment des 2 weit vor-
stehend, fast immer durch feine Nähte in ein Mittelfeld und zwei
Seitenfelder geteilt. Beine kräftig und ziemlich kurz, mit sehr
kieinem 4. und sehr großem 5. Tarsenglied. Klauen sehr lang,
schlank, fast knieförmig gebogen. Nervellus stark postfurkal, weit
vor der Mitte gebrochen.
Stellung im System,
geographische Verbreitung und Lebensweise.
Schon öfter habe ich darauf hingewiesen, daß Xanthopimpla
mit Notopimpla®) Krgr., Lissopimpla Kriechb., Echthromorpha
Holmg., Theronia Holmg. und Neotheronia Krgr. eine natürliche
Gruppe bildet, diesichan Pimpla F., Först. anschließt. Am nächsten
ist Xanthopimpla mit N otobimpla verwandt, die sich nach meiner
jetzigen Kenntnis von Xanthopimpla durch das flache, ungerandete
Schildchen, den zwar tief und spitz, aber nach dem Grunde hin
nicht spaltförmig ausgeschnittenen Fühlerschaft und die hinten
tiefere und hier scharf eingedrückte Längsfurche in der Mitte der
Mittelbrustseiten unterscheidet, während der die Felderung des
Mittelsegments betreffende Unterschied gestrichen werden muß.
Von den übrigen oben genannten Gattungen scheint trotz des ganz
verschiedenen Habitus wegen der gleichen Bildung des Kopfschilds,
des Fühlerschaftes und der Oberkiefer, der ähnlichen des Mittel-
rückenvorderrandes und des Schildchens und wegen der schild-
förmigen Erhebung auf dem Gesicht mancher Xanthopimpla-
Arten Lissopimpla Xanthopimbta am nächsten zu stehen. Lisso-
pimpla bildet dann über Echthromorpha hinweg die Verbindung
mit Theronia und Neotheronia.
Die Gattung Xanthopimpla scheint eine der artenreichsten
unter den Ichneumoniden zu sein, und sicher werden zu den bis
jetzt bekannten Arten noch viele dazu kommen. Bisher kannte
‚man nur aus Südostasien, Australien und Afrika Xanthopimpla-
Arten. Es war daher eine große Überraschung für mich, als ich
5) Der Name ist nicht, wie Dalla Torre (Cat. Hym. III, p. 419) angibt,
von vwroc Rücken, sondern von voros Süden abgeleitet.
6 Heft
12 Prof. Dr. R. Krieger:
auch südamerikanische kennen lernte. Diese bilden bis auf eine
(macrura) zwei natürliche Gruppen, die sich an gewisse Afrikaner
anschließen, während X. macrura in die sonst nur in Südostasien
vertretene Princeps-Gruppe gehört. Das ruft den Verdacht hervor,
sie sei mit ihren Wirten durch Kulturpflanzen nach Südamerika
verschleppt worden. Afrikanische Arten sind nur aus der äthi-
opischen Region bekannt; unsere Gattung scheint also auf diese,
die orientalische, die australische und die neotropische Region be-
schränkt zu sein und nur in Asien, wo sich ja auch sonst die Grenzen
verwischen, in die paläarktische überzugreifen. Besonders stark
vertreten und am reichsten entwickelt ist sie in der orientalischen
Region. |
Mit Ausführungen über die Verbreitung im einzelnen muß man
warten, bis die Gattung noch besser bekannt sein wird. Nur auf
einiges, was mir aufgefallen ist, möchte ich hinweisen. X. emaculata
Szepl. kenne ich von Java und Formosa, sie dürfte also wohl auch
in den dazwischen liegenden Gegenden vorkommen, wird aber auf
Sumatra durch die zwar ähnliche, aber bestimmt verschiedene
Enderleini vertreten. Arten aus Siam, Sumatra und Borneo zeichnen
sich häufig durch besonders stark entwickelte schwarze Zeichnungen
vor ihren Verwandten aus, während unter denen von Neu-Guinea
viele durch den Verlust der schwarzen Zeichnungen ihrer Ver-
wandten auffallen. Auf den Philippinen sind mehrere Arten von
Luzon durch schwächer entwickelte schwarze Zeichnungen von
ihren Varietäten oder nahe verwandten Arten auf Mindanao ver-
schieden. Bindenartige Zeichnungen an Stelle von Flecken bei
verwandten Arten treten besonders häufig in Assam und Burma auf.
Nach dem wenigen, was über die Lebensweise bekannt ist,
scheinen die Xanthopimpla-Arten bei Schmetterlingen und zwar
besonders bei Tagfaltern, Spinnern, Eulen und Pyraliden zu
schmarotzen. Ich vermute, daß sie ähnlich unseren Pimpla-Arten
und der Theronia atalantae nicht an bestimmte Wirte gebunden
sind. Eine Anzahl von Zuchtergebnissen verzeichnet Morley
(Hym. British India III., 1913). Mir lag nur je ein @von X. princeps
aus Antheraea Mylıtta var. und Theophila bengalensis, und ein .
Q von X. Jacobsoni aus Eublemma versicolora Wlk. gezogen, vor.
Herr Dr. Roman teilte mir mit, daß sich im Stockholmer Museum ein
aus dem Spinner Pseudometa basalis Wath. gezogenes $ von X.
maior Szepl. befindet.
Xanthopimpla-Arten, die ieh nur aus der Beschreibung kenne.‘)
Pimpla apicidennis Cameron, 1899 (Manchester Mem. XLIII,
p. 161, 2) unterscheidet sich nach der Beschreibung von allen mir
bekannten Arten dadurch, daß zugleich das 2., 4. und.6. Hinter-
leibssegment schwarz gezeichnet, das 3. und 5. aber hell sind.
°) In meiner früheren Arbeit (1899) hatte ich gesagt, daß eine Anzahl
der von Smith beschriebenen Pimpla-Arten zuXanthopimpla gehören könnte.
Daraufhin hat Dalla Torre in seinem Cat. Hym. III, p. 456—459 alle diese
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 13
Morley (1913) zieht die Art, wie es scheint, ohne die Cameronsche
Type gesehen zu haben, zu irifasciata Smith und sagt in einer
Fußnote auf S. 120: ‚For Cameron’s second segment, read ‚‚third‘“
et'cont.'.
Pimpla appendicularıss Cameron 1899 (Manchester Mem.
XLIli, p. 160, 2). — Xanthopimpla appendicularis Morley 1913
(Hym. British India III, p. 127 n. 74, fig. 27) ist nach Cameron’s
Beschreibung und Morley’s Abbildung meiner tigris ähnlich, nur
sind danach bei appendicularis nur die Spitze, nicht auch der
Grund der Hinterschienen schwarz, die beiden letzten Glieder der
Hintertarsen schwarz, das Flügelmal rotbraun, nicht schwarzbraun
und das 2. Hinterleibssegment am Grunde schwarz. Auch ist
appendicularis größer und hat einen etwas kürzeren Legebohrer.
Wie es mit der Felderung des Mittelsegments steht, ist aus der
Beschreibung nicht zu entnehmen, auch Morley sagt nichts davon.
Zanthopimpla appendiculata Cameron 1901 (nec 1906), s. 42.
X. Punctata (F.)
Xanthopimpla apbendiculata Cameron 1906 (Ann. South Afr.
Mus. V, p. 111, 2, nec Cam. 1901)?) würde ich für Zuteola (Tosqu.)
halten, wenn nicht nach der Beschreibung die Flügeladern schwarz
statt rötlichbraun, die Seitenleisten des Schildchens ‚‚moderately
high‘ statt sehr hoch, das 1. Hinterleibssegment doppelt so lang
als breit, der Bohrer 0,20 mal statt 0,12 mal so lang als der Körper
sein sollten.
Xanthopimpla axis Roman 1913 (Ark. f. Zool. VIII, N:o 15,
p- 19, n. 3, 23) steht der X. Krieger Ashm. sehr nahe. Herr Dr.
Roman, dem ich ein Pärchen von Kriegeri geschickt hatte, schrieb
mir, daß die Punktierung der Mittelbrustseiten etwas weitläufiger
ist und fügt hinzu: ‚Wenn keine weiteren Merkmale zukommen,
würde ich die ax:1s als geogr. Varietät der Kriegeri ansehen.“
Xanthopimpla basimacula Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L,
p. 48; 49, &) scheint, wie Cameron angibt, meiner australis ähnlich
zu sein, unterscheidet sich aber davon durch das sehr lange 2.
Hinterleibssegment. Hierdurch wird es zweifelhaft, ob sie wie
austvalis zur Punclata-Gruppe gehört.
Xanthopimbla beauforti Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L,
p. 45, 2) scheint wegen der langen Rückenfurchen in die splendens-
Gruppe zu gehören, hier aber mit keiner der mir bekannten Arten
näher verwandt zu sein.
Arten als Xunthopimpla-Arten aufgeführt und jedesmal darunter gesetzt:
„Xanthopimpla ..... Krieger usw.‘ Dagegen muß ich Einspruch erheben;
er hätte wenigstens ein Fragezeichen dazu setzen müssen. Aus den Smith-
schen Beschreibungen läßt sich nicht einmal mit Sicherheit erkennen, ob
die Arten zu Xanthopimpla gehören. Ich ziehe es deswegen diesmal vor,
sie ganz wegzulassen, soweit sie nicht von Morley (1913) aufgenommen
worden sind. 5
?) Ich halte es für sehr überflüssig, diese Art neu zu benennen, ehe ich
nieht durch Untersuchung der Type festgestellt worden ist, ob sie sich
wirklich von luieola unterscheidet.
6. Heft
14 Prof. Dr. R. Krieger:
Xanthobimpla bimaculata Cameron 1906, s. 52. X. stemmator
(Thunb.)
Xanthopimpla Binghamı Cameron 1908 (Zeitschr. Hym.
Dipt. VIII, p. 39, n. 3, &) — Xanthopimpla binghami Morley 1913
(Hym. British India III, p. 133, n. 81, fig. 29) gehört zur munda-
Gruppe und zwar nach der Anmerkung Camerons auf p. 38 bei
cera zur Abteilung b, weicht aber in der Zeichnung des Körpers
von: allen mir daraus bekannten Arten ab, schließt sich vielmehr
dadurch an erythroceros (n. 102) an, von der sie sich wieder durch
dunklere Fühler, ‚‚a short black line at the base of the hind tibiae“
(oder sollte damit die schwarze Schienenwurzel gemeint sein?),
längeres 1. Hinterleibssegment und kürzeren Bohrer unterscheidet.
Xanthopimpla bistrigata Szepligeti 1908 (Sjöstedt’s Kilimand-
jaro Exped. 8:3, p. 77, 2) scheint den Arten meiner occidentals-
Gruppe ähnlich zu sein, sich aber davon durch das nicht mit den
zahntragenden Feldern verschmolzene Mittelfeld zu unterscheiden.
Xanthopimpla cera Cameron 1908 (Zeitschr. Hym. Dipt., VII.
p. 38, n. 1, 2) — Morley 1913 (Hym. British India III, p. 82, n. 82,
2) gehört in meine Abteilung a) der munda-Gruppe und könnte
meine erythroceros sein. Doch ist die Beschreibung für eine sichere
Deutung zu unvollständig; auch scheint das 2. Hinterleibssegment
ganz glatt zu sein.
Pimpla ceylonica Cameron 1899, s. 42. X. punctata (F.)
Xanthopimpla claripennis Cameron 1905 (Journ. Str. Br. R. As.
Soc. No. 44, p. 119, 9) scheint meiner interrupta und melampus
ähnlich zu sein, unterscheidet sich ‘aber von beiden durch andere
Zeichnung des Körperstammes und der Beine.
Pimpla crassipes Brull& 1846 (Hist. nat. Insect. Hym. IV,
p. 95,.n. 15, 2). Die Angaben über die Punktierung des Bruststücks
und der Seiten des Mittelsegments sprechen dafür, daß diese Art
in der Nähe von Kriegeri und crassa unterzubringen ist. Von beiden
unterscheidet sie sich durch bedeutendere Größe und die vier
schwarzen Flecke des Mittelrückens.
Pımpla curvimaculata Cameron 1899 (Manchester Mem. XLIII,
p. 158, &) scheint der vielfach sehr unklaren Beschreibung nach,
besonders wegen der Zeichnung des Mittelrückens meiner stichschia
ähnlich zu sein, von der sie sich durch die Form des Schildchens
und die nur an der Hinterschienenwurzel schwarz gezeichneten
Beine unterscheiden würde. Morley (1913) vereinigt die Art, wie
es scheint, ohne die Cameronsche Type zu kennen, mit seiner tigris.
Mir scheinen die Beschreibungen nicht zusammen zu passen.
Xanthopimpla edentangula Roman 1913 (Ark. f. Zool. VIII,
N:o 15, p. 20, n.4, 2). Durch das schmale Gesicht, die langen
schlanken Fühler, die nicht gerandeten Vorderecken am Mittel-
lappen des Mittelrückens, die sehr kräftig punktierten Mittelbrust-
seiten, die zahnartigen Vorsprünge an der Mittelbrustleiste meiner
abnormis ähnlich, aber durch die Felderung des Mittelsegments
und die schlanken ersten Hinterleibssegmente davon verschieden.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 15
Pimpla elegans Vollenhoven 1879 (Stettin. ent. Zeitg. XL,
p. 147, n. 5, 2). Leider wird nur die Färbung und Zeichnung be-
schrieben. Danach scheint die mit meiner melampus und interrupta
ähnlich zu sein, und zwar mit melampus in der Zeichnung der
Beine, mit inierrupta in der des Mittelsegments und des Hinter-
leibes. Von beiden unterscheidet sie sich durch bedeutendere
Größe.
Xanthobimpla eous Morley 1912 (Trans. Linn. Soc. London (2)
Zool. XV, p. 171, n. 5, 23). Durch das Vorhandensein der Brust-
furchen und das nicht gefelderte Mittelsegment meiner Habermehli
ähnlich, aber größer, ohne schwarze Zeichnungen und mit viel
kürzerem Bohrer.
_Xanthopimpla flavolineata Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L,
p. 48, 9). Cameron sagt: „comes near to X. crassa Kr.‘‘ Mit crassa
hat sie aber nicht das mindeste zu tun, vielmehr scheint sie der Be-
schreibung nach meiner hyalotila sehr ähnlich zu sein, nur sind bei
dieser die Flügel wasserhell, das 1. Hinterleibssegment nur über
115 mal, nicht ‚almost twice‘“ länger als hinten breit und das
Mittelfeld nicht ‚‚much‘, sondern nur etwas länger als breit.
Xanthobimpla glaberrima Roman 1913 (Ark. f. Zool. VIII,
N:0 15, p.17; 22n. 6, ?) paßt bis auf das lange 1. Hinterleibssegment
in meine munda-Gruppe, wo sie durch die Felderung des Mittel-
segments, die Zeichnung des Mittelrückens und einigermaßen auch
die der Beine an despinosa erinnert.
Pimpla honorata Cameron 1899 (Manchester Mem. XLIII,
p. 170, 2). — Xanihobimpla honorata Morley 1913 (Hym. British
India III, p. 112; 134 n. 83, 9). Das ‚‚keeled down the sides and
round theapex‘ möchteich auf ‚‚the former‘ (mesonotum) und nicht
wie es Morley (p. 112) tut, auf die Zeichnungen des Mittelrückens
beziehen. Nach der Beschreibung des Mittelsegments scheint die
Art in meine Abteilung a) der munda-Gruppe zu gehören, wo sie
durch die Zeichnung an alternans erinnert. Von dieser und allen
mir bekannten Arten unterscheidet sie sich durch das an der Spitze
von einer Leiste umgebene Schildchen.
Xanthopimpla immaculata Morley 1913 (Hym. British India
III, p. 115, n. 62, 2$). Nach der sehr kurzen Beschreibung — eine
ausführlichere wäre durchaus nicht ‚‚superfluous‘‘ gewesen —,
könnte man an emaculata oder eine ähnliche Art denken, dem
widerspricht aber die mir unbegreifliche Angabe, daß die Art
vielleicht zu dedator gehören könnte.
Pimpla indubia Cameron 1899 (Manchester Mem. XLIII,
p. 166, 2). — Xanthopimpla indubia Morley 1913 (Hym. British
India III, p. 137, n. 85, 2) scheint meiner soleata und commixta
ähnlich zu sein, würde sich aber von beiden durch den nicht punk-
tierten Hinterleib unterscheiden. Die Beschreibung und die Ver-
gleichung mit khasiana auf p. 166 widersprechen sich. So heißt
es vom Mittelfelde des Mittelsegments auf p. 166: ‚wider at the
base than at the apex‘, auf p. 167 aber: „widened from the base
6. Heft
16 Prof. Dr. R. Krieger:
to the apex‘, und es steht auf p. 166: ‚‚the basal two segments
immaculate‘, auf p. 168 aber: ‚a black eh on either side of the
second, third and fourth segments“. Was ist nun richtig?
Xanthopimpla insularis Cameron 1901 (Proe.: Zool.# Spe:
London, p. 231, &) soll nach Cameron meiner Michohitzi nahe stehen,
hat aber damit sicher nicht das mindeste zu tun. Eher scheint sie
meiner gyacılis ähnlich zu sein, doch paßt auf diese die Angabe
„the tibiae have no spines‘“ nicht, auch ist sie größer und hat
schwarze, nicht rote Fühler.
Pimbla Randyensis Cameron s. 42. X. Punclata.
Pimpla khasiana Cameron 1899 (Manchester Mem. XLIII,
p. 168, 92). — Xanthopimpla khasiana Morley 1913 (Hym. British
India III, p. 135, n. 84, fig. 30, 2). Die Abbildung bei Morley, die
wohl nach der Type gemacht ist, entspricht ganz meiner commixta,
bei dieser ist aber der Hinterleib auf den mittleren Segmenten
deutlich punktiert. Die Zeichnung des 6. Hinterleibssegments
beschreibt Cameron auf p. 169 unten und 170 oben dreimal ganz
verschieden: ‚on the . . . sixth still larger‘, ‚on the sixth small
and may be absent‘“ und ‚‚the sixth has a wide transverse band“!
Xanthopimpla Kriegeriana Cameron 1908 (Zeitschr. Hym.
Dipt. VIII, p. 38, n. 2, 2). — Xanthopimpla kriegeriana Morley
1913 (Hym. British India III, p. 128, n. 75, 2) scheint meiner
alternans sehr ähnlich zu sein, doch nimmt bei dieser die Spiegel-
zelle den rücklaufenden Nerven in und nicht vor der Mitte ihres
Hinterrandes auf und ist der Bohrer etwas länger. Auch scheinen
nach Cameron bei Kriegeriana die Flecke des Mittelrückens größer
und kein Leistenstumpf zwischen den zahntragenden Feldern und
dem hinteren Mittelfelde vorhanden zu sein.
Xanthopimpla kuchingensis Cameron 1905 (Journ. Str. Br.
R. As. Soc. Nr. 44, p. 119, 9) könnte vielleicht ein sehr dunkel ge-
zeichnetes Q@ meiner Dohrni sein. Da aber die Beschreibung sehr
unvollständig ist — nicht einmal die Körper- und Bohrerlänge ist
angegeben —, ist ein sicheres Urteil darüber nicht möglich.
Xanthobimpla labiata Cameron 1902 (Journ. Str. Br. R. As.
Soc. Nr. 37, p. 46, 2) soll nach Cameron der X. dunctata (F.) nahe
stehen. Dagegen spricht aber außer vielen anderen Angaben schon -
der kurze Bohrer. Ich kenne keine Art, der labiata ähnlich wäre.
Xanthopimbla latebalteata Cameron 1903 (Journ. Str. Br. R.
As. Soc. Nr. 39, p. 137, &). Eine mir unbekannte Art, die durch
die stark entwickleten schwarzen Zeichnungen des Körperstammes
bei ganz hellen Beinen merkwürdig ist.
Pimpla lepcha Cameron 1899 (Manchester Mem. XLIII,
p. 163, 2). Eine Art der drinceps-Gruppe, die in mancher Beziehung
meiner commixta ähnlich zu sein scheint. Diese hat aber keine‘
„distinct depression‘ in der Mitte des 1. Hinterleibssegments.
Auch sind bei ihr nur das letzte und nicht die beiden letzten Glieder
der Hintertarsen schwarz und die vorderen Flecke des Mittel-
rückens dehnen sich nicht bis zur Schildchengrube aus. Voller
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 17
Widersprüche ist die Beschreibung dieser Flecke auf p. 164 oben:
„much narrowed in the middle, where it extends from side to side“
und ‚‚which is broad at the base, becoming much narrowed at the
base‘. M
Xanthopimpla maculifrons Cameron 1903 (Journ. Str. Br. R.
As. Soc. Nr. 39, p. 138, ?) nec Cam. 1907. In der Zeichnung sehr
ähnlich meiner siictischia, von der sie sich durch das hinten winklig
vorspringende Mittelfeld des Mittelsegments unterscheiden würde.
Xanthopimpla major Szepligeti 1908 (Sjöststedt’s Kilimandjaro
Exped. 8:3, p.78, Taf. 5. Fig.6, 2) gehört in die Abteilung a) meiner
maculosa-Gruppe und steht meiner disiuncla sehr nahe, könnte
sogar damit zusammenfallen. Die Beschreibung ist zwar ziemlich
lang, enthält aber zum größten Teil nur Gattungsmerkmale von
Xanthopimpla. Deswegen ist es nicht möglich, die Art sicher zu
deuten. |
Xanthopimpla minuta Cameron 1905 (Spolia Zeylanica III,
P. X, p. 137, n. 52, 2). —Morley 1913 (Hym. British India III,
p. 132, n. 79) würde ich für eine der v. assamensts sehr nahestehende
Varietät meiner X. ischnoceros halten, wenn Cameron nicht sagte:
„Ihe apical half of the first segment is raised, clearly separate,
smooth, of equal width and twice longer than wide“. Das ist bei
keiner mir bekannten Art der Fall.
Ichneumon multipunctovr Thunberg 1822 (Mem. acad. sc.
St. Petersbourg, VIII, p. 262). — Xanthopimplamultipunctor Roman
1912 (Zool. Beitr. Uppsala I, p. 267, n. 92; p. 293, Taf. VI, Fig. 12ab)
gehört in meine Abteilung d) der frinceps-Gruppe, wo sie nach der
Bohrerlänge zwischen Brullei und Konowi zu stehen hätte.
Xanthopimpla naenia Morley 1913 (Hym. British India III,
p. 115, n. 61, 9) gehört wohl in die Nähe meiner melanacantha,
von der sie sich durch die Längsfurche auf dem Mittelrücken und
die Zeichnung des Hinterleibs unterscheidet.
Xanthopimpla nana Schulz 1906 (Spolia Hymenopt., p. 114),
1911 (Zool. Ann. IV, p. 32). — Xanthopimpla parva Cameron 1905
(Spolia Zeylanica III, P. X, p. 136, n. 51, $). — Morley 1913 (Hym.
British India III, p. 132, n. 80, 28). — Xanthopimpla Cameroni
Schmiedeknecht 1907 (Gen. Ins. f. 62, p. 39)®) gehört in meine
munda-Gruppe, vielleicht in die Nähe von eurycephala und genu-
alata. Morley sagt bei minuta, er vermute, daß diese das $ von
parva Cam. sei, erwähnt aber dann bei parva ein 9, das nach seinen
Angaben ganz verschieden von minuta ist.
Xanthopimpla natalensis Cameron 1906 (Ann. South African
Mus. V, p. 110, 28) ist wohl X. maculosa Tosqu., von der sie nach
der Beschreibung nur durch die Flecke des Mittelsegments ab-
weichen würde, oder eine dieser sehr nahestehende Art. Leider
sagt die Beschreibung nichts von der Form des Schildchens und
der Länge des Bohrers.
8) Vergl. die Fußnote auf S. 13.
iv fü t hicht
Archiv u: men ichte 2 6. Heft
18 Prof. Dr. R. Krieger:
Xanthopimpla nigritarsis Cameron 1903 (Journ. Str. Br. R.
As. Soc. Nr. 39, p. 138, $) gehört wohl in die fasciata-Gruppe, wo
sie in der Größe mit interrubta, in der Zeichnung der Beine mit
melampus übereinstimmt, sich aber von beiden durch die Zeichnung
des Körperstammes unterscheidet.
Xanthopimpla nigrobalteata Cameron 1902 (Journ. Str. Br.
R. As. Soc. No. 37, p. 47, 2) ist nach der Beschreibung gar keine
Xanthobimpla, sondern eine Theronia aus der Verwandtschaft von
Th. zebra (Voll.), wahrscheinlich diese selbst!
Xanthopimpla nursei Cameron s. 52. X. stemmator (Thunb.)
Xanthopimpla papuana Cameron 1907 (Tijschr. v. Ent. L,
p. 45; 46, 9), eine mir unbekannte Art, die vielleicht in die Nähe
meiner gracılis gehört, von der sie sich unter anderm durch die
kürzeren Rückenfurchen und die stark punktierten Mittelbrust-
seiten unterscheiden würde.
Pimpla pedator F. Was diese Art ist, wird sich nur ent-
scheiden lassen, wenn die Type noch vorhanden ist. Wahrscheinlich
gehört sie in die Princeds-Gruppe. Von den späteren Autoren ist
unter dem Namen alles mögliche verstanden worden.
Pimpla pedator Brull&E 1846 (Hist. nat. Insect. Hym. IV,
p. 94, n. 14, 28). Auch jetzt kenne ich noch keine Art, die der
Brulleschen Beschreibung genau entspricht. Die Art gehört in
die drinceds-Gruppe und zwar wahrscheinlich in die Abteilung d),
möglicherweise auch in a).
Pimpla pedator Tosquinet 1903 (Mem. Soc. Ent. Belgique X,
p. 83, 2) ist bestimmt etwas anderes als die Brullesche Art. Pimpla
pedator Brull€ hat fünf vordere Felder auf dem Mittelsegment, die
Tosquinetsche Art dagegen nur drei. Wenn man annimmt, daß
das Mittelfeld hinten offen wäre, was aber nicht der Fall zu sein
scheint, könnte Pımpdla pedator Tosqu. in meine munda-Gruppe
gehören. Auffällig ist die für die ansehnliche Körpergröße geringe
Zahl der Fühlerglieder, die für die Zugehörigkeit der zur stemmator-
Gruppe sprechen würde. Auf diese passen aber die übrigen Merk-
male nicht.
Xanthobimpla pedator Morley 1913 (Hym. British India III,
p. 116, n. 63, 28, fig. 25, 2) umfaßt wahrscheinlich mehrere Arten
aus den Abteilungen b) und d) meiner Zrinceds-Gruppe. Nach der
Beschreibung hat der Bohrer ‚‚hardly one-fourth of the abdominal
length‘, nach der Figur ist er reichlich 4, mal so lang als der
Hinterleib!:
Xanthopimpla polyspila Cameron 1907 (Tijschr. v. Ent. L,
p. 101, 2). Ausgezeichnet durch die schwarzgefleckten Hinterhüften.
Unter den wenigen mir bekannten Arten, die dieses Merkmal auf-
weisen, ist keine, die der Beschreibung sonst entspricht, auch
wüßte ich nicht, in welche von meinen Gruppen ich die Art nach
der Beschreibung stellen könnte.
Ichneumon punctator L. wird nur zu deuten sein, wenn die
Iype noch erhalten sein sollte.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 19
Pimpla punctator Tosquinet s. 95. X. Brullei Krer.
Pimpla punctator Vollenhoven 1879 (Stettin. ent. Zeitschr.
XL, p. 143) umfaßt eine ganze Anzahl von Arten aus verschiedenen
meiner Gruppen. Die einzelnen Varietäten Vollenhovens auf be-
stimmte Arten zu beziehen, wie dies Morley tut, halte ich nicht für
angebracht, da dazu die Beschreibungen viel zu unvollständig sind.
Xanthopimpla vegina Morley 1913 (Hym. British India III,
p. 118, n. 64, 95) gehört in die Abteilunga) meiner Zrinceps-Gruppe,
wo sie meiner macrura sehr nahe zu stehen scheint. Nach den
Unterschieden, die Morley für die Bildung des Schildchens und des
1. Hinterleibssegment bei 2 und & angibt, bezweifle ich, daß beide
Geschlechter zusammengehören.
Xanthopimpla sexlineata Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L,
p- 103, &). — Morley 1913 (Hym. British India III, p.129, n. 76, $)
ist durch die Punktierung des Mittelrückens, die langen Rücken-
furchen, die Zeichnung von Kopf und Bruststück, einigermaßen
auch durch die Felderung des Mittelsegments meiner zZıgris ähnlich,
aber durch die Zeichnung des Hinterleibs und der Beine und da-
durch, daß das 1. Hinterleibssegment hinten in der Mitte ‚‚strongly
punctured‘“ ist davon verschieden.
Xanthopimpla sikkimensis Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L,
p. 100, 2). — Morley 1913 (Hym. British India III, p. 131, n. 78,
2) könnte vielleicht in meine frontalis-Gruppe gehören, ist aber
mit keiner der mir daraus bekannten Arten näher verwandt.
Xanthopimpla sulcata Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent. L,
p. 45, 47, 2) gehört, wie Cameron selbst richtig angibt, in die Nähe
von splendens, unterscheidet sich aber davon dadurch, daß der
Bohrer etwas kürzer ist und die Hinterschienen keine Dörnchen
haben. Nach p. 45 soll der Hinterleib ungefleckt sein, nach p. 46
aber kleine schwarze Flecke auf dem 3. und 4. Segment haben!
Neopimploides syleptae Viereck 1912 (Proc. U S. Nat. Mus.
XLII, Nr. 1888, p. 151, 2). Die Beschreibung macht den Eindruck,
als ob es sich um X. Punctata (F.) handelte, ist abernicht vollständig
genug, um ein sicheres Urteil zu gestatten.
Xanthopimpla taprobanica Cameron 1905 (Spolia Zeylanica
III, P. X, p. 135, n. 49, 2). — Morley 1913 (Hym. British India
III, p. 129, n. 77, fig. 28, 9). Cameron sagt, daß die Art meiner
splendens ähnlich sei?), daran ist aber nach der Beschreibung und
nach der Figur von Morley nicht zu denken. Sie steht vielmehr
zwischen jasciata und melampus. In der Zeichnung des Körper-
stammes gleicht sie fasciata, durch die Zeichnung der Beine und
den glatten (bei melampus fast glatten) Mittelbrustseiten ist sie
melampus ähnlich. Von beiden unterscheidet sie sich durch das
runzlig punktierte Gesicht. |
Xanthopimpla tibialis Morley 1913 (Hym. British India III,
p. 194, n. 70, 2). Ich kenne keine Art, die der leider sehr kurzen
9) Bei Morley (p. 130, unten) steht aus Versehen, daß ich das gesagt
'haben soll. a:
2* 6. Heft
0 Prof. Dr. R. Krieger:
Beschreibung entspräche. Nach Morley soll sie der Punctata sehr
ähnlich sein. Freilich nennt er auch Punciata und Pedator einander
sehr nahestehend.
Xanthopimpla tigris Morley 1913 (Hym. British India III,
p. 113, n. 59, Pl. I, fig. 5, 2) ist nach Beschreibung und Figur
entschieden nicht meine Zigris. Bei dieser ist das Gesicht nicht
„laterally subprominent‘ und der Bohrer nicht 13 mal, sondern
weit über halb so lang als der Hinterleib. Auch ist sie ganz anders
gezeichnet, besonders ist der Fleck vor dem Schildchen an den
Seiten nicht mit der vorderen Querbinde verbunden, das 2. Hinter-
leibssegment hat nicht einen Fleck in der Mitte, sondern zwei
Flecke an den Seiten usw. Ich kenne auch keine andere Art, der
die Beschreibung der X. tigris entspräche, unterlasse es aber sie _
neu zu benennen, ehe ich sie gesehen habe. Vergl. auch curvima-
culata Cam. p. 14.
Pimpla iransversalis Vollenhoven 1879 s. 42. X. punctata (F).
Pimpla trifasciata Smith 1865 (Proc. Linn. Soc. Zool. VIII,
p. 64, 2). — Xanthopimpla trifasciata Morley 1913 (Hym. British
India III, p. 119, n. 65, 28, fig. 26, 2) unterscheidet sich nach
Morley von allen mir bekannten Arten dadurch, daß das Hinter-
haupt nicht von einer Leiste umgeben ist. Im übrigen scheint sie,
wie auch Morley sagt, meiner fasciata nahe zu stehen. Diese hat
aber ein gleichmäßig gewölbtes, nicht ‚subprotuberant laterally“
Gesicht, ihre Mittelsegmentleisten kann man nicht ‚‚inconspicuous“
nennen usw. Morley hat die Smith’sche Type, die von Neu-Guinea
stammt, gesehen und zieht eine Anzahl indischer Stücke zu Smith’s
Art. Nach meinen Erfahrungen über die Verbreitung der Xantho-
pimpla-Arten scheint es mir aber wenig wahrscheinlich, daß dieselbe
Art in Indien und Neu-Guinea vorkommt. Auch sagt Smith, daß
der Bohrer halb so lang, Morley, daß er 4, oder Y, mal so lang als
. der Hinterleib sei.
Xanthopimpla trigonalis Szepligeti 1908 (Sjöstedt’s Kilimand-
jaro Esped. 8:3, p. 78, 2) gehört in die Abteilung a) der maculosa-
Gruppe, wo sie in der Zeichnung an levis erinnert, sich aber durch
die Felderung des Mittelsegments und anderes davon unterscheidet.
Xanthopimpla varimaculata Cameron 1907 (Tijdschr. v. Ent.
L, p. 103, &). — Morley 1913 (Hym. British India TII, p. 114,
n. 60, 8). Die Beschreibung der schwarzen Zeichnungen und die
Angabe, daß die Spiegelzelle den rücklaufenden Namen ‚‚near the
apex‘' aufnimmt, erinnern an meine fasciata. Dazu stimmt aber
nicht das „Areola . . open at the apex““. Die weitere Beschreibung
der Felderung des Mittelsegments ist mir unverständlich, auch _
Morley druckt sie in Anführungsstrichen -ab.
Bestimmungstabelle für die mir bekannten Arten.
Die mit großen Buchstaben bezeichneten Abteilungen sollen
nicht natürliche Gruppen bezeichnen, sondern nur die Bestimmung
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 91
erleichtern. Wo es zweifelhaft sein kann, in welche von zwei
Abteilungen eine Art gehört, habe ich sie in beide aufgenommen.
1 Die Spiegelzelle der Vorderflügel fehlt ganz oder ist außen nicht
oder nicht vollkommen geschlossen A. p- 99,
— Die Spiegelzelle ist außen vollkommen geschlossen 2%
2 Die Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven in ihrer
äußeren Ecke auf. 2. Hinterleibssegment hinten mindestens
doppelt so breit als lang. Oberes Mittelfeld des Mittelsegments
von den zahntragenden Feldern durch eine Leiste getrennt
DB: D. 28.
— Nicht die beiden ersten Merkmale vereinigt oder das Mittelfeld
mit den zahntragenden Feldern verschmolzen. In den meisten
Fällen nimmt die Spiegelzelle den rücklaufenden Nerven vor
ihrer äußeren Ecke auf und ist das 2. Hinterleibssegment über
1» mal so lang als hinten breit.
Mittelrücken ohne Rückenfurchen und ohne erhöhten Rand
vorn an beiden Seiten des Mittellappens. Mittelsegment mit
Ausnahme des hinteren Mittelfeldes grob punktiert. 2. bis
6. Hinterleibssegment mit schwarzen Flecken hinter den er-
habenen Feldern. 8,5 mm. Legebohrerklappen 0,8 mm. Luzon.
39. X. abnormis n. sp. ?
— Die Rückenfurchen sind wenigstens durch kurze Eindrücke
am Vorderrande des Mittelrückens angedeutet. Mittellappen
des Mittelrückens vorn beiderseits mit erhöhtem Rande.
Höchstens das Luftlochfeld des Mittelsegments punktiert.
2. bis 6. Hinterleibssegment ganz hell oder mit schwarzen
Zeichnungen auf den erhabenen Feldern 4.
4 Die Rückenfurchen vereinigen sich hinten oder reichensehr weit,
wenigstens bis zur Verbindungslinie der Hinterränder der Flügel-
schüppchen nach hinten € 9.23,
— Die Rückenfurchen vereinigen sich hinten nicht und reichen
höchstens bis zur Verbindungslinie der Mitten der Flügel-
schüppchen nach hinten 5.
5 Mittelfeld des Mittelsegments nicht vollständig geschlossen 6.
— Mittelfeld vollständig geschlossen 7
6 Mittelfeld vom hinteren Mittelfelde durch eine Leiste getrennt,
mit den zahntragenden Feldern verschmolzen D. P.'28.
— Mittelfeld mit dem hinteren Mittelfelde verschmolzen E.p.29.
7 Hinterbeine ganz hell oder höchstens die Tarsen dunkel oder
dunkel gezeichnet 8.
— Wenigstens die Hinterschienen an der Wurzel schwarz 9.
8 Mittelfeld des Mittelsegments sehr groß, wenigstens halb so
lang wie das Mittelsegment F. p. 39.
— Mittelfeld noch nicht halb so lang wie dasMittelsegment G.p.36.
9 Kopfschild grob punktiert. Stirn vor dem vorderen Punktauge
mit einem Längswulst, der manchmal que eine Längsfurche
geteilt ist: EL H, p. 39.
6. Heft
U)
2 Prof. Dr. R. Krieger:
— Kopfschild fein punktiert oder glatt. Stirn ohne Längswulst
vor dem vorderen Punktauge aD:
10 An den Hinterbeinen sind nur die Schienenwurzeln und manch-
mal die Tarsen schwarz gezeichnet J: ‚P. 89:
— An den Hinterbeinen sind auch die Schenkel, oder das 1. Tro-
chanterenglied, oder beide und manchmal die Schienen in der
Mitte dunkel gezeichnet K. p. 41.
A
Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungslinie der Hinter-
ränder der Flügelschüppchen nach hinten und vereinigen sich
hier. Mittelsegment vollständig gefeldert, das Mittelfeld doppelt
so lang als breit. 13,5 mm; Legebohrerklappen 0,6 mm.
Kamerun. 92. X. mira n. sp., 93
— Die viel kürzeren Rückenfurchen vereinigen sich hinten nicht.
Mittelsegment fast immer unvollständig oder auch garnicht
geieldert. Mittelfeld viel kürzer 2.
2 Rückenfläche des Mittelsegments ohne Leisten und Felder,
nur das hintere Mittelfeld dadurch angedeutet, daß seine
Fläche etwas erhaben und seicht längsstreifig ist. Körper bis
auf das schwarze Stemmatium ganz hell. 14 mm; Legebohrer-
klappen 1,1 mm. Madagaskar. 95. X. Heymonsi n. sp., 9.
— Rückenfläche des Mittelsegments mit Leisten. Bruststück,
Hinterleib und Beine mit schwarzen Zeichnungen
Fühler nach der Spitze hin nicht oder nur ganz wenig verdickt,
die Glieder vor der Spitze höchstens 143 mal so dick als lang 4.
— Fühler nach der Spitze hin sehr deutlich verdickt, die Glieder
vor der Spitze doppelt oder fast doppelt so dick als lang 7.
4 Obere Seitenfelder des Mittelsegments mit den zahntragenden
Feldern verschmolzen. Mittelbrustseiten und Hinterhüften
mit schwarzen Flecken. Dörnchen der hinteren Schienen
schwarz. 7,25—8,25 mm; Legebohrerklappen 0,9—1,1 mm.
Siam. 126. X. melanacantha n. sp., 9.
— Obere Seitenfelder durch eine Leiste von den zahntragenden
Feldern getrennt. Mittelbrustseiten und Hinterhüften nicht
schwarz gefleckt. Dörnchen der hinteren Schienen hell 5.
Die Rückenkiele des 1. Hinterleibssegments reichen nur bis
zur Mitte des Segments. Gesicht dicht und ziemlich kräftig
punktiert. Alle Hinterleibssegmente mit schwarzen Flecken,
die des 2. nicht viel kleiner als die auf den übrigen. 12,25 mm;
Legebohrerklappen 1,8 mm. Luzon. 129. X. connexa n. Sp., 9.
— Die Rückenkiele des 1. Hinterleibssegments reichen wenigstens
bis fast zu den schrägen ‚Furchen. Gesicht feiner punktiert 6.
1. Hinterleibssegment mit schwarzer QOuerbinde. Die Flecke
des 2. Segments viel kleiner als die der folgenden Segmente,
6. Segment ganz hell. Gesicht fein und zerstreut punktiert.
Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments an der Seite sehr
grob, mäßig dicht punktiert. Legebohrerklappen so lang wie
die beiden letzten Hintertarsenglieder zusammen. 2? 9,25—10 mm
N
(9)
a
ep)
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 93
Legebohrerklappen 0,8—0,9 mm; & 10—10,5 mm. Formosa.
127. X. imberfecia n. sp., 28
— Alle Hinterleibssegmente mit schwarzen Flecken, die des 2.
-1
>
»
nicht viel kleiner als die der folgenden. Erhabenes Feld des
2. Segments an den Seiten sehr dicht, längsrissig punktiert.
Gesicht ziemlich dicht und etwas kräftiger punktiert. Lege-
bohrerklappen noch nicht so lang wie das letzte Hintertarsen-
glied. 9,75 mm; Legebohrerklappen 0,5 mm. Java.
128. X. ıncompleta n. sp., 2.
Obere Seitenfelder des Mittelsegments von den zahntragenden
Feldern durch eine Leiste getrennt, aber mit dem Mittelfelde
verschmolzen. Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß als die
geringste Gesichtsbreite. 2 7,5—11 mm; Legebohrerklappen
1—1,6 mm; & 6,5—9 mm. Australien.
124. X. rhopaloceros n. Sp., %S.
Obere Seitenfelder mit den zahntragenden Feldern verschmolzen,
aber vom Mittelfelde getrent. Größte Kopfbreite 314 mal so groß
als die geringste Gesichtsbreite. 5,75 mm. Legebohrerklappen
0,5 mm. Sumatra. 125. X. corynoceros n. Sp., 9.
B.
Hintere Schenkel unten ohne schwarze Streifen. Kosta der
Vorderflügel ganz gelb. Mittelfeld des Mittelsegments breiter
als lang. — 1., 3., 5. und 7. Hinterleibssegment mit schwarzen
Querbinden, die des 5. beim 2 unterbrochen. 9 9,5—10 mm;
Legebohrerklappen 2,1—2,5 mm; d 10 mm. Assam. Formosa.
\ 30. X. fasciata Kıgr., 98.
Hintere Schenkel unten mit schwarzen Längsstreifen. Kosta
nur am Grunde gelb, nach dem Male hin dunkel. Mittelfeld
nicht breiter als lang 2.
Mittelsegment, 1. und 2. Hinterleibssegment mit schwarzen
Querbinden. Hintere Tarsen ganz dunkel. Vorderflügelspitze
mit deutlich abgesetztem dunklem Fleck. 9,5 mm, Legebohrer-
klappen 2,4 mm. Sumatra. 31. X. melampus n. sp., 98.
Mittelsegment und sämtliche Hinterleibssegmente mit je zwei
schwarzen Flecken. Hintertarsen in der Mitte hell. Vorder-
flügel mit an der Spitze breiterem braunem Saum, aber ohne
scharf abgesetzten dunklen Fleck. 11—11,75 mm. Legebohrer-
klappen 2,75—3 mm. Borneo. Sumatra.
32. X. interrubla n. Sp., .
€:
Hinterschienenwurzel dunkelbraun. Das hintere Mittelfeld mit
den zahntragenden Feldern und dem Mittelfelde verschmolzen.
6,25—7,5 mm; Legebohrerklappen 0,4—0,5 mm. Formosa.
Assam. 123. X. ischnoceros n. SP., 9.
Hinterschienenwurzel hell. Das hintere Mittelfeld vorn durch
eine Querleiste geschlossen. Größere Arten von wenigstens
10 mm Körperlänge
6, Heft
24
2
3
ou
Prof. Dr. R. Krieger:
1: Einer enenn über 11, mal so lang als hinten breit.
11,5 mm. Neu-Guinea. 60. X. gracilis Krer., &.
1. "Hinterleibssegment so lang oder nur ganz wenig länger als
hinten breit 3.
Mittelrücken auf der Scheibe der Seitenlappen glatt. Mittelfeld
des Mittelsegments nicht vollständig oder gar nicht von den
zahntragenden Feldern geschieden. Hintere Schienen mit
6 bis 9 kurzen, dicken Dörnchen vor dem Ende 4.
Mittelrücken auf der Scheibe der Seitenlappen deutlich punktiert.
Mittelfeld deutlich von den zahntragenden Feldern geschieden,
wenn auch die trennende Leiste meist niedriger ist als die
übrigen. Hintere Schienen mit 0 bis 6, meist ohne Dörnchen
vor dem Ende z.
Mittelfeld vollständig mit den zahntragenden Feldern ver-
schmolzen. 1. Fühlergeißelglied 5 mal so lang als in der Mitte
dick. 11,5 mm; Legebohrerklappen 5,5 mm. Neu-Guinea.
117. X. splendens Kıgr., 2.
Die das Mittelfeld von den zahntragenden Feldern trennende
Leiste ist in ihrer vorderen Hälfte deutlich ausgebildet. 1.
Fühlergeißelglied noch nicht 4 mal so lang als in der Mitte dick.
12,5 mm Amboina. 118. X. clausa n. sp., Ö.
Mittelfeld wenigstens halb so lang als das Mittelsegment, zahn-
tragende Felder höchstens 115, mal so breit als lang. Leisten
des Mittelsegments nicht ungewöhnlich hoch. Legebohrerklappen
länger als die Hinterschienen 6.
Mittelfeld noch nicht halb so lang als das Mittelsegment. Zahn-
tragende Felder wenigstens doppelt so breit als lang. Der Lege-
bohrer überragt kaum die Hinterleibsspitze T.
Die Rückenfurchen reichen bis über die Verbindungslinie der
Hinterränder der Flügelschüppchen hinaus und vereinigen sich
an ihrem Hinterende. Zahntragende Felder des Mittelsegments
11, mal so breit als lang, außen nicht länger als innen, Hintere
Schienen ohne Dörnchen vor dem Ende. 10 mm. Neu-Guinea.
120. X. minor Kıer., d.
Die Rückenfurchen reichen nur bis zur Verbindungslinie der
. Hinterränder der Flügelschüppchen und vereinigen sich nicht.
=]
Zahntragende Felder so larig wie außen breit, innen kürzer als
außen. Mittelschienen mit 6, Hinterschienen mit 3 Dörnchen
vor dem Ende. 13: mm. Legebohrerklappen 4,5 mm. Amboina.
119. X. aderta n. sp., 9.
Gesicht höher als breit. Augen sehr groß, größte Kopfbreite
3 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Die das hintere
Mittelfeld vorn begrenzende Leiste verläuft in gleichmäßigem
Bogen. 1. Hinterleibssegment länger als hinten breit, am Grunde
beiderseits nur mit schwachen Vorsprüngen. 4. und 5. Hinter-
tarsenglied schwarzbraun. 14 mm; Legebohrerklappen 0,9 mm.
Malaiische Halbinsel. 121. X. hıspida Kıegr., 9.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 95
— Gesicht so hoch wie breit. Augen mäßig groß, größte Kopfbreite
nur wenig über 21, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite.
Die das hintere Mittelfeld vorn begrenzende Leiste bildet an
N
DD
den Hinterecken des Mittelfeldes deutliche Winkel. 1. Hinter-
leibssegment so lang wie hinten breit, am Grunde beiderseits
mit großen zahnartigen Vorsprüngen. 9 13 mm. Legebohrer-
klappen 0,7 mm, 3 11,5—14 mm. Kei-Inseln.
122. X. ecaudata Kıgr., 98%
ID}
Auf der Rückenfläche des Mittelsegments ist von allen Leisten
nur die das hintere Mittelfeld abgrenzende Querleiste vor-
handen 2.
Die die oberen Seitenfelder innen und hinten begrenzenden
Leisten sind wenigstens zum Teil, meist vollständig entwickelt 3.
Mittelrücken mit zwei schwarzen Ouerbinden. 2. Hinterleibs-
segment hinten über 11, so breit als lang. ? 8,25—10 mm;
Legebohrerklappen 1, 2—1,5 mm; $ 8,25 mm. Peru.
91. X. peruana n. sp., 98.
‚Mittelrücken mit zwei schwarzen Längsflecken. 2. Hinterleibs-
segment hinten nur 1!/, mal so breit als lang. 16 mm. Lege-
"else 4,5 mm. Mittleres Westafrika.
co
on >
94. X. Tessmanni n. sp., 2.
1. Hinterleibssegment über 11, mal so lang, 2. fast so lang als
hinten breit. Mittelrücken ohne dunkle Zeichnungen. 11,5 mm.
Neu-Guinea. 60. X. gracilis Kıgr., d.
1. Hinterleibssegment höchstens 113 mal so lang als hinten
breit, 2. hinten viel breiter als lang. Mittelrücken fast immer
mit dunklen Zeichnungen 4.
Südamerikanische Arten 5.
Arten aus der Alten Welt 9.
Zahntragende Felder des Mittelsegments außen nicht oder
nicht vollständig durch eine Leiste geschlossen. Die Rücken-
furchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der
Flügelschüppchen nach hinten. — Vorder- und Hinterrand der
Mittelbrustseiten braun. Beine mit braunen Zeichnungen.
Vorderflügel ohne dunkeln Außenrand und ohne dunkeln Fleck
an der Spitze 6.
Zahntragende Felder außen vollständig durch eine Leiste ge-
schlossen. Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungs-
linie der Mitten der Flügelschüppchen
Obere Seitenfelder des Mittelsegments unvollständig vom
Mittelfelde getrennt, außen ebenso wie die zahntragenden Felder
ganz offen. 1. Hinterleibssegment deutlich länger als hinten
breit, mit bis zu den Luftlöchern reichenden Rückenkielen.
Legebohrerklappen kaum ?/, mal so lang als die Hinterschienen.
11 mm; EeSSbeupBE HD 2 mm. Brasilien.
86. X. phoenicura n.- sp. Bi
6, Heft
26
=]
Ne)
10
Prof. Dr. R. Krieger:
Obere Seitenfelder vollständig vom Mittelfelde getrennt, außen
ebenso wie die zahntragenden Felder in ihrer hinteren Hälfte
durch eine Leiste geschlossen. 1. Hinterleibssegment so lang
wie hinten breit, mit bis über die Luftlöcher hinausreichenden
Rückenkielen. Legebohrerklappen so lang wie die Hinter-
schienen mit dem 1. Tarsengliede zusammen. 12,5 mm; Lege-
bohrerklappen 3,8 mm. Brasilien. 87. X. Olfersi n. sp., 9.
Fühler schwarz, dick, das 1. Geißelglied kaum dreimal so lang
als in der Mitte dick. Mittelfeld des Mittelsegments durch eine
unterbrochene Leiste von den zahntragenden Feldern getrennt.
Klappen des Legebohrers nur so lang wie die beiden ersten
Hintertarsenglieder mit der Hälfte des 3. zusammen. 1. Hinter-
leibssegment durch die nicht gekerbten schrägen Furchen stark
eingeschnürt. — Vorderflügel mit braunem Außenrand. 9 mm;
Legebohrerklappen 1 mm. Columbien.
88. X. craspedoßtera n. sp. a.
Fühler rostrot, nur vor der Spitze schwarzbraun, schlank, das
1. Geißelglied über 4 mal so lang als dick. Mittelfeld vollständig
mit den zahntragenden Feldern verschmolzen. Legebohrer-
klappen wenigstens so lang wie die 4 ersten Hintertarsenglieder
mit der Hälfte des 5. zusammen. 1. Hinterleibssegment bei
den schrägen Furchen nicht stark eingeschnürt
Vorderflügel mit braunem Fleck an der Spitze. Mittelbrust-
seiten und Beine ganz hell. Fühlergeißel mit 32 Gliedern.
1. Hinterleibssegment 1!/, mal so lang als hinten breit, seine
schrägen Furchen gekerbt. Klappen des Legebohrers kürzer
als die Hintertarsen. 10,5 mm; Legebohrerklappen 1,8 mm.
Brasilien. 89. X. spilodtera n. SP., 9.
Vorderflügel an der Spitze nur schwach gebräunt. Vorder- und
und Hinterrand der Mittelbrustseiten und Fleck am Grunde
der Hinterhüften schwarz. Fühlergeißel mit 38 Gliedern. 1.
Hinterleibssegment nur wenig länger als hinten breit, seine
schrägen Furchen nicht gekerbt. Legebohrerklappen länger
als die Hintertarsen, so lang wie die Hinterschienen mit dem
1. Tarsenglied zusammen. 12,5 mm; Legebohrerklappen
3,6 mm. Bolivien. 90. X. aurita n. sp., 2
Hinterschenkel und -schienen schwarz gezeichnet. Arten aus
Südostasien 10.
Hinterschenkel und fast immer auch die Hintirscheenes ganz
hell. Meist Afrikaner 1.
Hinterhüften ganz hell. Hinterschenkel unten mit einem
schwarzen Längsstreifen. Hintertarsen schwarz. Mittelfeld des
Mittelsegments vollständig mit den zahntragenden Feldern
verschmolzen. 13,5 mm; Legebohrerklappen 3,7 mm. Sumatra.
67. X. ansata n. Sp., 2.
Hinterhüften außen mit einem großen schwarzen Fleck. Hinter-
schenkel oben an der Außen- und Innenseite mit je einem
schwarzen Längsstreifen. Hintertarsen zum größten Teile
11
—
12
13
14
16
17
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 27
hell. Mittelfeld durch eine hinten abgekürzte Leiste von den
zahntragenden Feldern unvollkommen getrennt. 12,5—13 mm;
. Legebohrerklappen 2,9 mm. Sumatra.
66. X. stickischia n. sp., 9.
Arten aus Südostasien 12.
Arten aus Afrika 13.
Zahntragende Felder des Mittelsegments viereckig angelegt.
Hintere Abdachung des Scheitels und Mittelrücken mit je zwei
schwarzen Flecken. 11 mm. Luzon.
52. X. stemmator (Thunb.), v. confluens n. v., Ö.
Zahntragende Felder dreieckig angelegt, nur an der inneren
Ecke mit dem Mittelfelde zusammenhängend. Hintere Ab-
dachung des Scheitels ganz hell. Mittelrücken mit einem
schwarzen Fleck. 8,75 mm; Legebohrerklappen 3,3 mm.
Sumbawa. 46. X. trisignata Kıgr., 9.
Hinterschienen an der Wurzel schwarz gezeichnet. Lege-
bohrerklappen fast so lang wie die Hinterschienen und-tarsen
zusammen. — Hintere Schienen mit 4 bis 6 Dörnchen vor dem
Ende. 10 mm; Legebohrerklappen 4 mm. Mittleres West-
afrika. 51. X: aliena n. sp. 2.
Hinterschienen ganz hell. Legebohrerklappen viel kürzer. 14.
Hintere Abdachung des Scheitels ganz hell. Mittelrücken meist
mit zwei schwarzen Flecken zwischen den Flügelschüppchen,
sein Mittellappen ganz hell oder mit zwei verschwommenen
dunkeln Längsstreifen 15.
Hintere Abdachung des Scheitels mit schwarzen Zeichnungen.
Mittelrücken mit drei schwarzen Flecken oder Längsstreifen
zwischen den Flügelschüppchen. — Mittelfeld höchstens Y, mal
so lang als das Mittelsegment 20.
Mittelfeld 1, mal so lang wie das Mittelsegment. 1. Hinterleibs-
segment 1?/, mal so lang als hinten breit. Dunkle Zeichnungen
des Mittelrückens nicht scharf begrenzt. 2 14,5 mm; Lege-
bohrerklappen 1 mm; & 14,5 mm. Südostafrika.
er 82. X. fusconotata (Tosqu.),? d-
Mittelfeld wenigstens ?/, mal so lang als das Mittelsegment.
1. Hinterleibssegment höchstens 1%, mal so lang als hinten breit.
Seitenlappen des Mittelrückens meist mit scharf begrenzten
schwarzen Flecken. Westafrika Pa LO:
Schildchen kegelförmig. Hinterschienen höchstens mit einem
‘sehr kleinen Dörnchen vor dem Ende. Legebohrerklappen
höchstens so lang wie das 1. Hintertarsenglied mit der Hälfte
des 2. zusammen 17.
Schildchen querwulstförmig. Hinterschienen mit mehreren
deutlichen Dörnchen vor dem Ende. Legebohrerklappen
wenigstens so lang wie die 4 ersten Hintertarsenglieder zu-
sammen „18.
Mittellappen des Mittelrückens mit zwei braunschwarzen Längs-
streifen. Ouerfurche der Seitenlappen des Vorderrückens grob
6, Heit
28
18
19
20
21
Prof. Dr. R. Krieger:
gekerbt. 2. Hinterleibssegment hinten noch nicht 1%, mal so
breit alslang. Legebohrerklappen kürzer als das 1. Hintertarsen-
glied. 16 mm; Legebohrerklappen 1 mm. Spanisch Guinea.
72. X. guadrinotata n. sp., 9.
Mittellappen des Mittelrückens ganz hell. OQuerfurche der
Seitenlappen des Vorderrückens glatt. 2. Hinterleibssegment
hinten 13, mal so breit als lang. Legebohrerklappen so lang
wie das 1. Hintertarsenglied mit der Hälfte des 2. zusammen.
12,5 mm; Legebohrerklappen 1,1 mm. Mittleres Westafrika.
71./X ..sicana 1. sp, 9
2. Hinterleibssegment hinten ungefähr 1%, mal so breit als
lang. Hintere Schienen mit 2 bis 4 Dörnchen vor dem Ende.
3. bis 5. Hinterleibssegment mit deutlichen, scharf begrenzten
schwarzen Flecken. Legebohrerklappen länger als die 4 ersten
Hintertarsenglieder zusammen. 13,5 mm; Legebohrerklappen
2,6 mm. Gabun. 70. X. octonotata Kıgr., 9.
2. Hinterleibssegment hinten ungefähr doppelt so breit als lang.
Hintere Schienen mit 4 bis 9 Dörnchen vor dem Ende. 3. bis
5. Hinterleibssegment ganz hell oder nur mit kleinen verwa-
schenen Flecken. Legebohrerklappen so lang wie die 4 ersten
Hintertarsenglieder zusammen 19.
Rückenfläche des 1. Hinterleibssegments hinter den Luftlöchern
nur durch eine stumpfe Kante von den Seitenflächen getrennt.
Hintere Schienen mit 4 bis 8, in der Regel mit 5 oder 6 Dörnchen
vor dem Ende. 8,75—12 mm. Legebohrerklappen 1,4—2 mm.
Mittleres Westafrika. 68. X. occeidentahs Kıgr., 9.
Rückenfläche des 1. Hinterleibssegment hinter den Luftlöchern
durch eine deutliche Falte von den Seitenflächen getrennt.
Hintere Schienen mit 7 bis 9 Dörnchen vor dem Ende. 10,5 mm.
Legebohrerklappen 1,6 mm. Kamerun.
69. X. Conradti n. sp., 9.
Die Seitenflecke des Mittelrückens sind mit dem Fleck in der
Schildchengrube zu einer U-förmigen Zeichnung verschmolzen.
Der schwarze Fleck am Scheitelhinterrande hängt mit der
schwarzen Färbung des Stemmatiums zusammen. Mittel-
segment mit niedrigen Leisten, ohne Höcker vor den Luft-
löchern ran | 21.
Die Seitenflecke des Mittelrückens sind von dem Fleck in der
Schildchengrube getrennt, ebenso das Stemmatium von den
schwarzen Flecken am Scheitelhinterrande. Mittelsegment mit
hohen Leisten und mit Höckern vor den Luftlöchern 22.
Die das hintere Mittelfeld vorn begrenzende Leiste verläuft in
gleichmäßigem Bogen. Hinterschienen ohne Furchen. 7.Hinter-
leibssegment mit zwei großen, . verschmolzenen schwarzen
Flecken. Die Flecke des 6. Segments sind nicht kleiner als die
des 5. 12 mm. Legebohrerklappen 2 mm. Madagaskar.
83. X. Hildebrandii n. sp., 9.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Bauss. 9
— ‚Die Leiste vor dem hinteren Mittelfelde bildet da, wo die Hinter-
_ ecken des oberen Mitelfeldes liegen müßten, stumpfe Winkel.
22
art
(SS)
Hinterschienen hinten über der Mitte mit einer schrägen Furche.
7. Hinterleibssegment ganz hell. Die Flecke des 6. Segments
sind viel kleiner als die des 5. 11,5 mm; Legebohrerklappen
2,3 mm. Kamerun. 84. X. coelocnema n. sp., 9.
Mittelsegment mit stumpfkegelförmigen Höckern vor den Luft-
löchern und sehr hohen Leisten. Dörnchen der hinteren Schienen
dick. Hinterleib ohne schwarze Flecke. Flügel braun getrübt.
2 16—17,5 mm; Legebohrerklappen 3,8—4 mm; $& 13—17 mm.
Madagaskar. 80. X. hova Sauss., PL.
Mittelsegment mit rundlichen Höckern vor den Luftlöchern
und mäßig hohen Leisten. Dörnchen der hinteren Schienen
dünn. Hinterleib mit schwarzen Flecken. Flügel fast wasserhell.
Q 15,5—16,5 mm; Legebohrerklappen 2,7—3,3 mm; d 14 mm.
Madagaskar. 81. X. quadribunctata Sauss., QI
E.
Afrikaner. Beine ganz hell!P) 2.
Arten aus Südostasien. Beine meist mit schwarzen Zeichnungen
Mittelbrustseiten von der Mittelbrust durch eine deutliche
Furche (sternaulus) getrennt. Außer der Seitenleiste ist auf
der Rückenfläche des Mittelsegments nur ein Stumpf der die
oberen Seitenfelder von den zahntragenden Feldern trennenden
Leisten (costulae) vorhanden. Legebohrerklappen hell, nur
an der Spitze gebräunt. 8,75 mm. Legebohrerklappen 1,5 mm.
Madagaskar. 97. X. Habermehli n. sp., 2.
Mittelbrustseiten nicht durch eine Furche von der Mittelbrust
getrennt. Außer der Kostula ist jederseits wenigstens noch ein
Stumpf der das hintere Mittelfeld von den zahntragenden
Feldern trennenden Leiste vorhanden. Legebohrerklappen
schwarz 9.
Hintere Abdachung des Scheitels und Mittelsegment ganz hell.
Die das Mittelfeld umgrenzenden Leisten fehlen vollständig.
Legebohrerklappen kaum so lang wie das 1. Hintertarsenglied.
10,5—12 mm; Legebohrerklappen 0,7—0,8 mm.%;Togo.
96. X. Büttner n.\'sp!, 9.
Hintere Abdachung des Scheitels schwarz, Mittelsegment mit
zwei schwarzen Flecken. Das Mittelfeld ist von den oberen
Seitenfeldern durch eine Leiste getrennt. Legebohrerklappen
so lang wie die vier ersten Hintertarsenglieder mit der Hälfte
des 5. zusammen. 15 mm. Legebohrerklappen 2,8 mm. Spanisch
Guinea. 85. X. coalita n. sp., 9.
Zahntragende F elder außen nicht durch eine Leiste abge-
schlossen, vom hinteren Mittelfelde getrennt. Die schwarzen
Zeichnungen des Körperstammes bestehen vorwiegend aus
.10) Wenn die Seitenleisten fehlen, vergl. 59. X. Heymonst.
6. Heft
30 Prof. Dr. R. Krieger: '
Ouerbinden. 2 13—13,5 mm; Legebohrerklappen 5,5 mm;
gd 12 mm. Assam. X. tigris Krer;, 08.
— Zahntragende Felder außen durchdie Seitenleiste abgeschlossen D.
5 Schildchen dachförmig gewölbt, mit in der Mitte hoch hinauf-
steigenden Seitenleisten. 9,75 mm. Sumatra.
108. X. fastigiata n. sp. &.
— Schildchen quer wulstförmig oder seltener kegelförmig gewölbt 6.
Mittelfeld des Mittelsegments von den zahntragenden Feldern
durch eine Leiste getrennt. 1. Hinterleibssegment über 11, mal
so lang als hinten breit. Die Rückenfurchen reichen bis über
die Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen
hinaus. 8,5 mm; Legebohrerklappen 0,5 mm. Sumatra.
98. X. irunca n. sp., 2.
— Mittelfeld mit den zahntragenden Feldern verschmolzen. 1.
Hinterleibssegment ungefähr so lang wie hinten breit. Die
Rückenfurchen reichen höchstens bis zur Verbindungslinie der
er)
Vorderränder der Flügelschüppchen 1:
7 Beine ganz hell 8.
— Hinterbeine mit schwarzen Zeichnungen 11.
6)
Mittelrücken mit dunkler Querbinde. Schildchen kegelförmig
oder der Kegelform sich nähernd. 9.
— Mittelrücken ganz hell oder sehr selten mit einem braunen
rundlichen Fleck. Schildchen querwulstförmig | 10.
9 Schildchen kegelförmig mit abgerundeter Spitze. Die Leiste,
welche die oberen Seitenfelder des Mittelsegments innen und
hinten abschließt, verläuft fast geradlinig. Zahntragende Felder
innen nicht kürzer als außen. Erhabenes Feld des 2. Segments
sehr zerstreut und sehr grob punktiert. Klappen des Lege-
bohrers nur so lang wie das 1. Hintertarsenglied. 8 mm; Lege-
bohrerklappen 0,5 mm. Luzon. 100. X. trigonophatna n. sp., ?.
— Schildchen nur der Kegelform sich nähernd. Die Leiste, welche
die oberen Seitenfelder innen und hinten abschließt, bildet da,
wo die äußeren Ecken des oberen Mittelfeldes liegen müßten,
stumpfe Winkel. Zahntragende Felder innen kürzer als außen.
Legebohrerklappen viel länger als die Hinterschienen. 9 8,75.
—11 mm; Legebohrerklappen 3—4,2 mm; & 8,5—11 mm.
Luzon. 113. X. philippinensis Roman Q8.
10 4. und 8. Hinterleibssegment ganz hell. Fühler oben hell rostrot.
Zahntragende Felder vom hinteren Mittelfelde durch eine Leiste
getrennt. Legebohrerklappen fast so lang wie die Hintertarsen
ohne die Klauen. 9 7,25—7,75 mm; Legebohrerklappen
1,4—1,5 mm; & 7,75—8 mm. Luzon. 99. X. munda n. sp.,9g
— 4. Hinterleibssegment mit zwei, 8. mit einem schwarzen Fleck. .
Fühler oben dunkelrotbraun. Zahntragende Felder vollständig
mit dem hinteren Mittelfelde verschmolzen. Legebohrerklappen
nur so lang‘ wie die 3 ersten Hintertarsenglieder zusammen.
6,25—8 mm; Legebohrerklappen 0,7”—1 mm. Luzon.
109. X. stictoprocia n. SP. Q.
11
12
13
14
15
16
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 31
Hinterschienen nur an der Wurzel dunkel gezeichnet. Hinter-
schenkel ganz hell oder nur am äußersten Ende dunkel oder
außen mit einem braunen Längsstreifen. 8. Hinterleibssegment
nur selten schwarz gefleckt. 12.
Hinterschienen wenigstens innen, Hinterschenkel innen mit
dunkeln Längsstreifen oder Flecken. 8. Hinterleibssegment
immer schwarz gefleckt. — Von den Leisten, die das hintere
Mittelfeld von den zahntragenden Feldern trennen, ist keine
Spur vorhanden. 19.
Die seitlichen Flecke des Mittelrückens sind nur wenig nach
hinten verlängert. Hinterschenkel ganz hell oder höchstens
mit einem bräunlichen Schatten 13.
Die seitlichen Flecke des Mittelrückens sind weit nach hinten
verlängert, so daß sie mit dem Mittelfleck zusammen eine
n-förmige Zeichnung bilden. Hinterschenkel außen mit braunen
Längsstreifen. — Hintere Schienen mit 0—3 Dörnchen vor dem
Ende 18.
Von denLeisten, diedas hintere Mittelfeld vonden zahntragenden
Feldern trennen. ist keine Spur vorhanden. 1. Hinterleibs-
segment sehr deutlich kürzer als hinten breit. 10 mm; Lege-
bohrerklappen 1,6 mm. Formosa. 112. X. aequabilis n. sp., 9.
Von den Leisten zwischen dem hinteren Mittelfelde und den
zahntragenden Feldern ist wenigstens ein knötchenartiger
Stumpf an der Seitenleiste vorhanden. 1. Hinterleibssegment
so lang oder etwas länger als hinten breit 14.
Die drei zwischen den Flügelschüppchen gelegenen Flecke des
Mittelrückens sind weit von einander getrennt. 15.
Diese Flecke sind vollständig zu einer Querbinde verschmolzen.
| 16.
Mittelrücken außer den drei vorderen Flecken mit einem Fleck
vor dem Schildchen. 2., 4. und 6. Hinterleibssegment mit je
zwei schwarzen Flecken. Fühlergeißel oben schwarzbraun.
5. Hintertarsenglied zum größten Teil schwarz. 2. Hinterleibs-
segment hinten noch nicht 11%, mal so breit als lang. Hintere
Schienen mit 0—3 Dörnchen vor dem Ende. 9—9,25 mm.
Legebohrerklappen 1,2—1,3 mm. Formosa.
105. X. Sauteri n. Sp... ?.
Kein schwarzer Fleck vor dem Schildchen. 2., 4. und 6. Hinter-
leibssegment ganz hell. Fühlergeißel oben rostrot. 5. Hinter-
tarsenglied gelb. 2. Hinterleibssegment hinten 1,7 mal so breit
als lang. Hintere Schienen mit 6 bis 7 Dömchen vor dem Ende.
9,25 mm; Legebohrerklappen 1,8 mm. Formosa.
101. X. alternans n. Sp., 2.
Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments sehr grob und ziem-
lich dicht punktiert. Kopf schmäler als das Bruststück. 9.
Hintertarsenglied ganz hell. — 2. Hinterleibssegment hinten
beim 2 1*/, mal, beim ä 11, mal so breit als lang. Hintere
6. Heft
22
IT
18
19
20
——
21
Prof. Dr. R. Krieger:
Schienen mit 4 bis 7 Dörnchen vor dem Ende. 8,75—9, 95 mm;
Legebohrerklappen 1,7—1,8 mm. Formosa
102. X. erythroceros n. sp. RO.
Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments glatt. Kopf so
breit oder breiter als das Bruststück. 5. Hintertarsenglied
wenigstens z. T. dunkel 17.
2. und 6. Hinterleibssegment ganz hell. Hintere Schienen
mit 3 bis 6, in der Regel mit 4 Dörnchen vor dem Ende. 2.
Hinterleibssegment hinten ungefähr 11% mal so breit als lang.
Fühlergeißel mit 30 bis 33 Gliedern. Legebohrerklappen so
lang wie die drei ersten Hintertarsenglieder zusammen. 9 6,75
—1,75 mm; Legebohrerklappen 0,8—0,9 mm; & 6,5—7 mm.
Borneo. Assam. 103. X. eurycephala n. sp., 28.
3. und 6. Hinterleibssegment mit je zwei schwarzen Flecken.
Hintere Schienen vor dem Ende mit 8 bis 11, in der Regel mit
9 Dörnchen. 2. Hinterleibssegment hinten fast doppelt so breit
als lang. Fühlergeißel mit 36 Gliedern. Legebohrerklappen
so lang wie die Hintertarsen ohne die Klauen. 10—10,5 mm;
Legebohrerklappen 1,9-2mm. Sumatra. 104. X. genualatan.sp.,?.
Hintere Abdachung des Scheitels schwarz. Hintere Schienen
ohne Dörnchen vor dem Ende. Der Leistenstumpf an der
Seitenleiste des Mittelsegments ist ganz kurz, knötchenartig. -
8,75 mm. Sumatra. 107. X. despinosa.n. Sp., Ö.
Hintere Abdachung des Scheitels hell. Hintere Schienen mit
2 bis 3 Dörnchen vor dem Ende. Der Leistenstumpf an der
. Seitenleiste ist länger. 8,5 mm; Legebohrerklappen 0,8 mm.
Borneo. 106. X. mieraulax n. sp., $.
1. Hinterleibssegment nur %, mal so lang als hinten breit,
2. hinten 21% mal so breit als lang. Legebohrerklappen viel
länger als die Hintertarsen. — Hintere Abdachung des Scheitels
mit schwarzen Flecken, Mittelrücken zwischen den Flügel-
schüppchen mit drei großen, sich fast berührenden, 1. bis 7.
Hinterleibssegment mit je 2 schwarzen Flecken, Hinterhüften
unten am Grunde schwarz gefleckt. 9,25 mm; Legebohrer-
klappen 2,9 mm. Java. 116. X. Jacobsoni n. Sp., 9.
1. Hinterleibssegment so lang wie hinten breit, oder nur wenig
kürzer, 2. hinten doppelt so breit als lang. Legebohrerklappen
kürzer als die Hinterschienen. 20.
2. und 6. Hinterleibssegment mit je zwei schwarzen Flecken 21.
2. und 6. Hinterleibssegment ganz hell 23.
Mittelrücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei von-
einander getrennten schwarzen Flecken. Hinterhüften ganz hell.
Hinterschienen nur innen mit einem dunklen Streifen. Schild-
chen mit hohen Seitenleisten. 1. Hinterleibssegment so lang
wie hinten breit. Gesicht ziemlich kräftig punktiert. Hintere
Schienen mit 6—8 Dörnchen vor dem Ende. (6,75—)7,75—8,5
mm; Legebohrerklappen (0,8—)0,9—1 mm. Luzon.
] 113. X. dama Roman, 2.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. Er
— Mittelrücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei zu einer
QOuerbinde verschmolzenen schwarzen Flecken. Hinterhüften
- unten am Grunde mit schwarzem Fleck. Hinterschienen innen
22
23
ae
und außen mitschwarzen Längsstreifen. Schildchen mit ziemlich
niedrigen Seitenleisten. 1. Hinterleibssegment kürzer als hinten
breit. Gesicht fein punktiert. Hintere Schienen mit 4 bis
6 Dörnchen vor dem Ende 29,
Hintere Abdachung des Scheitels und Hinterbrust gelb. 1.
Mitteltrochanterenglied fast ganz schwarz. 4. Tarsenglied der
hinteren Beine hell. Mittelfeld und Seitenfelder des 8. Hinter-
leibssegments, wie gewöhnlich, durch deutliche Nähte getrennt.
Klappen des Legebohrers etwas länger als die 4 ersten Hinter-
tarsenglieder zusammen. 5,75 mm; Legebohrerklappen 0,9 mm.
Siam. 114. X. Pusilla n. sp., 9.
Hintere Abdachung des Scheitels und Hinterbrust schwarz.
1. Mitteltrochanterenglied nur innen mit schwarzem Fleck.
4. Glied der hinteren Tarsen dunkel. Mittelfeld und Seitenfelder
des 8. Hinterleibssegments nicht durch Nähte getrennt. Klappen
des Legebohrers nur so lang wie die beiden ersten Hintertarsen-
glieder zusammen. 6,25 mm. Legebohrerklappen 0,7 mm.
Sumatra. 115. X. dumiho n. sp., 9.
Mittelrücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei zu einer
Ouerbinde verschmolzenen schwarzen Flecken. Dörnchen der
hinteren Schienen braunschwarz. Kopf schmäler als das Brust-
stück. Das erhabene Feld des 2. Hinterleibssegments an den
Seiten mit einzelnen groben Punkten, hinten in der Mitte glatt.
8—8,25 mm; Legebohrerklappen 1,3—1,4 mm. Java.
I 111. X. pulchella Sz£pl., 2.
Mittelrücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei weit
voneinander getrennten schwarzen Flecken. Dörnchen der
hinteren Schienen rotbraun. Kopf so breit wie das Bruststück.
Das erhabene Feld des 2. Hinterleibssegments hinten in der
Mitte mit einzelnen groben Punkten, an den Seiten glatt.
7 mm. Legebohrerklappen 1 mm. Java.
110. X. ornata Sz£pl., 2.
F.
1. Hinterleibssegment so lang oder nur wenig länger als hinten
breit. Hintere Abdachung des Scheitels, Bruststück und
Hinterleib mit schwarzen Zeichnungen oder der Scheitel mit
einer schwarzen Querbinde von einem Netzauge bis zum re
1. Hinterleibssegment wenigstens 14, mal so lang als hinten
breit. Hintere Abdachung des Scheitels, Bruststück, Hinterleib
und Augenscheitelränder ohne schwarze Zeichnungen, also vom
Körperstamm nur das Stammatium dunkel. d.
3 Augenscheitelränder hell. Flanken- und Seitenleisten des
Mittelsegments vorn weit ausgelöscht.
Archiv für Nat hicht
EN on ns 3 6. Heft
34 Prof. Dr. R. Krieger:
— Augenscheitelränder schwarz. Flanken- und Seitenleisten des
Mittelsegments vollständig. Mittelfeld über halb so lang als
das Mittelsegment 4.
3 Grundfarbe rein dottergelb. Mittelfeld des Mittelsegments
länger als breit. Luftlochfeld vor den Luftlöchern glatt. Fühler-
geißel mit 32 bis 35 Gliedern. Klappen des Legebohrers länger
als die Hinterschienen, so lang wie die Hintertarsen. @ 9 bis
12,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 2,1—2,9 mm; & 10,5
bis 12,5 mm. Vorderindien, Formosa, Java, Philippinen,
Batjan, Kei-Inseln. 52. X. stemmator (Thunb.)?&
— Grundfarde rotgelb. Mittelfeld breiter als lang. Luftlochfeld
vor den Luftlöchern fein und zerstreut punktiert. Fühlergeißel
mit 36 bis 37 Gliedern. Klappen des Legebohrers so lang wie die
Hinterschienen. 2 15,5 mm; Legebohrerklappen 3,2 mm;
d 15,5 —17 mm. Amboina. 53. X. Doleschali n. sp., 08.
4 Bruststück und meist auch Hinterleib mit schwarzen Zeich-
nungen, hintere Abdachung des Scheitels schwarz. Seitenleisten
des Schildchens und Leisten des Mittelsegments niedrig. Die
das obere Mittelfeld hinten abschließende Leiste verläuft
geradlinig 54. X. Dohrmi n. sp., 98.
a. 2. telibSerrent und mittlere Hinterleibssegmente mit
je zwei schwarzen Flecken. Mittelfeld halb so lang als das
Mittelsegment. Zahntragende Felder 115 mal so breit als
außen lang. 9 12,5—13,5 mm; Legebohrerklappen 3,2—
3,7 mm; d 10—13,5 mm. Sumatra, Borneo sp. genuina, 98.
b. 2. Hinterleibssegment ohne, mittlere Hinterleibssegment mit
kleinen schwarzen Flecken. Mittelfeld nicht ganz halb so
lang als das Mittelsegment. Zahntragende Felder doppelt
so breit als außen lang. @ 13 mm; Legebohrerklappen 3,8,mm
& 13,5 mm. Java. v. sukabumensis n. v., 98.
c. Hinterleib bis auf braune Fleckchen des 8. Segments ganz
hell. Schwarze Zeichnung des Mittelrückens an den Seiten
nach hinten verlängert. Mittelfeld halb so lang wie das
Mittelsegment. Zahntragende Felder fast doppelt so breit
als außen lang. 11,5 mm. Java. v. Novarae n. v.,d.
— Hintere Abdachung des Scheitels, Bruststück und Hinterleib
ganz hell. Seitenleisten des Schildchens und Leisten des Mittel-
segments ziemlich hoch. Die das Mittelfeld hinten abschließende
Leiste bildet einen nach hinten vorspringenden Winkel. 16—
17,5 mm. Amboina. 55. X. microcebhala n. SP., d.
1. Hinterleibssegment 11, mal so lang als hinten breit. Arten
aus Südostasien. |
— 1. Hinterleibssegment wenigstens 115 mal so lang- als hinten
breit. Arten aus Australien und Afrika
6 Flügelmal hellgelb. Mittelbrustseiten nur hinten und oben glatt,
zum größten Teile ziemlich kräftig, zerstreut punktiert. Er-
habenes Feld des 2. Hinterleibssegments nur mit einigen en
oa
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 35
sehr groben Punkten. @ 7,25—11 mm; Legebohrerklappen
- 0,8—1,3 mm; & 6,25—10 mm. Java. Formosa.
97. X. emaculata Szepl., 98.
— Flügelmal dunkelbraun. Mittelbrustseiten fast ganz glatt,
nur nach vorn und unten hin mit zerstreuten feinen Punkten.
Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments sehr grob und zer-
streut punktiert, nur am Vorderrande und an den Seiten
manchmal glatt. 2 9—11 mm; Legebohrerklappen 0,9—1 mm;
d& 9,75—11 mm. Sumatra. 58. X. Enderleini n. sp., 28.
7 Seitenleisten des Schildchens niedrig. Erhabenes Feld des
2. Hinterleibssegments ganz glatt, die des 3. bis 6. mit ziemlich
zerstreuten flachen Punkteindrücken. 8,25 mm. Neuholland.
59. X. hyaloptila v. sp., d.
— Seitenleisten des Schildchens ziemlich hoch. 2. bis 6. Hinter-
leibssegment mit tief eingestochenen groben, auf dem 3. bis
6. sehr dichten Punkten. Afrikaner.
8 Mittelbrustseiten nur vorn und unten mäßig stark, zerstreut
punktiert, sonst glatt. 1. Hinterleibssegment hinten 11, mal
so breit als vorn. 7,5—10,5 mm; Legebohrerklappen 1,2 bis
1,6 mm. Madagaskar, nach Holmgren auch Mauritius.
61. X. cıtrina (Holmg.) 2.
— Mittelbrustseiten vorn wenigstens bis zur Mitte grob punktiert.
1. Hinterleibssegment hinten wenigstens 133 mal so breit als
vorn. Arten vom ostafrikanischen Festland. 9.
9 Mittelfeld des Mittelsegments kaum länger als an der breitesten
Stelle breit, obere Seitenfelder mit einigen groben Punkten in
ihrer inneren Ecke. 2. Hinterleibssegment hinten fast doppelt
so breit als lang. Bohrerklappen so lang wie der Abstand ihres
Grundes vom Grunde des Bohrers. — Mittelbrustseiten bis auf
einen Streifen an ihrem Hinterrande und die Furche unter den
Vorderflügelwurzeln kräftig punktiert. 11 mm; Legebohrer-
klappen 2,2 mm. Meru. 62. X. Romani n. sp., 9.
— Mittelfeld des Mittelsegments wenigstens 1Y, mal so lang als
hinten breit, obere Seitenfelder ganz glatt. 2. Hinterleibs-
segment hinten höchstens 124 mal so breit als lang. Bohrer-
klappen viel kürzer als der Abstand ihres Grundes vom Grunde
des Bohrers 10.
10 Mittelbrustseiten nur mit einem schmalen glatten Streifen am
Hinterrande. 1. Hinterleibssegment hinten 1%, mal so breit
als vorn. 2. Segment hinten 12/, mal so breit als lang. 7,75 bis
8 mm; Legebohrerklappen 1,1 mm. Nyassa-See.
63. X. stictopleura n. SP., 9.
— Mittelbrustseiten hinten fast bis zur Mitte glatt. 1. Hinter-
leibssegment hinten doppelt so breit als vorn. 2. Segment hinten
125 mal so breit als lang. 11 mm; Legebohrerklappen 1,3 mm.
Delagoa-Bai. 64. X. Iuteola (Tosqu.), 2.
N
3* 6. Heft
36
1
IS)
ON
Prof. Dr. R. Krieger:
er:
1. Hinterleibssegment wenigstens 1,3 mal so lang als hinten
breit, bei den meist tief eingegrabenen, aber nicht gekerbten
schrägen Furchen eingeschnürt. Die KRückenkiele reichen
höchstens bis zu den Luftlöchern. Afrikaner 2.
1. Hinterleibssegment höchstens 1,2 mal so lang, meist so lang
oder kürzer als hinten breit, bei den meist gekerbten und nicht
besonders tiefen schrägen Furchen nicht oder kaum eingeschnürt.
Die Rückenkiele reichen fast immer über die Luftlöcher hinaus.
Bis auf X. tevebratix und Wahlbergi Arten aus Südostasien
und Australien
Schildchen kegelförmig. 1. Hinterleibssegment über 11% mal
so lang als hinten breit. Legebohrerklappen höchstens ein
wenig länger als das 1. Hintertarsenglied 9.
Schildchen querwulstförmig. 1. Hinterleibssegment noch nicht
115, mal so lang als hinten breit. Legebohrerklappen länger
als die drei ersten Hintertarsenglieder zusammen 9.
Hintertarsen hell. Mittelfeld des Mittelsegments an der brei-
testen Stelle so breit wie lang. Zahntragende Felder außen nur
in ihrer vorderen Hälfte durch die Seitenleiste geschlossen. —
Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments fast glatt, nur mit
ganz seichten Punkteindrücken, das des 3. nicht sehr dicht
punktiert. 13 mm; Legebohrerklappen 0,9 mm. Senegambien.
19. X. Tosguineli n. sp., 2.
Hintertarsen dunkel mit gelber Behaarung. Mittelfeld an der
breitesten Stelle breiter als lang. Zahntragende Felder außen
vollständig durch die Seitenleiste. geschlossen.
Mittelfeld 4, mal so lang als das Mittelsegment, an der eisen
Stelle 113 mal'so breit als lang, nach vorn zu stark verschmälert.
Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments beiderseits mit
groben, sehr tief eingestochenen Punkten, das des 3. sehr dicht,
grob punktiert. 2 13,5—14 mm; Legebohrerklappen 1—1,1 mm;
d& 14 mm. Mittleres Westafrika. 78. X. boopis n. sp., 98.
Mittelfeld über ?/, mal so lang als das Mittelsegment, an der .
breitesten Stelle nur wenig breiter als lang, von hier nach vorn
zu kaum verschmälert. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibs-
segments ganz glatt, das des 3. nur mit sehr zerstreuten, groben,
aber seichten Punkten. 9,5 mm. Spanisch Guinea.
11... leuis' m, sp. Jos
Mittelfeld des Mittelsegments noch nicht Y, mal so lang als
das Mittelsegment, an der breitesten Stelle doppelt so breit als
lang. Zahntragende Felder viermal so breit als außen lang.
10,5 mm; Legebohrerklappen 2 mm. Sansibar.
76. X. stenophatna n. SP., 9.
Mittelfeld %; mal oder fast 1% mal so lang als das Mittelsegment,
an der breitesten Stelle höchstens 12/, mal so breit als lang.
Zahntragende Felder höchstens doppelt so breit als außen es 6.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 37
6 Flügeladern und -mal hellbraun. Hinterschenkel nur 21/, mal
so lang als in der Mitte hoch. Kopf hinter den Augen für die
Gattung stark entwickelt, mit deutlicher Wölbung verschmälert.
=]
10
1. Hinterleibssegment nach vorn zu nur wenig verschmälert.
9 mm. 75. X. pachymera n. sp., d.
Flügeladern und -mal dunkelbraun. Hinterschenkel wenigstens
2,3 mal so lang als in der Mitte hoch. Kopf hinter den Augen
schwach entwickelt, fast geradlinig verschmälert. 1. Hinter-
leibssegment hinten wenigstens 123 mal so breit als vorn 7.
Mittelsegment ganz hell. Schildchen mit mäßig hohen Seiten-
leisten. 1. Hinterleibssegment hinten über 11, mal so breit
als vorn, mit tief eingegrabenen schrägen Furchen. Hinter-
schenkel 2,3 mal so lang. als in der Mittehoch Legebohrerklappen
so lang wie die Hinterschienen 13,5—14,5 mm; Legebohrer-
klappen 2,8—3,2 mm West- und Ostafrika
173. X maculosa (Tosqu.), 2
Mittelsegment mit zwei schwarzen Flecken. Schildchen mit
sehr hohen Seitenleisten 1. Hinterleibssegment hinten nur
1?2/, mal so breit als vorn, mit seichten schrägen Furchen.
Hinterschenkel 2,5 mal so lang als in der Mitte hoch. Lege-
bohrerklappen viel kürzer als die Hinterschienen, nur etwas
länger als die drei ersten Hintertarsenglieder zusammen.
13,5 mm; Legebohrerklappen 2,1 mm. Spanisch Guinea.
74. X. disiuncta n. sp., 9.
Arten aus Afrika. Legebohrerklappen länger als die Hinter-
schienen mit den den 4 ersten Hintertarsengliedern zusammen,
gerade, nur kurz vor der Spitze nach abwärts gekrümmt 9.
Arten aus Südostasien und Australien. Legebohrerklappen viel
kürzer oder, wenn ebensolang, in ihrem ganzen Verlaufe sanft
nach abwärts gekrümmt | 10.
Schildchen in der Mitte stärker gewölbt, also der Kegelform
sich nähernd. Mittelfeld des Mittelsegments hinter der Mitte
am breitesten. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibssegments in
der Mitte mit einer Längsfurche. Die Spiegelzelle nimmt den
rücklaufenden Nerven in der Mitte ihres Hinterrandes auf.
11 mm; Legebohrerklappen 4,5 mm. Deutsch-Ostafrika.
40. X. terebratrix n. sp., 9.
Schildchen gleichmäßig querwulstförmig gewölbt. Mittelfeld
in der Mitte am breitesten. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibs-
segments nur mit glattem Mittelstreifen. Die Spiegelzelle nimmt
den rücklaufenden Nerven etwas außerhalb der Mitte ihres
Hinterrandes auf. 10 mm; Legebohrerklappen 4,2 mm. Süd-
ostafrika. 41. X. Wahlbergi n. sp., 9.
Mittelbrustseiten zum größten Teile sehr grob punktiert.
Luftlochfelder des Mittelsegments vor den Luftlöchern deutlich
punktiert nal
— Mittelbrustseiten glatt oder fein punktiert. Luftlochfelder vor
den Luftlöchern nicht deutlich punktiert 12.
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12
13
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15
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Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden. Die Rückenfurchen
reichen noch nicht bis zur Verbindungslinie der Vorderränder
der Flügelschüppchen. Unterer Wulst der Mittelbrustseiten
ohne glatten Fleck. Dottergelb, fast immer auf dem Hinter-
leibe, häufig auch auf dem Mittelrücken mit schwarzen Flecken.
0 7,5—10,5 mm; Legebohrerklappen 1,6—2,6 mm; $ 6-—-9 mm.
Luzon. 37. X. Kriegeri Ashm., 9&.
Kopfschild durch eine deutliche Furche vom Gesicht geschieden.
Die Rückenfurchen reichen über die Verbindungslinie der
Vorderränder der Flügelschüppchen hinaus. Unterer Wulst
der Mittelbrustseiten auf seiner höchsten Erhebung mit einem
glatten Fleck. KRötlich-gelb, manchmal mit undeutlichen
braunen Flecken auf dem Hinterleibe. 9 8—10,5 mm; Lege-
bohrerklappen 1,4—1,9 mm; $ 7,25 mm. Neu-Guinea.
38. X. crassa Kıgr., 98.
Mittelfeld des Mittelsegments nur wenig breiter als lang. Zahn-
tragende Felder viereckig, innen nicht oder kaum kürzer als
außen 13.
Mittelfeld viel breiter als lang. Zahntragende Felder dreieckig
oder, wenn viereckig, innennoch nicht halb so lang als außen 14.
Hintere Abdachung des Scheitels, Mittelrücken, 2. bis 5. und
7. Hinterleibssegment mit je zwei schwarzen Flecken. Zahn-
tragende Felder des Mittelsegments dreimal so breit als lang
Die Rückenkiele des 1. Hinterleibssegments reichen fast bis zu
den schrägen Furchen. Hintere Schienen mit 15 bis 18 Dörnchen
vor dem Ende 12,5 mm; Legebohrerklappen 2,3 mm. Java.
56. X. transfuga n. sp., 2.
Hintere Abdachung des Scheitels, Mittelrücken und 1. bis 3
Hinterleibssegment ganz hell, 4. und 5. mit braunen, 6. und 7.
mit schwarzen Flecken. Zahntragende Felder doppelt so breit
alslang. Die Rückenkiele reichen nur wenig über die Luftlöcher
hinaus. Hintere Schienen mit 7 bis 10 Dörnchen vor dem Ende.
7,15 mm. Kei-Inseln. 25. X. parva Kıgr., d.
Mittelrücken und Hinterleib mit dunklen Zeichnungen 15.
Mittelrücken und Hinterleib ganz hell 16.
1. Hinterleibssegment mit dunkler Ouerbinde. Schildchen
querwulstförmig, von hinten gesehen, in gleichmäßigem Bogen
gekrümmt. Mittelfeld des Mittelsegments sechseckig, von den
zahntragenden Feldern deutlich getrennt. Die Rückenkiele des
1. Hinterleibssegments reichen bis zu den schrägen Furchen.
Q 9 mm; Legebohrerklappen 3,5 mm; $ 88,5 mm. Neu-
Pommern. 45. X. Dahli n. sp., 98.
1. Hinterleibssegment ganz hell. Schildchen der Kegelform sich
nähernd, von hinten gesehen in der Mitte stärker gekrümmt.
Mittelfeld viereckig an den Hinterecken mit den zahntragenden
Feldern zusammenfließend. Die Rückenkiele reichen kaum
bis zur Mitte des 1. Hinterleibssegments. 8,75 mm; Legebohrer-
klappen 3,3 mm. Sumbawa. 46. X. trisignata Kıgr., 2.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 39
16 Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorder-
a
N
D
a)
ränder der Flügelschüppchen. Mittelfeld des Mittelsegments
‚sechseckig. 1. Hinterleibssegment sehr deutlich länger (über
1!/, mal so lang) als hinten breit, hier noch nicht 11%, mal so
breit als vorn. 2 8—9,75 mm; Legebohrerklappen 3,1—3,9 mm;
& 6,9 —8,9mm. Neu-Guinea. 47. X. Micholitzi Krgr., 28.
Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Verbindungslinie der
Mitten der Flügelschüppchen. Mittelfeld viereckig. 1. Hinter-
leibssegment kaum so lang wie hinten breit, hier über 11, mal
so breit als vorn. 2 13 mm; Legebohrerklappen 95—5,2 mm;
& 12,5 —14,5 mm. Neu-Guinea, ei-Inseln.
48. X concolor Kıgr. 28.
1. Glied der Hintertrochanteren am Grunde schwarz. 8. Hinter-
leıbssegment hell. 1. Hinterleibssegment kaum länger als
hinten breit. 2 9,5 mm; Legebohrerklappen 0,6 mm; & 9,25 mm.
Formosa. 36. X. detruncata n. sp., 98.
1. Glied der Hintertrochanteren ganz hell. 8. Hinterleibssegment
schwarz oder dunkelbraun, manchmal mit hellen Zeichnungen.
1. Hinterleibssegment deutlich länger als hinten breit 2.
Gesicht so hoch wie breit. Hintere Abdachung des Scheitels
nur am Hinterhauptsrande mit schwarzen Flecken. 2 9,5 —
9,75 mm; Legebohrerklappen 0,5 mm; d 9 mm. Luzon.
35. X. decuriata n. sp., 2.
Gesicht sehr deutlich höher als breit. Hintere Abdachung des
Scheitels zwischen dem Stemmatium und dem Hinterhaupts-
rande ganz schwarz. 12—15 mm
Längswulst der Stirn, besonders an den Seiten, grob punktiert,
nicht durch eine Längsfurche geteilt. 12 mm; Legebohrerklappen
2 mm. Luzon. 33. X. frontalis n. sp., 2.
Längswulst der Stirn glatt, durch eine schmale, aber tiefe
Längsfurche geteilt. 15 mm. Celebes. 34. X. scabra Kıgr., Ö.
I.
Art aus Afrika. — Mittelfeld sehr groß und besonders sehr
breit. 10 mm; Legebohrerklappen 4 mm. Spanisch-Guinea.
51. X. alıena n. SP., 2.
Arten aus Asien und Australien 2.
Mittelsegment vor den Luftlöchern mit einem kegelförmigen
Höcker. 15—16,5 mm; Legebohrerklappen 1,8—1,9 mm.
Formosa. 10. X. brachyparea n. Sp., 9.
Mittelsegment ohne Höcker vor den Luftlöchern 3.
Mittelfeld des Mittelsegments deutlich sechseckig. Zahn-
tragende Felder viereckig. Legebohrerklappen höchstens so
lang wie die 4 ersten Hintertarsenglieder zusammen 4.
Mittelfeld viereckig oder viereckig mit abgestutzten Hinter-
ecken. Zahntragende Felder dreieckig, oder wenigstens innen
viel kürzer als außen. Legebohrerklappen viel länger als die
Hintertarsen .
6. Heft
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Prof. Dr. R. Krieger:
4 1. Hinterleibssegment 125 mal so lang als hinten breit. — Mittel-
nn
er)
=]
8
Ne)
rücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei getrennten
schwarzen Flecken. 2 13 mm; Legebohrerklappen 2 mm;
d 12,5 mm. Neu-Süd-Wales 65. X. arealis Kıgr., 98.
1. Hinterleibssegment höchstens 1!/, mal so lang als hinten
breit. Arten aus Südostasien
Mittelrücken zwischen den Flügelschüppchen mit drei getrennten
Flecken. 1. bis 5. Hinterleibssegment mit je zwei schwarzen
Flecken. Fühlergeißel mit 39 bis 41 Gliedern. — Hintere
Schienen mit 1 bis 3 Dörnchen vor dem Ende. Schildchen
querwulstförmig, in der Mitte etwas höher. 12—12,5 mm;
Legebohrerklappen 0,8 mm. Formosa.
21. X. brachycentra n. Sp., 2.
Mittelrücken zwischenden Flügelschüppchen mit einer schwarzen
Ouerbinde. 2. Hinterleibssegment ganz hell oder höchstens
mit ganz kleinen dunkeln Fleckchen. Fühlergeißel mit 33 bis
36 Gliedern 6.
Schildchen spitz kegelförmig. 1. Hinterleibssegment ganz hell,
8. mit einem schwarzen Fleck. Mittelfeld des Mittelsegments
ein wenig länger als breit. 8,5 mm; Legebohrerklappen 0,5 mm.
Sumatra. 22. X. mucronata n. sp., 9.
Schildchen querwulstförmig. 1. Hinterleibssegment schwarz
gezeichnet. 8. ganz hell. Mittelfeld breiter als lang 7.
Fühler dunkelbraun, die Geißelglieder vor der Spitze kaum
dicker als das erste. Schildchen mit mäßig hohen Seitenleisten.
8—9,25 mm; Legebohrerklappen 1—1,1 mm. Hinterindien.
23. X. Reicherti n. sp., ?.
Fühler hell rostrot, vor der Spitze deutlich verdickt, die Geißel-
glieder vor der Spitze fast doppelt so dick als das erste. Schild-
chen mit niedrigen Seitenleisten. 6 mm. Formosa.
24. X. clavalta n. SP., d.
1. Hinterleibssegment zwischen den Luftlöchern und den schrägen
Furchen hell, in der Mitte mit einem schwarzen Fleck. — 1.
Hinterleibssegment hinten etwas über 11, mal so breit als vorn,
2. hinten 1245 mal so breit als lang. 11,5—12 mm; Legebohrer-
klappen 4,2—4,3 mm. Queensland. 44. X. australis Kıgr., 9.
1. Hinterleibssegment mit schwarzen Flecken zwischen den
Luitlöchern und den schrägen Furchen, zwischen diesen in der
Mitte hell
7. Hinterleibssegment mit zwei schwarzen Flecken. 1. F ühler-
geißelglied 44, mal so lang als in der Mitte dick. 1. Hinterleibs-
segment nur wenig länger als hinten breit, 2. hinten beim 9
fast doppelt, beim & fast 1?/, malso breit alslang. 2 8—12 mm;
Legebohrerklappen 2,6—5 mm; & 5,75—11,5 mm. .Formosa,
Celebes, Borneo, Sumatra, Java, Kei-Inseln, Ceylon, Mauritius.
42. X. punctata (F.), $3-
7. Hinterleibssegment ganz hell. 1. Fühlergeißelglied nur 4 mal
so us als in der Mitte dick. 1. Hinterleibssegemnt In mal
rs wE
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 41
so lang als hinten breit, 2. hinten nicht ganz 11%, mal so breit
als lang. 9 mm. Kei-Inseln. 43. X. ruficornis Krer., d.
K.
1 Kleine Arten von höchstens 7,5 mm Körperlänge. 2.
— Große Arten von wenigstens 12,5 mm Körperlänge. d.
2 Die Mittelschienen erscheinen dadurch, daß sie außen von einer
seichten schrägen Furche durchzogen werden, wie gedreht.
Mittelfeld nur ?/, mal so lang wie das Mittelsegment. Mittel-
rücken zwischen den Flügelschüppchen mit einem sehr großen
Mittelfleck und zwei sehr kleinen Seitenflecken. 7,25 mm.
Sumatra. 26. X. valga n. sp., d.
— Die Mittelschienen sind wie gewöhnlich gebildet. Mittelfeld
halb so lang wie das Mittelsegment. Mittelrücken mit schwarzer
Querbinde zwischen den Flügelschüppchen. 3.
3 Mittelfeld des Mittelsegments nach vorn zu stark verschmälert,
breiter als lang. Die Fläche zwischen den Rückenkielen des
1. Hinterleibssegments ist hinter den Luftlöchern deutlich
längsrissig. Hintere Abdachung des Scheitels und 6. Hinter-
leibssegment ganz hell. 7,25 mm; Legebohrerklappen 1,7 mm.
Sumatra. 27. X. rimosa n. sp., 9.
— Mittelfeld des Mittelsegments nach vorn zu wenig verschmälert.
Zwischen den bis über die schrägen Furchen hinaus reichenden
Rückenkielen des 1. Hinterleibssegments höchstens einige
längliche Eindrücke. Hintere Abdachung des Scheitels mit
zwei schwarzen oder braunen Flecken. 6. Hinterleibssegment
mit zwei schwarzen Flecken. 4.
4 Zahntragende Felder des Mittelsegments außen über doppelt
so lang als innen. 2. Hinterleibssegment hinten 1%, mal so
breit als lang. Außenfläche der Hinterhüften und 2. Hinter-
leibssegment mit schwarzen Flecken. 7,5 mm. Sumatra.
28. X. carinata n. SP., d.
— Zahntragende Felder des Mittelsegments außen kaum 11, mal
so lang als innen. 2. Hinterleibssegment hinten nur 1%; mal
so breit als lang. Hinterhüften und 2. Hinterleibssegment ganz
hell. 6,5 mm. DBorneo. 29. X. exigua n. SP., d.
5 Schildchen keilförmig. Obere Seitenfelder des Mittelsegments
gestreift. 1. Hinterleibssegment 1?/, mal so lang als hinten
breit. Hintertarsen ganz schwarz. 13 mm. Sumatra.
93. X. cuneata n. SP., d.
— Schildchen querwulstförmig oder kegelförmig. Obere Seiten-
felder des Mittelsegments glatt. 1. Hinterleibssegment im Ver-
hältnis zu seiner Breite viel kürzer. Hintertarsen nicht ganz
schwarz.
6 1. bis 4. Hinterleibssegment ganz hell, das 5. mit zwei kleinen
schwarzen Flecken, des 6. bis 8. ganz braunschwarz. 16,5 mm.
Celebes. 13. X. melanura n. SPp., d-
6. Heft
49 Prof. Dr. R. Krieger:
— 1. bis 4. Hinterleibssegment wenigstens zum Teil mit schwarzen
Flecken, 6. bis 8. wenigstens zum Teil hell mit dunkeln Zeich-
nungen.
Mittelfeld des Mittelsegments viereckig, zahntragende Felder
dreieckig. 1. Hinterleibssegment bei den nicht gekerbten
schrägen Furchen eingeschnürt. 14 mm. Assam.
20. X. pardalis Kıgr., $.
— Mittelfeld des Mittelsegments sechseckig, zahntragende Felder
viereckig. 8.
Die das hintere Mittelfeld des Mittelsegments vorn ab-
schließende Leiste verläuft in gleichmäßigem Bogen. 17,5 mm;
Legebohrerklappen 3,3 mm. Celebes.
17. X. cireularıs n. sp., 9.
— Die das hintere Mittelfeld abschließende Leiste bildet an den
Hinterecken des Mittelfeldes deutliche Winkel. 9.
1. Glied der Hintertrochanteren am Grunde innen, unten und
außen breit schwarz. 10.
— 1. Glied der Hintertrochanteren ganz hell oder höchstens mit
kleinen braunen Flecken am Grunde. 21.
10 Vor den Luftlöchern des Mittelsegments ein kegelförmiger
Höcker. Schildchen fast stets deutlich kegelförmig, wenn es
sich nur der Kegelform nähert, ist das hintere Mittelfeld des
Mittelsegments z. T. gefurcht. a.
— Vor den Luftlöchern des Mittelsegments ein rundlicher Höcker.
Schildchen fast immer querwulstförmig. Hinteres Mittelfeld
immer glatt. 18.
11 Hinteres Mittelfeld z. T. gefurcht. Fühlergeißel mit 45 bis
50 Gliedern. Legebohrerklappen länger als die Hinterschienen
12.
— Hinteres Mittelfeld glatt. Fühlergeißel mit 41 bis 45 Gliedern.17.
12 Auch die zahntragenden Felder gefurcht. Legebohrerklappen
so lang wie die Hinterschienen und -tarsen zusammen. 17 mm;
Legebohrerklappen 7,7 mm. Bolivien.
6. X. macrura n. Sp., 9.
— Zahntragende Felder glatt. Klappen des Legebohrers viel
kürzer als die Hinterschienen und -tarsen zusammen. Arten
aus Südostasien. 193.
13 Mittelfeld des Mittelsegments nach vorn zu verschmälert.
Letztes Glied der Mitteltarsen 11% mal so lang als das erste. 14.
— Mittelfeld des Mittelsegments nach vorn zu nicht verschmälert.
Letztes Glied der Mitteltarsen nur 14, mal so lang als das
erste. 15.
14 Mittelsegment mit schwarzen Flecken. Gesicht deutlich breiter
als hoch. Schildchen querwulstförmig, in der Mitte etwas.
höher, also nur der Kegelform sich nähernd. 1. Hinterleibs-
segment 1!/, mal so lang als hinten breit. Hinterschenkel
21, mal so lang als in der Mitte hoch. 14 mm; ee eer-
klappen 3,7 mm. Sikkim. 36 macrodactyla np.) ?.
=]
00
Ne)
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 43
— Mittelsegment ganz hell. Gesicht so breit wie hoch. Schildchen
1
1
1
1
rt
6
deutlich, wenn auch flach kegelförmig. 1. Hinterleibssegment
1!/, mal so lang wie hinten breit. Hinterschenkel nur 24, mal
so lang als in der Mitte hoch. 18 mm; Legebohrerklappen
4,8 mm. Formosa. 4. X. formosensis n. sp., 9.
Mittelfeld halb so lang als das Mittelsegment. Legebohrer-
klappen so lang wie die Hinterschienen mit dem 1. Tarsenglied
zusammen. Schwarze Seitenflecke des Mittelrückens nicht
nach den Flügelschüppchen hin erweitert. Flecke des 1. Hinter-
leibssegments sehr klein. Hinterschenkel außen ungefleckt oder
mit sehr kleinem Fleck. Letztes Mitteltarsenglied ganz hell,
letztes Hintertarsenglied nur am Ende dunkel. 17—20 mm;
Legebohrerklappen 4,8—5,5 mm. Vorderindien, Sikkim.
li. X. princeps n. sp., 2.
Mittelfeld nur ?2/, mal so lang wie das Mittelsegment, Lege-
bohrerklappen länger als die Hinterschienen mit dem 1. Tarsen-
glied zusammen. Seitenflecke des Mittelrückens nach den
Flügelschüppchen hin erweitert. Flecke des 1. Hinterleibs-
segments groß. Letztes Glied der Mitteltarsen wenigstens am
Grunde, das der Hintertarsen oben ganz dunkel. 16.
Mittelrücken zwischen den Rückenfurchen glatt. 1. Hinter-
leibssegment nur vor den Luftlöchern mit schwach entwickelten
Seitenleisten. Fühlergeißel mit 50 Gliedern. Hinterschenkel
außen mit kleinem Fleck. Mittelschienenwurzel hell. Letztes
Mitteltarsenglied nur am Grunde dunkel. 19 mm; Legebohrer-
klappen 5,6 mm. Sumatra. DUX due sp,
7
je 0)
Mittelrücken zwischen den Rückenfurchen mit zerstreuten,
tief eingestochenen Punkten. 1. Hinterleibssegment auch
hinter den Luftlöchern mit deutlich entwickelten Seitenleisten.
Fühlergeißel mit 47 Gliedern. Hinterschenkel außen mit großem
schwarzem Fleck. Mittelschienenwurzel dunkel gezeichnet.
Letztes Mitteltarsenglied auch am Ende dunkel. 17 mm; Lege-
bohrerklappen 5 mm. Japan. 3. X. vaponica Krer., 9.
Mittelfeld des Mittelsegments so lang wie an der breitesten
Stelle breit. Fühlergeißel mit 41 Gliedern. Hinterschienen
innen und außen mit braunen Längsstreifen 16 mm. Luzon.
9. X. manilensis n. SP., Ö.
Mittelfeld kürzer als an der breitesten Stelle breit. Fühlergeißel
mit 44 bis 45 Gliedern. Hinterschienen ohne braune Längs-
streifen. 16,5—17 mm; Legebohrerklappen 4,1—4,2 mm.
Nordchina. 7. X. Byaueri n. sp., 9.
Gesicht höher als breit. Letztes Mitteltarsenglied fast 1%), mal
so lang als das erste. Fühlergeißel mit 42 Gliedern. 6. Hinter-
leibssegment ganz hell. 14 mm; Legebohrerklappen 3,6 mm.
Südchina. 8. X. scutata Kıgr., 9.
Gesicht breiter als hoch. Letztes Mitteltarsenglied nur 14 mal
so lang als das erste. Fühlergeißel mit 43 oder mehr Gliedern.
6. Hinterleibssegment mit zwei schwarzen Flecken. 19.
6. Heft
44 Prof. Dr. R. Krieger:
19 Mittelfeld des Mittelsegments etwas länger als breit. 1. Hinter-
leibssegment 14, mal so lang als hinten breit. Fühlergeißel mit
47 bis 48 Gliedern. Hinterschenkel sehr dick, nur 2!/, mal so
lang alsin der Mitte hoch. 2 15,5—16,5 mm; Legebohrerklappen
3,7—4,4 mm; & 14,5—16,5 mm. Java, Amboina, Kei-Inseln.
15. X. Brullei Kıgr., 28.
— Mittelfeld etwas breiter als lang. 1. Hinterleibssegment höch-
stens 1!/, mal so lang als hinten breit. Fühlergeißel höchstens
mit 46 Gliedern. Hinterschenkel schlanker, wenigstens 22/, mal
so lang als in der Mitte hoch.
20 1. Hinterleibssegment 1!/, mal so lang als hinten breit. Fühler-
geißel mit 46 Gliedern. Hinterschenkel 2?/, mal so lang als in
der Mitte hoch. Legebohrer gerade, seine Klappen so lang wie
die Hinterschienen. Schwarze Flecke des 6. Hinterleibssegments
viel kleiner als die des 5. Mittelbeine und Hinterschienen bis
auf die schwarze Schienenwurzel ganz hell. 17,5 mm. Lege-
bohrerklappen 3,7 mm. 16. X. Konowi Kıer., 9.
— 1. Hinterleibssegment 1!/, mal so lang als hinten breit. Fühler-
geißel mit 43 bis 45 Gliedern. Hinterschenkel fast 21% mal
so lang als in der Mitte hoch. Legebohrer schwach nach ab-
wärts gekrümmt, seine Klappen so lang wie die Hinterschienen
mit den drei ersten Tarsengliedern zusammen. Schwarze Flecke
des 6. Hinterleibssegments nicht oder kaum kleiner als die
des 5. Mittelbeine mit dunkeln Zeichnungen. Hinterschienen
innen und außen mit dunkeln Längsstreifen. 9 15 mm; Lege-
bohrerklappen 5 mm. & 15—15,5 mm. Borneo. Sumatra.
14. X. gampsura n. sp., 2 d.
Mittelsegment mit kegelförmigen Höckern vor den Luftlöchern.
2. und 6. Hinterleibssegment ganz hell. 22.
— Mittelsegment mit rundlichen Höckern vor den Luftlöchern.
2. und 6. Hinterleibssegment mit schwarzen Zeichnungen. 24.
Mittelfeld ?2/, mal so lang als das Mittelsegment, nach vorn zu
nur wenig verschmälert. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibs-
segments an den Seiten sehr grob punktiert. Fühlergeißel mit
45 bis 47 Gliedern. Legebohrerklappen so lang wie die zwei
ersten Hintertarsenglieder zusammen. 15—16,5 mm; Lege-.
bohrerklappen 1,8—1,9 mm. Formosa.
10. X. brachyparea n.sp., $.
— Mittelfeld höchstens %; mal so lang als das Mittelsegment, nach
vorn zu stark verschmälert. Erhabenes Feld des 2. Hinterleibs-
segments ganz glatt. Fühlergeißel mit 41 bis 42 Gliedern.
Legebohrerklappen wenigstens so lang wie die 3 ersten Hinter-
tarsenglieder zusammen. 23.
Mittelfeld 13 mal so lang wie das Mittelsegment, an der breite-
sten Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, 124 mal'so breit als
lang. 1. Hinterleibssegment 14, mal so lang als hinten breit,
2. hinten über 13/4 mal so breit als lang. Klappen des Lege-
bohrers etwas länger als die 4 ersten Hintertarsenglieder zu-
2
jeak
2
D
2
)
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 45
sammen. Fühler unten dunkel rostrot. 14 mm; Legebohrer-
klappen 2,7 mm. Assam. 11. X. soleata Kıgr:, 2.
— Mittelfeld Y, mal so lang als das Mittelsegment, an der brei-
testen Stelle, die weit hinter der Mitte liegt, fast doppelt so
breit als lang. 1. Hinterleibssegment 11% mal so lang als hinten
breit, 2. hinten noch nicht 11, mal so breit als lang. Lege-
bohrerklappen so lang wie die 3 ersten Hintertarsenglieder zu-
sammen. Fühler auch unten schwarz, nur an der Spitze rötlich
und unten am Grunde gelblich. 16 mm; Legebohrerklappen
3,2 mm. Assam. 12. X. commixta n. sp., 2.
94 Schildchen fast kegelförmig. Mittelbrustseiten in der Mitte
zerstreut, aber ziemlich kräftig punktiert. 1. Hinterleibs-
segment nach vorn zu gleichmäßig verschmälert, mit seichten,
scharf gekerbten schrägen Furchen. Fühlergeißel mit 43 bis
44 Gliedern. Legebohrerklappen so lang wie die Hinterschienen
mit dem 1. Tarsenglied zusammen. 29 14.5 —15,5mm; Lege-
bohrerklappen 4,3—4,5 mm; & 13,5 mm. Luzon.
A 19. X. Iuzonensis n. sp., 2 d.
— Schildchen querwulstförmig. Mittelbrustseiten in der Mitte
glatt. 1. Hinterleibssegment bei den tief eingedrückten, aber
nur schwach gekerbten schrägen Furchen etwas eingeschnürt.
Fühlergeißel mit 38 Gliedern. Klappen des Legebohrers nur
weniglänger als die beiden ersten Hintertarsenglieder zusammen.
12,5 mm; Legebohrerklappen 1,3 mm. Tonkin.
18. X. leviuscula n. Sp., 9.
Beschreibung der mir bekannten Arten.
Leider habe ich eine Reihe von Arten nur nach einem Stück
beschreiben müssen. Ob diese sich werden alle aufrecht erhalten
lassen, wenn mehr Material davon vorliegt, bezweifle ich selbst,
da ja auch die plastischen Merkmale, nach denen ich mich bei
Trennung der Arten hauptsächlich gerichtet habe, veränderlich
sein können.
Ich habe versucht, die Gattung in natürliche Gruppen zu
gliedern, die im folgenden durch römische Ziffern bezeichnet sind.
Die Bemerkungen über jede Gruppe sollen diese nicht vollständig
kennzeichnen, sondern nur ihre wichtigsten Merkmale hervorheben
oder unnötige Wiederholungen in den einzelnen Beschreibungen
vermeiden helfen.
I. Gruppe der X. princeps.")
Große Arten. Mittelsegment mit einem Höcker vor den Luft-
löchern und mäßig großem sechseckigem Mittelfeld. Dottergelb mit
schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind ein Fleck auf dem Kopf, der
die Mitte der Stirn, das Stemmatium, die hintere Abdachung des
Sceheitels mit Ausnahme der Augenränder und den oberen Teil der
11) Hierher gehören X, pedator (F.) p. 18, pedator (Brulle), p. 18
und pedator Morl., p. 18.
6. Heft
46 Prof. Dr. R. Krieger:
Schläfenhinterränder und des Hinterhauptes bedeckt, vier Flecke
des Mittelrückens, von denen drei in einer Querreihe zwischen
den Flügelschüppehen liegen, der 4. die vordere Abdachung der
Sehildehengrube einnimmt, meist zwei Flecke des Mittelsegments
und, außer bei melanura, je zwei Flecke aller oder der meisten
Hinterleibssegmente.
a) Hinteres Mittelfeld des Mittelsegments z. T. gefureht. Mittel-
segment mit kegelförmigen Höckern, auch das Schildehen meist
kegelförmig.'?)
1. Xanthopimpla princeps"”) n. sp., 9.
Der Fleck auf dem Kopfe sendet vorn eine Spitze zwischen
die Fühlerwurzeln hinein und ist neben dem vorderen Punktauge
und hinter dem Stemmatium von beiden Seiten eingeschnürt.
Oben an der hinteren Abdachung des Scheitels, hinter den hinteren
Punktaugen, steht darin ein kleiner gelber Fleck. Die vorderen
Flecke des Mittelrückens sind länglich rund und ziemlich klein.
Der mittlere von ihnen ist immer, die seitlichen meist vorn spitz aus-
geschnitten. Die seitlichen sind nicht nach den Flügelschüppchen
hin erweitert und stehen vom Seitenrande des Mittelrückens
mindestens so weit ab als sie breit sind. Der Hinterrand der
Flügelschüppchen ist breit schwarz gesäumt. In den oberen Seiten- _
feldern des Mittelsegments steht je ein schwarzer rundlicher Fleck
von wechselnder Größe. Bei dem größten Stück sind diese Flecke
nur durch dunkle Punkte angedeutet. Die Flecke des 1. Hinterleibs-
segments sind sehr klein und stehen außen neben den Rücken-
kielen. Die des 2. bis 6. Segments stehen nach innen von den
Seitenrändern der erhabenen Felder. Sie nehmen vom 2., wo sie
fast kreisrund sind, bis zum 5. Segment allmählich an Breite zu.
Auf dem 6. Segment sind sie viel kleiner. Die Flecke des 7. Seg-
ments sind quer rundlich und viel größer als die der vorhergehenden
Segmente, so daß sie sich in der Mitte fast berühren. Das 8. Seg-
ment trägt vier kleine Flecke, je einen auf den Seitenfeldern, und
ein Paar auf dem Mittelfelde. Fühler schwarz, Schaft und Pedi-
zellus unten gelb, auch das erste oder die beiden ersten Geißel-
glieder unten mit einem hellen Längsstreifen. An den Mittel-
beinen ist der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarz, bei
dem aus Theophila gezogenen Stück die Wurzel der Schienen ge-
bräunt, an den Hinterbeinen ist die Wurzel des 1. Trochanteren-
gliedes, der Schienen und des 1. Tarsengliedes, die Spitze des letzten
Tarsengliedes und ein unregelmäßiger Fleck an der Innenseite der
Schenkel, oben vor der Spitze, schwarz. Das Feldersche Stück
trägt an der Außenseite der Hinterschenkel einen kleinen dunkel-
braunen Fleck. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde
oben mit gelben Flecken, die etwa !/, der Länge einnehmen oder
(beim größten Stücke) noch kürzer sind. Flügel fast wasserhell,
12) Hierher gehört X. regina Morl., p. 19.
13) Wegen der ansehnlichen Größe.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 47
nach dem Außenrande hin schwach bräunlich getrübt, Adern und
Mal schwarz, die Kosta rotgelb.
Kopf 0,17 bis 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den
Augen für die Gattung stark entwickelt, mit schwacher Wölbung
verschmälert. Größte Kopfbreite 2,4 mal so groß als die geringste
Gesichtsbreite. Gesicht 1!/, mal so breit als hoch, mit einer an
den Seiten durch deutliche Leisten abgegrenzten schildförmigen
Erhebung, zwischen den Leisten grob und dicht, nach außen von
ihnen fein punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden,
fein punktiert. Oberkiefer-Augenabstand etwas kleiner als die
Dicke des ersten Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt kaum
lamellenartig vor. Bruststück. Seitenlappen des Vorderrückens
glatt, nur die Furche vor dem Hinterrande in der unteren Ecke
mit einigen undeutlichen Kerben. Mittelrücken glatt mit kurzen
Rückenfurchen, die nur bis zur Mitte zwischen dem Vorderrande
des Mittelrückens und der Verbindungslinie der Vorderränder der
Flügelschüppchen reichen. Schildchen stumpfkegelförmig mit ab-
gerundeter Spitze, die Seitenränder mäßig hoch lamellenartig vor-
tretend. Mittelbrustseiten mit mäßig vorragendem unterem Wulst,
hinten glatt, vorn
oben mit einzelnen
feinen Punkten,
nach unten hin — Rs
dichter und gröber mean
punktiert. Mittel- N u Mn
brust dicht und een R
grob punktiert. \ a
Mittelsegment un
(Fig. 10 ss mit I)
Be belen Tai \ or
sten, das Mittelfeld ib a
noch nicht halb so han
lang als das Mittel- hen
segment, deutlich nn > N (N
länger als breit, a
Seine Grenzleisten X. princeps n. sp., 2. 10:1.
gegen die oberen
Seitenfelder sind fast parallel, die nach den zahntragenden Feldern
nähern sichschwachnachhintenzu. Zahntragende Felder fastdoppelt
so breit als außen lang, außen fast doppelt so lang als innen.
Hinteres Mittelfeld, besonders am Hinterrande, mit langen auf den
Rändern senkrecht stehenden Furchen. Vor den Luiftlöchern
jederseits ein stark vorragender kegelförmiger Höcker. Hinter-
leib. 1. Segment (Fig. 10b) 1%, mal so lang als hinten breit, mit
bis an die schrägen Furchen heranreichenden fast geradlinigen
Rückenkielen. Seitenleisten vom Grunde bis zu den Luftlöchern
deutlich entwickelt, dahinter fehlend. Die schrägen Furchen sind
deutlich gekerbt, sonst das Segment glatt. Das erhabene Feld
6. Heft
48 Prof. Dr. R. Krieger:
des 2. Segments jederseits mit einigen groben Punkten, die Felder
des 3. und 6. in der Mitte, die des 4. und 5. auf ihrer ganzen Fläche
grob und zerstreut punktiert. Fühler. 1. Geißelglied 33, mal so
lang. als in der Mitte dick, die Geißel mit 46—48 Gliedern. Beine.
Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 2,4 mal so lang
als in der Mitte hoch. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen
(Fig. 10c) 14, mal so lang, an den Hinterbeinen (Fig. 10d) deutlich
kürzer als das erste. Mittelschienen außen fast bis zur Mitte
hinauf mit 8—12 Dornen besetzt, Hinterschienen ohne Dornen
oder nur mit einem ganz schwachen. Klappen des Legebohrers
0,27 mal so lang als der Körper, so lang wie die Hinterschienen
mit dem ersten Tarsenglied zusammen.
Körperlänge 17”—20 mm; Länge der Legebohrerklappen
4,83—5,5 mm.
Vorderindien, Sikkim.
Beschrieben nach 3 2 aus dem Wiener Museum, bez.: ‚Fr.
Chrysalides of Aniheraea Mylıtta var., Singhbhum Distr.‘“, ‚„Sik-
kim, H. Elwes 1890, bred from T’heophila bengalensis. 21. 12. 88.“
und ‚Coll. Felder, Sikkim‘“.
2. Xanthopimpla dux‘*) n. sp., 2.
Ähnlich der X. iaponica, aber, wie folgt, verschieden. Der vor-
dere Mittelfleck des Mittelrückens ist vorn tiefer ausgeschnitten.
Die Flecke des 1. bis 6. Hinterleibssegments sind kleiner, die des
1. kaum länger als ihr Abstand von den Luftlöchern und den
schrägen Furchen, die des 5. stehen weiter voneinander ab, als
sie breit sind, die des 6. sind sehr klein, die des 7. dagegen sehr groß
und in der Mitte verschmolzen. Das 8. Segment trägt einen großen
schwarzen Fleck, der die vordere Hälfte des Mittelfeldes und die
inneren Ecken der Seitenfelder einnimmt. An den Mittelbeinen
ist nur der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarz und das
letzte oben am Grunde braun, die Schienenwurzel aber hell. Die
Hinterschenkel tragen innen einen Fleck, der aus einem kurzen
Längsstreifen und einem kleinen kreisförmigen Fleck darunter
besteht, außen nur einen kleinen kreisförmigen Fleck. Das letzte
Hintertarsenglied ist nicht ganz schwarz, sondern unten und
beiderseits am Grunde rotbraun. Der helle Längsstreifen am
Grunde der Legebohrerklappen reicht nur bis zum Ende des ersten
Fünftels.
Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge. Größte Kopf-
breite 2,3 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Kopfschild
fein und zerstreut punktiert, der Klipeolus noch feiner, aber etwas
dichter. Bruststück. Der Mittelrücken auch auf dem Mittel-
lappen nicht punktiert. Schildchen stumpf kegelförmig. Mittel-
segment (Fig. 11a) Hinteres Mittelfeld vorn beiderseits mit auf
der Längsachse des Körpers, nicht auf der Querleiste senkrecht
stehenden Furchen. Hintere Seitenfelder durch eine scharfe Leiste
14) Wie princeps.
— ————m
wickelt. Das erhabene Feld
des 2. Segment fast ganz
er ne
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 49
vollständig vom Luftlochfeld getrennt. Hinterleib. 1. (Fig. 11b)
Segment hinten fast 11% mal so breit als vorn, die Rückenfläche
schwächer gewölbt und bei den Luftlöchern, also vor der Mitte
am höchsten. Schräge Fur-
chen mit zahlreichen tiefen
Kerben. Seitenleisten nur
vor den Luftlöchern, und
auch da nur schwach, ent-
glatt, das des 3. sehr grob
und sehr zerstreut punk-
tiert, ein Mittelstreifen und
die Seiten glatt, die des 4.
und 5. grob und zerstreut punktiert, das des 6. in der Mitte ziem-
lich grob, an den Seiten fein zerstreut punktiert. Fühler. Geißel
mit 50 Gliedern, das 1. Glied 34, mal so lang als in der Mitte dick.
Beine. Hinterschenkel 24, mal so lang als in der Mitte hoch.
Mittelschienen vor dem Ende mit 10, Hinterschienen mit 2 bis 3
sehr kurzen, aber dicken Dörnchen. Klappen des Legebohrers so
lang wie die Hinterschienen mit dem 1. und der Hälfte des 2.
Tarsengliedes zusammen.
Körperlänge 19 mm; Länge der Legebohrerklappen 5,6 mm.
Sumatra.
Beschrieben nach 1 © aus dem Berliner Museum, bez.: „Su-
matra, Hartert.‘“
14
AT
X. dux n. sp, 2. 9:l.
3. Xanthopimbla iaponica Kıgr., 9.
11899. Xanthopimpla iaponica Krieger, Sitzber. naturf. Ges.
Leipzig 1897/98, p. 81, n. 10, 2.
Die dottergelbe Grundfarbe des Körpers geht an den Seiten
und an den Hinterrändern der Hinterleibssegmente etwas ins
Rötlichgelbe über. Die schwarze Zeichnung des Kopfes sendet eine
scharfe Spitze zwischen die Fühlerwurzeln hinein. Von den vor-
deren Flecken des Mittelrückens ist der mittlere länglich oval und
vorn ausgeschnitten, die beiden seitlichen etwa dreieckig. Die
Dreiecke kehren ihre längste Seite nach innen und erreichen mit
der gegenüberliegenden Ecke den Seitenrand des Mittelrückens.
' An der nach vorn gewandten Ecke sind sie spitz ausgeschnitten,
‚ an der nach außen und hinten gerichteten Seite ausgerandet. Die
hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist schwarz. Auf dem Mittel-
segment sind die oberen Seitenfelder innen bis über die Hälfte
schwarz. Die Flecke des.1. Hinterleibssegments sind länglich, vorn
schmäler als hinten. Ihre vordere Spitze liegt nach innen von den
Luftlöchern, hinten reichen sie nicht ganz bis zu den schrägen
Furchen, von den Seitenrändern der Rückenfläche des Segments
stehen sie weit ab. Die Flecke des 2. bis 6. Segments stehen in den
‚ Seiten der erhabenen Felder, von deren Seitenrändern die hinteren
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 6. 4 6. Heft
50 Prof. Dr. R. Krieger:
immer mehr abrücken. Die des 2. sind etwa kreisrund, die des 3. bis
5. quer, jeder kürzer und breiter als sein Vorgänger, die des 6. viel
kleiner als alle übrigen. Das 7. Segment trägt zwei sehr große, ab-
gerundet viereckige Flecke. Auf dem 8. Segment sind die Vorder-
hälfte des Mittelfeldes und zwei kleine Flecke in den Innenecken
der Seitenfelder schwarz. Dieses Segment ist also nicht verwaschen
dunkler, wie ich früher angegeben hatte, weil ich nicht bemerkt
hatte, daß es mit Schmutz bedeckt war. Fühler schwarz, das letzte
Geißelglied braun, Schaft, Pedizellus und die beiden ersten Geißel-
glieder unten gelb, die folgenden Geißelglieder mit immer undeut-
licher werdenden gelben Fleckchen. An den Mittelbeinen ist der
Grund des 1. Tarsengliedes schwarz, die Schienenwurzel und das
letzte Tarsenglied am Grunde schmal, an der Spitze breit dunkel-
braun, an den Hinterbeinen der Grund des 1. Trochanterengliedes
innen, unten und außen, je ein dreieckiger Fleck an der Innen-
und Außenseite der Schenkel oben am Beginn des letzten Drittels,
die Schienenwurzel, die Wurzel des 1. und das ganze letzte Tarsen-
glied schwarz. Klappen des Legebohrers schwarz, oben am Grunde
mit einem fast bis zum Ende des ersten Drittels reichenden gelben
Längsstreifen. Flügel wasserhell, am Außenrande schwach an-
geräuchert, Adern und Mal schwarz, die Kosta nach dem Grunde
zu gelb, das Mal in der Mitte dunkelbraun durchscheinend.
Kopf 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
ziemlich stark entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert.
Größte Kopfbreite fast 2% mal so groß als die geringste Gesichts-
breite. Gesicht 1!/,, mal so breit als hoch, in der Mitte deutlich
schildförmig erhaben und hier dicht und stark, jenseits der Ränder
der Erhebung feiner punktiert, an den Augenrändern fast glatt.
Kopfschild nur durch einen seichten Eindruck vom Gesicht ge-
schieden, fein punktiert, der Klipeolus mit zerstreuten feinen haar-
tragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand etwas kleiner
als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt
schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt, in
den Ecken vor den Flügelschüppchen mit einigen feinen Pünktchen,
in den unteren Ecken mit einigen Kerben. Mittelrücken vorn auf.
dem Mittellappen mit zerstreuten, ziemlich feinen, aber tief ein-
gestochenen ‚aufdenSeiten-
lappen mit noch feineren
Punkten, sonst glatt. Die
seichten Rückenfurchen
reichen bis zur Mitte des
Zwischenraumes zwischen
dem Vorderrande des Mit-
telrückens und der Verbin-
dungslinie der Vorder-
ränder der Flügelschüpp-
chen nach hinten. Schild-
chen (Fig. 12a von links) X. iaponica Krgr., 2. 11:1.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 51
kegelförmig mit mäßig hohen, hinten höheren Seitenleisten. Mittel-
brustseiten mit stark vorragendem, von zwei tiefen Furchen begrenz-
tem unterem Längswaulst, hinten glatt, vorn oben sehr fein und zer-
streut,nach unten, besonders unter derunteren Furche, immerdichter
und gröber punktiert. Mittelbrust sehr dicht und grob punktiert.
Mittelsegment (Fig. 12b) mit kegelförmigen Höckern vordenLuft-
löchern und hohen Leisten. Mittelfeld 2/, mal so lang wie das
Mittelsegment, deutlich länger als breit, die Grenzleisten der oberen
Seitenfelder parallel, die der zahntragenden Felder nach hinten sich
einander nähernd. Zahntragende Felder doppelt so breit als außen
lang, hier kaum 1 % mal so lang als innen. Hinteres Mittelfeld vor
dem Hinterrande mit kurzen, auf diesem senkrechten, vorn beider-
seits neben der Mitte mit etwas längeren, auf der Ouerleiste senk-
recht stehenden Furchen. Flankenleisten vollständig, Seiten-
leisten vorn etwas abgekürzt, vor ihrem vorderen Ende zu einem
dreieckigen Vorsprung erweitert. Hintere Seitenfelder durch eine
abgekürzteLeiste unvollständigvon denLuftlochfeldern abgetrennt.
Hinterleib. 1. Segment (Fig. 12c) 0,13 mal so lang als der Körper,
1 Y, mal so lang als hinten breit, hier über 1% mal so breit als vorn,
nach vorn zu fast gleichmäßig verschmälert, nur an den schrägen
Furchen ganzschwach eingeschnürt. Die Rückenfläche ist, von der
Seite gesehen, gleichmäßig, schwach gewölbt, in der Mitte am
höchsten. Die Rückenkiele reichen bis über die Mitte. Die schrägen
Furchen sind tief eingedrückt und haben wenige, aber grobe
Kerben. Die Seitenleisten sind in der ganzen Länge des Segments
deutlich entwickelt. 2. Segment hinten 1%, mal so breit als lang,
sein erhabenes Feld mit einigen wenigen, die der folgenden Segmente
mit immer mehr groben Punkten, so daß das 5., besonders an den
Seiten, ziemlich dicht punktiert ist. Das des 6. an den Seiten wieder
feiner und zerstreuter, in der Mitte grob und sehr zerstreut punk-
tiert. Fühler. Geißel mit 47 Gliedern. Das erste Glied noch nicht
3% mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel
0,19 mal so lang als der Körper, 2% mal so lang als in der Mitte
hoch. Letztes Glied der Mitteltarsen 14, mal, das der Hinter-
tarsen so lang wie das erste. Mittelschienen außen vor dem Ende
mit 5 kurzen, dicken Dörnchen, daneben noch einige feinere,
Hinterschienen ohne Dörnchen vor dem Ende. Klappen des Lege-
bohrers ein wenig länger als die Hinterschienen mit dem ersten
Tarsengliede zusammen.
Körperlänge 172) mm, Länge der Legebohrerklappen 5 mm.
Japan.
Beschrieben nach 1 @ meiner Sammlung, bez.: ‚Jokohama
(Konow)“.
4. Xanthopimpla formosensis n. Sp., 9.
Die schwarze Zeichnung des Scheitelhinterrandes ist vom
Stemmatium durch einen in der Mitte dreieckig nach unten er-
15) Bei meiner früheren Angabe ‚16 mm‘ war die Krümmung des
Körpers nicht berücksichtigt worden.
4* 6. Heft
52 Prof. Dr. R. Krieger:
weiterten gelben OQuerstreifen getrennt. Die drei vorderen Flecke
des Mittelrückens sind sehr klein, der mittlere rundlich und vorn
ausgeschnitten, die seitlichen länglich, nach außen hin nicht er-
weitert, nur etwa ?/, mal so lang und 13 mal so breit als die Flügel-
schüppchen. Der Fleck vor dem Schildchen ist stumpfdreieckig
mit abgerundeter vorderer Ecke. Das hinterste Drittel der Flügel-
schüppchen ist schwarz. Mittelsegment ganz hell. 1. Hinterleibs-
segment mit zwei kleinen schwarzen Flecken, die an die Rücken-
kiele grenzen, aber von den Luftlöchern und den schrägen Furchen
weit getrennt sind. In den Seiten der erhabenen Felder des 2. bis
5. Hinterleibssegments stehen ziemlich kleine abgerundet vier-
eckige schwarze Flecke. Der Zwischenraum zwischen ihnen ist
auf dem 2. Segment doppelt so groß, auf dem 3. nicht ganz, auf
dem 4. und 5. über doppelt so groß als ihre Breite. 6. Segment ganz
hell. Das 7. Segment trägt zwei große, nach innen zugespitzte,
das 8. vier kleine schwarze Flecke, wovon je einer in den Innen-
ecken der Seitenfelder, zwei in der Vorderecke des Mittelfeldes
stehen. Fühler oben schwarz, nach der Spitze hin schwarzbraun,
unten dunkel rötlichbraun, Schaft und Pedizellus unten gelb, die
äußerste Fühlerspitze ringsum rostrot. An den Mittelbeinen ist der
Grund des 1. und 5. Tarsengliedes schwarzbraun, an den Hinter-
beinen das 1. Trochanterenglied am Grunde innen, unten und
außen, die Schienenwurzel, der Grund des 1. und die Oberseite des
5. Tarsengliedes schwarz. An der Innenseite der Hinterschenkel
steht oben am Beginn des letzten Drittels ein kleiner, länglich-
runder schwarzbrauner Fleck. Klappen des Legebohrers schwarz,
am Grunde oben mit gelben Längsstreifen, die bis über das erste
Viertel ihrer Länge hinausreichen. Flügel schwach gelbbraun ge-
trübt, am Außenrande gebräunt, mit einem dunkleren Fleck
zwischen der Spitze der Radialzelle und der Vorderflügelspitze.
Adern und Malschwarzbraun, das Malin der Mitte dunkel-rotbraun,
die Kosta bis zur Mitte gelb, nach dem Male hin durch Rotbraun in
Schwarzbraun übergehend, die übrigen Adern am Flügelgrunde gelb.
Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
mäßig stark entwickelt, fast geradlinig verschmälert. Größte
Kopfbreite nicht ganz 2,5 mal so groß als die geringste Gesichts-
breite. Gesicht so hoch wie breit, mit einer durch deutliche Ränder
abgesetzten schildförmigen Erhebung, auf dieser dicht und grob,
daneben feiner und zerstreuter punktiert. Kopfschild durch eine
seichte Furche vom Gesicht geschieden, feiner und zerstreuter als
das Gesicht, aber verhältnismäßig kräftig punktiert. Auch der
Klipeolus ist in seiner oberen Hälfte noch ziemlich kräftig punk-
tiert. Oberkiefer- Augenabstand fast so droß wie die Dicke
des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt "schwach
lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken in den Ecken vor
den Flügelschüppchen fein und zerstreut punktiert, in den unteren
Ecken mit einigen Kerben, sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die
Rückenfurchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraumes zwischen
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 53
ihrem vorderen Ende und der Verbindungslinie der Vorderränder
der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen flach kegelförmig
gewölbt, mit ziemlich niedrigen, nach hinten zu etwas höheren
Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit mäßig stark vortretendem
unteren Längswulst, zerstreut, oben fein, nach unten hin gröber
punktiert, vor dem Hinterrande glatt. Mittelbrust grob und sehr
dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 13a) mit kegelförmigen
Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld; 4, mal
so lang als das Mittelsegment, an!der breitesten Stelle,Üdie hinter
der Mitte liegt, etwas breiter alslang, nach vorn und!hinten’zu deut-
lich verschmälert. Zahn- &
tragende Felder doppelt
so breit als außen lang,
hier doppelt so lang
als ınnen. Hinteres
Mittelfeld an der Grenz-
leiste der zahntragenden
Felder mit auf dieser
senkrecht stehenden
Furchen. Hintere Sei-
tenfelder durch eine
innen abgekürzte Leiste
vonden Luftlochfeldern =
unvollständig getrennt. X, formosensis n. sp., 2. 11:1.
Seitenleisten vorn ausgelöscht, hinter ihrem Vorderende zu einem
rundlichen Vorsprung erweitert. Hinterleib. 1. Segment (Fig.13b)
0,13 mal so lang als der Körper, 1'/, mal so lang als hinten breit,
hier 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig ver-
schmälert, von der Seite gesehen gleichmäßig schwach gewölbt.
Die Rückenkiele reichen bis über die Mitte des Segments hinaus.
Schräge Furchen tief eingegraben und deutlich gekerbt. Die
Seitenleisten sind vom Grunde des Segments bis zu den schrägen
Furchen deutlich entwickelt. 2. Segment (Fig. 13b) hinten fast
doppelt so breit als lang, sein erhabenes Feld neben der Mitte mit
sehr groben Punkten, sonst glatt. Die erhabenen Felder des 3. bis
5. Segments sind sehr grob und mäßig dicht punktiert, auch das
des 6. zeigt wenigstens in der Mitte noch grobe Punkte. Fühler.
Geißel mit 47 Gliedern, das 1. Geißelglied 34, mal so lang als in
der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der
Körper, 24, mal so lang als in der Mitte hoch. Letztes Glied der
Mitteltarsen 1 % mal so lang, das der Hintertarsen so lang wie das
erste. Mittelschienen bei meinem Stück links mit 7, rechts mit 3,
Hinterschienenmit1 DörnchenvordemEnde. Legebohrerklappen
etwaskürzeralsdie Hinterschienen mit dem 1. Tarsengliedzusammen.
Körperlänge 18 mm; Länge der Legebohrerklappen 4,8 mm.
Formosa,
Beschrieben nach 1 @ aus meiner Sammlung, bez.: ‚„Chip-
Chip, Formosa, II. 09, H. Sauter‘.
%. Heft
54 Prof. Dr. R. Krieger:
5. Xanthopimpla macrodactyla‘) n. sp., 2.
DerFleckaufdem Kopfesendet einenschmalenFortsatz zwischen
die Fühlerwurzeln bis zum Rande des Gesichts vor. Aufder hinteren
Abdachung des Scheitels steht in der schwarzen Zeichnung ein
gelber Punkt. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind mäßig
groß, länglich rund, vorn ausgeschnitten, die seitlichen von ihnen
nach den Flügelschüppchen hin nicht erweitert und vom Seiten-
rande des Mittelrückens durch einen gelben Streifen getrennt. Der
Hinterrand der Flügelschüppchen ist breit schwarz. Innen in den
oberen Seitenfeldern des Mittelsegments steht je ein querrundlicher
schwarzer Fleck, der etwa ein Drittel dieser Felder einnimmt.
1. Hinterleibssegment ın der Mitte neben den Rückenkielen jeder-
seits mit einem kleinen länglichrunden Fleck. Die erhabenen
Felder der 5 folgenden Segmente mit 2 schwarzen Flecken neben
den Seitenrändern. Die Flecke des 2. und 3. Segments sind ab-
gerundet dreieckig, mit einer Seite nach vorn gekehrt, auf dem
2 etwa so lang wie breit, auf dem 3. quer, die des 4. und 5. quer-
rundlich, auf dem 5. breiter und kürzer als auf dem 4., die des
6. viel kleiner mit einem schmalen Fortsatz nach innen am Vorder-
rande des Segments. 7. Segment mit zwei großen querrundlichen
Flecken am Vorderrande, die weiter nach innen stehen als die der
vorhergehenden Segmente und sich in der Mitte fast berühren.
8. Segment mit je einem kleinen rundlichen Fleck in den inneren
Ecken der vorderen Felder und einem größeren dreieckigen in der
vorderen Ecke des hinteren Feldes. Fühler oben am Grunde
schwarz, nach der Spitze zu allmählich in dunkel rotbraun über-
gehend, unten am Schaft und Pedizellus gelb, die Geißel am Grunde
schwarzbraun mit rötlichen Flecken an der Spitze der einzelnen
Glieder, von der Mitte an bis zur Spitze rotbraun. An den Mittel-
beinen ist der äußerste Grund des 1. und 5. Tarsengliedes gebräunt,
an den Hinterbeinen der Grund des 1. Trochanterengliedes schwarz
ein unregelmäßiger Fleck an den Schenkeln innen vor der Spitze
schwarzbraun, die Wurzel der Schienen und des 1. Tarsengliedes,
sowie das 5. Tarsenglied oben, besonders an der Wurzel und an der
Spitze, dunkel rotbraun. Klappen des Le’gebohrers schwarz, am
Grunde oben mit gelben Längsstreijen, die etwa 4 der Länge
einnehmen. Flügel fast wasserhell, am Außenrande etwas ange-
räuchert, mit dunkelbraunen Adern und Mal, die Kosta, besonders
nach der Flügelwurzel zu, gelblich.
Kopf 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
verhältnismäßig stark entwickelt, mit schwacher Wölbung ver-
schmälert. Größte Kopfbreite 2,5 mal so groß als die geringste
Gesichtsbreite. Gesicht 1,15 mal so breit als lang, mit einer an den
Seiten durch deutliche Leisten abgegrenzten schildförmigen Er-
hebung, innerhalb der Leisten ziemlich dicht und grob, zwischen
16) Von uaxoös lang und Ödxtvlos Finger, wegen der großen Klauen-
glieder.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 55
den Leisten und den Augenrändern fein punktiert. Kopfschild
kaum vom Gesicht geschieden, fein punktiert. Oberkiefer-Augen-
abstand etwas kleiner als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die
Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Seiten-
lappen des Vorderrückens glatt, in den Ecken vor den Flügel-
schüppchen mit einigen feinen Punkten, die Furche vor dem
Hinterrande unten mit einigen Kerben. Die Rückenfurchen reichen
kaum bis zur Mitte des Zwischenraumes zwischen dem Vorder-
rande des Mittelrückens und der Verbindungslinie der Vorder-
ränder der Flügelschüppchen. Schildchen querwulstförmig ge-
wölbt, in der Mitte etwas vorgezogen, also sich der Kegelform
nähernd, mit ziemlich niedrigen, nur schwach lamellenartig vor-
tretenden Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit schwach vortreten-
dem unterem Wulst, hinten und oben glatt, nach vorn und unten
hin mit allmählich dichter und gröber werdenden Punkten besetzt.
Mittelbrust dicht und grob punktiert. Mittelsegment (Fig. 14a)
mit einem kegelförmigen Höcker vor den Luftlöchern und hohen
undkräftigenLeisten. Mittelfeld ?/, malsolangals dasMittelsegment,
so lang wie in der Mitte breit, nach vorn und hinten zu deutlich
verschmälert. Zahntragende Felder fast doppelt so breit als außen
lang, außen über 1% mal so lang als innen. Hinteres Mittelfeld
mit langen Furchen an den
Grenzleisten nach den zahn-
tragendenFeldernzu. Hin-
terleib... 1.) Segment‘ (Fig.
14b) nur ganz wenig (um
Y/0) länger als hinten breit,
mit bis zur Mitte reichen-
den KRückenkielen, die
schrägen Furchen mit 2
größeren und einigen klei-
neren, mehr undeutlichen
Kerben, die Seitenleisten
vor und hinter den Luft-
löchern entwickelt. Das ZN FA f
erhabene Feld des 2. Seg-
ments ist in der Mitte
der Länge nach furchenartig eingedrückt und trägt jederseits
einige wenige sehr grobe Punkte, das des 3. ist sehr grob und
sehr zerstreut, die des 4. und 5. sind etwas feiner und dich-
ter punktiert. Das Feld des 6. Segments trägt nur vorn in der Mitte
einige gröbere, sonst wie auch das ganze 7. und 8. Segment nur
feine haartragende Punkte. Fühler. 1. Geißelglied 3% mal so
lang wie in der Mitte dick, Geißel mit 45 Gliedern. Beine. Hinter-
schenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 2,5 mal so lang als in der
Mitte hoch. Tarsen im ganzen kurz, die Mitteltarsen (Fig. 14c)
0,15, die Hintertarsen (Fig. 14d) 0,23 mal so lang als der Körper,
aber das letzte Tarsenglied sehr lang und kräftig, an den Mittel-
6. Heft
X. macrodactiyla n. sp., 9. 13:1.
56 Prof. Dr. R. Krieger:
beinen 1, mal so lang, an den Hinterbeinen reichlich so lang als
das erste. Mittelschienen außen im letzten Drittel mit 7 kleinen
Dörnchen besetzt, Hinterschienen ohne Dornen vor dem Ende.
Klappen des Legebohrers 0,27 mal so lang als der Körper, so lang
wie die Hinterschienen mit dem 1. Tarsenglied zusammen.
‚Körperlänge 14 mm; Länge der Legebohrerklappen 3,7 mm.
Sikkim.
Beschrieben nach 1 2 aus dem Wiener Museum, bez.: ‚„Sikkim,
H. Elwes, 1890“. |
6. Kanthopimpla macrura!”) n. sp., 2.
1. Hinterleibssegment ohne Flecke. In der schwarzen Zeich-
nung des Kopfes liegt hinter dem Stemmatium ein feiner gelber
Ouerstreifen. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind mäßig
groß, der mittlere ist vorn tief ausgeschnitten und hängt durch
eine feine braune Linie mit dem Fleck vor dem Schildchen zu-
sammen, die seitlichen senden einen Fortsatz nach außen, der bis
auf den aufgebogenen Seitenrand des Mittelrückens hinaufreicht.
Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist schwarz. Die Flecke
des Mittelsegments sind klein. Sie liegen in den inneren Ecken der
oberen Seitenfelder, wo sie rings einen gelben Saum freilassen.
Die Flecke des 2. bis 6. Segments liegen in den äußeren Ecken der
erhabenen Felder. Sie sind auf dem 2. und 6. Segment sehr klein,
auf dem 3. bis 5. quer rundlich und halb so breit wie der Zwischen- .
raum zwischen ihnen. Die Flecke des 7. Segments sind ziemlich
groß, aber durch einen breiten Zwischenraum voneinander getrennt.
Auf dem 8. Segment sind zwei kleine Flecke in den inneren Ecken
der Seitenfelder und die vordere Hälfte des Mittelfeldes schwarz.
Fühler schwarzbraun, die Geißel an der äußersten Spitze rötlich,
unten nach dem Grunde zu gelblich, Schaft und Pedizellus unten
gelb. Vordere Beine ganz hell, an den Hinterbeinen das erste
Trochanterenglied am Grunde innen, unten und außen, ein Fleck
an den Schenkeln, die Schienenwurzel und die äußerste Wurzel
des 1. Tarsengliedes schwarz bis schwarzbraun. Der Schenkelfleck
steht oben an der Innenseite zwischen Mitte und Spitze und setzt
sich aus einem kurzen Längsstreifen und einem nach dem Grunde
zu oben angehängten kreisförmigen Fleck zusammen. Klappen des
Legebohrers schwarz, oben am Grunde mit einem bis zum Viertel‘
der Länge reichenden gelben Längsstreifen. Flügel fast wasserhell,
schwach bräunlich getrübt, am Außenrande ziemlich stark ge-
bräunt, Adern und Mal schwarzbraun, die Kosta nach dem Grunde
zu gelb. |
Kopf (Fig. 1, p.4) 0,17 mal so breit als die Körperlänge,
hinter den Augen ziemlich schwach entwickelt, geradlinig ver-
schmälert. Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß wie die geringste
Gesichtsbreite. Gesicht ein wenig breiter als hoch, mit einer von
breiten, wulstartigen Seitenrändern eingefaßten schildförmigen
ı7) Von ucxoösg lang und dvod Schwanz, wegen des langen Bohrers.
Er
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 57
Erhebung, auf dieser ziemlich grob, dicht und etwas runzlig,
daneben feiner und zerstreuter punktiert. Kopfschild durch eine
seichte Furche vom Gesicht geschieden, fein und zerstreut, Klipeolus
noch feiner punktiert. Oberkiefer-Augenabstand etwas kleiner
als die Dicke des ersten Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste
tritt etwas lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken mit
einigen Kerben in den unteren Ecken, sonst glatt. Mittelrücken
glatt. Die Rückenfurchen enden in der Mitte des Zwischenraumes
zwischen dem Vorderrande des Mittelrückens und der Verbindungs-
linie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schildchen quer
wulstförmig gewölbt, in der Mitte höher, also der Kegelform sich
nähernd, mit mäßig hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit
mäßig vorragendem unterem Wulst, fein und zerstreut, nach der
vorderen unteren Ecke hin dichter und gröber punktiert, hinten
glatt. Mittelbrust mit dichten, groben, tief eingestochenen Punkten.
Mittelsegment (Fig. 15a) mit kegelförmigen Höckern vor den
Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld ?/, mal so lang wie das
Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die
hinter der Mitte liegt, deutlich breiter als
lang, nach vorn und hinten schwach ver-
schmälert. Zahntragende Felder 11, mal
so breit als außen lang, hier doppelt so
lang als innen. . Hinteres Mittelfeld vorn
beiderseits und zahntragende Felder außen
mit auf der beide trennenden Leiste senk-
recht stehenden Furchen. Flankenleisten
vollständig, Seitenleisten vor ihrem vorde-
ren Endeerhöht. Hinterleib. 1. Segment
(Fig. 15b) 0,13 mal so lang als der Körper,
1!/, mal so lang als hinten breit, hier 11%
mal so breit als vorn. Die Rückenfläche
erscheint,von der Seite gesehen, im Ganzen
inflachem Bogen vorgewölbt. Die Rückenkiele reichen bis weitüber
dieMitte. DieschrägenFurchen sind starkgekerbt. 2.Segmenthinten
115 mal so breit alslang, sein erhabenes Feld sehr grob und sehr zer-
streut punktiert, ein Mittelstreifen und die Seitenecken glatt, das des
3. Segments sehr grob und zerstreut, die des 4. und 5. etwas feiner
und dichter punktiert, das des 6. oben in der Mitte ziemlich grob
und zerstreut, an den Seiten, wie das ganze 7. und 8. Segment nur
mit feinen zerstreuten Punkten. Fühler. Geißel mit 46 Gliedern,
das 1. Glied 3%, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter-
schenkel 0,18 mal so lang als der Körper, fast 21% mal so lang als
ın der Mitte hoch. Hintere Schienen außen vor dem Ende mit zwei
kleinen dicken Dörnchen. Letztes Glied der Mitteltarsen nicht ganz
11, mal so lang, das der Hintertarsen etwas kürzer als das erste.
Legebohrer nach unten gekrümmt, seine Klappen so lang wie
die Hinterschienen und -tarsen zusammen. Körperlänge 17 mm;
Länge der Legebohrerklappen 7,7 mm.
X. macruran.sp.,Q. 11:1.
6. Heft
58 Prof. Dr. R. Krieger:
Bolivien.
Beschrieben nach 1 2 aus dem Berliner Museum, bez.: ‚Bolivia,
Garlepp S. V.“
b) Hinteres Mittelfeld des Mittelsegments glatt. Mittelsegment
mit hohen, fast immer kegelförmigen Höckern, auch das Schildehen
meist kegelförmig. 6. Hinterleibssegment des 2 ganz oder fast
ganz hell.!2)
7. Xanthopimpla Braueri®) n. sp., 2.
Der schwarze Mittelstreifen der Stirn ist unten stark ver-
breitert, die schwarze Färbung der hintern Abdachung des Scheitels
durch eine gelbe Querlinie vom Stemmatium mehr oder weniger
vollständig getrennt, der schwarze Schläfenhinterrand läuft sehr
weit hinab. Von den vorderen Flecken des Mittelrückens ist der
mittlere vorn ausgeschnitten, hinten zugespitzt, die seitlichen
senden nach außen einen Fortsatz aus, der den Seitenrand des
Mittelrückens erreicht. Der hintere Fleck läuft vorn in eine Spitze
aus, von der bei einigen Stücken eine feine dunkle Linie nach der
Spitze des mittleren Vorderflecks zieht. Die Flügelschüppchen sind
hinten fast bis zur Hälfte dunkel, innen schwarz, außen braun.
Die Flecke des Mittelsegments nehmen ungefähr die inneren zwei
Drittel der oberen Seitenfelder ein. Am Hinterleib sind das 6. und
8. Segment ungefleckt, nur trägt bei einem Stück das 6. in den
Seiten des erhabenen Feldes je einen ganz feinen braunen Punkt,
bei einem anderen das Mittelfeld des 8. in seiner Mitte zwei kleine,
durch einen feinen gelben Längsstreifen getrennte schwarze Flecke.
Die Flecke des 1. Segments liegen zwischen den Luftlöchern und
den schrägen Furchen, die sie beide nicht erreichen, während sie
nach innen ein gutes Stück über die Rückenkiele hinausreichen.
Die des 2. bis 5. Segments liegen in den Seiten der erhabenen
Felder, von deren Breite jeder etwa ein Viertel einnimmt. Die
Flecke des 7. Segments liegen am Vorderrande. Sie sind breiter
als die des 5. und kommen daher in der Mitte einander viel näher.
Fühler an der Spitze rostrot, sonst oben schwarz, die Geißel unten
nach der Spitze hin rötlich, in der Mitte braun, nach dem Grunde
hin gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittel-
beinen ist die Wurzel der Schienen und des 5. Tarsengliedes dunkel-
braun, der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarz, an den
Hinterbeinen das 1. Trochanterenglied innen, unten und außen
vom Grunde an bis ungefähr zur Mitte, an den Schenkeln ein
Doppelfleck, der aus einem länglichen oberen und einem rundlichen
unteren Fleck besteht, oben am Beginn des letzten Viertels der
Innenseite, die Schienenwurzel ziemlich breit und die Wurzel des
1. Tarsengliedes schwarz, das 5. Tarsenglied mehr oder weniger
ausgedehnt dunkelbraun. Zwei Stücke besitzen an der Außenseite
182) Hierher gehört X. indubia (Cam.), p. 15.
r 12) Zu Ehren des Direktors des Berliner Museums, Herrn Prof. Dr.
rauer.
' als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle,
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 59
der Hinterschenkel, gegenüber dem schwarzen Doppelflecke einen
rundlichen braunen Fleck. Klappen des Legebohrers schwarz, am
Grunde oben mit einem sich allmählich verschmälernden hell-
gelben Längsstreifen, der bis zum Ende des ersten Drittels reicht.
Flügel fast wasserhell, am Außenrande, besonders an der Vorder-
flügelspitze schwach angeräuchert, Adern und Mal schwarzbraun,
die Kosta gelb.
Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
mäßig stark entwickelt, fast geradlinig verschmälert. Größte
Kopfbreite über 2,5 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite.
Gesicht ein klein wenig höher als breit, mit einer an den Seiten
durch scharfe Leisten abgegrenzten schildförmigen Erhebung, auf
dieser grob und dicht, daneben fein punktiert. Kopfschild durch
eine seichte Furche vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus
fein und zerstreut punktiert. Oberkiefer-Augenabstand ?/, mal so
groß wıe die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste
tritt deutlich lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken in
den unteren Ecken mit einigen undeutlichen Kerben, in den Ecken
vor den Flügelschüppchen mit feinen, zerstreuten haartragenden
Pünktchen, sonst glatt. Mittelrücken im vorderen Teile fein,
sehr zerstreut punktiert. Die Rückenfurchen reichen bis zur Mitte
des Zwischenraumes zwischen ihrem vorderen Ende und der Ver-
bindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten.
Schildchen kegelförmig mit hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten
mit stark vorspringendem und deutlich abgesetztem unterem
Wulst, fein und zerstreut, nach vorn und unten hin gröber und
dichter punktiert, hinten glatt. Mittelbrust grob und dicht punk-
tiert. Mittelsegment (Fig. 16a) mit kegelförmigen Höckern
vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld %/,’mal so lang
dıe ein wenig hinter der Mitte liegt, deutlich
breiter als lang, nach vorn und hinten zu
verschmälertt. Zahntragende Felder fast
doppelt so breit als außen lang, hier 1% mal
so lang als innen. Flankenleisten vollständig,
Seitenleisten ganz vorn ausgelöscht, hinter
ihrem vorderen Ende stark erhöht. Hinter-
leıb. 1. Segment (Fig. 16b) 1Y/, mal so lang
als hinten breit, hier fast 1% mal so breit als
vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert.
Die Rückenkiele reichen fast bis zu den
deutlich gekerbten schrägen Furchen. Die
Seitenleisten sind nur vor den Luftlöchern er
entwickelt. 2. Segment hinten 1%, mal so X%. Brauer: n. sp., ?.
breit als lang. Das erhabene Feld des 2. Seg- 19:1:
mentsträgtzu beiden Seitender MitteeinigewenigesehrgrobePunkte,
die des 3. bis 5. sind grob, aber nicht sehr dicht punktiert, das des 6.
zeigt auf der Mitte gröbere Punkte, an den Seiten, wıe das ganze 7.
6. Heit
60 Prof. Dr. R. Krieger:
und 8. Segment, nur feine haartragende Pünktchen. Fühler. Geißel
mit 44 bis 45 Gliedern, das 1. Glied 3% mal so lang als dick.
Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper, 21/, mal
so lang als in der Mitte hoch. Tarsen ım ganzen kurz (die Hinter-
tarsen 0,23 mal so lang als der Körper), aber das letzte Tarsen-
glied groß, an den Mittelbeinen 1% mal so iang, an den Hinter-
beinen so lang wie das erste. Mittelschienen mit 2 bis 6, Hinter-
schienen mit 1 bis 4 kurzen dicken Dörnchen außen vor dem Ende.
Klappen des Legebohrers 0,25 mal so lang wie der lxöorper, so
lang wie die Hinterschienen mit der Hälfte des 1. Tarsengliedes
zusammen.
Körperlänge 16,5—17 mm; Länge der Legebohrerklappen
4,1—4,2 mm.
Nordchina.
Beschrieben nach 4 Qaus dem Berliner Museum, bez.: ‚Kiau-
tschou, Tsingtau, Glaue S. G.“
8. Xanthopimpla scutata Kıgr., 2.
11899. Xanthopimpla scutata Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig
1897/98, p. 85, n. 13, 2.
Die schwarze Zeichnung des Kopfes wird hinter dem Stem-
matium von einem schmalen gelben Querstreifen durchbrochen.
Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind länglichrund, der
mittlere vorn stärker, die seitlichen schwächer ausgeschnitten.
Die letzteren senden einen Fortsatz nach außen, der bis auf den auf-
gebogenen Seitenrand des Mittelrückens hinaufreicht. Von den
Flügelschüppchen ist etwa das hintere Drittel schwarz gefärbt.
Die Flecke des Mittelsegments nehmen fast die ganzen oberen
Seitenfelder ein, nur die vordere äußere Ecke bleibt frei. 6. und
8. Hinterleibssegment ungefleckt. Die Flecke des 1. und 2. Hinter-
leibssegments sind abgerundet dreieckig, mit einer Ecke nach
hinten gerichtet. Die des 1. greifen nach innen weit über die
Rückenkiele hinweg und berühren sich fast in der Mitte. Auf ıhre
Vorderseite ist noch eine kleine Spitze aufgesetzt. Die Flecke des
3. bis 5. Segments sind abgerundet viereckig und nehmen nach
hinten zu an Breite zu, an Länge ab. Die des 7. Segments stehen
verhältnismäßig weit voneinander ab und bilden jeder einen mit
dem Bogen nach hinten gerichteten Halbkreis. Fühlergeißel oben
braun, unten rostrot, Schaft und Pedizellus oben schwarz unten
gelb» An den Mittelbeinen ist ein kleiner Fleck außen an der
Schienenwurzel, an den Hinterbeinen der Grund des 1. Trochan-
terengliedes, ein länglicher größerer und darunter ein rundlicher
kleinerer Fleck am Beginn des letzten Viertels der Innenseite der
Schenkel, die Schienenwurzel und die Wurzel des 1. Tarsengliedes
schwarz. Das letzte Hintertarsenglied ist am Ende etwas gebräunt.
Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde oben mit einem
hellen Längsstreifen, der bis zum Ende des ersten Viertels reicht.
Flügel bräunlich getrübt, am Außenrande, besonders an der Vorder-
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 61
flügelspitze, etwas dunkler, Adern dunkelbraun, Mal rötlichbraun,
die Kosta gelblich.
Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
ziemlich stark entwickelt, mit schwacher Rundung verschmälert.
Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite.
Gesicht etwas höher als breit, mit einer an den Seiten durch
scharfe Leisten abgegrenzten, grob und dicht punktierten schild-
förmigen Erhebung, daneben fein punktiert. Kopfschild durch
eine seichte Furche vom Gesicht getrennt, sehr fein und zerstreut
punktiert. Oberkiefer-Augenabstand etwas kleiner als die Dicke
des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste trittschwach lamellen-
artıig vor. Bruststück. Vorder- und Mittelrücken glatt und
glänzend. Die Rückenfurchen sind nicht scharf eingedrückt,
sondern auf dem Grunde gerundet und erreichen die Mitte des
Zwischenraumes zwischen dem Vorderrande des Mittelrückens
und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen
noch nicht. Schildchen quer wulstförmig, in der Mitte etwas
stumpfkegelig vorgezogen, mit ziemlich hohen Seitenleisten.
Mittelbrustseiten mit mäßig vorspringendem unterem Wulst, fast
ganz glatt, nur vorn und unten mit sehr zerstreuten, feinen und
seichten Punkten. Mittelbrust dicht und grob punktiert. Mittel-
segment mit ziemlich hohen, aber abgerundeten Höckern vor den
Luftlöchern und hohen, kräftigen Leisten. Mittelfeld ?/, mal
so lang wie das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die ganz
kurz hinter der Mitte liegt, etwas breiter als lang, nach vorn und
hinten verschmälert. Zahntragende Felder doppelt so breit als
außen lang, hier noch nicht 1% mal so lang als innen. Flanken-
leisten vollständig, Seitenleisten ganz vorn ausgelöscht. Hinter-
leib. 1. Segment fast 1 4, mal so lang als hinten breit, hier 1% mal
so breit als vorn. Die Rückenkiele reichen bis zu den scharf ge-
kerbten schrägen Furchen. Das erhabene Feld des 2. Segments
ist sehr grob und sehr zerstreut punktiert, hinten glatt, die der drei
nächsten Segmente dichter und etwas feiner, besonders auf dem
4. und 5. Segment ist die Punktierung recht dicht. Das des 6. Seg-
ments nur in der Mitte mit gröberen Punkten, an den Seiten, wie
das ganze 7. und 8. Segment nur mit feinen haartragenden Pünkt-
chen. Fühler. Geißel mit 42 Gliedern, das 1. Glied 3% mal
so lang als dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang wie der
Körper, 2,4 mäl so lang als in der Mitte hoch. Das letzte Glied
der Mitteltarsen fast 1% mal so lang, das der Hintertarsen so lang
wie das erste. Mittelschienen kurz vor dem Ende mit 2, Hinter-
schienen mit 1 Dörnchen. Klappen des Legebohrers 0,26 mal
so lang als der Körper, etwas kürzer als die Hinterschienen mit dem
1. Tarsenglied zusammen.
Körperlänge: 14 mm, Länge der Legebohrerklappen 3,6 mm.
Südchina.
Beschrieben nach 1 2 aus meiner Sammlung, bez.: „Kaulun,
2047,91, Seitzileg.“
6. Heft
62 Prof. Dr. R. Krieger:
9. Kanthopimpla manilensis n. sp., d.
Die schwarze Zeichnung des Kopfes ist hinter dem Stemma-
tium beiderseits tief ausgeschnitten und durch einen gelben Quer-
streifen fast unterbrochen. Am Schläfenhinterrande reicht sie bis
über die Mitte herab. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind
groß, der mittleren vorn tief ausgeschnitten, hinten durch eine
schwarze Linie mit dem Fleck vor dem Schildchen verbunden, die
seitlichen haben außen einen Fortsatz, der den Seitenrand des
Mittelrückens erreicht oder ihm sehr nahe kommt. Die Flecke des
Mittelsegments füllen die oberen Seitenfelder bis auf einen Saum
an der Außenseite aus. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments be-
rühren sich in der Mitte fast, und reichen außen bis oder fast bis
zum Seitenrand der Rückenfläche. Die Flecke des 2. bis 6. Hinter-
leibssegments nehmen die Seiten der erhabenen Felder ein. Der
Zwischenraum zwischen ihnen ist kleiner als ihre Breite. Die des
2. und 6. Segments sind nur wenig kleiner als die der übrigen Seg-
mente, die des 6. bei einem Stück sogar breiter als die des 5. Die
Flecke des 7. Segments berühren sich in der Mitte oder sind nur
durch einen schmalen gelben Längsstreifen getrennt. Die Spitze
des letzten Bauchsegments und die Genitalklappen sind schwarz-
braun. Fühler schwarzbraun, die Geißel unten rostrot, nach dem
Grunde zu mehr gelb, Schaft und Pedizellus unten gelb. Anden
Mittelbeinen sind die Wurzel der Schienen, sowie des 1. und 5.
Tarsengliedes schwarzbraun, bei einem Stück haben die Schienen
innen in der Mitte einen rotbraunen verwaschenen Längsstreifen.
An den Hinterbeinen ist der Grund des 1. Trochanterengliedes
innen, unten und außen, je ein großer dreieckiger Fleck oben an
der Innen- und Außenseite der Schenkel zwischen Mitte und Ende,
dıe Schienenwurzel, der Grund des 1. und das ganze 5. Tarsenglied
schwarz, je ein beiderseits abgekürzter, verwaschener Längs-
streifen an der Innen- und Außenseite der Schienen rotbraun.
Flügel deutlich braun getrübt, an der Vorderflügelspitze etwas
dunkler, Adern und Mal schwarzbraun, die Kosta gelblich.
Kopf nur 0,16 mal so breit als die Körperlänge, hinter den
Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert.
Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite.
Gesicht so breit wie hoch, mit einer Andeutung einer schildförmigen
Erhebung, auf dieser dicht, aber nicht runzlig, ziemlich grob,
tief eingestochen punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht ge-
schieden, fein und zerstreut, Klipeolus noch feiner punktiert.
Oberkiefer-Augenabstand ?/, malso groß als die Dicke des 1. Fühler-
geißelgliedes.. Die Wangenleiste tritt deutlich lamellenartig vor.
Bruststück. Vorderrücken mit ein oder zwei Kerben in den
unteren Ecken, sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen
reichen bis zur Mitte des Zwischenraums zwischen ihren vorderen
Enden und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügel-
schüppchen. Schildchen (Fig. 17a) hoch kegelförmig, die vordere
und hintere Böschung schwach gewölbt, seine Seitenleisten hoch.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 63
Mittelbrustseiten mit ziemlich stark vorragendem unterem Wulst,
oben und hinten glatt, sonst sehr zerstreut und fein, nach der vor-
deren unteren Ecke hın dichter und _ stärker punktiert. Mittel-
segment (Fig. 17b) mit
kegelförmigen, an der
Spitze etwas ab- gerunde-
ten Höckern vor den
Luftlöchern und hohen
Leisten. Mittelfeld °/, mal
so lang wie das Mittelseg-
ment, ungefähr so lang wie
an der breitesten Stelle,
die in der Mitte liegt, breit,
nach vorn und hinten
mäßig verschmälert. Zahn-
tragende Felder nicht ganz X. mamilensis n. sp., d. 14:1.
doppelt so breit wıe außen lang, hier nur wenig länger als innen.
Seitenleiste hinter ihrem vorderen Ende vorspringend. Hinter-
leib. 1. Segment (Fig. 17c) 0,12 mal so lang als der Körper, 1!/, mal
so lang als hinten breit, hier nicht ganz 1% mal so breit als vorn.
Die Rückenfläche, von der Seite gesehen, schwach vorgewölbt,
mit bis über die Mitte reichenden Kielen und tief eingedrückten
stark gekerbten schrägen Furchen. Die Seitenleiste ist nur vor den
Luftlöchern entwickelt. 2. Segment hinten 1% mal so breit als
lang, sein erhabenesFeld beiderseits von derMitte mit zerstreuten,
sehr groben Punkten, das des 3. Segments grob und ziemlich zer-
streut, die des 4. und 5. etwas feiner und dichter punktiert, das
des 6. in der Mitte mit ziemlich zerstreuten, mäßig groben Punkten,
an den Seiten, wie das ganze 7. und 8. mit feinen haartragenden
Pünktchen. Fühler. Geißel mit 41 Gliedern, das 1. Glied 3% mal
so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so
lang als der Körper, 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Mittel-
schienen außen vor dem Ende mit 2 bis 3, Hinterschienen mit
2 kleinen Dörnchen. Letztes Mitteltarsenglied 1% mal so lang,
letztes Hintertarsenglied so lang wie das erste.
Körperlänge 16 mm.
Luzon.
Beschrieben nach 2 & aus dem Berliner Museum, bez.: ‚Manila,
Schmidt.‘
10. Xanthopimpla brachyparea?®) n. sp., 2.
Die schwarze Zeichnung der hinteren Abdachung des Scheitels
ist vom Stemmatium durch ein mit der Spitze nach unten gerich-
tetes gelbes Dreieck vollständig oder fast vollständig getrennt.
Der schwarze Schläfenhinterrand reicht nicht ganz bis zur Mitte
des Hinterhauptes hinab. Die drei vorderen Flecke des Mittel-
_ rückens sind groß und vorn stumpf ausgeschnitten. Der mittlere
20) Von ßoayds kurz und zugeıd Wange.
6. Heft
64 Prof. Dr. R. Krieger:
von ihnen ist mit dem Fleck vor dem Schildchen durch eine feine
schwarze Linie verbunden. Die seitlichen sind in ihrer vorderen
Hälfte nach außen hin erweitert und erreichen hier den Seitenrand
des Mittelrückens. Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist
schwarz. Mittelsegment mit zwei schwarzen Flecken, die den
inneren Teil der oberen Seitenfelder ausfüllen. 2. und 6. Hinter-
leibssegment ganz hell, das 1. mit zwei mäßig großen Flecken, die
innen etwas über die Rückenkiele hinausreichen, zwischen
den Luftlöchern und den schräge Furchen. 3. bis 5. Segment
in den Seiten der erhabenen Felder mit zwei schwarzen Flecken,
die wenig breiter sind als der Zwischenraum, der sie trennt.
7. Segment mit zwei weit voneinander getrennten schwarzen
Flecken am Vorderrande. 8. mit einem schwarzen Fleck, der die
vordere Hälfte des Mittelfeldes ausfüllt. Fühler schwarz, an der
äußersten Spitze rot, die Spitzen der einzelnen Geißelglieder unten
mehr oder weniger rötlich, das 'erste Geißelglied unten gelblich,
Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen ist die
Schienenwurzel innen und die äußerste Wurzel des 1. Tarsen-
gliedes schwarzbraun, an den Hinterbeinen finden sich an der
Wurzel des 1. Trochanterengliedes einige braune Fleckchen und
sind die Schienenwurzel, die Wurzel des 1. und die Endhälfte des
letzten Tarsengliedes schwarz. Bei dem kleinsten Stücke, bei dem
auch sonst die schwarzen Zeichnungen etwas mehr ausgedehnt
sind als bei den anderen, tragen die Hinterschenkel an der Innen-
seite oben bei Beginn des letzten Viertels einen kleinen braunen
Fleck und ist das letzte Hintertarsenglied fast ganz schwarz. Lege-
bohrerklappen schwarz. Flügel wasserhell bis schwach bräunlich
getrübt, am Außenrande, besonders an’ der Vorderflügelspitze ge-
bräunt, Adern und Mal schwarz, das Mal nach der Spitze hin röt-
lich durchscheinend, Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt.
Kopf 0,18 bis 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter
den Augen schwach entwickelt, fast geradlinig verschmälert.
Größte Kopfbreite 2,9 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite.
Gesicht so hoch wie breit, mit einer von ziemlich scharfen Seiten-
leisten eingefaßten schildförmigen Erhebung, auf dieser grob und
dicht, daneben feiner punktiert. Kopfschild durch eine seichte
Furche vom Gesicht geschieden, zerstreuter und viel feiner als das
Gesicht punktiert, der Klipeolus am Ende deutlich ausgerandet,
nur mit sehr feinen Pünktchen besetzt. Oberkiefer-Augenabstand
sehr klein, kaum halb so groß als die Dicke des 1. Fühlergeißel-
gliedes. Die Wangenleiste tritt schwach lamellenartig vor. Brust-
stück. Vorderrücken in den Ecken vor den Flügelschüppchen
fein punktiert. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen bis
zur Mitte des Zwischenraumes zwischen ihrem vorderen Ende und
der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen.
Schildchen kegelförmig mit ziemlich hohen Seitenleisten. Mittel-
brustseiten mit stark vorragendem unterem Wulst, fein und zer-
streut punktiert, hinten glatt. Mittelbrust grob und sehr dicht
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 65
punktiert. Mittelsegment (Fig. 18a) mit hohen kegelförmigen
Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld
2/), mal so lang als das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die
kurz hinter derMitteliegt,
ein wenig breiter als lang,
nach vorn zu kaum ver-
schmälert. Zahntragende
Felder reichlich doppelt
so breit als außen lang,
hier nur wenig länger als
innen, bei einem Stücke
innen stärker verkürzt.
Hinteres Mittelfeld stel-
lenweise undeutlich längs- 1. d
streifig. Flankenleiste 1
X. brachyparea n. sp., $. 12:1.
vollständig. Seitenleiste
vorn ausgelöscht, hinter ihrem vorderen Ende etwas erhöht.
Hinterleib. 1. Segment (Fig. 18b) 0,14 mal so lang als der
Körper, nicht ganz 144 mal so lang als hinten breit, hier 1% mal
so breit als vorn, nach vorn zu fast gleichmäßig verschmälert. Die
Rückenkiele reichen fast bis zu den ziemlich tiefen, mit einigen
groben Kerben versehenen schrägen Furchen. Die Seitenleisten
sind nur vorn bis zu den Luftlöchern entwickelt. 2. Segment
(Fig. 18b) hinten 13, mal so breit als lang, sein erhabenes Feld an
den Seiten zerstreut und sehr grob punktiert, in der Mitte glatt.
die des 3. bis 5. grob und dicht, das des 5. an den Seiten feiner
punktiert, das des 6. nur in der Mitte mit gröberen Punkten.
Fühler. Geißel mit 45 bis 47 Gliedern, das 1. Glied 3?/, mal so
lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so
lang als der Körper, 2 4, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittel-
schienen außen vor der Spitze mit 2 bis 5, Hinterschienen mit
1 oder ohne Dörnchen. Letztes Mitteltarsenglied 1 4 mal so lang,
letztes Hintertarsenglied so lang wie das erste. Legebohrer-
klappen so lang wie die beiden ersten Hintertarsenglieder zusammen.
Körperlänge 15—16,5 mm; Länge der Legebohrerklappen
1,5—1,9 mm.
Formosa.
Beschrieben nach 3 @ aus meiner Sammlung, bez.: ‚‚Kosempo,
Formosa, H. Sauter“, 1 2: „19.—25. 4. 08“, 1 2: „1.—5. 5. 08°
und 1 ® (das kleinste, dunkler gezeichnete): ‚„1.—5. 7. 08°.
11. Xanthopimpla soleata Kıer., 9.
I< 1899. Kanthopimbla soleata Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig
1897/98, p. 82, n. 11 2.)
21) Durch die große Ähnlichkeit in der Färbung und Zeichnung und die
gleiche Herkunft habe ich mich in meiner früheren Arbeit verleiten lassen,
zwei Arten zusammen zu werfen. Der Name soleata mag dem Stücke
bleiben, nach dem ich die Figuren 3, 8, 9 und 14 in dieser Arbeit gezeichnet
habe, die anderen beiden Stücke beschreibe im Folgenden als X. commixta.
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 6. 5 6. Heit
66 Prof. Dr. R. Krieger:
Mittelsegment, 2. und 6. Hinterleibssegment ungefleckt. Die
schwarze Zeichnung der hinteren Abdachung des Scheitels ist vom
Stemmatium bis auf ein Paar schmale Verbindungen an den
Seiten durch eine gelbe Querlinie getrennt. Der schwarze Schläfen-
hinterrand reicht nicht ganz bis zur Mitte hinab. Die drei vorderen
Flecke des Mittelrückens sind groß, vorn stumpf ausgeschnitten,
der mittlere mit dem Fleck vor dem Schildchen durch einen
schmalen schwarzen Streifen verbunden, die seitlichen senden
einen Fortsatz nach außen hin aus, der unmittelbar an die schwarze
Färbung der hinteren Hälfte der Flügelschüppchen anstößt. Die
Flecke des 1. Hinterleibssegments sind klein und liegen am Ende
der Rückenkiele, die des 3. bis 5. Segments liegen in den Seiten-
ecken der erhabenen Felder, wo sie vorn, außen und hinten einen
schmalen Saum freilassen. Der Zwischenraum zwischen den Flecken
eines dieser Segmente ist etwas größer als ihre Breite. Die Flecke
des 7. Segments sind sehr groß und zu einer am Vorderrande ge-
legenen, seitlich abgekürzten, hinten in der Mitte ausgeschnittenen
Binde verschmolzen. Fühler braunschwarz, die Geißel unten und
an der äußersten Spitze dunkelrostrot, unten am Grunde gelblich,
Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen ist die
Schienenwurzel dunkelbraun, der äußerste Grund des 1. Tarsen-
gliedes schwarz, das letzte Tarsenglied ganz am Grunde und ganz.
an der Spitze gebräunt. An den Hinterbeinen ist ein abgerundet
dreieckiger Fleck oben zwischen Mitte und Spitze der Schenkel-
innenseite, die Schienenwurzel ziemlich breit, der Grund des
1. Tarsengliedes schmal und das ganze 5. Tarsenglied schwarz.
Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel schwach gelbbraun ge-
trübt, mit dunkler braunem Außenrande, Adern und Mal schwarz,
das Mal in der Mitte braun durchscheinend, die Kosta gelb.
Kopf 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
schwach entwickelt, fast geradlinig verschmälert. Größte Kopf-
breite 2,7 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so
hoch wie breit, mit einer von breiten wulstartigen Seitenrändern
eingefaßten schildförmigen Erhebung, grob, aber nicht sehr dicht
punktiert. Kopfschild nur durch einen schwachen Eindruck vom
Gesicht geschieden, fein und zerstreut punktiert, der Klipeolus nur
mit sehr feinen und sehr zerstreuten haartragenden Pünktchen.
Oberkiefer-Augenabstand ?/, mal so groß als die Dicke des 1. Fühler-
geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt schwach lamellenartig vor.
Bruststück. Vorder- und Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen
reichen fast bis zur Verbindungslinie derVorderränder der Flügel-
schüppchen. Schildchen (Fig. 19a, von links) kegelförmig mit sehr
hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit stark vorragendem
unterem Wulst, oben und hinten glatt, nach vorn und unten mit
immer kräftiger werdenden, sehr zerstreuten Punkten. Mittel-
brust dicht und grob, aber flach punktiert. Mittelsegment
(Fig. 19b) mit kegelförmigen Höckern vor den Luftlöchern und
hohen Leisten. Mittelfeld 13 mal so lang als das Mittelsegment,
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 67
an der breitesten Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, 1?/, mal
so breit als lang. Zahntragende Felder reichlich doppelt so breit
als außen lang, hier 11, mal so lang als innen. Flankenleiste ganz
vorn ausgelöscht, Seitenleiste hinter ihrem vorderen Ende deutlich
erhöht. Hinterleib.
1. Segment (Fig. 19c)
0,13 mal so lang als
der Körper, 14, mal
so lang als hintenbreit,
hier 1% mal so lang
als vorn. SeineRücken-
fläche erscheint, von
der Seite gesehen,
schwach vorgewölbt,
etwas hinter der Mitte
am höchsten. Die
Belenkikle zeichen X. soleata Krgr., 2. 13:1.
bis etwas über die Mitte des Segments. Die schrägen Furchen
sind flach und nicht gekerbt. Die Seitenleiste ist vorn
und hinten deutlich entwickelt, in der Mitte durch eine
Kante angedeutet. 2. Segment (Fig. 19c) hinten über 1% mal
so breit als lang, bis auf die Kerben in der Furche hinter dem er-
habenen Felde ganz glatt. Erhabene Felder des 3. bis 5. Segments
grob, das des 3. sehr zerstreut, die des 4. und 5. zerstreut punktiert,
das des 6., wie das ganze 7. und 8. Segment fast glatt. Fühler.
Geißel mit 41 Gliedern, das 1. Glied 34, mal so lang als in der
Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der Körper,
24, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen vor dem
Ende mit 3 sehr kleinen, Hinterschienen ohne Dörnchen. Letztes
Glied der Mitteltarsen 1 % mal so lang, das der Hintertarsen etwas
länger als das erste. Klappen des Legebohrers (Fig. 19d) etwas
länger als die vier ersten Hintertarsenglieder zusammen. Körper-
länge 14 mm; Länge der Legebohrerklappen 2,7 mm.
Assam.
Beschrieben nach 1 Q aus meiner Sammlung, bez. „Khasıa
Hills, Assam““.
12. Xanthopimpla commixta?) n. sp., 9.
!<1899. Kanthopimbla soleata Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig
1897/98, p. 82, n. 11, 2%)
Von X. soleata, wie folgt, verschieden: Der schwarze Schläfen-
hinterrand reicht bis etwas über die Mitte herab. Die seitlichen
von den drei vorderen Flecken des Mittelrückens erreichen dessen
Seitenrand nicht ganz. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments sind
noch kleiner, oder fehlen ganz. Auch die Flecke des 3. bis 5. Hinter-
m
22) Vergl. X. khasiana (Cam.), p. 16 und X. lepcha (Cam.), p. 16.
23) 8. die Fußnote auf S. 65.
b* 6. Heft
68 Prof. Dr. R. Krieger:
leibssegments sind kleiner, der Zwischenraum zwischen ihnen ist
doppelt so groß als ihre Breite. Fühlergeißel schwarz, nur an der
äußersten Spitze rötlich und unten nach dem Grunde hin gelblich.
Die Mittelschienenwurzel ist hell. Die Hinterschenkel tragen gegen-
über dem schwarzen Flecke auf der Innenseite außen einen kleinen
dunkelbraunen Fleck. Flügelmal nicht braun durchscheinend.
Die Kosta nach dem Flügelmale hin braun.
Schlanker gebaut als soleata. Kopf 0,18 mal so breit als die
Körperlänge. Größte Kopfbreite 2,9 mal so groß als die geringste
Gesichtsbreite, das Gesicht etwas höher als breit. Bruststück.
Vorderrücken in den unteren Ecken mit einigen Kerben. Mittel-
Ä rücken auf der Scheibe der
drei Lappen mit einzelnen,
nicht sehr feinen, aber
seichten Punkteindrücken.
Punktierung der Mittelbrust
tiefer als bei soleata. Schild-
chen (Fig. 20a, von links)
höher kegelförmig, aber mit
niedrigeren Seitenleisten.
Mittelsegment (Fig. 20b)
Mittelfeld nur etwas über
| 4, mal so lang als das
LO ED Mittelsegment, si der brei-
testen Stelle, die weiter hinter der Mitte liegt, fast doppelt
so breit als lang. Zahntragende Felder außen über doppelt
so lang als innen. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 20c) fast
11% mal so lang als hinten breit, hier fast doppelt so breit wie vorn.
Die Seitenleiste fehlt in der Mitte ganz. 2. Segment (Fig. 20c)
hinten noch nicht 1 % mal so breit als lang, die Kerben in der Furche
hinter dem erhabenen Felde schwächer als bei soleata. Erhabene
Felder des 3. bis 5. Segments, besonders das des 5., feiner punktiert
als bei soleata. Fühler. Geißel mit 41 bis 42 Gliedern, das1. Glied
4 malsolang als in der Mittedick. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal
so lang als der Körper, fast 21% mal so lang als in der Mitte hoch.
Mittelschienen vor dem Ende mit 3, Hinterschienen mit 1 bis 2 sehr
kleinen Dörnchen. Letztes Mitteltarsenglied nicht ganz 1% mal
so lang, letztes Hintertarsenglied so lang wie das erste. Klappen des
Legebohrers (Fig. 20d) so lang wie die drei ersten Hintertarsen-
glieder zusammen.
Körperlänge 16 mm: Länge der Legebohrerklappen 2,2 mm.
Assam.
Beschrieben nach 2 Q meiner Sammlung, bez:: Hills,
Assam“
ce) Hinfase Mittelfeld glatt. Höcker vor den Luftlöchern des
Mittelsegments und Schildehen stumpf kegelförmig. 1. bis 4. Hin-
terleibssegment ganz hell.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 69
13. Xanthopimpla melanura”) n. sp., d.
Die schwarze Zeichnung der hinteren Abdachung des Scheitels
ist vom Stemmatium durch eine feine gelbe Ouerlinie getrennt.
Der mittlere von den drei vorderen Flecken des Mittelrückens ist
vorn spitz ausgeschnitten und hängt hinten durch eine schwarze
Linie mit dem Fleck vor dem Schildchen zusammen. Die seit-
lichen sind nach den Flügelschüppchen hin nicht erweitert und vom
Seitenrande des Mittelrückens durch einen gelben Streifen getrennt.
Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist rostrot. Mittelsegment
und 1. bis 4. Hinterleibssegment ohne Flecke. Das 5. Segment
trägt jederseits einen kleinen, runden, schwarzen Fleck und ist
am Hinterrande in der Mitte gebräunt. 6., 7. und 8. Hinterleibs-
segment braunschwarz, das 6. am Seitenrande breit gelb, die
Furche hinter seinem erhabenen Felde rötlich. Fühler (es ist nur
der eine bis zum 6. Geißelgliede erhalten) oben schwarzbraun,
unten braunrot, der Schaft unten heller. An den Mittelbeinen die
einzelnen Tarsenglieder am Grunde, das letzte bis zur Hälfte braun-
schwarz, an den Hinterbeinen das 1. Trochanterenglied unten am
Grunde braunschwarz, ein kleiner Fleck auf der Innenseite der
Schenkel oben im letzten Drittel schwarzbraun, die Schienenwurzel
etwas gebräunt, die Tarsen schwarzbraun, ihre einzelnen Glieder an
der Spitzeheller. Flügel fast wasserhell, am Außenrande, besonders
an der Vorderflügelspitze bräunlich getrübt, Adern dunkelbraun,
die Kosta rotgelb, das Mal dunkelbraun.
Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte
Kopfbreite 2,7 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht
ein klein wenig länger als breit, fast gleichmäßig gewölbt,
nur an den Seiten mit ganz flachen Längswülsten, die eine schild-
förmige Erhebung andeuten, grob und dicht punktiert. Kopt-
schild durch einen bogenförmigen Eindruck vom Gesicht ge-
schieden, sehr fein punktiert. Oberkiefer-Augenabstand etwas
kleiner als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste
tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt.
Mittelrücken vorn mit einzelnen haartragenden Punkten. Die
Rückenfurchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraums zwischen
ihrem vorderen Ende und der Verbindungslinie der Vorderränder
der Flügelschüppchen. Schildchen stumpfkegelförmig, mit mäßig
hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit mäßig vorragendem
unterem Wulst, sehr zerstreut, aber ziemlich grob punktiert,
vor dem Hinterrande glatt. Mittelbrust grob und dicht, etwas
runzlig punktiert. Mittelsegment (Fig. 21a) vor den Luft-
löchern mit niedrigen stumpf kegelförmigen Höckern und hohen
Leisten. Mittelfeld 4% mal so lang als das Mittelsegment, an der
breitesten Stelle 1% mal so breit als lang, nach vorn und hinten
21) Von u£iog schwarz und oöüod Schwanz, wegen des dunkeln Hinter-
leibsendes.
6. Heft
70 Prof. Dr. R. Krieger:
stark verschmälert. Zahntragende Felder außen doppelt so lang
alsinnen. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 21b) nicht ganz 1 4% mal
so lang als hinten breit, hier 1 4% mal so breit als vorn, nach vorn zu
gleichmäßig verschmälert. Die Rückenkiele
reichen bis etwas über die Luftlöcher hinaus.
Die Seitenleisten sind nur vor den Luft-
löchern entwickelt, springen aber hier stark
vor. Die schrägen Furchen sind seicht und
weisen nur nach außen hin einige wenig
deutliche Kerben auf. Die Hinterecken
des Segments tragen einzelne haartragende
Punkte. Das erhabene Feld des 2. Segments
ist sehr grob und sehr zerstreut punktiert mit
einem glatten Mittelstreifen, die des 3. bis
5. sind allmählich dichter und etwas feiner,
aber auch das des 5. Segments noch sehr
grob punktiert. Das des 6. ist nur mit feinen
haartragenden Punkten besetzt. Fühler.
= ee SP-» d- 1. Geißelglied 4 mal so lang als in der Mitte
Pens dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so
lang als der Körper, 2,3 mal so lang als in der Mittehoch. Hintere
Schienen ohne Dörnchen vor dem Ende. Das letzte Tarsenglied
ist an den Mittelbeinen 11% mal so lang, an den Hinterbeinen so
lang wie das erste.
Körperlänge 16,5 mm.
Celebes.
Beschrieben nach 1 {& aus dem Wiener Museum, bez.: „Sa-
manga, S. Celebes, Nov. 1895, H. Fruhstorfer“.
d) Hinteres Mittelfeld glatt. Mittelsegment mit niedrigen,
abgerundeten Höckern vor den Luftlöchern. Schildchen meist
quer wulstförmig, nie vollkommen kegelförmig. 6. Hinterleibsseg-
ment auch beim 2 mit schwarzen Zeiehnungen.”)
14. Xanthopimpla gampsura°®) n. sp., Pd.
Flecke des Mittelrückens groß. Der mittlere von den vorderen .
ist vorn ausgeschnitten, die seitlichen sind abgerundet dreieckig und
reichen mit einem schräg nach hinten gerichteten Fortsatz neben
der schwarzen Hinterhälfte der Flügelschüppchen bis auf den auf-
gebogenen Seitenrand des Mittelrückens hinauf. Der Fleck vor dem
Schildchen ist vorn zugespitzt und bei dem @ und einem der &
durch eine schwarze Linie mit dem Mittelfleck verbunden. Die
Flecke des Mittelsegments bedecken die oberen Seitenfelder bis
auf einen schmalen Saum am Außenrande fast ganz. Die Flecke
des 1. Hinterleibssegments liegen zwischen den Luftlöchern und
25) Hierher X. multipunctor (Thunb.), p. 17.
26) Von yauıös krumm und oVod Schwanz, wegen des gekrümmten
Bohrers.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 71
den schrägen Furchen. Sie reichen bei der Mehrzahl der Stücke
außen bis zum Seitenrande und innen etwas über die Rückenkiele
hinaus. Bei 1 & sind sie nur durch ein Paar kleine braune Punkte
an den Rückenkielen angedeutet. Die Flecke des 2. bis 6. Segments
sind sehr groß, die des 6. nicht oder kaum kleiner als die des 5.
Bei den Sist ıhre Breite etwas größer als der Zwischenraum zwischen
ihnen, bei den Q auf den hinteren von diesen Segmenten etwas
kleiner. Das 7. Segment trägt zwei sehr große, querrundliche
Flecke, die den Vorderrand berühren und beim & in der Mitte ver-
schmolzen, beim @ nur durch einen schmalen gelben Längsstreifen
getrennt sind. Das 8. Segment ist beim & schwarzbraun mit
bräunlich-gelbem Hinterrande und mehr oder weniger ausgebrei-
teten bräunlichgelben Flecken, beim 9 trägt es einen sehr großen
schwarzen Fleck, der die inneren Ecken der Seitenfelder und das
Mittelfeld bis auf einen breiten Endsaum bedeckt. Fühler braun-
schwarz, die Geißel an der äußersten Spitze rötlich, unten nach
dem Grunde hin gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb, beim
& die Geißel unten dunkelrotbraun. An den Mittelbeinen ist die
Schienenwurzel und der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes
schwarzbraun, beim & das letzte, beim 9 das 2. bis 4. Tarsenglied
am Grunde gebräunt, beim & das 5. schwarzbraun, oben mit einem
gelbbraunen Fleck zwischen Mitte und Ende. An den Hinter-
beinen ist das 1. Trochanterenglied innen, unten und außen, je
ein großer dreieckiger Fleck oben hinter der Mitte an der Innen-
und Außenseite der Schenkel, die Schienenwurzel und der äußerste
Grund des 1. Tarsengliedes schwarz oder schwarzbraun, je ein
breiter Längsstreifen an der Innen- und Außenseite der Schienen,
der über der Mitte beginnt und fast bis zur Spitze reicht, dunkel-
rotbraun, beim Q das 2. und 3. Tarsenglied am Grunde gebräunt,
das 4. und 5. schwarzbraun, beim & das 5. am Grunde oder fast
ganz dunkelbraun. Klappen des Legebohrers schwarz, oben am
Grunde mit einem fast bis zur Mitte reichenden gelben Längs-
streifen. Flügel wasserhell, am Außenrande gebräunt, Adern und
Mal schwarzbraun, das Mal in der Mitte dunkelrotbraun durch-
scheinend, die Kosta nach dein Flügelgrunde hin gelb.
Kopf beim 2 0,18 mal, beim $ 0,17 mal so breit als die Körper-
länge. Größte Kopfbreite etwas über 2% mal so groß als die ge-
ringste Gesichtsbreite. Gesicht deutlich breiter als hoch, mit einer
an den Seiten durch deutliche Ränder abgesetzten schildförmigen
Erhebung, auf dieser mäßig grob, dicht, daneben feiner punktiert.
Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus viel
feiner als das Gesicht, dabei aber ziemlich dicht punktiert. Ober-
kiefer-Augenabstand etwas kleiner als die Dicke des 1. Fühler-
geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt etwas lamellenartig vor.
Bruststück. Vorderrücken glatt, nur in den unteren Ecken mit
einigen Kerben. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen
bis zur Mitte des Zwischenraumes zwischen dem Vorderrande des
Mittelrückens und der Verbindungslinie. der Vorderränder der
6. Hefı
72 Prof. Dr. R. Krieger:
Flügelschüppchen. Schildchen quer wulstförmig, mit mäßighohen,
hinten nicht höheren Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit wenig
vorragendem unterem Wulst, nach vorn und unten hin sehr zer-
streut, fein punktiert, sonst glatt. Mittelbrust mäßig grob und
dicht, dabei seicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 22a) mit
flachen Höckern vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittel-
feld über ?/,, also fast halb so lang wie das Mittelsegment, an der
breitesten Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, etwas breiter als
lang, nach vorn und hinten hin ziemlich stark verschmälert. Zahn-
tragende Felder dop-
pelt so breit als außen
lang, hier fast doppelt
so lang als innen.
Flankenleiste vollstän-
dig, Seitenleiste fast
vollständig, hinter
ihrem vorderen Ende
zu einem stark vor-
ragenden Vorsprung
erweitert. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 22b von oben,
c von links) beim & 0,12 mal, beim @ 0,13 mal so lang als
der Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit, hier 1?/, mal so breit
als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert, von der Seite
gesehen zwischen den Luftlöchern am höchsten. Die Rückenkiele
reichen bis über die Mitte. Die schrägen Furchen sind deutlich
gekerbt. Die Seitenleiste ist nur vor den Luftlöchern entwickelt.
Das erhabene Feld des 2. Segments ist zu beiden Seiten der Mitte,
das des 3. mit Ausnahme eines Mittelstreifens und der Seitenecken
sehr grob und sehr zerstreut punktiert, die des 4. und 5. zerstreut
grob punktiert, das des 6. trägt nur in der Mitte hinten einige
gröbere Punkte. Fühler. Geißel beim ® mit 45, beim & mit 43
Gliedern, das 1. Glied 4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine.
Hinterschenkel beim 2 0,18 mal beim & 0,17 mal so lang als der
Körper, fast 2%, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen
mit 2 bis 4, Hinterschienen mit 1 bis 3 kurzen dicken Dörnchen
vor dem Ende. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen 1 4, mal.
so lang, an den Hinterbeinen so lang als das erste. Legebohrer
nach abwärts gekrümmt, seine Klappen so lang wie die Hinter-
schienen mit den drei ersten Tarsengliedern zusammen.
Körperlänge @: 15 mm; Länge der Legebohrerklappen 5 mm.
Körperlänge &: 15—15,5 mm.
Borneo; Sumatra. NO
Beschrieben nach 1 @ und 3 $ aus dem Berliner Museum, das
2 bez.: ‚ges. v. C. Wahnes, S. ©. Borneo, einges. v. Wolf v. Schön-
berg‘, die &: ‚Deli, Sumatra, L. Martin G.“
15. Xanthobimpla Brullei Kıgr., 98.
11899. Xanthopimpla brullei Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig
1897/98, p. 88, n. 15, &.
X. gampsura n.sp., d. 14:l.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 73
1903. Pimpla punctator Tosquinet, Mem. Soc. Ent. Belgique. X.,
Die Flecke des Mittelrückens sind groß, der mittlere von den
vordern ist vorn verbreitert und ausgeschnitten, die seitlichen sind
abgerundet länglich dreickig, mit der größten Seite nach innen
gewandt, an der nach außen und hinten gerichteten etwas ausge-
randet. Mit der äußeren Ecke berühren sie fast den Seitenrand des
Mittelrückens. Der Fleck vor dem Schildchen ist vorn zugespitzt
Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist schwarz. Die Flecke
des Mittelsegments nehmen etwa die innere Hälfte der oberen
Seitenfelder ein. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments stehen
zwischen den Luftlöchern und den schrägen Furchen, die sie beide,
wie auch den Seitenrand der Rückenfläche nicht erreichen. Die
Flecke des 2. bis 6. Segments stehen in den äußeren Ecken der
erhabenen Felder und sind abgerundet viereckig, die der vorderen
von diesen Segmenten etwa quadratisch, die der hinteren quer.
Bei den { ist die vordere innere Ecke der Flecke etwas vorgezogen.
Die Flecke des 5. Segments sind breiter als die der vorhergehenden,
die des 6. viel kleiner, nur etwa halb so breit wie die des 5. Die
des 7. Segments sind quer, sehr groß und berühren sich fast gegen-
seitig. Das 8. Segment trägt beim Q einen Fleck, der die vordere
Hälfte des Mittelfeldes und die inneren Ecken der Seitenfelder ein-
nimmt, beim & vier kleine Flecke, die zu einem nach vorn offenen
Bogen verschmelzen können. Beim & ist der Rand des letzten
Bauchsegments schwarz. Fühler schwarz, die Geißel nach der Spitze
hin ins Braune übergehend, unten braun, am Grunde gelblich.
Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen sind schwarz
oder schwarzbraun, bei beiden Geschlechtern die Schienenwurzel,
beim g ein länglicher Fleck in der Mitte der Innenseite der Schienen,
der Grund der drei ersten Tarsenglieder und die beiden letzten
ganz, beim 9 das 1. Tarsenglied am äußersten Grunde, das letzte
am Grunde breit, an der Spitze schmäler. 1 9 hat an.der Innen-
seite der Schienen einen kleinen bräunlichen Fleck. An den Hinter-
beinen ist der Grund des 1. Trochanterengliedes innen, unten und
außen, je ein länglich dreieckiger Fleck an der Innen- und Außen-
seite der Schenkel oben hinter der Mitte, die Schienenwurzel,
beim J je ein Längsstreifen an der Innen- und Außenseite in der
Mitte der Schienen, der Grund des 1. und 2. Tarsengliedes, das
3. fast ganz, das 4. und 5. ganz schwarz. Beim 2 fehlt der äußere
Schienenstreifen, der innere kann undeutlich sein oder ganz
fehlen, an den Tarsen ist nur der Grund des 1. und das ganze
5. Glied schwarz. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde
oben mit einem bis zur Mitte reichenden gelben Längsstreifen.
Flügel wasserhell, am Außenrande schwach angeräuchert, Mal und
Adern schwarzbraun, die Kosta nach dem Grunde hin gelblich.
Kopf über 0,17 mal so breit als die Körperlänge, viel schmäler
als das Bruststück, hinter den Augen ziemlich schwach entwickelt,
mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite 2"/, mal
6. Heft
74 Prof. Dr. R. Krieger:
so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht 1!/,, mal so breit
als hoch, mit einer schildförmigen Erhebung, deren Ränder beim &
nur angedeutet, beim Q schärfer ausgeprägt sind, auf der Erhebung
mäßig grob, dicht und etwas runzlig, daneben feiner und ziemlich
zerstreut punktiert. Kopfschild nur durch einen schwachen Ein-
druck vom Gesicht geschieden, fein und ziemlich zerstreut, der
Klipeolus noch feiner und zerstreuter punktiert. Oberkiefer-
Augenabstand etwas kleiner als die Dicke des 1. Fühlergeißel-
gliedes. Die Wangenleiste tritt etwas lamellenartig vor. Brust-
stück. Vorderrücken in den unteren Ecken mit einigen Kerben,
sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen enden in der
Mitte des Zwischenraums zwischen dem Vorderrande des Mittel-
rückens und der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügel-
schüppchen. Schildchen querwulstförmig, in der Mitte etwas
höher, also der Kegelform sich nähernd, seine Seitenleisten mäßig
hoch, hinten etwas höher als vorn. Mittelbrustseiten mit mäßig
vorragendem unterem Wulst, nach vorn und unten zu mit sehr
> zerstreuten, ziemlich feinen Punkten, sonst
glatt. Mittelbrust dicht und grob, aber seicht
punktiert. Mittelsegment (Fig. 23a) mit rund-
lichen Höckern vor den Luftlöchern und hohen
Leisten. Mittelfeld °/,, mal so lang wie das
vorn und hinten zugleichmäßig und nurschwach
verschmälert. Zahntragende Felder fast doppelt
so breit als außen lang. Flankenleisten voll-
ständig, Seitenleisten fast vollständig, hinter
ihrem vorderen Ende schwach erhöht. Hinter-
leib. 1. Segment (Fig. 23b) beim 2 0,13 mal,
beim & 0,12 mal so lang als der Körper, 1%, mal
X. Brullei Krer.,4. so lang als hinten breit, hier 1% mal so breit
12:1. als vorn, nach vorn zu gleichmäßig ver-
schmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite ge-
sehen, schwach vorgewölbt, zwischen den Luftlöchern, also
vor der Mitte am höchsten. Die Rückenkiele reichen bis
zur Mitte. Die schrägen Furchen sind deutlich gekerbt. Die.
Rückenfläche wird von den Seitenflächen vor den Luftlöchern
durch eine deutliche Seitenleiste, dahinter durch eine stumpfe
Kante getrennt. Das erhabene Feld des 2. Segments ist ganz glatt
oder trägt nur verreinzelte Punkte beiderseits von der Mitte,
die des 3.—5. sind sehr zerstreut, grob punktiert, ein Mittelstreifen,
auf dem 3. und 4. auch die Seiten glatt, das des 6. trägt, wie das
ganze 7. und 8. Segment nur feine haartragende Punkte. Fühler.
Geißel beim Q mit 47 bis 48, beim & mit 47 Gliedern, das 1. Glied
3% mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel
0,16 mal so lang als der Körper, 21/, mal so lang als in der Mitte
hoch. Mittelschienen außen vor dem Ende mit 2 bis 5, Hinter-
schienen gewöhnlich nur mit einem Dörnchen. Letztes Tarsenglied
Mittelsegment, deutlich länger als breit, nach
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 75
an den Mittelbeinen 11, mal so lang, an den Hinterbeinen so lang
wıe das erste. Klappen des Legebohrers so lang wie die Hinter-
schienen mit den ersten Tarsenglied zusammen. Flügel, Spiegel-
zelle kaum gestielt, rücklaufender Nerv kurz hinter der Mitte.
Körperlänge 2: 15,5—16,5 mm; Klappen des Legebohrers
3,7—4,4 mm. Körperlänge &: 14,5—16,5 mm.
Java, Amboina, Kei-Inseln.
Beschrieben nach 3 2 und 3 d, darunter aus dem Berliner
Museum 1 9, bez.: „Java, Tengger Geb., Fruhstorfer V.“, 1 &,
bez.: „Key, Fruhstorfer‘‘, 1 9, bez.: ‚Java, Hoffmg, Nr. 8365‘,
aus dem Stettiner Museum 1 9, bez.: ‚, Java orient., Montes Tengger,
4000, 1890, H. Fruhstorfer‘‘, aus meiner Sammlung 2 3, bez.:
„Java“ und ‚Amboina‘.
Anmerkung: Da das Stück, das Tosquinets Beschreibung
zugrunde lag, von demselben Orte und von demselben Sammler
stammte, wie 2 der mir vorliegende 9, und seine Beschreibung im
allgemeinen auf diese paßt, glaube ich nicht zu irren, wenn ich die
Pıimpla punctator Tosquinet zu meiner X. Bruller ziehe. Allerdings
spricht T. nur von einem Fleck an den Hinterschenkeln und sagt,
daß das 1. Fühlergeißelglied zweimal so lang als dick sei. Da aber
seine P. bunctator sicher eine Xanthopimpla ist, und keine Xantho-
pimpla ein so kurzes 1. Geißelglied hat, beruht diese Angabe wohl
auf einem Versehen.
16. Xanthopimpla Konowi Kıegr., 9.
11899. Xanthopimpla konowi Krieger, Sitzber. naturf. Ges.
Leipzig 1897/98, p. 87, n. 14, Fig. 10, 2.
Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind verhältnismäßig
klein, so daß die gelben Streifen dazwischen etwa halb so breit wie
die Flecke sind. Der mittlere ist vorn tief ausgeschnitten, die seit-
lichen durch einen gelben Streifen vom Seitenrande des Mittel-
rückens getrennt. Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist
schwarz. Die Flecke des Mittelsegments nehmen etwa die innere
Hälfte der oberen Seitenfelder ein. Die des 1. Hinterleibssegments
sind ziemlich klein und rundlich, die des 6. noch kleiner. Die
Flecke des 2. bis 5. Segments sind abgerundet viereckig und werden
auf jedem folgenden Segment kürzer, aber breiter, so daß sie auf
dem 2. etwa quadratisch, auf dem 5. fast dreimal so breit als lang
sind. Der Zwischenraum zwischen den Flecken des 5. Segments
ist fast doppelt so groß als die Breite der Flecke. Die des 7. Segments
sind queroval und stoßen in der Mitte fast zusammen. Auf der
Scheibe des 8. Segments steht ein großer an den Seiten ein-
geschnittener schwarzer Fleck, der die vordere Hälfte des Mittel-
feldes und die inneren Ecken der Seitenfelder einnimmt. Fühler
oben schwarz, nach der Spitze hin bräunlich mit hellbraunem End-
glied, unten an den ersten Gliedern gelb, dann dunkelbraun mit
gelben Fleckchen, etwa von der Mitte an werden sie allmählich
hellbraun. Mittelbeine ganz hell. An den Hinterbeinen ist das
6. Heit
76 Prof. Dr. R. Krieger:
1. Trochanterenglied innen, unten und außen, zwei Flecke oben
an der Innen- und Außenseite der Schenkel zwischen Mitte und
Ende, die Schienenwurzel und die äußerste Wurzel des 1. Tarsen-
gliedes schwarz, die Tarsen aber im übrigen bis auf die etwas ge-
bräunte Spitze des letzten Gliedes ganz hell. Klappen des Lege-
bohrers schwarz, am Grunde oben mit einem bis zum Ende des
ersten Viertels reichenden gelben Längsstreifen. Flügel wasserhell,
am Außenrande angeräuchert, Adern und Mai schwarz, die Kosta
nach dem Grunde hin gelblich. °”)
Kopf 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
mäßig stark entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert.
Größte Kopfbreite nıcht ganz 21% mal so groß als die geringste
Gesichtsbreite. Gesicht 11/, mal so breit als hoch, mit einer an
den Seiten von sehr deutlichen Rändern eingefaßten schildförmigen
Erhebung, auf dieser grob, aber nıcht sehr dicht punktiert. Kopf-
schild durch eine deutliche Furche vom Gesicht getrennt, fein und
zerstreut, Klipeolus noch feiner, aber dichter punktiert. Ober-
kiefer-Augenabstand halb so groß als die Dicke des 1. Fühlergeißel-
gliedes. Die Wangenleiste tritt etwas lamellenartig vor. Brust-
stück. Vorderrücken in den Ecken vor den Flügelschüppchen
zerstreut fein punktiert, in den unteren Ecken mit einigen Kerben.
Mittelrücken glatt, die Rückenfurchen reichen bis zur Mitte des
Zwischenraums zwischen dem Vorderrande des Mittelrückens und
der Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen.
Schildchen (Fig. 24a, schräg von links und oben) querwulst-
förmig, von vorn
S ‚oder hinten oe-
sehen in ganz
gleichmäßigem
Bogen gewölbt,
in der Mitte nicht
\ stärker erhöht.
Mittelbrustseiten
X. Konowi Kıgr., 2. 11:1. mit wenig vVOor-
ragendem unterem Wulst, hinten glatt, vorn oben und in der
Mitte zerstreut, nach unten hin immer dichter und stärker
punktiert. Mittelbrust grob und sehr dicht punktiert. Mittel-
segment (Fig. 24b) mit rundlichen Höckern vor den Luftlöchern
und hohen Leisten. Mittelfeld ?/, mal so lang wie das Mittelsegment,
deutlich breiter alslang, nach vorn wenig, nach hinten stärker ver-
schmälert. Zahntragende Felder fast doppelt so breit als außen
lang, hier über doppelt so lang als innen. Seitenleisten fast voll-
ständig, hinter ihrem vorderen Ende mit einem hohen rundlichen
Vorsprung. Flankenleisten vollständig. Hinterleib. 1. Segment
(Fig. 24c) 0,13 mal so lang als der Körper, 11), mal so lang als
hinten breit, hier 1,4 mal so breit als vorn, nach vorn zu fast gleich-
2?) Das ‚‚fuscescente‘‘ in meiner früheren Arbeit ist Schreibfehler für
„tlavescente“.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 77
mäßig verschmälert, nur an den schrägen Furchen und hinter den
Luftlöchern schwach eingeschnürt. Die Rückenfläche erscheint,
von der Seite gesehen, ziemlich stark vorgewölbt, zwischen den
Luftlöchern, also vor der Mitte, am höchsten. Die Rückenkiele
reichen bis etwas über die Mitte. Die schrägen Furchen sind
‚deutlich gekerbt. Die Seitenleiste ist schwach, aber in der ganzen
Länge des Segments entwickelt. Das erhabene Feld des 2. Segments
weist nur am Innenrande der schwarzen Flecke einige grobe
Punkte auf, das des 3. ıst sehr grob und zerstreut punktiert, das
des 4. und noch mehr das des 5. dichter und etwas feiner, das des
' 6. ist in der Mitte grob, an den Seiten fein punktiert. Fühler.
Geißel mit 46 Gliedern, das 1. Glied nur etwas über 3 mal so lang
als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so lang als
der Körper, 2?/, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen
vor dem Ende mit 5, Hinterschienen mit 2 bis 3 kurzen, dicken
Dörnchen. Letztes Mitteltarsenglied 1% mal so lang, letztes
Hintertarsenglied so lang wie das erste. Klappen des Legebohrers
so lang wie die Hinterschienen.
Körperlänge: 17,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 3,7 mm.
Japan ?
Beschrieben nach 1 2 aus meiner Sammlung, bez.: ‚Japan ?
(Konow)“.
17. Xanthobimpla circularıs”®) n. sp., 2.
Die Flecke des Mittelrückens sind ziemlich groß. Der mittlere
von den drei vorderen ist vorn tief ausgeschnitten und hinten durch
eine feine schwarze Linie mit dem Fleck vor dem Schildchen ver-
bunden, die seitlichen reichen nicht ganz bis an den Seitenrand des
Mittelrückens heran. Die hintere Hälfte der Flügelschüppchen ist
rotbraun. Die Flecke des Mittelsegments und des 1. Hinterleibs-
segments sind sehr klein. Die des 2. bis 5. Segments sınd mäßig
groß und nehmen nach hinten zu allmählich an Größe zu; die des
5. Segments sind nicht plötzlich größer. Ihr Abstand voneinander
ist doppelt so groß als ihre Breite. Die Flecke des 6. Segments sind
nur wenig kleiner als die des 5., die des 7. sehr groß und nur durch
einen schmalen gelben Längsstreifen voneinander getrennt. Das
8. Segment trägt einen großen schwarzen Fleck, der die vordere
Hälfte des Mittelfeldes und die inneren Ecken der Seitenfelder
einnimmt. Fühler schwarzbraun, unten rostrot, Schaft und Pedi-
zellus unten gelb. Mittelbeine ganz hell. An den Hinterbeinen ist
der Grund des 1. Trochanterengliedes innen, unten und außen,
je ein Fleck an der Innen- und Außenseite oben zwischen der Mitte
und der Spitze der Schenkel, und die Schienenwurzel schwarz.
Der innere Schenkelfleck ist größer und dreieckig, der äußere
kleiner und länglich. Die Tarsen sind ganz hell. Klappen des Lege-
bohrers schwarz, oben am Grunde rotbraun. Flügel fast wasserhell,
28) Wegen der in gleichmäßigem Bogen gekrümmten Querleiste des
Mittelsegmentes.
6. Heft
783 Prof. Dr. R. Krieger:
schwach bräunlich getrübt, am Außenrande mit einem nach
innen zu verwaschenen braunen Saume, Adern und Mal schwarz-
braun, das Mal nach hinten zu heller, dunkelrotbraun, die Kosta
nach dem Grunde zu gelb.
Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert. Größte
Kopfbreite 2°/, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht
so breit wie hoch, mit einer ziemlich deutlichen schildförmigen
Erhebung, auf dieser grob und dicht, daneben feiner punktiert.
Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht geschieden,
feiner und zerstreuter, der Klipeolus noch feiner punktiert. Ober-
kiefer-Augenabstand 2), mal so groß als die Dicke des 1. Fühler-
geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt, besonders nach hinten zu,
lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken in den unteren
Ecken mit einigen Kerben, in den Ecken vor den Flügelschüppchen
mit feinen, sehr zerstreuten haartragenden Pünktchen, sonst glatt.
Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen sind sehr kurz und wenig
scharf eingedrückt, sie reichen noch nicht bis zur Mitte des Zwischen-
raumes zwischen ihrem vorderen Ende und der Verbindunislinie
der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schildchen (Fig. 25a)
querwulstförmig gewölbt, mit mäßig hohen, hinten nicht höheren
Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit niedrigem unterem Wulst,
ganz oben und im hinteren Drittel glatt, sonst zerstreut, mäßig
fein, nach der vorderen unteren Ecke hin dichter und gröber
punktiert. Mittelbrust sehr dicht und grob punktiert. Mittel-
segment (Fig. 25b) mit ganz flachen Höckern vor den Luft-
löchern und mäßig hohen Leisten. Mittelfeld über ?/, mal so lang
als das Mittel-
segment, so lang
wie an der breite-
sten Stelle, die
hinter der Mitte
N liegt, breit, nach
vorn und hinten
& nn n.8p:,: 94 11; I verschmälert.
Zahntragende Felder doppelt so breit als außen lang. Die
das hintere Mittelfeld vorn abschließende Leiste verläuft
in einem gleichmäßigen Bogen, bildet also an den Hinter-
ecken des oberen Mittelfeldes keine Winkel. Flankenleisten voll-
ständıg. Die Seitenleisten tragen hinter ihrem vorderen Ende
einen rundlichen Vorsprung. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 25c)
0,12 mal so lang wie der Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit,
hier nicht ganz 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu fast gleich-
mäßig verschmälert, von der Seite gesehen etwas vor den Luft-
löchern am höchsten. Die Rückenkiele reichen bis etwas über die
Mitte. Die schrägen Furchen sind ziemlich tief und stark gekerbt.
Die Seitenleiste ist nur vor den Luftlöchern ausgebildet. 2. er
ziemlich stark
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 79
ment hinten fast 13%, mal so breit als lang, sein erhabenes Feld in
der Mitte und an den Seiten glatt, dazwischen sehr zerstreut und
sehr grob punktiert, die des 3. bis 5. zerstreut, auf dem 3. sehr
grob, auf dem 4. und noch mehr auf dem 5. feiner punktiert, das
des 6., wie das ganze 7. und 8.Segment nur mit feinen haartragenden
Pünktchen. Fühler nicht vollständig erhalten. Das 1. Geißel-
glied 3 4, mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel
0,17 mal so lang als der Körper, 2% mal so lang als in der Mitte
hoch. Mittelschienen vor dem Ende mit 2, Hinterschienen mit
1 Dörnchen, die viel dünner sind als gewöhnlich. Letztes Tarsen-
glied an den Mittelbeinen 14, mal so lang, an den Hinterbeinen
so lang wie das erste. Klappen des Legebohrers so lang wie die
Hinterschienen.
Körperlänge: 17,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 3,3 mm.
Celebes.
Beschrieben nach 1 @ aus dem Berliner Museum, bez.: ‚Nord-
Celebes, Toli-Toli, Nov.-Dez. 1895, H. Fruhstorfer‘‘.
18. Xanthopimpla leviuscula®) n. sp., 9.
Die schwarze Zeichnung des Kopfes ist hinter dem Stemmatium
durch einen schmalen gelben Querstreifen unterbrochen. Der
schwarze Schläfenhinterrand reicht bis über die Mitte herab. Die
vorderen Flecke des Mittelrückens sind mäßig groß, durch ziemlich
breite gelbe Längsstreifen getrennt. Der mittlere von ihnen ist
vorn tief ausgeschnitten, die seitlichen senden nach außen einen
Fortsatz bis auf den aufgebogenen Seitenrand des Mittelrückens
hinauf. Die Flecke des Mittelsegments sind ziemlich klein und
liegen etwas nach innen von der Mitte der oberen Seitenfelder.
Die des 1. Hinterleibssegments sind abgerundet dreieckig, sie
reichen mit einer Seite bis auf die Rückenkiele, mit der gegenüber-
liegenden Ecke bis zum Seitenrand der Rückenfläche. Die Flecke
des 2. bis 6. Hinterleibssegments sind mäßig groß. Sie liegen in
den äußeren Ecken der erhabenen Felder. Die des 2. und 6. Seg-
ments sind etwas, aber nicht viel kleiner als die übrigen. Der
Zwischenraum zwischen ihnen ist bei allen etwa 1% mal so groß
als ihre Breite. Die Flecke des 7. Segments berühren sich fast in
der Mitte. Auf dem 8. Segment steht je ein kleiner Fleck in den
inneren Ecken der Seitenfelder und ein großer in der vorderen Ecke
des Mittelfeldes. Fühler schwarzbraun, die Geißel an der äußersten
Spitze und unten rostrot, unten nach dem Grunde hin gelblich,
Schaft und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen ist die
Schienenwurzel oben, der äußerste Grund des 1. und das erste
Drittel des letzten Tarsengliedes schwarz, an den Hinterbeinen
ebenso ein aus einem längeren oberen und einem kurzen unteren
Längsstreifen verschmolzener Fleck oben zwischen Mitte und
Spitze der Innenseite der Schenkel, außen diesem gegenüber eın
kurzer Längsstreifen, die Schienenwurzel, die äußerste Wurzel
29) Wegen der fast glatten Mittelbrustseiten.
6. Heft
0 Prof. Dr. R. Krieger:
des 1. und das letzte Tarsenglied mit Ausnahme eines gelben
Flecks, der von der Mitte bis zum Ende der Oberseite reicht.
Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel wasserhell, am Außen-
rande schmal gebräunt, Adern und Mal schwarzbraun, das Mal in
der Mitte rotbraun durchscheinend, die Kosta gelb, nach dem Male
hin braun.
Kopf 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
mäßig stark entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert.
Größte Kopfbreite nicht ganz 2,6 mal so groß als die geringste
Gesichtsbreite. Gesicht ein wenig breiter als hoch, fast gleich-
mäßig gewölbt, mäßig grob, dicht, etwas runzlig punktiert. Kopf-
schild nur durch eine ganz seichte Furche vom Gesicht geschieden,
fast glatt, nur mit sehr zerstreuten, äußerst feinen haartragenden
Pünktchen besetzt, der Klipeolus etwas kräftiger und dichter
punktiert. Oberkiefer-Augenabstand fast so groß wie die Dicke
des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt etwas lamellen-
artig vor. Bruststück. Vorderrücken mit einigen Kerben in
den unteren Ecken, sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die Rücken-
furchen reichen bis zur Mitte des Zwischenraumes zwischen ihrem
vorderen Ende und der Verbindungslinie der Vorderränder der
Flügelschüppchen. Schildchen quer wulstförmig gewölbt, mit
mäßig hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit wenig vorragen-
dem unterem Wulst, fast ganz glatt, nur in der
vorderen unteren Ecke mit zerstreuten, feinen
Punkten. Mittelbrust mäßig grob, dicht punk-
tiert. Mittelsegment (Fig. 26a) mit rund-
lichen, mäßig hohen Höckern vor den Luft-
löchern und hohen Leisten. Mittelfeld */, mal
so lang als das Mittelsegment, an der breitesten
Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, 114 mal
. so breit als lang, nach vorn und hinten mäßig
verschmälert. Zahntragende Felder etwas über
1 1, mal so breit als außen lang, hier fast doppelt
so lang als innen. Flankenleiste vollständig,
Seitenleiste hinter ihrem vorderen Ende etwas.
erhöht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 26b)
0,13 mal so lang als der Körper, 11/, mal so
lang als hinten breit, hier reichlich 1 % mal so
breit als vorn, an denischrägen Furchen etwas
X. leviuscula n. sp., eingeschnürt, von der Seite gesehen schwach
ee vorgewölbt, ewas vor den Luftlöchern am höch-
sten. Die Rückenkielereichen bisüber die Mitte. Dieschrägen Furchen
sind tiefeingedrückt, aber nurschwach gekerbt. Die Seitenleiste ist
nur vorden Luftlöchern entwickelt. 2. Segment hinten 1%/, malso breit
als lang, sein erhabenes Feld fast ganz glatt und sehr glänzend, nur
beiderseits mit einigen feinen haartragenden Punkten, das des
3. ebenso, nur die Punkte etwas zahlreicher und gröber, die des
4. und 5. vor dem Hinterrande neben der Mitte mit einigen groben
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 81
Punkten, sonst wie die vorhergehenden, das des 6. in der Mitte vor
dem Hinterrande mäßig grob, zerstreut punktiert, sonst wie das
ganze 7. und 8. Segment mit feinen, ziemlich zerstreuten haar-
tragenden Pünktchen besetzt. Fühler. Geißel mit 38 Gliedern,
das 1. Glied 3 43 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter-
schenkel 0,20 mal so lang als der Körper, 24, mal so lang als in
der Mitte hoch. Hinterschienen nur so lang wie die Hinterschenkel.
Hintere Schienen fast ohne Dörnchen vor dem Ende, das mir vor-
liegende Stück trägt nur an der rechten Mittelschiene ein solches.
Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen 1% mal, an den Hinter-
beinen fast 14% mal so lang als das erste. Klappen des Lege-
bohrers nur wenig länger als die beiden ersten Hintertarsen-
glieder zusammen.
Körperlänge: 12,5 mm. Länge der Legebohrerklappen 1,3 mm.
Tonkin
Beschrieben nach 1 2 aus dem Berliner Museum, bez.: ‚‚Tonkin,
Than-Moi, Juni- Juli, H. Fruhstorfer“.
19: Xanthopimpla luzonensis n. sp., PI.
In der schwarzen Kopfzeichnung steht bei den 2 hinter dem
Stemmatium ein gelbes Fleckchen. Der schwarze Mittelstreifen der
Stirnistnach vornzu verbreitert. Dieschwarzen Schläfenhinterränder
reichen bis über die Mitte hinab. Die Flecke des Mittelrückens sind
groß. Der mittlere von den vorderen Flecken ist vorn ausgeschnit-
ten, hinten durch einen schmalen schwarzen Längsstreifen mit dem
Fleck vor dem Schildchen verbunden. Die seitlichen erreichen mit
einem gegen die Mitte der Flügelschüppchen gerichteten Fortsatz
fast den Seitenrand des Mittelrückens. Das hinterste Drittel der
Flügelschüppchen ist rotbraun, nach innen zu dunkler, fast schwarz.
Das g und das größere O tragen am Vorderrande der oberen Seiten-
felder des Mittelsegments, nach innen von der Mitte je einen
kleinen schwarzbraunen Fleck, und auf dem 1. Hinterleibssegmente
zwischen dem Ende der Rückenkiele und den schrägen Furchen
einen kleinen braungeränderten schwarzen Fleck. Bei dem kleineren
Q ist das Mittelsegment ganz hell und. auf dem 1. Hinterleibs-
segment finden sich an Stelle der Flecken nur sehr kleine bräun-
liche Schatten. Die Flecke des 3. bis 5. Segments nehmen die
Seiten der erhabenen Felder ein. Der helle Zwischenraum zwischen
ihnen ist bei den @ fast doppelt so groß, beim & viel kleiner als
ihre Breite. Bei den 9 trägt das 6. Segment zwei ähnliche, nur
vorn etwas nach innen erweiterte Flecke, die nicht oder kaum
kleiner sind als die des 5., das 7. zwei sehr große, quer rundliche
Flecke am Vorderrande, die nur durch einen schmalen gelben
Längsstreifen getrennt sind, das 8. vier kleine Flecke, von denen
zwei in den Innenecken der Seitenfelder, die anderen beiden,
durch einen schmalen gelben Längsstreifen von einander getrennt,
in der Vorderecke des Mittelfeldes stehen. Beim & findet sich auf
dem 6. und 7. Segment je eine an den Seiten abgekürzte, in der
‘Archiv für Naturgeschichte
1914. A, 6. .6 6. Heft
32 Prof. Dr. R. Krieger:
Mitte vorn flach ausgerandete, hinten ausgeschnittene Querbinde
Das 8. Segment des { ist gelbbraun, auf der Rückenfläche vorn
fast bis zur Hälfte und auf dem umgeschlagenen Seitenrande
schwarz. Auch die hintere Hälfte des letzten Bauchsegments und
die Genitalklappen des sind schwarz. Fühler oben braunschwarz,
unten von der auch oben rostroten Spitze durch Rotbraun in
Dunkelbraun übergehend, nach dem Grunde hin gelblich, Schaft
und Pedizellus unten gelb. An den Mittelbeinen ist die Wurzel
der Schienen und des 1. Tarsengliedes beim & rotbraun, beim 9
nur schwach gebräunt, an den Hinterbeinen je ein Fleck oben am
Beginn des letzten Viertels der Innen- und Außenseite der Schenkel
und die Schienenwurzel dunkelbraun bis schwarzbraun, an den
ins Rostrote ziehenden Tarsen die Wurzel des 1. und 5. Gliedes,
beim & außerdem die Oberseite der drei letzten Glieder fast ganz
braun. Von den Schenkelflecken ist der größere innen durch Ver-
schmelzung eines oberen länglichen und eines unteren rundlichen
entstanden, der kleinere äußere rundlich. Beim & zeigen die Hinter-
schienen in der Mitte einen bräunlichen Schatten. Klappen des
Legebohrers schwarz, am Grunde oben im ersten Viertel gelblich.
Flügel fast wasserhell, am Außenrande mit einem schmalen hell-
braunen Saum, der an der Vorderflügelspitze etwas breiter und
dunkler wird. Adern und Mal schwarzbraun, das Mal bei den Q
in der Mitte heller, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt.
Kopf beim { 0,18 mal, beim 2 über 0,18 mal so breit als die
Körperlänge, viel schmäler als das Bruststück, hinter den Augen
schwach entwickelt, fast geradlinig verschmälert. Größte Kopf-
breite 234 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht
ein klein wenig höher als breit, mit einer an den Seiten durch
ziemlich scharfe Ränder abgegrenzten schildförmigen Erhebung,
auf dieser grob und ziemlich dicht, daneben fein und zerstreut
punktiert. Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht
geschieden, wie der Klipeolus ziemlich fein und zerstreut punktiert.
Oberkiefer-Augenabstand etwas größer als die halbe Dicke des
1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt schwach lamellen-
artig vor. Bruststück. Vorderrücken mit einigen undeutlichen
Kerben in den unteren Ecken, in den Ecken vor den Flügelschüpp-
chen fein und zerstreut punktiert. Mittelrücken glatt. Die Rücken-
furchen sınd sehr kurz und mehr nach innen alsnach hintengerichtet.
Schildchen fast kegelförmig, mit gewölbten Böschungen und ab-
gerundeter Spitze, seine Seitenleisten mäßig hoch. Mittelbrust-
seiten mit nur schwach ausgebildetem unterem Wulst sehr zer-
streut, aber ziemlich kräftig punktiert, hinten und oben glatt.
Mittelsegment (Fig. 27a) mit einem niedrigen rundlichenHöcker
vor den Luftlöchern und hohen Leisten. Mittelfeld ?/, mal so lang
wie das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die kurz hinter
der Mitte liegt, 1% mal so breit als lang, nach vorn und hinten
deutlich verschmälert. Zahntragende Felder fast doppelt so breit
als außen lang, hier doppelt so lang als innen. Flankenleisten
Über die Ichneumonidengsttung Xanthopimpla Sauss. 83
vollständig, Seitenleisten nur ganz vorn ausgelöscht, hinter ihrem
vorderen Ende stark erhöht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 27b)
beim 2 0,13 mal, beim $& 0,12 mal so lang als
der Körper, 1'/, mal so lang als hinten breit,
hier 1,4 mal so breit als vorn, nach vorn zu
gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche
erscheint, von der Seite gesehen nur schwach
vorgewölbt. Die Rückenkiele reichen, bis etwas
über die Mitte. Die schrägen Furchen sind
seicht, aber deutlich und scharf gekerbt. Die
Seitenleisten sind nur vor den Luftlöchern
entwickelt. 2. Segment hinten beim 9 1?/, mal,
beim & nicht ganz 1% mal so breit als lang,
sein erhabenes Feld fast ganz glatt, nur zu
beiden Seiten der Mitte mit einigen wenigen, an
nicht sehr groben Punkten, die des 3. und 4. X, Tuzonensis n. sp.,
sehr zerstreut, grob punktiert, das des 5. 9. 12:1.
beim Q ebenso, beim Z nur mit ziemlich feinen
haartragenden Punkten. Das erhabene Feld des 6. Segments
ist beim Q nur an den Seiten, beim & gar nicht abgegrenzt, und das
6., wie das 7. und 8. Segment, nur mit feinen haartragenden Punkten
besetzt. Fühler. Geißel beim Q mit 44, beim & mit 43 Gliedern,
das 1. Glied über viermal so lang als in der Mitte dick. Beine.
Hinterschenkel beim 9 0,20 mal, beim & 0,19 mal so lang als der
Körper, fast 2% mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen
mit 2 bis 4, Hinterschienen mit 1 bis 3 kleinen, nicht sehr dicken
Dörnchen vor dem Ende. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen
fast 11% mal so lang, an den Hinterbeinen so lang wie das erste.
Klappen des Legebohrers so lang wie die Hinterschienen mit
dem 1. Tarsenglied zusammen.
Körperlänge: @ 14,5—15,5 mm, Länge der Legebohrerklappen
4,3—4,5 mm. Körperlänge: & 13.5 mm.
Luzon.
Beschrieben nach 2 @ und 1 ä aus meiner Sammlung, bez.:
„Atimonan, Luzon, Micholitz“, 1 9, 1 &: ‚„10.—31. 7. 09°, 1 2:
»9—23. 8. 09°.
II. Gruppe der X. pardalis.
Der princeps- Gruppe ähnlich, aber das Mittelsegment ohne
Höcker vor den Luftlöchern, mit viereckigem Mittelfelde und drei-
eckigen zahntragenden Feldern.
20. Xanthopimpla pardalis Kıgr., d.
11899. Xanthopimpla pardalis Krieger, Sitzber. naturf. Ges.
Leipzig, 1897/98, p. 90, n. 16, &.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: Zwei
Flecke des Kopfes, vier Flecke des Mittelrückens, je zwei Flecke
des Mittelsegments und des 1. bis 6. Hinterleibssegments, sowie
je eine Querbinde des 7. und 8. Hinterleibssegments. Von den
6* 6. Heft
84 Prof. Dr. R. Krieger:
Flecken des Kopfes bedeckt der eine die Stirn bis auf die breiten
gelben Augenränder und das Stemmatium, der andere die hintere
Abdachung des Scheitels, den Schläfenhinterrand bis weit hinunter
und den oberen Teil des Hinterhauptes. Beide sind durch einen
schmalen in der Mitte nach unten hin erweiterten gelben Ouer-
streifen getrennt. Der vordere Fleck sendet vorn einen spitzen
Fortsatz zwischen die Fühlerwurzeln hinein. Von den Flecken des
Mittelrückens liegen drei in einer Querreihe zwischen den Flügel-
schüppchen, der vierte auf der vorderen Abdachung der Schildchen-
grube. Die vorderen Flecke sind groß, länglichrund, die seitlichen
von ihnen erreichen fast den Seitenrand des Mittelrückens, der
mittlere ist durch einen schwarzen Längsstreifen mit dem Fleck
vor dem Schildchen verbunden. Die hintere Hälfte der Flügel-
schüppchen ist schwarz. Die Flecke des Mittelsegments stehen auf
der Scheibe der oberen Seitenfelder, etwas nach vorn und innen
von der Mitte. Sie sind über doppelt so breit als lang, nach innen
und außen zugespitzt. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments sind
klein und rundlich. Sie stehen etwas hinter der Mitte des Segments
nahe beieinander. Die Flecke des 2. bis 6. Segments nehmen die
Seiten der erhabenen Felder bis auf einen schmalen, auf dem
6. Segment breiteren Vorder- und Hinterrand ein. Auf dem 2. bıs -
5. sind sie abgerundet querviereckig. Der helle Zwischenraum
zwischen ihnen ist auf dem 2. und 3. noch nicht halb so groß, auf
dem 4. so groß, auf dem 5. größer als ihre Breite. Die Flecke des
6. Segments sind kürzer, aber breiter als die vorhergehenden und
nach innen zugespitzt. Das 7. Segment trägt eine-breite, das 8. eine
schmale, an den Seiten abgekürzte und hinten schwach aus-
geschnittene Binde am Vorderrande. Fühler (die Spitzen sind nicht
erhalten) oben schwarz, unten dunkelbraun, an den ersten Geißel-
gliedern gelblich, am Schaft und Pedizellus gelb. An den Mittel-
beinen ist die Schienenwurzel und das letzte Tarsenglied braun,
das 1. Tarsenglied am Grunde schwarz. An den Hinterbeinen sind
das erste Trochanterenglied am Grunde innen, unten und außen,
zwei Flecke an den Schenkeln, die Schienenwurzel, die Wurzel des
1. und das ganze 5. Tarsenglied schwarz. Die Schenkelflecke sind
länglich und liegen hinter der Mitte oben an der Innen- und Außen-
seite. Der innere ist größer als der äußere. Flügel bräunlich ge-
trübt, am Außenrande dunkler, Adern und Mal dunkelrotbraun,
die Kosta gelblich, nach dem Male hin gebräunt.
Kopf 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
ziemlich schwach entwickelt, geradlinig verschmälert. Größte
Kopfbreite 234 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht
ein wenig höher als breit, mit einer von breiten, wulstartigen
Seitenrändern eingefaßten schildförmigen Erhebung, grob, zer-
streut und dadurch, daß die Punkte verschieden groß sind, unregel-
mäßig punktiert. Besonders grob sind einige Punkte in der den
wulstartigen Rand innen abgrenzenden Furche. Kopfschild kaum
vom Gesicht geschieden, fein und sehr zerstreut, der Klipeolus
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss, 85
etwas dichter punktiert. Oberkiefer-Augenabstand nur halb so
groß als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste
tritt deutlich lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken mit
einigen Kerben in den unteren Ecken, sonst glatt. Mittelrücken
auf den Seitenlappen mit zerstreuten, groben, aber sehr seichten
Punkteindrücken. Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Ver-
bindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schildchen
stumpf kegelförmig, mit mäßig hohen Seitenleisten. Die Mittel-
brustseiten haben einen ziemlich stark vorragenden unteren Wulst
und sind auf diesem zerstreut und fein, darunter sehr zerstreut,
aber gröber punktiert. Mittelbrust nicht sehr grob, aber dicht,
hier und da etwas runzlig punktiert. Mittelsegment
(Fig. 28a) ohne Höcker vor den Luft-
löchern, mit hohen Leisten. Mittelfeld
% mal so lang als das Mittelsegment,
von der Form eines gleichseitigen Parallel-
trapezes, vorn halb so breit als hinten.
Zahntragende Felder dreieckig, vorn fast
doppelt so breit als außen lang. Ihre an
der Seitenleiste gelegenen Ecken ragen etwas
zahnartig vor. Seitenleisten vorn etwas
niedriger, aber vollständig. Hinterleib.
1. Segment (Fig. 28b) 0,12 mal so lang als
der Körper, fast 144 mal so lang als hinten
breit, hier 1?/, mal so breit als vorn, an den
ziemlich tiefen, nicht gekerbten schrägen
Furchen etwas eingeschnürt, sonst gleich-
mäßıg nach vorn verschmälert. Die Rücken-
kiele reichen bis über die Mitte des Seg-
ments hinaus. Die Seitenleisten sind nur
ganz vorn entwickelt und reichen noch .
nicht bis zu den Luftlöchern. 2. Segment 2 Rau re =
(Fig. 28b) hinten etwas über 1% mal
so breit als lang, sein erhabenes Feld in der Mitte und
außen glatt, dazwischen mit sehr zerstreuten, ziemlich feinen
Punkten. Auch die erhabenen Felder der folgenden Segmente
sind sehr zerstreut, seicht und nicht sehr grob punktiert. Fühler.
1. Geißelglied 4 % malso lang alsin der Mitte dick. Beine. Hinter-
schenkel fast 0,18 mal so lang als der Körper, nicht ganz 2% mal
so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen mit 5 bis 6, Hinter-
schienen mit 3 sehr kleinen Dörnchen vor dem Ende. Letztes Glied
der Mitteltarsen fast 11, mal so lang, das der Hintertarsen etwas
länger als das erste.
Körperlänge 14 mm.
Assam.
Beschrieben nach 1 & aus meiner Sammlung, bez.: „Khasia
Hills, Assam“. |
6. Heft
86 Prof. Dr. R. Krieger:
IH. Gruppe der X. brachycentra.
Kleine bis mittelgroße Arten. Mittelsegment ohne Höcker vor
den Luftlöchern, mit mäßig großem, vollständig geschlossenem
sechseekigem Mittelfelde, meist mit niedrigen Leisten. 1. Hinter-
leibssegment so lang oder nur wenig länger als hinten breit. Hintere
Abdachung des Scheitels ganz hell oder nur mit zwei dunkeln
Flecken. Hinterbeine fast immer mit dunkeln Zeichnungen.
a) Die Rückenkiele des 1. Hinterleibssegments reichen nicht
bis zu den schrägen Furchen.
21. Xanthopimpla brachycentra®®) n. sp., ®.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind das
Stemmatium, vier Flecke des Mittelrückens, sowie je zwei Flecke
des Mittelsegments und des 1. bis 5. und des 7. Hinterleibssegments.
Von den Flecken des Mittelrückens liegen drei in einer Querreihe
zwischen den Flügelschüppchen, der vierte bedeckt die vordere
Abdachung der Schildchengrube. Von den vorderen Flecken, die
mäßig groß sind, steht der mittlere etwas weiter nach vorn als die
seitlichen, er ist breiter als lang und vorn ausgeschnitten. Die
seitlichen sind etwas länger als breit und am hinteren Teile ihres
Außenrandes etwas nach außen erweitert, erreichen aber den Seiten-
randdes Mittelrückensnicht. DieFleckedes Mittelsegmentsfüllen die
oberen Seitenfelder bis auf einen außen gelegenen Saum aus. Die
Flecke des 1. Hinterleibssegments bedecken die Fläche zwischen
den Luftlöchern, den Rückenkielen und den schrägen Furchen,
die sie nicht ganz erreichen, fast vollständig. Die des 2. bis 5. Seg-
ments liegen in den Seiten der erhabenen Felder und sind ab-
gerundet querviereckig. Der helle Zwischenraum zwischen ihnen
ist auf dem 2. Segment etwas kleiner, auf dem 3. viel kleiner, auf
dem 4. und 5. etwa doppelt so groß als ihre Breite. Die Flecke des
7. Segments liegen am Vorderrande, sind viel breiter als lang und
stoßen in der Mitte fast zusammen. Fühler rostrot, die Geißel
bei dem einen Stücke oben nach dem Grunde zu etwas dunkler,
der Schaft oben braunschwarz, unten gelb. Beine bis auf die
schwarze Hinterschienenwurzel ganz hell. Klappen des Lege-
bohrers schwarz. Flügel wasserhell, Adern und Mal schwarzbraun,
die innere Ecke des Mals und die Kosta rötlichgelb.
Kopf viel schmäler als das Bruststück, 0,17 mal so breit als
dıe Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, mit
schwacher Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite 2,7 mal
so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht ein klein wenig.
höher als breit, gleichmäßig gewölbt, ziemlich fein, nicht sehr
dicht punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, wie
der Klipeolus glatt. Oberkiefer-Augenabstand etwas über halb
so lang als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Waängenleiste
tritt ganz schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorder-
0) Von Agaxvs kurz und x&vroo» Stachel.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 87
rücken bis auf einige Kerben in den unteren Ecken glatt. Mittel-
rücken mit feinen, zerstreuten haartragenden Punkten. DieRücken-
furchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der
Flügelschüppchen. Schildchen querwulstförmig, in der Mitte etwas
höher, mit hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit schwach
vorragendem unterem Wwulst, ziemlich fein, zerstreut punktiert,
hinten glatt. Mittelbrust ziemlich dicht und grob, aber seicht
punktiert. Mittelsegment (Fig. 29a) mit ziemlich niedrigen
Leisten. Mittelfeld etwas über 15 mal so lang als das Mittelsegment,
an der breitesten Stelle, die hinter der Mitte
liegt, 1% mal so breit als lang. Zahntragende
Felder 1% mal so breit als außen lang, hier
doppelt so lang als innen. Flankenleiste vorn
fast bis zu den Luftlöchern ausgelöscht. Luft-
lochfeld vor den Luftlöchern zerstreut und
feın punktiert. Obere Seitenfelder vorn mit
einigen gröberen Punkten. Hinterleib. 1.
Segment (Fig. 29 b) 0,11 mal so lang als der
Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit, hier
über 14, mal so breit als vorn, nach vorn zu
gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche
erscheint, von der Seite gesehen, fast eben.
Die Rückenkiele reichen bis über die Mitte des
Segments hinaus. Die schrägen Furchen sind
ziemlich tief eingedrückt und gekerbt. _ Die
Seitenleiste ist nur ganz vorn deutlich ent-
wickelt und reicht noch nicht bis zu den Luft-
löchern. Weiter nach hinten ist sie durch eine X. brachycentra
Kante angedeutet. 2. Segment (Fig. 29b) hinten "®P» ga 1er:
reichlich 1 %, mal so breit als lang, sein erhabenes Feld an den Seiten
mit groben, zerstreuten Punkten, die der folgenden Segmente sehr
dicht, ziemlich grob punktiert, auf den hinteren Segmenten feiner,
auf dem 3. etwas längsrissig. Fühler. Geißel mit 39 bis 41 Gliedern,
das 1. Glied über 4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter-
schenkel 0,17 bis 0,18 mal solang als der Körper, 21, mal so lang
als in der Mitte hoch. Hintere Schienen vor dem Ende mit 1 bis
3, meist mit 2 kurzen Dörnchen. Letztes Glied der Mitteltarsen
11, mal so lang, das der Hintertarsen etwas länger als das erste.
Legebohrerklappen nur so lang wie das 1. Hintertarsenglied.
Körperlänge 12--12,5 mm ; Längeder Legebohrerklappen 0,8mm.
Formosa.
Beschrieben nach 2 2 aus meiner Sammlung, bez.: ‚„Koshun,
Formosa,. II. 08, H. Sauter‘ und ‚‚Teraso, Formosa, IV. 09, H.
Sauter“.
22. Xanthopimpla mucronata®!) n. sp., 8. _
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das
Stemmatium, zwei Querbinden des Mittelrückens, je zwei Flecke
31) Spitzig, wegen der Form des Schildchens,
6. Heft
88 Prof. Dr. R. Krieger:
des 3., 5. und 7. und ein Fleck des 8. Hinterleibssegments. Die
vordere Binde des Mittelrückens liegt zwischen den Flügelschüpp-
chen, denen sie an Länge gleichkommt. Sie berührt mit ihren
Seiten gerade den Seitenrand des Mittelrückens und ist hinten
beiderseits in eine kleine Spitze ausgezogen. Die hintere Quer-
binde füllt die vordere Abdachung der Schildchengrube aus. Die
Flecke des 3. und 5. Hinterleibssegments sind sehr klein und rund-
lich. Sie stehen in den erhabenen Feldern nicht weit vom Seiten-
rande derselben etwas vor der Mitte. Bei dem Stück von Soeka-
randa trägt das 4. Segment zwei noch kleinere braune Flecke. Die
Flecke des 7. Segments sind groß, quer, etwas schräg nach hinten
und außen. Sie liegen am Vorderrande des Segments und sind nur
durch einen schmalen gelben Zwischenraum voneinander getrennt.
Der Fleck des 8. Segments nimmt die Vorderecke des Mittelfelds
ein. Fühler schwarzbraun, an der Spitze und unten, besonders
am Ende der einzelnen Glieder, rötlich, die Geißel unten nach dem
Grunde zu gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den
Hinterbeinen ıst die Schienenwurzel, der Grund des 1. und das
ganze 5. Tarsenglied schwarz. Klappen des Legebohrers schwarz.
Flügel wasserhell, am Außenrande, besonders an der Vorder-
flügelspitze, ganz schwach bräunlich getrübt, Adern und Mal
schwarzbraun, die Kosta gelb, nach dem Male hin braun.
Kopf so breit wie das Bruststück, 0,21 mal so breit wie die
Körperlänge, hinter den Augen ziemlich schwach entwickelt,
gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite dreimal so groß als die
geringste Gesichtsbreite. Gesicht 11/, malso hoch als breit, zwischen
den Fühlerwurzeln rechtwinklig ausgeschnitten, gleichmäßig ge-
wölbt, fein, ziemlich dicht punktiert. Kopfschild durch eine
seichte Furche vom Gesicht geschieden, noch feiner als das Gesicht
punktiert, der Klipeolus nur mit einzelnen, außerordentlich feinen,
haartragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand etwas über
halb so groß wie die Dicke des 1.
Ä | Fühlergeißelgliedes. Die Wangen-
leistetritt nur wenigvor. Brust-
stück. Vorderrücken glatt. _
Br ce Mittelrücken mit sehr feinen haar-
tragenden Pünktchen zerstreut
besetzt. Die Rückenfurchen rei-
chen bis zur Verbindungslinie der
Vorderränder der Flügelschüpp-
chen nach hinten. Schildchen
3 YA (Fig. 30a von link, b von
\ hinten) hoch und spitz kegelförmig .
X. mucronata n.sp., 9. 19:1. gewölbt, mit mäßig hohen Seiten-
leisten. Mittelbrustseiten mit
nur angedeutetem unterem Wulst, ganz glatt. Mittelbrust ziem-
lich fein, flach und nicht sehr dicht punktiert. Mittelsegment
(Fig. 30c) mit ziemlich hohen Leisten, vollständig gefeldert.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 89
Mittelfeld halb so lang wie das Mittelsegment, ein wenig länger als
an der breitesten Stelle, die in der Mitte liegt, breit. Zahntragende
Felder innen kaum kürzer als außen. Flankenleiste vollständig,
bei dem Stück von Soekaranda vor dem vorderen Ende undeutlich.
Hinterleib. 1. Segment (Fig. 30d) 0,12 mal so lang als der
Körper, 1'/, mal so lang als hinten breit, hier nicht ganz 1 % mal
so breit als vorn, nach vorn zu fast gleichmäßig verschmälert,
nur bei den schrägen Furchen schwach eingeschnürt. Die Rücken-
fläche erscheint, von der Seite gesehen, bei den Luftlöchern am
höchsten und fällt von dort nach vorn zu ziemlich steil ab. Die
Rückenkiele reichen bis zur Mitte. Die schrägen Furchen sind deut-
lich gekerbt, die Fläche zwischen ihnen in der Mitte fein längs-
streifig. Die Seitenleiste ist vor den Luftlöchern deutlich ent-
wickelt, dahinter durch eine Falte angedeutet. 2. Segment hinten
1% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld sehr grob und ziem-
lich dicht punktiert mit einem glatten Mittelstreifen, die der
folgenden Segmente allmählich feiner, sehr dicht, längsrissig
punktiert. Fühler. Geißel mit 36 Gliedern, das 1. Glied 3%, mal
so lang als dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der
Körper, 21% mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen
vor dem Ende mit 2 bis 4 sehr kleinen, undeutlichen Dörnchen.
Legebohrer für die Gattung dünn und kurz, die Hinterleibs-
spitze kaum überragend, seine Klappen ein wenig kürzer als das
1. Hintertarsenglied. Flügel. Die kurz gestielte Spiegelzelle
nimmt den rücklaufenden Nerven etwas hinter der Mitte auf.
Körperlänge: 8,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 0,5 rnm.
Sumatra.
Beschrieben nach 2 Q aus dem Stettiner Museum, bez.: ‚„Dohrn,
Sumatra, Liangagas‘‘ und ‚Sumatra, Soekaranda, Dr. H.
Dohrn S.“
23. Xanthopimbla Reicherti??) n. sp, 2
Dottergelb?®) mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind:
das Stemmatium, zwei Querbinden des Mittelrückens, zwei Flecke
des Mittelsegments, je eine Querbinde des 1., 3. und 7. und je zwei
Flecke des 4. und 5. Hinterleibssegments. Die vordere Querbinde
des Mittelrückens liegt zwischen den Flügelschüppchen und er-
reicht beiderseits gerade den Seitenrand des Mittelrückens. Zwei
seichte Einschnitte an ihrem Hinterrande deuten an, daß sıe aus
drei queren, mit einander verschmolzenen Flecken entstanden ist.
Die hintere Querbinde bedeckt die vordere Abdachung der Schild-
chengrube. Die Flecke des Mittelsegments füllen die oberen Seiten-
felder bis auf einen ganz schmalen Saum aus. Die Binde des 1.
Hinterleibssegments reicht von den Luftlöchern bis zu den schrägen
32) Zu Ehren meines Freundes, des um die Erforschung der Leipziger
Insektenfauna hochverdienten Herrn Alex. Reichert.
33) Bei dem Stücke von Tongking ist die gelbe Grundfarbe durch Zy-
ankali in Rot umgewandelt.
6. Heit
90 Prof. Dr. R. Krieger:
Furchen. Sie greift ein wenig auf die Seitenflächen des Segments
hinüber. Bei dem Stücke von Pekon findet sich auf dem 2. Segment
an den Seiten des erhabenen Feldes je ein sehr kleiner runder
brauner Fleck. Die Binde des 3. Segments füllt die vorderen zwei
Drittel des erhabenen Feldes aus. Bei dem Stücke von Tongking
ist sie vom Vorderrande durch einen schmalen hellen Saum ge-
trennt. Die Flecke des 4. und 5. Segments stehen in den Seiten der
erhabenen Felder. Sie sind auf dem 5., wo ıhre Breite doppelt oder
fast doppelt so groß ist als der Zwischenraum zwischen ihnen, fast
doppelt so breit als auf dem 4. Die Binde des 7. Segments liegt
am Vorderrande und setzt sich aus zwei queren, miteinander ver-
schmolzenen Flecken zusammen, die noch etwas breiter sind als
die des 5. Fühler dunkelbraun, unten etwas heller, an der Spitze
rötlich, die Geißel unten nach dem Grunde hin gelblich, Schaft und
Pedizellus unten gelb. An den Hinterbeinen ist die Schienenwurzel
und die äußerste Wurzel des 1. Tarsengliedes schwarz, die End-
hälfte des 5. Tarsengliedes braun. Klappen des Legebohrers
schwarz. Flügel wasserhell, am Außenrande schwach gebräunt,
Adern und Mal schwarzbraun, ein Fleck am Grunde des Mals und
die Kosta hellgelb.
Kopf etwas schmäler als das Bruststück, 0,20 mal so breit
als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt,
gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 2*/, mal so groß als die
geringste Gesichtsbreite.. Gesicht 1!/);, mal so hoch als breit,
zwischen den Fühlerwurzeln tief ausgerandet, gleichmäßig ge-
wölbt, fein, ziemlich zerstreut punktiert. Kopfschild kaum vom
Gesicht geschieden, wie der Klipeolus mit äußerst feinen Punkten
zerstreut besetzt. Oberkiefer-Augenabstand ?/, mal so groß als
die Dicke des 1. Fühlergeißelglie-
des. Die Wangenleiste tritt nicht
lamellenartig vor. Bruststück.
Vorderrücken glatt. Mittel-
rücken mit sehr feinen und sehr
zerstreuten haartragenden Pünkt-
- chen. Die Rückenfurchen reichen
fast bis zur Verbindungslinie der
Vorderränder der Flügelschüpp-
chen nach hinten. Schildchen
(Fig. 31a schräg von links und
oben, b von hinten) ziemlich
schwach querwulstförmig gewölbt
mit mäßig hohen Seitenleisten.
Mittelbrustseiten mitkaum ange-
deutetem unteremWulst, fast ganz
X. Reicherti n. sp., 2. 18:1. glatt, nur nach vorn und unten
zu sehr fein und sehr zerstreut
punktiert, auch die Mittelbrust ziemlich fein und nicht sehr dicht
punktiert. Mittelsegment (Fig. 31c) mit niedrigen Leisten.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 91
Mittelfeld halb so lang als das Mittelsegment, an der breitesten
Stelle, die kurz hinter der Mitte liegt, etwas breiter als lang, nach
vorn und hinten fast gleichmäßig verschmälert. Zahntragende
Felder 1% mal so breit als außen lang, innen nur wenig kürzer
als außen. Flankenleisten vorn ausgelöscht. Hinterleib. 1. Seg-
ment (Fig. 31d) 0,12 mal so lang als der Körper, 1!/, mal so lang als
hinten breit, hier 1,4 mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig
verschmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite gesehen,
fast eben. Die Rückenkiele reichen bis zur Mitte. Die schrägen
Furchen sind deutlich gekerbt, aber seicht. Die Seitenleiste ist
' vor den Luftlöchern und hinter den schrägen Furchen schwach
angedeutet. 2. Segment (Fig. 31d) hinten über 1% mal so breit
als lang, sein erhabenes Feld beiderseits mit einigen wenigen,
mäßig groben, sehr seichten Punkteindrücken, die der folgenden
Segmente dicht, mäßig grob, nach hinten zu feiner punktiert, das
des 6. nur in der Mitte mit gröberen Punkten. Fühler. Geißel
mit 33 Gliedern, das 1. Glied nicht ganz 5 % mal so lang als in der
Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper,
2%, mal so lang als hoch. Hintere Schienen vor dem Ende mit
4 bis 6 kurzen, dicken Dörnchen. Klappen des Legebohrers fast
so lang wie die drei ersten Hintertarsenglieder zusammen. Flügel.
Die kurz gestielte Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven
in der Mitte auf.
Körperlänge: 8—9,25 mm; Länge der Legebohrerklappen
1—1,1 mm.
Hinterindien.
Beschrieben nach 2 9, das eine aus dem Berliner Museum,
bez.: Tongking, Fruhstorfer V.‘‘, das andere aus meiner Sammlung,
bez.: ‚„Pekon, Loikaw River, Südl. Schanstaaten, 31. 1.—4. 2. 03,
Micholitz‘“.
24. Xanthopimpla clavata®*) n. sp., Ö.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind das
Stemmatium, eine Querbinde und ein Fleck des Mittelrückens,
jezwei Flecke des Mittelsegments und des 1. bis 5. Hinter-
leibssegments und eine Querbinde des 8. Hinterleibssegments.
Die Querbinde des Mittelrückens liegt zwischen den Flügel-
schüppchen und reicht außen bis an den Seitenrand des
Mittelrückens. Sie ist vorn stark gewölbt, hinten zweimal aus-
geschnitten. Der Fleck liegt unten an der vorderen Abdachung der
Schildchengrube. Die Flecke des Mittelsegments füllen die oberen
Seitenfelder vollständig aus. Die Flecke des 1. Hinterleibssegments
liegen zwischen den Luftlöchern und den schrägen Furchen. Außen
greifen sie etwas auf die Seitenflächen hinüber, innen berühren
sie einander. Die Flecke der vier folgenden Segmente liegen am
Außenrande der erhabenen Felder, etwas vom Vorderrande ent-
fernt. Auf dem 2. Segment sind sie viel kleiner als auf den übrigen,
%) Wegen der Fühler.
6b. Heft
99 Prof. Dr. R. Krieger:
nicht rein schwarz, sondern schwarzbraun und undeutlich begrenzt.
Die Flecke des 4. Segments sind etwas kleiner als die des 3. und 5
und fast kreisrund, die des 3. und 5. quer. Die des 3. Segments be-
rühren einander, die des 5. stehen ungefähr so weit voneinander
entfernt, als sie breit sind. Die Binde des 7. Segments ist an den
Seiten abgekürzt, reichlich 1 mal so lang als das Segment. Sie
liegt hinter dem Vorderrande des Segments. Fühler hell rostrot,
der Schaft unten gelb. Die Mitteltarsen und die Hinterbeine mit
Ausnahme der Hülten ziehen ins Rostrote. Die Hinterschienen-
wurzel ist schwarz. Flügel wasserhell, am Außenrande nur ganz
schwach angeräuchert, Adern und Mal dunkel rötlichbraun, die
Kosta gelb. |
Kopf so breit als das Bruststück, 0,19 mal so breit als die
Körperlänge, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt, gewölbt
verschmälert. Größte Kopfbreite 23%, mal so groß als die geringste
Gesichtsbreite. Gesicht 1!/), mal so hoch als breit, zwischen den
Fühlerwurzeln tief ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, fein, ziem-
lich zerstreut punktiert. Kopfschild durch eine deutliche Furche
vom Gesicht geschieden, wie der Klipeolus nur mit feinen haar-
tragenden Pünktchen zerstreut besetzt. Oberkiefer-Augenabstand
so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste
tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt.
Mittelrücken mit zerstreuten haartragenden Pünktchen. Die
Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorder-
ränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen querwulst-
förmig gewölbt mit niedrigen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit
kaum angedeutetem unterem Wulst, nur in
der vorderen unteren Ecke fein, aber ziem-
lich dicht punktiert, sonst glatt, auch die
Mittelbrust feiner als gewöhnlich, aber
ziemlich dicht punktiert. Mittelsegment
(Fig. 32a) mit sehr niedrigen Leisten. Mittel-
feld fast halb so lang wie das Mittelseg-
ment, an der breitesten Stelle, die hinter der
Mitte liegt, 14 mal so breit als lang, nach .
vorn und hinten zu gleichmäßig verschmälert.
Zahntragende Felder 1% mal so breit als
außen lang, innen nur wenig kürzer als
außen. Flanken- und Seitenleisten vorn aus-
gelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 32b)
0,10 mal so lang als der Körper, 1,2 mal so
lang als hinten breit, hier 1,3 mal so breit
Ian:
Z
X; a n. sp, d. alsvorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmä-.
29:1. lert. Die Rückenkiele reichen bis zur Mitte.
Die schrägen Furchen sind seicht und schwach gekerbt. Die Seiten-
leisten fehlen vollständig. 2. Segment (Fig. 32b) hinten 1% mal
so breit als lang, sein erhabenes Feld an den Seiten mit einigen groben
Punkten, sonst glatt und glänzend. Die Felder der folgenden
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 93
Segmente nur zerstreut, seicht, nicht sehr grob punktiert. Fühler.
(Fig. 32c.) Geißel mit 31 Gliedern, vor der Spitze stark verdickt,
das 1. Glied 5 % mal so lang als in der Mitte dick, das 26. und seine
Nachbarn fast doppelt so dick als das 1. Beine. Hinterschenkel
0,17 mal so lang als der Körper, 2?/, mal so lang als in der Mitte
hoch. Hintere Schienen mit 5bis 6 Dörnchen vor dem Ende. Flügel.
Die kaum gestielte Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven
etwas außerhalb der Mitte ihres Hinterrandes auf.
Körperlänge 6 mm.
Formosa.
Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung, bez.: „Chip-
Chip, Formosa, I. 09, H. Sauter“.
25. Xanthopimpla parva Kızr., &.
11899. Xanthopimpla parva Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig
1897/98, p. 96, n. 20, 8.
Dottergelb, das Stemmatium und je zwei Flecke des 6. und
7. Hinterleibssegments schwarz, das 4. und 5. Segment mit je zwei
braunen Flecken, das 8. verwaschen braun mit hellen Rändern.
Die Flecke des 4. bis 6. Segments liegen in den Seiten der erhabenen
Felder. Die des 4. sınd sehr undeutlich, nur schattenartig, die des
5. sehr klein und ringsum verwaschen, auch die des 6. und 7. Seg-
ments sind braun gesäumt, queroval, die des 7. größer als die des
6. und nach innen zu durch einen braunen Schatten verlängert.
Fühler dunkelbraun, an der äußersten Spitze und unten, besonders
nach dem Grunde zu rostrot, der Schaft unten gelb. Beine ganz
hell. Flügel wasserhell, am Außenrande schmal, an der Vorder-
flügelspitze breiter gebräunt, Adern und Mal dunkelbraun, das
Mal in der Mitte rostrot durchscheinend, die Adern am Flügel-
grunde heller.
Kopf so breit wie das Bruststück, über 0,19 mal so breit als
die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich schwach entwickelt,
gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 234 mal so groß als die
geringste Gesichtsbreite. Gesicht deutlich höher als breit, gleich-
mäßig gewölbt, zerstreut und ziemlich fein punktiert. Kopfschild
durch einen schwachen Eindruck vom Gesicht geschieden, glatt.
Oberkiefer-Augenabstand so groß wie die Dicke des 1. Fühler-
geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht vor. Bruststück.
Vorderrücken glatt. Mittelrücken vorn auf dem Mittellappen mit
einzelnen Punkten, sonst glatt. Die Rückenfurchen reichen nicht
ganz bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüpp-
chen nach hinten. Schildchen (Fig. 33a schräg von links und oben,
b von hinten) ziemlich.stark, aber kaum wulstförmig gewölbt, mit
mäßig hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit deutlich, aber
nur schwach vorragendem unterem Wulst, auf diesem einzelne
Punkte, sonst nur vorn und unten sehr zerstreut punktiert. Mittel-
brust zerstreut, aber grob punktiert. Mittelsegment (Fig. 33c)
mit niedrigen Leisten. Mittelfeld etwas über % mal so lang als
6. Heft
94 Prof. Dr. R. Krieger:
das Mittelsegment, an der breitesten Stelle, die kurz hinter der
Mitte liegt, 11% mal so breit als lang. Zahntragende Felder etwa
_ doppelt so breit als außen lang,
innen kaum kürzer als außen. Seiten-
; \IuY/ |
iS “> und Flankenleisten vorn ausgelöscht.
X
} | ° 5; Hinterleib. 1. Segment (Fig. 33d)
| ==, 0,9 mal so lang als der Körper, so
x? Kr esDe lang wie hinten breit, hier über
22 AUD ) 11; mal so breit als vorn. Rücken-
= A A fläche fast eben. Die Rückenkiele
BE; / ck reichen nur ganz wenig über die Luft-
NL \ & \& löcherhinaus. Die schrägen Furchen
NL, >——4 sind nur durch einige wenig deutliche
a \4 Kerben angedeutet. Die Seitenleisten
3 3 J u fehlen. 2. Segment (Fig. 33d) hinten
EN noch nicht 1 1, mal so breit als lang.
X. parva Krer, $. 23:1. Dieerhabenen Felder sind, besonders
auf den hinteren Segmenten, nur
schwach abgegrenzt, das des 2. nur mit einzelnen seichten Punkten,
das des 3. zerstreut, seicht, die der folgenden immer dichter, aber
undeutlicher punktiert. Fühler. dGeißel mit 33 Gliedern, das .
1. Glied fast 5 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter-
schenkel 0,17 mal so lang als der Körper, etwas über 2% mal so
lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen mit 8 bis 10, Hinter-
schienen mit 7 bis 9 kurzen, dicken Dörnchen vor dem Ende.
Körperlänge 7,75 mm.
Kei-Inseln.
Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung.
26. Xanthopimbdla valga®) n. sp., d.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das
Stemmatium, vier Flecke des Mittelrückens, zwei Flecke des
Mittelsegments, eine Querbinde des 1. und je zwei Flecek des
2. bis 8. Hinterleibssegments. Die Zeichnungen des Mittelrückens,
des Mittelsegments und des 8. Hinterleibssegments sind nicht rein
schwarz, sondern schwarzbraun. Von den Flecken des Mittel-
rückens liegen drei in einer Querreihe zwischen den Flügelschüpp-
chen. Der mittlere davon ist sehr groß, so breit wie der Mittel-
lappen des Mittelrückens, und ungefähr so lang wie breit, vorn
zweimal schwach ausgeschnitten, hinten in eine kurze Spitze
ausgezogen, die seitlichen dagegen sehr klein. Sie liegen in der
Mitte der Seitenlappen. Der vierte Fleck liegt in der Mitte der
vorderen Abdachung der Schildchengrube und ist etwa halb so
groß wie der mittlere von den vorderen Flecken. Die Flecke des
Mittelsegments liegen am Vorderrande der oberen Seitenfelder,
deren Länge sie etwa zur Hälfte ausfüllen. Die Binde des 1. Hinter-
35) Krummbeinig, wegen der Form der Mittelschienen.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 095
leibssegments ist sehr breit, vorn an den Rückenkielen jederseits
in eine Spitze ausgezogen. Die Flecke des 2. bis 6. Hinterleibs-
segments nehmen die Seiten der erhabenen Felder bis auf einen
schmalen gelben Hinterrand ein. Von vorn nach hinten nehmen sie
allmählich an Breite zu, so daß der Zwischenraum zwischen ihnen
auf dem 2. Segment etwa 1?/, mal, auf dem 6. ?/, mal so groß als
ihre Breite ist. Die Flecke des 7. Segments sind etwas kleiner als
die des 6., die des 8. nur halb so groß. Fühler dunkelbraun, die
Geißel unten nur wenig heller, unten nach dem Grunde zu gelb-
lich, Schaft und Pedizellus unten gelb, der Pedizellus oben hell-
braun. An den Mittelbeinen sind die Schienenwurzel und das
4. Tarsenglied gebräunt, an den Hinterbeinen ist das 1. Trochan-
terenglied innen, unten und außen vom Grunde bis über die Hälfte,
die Schienenwurzel und der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes
schwarz, ein rundlicher Fleck in der Mitte der Außenseite der
Hüften, je ein am Grunde stärker als an der Spitze abgekürzter,
breiter Längsstreifen an der Außen- und Innenseite der Schenkel,
je ein länglicher Fleck an der Außen- und Innenseite zwischen
Mitte und Ende der Schienen und die beiden letzten Tarsenglieder
rötlichbraun. Flügel wasserhell, am Außenrande deutlich gebräunt,
Adern und Mai dunkelbraun, das Mal in der Mitte heller durch-
scheinend, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt.
Kopf 0,19 mal so breit als die Körperlänge, so breit wie das
Bruststück, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt, gewölbt
verschmälert. Größte Kopfbreite 22/, mal so groß als die geringste
Gesichtsbreite. Gesicht 1!/, mal so hoch als breit, zwischen den
Fühlerwurzeln ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, fein, ziemlich
dicht punktiert. Kopfschild durch eine deutliche Furche vom Ge-
sicht geschieden, sehr fein punktiert, Klipeolus nur mit äußerst
feinen haartragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand so
groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste
tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt.
Mittelrücken mit sehr zerstreuten und sehr feinen haartragenden
Pünktchen. Die Rückenfurchen sind scharf eingedrückt, reichen
aber nur bis etwas über die Mitte des Zwischenraumes zwischen
ihrem vorderen Ende und der Verbindungslinie der Vorderränder
der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen schwach querwulst-
förmig gewölbt mit niedrigen Seitenleisten. Mittelbrustseiten ohne
unteren Wulst, fast ganz glatt, nur in der vorderen unteren Ecke
mit zerstreuten feinen Punkten. Mittelbrust ziemlich dicht, mäßig
stark, flach punktiert. Mittelsegment (Fig. 34a) mit ziemlich
niedrigen Leisten. Mittelfeld 2/, mal so lang als das Mittelsegment,
an der breitesten Stelle, die weit hinter der Mitte liegt, 1% mal
so breit als lang, nach vorn zu stark verschmälert. Zahntragende
Felder reichlich doppelt so breit als lang, außen nur wenig länger
als innen. Flankenleisten vorn weit ausgelöscht. Hinterleib.
1. Segment (Fig. 34b) 0,10 mal so lang als der Körper, 1,1 mal
so lang als hinten breit, hier 1?/,; mal so breit als vorn, nach vom
6. Heft
96 Prof. Dr. R. Krieger:
zu bis zu den schwach vortretenden Luftlöchern nur schwach,
dann stärker verschmälert, von der Seite gesehen oben fast gerade.
Die Rückenkiele reichen bis etwas über
ö N © die Luftlöcher hinaus. Die schrägen
x I ES] Furchen sind nur durch ganz seichte, nicht
gekerbte Eindrücke angedeutet. Hinter
den Luftlöchern ist die :Rückenfläche
von den Seitenflächen durch eine Kante
getrennt. 2. Segment (Fig. 34b) hinten
über 11, mal so breit als lang, sein er-
habenes Feld grob, nicht sehr dicht
punktiert, mit einem glatten Mittelstrei-
fen, die der folgenden Segmente ziemlich
Ne dicht, mäßig grob, seicht punktiert, das
2\ des 5., und besonders das des 6., an
AR 0% den Seiten nur mit feinen haartragenden
Punkten. Fühler. Geißel mit 32 Glie-
a er dern, das 1. Glied 5 mal so lang als in der
Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so lang als der Körper,
etwas über 2%, mal so lang als in der Mittehoch. Die Mittelschienen
(Fig. 34c) tragen außen in der Mitte eine seichte, schräg von oben
und vorn nach hinten und unten ziehende Furche, wodurch siewie ge-.
dreht erscheinen. Hintere Schienen mit 6 bis 7 kurzen dicken
Dörnchen vor dem Ende. Flügel. Spiegelzelle kurz gestielt, den
rücklaufenden Nerven kurz hinter der Mitte aufnehmend.
Körperlänge: 7,25 mm.
Sumatra. i
Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung, bez.: ‚Sarik,
C. Sumatra, 20. 7.—2. 8. 04, Micholitz“.
b) Die Rückenkiele des 1. Hinterleibssegmenis reichen wenig-
stens bis zu den schrägen Furchen.
27. Xanthopimpla rimosa®®) n. sp., 2.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind:
das Stemmatium, eine Querbinde und ein Fleck des Mittelrückens,
zwei Flecke des Mittelsegments, eine Querbinde des 1. und je zwei
Flecke des 2. bis 5. und des 7. Hinterleibssegments. Die Binde
des Mittelrückens liegt zwischen den Flügelschüppchen und setzt
sich aus drei miteinander verschmolzenen Flecken zusammen, von
denen der mittlere quer, die seitlichen, die den Seitenrand des
Mittelrückens nicht ganz erreichen, etwas nach hinten verlängert
sind. Der Fleck des Mittelrückens steht in der Mitte der vorderen
Abdachung der Schildchengrube. Die Flecke des Mittelsegments
stehen in der inneren Hälfte der oberen Seitenfelder. Sie sind
klein, unregelmäßig begrenzt und mehr braun als schwarz. Die 3
Binde des 1. Hinterleibssegments füllt die Fläche zwischen den 4
36) Ritzig, wegen des 1. Hinterleibssegments.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 097
Luftlöchern und den schrägen Furchen aus. Sie greift ein wenig
auf die Seitenflächen des Segments hinüber. Die Flecke des 2. bis
5. Hinterleibssegments bedecken die Seiten der erhabenen Felder
bis auf einen schmalen Hinterrand. Die des 3. und 5. sind etwa
gleich groß, die des 4. etwas, die des 2. viel kleiner. Auf dem 2. Seg-
ment ist der helle Zwischenraum zwischen ihnen 3 mal, auf dem
5. 1% mal so groß als ihre Breite. Die Flecke des 7. Segments sind
halbkreisförmig. Sie berühren mit ihrem Durchmesser den Vorder-
rand und stehen ebensoweit von einander ab, als sie breit sind.
Fühler schwarzbraun, die Geißel an der Spitze und unten dunkel
rötlichbraun, Schaft und Pedizellus unten gelb. Hintere Tarsen
rostrot. Grund der Mittelschienen schwarzbraun. An den Hinter-
beinen ist das 1. Trochanterenglied am Grunde außen und innen
breit, unten schmal, die Schienenwurzel und der äußerste Grund
des 1. Tarsengliedes schwarz. Die Hinterschenkel tragen an der
Außenseite einen beiderseits stark abgekürzten braunen Längs-
streifen. Klappen des Legebohrers schwarzbraun. Flügel wasser-
hell, am Außenrande schwach angeräuchert, Adern und Mal
dunkelbraun, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt.
Kopf etwas breiter als das Bruststück fast 0,21 mal so breit als
die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt, ge-
wölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 2,8 mal so groß als die
geringste Gesichtsbreite. Gesicht 11/, mal so hoch als breit,
zwischen den Fühlerwurzeln flach ausgerandet, gleichmäßig ge-
wölbt, sehr fein und zerstreut punktiert. Kopfschild kaum vom
Gesicht geschieden, glatt, der Klipeolus mit äußerst feinen, zer-
streuten Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand etwas kleiner als
die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht
lamellenartig vor. Bruststück. Vorder- und Mittelrücken glatt.
Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Verbindungslinie der
Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen quer
wulstförmig gewölbt, mit ziemlich niedrigen Seitenleisten. Mittel-
bruststeiten ohne unteren Wulst, ganz glatt, auch die Mittelbrust
nur fein, ziemlich zerstreut und seicht punktiert. Mittelsegment
(Fig. 35a) mit niedrigen Leisten. Mittelfeld fast halb so lang wie
das Mittelsegment, an der
breitesten Stelle, die ziemlich
weit hinter der Mitte liegt,
etwas breiter als lang, nach
vorn zu stark verschmälert.
Zahntragende Felder 11% mal
so breit als außen lang, hier
1% mal so lang als innen.
Ib. Flankenleiste vorn ausge-
| i | löscht. Hinterleib. 1. Seg-
zum Br, ment (Fig. 35b) 0,11 mal so
lang als der Körper, 1/,, mal so lang als hinten breit, hier 1,4 mal so
breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rücken-
Archiv en
7 6. Hett
98 Prof. Dr. R. Krieger:
fläche erscheint, von der Seite gesehen, nur schwach vorgewölbt.
Die Rückenkiele reichen bis zu den stark gekerbten schrägen
Furchen. Die Fläche zwischen den hinteren Hälften der Rücken-
kiele ist unregelmäßig längsstreifig. Die Seitenflächen sind hinter
den Luftlöchern durch eine Kante von der Rückenfläche getrennt.
2.Segment (Fig. 35b) hinten 1,7 mal so breit als lang, sein er-
habenes Feld fast ganz glatt, nur beiderseits mit einigen wenigen
flachen, mäßig groben Punkteindrücken, die des 3. bis 5. mäßig
grob, ziemlich zerstreut punktiert, das des 6. nur mit feinen haar-
tragenden Pünktchen. Fühler. Geißel mit 32 Gliedern, das
1. Glied 5 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter-
schenkel 0,19 mal so lang als der Körper, 2,6 mal so lang als in
der Mitte hoch. Hintere Schienen vor dem Ende mit 4 bis 5
kurzen, dicken Dörnchen. Klappen des Legebohrers so lang wie
die Hintertarsen ohne die Klauen. Flügel. Die deutlich gestielte
Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven hinter ihrer Mitte auf,
Körperlänge: 7,25 mm; Länge der Legebohrerklappen 1,7 mm.
Sumatra
Beschrieben nach 1 @ aus dem Stettiner Museum, bez.: ‚„Su-
matra, Soekaranda, Dr. H. Dohrn S.“
28. Xanthopimpla carinata?”) n. sp., d.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das
Stemmatium, zwei Flecke an der hinteren Abdachung des Scheitels,
zwei Querbinden des Mittelrückens, zwei Flecke des Mittelsegments,
eine Querbinde des 1. und je zwei Flecke des 2. bis 7. Hinterleibs-
segments. Die schwarze Zeichnung des Stemmatiums ist vor dem
vorderen Punktauge in eine bis zur Mitte der Stirn hinabreichende
Spitze verlängert. Die Scheitelflecke sind groß, rundlich. Sie
reichen vom Hinterhauptsrande fast bis zum Stemmatium hinauf
und berühren einander in der Mitte. Die vordere Binde des Mittel-
rückens ist sehr breit und setzt sich aus drei miteinander ver-
schmolzenen Flecken zusammen, von denen die seitlichen den
Seitenrand des Mittelrückens gerade berühren und nach hinten
stark verlängert sind. Die hintere Binde nimmt die vordere Ab-
dachung der Schildchengrube ein. Die Flecke des Mittelsegments
füllen die oberen Seitenfelder fast vollständig aus. Die Binde
des 1. Hinterleibssegments reicht von den schrägen Furchen bis
nicht ganz zu den Luftlöchern. Die Flecke des 2. Hinterleibs-
segments sind sehr klein und liegen in den Seitenecken der er-
habenen Felder, die des 3. bis 6. viel größer und untereinander etwa
gleich groß. Sie nehmen die Seiten der erhabenen Felder bis auf
einen schmalen Hinterrand ein. Der Zwischenraum zwischen
ihnen ist auf dem 3. Segment etwa }, mal so groß, auf dem 6. fast
so groß wie ihre Breite. Die Flecke des 7. Segments sind noch größer,
halbkreisförmig, in der Mitte nur durch einen schmalen Zwischen-
#7) Gekielt, wegen der langen Rückenkiele.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 99
raum getrennt. Fühler dunkelbraun, die Geißel unten rostbraun.
Schaft und Pedizellus unten gelb. Hintere Tarsen bräunlich-
rotgelb, an den Mittelbeinen die Schienenwurzel braun, an den
Hinterbeinen ein runder Fleck mitten auf der Außenfläche der
Hüften, das 1. Trochanterenglied innen, unten und außen bis auf
einen schmalen Endsaum, die Schienenwurzel und die Wurzel
des 1. Tarsengliedes schwarz, ein breiter, beiderseits abgekürzter
Längsstreifen an der Außenfläche der Schenkel und das letzte
Tarsenglied dunkelrotbraun. Flügel wasserhell, am Außenrande
kaum, an der Vorderflügelspitze schwach angeräuchert, Adern
und Mal braun, das Mal in der Mitte heller durchscheinend, die
| Kosta gelb, gegen das Mal hin braun.
Kopf schmäler als das Bruststück, 0,18 mal so breit als die
Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, gewölbt
verschmälert. Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß als die geringste
Gesichtsbreite. Gesicht 1!/, mal so hoch als breit, zwischen den
Fühlerwurzeln stumpfwinklig ausgeschnitten, fein und zerstreut
‚ punktiert. Kopfschild nicht vom Gesicht geschieden, wie der
‚ Klipeolus glatt. Oberkiefer-Augenabstand reichlich so groß wie
die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangen-
leiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück. IL
Vorder- und Mittelrücken glatt. Die Rücken- —aa
furchen reichen fast bis zur Verbindungslinie
der Vorderränder der Flügelschüppchen. Schild-
chen (Fig. 36a von hinten) quer wulstförmig
gewölbt mit niedrigen Seitenleisten. Mittel-
bruststeiten ohne unteren Wulst, ganz glatt, auch 4
die Mittelbrust fast glatt, nur mit sehr feinen
haartragenden Pünktchen. Mittelsegment
(Fig. 36b) mit niedrigen Leisten. Mittelfeld
halb so lang wie das Mittelsegment, an der
breitesten Stelle, die sehr weit hinter der Mitte
liegt, nur wenig breiter als lang, nach vorn zu
wenig verschmälert. Zahntragende Felder nur
wenig breiter als außen lang, hier über doppelt so
lang als innen. Flankenleiste vorn ausgelöscht.
Hinterleib. 1. Segment (Fig. 36c) 0,11 mal so
lang als der Körper, 1!/, mal so lang als hinten
breit, hier 1% mal so breit als vorn, nach vorn zu X. carinata n. sp.,
gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche rl
erscheint, von der Seite gesehen, nur schwach vorgewölbt. Die
Rückenkiele reichen bis über die stark gekerbten schrägen Furchen
hinaus. Die Fläche zwischen ihnen trägt hinter den Luftlöchern
einige längliche Eindrücke. Die Seitenleiste ist auch hinter den
Luftlöchern ausgebildet. 2. Segment (Fig. 36c) hinten 11% mal so
breit als lang, sein erhabenes Feld glatt und glänzend, das des 3.
mit zerstreuten, groben flachen Punkten, am Vorder- und Hinter-
rande glatt, die der folgenden Segmente in der Mitte dichter, aber
T* 6. Heft
100 Prof. Dr. R. Krieger:
feiner punktiert, an den Seiten nur mit feinen haartragenden
Pünktchen. Fühler. Geißel mit 32 Gliedern, das 1. Glied 5 mal
so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal
so lang als der Körper, 2% mal so lang als in der Mitte hoch.
Hintere Schienen mit 5 bis 6 kurzen dicken Dörnchen. Flügel.
Die kurz gestielte Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven
etwas hinter der Mitte auf.
Körperlänge: 7,5 mm.
Sumatra.
Beschrieben nach 1 & aus dem Stettiner Museum, bez.:
„Sumatra, Soekaranda, Dr. H. Dohrn S.“.
Anmerkung: Das hier beschriebene { stimmt zwar in vielem
mit X. rimosa überein, ist aber in anderem wieder so verschieden
von dieser, daß es wohl kaum als $ dazu angesehen werden kann.
29. Kanthobimpla exigua n. Sp., d.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das
Stemmatium, zwei Flecke an der hinteren Abdachung des Scheitels,
eine Ouerbinde und ein Fleck des Mittelrückens, zwei Flecke des
Mittelsegments und je zwei Flecke des 3. bis 7. Hinterleibssegments.
Die schwarze Färbung des Stemmatiums ist vorn ein wenig in
die Stirn hinein verlängert. Die Scheitelflecke sind mäßig groß
und durch einen gelben Streifen voneinander getrennt. Ihre Farbe
ist nicht rein schwarz, sondern mehr braun. Die Ouerbinde des
Mittelrückens setzt sich aus drei verschmolzenen Flecken zu-
sammen, von denen die seitlichen vom Seitenrande des Mittel-
rückens durch einen gelben Streifen getrennt und etwas nach
hinten verlängert sind. Der Fleck liegt in der Mitte der vorderen
Abdachung der Schildchengrube. Die Flecke des Mittelsegments
füllen die oberen Seitenfelder fast vollkommen aus. Die Binde des
1. Hinterleibssegments nimmt die Fläche zwischen den Luftlöchern
und den schrägen Furchen ein. Die Flecke des 3. bis 6. Segments
bedecken die Seiten der erhabenen Felder. Sie sind ungefähr gleich
groß, nur die des 6. etwas kleiner als die übrigen. Die des 3. Seg-
ments berühren sich fast in der Mitte, auf dem 5. Segment ist der
Zwischenraum zwischen ihnen etwas kleiner, auf dem 6. etwas
größer als ihre Breite. Die Flecke des 7. Segments sind viel größer
als die übrigen, der Zwischenraum zwischen ihnen ist halb so groß
als ihre Breite. Fühler braun, die Geißel unten hell gelbbraun, nach
dem Grunde hin gelb, Schaft und Pedizellus unten gelb. An den
Mittelbeinen ist die Schienenwurzel und der Grund des 1. und 5.
Tarsengliedes braun, an den Hinterbeinen die Wurzel der Schienen
und des 1. Tarsengliedes schwarz, das erste Trochanterenglied
innen, unten und außen bis auf einen gelben Endsaum schwarz-
braun. Die Hinterschenkel tragen auf der Außenseite einen an
beiden Seiten stark abgekürzten braunen Längsstreifen. Die
Hintertarsen sind gelbraun, an den Enden der einzelnen Glieder
heller, das letzte Glied ganz braun. Flügel wasserhell, am Außen-
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss, 101
rande schwach angeräuchert, Adern und Mal braun, das Mal in der
Mitte gelbbraun durchscheinend, die Kostanach dem Grundehin gelb.
Kopf so breit wie das Bruststück, 0,18 mal so breit als die
Körperlänge, hinter den Augen ziemlich stark entwickelt, gewölbt
verschmälert. Größte Kopfbreite 2,6 mal so groß als die geringste
Gesichtsbreite. Gesicht 1!/, mal so hoch als breit, zwischen den
Fühlerwuürzeln stumpfwinklig ausgeschnitten, gleichmäßig gewölbt,
mäßig fein, dicht punktiert. Kopfschild nicht vom Gesicht ge-
schieden, wie der Klipeolus glatt. Oberkiefer-Augenabstand reich-
lich so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangen-
leiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück.
Vorder- und Mittrücken glatt. Die Rückenfurchen
reichen fast bis zur Verbindungslinie der Vorder-
ränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schild-
chen (Fig. 37a schräg von links und oben) quer- I,
wulstförmig gewölbt mit niedrigen Seitenleisten,
Mittelbrustseiten ohne unteren Wulst, ganz glatt,
auch die Mittelbrust nur fein, flach und nicht
sehr dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 37b)
mit niedrigen Leisten. Mittelfeld halb so lang wie
das Mittelsegment, etwas länger als an der breite-
sten Stelle, die weit hinter der Mitte liegt, breit,
nach vorn zu kaum verschmälert, die hintere Ouer-
leiste etwas nach hinten ausgebogen. Zahntragende
Felder 1% mal so breit als außen lang, hier kaum
i% mal so lang als innen. Die Flankenleiste ist
vollständig, aber in ihrem vordersten Teile nur
sehr schwach entwickelt. Hinterleib. 1. Seg-
ment (Fig. 37c) 0,10 mal so lang als der Körper,
14 mal so lang als hinten breit, hier 1% mal so
breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmä-
lertt. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite ge- X. exigua n. sp.,
sehen,schwachvorgewölbt. Die Rückenkiele reichen all:
bis über diestark gekerbtenschrägen Furchenhinaus. Die Seitenleiste
ist hinter den Luftlöchern durch eine Kante angedeutet. 2. Segment
(Fig. 37c) hinten 1 4 mal so breit als lang, sein erhabenes Feld glatt
und glänzend, das des 3.sehr zerstreut, grob punktiert, ein Mittel-
streifen und der Vorderrand glatt, die des 4. bis 6. ziemlich dicht und
ziemlich grob, aberseicht punktiert. Fühler. Geißel mit 30 Gliedern,
das 1. Glied 5% mal so lang als dick. Beine. Hinterschenkel
0,17 mal so lang als der Körper, 2% mal so lang als in der Mitte
hoch, Hintere Schienen vor dem Ende mit 5 kurzen, dicken Dörn-
chen. Flügel. Spiegelzelle kurz gestielt, der rücklaufende Nerv
kurz hinter der Mitte.
Körperlänge: 6,5 mm.
Borneo.
_ Beschrieben nach 1 & aus meiner Sammlung, bez.: ‚„Lundu,
Sarawak, Borneo, 5.—6. 9. 03, Micholitz“.
6. Heft
102 Prof. Dr. R. Krieger:
IV. Gruppe der-X. fasciata®)
Mittelgroße Arten. Mittelsegment ohne Höcker vor den Luft-
löchern, mit großem, vollständig geschlossenem sechseckigem
Mittelfelde. 2. Hinterleibssegment sehr kurz. Die Spiegelzelle
nimmt den rücklaufenden Nerven in ihrer äußeren Ecke auf. Hintere
Abdachung des Scheitels ganz hell, Hinterbeine mit schwarzen
Zeichnungen.
30. Xanthopimpla fasciata Kıgr., 2 d.
11899. Xanthopimpla fasciata Krieger, Sitzber. naturf. Ges.
Leipzig 1897/98, p. 92, n. 17, 28.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das
Stemmatium, zwei Querbinden des Mittelrückens und je eine
Querbinde des Mittelsegments, sowie des 1., 3., 5. und 7. Hinter-
leibssegments. Die vordere Binde des Mittelrückens liegt zwischen
den Flügelschüppchen, auf deren hintere Hälfte sie-sich fortsetzt,
und besteht aus drei fast zusammenfließenden schwarzen Flecken,
die hintere nimmt die vordere Abdachung der Schildchengrube ein.
Die Binde des Mittelsegments ist an den Seiten breiter als in der
Mitte und bedeckt den vorderen Teil des. Mittelfeldes und die
hinteren Teile der oberen Seitenfelder, greift aber hier nach hinten
und außen etwas über die Grenzleisten hinweg. Die Binde des 1. -
Hinterleibssegments bildet einen nach vorn offenen Bogen zwischen
den Luftlöchern und den schrägen Furchen. Sie kann in der Mitte
unterbrochen sein. Die Binden des 3. und 5. Segments stehen auf
der Scheibe der erhabenen Felder, die sie fast ganz einnehmen,
dıe des 7. am Vorderrande des Segments. Bei den 2 ist die Binde
des 5. Segments in der Mitte schmal unterbrochen. Beim $ können
auch die beim 2 ganz hellen Segmente, besonders das 2., dunkle
Zeichnungen tragen, nur bei dem einen von Dimapur, das sich
außerdem durch seine geringe Größe (7,5 mm) von den andern
unterscheidet, sind sie ganz hell. Bei dem $ von den Khasia Hills
trägt das2. Segment eine Querreihe von sechs schwarzen Punkten,
von denen zwei in der Mitte und zwei auf jeder Seite nahe bei-
sammenstehen. Drei $ von Dimapur haben auf dem 2. Segment
an den Ecken des erhabenen Feldes jederseits einen schwarzen
Punkt, bei einem anderen zieht sich auf dem 2. Segment über das
erhabene Feld eine schmale, in der Mitte unterbrochene Querbinde
und tragen das 4. und 6. Segment jederseits einen kleinen dunkeln
Fleck. Fühler beim 2 rotbraun, unten rostrot, beim $ dunkelbraun,
unten am Grunde der Geißel rötlich, der Schaft bei beiden unten
gelb. An den Hinterbeinen sind das 1. Trochanterenglied mit
Ausnahme eines innen breiteren Endsaumes, das äußerste Ende
der Schenkel innen, die Schienenwurzel und das letzte Tarsenglied,
beim @ nach dem Ende hin, beim $ ganz, schwarz, beim $ auch das
3) Hierher gehören X. claripennis Cam., p. 14, trifasciata (Sm.),
Morl., p. 20, taprobanica Cam., p. 19, wahrscheinlich elegans (Voll.), p. 15
und nigritarsis (Cam.), p. 18, vielleicht auch varimaculata Cam., p. 20.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 103
letzte Mitteltarsenglied dunkelbraun und bei dem von den Khasia
Hills die Mittelschienenwurzel gebräunt. Klappen des Legebohrers
schwarz. Flügel wasserhell, am Außenrande schmal gebräunt.
An der Vorderflügelspitze erweitert sich der braune Rand zu einem
etwas dunkleren Fleck. Adern und Mal schwarzbraun, die Kosta
gelb.
Kopf (Fig. 38a, b) beim 2 0,21 mal, beim & 0,19 mal so breit
als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt und
schwach gewölbt verschmälert. Die größte Kopfbreite ist 2,7 mal
so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht etwas höher als
breit, gleichmäßig gewölbt und, besonders in der Mitte, ziemlich
dicht und mäßig grob punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht
geschieden, feiner als das Gesicht punktiert. Klipeolus glatt. Der
Abstand der Oberkiefer von den Augen ist etwas kleiner als die
Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt kaum vor.
Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittelrücken mit feinen haar-
tragenden Punkten. Die Rückenfurchen reichen bis etwas über
X. fasciata Krer., 9. 16:1.
die Verbindungslinie der Mitten der Flügelschüppchen nach hinten.
Schildchen (Fig. 38c schräg von links und oben) glatt, querwulst-
förmig gewölbt; mit, besonders beim 3, ziemlich niedrigen Seiten-
leisten. Mittelbrustseiten mit nur wenig vorspringendem unterem
Wulst, hinten und oben glatt, vorn nach unten zu allmählich
dichter und stärker punktiert. Mittelbrust dicht, aber nicht sehr
grob punktiert. Mittelsegment (Fig. 38d) mit mäßig hohen
Leisten. Mittelfeld halb so lang als das Mittelsegment, breiter als
lang. Wegen der Breite des Mittelfeldes sind die oberen Seiten-
felder nicht so breit als sonst und die zahntragenden Felder kaum
um % breiter als lang. Letztere sind innen wenig kürzer als außen.
Die Flankenleisten sind vollständig, die Seitenleisten vorn aus-
gelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 38e von oben, f von
links) beim @ 0,13 mal beim ä 0,11 mal so lang als der Körper,
6. Heft
104 Prof. Dr. R. Krieger:
von der Seite gesehen oben nur wenig vorgewölbt, so lang wie
hinten breit oder (bei den $ von Dimapur) ein wenig länger als
hinten breit, hier noch nicht 1 % mal so breit als vorn. Die Rücken-
kiele reichen bis über die Mitte des Segments nach hinten. Die
schrägen Furchen sind tief eingedrückt und bei den 2 deutlich,
bei den & schwach oder nicht gekerbt. Die Seitenleisten sind, be-
sonders in der Mitte, durch eine Falte angedeutet. Beim ® trägt
das Segment hinter der Mitte einige grobe Punkteindrücke, Die
folgenden Segmente sind sehr kurz, das2. (Fig. 38e) hinten beim 2
2%, mal, beim & 2 mal oder (Dimapur) fast 2 mal so breit als lang.
Das erhabene Feld des 2. Segments ist grob und zerstreut, die der
folgenden Segmente immer dichter und feiner punktiert. Auch das
7. und 8. Segment weisen noch deutliche Punkteindrücke auf.
Beim $ ist auch auf dem 7. Segment noch deutlich ein erhabenes
Feld abgegrenzt. Fühler. Geißel beim Q mit 37, beim & mit 33 bis
35 Gliedern, das 1. Glied beim 2 4 4% mal, beim $ 4 mal so lang als
in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2 0,20 mal, beim
& 0,17 mal so lang als der Körper, nicht ganz 2% mal so lang als
in der Mitte hoch. Hintere Schienen außen vor dem Ende mit 3
bis 5, in der Regel mit 4 Dörnchen. Klappen des Legebohrers
(Fig. 38g) etwas kürzer als die Hintertarsen mit den Klauen, nach
dem Grunde zu nicht verschmälert. Flügel. Die Spiegelzelle der
Vorderflügel ist klein, dreieckig, gestielt und nimmt den rück-
laufenden Nerven an ihrer äußeren Ecke auf.
Körperlänge: 2 9,5—10 mm; Länge der Legebohrerklappen
2,1—2,5 mm. Körperlänge: & 7,5—10 mm.
Assam.
Beschrieben nach 2 @ und 6 4, davon aus dem Berliner Museum
1 2, bez.: ‚Assam‘‘, aus meiner Sammlung 1 9, 1 &, bez.: „Khasia
Hills, Assam‘“ und 5 3, bez.: „Dimapur, Manipur-Road, Assam,
7.—12. 11. 10, Micholitz“.
Var. insulana n. v., ?
Ein @ von Formosa weicht von denen aus Assam, wie folgt, ab:
Mittelsegment an Stelle der schwarzen Binde mit zwei schwar-
zen Flecken, die die oberen Seitenfelder bis auf die vorderen
äußeren Ecken ausfüllen und innen nur vorn ein wenig über die
Innenleisten der oberen Seitenfelder hinausgreifen, aber weit von-
einander getrennt bleiben. Fühler oben dunkelrostrot. Flügel am
Außenrande nicht gebräunt, nur an der Vorderflügelspitze mit
hellbraunem Fleck.
Seitenleisten des Schildchens etwas höher. 1. Hinterleibs-
segment hinten 14, mal so breit als vorn. 7. Hinterleibssegment
mit einem ziemlich deutlich abgesetzten erhabenen Felde, wie
beim & der Stammart. Fühlergeißel mit 36 Gliedern, das 1. Glied
'42/, mal so lang als in der Mitte dick. Hinterschenkel 0,18 mal
so lang als der Körper, über 2% mal so lang als in der Mitte hoch.
Klappen des Legebohrers etwas länger als die Hintertarsen mit den
‘Klauen.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 105
Körperlänge 9 mm; Länge der Legebohrerklappen 2,25 mm.
Formosa.
Beschrieben nach 1 ? aus meiner Sammlung, bez.: „Teraso,
Formosa, II. 09, H. Sauter‘.
31. Xanthopimpla melampus?®) n. sp., 2 &.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: das
Stemmatium, zwei Querbinden des Mittelrückens, die hintere
Hälfte der Flügelschüppchen, je eine Querbinde des Mittelsegments,
sowie des 1. und 3. Hinterleibssegments und je zwei Flecke des
2., 4., 5., 6. und 7. Hinterleibssegments. Die vordere Querbinde
des Mittelrückens ist breit und setzt sich aus drei vollkommen
miteinander verschmolzenen Flecken zusammen. Sie liegt zwischen
den Flügelschüppchen. Die hintere nimmt die vordere Abdachung
der Schildchengrube ein. Die Binde des Mittelsegments füllt die
vordere Hälfte des oberen Mittelfeldes und die oberen Seiten-
felder mit Ausnahme der vorderen äußeren Ecken aus. Die des
1. Hinterleibssegments nimmt die Fläche zwischen den Luft-
löchern und den schrägen Furchen ein. Die Flecke des 2. Segments
sind klein, quer und bedecken die äußeren Ecken des erhabenen
Feldes und den größten Teil der dreieckigen Felder. Die Binde des
3. Segments füllt fast das ganze erhabene Feld aus, ist nur in der
Mitte vorn stärker, hinten schwächer ausgeschnitten und reicht
außen über das erhabene Feld hinaus bis zum Seitenrande des
Segments. Die Flecke des 4. Segments sind größer als die des 2.;
sie reichen vom Seitenrande des Segments beim 9 bis zum Viertel
der Breite des erhabenen Feldes, beim & etwas weiter nach innen.
Die Flecke des 5. Segments sind sehr groß, sie bedecken das ganze
erhabene Feld bis auf einen hellen Mittelstreifen und senden außen
einen Fortsatz nach dem Seitenrande des Segments aus. Die Flecke
des 6. Segments sind beim 9 klein und stehen in den Außenecken
des erhabenen Feldes, beim ä viel größer, so daß hier jeder von
ihnen über ein Drittel des erhabenen Feldes einnimmt, Die Flecke
des 7. Segments liegen am Vorderrande und sind sehr groß, beim 9
hinten abgerundet, so daß sie eine breite in der Mitte von hinten
her durch ein helles Dreieck unterbrochene, an den Seiten ab-
gekürzte Querbinde bilden, beim & querviereckig. Das 8. Seg-
ment des 9 trägt zwei kleinere schwarze Flecke in den Innenecken
der Seitenfelder, das des ist am Hinterrande dunkelbraun. Fühler
braunschwarz, Schaft und Pedizellus unten gelb, die Geißel unten
am Grunde und beim Q an der äußersten Spitze rötlich. An den
Vorderbeinen ist ein am Grunde abgekürzter Längsstreifen der
Schenkel und die äußerste Schienenwurzel dunkel rotbraun, an
den Mittelbeinen das 1. Trochanterenglied außen, unten und innen
bis zur Hälfte und ein am Grunde stärker als am Ende abgekürzter
Längsstreifen auf der Unterseite der Schenkel schwarz, die Schienen-
2) Von uölas schwarz und novVs Fuß.
6. Heft
106 Prof. Dr. R. Krieger:
wurzel und die ganzen Tarsen braunschwarz, an den Hinterbeinen
das 1. Trochanterenglied bis auf den Endrand, ein am Grunde
abgekürzter Längsstreifen auf der Unterseite und ein schmaler
Saum an der Spitze der Schenkel und die Schienenwurzel schwarz,
die Spitze der Schienen und die ganzen Tarsen, bei einem 9 außer-
dem ein kurzer Längsstreifen unten an der Endhälfte der Hüften
braunschwarz. Die Klappen des Legebohrers sind schwarz, ebenso
beim & das letzte Bauchsegment nach dem Ende zu und die Genital-
bewaffnung. Flügel wasserhell, am Außenrande etwas gebräunt,
mit einem runden braunen Fleck an der Vorderflügelspitze, der
sich viel schärfer absetzt als bei fasciata, Adern und Mal braun-
schwarz, die Kosta nur nach dem Grunde zu gelb.
Im Körperbau und der Skulptur von der ähnlichen X. fascıata
durch Folgendes verschieden: Kopf beim 2 0,20 so breit als die
Körperlänge. Gesicht ein wenig länger. als breit, ziemlich fein
(feiner als bei fasciata) punktiert. Kopfschild beim 2 kaum punk-
tiert, aber der Klipeolus mit zerstreuten feinen Punkten. Brust-
stück. Mittelrücken fast ganz glatt, nur mit äußerst feinen haar-
tragenden Punkten. Mittelbrustseiten mit kaum angedeutetem
unterem Wulst, fast ganz glatt, nur
nach vorn und unten hin mit feinen,
zerstreuten Pünktchen, auch die Mittel-
brust nur fein und ziemlich zerstreut
punktiert. Mittelsegment. Mittel-
feld etwas über halb so lang als das
Mittelsegment, etwas länger als an der
breitesten Stelle breit. Hinterleib.
1. Segment (Fig. 39a von links) beim
2 0,12 mal so lang als der Körper,
hinten 1% mal so breit als vorn, mit
kräftigeren Mittelkielen, von der Seite
II gesehen oben in der Mitte stark vor-
| gewölbt, besonders nach vorn steil
abfallend. 7. Segment des .ohne
X. melampus n. sp., 2. 17:1. Andeutung eines erhabenen Feldes.
Fühler. Geißel beim @% mit 34, beim { mit 33 Gliedern.
Beine. Hinterschenkel beim 9 über 0,18 mal, beim & über 0,17 mal
so lang als der Körper, etwas über 21, mal so lang als in der Mitte
hoch. Hintere Schienen mit 3, selten mit 4 Dornen vor dem Ende.
Klappen des Legebohrers (Fig. 39b) nach dem Grunde hin
deutlich verschmälert.
Körperlänge: 23 9,5 mm; Länge der Legebohrerklappen
2,4 mm. |
Sumatra.
Beschrieben nach 2 @ aus dem Stettiner Museum, bez.: „Su-
matra, Soekaranda, Dr. H. Dohrn S.‘“ und 1 $ aus meiner Samm-
lung, bez.: ‚Sarik, G.-Sumatra, 30. 7.—2. 8. 04. Micholitz“.
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F 7
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 107
32. Aanthopimpla interrupta®) n. sp., 9.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind das
Stemmatium, eine breite, aus drei vollständig verschmolzenen
Flecken bestehende Ouerbinde des Mittelrückens zwischen den
Flügelschüppchen, die hintere Hälfte der Flügelschüppchen, eine
breite Querbinde, die die vordere Abdachung der Schildchengrube
einnimmt, und je zwei Flecke des Mittelsegments und sämtlicher
Hinterleibssegmente. Die Flecke des Mittelsegments füllen die
oberen Seitenfelder mit Ausnahme der vorderen äußeren Ecken
aus. Die des 1. Hinterleibssegments sind fast quadratisch,
nehmen die Fläche zwischen den schrägen Furchen, den Rücken-
kıelen und den Luftlöchern ein und greifen etwas über den Seiten-
rand der Rückenfläche hinüber, die der folgenden Segmente sind
quer, auf dem 3., 5. und 7. sehr groß, auf dem 2., 4. und besonders
auf dem 6. viel kleiner und liegen in den äußeren Ecken der er-
habenen Felder, auf dem 2. und 3 greifen sie nach außen über das
erhabene Feld hinweg, auf dem 4., 5. und 6. lassen sie dessen
äußerste Ecke frei. Die Flecke des 8. Segments nehmen die inneren
Ecken der Seitenfelder ein. Fühler schwarz, die Geißel an der
äußersten Spitze und am Grunde unten rötlich, Schaft und Pedi-
zellus unten gelb. An den Vorderbeinen ein nach dem Grunde zu
stärker als nach der Spitze abgekürzter Längsstreifen unten an den
Schenkeln und die Schienenwurzel rotbraun, an den Mittelbeinen
ein nach dem Grunde zu zugespitzter kurzer Längsstreifen in der
Mitte der Schenkelunterseite und die Schienenwurzel schwarz oder
schwarzbraun, die Tarsen dunkelbraun, das 1. Glied mit Ausnahme
des Grundes und 2. und 3. Glied gewöhnlich rotgelb, an den Hinter-
beinen das 1. Trochanterenglied bis über die Mitte, an den Schenkeln
ein besonders am Grunde abgekürzter Längsstreifen der Unter-
seite und die äußerste Spitze oben und innen, die Wurzel und die
äußerste Spitze der Schienen schwarz, die Tarsen rotgelb, das
1. Glied am Grunde und die beiden letzten Glieder braunschwarz.
Flügel wasserhell, der Außenrand schmal, an der Vorderflügelspitze
breiter braun, so daß man wie bei X. melampus von einem braunen
Fleck an der Vorderflügelspitze reden könnte. Dieser setzt sich
aber nicht, wie dort, scharf ab, sondern geht allmählich in den
braunen Saum über. Adern und Mal braunschwarz, die Kosta
nach dem Grunde zu gelb.
Im Körperbau und der Skulptur ebenfalls der X. fasciata
ähnlich, aber durch Folgendes verschieden: Kopf 0,20 mal so
breit als die Körperlänge. Gesicht ein klein wenig höher als breit,
nicht sehr dicht und mäßig grob punktiert (gröber als bei melampus,
auch noch etwas gröber als bei fasciata). Kopfschild nicht vom
Gesicht abgesetzt, sehr fein und zerstreut, der Klipeolus sehr zer-
streut punktiert. Bruststück. Die Rückenfurchen reichen bis
40) Wegen der in zwei Flecke geteilten Binden des Mittelsegments
und der Hinterleibssegmente.
b. Hefi
108 Prof. Dr. R. Krieger:
zur Verbindungslinie der Mitten der Flügelschüppchen nach hinten.
Mittelrücken fast ganz glatt, nur mit sehr feinen und sehr zerstreu-
ten haartragenden Pünktchen. Schildchen (Fig. 40a schräg von
links und oben) mit hohen, dünnen, durchsichtigen Seitenleisten.
Mittelbrustseiten mit niedrigem, aber unten ziemlich scharf ab-
gesetztem unterem
Wulst, nach vorn
und unten zu mit
feinen, sehr zer-
streuten Punkten.
Mittelbrust mäßig
grob, aber flach und
ziemlich zerstreut
punktiert. Mittel-
segment (Fig.40b)
mit ziemlich hohen
Leisten. Mittelfeld
über halb so lang
wie das Mittelseg-
ment, so lang wie
an der breitesten
Stelle breit, nach
vorn zu stark ver-
schmälert, zahntragende Felder 1% mal so breit als außen
lang. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 40c von oben, d von links)
von der Seite gesehen, oben in der Mitte stärker als bei fasciata,
aber schwächer als bei melampus vorgewölbt, mit sehr kräftigen,
aber nur bis zur Mitte des Segments reichenden Rückenkielen,
zwischen den schwarzen Flecken mit einer flachen breiten Längs-
furche, neben dieser mit zwei Längsreihen von Punkteindrücken, die
die Fortsetzung der Rückenkiele bilden. Hinter den schrägen
Furchen ist der mittlere Teil des Segments nicht stark über die
seitlichen erhaben. Auf dem 7. Segment eine sehr seichte Furche,
die eine Andeutung eines erhabenen Feldes abgrenzt. Fühler.
Geißel mit 37 bis 38 Gliedern, das 1. Glied über 4 mal so lang als
dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der Körper,
2% mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 3 Dörn-
chen vor dem Ende. Klappen des Legebohrers (Fig. 40e) nach
dem Grunde hin kaum verschmälert, so lang wie die Hintertarsen
mit den Klauen.
Körperlänge: 11—11,75 mm; Länge der Legebohrerklappen
2,75—3 mm.
Sumatra, Borneo. |
Beschrieben nach 4 9, davon 3 aus dem Stettiner Museum,
bez.: „Dohrn, Sumatra, Liangagas“, ‚Sumatra, Soekaranda,
Dr. H. Dohrn S.“ und ‚Soekaranda, Januar 1894, Dohrn‘ und
einem aus meiner Sammlung, bez.: „Siluas, Sambas, W.-Borneo,
22.—26. 7. 03, Micholitz‘.
X. interrupta n. sp, 9. 15:1.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 109
V. Gruppe der X. frontalis.)
Große bis mittelgroße Arten. Kopfschild grob punktiert. Stirn
vor dem vorderen Punktauge mit einem Längswulst. Mittelsegment
mit sechseckigem, vollständig geschlossenem Mittelfelde. Hintere
Abdachung des Scheitels mit schwarzen Zeichnungen, an den
Beinen wenigstens die Hinterschienenwurzel schwarz.
33. Xanthopimpla frontalis®?) n. sp., 2.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: Ein
Fleck auf dem Kopfe, vier Flecke des Mittelrückens und je zwei
Flecke des 2. bis 7. Hinterleibssegments. Die hintere Hälfte der
Flügelschüppchen und fast das ganze 8. Hinterleibssegment dunkel-
braun. Der Fleck auf dem Kopfe bedeckt das Stemmatium, die
hintere Abdachung des Scheitels mit Ausnahme der breiten gelben
Augenränder, die hinteren Schläfenränder bis über die Mitte
herunter und die obere Hälfte des Hinterhauptes. Von den Flecken
des Mittelrückens stehen drei in einer Querreihe zwischen den
Flügelschüppchen, der vierte bedeckt die vordere Abdachung der
Schildchengrube. Die vorderen Flecke sind langgestreckt, vorn
gerundet, hinten zugespitzt. Sie überragen die Flügelschüppchen
vorn und hinten bedeutend. Die seitlichen sind nicht nach den
Flügelschüppchen hin erweitert und vom Seitenrande des Mittel-
rückens durch einen gelben Längsstreifen getrennt, der mittlere
ist vorn kaum etwas ausgerandet, hinten mit dem Fleck in der
Schildchengrube verschmolzen. Die Flecke des 2. bis 5. Hinter-
leibssegments stehen in den Seiten der erhabenen Felder. Die des
2. sind etwas länger als breit, die der folgenden Segmente quer.
Der Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 2. und 5. größer,
auf dem 3. und 4. etwa ebenso groß wie ihre Breite. Die Flecke des
6. Segments sind viel kürzer und viel breiter als die der vorher-
gehenden. Sie bilden eine in der Mitte unterbrochene Querbinde
am Vorderrande des erhabenen Feldes. Die Flecke des 7. Segments
sind zu einer hinten in der Mitte ausgeschnittenen, an den Seiten
abgekürzten QOuerbinde am Vorderrande des Segments verschmol-
zen. Auf dem 8. Segment sind die Seitenfelder dunkelbraun mit
einem gelblichen Fleck in der vorderen äußeren Ecke, die vordere
Hälfte des Mittelfeldes dunkelbraun, die hintere gelb. Fühler
oben dunkelbraun, nach der Spitze hin rötlich, unten an der Geißel
rostrot, nach dem Grunde hin gelblich, am Schaft und Pedizellus
gelb. An den Mittelbeinen ist die Schienenwurzel, besonders Innen,
das 4. Tarsenglied und die Wurzel des 5. gebräunt, das 1. an der
äußersten Wurzel dunkelbraun. An den Hinterbeinen ist die
Wurzel der Schienen und des 1. Tarsengliedes schwarzbraun, das
4. Tarsenglied und die Wurzel des 5. dunkelbraun, die Schenkel
oben an der Spitze und die Spitzen des 1. bis 3. Tarsengliedes ge-
bräunt. Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel wasserhell,
a) Hierher gehört vielleicht X. sikkimensis Cam., p. 19.
42) Wegen des Längswulstes auf der Stirn.
6. Heft
110 Prof. Dr. R. Krieger:
am Außenrande ganz schwach angeräuchert, Adern und Mal
dunkelbraun, die Kosta gelb, nach dem Male hin braun, der Grund
des Males gelblich.
Kopf (Fig. 41a) reichlich 0,18 mal so breit als die Körper-
länge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher
Wölbung verschmälert. Stirn in der Mitte der Länge nach von
einem Wulst durchzogen, der über doppelt so breit als das vordere
Punktauge und, besonders an den Seiten, grob und dicht punktiert
ist. Auch das Stemmatium trägt zwischen den Punktaugen einige
grobe Punkte. Größte Kopfbreite 2,7 mal so groß als die geringste
Gesichtsbreite. Gesicht deutlich höher als breit, gleichmäßig, aber
stark gewölbt, sehr grob und sehr dicht punktiert. Kopfschild
nur durch eine ganz seichte Furche vom Gesicht abgesetzt, etwas
feiner als das Gesicht, aber immer noch grob
und dicht punktiert. Klipeolus nur mit
feinen, zerstreuten haartragenden Pünkt-
‚ chen. Oberkiefer-Augenabstand °/, mal so
' groß als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes.
Die Wangenleiste tritt kaum lamellenartig
vor. Bruststück. Vorderrücken in den
Ecken vor den Flügelschüppchen fein und
zerstreut punktiert, sonst glatt. Mittel-
rücken in seiner vorderen Hälfte mit zer-
streuten, ziemlich groben Punkten, hinten
glatt. Die Rückenfurchen reichen fast bis
zur Verbindungslinie der Vorderränder der
Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen
querwulstförmig mit mäßig hohen Seiten-
leisten. Mittelbrustseiten mit schwach vor-
ragendem unterem Wulst, ziemlich grob,
zerstreut, nach der vorderen unteren Ecke
hin etwas dichter punktiert, hinten glatt.
Mittelbrust grob und dicht punktiert.
Mittelsegment (Fig. 41b) mit einem
niedrigen rundlichen Höcker vor den Luft-
löchern und ziemlich hohen Leisten. Mittel-
feld fast halb so lang wie das Mittelseg-
ment, deutlich länger, als an der breitesten
Stelle, die hinter der Mitteliegt, breit. Zahn-
X. frontalis n.sp., 2. tragende Felder 14, mal so breit als außen
as. lang, hier 1% mal so lang als innen.
Flankenleiste an ihrem vorderen Ende viel niedriger als sonst,
fast verwischt. Seitenleiste vorn ausgelöscht. Hinterleib.
1. Segment (Fig. 41c) 1% mal so lang als hinten breit, hier.
1, mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert.
Die Rückenkiele reichen bis etwas über die Luftlöcher hinaus.
Hinter ihrem Ende beginnt in der Mitte eine längliche, ziemlich
tiefe Grube, die fast bis zum Ende des Segments reicht. Schräge
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sause. 111
Furchen ziemlich seicht und nur schwach gekerbt. Die Seitenleiste
ist vor den Luftlöchern deutlich entwickelt, von diesen bis zu den
schrägen Furchen durch eine Falte angedeutet. 2. Segment
(Fig. 41c) hinten 1 '% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld vorn
in der Mitte sehr grob und zerstreut punktiert, sonst glatt. Die
erhabenen Felder des 3. bis 5. Segments sehr grob, in der Mitte
dicht, nach den Seiten hin zerstreuter punktiert, das des 6. in der
Mitte mit ziemlich groben, aber seichten Punkteindrücken, an den
Seiten, wie das ganze 7. und 8. Segment nur mit feinen haar-
tragenden Pünktchen. Fühler. Geißel bei dem mir vorliegenden
Stücke links mit 42, rechts mit 41 Gliedern, das 1. Glied nicht ganz
4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,16 mal
so lang als der Körper, fast 2% mal so lang als in der Mitte hoch.
Tarsen kurz, die Hintertarsen nur so lang wie die Hinterschienen,
ihr letztes Glied so lang wie das erste, das letzte Mitteltarsenglied
fast 1 % mal so lang als das erste. Mittelschienen außen vor dem
Ende mit 7, Hinterschienen mit 3 bis 5 kurzen, dicken Dörnchen.
Klappen des Legebohrers 0,17 mal so lang als der Körper, so lang
wie die vier ersten Hintertarsenglieder mit der Hälfte des 5. zu-
sammen.
Körperlänge 12 mm; Länge der Legebohrerklappen 2 mm.
Luzon.
Beschrieben nach 1 Q aus meiner Sammlung, bez.: ‚Atimonan,
Luzon, 1.—8. 8. 08, Micholitz‘“.
34. Xanthopimpla scabra Kıer., d.
11899. Xanthopimpla scabra Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig
1897/98, p. 84, n. 12, 8.
Dottergelb, am Hinterleib und den Hinterbeinen etwas ins
Rötliche ziehend, mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind zwei
Flecke des Kopfes, vier Flecke des Mittelrückens, je zwei Flecke
des Mittelsegments und des 1. bis 5. und 7., sowie fast das ganze
8. Hinterleibssegment. Von den Flecken des Kopfes ist der eine
V-förmig und nimmt den Vorderrand der Stirn ein, der andere
bedeckt das Stemmatium, die hintere Abdachung des Scheitels
bis auf die Augenränder, die Hinterränder der Schläfen bis über
‚die Mitte hinab und den größten Teil des Hinterhauptes. Von den
Flecken des Mittelrückens liegen drei zwischen den Flügelschüpp-
chen. Sie sind langgestreckt, hinten zugespitzt, der mittlere vorn
ausgeschnitten, die seitlichen nach den Flügelschüppchen hin nicht
erweitert. Der vierte nimmt die vordere Abdachung der Schildchen-
grube ein und ist vorn zugespitzt. Die hintere Hälfte der Flügel-
schüppchen ist rotrot. Die Flecke des Mittelsegments nehmen die
Mitte der oberen Seitenfelder ein und sind braun gesäumt. Die
Flecke des 1. bis 4. Hinterleibssegments sind abgerundet quadra-
tisch und nehmen nach hinten an Größe zu, die des 5. sind wieder
kleiner und quer. Die des 7. sind quer, näch innen zugespitzt und
stoßen beinahe zusammen. Fühlergeißel und Pedizellus oben
ankertin.laus
6. Heft
112 Prof. Dr. R. Krieger:
dunkelbraun, unten rostrot, der Schaft oben schwarz, unten gelb.
Beine fast ganz hell, nur die Hinterschienenwurzel und ein kleiner
Fleck am äußersten Grunde des 1. Hintertarsengliedes schwarz.
Flügel wasserhell, am Außenrande schmal braun gesäumt, bei
gewisser Beleuchtung schwach blau schillernd, Adern und Mal
schwarzbraun, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt, das
Mal in der Mitte hellbraun durchscheinend.
Kopf (Fig. 42a) 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter
den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung ver-
schmälert. Stirn ziemlich stark ausgehöhlt und besonders dicht
hinter den Fühlerwurzeln und dem dazwischen liegenden Gesichts-
rande tief eingesenkt. In dieser Einsenkung liegt der V-förmige
schwarze Fleck. Von den Seiten des vorderen Punktauges aus laufen
zwei oben abgerundete Leisten, indem sie sich einander nähern
und in dem Winkel des V miteinander verschmelzen, durch die
Mitte der Stirn herab. Größte Kopfbreite 3 mal so groß als die
geringste Gesichtsbreite. Gesicht 1Y/, mal so hoch als breit, gleich-
mäßig gewölbt, sehr grob und sehr dicht, etwas runzlig punktiert.
Kopfschild durch eine seichte Furche vom Gesicht getrennt, grob
und dicht, wenn auch feiner als das Gesicht punktiert. Oberkiefer-
Augenabstand kaum halb so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißel-
gliedes. Bruststück. Vorderrücken in den unteren Ecken un-
regelmäßig gekerbt, in den Ecken vor den Flügelschüppchen zer-
streut, ziemlich grob punktiert. Mittelrücken in der vorderen Hälfte
mit ziemlich groben,
aber seichten, sehr zer-
streuten, aufdemMittel-
lappen dichteren Punkt-
eindrücken. Die Rücken-
furchen reichen bis zur
Verbindungslinie der
Vorderränder derFlügel-
schüppchennachhinten.
Schildchen querwulst-
förmig gewölbt mit
hohen Seitenleisten, fein
und zerstreut punktiert.
Mittelbrustseiten mit
nur schwach vortreten-
dem unterem Wulst,
sehr grob, aber zer-
streut punktiert, hinten
glatt. Mittelbrust grob und dicht punktiert. Mittelsegment
(Fig. 42b) mit ganz niedrigen, rundlichen Höckern vor den
Luftlöchern und mäßig hohen Leisten, vollständig gefeldert.
Mittelfeld °/, mal so lang als das Mittelsegment, ein wenig
länger als an der breitesten Stelle, die kurz hinter der
Mitte liegt, breit. Zahntragende Felder 1% mal so breit als außen
X. scabra Krer., d. 12:1.
a
Über die Ichneumonidengsttung Xanthopimpla Sauss. 113
lang, hier 1% mal so lang als innen. Flanken- und Seitenleisten
vorn ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 42c) 1Y/, mal
so lang als hinten breit, hier 1 4, mal so breit als vorn. Die Rücken-
kiele reichen bis zur Mitte. Die schrägen Furchen sind scharf ein-
gedrückt, aber nicht gekerbt. Die Seitenleiste ist nur ganz vorn
entwickelt. 2. Segment (Fig. 42c) hinten 1*/, mal so breit als lang,
sein erhabenes Feld mit sehr zerstreuten, groben Punkten, in der
Mitte und hinten glatt. Das des 3. Segments sehr grob, zerstreut
punktiert mit einem glatten Fleck hinten in der Mitte, die des 4.
und 5. allmählich etwas feiner und dichter, das des 6. in der Mitte
mit feinen, flachen Punkteindrücken, an den Seiten wie das ganze
7. und 8. Segment nur mit feinen haartragenden Pünktchen.
Fühler. Geißel mit 43 Gliedern, das 1. Glied 3®/, mal so lang als
in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal so lang als der
Körper, 2,4 malsolangalsinder Mittehoch. Tarsenkurz. Die Hinter-
tarsen kaum länger als die Hinterschienen. Letztes Tarsenglied an
den Mittelbeinen 1% mal so lang, an den Hinterbeinen so lang wie
das erste. Mittelschienen mit 7—8, Hinterschienen mit 4-6 kurzen
dicken Dörnchen vor dem Ende.
Körperlänge: 15 mm.
Celebes.
Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung, bez.: ‚Nord-
Celebes, Toli-Toli, Nov.—Dec. 1895. Fruhstorfer“.
35. Xanthopimpla decurtata®) n. sp., 2.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: Das
Stemmatium, Flecke am Hinterrande des Scheitels, und meist am
Schläfenhinterrande, vier Flecke des Mittelrückens, je zwei Flecke
des 1. bis 7. und fast das ganze 8. Hinterleibssegment. Der Fleck
am Scheitelhinterrande reicht etwa bis zur Mitte der hinteren
Abdachung des Scheitels hinauf. Die Flecke am Schläfenhinter-
rande berühren ihn bei 1 2 und dem Z, sind bei einem zweiten 2
davon getrennt und fehlen beim dritten ganz. Von den Flecken
des Mittelrückens stehen drei in einer Querreihe zwischen den Flügel-
schüppchen. Sie sind nicht sehr groß, der mittlere von ihnen ıst
vorn und hinten, und zwar vorn sehr tief, ausgeschnitten, die seit-
lichen sind innen geradlinig, außen bogenförmig begrenzt, hinten
in eine Spitze ausgezogen und vom Seitenrande des Mittel-
rückens durch einen gelben Streifen getrennt. Der 4. Fleck liegt in
der Schildchengrube. Er ist sehr klein und meist nicht rein schwarz,
sondern braun. In den oberen Seitenfeldern des Mittelsegments
findet sich bei einem 2 je ein brauner Punkt. Die Flecke des 1.
Hinterleibssegments sind sehr klein, bei 2 2 nur durch braune
Punkte angedeutet. Die des 2. bis 6. Segments stehen in den
Seiten der erhabenen Felder, deren Vorder- und Hinterrand sie
nicht erreichen. Sie sind auf den vorderen von diesen Segmenten,
besonders auf dem 2., rundlich, auf den folgenden quer, auf dem
45) Abgekürzt, wegen des kurzen Bohrers.
ae Burke: Ze 8 6. Heti
114 Prof. Dr. R. Krieger:
6. nicht kleiner als auf dem 5., ihre Breite ist ungefähr 4, mal so
groß als die Breite des erhabenen Feldes. Die Flecke des 7. Seg-
ments sind beim {& so breit wie die des 6., aber etwas länger, beim 9
viel größer als die des 6., so daß sie sich in der Mitte fast berühren.
Das 8. Segment ist auf dem Rücken schwarz mit beim & breiterem,
bei den @ schmälerem rötlichgelbem Vorderrande, und beim 2 mit
gelben Vorderecken. Auch der umgeschlagene Seitenrand des
8. Segments ist mehr oder weniger verdunkelt. Fühler oben dunkel-
braun, nach der Spitze hin rötlich, die Geißel unten hellrostrot,
nach dem Grunde hin gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb.
An den Mittelbeinen ist die Schienenwurzel und das 4. Tarsenglied
ganz schwach gebräunt. An den Hinterbeinen ist die Schienen-
wurzel ziemlich breit dunkelbraun, die Tarsen braun, oben mit
verwaschenen gelben Flecken an der Spitze des 1. bis 3. und des
5. Gliedes. Außerdem tragen beim $ die Hinterschenkel oben beim
Beginn des letzten Viertels auf der Innenseite einen größeren, auf
der Außenseite einen kleineren schwarzbraunen, die Hinterschienen
unterhalb der Mitte innen und außen einen heller braunen Fleck,
bei 1 2 die Hinterschenkel, dem größeren Fleck des $ entsprechend,
innen einen braunen Punkt. Klappen.des Legebohrers schwarz,
Genitalklappen des $ braunschwarz. Flügel wasserhell, am Außen-
rande ziemlich breit, aber nur schwach gebräunt, Adern und Mal
dunkelbraun, die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt, die -
äußerste Wurzel des Males hell.
Kopf (Fig. 43a) 0,19 mal so breit als die Körperlänge, hinter
den Augen schwach entwickelt, gewölbt verschmälert. Stirn in
der Mitte der Länge nach von einem breiten, nach unten hin ver-
schmälerten Längswulst durchzogen, der durch eine vom vorderen
Punktauge ausgehende, schmale, aber tiefe Furche fast vollständig
halbiert wird. Größte Kopfbreite beim @ fast 2,5, beim $ über
2,5 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so hoch
wie breit, gleichmäßig, aber stark gewölbt, grob und sehr dicht
punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, wie der
Klipeolus feiner und zerstreuter als das Gesicht, aber immer noch
ziemlich dicht und kräftig punktiert. Oberkiefer-Augenabstand
etwas über halb so groß als die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes.
Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück.
Vorderrücken in den Ecken vor den Flügelschüppchen mit einigen
wenigen feinen Punkten, sonst glatt. Mittelrücken sehr zerstreut,
ziemlich fein punktiert, das hinterste Drittel glatt. Die Rücken-
furchen reichen fast bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der
Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen querwulstförmig mit
mäßig hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten ohne unteren Wulst,
vor der von den Mittelhüften ausgehenden Diagonale mäßig grob,
nach vorn und unten hin immer dichter punktiert. . Mittelbrust
mäßig grob und dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 43b) ohne
Höcker vor den Luftlöchern, mit ziemlich niedrigen Leisten.
Mittelfeld %, mal so lang als das Mittelsegment, an der breitesten
,
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Savss. 115
Stelle, die ziemlich weit hinter der Mitte liegt, bei den ® deutlich
breiter als lang, beim $ so breit wie lang, nach vorn zu stark ver-
schmälert. Zahntragende Felder etwas breiter als ee: Iuer Bi
doppelt so lang als innen.
Flankenleiste vorn breit
ausgelöscht. Hinterleib.
1. Segment (Fig. 43c)
nicht ganz 1!/), mal so
lang als hinten breit, hier
bei den ® über 1% mal,
beim d 1% mal so breit
als vorn, nach vorn zu
gleichmäßig verschmälert.
Die Rückenkiele reichen
bis über die Mitte des
Segments hinaus. Die
schrägen Furchen sind
ziemlich seicht und a
oder ganz undeutlich ge- | im
Echt Die nleiken 2. BREUER n. 5p, 9. 18:1. |
fehlen vollständig. 2. Segment (Fig. 43c) hinten bei den 9%
1% mal, beim $ noch nicht 1% mal so breit als lang, sein
erhabenes Feld in der Mitte glatt, an den Seiten zerstreut,
nicht grob und nur flach punktiert. Die erhabenen Felder des
3. bis 5. Segments dicht, aber verhältnismäßig fein und nur seicht
punktiert, das des 6., wie das ganze 7. und 8. nur mit ziemlich
feinen, haartragenden Punkten. Auf dem 8. Segment des 2 ist
nichts von Nähten, die ein Mittelfeld und zwei Seitenfelder trennen,
zu bemerken. Fühler. Geißel bei den 2 mit 36 bis 37, beim $
mit 35 Gliedern, das 1. Glied 4 mal so lang als in der Mitte dick.
Beine. Hinterschenkel 0,17 mal so lang als der Körper, nur ganz
wenig über 2 mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen vor
dem Ende mit 1 bis 2, Hinterschienen mit 1 bis 3Dörnchen. Letztes
Tarsenglied an den Mittelbeinen 1% mal so lang, an den Hinter-
beinen ein wenig länger als das erste. Der Legebohrer überragt
die Hinterleibsspitze nicht, seine Klappen sind nur so lang wie das
letzte Hintertarsenglied.
Körperlänge: 2 9,5—9,75 mm; Länge der Legebobrerklappen
0,5 mm. Körperlänge: d 9 mm.
Luzon.
Beschrieben nach 3 @ und 1 & aus meiner Sammlung, bez.:
„Atimonan, Luzon, Micholitz“, davon 1 9, 1 &: „10.—31. 7. 08°,
2 2: ,9.—28. 8. 08“.
36. Xanthopimpla detruncataA) pn. sp., 228.
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind: Ein
Fleck auf dem Kopfe, vier Flecke des Mittelrückens, je zwei Flecke
au) Abgestutzt, wegen des kurzen Bohrers.
8 6, Hett
116 Prof: Dr. R. Krieger:
des Mittelsegments und des 1. bis 7. Hinterleibssegments, sowie
reichliche Zeichnungen an den hinteren Beinen. Der Fleck auf dem
Kopfe umfaßt das Stemmatium, die hintere Abdachung des Schei-
tels bis auf die breiten gelben Augenränder, die Schläfenhinter-
ränder bis über die Mitte hinab und den oberen Teil des Hinter-
hauptes. Bei dem Q@ von Kagi wird er hinter dem Stemmatium
durch einen schmalen, in der Mitte nach unten erweiterten gelben
Ouerstreifen unterbrochen. Die Flecke des Mittelrückens sind
groß. Drei davon liegen in einer Querreihe zwischen den Flügel-
schüppchen, der vierte nimmt die Mitte der vorderen Abdachung
der Schildchengrube ein. Von den vorderen Flecken liegt der
mittlere weiter nach vorn und ist vorn ausgeschnitten, die seitlichen
erreichen mit einem nach außen gerichteten Fortsatz den Seiten-
rand des Mittelrückens. Die Flecke des Mittelsegments füllen die
oberen Seitenfelder vollständig aus. Die Flecke des 1. Hinterleibs-
segments sind sehr klein und liegen am Seitenrande zwischen den
Luftlöchern und den schrägen Furchen. Die Flecke des 2. bis 6.
füllen die Seiten der erhabenen Felder bis auf einen breiteren Vorder-
und einen schmäleren Hinterrand aus. Der helle Zwischenraum
zwischen ihnen ist auf dem 2. Segment etwa so groß, bei dem 2
von Koroton nur halb so groß wie ihre Breite, auf dem 3. nur ganz
schmal und wird dann auf den folgenden Segmenten wieder all-
mählich breiter, so daß er auf dem 6. beim 9 etwas schmäler, beim
& halb so breit ist wie die Breite der Flecke. Die Flecke des 7. Seg-
ments sind querrundlich, ungefähr ebenso groß wie die des 6. und
nur durch einen schmalen Zwischenraum von einander getrennt.
Das 8. Segment ist bei beiden Geschlechtern ganz hell. Fühler
schwarzbraun, nach der Spitze hin rötlich. Schaft und Pedizellus
unten gelb, die Geißel beim @ unten rostrot, nach dem Grunde hin
gelblich, beim $ unten gelblich. An den Mittelbeinen ist die Schie-
nenwurzel und der äußerste Grund des 1. Tarsengliedes schwarz-
braun, an den Hinterbeinen der Grund der Hüften oben, der Grund
des 1. Trochanterengliedes innen, unten und außen, zwei Flecke
der Schenkel, die Schienenwurzel und der Grund des 1. Tarsen-
gliedes schwarz, das letzte Tarsenglied braun, oben mit einem ver-
waschenen gelben Fleck, der von der Mitte bis zur Spitze reicht.
Die Schenkelflecke liegen oben an der Innen- und Außenseite und
reichen von der Mitte bis zum Beginn des letzten Sechstels. Der
innere ist dreieckig, der äußere länglich. Klappen des Legebohrers
schwarz. Spitzen der Genitalklappen des $ schwarzbraun. Flügel
wasserhell, am Außenrande beim @ schwach gebräunt, beim { nur
etwas angeräuchert, Adern und Mal schwarzbraun, die Kosta gelb,
nach dem Male hin gebräunt. |
Kopf (Fig. 44a) beim 2 0,19 mal, beim & 0,18 mal so breit
als die Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit
schwacher Wölbung verschmälert. Stirn in der Mitte von einem
breiten, nach unten hin verschmälerten Längswulst durchzogen,
in den vor dem vorderen Punktauge eine dreieckige Vertiefung
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 117
scharf eingedrückt ist. Größte Kopfbreite beim 9 fast 2,5 mal,
beim & 2,3 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht
deutlich breiter als hoch, gleichmäßig, aber stark gewölbt, grob und
dicht punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden, feiner
und zerstreuter als das Gesicht, aber immer noch ziemlich grob
punktiert, auch der Klipeolus noch mit deutlichen Punkten. Ober-
kiefer-Augenabstand über halb so groß als die Dicke des 1. Fühler-
geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor.
Bruststück. Vorderrücken am oberen Rande vor den Flügel-
schüppchen mit einigen Punkten, sonst glatt. Mittelrücken nur
mit sehr zerstreuten und sehr feinen haartragenden Punkten,
hinten ganz glatt. Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungs-
linie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schild-
chen querwulstförmig mit hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten
ohne unteren Wulst,
hinten und oben glatt,
nach vorn und unten
hin zerstreut, mäßig fein
punktiert. Mittelbrust
dicht, ziemlich grob
punktiert. Mittelseg-
ment (Fig. 44a) ohne
Höcker vor den Luft-
löchern mit ziemlich
niedrigen Leisten. Mit-
telfeld beim 9 etwas
über halb so lang, beim
& fast halb so lang wie AH
das Mittelsegment, an
der breitesten Stelle, die
ziemlich weit hinter der |
Mitte liegt, etwas schmäler als lang, nach vorn und hinten hin stark
verschmälert. Zahntragende Felder etwas breiter als außen lang
hier 1% mal so breit als innen. Flankenleiste vorn breit
ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 44c) 0,11 mal so lang
als der Körper, kaum länger als hinten breit, hier fast 1 % mal so
breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rücken-
kiele reichen bis etwas über die Mitte hinaus. Die schrägen Furchen
sind seicht und nur undeutlich gekerbt. Die Seitenleisten sind
vor den Luftlöchern schwach entwickelt, dahinter durch eine Kante
angedeutet. 2. Segment (Fig. 44c) hinten beim 9 nicht ganz 1 % mal,
beim 4 hinten 1% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld zer-
streut und grob, die der folgenden Segmente immer feiner punk-
tiert. Das: 8. Segment des 9 ist nicht durch Nähte in Felder geteilt.
Fühler beim 9 mit 36, beim 4 mit 35 Gliedern, das 1. Glied 4 mal
so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,18 mal
so lang als der Körper, 21/, mal so lang als in der Mittehoch. Mittel-
schienen außen vor dem Ende mit 1 bis 2, Hinterschienen mit
X. detruncata n. sp, 9. 19:1.
6. Heft
118 > Prof. Dr. R. Krieger:
3 kleinen Dörnchen. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen noch
nicht 14 mal so lang, an den Hinterbeinen so lang als das erste.
Der Legebohrer überragt die Hinterleibsspitze kaum, seine
Klappen sind so lang wie das 1. Hintertarsenglied.
Körperlänge, 2: 9,5 mm; Länge der Legebohrerklappen 0,6 mm.
Körperlänge, $: 9,25 mm.
Formosa.
Beschrieben nach 2 Q und 1 $, davon aus dem Berliner Museum
1 9, bez.: „„Formosa, Koroton, 8. 9. 07, Sauter S. V.‘‘, aus meiner
Sammlung 1 9, bez.: „Kagi, Formosa, 26. 8. 07, Hans Sauter“,
und 1 &, bez.: Koroton, Formosa 1.—15. 9. 07, Hans Sauter“.
VI. Gruppe der X. Kriegerif).
Mittelgroß bis klein. Mittelbrustseiten sehr grob punktiert. Die
Leiste, welche die Mittelfurche (mesolcus) der Mittelbrust hinten
abschließt, ist in der Mitte tief ausgeschnitten, daneben in zwei lange
Zähne ausgezogen. Hintere Abdachung des Scheitels und Beine ganz
hell. Philippinen, Neu-Guinea.
37. Xanthopimpla Kriegeri Ashm., 2 £.
1905. Xanthopimpla Kriegeri Ashmead, Proc. U. S. Nat. Mus.
XXIX., p. 411, n. 23, 92.9)
Dottergelb mit schwarzem Stemmatium und veränderlichen
schwarzen bis braunen Zeichnungen. Bei den am stärksten ge-
zeichneten 2 sind je 2 Flecke des Mittelrückens und des 1. bis
7. Hinterleibssegments sowie Zeichnungen des 8. Hinterleibs-
segments schwarz. Die Flecke des Mittelrückens liegen auf den
Seitenlappen zwischen den Flügelschüppchen, die sie vorn und
hinten etwas an Länge überragen oder denen sie an Länge gleich-
kommen. Innen lehnen sie sich an das Hinterende der Rücken-
furchen an, außen sind sie durch einen gelben Streifen vom Seiten-
rande des Mittelrückens getrennt. Von den Hinterleibsflecken
liegen die des 1. Segments hinter den Luftlöchern, die des 2. bis
6. Segments in den Seiten der erhabenen Felder. Die Flecke des
1. und 6. Segments sind immer sehr klein, die des 2. etwas größer,
aber kleiner als die des 3. bis 5. Segments, die unter sich ungefähr
gleich groß sind. Das 7. Segment trägt am Vorderrande zwei
querrundliche Flecke, die größer sind als die des 5. Das 8. Segment
weist an den Seitenrändern des Mittelfeldes zwei Streifen auf, die
zusammen ein umgekehrtes V bilden, und hierzu können noch
4) Hierher gehören wahrscheinlich X. crassipes a p. 14 und
edentangula Roman, p. 14, sicher X. axis Roman, p. 13
“) 1 @ dieser Art habe ich an Herrn J.-G: Crawford in Washington
geschickt und ihn gebeten, es mit der Ashmeadschen Type zu vergleichen. .
Er schrieb mir darauf: „Your specimen has been carefully compared with
the type of. X. Kriegeri and is the same. In comparing, special attention
was: paid to the puneture of the mesopleurae and the mesolcus. Your spe-
Da differs from the typus only in having the black markings a little
arger.
> Pen va ee En Din int nr a ee
zwei rundliche Flecke in den Innenecken der Seitenfelder kommen.
Die $ sind im allgemeinen weniger dunkel gezeichnet als die 9%
Bei den am stärksten gezeichneten & finden sich ähnliche Zeich-
nungen, wie sie eben beschrieben wurden, nur ist bei ihnen das
8. Segment immer ganz hell und sind die Flecke des 6. Segments.
nicht kleiner als die des 5., die des 7. nicht größer als die der vorher-
‚gehenden Segmente. Alle diese Zeichnungen können dunkler oder
heller braun werden und bis auf die Flecke des 3. bis 5. und des
7. Segments des 9 vollständig verschwinden. Über die von mir
‚beobachteten Kombinationen gibt die folgende Tabelle Aufschluß,
| worin + das Vorhandensein, — dasFehlen von dunkeln Zeichnungen
‚auf dem betreffenden Körperteil bedeutet.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 119
|
elsieleeizleleleiseisieleieleisız
State maneBlalalm
Mittelrücken HH HH HH HH
1. Hinterleibssegmentt + —+ +1 —— — | — A u a en
12. i HH HH HH
3. . HH HH +
i i I ++
5 HH ER —
6 i een + HH 4
7 h HI +++
8 3 +++ +++ =
| Fühler je nachdem die dunklen Zeichnungen am Körper-
stamm stärker oder schwächer ausgebildet sind, dunkler oder heller
gefärbt, oben beim 9 schwarzbraun bis dunkelrotbraun, beim &
dunkelrotbraun bis rostrot, unten heller, Schaft und Pedizellus
unten gelb, die Fühlerspitze immer rötlich. Klappen des Lege-
bohrers schwarz. Flügel wasserhell, am Außenrande, besonders
an der Vorderflügelspitze, etwas angeräuchert, Adern schwarz-
braun, am Flügelgrunde geiblich, die Kosta gelb, das Mal hell
gelbbraun, am Hinterrande und an der Spitze schwarzbraun.
Kopf beim 2 0,20 mal, beim $ 0,19 mal so breit als die Körper-
länge, hinter den Augen schwach entwickelt, gewölbt verschmälert.
Stirn vor dem vorderen Püunktauge mit einem flachen Längswulst.
Größte Kopfbreite beim 9 2°/,, beim & 234 mal so groß als die ge-
ringste Gesichtsbreite. Gesicht beim Q@ so hoch wie breit, beim &
ein wenig höher als breit, zwischen den Fühlerwurzeln tief aus-
gerandet, gleichmäßig gewölbt, ziemlich grob, aber seicht und nicht
sehr dicht punktiert. Kopfschild kaum vom Gesicht geschieden,
wie der Klipeolus glatt. - Oberkiefer-Augenabstand fast so groß wıe
die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht
lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittel-
rücken am Vorderrande der Seitenlappen bis zu den Flügelschüpp-
chen mit sehr zerstreuten, beim 9 groben, beim & feineren Punkten,
6. Heft
120 Prof. Dr. R. Krieger:
auf dem Mittellappen neben den Rückenfurchen öfters mit feinen
Punkten, sonst glatt. Die Rückenfurchen erreichen die Verbin-
dungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nicht. Schild-
chen querwulstförmig, seine Seitenleisten mäßig hoch, beim 9
höher als beim $. Mittelbrustseiten mit ganz schwach angedeutetem
unterem Wulst, außerordentlich grob, aber nicht sehr dicht, der
Wulst unter den Vorderflügelwurzeln feiner punktiert, die Furche
darunter und ein Streifen vor dem Hinterrande glatt, der untere
Wulst durchaus grob punktiert, ohne glatten Fleck. Mittelbrust
sehr grob und dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 45a) vor
den Luftlöchern ganz flach vorgewölbt, mit mäßig hohen Leisten.
Mittelfeld 4 mal so lang als das Mittelsegment, sechsseitig, an der
breitesten Stelle, die hinter der Mitte liegt, doppelt so breit als
lang, nach vorn und hinten zu stark verschmälert. Zahntragende
Felder doppelt so breit als außen lang, hier über doppelt so lang
als innen. Bei dem am wenigsten dunkel gezeichneten 9 stoßen die
Leisten, die das zahntragende Feld vorn und hinten begrenzen,
innen in einem Punkte zusammen, es ist also hier das Mittelfeld
viereckig. Beifden meisten $ ist das obere Mittelfeld noch nicht
| doppelt so lang als breit
und sind die zahntragen-
den Felderinnen weniger _
verkürzt. Luftlochfeld
vor denLuftlöchern ziem-
lich dicht, fein punktiert,
dahinter mit einzelnen
groben Punkten. Auch
= die oberen Seitenfelder
X, Kriegeri Ashm., 9. 16:1. tragen innen in der Regel
einige grobe Punkte.
Flankenleiste fast vollständig, nur ganz vorn ausgelöscht. Hinter-
leib. 1. Segment (Fig. 45b) beim 2 0,11 mal, beim & 0,09 mal
so lang als der Körper, so lang wie hinten breit, hier 1 % mal so breit
als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rücken-
fläche erscheint, von der Seite gesehen, fast eben. Die Rückenkiele
reichen bis über die Mitte. Die schrägen Furchen sind sehr seicht, -
aber, wenigstens bei den größeren Stücken, in der Regel deutlich
gekerbt. Die Seitenleisten fehlen. 2. Segment (Fig. 45b) hinten
beim 2 doppelt, beim $ 11% mal .so breit als lang, sein erhabenes
Feld sehr grob und sehr zerstreut punktiert, bei vielen & fast glatt.
Die erhabenen Felder der fogenden Segmente, namentlich in der
Mitte dicht und grob punktiert, bei den & manchmal weniger dicht
und feiner, das des 5. und besonders das des 6. nur in der Mitte
mit gröberen Punkten. Fühler. Geißel beim 2 mit 34 bis 38, beim
g mit 31 bis 36 Gliedern, das 1. Glied 4% mal so lang als inder
Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim $ 0,19. mal, beim & 0,18
mal so lang als der Körper, beim @ 21/,, beim $ 22/, mal so lang als:
in der Mitte hoch. Mittelschienen vor dem Ende mit 6 bis 10,
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 191
Hinterschienen mit 4 bis 8 kurzen, dicken Dörnchen. 5. Tarsen-
glied an den Mittelbeinen 1% mal so lang, an den Hinterbeinen ein
wenig kürzer als das erste. Klappen des Legebohrers so lang
oder ein wenig länger als die Hinterschienen.
Körperlänge, 2: 7,5—10,5 mm; Länge der Legebohrerklappen
1,6—2,6 mm. Körperlänge, &: 6—9 mm.
Luzon. |
Beschrieben nach 37 ? und 33 3 aus meiner Sammlung, bez.:
„Atimonan, Luzon, Micholitz‘‘, davon 12 2, 8 &: „1.—8. 7. 08°,
782,11 8: „10.—31. 7: 08°, 82,98: „1.—8. 8. 08° und 10 9,6 8:
»9.—23. 8. 08%.
38. Xanthopimpla crassa Kıgr., 2 d.
11899. Xanthopimpla crassa Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig.
1897/98, p. 97, n. 21,2 8.
Rötlichgelb, am Kopfe und an den vorderen Teilen des Brust-
stücks dottergelb, das Stemmatium schwarz. Das größere 9 trägt
auf dem 3., 4. und 7. Hinterleibssegmente je zwei kleine, undeut-
liche, quere braune Flecke. Fühler beim ? schwarzbraun, an der
Spitze und unten rostrot, der Schaft unten rötlichgelb, beim &
oben rotbraun, unten hell rostrot, nach dem Grunde hin rötlich-
gelb. Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel beim @ bräunlich
getrübt, am Außenrande ziemlich dunkel braun gesäumt, beim 3
wasserhell, am Außenrande angeräuchert. Adern und Mal schwarz-
braun, die Adern nach dem Flügelgrunde zu heller, die Kosta gelb.
Im Bau und der Skulptur des Körpers der X. Kriegeri Ashm.
sehr ähnlich, aber durch Folgendes unterschieden: Der ganze Körper
ist breiter. Kopf beim 9 0,21 mal, beim & fast 0,21 mal so breit
als die Körperlänge. Größte Kopfbreite 2%/, mal so groß als die
geringste Gesichtsbreite. Kopfschild dureh eine deutliche, stark
gekrümmte Furche vom Gesicht geschieden. Bruststück.
Vorderrücken in den Ecken vor den Flügelschüppchen mit einigen
Punkten. Die Rückenfurchen reichen bis über die Verbindungs-
linie der Vorderränder der Flügelschüppchen hinaus. Mittelbrust-
seiten mit einem glatten Fleck auf der höchsten Erhebung des
unteren Wulstes. Mittelsegment mit quer viereckigem, nach
vorn stark verschmälertem Mittelfeld, das hinten über doppelt
so breit als lang ist, und schmalen dreieckigen oder fast dreieckigen
zahntragenden Feldern. Die das zahntragende Feld vorn und hinten
begrenzenden Leisten stoßen nämlich entweder ‘(beim größeren 9)
am oberen Mittelfelde in einem Punkte zusammen, oder kommen
einander wenigstens sehr nahe. Hinterleib. 1. Segment beim 9
hinten deutlich breiter als lang. Die Seitenleisten sind beim 2
vor den Luftlöchern vorhanden. Fühler. Geißel (nur bei dem
größeren 9 vollständig erhalten) mit 39 Gliedern, das 1. Glied
4 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim
2 fast 2% mal, beim $ über 2% mal so lang als in der Mitte hoch,
die Beine also im Gegensatz zum Körperstamm schlanker als beı
6. Heft
122 Prof. Dr. R. Krieger:
X. Kriegeri. Hintere Schienen mit 6 bis 12 kurzen dicken Dörnchen.
Klappen des Legebohrers um die Hälfte der Länge des 1. Tarsen-
gliedes kürzer als die Hinterschienen.
Körperlänge, @: 8—10,5 mm, Länge der Feccheb
1,4—1,9 mm. Körperlänge, &: T: 25 mm.
Neu-Guinea. |
Beschrieben nach 2 2 und 1 $ aus meiner Sammlung, bez.:
„Milne Bay, Neu-Guinea, Micholitz”.
39. Xanthopimpla abnormis n. SP., 9.
Dottergelb, die letzten Hinterleibssegmente etwas ins Rötliche
ziehend, das Stemmatium, ein Fleck des Mittelrückens und je
zwei Flecke des 2. bis 6. Hinterleibssegments schwarz. Der Fleck des
Mittelrückens liegt etwas vor der Mitte, ıst abgerundet quadratisch
und nicht ganz 4, mal so breit als der Mittelrücken. Seine Ränder
sind bräunlich verwaschen. Die Flecke der Hinterleibssegmente
liegen nicht wie sonst auf den erhabenen Feldern, sondern am
Hinterrande der Segmente, etwas nach innen von den Seiten-
ecken der erhabenen Felder. Von den diese hinten begrenzenden
Ouerfurchen sind sie durch einen hellen Querstreifen getrennt.
Auf dem 2. Segment sind sie querrundlich und etwas kleiner als
die querviereckigen derfolgenden Segmente. Der helle Zwischenraum
zwischen ihnen ist auf dem 4. Segment dreimal so groß als ihre
Breite. Fühler oben rötlichbraun, nach dem Grunde hin dunkler.
unten rostrot, nach dem Grunde hin heller, der Schaft unten gelb.
Beine dottergelb, die Mitteltarsen etwas ins Rötliche ziehend, die
Hintertarsen hell rötlichbraun, oben mit gelben Flecken an den
Enden der einzelnen Glieder. Klappen des Legebohrers schwarz.
Flügel wasserhell, am Außenrande ganz schwach angeräuchert,
Adern und Mal dunkelbraun, das Mal in der Mitte und die Kosta
rötlichgelb.
Kopf 0,20 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
ziemlich schwach entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopf-
breite fast 3 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht
fast gleichmäßig, nur an den Seiten etwas stärker gewölbt, sehr
grob und dicht punktiert. Kopfschildgruben größer als gewöhnlich.
Kopfschild durch eine ganz seichte Furche vom Gesicht geschieden,
wie der Klipeolus äußerst fein, ziemlich dicht punktiert. Ober-
kiefer-Augenabstand ?/, mal so groß wie die Dicke des 1. Fühler-
geißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor.
Bruststück. Vorderrücken mit einigen feinen Punkten in den
Ecken vor den Flügelschüppchen, sonst glatt. Mittelrücken ohne
Rückenfurchen und ohne aufgebogenen Vorderrand, am Vorder-
rande bis zu den Flügelschüppchen sehr grob, ziemlich zerstreut
punktiert. Da, wo die Rückenfurchen liegen müßten, zieht sich ein
nach hinten verschmälerter punktierter Streifen bis zur Mitte des
Mittelrückens nach hinten. Schildchen dachförmig gewölbt, mit
mäßig hohen Seitenleisten. Die vordere Abdachung, die kürzer
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 193
und steiler ist als die hintere, ist sehr grob und ziemlich dicht
punktiert, die hintere trägt nur einzelne grobe, aber seichte Punkt-
eindrücke. Mittelbrustseiten mit schwach angedeutetem unterem
Wulst, dicht und sehr grob punktiert, am Hinterrande glatt.
Mittelbrust sehr dicht und sehr grob punktiert.
Hinterbrustseiten in ihrer vorderen Hälfte un-
regelmäßig schräggestreift. Mittelsegment
(Fig. 46a) mit Ausnahme des sehr großen,
glatten hinteren Mittelfeldes sehr grob und dicht
punktiert, ohne Höcker vor den Luftlöchern,
mit ziemlich niedrigen Leisten. Mittelfeld sechs-
eckig, nur !/, mal so lang als das Mittelsegment,
an der breitesten Stelle, die vor der Mitte liegt,
reichlich doppelt so breit als lang, von hier aus,
besonders nach vorn zu, stark verschmälert.
Obere Seitenfelder ganz kurz, nach innen zu-
gespitzt. Zahntragende Felder viereckig, dop-
pelt so breit :als außen lang, hier doppelt so
lang als innen. Flankenleiste vollständig.
Hinterleib. 1. Segment (Fig. 46b) 0,10 mal X. abnormis n. sp.,
so lang als der Körper, kaum länger als 21901.
hinten breit, hier 1?/, mal so breit als vorn. Die vorderen Ecken
springen sehr stark vor. Rückenfläche ganz eben, die Rücken-
kiele, die bis zu den Luftlöchern reichen, ganz an die Seiten gerückt.
Schräge Furchen nichtsehr tief, auf dem Grunde gerundet und nicht
gekerbt. 2. Segment (Fig. 46b) so lang wie das erste, hinten
1% mal so breit als lang, sein erhabenes Feld grob und zerstreut,
die des 3. bis 5. ziemlich grob und dicht punktiert, das des 6. nur
in der Mitte vor dem Hinterrande mit gröberen Punkten. Das
Mittelfeld des 8. Segments ist nur an seinem vorderen Ende durch
Nähte von den Seitenfeldern getrennt, nach hinten hin mit diesen
verschmolzen. Fühler. Geißel mit 37 Gliedern, das 1. Glied
4?/; mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel
0,19 mal so lang als der Körper, 2°/, mal so lang als in der Mitte
hoch. Mittelschienen außen vor dem Ende mit 7, Hinterschienen
mit 8 Dörnchen, die an den Hinterschienen dickersind alsanden Mit-
telschienen. Letztes Tarsenglied an den Mittelbeinen 1 4; mal solang,
an den Hinterbeinen etwas kürzer als das erste. Klappendes Lege-
bohrers etwas kürzer als das 1. und 2. Hintertarsenglied zusammen.
Körperlänge: 8,5 mm; Länge der Legebohrerklappen: 0,8 mm.
Luzon.
Beschrieben nach 1 2 aus meiner Sammlung, bez.: ‚Atimonan.
Luzon, 1.—8. 8. 08, Micholitz‘“.
Anmerkung: Man könnte, besonders wegen der abweichen-
den Bildung des Mittelrückens, daran denken für diese Art eine
neue Gattung zu gründen. Da sie aber in den meisten anderen Merk-
malen sehr gut mit den übrigen Arten, besonders mit den beiden
vorhergehenden, übereinstimmt, halte ich dies nicht für angebracht.
6. Heft
124 Prof. Dr. R. Krieger:
VII. Gruppe der X. terebratrix.
Legebohrer sehr lang, gerade, nur kurz vor der Spitze nach
abwärts gebogen. Ostafrika.
40. Xanthopimpla terebratrix“) n. sp., 9.
Dottergelb, das Stemmatium, vier Flecke des Mittelrückens
und je zwei Flecke des 4. bis 7. Hinterleibssegments schwarz. Die
Flecke des Mittelrückens sind klein. Drei davon liegen in einer
Querreihe zwischen den Flügelschüppchen. Sie sind länglichrund,
etwa so lang wie die Flügeischüppchen. Die seitlichen berühren
fast den Seitenrand des Mittelrückens. Der vierte Fleck ist noch
kleiner und liegt unten in der Mitte der vorderen Abdachung der
Schildchengrube. Auch die Flecke des 4. bis 6. Hinterleibssegments
sind klein. Sie liegen am Vorderrande der erhabenen Felder,
etwas nach innen von den Vorderecken, also weit vom Seitenrande
der Felder entfernt, und nehmen von vorn nach hinten an Größe
ab. Die Flecke des 7. Segments sind viel größer, querrundlich
und liegen am Vorderrande des Segments. Der helle Zwischen-
raum zwischen ihnen ist 1% mal so groß als ihre Breite. Fühler
braunschwarz, die Geißel unten nach dem Grunde zu rötlich,
Schaft und Pedizellus unten gelb. Beine mit Ausnahme der schwar-
zen, gelb behaarten Hintertarsen ganz hell. (Die Vorderbeine
fehlen). Klappen des Legebohrers schwarz. Flügel fast wasserhell,
am Außenrande schwach angeräuchert, Adern und Malbraunschwarz,
die Kosta gelb, nach dem Male hin gebräunt.
Kopf viel schmäler als das Bruststück, 0,19 mal so breit als
die Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, ge-
wölbt verschmälert. Größte Kopfbreite ein wenig über 2% mal
so groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so hoch wie breit,
zwischen den Fühlerwurzeln stumpfwinklig ausgeschnitten, gleich-
mäßig gewölbt, grob und dicht punktiert. Kopfschild nur durch
einen sanften Eindruck vom Gesicht geschieden, fein und zerstreut
punktiert, der Klipeolus nur mit einzelnen äußerst feinen haar-
tragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand fast so groß wie
die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt nur
ganz schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken in.
den Ecken vor den Flügelschüppchen zerstreut, ziemlich feın
punktiert, sonst glatt. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen
reichen nicht ganz bis zur Verbindungslinie der Flügelschüppchen-
vorderränder nach hinten. Die Lamellen an den Seiten des Vorder-
randes des Mittellappens sind sehr hoch. Schildchen (Fig. 47c von
hinten) querwulstförmig gewölbt, in der Mitte etwas höher, also
der Kegelform sich nähernd, mit mäßig hohen Seitenleisten.
Mittelbrustseiten mit schwach vorragendem unterem Wulst, oben:
und hinten breit glatt, nur an der oberen Abdachung des unteren
Wulstes zerstreut, fein punktiert, vorn und unten zerstreut, grob
47) Wegen des langen Bohrers,
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 195
punktiert. Mittelbrust grob und dicht punktiert. Mittelse gment
(Fig. 47a) ohne Höcker vor den Luftlöchern, mit ziemlich niedrigen
Leisten. Mittelfeld 2/, mal so lang als das Mittelsegment, sechs-
seitig, an der breitesten Stelle, die hinter der ei
Mitte liegt, 1% mal so breit als lang, nach vorn
und hinten zu ziemlich stark verschmälert.
Zahntragende Felder 1?/;, mal so breit als
außen lang, hier doppelt so lang als innen,
vorn und hinten von etwas geschwungenen
Leisten begrenzt. Seitenleisten vorn ausge-
löscht, Flankenleisten vollständig, aber vorn
nur sehr schwach entwickelt. Luftlochfelder
vor den Luftlöchern sehr zerstreut, aber ziem-
lich grob punktiert. Hinterleib. 1. Segment
(Fig. 47b) nur ganz wenig länger als hinten
breit, hier 1% mal so breit als vorn, nach
vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rücken-
kiele sind niedrig, aber reichen bis über die
Mitte des Segments nach hinten. Die schrägen Ar
Furchen sind nur schwach eingedrückt und
mit einigen seichten Kerben versehen. Die
Seitenleisten sind nur ganz vorn entwickelt. \_) 4
16:1
2. Segment (Fig. 47b) hinten 1% mal so breit N
als lang, sein erhabenes Feld von einer Mittel- *- ee Arab
furche durchzogen, daneben mit* einzelnen PT
groben Punkten, sonst glatt und glänzend, das des 3. zerstreut und
grob, die der folgenden Segmente immer dichter und etwas feiner
punktiert. Das Feld des 6. Segments trägt nur noch in der Mitte
gröbere, deutlich eingestochene Punkte. Fühler. Geißel mit
37 Gliedern, das 1. Glied fast 5 mal so lang als in der Mitte dick,
Beine. Hinterschenkel 0,20 mal so lang als der Körper, 2°/, mal
so lang als in der Mitte dick. Mittelschienen mit 6 bis 7, Hinter-
schienen mit 3 bis 4 Dörnchen vor dem Ende. Legebohrer-
klappen länger als die Hinterschienen mit den 4 ersten Tarsen-
gliedern zusammen. Flügel. Die kurz gestielte Spiegelzelle nimmt
den rücklaufenden Nerven in der Mitte ihres Hinterrandes auf.
Körperlänge 11 mm; Länge der Legebohrerklappen 4,5 mm.
Deutsch-Ost-Afrika.
Beschrieben nach 1 ? aus dem Berliner Museum, bez.: „D.O.
Afrika, Amani, Vosseler S. G.“
41. Xanthobimpla Wahlbergi“*) n. sp., 9.
Der X. terebratirix sehr ähnlich und nur durch folgendes davon
verschieden: Die Flecke des Mittelrückens und des 7. Hinterleibs-
segments sind kleiner, die ersteren nur etwas über halb so lang als
die Flügelschüppchen, der Zwischenraum zwischen denen des 7.
“@) Zu Ehren des Sammlers,
6. Heft
126 Prof. Dr. R. Krieger:
Segments ist reichlich doppelt so groß als ihre Breite. Flügel
bräunlich getrübt, am Außenrande nicht dunkler.
Schildchen (Fig. 48b von hinten) in der Mitte nicht stärker,
also gleichmäßig querwulstförmig gewölbt. Das Mittelfeld des
Mittelsegments (Fig. 48a) ist kleiner und ungefähr in der Mitte
am breitesten, die zahntragenden Felder sind
daher fast doppelt so breit als außen lang
und innen nur wenig kürzer als außen. Schräge
Furchen des 1. Hinterleibssegments etwas
stärker eingedrückt und nicht gekerbt. Er-
habenes Feld des 2. Segments mit einem glatten,
aber nicht vertieftem Mittelstreifen, daneben
reichlicher grob punktiert als bei X. terebratrix,
Are % g, das des 3. nur in der Mitte deutlich grob
punktiert, an den Seiten fast glatt, nur mit
a a ge n. SP einzelnen ganz seichten Punkteindrücken. Die
Spiegelzele nimmt den rücklaufenden
2 etwas nach außen von der Mitte ihres Hinterrandes |
auf.
Körperlänge 10 mm; Länge der Legebohrerklappen 4,2 mm.
Beschrieben nach 1 fo aus dem Stockholmer Museum, bez.:
„Caffraria, J. Wahlb., 292°.
X. Wahlbergi ist also durch eine ganze Anzahl plastischer
Merkmale von 'terebratrix verschieden. Die Unterschiede sind
aber alle nur gering. Erst wenn mehr Material vorliegt, wird sich
entscheiden lassen, ob sie beständig sind und die beiden beschrie-
benen Stücke wirklich verschiedenen Arten angehören.
VIII. Gruppe der X. punectata.®)
Mittelgroß bis klein. Mittelsegment ohne Höcker vor den Luft-
löchern, das Mittelfeld kurz und breit, nach vorn zu stark ver-
schmälert, meist vollständig geschlossen. Legebohrer lang, der
ganzen Länge nach sanft nach abwärts gebogen. Die schwarzen
Zeichnungen des Hinterleibs sind, wenn vorhanden, nur oder haupt-
sächlich auf dem 1., 3., 5. und 7. Segment entwickelt.
a) Hinterschienenwurzel schwarz. Mittelfeld vollständig
geschlossen.
49. Xanthopimpla punctata (F.), 98.
1793. Ichneumon punctatus Fabricius, Entom. Syst. II. p. 181
n. 200.50)
49) Hierher gehört vielleicht X. one. en, p- 13.
50) W. A. Schulz (1912) hat im Kopenhagener Museum zwei mit „Pimpla
punctata“ bezeichnete 9, die aus der Zeit von Fabricius herstammen,
gesehen und gibt an, daß sie in allen wichtigen Stücken mit meiner Beschrei-
bung von Xanthopimpla punctata (1899) übereinstimmen. Deswegen
kann man wohl annehmen, daß meine Art wirklich die von Fabricius ist.
Die übrigen Zitate bei Fabricius finden sich bei Morley (1913). Dalla Torre
hat in seinem Kataloge (III, p. 458), wie schon verschiedentlich nachge-
|
|
a 5 WE
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 1927
1846. Pimpla punctata Brulle, Hist. nat. Insect. Hym. IV. p. 94
n. 13, 98.
1879. Pimpla transversalis Vollenhoven, Stett. Ent. Zeit. XL., p.
146 n. 3, 93.)
11899. Xanthopimpla punctata Krieger, Sitzber. naturf. Ges.
Leipzig 1897/98, p. 101 n. 24, 2. |
?1899. Pimpla ceylonica Cameron, Manchester Mem. XLIII.,
p. 163; 165; 3.??)
1901. Zanthopimpla appendiculata Cameron, Fauna and Geogr.
Maldive and Laccadive Archip. I. P. 1. p. 51 n. 1, 28 (nec
Cam. 1906) .59)
1903. Pimpla punctata Tosquinet, Mem. Soc. Ent. Belgique,X.,
BP. 89,29.
1903. Xanthopimpla brunneicornis Cameron, Journ. Straits
Branch R. A. Soc., No. 39, p. 139, 9.54)
?1905. Xanthopimpla kandyensis Cameron, Spolia Zeylanica III,
p- 136 n. 50, 9.55)
1905. Xanthopimpla maculiceps Cameron, Tijdschr. v. Ent.
XLVIII, p. 52? (p. 5 meines Separatums ), &.5%)
11908, Xanthopimpla Kriegeri Szepligeti, Notes Leyden Mus.
XXIX., p. 255, 23 (nec Ashmead 1905).
1912. Xanthopimpla punctata Schulz, Berlin. Ent. Zeitschr. LVII,
| p. 72 n. 111, 2.0)
1912. Xanthopimpla punctata Roman, Zool. Beitr. Uppsala I.,
p- 268, d.
wiesen worden ist, irrtümlich unsere Art mit Ichneumon punctator L. zu-
sammengezogen. Die vielen dort angeführten Zitate aus den älteren Autoren
sind ohne Untersuchung der wohl meist nicht mehr vorhandenen Typen
nicht zu deuten und daher wertlos.
51) Ist nach der Beschreibung und den Angaben über die Verbreitung
sicher X. punctata (F.), dagegen ist es zweifelhaft, ob Vollenhovens var.
A hierher gehört. Morley gibt nur die Vollenhovensche Beschreibung
wieder.
52) Roman (1913) sagt, daß diese Art vermutlich zu punctata gehöre,
und Morley, der die Type gesehen hat, vereinigt sie damit. Dem widerspricht
nur, daß Cameron, p. 163, schreibt: „the median segment not distinctiy
areolated, only the basal arese being defined.“
53) Cameron sagt: „certainly different from Z. punctata Krieger‘, die
Beschreibung entspricht aber vollkommen den reichlich schwarz gezeichneten
Stücken dieser Art. Bei Morley, der die Art nicht kannte, findet sich nur
die Cameronsche Beschreibung.
54) Morley hat die Type gesehen und zieht die Art zu punctate (F.).
Bei Cameron widersprechen sich die Abgaben p. 139: „two marks on the
lst, 2nd, 3rd, 4th und 6th abdominal segments ... black“ und p. 140;
„on the 5th they are longer and broader‘“. ? 2
55) Die Beschreibung Camerons paßt auf X. punctata, nur ist nichts
davon erwähnt, daß die Hin terschienenwurzel schwarz ist. Unverständlich
ist mir der Satz in der Beschreibung des Mittelsegments: „following them
is an area which becomes obliquely narrowed from the base on the inner
to the apex on the outer‘. Morley zieht zur Art Camerons zwei ? mit
schwarzer Hinterschienenwurzel.
56) Die Art gehört wohl sicher, wie schon Roman (1913) meint, hierher.
6. Heft
128 Prof. Dr. R. Krieger:
?1912. Neopimploides syleptae Viereck, Proc. U. S. Nat. Mus.
„ XEHNT2 No.1888, P- 1512. I(s3Pp:19)
1913. Xanthopimpla punctata Roman, Ark. f. Zool. VIII, No. 15,
P..18 nm. 2.56)
1913. Xanthopimpla transversalis Morley, Hym. British India III,
p. 122 n. 68, 23.81)
?1913. Xanthopimpla Randiensis Morley, ibid. p. 123 n. 69, 943.5)
1913. Xanthopimpla punctata Morley, ibid., p. 124 n. 71, 93.52)55)
?1913. Xanthopimpla appendiculata Morley, ibid., p. 139 n. 87,
08.9)
Dottergelb, das Stemmatium, drei Flecke des Mittelrückens
zwischen den Flügelschüppchen und je zwei Flecke des 1., 3., 5.
und 7. Hinterleibssegments schwarz. Fast immer trägt auch das
Mittelsegment manchmal das4. und6., sehr selten auch das 2, Hinter-
leibssegment zwei schwarze Flecke. Die schwarze Zeichnung des
Stemmatiums ist fast immer (bei dem 2 von Mauritius nicht, bei
den $ von Ceylon nur wenig) nach vorn zu bis in die Mitte der Stirn
verlängert. Von den Flecken des Mittelrückens ist der mittlere
klein, kreisrund bis querrundlich, die seitlichen sind größer und
reichen weiter nach hinten als der mittlere. Alle drei kommen
einander sehr nahe, berühren einander oder sind miteinander ver-
schmolzen, die seitlichen erreichen den Seitenrand des Mittelrückens _
nicht ganz. Die Flecke des Mittelsegments fehlen nur bei 4 $ und
32 von 113 $ und 75 9, die mir vorlagen. Bei den übrigen sind sie
von wechselnder Größe. Wenn sie klein sind, liegen sie in der Mitte
der oberen Seitenfelder, wenn sie groß sind, füllen sie diese bis
auf einen schmalen Saum aus. Die Flecke des 1. Hinterleibs-
segments liegen zwischen den Luftlöchern und den schrägenFurchen.
Sie greifen gewöhnlich ein wenig über die Rückenkiele und über
den Seitenrand der Rückenfläche hinaus. Die Flecke des 3. und
5. Segments nehmen die Seiten der erhabenen Felder ganz oder zum
größten Teile ein. Der Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem
3. Segment meist viel kleiner, auf dem 5. ungefähr ebenso groß
wie ihre Breite. Bei 1 2 und 2 & von Formosa sind sie sehr klein.
Die Flecke des 7. Segments sind ungefähr halbkreısförmig und so
groß wie die des 5. Sie legen sich mit dem Durchmesser des Halb-
kreises an den Vorderrand des Segments an. Nur bei vielen Stücken
von Formosa sind sie kleiner, querrundlich und etwas vom Vorder-
rande des Segments entfernt. Das 2. Segment ist bei 74 Q und bei
95 d ganz hell, beidem Q von Soekaboemi und den übrigen & weist es
zwei sehr kleine, meist mehr braune als schwarze Flecke in den
‚Seiten des erhabenen Feldes auf. Auf dem 4. Segment haben 3 2
und 32 & Flecke, die in ihrer Größe und Form denen des 3. und
5. entsprechen oder nur wenig kleiner sind, beı 14 ? und 28 & finden
sıch, besonders da, wo der Hinter- und Außenrand der Flecken
liegen müßte, unregelmäßige schwarze oder braune Zeichnungen,
bei 53 & (darunter 47 von Formosa) und 58 2 ist das 4. Segment
ganz hell. Das 6. Segment ist bei allen @ und bei 88 d ganz hell,
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 199
hat bei 1 $ (von Soekaranda) große, bei 10 & kleine schwarze oder
braune Flecke und bei 14 3 Spuren von solchen. Fühler rostrot,
oben, besonders nach dem Grunde hin, bei den $ meist nur am
Grunde dunkelbraun, der Schaft unten gelb. An den Beinen ist
nur die Hinterschienenwurzel, und zwar ziemlich ausgedehnt,
schwarz. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde manchmal
rötlich. Flügel wasserhell oder schwach bräunlich getrübt, am
Außenrande angeräuchert, Adern und Mal dunkelbraun, ein Fleck
am Grunde des Mals und die Kosta gelblich.
Kopf schmäler als das Bruststück, beim © 0,19—20 mal,
beim & 0,16 bis 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den
Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert.
Größte Kopfbreite beim 2 21, mal, beim & fast 215 mal so groß
als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so hoch wie breit, zwischen
den Fühlerwurzeln ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, mäßig
kräftig und ziemlich dicht punktiert. Kopfschild kaum vom
Gesicht geschieden, oben deutlich punktiert, unten wie der Klipeo-
lus nur mit feinen haartragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augen-
abstand reichlich so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes.
Die Wangenleiste tritt kaum lamellenartig vor. Bruststück.
Vorderrücken glatt, nur manchmal mit einigen Kerben in den
unteren Ecken. Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen bis
zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach
hinten. Schildchen querwulstförmig gewölbt, manchmal, besonders
beı manchen Stücken von Soekaranda, in der Mitte etwas höher,
also der Kegelform sich nähernd, mit ziemlich hohen Seitenleisten.
Mittelbrustseiten mit nur ganz wenig vor-
tretendem unterem Wulst, nach unten hin
fein und sehr zerstreut punktiert, hinten
glatt. Mittelbrust dichter und gröber punk-
tiert. Mittelsegment (Fig. 49a) mit
niedrigen Leisten. Mittelfeld ungefähr 13 mal
so lang als dasMittelsegment, viereckig, hinten
doppelt so breit als lang und fast 1%, mal so
breit als vorn. Zahntragende Felder dreieckig.
Öfters, besonders bei kleineren Stücken, und
zwar bei manchen Stücken nur auf einer Seite,
stoßen die Leisten, welche die zahntragenden
Felder vorn und hinten begrenzen, innen nicht
in einem Punkte zusammen, sondern die
hintere Leiste mündet in den Hinterrand des
oberen Mittelfeldes ein. Dann sind also die
zahntragenden Felder viereckig mit sehr kurzer
innerer Seite. Auch ist dann meist — nn
Mittelfeld etwas länger und nicht ganz doppe F,9.18:1.
so breit als lang. Seiten: und Flankenleisten vorn 7 REIT ?
ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 49 b) beim 9 0,12 mal,
beim & 0,11 mal, bei den kleinsten 5 nur 0,10 mal so lang als der
Archiv für Naturgeschichte 9
19164. A. 6.
6. Heft
130 Prof. Dr. R. Krieger:
Körper, so lang oder nur ganz wenig länger als hinten breit, hier
beim @ 1%, mal, beim & über 11% mal so breit als vorn, nach vorn
zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der
Seite gesehen, fast eben. Die Rückenkiele stehen weit voneinander
ab und reichen fast bis zu den schwach gekerbten schrägen Furchen.
Die Seitenleisten fehlen. 2. Segment (Fig. 49 b) hinten beim 9
fast doppelt, beim d noch nicht 1%, mal so breit als lang, sein er-
habenes Feld glatt und glänzend, meist mit einigen wenigen nicht
groben Punkteindrücken. Das des3. Segments zerstreutundgrob, die
der beiden folgenden etwas dichter und feiner punktiert, das des
6. nur in der Mitte mit gröberen Punkten. Fühler. Geißel beim 2
mit 33 bis 38, beim ä mit 30 bis 37 Gliedern, das 1. Glied 41% mal
so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2
0,19 mal, beim $ 0,16 (bei den größten) bis 0,18 mal (bei den
kleinsten) so lang als der Körper, 21, mal so lang als in der Mitte
hoch. Hintere Schienen mit 5 bis 8, in der Regel mit 6 oder 7
Dörnchen vor dem Ende. Letztes Mitteltarsenglied nicht ganz
11%, mal so lang, letztes Hintertarsenglied ein wenig länger als das
erste. Legebohrer schwach nach abwärts gekrümmt, seine
Klappen etwas kürzer als die Hinterschienen und -tarsen zusammen,
bei einzelnen kleinen 2 von Formosa kürzer, bei einem nur so lang
wie die Hinterschienen mit den beiden ersten Tarsengliedern zu-
sammen. Körperlänge 2 8—12 mm; Länge der Legebohrerklappen
2,6—5 mm. Körperlänge 4 5,75—11,5 mm.
Formosa, Hinterindien, Celebes, Borneo, Sumatra,
Java, Kei-Inseln, Ceylon, Mauritius.
Beschrieben nach 75 2 und 113 $, davon aus dem Berliner
Museum 1.9, bez: Indialor, King 5 1 rk aıpen Jaya
Hoffmg S., Nr. 8371“, 1 2, bez.: ‚„S. ©. Borneo, Wahnes S., Wolf
v. Schönberg V.“, 2. &, bez.: ,Ceylon, Nietner, Nr. 11754, 1 9,
bez. „Key, Fruhstorfer‘“, 1 9, bez.: ‚W. Sumatra, 6—12. XII. 08,
Padang, Schoede S. G.“, 8 9, 12 d&, bez.: „S. Formosa, Takao,
H. Sauter S. VL‘, darunter LO, 118: „13.721077 N, D 278.8
1907, 1 2, &: „26.8. IT I LIE: ,2:.9. 190 2
1907,22 3,,11. 9:1907°% 28) 283,,20.9:1907%51.2:.22102900%
12,18: „11. 10.1907”, 18: „X. 1907, 1.9, 4 &, bez.: ‚„‚Formosa,
Takao, Sauter\S. V.‘,. davon 2:&: „16. 9:07, 19,28: 529.9.07,
1 &, bez.: „Formosa, Koroton, 8. 9. 07, Sauter S. V.“, aus dem
Stettiner Museum 15 9, 33 &, bez.: „Sumatra, Soekaranda,
Dr. H. Dohrn S.‘, 2 9, bez.: „Java occident., Sukabumi, 2000,
1893, H. Fruhstorfer“, aus dem Wiener Museum 1 9, bez.:
„Mauritius, F.“, aus der Szepligetischen Sammlung 1 9,1%,
bez.: „E. Jacobson, Semarang, Java“ und 1 {, bez.: ‚E. Jacobson,
Bekassi (Java), Juni 1908°, den Typen von X. Kriegeri Szepl.,
ausmeiner Sammlung1 9, bez.: „Soekaboemi, Java (H. Rolle)“,
19, 18, bez.: „Java, Garoet, Schmiedeknecht“, 3&, bez.: „Su-
matra, Fort de Kock, 6. 04, Micholitz‘, 6 &, bez.: „Sumatra, Abh.
des Singalang, 27. 4.—2. 5.05, Micholitz”, 1 9, bez.: ‚Nord Celebes,
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 131
Toli-Toli, Nov. Dez. 1895, H. Fruhstorfer”’, 3 9, bez.: ‚„Panit, Burma,
Menulmeim-Distr.,; Micholitz‘‘, davon 3 9; „Il. 12%, 1 2: „IIL-12%,
32 9, 46 d, bez.: „Iakao, Formosa, Hans Sauter‘, davon 1 Q:
IR 520002 120:6. 07,39: ,23.6. 079,.1.9,1 &:,,26.16..07°°%,
20000000, 1,1.0, 29,170 ,15..7..07%
Bee 23000 ,19,28:,22.7.0751 92 8:),31.7.07° 1.8;
sb 8. 07:'; 1 > 2 d: „> 8. 07“, 1 9 28: „Ö. 8. 07°, a 2, 1 d: le 8.
Meran 0,1928: 1980, IR: 8
077267762628.072,1 38; ,;28. 8.07°:19812.8::,229. 07%, 2
ae 2: 9: 07°: 19,186 907;
eV 192,1 83529.9. 075,1 2,2882. 10:07°%, 1
112007 ,12,28: „15.10.07, 12: „20.10. 07°%198,
210 002 159,28: 30.10. 07,1.8: 10. 07°, 1: 2:11:07,
1290 ,,2.12. 07,815. 12. 07% 1,9, bez::
„Koshun, Formosa, III. 08, H. Sauter“, 29, 2 &, bez.: ‚„Taihan-
roku, Formosa, H. Sauter“, die 2: ‚„19.—26. 4. 08° und ‚16. —27.
7. 08“, die &: „8.—18. 4. 08° und ‚„7.—15. 6. 08“.
Var. Szepligehii nov. var., 9.
11908. X. Kriegeri var. Szepligeti, Notes Leyden Mus. XXIX.,
P- 259,2.
5. und 6. Hinterleibssegment nur mit kleinen, undeutlichen
braunen Flecken, wodurch das Stück von allen anderen mir vor-
liegenden 2 stark abweicht. Mittelsegment, 2., 4. und 6. Hinter-
leibssegment ganz hell.
Körperlänge 8,75 mm; die Legebohrerklappen fehlen.
Java.
Beschrieben nach 1 @ aus der Szepligetischen Sammlung
bez.: ‚„E. Jacobson, Semarang, Java, 1905“.
Var. vavana Szepl., d.
11908. Xanthopimpla javana Szepligeti, Notes Leyden Mus. XXIX,
p- 255, (als Art).
Ich kann keine plastischen Unterschiede von X. punctata auf-
finden und ziehe deshalb das einzige vorliegende Stück als Varietät
zu dieser Art. In der Färbung ist sehr auffallend, daß das 8. Hinter-
leibssegment vorn fast bis zur Mitte schwarz gefärbt ist. Die
schwarze Färbung des Stemmatiums setzt sich nicht in die Stirn
hinein fort. Die vorderen Flecke des Mittelrückens sind ziemlich
weit voneinander getrennt. Mittelsegment und 2. Hinterleibs-
segment ganz hell, 4. Segment mit großen, 6. mit kleinen schwarzen
Flecken. Körperlänge 10 mm.
‚Java.
Beschrieben nach 1 d aus der Sz£pligetischen Sammlung,
bez.: „E. Jacobson, Semarang, Java, 1905.
43. Xanthopimpla ruficornis Krer., S.
11899. Xanthopimpla vuficornis Krieger, Sitzber. naturf. Ges.
Leipzig 1897/98, p. 103 n. 27, 9.
9* 6. Heft
132 Prof. Dr. R. Krieger:
Dottergelb, ein Fleck auf dem Kopfe, drei Flecke des Mittel-
rückens und je zweı Flecke des 1., 3. und 5. Hinterieibssegments
schwarz. Der Fleck auf dem Kopfe bedeckt die obere Hälfte der
Stirn mit Ausnahme der breiten gelben Augenränder und das
Stemmatium. Die Flecke des Mittelrückens liegen in einer Quer-
reihe zwischen den Flügelschüppchen. Sie sind klein und undeut-
lich begrenzt, wie im Verschwinden begriffen. Die Flecke des
1. Hinterleibssegments liegen zwischen den Luftlöchern und den
schrägen Furchen am Seitenrande des Segments. Von den Rücken-
kielen sind sie durch einen gelben Streifen getrennt. Die Flecke des
3. und 5. Segments füllen die Seiten der erhabenen Felder bis auf
einen hellen Hinterrand aus. Die des 3. Segments sind abgerundet
quadratisch und durch einen Zwischenraum, der kleiner ist als ihre
Breite, voneinander getrennt, die des 5. quer viereckig und stehen
doppelt so weit von einander ab, als sie breit sind. Fühler rostrot,
oben kaum dunkler als unten, der Schaft oben schwarzbraun,
unten gelb. Die Beine sind bis auf die schwarze Hinterschienen-
wurzel ganz hell. Flügel fast wasserhell, am Außenrande schwach
angeräuchert, Adern und Mal dunkelbraun, die innere Ecke des
Mals, die Kosta ganz und die übrigen Adern am Flügelgrunde gelb.
Kopf schmäler als das Bruststück, 0,17 mal so breit als die
Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, gewölbt
verschmälert. Größte Kopfbreite etwas über 21; mal so groß als -
die geringste Gesichtsbreite. Gesicht so hoch wie breit, zwischen
den Fühlerwurzeln tief ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, zer-
streut und ziemlich fein punktiert. Oberkiefer-Augenabstand so
groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelglieaes. Die Wangenleiste
tritt deutlich, wenn auch nicht stark, als durchsichtige Lamelle
vor, Bruststück. Vorder- und Mittelrücken glatt. Die Rücken-
furchen reichen bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der
Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen schwach querwulst-
förmig gewölbt, mit ziemlich niedrigen Seitenleisten. Mittelbrust-
seiten mit kaum angedeutetem unterem Wulst, fast ganz glatt, nur
nach unten hin sehr zerstreut und sehr fein punktiert. Mittelbrust
mäßig stark und nicht sehr dicht punktiert. Mittelsegment mit
niedrigen Leisten. Mittelfeld viereckig mit abgestutzten hinteren
Ecken, über 4, mal so lang als das Mittelsegment, hinten fast dop-
pelt so breit als lang, nach vorn zu mäßig verschmälert. Zahn-
tragende Felde: dreieckig mit abgestumpfter innerer Ecke, ihre
Vorderseite kaum länger als die Außenseite. Seiten- und Flanken-
leisten vorn weit ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment 0,11 mal
so lang als der Körper, 14, mal so lang als hinten breit, hier über
1?/, mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig verschmälert.
Die Rückenfläche erscheint von der Seıte gesehen fast eben. Die
Rückenkiele sind bis zur Mitte des Segments deutlich ausgeprägt
und setzen sich dann noch als abgerundete Erhabenheiten fort.
Die schrägen Furchen sind ziemlich tief und deutlich gekerbt. Die
Seitenleisten fehlen. 2. Segment hinten nicht ganz 1%, mal so breit
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 133
als lang, sein erhabenes Feld glatt und glänzend, das des 3: zer-
streut, ziemlich grob punktiert, die der folgenden Segmente nur
in der Mitte vor dem Hinterrande mit deutlichen Punkteindrücken.
Fühler. Geißel mit 33 Gliedern, das 1. Glied 4mal so lang als in
der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel nicht ganz 0,17 mal so
lang als der Körper, 21, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere
Schienen mit 4 bis 6 Dörnchen vor dem Ende.
Körperlänge 9 mm.
Kei-Inseln.
Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung.
44. Xanthopimpla australis Krer., 9.
11899. Xanthopimpla australis Krieger, Sitzber. naturh. Ges.
Leipzig 1897/98, p. 102 n. 25, 2.
!1?1899. Xanthopimpla similis Krieger, 1.c.p. 103, n. 26, ®.
Dottergelb, das Stemmatium, eine OQuerpinde des Mittel-
rückens, ein Fleck des 1. und je zwei Flecke des 3., 5. und 7. Hinter-
leibssegments schwarz. Die OQuerbinde des Mittelrückens liegt
zwischen den Flügelschüppchen. Sie erreicht den Seitenrand des
Mittelrückens nicht und besteht aus drei vollkommen miteinander
verschmolzenen: queren Flecken. Der Fleck des 1. Hinterleibs-
segments liegt in der Mitte. Er greift an den Seiten etwas über die
Rückenkiele hinaus. Die Flecke des 3. Segments füllen die Seiten
des erhabenen Feldes bis auf einen schmalen Saum aus. Der helle
Zwischenraum zwischen ihnen ist etwas kleiner als ihre Breite.
Die Flecke des 5. Segments sind viel kleiner, bei einem Stücke nur
angedeutet. Sie sind etwa doppelt so breit als lang. Die des 7. Seg-
ments liegen etwas hinter dem Vorderrande des Segments und sind
viel breiter als lang. Bei zwei Stücken sind sie zu einer hinten in
der Mitte ausgeschnittenen Querbinde verschmolzen. Fühler oben
dunkel rotbraun, bei dem weniger dunkel gezeichneten Stücke
rostbraun, an der Spitze und unten rostrot, der Schaft oben schwarz,
unten gelb» An den Hinterbeinen ist die Schienenwurzel breit
schwarz. Klappen des Legebohrers schwarz, am Grunde mit
einem kurzen gelblichen Streifen. Flügel fast vollkommen wasser-
hell, am Außenrande schwach angeräuchert, Adern und Mal
schwarzbraun, die innere Ecke des Mals, die Kosta ganz und die
übrigen Adern am Flügelgrunde gelb.
Kopf schmäler 2ls das Bruststück, 0,18 mal so breit als die
Körperlänge, hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher
Wölbung verschmälert. Größte Kopfbreite nicht ganz 2%, mal so
groß als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht ein wenig breiter
als hoch, zwischen den Fühlerwurzeln ausgerandet, gleichmäßig
gewölbt, mäßig fein und nicht sehr dicht punktiert. Kopfschild
kaum vom Gesicht geschieden, fein und zerstreut, der Klipeolus
noch zerstreuter punktiert. Oberkiefer-Augenabstand reichlich so
groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste
tritt schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorder- und
6. Heft
134 Prof. Dr. R. Krieger:
Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen bis zur Ver-
bindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten.
Schildchen quer wustförmig, in der Mitte etwas höher, mit ziem-
lich hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit schwach vor-
tretendem unterem Wulst, fast ganz glatt und glänzend, nur nach
| vorn und unten hin fein und sehr zerstreut
punktiert. Mittelbrust ziemlich dicht und
grob punktiert. Mittelsegment (Fig. 50a)
mit niedrigen Leisten. Mittelfeld ein wenig
über Y, mal so lang als das Mittelsegment,
viereckig, hinten fast 215 mal so breit alslang
und doppelt so breit als vorn. Zahntragende
Felder dreieckig. Seiten- und Flankenleisten
‘ vorn ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment
(Fig. 50b) 0,12 mal so lang als der Körper,
ein wenig länger als hinten breit, hier etwas
über 115 mal so breit als vorn, nach vorn zu
gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche
erscheint, von der Seite gesehen, fast eben.
Die Rückenkiele reichen bis zur Mitte des
Segments, hören also ein gutes Stück vor
den schrägen Furchen auf. Diese sind seicht
oe Krer., 9. undundeutlich gekerbt. Die Seitenleistenfehlen. _
16:1. 2. Segment (Fig. 50 b) hinten 1?/, mal so breit
alslang, sein erhabenes Feld glatt, das des3. zerstreut und, besonders
nach hinten hin, grob punktiert, das des 4. feiner und dichter, das
des 5. und noch mehr das des 6. nur hinten und zwar fein und
nicht sehr dicht punktiert. Bei dem weniger schwarz gezeichneten
Stück ist die Punktierung auf dem 3. und 6. Segment etwas gröber
und etwas weiter nach vorn ausgedehnt. Fühler. Geißel mit
37 bis 38 Gliedern, das 1. Glied etwas über 4 mal so lang als in
der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der
Körper, 2?/, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen mit
8 bis 10, Hinterschienen mit 7 bis 9 kurzen, dicken Dörnchen vor
dem Ende. Legebohrer schwach nach abwärts gekrümmt, seine
Klappen so lang wie die Hinterschienen mit den 4 ersten Tarsen-
gliedern zusammen.
Körperlänge 11,5--12 mm; Länge der a
4,2—4,3 mm.
Queensland.
Beschrieben nach 32 aus meiner Sammlung, bez.: „Cook-
town“.
Anmerk.; Nach erneuter Untersuchung halte ich es für
möglich, daß das von mir als X. similis beschriebene Stück doch
nur ein kleines und kümmerliches Exemplar von X. australis ist.
Bestimmtes wird sich erst sagen lassen, wenn mehr Material
vorliegt.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 135
b) Beine ganz hell. Mittelfeld vollständig oder fast vollständig
geschlossen.
45. Xanthopimpla Dahl”) n. sp., 23.
Dottergelb, zum Teil, besonders am Hinterleib und an den
hinteren Beinen ins Rostrote ziehend, das Stemmatium schwarz,
drei Flecke oder ein Fleck des Mittelrückens, eine Querbinde des
1., zwei Flecke des 3. und beim & eine QOuerbinde des 7. Hinter-
leibssegments verwaschen dunkel rotbraun bis schwarzbraun. Die
Flecke des Mittelrückens sind klein, beim @ zu einer Querbinde ver-
schmolzen, die seitlichen stehen weit vom Seitenrande des Mittel-
rückens ab und fehlen bei einem 4. Die Binde des 1. Hinterleibs-
segments ist schmal. Sie liegt etwas hinter der Mitte des Segments
zwischen den Rückenkielen, über die sie an den Seiten kaum hinaus-
geht. Die Flecke des 3. Segments sind klein und rundlich. Sie
liegen in den Seiten des erhabenen Feldes. Die Binde des 7. Seg-
ments ist schmal, seitlich stark abgekürzt und liegt kurz hinter
dem Vorderrande des Segments. Bei dem einen & ist sie sehr blaß.
Fühler dunkel rotbraun, unten heller, oben nach dem Grunde zu
schwarzbraun, die Geißel nach dem Grunde zu gelblich, Schaft
und Pedizellus unten gelb. Klappen des Legebohrers schwarz,
ganz am Grunde rostrot. Flügel fast wasserhell, am Außenrande
schwach gebräunt, Adern und Mal. schwarzbraun, die Kosta nach
dem Grunde hin gelb.
Kopf schmäler als das Bruststück, beim 2 0,19 mal, beim
& 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen schwach
entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopfbreite beim 2
92/,. mal, beim & 213 mal so groß als die geringste Gesichtsbreite.
Gesicht etwas breiter als hoch, zwischen” den Fühlerwurzeln
stumpfwinklig ausgeschnitten, | .
gleichmäßig gewölbt, ziemlich E
kräftig zerstreut punktiert.
Kopfschild durch eine seichte
Furche vom Gesicht geschieden,
feiner als das Gesicht punktiert.
Klipeolus mit sehr feinen zer-
streuten Pünktchen. Ober-
kiefer- Augenabstand etwas
größer als die Dicke des 1.
Fühlergeißelgliedes. Die Wan-
genleiste tritt kaum lamellen-
artigvor. Bruststück. Vorder-
und Mittelrücken glatt. Die
Rückenfurchen reichen bis zur
Verbindungslinie der Vorder- X. Dahli n.sp,2 19:1.
ränder der Flügelschüppchen
nach hinten. Schildchen (Fig. 51a schräg von links und oben, b von
hinten,cvonlinks) flach querwulstförmig gewölbtmit niedrigenSeiten-
57) Zu Ehren des Sammlers.
6. Heft
136 Prof. Dr. R. Krieger:
leisten. Mittelbrustseiten mit kaum angedeutetem unterem Wulst,
beim @ mit Ausnahme eines Streifens vor dem Hinterrande, beim
S nur nach vorn und unten hin nicht sehr fein und sehr zerstreut
punktiert. Mittelbrust dicht und grob, aber seicht, etwas runzlig
punktiert. Mittelsegment (Fig. 51 d) mit kräftigen, aber nicht
hohen Leisten. Mittelfeld 4, mal so lang als das Mittelsegment,
sechseckig, an der breitesten Stelle, dıe sehr weit hinter der Mitte
liegt, doppelt so breit als lang, nach vorn und hinten zu stark ver-
schmälert. Zahntragende Felder innen sehr kurz, also fast drei-
eckig. Seiten- und Flankenleisten vorn breit ausgelöscht. Hinter-
leib. 1. Segment (Fig. 51 e) beim 2 0,11 mal, beim & 9,09 mal so
lang als der Körper, beim 9 ein wenig kürzer, beim { ein wenig
länger als hinten breıt, hier 11% mal so breit als vorn, nach vorn
zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der
Seite gesehen, fast eben. Die Rückenkiele reichen bis zu den
seichten, schwach gekerbten schrägen Fuıchen. Bei dem einen &
fehlen die schrägen Furchen fast vollständig. Die Seitenleisten
sind nur ganz vorn angedeutet, sonst geht die Rückenfläche in
sanfter Rundung in die Seitenflächen über. 2. Segment hinten
beim 2 1#/, mal, "beim $ 11% mal so breit als lang, sein erhabenes
Feld glatt "und elänzend, das des 3. zerstreut und grob, das des
4. feiner und dichter punktiert, das des 5. nur noch in der Mitte
mit gröberen Punkten, an den Seiten wie das des 6. überhaupt nur _
mit feinen haartragenden Pünktchen. Fühler. Geißel beim 2
mit 36, beim & mit 33 bis 34 Gliedern, das 1. Glied 4%, mal so lang
als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2 0,18 mal,
beim & 0,17 mal so lang als der Körper, etwas über 21% mal so lang
als in der Mitte hoch. ‘Hintere Schienen vor dem Ende mit 6 bis
7, fast immer mit 6 kurzen, dicken Dörnchen. Legebohrer
schwach nach abwärts gekrümmt, seine Klappen etwas kürzer als
die Hinterschienen und -tarsen zusammen.
Körperlänge 2 9 mm; Länge der Legebohrerklappen 3,5 mm.
Körperlänge $ 8—8,5 mm.
Neubritannien.
Beschrieben nach 1 2 und 2 $ aus dem Berliner Museum, bez.:
„Neubritannien, Ralum, F. Dahl S., auf 123 fliegend, Strand.“
46. Xanthopimpla trısignata Kıgr., 2.
11899. Xanthopimpla trisignata Krieger, Sitzber. naturf. Ges.
Leipzig, 1897/98, p. 105, n. 28, 2.
Kopf und Bruststück reingelb, Hinterleib dottergelb nach
hinten hin ins Rostrote übergehend, das Stemmatium, ein Fleck
des Mittelrückens und zwei Flecke des 3. Hinterleibsseements
schwarz. Der Fleck des Mittelrückens ist klein, kreisrund und liegt
in der Mitte zwischen den Flügelschüppchen. Die Flecke des
3. Hinterleibssegments liegen in den Seiten des erhabenen Feldes.
Sie sind etwas größer und querrundlich. Auf dem 5., 6. und 7.
Hinterleibssegment bemerkt man an den Seiten je ein kleines, un-
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 137
deutliches braunes Fleckchen. Fühler dunkelbraun, an der Spitze
und unten rostrot, der Schaft unten gelb. Flügel wasserhell, am
Außenrande angeräuchert, an der Vorderflügelspitze schwach
gebräunt, Adern und Mal dunkelbraun, die Adern am Flügel-
grunde heller, die Kosta gelb.
Kopf so breit wie das Bruststück, fast 0,21 mal so breit wie
die Körperlänge, hinter den Augen mäßig stark entwickelt, ge-
wölbt verschmälert. Größte Kopfbreite 2%/, mal so groß als die
geringste Gesichtsbreite. Gesicht so breit wie hoch, gleichmäßig
gewölbt, ziemlich fein und nicht sehr dicht punktiert. Kopfschild
kaum vom Gesicht geschieden, mit sehr zerstreuten, feinen haar-
tragenden Pünktchen besetzt. Oberkiefer-Augenabstand so groß
wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt
schwach lamellenartig vor. Bruststück. Vorder- und Mittel-
rücken glatt. Die
Rückenfurchen rei-
chen fast bis zur
Verbindungslinie
der Vorderränder
der Flügelschüpp- 75
8 PP He
a e
chen nach hinten.
Schildchen (Fig. 52a
schräg von links
und oben, b von
links, c von hinten)
querwulstförmig ge- |
wölbt, in der Mitte N
etwas höher, also AA ce 97
der Kegelform sich <—— |
nähernd, mit ziem- X. trisignata Krgr., 2. 19:1.
lich hohen Seiten-
leisten. Mittelbrustseiten mitschwach angedeutetem unterem Wulst,
fast. ganz glatt, nur nach vorn und unten hin fein und sehr zerstreut
punktiert. Mittelbrust dicht, aber nıcht sehr grob punktiert.
Mittelsegment (Fig. 52d) mit niedrıgen Leisten. Mittelfeld
über %, mal so lang als das Mittelsegment, viereckig, hinten doppelt
so breit als lang, nach vorn zu stark verschmälert. Zahntragende
Felder dreieckig, an ihrer inneren Ecke mit dem oberen Mittel-
felde zusammenfließend. Seiten- und Flankenleisten vorn weit
ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 52e) nicht ganz
0,11 mal so lang als der Körper, so lang wie hinten breıt, hier über
11, mal so breit als vorn, nach vorn zu fast gleichmäßig ver-
schmälert, nur bei den tiefen, deutlich gekerbten schrägen Furchen
etwas eingeschnürt. Die Rückenkiele sind niedrig und reichen
kaum bis zur Mitte des Segments nach hinten. 2. Segment (Fig. 52e)
hinten 1%4 mal so breit als lang, sein erhabenes Feld beiderseits
am Hinterrande mit einigen groben Punkten, das des 3. grob und
zerstreut, die des 4. und 5. grob und dicht, in der Mitte etwas runzlig
A
6. Heft
138 Prof. Dr. R. Krieger:
punktiert. Auch auf dem erhabenen Felde des 6. Segments sind die
Punkte, wenigstens in der Mitte, noch recht deutlich. Fühler.
Geißel mit 37 Gliedern, das 1. Glied 42/, mal so lang als in der Mitte
dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als der Körper,
22/, mal so lang als in der Mitte hoch. Mittelschienen mit 7 bis 8,
Hinterschienen mit 6 bis 7 kurzen, dicken Dörnchen vor dem Ende.
Legebohrer schwach nach abwärts gekrümmt, seine Klappen fast
so lang wie die Hinterschienen und -tarsen zusammen.
Körperlänge 8,75 mm; Länge der Legebohrerklappen 3,3 mm.
Sumbawa.
Beschrieben nach 1 ? aus meiner Sammlung.
47. Xanthopimpla Micholitzi Kıgr., 28.
11899. Xanthobimpla Michohtzi Krieger, Sitzber. naturf. Ges.
Leipzig 1897/98, p. 98, n. 22, 28.
Rötlichgelb, im Gesicht und an der Brust mehr reingelb, das
Stemmatium schwarz. Fühler oben braunschwarz, das letzte Glied
an der Spitze rostrot, unten am Grunde gelb, dann in allmähligem
Übergange von den ersten Geißelgliedern an rostrot, von hinter der
Mitte an braun, am letzten Gliede wieder rostrot. Klappen des
Legebohrers schwarz, ganz am Grunde gelb. Flügel wasserhell,
am Außenrande schwach gebräunt, Adern und Mal schwarzbraun,
das Mal in der Mitte heller duchrscheinend, ein kleines Fleckchen
am Grunde des Mals und die Kosta gelb.
Kopf so breit ($), oder fast so breit (9) wie das Bruststück,
beim 2 0,21 mal, beim $ 0,19 mal so breit als dıe Körperlänge,
hinter den Augen mäßig stark entwickelt, mit schwacher Wöl-
bung verschmälert. Größte Kopfbreite etwas über 21% mal so groß
als die geringste Gesichtsbreite. Gesicht fast so breit wie hoch,
zwischen den Fühlerwurzeln ziemlich tief ausgerandet, gleichmäßig
gewölbt, ziemlich fein und dicht, aber nicht runzlig punktiert.
Kopfschild durch einen flachen Eindruck vom Gesicht geschieden,
viel feiner als das Gesicht punktiert, der Klipeolus mit einzelnen
feinen Pünktchen. Oberkiefer-Augenabstand etwas größer als die
Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste tritt kaum .
lamellenartig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittel-
rücken mit zerstreuten, unregelmäßig verteilten feinen Punkten,
besonders an den Seiten des Mittellappens und in der Mitte der
Seitenlappen. Die Rückenfurchen reichen bis zur Verbindungs-
linie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Der
Mittellappen erhebt sich nur wenig über die Seitenlappen. Schild-
chen (Fig. 53 a schräg von links und oben, b von hinten) quer-
wulstförmig gewölbt, mit ziemlich hohen Seitenleisten. Mittel-
' brustseiten mit nur wenig vortretendem unterem Wulst, nur vorn
und unten, und auch hier nur ziemlich fein und zerstreut punktiert.
Mittelbrust gröber und dicht punktiert. Mittelsegment
(Fig. 53 c) mit mäßig hohen Leisten. Mittelfeld 4, mal so lang als
' scheint, von der Seite
gesehen, nur wenig vorgewölbt. Die Rückenkiele reichen bis über die
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 139
das Mittelsegment, sechseckig, an der breitesten Stelle, die hinter
der Mitte liegt, nıcht ganz doppelt, beim $ häufig nur 1%, mal so
breit als lang, nach vorn und hinten stark verschmälert. Zahn-
tragende Felder innen viel kürzer als außen. Die Leiste, welche;sie
vom hintern Mittel- F'
felde trennt, verläuft Se
häufig geschwungen.
Seiten- und Flanken-
leisten vorn weit aus-
. gelöscht. Hinterleib.
1. Segment (Fig. 53 d) I
beim Q nicht ganz 0,12
mal, beim & 0,10 mal
so lang als der Körper,
über 1?/, mal so lang er
als hinten breit, hier 17
noch nicht 11, mal so
breitalsvorn,nachvorn
zu fast gleichmäßig |
verschmälert, nur an 93
den schrägen Furchen
schwach eingeschnürt.
Die Rückenfläche er-
X. Micholitzi Krer., 2. 20:1.
Mitte des Segmentsnachhinten. Dieschrägen Furchen sind seicht und
schwach (2) oder gar nicht (d) gekerbt. Die Rückenfläche geht, be-
sonders in der Mitte, in sanfter Rundung in die Seitenflächen über.
2. Segment (Fig. 53 d) hinten über 11% mal so breit als lang, sein er-
habenes Feld ganz glatt oder miteinigen wenigen Punkten, auch dieder
folgenden Segmente nur zerstreut und verhältnismäßig fein punktiert,
das des 5. nur noch in der Mitte mit gröberen Punkten, sonst, wie
das des 6. überhaupt, nur mit feinen haartragenden Pünktchen.
Fühler. Geißel beim 2 mit 36 bis 38, beim { mıt 32 bis 35 Gliedern,
das 1. Glied 5 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinter-
schenkel beim 2 0,20 mal, beim & 0,17 mal so lang als der Körper,
21, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 5 bis
7, meist mit 6 kurzen, dicken Dörnchen vor dem Ende. Lege-
bohrer (Fig. 53e) verhältnismäßig schlank, am Ende dünner
werdend und etwas nach abwärts gekrümmt, seine Klappen so
lang wie die Hinterschienen mit den 4 ersten Tarsengliedern zu-
sammen. | |
Körperlänge 2 8—9,75 mm; Länge der Legebohrerklappen
3,1—3,9 mm, Körperlänge & 6,5—8,5 mm.
Neu-Guinea.
Beschrieben nach 6 @ und 11 Z aus meiner Sammlung, bez.:
„Milne Bay, Neu-Guinea, Micholitz‘.
6. Heft
140 Prof. Dr. R. Krieger:
48. Xanthopimpla concolor Krıgr., 98.
11899. Xanthodimpla concolor Krieger, Sitzber. naturf. Ges.
Leipzig 1897/98, p. 99, 1.223,98: |
Rötlichgelb, im Gesicht und an der Brust mehr reingelb, das
Stemmatium schwarz. Fühler dunkelbraun, die Geißel an der
äußersten Spitze und unten rostrot, nach dem Grunde hin unten
gelblich, Schaft und Pedizellus unten gelb. Klappen des Lege-
bohrers schwarz, ganz am Grunde gelb. Flügel schwach bräunlich
getrübt, am Außenrande deutlich gebräunt, Adern und Mal schwarz-
braun, ein Fleck am Grunde des Males, die Kosta ganz und die
übrigen Adern am Flügelgrunde gelb.
Kopf deutlich schmäler als das Bruststück, beim 9 über
0,18 mal, beim & 0,17 mal so breit als die Körperlänge, hinter den
Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung verschmälert.
Größte Kopfbreite etwas über 215 mal so groß als die geringste Ge-
sichtsbreite. Gesicht so breit wie hoch, zwischen den Fühlerwurzeln
nur flach ausgerandet, gleichmäßig gewölbt, mäßigstark und ziemlich
dicht punktiert. Kopfschild durch einen schwachen Eindruck vom
Gesicht geschieden, feiner als das Gesicht punktiert, Klipeolus mit
zerstreuten, feinen haartragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augen-
abstand so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. Die
Wangenleiste tritt schwach lamellenartig vor. Bruststück.
Vorderrücken glatt. Mittelrücken im vorderen Teile mit sehr zer-
streuten, ziemlich feinen und seichten Punkteindrücken. Die
Rückenfurchen sind ziemlich tief eingegraben und reichen fast bis
zur Verbindungslinie der Mitte der Flügelschüppchen nach hinten.
Schildchen (Fig. 54a schräg von links und oben) stumpfkegel-
förmig gewölbt, nach vorn und hinten steil abfallend, bei einzelnen
Stücken an der Spitze etwas ein-
gedrückt, also mit zwei dicht bei-
einanderstehenden stumpfen
Spitzen, mit hohen Seitenleisten.
Mittelbrustseiten mit nur schwach
vortretendem unterem Wulst,
nur nach vorn und unten hin
sehr fein und zerstreut punktiert. _
Mittelbrust dichter und gröber
punktiert. Mittelsegment
(Fig. 54b) mit ziemlich hohen
Leisten. Mittelfeld noch nicht
1, mal so lang als das Mittel-
segment, viereckig, hinten doppelt
so breit als lang, nach vorn zu
stark verschmälert. Die Leiste .
zwischen dem oberen: und dem
hinteren Mittelfeldeist nachhinten
ausgebogen. Zahntragende Felder dreieckig oder fast dreieckig.
Seiten- und besonders Flankenleisten vorn weit ausgelöscht,
X. concolor Krer., 2. 14:l.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. i41
letztere reichen nur ganz wenig über die Luftlöcher hinaus. Hinter-
leib. 1. Segment (Fig. 54c) beim 2 über 0,11 mal, beim & über
0,10 mal so lang als der Körper, kaum so lang als hinten breit, hier
über 11, mal so breit als vorn, nach vorn zu gleichmäßig ver-
schmälert. Die Rückenfläche erscheint, von der Seite gesehen, fast
eben. Die Rückenkiele reichen bis über die Mitte des Segments
hinaus. Die schrägen Furchen sind sehr seicht und nur ganz
schwach gekerbt . Die Seitenleisten fehlen. 2. Segment (Fig. 54 c)
beim 9 fast doppelt, beim & 1?/, mal so breit als lang, sein erhabenes
Feld fast ganz glatt, nur mit einzelnen ziemlich feinen Punkten,
das des 3. mäßig dicht, ziemlich grob punktiert, die folgenden all-
mählich feiner, aber auch das 6. Segment weist in der Mitte, be-
sonders vor dem Hinterrande noch gröbere Punkte auf. Fühler.
Geißel beim 9 mit 41, beim { mit 40 Gliedern, das 1. Glied fast
5 mal so lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim
2 0,19 mal, beim 3 0,17 mal so lang als der Körper, 2?/, mal so lang
als in der Mitte hoch. Hintere Schienen mit 5 bis 7 Dörnchen vor
dem Ende. Legebohrer verhältnismäßig schlank, nach dem
Ende hin verdünnt, leicht nach abwärts gekrümmt, seine Klappen
so lang wie die Hinterschienen mit den 4 ersten Tarsengliedern
zusammen.
Körperlänge 2 13 mm; Länge der Legebohrerklappen 5 mm.
Körperlänge & 12,5—14,5 mm.
Neu-Guinea.
Beschrieben nach 2 @ und 3 & aus meiner Sammlung, bez.:
„Milne Bay, Neu-Guinea, Micholitz.‘
Var. obscura Kıgr., 2 (l.c.).
Der Körper ist dunkler gefärbt, als bei der Stammart, die
Farbe zieht stark ins Rostrote. Die Flügel sind deutlich ange-
räuchert, ihr Außenrand ziemlich dunkel braun. Die Punktierung
der erhabenen Felder auf den mittleren Hinterleibssegmenten ist
tiefer und klarer als bei der Stammart.
Körperlänge 13 mm; Länge der Legebohrerklappen 5,2 mm.
Kei-Inseln.
Beschrieben nach 1 $ aus meiner Sammlung.
e) Mittelfeld mit den zahntragenden Feldern und dem hintern
Mittelfeld verschmolzen.
49. Xanthopimpla philippinensis Rom., 2.
1913. Xanthopimpla philippinensis Roman, Ark. f. Zool. VIII,
No. 15, p. 21, n. 5, 228.
Var. sepiemtrionalis n. var., \d. 8
Dottergelb, am Hinterleibe und an den Hinterbeinen etwas ins
Rötliche ziehend, das Stemmatium, eine Querbinde des Mittel-
58) Herr Dr. Roman war so freundlich, ein Pärchen der Varietät und
ein © der Stammart mit seinen Typen zu vergleichen und bestätigte mir die
Zusammengehörigkeit. Da ich weit mehr Material von der Varietät als
von der Stammart besitze, beschreibe ich erstere ausführlich.
6. Heft
142 Prof. Dr. R. Krieger:
rückens und je zwei Flecke des 3., 5. und 7., beim { meist auch des
4. Hinterleibssegments schwarz, das 8. Hinterleibssegment des
g bis über die Hälfte dunkelbraun. Die QOuerbinde des Mittel-
rückens ist in der Regel rötlich gesäumt. Sie liegt zwischen den
Flügelschüppchen, erreicht den Seitenrand des Mittelrückens nicht
und besteht aus drei vollkommen miteinander verschmolzenen
Flecken, von denen jeder in der Regel vorn schmal ausgeschnitten
ist. Bei einem & ist sie nicht schwarz, sondern hellrotbraun
mit zwei dunkleren Kernen im mittleren Fleck. Die Flecke des
3. bis 5. Hinterleibssegments liegen in den Seiten der erhabenen
Felder. Die des 3. sind abgerundet quadratisch und durch einen
Zwischenraum, der so groß oder etwas größer als ihre Breite ist,
getrennt. Die des 4. sind beim $ querrundlich und viel kleiner als
die des 3. Bei drei & fehlen sie ganz. Die Flecke des 5. Segments
sind quer, beim 9 klein, beim $ ebenso groß oder größer als die
des 3. Die des 7. Segments sind beim Q rundlich, so groß oder etwas
kleiner als die des 3. und durch einen Zwischenraum, der mindestens
doppelt so groß ist als ihre Breite, voneinander getrennt, beim &
viel größer, mehr quer, nur durch einen schmalen Zwischenraum
voneinander getrennt und häufig braun gesäumt. Fühler oben
dunkel rotbraun, an der Spitze und unten rostrot, der Schaft oben
schwarzbraun, unten rötlichgelb. Beine ganz hell. Kiappen des
Legebohrers schwarz, am Grunde rötlich oder gelblich. Flügel
wasserhell, am Außenrande angeräuchert, Adern und Mal dunkel-
braun, die Kosta gelblich, die übrigen Adern am Flügelgrunde
rotgelb.
Kopf schmäler als das Bruststück, beim @ 0,19 mal, beim
3 0,17 bis 0,18 mal so breit als die Körperlänge, hinter den Augen
ziemlich schwach entwickelt, gewölbt verschmälert. Größte Kopf-
breite etwas über 214, mal so groß als die geringste Gesichtsbreite.
Gesicht so breit wie hoch, zwischen den Fühlerwurzeln ausgerandet,
gleichmäßig gewölbt, ziemlich kräftig und dicht punktiert. Kopf-
schild kaum vom Gesicht geschieden, viel feiner als das Gesicht,
aber auch ziemlich dicht punktiert, der Klipeolus nur mit zer-
streuten, feinen haartragenden Pünktchen. Oberkiefer-Augen-
abstand reichlich so groß wie die Dicke des 1. Fühlergeißelgliedes. .
Die Wangenleiste tritt nicht lamellenartig vor. Bruststück.
Vorder- und Mittelrücken glatt. Die Rückenfurchen reichen fast
bis zur Verbindungslinie der Vorderränder der Flügelschüppchen
nach hinten. Schildchen querwulstförmig gewölbt, in der Mitte
etwas höher, also der Kegelform sich nähernd, mit hohen Seiten-
leisten. Mittelbrustseiten mit schwach vortretendem unterem
Wulst, vorn bis zur Mitte punktiert, und zwar oben fein und sehr
zerstreut, nach unten hin kräftiger und dichter. Mittelbrust dicht.
und ziemlich kräftig punktiert. Mittelsegment (Fig. 55 a) mit
ziemlich niedrigen Leisten. Mittelfeld mit den zahntragenden
Feldern und dem hinteren Mittelfelde verschmolzen, nach vorn zu
sehr stark verschmälert. Die Leisten, welche die oberen Seiten-
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 143
felder innen und hinten begrenzen, bilden da, wo die äußeren
Ecken des Mittelfeldes liegen müßten, sehr stumpfe Winkel
und tragen hier gewöhnlich einen ganz kurzen Stumpf der das
Mittelfeld von den zahntragenden Feldern trennenden Leisten.
Die Leisten zwischen den zahntragenden Feldern und dem
hinteren Mittelfelde sind fast vollständig vorhanden. Bei einem 9 ist
die Leiste, welche das Mittelfeld vom hinteren
Mittelfelde trennt, an den Seiten angedeutet,
bei einem dä vollständig und fast ebenso
kräftig wie die übrigen Leisten entwickelt,
Seiten- und Flankenleisten vorn ausgelöscht.
Hinterleib. 1. Segment (Fig. 55 b) 0,11 mal
so lang als der Körper, ein wenig länger als
hinten breit, hier beim 2 1?/, mal, beim g etwas
über 11, mal so breit als vorn. Die Rücken-
fläche erscheint, von der Seite gesehen, fast
eben. Die Rückenkiele reichen bis etwas über
die Mitte des Segments hinaus, erreichen also
die schrägen Furchen, die, wenigstens bei den 9,
ziemlich tief eingedrückt und deutlich gekerbt
sind, nicht. Die Seitenleisten fehlen. 2. Seg-
ment (Fig. 55 b) hinten beim 9 etwas über
115 mal, beim 4 12), mal so breit als vorn, X. philippinensis
sein erhabenes Feld glatt und glänzend, das Rom., v. sepiemtrio-
des 3. mit sehr zerstreuten, groben, aber ganz "alis n. v., 9. 17:
seichten Punkten, auch die der folgenden sehr zerstreut
und seicht punktiert, manchmal, besonders bei den 4, fast ganz
glatt. Fühlergeißel beim 2 mit 35 bis 38, beim gd mit 35 bis
37 Gliedern, das 1. Glied über 5 mal so lang als in der Mitte dick.
Beine. Hinterschenkel beim 2 0,18 mal, beim & 0,17 mal so lang
als der Körper, nicht ganz 24, mal so lang als in der Mitte hoch.
Hintere Schienen vor dem Ende mit 4 bis 8, die Mittelschienen
meist mit 6, die Hinterschienen mit 5 Dörnchen. Letztes Mittel-
tarsenglied nicht ganz 14%, mal so lang, letztes Hintertarsenglied
so lang wie das erste. Legebohrer nach abwärts gekrümmt, seine
Klappen etwas kürzer als die Hinterschienen mit den -tarsen zu-
sammen, bei den kleineren $ kürzer, beim kleinsten nur so lang
wie die Hinterschienen mit den 3 ersten Tarsengliedern zusammen.
Körperlänge @ 8,75—11 mm; Länge der Legebohrerklappen
3—4,2 mm. Körperlänge ä 8,5—11 mm.
Luzon.
Beschrieben nach 13 @ und 11 { aus meiner Sammlung, bez.:
„Atimonan, Luzon, Micholitz‘‘, davon 69, 4d: „1-—8. 7. 08°
49,58: „10.—31. 7.08", 19,2 &: ,1.—8. 08,22: ‚9.—23.8. 08‘
Zwei @ der Stammart aus meiner Sammlung, bez.: „Davao,
Mindanao, Micholitz, 8.—13‘, und ‚14.—18. 6. 10°, weisen folgende
Unterschiede von der Varietät auf:
R)
Ü)
6. Heft
144 Prof. Dr. R. Krieger:
Auch das 2. und 4. Hinterleibssegment mit schwarzen Flecken.
Die Flecke des 2. Segments sind rundlich und 2/, mal so breit als
ihr Zwischenraum, die der übrigen Segmente größer als bei der
Stammart und abgerundet querviereckig. Der Zwischenraum
zwischen ihnen ist auf dem 3. Segment nur 4, mal so groß, aut dem
4.,5. und 7. größer alsihre Breite. Fühler oben dunkler als bei der
Stammart.
Der Leistenstumpf an den äußeren Ecken des oberen Mittel-
feldes fehlt. 1. Hinterleibssegment 0,12 mal so lang als der Körper,
1!/,, mal so lang als hinten breit, hier 1?/, mal so breit als vorn.
2. Segment hinten 115 mal so breit als lang. Fühlergeißel mit
36—37 Gliedern, das 1. Glied nicht ganz 5 mal so lang als in der
Mitte breit. Klappen des Legebohrers fast so lang wie die Hinter-
schienen und Tarsen zusammen.
Körperlänge 11 mm; Länge der Legebohrerklappen 4,3 mm.
d) Mittelsegment sehr unvollständig gefeldert, Rückenfurchen
lang. Mittelrücken und Hinterleib mit schwarzen Querbinden.:?)
50. Xanthopimpla tigris Kıgr., 28.
11899. Xanthopimpla tigris. Krieger, Sitzber. naturf. Ges. Leipzig
1897/98, p. 75, n. 6, 23 (nec Morley 1913). 60)
Dottergelb mit schwarzen Zeichnungen. Schwarz sind das -
Stemmatium, der Hinterrand des Scheitels, zwei Querbinden des
Mittelrückens, die hintere Hälfte der Flügelschüppchen, je eine
Ouerbinde des Mittelsegments und des 1, 3., 5. und 7. Hinterleibs-
segments, je zwei Flecke des 2. und 4. und 3 Flecke des 6. Hinter-
leibssegments, beim { außerdem ein sehr kleiner Mittelfleck des
2. und 4. Hinterleibssegments. Die vordere Querbinde des Mittel-
rückens ist schmal und liegt zwischen den vorderen Hälften der
Flügelschüppchen. Bei dem & und dem einen 9 ist sie vorn und
hinten verschiedentlich ausgeschnitten, bei dem anderen 2 zerfällt
sie dadurch, daß die Einschnitte tiefer sind, auf den Seitenlappen
in einen kleineren inneren und einen größeren äußeren Fleck.
Ganz am Rande ist sie verschmälert und etwas nach hinten ge-
bogen, so daß sie auf die dunkelgefärbte Hinterhältte des Flügel-
schüppchens hinweist. Die hintere Binde liegt unten an der vor-
deren Abdachung der Schildchengrube. Die Binde des Mittel-
segments füllt den Vorderrand des Mittelfeldes und: die hintere
Hälfte der oberen Seitenfelder aus. Die Binde des 1. Hinterleibs-
'segments zieht von den Luftlöchern vor den schrägen Furchen
jederseits schräg nach innen. Die Binden des 3. und 5. Hinter-
leibssegments liegen auf den erhabenen Feldern und lassen davon
bei den @ vorn und hinten etwa ein Drittel, beim $ nur einen
schmalen Saum frei. Die des 7. Segments ist bei den 2 schmal, in
der Mitte vorn in eine stumpfe Spitze ausgezogen und hinten sanft
69) Vergl. X. sexlineata Cam., p. 19 und appendicularis (Cam.), p. 13.
60) Vergl. X. tigris Morley, p. 20.
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 145
ausgeschweift, beim $ nimmt sie fast die ganze Vorderhälfte des
Segments ein. Die Seitenflecke des 2., 4. und 6. Segments liegen
dicht am Seitenrande der erhabenen Felder und sind bei den 9
klein, ebenso der quere Mittelfleck des 6. Segments. Beim & sind
sie viel größer, so daß die des 6. Segments hier fast zu einer Binde
zusammenfließen. Beim & und einem der 9 ist außerdem noch die
Umgebung der Luftlöcher auf dem 2. und 3. Segment dunkel ge-
färbt. Fühler braun, die äußerste Spitze rot, die Geißel unten nach
dem Grunde zu gelblich, der Schaft unten gelb. An den Mittel-
beinen ist der Grund und die äußerste Spitze der Schienen, sowie
die Endhälfte des letzten Tarsengliedes braun. An den Hinter-
beinen sind schwarz: der Grund des 1. Trochanterengliedes unten
und an den Seiten, ein länglicher Fleck unten in der Mitte der
Schenkel, der sich mehr nach außen als innen ausdehnt, die äußerste
Schenkelspitze, der Grund und die Spitze der Schienen, beim 2 die
Endhälfte des 5. Tarsengliedes, beim & der Grund des 1. und das
ganze 5. Tarsenglied. Legebohrerklappen schwarz, am Grunde
oben mit einem gelben Längsstreifen. Flügel beim 2 deutlich gelb-
braun getrübt mit einem noch dunkler braunen Fleck vor der
Spitze der Radialzelle der vorderen, der nicht bis zur äußersten
Flügelspitze reicht, beim $ vollkommen wasserhell, am Rande ganz
wenig braun getrübt. Adern und Mal braunschwarz, die Kosta gelb.
Kopf (Fig. 56a, b) deutlich schmäler als das Bruststück
beim 9 0,18 mal, beim & 0,17 mal so breit als die Körperlänge,
hinter den Augen schwach entwickelt, mit schwacher Wölbung
a
X. tigris Krgr., 2. 14:1.
verschmälert. Größte Kopfbreite beim 2 über 2,5 mal, beim d
fast 2,7 mal so groß als die kleinste Gesichtsbreite. Gesicht ein
wenig länger als breit, gleichmäßig gewölbt, ziemlich stark, aber
nicht sehr dicht punktiert. Kopfschild nur schwach vom Gesicht
abgesetzt, fein und zerstreut punktiert. Oberkiefer-Augenabstand
so groß wie die Dicke des 1. F ühlergeißelgliedes. Die Wangenleiste
tritt nur wenig vor. Bruststück. Vorderrücken glatt. Mittel-
Archiv für Naturgeschichte
1914. A. 6. 10 6. Heft
146 Prof. Dr. R. Krieger:
rücken fein und zerstreut punktiert, im letzten Drittel fast glatt.
Die Rückenfurchen reichen nicht ganz bis zur Verbindungslinie
der Mitten der Flügelschüppchen nach hinten und sind nicht sehr
tief. Der aufgebogene Vorderrand an beiden Seiten des Mittel-
lappens ist zwar deutlich ausgebildet, aber nicht so hoch und
scharf wie bei den meisten anderen Arten. Schildchen (Fig. 56 c
schräg von links und oben) quer wulstförmig, mit besonders vorn
ziemlich hohen Seitenleisten. Mittelbrustseiten mit wenig vor-
ragendem unterem Längswulst, vorn und unten sehr zerstreut und
ziemlich fein, nach unten zu stärker punktiert. Mittelbrust mäßig
stark und nicht sehr dicht punktiert. Mittelsegment (Fig. 56 d)
mit niedrigen Leisten. Das Mittelfeld ist mit den zahntragenden
Feldern und dem Hinterfelde verschmolzen. Die oberen Seiten-
felder sind dreieckig. Die Seitenleiste ist nur an den hinteren zwei
Dritteln der oberen Seitenfelder scharf ausgebildet, an den Seiten
des Hinterfeldes mehr oder weniger deutlich entwickelt, fehlt
aber an den zahntragenden Feldern vollkommen. Flankenleiste
vollständig. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 56 e von oben, f von
links) beim ® 0,13 mal, beim & 0,11 mal so lang als der Körper,
14, mal so lang als hinten breit, hier 14, mal so breit als vorn, nach
vorn zu gleichmäßig verschmälert. Die Rückenkiele reichen bis
zur Mitte des Segments. Zwischen ihren Enden findet sich eine
Längsgrube, die sich noch weiter nach hinten hin erstreckt. Die -
schrägen Furchen sind scharf eingedrückt und gekerbt. Die Seiten-
leiste ist in der ganzen Länge des Segments scharf entwickelt.
2. Segment (Fig. 56 e) hinten beim $ nicht ganz doppelt so breit,
beim & 1!/, mal so breit als lang, sein erhabenes Feld recht grob
und nicht sehr dicht, aber trotzdem etwas längsrunzlig, die er-
habenen Felder der folgenden Segmente sehr dicht, auf den vor-
deren grob, auf den hinteren feiner punktiert. Auch das 7. Segment
ist noch sehr deutlich, wenn auch zerstreuter punktiert und zeigt
beim & eine Andeutung eines erhabenen Feldes. 8. Hinterleibs-
segment des @ ziemlich stark nach hinten vorgezogen, das mittlere
Feld mit einer dem Rande parallelen eingedrückten Linie und
innerhalb derselben schwach höckerartig aufgetrieben. Fühler-
geißel beim 2 mit 37 bis 38 Gliedern (bei meinem & nicht voll-
ständig erhalten), das 1. Glied beim 2 51% mal, beim & 44, mal so
lang als in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel beim 2 0,20 mal,
beim $ 0,18 mal so lang als der Körper, beim Q 22), mal, beim
d 21% mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen vor dem
Ende mit drei kurzen dicken Dörnchen, wozu sich noch einige
schwächere gesellen können. Legebohrerklappen fast so lang
wie die Hinterschienen und -tarsen zusammen. Flügel. Die ge-
stielte Spiegelzelle nimmt den rücklaufenden Nerven beim ? im
äußeren Viertel, beim & im äußeren Drittel auf.
Körperlänge: 2 13 mm; Länge der a 5,5 mm.
Körperlänge: & 12 mm.
Assam.
ie « i D
12 a Fo a 1 Te en a ne
Über die Ichneumonidengattung Xanthopimpla Sauss. 147
Beschrieben nach 22 und 1& aus meiner Sammlung, bez.:
„Khasia Hills, Assam (E. Heyne)“.
e) Mittelsegment mit schwachen Leisten, Mittelfeld groß.
Mittelrücken mit 2 schwarzen Flecken.
51. Xanthopimpla aliena®!) n. sp., 9.
Dottergelb, der Hinterleib nach hinten zu und die Hinterbeine
ins Rostrote ziehend, das Stemmatium und je zwei Flecke des
Mittelrückens, sowie des 3., 5. und 7. Hinterleibssegments schwarz.
Die Flecke des Mittelrückens sind groß, fast kreisrund, nur etwas
länger als breit. Die des 3. und 5. Hinterleibssegments liegen in
den Seiten der erhabenen Felder und sind abgerundet quervier-
eckig. Der helle Zwischenraum zwischen ihnen ist auf dem 3. Seg-
ment 11, mal, auf dem 5. 3 mal so groß als ihre Breite, die des
7. sind bedeutend größer, queroval. Sie sind etwa ebensoweit
voneinander entfernt, als sie breit sind. Fühler schwarzbraun, an
der Spitze und unten dunkel rotbraun, Schaft und Pedizellus
unten rotgelb. Die Wurzel der Hinterschienen ist ziemlich aus
gedehnt schwarz, sonst sind die Beine ganz hell. Legebohrerklappen
schwarz. Flügel fast wasserhell, am Außenrande angeräuchert,
Adern und Mal braunschwarz, dıe innere Ecke des Mals und die
Kosta gelb, diese nach dem Male zu gebräunt.
Kopf (Fig. 57 a) schmäler als das Bruststück, 0,19 mal so
breit als die Körperlänge, hinter den Augen ziemlich schwach ent-
wickelt, gewölbt ver-
schmälert. Die größte
Kopfbreite ist 21% mal
so groß als die geringste
Gesichtsbreite.e Gesicht
so hoch wie breit, gleich-
mäßig gewölbt, ziemlich
dicht und kräftig punk-
tiert, an den Augen-
rändern glatt. Der Kopf-
schlid ist kaum vom
Gesicht geschieden, sehr
fein und zerstreut, der
Klipeolus noch feiner,
aber etwas dichter punk-
tiert. Oberkiefer-Augen-
abstand fast so groß wie
die Dicke des 1. Fühler-
geißelgliedes. DieWangen- X. aliena n. sp, 9. Im:
leiste tritt nur ganz wenig vor. Bruststück. Vorder- und Mittel-
rücken glatt. Die Rückenfurchen reichen fast bis zur Verbindungs-
linie der Vorderränder der Flügelschüppchen nach hinten. Schildchen
61) Fremdartig, weil die Art unter den mir bekannten Afrikanern
keine näheren Verwandten hat.
10* 6. Heft
148 Prof. Dr. R. Krieger:
(Fig. 57 b schräg von links und oben) querwulstförmig gewölbt,
in der Mitte etwas stärker erhöht, also der Kegelform sich nähernd,
mit vorne hohen, hinten ziemlich niedrigen Seitenleisten. Mittel-
brustseiten mit schwach vorragendem unterem Wulst, oben und
hinten glatt, sonst fein, sehr zerstreut punktiert. Mittelbrust grob,
an den Seiten zerstreuter, in der Mitte dicht punktiert. Mittel-
segment (Fig. 57 c) mit sehr niedrigen Leisten. Mittelfeld sechs-
eckig, ?/, mal so lang wie das Mittelsegment, an der breitesten Stelle,
die etwas hinter der Mitte liegt, 1?/, mal so breit als lang, nach
vorn zu stärker als nach hinten verschmälert. Zahntragende
Felder außen doppelt so lang als innen. Die Leiste, die das obere
Mittelfeld vom zahntragenden Felde trennt, ist bei dem mir vor-
liegenden Stück rechts nur zur Hälfte ausgebildet und auch links
noch feiner als die übrigen Leisten. Es ist daher wohl möglich, daß
auch Stücke vorkommen, bei denen das obere Mittelfeld mit den
zahntragenden Feldern verschmolzen ist. Flanken und Seıten-
leisten vorn weit ausgelöscht. Hinterleib. 1. Segment (Fig. 57 d)
0,13 mal so lang als der Körper, 1!/, mal so lang als hinten breit,
hier 11, mal so breit als vorn, bei den schrägen Furchen ganz
schwach eingeschnürt, sonst gleichmäßig nach vorn zu verschmälert.
Die Rückenkiele sind niedrig, reichen aber bis über die Mitte des
Segments hinaus. Die Seitenleiste ist nur ganz vorn deutlich aus-
gebildet, weiter nur durch eine Kante angedeutet. Schräge Furchen :
ziemlich tief eingedrückt und deutlich gekerbt. 2. Segment (Fig.
57 d) hinten fast doppelt so breit als lang, nach vorn zu stark ver-
schmälert. Sein erhabenes Feld sehr grob zerstreut punktiert, ein
Mittelstreifen und das hintere Drittel glatt. Die Felder der folgen-
den Segmente grob und dicht punktiert. Auch das 7. Segment
weist noch deutliche, tief eingestochene Punkte auf. Fühler,
Geißel mit 37 Gliedern, das 1. Glied nicht ganz 41, mal so lang als
in der Mitte dick. Beine. Hinterschenkel 0,19 mal so lang als
der Körper, 214, mal so lang als in der Mitte hoch. Hintere Schienen
mit 4—6 Dörnchen vor dem Ende. Legebohrer schwach nach
abwärts gekrümmt, seine Klappen fast so lang wie Hinterschienen
und -tarsen zusammen. Flügel. Die Spiegelzelle nimmt den rück-
laufenden Nerven etwas außerhalb ihrer Mitte auf. |
Körperlänge 10 mm; Länge der Legebohrerklappen 4 mm.
Mittleres Westafrika.
Beschrieben nach 1 2 aus dem Berliner Museum, bez.: „Span.
Guinea, Uelleburg, Benitogbt, 1.—14. II. 07, G. Teßmann S. G.“.
(Fortsetzung folgt.)
Fortsetzung aus Archiv für Naturgeschichte 1914, Abt. A, 5. Heft,
Felix Bryk: Parnassius Apollo L. 149
Weibchens vollkommen ausgebildet. Leider hatte ich keine Ge-
legenheit, den Augenblick zu beobachten, als sie sich trennten,
auch hat diese Beobachtung kein anderer gemacht.“ ‚Eigentümlich
ist es, daß das eingesperrte Paar ungewöhnlich lange in Kopula
blieb. Sollte dies davon abhängen, daß sie in einer dunklen
Schachtel aufbewahrt waren ?“ Verity) beobachtete ein Kopula,
die von 2%, Uhr mittags bis 11 Uhr nachts dauerte. Auch Bryk
war Zeuge mehrerer Paarungen, wovon die längste 24 Stunden
ausfüllte.6°) Weibchen mit zwei Taschen, wie sie Bryk für Parn.
Nomion v. Mandschuriae, achius und K. charltonius v. Romanovi
festgestellt hat, sind polyandrisch gewesen. Auch bei unserem
Apollofalter konnte ich in der Domestikation Polyandrie
feststellen. Ein bereits zweimal von zwei verschiedenen
& befruchtetes 9, das bereits Eier zu legen begonnen
hatte, wurde von einem dritten genotzüchtigt. Er hielt sie mit
seinen Hinterbeinen wie ein Frosch sein Weib umklammert, fest,
daß der Hinterleib wie eingeschnürt aussah. In der Freiheit hätte
dieser Zudringliche niemals dieses 2 bekommen... da die 2 auch
sadistisch grausam sein können. Als Beispiel möchte ich hier
zum erstenmale die Kopula einer mit Parnassius sehr verwandten
Gattung Luehdorfia erwähnen, deren 2 ebenfalls die Sitte haben,
anstatt des Eheringes eine Legetasche zu tragen. Der Augenzeuge,
mein liebenswürdiger Herr Korrespondent Dr. Moltrecht aus
Wladiwostok in Russisch-Östasien, war so freundlich, mir darüber
Mitteilungen zu machen, die ich wörtlich citiere: „Ein Luehdorfia
puziloi & beobachtete ich, wie es mit Feuereifer um ein sehr sprödes
jungfräuliches @ herumtänzelte, bis ihr schließlich blau vor den
Augen wurde; dann nahm sie ihn aber in einem Augenblick und
maltraitierte den Liebesritter auf eine so fürchterliche Weise, daß
der arme, der nach einer halben Stunde mehr als genügend hatte,
auf den Rücken fiel, (anfangs war er Herr der Situation), und nur
ganz schwach mit den Flügeln klappte. Nachher wurde der schwer
ohnmächtige in einem Wagengeleise auf und abgeschleift und
schließlich noch der entseelte Leichnam furchtbar mißhandelt,
bis sie endlich loskam, sich ohne eine Träne zu vergießen auf einen
Busch schwang und ihren ‚‚Gebieter“ ? den gierigen Waldameisen
überlassend.‘“
Das von Verity erwähnte 2 von Apollo benahm sich auch
bei der Entjungferung ganz rasend und toll ‚cominciando a correre
furiosamente‘.
| |Nach der Begattung beginnt für die Weiber die Eiablage,
während die lebensüberdrüssigen Männer mit ausgebleichten Augen,
sichtbaren Valven und zerrissenen Flügeln sich noch einige Tage
lang auf den Wiesen zeigen, bevor sie sterben. Elwes“®) behauptet,
sie stürben ein oder zwei Tage nach der Kopula. Das wird wohl
66) Vgl. Verity (l. c., p. 196).
67) Vgl. Bryk: Apollinische Liebe. Soc. ent. XXVI, Nr. 14,p. 51, 1911.
68) Elwes (l. c.).
Archiv ne schiehe 11 6. Heft
150 Felix Bryk:
für die Männchen am Ende der Flugzeit zutreffen; die der ersten
Flugzeithälfte leben sicher nach der Begattung noch ein bis zwei
Wochen. Ich spreche sogar die Vermutung aus, daß trotz der
Häufigkeit und Überzahl der Männchen und trotz der ihnen fremden
Streitsucht das Männchen gelegentlich nochmals in Kopula eingeht.
Grum-Grschimailo hat in Pamir abgeflogene Männchen von
Kailasius Romanovi mit frisch geschlüpften Weibchen erbeutet. %)
Welchen Zweck hat nun die Legetasche? ‚In usum iam non
obvium inguirant Entomologi“, sagt schon Uddman.”) Für
Poulton”!) seiihr Zweck die Erhaltung der Reinheit der Art.
„Ich würde also sehr geneigt seyn‘“, schreibt wieder Schäffer
über diese Frage, ‚‚es vor ein Hülfsmittel und Werkzeug des Eyer-
legens anzugeben, wenn ich nur hievon ein Augenzeuge werden
und einen einzigen Zweyfalter Eyer legen hätte sehen können“.
„Ich muß also, um von dem anscheinenden Nutzen nur etwas zu
sagen, es dermalen bey bloßen Muthmaßungen bewenden lassen‘.
„Mich dünket, man könnte diesen Theil einem Pfluge ver-
gleichen. Die Pflugscharte ist ein etwas gewölbtes und vorne
spitzig zulaufendes Eisen. Diesem scheint der sogenannte Spiegel
jenes neuen Zweyfaltertheiles ähnlich zu seyn. Die Pflugscharte
hat hinter sich ein langes, unten mit Eisen beschlagenes Bret.
Mich dünket, daß bey jenem Theile der Kiel diese Stelle vertrete.
Und vielleicht ist hier auch das Stängelgen dasjenige, was bey
dem Pfluge das Messer ist. Sollten sich die Weibchen nicht etwa
dieses Werkzeuges ebenso, wie wir uns unseres Pfluges bedienen ?
Sollten nicht diejenigen, an welchen dieser Theil zerstümmelt und
zerbrochen ist, solchen beym Eyerlegen abgenutzt und verdorben
haben ?“
„Da dieser Theil sehr fest am Leibe sitzt, so kann das Weibgen
ihre ganze Gewalt damit anwenden. Da er an sich hart und fest,
daß man ihn mit dem spitzigsten Messer kaum durchstechen kann
und nebst dem auf allen Seiten scharf und schneidig ist, so scheinet
er allerdings geschickt genug zu seyn, die Erde damit aufzuwühlen.
Erinnern wir uns hiebey, daß die Raupen dies Zweyfalters
bloß auf der Hauswurz leben, diese aber auf alten Gemäuern und
Felsen in weniger Erde wächst, welche Erde dazu auch fast beständig _
auf das härteste ausgetrocknet ist; so mögte wohl allerdings der
Zweyfalter eines besonderen Werkzeuges brauchen, diese Erde
aufzuarbeiten, wenn er seine Eyer an die Wurzeln oder wohl gar
unter die Erde nahe an dieselben legen will.“ ‚„Mithin dünket
mich, nichts anderes übrig zu seyn, als zu glauben, daß, da, nach
der Ähnlichkeit zu schließen, die Zweyfalter ıhre Eyer nahe bei
der Hauswurz legen müssen, hierzu kein bequemerer Ort, als unter
der Erde, die nicht gar tief ist, seyn könne. Wollte man sagen, .
daß sie die Eyer vielleicht an die Stengel klebten, so würde ich, da
°®%) Grum-Grschimailo (l. c.).
0%), Vgl. Uddman: Novae ins. species., p. 28 (Erlangen, 1793).
2 Val. Poulton in Trans. ent. Soc., London. Vol. XVI (1907).
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 151
' ich nurerst kürzlich an denen Oertern, wo sich die meisten Zwey-
| falter aufgehalten haben, das Kraut und ausgerissene Stengel
sorgfältig beschauet habe, doch wenigstens einmal ein Ey daran
' gefunden haben, welches doch nie geschehen ist.‘‘?2)
| Die Angaben von Peyron und Kheil, die Eier würden auf
die Blätter von Sedum telephnum abgelegt, sind unrichtig. Nach
A. Wagner”®) sollen die Eier an Steine und Felsblöcke geklebt
werden.
Schauen wir uns zuerst ein eierlegendes @ in der Gefangenschaft
an! Essitzt in einem geräumigen Käfige; in Blumentöpfen sprießt
das Donnerblatt, in Gläsern stehen blühende Kompositae. Doch das
eierlegende Mütterchen kauert lieber auf dem harten Boden; mit
ausgebreiteten Flügeln stützend, krümmt es seinen Hinterleib, als
wenn es die ärgsten Geburtsqualen durchzumachen hätte. Mit
dem letzten Beinpaare auf den Boden sich stützend, als ob
es ein Sitzbad nehmen wollte —, man verzeihe mir das prosaische
Bild —, hılft es sich ab und zu mit den Klauen, sie zum
Kiele führend, um nur besser und kräftiger ihre Tasche gegen die
Niederlage zu drücken; nun hebt es sich, fast erschöpft, auf, und
ein Ei ist an den Boden angekittet. Die Eiablage habe ich wieder-
holt beobachtet und immer verlief sie auf diese Weise. Bald hielt
sich das ? mit den Vorderbeinen an irgend einem harten Gegen-
stande fest, bald hatte es aber auch die Vorderbeine ganz frei.
Hatte es in irgend einem engen Winkel dabei nicht Platz, die Flügel
auszubreiten, so schob es sie in die Höhe.
In der Freiheit benehmen sich die Weibchen ähnlich. Immer
sah ich sie auf dem Boden kauern: hier in Karelien mit offenen
Flügeln in der oben beschriebenen Position, auf Gotland mit in
die Höhe geschobenen Flügeln. Einmal überraschte ich hier ein
zwischen Gräsern verstecktes eierlegendes 9; als ich es mit den
Fingern nahm, fand ich in der defekten Tasche zwei Eier.
Es scheint mir aber trotzdem Stichels Erklärung, zu der
er nach ähnlichen Fällen urteilend gelangt, unzutreffend zu
sein. Stichel sagt: ‚Über den Zweck des eigentümlichen
Gebildes ist nichts sicheres bekannt. Man sollte annehmen, daß
dasselbe irgend eine Rolle bei der Eiablage spiele, demgegenüber
steht die Beobachtung Thomsons bei einer Zucht von Parn.
Apollo L. im Insektarium des Zoologischen Gartens zu London;
derselbe ist der Ansicht, daß die Tasche nach der Kopulation ohne
jede Nutzanwendung sei. Der Umstand, daß 92 von Parnassius-
arten gefangen worden sind, in deren Taschen man ein loses Ei
fand, läßt die Vermutung zu, daß das Tier dieses solange mit sich
führe, bis es einen geeigneten Platz zur Ablage gefunden hat.“ ’®)
72) Vgl. Schäffer (l. c., p. 49, 50, 51).
7) Vgl. Arno Wagner: Ent. Zeitschrift 1907/08, p. 269.
74) Vgl. Stichel in Seitz: Großschmetterlinge der Erde. Fauna
americana (1907).
11* 6. Heit
152 Felix Bryk:
Wenn es mir auch weder gelungen ist, Eier im Freien zu finden,
noch dort die Funktion der Tasche zu untersuchen, — obwohl ich
ganz sicher Weibchen in der die Eiablage verratenden Geste
wiederliolt gesehen habe —, so bin ich doch der Meinung, daß die
Legeta'sche zunächst dazu diene, den Weichteil des eierlegen-
den Abdomens zu schützen, indem sie dem Weibchen die
Möglichkeit gibt, wie mit einem Taster auf die harte Unterlage —
gleichviel ob sie aus Stein, Erde oder getrockneten Gräsern, Reisig
und Flechten bestehe — die Eier anzukitten. Ich mache nochmals
auf die Beobachtung, wie die Hinterbeine die Legetasche an den
Boden stemmen, aufmerksam! Schon Doubleday brachte das
Vorhandensein der Legetasche mit der Modifizierung der Klauen
in wechselseitige Abhängigkeit. Bei Charakterisierung der Acraea-
Gattung sagt Doubleday: ‚Das am meisten interessante Merkmal
dieser Gattung ist die Abdominalplatte oder die Tasche der Weib-
chen, die ich bei Arten aus allen Gruppen (sections) beobachtet,
aber nicht konstant, auch nicht bei Weibchen derselben Art ge-
funden habe. Wahrscheinlich ist die Legetasche leicht abfallend,
wie es gewiß ist bei Parnassius. Die Form variiert bei den ver-
schiedenen Arten; sie ist am meisten entwickelt bei den Arten der
ersten Gruppe, welche Parnassius am meisten ähneln, die Kom-
bination von diesem Merkmale mit einer Klauenbildung, die sonst
nur bei Parnassius und den nächsten Verwandten von Parnassius
eigentümlich ist, ist sehr beachtenswert.‘‘?5) Sehr möglich scheint
mir sogar Schäffers Hypothese, daß die Eier in die
Erde vergraben, bezw. an die Wurzeln der Gräser, die
in der Nähe des Sedums wachsen, angeklebt werden.
Sonst hätte ich doch trotz größter Bemühungen, einmal im
Freien auf Stellen, wo kurz zuvor Weibchen dem Geschäfte des
Eilegens oblagen, Eier entdeckt. Noch ein anderer Umstand
spricht dafür: bei abgefilogenen 9, mit entleerten „Eiersäcken“,
sind die Taschen des öfteren nur noch rudımentär erhalten; das
„„tängelchen‘“ ist aber immer vorhanden. Das war schon dem aus-
gezeichneten Biographen des Augenspiegelfalters Schäffer auf-
gefallen: „Bey denen aber, die ich auf Bergen fangen ließ, war er
selten unverletzt; sondern bey denen, so, nach Anzeige ıhrer zer-
rissenen, und vom Federstaub oder Schuppen entblößten Flügel,
schon lange herumgeflogen waren, fand sich dieser Theil sehr zer-
stümmelt, so gar, daß ich bei manchem recht mühsam nachsuchen
mußte, um nur seiner Überbleibsel unter den Haaren der letzten
Glieder ansichtig zu werden.‘ ”e)
Langjährige Betrachtungen über den Zweck der Hinterleibs-
tasche brachten mich schließlich auf den naheliegenden Gedanken,
daß dieses Anhängsel noch einen anderen Sinn habe, als nur den
Weichteil des Hinterleibs zu schützen. Die Sphragis bezweckt
5) Vgl.DoubledayundWestwoodund Hewitson: Gen. diurn.
Lep., Vol. II, p. 139 (1897).
”) Vgl. Schäffer (l. c-, p. 49).
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 153
vor allem bei einer zweiten Kopula ein nochmaliges Ein-
dringen des Penis in die Bursa copulatrix zu verhüten.”’a)
Die Legeröhre (der Ovipositor) läßt sich wie der Rüssel eines
Elephanten nach der gewollten Richtung lenken. Wird das Tier
ım Momente der Eiablage gestört, so krümmt es die Röhre bis
zur Sphragis, und das frisch gelegte Ei wird dort aufgehoben.
So ein Ei kann aber nicht mehr an einen anderen Gegenstand
angekittet werden, da es nur kurze Zeit nach dem Verlassen der
Legeröhre klebrig ist ; öfters bleibt es daher in der Sphragis kleben.
In der Gefangenschaft legten mir die Weibchen täglich bis
20 Eier. Mehr als 80 Eier erhielt ich von keinem Weibchen. In der
Freiheit werden wohl die Weibchen nicht so viel Eier täglich ab-
legen, da ja ihr Leben fast einen Monat dauert und sie, für die
Verbreitung der Art Fürsorge tragend, manchmal auch die nächst-
gelegenen Flugstellen aufsuchen, daher sparsam ihren Eiervorrat
verteilen.
Die begatteten $ — man erkennt ihren Lebensüberdruß an
den zangenartigen Valven der Geschlechtsteile, die aus den
schmutzigen Abdomen herausstehen — leben noch einige Tage
bis zu einer Woche. Sie sind von nun an mehr Blumenbesauger
als auf Freierfüßen. Die 2 sterben alsbald nach dem letzten ab-
gelegten Ei.
Das Ende der Flugzeit ist hier in Karelien ungefähr der6. August.
Das letzte 2 erbeutete ich im Jahre 1910 am 4. August, das letzte ?
im Jahre 1911 (Taf. XXV, Fig. 131) am 19. August und das letzte 2
des Jahres 1912 flog hier am 15. August.
Es fliegen zwar sogar noch im September vereinzelt Weibchen, ??)
aber diese Tiere sind, wie ihr tadelloser, jungfräulicher Zustand
beweist, verspätet geschlüpfte Individuen. Rechnet man drei bis
vier Wochen als Lebensdauer für solche Spätvögel, so wäre es
sogar bei günstiger Witterung möglich, noch im Oktober den
Falter zu sehen. Freilich gibt es dann für ihn keine
Nahrung. Der Falter muß sich doch auch an das
Programm des Landwirtes anpassen. In Walamo (südlichste
Insel Kareliens auf Ladoga) waren im Jahre 1911 die blumen-
besäten Wiesen schon vor Mitte Juli abgemäht; die Folge davon
war, daß der Falterdamals aufseinen Flugstellen nicht zu finden war.
Hier werden die Wiesen Mitte Juli abgemäht, sodaß der Apollo-
falter, aller Nahrungsquellen beraubt, sich auf jene Wiesenstellen
flüchten muß, die wie die Matten in den Alpen für das weidende
Rind reserviert sind. Die grasenden Kühe und Kälber verschonen
die Blüten mancher Korblütter (Centaurea und Chrysanthemum),
dort fliegt nun der bedrängte Falter von Blume zu Blume, ohne
sich um das Geläute des Rindes zu kümmern. Auf Gotland waren
zn en Federley: Meddelaf Soc. pro Fauna et Flora Fennica, Nr. 30,
1904, p.
a) Val Bryk: Ein monoganischer Schmetterling. „Umschau“ vom
21. Mai 1914.
6. Heft
154 Felix Bryk:
schon stellenweise manche Wiesen anfangs Juli völlig abgemäht.
Sollte sich infolgedessen der Apollo in die Wälder zurückgezogen
haben ?
So hat das bedrängte Tier auch im Landwirte keinen Freund.
Fröste und Hunger verkürzen ihm das Leben, das in den kleinen,
stinkenden Eierlein verborgen weiter lebt.
3.
Die Artmerkmale von Parnassius Apollo.
Allgemeine Charaktere.
Der Kopf des Apollofalters ist klein. Die halbkugelförmigen,
nackten Augen sind ım Gegensatze zu Parnassius Mnemosyne,
Phoebus, Bremeri, Stubbendorfi, Felderi-Evermanni etc. etc. nicht
schwarz, sondern braun, bei toten Exemplaren metallisch
glänzend. Die Palpen und der Basalfleck wurden von Prof.
Enzio Reuter’®) abgebildet. Stichel faßt Reuters Befund wie
folgt zusammen: ‚Palpen zart, flach, den Kopf wenig oder garnicht
überragend, Basalglied stark gekrümmt, distal etwas verjüngt;
die beiden anderen Glieder gerade nach oben oder wenig nach vorn
gerichtet, das Mittelglied mit dem vorigen etwa gleichlang oder
etwas länger, schmäler, ziemlich gleichmäßig breit, Endglied in
verschiedenem Längenverhältnis zum vorigen, schmal, zugespitzt,
Basalfleck gelblich chitinisiert, groß, fast die innere Fläche des
Wurzelgliedes einnehmend, nach vorn und oben etwas verschmälert,
an der Grenze mit spärlichen Schuppen und Haaren bekleidet,
teilweise quergefurcht. Die mit kegelförmigen Gebilden bestandene
Zone von geringer Ausdehnung, von rundlicher oder elliptischer
Gestalt, isoliert im proximalen Teile des Fleckes unscharf begrenzt.
Die Kegel dichtstehend, kurz, zahnartig, gerade oder etwas nach
oben gerichtet. Innenseite der Palpen spärlich behaart und be-
schuppt, die Behaarung außen voller, ventral straff abstehend von
einzelnen stärkeren Borstenhaaren durchsetzt, dorsal ohneSchopf.‘”®)
Die Antennen (Taf. XXX, Fig. 141) sind eher kurz; sie reichen
bis zum Mittelzellflecke. Der schwarze Schaft besteht aus einzel-
nen Segmenten; er ist oberseits bis zur Fühlerkolbe dicht be-
schuppt, unterseits (Taf. XXX, Fig. 142) ist er nur basalwärts
dicht beschuppt, so daß die Fühlerkolbe mit dem oberen Teile ihres
Schaftesschwarz erscheint. In seltenen Fällen kann das ‚‚Schwarz“
blaßbraun bisrotbraun erscheinen. Die Einkerbungen der Seg-
mente sind trotz der Beschuppung reliefartig sichtbar. Die Kolbe
selbst ist fast unbeschuppt; sie endet mit einem kleinen spitzigen
Fortsatze, dem ‚Kegelchen“, den schon Schäffer beobachtet
hatte. In Karelien erbeutete ich zwei @ (1910), deren Knöpfchen
über einen Millimeter lang waren (Taf. XXXII, Fig. 145, 146).°%)
s) Vgl. Enzio Reuter: Über den Basalfleck (Helsingförs, 1896).
"®)Stichel: Genera Insectorum.Fasc. 58 me. Wytsman (Brüssel 1907).
°9) Bryk: Über eine seltsame Aberration usw. (Berl. Ent. Zeitschr.,
vol. LV, 1910).
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 155
Auch in Südfinnland (Karislojo 1911, $ c. m.), St. Gotthard
(2 e. m.) und Kagysman (Armenien) (2 c. m.) konnte ich
gleiche Fälle von Monstrosität feststellen. Die Farbe der
Fühlerschaftbeschuppung entspricht der des Flügelfonds;
so besitzt ein dottergelbes 2 (c. m.) aus Wernoj (Centralasien)
auch dottergelbe Antennen. Reiben sich die Antennen
ab, so werden die Enschnitte entschuppt und die schwarze ur-
sprüngliche Fühlerfarbe, wie sie noch bei Parn. Eversmanni-
Felderi, Mnemosyne, Stubbendorfi, Bremeri, Kailasius charltonius
etc. erhalten ist, kommt zum Vorscheine. Oberflächliche Beob-
achter hielten daraufhin Exemplare von P. Apollo mit „geringten“
Antennen für Hybriden von Parnassius Apollo und Parnassius
delius.®!) Die Ringelung eines Delius (Taf. XXXI, Fig. 143, 144)
oder Epaphus, Discobolus, Achius ist doch eine ganz andere als die der
entschuppten oder gar von der Natur schwach beschupp-
ten Apolloantennen.
Der Halskragen des kräftigen, bei Männchen dichter
als bei Weibchen behaarten Thorax ist gelblich oder gelbbraun.
Der ziemlich lange Hinterleib ist bei den Männchen viel graziöser
als bei den mit Eiern vollgepfropften Weibchen. Die Männchen
haben stets ein stark behaartes Abdomen, das silbergrau,
grünlich, ja in seltenen Fällen unterseits sogar ganz citronen-
gelb erscheinen kann. Der Hinterleib der Weibchen variiert im
Aussehen. Die Südländer sind fast ganz unbehaart, schwarz,
mit karger heller Beschuppung, die wie eine mehlige Überpuderung
aussieht; die Einschnitte der einzelnen Segmente sınd gelblichweiß,
Fig. 10.
Sphragis von Parn. Apollo L. 2 (profil) (nach einem Photo-
gramm von G. Haude) vergrößert.
Be a) Vgl. Pagenstecher: Nachtrag über Parn. plwebus Fab. (Wies-
baden, 65. Jahrg. 1912, p. 187).
6. Heft
156 Felix Bryk:
unterseits gelblich. Das Abdomen der nordischen Rassen ist da-
gegen schwach behaart, bisweilen sogar so dicht behaart, wie die
Weibchen vom nächstverwandten Parn. Phoebus F., aber unter-
seits heller; die Stigmen sind gewöhnlich sichtbar (Taf. I, Fig. 1).
Das weibliche Kopulationsorgan (bezw. den After) bekränzt ein
heller Haarbüschel; ringsherum läuft ein chitinöser, schwarz-
glänzender Analring, (VIII. Ventralschuppe), der ventralseits
gespaltet wie die Zehen des Rindes aussieht; dem haftet nach der
Begattung gewöhnlich ein hornartiges Gebilde an: die Lege-
tasche (Sphragis) (Figg.10,11). Sie ist braun, oder fast dunkel-
Fig. 11.
Sphragis von Parn. Apollo L. 2 (subtus; frontal).
(nach einem Photogramme von G. Haude) vergrößert.
schwarz, seltener verblast gelblich oder sogar weißlich. Verhältnis-
mäßig ist sie klein und variiert nicht so stark wie z. B. die Abdo-
minaltasche von Parnassius Mnemosyne und Stubbendorfi.
Schäffer??2) hat die Legetasche zuerst genau beschrieben und
auch zweimal abgebildet. Er vergleicht sie mit einem Schiffe und
unterscheidet den Spiegel, den Kiel und das’ ‚„Stängelgen‘“.
Erst Siebold®®) hat den Beweis erbracht, daß die Legetasche ein
Gebilde einer vom Männchen oder Weibchen herrührenden chitin-
ähnlichen Masse sei, daher dem Hautskelette des Weibchens nicht
angehöre. Ich besitze ein Weibchen aus dem Kaukasus®#), und
Rilodagh, dessen Legetasche viel schmäler und spitziger ist als sie
für Apollo typisch ist; sie sieht fast wie von Parnassius Nomion
.d. W. aus. Die Beine sind wie bei allen Papriho in beiden
Geschlechtern völlig entwickelt; Tibia, Tarsen und Femur sind
hell beschuppt, letzterer dazu stark hell behaart.
#2) Schäffer (ibid., Taf. IL, Fig. VI u. VII).
#3) Siebold: Über taschenförmigen Hinterleibsanhang der weiblichen
Schmetterlinge von Parnassius. (1850, III. Bd., 1. Hft.)
#4) Vgl. Bryk: Vornehme Parnassiusformen (Wiesbaden 1912, p. 19).
A 55 Ze ne Br u
Über das Aböndern von Parnassius Apollo L. 157
Ein kräftiges Adergerüste spannt die Flügelmembrana, die
von 28 bis 55 mm (vom Apex des Vorderflügels (Rippe R,) bis
zur Flügelwurzel) messen können; die Vorderflügel sind dreieckig
an der Flügelspitze und an dem Hinterwinkel abgerundet; die
Hinterflügel haben die Form eines Dreiecks, dessen beide Vorder-
rand und Seitenrandseiten konkav abgerundet sind, während .
der Hinterrand konvex ausgeschnitten ist.
Natürlich ist die Flügelform variabel. Wir werden bei Be-
sprechung der einzelnen Rassen nochmals darauf zurückkommen.
. Zwitter von Parnassius Apollo wurden selten beobachtet.
Rebel hat einen halbierten Zwitter dieser Art eingehend beschrieben
und farbig abgebildet. ‚Am interessantesten kommt der Zwitter-
charakter des Tieres in der Behaarung des Abdomens zum Aus-
drucke, welche bekanntlich bei dieser Art sexual verschieden ist.
Die männliche (rechte) Hälfte zeigt nämlich die normale lange,
weiße Behaarung dieses Geschlechtes, während die weibliche linke
Seite des Hinterleibs ebenfalls dem Charakter dieses Geschlechtes
entsprechend am Rücken nur kurz und spärlich behaart erscheint.
Die äußeren Genitalien gehören dem männlichen Geschlechte an
und lassen (ohne eine eingehendere Untersuchung) keinen Unter-
schied gegen normale Stücke erkennen. Jedenfalls fehlt ein Eingang
in die (wahrscheinlich auch gar nicht angelegte) Bursa copulatrix,
da gerade an dieser Stelle die Behaarung des Hinterleibes besonders
lang und dicht erscheint, also ganz den männlichen Charakter
zeigt.) Auf Taf. XXIX, Fig. 140 bilde ich einen bilateral ge-
teilten Zwitter aus den Karawanken aus der Sammlung Philipps ab.
Das Geäder.
Das Geäder fungiert zunächst als Gerüste. Einem ‚Takel-
werke‘ gleich spannt es mit seinen festen Rippen die elastische
Flügelmembrana aus, indem es dieganze
Flügelfläche in einzelne leicht stützbare
Felder zerlegt. Im letzten Grunde ist
es das Adersystem, das Flügelform und
Zeichnung konstituiert.
In dem auf Fig. 12 abgebildeten
Geäder von Parnassius Apollo L.
unterscheiden wır auf den Vorder- und
Hinterflügeln den radialen und den
medianen Rippenstamm. Der radiale
Rippenstamm besteht: aus der un-
geteilten Subkostalrippe (S), die
sich allmählich zum Vorderrande
nähernd in ihn mündet, und aus dem
vierastigen Radius (R,, R, (+ R,),
R, R,. Der erste Radius verläuft
parallel zur Subkostalrippe; R, (+ R,),
8) Vgl. Rebel: Über die Parnassius-Zwitter mit Taf. IT. (VII Jahres-
bericht des Wien. entom. Vereines.)
6. TIei!
158 Felix Bryk:
der im ganzen Genus Parnassius verloren ging) zweigt sich vor der
vorderen Zellecke ab und erreicht den Apex ohne R, zu tangieren;
Radius,undRadius, sind verwachsen und ihr gemeinsamer Ast
entspringt ausderZellecke.Der medianeRippenstamm setzt sich
zusammen: aus der dreiastigen Mediıanrippe (M,, M,, M,),
wovon die obere Medianrippe (M,) mit R(,+,) teilweise oder
an ihrer Basis verwachsen ist, die mittlere Medianrippe (M,)
vor der unteren Zellecke und die untere Medianrippe (M,)
aus der unteren Zellecke entspringt, ferner aus den beiden Ku-
bitalrippen (Cu,, Cu,), die in einem leicht geschwungenen Bogen
parallel zueinander verlaufen, aus der nur als Falte erhaltenen,
konkav erscheinenden, verschwundenen Analrippe (A), konkav,
„weil ja die Aderbildungen größtenteils auf der Unterseite des
Flügels gelegen sind.‘‘s6) und schließlich aus den beiden Axillar-
rippen (Ax,, Ax,), wovon die obere (Ax,) den abgerundeten
Winkel des Hinterrandes erreicht, während die untere (Ax,) im
ersten Drittel des Hinterrandes mündet.
Das Geäder der Hinterflügel weicht insofern von dem des
Vorderflügels ab, daß die Zahl der Radialrippen reduziert
wurde und daß die untere Axillaris (Ax,) verloren
ging; die rudimentär erhaltene Wurzelzelle soll sich nach
Spuler und Grote°”) aus dem ersten Radialaste gebildet haben.
Nach Spuler (l.c. p. 623) wird die Wurzelzelle gebildet, in dem der
erste Radialast, der mit der Subkostalrippe verwachsen ist, an
der Basis getrennt bleibt. Diese ‚„‚Basalzelle‘‘ oder Humeralzelle,
die bei Spuler, Grote, Schatz nicht hineingezeichnet wurde,
hat J. Henry Watson zweimal abgebildet.®®)
Die Subkostalrippe ist also mit dem ersten Radialaste (R,)
vereint. Von den restierenden ursprünglichen 4 Radien ist nur ein
Radialrippenast erhalten R, (+R,+R,), während R, sich
mit der ersten Medianrippe vereinigte; die drei Medianrippen-
äste (M,, M,, M,) nehmen eine ähnliche Stellung wie auf den
Vorderflügeln ein; die obereM, ist mit R, zu einerRippe verwachsen.
Cu, ist nicht so leicht geschwungen wie Cu,, sondern verläuft gerade
zwischen M,; und Cu,. Die Falte der Analrippe (A) ist undeutlich.
Die obere Axillaris (Ax,) erreicht die Hälfte des ausgebuchteten
Hinterrandes; die untere Ax, fehlt der ganzen Familie und ist
nach meinem Befunde von allen Papilioniformia nur bei den
Baroniiden erhalten.S®)
se) Vgl. A. Spuler: Zur Phylogenie und Ontogenie des Flügelgeäders
der Schmetterlinge. (Zeitschrift für wissenschaftl. Zoologie, vol. LIII,
4, Leipzig 1892, p. 623.)
Vol. Radcliffe Grote: Systema Lepidopterorum Hildesiae. (Mit-
teilungen a. d. Roemer-Museum, Hildesheim 1900.)
®2) Vgl. John Watson: On Calinaga, the Single Genus of an aberrant
Sub-Family of Butterflies. (Memoirs and Proceed. of the Manchester literary
und Philosophical Society, 1898/99, vol. XLIIH, Part IV.)
89) Bryk: Über neue Einteilung der Papilioniden i inStrands ‚„Archiv
f. Naturgesch.‘“ Vol. 79 A,, p. 116 (1913).
il -
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 159
Bevor wir nun die Geäderaberrationen von Parnassius
Apollo besprechen, wollen wir zunächst sein Subimaginalsta-
dium untersuchen. Dank der zugrundelegenden Untersuchungen
von Dr. Spuler, denen die von Dr. van Bemmelen,
Schäffer und Fritz Müller vorangegangen waren, wissen wir,
daß das Geäder im Subimaginalstadium große Umbildungen er-
leidet, bevor es sich zum imaginalen herausdifferenziert, indem es
das ursprüngliche Rippensystem durchmacht. Das imaginal
Geäder läßt sich daher eigentlich nur aus dem des Puppenflügels
deuten.
Vergleichen wir das Geäder des Falters (Fig. 13) mit dem der
Puppe, das ich einigemal Gelegenheit hatte nach der Natur nach
Puppen, die eben die Raupenhaut abgestreift hatten, zu zeichnen
Subimaginalflügel des
Apollofalters (vergrößert).
Fig. 13.
Typisches Geäder von
Parn, Apollo L. Fig. 15.
Subimaginalgeäder von P.
machaon L. (nach Spuler).
(Fig. 14), so fällt uns zunächst das Fehlen des Diskus auf. Die
Anzahl der Äste ist dieselbe, aber ihre Stellung ist eine andere. Die
den Tracheen folgenden Rippen des Vorderflügels werden auf fol-
gende Weise angelegt. Die Subkostalrippe verläuft wie bei der Imago;
die Radialrippen haben auch hier schon ein Ast eingebüßt. Welches ?
Nach Spuler®) wäre es Radius, (Spuler’sche Ader IL), nach
Grote?!) R, (oder R,), nach Bryk®°2) Radius,. Vergleichen wir
den subimaginalen vierastigen Radialrippenkomplex von Par-
%) Spuler: Die Großschmetterlinge Europas.
91) Grote: Systema Lepidopterorum Hildesiae (Mttgn. a. d. Roemer-
Museum Hildesheim 1900). | {
#2) Bryk: Über das Auftreten einer unbekannten Mutation mit
verändertem Geäder von Parn. Apollo L. auf Gotland. (Archiv für Rassen-
und Gesellschaftsbiologie Vol. 9, 1912.)
6. Heft
160 Felix Bryk:
nassius Apollo mit dem fünfastigen von Papilio machaon L. (Fig. 15),
so ist es unschwer, die verloren gegangene Radialrippe zu deuten.
Der verloren gegangene Radius kann nur die zweite
Radialrippe sein! Die Radialrippen verteilen sich auf folgende
Weise. Nahe zur Flügelwurzel gerückt befindet sich die Trennungs-
stelle des sich dichotomisch teilenden Radialrippenpaares; von
beiden oberen Rippen R, und R, (+R;,), mündet R, in den
Vorderrand, R, in die Flügelspitze; das gegabelte untere Radial-
rippenpaar (R, und R,) verhält sich wie das entsprechende von
Pap. machaon; darauf folgt die dreiästige Mediana, die sich in zwei
Äste gabelt, von welchem sich der obere noch einmal gabelt. Dann
folgen die beiden Kubitalrippen, die im Subimaginalstadium
viel mehr nach unten liegen als bei der Imago, so daß Cu, den
Hinterrandwinkel erreicht; die Analis ist mit ihnen an der Basis
verwachsen. Schließlich bemerken wir die beiden Axillaris-
rippen.
Nach Dr. Günther Enderlein®®), dem wir uns in der Be-
zeichnungsweise der Rippen angeschlossen haben, entsteht der Diskus
mit seiner Querrippe auf folgende Weise: Vom Kubitus, zweigt
sich ein kleines Aderästchen, (vielleicht das vonSpuler abgebildete
überschüssige Äderchen bei Cu, (Fig. 20)), ab, das über M,,M, mit
M, verwächst; die obere Medianrippe verwächst mit RER, der
basale Teil von M,+M,+M, wird rückgebildet, desgleichen die
Analrippe und das imaginale Geäder ist vollbracht. Die Kostalrippe
anderer Insekten ging durch Rückbildung bei allen Schmetterlingen
verloren.
In seltenen Fällen ist ein Teil der rückgebildeten basalen
gabeltragenden Rippe (R,+R,) noch im ıimaginalen Zustande
sichtbar, indem zwischen R, und R,(+,) diskuswärts ein Rippen-
fragment in die Zelle hineinwächst (= ab. Spuleri Bryk)®%).
Bei der von Stichel®) aufgestellten Cohors: Symplech ist R;
(+5) mit R, nahe dem Vorderrande verwachsen. Bei Parnassius
Apollo gehört dieser berrative Zustand zu den Seltenheiten. (1 J aus
Schwaben beiderseits ab. symplectus m. in meiner Sammlung.) Nicht
beachtet wurde von Stichel und anderen Autoren®®), daß bei
Kailasius charltonius Gray die Rippe R, (+R3,), wie bei dennahe-
stehenden Genera Archon, Zerynthia, Luehdorfia, Armandianıcht vor
der Zellecke, sondern aus dem gegabelten (R,+R,) Radialrıppen-
aste oben entspringt, was mich veranlaßt hat, charltonius von Par-
nassius abzutrennen.?”) Diese Verschiebung (Metathesis) des mit der
%#) Vgl. Enderlein: Eine einseitige Hemmungsbildung bei Telea
polyphemus. (Zool. Jahrb. 1912.)
9) Vgl. F. Bryk: Prolegomena zur asiatischen Mnemosyne. (Soc.ent.
1912.) Vgl. F. Bryk: Über das Auftreten Mutation ete. (Archiv Rassen-
u. Gesellschaftsbiologie, Vol. 9, No. 6. 1912.)
5) Stichel: Genera insectorum fasc. 58 me. (Wytsman Brüssel 1907.)
se Thid-
#) Bryk: Über neue Einteilung Papilioniden. Strands ‚Archiv
f. Naturgesch.“ Vol. 79 A,, p. 120 (1913).
; x
. er i 0
ae a en nn ne an Tun
Zerynthia ab, deren R, und M, aus der-
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 161
ersten Radialrippe verwachsenen Radialastes (R,+R,) fasse ich als
eine Kompensationserscheinung auf, indem sich anstatt der in der
Ökonomie der Natur als überflüssig erwiesenen Rippe R, die dritte
Radialrippe direkt an R, anschließt, mit ihr verwächst und auf
diese Weise kompensatorisch die Funktion von R, übernimmt.
Nach Grote, Rebel®) wird eine höhere Flugfähigkeit im Laufe
der Entwicklung erlangt durch Zusammendrängen des subkostalen
Teiles der Vorderflügel, dem sıch dann regelmäßig ein Ausfall der
radialen Rippen anschließt. Wie uns Dr. Spuler”) klargelegt hat,
hängt die Schwebefähigkeit von der Ausbildung des Diskus ab.
„Dagegen haben die Falter, welche ein großes Diskoidalfeld be-
sitzen, wie die meisten Papilios einen ruhigen, schwebenden Flug.
Der unstäte ıst bei solchen Formen zu finden, welche im Gebüsche
fliegen, von der Schwebefähigkeit können diese Tiere keinen
Gebrauch machen. Dahingegen zeigen die Tiere, welche über
weite Striche dahinziehen, natürlicherweise den schwebenden
Flug. So stehen Ausbildung des Diskoidalfeldes und die dadurch
bedingte Flugweise in den engsten Beziehungen zur Lebensweise
des Trägers, und man wird diese bis zu einem gewissen Grade aus
dem Bau des Flugorgans erschließen können.‘ Der Schwebeflug
unseres Baumweißlings (Adoria crataegi), des Parnassiusnach-
ahmers, läßt sich auch aus dem weitgebauten Diskus ähnlich
erklären. 100)
Bei den anderen Vertretern der Cohors: Symplecti, außer
Charltonius und loxias, entspringt die zusammengewachsene Rz
(+R,) direkt aus der vorderen Zellecke, seltener direkt aus der
Zellecke, wie es für die übrigen Parnassier charakteristisch ist.
— Die erste Mediana entspringt beim Apollo mit der gegabelten
Radialrippe, mit der sie verwachsen ist, bei der Einmündung in
die Zellecke oder bei gewissen Rassen (z. B. aus Südtirol) stark
distalwärts mit R,+R;,, wie es für Mnemo-
syne, Stubbendorfi, Felderi, Nomion etc.
charakteristisch ist, verwachsen, etwa so
weit von der Zellecke wie R, (+R;,) bei
Kailasius charltonius Gray nur natürlich
unten. Stichel!%!) bildet sogar eine
selben Stelle (der erste oben, die andere
unten) entspringen, als brauchte der dritte
Radius eine Stütze. In den allerselten-
Fig. 16.
x N ; , Geäder von Parnassvus
sten Fällen entspringt die erste Mediana 4»ollo L. ab. met. Bos-
(M,) direkt aus der Querrippe, wie z.B. niackii (coll. Bryk.)
ss) Vgl. Rebel: Fossile Lepidopteren aus Gabbro. (Wien 1898.)
9) Vgl. Spuler: Zur Phylogenie und Ontogenie des Flügelgeäders
der Schmetterlinge. (Zeitschrift für Zool., Jena LIII, 4, 1892, p. 637.)
100) Vgl.Bryk: Aporia crataegi und Parnassius. (Soc. ent., vol. XX VII
No. 18, p. 80—82, 1912.) h
101) Stichel: Genera insectorum 57 mefasce. (Wytsman, Brüssel 1907).
6. Heft
162 Felix Bryk:
bei Katllasius, Tadumia, Luehdorfia, Archon, was wohl bei Apollo
als Rückschlagsform aufgefaßt werden kann (Fig. 16); ab.
Bosniackii Bryk!02). Wir sahen nun beim Apollo, daß Hand in
Hand mit dem Zusammendrängen des
radialen Rippenstammes auch die erste
Medianrippe (M,) eine radiale Stellung ange-
nommen hat. Dieser Verschiebung und Ver-
schmelzung folgt auf Kosten der Vergrößerung
des Diskus eine Verschiebung (Methatesis) des
unteren Medianrippenastes (M,), der mit M,
verwächst und aus der unteren Zellecke ent-
springt. Diese vorgeschrittene Veränderung,
die bei gezogenen Tieren (aus Östergotland)
auftritt (Fig. 17), verdient besondere Beach-
tung, da siegleichsam auf den Vorder-
und Hinterflügelnerscheint. Im Freien
wurde diese aberratio (ab. Rebel Bryk) !®)
in Zentralasien (ein $ von Parnassius mnemo-
Fig. 17. syne) erbeutet. Auch die obere Kubital-
Geäder von Parnas- rippe ‚Cu, befindet sich in einem labilen
sius Apollo L. ab. Zustande. Davon überzeugt uns zunächst
ne Bo das Vorkommen von aberrativen Verschie- °
2 9° pungen auf Vorder- und Hinterflügel. Bald
neigt sie sich bei ihrer Einmündung zu Cu,, bald entspringt sie
mit ihr in derselben Stelle (Fig. 18) bald verwächst sie mit ihr
(Fig. 19) ab. Seitzi Bryk,!%). Dieses Schwanken der undecidier-
Lea Fig. 19.
Plethoreures Geäder von Geäd : lo-L
Parn. v. Linnaei Bryk. eäder von Parnassius Apollo L. 5 Vv.
(Koll. Bryk) albus Reb. ab. Seitzi Bryk. (Type;
ee Koll. Bryk).
ten oberen Kubitalrippe kann schließlich zu ihrem völligen Ausfalle
führen. Diese Mutation (ab. Jordani Bryk) tritt auf Gotland mit
Übergängen auf!®) (Fig. 25).
102) Bryk: Prolegomena. (Soc. Ent., vol. XXVII, 1912.)
108) Bryk (ibid.).
104) Bryk: Über das Auftreten einer unbekannten Mutation mit ver-
ändertem Geäder auf Gotland. (Archiv Rassen- u. Gesellschaftsbiologie.
Vol..IV, Nr..9, 19125 ' x
105) Vgl. Bryk: (ibid.).
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 163
Die Tatsache, daß die Veränderung des Rippensystems, sei es
beim Verwachsen der mittleren und unteren Medianrippen,
sei es beim Ausfall der oberen Kubitalrippe symmetrisch auf Vorder-
und Hinterflügel stattfindet, mein Befund,
daß bei Baronia die untere Axillaris auf
beiden Flügeln erhalten blieb, schließlich
Karschs /soneura!") bestätigen wunder-
schön Spulers Annahme, daß Vorder-
und Hinterflügel der Insekten ursprüng-
lich gleich gewesen sein müssen.10”) — Die
obere Kubitalrıppe der Hinterflügel kann
sogar eine mediane Verschiebung erleiden,
indem sie mit der unteren Medianrippe
verwächst; diese äußerst seltene symme-
trische Aberration bietet ein im Freien
erbeutetes Zwergmännchen von Parnassius
delus Esp. von Ortler; wir bemerken
ferner, wie sich M, bei der Einmündung
doppelt gabelt (Fig. 26). Kann man nicht Fig. 20.
dieses überschüssige Rippenfragment als Geäder von Parnassius
rudimentären R, deuten? Bei Parnassius as n e % re
Apollo, Mnemosyne, Apollonius, Jacque- Tr; 0. Koll Br EI
et ype; Koll. Bryk).
monti und Nomion kann man bisweilen
Rippenfragmente, die entweder aus M, oder direkt aus der
Zellquerrippe entspringen, finden; dieses überschüssige Fragment
läßt sich wohl aus der Ontogenie als reducierter R, erklären.
Es ist noch eine große Frage, ob es R, oder M, ist, die im Hinter-
flügel verloren gingen. Ein endgültiges Urteil darüber werden
wir uns erst bilden können, wenn das Subimaginalstadium des
Hinterflügels bekannt sein wird; die von mir
untersuchten Geäderaberrationen scheinen uns
zu überzeugen, daß die aberrativ aufgetauchte,
das Medianauge schneidende Rippe (Fig. 35)
eher als M,-Rippe aufzufassen sei. Schauen wir
uns daraufhin näher die paar in Betracht kom- Fig 21.
menden Geäderaberrationen an. Häufig kommt «eäderv. Parn.
im Genus Parnassius peroneuerer Rippenausfall deliusEsp. d ab.
vor. Er wird manifest, indem die betreffende Rippe Kerteszi; Bryk,
in der Membrana spurlos verschwindet ohne den as
Flügelrand, die Ausmündungsstelle zu erreichen N
(Fig. 18). Wir können diese Verkümmerung von teilweise aus-
gebildeten Rippen als ersten Schritt zur Rückbildung der be-
treffenden - Rippenäste betrachten. Beim Amasiaapollo (Taf.
XV, Fig. 109) kommt es ‚häufig vor, daß die das Subkostal-
106) Dr. Karsch: Gibt es ein System recent. Lepidopt. phyl. Basis ?
„Ent. Nachr.‘“, Vol. XXIV, Nr. 19,
107) Vgl. Bryk: Neue Einteilung Papilioniden. Strands Archiv.
Vol. 79, A, 1913.
6. Heft
164 Felix Bryk:
auge hinten abgrenzende Rippe peroneur verläuft. Peroneuerer
Rippenverlauf deutet uns hier an, daß es mit dieser Rippe etwas
hapert. Auf Fig. 22 sehen wir diese Rippe sehr stark zur an-
geblichen M, geneigt; ich besitze solche
Aberrationen aus dem Schwarzwalde,
aus dem lligebiete, aus Schweden.
Schließlich wächst diese Rippe mit der
angeblichen M, zusammen (Fig. 23). Diese
seltsame Aberration besitze ich aus Norr-
köping und aus Peggau; hier scheint
sie als Mutation aufzutreten. Denken
3 wir uns nun, dieser labile, mit M, zu-
Ab u sammengewachsene Rippenteil falle aus,
erratives Geäder von 3 : % E
Parnassius Apollo L. g So entsteht ein Hinterilügelgeäder ohne
v. chryseis Oberthür. jene Radialrippe. Diese Aberration be-
(Koll. Bryk) sitze ich aus Kum, Hohentwiel (Taf.X,
Fig. 78), Waidbruck; es liegen mir
weitere Exemplare aus Biel (Koll.
Marschner) und Hohenneuffen (Taf. X,
Fig. 77, Koll. Aichele) vor. Merkwürdig
dabei ist das konservative Verhalten
hinten keine Abgrenzung hat, benimmt
M es sich so konservativ als wäre das
Fig. 23. Hindernis immer noch erhalten (Fig. 23
EL und Tar X, Big. 778 78). Viel seltsamer
Apollo L. £. scandinavica Ist das Geäder eines Weibchens aus Norr-
Harc. f. Ruhmannianus köping (e. I. c. m.; Fig. 24). Auf den
Bryk on Bei ae: Hinterflügeln bemerken wir den Ausfall
von M,. Vergleichen wir nun das aber-
Falle annehmen, daß auf den Vorder- und
Hinterflügeln ein Verlust homologer
Rippen stattgefunden hat. Dem Ausfalle
von Rippe M, auf den Hinterflügeln würde
die peroneuere M,saufdenVorderflügeln und.
die fast reducierte Rippe M, entsprechen.
Es dürfte wohl ein äußerst seltener
Fall das völlige Verschwinden des ersten
d
MuERE vor f. "Barnasius Radius auf den Vorderflügeln sein. (Taf.
Bryk (Type; coll. Bryk) III, Fig. 12); einseitig (links) entdeckte
rative Geäder seines Vorderflügels mit
dem des Hinterflügels, so fällt uns auf
den ersten Blick die fast verschwundene
RippeM, und das allmähliche Verschwin-
den von M, auf. Können wir, gestützt
auf Karschs I/Isoneura, auf Baronia
brevicornis Salv. und schließlich die abs.
Jordani und Rebel nicht auch in diesem
des Subkostalauges; obwohl es nun -
a See _ um >? Le
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 165
ich diesen Ausfall bei einem im Freien erbeuteten © aus Öster-
gotland; rechts . ist R, erhalten, dafür ist R, (+R,) bei der
Einmündung in den Diskus peroneur. Das auf Fig. 30 abge-
bildete Vorderflügelgeäder eines Östergotländischen Männchens
sieht fast wie von einer Hesperide aus.
Das Geäder dieser Ordnung zeichnet sich
dadurch aus, daß alle Rippen direkt in den
Diskus münden; der seltsame Ausfall von
Rippe R, und die Zadumiaartige Stellung
der ersten Medianrippe verleiht dieser
Rippenkonfiguration so ein merkwürdiges
Aussehen.
Das häufige Vorkommen von über- Fig. 25.
schüssigen Rippen, dieunsin der Ontogenie Geäder von Parnassius
und Phylogenie des Flügelgeäders nicht Apollo L. v. scandi-
aufgefallen sind, möchten wir als hyper- Are f. Charlesi
trophische Neubildungen erklären. Auf a yes a;
Fig. 23 fällt uns ein überschüssiges Äderchen der Rippe M, auf;
auf Fig. 26 tritt ein{uns ganz! fremdes Geäder auf, das’ wir
uns nur mit Hilfe von
Fig. 23 und Tafel VII,
Fig. 57 leicht deuten
können. In meiner
Sammlung steckt so-
gar ein Weibchen aus
Norrköping, das
eine normal ausge-
bildete Interkubi-
tale (zwischen Cu,und 4
Cu,) besitzt. Über- £
gänge dazu liegen mir
von Par. Mnemosyne, |
v.UgrjumoviBrykvor.
Eine‘. ‚gleiehe über- - |
schüssige Rippe auf =
den Vorderflügeln ee N ®| e
bietet ein Weibchen VER EERN STEG
von Parn. Mnemosyne I ee
v. hassica Pagenst. (c. X er 4
m.). Dieses uns noch
rätselhafte Lavieren IR £ fi >
einer vagabundieren- er
den Rippe wartet noch Fig. 26.
I 1-1:: Monströses Geäder von Parnassius Apollo L. v;
eat u 5 rubidus Fruhst. (coll. Philipps, Köln) nach einem
eAtropniederhadial Photogramme von G. Haude.
rippen nicht das Auf- | =
tauchen der überschüssigen Rippen verursacht? Wir werden auf
die überschüssigen Rippen, insofern sie die Zeichnung beeinflussen,
Archiv für Naturgeschichte 3
1914. A, 6. 12 6. Heft
166 Felix Bryk:
später zurückkommen. Standfuß erzielte Individuen von Sat.
pavonia & x dyri 2 mit solchen Neubildungen bei seinen epoche-
machenden Hybridationsversuchen.!%®) Seine Erklärung des Ent-
stehungsgrundes solcher überschüssigen Rippen, die ich wörtlich
citiere, erscheint uns sehr gewagt: ‚Der von dem großen Ddyri-Ei her-
rührende Überschuß an Material kam äußerlich an den Faltern na-
mentlich dadurch zum Austrag, daß sich die Flügelfläche an dem
ausgewachsenen Tiere zwischen den Rippen nicht straff spannte,
sondern teilweise faltig und wellig blieb. Sehr auffällig ist nun, wie
die Natur sofort bei diesem ganz neu entstandenen Geschöpf für
einen genügenden Säftezufluß zu dieser übergroßen Flügelfläche
dadurch sorgte, daß sie an den Stellen, welche am wenigsten mit
Rippen versehen sind, also an den nach der Dorsalecke hin liegenden
Flügelteilen, größere oder kleinere Gabelungen bei der Überzahl
der Falter entstehen ließ. (cfr. Taf. I, Fig. 1, 2, 4.)“
Auch der auf Tafel V 19) abgebildete neue Hybrid Sal. hybr.
Schaufussi weist ein überschüssiges Ripplein auf. Ich glaube den
Grund eher in inneren Ursachen, die von der Dometiskation
protegiert werden, vermuten zu müssen, da solche überzählige
Rippen häufig bei der Zucht von Parnassius Apollo auftreten.
(Fig. 23) Jedenfalls scheint ihr Zweck nicht darin zu liegen, die
übergroße Flügelfläche auf diese Weise mit Säftezufluß zu ver-
sorgen, da wir gesehen haben, daß sogar trotz Eliminierung
eines ganzen Astes auf beiden Flügeln (Cu,) bei ab. Jordanı
(Fig. 20) die Flügelfläche gleich gut gespannt, wie bei normalen
Individuen erscheint; die seltsame Form von Zerynthia polyxena
ab. neurochola Bryk hat die Mehrzahl der Rippen völlig reduziert,
ohne daß deshalb die F lügelmembrane an a der anez
viel eingebüßt hätte.
Die Flügelzeiehnung. |
Motto: „Die individuellen Un-
terschiede halte ich daher für
uns von höchster Wichtigkeit,
mögen sie auch für den Syste-
matiker nur vom geringen Inter-
esse sein
Darwin, Entstehung d. Arten
Die betonte Abhängigkeit der Fleckenverteilung vom
Geäder, das primitive Übereinstimmen der Vorderflügel-
zeichnung mit der der Hinterflügel, schließlich die Homo-
gryphie der Unterseite machen uns das Thema über die
der Flügelzeichnung von Parnassius Apollo sehr leicht. Daher
wird auch die Bezeichnungsweise der einzelnen Zeichnungskompo-
nenten, aus denen sich der Ornamentenkomplex zusammen-
108) Dr. Standfuß: Handbuch der paläarkt. Großschmetterlinge (II.
Aufl., Jena 1896, p. 83).
108) Vgl. Standfuß: Experimentelle zoologische Studien (1898, Zürich,
Taf. V, Fig. 8).
Über das Abändern vor Parnassius Apollo L. 167
setzt, eine leicht übersichtbare, da sie sich auf Vorder- und Hinter-
flügel, auf Ober- und Unterseite anwenden läßt.
/ ‚Die formenreiche Parnassiusgruppe ist sehr einfach gezeichnet.
So variabel auch die Flügelzeichnung der Einzelindividuen ist, so
sehr auch im Auftreten oder Verschwinden gewisser Einzelkompo-
nenten die Physiognomie der geographischen Rassen jeder Art
schwankt, das Zeichnungsschema (Gesamtbild) ist für jede Art
ein fixiertes. Auf den Vorder- und Hinterflügeln unterscheiden
wir folgende Einzelelemente:
a) die Glasbinde (Marginalbinde),
b) die Mondbinde (Submarginalbinde),
c) die Prachtbinde (Subkostalbinde, Zone der Ocellen),
d) den Diskalfleck (auf den Hinterflügeln modificiert),
e) den Mittelzellfleck (auf den Hinterflügeln nur aberrativ),
fi) die Wurzelzeichnung,
die wir nun eingehender bei Parnassıus Apollo untersuchen wollen.
Die Oberseite des Vorderflügels.
Das vom dritten Radialrippenaste (R,) abgegrenzte schmale
unansehnliche Feld, das den Vorderrand bildet, wollen wir den
Vorderrandssaum bezeichnen. Wie bei allen Parnassiern
verhält er sich bei Parnassius Adollo nicht aktiv, indem er keines
der erwähnten Einzelelemente beeinflußt. Er ist selbständig,
bildet eine Art von Vorderrandumrahmung und steht der Zeichnung
fremd gegenüber. Dadurch unterscheidet er sich auf den ersten
Blick von den ihm nahestehenden genera wie Luehdorfia
(Taf. VI, Fig. 45 u. 46), Zerynthia, (Taf. VI, Fig. 47a), Archon
(T. VI, Fig. 41), Armandia (Taf. VI, Fig. 44), u. a., bei denen
wie bei den typischen Segelfaltern (Cosmodesmus), der Vorder-
randsaum für den Anfang der Ouerstreifen den Raum freigibt.
Der Vorderrandssaum ist in der Regel leicht schwarzweiß gekörnt,
bisweilen fast tieischwarz, wobei sich aber immer weiße Schuppen
finden (Taf. XVIII, Fig. 115), bei $ mancher Rassen wie auf
Taf. XV, Fig. 109 mit sehr wenig schwarzen Schuppen bestreut,
so daß der Saum die Farbe des Flügelfonds hat.
Die Basis der Flügelwurzel ist beim karelischen Apollo-
Männchen fast ohne jede Zeichnung. Es kommen auch Weibchen
ohne jede schwarze Bestäubung vor (Taf. X, Fig. 84,); doch
tritt besonders bei den domesticierten karelischen Tieren, seltener
bei gefangenen, eine ausgeprägte Basalschwärzung der Wurzel
des Diskus auf (Taf. XXVI, Fig. 132). Für die meisten Rassen ist
diese Basalverzierung charakteristisch, die so dunkel auftreten kann,
daß sie die Physiognomie des Falters verändert (Taf. XXVII,
Fig. 134). ‘Die Basalzeichnung ergießt sich jenseits des Diskus im
Wurzelteille der zwischen Cu, und Ax, abgegrenzten Zelle
(Taf. X, Fig. 79).
Abgetrennt von der Basalzeichnung liegt im Diskus der
Mittelzellfleck; er erreicht gewöhnlich die obere und untere
12* 6. Heft
168 Felix Bryk:
Wand desDiskus. Er kann rundlich sein (Taf. XX IV, Fig.127),oblong
(Taf. IX, Fig. 69a), auch fünf- und sechseckig (Taf. XXI, Fig.121);
bisweilen erreicht er die Kubitalrippe des Diskus nicht (Taf. XIII,
Fig. 102); noch seltener ist er ganz frei
(Taf. X, Fig.85), so daß er weder die oberen
noch unteren Diskocellularrippen tangiert.
Erruhtgewöhnlich zu beiden Seiten derEin-
mündung des unteren Kubitalastes (Cu,).
An den Zellabschluß legt sich der
Diskalfleck an. In der Regel wird er
oben von R, und unten von M, begrenzt.
In Karelien tritt aber manchmal der
Fig. 27. Diskalfleck verändert auf, indem er, wie
Aberrativer Mittelzellfleck gewöhnlich bei Parnassius Mnemosyne,
nn a vorne den Diskus nicht überschreitet (ab.
ee Bryk “ quincunx Bryk)."®) (Taf. III, Figg.17,19;
(coll. Bryk). Taf. IX, Fig. 67). Ein Männchen aus
Jelabuga (c. m.) besitzt so einen
reducierten Mittelzellfleck, der dazu hinten nur bis M, reicht.
Es ist mir nur ein Fall bekannt (Taf. XI, Fig. 91), wobei der
Diskalfleck so stark reduciert ist, daß er in der Mitte der Quer-
rippe, ohne M, zu erreichen, wie bei gewissen italienischen Mne-
mosyneformen, zu liegen kommt. Er kann länglich verzogen sein
(Taf. XV, Fig. 110, Taf. XX, Fig. 119) oder es kann sich sein
jenseits des Diskus liegender Teil verschieben, (Taf. XIV, Fig. 107,
108), daß er sogar den von R, mit R, (+-R;,) gebildeten Zellwinkel
ausfüllt (Taf. XXVI, Fig. 132); in aberrativen Fällen findet dann
eine Verbindung des Diskalfleckes mit dem Mittelzellflecke statt,
wobei entweder von beiden Seiten Ausläufer einander begegnen
(Taf. V, Figg. 31, 32, 33) oder nur der obere Teil in eins verschwimmt
oder in der Mitte sich
vereinen (Fig.32a,H.7,
die beiden verzerrten
=) Flecke einander ‚auf
folgende Weise, wie
Fig. 28a, 28b zeigt, be-
rühren.}) Völliges
Verschwinden der bei-
Fig. 28a. Fig 28b. den Flecke wie beim
Verzerrte Vorderflügelzeichnung von Parn. Apollo Paumweißling wurde
$ v. nylandicus Rothsch. (Type; Koll. Bryk) beim Apollofalter noch
nicht beobachtet.
p.156) oder schließlich
Ungefähr in der Mitte des Flügels liegt die Prachtbinde, de
wir aus praktischen Gründen Subkostalbinde nennen wollen.
110) Vgl. Bryk: Soc. Ent. 1911, März.
ı1) Vgl. Bryk: Über zwei fennoskandische Lepidopterenformen.
(Medd. Soc, pro Flora et Fauna fennica 1912—1913, p. 57-61.)
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 169
Sie wurde vollkommen nur beiWeibchen beobachtet (Textfig. 30a,
H.7,p.155) und trittauch da nur aberrativ auf. Gewöhnlich istsiein
Einzelelemente zerlegt. Den zwischen R,(+5) und R,+R, gelegenen
Fleck wollen wir den Subkostalfleck nennen; zwischen R,+R,
und M, liegt die Subkostalfleckverbindung; darauf folgt der
obere Medianfleck, zwischen M, und M,, an den sich noch
gewöhnlich ein zwischen M, und M, gelegener Wisch anschließt,
den wir den unteren Medianfleck benennen. Sind all’ die vier
verbundenen Elemente vorhanden, so haben wir das Subkostal-
bändchen. Die Zone zwischen M, und Cu, liegt in der Regel frei,
besonders bei Männchen; es findet aber bei den Weibchen öfters
eine mehr oder weniger starke Bestäubung statt, die subkubitale
Verbindung, die bei Männchen eine große Seltenheit ist. Sie
kann sich bis an den Diskus anlehnen. Weit isoliert vom Kostal-
bändchen liegt schließlich der sich an die obere Axillarader an-
lehnende Hinterrandfleck, unter den noch des öfteren ein Wisch
liegt, den wir kurz Hinterrandswisch nennen wollen. Das Aus-
sehen der Subkostalbinde ist für viele Rassen verschieden. In
Karelien tritt bei den Männchen gewöhnlich der Subkostalfleck
und obere Medianfleck getrennt auf; bei Weibchen dagegen
das Subkostalbändchen. Der Subkostalfleck kann sehr kräftig
sein (Taf. XVIII, Fig.115), indem er sich dem Diskus zu bogig an die
gabeltragende Rippe R,+R, anlehnt; bisweilen ist er stark reduciert
(Taf. XV, Fig. 110), schließlich verschwindet er ganz (Taf. IV,
Fig. 24). Mit dem Verschwinden des Subkostalfleckes kann
auch der obere Medianfleck und der Hinterrandfleck völlig
ausbleiben, was sehr selten ist (Taf. IV, Fig. 24). Wenn Sub-
kostalfleck und der obere Medianfleck getrennt erscheinen,
so ıst die. dazwischen liegende Subkostalfleckverbindung
immer schwächer beschuppt als der sie umgebende Flügelgrund.
Der obere Medianfleck ist sehr selten stark rückgebildet (Taf.
XVI, Fig. 112), er kann zu einem schmalen Streifen werden (Taf.
XV, Fig. 110), auch bogenförmig (Taf. XV, Fig. 109), oder zu
einem Patzen anschwellen. Es gehört zu seltenen Fällen, daß er
so übertrieben ist, daß er mit der Subkostalfleckverbindung und
unterem Medianfleck einen auffallenden Klex formt. Der das
Subkostalbändchen abschließende untere Medianfleck kann
auch fragmentarisch auftreten, indem er die Rippe M, nicht erreicht
(Taf. XIV, Fig.107). Selten ist es, daß er gewinkelt auftritt mit dem
Scheitel diskuswärts gerichtet (Taf. XVIII, Fig. 116); auf Taf. IV,
Fig. 22 sehen wir beide Medianflecke bogig und die darauffolgenden
Elemente der Subkubitalverbindung sind in zwei lose Flecke auf-
gelöst. Der Hinterrandfleck ist strichförmig, dann vertikal zur
Axilarisrippe gestellt (Taf. XIV, Fig. 110), zu einem Punkte zu-
sammengeschrumpft, viereckig, (Taf. XXVI, Fig. 132), oblong, (Tat.
XVI1,Fig.112), wurzelwärts ausgezähnt (Taf. XIII, Figg. 102,103) oder
sehr kräftig, daß er mit einem Schwänzchen längs Cu, wurzelwärts
ausfließt (Taf. XVIII, Fig. 115); einen merkwürdigen Hinterrands-
6. Heft
170 Felix Bryk:
fleck bietet ein Männchen aus den Pyrenäen (Vernet les Bains), der
teilweise offen blieb (Taf. XX, Fig.120). Auch schwach weiß geteilte
Hinterrandsflecke treten aberrativ auf (Taf. IV, Fig. 25). Der
Wisch unter dem Hinterrandsflecke fällt gewöhnlich nicht auf
in ganz seltenen Fällen ist er mit dem Hinterrandflecke verbunden.
Auf die Rotkernung der Elemente der Prachtbinde werden
wir noch zurückkommen. Für manche Rassen ist es charakteristisch,
daß die Subkostalbinde weit vom Diskus gerückt ist (Taf. XVII,
Fig. 116), für andere wieder sehr nahe (Taf. IX, Fig. 75).
Die Submarginalbinde setzt an R, an und verläuft quer
über alle Längsrippen bis Ax,. Sie besteht dann aus neun Bogen
(Taf. XX VI, Fig. 132), da das letzte Feld zweibogig ist. Ein Weibchen
ist mir bekannt (Taf. XII, Fig. 100), das eine zehnbogigeMond-
binde besitzt; der zehnte Bogen entspricht dem Wische unter
dem Hinterrandflecke. Der erste Bogen ist immer tiefer wurzel-
wärts gerutscht als die anderen; er ist immer erhalten, wenn
auch manchmal nur rudimentär; die darauffolgenden Bogen
der Submarginalbinde können sich allmählich in Flecke
auflösen (Taf. XV, Fig. 109) bis sie ganz verschwinden
(Taf. XXV, Fig. 130); derim radialen Gabelaste eingesperrte zweite
Bogen kann den Winkel auch ganz ausfüllen (Taf. XXVI, Fig. 132),
jedoch habe ich noch nicht beobachtet, daß er ihn überschritten
hätte; mit dem dritten und vierten Bogen bildet der obere Sub-
marginalbindenteil eine gerade zum Subkostalbändchen parallele
Linie. Der zwischen M, und M, liegende fünfte Bogen springt
öfters diskuswärts nach vorne, wodurch die Submarginalbinde
eine „S“-bogige Gestalt erhält (Taf. XVIII, Fig. 116); die darauf-
folgenden Bogen 6 und 7 lenken wieder zum Hinterrands-
winkel ein, das letzte Bogenelement, das die Hinterrandsecke
erreicht, ist schließlich wie erwähnt, zweimondig.
Um den Vorderflügel herum läuft das Glasband ‚es schwankt
in der Breite und Länge. Bald ist es sehr schmal (Taf. XXV, Fig. 130),
bald wieder sehr breit (Taf. VII, Fig. 56), im letzten Falle erreicht
es die Submarginalbinde, mit der es am Hinterrande zu-
sammentrifft; es kann ganz ruhig verlaufen aber auch bogig aus-
gezackt erscheinen (Taf. XIV, Fig. 107), gewöhnlich nimmt der
zwischen dem Glasbande und der Submarginalbinde eingesperrte
Flügelfond (die Grundsubstanzbinde) mit der Verbreitung des
Glasbandes ab. Je breiter das Band, desto schmäler die Grund-
substanzbinde. Es kann infolge dieser Wechselbeziehung die Grund-
substanzbinde ungewöhnlich breit erscheinen (Taf. XIX, Fig. 117).
Der untere Teil des Glasbandes verliert sich bisweilen im Flügelfonde;
er erscheint dann eingekeilt. Schließlich kann es so weit kommen,
daß das Glasband ganz verschwindet; der Flügelgrund legt
sich an den Saum an (Taf. XIV, Fig. 107), wodurch helle Keilflecke
entstehen, oder weiße Beschuppung drängt sich saumwärts von
der Grundsubstanzbinde aus, das Glasband von der diskalen Seite
einzwängend, wodurch eine glasige Zackenlinie entsteht.
Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 171
Den Glassaum umrandet ein befranster Rand. Er ist je nach den
Rassen hell wie der Fond (Taf. XIV, Fig. 107), schwarz (Taf. XVIII,
Fig. 115) oder auch gescheckt, indem die Rippenmündungen dunkel
sind, während der internervale Saum hell bleibt (Taf. XIII, Fig.102).
Die Vorderflügelunterseite.
Sie ist viel ärmer gezeichnet als ihre Oberseite und eine neue
ornamentale Bereicherung der Einzelelemente kommt in der Regel
nicht vor. Auf der Unterseite bemerken wir außer in sehr aber-
rativen Fällen immer den Mittelzellfleck, Diskalfleck, den
'Subkostalfleck, den oberen Medianfleck und den Hinter-
randfleck. Davon ist der Mittelzell- und Diskalfleck immer
reducierter als auf der Oberseite. Der Diskalfleck ist daher
immer unterseits so verkleinert, wie er oberseits nur bei der Abart
quincunx erscheint, die übrigen vier Flecke, die zusammen einen
verschobenen Ouincunx zeichnen, sind gewöhnlich verschoben.
Der Subkostalfleck kann unterseits ganz verschwinden, auch der
obere Medianfleck kann fast verloren gehen. Der Hinterrand-
fleck ist beim Apollo immer erhalten; nur in den aller-
seltensten Fällen können die drei unterseitlichen Rudimentär-
elemente der Prachtbinde verschwinden, obwohl sie oberseits er-
halten sind (Taf. IV, Fig. 24), auch das Gegenteil ist möglich
(Taf. XI, Fig. 90). Bei diesem Männchen ist auch unterseits die
oberseits fehlende Submarginalbinde erhalten. Die übrigen
Zeichnungen der Oberseite scheinen durch.
- Die Unterseite des Hinterflügels.
Da die Unterseite des Hinterflügels reicher gezeichnet
als seine Oberseite ist, so beginnen wir im Gegensatze zur üblichen
Gewohnheit mit seiner Unterseite. An der Wurzel des sonst zeich-
nungslosen Vorderrandsaumes fällt ein roter saumwärtsschwarz-
umgrenzter Prachtfleck auf, den wir den ersten Wurzelfleck
nennen wollen; er ist bisweilen auch dem Vorderrande zu schwarz
umsäumt (Taf. IV, Fig. 20). Der basale, außerhalb der Wurzel-
zelle liegende Flügelteil ist immer zeichnungslos. Von dem Basal-
flecke können ab und zu aberrativerweise schwarze Wische
saumwärts ziehen (Taf. II, Fig. 5); auch das Subkostalauge
kann sich über Rippe R ausdehnen (Taf. IV, Fig. 20) und den
Vorderrandsaum verzieren (Taf. XIX, Fig. 118). Der zweite
Wurzelfleck, gewöhnlich größer als der obere, schließt sich an
den ersten direkt an und ist wie die übrigen Wurzelflecke gleich-
falls schwarz umrandet. Im Diskus bemerken wir an der Wurzel
den dritten Wurzelfleck, der vorspringt, während der vierte
Wurzelfleck, der das.letzte Glied der basalen Verzierung bildet,
wurzelwärts bisweilen unsauber schwarz umrandet ist. De teilt
ihn bisweilen schwarz ab. Nur in gewissen Fällen können die
Wurzelflecke völlig ausbleiben (Taf. IV, Fig. 24).
6. Heft
173 Felix Bryk:
Der’ Mittelzellfleck und der Diskalfleck ist bei Par-
nassius Apollo verschwunden. Nur als Rudiment legt er Sich
in aberrativen Fällen der Diskocellularrippe an. =) (Taf, XXV,
Fig. 129).
Den Subkostalfleck können wir mit Leichtigkeit als da
Subkostalauge wiedererkennen. Er besteht aus einem schwarz
umrahmten, mit einem roten Ringe und einem großen weißen
Kerne verschenem Augenflecke; der weiße Kern kann auch rosa
erscheinen, wenn das Auge oberseits rot ausgefüllt ist. In der
Lokalisation, wie auch in der Form und Größe ist er sehr variabel.
Bald ist er so klein, daß er in der Mitte sitzt, ohne die abgrenzenden
Rippen zu tangieren (Taf. IX, Fig.70), bald breitet es sich trans-
versal derart aus, daß für die schwarze Umrahmung kein Raum
bleibt, oder daß er sogar den Vorderrandsaum okkupiert. Manchmal
ist er stark wurzelwärts gerückt und sehr selten sogar mit dem
zweiten Wurzelflecke zusammenfließend (Taf. X, Fig. 78).
Der Subkostaltleckverbindung entspricht der nur bei Weibchen
aberrativ auftretende, die Augen verbindende Strich, der unterseits
nur durchscheint. . Der obere Medianfleck hat sich hier zum
Medianauge verändert (Taf. XVI, Fig. 112), gewöhnlich aber hat er
dazu. den unteren Medianfleck zu Hilfe genommen, so daß das
entstandene ‚‚Auge‘ beim Zusammentreffen verschoben erscheint,
was oberseits vertuscht wird. Die Prachtbinde schließen drei Flecke
ab, wovon wir den dem Medianauge nächsten den oberen, den
darauffolgenden den unteren Kubitalfleck nennen wollen.
Schließlich kommt noch der letzte Fleck als Hinterrandfleck
in Betracht. (Diese. drei Flecke werden gewöhnlich Analflecke
genannt.) Der obere Kubitalfleck ist nicht immer erhalten.
Bei’manchen Rassen fehlt er (z. B. hier in Karelien); kommt er
vor, so ist er wieder nur schwarz. Er ist immer der kleinste der
drei Schlußflecke; bisweilen trägt er einen roten Kern. Der untere
Kubitalfleckistrundlich (Taf. XXV, Fig.131), dreieckig (Taf. Ill,
Fig. 19), rot gefüllt oder auch mit einem weißen Kerne versehen;
er fehlt nur in sehr seltenen Fällen (Taf. IV, Fig. 25). Der Hinter-
randfleck ist fast immer erhalten, gewöhnlich länglich verzogen,
schwarz, mit rotem Kerne oder auch mit weißer Centrierung
(Taf. II, Fig. 6). Aberrativerweise können sich alle drei Flecke
vereinigen (Taf. XIX, Fig. 117).
Es gehört zum Habitus von Apollo, daß die Submarginal-
binde, die aus Bogen besteht, unterseits immer erhalten ist.
Ausnahmen gibt es-(Nat. X, Fi ig. 76). Im Hinterrandfelde fehlt
der siebente Bogen immer. Der Glassaum tritt nur bei gewissen
Rassen auf (Taf. XVIII, Fig. 115); er läuft parallel zur Submarginal-
binde, fehlt aber in der Mehrzahl oder er ist nur noch rudimentär,
also fragmentarisch erhalten, indem die Grundsubstanzgflecke inter-
nerval den-Saum belagern; in diesem Falle sieht man zu.’beiden
a Vgl. ir Linnesche a (Fig. ‚6 lat ent. Zeitschr.“ Nr. 2
Vol. V, Guben 1911). -
Über das Abändern von 'Parnassius Apollo L. 173
Seiten der Rippenmündungen Bogenreste, die wie ‚Pfeile‘
aussehen. (Taf. XXII, Fig. 123). Der Flügelsaum ist hell, manch-
mal unterbrechen ihn die Mündungen mit einem dumkleren Tone.
Der klinterrand ist stark hell behaart. ,
Die Oberseite der Hinterflügel.
Die Oberseite ist, -wie erwähnt, nicht so reich gezeichnet.
Zunächst vermissen wir die roten Warzeit lecke. Nur aberrativ
tritt oberseits der zweite Wurzelfleck gerötet auf (Taf. IV,
Fig. 20). Öfters sind die Wurzelflecke oberseits mit schwarzer
Überpuderung angedeutet (Taf. II, Fig. 6). Sehr oft ist die Wurzel-
schwärze des Hinterrandes derart ausgedehnt, daß sie sich um
die Zelle herum ausbreitet (Taf. XXVII,Fig.134). Das Subkostal-
auge ist oberseits ähnlichen Veränderungen ausgesetzt wie unten;
dasselbe gilt vom Medianaugenflecke. Jedoch ist die unge-
schickte, nonchalante Verschmelzung der beiden Flecke zu einem
Medianauge nicht so bemerkbar wie unterseits. Es ist rund (Taf.
XVII, Fig. 113), eingeschnürt (Taf. XXVII, Fig. 135), nierenförmig,
rhombisch (Taf. III, Fig. 12), zweieckig (Taf. XXV, Fig. 129), oder
oblong (Taf. XxXII, Fig. 123); -sehr klein, nur. bis M, reichend
(Taf. IX, Figge.71, 70), oderauch riesengroß bis M, sich ausdehnend
(Taf. III, Fig. 14), ganz rot ausgefüllt wie das Subkostalauge
(Taf. IV, Fig. 23) oder mit weißem Kerne centriert, der winzig
oder wieder schr anspruchsvoll sein kann; auch zwei Kerne
kommen vor (Taf. XIV, Fig. 107). Der obere Kubitalfleck ist
niemals rot gekernt; er fehlt auch öfters, mag er auch unter-
seits vorhanden sein. Der.untere Kubitalfleck kann verloren gehen
(Taf. IV, Fig. 23); in den meisten Fällen ist er aber erhalten, bis-
weilen mit einem roten Kerne (Tat.Il, Fig. 7% Der Hinterrand-
fleck ist immer vorhanden; auch bei ihm tritt eine Rotkernung
auf; ist er verschwunden, so ging er in der Basalbestäubung ver-
loren, oder lose Schuppen deuten ihn an. Die Submarginalbinde
fehlt den Männchen der meisten Rassen (Taf. XXV, Fig.130), bald
ist sie nur als ganz leichte Bestäubung sichtbar (Taf. XIV, Fig. 107),
bald ist sie ganz dunkel, was für die Weibchen der meisten Rassen
typisch ist (Taf. XXVI, Fig. 132). Sie tritt auch des öfteren fragmen-
tarisch auf; nurin den oberen Elementen (Taf. XXIV, Fig. 127) oder
wieder nurin den unteren (Taf. Il, Fig.4) auf. Der siebente Bogen
ist sehr seiten ausgebildet (Taf. XVII, Fig.116). Das Glasband
kommt, wie unterseits, nur bei gewissen Rassen vor (Taf. XVIII,
Fig. 115), oder auch aberrativ. In Karelien habe ich es noch nicht
beobachtet. Es kann vorhanden sein trotz dem Ausbleiben der
Submarginalbinde. Sehr markant schauen die Falter aus, wenn
Submarginalbinden und Glasband schön ausgezackt sind;
die dazwischen eingesperrte Grundsubstanzbinde bildet dann ein
kontinuierliches Zackenband (Taf. II, Fig: 11). Der Saum ist
heit; der Hinterrand behaart, wurzelwärts schwarz, dann
saumwärts hell. nal
C. Het
174 Felix Bryk:
Die Färbung.
Der Flügelfond, von dem sich die oben besprochenen Zeich-
nungselemente abheben, variiert in mehreren Farbenabstufungen;
er erscheint von kreideweiß bis dottergelb in allen Übergängen.
Im Verhältnisse zu den Weibchen sind die Männer immer heller
als die Weibchen. Dottergelbe Männchen dürften wohl nicht vor-
kommen. Ex larva gezogene Exemplare sind gewöhnlich gelblich,
besonders ihre Unterseite (Taf. II, Fig. 10), die bei Sonnenglut
ausbleichen soll. Sehr selten kommen verblaßt grünlichgelbe
Exemplare vor, deren Beschuppung sehr seicht ist (Taf. IX, Fig. 73).
Das Glasband läßt gewöhnlich die Naturfarbe der Flügelmem-
brana durchscheinen. Bei frischgeschlüpften Tieren ist sie
grünlich (Taf. VII, Fig. 56), wird aber mit der Zeit transparent-
grau. Bei manchen Rassen ist das Glasband infolge dichter Be-
schuppungschwarzgrau(Tlaf. XVIII, Fig.115), beiseltenen Formen
wieder milchig weißlich (Taf. XIX, Fig. 118). Das Submar-
ginalband erscheint in der Regel nicht so dunkelschwarz wie die
übrigen Flecke, meistens dunkelgrünlichgrau; es wird aber
bisweilen auch schwarz (Taf. XVIII, Fig. 115). Die Flecken-
zeichnung ist tiefschwarz. Unterseits oder oberseits durch-
scheinende Flecken verlieren natürlich an Intensität der Schwärze
und erscheinen nicht so gesättigt. Bei der verblaßten grünlich-
gelben Form wirken die schwarzen Flecke violettgrau (Taf. IX,
Big.; 79.)
Die Prachtflecken sind gewöhnlich rot. Von tief purpurrot
bis hellgelb (Taf. V, Fig. 30) wurden Übergänge beobachtet, also
zinnoberrot, Terra di Siena-rot, dunkel- ockerbraun
(Taf. V, Fig. 99), orangerot und orangegelb (Taf. XI, :Fig. 92).
Die Subkostalbindenelemente:Subkostalfleck, obererMedian-
fleck und Hinterrandfleck sind öfter unterseits, seltener auch
oberseits mit einer der erwähnten Prachtfarben belebt. Ebenso
können in ganz raren Fällen die Prachtflecke der Hinterflügel
jedes belebenden Kolorits entbehren; sie sind dann schwarz wie die
Vorderflügelzeichnung (Taf. IV, Fig. 24, 25, 26, 27).
Die Technik der Flügelzeiehnung und die Analyse des Flügel-
ornamentes bei Parnassius Apollo.
Die Beschuppung.
Die Zeichnung eines Bildes — wenn es sich nicht um ein pro- .
jeciertes handelt — kann nur zustande gebracht werden, wenn
das nötige Material — Farben (Pigmente) — auf irgend eine Weise
auf die Fläche aufgetragen wird. Schon das abstrakte Axiom der
Linie und ihrer Entstehung schließt in sich ein sinnliches,
materielles Bild ein: eines sich auf einer Fläche bewegenden Punktes.
Beim Schmetterlinge sind es nun die Schuppen, die als Pigment-
träger wirken. Die Membrana ist der ‚Grund‘, wie der Maler sagt,
auf dem das mosaikartige Gesamtbild durch Anreihung einer
Schuppe an die andere entsteht.
2 A ee ee
Über das Abändern von Parnassius Apollc L. 175
Die Schuppen sollen aus haarähnlichen Gebilden, wie wir sie
noch bei den Lepidopteren und Trichopteren finden, hervorge-
gangen sein. Bevor wir uns den Schuppen zuwenden, wollen wir die
ontogenetische Entwicklung des Flügels, deren Kenntnis wir in
erster Hinsicht Mayer und Dr. Spuler verdanken, verfolgen.
Dr. Federley hat ihr Forschungsergebnis jenes Vorganges in folgen-
den Sätzen zusammengefaßt, die ich mir wörtlich zu citieren erlaube:
„Die ersten Flügelanlagen entstehen schon in der Raupe durch
Faltung der Hypodermis, wodurch ein Sack gebildet wird, der
sıch allmählich flach zusammenlegt und die Flügelform annimmt.
Alle Hypodermiszellen der Flügelanlage in der Puppe sind einander
anfangs vollkommen gleich; erst kurz vor dem Ausschlüpfen des
Falters fangen einige an zu wachsen und überragen bald die übrigen,
während gleichzeitig eine Vacuole in derselben entsteht. Diese
Zellen nehmen immerfort an Größe zu und legen sich aboralwärts;
ihre Vacuolen werden auch größer, und die Kerne zeigen deutliche
Degenerationserscheinungen. Während des Wachsens dieser Zellen
hat sich aber ein sehr wichtiger Prozeß vollzogen; die Zellen haben
ein Sekret abgesondert, welches ein Säckchen um sie herum ge-
bildet hat. Dieses kleine Säckchen, das aus Chitin besteht, ist eben
die neugebildete Schuppe. Aus dieser zieht sich sodann der Zellen-
inhalt zurück, so daß schließlich nur die hohle Schuppe übrig bleibt.
Gerade zu dieser Zeit entwickelt aber die sterbende Zelle noch eine
sehr intensive Tätigkeit. Sie scheidet nämlich, während sie all-
mählich zusammenschrumpft, immerfort feine Chitinleisten,
sogenannte „Chitinbrücken‘, aus, welch die obere und untere Wand
des abgeflachten, dem Flügel dicht anliegenden Schuppensackes -
verbinden und der Schuppe hierdurch selbstverständlich eine
größere Festigkeit verleihen. Sobald der Zelleninhalt vollständig
ausgeleert ist, kann die Schuppe als fertiggebildet angesehen
werden und ist jetzt reif, das Pigment zu empfangen. Ehe wir
aber die Pigmentbildung verfolgen, wollen wir auch das Schicksal
der übrigen Hypodermiszellen kennen lernen. Dieselben erleiden
auch große Veränderungen und scheiden vor allem das Chitin aus,
welches die Flügelmembrana bilden soll. Gleichzeitig wird die
ganze Wand des Flügelsackes in gegen die Adern rechtwinkelige
Falten gelegt, auf deren Rücken die Schuppen zu liegen kommen,
wodurch der Umstand, daß dieselben in Reihen geordnet sınd,
verständlich wird. Die in der Tiefe der Falte liegenden Zellen
wachsen in das Lumen des Flügelsackes hinein und vereinigen
sich mit der Chitinkutikula der entgegengesetzten Seite. Diese
feinen Zellenbündel, deren Natur noch nicht bekannt zu sein scheint,
dienen -offenbar ebenso wie die ‚„Chitinbrücken‘ der Schuppen als
Stütze und Verbindung der beiden Membrana.‘‘ 113) Wie die Schuppe
oder die Flügelmembrana besteht auch die Rippe aus zwei Chitin-
118) Dr. Harry Federley: Lepidopterologische Temperaturexperi-
mente. (Helsingfors 1900, p. 82.)
-6 Heft
%
176 Felix Bryk:
blättern, die natürlich verwachsen sind. Bis jetzt wurde noch nicht
beobachtet, daß sich die unterseitliche Rippen ‚hälfte‘ verschoben
hätte. Ich besitze ein d von Aporia crataegi, bei dem die Rippen
teilweise nicht verwachsen sind und wie gespaltet erscheinen,
indem die unterseitlichen Lamellen teilweise verschoben sind.
Auf Taf. XXXIII, Fig. 147 bilde ich die Flügelspitze der neuen
charlotonius-form v. Brykı ab, wo der Leser ganz genau beobachten
kann, wie die fünfte Radialrippe vor der Einmündung in den
Saum ober und unterseitsnoch nicht verwachsen ist; und zwar muß
der Leser die vorne gelegene Rippenlamelle unterseits vorhanden
und die auf dem Bilde hinten sich abzweigende zur Oberseite des
Flügels gehörend sich vorstellen; ähnlich verhält sich auch M,; bei
M, ist die Rippenspaltung noch deutlicher sichtbar.
Daß sich die Reihen der Schuppenwurzeln auf der Ober-
seite und Unterseite nicht decken, sondern daß sie um ein
beträchtliches Stück verschoben sind, hat wunderschön Petersen)
bewiesen. Nach ihm ‚‚fordert eine möglichst raumsparende Zu-
sammenfaltung der ganzen Flügelmasse theoretisch mit Notwen-
digkeit, daß die Membranen, welche die Oberseite und Unterseite
des Flügels bilden, nicht so gefaltet sein dürfen, das einem Wellen-
berge der oberen Membran genau ein Wellenberg der unteren
Membran entspreche“. Von diesem Standpunkt aus ist ja die
Beschuppung, die sich optisch als ein Bild ars muß, unter- -
seits bei allen Faltern verschoben.
Wie wir von den grundlegenden U ntersuchungen von Schneider
wissen, sind die Schuppen der Form nach sehr variabel. Sie zeigen
schon auf.den verschiedenen Flügelteilen eine gewisse Differencierung.
Auf der Flügelschuppe unterscheiden wir nach Schneider: !)
das Corpus squamae — den Schuppenkörper; den Processus
— die Fortsätze auf denselben, und schließlich den Sinus — die
basale Einbuchtung des Schuppenkörpers. Nach Schneider sei
der Schuppentypus für die Rhopaloceren ein processusloser
Korpus mit vorhandenem Sinus. Schneider bildet sogar die
Schuppe von Parn. delius ab mit der Diagnose: „Doriis (=Par-
nassius) hat große, rundliche, oben stumpf gezähnte Be!
mit sehr verschwindendem Sinus“. 116)
Meine diesbezüglich angestellten mikroskopischen Unter-
suchungen ergaben: Die Seitenrandschuppen von Parnassius
besitzen mehrere Processi, etwa von 5 bis 8, und sind größer als die
Schuppen des Glasbandes; diese sind rückgebildet und haar-
ähnlich, besonders sind es die den Rippen sich anschmiegenden;
man kann sie für Schuppen mit einem langen Processus’ be-
11) Wilhelm Petersen: Die Entwicklung des Schmetterlings
und das Verlassen d. Puppenhülle (p. 209).
115) R. Schneider: Die Schuppen an den verschiedenen Flügel- und
Körperteilen. (Zeitschrift . ee N aturwissenschaft, 1878, vol. ILL,
p- 1-59.)
116) Schneider (l. c., p. 16, Fig. 25, Fig. 12).
Über das Aovändern von Parnassius Apollo L. 177
trachten. Je näher die Schuppen dem Mittelfelde der Flügel liegen,
desto umfangreicher wird ihre Gestalt. Die Normalschuppe,
das ist die im oder um den Diskus angesammelte Schuppe, ist groß,
fast herzförmig, eher breit als länglich, distal fast spitzig endend,
mit deutlichen Längsstreifen. Die Schuppen des Außenrandes
sind stark heterocerenartig; bei Mnemosyne enden sie mit zwei
Processus, Parnassius Mnemosyne und Parnassius Stubbendorfi
zeigen bisweilen auf jener Stelle sogar Schuppen mit drei Processus ;
beim Apollo ist der doppelte Processus der Außenrandschuppen
nicht sehr deutlich, weil er sehr kurz ist ;so auch beim Kailasius charl-
tonius. Die Beschuppung wird dem Rande zu seichter. Am dichtesten
sind beim Apollo jene Stellen in der Ocelle, die von der Rippe M,
unterbrochen wird. Daß die Basis aller Schuppen basalwärts,
also in longitudinaler Richtung (Rippenverlaufsrichtung) liegt,
möchte ich noch besonders hervorheben. Einen Dimorphismus der
Schuppen, der infolge Verschiedenfarbigkeit der’ Pigmentierung
‚hervorgerufen wäre, habe ich nicht konstatiert. Die ‚weißen‘ und
schwarzen Schuppen können in allen möglichen Übergangsformen
auftreten, nur die mit rotem Pigmente verfärbte Schuppe hat
ımmer die Form der Normalschuppe. Mit einer einzigen Aus-
nahme der seltsamen Form von Parn. Jacguemonti ab. archonis
Bryk, bei der auch die rückgebildeten haarähnlichen Randschuppen,
die die rötlichen Bogen der Kappenbinde des Hinterflügels
bilden, rötlich verfärbt sind, sind die rückgebildeten Schuppen
bei Parnassius niemals rot gefärbt. Es ist interessant, daß auch
beim verwandten Archon apollinus, bei dem das Rot saumwärts
zur Submarginalbinde gerutscht ist, die roten Schuppen den Typus
der Normalform für jene Species angenommen haben. Auch ein
sehr seltenes Eversmanni 2 (Taf.VI, Fig. 50) besitzt ausnahmsweise
unterseits einen roten Hinterrandsfleck und dessen Schuppen ent-
sprechen natürlich der Form nach den roten Schuppen der Ocellen,
stechen daher von haarähnlichen Schuppen ab. Unterseits
sind große Flügelflächen unbeschuppt oder nur mit ganz
seichten Haarschuppen sporadisch besiedelt. Die Rıppen
sind im ganzen Mittelfelde nackt.
Das Pigment — gleichviel ob es stofflich die Hämolymphe
(Mayer), ein Sekret desselben (Chapman, Tutt), ein Fettstoff
(Friedmann), ein Chlorophylderivat (Poulton), oder sogar eın
Harnstoff (Urech) wäre —, wird in flüssigem Zustande der
Schuppe zugeführt. Die weißen Schuppen sind wahrscheinlich
beim Apollo pigmentlos. Das Schwarz, Rot und die variierende
von dottergelb bis grünlichgelbe Flügelfondfarbe der Schuppen
halte ich für ein und denselben Farbstoff, der, je nach der
Sättigung oder Dauer der koloristischen Differenzierung verschieden
aussieht, wie die Schale desselben Apfels von grün bis dunkelrot
sich verfärbt. So gelang es’ mir nachzuweisen, daß ein stark ge-
brochenes Gelb der Ocelle von Parnassius Mnemosyne ab. Max
Barteli Bryk (Taf. IV, Fig.28) unter dem Mikroskope als ein Derivat
6. Heft
178 Felix Bryk:
von schwarz zu betrachten sei. Auch die ockerbraunen Ocellen
von manchen Apolloformen (Taf. V, Fig.29) enthalten viel schwarzes
Pigment; und ich kann mich auch noch auf die Untersuchungen von
Mayer!) stützen, daß alle Farben der Schmetterlinge eine Portion
schwarz enthielten; ein Melanismus in nuce!
Auchdie Rippenfarbespricht dafür. Sie ist beim Apollo unter-
seits, wo sie infolge Schuppenarmut sichtbar wird, gelb bis dunkel-
orangegelb. Bei alten Exemplaren wird sie gelbbraun, bei
Parnassius Mnemosyne ist sie schwarz und nur ausnahmsweise
gelb.118) Bei Besprechung der Rotfleckung werde ich nochmals
darauf zurückkommen.
Noch etwas möchte ich hervorheben: in der Natur kommen
Apollofalter mit gelben, orangegelben, ja dunkelockerbraunen
Ocellen vor. Eine mikroskopische Untersuchung der betreffenden
Schuppen ergab,daßdieSchuppen deformiert, teilweise zusammen-
gerollt waren. Auch das „blasse‘‘ Schwarz der sehr seltenen Apollo-
form ab. Lamperti (Taf. 1X, Fig. 73) ist ein stark verdünntes Schwarz
in deformierten Schuppen. Es bliebe nun zu beantworten: Ist das
wenig gesättigte Pigment an der Deformierung der Schuppe schuld,
indem es den Schuppen nicht genug Festigkeit verliehen hätte,
daß sie sich zusammenrollen müßten oder ist infolge eines äußeren
oder inneren Einflusses die Schuppe deformiert worden und hat
sich mit ihr das Pigment umgewandelt ? Über die Zeichnung und
Färbung der Lepidopteren ist vieles veröffentlicht worden, weniges,
aber sehr weniges davon ist brauchbar.
Bei der Gattung Parnassius läßt sich das Problem der Flügel-
zeichnung insofern mit Leichtigkeit lösen, indem der Analytiker
der Technik der Flügelzeichnung nachspürend, sich anfangs
um die Zeichnung garnicht kümmert, sondern die Flügel für eine
einfarbige Fläche hält und sich die Frage stellt: Wie und auf
welchen Stellen finden Schuppenansammlungen statt;
und dann erst: welche von diesen Schuppenkomplexen werden
von einem anders gefärbten, die Zeichnung bedingenden Pigmente
bevorzugt. Beginnen wir mit dem Hinterflügel, da beim Parnassius
die Hinterflügel immer dichter und mehr beschuppt als die Vorder-
flügelsind. Wir beobachten, wie unterseits dem Saume zu die Flügel-
fläche schwach, beschuppt ist, wie dann die Beschuppung in der
Zone der Prachtbinde am dichtesten wird, wie sie schließlich im
Centrum fast unbeschuppt ist und erst wieder bei der Wurzel
dichter wird. Bildlich läßt sich leider dieser Beschuppungszustand
nicht wiedergeben, doch glaube ich auf Taf. IV, Fig. 25, anschaulich
den eben gemachten Befund abgebildet zu haben. Der weiße Hof
mit den schwarzen Dekorationselementen der Basis und Ocellen-
binde hebt sich ganz plastisch vom unbeschuppten. Centrum ab.
Die Rippen des Diskus sind ganz nackt. Diese beschuppten Stellen
117) Mayer: OntheColour and Colour-Pattern usw. usw. (1897. p. IE .)
.48) Bryk: Vornehme Parnassiusformen (Wiesbaden 1912, Taf.I, p. 3.)
.Über das Abändern von Parnassius Apollo L. 179
auf der Unterseite des Hinterflügels sind beim Apollo und bei den
anderen Parnassiern sehr variabel. Bisweilen sieht man einen
streifenbildenden Schuppenkomplex, der von der Basis des Diskus
ausgehend, mit der Medianocelle verbunden ist, bisweilen ist das
ganze Feld von der Basis bis zur Subkostalzelle dicht beschuppt
(sehr selten), wie auf T.IV, Fıg.25; es lassen sich alle Möglichkeiten
nicht beschreiben. Immer aber ist rings um die Ocellen einSchuppen-
hof, so daß die Ocelle mit dem Hofe im Gegensatze zur entschuppten
nackten Flügelfläche ein unzertrennbares Ganzes darstellt. Wenn
wir nun diese Schuppenansammlungen verfolgen, so werden wir
mit Hilfe einer Serie.von Exemplaren ein förmliches Schuppen-
wandern beobachten. Ich glaube in dem Beschuppungsverhält-
nisse des parnassischen Hinterflügels eine ganz primitive Zeich-
nungsanlage vor mir zu haben. Langjähriges Betrachten und
Forschen der Schmetterlingszeichnung brachte mich auf den Ge-
danken, der von dem eben mitgeteilten Befunde nur bestätigt wird,
daß die Schuppen- und Pigmentwanderung, deren Resultat das
Bild ist, in erster Linie von dem Geäder abhängig ist; wir wollen
uns also dem Verhältnisse des Geäders zur Zeichnung wenden.
Die Zeichnung und das Geäder.
Wenn meine Behauptung richtig ist, daß das Geäder in erster
Linie die Zeichnung ‚beeinflußt, so muß aus der Tatsache, daß das
Geäder im Subimaginalstadium Umbildungen erleidet und seinen
ursprünglichen Rippenverlauf durchmacht, der Schluß gezogen
werden, daß die ursprüngliche Zeichnung auch eine andere, an jenes
Rippensystem angepaßte gewesen sein sollte. Dr. van Bemmelen
und Schäffer waren die ersten, die der Zeichnungsanlage im
Puppenflügelnachspürten. van Bemmelen kam zu folgendem Er-
gebnisse: „Sobald die Entwickelung der Schuppen angefangen hat,
bis zum Augenblick, wo die definitiven Farben auftreten, zeigen
die frisch herauspräparierten Flügel eine Farbenzeichnung,
welche von der imaginalen sehr verschieden ist, aber dennoch einiges
mit ıhr gemein hat.‘ 12)
Schauen wir uns den Hinterrandfleck auf der Unterseite
der Hinterflügel an, oder das letzte Submarginalbandelement
in derselben Zelle, oder schließlich die Rippenmündungsbeschuppung
bei Parnassius Nomion oder Apollonius. Wir werden bemerken,
daß beim Apollo der Hinterrandfleck unterseits (in seltenen Fällen
auch oberseits (Taf. II, Fig. 10)), wenn er rot gekernt ist, die Rot-
kernung sich immer zu beiden Seiten der rückgebildeten Analrippe
(A) verteilt ; bisweilen ist diese Rippenfalte weiß beschuppt (Taf. IV,
Fig. 25). Das letzte Submarginalbandelement ist immer, wenn es
erhalten ist, zweibogig, wird also von der Analfalte in zwei Bogen
zerlegt; bei Parn. Apollonius ist dieses Element in zwei Flecke
' 19) Vgl. J. F. van Bemmelen: Über die Entwicklung der Farben
und Adern auf den Schmetterlingsflügeln. (Nederlandsche Dierkund.-Ver.
1899, Leiden, p. 2.)
\ed € Bi RR V 5 6. Heft
180 Felix- Bryk: Über das Abändern von Parnassiüs Apollo L.
zerlegt, das wie die unterseitliche Rotkernung des Hinterrand-
fleckes beim Apollo sich an .beide Seiten der Analrippe anlegt.
Die Rippenmündungen im Seitenrande von Parnassius nomion
sind schwarz befranst, im Gegensatze zur .internervalen Rand-
zellenumrandung, die hell befranst blieb. Sogar die verschwundene
Analrippe wird mit schwarzen Fransen. markiert. Betrachten wir
die entsprechenden Dekorationselemente bei Armandia (Taf. VI,
Fig. 44) und Thais (Taf. VI, Fig. 47a), bei verschiedenen an-
deren Schmetterlingen, so kommen wir zu einem ähnlichen Schlusse,
zu dem Adolph beı Besprechung seiner konkaven und konvexen
Linien im Hymenopterenflügel gelangt ist: „Es scheinen diese
Züge unauslöschlich in die Uranlage des Flügels eingeprägt zu sein.
Die Natur hat denselben in mannigfachster Weise
umzugestalten vermocht; diese Anlage zu verwischen,
scheint sie machtlos gewesen zu sein.‘20) Wir werden bei
Besprechung der Zeichnungsverhältnisse von Parnassius auf Fälle
zurückkommen, wo sich die Natur nicht ‚‚machtlos‘“ gezeigt hat.
Schon Fritz Müller hat aus dem Verhalten .der Randfleckver-
teilung im Hinterflügel von Ituna Ilione und Thyridia Megisto
geschlossen: ‚‚es sieht-aus, als wäre das Feld zwischen diesen beiden
Rippen ein Doppelfeld und das ist es auch‘.1?1) Von den neueren
Flügelornamentologen hat sich auch ähnlich Schröder geäußert,
„daß das Geäder weitgehende Umsessallungen erfahren kann, ohne
daß die Zeich-
nung entspre-
chend beein-
flußt wäre“ .122)
Nun wissen
wir, daß bei
den Schmetter-
lingen im Pup-
penstadium das
Diskus hat, so
daß der Tra-
cheenstamm ra-
diar fädenartig
verläuft. Gibt
uf. . es noch recente
Io 29R -: "© JEormen: In der
Papilio Xenocles (Koll. Bryk). Gruppe von Pa-
| pilio, bei der
die konservative Zeichnung jenen primitiven Zustand verraten
würde: 2.
120) Vgl. Adolph: Über den Insektentlügel. eg
2 Fritz Müller: Ituna und Thyridia... (Kosmos. 1879, p ‚101. )
122) Schröder: Kritische Beiträge usw. (Allgem. — für Entomologi
1904, Nr. 11/12, p. 256.)
(Fortsetzung a im asshlv für Naeoee 1914, A. 7.)
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F.Bryk: Parnassius.
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Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahre. 1914. Abt. A. | Take IL
VIE PUT. JS [Prmas DER rst
E.Bryk: Parnassius.
Inhalt der anresberichte,
Reit:
1; I. Mammalia.
E23 ll auyes,
| 3. III. Reptilia und Amphibia.
4. EI Pisces.
9. Va. Insecta. Allgemeines.
b. Coleoptera.
6. c. Hymenoptera.
| 7. = d Lepidoptera.
| 3 e. Diptera und Siphonaptera.
| f. Rhynchota.
9. g. Orthoptera—Apterygogenea.
| 10. - VI. Myriopoda.
| | VII. Arachnida.
| VIII. Prototracheata.
| IX. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto-
| 11. x funmeata. ee
| XI. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora.
| XII. Brachiopoda.
| XIII. Bryozoa.
| EV. Vermes.
12. XV. Echinodermata.
|
XVI. Coelenterata.
XVII. Spongiae.
XVII. Protozoa.
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