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FOR THE PEOPLE
FOR EDVCATION
FOR SCIENCE
LIBRARY
OF
THE AMERICAN MUSEUM
OF
NATURAL HISTORY
) BORN
ARCHIV _
NATURGESCHICHTE.
GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
W. F.ERICHSON, F.H.TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER unD E. STRAND.
———-
EINUNDACHTZIGSTER JAHRGANG.
1915.
Abteilung A.
5. Heft. —
HERAUSGEGEBEN
VON
EMBRIK STRAND
(BERLIN).
NICOLAISCHE
VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER
Berlin.
Inhaltsverzeichnis.
Oudemans. Notizen über Acari. XXIII. Reihe (Uropodidae, Tarsone-
midae, Bdellidae). [Mit 151 Textfiguren] ...........
Werner. Über einige neue oder seltenere afrikanische Mantodeen des
Musöe d’Histoire Naturelle de Belgique in Brüssel. (Mit 3 Text-
fipuren) I ar N N SE EEE ar
Strand. Über einige Bröntalikche und paläarktische Grabreniden der
Gattungen Sphex, Sceliphron und un im Deutschen
Entomologischen Museum ee ee Pe
Eichelbaum. Verbesserungen und Zusätze zu meinem Katalog der
Staphylinidengattungen aus dem Jahre 1909 . .. 222.2...
Kröber. Die nord- u. südamerikanischen Arten der Gattung Conops
Krausse. Hexapodologische Notizen. [Über die Haare der Spiegelräup-
chen, überwinternde Vanessen, Polyederkrankheiten, Historisches
(Hym.), Stridulationstöne, Biologisches, Technisches, Lepido-
pterenvarietäten, Nonnen-Aufnahmen etc.] (Mit 2 Klapptafeln)
79
88
98
121
160
Notizen über Acari.
XXII. Reihe (Uropodidae, Tarsonemidae, Bdellidae).
Von
Dr. A. C. Oudemans, Arnhem (Niederlande).
Uroseius degeneratus Oudms.
(Fig. 1—9.)
1. Nov. 1913. Uroseius degeneratus Oudms. in Ent. Ber.
724, n. 74, p. 37. "Kurze Diagnose des 9.
Femina. Länge des Idiosoma 1585 u; größte Breite in der
Mitte 1245 uw. Länge des Rückenschildes 1320 u; größte Breite
desselben 735 u. Länge der Beine 775 resp. 735, 715 und 735 u.
Gestalt. Breit eiförmig, dennoch, auch am breiten Ende,
vorn etwas zugespitzt.
Farbe ockergelb.
Rückenseite (Fig. 1). Das Rückenschild ist klein, an den
Seiten wie erodiert; es ist wie im Rückgang begriffen, etwas
degeneriert. Im allgemeinen ist es eiförmig, mit der Spitze nach
hinten, doch auch vorn ist es ein wenig zugespitzt. In der Mitte
ist es jederseits ein wenig eingeschnürt; hinter dieser Einschnürung
folgt ein abgerundeter Vorsprung. Die hintere Spitze fällt mit
dem Hinterleibsrande zusammen, so daß außer diesem Rande
das ganze Schild von weicher Haut breit umgeben ist. Seine
Skulptur ist glatt. Sonderbar genug ist der übrige Rücken nicht
mit einem Worte ‚‚weich‘ oder ‚hart‘ zu nennen. Rund um das
Schild ist die Haut äußerst fein gerunzelt; die Runzeln selbst sind
etwas unregelmäßig wellenförmig und dabei im allgemeinen dem
Schildrande parallel verlaufend. Sie macht den Eindruck weich
zu sein. Aber je mehr man mit dem Mikroskop sich den Rändern
des Idiosoma nähert, desto mehr verwischt werden die Runzeln,
so daß man mit Bestimmtheit sagen kann, daß es ein geschlossenes
Marginale gibt, worauf alle die Randborsten eingepflanzt sind.
Der Innenrand dieses Marginale ist aber unmöglich anzugeben.
Behaarung. In Fig. 2 habe ich den Vertex vergrößert wieder-
gegeben; man sieht hier vor dem Leibesrande noch einen kissen-
artigen Vorsprung, worauf zwei Borsten eingepflanzt sind. Sind
diese die Vertikalhaare ? oder sind es die zwei winzigen Härchen
am „Leibesrande‘“? Ich glaube, daß die wahren Vertikalhaare
die zwei auf dem Kissen sind. Also: alle Rückenborsten, außer
den zwei winzigen, glatten Postvertikalhärchen, sind stabförmige,
distal dickere, also fast keulenförmige, äußerst fein und spärlich
behaarte Borsten (Fig. 6). Im allgemeinen sind die Borsten in
Archiv für Naturgeschichte
915. A. 5. 1 5. Heft
9 Dr. A. ©. Oudemans:
zwei (marginalen und submarginalen) Reihen strahlig angeordnet;
ich zähle etwa 30 Paare. Aber auch auf dem Schilde und zwar in
seiner hinteren Hälfte stehen 8 Paare in Querreihen von 4 resp. 2,
4,2,2 und 2, vielleicht sind es aber 4 Querreihen von je 4 Borsten,
von denen nur die vorderste gerade, die anderen drei nach hinten
konvex gebogen sind. Poren. In der vorderen Hälfte des Schildes
sind 13 Paare, in der hinteren Hälfte 2 Paare von großen Poren;
übrigens ist das Schild von zahlreichen kleineren Poren durchbohrt,
speziell in den lateralen Teilen der vorderen Hälfte.
Figur 1—9.
Bauchseite (Fig. 5). Das Tritosternum ist sehr klein,
dreieckig; seine Basis ist länger als die Höhe (Fig. 8), seine einzige
Schleife ist dreispaltig; die Mittelschleife dreimal länger als die
Seitenschleifen. Von einem Sternale oder von einem ‚Sternum“
überhaupt kann eigentlich nicht die Rede sein. Wohl sind die
Ränder des zwischen den Beinen gelegenen Feldes gut chitinisiert,
aber die Haut dieses Feldes ist weich, und wie die des Rückens
beschaffen. Der Hinterrand dieses Feldes ist gekerbt. Das Epi-
gynium ist glatt, etwa fünfeckig, mit häutigem Hinterrande, wo
es mit der weichen Haut gelenkig verbunden ist. Die Ectopodici
sind deutlich geschuppt. Übrigens ist die ganze Bauchfläche glatt,
so daß man wohl annehmen muß, daß die ganze Bauchfläche
rund um die Beine ein ununterbrochenes Schild ist, das selbst mit
Notizen über Acari. 3
dem Marginale zusammenhängt. Behaarung. Rund um das
Epigynium sieht man die winzigen Borsten: drei Paare Sternal-
borsten, das Metasternalpaar und das Genitalpaar. Hinter dem
gekerbten Hinterrande des interpodialen Feldes gewahrt man die
zwei Ventralpaare, ebenfalls winzig. Weiter zählt man, außer den
die Uropodidae charakterisierenden 4 Perianalborsten, zwei nach
vorn offene, gebogene Querreihen von je 5 Paaren und zwar eine
ventrale und eine marginale. Das Stigma steht auf seinem ge-
wöhnlichen Platze, nämlich ungefähr auf der Linie, welche zwischen
den Coxae II und III geht. Das Peritrema ist kurz, gerade, sich
nur sehr wenig nach innen (medialwärts) neigend; es erreicht den
Vorderrand nicht. Anus klein, rund, auf dem gewöhnlichen Platze.
Gnathosoma. Das Epistom (Fig. 2) ist lang, dreieckig, viel
höher als unten breit, an den Seiten mit spärlichen, ziemlich langen
Härchen gefranst. Labrum lang, zungenförmig, ventral behaart
(Fig. 91). Von der Epipharynx sah ich nur die Styli (Fig. 3),
welche stark und gerade sind. Die Mandibula sind ziemlich
kräftig, in ihrem Bau typisch uropodidenartig, mit hyalinem
Läppchen vor der Spitze des Digitus fixus, als Verlängerungsstück
des Rückens desselben; das Läppchen selbst ist vorn kreisförmig
abgerundet, ist an seinem nach unten umgebogenen Ende scharf
zugespitzt, und hat auf seinem Rücken ein winziges Buckelchen.
Der Digitus fixus (die Tibia) hat, außer dem krummen Endzahn,
noch zwei undeutliche Molaren, keinen Pilus dentilis. Der Digitus
mobilis (Tarsus) hat außer dem undeutlichen Endzahn nur ein
undeutliches Molare. Das genuale Sinnesorgan ist kurz, gerade,
spitz. Maxillae. Die Coxa ist kurz, mit dreieckigem Vorsprung
nach vorn (Fig. 9), worauf die vorderste Hypostomborste einge-
pflanzt ist. Von diesem Punkte nach hinten gehend, begegnen wir
den winzigen äußeren (aber hier vorderen) der hinteren Hypostom-
borsten, dann den starken inneren (hier hinteren) derselben, und
endlich der winzigen Coxalborste. Die Cornicula (Fig. 9c) sind
sehr kräftig, aber parasitidenartig. — Der Trochanter (Fig. 9
und 3) ist verhältnismäßig breit, coxaartig gestaltet, mit innerer,
vorderer, sehr starker Borste, hinter der man die zweite winzige
sieht; in der Ecke zwischen Trochanter und Femur hat der erstere
ein kleines hyalines Läppchen. Femur, Genu und Tibia normal,
ohne Eigentümlichkeiten. Tarsus fast halbkugelförmig mit zwei-
zinkiger Gabel (Fig. 4). Von der Hypopharynx konnte ich nur
einen medianen, zungenförmigen, dorsal behaarten Teil unter-
scheiden (Fig. 9h), der mit dem Labrum eine Art Saugröhre bildet.
Beine. Die Beine I sind schlank, speziell deren Tarsus, der
kein Ambulacrum besitzt, in ein Tasthaar endet, und allseitig von
feinen Tasthärchen besetzt ist. Die anderen drei Beinpaare sind
ziemlich gleich gestaltet, ohne Eigentümlichkeiten, mit kleinen
Ambulacren, jedes mit zwei winzigen Krallen. Alle Beinglieder,
außer Tarsi I und den Coxae, sind mit kurzen Börstchen in normaler
Anzahl versehen.
1* 5. Heft
4 Dr. A. ©. Oudemans:
Habitat. An faulen Wurzeln von Daucus carota L.
Patria. Oberalting (Ober-Bayern).
Tempus. Juni, aber wohl in verschiedenen Entwicklungs-
zuständen das ganze Jahr hindurch.
Repertor. ‚Herr Pastor Endwig, Koeissl.
Bemerkung. Das einzige Q ist offenbar ein tot gefundenes
Exemplar, denn der Inhalt ist eine formlose Masse, durch die
zahlreiche Schwamm-Hyphen oder Myzeliumfäden einander
kreuzen. Es enthält zwei Eier und eine Eischale. Die Eier sind
etwas geschrumpft. Das kleinere derselben mißt 176 u Länge und
125 u Breite ; das größere 200 u Länge und 125 u. Breite; die Eischale
230 u Länge und 160 u Breite. Es sind also verhältnismäßig
kleine Eier.
Uropoda vegetans (L.).
(Fig. 10.)
1768. Als Zu de Geer in Kong. Vet. Acad. Handl.
STOcKh., v. 29, 9B1170488,.1.14.71319, 19;
1778. Acarus vegelans de Geer, Mem. Hist. Ins. ver
p. 123—128, t. 7, f. 15—19.
1836. Uropoda opaca Koch, Deu. Cru. Myr. Ara., 4, 23.
1903, Nov. 1. Uropoda alfkeni Dudemans in Ent. Ber.,,
v..1,:p: 10%
1905. Uropoda alfkeni Oudemans in Tijds. Ent., v. 47,
p. 120, 207,221 27.
1905. Uropoda alfkeni OQudemansin Abh. Nat. Ver. Brem.,
v. 18, P:-208,2328.
1905. Uropoda alfkeni OQudemans in Ent. Ber., v. 1, p. 237.
1905. Uropoda alfkeni Oudemans in Tijds. Ent., v. 48,
Verslagen p. LXXVI.
1913. Nov. Uropoda vegetans Oudemans, in Ent. Ber,
v34..n.74,1p..29.
De Geer beschreibt in 1768, 1. c., seine Acarus vegetans und
bildet sie ab als langeiförmig, vorn zugespitzt, mit kurzen Beinen.
Diese Beschreibung finden wir buchstäblich wieder in seinen
Memoires, .1778: „Ovale, mais pointue vers la teteyewee
couleur brune; tirant un peu-sur le roux;.. x". . Juisantege
les pattes sont courtes, terminees chacune par une petite
vessie.“ Länge : Breite wie 100:571%. An Staphylinus und
Leptura, Schweden. Das Gesperrte ist von mir, ebenfalls die
Berechnung des Verhältnisses zwischen Länge und Breite, welches
ich seinen Figuren entnahm.
Später sind verschiedene Uropoda-Arten beschrieben, aber
keine so schmal und vorn so spitz wie:
Uropoda opaca Koch 1836. Die Beschreibung lautet: ‚Ziem-
lich eiförmig, vorn spitz; ..... ockerbräunlich, stellenweise
dunkler;t... Die Längsgrübchen beiderseits des Rückens un-
regelmäßig, und schwer zu sehen, doch in gewisser Richtung ziemlich
breit und tief erscheinend; auf der Fläche, aber nicht am Rande,
Notizen über Acari. 5
sehr kleine Höckerchen, bloß sichtbar wenn die Milbe auf der Seite
liegt.“
5 Koch beschreibt die Skulptur des Rückens genauer als de
Geer. Die ‚Höckerchen“ sind in Wirklichkeit die winzigen
krummen Härchen! Von den Beinen sagt er nichts, aber sie sind
kurz abgebildet. Länge : Breite = 100:61. An Lithobius for-
ficatus, Bayern. Das Gesperrte ist von mir, ebenfalls die Be-
rechnung des Verhältnisses zwischen Länge und Breite, welches
ich seiner Abbildung entnahm.
Dann folgt meine alfkeni, von mir ausführlich abgebildet und
beschrieben 1903 und 1905. An Prosopis brevicornis. Länge :
Breite — 100:64, wobei man acht gebe, daß de Geer und Koch
nach dem Leben abbildeten, ich dagegen nur über einige in Alkohol
konservierte Exemplare verfügen konnte, und dabei durch den
Deckglasdruck die Breite notwendig etwas breiter wurde. Ich bin
jetzt davon überzeugt, ‚daß meine alfkeni dieselbe Art ist als
vegelans de Geer. Ich habe aber noch etwas zu bemerken. Ich
gebrauchte damals nicht immer ein Immersions-System, darum
sind meine Detailbeschreibungen
fehlerhaft. Einige will ich deshalb
hier verbessern.
Rückenseite. Die Skulptur des
Rückenschildes ist jetzt, an den
alten Präparaten, nicht mehr sicht-
bar, aber vermutlich dieselbe des
Sternums und des Ventrianal- |
schildes. J >
Bauchseite. Die Skulptur
des Sternums ist wie folgt. Ficur 10
Unregelmäßige Längsreihen von R
verschwindend kleinen Poren bilden mit abgebrochenen Quer-
reihen derselben senkrechte, mehr oder weniger gestreckt-sechs-
eckige Figuren, welche offenbar die Ränder der Schuppen re-
präsentieren. Diese sind im Ventrianalschilde wagerecht.
Maxillae (Fig. 10). Die hintersten Coxalborsten sind kurz
und dabei etwas behaart oder gefiedert. Das nächste Paar ist lang,
glatt; das darauf folgende kurz und glatt; beide sind aber von ge-
wöhnlicher Borstengestalt, also allmählich sich verjüngend und
distal ganz fein und spitz. Das vierte Paar, ganz vorn, aber ist fast
stabförmig, dick, dennoch distal spitz zu nennen. Es ist aber sehr
schwer zu sehen, erstens weil es das Licht in gleicher Weise bricht
als die innere Zinke und zweitens, weil ihre Spitze mit der der Zinke
zusammenfällt,; das ist auch die Ursache, warum ich damals die
Borste übersah und meinte, daß die Zinke gespalten sei. Diese
interne Zinke ist lanzettlich oder weidenblattförmig. Die vorderste
‘ Borste steht auch mehr nach hinten als bei anderen Spezies. Die
äußere Zinke ist länglich dreieckig; ihr Außenrand ist sehr wenig
konvex. Die Cornicula sind über ihre ganze Länge fast gleichbreit,
10.
5. Heft
6 Dr. A. ©. Oudemans:
nur in der Mitte etwas breiter, distal fischmaulartig gespalten,
übrigens glatt. Was nun die Coxae selbst betrifft, man kann an
jeder Coxa zwei scharf geschiedene Teile unterscheiden; der äußere,
der sich hinter dem Trochanter Palpi befindet und der innere mit
den vier oben beschriebenen Borsten. Dieser ist länger als der
äußere Teil, und hat an der Stelle, wo er am äußeren Teile vorbei
geht, eine inwendige ovale Chitinisation. Distal, beim dritten
Borstenpaare divergieren die symmetrischen Teile ein wenig, dann,
wo dies vierte Borstenpaar sitzt, konvergieren sie wieder, wodurch
eine rautenförmige offene Stelle entsteht. Zwischen dieser und den
Cornicula sind diese Coxalteile etwas dreieckig und tragen die
‚Mala‘ (Laden), welche gegabelt ist; die äußere Zinke ist lang-
dreieckig und spitz; die innere zweimal länger und dabei lanzett-
oder weidenblattförmig. Der Trochanter Palpi trägt distal zwei
ungleich lange, gefiederte Borsten; die längere steht gerade hinter
der kürzeren.
Bemerkung. Obenstehende Beschreibung ist der Deuto-
nympha entnommen. Welcher Adultus gehört hierzu? Ganz
bestimmt einer, welcher dieselben Eigentümlichkeiten des Rückens
und der Maxillae besitzt.
Uropoda tarsale (Rob.-Desv.).
(ig. 14-27.)
1830. Cryptostoma tarsale Robineau-Desvoidy in Ann.
Sci. d’Observation, v. 3, p. 122—127 (2).
1834. Uropoda vegetans Duges in Ann. Sci. Nat., s. 2,
Zool. v. 2, p. 30, t. 8, f{. 33—836 (Nph. II).
1839. Notaspis ovalis C. L. Koch, Deu. Cru. Myr. Ara.,
v. 27, n.21 (Adultus).
1841. Notaspis rutilans C. L. Koch, Deu. Cru. Myr. Ara.,
v.98,.0%18 (Nph. Il).
1876. Notaspis marginatus Kramer in Arch. Nat. 1876,
PTR LI. NDES 1).
1876. Notaspis ovalis Kramer in Arch. Nat. 1876, p. 73,
78,1: 48. 22.
1877. Notaspis ovalis Can. & Fanz. in Att. R. Ist. Ven.
Seh sBeit Art rerh,avA, 9.127. (Adult).
? 1880. Uropoda ovalis Haller in Ann. Oen., v. 8, Heft 4,
p- (sep.) 5 (Adulti).
? 1881. Uropoda vegetans Haller in Arch. Nat., 1881, p.
187 (Adulti).
1882. Uropoda ovalis Kramer in Arch. Nat. 1882, p. 388,
401, 402, 408, t. 20, f. 7—12 (Nph. I, Nph. II, Adulti).
1887. Uropoda ovalis Berlese. Aca. Myr. Sco. Ita., Fasc.
41,.n. 9.
1890. Uropoda vegeians Michael in Journ. R. Micr. Soc.,
1890, p. 143—146, 150—151, t. 4, f. 12—21 (Adulti).
Notizen über Acari. 7
1894. Uropoda vegetans Michael in Journ. Roy. Micr.
Soc. 1894, p. 304—306.
1897. Uropoda vegetans Janet, Etud. Fourm. Gu&p. Ab,,
Note 13, p. 21.
1904, Juni 4. Uropoda levisetosa Oudms. & Voigts in Zool.
Anz., v. 27, n. 20/21, p. 655, Nph. II, kurze Diagnose.
1905. März 10. Uropoda levisetosa Oudms. in Abh. Nat.
Ver. Brem. 1904, v. 18, p. 202, 238, t. 19, f. 125—136. Nph. II.
ausführliche und genaue Beschreibung und Abbildung.
1905, Juli 1. Uropoda levisetosa Oudms. in Ent. Ber., v. 1,
p. 237. Beschreibung der Cornicula.
1905, Juli 1. Uropoda levisetosa Oudms. in Tijds. Ent.,
v. 48, Verslagen p. LXXVIII. Beschreibung der Cornicula.
1913, Juli 25. Uropoda vegetans Oudemans in Tijds. Ent.,
v. 56, p. L—-LVIII. Cryptostoma tarsale = vegetans de Geer =
levisetosa OÖ. & V.
1913, Nov. 1. Uropoda tarsale Oudms. in Ent. Ber., v. 4,
n. 74, p. 30—33.
In 1830 beschriebRobineauDesvoidy mitsehr vielenWorten,
aber sehr ungenau, eine Art Milbe in den Annales des Sciences
d’Observation, einer Zeitschrift, wovon jährlich zwei Teile
erschienen, welche aber schon nach zwei Jahren aufhörte, zu be-
stehen. Da diese Zeitschrift so selten ist, gebe ich den Text wort-
getreu wieder und reproduziere selbst seine Figuren. Er fand die
Milbe an einer toten Arvicola arvalıs.
„D’abord je ne vis aucun parasite faire mine d’abandonner
sa fourrure; mais & mesure qu’il se refroidit, une foule de petits
points rougeätres et mouvans parurent & l’exterieur des poils:
ils y couraient avec une agilet@ surprenante: la loupe me les
fit reconnaitre pour des individus de la classe des acaridiens“.
„Au bout de trois ou quatre jours, la plupart d’entre eux
vivaient encore, et marchaient encore avec la m&@me celerite;
mais ils ne s’enfongaient plus dans la robe de l’animal: ils cir-
culaient tous & son exterieur: j’eus aussi l’extr&me facilte de les
bien observer; je donne ici leur exacte description; mais j’engage
le lecteur a m’excuser sur mon peu d’habilete dans l’art du dessin.“
„Cet animal n’a pas le quart d’une ligne de long; son etude
exige l’emploi des plus fortes lentilles. Je vais d’abord decrire
en detail ses organes; ensuite j’etablirai ses caracteres classiques
(Fig. 1).‘“
Eine ligne = 2.1166 mm; die Tierchen waren also weniger als
0,5291 mm, sagen wir 500 x. Aber Fig. 1 (von Planche VI) ist ein
schwarzer Tüpfel, der viel größer ist als ein halber Millimeter!
Die Details sind auch mittelst schwächerer Linsen zu studieren,
aber die Gläser damals waren sehr schlecht.
„Le corps est aplati, presque circulaire, coriace; il ne parait
point se laisser gonfler par l’amas du sang.“
ö. Heft
8 Dr. A. C. Oudemans:
„Le dessus, ou la face sup£rieure est d’une fauve un peu päle,
corlace, avec de petits enfoncements du fond de chacun desquels
part un poil dirige en arriere.“
Man vergleiche diese Beschreibung und seine Figur II mit
meiner Beschreibung und meiner Abbildung (Fig. 20). Ich bemerke
noch, daß in seiner Abbildung II der linke und rechte Rand des
Idiosoma doppelt gezeichnet sind; möglich hat der ungeübte
Zeichner hier retouchiert, hat versucht, Fehler in der Krümmung
des Umrisses zu verbessern ; möglich hat der Zeichner damit angeben
wollen, daß eine Linie der ventralen Seite
durchschimmerte, was bei Uropodidae sehr
gewöhnlich ist; möglich hat er aber damit
gemeint, daß der Umriß eine doppelte Linie
zeigt, wie es auch wirklich der Fall ist (siehe
meine Fig. 20).
„Sur chaque cöte du bord anterieur et a
cöte de la premiere paire de pattes, est un
petit enfoncement oü la loupe distingue un
oeH tier I1)e
Betrachtet man diese Figur, so bemerkt
man links hinter (nicht also neben und
außen) Bein I einen winzigen Halbkreis,
rechts aber nichts. Hat er mit diesem Halb-
kreise das vermeintliche Auge gemeint, oder
haben wir es hier miteinem Lapsus desZeichen-
stiftes zu tun? Jedenfalls hat er offenbar die
beiden Stellen, wo die Peritremata den Rand
erreichen und sich umbiegen, und wo deren
Krümmung einen besonderen Glanz besitzen
und durchschimmrn, für Augen angesehen!
Man betrachte meine Figur 22.
„La face inferieure du corps offre trois
regions distinctes; une mediane et deux
laterales.‘
Figur 11— 14.
Vergleicht man seine Figur III mit meiner Figur 22, so begreift
man, was Robineau-Desvoidy damit hat sagen wollen. Er hat
aber die ‚region mediane‘“ viel zu groß gezeichnet.
„La region mediane coriace, d’un päle fauve, est composee
des parties basiales et costales de chacune des paires de pattes,
ou des vertebres locomotrices (Fig. III—7).“
Dieser Satz war von Robineau-Desvoidy, der Autor der
„Recherches sur l’Organisation vertebrale des Crusta-
c&es, des Arachnides et des Insectes“ (8%, Paris, 1828,
Compe£re) zu erwarten. Seine „idee fixe‘ geht selbst so weit, daß
er mittelst zweier Querlinien drei ‚Wirbel‘ angibt, welche keine
einzige Uropodide, nein, keine einzige Milbe aufweist. Es wundert
Notizen über Acari. 9
uns, daß er nicht vier ‚Wirbel‘ angegeben hat, denn eine Arachnide
mit 4 Beinpaaren soll doch 4 Wirbel besitzen!
„Les deux regions laterales, d’un päle diaphane sont moins
coriaces: elles peuvent deborder un peu le bord posterieur de
la face superieure: on leur distingue quelques poils. L’anus est
a leur jonction posterieure (Fig. III. —8.—9.—9.).“
Daß die seitlichen ‚Regionen‘ durchscheinender sind als die
mediane, ist bekannt. Daß sie den Hinterrand der Rückenseite
überragen, ist eine falsche Beobachtung; eher überragen die Ränder
der Rückenseite die der Bauchseite. Vielleicht hat er dies auch in
seiner Figur II mit dem Doppelrande angeben wollen. Die Härchen
befinden sich im Felde hinter den Hinterbeinen (siehe meine
Figur 22).
„Les organes bucaux situes sous le corps, a la partie ante-
rieure, tres-difficiles a etudier, sont form&s d’une partie basilaire,
de deux palpes, et de tres-petites lances (Fig. IV).“
Die Ähnlichkeit dieser Figur IV mit meiner Abbildung des
Gnathosoma in Figur 22 ist wirklich täuschend.
„La partie basilaire (Fig. IV.—3), ou la base, situ&e en avant
de la premiere paire de pattes, est en carr& long. Des parties
laterales de son sommet partent deux palpes (2,2), qui sont
termines chacun par un crochet forme& de deux ou trois petits
articles, et diriges en bas. Dans le repos, ces palpes ne depassent
point le bord anterieur du corps. Chaque palpe dans son jeu
s’eloigne plus ou moins de son congenere, et meut son sommet
ou son espece de crochet articulaire, en bas et un peu de devant
en arriere. Dans le repos les deux palpes sont constamment
adosses.‘
Es ist deutlich, daß der französische Gelehrte mit ‚‚crochet“
gemeint hat: die nach unten geknickte, distale Hälfte des Palpus,
welche aus drei Gliedern: Genu, Tibia und Tarsus, besteht.
„Entre ces palpes sont de petites lames (Fig. IV.—1) ex-
cessivement minces, excessivement petites, qu’il est impossible
de decrire, parce qu’elles semblent se refuser a tout examen.
Ce sont sans doute les m&mes pieces qu’on remarque plus de-
veloppees sur les ixodes. Ainsi il n’y a point de prolongement
en bec tenant a la face superieure du corps.“
‘In dieser Hinsicht hat der Autor gewiß Recht, daß die Mund-
teile der Uropodidae ‚‚se refusent A tout examen“: studiert man sie
nicht mittelst Immersionssystem, so nimmt man bestimmt ungenau
wahr. Besser hätte er sie mit denen der Parasitidae verglichen!
„Les organes de locomotion sont au nombre de quatre
paires, qui debordent la largeur du corps: les deux paires ant£ri-
eures sont dirigees en devant, et les deux paires posterieures
sont dirigees en arriere (Fig. III. —3—4—5—6).“
„Chaque patte est d’autant plus &eloignee de la patte con-
genere qu’elle appärtient A une paire plus posterieure.“
5. Heft
10 Dr. A. C. Oudemans:
Diese bestimmte Mitteilung (man siehe auch seine Figur III)
schließt mit einem Male eine mögliche Vermutung, daß der Forscher
eine Deutonympha untersuchte, aus; diese seine Beschreibung
paßt nur auf Erwachsene; ein Männchen kann es aber nicht
gewesen sein, denn dann hätte er wohl das zentralgelegene fast
kreisrunde Epiandrium wahrgenommen und beschrieben (siehe
meine Figur 24). Also waren seine Tierchen Weibchen.
„La premiere paire est la plus longue, situee derri£re l’orifice
oral et la paire des palpes, elle est en devant, contre l’oeil, et
longe les palpes qu’elle depasse de beaucoup. La cuisse est plus
grosse et un peu plus longue que le tibia: le premier article
tarsien commence vers le bord anterieur, du corps: il forme en
bas et en avant un l&Eger coude avec le tibia, il est plus gros que
toutes les autres parties de cette patte, et il est renfl&, comme
bossu sur sa face sup£rieure, avec un long poil. Les trois autres
articles sont d’autant plus petits qu’ils deviennent plus apicaux:
le dernier est tres mince et termine par un crochet simple, long,
menu et en devant et en bas (Fig. IV.—3).“
Daß das erste Beinpaar das längste sein soll, ist eine Täuschung;
nur sein von oben sichtbarer Teil ist länger als der der übrigen Beine!
Aus meiner Figur geht deutlich hervor, daß, wenn alle Beine gestreckt
sind, sie im Gegenteil nach hinten länger werden. Was das Auge
betrifft, siehe hier oben, S. 8. Der Tarsus (le premier article
tarsien) beginnt beim Vorderrande des Idiosoma nur wenn das
erste Beinpaar nach unten gebogen ist, also beim Gehen; in meiner
Figur 20 sind rechts der Tarsus, die Tibia und selbst ein Teil des
Genu sichtbar, links das ganze Genu und selbst ein Teil des Femurs
und wenn die Beinel gestreckt sind, wie Fig. 22darstellt, das ganze
Femur! Daß der Tarsus mit der Tibia ein seichtes Knie bildet,
ist besser bei meiner Figur 20, rechts, als bei der von Robineau-
Desvoidy zu sehen. Daß er größer ist als die übrigen Beinglieder
(jedenfalls mit Ausnahme der Coxa), daß er dorsal etwas aufge-
trieben ist, einen Buckel hat und ein langes Tasthaar trägt, dieses
alles ist viel besser bei meinen Figuren 20 und 22 zu sehen, als bei
seinen Figuren II und III. Mit Verwunderung bemerken wir, daß
der französische Gelehrte, der so genau den Tarsus beschrieben hat,
ihn in seinen Figuren wiedergibt, als sollte er aus drei kugelrunden
Gliedern bestehen! Auch sind seine Worte ‚‚Les trois autres ar-
ticles... . etc.‘ deshalb ein Rätsel. Die Beschreibung des krallen-
tragenden Endgliedes ist ziemlich gut; nur die Kralle ist nicht ein-
fach, sondern doppelt; wir begreifen aber, daß die damaligen In-
strumente solche feinen Details übersehen haben können.
„Cette paire de pattes sert a la progression en avant; par sa
longueur et la diversite de ses positions, elle fait aussi office de
palpes: toujours elle manoeuvre en avant de la bouche.“
„La seconde paire de pattes, situ&e derriere la premiere,
dirigee en devant et en bas, est moins longue, et n’a pas le pre-
mier article tarsien renfle (Fig. IV.—4).
Notizen über Acari. al
Hier ist ein Druckfehler eingeschlichen: IV muß III sein.
„Cette paire sert aussi & la locomotion en avant: elle peut
egalement faire usage de palpes.‘
„Les deux autres paires de pattes, de la longueur et de la
forme affectees par la seconde paire, sont dirigees en arriere et
en bas. Elles se servent de leurs crochets pour se cramponner
apres les poils pendant le repos ou la progression.“
Aus allem Obenstehenden geht meines Erachtens deutlich
hervor, daß Robineau-Desvoidy das Weibchen der Milbe be-
schrieben hat, welche hier unten von mir ausführlicher und genauer
beschrieben und abgebildet werden soll, und welche in der Literatur
in der Regel Uropoda ovalis genannt wurde.
Betrachten wir jetzt die Uropoda vegetans Dug&s (non de
Geer) 1834. Dug&s identifiziert seine Uropoda vegetans mit der
von de Geer, worin er bestimmt fehlschließt, denn de Geer’s Art
ist schmal und vorn spitz (Länge: Breite wie 100:571,), während
Duge&s Art fast rund ist (Länge: Breite wie 100:86) und vorn
nicht einmal abgerundet, sondern selbst ein wenig ausgebuchtet.
„J ai trouve l’Uropode vegetant fix&E par son pedicule sur
plusieurs col&opteres fouisseurs; je l’ai trouv& libre sous les
Bestes,
Da er offenbar keinen Unterschied zwischen den gestielten
und den freilebenden sah, müssen wir wohl annehmen, daß diese
letzten ebenfalls Deutonymphae waren. Wenn ich nun seine
Beschreibung und Abbildung vergleiche mit allen mir bekannten
Deutonymphae, so komme ich zu dem Schluß, daß die seinigen
identisch waren mit Koch’s Notaspis rutilans und meiner Uropoda
levisetosa, also —= Uropoda tarsale (Rob.-Desv.).
„Un large bouclier demi-transparent, lisse, convexe, de
couleur brune, de forme un peu ovale (represente trop circulaire
par Hermann, trop pointu en avant par de Geer) couvre le dos
et sert au besoin de protection a tous Ses membres qui se retirent
sous cet abri au moindre danger. On voit alors que les pattes
sont resserre&es et flechies en formant chacune un anneau presque
complet, le tarse en avant.“
Dug£s erwähnt nicht die seichten Grübchen und Härchen
des Rückens, was Koch, Kramer und Michael auch vergaßen!
Hermann’srunde Form ist eine ganz andere Art (Cilbiba cassideus),
so auch de Geer’s Art (Uropoda vegetans). Bei zurückgezogenen
Beinen sind nur die Tarsen I und II nach vorne gerichtet, nicht die
Tarsen III und IV (bei Erwachsenen nur die Tarsi I). Duge&s
zeichnet den Vorderrand nicht abgerundet, sondern etwas aus-
gebuchtet; wie bekannt, können die Uropodidae den Vorderrand
ventrad niederbiegen, so daß er gerade, oder selbst ausgebuchtet
erscheint. Bei meinen Exemplaren ist das Verhältnis zwischen
Länge und Breite wie 100: 81 bis 87, also dieselbe wie bei den von
Duges.
5. Heft
12 Dr. A. C. Oudemans:
„Ces pattes assez courtes, grosses, conoides ont toutes un
sixieme article bien plus long que les autres et un septieme
caroncul& et a deux griffes (Fig. 34). — Man lese hier 36!
Wie wir sehen, ist Dug&s in der Bestimmung der Anzahl der
Klauen glücklicher und richtiger gewesen als Robineau-Des-
voidy.
„Les anterieures sont les plus longues; elles sont tentacu-
laires, le sixieme article est herisse d’un pinceau touffu de soies,
dont une plus forte se prolonge aussi beaucoup au-delä des
autres, et parmi lesquelles se cache le septieme article tres grele,
assez long, et a griffes peu ou point visibles. La cuisse de cette
patte est grosse et longue; le trochanter plus gros encore, de
m&me qu’aux autres pieds. Les hanches sont rondes, enfoncees,
contigues d’avant en arrıere, Ecartees de la ligne mediane. Leur
ei insertion occupe en etendue les
deux tiers ou les trois quartsde
la longueur ducorps. La bouche
est serree entre lesdeuxhanches
anterieures.‘“
Wie Robineau - Desvoidy
(siehe oben, S. 10) nennt auch
Dug£s die Beine I länger als die
übrigen. Dies ist eine Täuschung,
nur dadurch zu erklären, daß der
von oben sichtbare Teil der Beine
I länger ist, als der der übrigen
17. Beine. — Zwar tragen die Tarsı I,
namentlich distal, viele Härchen,
\ aber diese sind in der Zeichnung
18 Duges übertrieben lang vorge-
j stellt. Aberdie Länge deserwähn-
Figur 15— 18. ten Tasthaares ist richtig gezeich-
net. Man vergleiche seine Figur mit
der meinigen von 1905. — Es ist wahr, daß die Klauen des ersten
Beinpaares schwerer zu sehen sind, als die der übrigen Beine. —
Es ist nicht richtig, zu sagen ‚‚les hanches sont rondes‘“, denn die
Coxae der Beine I sind bei keiner einzigen Uropodide rund! —
Hätte Dug&s ein erwachsenes Exemplar vor sich gehabt, so würde
er wie Robineau-Desvoidy gewiß darauf hingewiesen haben,
daß die Beine desto mehr von der Medianlinie entfernt sind, je
mehr sie nach hinten gelegen sind, was meine oben geäußerte
Vermutung, er habe nur Deutonymphae gesehen, bestätigt. .
„En dessus on n’apergoit rien de cette bouche; seulement
quand l’animal marche, on voit saillir le bout des poils, plies ou
demi brises qui forment une houppe sur le dernier article des
palpes; ces deux palpes peuvent m&me £&tre vus en partie, quand
on les redresse par lacompression. Pour les voir compl&tement,
aussi bien que les mandibules, il faut &ecraser l’Uropode.“
Notizen über Acari. 13
Es ist wahr, daß die Palpen in eine kleine Haube von Härchen
enden (man vergleiche meine Figur von 1905), aber diese sind von
Duges übertrieben vorgestellt. Keine Uropodide besitzt solche!
„C'est ainsi que j’ai reconnue que les palpes sont filiformes,
assez courts; les mandibules interieures, en forme de bras com-
parables a ceux des Gamases, mais dont le deuxieme article est
long, attenu& et termine par une pince tr6s petite, tres comprimee,
dont le doigt mobile est courbe et aigu. C’est un point d’ana-
- tomie bien difficile & voir et qui trompe souvent l’oeil, quand,
par exemple, la mandibule presente la pince a l’observateur par
le bord et non par le plat.‘“
Palpen und Mandibeln sind gut beschrieben, aber die Figur 34,
ein Mandibel vorstellend, ist insofern unrichtig, als der Mandibel
unbehaart ist! Wenn ein Autor solche Fehler macht oder vom
Graveur toleriert, wundert es uns nicht, daß auch die Haare der
Vordertarsen und der Palpen unmäßig lang gezeichnet sind.
Jetzt kommen wir an Notaspis ovalis C. L. Koch 1839. Sie
ist sehr kennbar und, wie wir sehen werden, sofort von Kramer,
Berlese, Michael und mir erkannt. Die Beschreibung Koch'’s
brauchen wir hier nicht zu wiederholen, da sein Werk wohl im
Bereiche aller Acarologen ist. Auch fälit beim Vergleich seiner
‚Abbildung mit der meinigen (Fig. 20) die Identität sofort auf.
Daß Koch die Grübchen nicht erwähnt, wundert uns nicht;
Dug&s, Kramer, Michael taten es auch nicht, sie geben selbst
nicht an, ob der Rücken glänzend oder matt ist, etc.
In 1841 erschienen Koch’s Beschreibung und Abbildung
der Milbe Notaspis rutilans. Man hat diese nur zu vergleichen mit
den von mir von levisetosa, 1905, um sofort schließen zu müssen,
daß beide identisch sind.
Nun kommen wir an 1876, wenn Kramer seine Notaspis
marginatus beschreibt. Selbstverständlich sind Kramer’s Be-
schreibungen und Abbildungen viel vollkommener und genauer
als die von Koch. Doch habe ich einige Bemerkungen zu machen.
Aus der Beschreibung und Abbildung erhellt sofort, daß wir es
mit einer Deutonympha zu tun haben. Die Haltung der zurück-
gezogenen Beine, die Gestalt der Unterseite, sagen es sofort. Und
vergleicht man alles mit meinen Beschreibungen und Abbildungen
der levisetosa, 1905, so erkennt man sofort die Identität beider.
Jedermann wird wohl mit mir einverstanden sein, daß Kra-
mer’s Notaspis ovalis, 1876, nur das Männchen derselben Art sein
kann. Sein Zectus, ibidem, p. 74,79, ist jedenfalls nicht dasWeibchen;
hierin irrt er sich (l. c., in der Mitte der p. 79).
„Auf der unteren Fläche dieses Ringes bemerkt man am
hinteren Leibesende in großen Porenöffnungen stehend fünf
dicke Haare, welche jedoch nicht über den Rand des Ringes
herausragen.‘“
Nicht auf der unteren, sondern auf der oberen Fläche; nicht Poren-
Öffnungen, sondern Chitinisationen; nicht fünf, sondern vier;
5. Heft
14 Dr. A. ©. Oudemans:
nicht dicke Haare, sondern kolbenförmige, selbst wieder kurz
behaarte. Siehe meine Figuren 20 und 97.
„runde Geschlechtsöffnung mit kleinem Lumen“.
Man lese hier ‚ovale Geschlechtsdeckel mit mehr oder weniger
8-förmiger inwendiger Chitinisation“.
Canestrini und Fanzago’s Notaspis ovalis, 1877, ist ganz
gewiß dieselbe Art. Die italienischen Acarologen beschreiben sie
kurz, aber deutlich, mehr oder weniger mit den Worten Kramer’s,
zitieren auch Kramer’s Figur 22 und melden außerdem:
„ll corpo € davanti protratto in una specie di rostro breve
ed ottuso; il quale porta due spine.“
Man braucht nur meine Figur 26 zu sehen, um zu begreifen,
daß Canestrini und Fanzago gut observiert haben.
Ob Haller’s Uropoda ovalis Kram., 1880, ohne Beschreibung,
und Haller’s Uropoda vegetans, 1881, dieselbe ist, ist fraglich.
Er zitiert M&egnin’s vegefans und Kramer’s ovalis, nennt sie iden-
tisch, was bestimmt unrichtig ist.
1882 erschien Kremer’s: Über Gamasiden. Hierin be-
schreibt er, obwohl nicht fehlerfrei, die Nph. I, die Nph. II und die
Adulti. Da ich die Nph. I nicht kenne, will ich nur die schwachen
Stellen der Beschreibungen von Nph. II und den Adulti besprechen.
Die Nph. II, in 1876 als Notaspis marginatus (von Koch)
beschrieben, ist jetzt richtig erkannt, und als zweite,, achtfüßige
Larvenform‘ eingereiht. ’
„Der Rückenpanzer besteht aus einer einzigen Platte, welche
aber den Seitenrand noch durchaus nicht erreicht.“
Das Rückenschild erreicht im Gegenteil den Rand; der Saum zeigt
dorsal keine Spur von wellenförmigen Runzeln.
„Da auch die auf dem Bauch befindlichen Platten vom Rande
entfernt bleiben, so erscheint er auch noch in diesem Entwick-
lungsstadium ganz hell. Er ist völlig glatt, die im vorigen Sta-
dium beobachteten Borsten sind nicht mehr vorhanden. Dagegen
ist der Rand der Rückenplatten zinnenartig eingeschnitten und
jeder Vorsprung trägt eine kurze Borste.“
In der Tat, ventral zeigt der Saum wellenförmige Runzeln,
aber auch die „Zinnen‘“, je mit einer kleinen Borste. Der Saum
ist also nicht ventral glatt, sondern dorsal glatt, wo er außerdem»
eine submarginale Reihe winziger Borsten trägt. Vergleiche meine
Figuren von 1905.
„Männchen. Die Bauchplatte breitet sich über die Seiten-
fläche noch etwas nach dem Rücken zu aus, so daß die Berüh-
rungslinie des Rücken- und Bauchpanzers nicht genau den seit-
lichen Umriß des Tieres abgibt, sondern etwas nach der Oberseite
eingerückt liegt.“
Jetzt sprechen wir von einem ‚Scutum marginale‘“. Für
Kramer’s Theorie spricht der Umstand, daß die ventralen Zinnen
der Deutonympha beim Adultus dorsal sind, aber gegen seine
Notizen über Acari. 15
Ansicht, daß sowohl die ventralen als die dorsalen submarginalen
Borstenreihen absolut nicht verschoben sind.
„Die Geschlechtsöffnung ist länglich.‘“
Also nicht „rund“. Siehe oben, S. 14. Das Weibchen ist gut be-
schrieben. Aber die Figuren sind teilweise falsch. Fig. 9, ‚zweite
achtfüßige Larve“. Kramer hat hier den Saum, wollen wir es
nur ein bißchen verblümen, etwas zu schön styliert‘. Fig. 10,
„weibliche Geschlechtsöffnung‘; diese ist ein wenig zu schmal
gezeichnet. Fig. 11, männliche Geschlechtsöffnung; diese ist
zuviel 8-förmig wiedergegeben ; siehe meine Bemerkung oben, S. 14,
und meine Beschreibung unten, S. 19.
Berlese’s Uropoda ovalis, 1887, ist ebenfalls bestimmt die-
selbe Art. Seine Figuren 1 bis 3 sind neu und ziemlich gut. Das
Genitalschild des 2 ist aber zu pentagonalisch, nicht genug mandel-
förmig. Seine Figuren 4 bis 8 sind Kramer entnommen. Bei
Fig. 5 „pili corporis“‘ muß erwähnt werden: ‚protonymphae“.
Michael’s Uropoda vegetans, 1890 und 1894, ist bestimmt
dieselbe Art; man braucht nur die typische weibliche Genital-
öffnung zu sehen (1890, Tab. 4, f. 13), um überzeugt zu sein. Wie
es möglich ist, daß Michael, p. 145, Koch’s ovalis, eine scheinbar
unbehaarte Spezies, identifiziert mit obscura Berlese’s (= mar-
ginata Koch), eine langbehaarte Art, ist mir unbegreiflich.
Hier muß ein Fehler vorliegen.
Da Janet, 1897, nach Michael determinierte, so ist sein
vegetans ebenfalls = tarsale Rob. -Desv.
Da es für die Erkennung der verschiedenen Spezies unbedingt
nötig ist, gute zuverlässige Abbildungen und Beschreibungen zu
besitzen, so beeifere ich mich seit einigen Jahren diese zu geben.
Von der Deutonympha sind bis jetzt nur meine Beschreibungen
und Abbildungen von 1905 zuverlässig. Wenn man nun die Ab-
bildungen vergleicht mit den hier unten von den Adulti gegebenen
(Fig. 19—27), so fällt sofort auf, daß jene Deutonympha zu der-
selben Spezies gehören muß, als die Adulti, welche ich jetzt als
tarsale beschreibe. Ich halte es für überflüssig, die Figuren der
Bremer Abhandlungen zu wiederholen.
Femina. Ihre Maße sind ziemlich verschieden. Ich besitze
nur wenig Exemplare, welche 810 bis 890 u lang sind, und 630
bis 720 u breit. Kramer gibt etwas größere Maße an. Die Gestalt
ist breiteiförmig (Fig. 20), mit der ‚Spitze‘ nach vorn. Da aber
auch hinten von einer ‚Spitze‘ geredet werden kann, scheint es
auf erstem Blick, daß die Eispitze nach hinten liegt; es ist jedoch
eine Sinnestäuschung: die größte Breite liegt ein wenig hinter der
Mitte. Vorn gewahrt man ein in der Mitte etwas ausgebuchtetes
Läppchen (siehe auch Fig. 26). Die Beine sind ziemlich lang und
schlank, aber, da sie alle in der Nähe des Zentrums der Bauchfläche
angeheftet sind, so scheinen sie sehr kurz.
Die Farbe ist schön kastanienbraun zu nennen in verschie-
denen Schattierungen, je nachdem die Individuen jung oder alt
9. Heft
16 Dr. A. C. Oudemans:
sind, womit ich natürlich nicht die Larven- oder Nymphenzustände
meine, sondern das Alter nach dem Verlassen der letzten (zweiten)
Nymphenhaut.
Rückenseite (Fig. 20). Das Scutum dorsuale medium
ist sehr groß und gleichmäßig gewölbt. Das marginale ıst schmal
und hängt nur vorn, an den Schultern, über den zweiten Beinen,
mit dem medium zusammen. Je mehr man von den Schultern
nach hinten fortschreitet, desto mehr entfernen die beiden Schilder
sich voneinander, so daß der Raum zwischen ihnen ganz hinten
Figur 19— 27.
am weitesten ist, obwohl noch sehr schmal. Die Haut dieses Raumes
ist äußerst fein gerunzelt, wodurch also bewiesen wird, daß sie
dort weich und dehnbar, nackt ist. Vorn, vor dem mediane, ge-
wahrt man ein in der Mitte etwas ausgebuchtetes Läppchen (siehe
auch Fig. 26); da dieses zwei Borsten trägt, so muß es als ein Teil
des Rückenschildes (ob medium oder marginale?) angesehen
werden. Bekanntlich ist dieses Läppchen sehr beweglich und
meistens ventrad gebogen, dadurch selbst oft unsichtbar. Die
Skulptur ist im allgemeinen glatt. Das mediane ist außerdem
mit zahlreichen ziemlich großen, runden Grübchen versehen, jedes
mit einem Härchen; die Grübchen stehen im allgemeinen in Ellipsen
um eine imaginäre Linie, welche vom Zentrum des Rückens nach
Notizen über Acari. 17
hinten verläuft; die zwei der Linie am nächsten stehenden Ellipsen
bilden vier fast gerade Längslinien, je mehr die Ellipsen sich von
dieser Linie entfernen, desto mehr verlaufen sie dem Leibesrande
parallel. Das marginale zeigt beiderseits eine fast geschlossene
Linie von besser chitinisierten, fast viereckigen Teilchen, welche
mediad frei und abgerundet sind, extrad ineinander fließen,
wodurch dem Rande eine ins Auge fallende, hübsche Zeichnung
verliehen wird. Hinterdemmedianen besitztdasmarginaleaußerdem
noch 4 elliptische oder ovale, besser chitinisierte, etwas hervor-
stehende Inselchen (siehe auch Fig. 27). — Behaarung: Jedes
Grübchen trägt ein mehr oder weniger wie ein Eucalyptus-Blatt
gestaltetes Haar (Fig. 19). Dem Leibesrande stark genähert trägt
das marginale beiderseits eine Reihe von etwa 16 winzigen Härchen
oder Börstchen. Auf jedem der 4 ‚‚Inselchen‘ hinter dem medium
befindet sich ein kolbenförmiges, selbst wieder bedorntes, Haar
und vor dieser Reihe trägt das medium selbst eine nach vorn ge-
bogene Querreihe von vier mehr federförmigen Borsten, größer
als die Kolben (siehe auch Fig. 27). — Poren. Jedes Rückenhaar
wird von einer winzigen Pore begleitet. Im zentralen Felde noch
6 größere Poren.
Bauchseite. Das Tritosternum (Fig. 21) zeigt zwei Teile;
die proximale Hälfte ist überall gleichbreit und trägt etwa sechs
kurze aber scharfe Zähnchen; die distale Hälfte verjüngt sich an-
fangs schnell, um dann halb so breit als die proximale Hälfte zu
bleiben; sie trägt zwei Längsreihen von Zähnchen, welche sich
lateral an den beiden Endschleifen fortsetzen, dabei immer kleiner
werdend. Distal endet es in drei Teile, zwei laterale Schleifen und
ein medianes vierdorniges Gebilde. — Alle Schilder sind mit-
einander verwachsen. Wohl sieht man in meiner Figur 22 Linien,
aber bekanntlich sind diese nur die Grenzen entweder von den
„Beingruben‘“ oder von den Ansatzstellen der Beine (Foveolae
pedales). Die enorme, etwas mandelförmige, vorn zugespitzte,
hinten gerade abgestutzte Genitalöffnung wird von einem ebenso
gestalteten Operculum geschlossen. Ich muß noch darauf hinweisen,
daß die gesamten Bauchschilder den Leibesrand erreichen, so daß
nirgends etwas von weicher Haut oder feinsten Runzelchen wahr-
nehmbar ist. — Die Skulptur der ganzen Bauchfläche ist spiegel-
glatt. Das Operculum und der dahinter gelegene geniti-ventri-
anale Abschnitt ist von zahlreichen, anscheinend regellos gestellten,
runden Grübchen versehen, welche aber keine Haare tragen
* (GegensatzzurRückenfläche!).—Behaarung. DerTeilzwischen den
8 Beinen einerseits und dem Operculum andererseits kann man als
ein Scutum sterni-metasternale rechnen, denn es trägt 4 Paare
feiner Härchen: die 3 Sternalpaare und das Metasternalpaar.
Ein kleiner Teil hinter dem Operculum trägt das Genitalpaar;
weiter sieht man noch etwa 34 kurze Borsten auf dem riesigen
ventralen Teil, die bekannten 3 Perianalborsten und jederseits
etwa 24 Submarginalborsten. Peritremata (siehe auch Fig. 25)
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 5. 2 5. Heft
18 Dr. A. C. Oudemans:
typisch geschlängelt: hinter dem Stigma eine kurze caudad
gerichtete Strecke; vor dem Stigma erst eine breite Öse nach außen
und vorn; dann eine schmale Öse mit fast parallelen Beinen eben-
falls nach außen und vorn, dabei den Rand erreichend, und endlich
noch eine kleine fast horizontale, mediad gerichtete Strecke.
Poren. Gerade vor dem Anus zwei deutliche Poren; ein wenig
mehr nach vorn und außen wieder ein Paar; ungefähr dieselbe
Richtung haltend, begegnet man bei der Grenze der Beingrube IV
jederseits noch eine. Anus klein, schmal, von zwei unbehaarten
Analklappen geschlossen, mehr als zweimal seine eigene Länge vom
Hinterrande entfernt.
Gnathosoma. Von den Mundteilen kann ich nur folgendes
mitteilen (Fig. 23). Die hintersten Coxalborsten sind kurz, kräftig,
zweireihig bestachelt. Das nächste Paar ist etwas länger, etwas
weniger stark und ebenfalls zweireihig aber spärlicher und länger
bestachelt; das darauf folgende kurz, kräftig, distal plötzlich
drei- oder vierdornig; das vorderste Paar ist von gewöhnlicher
Gestalt, doch kurz und stark zu nennen. Die Cornicula sind stark,
fast bis distal gleichbreit, dort etwas mediad gebogen, fischmaul-
artig gespalten, und an der ventralen (dem Beschauer zugekehrten)
Seite mit zwei winzigen Zähnchen versehen. Die beiden Malae
externae sind kurz und scharf zugespitzt; die Malae internae
schwer chitinisiert und fast wie die Cornicula gestaltet! — Der
Trochanter palpi (ebenfalls Fig. 23) trägt in der Mitte und intern
eine starke, lange, gebogene, einseitig bestachelte Borste, und
davor, distal, auf einem Sockel, eine distal dreidornige Borste
(welche also der oben beschriebenen vom Hypostom sehr ähnlich
ist). Epistoma von gewöhnlicher Gestalt (Fig. 20) lang, zungen-
förmig, zugespitzt, dorsal fein behaart.
Beine. Im allgemeinen von gewöhnlicher Gestalt. Beine I:
Coxa (Fig. 22) mit externem treppenförmigem Rande und ventralem
Kiele; Femur mit ventralem Blatte; Tarsus fast zylindrisch, mit
der Tibia ein Knie bildend (Fig. 20), distal schief abgeschnitten,
dort mit einem Pinsel von Sinneshärchen (Fig. 22) und dorsalem
Tasthaare; dieses so lang als der Tarsus. — Beine II, III, IV mit
kugelförmiger Coxa, fast kugelförmigem Trochanter, fast birn-
förmigem Femur, welches ventral mit einem Blatte versehen ist,
kurzem, zylindrischem Genu und Tibia, und konischem Tarsus,
der mit ein oder zwei winzigen Dörnchen versehen ist. — Der Para-
tarsus nimmt vom Beine I nach Bein IV in Länge zu; die Krallen
und die Haftscheibe I sind winzig; dieselben II bis IV sind wenig-
stens zweimal größer und unter sich gleich groß.
Mas. Meine Exemplare messen 780 bis 790 „ an Länge und
590 bis 670 u an Breite, sind in allem der Femina gleich, außer
dem Raume zwischen den Beinen (Fig. 24). Hier bilden die mit-
einander verwachsenen Sternale, Metasternalia und Genitale zu-
sammen ein großes Schild mit stark chitinisierten Rändern; im
Schilde ein ovales Loch (ungefähr in der Linie, welche zwischen
Notizen über Acari. 19
Beinen II und III verläuft, mit der Spitze nach hinten. Das Schild
ist ebenso skulptiert als das geniti-ventri-anale, mit unregelmäßigen
Grübchen. Die ovale Genitalöffnung ist von einem skulpturlosen
Deckel verschlossen und hat ein fast 8-förmiges Lumen. Die
5 Paare kleiner Borsten sind der Medianlinie viel mehr genähert
als beim @ (vergleiche mit Fig. 22). Man sieht deutlich, daß das
5. Paar, das Genitalpaar wie beim © etwas hinter der Coxae IV
steht, also auf dem gewöhnlichen Platze, im Genitalschilde, nicht
auf dem Operculum, welches man also nicht als Scutum genitale
ansehen kann.
‚ Bemerkungen. Da Uropoda tarsale (Rob.-Desv.) zu demselben
Genus gehört wie Uropoda vegetans (de Geer), so ist Cryptostoma
Rob.-Desv. synonym mit Uropoda Latr. 1806.
Die Verwandtschaft wird sicher bewiesen durch die große
Übereinstimmung komplizierter Organe, in unserem Falle des
Gnathosoma’s und des Peritrema’s, nicht durch die Skulptur der
Haut, wenn darunter nur verstanden wird der Besitz von kleineren
oder größeren Grübchen etc. Also ist meines Erachtens eine Ein-
teilung in glatten oder punktierten, oder mit Grübchen versehenen
Uroboda’s verfehlt, was ich auch schon in der Tijdschrift voor
Entomologie, v. 48, p. LXXVIII ausgesprochen habe.
Uropoda obseurus Koch
(Fig. 28—36.)
1836. Notaspis obscurus C. L. Koch, Deu. Cıu. Myr. Ara.,
BD.
1905. Uropoda kempersi OQudemans in Ent. Ber., v. 2, n. 25,
p- 8.
1913. Uropoda obscurus Oudemans in Ent. Ber., v. 4,
n. 74, p: 393.
Koch beschreibt seine Notaspis obscurus wie folgt: ‚Der
Umriß ziemlich oval, vorn jedoch etwas zugespitzt, hinten etwas
schmäler mit regelmäßig gerundetem Hinterrande. Der durch-
sichtige Rand nur als zwei Fleckchen zwischen dem ersten und
zweiten Beinpaar sichtbar; der aufgeworfene Rand schmal; die
Fläche fein eingestochen unordentlich pünktiert, matt glänzend,
und mit kaum sichtbaren gelblichen Härchen belegt.‘ — An den
dunkelfarbigen Femora I kann man den Adultus kennen. Die
Beschreibung Koch’s paßt dabei so gut auf meiner Uropoda
kempersi, wovon ich außerdem hier unten eine ausführlichere Be-
schreibung gebe, daß ich davon überzeugt bin: Koch’s obscurus
ist der Adultus meiner Rempersi.
In den Entomologischen Berichten von 1905 gab ich
eine kurze Diagnose der Deutonympha. Jetzt will ich aber eine
bessere Beschreibung nebst Abbildungen davon geben.
In den Ent. Ber. von 1913 identifizierte ich Koch’s odscurus
mit meiner Rempersi.
2° 5. Heft
20 Dr. A. ©. Oudemans:
Deutonympha (Fig. 35). Länge 512 u, größte Breite 370 u.
— Gestalt eiförmig, mit der Spitze nach vorn, vor der Spitze
beiderseits nur sehr wenig eingedrückt. — Ockergelblich.
Rückenseite gänzlich von nur einem Schilde bedeckt,
dessen Skulptur bei sehr starker Vergrößerung äußerst fein längs-
gerunzelt oder wellenlinig ist (Fig. 31), mit zahlreichen Pünktchen
(wohl kleine Poren) (Fig. 35). Behaarung. Dem Rande parallel
Figur 28— 36.
vier Reihen von winzigen mehr oder weniger Eucalyptusblattähn-
lichen Härchen (Fig. 31). Die Zahl der äußersten Reihe ist ungefähr
56 mit Einschluß der beiden Vertikalhärchen (Fig. 28), der zweiten
Reihe 46, der dritten 36 und der vierten 26. Es gibt noch Spuren
einer fünften Reihe; übrigens befinden sich verschiedene subme-
diane Paare von Härchen, deren Stellung besser aus der Figur
zu lesen ist, als mit vielen Worten beschrieben. Poren. Wenigstens
8 Paare größerer Poren sind im Mittelfelde des Rückenschildes
vorhanden, deren Anordnung ebenfalls besser abgebildet wird als
beschrieben (Fig. 35).
Notizen über Acari, 21
Bauchseite. Das Tritosternum (Fig. 32) kann man fast
viereckig nennen, kaum länger als breit, mit vorspringenden
Vorderecken und ebenso vorspringenden Ecken in der Mitte der
lateralen Kanten. Die vordere mediane Verlängerung besteht aus
einem wenig aber scharf bedornten Aste, welcher in einem feinen
Haare endet. Schilder. Das sterni-metasterni-genitale ist läng-
lich viereckig, hinten mehr ausgeschweift, hat etwas stärker chi-
tinisierte Ränder. Das Ventrale nimmt den ganzen Raum des
übriggebliebenen ‚‚Bauches‘ ein, ist ungefähr eine liegende Ellipse
. wie das kleine Anale. Der Raum zwischen dem ‚‚Sternum‘ und
den Foveolae pedales wird gänzlich eingenommen von den zu-
sammengewachsenen Endopoaialia und Metapoaialia- Am Rande,
wenigstens von den (nicht angedeuteten) Schultern nach hinten,
befinden sich jederseits ungefähr 21 kleine, fast viereckige, stark
chitinisierte Maıginalıa.
Skulptur der Marginalia und des Ventrale glatt, der übrigen
Schilder mit zahlreichen kleinen Poren; auf dem Sterni-meta-
sterni-genitale gewahrt man weiter noch zwei Längsreihen von je
9 größeren Grübchen, und auf dem Ventrale jederseits eine Gruppe
von inwendigen Muskelansatzstellen (?), jedenfalls sind es keine
auswendigen Grübchen. Behaarung. Auf dem ‚Sternum‘ die
bekannten 5 Paare kleine Borsten; auf dem Ventrale 5 Paare, auf
dem Analc 2 Paare und auf jeder der marginalen Chitinklötzchen
eine winzige Borste. — Die Peritremata weichen nur wenig von
denen der Uropoda tarsale Rob.-Desv. Nph. Il ab. Sie erstrecken
sich hinter dem Stigma nur eine kleine Strecke caudad; nach vorn
biegen sie sich erst extrad; bevor sie aber den hübschen Rand er-
reichen, schlängeln sie sich nach vorn, sodaß sie sich fast dem Außen-
rand nahen; dann biegen sie sich mit einem ziemlich großen Bogen
nachinnen und nach vorn, bis sie den Außenrand wirklich erreichen,
wo sie, wenn das Exemplar mit Kali behandelt ist, wie kleine
Schultern hervorragen (siehe auch Fig. 35). Poren. Dorsal der
Coxae I befindet sich je ein sonderbares Gebilde; es ähnelt einem
kurzen, starken, bedornten Haar (Fig.30) ; ich halte es aber für einen
Einschnitt, welcher nach einer (Coxal ?)-Pore hingeht.
Gnathosoma. Das Epistoma (Fig. 33) ist lang, anfangs
dreieckig, dann median mit langer Schleife; und lateral mit etwa
5 Zähnen oder Dornen versehen. Das Labrum (Fig. 34) ist
weniger lang, gleichschenkelig dreieckig, durchsichtig, häutig.
Von der Epipharynx sah ich nur die Styli (Fig. 33), welche
sanft S-förmig gebogen sind und dabei distal nach innen weisen.
Die Mandibula habe ich nicht studiert. Maxillae (Fig. 30).
Die Coxae sind lang und schmal, mit geschlängelten, stark chiti-
nisierten Außenrändern; die hintersten Haare sind kurz, kräftig,
und mit winzigen Dörnchen versehen, ‚gefiedert‘‘; das zweit-
hinterste Paar länger, borstenförmig, und nur mit drei winzigen
Seitenästchen versehen (ob immer drei ?). Das daraut folgende Paar
ist kurz, dornförmig; das vierte ebenso, aber weniger stark. Dieses
5. Heft
2” Dr. A. C. Oudemans:
befindet sich auf den Malae und zwar wo diese in zwei Ästen
spalten, deren innerer lang, stark und etwas nach innen gerichtet
ist, während der äußere kurz, schwach und gerade nach vorn weist.
Die Cornicula sind etwas nach innen gebogen, distal fischmaul-
artig gespalten und ventral mit einem Zähnchen versehen. Der
Trochanter (palpi) (Fig. 30, rechts) ventral mit zwei Borsten,
wovon die proximale gefiedert, die distale kurz borstenförmig ist.
Der Tarsus mit zweizinkiger Gabel und distaler Haube von Tast-
borsten. Von der Hypopharynx konnte ich nichts wahrnehmen.
Beine. Die Coxae I (Fig. 36) haben, wie gewöhnlich, einen
unregelmäßigen Außenrand, der in der proximalen Hälfte selbst
einen fast daumenförmigen Fortsatz besitzt. Der Tarsus I kommt
mir weniger zylindrisch vor als bei der vorhergehenden Art; eine
Tastborste, kürzer als der Tarsus selbst ist vorhanden. Alle Femora
(auch Femur I) besitzen ventral je zwei fast halbkreisförmige
Blätter oder Kiele, zwischen welchen eine Borste ragt. Die Tarsi
I—III sind konisch und besitzen je einige winzige Dörnchen.
Habitat. HerrK. J. W. Kempers fand die Exemplare in
Meerssen (Niederländisches Limburg). Nach ihm habe ich sie
benannt. R
Bemerkungen. Aus der großen Übereinstimmung im kom-
plizierten Bau der Maxillicoxae, des Tritosternums und der Peri-
tremata muß man wohl zu dem Schluß kommen, daß diese Spezies
mit vegelans de Geer, tarsale Rob.-Desv. und odbscurus Koch
verwandt ist.
Uropoda spatulifera Moniez
(Fig. 37—56.)
1892. Uropoda spatulifera Moniez in Rev. Biol. Nord. Fra.
v. 4, p. 384.
1899. Uropoda vegetans Wasmannin Tijds. Ent. v. 42, p.161.
1905, 1. Juli. Uropoda vegetans Oudemans in Ent. Ber.
v.1,0.028, Pp4287.
1905, 15. Juli. Uropoda vegetans Oudemans in Tijds. Ent.
v. 48. Verslagen, p. LXXVIII.
1906. Uropoda vegeians Oudemans in Abh. Nat. Ver.
Brem. v. 19, p. 49.
1913. Uropoda spatulifera Oudemans in Ent. Ber. v. 4,
n. 74, p. 34.
In 1892 beschrieb Moniez eine neue Uropoda-Art namens
spatulifera, er gab keine Abbildung und nach ihm scheint kein
Acarologe diese schöne Art wieder gefunden zu haben.
In 1899 und 1905 determinierte ich Deutonymphae als vegetans.
In 1913 sah ich ein, daß meine vegetans von 1899 und 1905
gar keine vegetans sensu de Geer waren, sondern sehr wahrschein-
lich Deutonymphae seien der spatulifera Moniez, wovon Dr.
Everts inzwischen im ‚„Haagsche Bosch‘ zwei Exemplare erbeu-
tete. Zu gleicher Zeit gab ich die kurze Diagnose Moniez’s wieder,
so daß ich die jetzt nicht nochmals zu wiederholen gezwungen bin.
Notizen über -Acari. 23
Noch jetzt bin ich geneigt, anzunehmen, daß vegetans Oude-
mans die Deutonympha der sdatulifera Moniez sei. Stellt sich
später heraus, daß ich mich hierin geirrt habe, so muß die Art,
welche ich vegetans genannt habe, jedenfalls umgetauft werden.
Deutonympha (Fig. 37—46). Länge 472—512 u, Breite 348
— 9378 u. Schön eiförmig, mit der Spitze nach vorn; die ‚Spitze‘
Figur 37—46.
ist aber eine breite, so daß die Eigestalt einer Ellipse nähert. Ocker
gelb mit rotem Anflug.
Rückenseite (Fig. 37) gänzlich von einem Schilde bedeckt,
dessen Skulptur zwischen den zahlreichen ıunden Grübchen und
Härchen absolut glatt ist mit verschwindend kleinen Tüpfelchen
(Poren ?) (also nicht gerunzelt wie bei der vorhergehenden Spezies).
Die Grübchen wechseln in der Regel mit den Härchen ab und bilden
dem Rande parallel Ringe: zunächst eine Reihe von Grübchen und
Härchen, dann eine von nur Grübchen, dann wieder eine von
Grübchen und Härchen usw. sieben Reihen dick. Das Mittelfeld
ö. Heft
94 Dr. A. ©. ÖOudemans:
ist fast unbehaart, besitzt nur Grübchen und einzelne größere Poren.
Die Härchen haben die Gestalt von Eucalyptus-Blättern (Fig. 43).
Jederseits noch 19 feine Randhärchen.
Bauchseite. Das Tritosternum (Fig. 41) hat eine vier-
eckige Basis, welche in ein kleineres Viereckchen ohne Grenze über-
geht, worauf wieder die gabelförmige Schleife eingesetzt ist. Diese
hat äußerst fein behaarte Zinken. Schilder. Das ‚Sternum“
ist aus einem Sternale, Metasternalia und Genitale zusammen-
gesetzt, was aus den 5 Paaren von Härchen erhellt. Es ist Jang,
vorn fast zweimal schmäler als hinten, am schmälsten zwischen
den Coxae II, am breitesten ganz hinten, gegen das Ventrale.
Dieses ist groß, vorn seicht gerundet, umfaßt das Anale fast voll-
kommen, welches eine kleine liegende Ellipse ist. Zwischen den
Foveolae pedales II und III und zwischen III und IV befinden sich
kleine viereckige Schildchen. Am Rande bilden jederseits etwa
24 kleine, viereckige Schildchen eine hübsche Ornamentierung;
die beiden Reihen werden ganz hinten noch von 7 winzigen Stück-
chen vereinigt. Skulptur. Die Grübchen des ‚„Sternums‘ sind
ungefähr ebenso groß wie die des Rückens, aber die des Ventrale
sind größer und so rangiert wie in der Figur angegeben; jederseits:
vorn 5, dann 2, 3,2 und 1. Behaarung. Die Sternal-, Metasternal-
und Genitalhärchen habe ich schon erwähnt. Auf dem Ventrale
4 bis 5 Paare, auf dem Anale 2 Paare; ‘auf jedem Viereckchen
des Randes ein feines Härchen. Peritremata. Im allgemeinen
ähneln sie den der Deutonymphae von den verwandten vegetans de
Geer, obscura Koch und Zarsale Rob.-Desv. Ein hinter dem
Stigma nach hinten gerichteter Teil ist leicht S-förmig gebogen.
Von Stigma richtet sich das Peritrema extrad bis zum ornierten
Rande, biegt sich dann vorwärts und schlängelt nach einem
Punkte zwischen dem vordersten Viereckchen der Randornierung
und der Beingrube I, erreicht also den Rand nicht.
Gnathosoma. Das Epistoma (Fig. 40) ist eiffelturm-
förmig, mit nur wenigen Zähnchen am Rande. Das Labrum
(Fig. 46) lang, durchscheinend, gleichschenkelig dreieckig, glatt.
Die Epipharynx ist teilweise schwer wahrnehmbar; ihre Para-
labra sind doppelt gefranst (Fig. 46), ihre Stylilang, fein, nach außen
gebogen (Fig. 40). Die Mandibula habe ich nicht studiert.
Maxillae. Ihre Coxae sind außen sanft gebogen, dort gut chiti-
nisiert (Fig. 42); das hinterste Paar Borsten ist ziemlich kurz,
stark, gefiedert; das zweite Paar lang, borstenförmig, mit etwa vier
feinen Seitenästchen versehen; das dritte kurz und halbwegs mit
drei starken Dornen versehen (man kann auch sagen, daß es sehr
kurz ist und in vier starken, gespreizten Dornen endet). Das vierte
(vorderste) ist kurz, borstenförmig und befindet sich in der Mitte
der Mala, zwischen deren beiden Zacken, deren die externe kurz,
breit und spitz ist, die interne lang, stumpf und distal gespalten
(mit ungleich langen Zinken). Zwischen beiden Coxae ist eine
deutliche Rima. Die Cornicula sind stark, breit, platt, enden in
Notizen über Acari. >
einem Fischmaule und tragen halbwegs zwei ventrale Zähnchen,
eins davon sehr extern. Am Trochanter (palpi) sehen wir auch
zwei charakteristische Borsten; die hintere stark und gefiedert
(bedornt) (Fig. 42); die vordere kurz, mit nur zwei Ästchen.
Beine. Die Coxa I hat extern zwei runde Einkerbungen
(Fig. 39); das Femur I ventral ein halbrundes Blättchen; der Tar-
sus I ist fast zylindrisch, distal schief abgeschnitten, (Fig. 45) mit
verschiedenen Riechhärchen und einem Tasthaare (so lang wie der
Tarsus) versehen. Praetarsi und Krallen I klein. Die Beine II,
III und IV gleichgestaltet, mit länglichem ventralen Blatte am
Femur, mit konischen Tarsen (Fig. 44), welche einen deutlichen
Basitarsus zeigen, ein Knie und zwei kurze Dörnchen. Praetarsi
und Krallen größer.
Femina (Fig. 47—56). Länge 820 u, Breite 660 u; also sind
meine zwei Exemplare größer als die Moniez’s, der angibt: 630 u,
resp. 500 u. Gestalt breit eiförmig, fast elliptisch, aber mit deut-
lichen ‚Schultern‘. Vorn mit dem Läppchen, das die zwei winzigen
Vertikalborsten trägt. Hinten mit meniskförmigem (=) Vor-
sprung wie bei Zarsale und obscurus, aber weniger deutlich. Farbe
kastanienbraun.
Rückenseite (Fig. 47). Vier Schilder sind zu unterscheiden:
das große medium, ein kleineres posterius, das marginale und ein
schmales anterius. Das große medium ist gleichmäßig gewölbt
und hat stark geneigte (in der Figur schattierte) Ränder. Das
kleine posterius ist mıt dem medium vollständig verwachsen (wenn
es überhaupt als solches existiert). Das marginalz ist sehr schmal,
an den Schultern im dorsuale medium ohne Grenze übergehend,
von den Schultern nach hinten aber scharf vom medium abgegrenzt.
Weiche Haut ist zwischen medium und marginale hier nicht an-
wesend. Das anterius ist noch schmäler, vorn am breitesten, dort
ventrad gebogen, seitwärts immer schmäler werdend, bei den
Schultern verschwindend, scharf vom medium abgegrenzt. Skulp-
tur außer den Grübchen poliert glatt, aber äußerst fein punktiert
(Poren ?). Die Grübchen fast alle rund und ziemlich gleichgroß,
wie die Behaarung mehr oder weniger in gebogenen Längsreihen
gestellt, außer die gerade mediane Reihe; im Zentrum des Rückens
6 größere, fast viereckige. Das marginale ist nicht glatt, sondern
geziert von runden, erhabenen Chitinisationen, ‚Perlen‘ konnte
man sie nennen (siehe auch Fig. 50) ; diese sind ganz hinten, jeder-
seits der vier Spatelborsten, im Dreizahl etwaslänger. Behaarung.
Alle Haare oder Borsten des medium sind, außer den vier vOor-
dersten, spatelförmig (Fig. 52), dabei mit einem Kiele versehen,
welcher fein behaart oder bestachelt ist; der Kiel erreicht das distale
Ende der Palette nicht; der Rand dieser ist gezähnelt. Die meisten
sind am Hinterrande resp. Außenrande eines runden Grübchens
eingepflanzt. Was die Anordnung betrifft, sie stehen im allgemeinen
in Längsreihen; die zwei submedianen gehen fast parallel, was
sehr auffällt; die übrigen sind mehr nach außen konvex gebogen,
.5, Heft
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26 Dr. A. ©. Oudemans:
und zwar desto mehr, je mehr sie sich dem Außenrand des medium
nähern. Erwähnt müssen noch werden 4 auffallend größere Spatel,
welche eine horizontale Reihe gleich vor dem Scutum posterius
bilden. Dieses ist haarlos. Das Scutum marginale trägt jeder-
seits etwa 12 weit auseinandeistehende sichel- oder Eucalyptus-
blattförmige Borsten (Fig. 50), außer den vier hintersten, welche
spatelförmig sind (Fig. 51), wie die des Scutum medium, obwohl
sichtbar kleiner. Die Sichelchen sind bisweilen distal gespalten
(Fig. 51); die vier hinteren Spatel sind auf ‚‚Perlen‘“ eingepflanzt.
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Figur 47 —56.
Das Scutum anterius trägt noch 4 kleine Borsten mit Einschluß
der zwei bekannten Verticales. Poren. Hinter den auffallend
dicht beieinanderstehenden Grübchen im Zentrum des Rückens
befinden sich 3 Paare Poren.
Bauchseite. Das Tritosternum (Fig. 56) zeigt in seinem
oberen Teile unverkennbare Verwandtschaft mit Uropoda tarsale
Rob.-Desv. (Fig. 21) und in seinem unteren Teile mit U. obscura
Koch (Fig. 32). Sein Hauptteil ist länglich viereckig mit sechs
kurz-dornförmigen Auswüchsen, vier am Rande und zwei mehr
ventral. Der distale Teil ist halb so lang, viel schmäler, zylindrisch,
scharf bedornt vud endet in 2 seitlichen, spärlich behaarten
Schleifen und ein viel kürzeres vierdorniges Mittelstück. — Alle
Notizen über Acari. 27
Schilder sind miteinander ohne Grenzen verwachsen. Die eiı.-
gezeichneten Linien sind nur die ziemlich scharfen Grenzen zwischen
erhöhten und niedrigen Teilen, zwischen Plateaus und Täler oder
Gruben. Nur zwischen den Foveolae pedales II und III, resp.
III und IV, sieht man Doppellinien; dort stoßen die Endopodialıa
und Exopodialia (Pleurae) zusammen, ohne zu verwachsen. Der
große Teıl zwischen den 8 Beinen ist offenbar eine Verwachsung
der großen Endopodialia, des Sternale (mit 3 Paaren Härchen)
und der beiden Metasternalia (mit je einem Härchen). Hinter der
_Genitalöffnung kommen dabei das Genitale (mit 1 Paare Härchen),
das große Ventrale (mit 5 Paaren Härchen), das Anale (mit 2 Paaren
Härchen) und die beiden Metapodialia. Man kann hier auch von
einemMarginale reden, das von denSchultern nach hinten ringsum
herumläuft. Die Genitalöffnung wird von einer Platte, eines
Operculums geschlossen, das täuschend das der U. tarsale Rob.-
Desv. ähnelt. Auch hierin darf man wohl Verwandtschaft blicken.
Daß dieses kein ‚„Scutum genitale‘ ist, geht wohl hervor aus dem
Mangel an Genitalhaaren. Verhältnismäßig ist es kleiner als bei
tarsale und seine Ränder sind weniger stark chitinisiert. Die
Skulptur aller Schilder ist, außer den Grübchen, glatt. Diese
sind verhältnismäßig groß, regellos verbreitet, und auf allen Schil-
dern zu finden, auch auf dem Operculum. Merkwürdig sind jeder-
seits eine Reihe von größeren, fast viereckigen Grübchen, welche
zwischen dem Ventrale und dem Marginale in schiefer Richtung
aufgestellt sind. Das Marginale selbst ist glatt, besitzt keine be-
sondere Skulptur oder Ornierung. Behaarung. Bei der Auf-
zählung der Schilder habe ich schon viele der Härchen erwähnt.
- Rest mir noch auf die Submarginalreihe aufmerksam zu machen.
Alle Härchen oder Borsten der Bauchseite sind wie die marginalen
der Rückenseite beschaffen, nämlich sichel- oder Eucalyptus-
blattförmig. Die Peritremata (Fig. 53) weisen unzweifelhaft
wieder auf die Verwandtschaft mit den drer vorhergehenden
Arten hin. Die nach außen gerichtete schmale Ose überragt den
Vorderrand, bildet dort ‚Schulter‘ und gab dem Robineau-
Desvoidy bei Uropoda tarsale Anleitung bei dorsaler Betrachtung
von Augen zu reden (siehe oben S. 8). Poren. Auf dem Ventrale
gibt es hinter dem Genitalteile zwei Paare und vor dem Analteile
abermals zwei Paare Poren. Auch in der Fossula pedalis IV ent-
deckte ich jederseits eine.
Gnathosoma. Das Epistoma (Fig. 54) ist durchscheinend,
häutig, eiffelturmförmig, mit gesägtem Rande und mit gedornter
Schleife. Das Labrum (Fig. 55) lang, häutig, durchscheinend,
glatt, gleichschenkelig dreieckig, mit zwei nach vorn konvexen
Bogenlinien. Die Epipharynx (Fig. 55) wie bei der Deuto-
nympha beschaffen (ich sah jedoch nur eine Reihe von Fransen,
obwohl zwei Reihen vermutlich anwesend sind; alles war sehr
schwer zu unterscheiden); die Styli groß, schwach S-förmig ge-
bogen, distal divergierend. DieMandibula habe ich nicht studiert.
5. Heft
28 Dr. A. €. Oudemans:
Von der Maxillae sind die Maxillicoxae bekanntlich für die Kennt-
nis der Art und der Verwandtschaft (des Genus), die meist inter-
essanten Teile (Fig. 49). Die Coxae sind nur ganz hinten vollständig
miteinander verwachsen, übrigens lassen sie proximal eine schmale,
distal eine mindestens dreimal weitere Kluft (Rima hypostomatis
Berlese) offen. Das hinterste Borstenpaar ist kurz, stark, zwei-
seitig kurz bedornt; das zweite Paar lang, borstenförmig, mit nur
etwa drei Seitenästchen; das dritte wie Rehhörner verästelte oder
gezackte Dornborsten; das vierte oder vorderste gewöhnliche,
glatte aber steife Borsten. Diese sind zwischen den beiden Zinken
der Malae gestellt und zwar so gerichtet (divergierend), daß sie
über (eigentlich ventral also unter) die Malae internae liegen und
dadurch äußerst schwer wahrnehmbar sind. Die Cornicula sind
stark, über die ganze Länge fast gleichbreit, distal fischmaulartig
gespalten, ventral noch mit zwei hintereinanderstehenden Zähn-
chen’ versehen, nach innen gebogen. Trochanter (palpi) mit zwei
charakteristischen Borsten; die hintere stark, zweireihig bedornt,
schlaff; die vordere rehhornartig gespalten und bedornt; diese
steht auf einem knotenförmigen Vorsprung. Hypopharynx.
Wenn man so deutlich wie hier die Spalte wahrnimmt zwischen
den beiden Maxillicoxae, dann muß man wohl die beiden dahin-
durch sichtbaren Teile für die der Hypopharynx ansehen (wie bei
den Parasitidae) und auch die beiden sogenannten internen Malae,
welche hier, wie bei Uropoda vegetans de Geer (Fig. 10), weiden-
blattförmig sind, für Hypopharynxgebilde erklären.
Beine. Die Coxae I haben einen nur wenig geschlängelten
Außenrand (Fig. 48), aber einige kleine Chitinisationen, welche sie
etwas zieren. Die Femora I sind bei gestreckten Beinen, bei
dorsaler Ansicht, vollständig sichtbar (Fig. 47). Sie sind, wie das
Genu I und die Tibia I, dorsal von zwei winzigen Dörnchen ver-
sehen; übrigens sind die Haare Tasthärchen, welche desto länger
und zahlreicher werden, je mehr distal sie gestellt sind. Außerdem
trägt Tarsus I noch ein längeres Tasthaar. Tarsi II—IV konisch
und dorsal mit Dörnchen. Praetarsi II—1V länger und ihre Krallen
größer als Praetarsi I.
Habitat. Zwischen dürrem Laub auf Waldboden.
Patria. Frankreich (Moniez) und Niederlande (Dr. Everts),
wahrscheinlich wohl ganz Europa, jedenfalls Westeuropa.
Verwandtschaft. Wiederholt ist in obenstehender Be-
schreibung hingewiesen auf die Verwandtschaft mit U. vegetans
de Geer, Zarsale Rob.-Desv. und odscurus Koch.
Paulitzia afrieana Oudms.
(Fig. 57—65.)
1905. Uropoda africana Oudemans in Ent. Ber. v. 1, n. 24.
p. 237. Kurze Diagnose der Nph. II.
1906. Jan. 2. Uropoda africana Oudemans in Ent. Ber.,
v.2,n. 27, p. 47. Morphologische Bedeutung der Mandibelglieder.
Notizen über Acari. 29
1906, Jan. 8.. Uropoda africana Oudemans in Zool. Anz.,
v. 29, n. 20, p. 639. Wie oben.
Figur 57—65.
1910. Uropoda africana Oude-
mansin Bull. Ent. Research
v. 1, p. 110. Abbildungen.
1915. Paulilzia africana Oude-
mans in Ent. Ber. v. 4, n. 83,
p. 185.
Deutonympha. Länge 360—
400 u, Breite 216—240 u. Ge-
stalt länglich eiförmig, mit der
Spitze nach vorn und stark her-
vortretenden Schultern, worin
die Peritremata enden. Farbe
hellockerfarben.
NRnekenseiteszilkısur,, 62).
Fast vollständig vom Scutum
dorsuale medium gedeckt; die vordere Hälfte dieses ist jedoch
umgeben von einem schmalen marginale (Fig. 62 und 57), welches
hinten unmerklich, ohne Grenzen, in das medium übergeht. Der
Außenrand dieses marginale ist nicht gleichmäßig gewölbt, sondern
mehr ocer weniger akkoladeförmig gebogen. Oder ist es kein mar-
5 Heft
30 Dr. A,X20, Ondemanst
ginale, sondern ein propleurale, dessen Rand an dem medium
vorbeistrebt und daher bei dorsaler Betrachtung sichtbar ist?
Dieses marginale wird nun wieder überragt von einem Schilde, das
bei näherer Betrachtung ein Teil des (ventralen) Peritrematale ist.
— Die Skulptur ist vollkommen glatt. — Behaarung. Alle
Haare sind winzige Borsten (Fig. 57 und 60), welche in vier kon-
zentrischen ovalen Reihen geordnet sind. Die zwei Vertikal-
borsten sind die größten; sie sind auf dem medium selbst einge-
pflanzt, nicht auf dem marginale oder einem anterius (wie bei
Uropoda spatulifera, Fig. 47 und U. tarsale, Fig. 26). Poren sah
ich nicht.
Bauchseite (Fig. 63). Das ‚„Sternum‘ besitzt sonderbarer-
weise mehr Borstenpaare als gewöhnlich. Bei allen europäischen
Arten zählt man deren 5 Paare, nämlich 3 Sternalpaare, 1 Meta-
sternalpaar und 1 Genitalpaar; unser ‚„Sternum‘ weist nun
8 Paare auf; wie müssen wir das erklären? Dadurch, daß unsere
Art eine sehr primitive ist, welche zeigt, daß das Sternum früher
aus mehr als 5"Segmenten zusammengesetzt war? Hierfür spricht
das primitive Verhalten der Mandibula (siehe unten). Oder ist
die Vermehrung der Borstenpaare eine sekundäre? Hierfür spricht
der abweichend Bau der Maxillicxae (siehe unten):
Oder aber ist in das ,‚Sternum“ auch das Ventrale mit
3 Borstenpaaren aufgenommen ? Rätsel gibt es noch viele bei den
Acari. — Das ‚‚Sternum‘“ ist vorn breiter als hinten, am schmälsten
zwischen den Coxae IV. Es besitzt ganz vorn ein medianes Zähn-
chen. Das Ventrianale (?) ist groß, nimmt den übrigen Teil
des Abdomens ein. Die Endopodialia sind mit den Parapo-
dialia verwachsen. Gut abgegrenzt ist ein Schild, das mit Recht
ein Peritrematale genannt werden kann und das teilweise dorsal
sichtbar ist. — Das Tritosternum (Fig.65) ist klein, länglich,
hat jederseits einen Buckel und distal eine ziemlich behaarte
Schleife, welche selbst distal wieder gespalten ist. — Die Skulptur
der Schilder ist glatt. — Die Behaarung des ‚Sternums“ ist oben
schon besprochen; auf dem ‚‚Ventrianale‘“ 6 Paare einschließlich
der 2 Analpaare. Dem weichhäutigen Rande eingepflanzt etwa
13 Paare. — Peritremata. Hinter dem Stigma ein Stückchen,
das erst mediad, dann caudad gerichtet ist. Vor dem Stigma
verläuft es gerade nach vorn, macht nur eine kleine nach außen
gerichtete Ose und endet in den „Schultern“. Anus groß, rund,
von zwei Analklappen nur teilweise geschlossen, welche je zwei
Borsten und eine Pore tragen.
Gnathosoma. Das Epistoma (Fig. 61) ist lang und schmal,
an den Rändern wie behaart, distal selbst an der Rückenseite.
Labrum ebenso, aber ventral sehr fein behaart (Fig. 65). Epi-
pharynx. Hiervon sah ich nur die Styli deutlich (Fig. 61); sie
sind stark, distal stumpf abgerundet, etwas gebogen und diver-
gierend. Die Mandibula fast so lang als das Idiosoma (Fig. 62);
sie sind dadurch merkwürdig, daß sie alle Glieder aufweisen, also
Notizen über Acari. 31
primitiv genannt werden können; sie gaben mir Anleitung zu
meinem Aufsatze über ‚Die morphologische Bedeutung der Glieder
der Mandibeln‘. Das erste Glied (Fig. 64) ist die Coxa; das zweite,
kleinereder Trochanter;dasdritte das Femur; das vierte und längste
das Genu; das fünfte oder der Digitus fixus ist die Tibia, während
das sechste oder der Digitus mobilis der Tarsus ist; dieser ist also
an der Ventralseite der Tibia eingelenkt; wie auch der Tarsus der
Maxillae schief an der Ventralseite der Tibia eingelenkt ist; das
sind also zwei Parallelen. Tibia und Tarsus bilden zusammen die
äußerst kleine Schere ohne Zähne; die Tibia hat noch ein sonder-
bares Verlängerungsstück, das wie ein Faden mit einem Knoten
aussieht, also abweichend von den europäischen Arten, bei den die
Verlängerung der Tibia mehr oder weniger messerförmig ist. Die
Maxillae sind ganz anders beschaffen als die der vorhergehenden
Spezies, so daß man sofort gewahr wird, mit einem ganz anderen
Genus zu tun zu haben. Die Coxae sind so miteinander ver-
wachsen, daß man nur ganz vorn zwei feine Längslinien sieht
(Fig. 65) als ihre internen Grenzen. Die hinterste (proximale, erste)
Borste ist kurz, kräftig, etwas gebogen und spärlich bedornt.
Die zweite ist lang, normal, borstenförmig; die dritte kürzer,
ebenfalls borstenförmig, mit nur zwei unansehnlichen, sehr kurzen
Seitenästchen; die vierte, distale, ist proximal gegabelt; ihre beiden
Zinken sind sehr ungleich an Länge; die äußere ist kurz und etwas
gebogen; die innere lang, borstenförmig und steif; diese vierte
Borste ist offenbar am meist distalen Teile der Coxae eingepflanzt.
Die Hörner oder Cornicula sind kurz, sehr breit, mit kurzer Längs-
grube, als wären sie aus zwei Teilen zusammengefügt. Der Tro-
chanter (palpi) ist distal-intern-ventral zugespitzt (Fig. 65) und
trägt dabei ventral zwei charakteristische Borsten: die proximale
ist nach außen und hinten gerichtet, kurz, stark, einseitig spärlich
behaart, distal etwas gebogen; die distale dagegen nach vorn ge-
richtet, lang, borstenförmig und etwas sichelförmig gebogen, nach
innen konkav. Das Femur dorsal (Fig. 59) mit zwei gefiederten
kurzen Borsten; das Genu dorsal mit drei solchen; die Tibia mit
‘zwei langen bajonettförmigen Tasthaaren und der Tarsus mit
einer Haube von kürzeren Riech- und Tasthärchen. Die Hypo-
pharynx zeigt diese Einzelheit, daß sie, wie bei den Parasitidae,
drei Querreihen von winzigen Zähnchen besitzt, vorn deutlich
von den Maxillicoxae abgegrenzt ist, und in zwei weitauseinander
stehende, außen feingefranste Schleifen oder Zipfel endet, zwischen
welchen das Labrum sichtbar ist (siehe oben).
Beine. Coxa I (Fig. 63) proximal ungemein breit, extern
mit drei Blättern (oder Kielen) versehen. Tarsus I (Fig. 58) proxi-
mal nicht auffallend geknickt, obwohl ventral ein Schlitz ein Hinweis
ist auf einer früheren Gliederung mit einem Basitarsus; distal
- mit einer Haube von Riech- und Tasthaaren; zwei Riechhaare sind
walzenförmig und sanft S-förmig gebogen, eins kolben- oder besser
noch pflaumenförmig (eine gestielte Ellipsoide). Alle Femora
5 Heft
39 Dr. A. € Oudemans:
ventral, wie gewöhnlich, mit zwei Blättchen, zwischen denen eine
winzige Borste (Fig. 63). Merkwürdig sind die Tarsi II, III und IV
wegen des Knies zwischen Basitarsus und Tarsus; außerdem be-
sitzen sie die gewöhnlichen Dörnchen. Alle Tarsen mit Praetarsus
und Krallen; die der Tarsen I nur wenig kleiner als die der übrigen
Tarsen.
Habitat. In den Ent. Ber. von 1905 ist irrtümlich ‚‚Zonabris
sp.“ als Reittier angegeben. Man lese dafür Platygenia barbata,
eine Cetonide.
Patria. Togo, Westafrika.
Tempus. 10. November 1901; wohl per annum.
Repertor. }Hans Voigts.
Bemerkungen. Diese sonderbare Art unterscheidet sich
von anderen Uropodidae u. a. durch das nur in der vorderen Hälfte
des Rückens: sichtbare Marginale (?); durch das auch bei dorsaler
Betrachtung sichtbare Peritrematale; durch das lange, hinten
auffallend schmale, mit 8 Borstenpaaren versehene ‚„Sternum‘;
durch das den Anus umfassende Ventrianale; durch das weich-
häutige ventrale Margo; durch den Bau der Maxillicoxae. Diese
Kennzeichen veranlaßten mich für diese Art ein neues Genus
vorzustellen: Paulitzia Oudemans 1915.
Nenteria tropiea Oudms.
(Fig. 66—78.)
1905. Uropoda tropica OQudemans in Ent. Ber. v. 1, n. 24,
p. 237. Kurze Diagnose der Nph. II.
1915. Nenteria tropica DQudemans in Ent. Ber. v. 4, n. 83,
p. 185.
Deutonympha. Masse. Länge 336—385 u; größte Breite
231—264 u. — Gestalt breit eiförmig, die Spitze nach vorn, fast
elliptisch. — Farbe hell ockerfarben.
Rückenseite (Fig. 74) von nur einem Schilde bedeckt; keine
Spur von marginalen oder anderen Schildern. — Skulptur poliert
glatt. -- Behaarung spärlicher als bei der vorhergehenden
Spezies; alle Härchen oder winzige Borsten sind proximal geknickt
(Fig. 72), übrigens platt, also nicht borstenförmig; sie sind kon-
zentrisch geordnet; die submarginale Reihe zählt ungefähr 34,
die zweite ungefähr 30, die dritte ungefähr 20, die vierte ungefähr
14, die zentrale ungefähr 8 Härchen; sie sind strahlend gerichtet;
man kann auch zwei submediane Längsreihen unterscheiden. —
Poren. Im länglichen Mittelfelde gewahrt man vier Paare ziemlich
großer Poren.
Bauchseite. Das Tritosternum (Fig. 76) besteht aus
einem Sockel, einer Säule und drei Schleifen; der Sockel besteht
wieder aus drei aufeinandergetürmten, jedesmal weniger"breiten
Teilen; die Säule ist distal äußerst fein behaart; die drei Schleifen
sind haardünn, länger als die Säule, die mittlere am längsten. Das
Sterni-metasterni-genitale hat die gewöhnliche Gestalt, d. h. hinten
| Notizen über Acari. 33
breiter als vorn, zwischen den Coxen verengt. Die drei Endo-
"podialia sind ja außen abgerundet, aber miteinander verwachsen.
ie Parapodialia sind mit den Pleurae verwachsen, aber hinter
en Coxae III durch eine Ouerfurche in zwei Schilder getrennt;
Figur 66—78.
wovon das vordere das Peritrema
umschließt. Das Ventrianale
ist groß, nimmtdenübrigen Raum
des Opisthosoma ein, hat binten
einenAusschnitt, in dem der Anus
frei liegt. Zwischen den hinteren
der lateralen Schilder und diesem
Ventrianale gibt es jederseits
einen kleinen dreieckigen Raum,
worin man jeein kleines Schildchen
gewahrt, welche man füglich In-
guinalia nennen kann. In der
weichen Haut, welche alle diese ventralen Schilder umgibt, be-
finden sich jederseits etwa 16 halbkreisförmige Marginalia. Die
‚Skulptur der Schilder ist glatt, die der weichen Haut fein gerunzelt.
Behaarung. Alle Borsten sind winzig. Fünf Paare auf dem Sterni-
metasterni-genitale, fünf Paare auf dem Ventrianale, eine auf jedem
Inguinale, eine auf jedem Marginale. Peritremata. Hinter dem
Stigma eine kleine Strecke erst intrad, dann caudad; vor dem
Stigma erst eine viereckige Ose extrad, dann eine schmälere
Archiv an te
78.
3 5. Heft
34 Dr. A. ©. Oudemans:
intrad, dann eine daumenförmige extrad und capitad, dann eine
längere Strecke capitad, eine kleinere extrad und wieder eine
längere capitad; diese endet an dem Idiosomarande vorbei. —
Anus (Fig. 70) von einer hinteren sichelförmigen und zwei vorderen
kleineren elliptischen Klappen nur teilweise verschlossen. Auf
ersterer zwei winzige Borsten; auf letzteren je eine längere Borste.
Cribrum. Der Hinterrand der sichelförmigen Analklappe zeigt
winzige Längsstreifchen; repräsentieren diese ein Cribrum ?
Gnathosoma. Epistoma (Fig. 68) aus drei gleichlangen
aber jedesmal schmäler werdenden Teilen aufgebaut; der zweite
und der dritte enden je in zwei divergierenden Dörnchen; zwischen
den distalen Dörnchen ein Kugelchen. Labrum, so viel ich beob-
achten konnte, sehr kurz, aber von gewöhnlicher Gestalt (Fig. 77,
Tüpfellinie hinten). Von der Epipharynx konnte ich nur die
Styli (Fig. 68) deutlich wahrnehmen; sie sind nach außen konvex
gebogen. Mandibula nur ein Drittel der Idiosomalänge lang
(Fig. 74); mit Andeutungen aller Glieder: Coxa, Trochanter,
Femur; Genu (Fig. 78) zweiundeinhalbmal länger als die kleine
Schere; Tibia oder Digitus fixus mit drei stumpfen Zähnen und
kräftigem, stark gebogenem Endzahn, auch mit gleichschenkelig
dreieckigem, vollkommen durchsichtigem, äußerst dünnem und
daher schwer wahrnehmbarem Messerchen; Tarsus (Digitus mo-
bilis) merkwürdigerweise fast zweimal kleiner als die Tibia, mit
winzigem scharfem Molare, stumpfem Caninus und gewöhnlichem
Incisivus. Maxillae. Die Coxae (Fig. 77) tragen, wie gewöhnlich
4 Borstenpaare; das erste (proximale) und das dritte sind kurz,
kräftig und ein wenig dornig; das zweite ist mindestens zweimal,
das vierte nur wenig länger als das erste; beide sind borstenförmig.
Was die Coxae speziell charakterisiert, ist die abnorme Entwicklung
(Ausdehnung) nach vorn, an den Cornicula weit vorbei, der Malae
exteriores oder Bases Corniculorum; sie sind groß, annähernd
dreieckig, distal abgerundet, extern konvex, intern seicht konkav,
imitieren dadurch Corniculi, sind aber längsgestreift und durch-
sichtig. Intern und proximal besitzen sie noch ein Dörnchen.
Durch diese abnorme Entwicklung sind die eigentlichen Corniculi
dorsad verdrängt und durch den Bases hindurch wahrnehmbar
(ich habe an der linken Seite der Figur eins mittelst Tüpfeln an-
gegeben). — Der Trochanter (palpi) trägt zwei kurze Borsten,
wovon die distale sehr kurz (Fig. 77). — Femur distal sowohl extern
als intern mit kurzer Borste. — Dorsal trägt dasselbe deren drei
(Fig. 66). — Genu dorsal und proximal mit Querschlitz (Sinnes-
organ?). Tarsus mit dreizinkiger Gabel. — Hypopharynx.
Die distalen Schleifen sind ebenfalls abweichend gestaltet. Die
externen sind im Umriß dick kolbenförmig, etwas mediad gerichtet,
sodaßsieüberdieinternen(ventralvon diesen)liegen ;diesesind gerade
nach vorngerichtet fast gleichschenkelig dreieckigu. distalganzspitz.
Noch muß ich erwähnen, daß vor dem Idiosoma eine schmale
Quermembran mit welligem Rande (Fig. 71) sichtbar ist. Ob
Notizen über Acari. 35
diese das Tectum ist, konnte ich nicht mit Sicherheit fest-
stellen.
Beine. Die Coxae I (Fig. 75) sind kurz, sehr breit und außen
mit einem viereckigen Anhange versehen. Alle Femora besitzen
die zwei bekannten Läppchen oder Kiele, zwischen denen die winzige
Borste ist. Der Tarsus I (Fig. 69 ventral und Fig. 73 dorsal) ist
distal mit einer Haube von Sinnesborsten versehen, wovon eine
Tastborste länger als der Tarsus selbst; seine Krallen winzig. Die
anderen Tarsi (Fig. 67) wie gewöhnlich, mit nur wenigen Dörnchen,
etwas größeren Krallen,
deutlich abgesetztem
Basitarsus, welcher mit
dem Telotarsus ein
wenig gekniet ist.
Habitat.IndenEnt.
Ber. von1905istalsReit-
tier „‚Zonabris sp.‘ an-
gegeben; man lese da-
für: Platygenia barbata,
eine Cetonide.
Patria. Togo, West-
afrika.
Tempus. November,
wohl per annum.
Repertor. f Hans
Voigts.
Bemerkungen. Die
abnorme Beschaffenheit
der Maxillicoxae veran-
laßtemich, für dieseSpe-
zies in den Ent. Ber.
von 1915 ein neues Ge-
nus aufzustellen, das ich
Nenteria nannte. Figur 79— 81.
Tarsonemus fenniecum Oudms.
(Fig. 79—81.)
1903. Tarsonemus floricolus Oudemans in Tijds. Ent.
v. 45, p. 124.
1914. (sine nomine) Oudemans in Ent. Ber. v. 4, n. 77,
p. 87, linea 7—9.
1915. Tarsonemus fennicum Oudemans in Ent. Ber. v. 4,
n. 83, p. 186.
Femina. Länge 245 u; Breite 90 u. Gestalt. Vorn und
hinten kreisrund abgerundet, an den Seiten fast gerade. Farbe
ockerfarben, an den Epimera usw. dunkler; die Ränder der Coxae I
und II selbst rotbraun.
3* 5. Heft
s6 Dr. A. C. Oudemans:
Rückenseite (Fig. 79) von fünf Schildern bedeckt.
Das erste Schild ist gänzlich sichtbar, vorn kreisrund, an den Seiten
etwas nach hinten divergierend, hinten fast unsichtbar abgegrenzt,
seicht konkav, scheinbar fast so lang wie breit. (Verhältnis 30:38).
— Das zweite Schild ist ebenfalls scheinbar fast so lang wie breit
(Verhältnis 36:39), aber ein Teil ist unter dem 1. Schilde verborgen,
daher ist das Verhältnis des unbedeckten Teiles 27:39, sein Hinter-
rand ist fast gerade; es schlägt sich mit 2 großen, vorn gerun-
deten Lappen um die Ventralseite herum (Fig. 81). — Das
dritte Schild ist länger als breit (Verhältnis 52:40); da aber sein
vorderer Teil unter dem 2. und teilweise selbst unter dem 1.
Schilde verborgen ist, so ist das Verhältnis seines unbedeckten
Teiles 24:40; sein Hinterrand ist fast gerade. — Das vierte
Schild ist kürzer als breit (Verhältnis 24:35); es ist aber in seinem
vorderen Teile unter dem 3. Schilde verborgen, so daß sein
freier Teil nur ein Verhältnis von 8:35 zeigt, sein Hinterrand ist
fast kreisrund. — Das letzte Schild ist ebenfalls kürzer als breit;
Verhältnis 23:33; sein unbedeckter Teil hat aber ein Verhältnis
von nur 8:33; sein Hinterrand ist kreisrund. Skulptur der ganzen
Rückenfläche spiegelglatt. Behaarung. Auf dem vordersten
Schilde 2 weit voneinanderstehende Vertikalhaare und 2 etwas
längere Skapularhaare. Auf dem zweiten Schilde keine Behaarung.
Auf dem dritten Schilde 2 kleine Borsten, je eine in den Hinter-
ecken. Auf dem vierten vier Hinterrandborsten. Das fünfte
und hinterste Schild ist, wie das zweite kahl. Pseudostigmata.
Dorsal, über die Stelle zwischen Coxae I und II jederseits, aber
unter dem vordersten Schilde, befinden sich die Pseudostigmata
und die pseudostigmatischen Organe, wie ich in Fig. 79 mittelst
Tüpfeln angegeben habe. Vergrößert habe ich eins deren in Fig. 80
gezeichnet. Wie gewöhnlich sind die Pseudostigmata trichterförmig
und inwendig geringelt, das ‚Organ‘ kolbenförmig, kurzgestielt,
mit birnförmigem, fast kugelförmigem, anscheinend glattem
„Kopf,
Bauchseite (Fig. 81). Das zweite Rückenschild hat wie
schon oben bemerkt, ventral zwei Lappen. — Die Skulpturist voll-
kommen glatt. — Behaarung. Auf jedem lappenförmigen Um-
schlage des zweiten Schildes ein feines Haar; am Hinterrande des
letzten Schildes zwei kleine Borsten. — Ganz hinten sieht man
noch eine löffelförmige Figur, welche wahrscheinlich sowohl die
Vulva als den Anus darstellt.
Gnathosoma. EinEpistoma sah ich nicht. Die zwei Mandi-
belnsind kräftige, vornabgerundeteGebilde (Fig.79). Anden Maxillen
(Fig. 81) unterscheidet man deutlich je ein großes Basalstück
(Coxa) mit einem distalen Härchen, und einen viergliedrigen Palpus,
wovon. nur das letzte und das vorletzte Glied je ein winziges Härchen
trägt. Das erste Glied ist sehr kurz und wohl der Trochanter.
Das zweite Glied ist wahrscheinlich ein Femorogenu.
Notizen über Acari. 3
Beine. Das erste Bein besteht aus fünf Gliedern, wovon
das letzte wohl ein Tibiotarsus ist. Die Coxa ist dreieckig und trägt
disto-intern ein feines Härchen (Fig. 81). Die beiden Coxae bilden
zusammen ein starkes ‚Sternum‘. Der Trochanter ist kurz und
haarlos (Fig. 81); bei dorsaler Betrachtung ist seine distale und
dorsale Spitze nur eben vor dem ersten Schilde sichtbar
(Fig. 79). Das Femur ist bei dorsaler Betrachtung nur teil-
weise sichtbar (Fig. 79), dorsal nackt, trägt aber ventral ein
Härchen (Fig. 81). Das Genu hat nur extern ein Härchen (Fig. 79).
Der Tibiotarsus besitzt aorsal (Fig. 79) ein langes Tasthaar, ein
kurzes Riechhaar und distal zwei Tasthaare; ventral (Fig. 81) erst
ein Tasthaar und distal eine kleine Tastborste. Das Ambulacrum
besteht aus einer umgekehrt eiförmigen Haftscheibe mit dorsal
eingepflanzten einfachen Krallen. Das zweite Bein besteht aus
sechs Gliedern. Die Coxa ist in ventraler Oberfläche mindestens
zweimal größer als die Coxa I; ihre Außengrenze ist konvex. Der
größte Teil ihres Innenrandes bildet mit der Coxa I das Epimerum
II, ein kleinerer Teil mit dem der symmetrischen Coxa II eine Ver-
längerung des ‚Sternums‘. Trochanter ventral unsichtbar, den-
noch anwesend, wie aus Fig. 79 erhellt, wo derselbe mittelst Tüpfeln
angegeben ist. Femur ventral mit kleiner Borste. Genu aorsal
mit kleiner Borste, ventri-extern ebenso. Tibia mit dorsi-externer
und mit zwei ventralen langen Tasthaaren. Tarsus mit einer
kurzen dorsalen, einer etwas längeren internen, zwei noch längeren
ventralen und einer wieder längeren externen Tasthaare, dabei
dorsal mit kurzer stabförmiger Riechborste. Das Ambulacrum
besteht aus zwei deutlichen winzigen Gliedern, zwei kräftigen
Krallen und einer dreilappigen Haftscheibe. Das dritte Bein.
Die beiden Coxae III stoßen in der Medianlinie zusammen und
bilden dort ein stabförmiges ‚„‚Ventrum‘; ihre Vorderkante bildet
eine nach vorn konvexeChitinleiste, dasEpimerum III, worauf die
feine Coxalborste eingepflanzt ist. Offenbar ist der Trochanter
mit der Coxa zusammengewachsen; die Verwachsungslinie ist
noch wahrnehmbar (Fig. 81, getüpfelt); er ist lang, außen konvex,
haarlos. Das Femur ist kurz und mit dem Genu verwachsen.
Letzteres ist lang, distad breiter, und trägt zwei ventri-externe
Borsten. Die Tibia ist noch länger, distad sich nur wenig verjüngend
und trägt eine kleine Borste und zwei lange Tasthaare. Der Tarsus
ist viel schmäler, zylindrisch, trägt intern eine winzige Borste und
ventral drei nach außen gerichtete Borsten, wovon die mittlere
kürzer. Das Ambulacrum wie am Beine II. Das vierte Bein.
Die zwei Coxae bilden mit den Coxae III die Epimera IV, worauf
die Coxalborste eingepflanzt ist; zusammen bilden die Coxae IV
auch eine Verlängerung des „Ventrums‘; eine Hinterkante ist
absolut nicht sichtbar. Der Trochanter ist kürzer als der Tro-
chanter III und frei, nicht mit der Coxa verwachsen. Das Femur
TV ist, wie das Femur III sehr klein, aber frei, nicht mit dem Genu
IV verwachsen. Jetzt folgen nur zwei Glieder; ich vermute das
5. Heft
38 Dr. A. €. Oudemans:
erste ist eine Genu-Tibia, es ist lang, zylindrisch, und trägt nur
ein feines Tasthaar. Der Tarsus ist kürzer, ebenfalls zylindrisch,
distal abgerundet; er trägt in seiner Mitte ventral eine lange steife
Borste und distal eine peitschenförmige lange Tastborste, welche
bei allen sechs Exemplaren in meinem Besitze, also wahrscheinlich
immer, in der Mitte nach vorn umgebogen getragen wird, wie ich
abgebildet habe. |
Habitat: in den Eriophiden-Gallen: Ceratoneon attenuatum
Bremi an den Blättern von Prunus padus L., aber auch frei auf
den Blättern von Betula alba L.
Patria: Äbo, Finnland.
Tempus: August, wahrscheinlich auch wohl in denMonaten,
welche August vorhergehen oder folgen.
Repertort HA R7 Sp0017.
Bemerkung. Bei der Beschreibung dieser Art holte ich Rat
bei meiner Bibel: dem Standart-Werke Enzio Reuter’s: Zur
Morphologie und Ontogenie der Acariden (Act. Soc.
Sci. Fenn. v. 36). Auf S. 40 traf ich eine Behauptung Reuter’s,
daß Michael mit Epimera die Coxae der meisten übrigen Aca-
logen bezeichnet hätte. Diese Meinung ist nicht richtig, denn
Michael hat mit dem Namen Epimera die nach innen springenden
Chitinleisten resp. Chitinplatten bezeichnet, welche die Coxae I
und III an der Vorderseite begrenzen, und welche zwischen den
Coxae I und II, resp. III und IV sichtbar sind.
Pedieuloides amaniensis Oudms.
(Fig. 82 und 83.)
1912. März. Pediculoides amaniensis Oudemans in Ent.
Ber. v. 3, n. 64, p. 233. Kurze Diagnose des ?.
1912, Sept. Pediculoides amaniensis Oudemans in Tijds.
Ent. v. 55, p. LI. Noch kürzere Diagnose.
Femina. Größe. Im unbefruchteten Zustande (Fig. 83)
150 u lang, 84 u breit. Gestalt. Tonnen- oder breit-spulförmig.
Farbe, hell ockerfarbig, die besser chitinisierten Teile (Epimeren,
Sternum), speziell hinter den Trochanteres I und II viel dunkler.
Rückenseite (Fig. 83) von fünf Schildern bedeckt. Das
ersteSchild,offenbarein Propodosomatalschild, nicht, wie Enzio
Reuter es tituliert, ein Proterosomatalschild, deckt die soge-
nannten 2. und 3. Segmente; es ist vorn parabolisch abgerundet,
zwischen den Beinen II etwas eingeschnürt, hinten etwas konvex.
Es zeigt vor dem 2. Beinpaare eine deutliche Ouerlinie. Das zweite
Schild ist vorn etwas konvex (man sehe die Tüpfellinie) und vom
1. Schilde bedeckt, an den Seiten konvex, nach hinten divergierend,
hinten in der Mitte konkav; es hat dabei stark abgerundete Hinter-
ecken und es ist das breiteste aller Schilder; man kann auch in
Fig. 82 wahrnehmen, wie weit es nach vorn und nach hinten reicht.
Es scheint nur die sogenannten Segmente 5 und 6 zu decken, also
ein Metapodosomatalschild zu sein. Das dritte, vierte und
Notizen über Acari. 39
fünfte Schild decken zusammen das Opithosoma; ihre vorderen
Grenzen sind nicht wahrnehmbar; ihre Hinterränder sind alle
fast gerade; ihre Seiten sind ebenfalls allen gerade, dabei nach
hinten Konvergierend. Die Skulptur habe ich mittelst Immer-
sion-System als schuppig entziffert (siehe Fig. 83 in der Mitte).
Die Schuppen sind drei- bis viermal breiter als lang. Ganz vorn
sind zwei winzige Augen wahrnehmbar. Behaarung. Hinter
diesen Augen die zwei kurzen Vertikalhaare resp. -borsten. Un-
gefähr zwischen den Beinpaaren I und II, submarginal und hinter-
einander, beiderseits zwei längere und steifere Borsten, deren die
Figur 82— 83.
hinteren die längsten sind. Auf dem zweiten Schilde eine Querreihe
von 4 starken Borsten. Auf dem 3. Schilde nur zwei starke
Borsten, welche den Hinterrand des Schildes nicht erreichen.
Auf dem 4. Schilde eine Querreihe von 4 weniger starken Bor-
sten, welche aber den Hinterrand überragen. Auf dem 5. und
letzten Schilde am Hinterrande eine Querreihe von 4 kleinen
Borsten, deren die zwei internen ungefähr so lang sind als die
Vertikalborsten, die externen aber viel schwächer.
Bauchseite (Fig. 82). Der Raum zwischen den Beinpaaren
II und III ist hart, also beschildet;; aber dieses Schild ist nur vorn,
wo es an den Coxae II stößt und an den Seiten, wo es mit den
Seiten des 2. Rückenschildes zusammenfällt, deutlich begrenzt.
5. Heft
40 Dr. A. C. Oudemans:
Aber gerade, weil seine Seiten mit den Seiten des 2. Rückenschildes
zusammenfallen, müssen wir annehmen, daß es damit homodynam
ist, also metapodosomatal ist, daß es deshalb aus den enorm
entwickelten Coxae III zusammengestellt ist. Hinter den Coxae
IV ist die Bauchwand ebenfalls hart, also beschildet; man kann
dieses Schild als ventrale bezeichnen. Die Skulptur der Schilder
war selbst mittelst Immersion glatt. Behaarung. Auf den Coxae
I je 3 Haare auf einer Querreihe; die äußersten sind gewöhnliche
lange, feine Borsten; die 4 inneren sind so verschwindend klein,
FE N. ET»
daß sie zusammen mit ihren Basalringlein Augen imitieren. Auf °
den Coxae II wiederholt sich dieselbe Zahl, Anordnung und Be-
schaffenheit. Auf den Coxae III je 4 Haare, wovon 6 lang und
borstenförmig sind und zusammen eine A bilden, während zwei
in der Nähe der proximalen Enden der Trochanteres III sehr kurz -
und stabförmig sind. Auf den Coxae IV je eine lange Borste.
Auf dem Scutum ventrale 8 Borsten. Das erste Paar ist sehr lang, °
steht so weit nach vorn, daß es auf die Ouerlinie hinter den Coxae
IV eingepflanzt ist, fast auf den Grenzen der Coxae und überragt
selbst den Hinterrand des Schildes. Die drei anderen Paare stehen
am Hinterrande, sind alle 6 kurz und fein; die 2 äußersten marginal,
die 4 inneren dagegen submarginal. Die winzigen Stigmata
deutlich, zwischen dem Gnathosoma und den Coxae I. DiePseudo-
stigmata sind dorsal, befinden sich jedoch unter dem 1. Schilde,
sind aber der Durchsichtigkeit des Rückenschildes wegen wahr-
nehmbar (Fig. 83); ihre ‚Organe‘ haben einen fast kugelförmi-
gen Kopf, welcher, da sie ziemlich lang gestielt sind, auch bei
dorsaler Betrachtung sichtbar sind. Ich sah weder Anus noch
Geschlechtsöffnung.
Vom Gnathosoma sah ich nur, was ich abgebildet habe.
Dorsal (Fig. 83) trägt es 4 kurze Härchen auf einer Querreihe,
ventral (Fig. 82) zwei Querreihen von je 4 kurzen Härchen; die
der hinteren Querreihe ‚sind selbst so kurz, daß man nur ihre
Basalringlein sieht. Auf der Kehle, das sind also auf den Maxilli-
coxae, je ein winziges Härchen. Zwei kommaförmige, inwendige,
winzige Gebilde sind wohl die Mandibula.
Beine. Alle Coxae sind schon bei der Behandlung der Bauch-
seite beschrieben. Erstes Paar sehr kurz. Trochanter kurz,
nackt. Femur kurz, dorsi-extern, mit eigentümlicher, 9 -törmiger,
kurzer aber starker Borste; ventral mit zwei längeren gewöhnlichen
Borsten. Genu kurz, dorsal mit feinen Tasthärchen, ventri-intern
mit etwas stärkerer Borste. Tibiotarsus stärker und länger als die
drei vorhergehenden Glieder zusammen, etwas gurkenförmig,
dorsal mit 3 kurzen und zwei längeren Tasthaaren und einer Riech-
kolbe, ventral mit 8 stärkeren Borsten; distal mit zwei kurzen
Borsten. Kein Ambulacrum. Das zweite Paar ist fast zweimal
dicker als das erste, aber nur sehr wenig länger. Trochanter kurz
und nackt. Femur kurz, dorsal mit kurzer Borste, ventral mit
längerer Borste. Genu kurz, dorsal mit kurzer Borste. Tibia zwei-
Notizen über Acari. 41
mal länger als das Genu, dorsal mit kurzer Borste, ventral mıt
zwei intern und extern 'stehenden dergleichen. Tarsus etwas
konisch, distal spitz, dorsal mit zwei längeren Tasthaaren und zwei
Riechkolben, wovon eine winzig, ventral mit 4 kurzen Borsten.
Das Ambulacrum besteht aus einem kurzen Gliede, zwei starken
Krallen und einer fast birnförmigen Haftscheibe. Drittes Paar
etwas dünner, aber nur sehr wenig länger als das zweite. Trochanter
das größte Glied, mit ventraler starker Borste. Femur fast eben
so lang, aber schmäler, mit ventri-externer Borste und dorsalem
Tasthaare. Genu kurz, mit dorsi-externer und ventri-externer
Tastborste. Tibia kurz, mit dorsaler Tastborste und zwei ventralen
Tastborsten. Tarsus fast konisch, distal spitz, mit drei dorsalen
und drei ventralen Tastborsten. Ambulacrum wie am zweiten
Paare, aber im Gliede und in der Haftscheibe etwas kleiner. Das
vierte Paar ist wieder etwas dünner, distad stets dünner werdend,
fast so lang wie das dritte. Trochanter fast zweimal so lang als
breit, mit ventraler Tastborste. Femur nur wenig länger als breit,
mit dorsaler und ventraler Tastborste,; Genu nur wenig länger als
breit, dorsal nackt, ventral mit Tastborste; Tibia fast zweimal so
lang wie breit, mit zwei dorsalen und zwei ventralen Tastborsten;
Tarsus fast dreimal so lang wie breit, etwas konisch, distal spitz,
mit drei dorsalen Tastborsten, wovon die distale lang, und drei
ventralen Borsten. Das Ambulacrum besteht aus zwei Gliedern;
das proximale ist länger als der Tarsus, sehr dünn, distal weiter
werdend; das distale sehr kurz, offenbar repräsentiert es eine
winzige Haftscheibe.
Habitat. Auf Platypus dispar Schauff II, einer Bostrichide.
Patria. In1000 Meter Höhe am Mkulumusi-Berg im Urwald,
Deutsch-Ostafrika.
Tempus Juli.
Repertor. Biologisches Landwirtschaftliches Institut in
Amani, Deutsch-Ostafrika.
Bemerkungen. Ich verdanke die Exemplare dem Herrn
Dr. Max von Braun, Vorstand der Entomologischen Abteilung
des Naturhistorischen Museums in Hamburg.
Pedieuloides blattae Oudms.
(Fig. 84—85.)
1. Nov. 1911. Pediculoides blattae OQudemans in Ent. Ber.
v. 3,.n. 62, p. 187. Kurze Diagnose der Larva.
20. März 1912. Pediculoides blattae Oudemans in Tijds.
Ent. v. 55, Verslagen p. XXVII.
Larva. Größe. Länge 200 u, größte Breite 120 u. — Gestalt.
Unten flach, oben gewölbt, wie aufgetrieben und zwar drei Leibes-
abteilungen hintereinander, jede für sich, nämlich das Gnathosoma,
das Propodosoma und das Metapodosoma; während das Opistho-
soma nur ein anhängendes Dreieckchen ist. Farbe. Hell ocker-
5. Heft
42 Dr. A. C. Oudemans:
farben, fast weißlich ; keine dunkleren Teile ; nur die Zentralnerven-
masse ist als ein trüber Fleck wahrnehmbar.
Rückenseite (Fig. 84). Nurdrei Schildersind zu unterscheiden;
das erste deckt das Propodosoma gänzlich, das zweite deckt das
Metapodosoma gänzlich; das dritte ist als schmales, glattes Quer-
band auf dem Opisthosoma wahrnehmbar. Das ist also eine
große Merkwürdigkeit, denn bei allen mir bekannten
Tartomenuslarven sind schon die’fünf Schilder der
Figur 84—85.
Erwachsenen vorhanden. Die Schilder schieben sich nicht
übereinander wie beim Erwachsenen, sondern die vorderen
zwei stoßen aneinander, während das dritte vom zweiten durch
eine Binde weicher fein gerunzelter Haut geschieden ist. Auch hinter
dem letzten ist die Hinterleibsspitze dorsal nur von weicher quer-
gerunzelter Haut bedeckt. Die Skulptur der Schilder ist poliert
glatt. Behaarung. Die weit voneinander entfernten Vertikal-
haare und die Humeralhaare sind kurze Borsten. Die Skapular-
borsten sind gewaltig entwickelt, sind länger als die halbe Leibes-
länge, so daß sie nach vorn und nach hinten gerichtet, weit über
die vorderen und hinteren Leibesspitzen hinausragen. Auf dem
Metapodosomatalschilde jederseits beim Rande eine kurze Borste.
Am Hinterrande des Opisthosomatalschildes zwei noch kürzere
Notizen über Acari. 43
Borsten und an der Hinterleibsspitze zwei Schleppborsten, welche
iast so lang aber nicht so stark sind wie die Skapularborsten.
Bauchseite (Fig. 85). Außer den Coxen, welche wir bei den
Beinen behandeln werden, gibt es keine Schilder. Da aber die
ganze ventrale Fläche glatt ist, nicht fein gerunzelt, so kann man
sie als ein Schild betrachten. Behaarung. Nur die Hinterleibs-
spitze trägt zwei kurze Borsten. Anus. Zwischen den Hinter-
teilen der Coxae Ill sieht man eine kleine Längsspalte, welche wohl
die Analöffnung ist.
Gnathosoma. Dorsal (Fig. 84) von einem Schilde — das
Epistoma — gedeckt, das an seinem Vorderrande 6 Borsten trägt,
wovon die 2 äußersten so lang sind als das Gnathosoma selbst breit,
und die 4 innersten sehr kurz. In Fig. 85 kann man das winzige
Labrum (Tüpfellinie!) sehen. Von einer Epipharynx war nichts
zu unterscheiden. Die Mandibeln sind als zwei inwendige, krallen-
förmige Gebilde wahrzunehmen (Tüpfellinie). Von den Maxillen
ist ebenfalls nichts zu sehen; nur die zwei winzigen Borsten weisen
auf zwei Maxillicoxae; von Palpen keine Spur. In der Medianlinie
ragt ein winziges dreieckiges Läppchen nach vorn, das man wohl
als Hypopharynx deuten kann.
Beine. Von allen 6 Beinen sind die Coxae zu Bauchplatten
umgebildet, je mit einer winzigen Borste. An den 4 Vorderbeinen
kann man die 5 freien Glieder deutlich erkennen. Femur I dorsal
mit Tasthaare, ventral mit externer, kleiner Borste. Tibia I
dorsal mit Tasthaare und kleinem Riechstäbchen, ventral mit
Tasthaare und zwei kleinen Borsten. Tarsus I dorsal mit drei
Riechstäbchen, ventral mit ganz kurzer Borste; sie endet krallen-
förmig und ist merkwürdigerweise mit einem Ambulacrum versehen;
obwohl klein, unterscheidet man daran doch deutlich ein kreis-
rundes Haftläppchen und zwei winzige Krallen. Wie bekannt,
tragen die Tarsi I bei den erwachsenen Pediculoides-Arten kein
Ambulacrum. — Femur II ventral mit kurzer Borste. Genu II
ebenso. Tibia II dorsal mit Tasthaare, ventral mit Tasthaare und
kurzer Borste. Tarsus II dorsal mit Tasthaare und einem winzigen
Sinneszapfen, ventral mit einer winzigen und einer stärkeren Borste,
letztere auf einer kleinen Erhabenheit; sie endet krallenförmig.
Das Ambulacrum ist normal, groß, mit dreilappiger Haftscheibe
und zwei Krallen. — Das dritte Bein ist nach hinten gerichtet.
Genu und Tibia sind beide auffallend kurz, letzterer ventral mit
winzigem Dörnchen. Der Tarsus ist wie der Tarsus II gestaltet,
aber etwas kräftiger, dorsal mit zwei Tastborsten und einer kurzen
Borste, ventral mit zwei winzigen Dörnchen versehen, während
intern eine größere Borste auf einer Erhabenheit steht. Durch
diese Erhabenheit und das krallenförmige Ende wird der Tarsus
etwas gebogen und bilden die zwei Hinterbeine einander gegenüber-
stehend eine Art Zange, wie man es bei den Männchen antrifft.
Die Zange der Männchen wird aber bekanntlich vom vierten
Beinpaare gebildet.
5. Heft
44 Dr. A..C. Oudemans:
Habitat. Das einzige Exemplar fand ich auf einer Panesthia
javanıca Serv., einer Blattide.
Patria. Die Blattide stammte aus Ost-Java. Kan
Tempus. Der Monat, worin die Blattide gefangen wurde,
war nicht notiert.
Repertor. Herr Mac Gillavry in Banjuwangi hat die
Blattide erbeutet.
Tetranyehus earpini Oudms.
(Fig. 86—97.)
15. Juli 1905. Tetronychus carpini Oudemans in Tijds.
‘ Ent. v. 48, Verslagen, p. LXXIX. Sehr kurze Diagnose £.
1910. Tetronychus carpini Oudemans in Bull. Ent. Res.
v. 1, p. 114, f. 11. Abbildung des £.
Femina (Fig. 86—92). Länge 357 u, größte Breite an den
Schultern 154 u. Länge der Beine ohne Coxae 190 resp. 147, 178
und 210 u. — Gestalt etwas schmäler als die allbekannte Tetra-
nychus telarius (L.). — Farbe. Ich untersuchte nur Spiritus-
Exemplare; sie waren aber noch grün mit roten Augen; das vordere
der Doppelaugen ist blutrot, das hintere rosa. Möglich wird auch
diese Art im Herbste gelb, im Winter rot.
Rückenseite (Fig. 87). Ich sah keine Spur von Schildern;
die weiche Haut ist, wie bei anderen Tetranychus-Arten, sehr fein
gerunzelt. Behaarung. Die Körperhaare oder Borsten sind selbst
wieder sehr fein behaart (Fig. 86). Sie sind in 4 Längsreihen ge-
ordnet, zwei innere von je 7 und zwei äußere von je 5 Borsten.
Man kann auch sagen, daß sie in 7 Querreihen stehen, deren die
vorderste und hinterste aus je 2, die dritte aus 6, die übrigen
Querreihen aus je 4 Borsten bestehen, wobei noch bemerkt werden
muß, daß die zweite, fünfte und sechste Reihe nach vorn konvex
sind. Jederseits zwei Augen (oder jederseits ein Doppelauge),
deren Linsen ein wenig divergieren. Wie schon bemerkt, ist das
vordere Auge blutrot, das hintere rosa; vermutlich perzipieren die
beiden Augen beim Tierchen auch verschiedene Strahlen.
Bauchseite (Fig. 89). Außer den Coxae gibt es keine Schilder.
Die weiche Haut ist wie am Rücken skulptiert. Behaarung.
Zwei Haare zwischen den vorderen und zwei zwischen den hinteren
Coxenplatten; zwei Paare vor der Vulva, zwei flankieren dieselbe,
während drei Paare den Anus begleiten. Dieser ist eine scharf-
begrenzte Längsspalte, welche den Hinterrand erreicht, während
die Vulva eine sichelförmige (—) Spalte ist, deren Ränder wulst-
förmig und stark gerunzelt sind.
An der Rückenseite befinden sich zwischen dem Epistoma
und den Mandibeln die beiden geschlossenen (!) Stigmen. Da
aber die Mandibeln teilweise in das Soma eingesenkt sind, was
deutlich in den Figuren 87, 90 und 91 wiedergegeben ist, so liegen
eigentlich die Stigmen versteckt. Von den Stigmen aus gehen die
Peritremata stark divergierend nach hinten, oder, wenn man die
Notizen über Acari. 45
versteckte Lage der Stigmen ins Auge faßt, erst ein wenig nach
vorn, dann nach hinten (Fig. 90), wo sie gegabelt enden; jede
Gabelzinke ist ein wenig aufgeblasen. Abteilungen sah ich übrigens
= in den Peritremata nicht, sie sind also nicht wie bei T. Zelarius
_ „concamerata‘. Die Peritremata sind, soweit selbst mit dem
stärksten Immersion-System wahrnehmbar war, über ihre ganze
Länge geschlossen und liegen über ihre ganze Länge in der Haut
zutage. Sie tauchen an der Stelle der sogenannten „Stigmata‘“
in die Tiefe des Soma’s, so daß man ihre ‚‚lumina‘“ als zwei 00
Figur 86— 92.
gewahr wird. Die Tracheen verlaufen erst eine kurze Strecke
einander parallel nach vorn, um sich dann nach hinten zu begeben.
- Also gibt es keine offene Stigmata. Die Luft diffundiert teils un-
- mittelbar durch die Peritremata, teils ebenso unmittelbar durch
- die ganze Haut des Tierchens.
Gnathosoma. DasEpistoma ist hier nichts anderes als die
Hautfalte, entstanden durch die Einsenkung der Mundteile in das
Soma (Fig. 90). Es ist unbehaart und nur merkwürdig dadurch,
daß die beiden Peritremata in demselben aufgenommen sind. Ich
sah weder ein Labrum noch eine Epipharynx. Die Mandibeln
unterscheiden sich in nichts von den der T. Zelarius, außer vielleicht
- in der Gestalt des Tarsus (unbeweglichen Fingers). Maxillen.
Die Coxae sind vollkommen miteinander verwachsen; jede trägt
6. Heft
46 Dr. A. ©. Oudemans: N
eine lange Borste und distal zwei winzige (Figur 92). Der Trochanter
ist groß (Fig. 90) und trägt außen eine ziemlich starke Borste
(Fig.91). Das Femur ist kurz, trägt nur dorsal eine Borste (Fig. 90).
Das Genu noch kürzer, mit außen eine kleinere Borste. Die Tibia
trägt dorsal ein Haar und distal eine ziemlich starke, ventrad
gebogene Kralle. Der Tarsus ist fast kugelförmig und mit einer
walzenförmigen, kurzen Riechkolbe, zwei kürzeren Stäbchen und
zwei Tasthärchen versehen. Man kann den Teil, zwischen den
Maxillicoxae eingeklemmt (Fig. 89 und 92, ösenförmige Tüpfel-
linie) als die Hypopharynx ansehen; sie ist vollkommen mit ihnen
verwachsen.
Beine. Die Coxae I, III und IV tragen je zwei Haare, die
Coxae III keins (Fig. 89). Alle Beine haben kurze Trochanteres,
Genua, welche etwas länger sind, Tibiae, welche noch länger sind,
und Femora und Tarsi, welche am längsten sind. Die Kralle
ist gegabelt, ihre Zinken sind wieder gegabelt, während diese
4 Zinken zweiter Ordnung stark ventrad gekrümmt äußerst
scharf sind. Die also viergespaltene Kralle (daher der Name
Tetranychus, rectius Tetronychus) wird von zwei Haaren flankiert,
welche jede für sich ebenfalls gegabelt sind und distal in ein drei-
eckiges Läppchen enden (Fig. 87). Die Skulptur der Beine ist
quer gerunzelt.
Mas. (Fig. 93—97).. Länge 240 u, größte Breite 197 u. Gestalt
eiförmig, mit der Spitze nach hinten. Farbe wie das 9.
Rückenseite (Fig. 93). Vorn ist die Haut sichtbar härter
als der übrige Rücken, so daß diese breitelliptische Stelle ein Schild
genannt werden kann, obwohl seine Oberfläche noch die Skulptur
der Runzeln zeigt, welche auch den übrigen Rücken zieren. Be-
haarung. Auf dem Schilde dieselben 4 Borsten wie beim 9;
hinter den Augen dieselben Schulterborsten. Die übrigen Borsten,
dreizehn Paare, also drei Paar mehr als beim 9, sind so geordnet,
daß man 4 Längsreihen, aber auch etwa 6 Ouerreihen unterscheiden
kann. Die zwei äußeren Längsreihen zählen dann je 6, die zwei
inneren je 7 Borsten. Die Borsten sind wie beim 9 fein, aber viel
weniger (Fig. 95) behaart, also mehr wie beim @ die Borsten der
Beine (Fig. 88). Die Augen wie beim 9. Die Stigmen, Peritre-
mata und Tracheen wie beim @. Ganz hinten befindet sich die Anal-
spalte.
Bauchseite (Fig. 96). Außer den Coxalplatten gibt es keine
Schilder. Die übrige Haut ist weich und fein gerunzelt. Speziell
ein Teil als Ouerband hinter den Coxae IV ist sehr grob gerunzelt,
so daß dieser Teil sehr leicht ausgedehnt werden kann, was bei der
Paarung notwendig ist, da das Männchen bekanntlich sich unter
das Weibchen schiebt und sein Hinterleibsende nach oben umbiegt.
Behaarung. je zwei Haare zwischen den Coxae I, III und IV.
Ganz hinten noch 5 Paare, welche kleiner werden je mehr sie nach
hinten stehen. Drei dieser Paare umgeben die Geschlechts-
ee
Notizen über Acari. 47
öffnung, woraus der geschlängelte Penis für die Hälfte zum
Vorschein kommit (Fig. 97).
Gnathosoma. Wie beim Weibchen, nur mit diesem Unter-
schiede, daß das Femur palpi dorsal und distal einen kleinen Zapfen
trägt (Fig. 93), anstatt mediodorsal eine Borste (Fig. 90).
Beine. Die Unterschiede mit dem Weibchen sind folgende:
Femur I dorsal (Fig. 93) nur 3 anstatt 5 Borsten; Genu I nur 2
Figur 93— 97.
anstatt 3 Borsten; Tibia I nur 3 anstatt 5 Borsten; Tarsus I mit 5
anstatt 9 Borsten, dabei kommt eine Riechwalze. — Tarsus II
nur 5 anstatt 9 Borsten, dabei kommt ebenfalls eine Riechwalze.
Fig. 94 gibt uns die Abbildung der vierspaltigen Kralle und der
zweigegabelten am Ende dreieckig verbreiterten (Klebe-?) Haaren.
Ws Habitat. An Blättern von Carpinus betulus (ich) und Salıx
caprea (Dr. Spoof).
Patria. Beuel bei Bonn (ich) und Äbo, Finnland (Dr. Spoof).
Tempus. Juli (ich) und August (Dr. Spoof).
KRepertores. DraA7R2Spoofrnund ich:
Bemerkungen. Die Art unterscheidet sich von Tetranychus
telarius (L.) also durch die folgenden Merkmale: 1. Das Femur
palpi hat beim Weibchen mediodorsal eine lange Borste; bei 3ela-
5. Heft
48 Dr. A. ©. Oudemans:
rius eine winzige Walze. 2. Jederseits 2 Augen; bei Zelarius nur
eins. 3. Nicht eingeteilte Peritremata, am Ende gegabelt; bei
telarius gekammert, am Ende ungegabelt. 4. Coxa III unbehaart;
bei Zelarius mit einer Borste. 5. Gestalt etwas schmäler als bei
telarius.
Genus Petrobia Murray
1877. Petrobia Murray Econ. Ent., Apt. p. 118. Type
Trombidium lapidum Hammer.
1905. Genus Petrobia ? Oudemans in Abh. Nat. Ver.
Brem. p. 244.
1913. Petrobia OQudemans in Ent. Ber. v. 4, n. 74, p. 38.
Murray stellte für die Art Trombidium lapidum Hammer
ein Genus Petrobia auf und zwar mit folgenden Worten: ‚Characters
the same as those of Bryobia but with three eyes in the posterior
angles of each side of the cephalothorax, and abdomen without
triangular marginal papillae..... It appears to us to come so
near Bryobia that it would not be wellto placeit apart from it, and
yet too different to be put in the same genus. We have therefore
thought it better to make a separate genus for it.“
Murray hat gut gesehen, obwohl er die Art nur nach den
Beschreibungen und Abbildungen Hammer’s und Hermann’s
(1804) kannte.
Unter dem Material, das mir von Herrn Hans Voigts 1904
zurBestimmung übergeben wurde,befand sich ein einzigesExemplar,
das, Jammer genug, nachdem ich nur den Umriß abgebildet hatte,
durch eine unbehände Manipulation verloren ging. Ich hatte
jedoch genug gesehen, um 1905 zu schreiben: ‚Keine durchsichtige
vierlappige Kopfzierde, wie bei Bryobia cristata (Duge&s). Sollte
diese Eigenschaft hinreichend sein, um ein Genus Petrobia Murray
anzunehmen?‘ Auch hatte ich nur 2 Augen jederseits gesehen.
Durch die Bereitwilligkeit des Herrn Ludwig Kneissl in
Oberalting bei München, welcher 1913 mir 2 $ zusandte, war ich
in der Lage, die Art besser kennen zu lernen und kann Murray,
was die Errichtung eines neuen Genus für diese abweichende Art
betrifft, beipflichten.
Hammer meinte jederseits drei Augen gesehen zu haben.
Die drei Augen waren für Murray eine der zwei Anleitungen, um
ein neues Genus aufzustellen. Es gibt aber in Wirklichkeit nur
zwei Augen, deren gemeinschaftliche Netzhaut ebenfalls stark
pigmentiert ist, so daß es scheint, als ob drei Augen da sind. Die
Dreiäugigkeit fällt also als generisches Merkmal fort.
Murray hebt auch hervor, daß die Art ‚keine dreieckigen
Randpapillen‘ besitzt. Das ist wahr.
Dabei kommen aber andere Merkmale, welche ich 1913
hervorhob: ‚Het in een goed genus, staande tusschen Bryobia en
Tetranychus; door de hoorns der peritremata en door den bouw
der pooten herinnert het aan Bryobia, terwijl het door den bouw
Notizen über Acari. 49
van het lichaam en door het gemis van de vier doorschijnende
lappen aan den voorand van het prosoma aan Tetranychus doet
denken.“
Also: Tetranychus hat vier Krallen, kurze Beine I, keine Hörner
an den überall geschlossenen Peritremata, keine Stigmata, kein
vierlappiges Diadem.
Petrobia hat eine Kralle, lange Beine I, Hörner an den
Peritremata, Stigmata an den Hörnerbasen, kein vierlappiges
Diadem.
Bryobia hat zwei Krallen, lange Beine I, Hörner an den Peri-
tremata, Stigmata an der Außenwand der Hörner, ein vierlappiges
Diadem.
Petrobia lapidum (Hammer).
(Fig. 98—102.)
Ich habe in den Abh. Nat. Ver. Brem. v. 18, p. 243, die
Literatur angegeben von 1762 an bis 1877. Nach diesem Jahre
kommen nur meine Angaben:
1904. Bryobia lapidum Oudemans in Zool. Anz. v. 27,
n. 20—21, p. 651: B. !. endlich wieder gefunden!
1905. Bryobia lapidum Oudemans in Abh. Nat. Ver.
Brem. v. 18, p. 203, 243, t. 19, £. 137—138. Unvollständige aber
doch genügende Beschreibung und Abbildungen.
1913. Petrobia lapidum Oudemans in Ent. Ber. v. 4, n. 74,
p. 38. Kurze Diagnose.
Femina (Fig. 98—102). Größe. Länge 477—640 u, Breite
333—400 u. Bei beiden Exemplaren waren aber die Beine I
vollkommen gleich in Länge, nämlich 600 u lang. Gestalt etwas
krug- oder urnenförmig; Propodosoma fast halbkreisförmig oder
abgerundet dreieckig; Hysterosoma trapezoidal, mit abgerundeten
Hinterecken, hinten schmäler als vorn. — Farbe, abgesehen von
den im Körper zerstreuten schwarzen Kotballen, lebhaft grün mit
feuerroten Augen und purpurner Netzhaut. Wie bei Teiranychus
wird die Farbe gegen den Winter aber sich wohl verfärben in grün-
gelb, gelb, orange, um im Winter selbst hinter Baumrinde und
unter Steinen rot zu werden.
Rückenseite (Fig. 101). Die Haut des Mittelfeldes des Pro-
podosoma (olim Cephalothorax) ist deutlich härter als die übrige
Rückenhaut; diesen Teil kann man also füglich ein Schild nennen.
Es ist vorn weniger breit, also trapezoidal. Die Skulptur dieses
Schildchens ist noch ein wenig runzelig, obwohl viel schwächer als
die übrige Rückenhaut. Behaarung. Zwei weit voneinander-
stehende Vertikalborsten (Fig. 98); zwei kürzere intern von den
Augen; zweiin den Hinterecken des Propodosoma. Auf dem Hyste-
rosoma kann man fünf Querreihen sehen, vier von je 4 Borsten
und ganz hinten eine von nur zwei. Alle Borsten sind stabförmig
und selbst wieder fein behaart (Fig. 98). Augen. Jederseits zwei
Augen, wovon das vordere kleiner als das hintere. Besser ist es,
von einem Doppelauge zu sprechen, oder noch besser von einem
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 5. 4 5. Heft
50 Dr. A. C. Oudemans:
zusammengesetzten Auge, das mit nur zwei Corneae versehen ist.
Jedenfalls gibt es nur eine Retina, welche purpurrot ist, was, wie
ich oben hervorhob, Herrn Hammer veranlaßt hat, von 3 Augen
zu reden und sie auch abzubilden. Die Peritremata sind gänzlich
Figur 98— 102.
unter dem Vertex verborgen (Fig.98); sie enden in den ‚Hörner ns;
an deren Basenaußenwand die Stigmata (Fig. 98 s) sich befinden.
Bauchseite (Fig. 102). Außer den Coxae gibt es keine
Schilder. Die Skulptur der Haut ist feingerunzelt. Behaarung.
Zwischen den Coxae I, III und IV je ein Paar Haare; sowohl die
Genital- als die Analöffnung von zwei Paaren kleinerer Haare
umgeben. Wie bei Teiranychus und Bryobia ist die Vulva außer-
ordentlich ausstülpbar.
Notizen über Acari. SE
Gnathosoma wie bei Bryobia und Tetranychus. Die Maxilli-
coxae tragen je eine längere und ganz distal je eine winzige Borste
(Fig. 99). Der Trochanter (palpi) ist sehr kurz (Fig. 98 und 99).
Das Femur trägt dorsal und distal eine behaarte Borste und ist
distal merkwürdig schräg abgeschnitten (Fig. 101 und 98). Das
Genu trägt dorsal eine kurze, glatte Borste (Fig. 98). Die Tibia
endet in eine starke Kralle (Fig. 102, 98 und 99). Der Tarsus ist
länger als bei Tetranychus, mehr keulenförmig und mit einem Tast-
härchen und vier Riechstäbchen versehen.
Beine. Die Beine I sind lang, typisch Bryobia-artig; alle
Beine sind durch ihre schlanke Gestalt mehr an Bryobia als an
Tetranychus erinnernd. Tibia I trägt distal ein langes Tasthaar;
alle Tarsi sind distal mit zwei Tasthaaren, vier stecknadelförmigen
Klebehaaren und einer kleinen Kralle versehen (Fig. 100). Die
Skulptur der Beine wie gewöhnlich quer gerunzelt.
Habitat. Bis jetzt weisen alle Angaben darauf hin, daß
Petrobia unter Steinen lebt.
Patria. Deutschland: Straßburg, Oslebshausen bei Bremen,
Oberalting bei München.
Tempus. September, Juli.
"Repertores. Geoffroy, Sulzer, Hammer, Voigts,
Kneissl.
Bemerkungen. Die Lebensweise unter Steinen läßt mich
vermuten, daß Petrobia von Moosblättchen und Algen lebt.
Genus Cheletophyes.
1914. Cheletophyes Oudemansin Ent. Ber. v.4,n. 78, p. 101.
Habitus wie CheyletusLatr.,aber davonzuunterscheiden durch
die Rückenhaare, welche stabförmig und selbst wieder dicht behaart
sind, und durch den Besitz von zwei halbkugelförmig hervor-
quellenden Augen. Die Bestimmungstabelle, welche ich von den
Cheyletinae in den M&m. Soc. Zool. Fra. v. 19, 1906, p. 42 (NB
erschienen April 15. 1907) gab, muß wie folgt geändert werden:
7. — Poils dorsaux en forme de veritables plumes
5. Cheyletus Latr.
Poils dorsaux en forme de bätons densement velus; des
yeux 5a. Cheletophyes OQudms.
Poils dorsaux en forme d’eventails, ou d’&ecails, souvent
tres etroits 8.
Dieser Genus ist bis heute nur aus Südafrika bekannt.
Cheletophyes vitzthumi Oudms.
1914. Cheletophyes vitzthumi Oudemans in Ent. Ber. v. 4,
2.08, D. 101.
Femina (Fig. 104). Maße. Inklusive des Gnathosoma 475 u
lang, 270 u breit. Gestalt fast rautenförmig. Farbe nur sehr
wenig gelblich; vielleicht schmutzigweiß, wenn lebendig.
4* 5. Heft
52 Dr. A. C. Oudemans:
Rückenseite (Fig. 104). Schilder. Die Notocephale ist
groß, fast viereckig, vorn nur weniger breit als hinten, hinten zu-
gespitzt-konvex. Die Notogaster ist klein, dreieckigrund, mit
Figur 103— 108.
einer der Kanten oder Seiten nach hinten und doch mit dem
Hinterleibsrande zusammenfallend. Dann gibt es noch 5 Paare
winzige, dick-spulförmige und 1 Paar winzige runde Schildchen
auf dem Opisthosoma. Selbstverständlich ist die ganze dorsale
Seite des Gnathosoma hart, also beschildet. Skulptur: das
Notizen über Acari. 53
Rostrum mit verwirrt durcheinandergeschlängelten Linien; die
Basis des Gnathosoma glatt mit einigen großen Poren; die Rücken-
schilder glatt; vor der Notocephale verschiedene Querreihen
von Strichellinien; die übrige Rückenhaut grob gerunzelt; die
Richtung der Runzelung ist in der Figur angegeben. Behaarung.
Auf der Notocephale 5 Paare; auf der Notogaster 3 Paare; auf den
zwischen den Beinen II und III hervorspringenden Ecken des
rautenförmigen Idiosoma je 2 Haare; zwischen Notocephale und
Notogaster 6 Paare; alle Haare sind stabförmig, distad nur sehr
wenig in Stärke abnehmend, selbst wieder fein behaart. Die kür-
zesten Paare befinden sich wohl am Hinterrande der Notocephale,
am Hinterrande und vor der Notogaster; die längsten (mehr als
zweimal länger als die kürzesten) an den erwähnten Seitenecken.
— Poren. Einige befinden sich an der Basis des Gnathosoma.
Augen. Zwei große, halbkügelig hervorquellende Augen befinden
sich in den Vorderecken der Notocephale hinter den zwei dicken
Borsten. Bemerkung. Es scheint mir, daß die Notocephale
nicht vollkommen flach ist, sondern etwas wellig oder holperig.
Peritremata (Fig. 106) breit, je mit etwa 18 Kammern, wovon
5 am Vorder- oder Queraste.
Bauchseite (Fig. 108). Hinter den Innenhinterecken der
Coxae II befindet sich je ein meniskförmiges Schildchen.
Ganz hinten ein fast birnförmiges Schildchen, worin die Ge-
schlechts- und Analöffnungen sich befinden. Außerdem zwei
submediane Reihen von je 5 winzigen Schildchen, worauf die
5 Paare Haare eingepflanzt sind. Die Skulptur der Schildchen
ist glatt; die der übrigen (weichen!) Haut grob gerunzelt. Die
Richtung der Runzelung ist in der Figur angegeben. Behaarung,
Zwei submediane Reihen von je 6 feinen und schlaffen Haaren,
wovon 5 auf winzigen Schildchen eingepflanzt. Auf dem Geniti-
analschildchen 6 Paare schlaffe, feine, etwas gebogene, etwas ge-
fiederte Härchen; offenbar flankieren davon 2 Paare die Genital-
spalte und drei die Analspalte. Anus klein, den Hinterrand be-
rührend; Genitalspalte dreimal länger, den Anus berührend.
Gnathosoma. Das Epistoma (Fig. 104) lang, gleichschen-
kelig dreieckig, mit etwas nach außen konvexen Seitenteilen
(Wangen, galeae) auf jedem derselben eine nach vorn gerichtete
Borste. Die Mandibeln ragen, zusammen eine scharfe Nadel
bildend, eine kleine Strecke vor dem Rostrum hervor. Maxillae.
Dorsalseite. Die Coxae sind mit dem Epistoma vollständig,
ohne Spuren von Grenzen, verwachsen. Der sehr kurze Trochanter
ist nur teilweise sichtbar (Fig. 104). Das Femur ist groß und dick,
trägt in seiner Mitte eine stabförmige, behaarte Borste. Das Genu
kürzer als breit (Fig. 103), trägt extern und proximal eine stab-
förmige und behaarte Borste. Die Tibia ist fast so lang wie breit,
schräg .nach innen abgeschnitten, trägt in der Mitte und intern
eine lange, glatte, nach innen gebogene Borste, welche die Krallen-
spitze kaum überragt. Die Kralle ist länger als Genu und Tibia
5 Heft
54 Dr. A. ©. Oudemans:
zusammen, trägt intern und proximal drei gegeneinandergedrängte,
etwas längliche Knoten. Der Tarsus, zum Teil in der schräg ab-
geschnittenen Fläche der Tibia eingesenkt, ist sehr kurz und trägt
zwei Kämme; die größere und stärkere ist leicht gebogen und trägt
etwa elf Zähne; die kleinere und schwächere ist seicht S-förmig
gebogen und trägt etwa 9 Zähne. Ventralseite. Die Coxae sind
ın der Medianlinie vollständig, ohne Spur von Verwachsungslinie,
verwachsen (Fig. 108) und tragen je zwei Borsten; die hintere ist
kurz hinter dem Trochanter eingepflanzt, fein und glatt, und länger
als die Maxillarpalpen; die vordere dicht bei der Rostralspitze,
etwas stärker aber viel kürzer, überragt bei normaler Haltung der
Palpen kaum die Krallenspitze. Der Trochanter ist fast in seiner
ganzen Breite sichtbar (Fig. 105). Das Femur trägt ungefähr in
der Mitte zwei lange glatte Borsten; die proximale überragt fast
die Krallenspitze, die distale erreicht kaum den Tarsus. Das Genu
trägt proximo-extern eine kurze, glatte Borste,; die Tibia trägt
proximal zwei Borsten; die innere fast so lang als die Kralle; die
äußere überragt die Krallenspitze. Der Tarsus trägt 3 Borsten;
zwei, wie bekannt, sind starr und fast Krallen zu nennen; sie sind
von gewöhnlicher Habitus und Stärke; die dritte externe ist eine
kurze Rierhwalze.
Beine (Fig.104 und 108) kurz und stark. Bein I nicht auf-
fallend länger als die übrigen. Dorsal: Femur, Genu und Tibia je
mit einer behaarten stabförmigen Borste. Genu und Tibia je intern
mit kurzer, gewöhnlicher Borste. Tarsus in der Mitte mit stab-
förmigem Höcker, auf welchem ein krallenförmiges Haar; distal
zwei lange Tasthaare. Bein II dorsal: Femur, Genu und Tibia
je mit einer behaarten, stabförmigen Borste. Tibia extern (hinten)
mit einer, Tarsus distal mit zwei langen Tasthaaren. Bein III
dorsal: Trochanter, Femur, Genu mit je einer, Tibia mit zwei
behaarten, stabförmigen Borsten, Tarsus distal mit zwei langen
Tasthaaren. Bein IV dorsal: Femur, Genu je mit einer, Tibia mit
zwei behaarten, stabförmigen Borsten, Tarsus mit zwei langen
Tasthaaren. Alle Ambulacra (Fig. 107) mit zwei gebogenen,
überall gleichstarken (Tast-?)Haaren, zwei ziemlich starken
Krallen, welche zusammen eine Leier bilden. Pulvillum mit stab-
förmigem Mittelstäbchen, welches jederseits vier feinere, kürzere
Stäbchen trägt, je in ein dreieckiges Haftläppchen endigend.
Ventral (Fig. 108): Coxae I, III und IV je mit zwei, Coxae II
je mit einem langen, feinen, schlaffen Haare. Die wenigen Haare
an der Unterseite der Beinglieder sind alle fein und schlaff.
Skulptur fein quergerunzelt (Fig. 104, Bein ]).
‚Habitat. Alle Exemplare wurden auf Koptorthosoma caffra
erbeutet.
Patria. Willowmore, Cape Colony.
Tempus. Mai 1912, aber vielleicht wohl per annum.
Repertor. Seiner Hochgeboren Herr Graf Hermann
Vitzthum, der mir bereitwilligst erlaubte, die Abbildungen und
-
Notizen über Acari. 55
Beschreibungen dieser schönen Art zu veröffentlichen und ciesenach
ihm zu benennen.
Bemerkung. Offenbar machten die zahlreichen Exemplare
Jagd auf Parasiten oder Scheinparasiten (Reiter) der Koptor-
thosoma.
Rhagidia mordax Oudms.
(Fig. 109—114.)
2. Jan. 1906. Rhagidia mordax Oudms. in Ent. Ber. v. 2,
n. 27, p. 39. Kurze Diagnose,
Meine Figuren sind nach einem sehr mutilierten Exemplare,
dem Einzigen! angefertigt. Ich wage es nicht, das Präparat noch
einmal zu öffnen, um bessere zu liefern. Die Detailfiguren sind
naturgetreu und genügen, die Art wieder zu finden.
Größe. Länge des Idiosoma 350 u; Breite desselben an den
Schultern 130 u. Länge der Mandibeln 107 u. Diese verhältnis-
mäßig gewaltigen Mandibeln veranlaßten mich, die Art mordax
zu nennen. Gestalt Rhagıdia-artig, jedoch mit großem Gnatho-
soma und hinter den Schultern stark eingeengtem Hysterosoma.
Farbe jetzt als Glyzerinpräparat braun oder grau; ich glaube
deshalb, daß das lebendige Tier gelblich war, denn, wenn es grün
gewesen wäre, so würde es jetzt noch grün sein.
Rückenseite (Fig. 111). Schilder konnte ich nicht entdecken;
die Haut ist wie gewöhnlich äußerst fein gerunzelt. Behaarung.
Auf dem Vertex sind zwei winzige Ringlein zu sehen als Insertions-
stellen von zwei feinen Härchen. Das Propodosoma ist scharf vom
Hysterosoma geschieden, mittelst einer tiefen Furche; vor den
Schultern trägt es jederseits eine starke Borste, welche ich in Fig.
112 in 600facher Vergrößerung wiedergegeben habe; sie ist also
stabförmig und selbst wieder von winzigen Härchen wie bestachelt.
Mehr nach innen und nach vorn sieht man zwei größere interne
und zwei winzige externe Basalringlein als Insertionsstellen von
Haaren; die größeren internen trugen gewiß die sog. Pseudo-
stigmatischen Organe, welche wohl äußerst feine und lange Haare
sein müssen; die kleineren internen müssen je ein äußerst kleines
Härchen, vermutlich wohl ein glattes, getragen haben. Auf dem
Hysterosoma sah ich nur die abgebildeten Haare, also: vor der
Einschnürung ein weit auseinander stehendes Paar, nicht fern
vom Rande entfernt. Etwa in der Mitte des verengten Teiles drei
in einem Sechsecke stehende Paare und ganz hinten noch 5 Paare,
wovon 3 kürzere in einem großen vorderen Bogen und zwei längere
Paare in einem kleinen hinteren Bogen, fast am Hinterrande, also
fast ganz frei hervorragend. Die Haare des Hysterosoma sind lang,
nicht ganz fein und selbst wieder äußerst fein behaart. Augen
sehr schwach pigmentiert, wie gewöhnlich aus vier Gruppen von
Pigmentkörnern bestehend; sie stehen außen den äußersten
Borsten des Propodosoma, also fast an den Seiten des Tierchens.
Bauchseite (Fig. 113). Die Coxae in vier Gruppen von je
zwei; die Coxae I und IV am längsten; die Coxae I und IV je mit
5. Heft
56 Dr. A. C. Oudemans: :
zwei kurzen Härchen; die Coxae III je mit einem; die Coxae II
unbehaart. Keine andere Schilder. Die Haut ist übrigens fein
gerunzelt. Behaarung. Vor jeder Coxa III zwei Härchen von
verschiedener Länge. Um die Genitalöffnung drei Paare, um den
Anus zwei Paar Härchen; dann noch jederseits ein Härchen in
der Nähe des Trochanters IV. Anus klein, den Hinterrand be-
10%
Ai
SD IM II. 5.53
Figur 109— 114.
rührend. Genitalöffnunggroß, breit-elliptisch, von zwei Klappen
geschlossen, durch welche man jederseits zwei Saugnäpfe sieht;
vom Anus mehr als eine Anuslänge entfernt; auf jeder Klappe zwei
Härchen.
Gnathosoma. Ein Epistoma sah ich nicht, denn das fast
kugelförmige Gebilde vorn, mit zwei feinen Härchen, betrachte
ich als identisch mit dem Vertex der Parasitidae, nicht mit deren
Epistoma. Ebensowenig konnte ich ein Labrum, eine Epipharynx
und eine Hypopharynx unterscheiden. Wie schon oben gesagt,
sind die Mandibeln disproportional groß (Fig. 111). Der Digitus
Notizen über Acari. 57
fixus endet mit zwei kurzen Zähnchen, zwischen welchen die Spitze
des beweglichen Fingers ruht; übrigens sind beide Digiti zahnlos
(Fig. 109). Mehr abweichend sind die Maxillae (Fig. 113 und 110).
Die Coxae sind fast vollständig miteinander verwachsen, ohne Naht
oder Grenze, außer ganz vorn; sie tragen zusammen 8 Härchen:
vier auf einer Ouerreihe, auf der Höhe der Insertionsstelle des
Trochanters, vier ganz vorn in zwei Paaren hintereinander. Der
Trochanter so lang wie breit, unbehaart; das Femur dreimal länger
als breit, dorsal mit zwei Härchen, ventral kahl; das Genu so lang
wie breit, dorsal mit drei Härchen, ventral unbehaart; die Tibia
(oder der Tibiotarsus ?) mit elf Borsten, wovon vier absolut glatt;
zwei davon sind mehr oder weniger messerförmig (Fig. 110) sehr
charakteristisch für die Art!
Beine II und III kürzer als das Idiosoma (Beine I und IV
waren nicht anwesend). Bein II dorsal (Fig. 111): Trochanter
kahl; Femur mit jederseits drei Härchen und einem distalen Tast-
haare; Genu mit jederseits einem Härchen, distal einem Härchen,
in der Mitte einem dickeren Riechhaare; Tarsus mit jederseits
einem Härchen, dorsal zwei winzigen Härchen und einem Tast-
haare (siehe auch Fig. 114); Tarsus (Fig. 114) mit zwei mittleren
und zwei vorderen Tasthaaren; in der Mitte sieht man (Fig. 111)
ein eigenartiges Figürchen. Mittelst Immersion entpuppt es sich
als zwei schräge Grübchen, je mit einem liegenden Härchen (Fig.
114);sehr charakteristisch für die Art! Ventral: das Femur
zeigt eine rudimentäre Teilung in Basi- und Telofemur. Genu und
Tibia je mit einer längeren Borste (Fig. 113). Bein III: das Femur
sowohl dorsal als ventral mit deutlicher Teilung in Basi- und Telo-
femur. Dorsal: jedes Beinglied mit zwei kurzen seitlichen Härchen
und einem dorsalen Tasthaare. Ventral jedes Beinglied mit einem
Tasthärchen; Tarsus mit jederseits vier Härchen. Ambulacra
gewöhnlich: zwei Krallen und einem Pulvillum:
Habitat: In faulenden Blättern.
Patria: Hilversum (Prov. Noord-Holland).
Tempus: September.
Reperwis2ur,..C. Hide Meijere.
Bemerkung. Obwohl C. L. Koch keine Grenze zwischen
dem Gnatho- und dem Propodosoma seiner Art „Scydhius cylin-
dricus‘‘ gezeichnet hat, so kommt es mir doch vor, als hätte diese
Art ebenfalls gewaltige Mandibeln. Vielleicht ist also Rhagıdia
mordax an R. cylindricus verwandt, vielleicht mit ihr identisch,
was jedoch nur mit frischem Material festgestellt werden kann
erae. T, Koch/ Deu &ru Mr. Ara. vV..17, W211):
Tydeus celer (Hermann).
(Fig. 115—119.)
1804. Trombidium celer Hermann M&m. Apt.p.44,t.2, f. 14.
1817. Gamasus celer Latr. inCuv. Regn. Anim. v.3, p. 118.
5. Heft
58 Dr. A. C. Oudemans:
1829. Gamasus celer Latr. in Cuv. Regn. Anim. Ed. 2,
v. 4,.p. 284.
1834. Tetranychus celer Dug. in Ann. Sc. Nat. s, 2, v. 1,
p-. 15, 30.
1836. Gamasus celer Latr. in Cuv. Regn. Anim. Arachn.
v.2,.D; 802:
1849. Gamasus celer Dug. & Miln.-Edw. in Cuv. Regn.
Anim Arachn. p. 9.
1844. Megamerus celer Gerv. Apt. v. 3, p. 169.
1877. Eupodes celer Murr. Econ. Ent. Apt. p. 121, fig.
1897. Tydeus celer Oudms. in Tijds. Ent. v. 40, p. 114.
Hermann, 1804, beschreibt sein Trombidium celer wie folgtz
„Irombide. Abdomen oblong, cötes retrecis posterieurement;
anus garni de huit poils; pieds posterieurs glabres; palpes etendus.“
„(Trombidium. Abdomine oblongo, lateribus postice retusis;
ano octopiloso; pedibus postremis glabris; palpis porrectis. Nobis.)
Planche II, Fig. 14.“
„Le peintre qui a observ& et peint cette espece chez moi, en
a fait en möme temps la description suivante.“
„C’est une espece extr&ment petite, ne se montrant pas plus
grande a l’oeil nu qu’un point brun & peine perceptible. La figure
est peinte sous la lentille du microscope de Kuff, qui grossit le
plus. L’insecte est tres-agile, mouvant toujours ses antennules
en courant. Ila une petite trompe pointue, qu’il fait sortir un peu
en la courbant vers en bas: je n’en ai cependant pu rien voir de
plus, ni d’une maniere plus distinguede, que ce que j’en ai rendu
dans la figure. La tete est un peu allongee et conique. Je n’ai
pu öbserver aucuns points qui ressemblent a des yeux. Le corselet
semble &tre bossu sous le microscope, et distinct du ventre par une
incision legere. Le ventre paroit s’elever a la base en deux fois
trois bosses, posees transversalement en deux rangs, et se termine
posterieurement en un cone obtus dont les cötes sont rentrans.
L’extremite du corps, presque tronquee, est garnie d’environ huit
soies roides et courbees. Les pieds sont garnis, aux endroits marques
dans la peinture, de soies courtes, roides et droites, & l’exception
des pieds posterieurs, qui sont lisses. Deux soies pareilles, Ecartees,
se trouvent de chaque cötE de la base du bas-ventre. La couleur
est brun-rougeätre, mais sous le microscope compos& l’insecte est
d’un vert rembruni et a de la transparence. Quelques taches
nebuleuses ne sont pas faciles & distinguer.‘
„Il a ete decouvert, au mois d’Avril 1794, sur des fleurs du
jardin botanique de Strasbourg.“
Wohl haben Autoren nach Hermann das Tierchen in vier
verschiedenen Gattungen unterbringen wollen (siehe oben);
wohl haben andere Acarologen es wiederholt verkannt und mit
ganz anderen Acari identisch erklärt — keiner hat es seit 1794
wiedergesehen.
Notizen über Acari, 59
Im ‘März 1909 brachte ich ein Objektglas, das einige Tage
in einer Strohpappe-Mappe gelegen hatte, unter das Mikroskop,
um den darin eingeschlossenen Fioh erst mit kleiner Vergrößerung
zu suchen und zu zentrieren, als, noch bevor ichdas Objektim Felde
hatte, eine kleine Acarine mit raschen Schritten das Feld durchzog.
Sofort erkannte ich Trombidium celer von Hermann, zog
das Objektglas unter dem Mıkroskop zurück, leckte schnell eine
in ein Holzstäbchen gefaßte Borste naß und pickte damit die
seltene Acarina auf. Da ich damals mich nur mit den Suctoria
bemühte, präparierte ich sie, um sie später zu studieren.
Einige Tage später fand ich im Staube, der ein anderes Ob-
jektglas aus der Strohmappe bedeckte, eine ausgetrocknete grüne
Acarine, welche ich nicht erkannte, aber welche mir eine Eupodes
zu sein schien; auch diese präparierte ich.
Anfang 1914 nahm ich mir vor, mich endlich an das Abbilden
und Beschreiben aller derjenigen Acari zu machen, wovon ich
seit 1902 kurze Diagnosen in den Entomologischen Berichten
gab. So kam ich Oktober 1914 auch dazu, das Präparat von Trom-
bidium celer Hermann zu öffnen, mich verwundernd, daß ich ihrer
noch nicht in den Entomologischen Berichten erwähnte!
Schon 1897 sprach ich die Vermutung aus: ‚My opinion is,
that Hermann’s Trombidium celer is allied to Koch’s Tydeus
celerrimus and Tydeus subtilis.“
Nachdem ich das Tierchen in Wasser von 50° C aufgeweicht
und abgebildet hatte, suchte ich in meiner Sammlung nach anderen
Individuen und fand sogar noch ein Exemplar, das grüne, unter
den Eupodes-Präparaten; esgelang mir aber nicht, dasselbe ebenso
gut aufzuweichen als das ersterwähnte.
Maße. Länge des Idiosoma 240 u, des Propodosoma 65 u,
des Hysterosoma 175 u; größte Breite des Propodosoma 80 u, des
Hysterosoma 101 u. Gestalt etwas länglich, wie aus den Maßen
erhellt, zweiundeinhalbmal länger als breit; das Propodosoma etwas
dreieckig; der Vorderteil des Hysterosoma breiter als das Propo-
dosoma, so daß ‚Schultern‘ gebildet werden, hinten schön gerundet.
Die Seiten, sowohl des Propodo- als des Hysterosoma etwas
wellenlinig, so daß man allein daraus schon ableiten kann, daß die
Oberfläche des Rückens beider Leibesabteilungen nicht flach oder
einfach zylindrisch, sondern etwas akzidentiert, hügelig ist, was
schon gut vom Zeichner Hermann’s wahrgenommen wurde. Die
Beine sind alle kurz; die Beine I die längsten, sind selbstnur wenige
w länger als die größte Breite des Tierchens! — Farbe. Her-
mann nennt es ‚„brun-rougeätre‘“, ‚„vert rembruni‘; mein erstes |
Exemplar ist, wie Hermann es abbildet, grau, mit weißlichen
Beinen, hinten etwas nebelig; mein zweites Exemplar schön
chlorophylgrün.
Rückenseite (Fig. 115). Auf dem Propodosoma bemerken
wir ein gut begrenztes Schildchen, das im Umriß einem Topfe mit
5. Heft
60 Dr. A. C. Oudemans:
hohem Deckel ähnelt. Die Skulptur der ganzen Rückenfläche ist
äußerst fein gerunzelt. Behaarung: am Propodosoma zwei
Vertikalhaare, zwei Pseudostigmatalhaare; auf gleicher Höhe mit
den Augen vier Haare; am Hysterosoma zwei Humeralhaare, drei
Querreihen von je zwei Haaren, hinten noch drei Querreihen von
je vier Haaren, wovon 8 Haare den Hinterrand sichtbar überragen.
Alle Haare sind, wie Fig. 118 angibt, stabförmig, distad nur sehr
wenig dicker werdend, selbst verschwindend fein behaart, und
dabei seicht gebogen. Die beiden Augen sind, wie gewöhnlich, je
vier Gruppen von Pig-
mentkörnerchen, aber sehr
schwach pigmentiert ;keine
sichtbare Cornea.
Bauchseite (Fig. 117).
Außer den Coxae keine
Schilder, wenn man nicht
die beiden Genitalklappen
als Schildchen ansehen will,
wofür viel zu sagen ist,
denn sie sind nicht fein
gerunzelt, sondern glatt.
Die Skulptur der ganzen
Bauchfläche ist fein ge-
runzelt. Behaarung.
Zwischen den Coxae I ein
Paar Haare; zwischen den
Coxae IV ein Paar Haare;
vor der Genitalöffnung
eine Querreihe von 4
Haaren; . jederseits: der
Genitalöffnung 5 Haare;
ganz hinten, den Hinter-
rand gut überragend und
weit voneinander; zwei
Haare. Alle Haare wie die der KRückenfläche beschaffen.
— Die Genitalöffnung ist sehr groß; man sieht sie
weit geöffnet; der Ovipositor ragt hervor; der Vorderrand der
Öffnung ist noch gerunzelt;; ein Beweis, daß sie noch weiter geöffnet
werden kann, daß die Eier also sehr groß sind. Der Hinterrand ist
ebenfalls ein wenig gerunzelt; ich glaube aber, daß dieser Teil den
Anus repräsentiert, den ich nicht gut unterscheiden konnte (ver-
mutlich die Folge der Einschließung während fünf Jahre in Leim-
glycerine, der Öffnung des Präparates und der Aufweichung in
laues Wasser).
Gnathosoma. Ein Epistom sah ich ebensowenig wie bei
der vorhergehenden Art. Die Mandibeln sind, von oben gesehen,
zusammen betrachtet, breit und vorn nicht ganz spitz zu nennen.
Die Maxillae sind, was ihren Coxae betrifft, vollständig mitein-
Figur 115—119
Al
Notizen über Acari. 61
ander verwachsen (Fig. 117); sie tragen in diesem Teile zwei
Härchen und sind vorn spitz. Von den Palpen ist der Trochanter
kürzer als beit; das Femur, dreimal länger als breit, trägt dorsal
zwei feine Haare; das Genu, so lang wie breit, trägt dorsal zwei
kurze Härchen; die Tibia (oder der Tibiotarsus?) ist schmäler als
die anderen Glieder, wohl sechsmal länger als breit, trägt distal
(Fig. 119) zwei Riechhärchen, ein Tasthärchen, ein gekämmtes
Härchen und ist ganz distal wie eine kleine Zange gespalten. Das
Präparat hat aber durch die oben angegebene Behandlung so ge-
litten, daß ich über die Beschaffenheit der Palpen nicht ganz sicher
bin.
Beine. Coxae I und IV je mit zwei, Coxae II je mit einem,
Coxae III je mit drei Haaren (Fig. 117). Dorsal hat Femur I vier,
Genu I drei, Tibia I drei und Tarsus I fünf Härchen und einen
kleinen Riechkolben. Femur II drei, Genu II und Tibia II je ein,
Tarsus II vier Härchen. Femur III zwei, Genu und Tibia III je
ein, Tarsus III vier Härchen. Femur IV zeigt eine rudimentäre
Gliederung in Basi- und Telofemur; das Telofemur und die Tibia
IV tragen je ein, das Genu IV zwei, der Tarsus IV vier Härchen.
Zwar gibt Hermann an, daß das Bein IV unbehaart sein soll, aber
das sagt er stillschweigend ebenfalls vom Rücken! Seine optischen
Mittel waren nicht so gut, daß Härchen, welche in der Richtung
der Glieder liegen, wahrnehmbar waren. Auch ventral tragen die
Beinglieder Härchen, was aus Fig. 116 erhellt, welche den Tarsus I
ventral wiedergibt. Die Bauchfläche zeigt vier Härchen, welche
teils stärker behaart sind (oder bedornt) als die der Rückenfläche
der Beine. Vom Ambulacrum konnte ich nur die zwei geraden
Krallen und das breit lanzettliche Pulvillum unterscheiden (Fig.
117), aber nicht mehr die feine Behaarung des letzteren, welche
aber ganz gewiß besteht! Skulptur. Die Haut der Beine ist,
wie gewöhnlich, fein quergerunzelt.
Habitat. Hermann gibt an: ‚sur des fleurs“. Ich fand
meine beiden Exemplare in meiner Strohpappemappe, also im
Staub im Hause; die chlorophylgrüne Farbe des zweiten Exemplars
verrät unzweideutlich, daß es wie Tetranychus von chlorophyl-
haltigem Blättersaft lebte, also vielleicht von den Ulmus campestris,
womit der Boulevard reihenweise bepflanzt ist oder von Baum-
stamm-Algen (Protococcaceae und Palmellaceae).
Patria. Straßburg, Arnhem.
Tempus. April, März.
Repertores. Hermann und ich.
Bemerkung. Die Art ist offenbar mit Tydeus celeripes Koch
(Deu.Cru.Myr. Ara.20. 4)und T. subtilisKoch (20. 5.),verwandt,
wobei man bemerken muß, daß Koch die Beine der Acari immer
zu lang zeichnet. Er zeichnete nach lebenden Tieren und jedenfalls
nicht mittelst einer Camera lucida.
5. Heft
623 Dr. A. C. Oudemans:
Tydeus olivaceus C. L. Koch
(Fig. 120—122.)
1. Aug. 1838. T'ydeus olivaceus C. L. Koch, Deu. Cru. Myr.
Ara!v220,n.18.
1. Nov. 1905. Tydeus cruciatus Oudms. (non Koch) in Ent.
Bemv.l2.n:26, p..16;
Größe. Länge des Idiosoma 140 u, Breite desselben an den
Schultern vermutlich 80 u; meine beiden Exemplare sind platt
gedrückt. Gestalt kurz, breit, mit allen Beinen kürzer als die größte
Breite des Idiosoma. Farbe schwarzbraun mit braungelben Beinen;
die Farbe rührt aber gewiß größtenteils vom genossenen Futter her.
- Figur 120— 122.
Rückenseite (Fig. 120). Das Mittelfeld des Propodosoma
ist deutlich härter als der übrige Rücken, kann also als ein Schild
angesehen werden. Es ist hinten abgerundet, hat nach hinten
konvergierende Seiten und seine Vordergrenze ist zugleich Vorder-
rand des Propodosoma. Seine Skulptur ist fein längsgestreift;
auch der ganze Rücken ist sehr fein gerunzelt (Fig. 122, x 700).
Behaarung. Auf dem Propodosoma vorn eine nach vorn konvexe
Querreihe von vier Härchen, wovon zwei (die Vertikalhaare) auf
dem Schildchen. Hinten eine nur wenig nach vorn konvexe Quer-
reihe von vier Härchen, wovon die beiden äußeren in den Ecken
und für die Hälfte den Rand überragend, während die beiden
inneren äußerst fein sind und (wie ihre größeren Basalringlein
beweisen) die pseudostigmatischen Organe repräsentieren. Auf
dem Hysterosoma vorn eine gerade Ouerreihe von vier Härchen,
wovon die äußeren (beim plattgedrückten Exemplare! vielleicht,
nicht beim lebenden) für die Hälfte den Rand überragen. In der
Notizen über Acari. 63
hinteren Hälfte zwei nach vorn konvexe und eine gerade Ouer-
reihe von je vier Härchen; ganz hinten am Rande noch zwei
Härchen. Im ganzen überragen vier fast ganz, zwei nur mit der
Spitze den Hinterleibsrand. Die beiden Augen klein, rund, kaum
hervorwölbend, glänzend, vor und außen der Pseudostigmata.
Bauchseite (Fig. 121). Außer den Coxae gibt es keine
Schilder. Der Hinterrand der Coxae II und der Vorderrand der
Coxae III verlängern sich mediad, begegnen einander bald; die
zwei Begegnungspunkte sind miteinander von einer Furche ver-
bunden. Die Skulptur ist wie die der Rückenfläche. Behaarung.
Zwischen den Coxae I ein Paar Härchen; es ist aber ein wenig
nach hinten gerückt, so daß man es ebensogut als zwischen den
Coxae II stehend ansehen kann. Zwischen den Coxae III und IV
je ein Paar Härchen. Um die Stelle, wo die Genitalöffnung sein
sollte, 3 Paar Härchen in zwei nach hinten konvergierenden Längs-
reihen. Jederseits der Vorderspitze der Analplatte ein Härchen.
Ich konnte bei den schon lange eingeschlossenen Exemplaren,
selbst mittelst Immersionssystem keine Genitalöffnung ent-
decken, so daß die beiden Exemplare wohl Nymphae sind. Anus
deutlich, nicht terminal.
Härchen der Rücken- und Bauchfläche kurz, fein, aber doch
steif, kaum gebogen; bei den schon lang eingeschlossenen Tierchen
glaube ich mittelst Immersionssystem doch zu sehen, daß sie nicht
glatt, sondern äußerst fein behaart sind (Fig. 122).
Gnathosoma. Kein Epistoma. Die Mandibeln sind, von
oben betrachtet, mandelförmig, zusammen dreieckig. Die Maxilli-
coxae sind ventral ohne Spur von Grenzen miteinander verwachsen
(Fig. 121); sie tragen je zwei Härchen, ein Paar winzige ganz vorn;
ein zweites Paar mehr nach hinten, auf einer Höhe vorbei den
Trochanteres palporum. Die Trochanteres und Genua sind kurz
und unbehaart; das Femur fast tonnenförmig, dorsal mit zwei,
ventral mit einem Härchen. Die Tibia (oder der Tibiotarsus) dünn,
distad spitz auslaufend, distal mit drei Härchen.
Beine alle sechsgliedrig mit Einschluß der Coxae, alle distad
sich verjüngend. Coxae I und III je mit 2 Härchen, Coxae II je
mit einem, Coxae IV unbehaart (Fig. 121). Übrigens alle Glieder
mit 1 bis 5 Härchen. Ambulacra alle mit zwei winzigen Krallen
und einem Haftscheibchen.
Habitat. Koch fand sie ‚in Feldhölzern; keine Seltenheit‘;
ich im Kehricht eines Mehl- und eines Käsemagazins.
Patria. Regensburg, Arnhem.
Tempus. Koch gibt keinen Monat an. Ich fand sie im Februar.
Repertores. Koch und ich.
Bemerkung. Ich glaubte 1905, daß alle von Koch beschrie-
benen kurzen und dicken Spezies identisch seien, so daß ich meine
Art cruciatus nannte, der älteste Name der kurzen Arten; jetzt
sehe ich meinen Irrtum ein und glaube meine Art mit der olivaceus
von Koch identifizieren zu müssen.
5. Heft
64 Dr. A. C. Oudemans:
Eupodes viridis Oudms.
(Fig. 123—132.)
2. Jan. 1906. Euwpodes viridis Oudemans in Ent. Ber.
Yı9 Da pP. 40.
Femina. Maße. Länge des Idiosoma 355 u, Breite an den
Schultern 250 u. Gestalt kurz, breit, mit nur wenig nach hinten
konvergierenden, fast geraden Seiten, wenig gerundetem Hinter-
rande, dreieckigem Propodosoma, dicken Hinterbeinen. Farbe
schön chlorophylgrün.
Rückenseite (Fig. 123). Ich konnte kein deutliches Schild-
chen sehen. Skulptur. Die Haut ist äußerst fein gerunzelt.
Figur 123— 124.
Behaarung. Auf dem Propodosoma ganz vorn, auf dem liegend-
elliptischen Vertex, die zwei dicht beieinanderstehenden Vertikal-
haare (Fig. 131). Hinten eine gerade Ouerreihe von vier Haaren,
wovon die äußeren kurze, starke Borsten (Fig. 132), die inneren
lange, gebogene, äußerst dünne pseudostigmatische Haare sind
(Fig. 129). Gerade vor diesen ein Paar kurze, starke Borsten.
Auf dem Hysterosoma vorn eine seicht nach hinten konvexe 'Quer-
linie von 4 Borsten (Fig. 130), wovon die äußeren, die ‚Setae
humerales‘, wohl zweimal kürzer sind als die inneren. Nach hinten
folgen dann noch zweimal ein Paar von derselben Art als die
inneren. Alle bis jetzt beschriebenen Borsten sind nach außen und
nach vorn gebogen! — Am Hinterleibsrande vier Paare Borsten,
deren das innerste Paar nur wenig länger als die drei äußeren Paare.
Die Augen stehen in den Hinterecken des Propodosoma, außer
Notizen über Acari. 65
den sich dort befindenden Borsten; sie sind verhältnismäßig groß,
grün und gut sichtbar.
Bauchseite (Fig. 124). Nur die beiden Genitalklappen kann
man, da sie glatt sind, als Schilder deuten, sonst ist die Skulptur
der ganzen Bauchhaut (außer den Coxae) äußerst fein gerunzelt.
Behaarung. Ein Paar Haare je zwischen den Coxae I, III und IV.
Sechs Paare um die Geschlechtsöffnung, vier Haare auf jeder Ge-
nitalklappe, ein Paar den Anus flankierend. Vor jeder Coxa III
zwei Härchen. Alle diese Haare sind distad dicker werdend und
selbst äußerst fein behaart (Fig. 132). Genitalöffnung groß,
breit elliptisch. Anus sehr klein, rund, nahe dem Hinterleibsrande.
Gnathosoma. ‘Die Mandibeln zusammen fast mandel-
förmig (Fig. 123). Der Digitus fixus ist distal fast rechtwinklig
gekniet (Fig. 127). Ein Epistoma sah ich nicht. Maxillae.
Ventral vollkommen, ohne Naht miteinander verwachsen. Tro-
chanteres so lang wie breit, Femur am längsten, distal mit zwei
Härchen. Von der Seite betrachtet sieht man eine Pseudogliederung
zwischen Basi- und Telofemur (Fig. 127), auch deutlich Tibia und
Tarsus getrennt! Den Tarsus habe ich noch mehr vergrößert,
besonders in Fig. 128 abgebildet. Ein Genu sah ich nicht; offenbar
ist es mit dem Femur verschmolzen.
Beine. Die Beine I waren abgebrochen, aber sie sahen wohl
aus wie die des Männchens (Fig. 126 und 127). Die Beine II messen
ohne Coxa 217 u. Sie sind spärlich behaart, jedenfalls weniger als
beim Männchen. Dasselbe kann von den Beinen III gesagt werden,
welche 210 x messen. Beine IV ohne Coxa 278 u lang, im allge-
meinen zweimal dicker als die übrigenBeine, mit sehr dickemFemur,
also echte Springbeine. Tarsus mit Pseudogliederung in
Basi- und Telotarsus, welche fast gleichlang sind. Dorsal sind
Trochanter, Femur und Basitarsus unbehaart. — Coxae (Fig. 124)
IV mit Pseudogliederung in Basi- und Telocoxae, was sehr merk-
würdig ist! Coxae I und IV je mit zwei, Coxae II je mit einem
distalen Härchen. Coxae III unbehaart. — Die Skulptur der Beine
ist fein runzelig.
Ovum. Das Weibchen enthielt drei Eier, deren Umriß ichin der
Figur eingezeichnethabe. Siemessen 91 yan Länge und 69 van Breite.
Mas (Fig. 125). Maße. Länge des Idiosoma 375 u, Breite
desselben an den Schultern 182 u. Länge des ganzen Tierchens
417 u, der Beine I 315 u, der Beine II 200 u, der Beine III 200 g,
der Beine IV 280 u. — Gestalt schlanker als das 9; das Propodo-
soma hat gerade hinter den Coxae I jederseits eine Einkerbung,
da der dahinterliegende Teil sich kissenartig über dem davor lie-
genden Teile wölbt. Die Seiten des Hysterosoma sind auf der Höhe
der Coxae IV sehr seicht konkav. Das Hinterleibsende ist zuge-
spitzt abgerundet, also nicht so abgestutzt wie das 9. — Farbe
tief chlorophylgrün, mit helleren Rändern, helleren Mittelfleck auf
dem Propodosoma, hellerer Medianlinie über das Hysterosoma;
jederseits hiervon ist die Farbe fast schwarzgrün.
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 5. 5 5. Heft
66 Dr. A. C. Oudemans:
Rückenseite. Schilder konnte ich nicht unterscheiden. Die
Skulptur der Haut ist äußerst fein gerunzelt. Behaarung.
Nur ganz hinten weicht diese von der des Q ab. Hier sehen wir
(Fig. 125) die 8 Borsten der Hinterleibsspitze etwas anders geordnet.
Zwei derselben sind nämlich mehr nach vorne gerückt, so daß sie
mit den drei davorstehenden Rückenborsten im Glied stehen. Ja,
wenn man gut acht gibt, stehen von den übrigen sechs Borsten
129. 130. 1314,27, .1222
Figur 125— 132.
noch zwei andere mit den vier davorstehenden Borsten im Gliede.
DieAugen sind kleiner als beim 9, stehen auch nicht außen, sondern
hinter den sich dort befindenden Borsten.
Bauchseite (Fig. 126). Wie beim 9, aber das Paar Borsten
bei den Coxae III steht nicht zwischen diesen, sondern vor dem
proximalen Teile derselben.
Gnathosoma. Wie beim 9.
Beine. Deutlich mehr behaart als beim @! U. a. tragen
Trochanter III und Genu III dorsal je eine Borste, Femur IV auch,
Notizen über Acari. 67
Genu IV zwei. Übrigens wie beim 9, auch die Teilung der Coxae
IV und der Tarsi IV.
Habitat. In faulenden Blättern, im Moos, unter Steinen.
Patria. Arnhem, Sneek, Haarlem, Brummen, also bis jetzt
nur in den Niederlanden.
Tempus. April bis August.
Repertores. Ich und Dr. K. W. Dammerman.
Bemerkung. Wenn man nur die Farbe betrachtet, speziell
die des Männchens, so ist man leicht geneigt, die Eupodes viridis
mit der Eupodes macropus Koch (v. 19, n. 5) für identisch zu halten;
ich glaube aber, daß Koch’s Spezies eine andere ist, denn hinten
schleppen nur 4 gleichlange Härchen und die Schulterhaare sind
viel länger als die von viridıs und sind dabei nach hinten gerichtet.
Auch Koch’s chloromelas (v. 19, n. 6) kann in Betracht kommen,
aber auch hier sehen wir nur 4 Schlepphärchen und noch viel
längere Schulterhaare. Die einzige Art, welche im allgemeinen
sehr stark an meine viridis erinnert, ist Koch’s cerinus (v. 19,
n. 24); sie ist aber gelb. Sobald also gelbe Exemplare gefunden
werden, welche in allen Teilen mit viridis übereinstimmen,
muß man cerinus als Artnamen, viridis als Synonym betrachten.
Wohl sagt Koch, daß ihre ‚Vorderbeine über 11, mal so lang“
sind als der Körper, aber Koch bildet von allen Milben die Beine
zu lang ab, er ist die Düpe der bekannten optischen Täuschung.
Auch Pallescens (v. 20. n. 2) scheint mir sehr nahe mit cerinus
verwandt zu sein, wenn sie nicht damit identisch ist.
Eupodes melanurus €. L. Koch.
(Fig. 133—134.)
1838. Eupodes melanurus C. L. Koch Deu. Cru. Myr. Ara.
vaıgen. 21.
1842. Eupodes melanurus C. L. Koch. Ueb. Ara. Syst.
2.9, D. 70.
1897. Eupodes melanurus OQudemans in Tijds. Ent. v. 40,
B>111, n. 7
1906. Eupodes melanurus Oudemans in Ent. Ber. v. 2,
n. 27, p. 40.
Maße. Länge des Idiosoma 165 bis 250 u. Breite desselben
an den Schultern 70 bis 106 u. Länge der Beine 154 resp. 72, 72
und 115 u. — Gestalt schlank, mit kissenartig hervorwölbenden
hinteren Seitenteilen des Propodosoma und schmäleren Hystero-
soma. Schultern kann man diese Teile nicht nennen, denn sie
gehören nicht dem Hysterosoma an! — Farbe der Spiritus-Exem-
plare sandgelblich mit dunkelbrauner Medianlinie am Rücken.
Rückenseite (Fig. 133). Wie schon oben gesagt, ist der
hintere Teil des Propodosoma viel breiter als der vordere Teil des
Hysterosoma, so daß von Schultern nicht die Rede sein kann. Das
Propodosoma ist denn auch verhältnismäßig lang, ja selbst so lang
wie das Hysterosoma. Schilder waren nicht zu unterscheiden.
5* 5. Heft
68 Dr. A. C. Oudemans:
Die Skulptur der Haut ist äußerst fein gerunzelt. Behaarung.
Die Vertikalhaare sind ziemlich lange und schöne Federchen.
Alle anderen Haare sind sehr feine, abstehend fein behaarte Haare.
Die Postvertikalhaare sind kürzer und etwas weiter auseinander-
stehend. Die Pseudostigmatalhaare sehr lang, so lang wie die Breite
des Propodosoma. Außer diesen und in derselben Reihe noch jeder-
seits zwei Härchen. Auf dem Hysterosoma erst drei hintereinander-
Figur 133— 134.
stehende Paare, dann ganz hinten eine QOuerreihe von vier, wovon
die beiden inneren zweimal länger, und zwei Marginalhaare. —
Die Augen stehen weit vor den Pseudostigmata!
Bauchseite (Fig. 134). Man kann nur die beiden Genital-
klappen als Schilder ansehen, denn außer diesen und den Coxae
gibt es keine glatten oder härteren Teile. Übrigens ist die ganze
Bauchfläche fein gerunzelt. Behaarung. Zwischen den Coxae I,
III und IV je zwei Härchen. Vor den Coxae III je ein Härchen.
Jederseits der Genitalöffnung zwei Härchen; um den Anus sechs
Härchen. Genitalöffnung von zwei haarlosen Klappen ge-
Notizen über Acari. 69
schlossen, durch welche man die vier inneren Saugnäpfe gewahr
wird. Anus klein, fast terminal.
Gnathosoma. Die beiden Mandibeln, von oben gesehen,
zusammen mandelförmig. Die Maxillicoxae zusammen ohne
Naht verwachsen. Trochanter klein, Femorigenu dicker, Tibia
und Tarsus gleichlang, letzterer aber dünner (Fig. 134).
Beine verhältnismäßig dick (Fig. 133) und Femur IV ver-
hältnismäßig dünn. Nur das Riechhärchen an der Tibia I ist glatt;
alle übrigen Härchen sind wie die des Rückens. Femur I mit 6,
Genu I mit 3, Tibia I mit 2, Tarsus I distal mit nur zwei Härchen.
Femur II mit 3, Genu II mit 2, Tibia II mit 2 und Tarsus II mit
3 Härchen. Tibia II dabei ventral und distal mit starkem, behaarten
Dorn! Femur III, Genu III, Tibia III und Tarsus III je mit 2
Härchen; Telofemur IV, Genu IV, Tibia IV je mit 2, Tarsus IV
mit 4 Härchen. — Alle Ambulacra bestehen aus 2 kleinen Krallen
und einem ovalen, randbehaarten Haftläppchen.
Habitat. In Feldhölzern, in faulenden Blättern.
Patria. Zweibrücken, Haarlem, Hilversum.
Tempus. Juli bis November.
Pemertores: Koch, ich und Dr. de Meijere.
Bemerkung. Obwohl Koch die Farbe beschreibt als: ‚oben
und unten blaß gelblich, mit etwas olivenfarbigem Anstrich, an
den Seiten ins olivenbräunliche vertrieben, an den Schultern einen
dunkleren Flecken vorstellend; ein Drittel des Hinte,leibs gegen
die Spitze zu schwarz, besonders am Hinterrande und an den
Seiten; unten dieselben Zeichnungen wie oben. Rüssel, Taster
‚und Beine weiß‘, so glaube ich doch, daß meine Tierchen mit
den Koch’schen identisch sind, denn Koch beschreibt die Farbe
nach lebendigen, ich nach in Spiritus konservierten Exemplaren.
Von allen Kochschen Arten stimmt überdies die Beschreibung mit
der meinigen überein; sie lautet: ‚‚Ungemein klein, kaum sichtbar;
die Körperform nicht ungewöhnlich; die Schulterborste kurz,
vorwärts gedrückt, am Hinterrande längere, in zwei Partien aus-
wärtsgebogene Borsten. Die Beinchen etwas stämmig, das Vorder-
paar nicht so lang als der Körper, die übrigen noch kürzer; die
Schenkel des Endpaars mittelmäßig verdickt.“
Wenn man die Länge von viridis: 355 bis 375 u, vergleicht mit
der der melanurus: 165 bis 250 u, so ist letztere wohl ‚ungemein
klein“ zu nennen. Die Grenze zwischen Propodo- und Hystero-
soma wird von Koch gewöhnlich scharf abgebildet; bei seiner
melanurus aber ist der Querstreifen dort nicht scharf, nebelig
und mitten in der Leibeslänge, wo bei meiner Figur die Grenze
liegt,hat Koch auch einen Querstreifengezeichnet. Kurz, ich zweifle
nicht daran, meineTierchen sind mit der melanurusK och’s identisch.
Linopodes flexuosus C. L. Koch.
(Fig. 135—141.)
1. Juni 1838. Linopodes flexuosus C. L. Koch. Deu. Cru.
Byrr Ara, vi.18, n. 20.7
5. Heft
70 Dr. A. €. Oudemans:
1906. Linopodes flexuosus Oudemans in Ent. Ber. v. 2,
n. 27, p. 40.
Maße. Länge des Idiosoma 290 u, Breite an den Schultern
158 uw. Länge der Vorderbeine 645 u, also nur 2,2 mal so lang als
das Idiosoma. Gestalt. Koch beschreibt die Art wie folgt:
„Klein, ziemlich eiförmig, nämlich von den Schultern an
rückwärts etwas kegelförmig* an den Schultern eine einzelne feine
Borste vorwärts gebogen, am Hinterrande vier feine Borstchen.
Die dünnen Vorderbeine dreimal so lang als der Körper, das
Endpaar etwas dick.“
Diese Worte charakterisieren so gut die Spezies, daß sie sie
von allen anderen Arten unterscheiden; ich habe auch wenig
daran zuzufügen. Mein Exemplar ist von dem Deckgläschen
leider etwas schief plattgedrückt worden, so daß die schöne Eiform
nicht mehr so gut sichtbar ist. Eigentliche Schultern gibt es eben-
sowenig an der Koch’schen Figur als an der meinigen. Das Ver-
hältnis zwischen Länge und Breite bei der Koch’schen Figur ist
15,5:8,5 mm, während es bei meinem Exemplare 290:158 u ist;
also absolut dasselbe. Die vier feinen Borstchen am Hinterrande
sind von Koch gewiß etwas zu lang gezeichnet. Betrachtet man
meine Figur, und wird man gefragt: wie viel meinen Sie, daß die
Vorderbeine länger sind als der Körper, Sie würden sofort sagen:
dreimal so lang! Und doch ist es nicht so! Das ist die bekannte
optische Täuschung: lange, dünne Sachen scheinen immer viel
länger zu sein, als sie in Wirklichkeit sind. Die Vorderbeine sind
nur 2,2 mal länger als der Körper! Das Endpaar ist wirklich dicker;
es sind Springbeine, wie bei Eupodes, aber da die Grenze zwischen
Propodo- und Hysterosoma abwesend ist, so müssen wir die
Art unter Linopodes unterbringen. Kurz, ich für mich bin fest
davon überzeugt, daß ich die Koch’sche Art flexuosus vor mir
habe. Farbe. Koch beschreibt diese weitläufig wie folgt:
„Gelblich weiß, zwei geschwungene Rückenstreifen auf dem
Hinterleibe braun; diese Streifen ziemlich gleichbreit, auf den
Schultern und in der Mitte dunkler, sich von den Schultern in
einem Bogen einwärts nähernd, von hier an schief auswärts in
einer sanften Biegung in die Hinterrandswinkel ziehend und hinten
einen eiförmigen weißen Rückenfleck einschließend; in der Mitte
dieses Fleckes bräunliche Mischung, doch unbeständig. Die Beine
weiß, die vier hinteren etwas aufs rötliche ziehend.‘
Mein einziges Exemplar ist jetzt schmutzig gelblichweiß, und
hat hintenim Leibe eine ‚„bräunliche Mischung“, welche unmerklich
in die davorliegende gelblichweiße Partie übergeht, als ob sich alle
braune Pigmente nach dem Felde hinten angesammelt hätten.
Es ist also sehr gut möglich, daß mein Exemplar am Leben so
gefärbt war, wie die Koch’sche Figur und Beschreibung angeben.
Ob aber alle z. B. in Europa vorkommenden Exemplare gleich
gefärbt sind, bleibt fraglich.
Notizen über Acari. mi
Rückenseite (Fig. 135). Schilde: sah ich nicht. Die
Skulptur besteht aus äußerst feinen Runzeln. Die Behaarung
ist wie folgt: zwei schön gefiederte Vertikalhaare; zwei sehr lange,
äußerst dünne, in der distalen Hälfte mit feinen Härchen spärlich
besetzte pseudostigmatische Haare (Fig. 140). Außer diesen
aber gleich in der Nähe je eine kurze Borste, in der distalen Hälfte
Figur 135— 141.
fein behaart. Dergleichen Borsten befinden sich im ganzen 9 Paare
auf dem Rücken, geordnet in vier Längsreihen. Zwei deren nehmen
die ganze Länge ein, beginnen bei den Vertikalhaaren, bestehen
je aus 5 Borsten, divergieren nach hinten bis zur Mitte, konvergieren
dann wieder. Hinter der Mitte und. innerhalb dieser Längsreihen
die zwei anderen kürzeren von je 4 Borsten. An jeder Schulter
eine fast zweimal längere Borste, für drei Viertel behaart (Fig. 139),
etwas nach vorn gekrümmt; endlich ganz hinten zwei dergleichen
am Rande. Die Augen, außer den neben den Pseudostigmatal-
haaren stehenden Borsten, sind, wie bei L. motatorius L., Pıgment-
häufchen unter der Haut, je in vier Gruppen, ohne Cornea. .
5. Heft
72 Dr. A. €. Oudemans:
Bauchseite (Fig. 136). Außer den Coxae keine Schilder;
die Skulptur besteht aus äußerst feinen Runzeln. Behaarung.
Zwei kurze Borsten zwischen den Coxae II; zwei etwas vor den
proximalen Enden der Coxae IV; zwei etwas länger vor der Mitte
der Coxae III; hinter den Coxae IV eine nach vorn konvexe Quer-
reihe von sechs Borsten, deren die mittlere zweimal länger als die
innere und äußere ist. Vor der Genitalplatte zwei winzige, jederseits
derselben zwei längere; jederseits des Anus eine. Genitalspalte
lang; Klappen sah ich nicht, Anus klein, rund, terminal.
Gnathosoma. Mandibeln (Fig. 135) lang, zusammen mandel-
förmig; die Spitze nach oben gekrümmt. Maxillae in ihren Coxae
vollkommen miteinander verwachsen, aber mit medianer Naht
(Fig. 136). Trochanteres kurz; Femorigenu dreimal länger als
breit, dorsal mit 2 Härchen; Tibia zweimal länger als breit, dorsal
mit einem Härchen; Tarsus (Fig. 141) mit 4 distalen, gefiederten
aber dickschaftigen Härchen und zwei sehr feinen Endhärchen.
Beine I. Coxa nackt, Trochanter etwas länger als breit,
nackt. Femur sehr lang, sein distaler Viertelteil dorsal undeutlich,
ventral deutlich; Telofemur vom dreimal längeren Basifemur ge-
schieden; dorsal haben beide Teile distal 4 Härchen; ventral hat
das Basifemur 3, das Telofemur 1 Härchen. Genu lang, dorsal
distal zwei Härchen, ventral ein Härchen distal. Tibia zweimal
länger, dabei in ihrer Bewaffnung so, als ob es aus zwei Gliedern,
die wie das Genu sind, besteht. Tarsus deutlich aus zwei ungleich-
langen Gliedern zusammengesetzt. Der Basitarsus etwas länger
als der Telotarsus; beide wie die anderen Glieder bewaffnet. —
Beine II. Coxa mit einem Härchen, Trochanter solang wie breit.
Femur wie Femur I in Basi- und Telofemur nur ventral deutlich
gegliedert. Genu etwas länger als das Telofemur. Tibia distal
dorsal mit kurz kolbenförmigen Sinneshärchen (Figur 136); Tarsus
ebenso. Beine III. Coxa nackt. Tarsus deutlich geteilt. Übrigens
wie Beine II, aber ohne Riechkolben. Beine IV. Coxa gekrümmt
um die Coxa III. Trochanter kürzer als breit. Femur dick, mus-
kulös, mit scharf abgesetztem Telofemur. Genu und Tibia gleich-
lang. Tarsus deutlich zweigliedrig. Ambulacra (Fig. 137) mit ven-
tral gekämmten Krallen und einer wie ein Dionaea muscipula-Blatt
gestalteter Haftscheibe. Skulptur der Beine fein quer-gerunzelt.
Habitat. In Feldhölzern auf der Erde unter dem Moose
(Koch). In faulenden Blättern.
Patria. Regensburg, Hilversum.
Tempus. November.
Repertores. Koch, Dr. de Meijere.
Bemerkungen. Die Genitalspalte hat offenbar keine
Klappen; daraus schließe ich, daß mein Exemplar eine Nympha
ist. Die Adulti müssen darum größer sein.
Die Art hat wie Eudodes Springbeine. Die Möglichkeit besteht,
daß sie also eine Mittelstellung einnimmt zwischen Eupodes und den
anderen Linopodes-Arten.
Notizen über Acari. 18
Die Möglichkeit besteht auch, daß diese Nymphe Springbeine
hat, weil es eine Nymphe ist, daß also alle Linopodes-Nymphen
Springbeine haben und die Adulti das Springvermögen verloren
haben.
Wenn neuere Untersuchungen diese Vermutung bestätigen,
so können wir daraus schließen, daß Linoßodes von Eupodes ab-
stammt, wobei es längere Vorderbeine bekam, aber sein Spring-
vermögen und die Grenze zwischen Psopodo- und Hysterosoma
verloren hat.
Ereynetes lapidarius Oudms.
(Fig. 142—145.)
1. Jan. 1906. Ereynetes lapidarius Oudms. in Ent. Ber.
v. 2, n. 27, p. 40.
Maße. Länge des Idiosoma 330 u; Breite an den Schultern
200 u. Länge der Beine ohne Coxae 330 resp. 225, 225 und 275 u.
Gestalt kräftig, gedrungen, fast länglich vıereckig, mit abgerun-
deten Ecken; der Teil vor den Schultern sehr kurz, niedrig gleich-
schenkelig dreieckig. Vertex deutlich als kleine liegende Ellipse
gesondert. Beine schlank. Beine I so lang wie das Idiosoma
(scheinbar länger!). Beine IV etwas dicker als die drei anderen.
Farbe als Spiritusexemplar hell saftgrün (Faber 15), die Beine
lichter.
Rückenseite (Fig. 142). Ein Schildchen konnte ich nicht
unterscheiden. Die Skulptur ist äußerst fein gerunzelt. Be-
haarung. Vertikalhärchen äußerst fein, kaum länger als die
Breite des elliptischen Vertex. Auf Schulterhöhe eine Querlinie
von sechs Härchen: die äußersten sind die kurzen, wenig gekrümm-
ten, wenig nach vorn gerichteten Schulterborsten; die innersten
sind die weit voneinanderstehenden Pseudostigmatalhaare, welche
äußerst dünn und so lang sind als ihr gegenseitiger Abstand; die
mittleren sind gleich in der Nähe der letztgenannten, zweimal
kürzer als die Schulterborsten. Vier Paare fast eben so kurze
Borsten bilden zwei submediane Reihen, wovon das vorderste Paar
noch vor der Schulterlinie steht. Alle obenerwähnten Härchen
sind nach vorn gerichtet. Am Hinterteile zwei Querreihen von
je 4 Härchen; die Vorderreihe besteht aus 4 gleichlangen Härchen;
zweimal länger als die Schulterborsten. Die Hinterreihe fast
marginal, besteht aus zwei kürzeren äußeren und zwei längeren
inneren Härchen, alle kürzer als die soeben erwähnten. Alle
Rückenhärchen sind dünn und selbst wieder äußerst fein behaart.
Augen gibt es nicht.
Bauchseite (Fig. 143). Außer den Coxae keine Schilder,
wenn man die beiden Genitalklappen nicht dafür ansieht. Die
Skulptur der Haut ist fein gerunzelt. — Behaarung. Zwischen
den Coxae I, III und IV je ein Paar Härchen. Auf den Genital-
klappen je 5 Härchen;; ringsum der Genitalöffnung 6 Paar Härchen;
eine Strecke davon entfernt jederseits noch zwei Härchen. Vor dem
distalen Ende jeder Coxa III ein Härchen. Alle Härchen sind wie
5. Heft
74 Dr. A. C. Oudemans:
die des Rückens beschaffen. Genitalöffnung groß, elliptisch,
von zwei Klappen geschlossen, durch welche man jederseits zwei
Saugnäpfe sieht. Anus klein, terminal.
Gnathosoma. Die Mandibeln zusammen eiförmig, vorn
geschieden (Fig. 142); ihr Digitus fixus endet in eine Spitze. Hier
kann man von einem Epistoma reden, denn hinter den Man-
Figur 142—145.
dibeln sieht man eine liegende, länglich viereckige Partie, aus welcher
die Mandibeln zum Vorschein kommen. Hiermit wird zugleich
bewiesen, daß, was gewöhnlich Epistoma genannt wird, nämlich
das kleine elliptische Höckerchen mit den zwei Härchen, ein wahrer
Vertex ist. Maxillae in ihren Coxae vollständig miteinander
ohne Naht verwachsen, Trochanter (palpi) kurz, unbehaart;
Femurigenu mit einem dorsalen Härchen; Tibia mit zwei distalen,
dorsalen Härchen (Fig. 144); Tarsus ebenso. Diese Härchen sind
alle dick, stabförmig, selbst wieder fein behaart, wie in Fig. 144
abgebildet ist.
Notizen über Acari. 75
Beine. Die Länge ist oben schon angegeben. Die Skulptur
ist quergerunzelt. Die Coxae I je mit 2 Härchen (Fig. 143); die
Coxae II, III und IV je mit 1 Härchen. Die Trochanteres alle
kurz, nur wenig länger als breit. Die Femora mit kurzem Telo-
femur; an den Femora I, II und III ist dieser nur durch eine Ein-
schnürung angegeben; am Femur IV ist es dagegen sehr deutlich
abgeschnürt, also gegliedert verbunden. Die Anzahl und Anord-
nung der Härchen ist wie bekannt ein gutes Charakteristikum, so
daß eine sorgfältige Vergleichung mit einer Abbildung bei Deter-
minierung eines Individuums viel bessere Resultäte hat, als eine
Beschreibung. Nur muß ich hervorheben, daß die Tibia I dorsal
distal ein Tasthärchen hat, und derTarsus I dorsal in der Mitte eine
Riechkolbe. Der Tarsus II trägt ebenfalls eben vor der Mitte
dorsal eine Riechkolbe. Das Basifemur IV ist dorsal distal von
einem Tasthaare versehen. Alle Tarsen sind ventral (Fig. 143)
jederseits von mindestens vier Härchen gezieret. Alle die Bein-
härchen sind mehr oder weniger dick, stabförmig und selbst wieder
fein behaart (Fig. 145). Die Ambulacra sind von der gewöhn-
lichen Gestalt (Fig. 145) ; sie bestehen aus einer länglichviereckigen,
querliegenden Platte, worauf sich die zwei winzigen Krallen und
das längliche, aber übrigens wie ein Dionaeablatt gestaltene
Pulvillum erheben.
Habitat. Unter Steinen.
Patria. Arnhem.
Tempus. April.
Repertor. Dr. K. W. Dammerman.
Penthaleus erythrocephalus €. L. Koch.
(Fig. 146—151.)
1838. Penthaleus erythrocephalus C. L. Koch. Deu. Cru.
Myr. Ara. v. 18, n. 18.
1842. Penthaleus erythrocephalus C. L. Koch. Ueb. Ara.
Syst. v. 3, p. 65.
1864. Penthaleus erythrocebhalus Kirchner in Lotos, v. 14,
P-419.
1906. Penthaleus erythrocephalus Oudemans in Ent. Ber.
v2, 02.26 DB. 39
Außer Koch und Kirchner scheint niemand diese Art beob-
achtet zu haben. Ich besitze 2 Q und 3 {.
Ovum elliptisch; Länge 190 gu, Breite 130 u.
Femina. (Fig. 146—151) Maße. Länge des Idiosoma 660
—120 u; größte Breite an den Schultern 470—500 u. Länge der
Beine ohne Coxa aber mit Ambulacrum 700 resp. 500, 565 und 700 x.
Gestalt. Die Gestalt des von Koch abgebildeten Tierchens ist, -
wie er selbst beschreibt: ‚Die Schultern stark vorgezogen, hinten
der Körper schmal; die Beine etwas kurz, das Vorder- und Hinter-
paar ziemlich gleichlang, ohngefähr so lang als der Körper.‘ Meine
Exemplare zeigen jetzt, präpariert, keine Schultern mehr; ich kann
9. Heit
76 Dr. A. C. Oudemans:
mich auch nicht mehr erinnern, ob sie, wenn sie noch frisch waren,
gute Schultern hatten, will es aber gerne annehmen. Jedenfalls
sind meine Exemplare offenbar wohlernährte Individuen; alle
sind jetzt mehr oder weniger eiförmig, mit der allerdings dicken
oder breiten ‚Spitze‘ nach hinten. Farbe. Koch beschreibt sie
wie folgt: „Penthaleus niger, macula altera thoracis, altera abdo-
minis magna, palpis pedibusque coccineis“. ‚Tiefschwarz, auf dem
Vorderleib ein ziemlich breiter, fast die ganze Länge einnehmender
ab. 17. 148. 149:
Figur 146— 151.
Längsfleck und auf dem Hinterleib ein gleicher scharlachrot, etwas
aufs dunkelkarminrote ziehend und in die schwarze Grundfarbe
seitwärts verfließend. Rüssel, Taster und Beine scharlachrot.‘“
Die Exemplare, welche in meinem Besitze sind, seit Jahren prä-
pariert, zeigen natürlich keine schwarze und rote Farbe mehr;
wie bekannt, verlieren Penthaleus-Arten diese und zwar werden sie
grün. Die Beine lebhaft saftgrün, der Körper schwarzgrün, un-
durchsichtig.
Rückenseite (Fig. 150). Schilder sah ich micht. De
Skulptur der Haut ist die bei Bdelliden so bekannte, äußerst fein
gerunzelte; die Runzeln bestehen aus äußerst feinen Körnchen.
Behaarung. Auf dem nicht elliptischen, sondern etwas eckigen
Fi Zr
Notizen über Acari. or
Vertex zwei Härchen. Dahinter zwei etwas weiter voneinander-
stehende, dann folgen 4 Paare dichtbeieinanderstehende, dann
wieder ein Paar etwas weiter voneinanderstehende und fast auf
demselben Punkte die zwei Pseudostigmatalhaare. Zwischen diesen
und dem Anus vier nach vorn stark konkave Querreihen von Här-
chen, von 6 resp. 12, 12 und 6 Härchen. Gleich um den Anus vier
etwas gekniete Härchen. Auf dem übrigen Hinterleib noch 7 Paare
von Härchen, wovon ein Paaram Hinterrande. Auf jeder „Schulter“
eine Längsreihe von vier. Die zwei Pseudostigmatalhaare sind
lang, sehr fein, glatt (Fig. 147). Die vier Circumanalhaare kurz,
gekniet, und selbst wieder behaart (Fig. 148). Alle übrigen Rücken-
härchen nadelförmig, sehr steif und spitz und dabei proximal
etwas spulförmig verdickt (Fig. 146). Augen sah ich nicht. Der
Anus ist in meiner Abbildung 31,5 mm vom Vertex er-
weitert; der Hinterleibsrand 43,5 mm; man kann also sagen,
daß der Anus in der Regel auf drei Viertel der ganzen Länge am
Rücken zu finden ist. Die mittelst Tüpfel oder Strichel angegebene
nach vorn konkave Ouerfurche ist vermutlich durch Deckglasdruck
entstanden, nicht die eigentliche Grenze zwischen Propodo- und
Hysterosoma.
Bauchseite (Fig. 151). Außer den Coxae und den Genital-
klappen sah ich keine Schilder, denn die Skulptur der Haut
war übrigens äußerst fein gerunzelt; die Runzeln bestehen aus
äußerst feinen Körnern. Behaarung. Die starke Behaarung ist
vermutlich eine primitive. Vier Paare von Härchen zwischen den
vorderen Coxenpaaren; zwei nach vorn konkave Querreihen von
je 16 Härchen schlingen sich von Schulter zu Schulter. Davor
noch eine kleine QOuerreihe von vier Härchen. Die Genitalklappen
je mit fünf Härchen. Um die Genitalöffnung zwei konzentrische
Reihen von je acht Paaren Härchen. Die Genitalöffnung
ziemlich groß, breit-elliptisch; vier Saugnäpfe schimmern durch
die Klappen hindurch. (Anus auf dem Rücken, siehe dort.)
Gnathosoma. Hier findet man im Gegensatz zu manchen
der oben beschriebenen Spezies, ein wahres Epistoma, einem
mediodorsalen Teil des Karapax! Vor dem kleinen abgesonderten
Vertex sieht man (Fig. 150) einen fast dreieckigen, unbehaarten
Teil, ganz bestimmt ein Epistoma, vergleichbar mit dem der
Parasitidae. Es setzt sich wie ein Kragen rings um die Mundglied-
massen ventrad fort (Fig. 151). Den ventralen Teil müßte man
ein wahres Hypostoma nennen, einen medioventralen Teil der
Ventralseite. Wie bekannt, wird die Benennung Hypostoma ge-
wöhnlich gegeben an die zusammengewachsenen distalen Teile
der Maxillicoxae, zwischen welchen dann noch eine Hypopharynx
eingeklemmt ist. Die Mandibula bei dorsaler Betrachtung (Fig.
150) ziemlich schmal. Ihr Digitus fixus dorsal distal mit einem -
winzigen Härchen (Fig. 149) ;er endet auch in drei winzigen Härchen.
Der Digitus mobilis stark chitinisiert, krallenförmig, mit der Kon-
kavität nach oben. Die Maxillae sind in ihrem proximalen Teile
5. Heft
78 Dr. A. ©. Oudemans: Notizen über Acari.
ohne Spur von Naht miteinander verwachsen; während in ihrem
fast zweidrittel distalen Teile eine Naht sichtbar ist (Fig. 151 und
149); im letztgenannten Teile zwischen den beiden Trochanteres
eine Querreihe von vier Härchen. Trochanter kürzer als breit,
nackt. Femorigenu dorsal mit zwei längeren, außen mit zwei
kürzeren Härchen. Tibia dorsal mit einem, außen mit einem
Härchen. Tarsus distal mit einer Haube von etwa sechs etwas nach
oben gekrümmten Härchen.
Beine. Auch die Beine sind stärker behaart als bei den vor-
hergehenden Spezies. Die Beine sind sehr regelmäßig mit Härchen-
paaren besetzt. Dorsal und ventral gleich viel, außerdem an den
Seiten (nur in Fig. 150 angegeben). Hie und da sind einige Härchen
(speziell die distalen ventralen jedes Gliedes, Fig. 151) länger als
die übrigen. Fast nur diese längeren sind von Koch abgebildet
worden. Coxae I und II je mit fünf Härchen (Fig. 151); Coxae
III je mit vier; Coxae IV je mit drei Härchen. Trochanteres
tonnenförmig, nur ventral je mit einem Härchen. Femora nicht
in Basi- und Telofemur geteilt. Femora I je mit fünf dorsalen,
fünf seitlichen und sechs ventralen Paaren. Femora II, III und IV
je mit resp. 4, 4, 4 Paaren. Genua I je mit vier dorsalen, vier
seitlichen und drei ventralen Paaren. Genua II mit drei dorsalen
und drei seitlichen Paaren und nur drei ungepaarten ventralen
Härchen. Genua III und IV je mitresp. 3, 3 und 3 Paaren. Tibiae
I und III je mit vier dorsalen, 4 seitlichen und vier ventralen
Paaren. Tibiae Il je mit resp. 3, 3 und 3 Paaren. Tibiae IV je mit
resp.4,5 und 5 Paaren. Tarsi I je mit vier dorsalen, vier seitlichen
und sieben ventralen Paaren; Tarsi II und IV je mit resp. 4, 4 und
5 Paaren; Tarsi III je mit resp. 4, 4 und 4 Paaren. Ambulacra
wie beı der vorhergehenden Spezies.
Maß. Länge 440—500 p, größte Breite 250—300 yu. Länge
der Beine 485, resp. 350, 400 und 485 pu. — Übrigens wie das 9.
Habitat. ‚Unter Pflanzen und Erdmoos in Feldhölzern,
nicht selten“ (Koch). — ‚In Feldhölzern, unter Erdmoos“
(Kirchner). — Unter Steinen (Dammerman).
Patria. Regensburg (Bayern), Kaplitz (Böhmen), Arnhem
(Niederlande).
Tempus. Weder Koch noch Kirchner geben Monate an.
In Arnhem wurden sie im März und April erbeutet.
Arnhem, 10. Mai 1915.
F. Werner: Über einige neue oder seltenere afrikanisehe Mantodeen. 79
Über einige neue
oder seltenere afrikanische Mantodeen
des Musee d’Histoire Naturelle de Belgique
\ in Brüssel.
Bearbeitet von
F. Werner in Wien.
(Mit 3 Textfiguren.)
Vor einer Reihe von Jahren erhielt ich durch Herrn Kustos
Severin die gesamten afrikanischen (vorwiegend vom Congo
stammenden) Mantodeen des genannten Museums zur Bearbeitung.
Unter den mehr als 500 leider vielfach stark durch Insekten-
fraß beschädigten Exemplaren befanden sich
auch einige Arten, die mit den vorliegenden
Beschreibungen und Abbildungen nicht
übereinstimmen und als neu für die Wissen-
schaft zu bezeichnen sind, sowie verschie-
dene andere, die selten und nur von wenigen
Fundorten bekannt sind. Die zahlreich
vertretenen Arten Sphodromantis lineolaBurm.
und Polyspilota aeruginosa Goeze (pustulala
Stoll) sind ohne Schwierigkeit den seinerzeit *) fi,
von mir unterschiedenen Varietäten zu- /)
rechenbar und bieten keinen Anlaß zu weiteren I
Bemerkungen; ebenso zahlreiche Mantodeen ©
aus Mukonje-Farm, Kamerun (leg. Rohde), Fig. 1.
die fast durchwegs wohlbekannten Arten
angehören und über die weiter nichts zu sagen ist. Ich bemerke
nur noch, daß J. Rehn, der bei den in meiner oben erwähnten
Arbeit beschriebenen Arten eine Fundortsangabe vermißt, an-
scheinend übersehen hat, daß ich gleich in den ersten Zeilen
Mukonje-Farm, Kamerun als Provenienz des Materials angab!
Orthoderidae.
1. Eremiaphila sp. (Fig. 1).
Eine einigermaßen der braueri Krauß und arabica Sauss.
ähnliche Art liegt in mehreren Larven aus Obok vor. Aus diesem
Gebiete scheint nur letztere Art (= somalica Rehn) bekannt zu
sein.
2. Elaea Marchalii Reiche & Fairm.
Werner, in SB. Ak. Wiss. Wien, Bd. CXVI, 1907, p. 230,
Taf. II, Fig. 4. Ann. Mus. St. Petersbg. XIIIL., 1908, p. 114. —
d und 2 aus Obok.
*) Ber. Senckenberg. Ges. 1908, p. 33.
5. Heft
s0 F. Werner:
3. Theopompa nebulosa Bol.
M&m. Soc. Espän. I (1908) p. 458.
9 von Beni Bendi, Sankuru, L. Cloetens, I. 9.
4. Theopompa aurivillii Sjöst.
3 vom Congo (Pinsonnet); 2 von Beni Bendi, Sankuru
(L. Cloetens); 2 von Lusambo (Wessels). — Anscheinend ist
diese große und schöne Art in Westafrika weit verbreitet; ich be-
sitze sie vom Kassailand; das Original stammt aus Mapanja,
Kamerun.
5. Galepsus meridionalis Sauss.
Werner, Sitz.-Ber. Ak. Wiss. Wien, Bd. CXVI, 1907, p. 218.
Giglio-Tos, Mantidi esotici, IV. (Bull. Soc. Ent. Ital. XLII,
1910), p. 155.
Banana-Boma (8, M. Tscheffen 1891); Banana (d, F.
Basschodts);.Boma (8, Leboutte, 1. 2. 5. 1900); Luki (8,
Dr. A. Jullien, 27.7.1900) ; Bas Conge (3, Dr. A. Jullien, 1900);
Bima Sundo (32, P. Rolin); Congo (3, G. Hoton).
6. Tarachodes maura Stäl.
2 von der Katanga-Expedition (Lemaire).
7. Tarachodes Severini n. Sp.
Steht in der Tabelle von Giglio-Tos (Mantidi esotici, III.,
p. 96—99) zunächst T. dissimulator Wood-Mason, unterscheidet
sich aber durch den gebogenen Vertex, der seitlich nicht einge-
schnitten ist, sowie dadurch, daß beim ® nur ein Paar von Tuberkeln
auf dem Pronotum vorhanden ist, die kegelförmig und einspitzig
sind.
Beschreibung des &: Flavofuscus, fere unicolor (femora antica
supra parum nigro punctata). Caput latum, clypeo frontali fasciato,
vertice arcuato, haud inciso. Pronotum laeve, marginibus latera-
libus denticulatis, margine antico parum elevato. Elytra hyalina,
nitidissimae, unicoloria, apicem abdominis superantia; alae elytris
conformes. Prosternum postice fascia obscura ornatum; abdomen
subtus unicolor. Coxae anticae intus nigrae, nitidae, haud spinosae;
trochanteres flavescentes macula nigra deficiente; femora antica
intus macula nigra partem tertiam apicalem non attingente sed
usque ad spinulas internas producta; spinulae omnes femoris
nigrae (internae 14, discoidales 4, externae 4); spinulae internae
tibiae 14. Pedes pilosi.
Long. tot. corporis 46, elytrorum 41, pronoti 12.5 mm. Bonga,
Franz. Kongo, v. Söhsten leg.
2 Pronotum laeve, bituberculatum, tuberculis conicis, diver-
gentibus valde prominentibus, lateribus denticulatum, antice
haud elevatum; abdomen supra medio carinatum, omnibus seg-
mentis utringue carinulis duabus incurvis instructum. Elytra
nigrescentia, grosse reticulata, basin segmenti primi abdominis
parum superantia, macula nitida in campo anali instructa. Alae
minimae, atrae. Pedes anticae supra obscuriore marmorati, inter-
Über einige neue oder seltenere afrikanische Mantodeen. 81
mediae et posticae pilosi, fuscofasciati, segmenta abdominis subtus
in medio nigrofasciata.
Long. tot. corporis 38, elytrorum 8, pronoti 11 mm. Mukonje-
Farm, Kamerun, H. Rohde leg.
Trotz des verschiedenen Fundortes zweifle ich nicht, daß &
und ® zusammengehören, da beide in allen wesentlichen Merk-
malen, namentlich, was die Form des Kopfes und die Färbung
der Vorderfemora anbelangt, genau übereinstimmen.
8. Tarachodes congolensis n. SP.
Diese Art würde nach Giglio-Tos gleichfalls in die Nähe
von T. dissimulalor gehören; in Wirklichkeit repräsentiert sie
aber einen ganz anderen Typus und steht dem T. sjöstedti Wern.
sehr nahe. Es liegen mir drei $2 vor, zwei von Boma Sundi (leg.
P. Rolin) stammend und beide unvollständig (Hinterleibsende
fehlt), das dritte von Banana (leg. F. Busschodts).
Vertex distincte truncatus. Clypeus frontalis inornatus aut
indistincte fasciatus. Caput pronoto multo latius. Coxae anticae
nigrae aut fuscae; trochanteres unicolores, flavescentes; femora
nigro aut fuscovittata, vitta spinulas versus minus obscura, spinulis
internisnigris, discoidalibus et externis apicetantumnigris. (Spinulae
internae 12, externae 4, internae tibiae 12). Pronotum quadri-
tuberculatum, ut in T. Sjöstedti, latere nigro denticulatum, utrinque
denticulis duatus in margine antico-laterali longioribus. Abdomen
supra carinulis percurrentibus undulatis instructum. Prostereum
macula nigroviolacea magna postica late albo marginata ornatum.
Pedes longe albopilosi, obscuriore fasciolati et punctulati, tarsis
omnibus nigro annulatis.
Long. tot. 27, pronoti 9, elytrorum 6 mm.
9. Tarachodes brevipennis n. sp.
Vertex truncatus, obtusus; clypeus frontalis distincte fasciatus.
Pronotum laeve, lateribus denticulatis. Elytra in & abdomine
multo breviora, tertium segmentum parum superantia. Carina
mediana abdominis in singulis segmentis interrupta, ad dimidiam
posteriorem segmentorum restricta, fortis. Carinulae laterales
abdominis (duae in utroque latere segmentorum) obtusae. Coxae
anticae subtus flavescentes; trochanteres unimaculatae: femora
indistincte fuscovittata; spinulae nigrae ant nigro apicatae (12
internae). Prosternum macula magna elliptica nigroviolacea
ornatum.
Long. tot. corporis 29, pronoti 9, elytrorum 13, alarum 9 mm.
Congo (J. v. Volxem leg.). — Diese Art ist durch die kurzen
Flugorgane bemerkenswert. Das Typ-Ex. ist vermutlich ein {,
da das Pronotum ganz glatt ist; leider ist es sehr beschädigt.
Mantidae.
10. Iris rogenhoferi Sauss.
2 von Natal. Pronotum ganz glatt, seitlich gezähnelt.
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 5. 6 5. Heft
82 F. Werner:
11. Polyspilota calabarıca Westw.
Giglio-Tos, Mantidi esotici, II. 1911. — 8 von Kinchen
(Waelbroeck 1899). Ich stimme jetzt Giglio-Tos bei, wenn
er calabarica von armicollis verschieden hält.
12. Plistospilota validiıssima Gerst.
(Giglio-Tos, Mantidi esotici II., 1911, p. 9.) & Congo
(Cammaert); 2 Congo (Ch. Haas); @ Haut Congo.
Die Coxen der Vorderbeine sind manchmal ganz dunkel
gefärbt und zwar auch bei ganz frischen Stücken. Vielleicht ist
mit dieser Art P. insignis W. Mason von Kamerun doch identisch.
13. Prohierodula laticollis Karsch
Giglio-Tos, Mantidi esotici, II., 1911, p. 36. Werner,
Ann. Naturhistor. Hofmus. Wien, XXVII., 1913, pP: 233.2 ()
Haute Maringa.(L. Maresse). Schlecht erhalten.
14. Sphodromantis biocellata Wern.
Ber. Senckenberg. Ges..1908, p. 35. — 2 Banana-Boma,
M. Tscheffen, 91.
Das Exemplar stimmt vollständig mit der Originalbeschrei-
bung überein. Gesamtlänge 60, Elytren 40, Pronotum 20 mm.
Obwohl die Elytren sehr breit sind, mit breitem Costalfeld und ab-
gerundeter Spitze, überragen sie doch die Hinterleibsspitze um
ein beträchtliches Stück.
15. Sphodromantıs muta Wood-Mason
Giglio-Tos, Mantidi esotici, V. 1912, p. 141. — 2 Luki
(E. Wilwerth 1900); $ Banana-Boma (M. Tscheffen 91); 82
Congo (Delaval).
16. Sphodromantis cavibrachia n. Sp.
Dieses ist die zweite mit S. lineola Burm. nahe verwandte
Art, die einen dunklen Coxalfleck besitzt; er ist auch beim 9
glänzend schwarz, groß, länglich elliptisch, von S. biocellata ist
diese Art durch die deutlich konkave Außenseite der vorderen
Femora, die kürzeren Flugorgane, die nicht die Spitze des Ab-
domens erreichen, leicht unterscheidbar.
Clypeus fascialis vix latius quam altius, lateribus parallelis,
angulis tribus anticis rotundatis. Pronotum breviusculum, la-
teribus anguste denticulatum, supra ante sulcum granulatum,
pone dilatatione vix constrictum, lateribus subparallelis. Abdomen
latum. Coxae anticae margine externo spinuloso, spinulis majoribus
cum duabus minoribus alternantibus, macula magna nigra niti-
dissima elliptica marginem attingentia ornata; femora antica
extus distincte excavata, intus spinulis 15 valde inaequalibus, -
extus 4, apice fuscis, discoidalibus 4 toto fuscis instructae; tibiae
extus 9-, intus 14spinosae, spinulis apice fuscis; articuli tarsorum
anticorum subtus apice nigri. Elytra et alae apicem abdominis
Über einige neue oder seltenere afrikanische Mantodeen. 83
haud attingentia; illa campo costali quam in S. lineola angustiore,
stigmate minore, elongata. @ Congo (Cammaert leg.).
Long. tot. 65, pronoti 20, lat. pronoti 9,long.elytrorum 38mm.
17. Calidomantis multipunctata n. sp.
Gehört in die Gruppe AA. 1. 2. 2. 3. (4.?) bei Giglio-Tos.
Die größeren Dornen an der Innenseite der vorderen Femora sind
aber nicht ganz schwarz, sondern haben nur einen schwarzen
Punkt an der Basis, so daß mit Einschluß der Punkte an der basalen
Hälfte des Femurs 9 Punkte vorhanden sind. Hinterflügel hell-
gelb, die Spitze des Abdomens nicht überragend. — 1 Q von Boma
Sundi (P. Rolin leg.).
18: Mantis moesta n. Sp.
&. Species minor; callis coxarum anticarum quatuor indistinc-
tioribus; elytris apicem abdominis superantibus nitidis, infumatis,
area costali opaca, flavescenti; area anali (margine hyalino excepto)
dense fusco-reticulata; stigmate distincto, maculis duabus nigres-
centibus limitato; alis valde infumatis; macula nigra femoris
antici (spinae terminalis tibiae opposita) distincta.
Long. tot. corporis 39 mm, elytrorum 31, pronoti 11 mm.
Diese Art, die leider nur in einem schlecht erhaltenen und an-
scheinend infolge Fäulnis bei der Präparation nachgedunkelten
Exemplare vorliegt, das von Moero (Tanganyika?, auf der Etikette
„Taganika‘‘) stammt und von J. Neynens gesammelt wurde,
steht meiner Mantis victoriana sehr nahe, ist aber eine sicher wohl-
verschiedene Art; das lebhaft strohgelbe Costalfeld und die dunkel
retikulierte Mittelzone der Elytren, sowie die beiden dunklen, das
Stigma begrenzenden Flecken genügen vollständig zur Unter-
scheidung.
19. Mantis victoriana Wern.
Ber. Senckenberg. Ges. 1908, p. 56, Taf. III, fig. 15. —
Giglio-Tos, Mantidi esotici, V. 1912, p. 22.
Obwohl ich von dieser Art keine Beschreibung gegeben habe,
ist sie schon nach der Abbildung der Innenseite des Vorderbeines
leicht von verwandten Arten zu unterscheiden. Mir liegt ein
Pärchen aus Boma Sundi (P. Rolin) vor. Beim ? sind die Hinter-
flügel hyalin, beim & dagegen, wie auch Giglio-Tos angibt,
gebräunt. Die Coxalschwielen beim g klein und auf dem schwarzen
Coxalfleck wenig sichtbar, sind beim 2 groß, lebhaft siegellackrot.
20. Mantis veligiosa L.
& von Banana (F. Busschodts).
21. Leptocola giraffa Karsch
d von Boma Sundi (P. Rolin).
6* 5. Haft
84 F. Werner:
22. Gonypeta costalis Wern.
Ann. Soc. Ent. Belg. LIII, 1909, p. 131. — & von Kinchassa
(Waelbroeck 1899). Die Type stammt von Kambove. Ich be-
sitze die Art auch aus Rhodesia.
Harpagidae.
23. Chloroharpax ocellifer Wern.
Ber. Senckenberg. Ges. 1908, p. 43, Taf. III, fig. 3, 3a. Ann.
Naturhistor. Mus. Wien, XXVII., 1913, p. 237. — 2 Banana
(F. Busschodte). Von mir aus Kamerun und Zentralafrika
beschrieben.
24. Phyllocrania paradoxa Burm.
d Mayumbe (Dr. Jullien); $ Congo (G. Hoton); Larve
Beni Bendi, Sankurn, (L. Cloetens I. 95).
Obwohl Westwood die westafrikanischen Phyllocranien zu
einer besonderen Art (P. insignis) rechnet, kann ich nicht den lei-
sesten konstanten Unterschied zwischen beiden finden und ebenso
besteht, wie ich nach neuerlicher Nachprüfung meines gesamten
Materials bestätigen muß, kein wesentlicher Unterschied von der
madagassischen P. illudens; ja ich finde bei Exemplaren desselben
Fundortes ähnliche Verschiedenheiten, wie sie neuerdings Giglio-
Tos als wesentlich für die Unterscheidung der Arten betrachtet.
25. Pseudocreobotra ocellata Beauv.
& Luluaburg (P. Janssens); Congo (G. Hoton); Zombi
(Ch. Haas); Beni Bendi, Sankurn (L. Cloetens I. 95); Lado
Colmant); Calikis, Guinee Portugaise (Lucas 1904).
Q Isangi (Balus); Bongo, Congo Frangais (v. Söhsten);
Lusambo (Wesels); Kinchassa (Waelhoek 13. 10. 1899); Boma
(Leboutte); Libengei, Ubanghi (Leboutte 22. 6. 1900); Congo
(Coll. Cand&ze). — Es scheint, daß diese Form im allgemeinen
kleiner bleibt, als die östliche (P. wahlbergi Stäl).
26. Pseudoharpax vivescens SErVv.
2 Luluaburg (P. Janssens).
Phylloharpax n. g. Harpagidarum.
Differt a genere Acromantis proximo vertice breviter bicor-
nuto necnon femoribus anticis foliaceo dilatatis, spinis internis
femorum anticorum minoribus erectis maioribus declivisque
alternantibus, a genre Sigerpes cornu verticis feminae minimo,
apice ut in mare bicornuto. Habitat: Africa occidentalis (Natal?).
27. Phylloharpax coxalıs n. sp. (Fig. 3).
&. Differt ab Acromantide subcornuta Westw., cui persimilis est,
vertice in angulum rectum producto, coxis anticis intus nigrotri-
fasciatis, femoribus intermediis dimidio basali postice undalato-
lamellatis. — Clypeus ‚iacialis pentagonalis, margine antico
Über einige neue oder seltenere afrikanische Mantodeen. 85
angulato. Oculi valde prominentes. Vertex breveter bicornutus.
Pronotum lateribus distincte denticulatis, omnino A. subcornutae
persimilis. Margo superior femorum anticorum laminato-dilatatus,
apice late excavatus; inferior extus spinulis 4, intus, erectis
obliquisque alternantibus, tibiae anticae extus spinis in laminam
denticulatam confluentibus, intus spinis distinctis 11.
Elytrae apice truncato-excisa, campo costali opaco, virides-
centi, angusto; ceterum hyalina, areis rhombicis maioribus
subaequalibus reticulata, apicem abdominis valde superantia.
Alae hyalinae.
Pronotum flavescens; coxae
anticae extus nigrofuscae, angu-
ste bifasciatae, intus nigrotri-
fasciatae, interstitiis flaves-
centibus; femora antica extus
griseofusca, intus (basi nigra
excepta) flavorufa, nitidissima
spinis internis maioribus nigris;
tibiae intus nigrescentes. Pedes
intermedii et postici femoribus
:ibiisque atro annulatis. Long.
tot. 17 mm, pronoti 5, elytro-
rum 15 mm.
Habitat: Mukonje-Farm, Ka-
merun (R. Rohde Ieg.).
Diese Art gleicht der aus Natal stammenden
Acromantis subcornuta Westw. so sehr, daß ich nicht
daran zweifle, daß auch diese Art zu Phylloharpax
gehört, welche Gattung die indoaustralische Gattung
Acromantis inder äthiopischen Region vertritt. Die ver-
schiedene Form des Clvpeus, der größere auf dem kegel- R
förmig vorspringendenVertex entspringende Gabelfort- Den
satz, dasglatte,schlankere, der paarigen Tuberkel entbehrende Pro-
notumunddie verschiedeneFärbung lassen dieseArt von derfolgenden
ohneSchwierigkeit unterscheiden.Obgleichich anfänglichanderRich-
tigkeit der Fundortsangabe für diese so sehr einer indoaustralischen
Gattung ähnliche Art zweifelte, so wurde doch mein Zweifel
dadurch behoben, daß ich irı Wiener Hofmuseum bei der Bestim-
mung des Inserenten-Materials von Mantiden dieselbe Art vom
selben Fundorte vorfand.
28. Phylloharpax xenocentrus n. sp. (Fig. 2).
2 Caput latius quam altius; clypeus facialis altitudine duplo
latius, margine superiore acuto, incrassato; processus verticis
minimus, bifidus. Pronotum plus quam duplo longius quam latius,
antice semiellipticum, ante sulcum transversum obtuse bitubercu-
latum, pone sulcum rectangulariter dilatatum postice constrictum,
5. Heft
86 F. Werner:
ante marginem posticum rotundatum tuberculis duobus minoribus
rotundatis instructum, supra sparse granulatum. Abdomen latum,
haud lobatum.
Coxae anticae muticae. Femora antica dilatata, crista supe-
riore rotundata extus toris elongatis septem obliquis instructa;
spinis externis quatuor, apicenigris erectis declivisque alternantibus;
tibiarum anticarum spinis internis in cristam undulato-marginatam
fusis, externis distinctis novem; articulo primo tarsorum anti-
corum spina terminali: ibiae paulo breviore, articulo quarto
dilatato, coraiformi. Fımora intermedia et
postica apicem versus postice distincte lobata,
tibiae inermes. Tegmina apicem abdominis
superantia, campo costali angusto, apice trun-
cato, parumemarginato Animal totum obscure .
fuscum, femoribus et coxis anticis intus
atrorufis pedibus intermediis et posticis obscure
fasciatis.
Long. tot. 20, pronoti 5, elytrorum 16 mm.
Habitat:Luluabourg,Congo (P. Janssens).
Das einzige vorliegende Exemplar, ein 9,
ist leider, wie so viele andere, durch Insekten-
fraß beschädigt, so sind beide Augen ausge-
fressen, so daß ich über derenForm nichtssagen
kann; ebenso sind auch die Coxen der Vor-
derbeine beschädigt. Die Form des Prono-
tums erinnert an Auchmomantis, der Gesamt-
habitus an Pseudoharpax, ich zweifle nicht,
daß die Augen kegelförmig sind. Durch die un-
gewöhnliche Form der Dornen an den Vorder-
beinen ist diese Mantide leicht zu erkennen.
29. Otomantis sp.
Eine Larve von Beni Bendi. Die Gattung
war bisher nur aus Ostafrika bekannt.
Vatidae.
30. Popa spurca Stäl
Werner, in: Ann. Mus. Zool. Ac. Sci. St. Petersburg XIII.,
1908, p. 123. — 2 von der Katanga-Expedition (Lemaire).
Empusidae.
31. Idolomorpha dentifrons Sauß. & Zehntner
Q von Lomani (Yambena, Maboto). Die Unterscheidung der
Arten dieser Gattung ist sehr schwierig; wahrscheinlich gibt es
nur sehr wenige Arten,
Zum Schlusse möchte ich noch bemerken, daß ich nach Unter-
suchung von etwa 45 Exemplaren von Sphodromantıs lineola Burm.
Über einige neue oder seltenere afrikanische Mantodeen. 87
aus verschiedenen Teilen Westafrika’s mich nicht entschließen
kann, meine Ansicht über S. gastrica usw.*) zu ändern und diese
nach dem Vorgange von Giglio-Tos als besondere Arten zu
betrachten.
Amorphoscelidae.
32. Amorphoscelis annulibes Karsch
Giglio-Tos, Mantidi esotici VI. Perlamantinae. Firenze
1914, p. 45.
Die mir vorliegenden Exemplare unterscheiden sich von der
Beschreibung von Giglio-Tos dadurch, daß die Aderung der
Elytren und die Unterseite des Abdomens nicht grün, sondern erstere
gelblich, letztere hell gelbbraun ist. Die Höcker des Pronotums
sind kaum bemerkbar. Die Vordercoxen sind vor dem Apex innen
mit zwei braunen Querbinden oder Flecken, die vorderen Femora
mit einer braunen Längsbinde und manchmal apikalwärts noch
einem oder zwei Flecken gezeichnet, auch die Tibia etwas gefleckt,
doch können fast alle diese Zeichnungen fehlen.
Da meine Beschreibung von .4. nubeculosus in Ber. Sencken-
berg. Ges. Frankfurt a. M. 1908, p. 32, etwas dürftig war, so gebe
ich hier noch einige nachträgliche Bemerkungen, welche zur
Unterscheidung von der nahestehenden 4. opaca Giglio-Tos
genügen werden:
Q Testacea. Margines temporales ad oculos obtusissime tri-
dentati. Tubercula antica pronoti obsoleta, portica obtusa. Elytra
apicem abdominis attingentia, subopaca, grisea, fuscovariegata,
area costali haud pallidiore, alae infumatae. Pedes antici intus
pallidi, coxae anticae dimidio apicali fascia longitudinali nigres-
cente, ante apicem annulo fusco, femora antice fascia longitudinali,
trochanter et tibia macula fusca ornatae ; pedesintermedii et postici
fere unicolores, articuli tarsorum omnium apice nigri. Articulus
apicalis cercorum subcircularis, praecedentibus aequalibus multo
major.
Long. tot. (2?) 26, pronoti 3, elytrorum 20 mm.
*).s. Ber. Senckenberg. Ges. 1908. p. 35— 36.
5. Heft
88 : Embrik Strand:
Über einige orientalische und paläarktische
Crabroniden der Gattungen Sphex, Sceliphron
und Ammophila
im Deutschen Entomologischen Museum.
Von
Embrik Strand, Berlin.
Gen. Sphex L.
Sphex nigelloides Strand n. sp.
Ein 2 von Pankulam, Ceylon (Dr. W. Horn).
Jedenfalls mit Sphex nigellus Sm. nahe verwandt und dieselbe
Form hat mir auch als Spdhex nigellus bestimmt vorgelegen. Von
den existierenden Beschreibungen weicht es aber etwas ab; nach
Saussure (in: Reise Novara, Hym., p. 38) soll Metanotum ‚‚cori-
aceo-punctulato‘“ sein, während er hier außerdem unverkennbar
quergestrichelt erscheint, das Saumfeld der Flügel ist nicht grau,
sondern rauchfarbig, der Clypeus ist nicht ‚‚medio margine biden-
tulato‘“, sondern zeigt nur mitten eine ganz schwache Wellen-
krümmung und jederseits, unweit dem Auge, also am Seitenrande
des Clypeus, eine kleine Ecke, die jedoch nicht gut als Zahn be-
zeichnet werden kann. Nach Bingham sollen Scutellum und Post-
scutellum bei Sphex nigellus ‚longitudinally notched‘ sein, was
hier durchaus nicht zutrifft und auch in Kohls Beschreibung nicht
angegeben ist. Abdomen erscheint schlanker, mehr lanzettförmig
und die Krallenzähne kräftiger und mehr abstehend als es nach
Binghams Figuren zu urteilen bei S. nigellus der Fall ist. Von
Kohls Beschreibung in seiner Monographie weicht folgendes ab:
[Labrum und Bewehrung der Mandibeln nicht erkennbar], Clypeus-
form und Skulptur des Mittelsegments etwas anders (cfr. oben!),
Petiolus ist fast so lang wie die Fühlergeißelglieder 2+3+4 zu-
sammen oder so lang wie der Metatarsus + das ganze erste + das
halbe zweite Tarsenglied der Beine III oder so lang wie das ganze
erste + halbe zweite Rückensegment des Abdomen oder so lang
wie die Femora III, aber ein wenig kürzer als die Tibien III. —
Durch Kohls Bestimmungstabelle kommt man übrigens eher auf
den mediterranen Sphex splendidulus Costa, aber bei unserer Art
ist Abdomen nicht teilweise rot, das zweite Geißelglied ist, wenn
auch wenig, so doch unverkennbar länger als das dritte oder vierte,
Petiolus ist länger etc.
Körperlänge 16.5, Flügellänge 11.5 mm.
Über einige orient. u. paläarkt. Crabroniden der Gatt. Sphex usw. 89
Sphex aurulentus F.
3 22 der Hauptiorm von Ceylon: Nalanda, Kanthaley und
Horowatopa (Dr. Horn).
Sphex umbrosus Christ
6 22 von Ceylon: Nalanda, Puttalam und Kandy, ein $ von
Puttalam (Horn leg.). — 2 Ex. von Heluan in Aegypten, Mai.
Sphex nigripes Sm.
Ein 2 von Nalanda (Horn).
Es gehört zu der Form mit gelben Flügeln (abgesehen von der
dunklen Saumbinde) und schwarzen Beinen (nur die Femora
hinten leicht gerötet), was also nach Kohl’s Monographie und nach
der im I. Teil meiner Bearbeitung der Crabroniden Sauter’s (im
Archiv f. Naturg. 1913, A. 3, p. 81) gegebenen Übersicht als die
Hauptform anzusehen ist. Unter letzterer Form werden aber in
beiden genannten Publikationen Exemplare mit sowohl roten als
schwarzen Beinen zusammengefaßt (die Tarsen sollen immer
schwarz sein). Da der Unterschied in der Beinfärbung meistens
ganz auffallend zu sein scheint, jedenfalls nach dem von mir unter-
suchten Materiale, so dürfte es sich empfehlen, diese zwei Formen
mit besonderen Namen zu unterscheiden; als am meisten passend
müßte denn eigentlich der Name nigripes Sm. der schwarzbeinigen
Form bleiben, während die rotbeinige, wozu unter anderem die
in meiner genannten Arbeit besprochenen Exemplare von Formosa
gehören, einen neuen Namen zu bekommen hätte. In der Original-
diagnose wird aber über die Beine angegeben: „the femora and
tibiae ferruginous; the tarsi black‘‘, dann nachher: ‚Some speci-
mens from Sumatra have only the posterior femora ferruginous;
those from China are similarty coloured“. Die schwarz-
beinige Form (,,c) Beine schwarz, nur die Hinterschenkel hinten
rot“ (Strand |. c.)) war demnach Smith unbekannt und muß
daher als die Varietät betrachtet werden; diese kann, wenn man
sie benennen will, var. melanopoda m. genannt werden.
Die von Kohl var. muticus Kohl genannte Form müßte wohl
eher den Namen var. fyrannica Sm. führen, jedenfalls sind aus den‘
Beschreibungen keine brauchbare Unterscheidungsmerkmale her-
auszufinden. Ob die von Kohl gegebene, von mir nach ihm über-
nommene Diagnose der var. erythropoda Cam. richtig ist, erscheint
mir jetzt sehr fraglich, denn in Camerons Diagnose heißt es: ‚‚alis
flavo-hyalinis, apice fumatis“, bei Kohl: „Flügel braun, mit
violettem Glanz.‘ rd | NZ
Sphex nigripes Sm. var. siamensis Taschbg.
Zwei nicht gut erhaltene 29 von Kandy, Ceylon, ohne Sammler-
bezeichnung, stelle ich zu dieser Form in Übereinstimmung mit
Kohl’s Monographie; von der Originalbeschreibung (in: Zeitschr. f.
5. Heft
90 Embrik Strand:
d. ges. Naturwiss. 34 (1869), p. 413) weicht aber ab, daß der
Hinterleib schwarz ist mit keiner oder nur schwacher Andeutung
eines bläulichen Schimmers, nicht nur die hinteren, sondern auch
die mittleren Femora sowie die Tibien II—III (wenigstens in der
Basalhälfte) sind rot und die Größe ist geringer: Körperlänge
24—27 mm, nach Taschenberg 31 mm. — Das zweite Geißelglied
ist kürzer als bei der Hauptform. |
Sphex nigripes Sm. v. mutieus Kohl
Ein d von Candy, Ceylon (Horn) mit etwas zusammengedrück-
tem Hinterleib paßt vollkommen auf die Beschreibung der var.
muticus in Kohls Monographie (cfr. auch Strand in: Archiv für
Naturgeschichte 1913, A. 3, p. 81—82), nach Bingham’s Fauna
of British India würde man aber auf den von Batschian beschrie-
benen Sphex morosus Sm. kommen. Die Originalbeschreibung
von S. morosus (in: Journ. Linn. Soc. Zool. 5, p. 122) ist recht
ungenügend, weshalb die Art von Kohl auch nicht gedeutet worden
ist, mir scheint aber jedenfalls so viel aus der Originalbeschreibung
hervorzugehen, daß morosus von der vorliegenden Art verschieden
sein muß, denn Petiolus soll ‚‚nearly as long as the first and second
segment“ sein, was hier durchaus nicht der Fallist. In Dalla Torres
Katalog wird die Varietät muticus nur von Celebes angegeben,
während sie doch schon in Kohls Monographie auch aus der palä-
arktischen Region angegeben wurde. |
Sphex viduatus Christ
1 2: Trincomali, Ceylon (Dr. W. Horn).
Sphex subfuseatus Dahlb.
Ein @ von Sarepta (ex coll. Lichtwardt), eins von Candia auf
Creta, III. —VI. 1914 (Paganetti-Hummler).
Sphex maxillosus F.
Ein nicht ganz typisches @ von Olymp, 11.VI. 70 (ex coll.
Konow). Die rote und schwarze Färbung des Abdomen sind
nicht voneinander scharf begrenzt; der dritte Ring ist an den Seiten
rötlich, mitten schwarz, der erste Ring trägt nur eine rote Hinter-
randbinde. Die Flügel mit deutlicherem gelblichem Anflug als
gewöhnlich.
Sphex strigulosus Costa
Ein 2 von Malaga (ex coll. Konow).
Sphex lobatus F.
7 Exemplare von Weligama, Ceylon (Horn).
Gen. Sceliphron Klug
Sceliphron bengalense Dahlb.
Viele Exemplare. von Ceylon, von Dr. W. Horn. gesammelt.
dd von: Pankulam, Colombo, Anuradhapura, Puttalam, Matale,
Über einige orient. u. paläarkt. Crabroniden der Gatt. Sphex usw. 91
Negombo, Horrowapotam; 92 von:Nalanda, Bentotta, Pankulam,
Puttalam, Matale, Negombo, Horrowapotam.
Sceliphron destillatorius Ill.
Ex. von Parnass (Paganetti-Hummler), Candia auf Creta,
III.—VI. (ders.), Sarepta, Macedonien, 12. VII. 1869 und Novros-
sisK.
Sceliphron spirifex L.
Von Neapel und ‚Barbaria‘“.
Sceliphron deforme Sm.
Exemplare von Tsingtau, 7. VIII. u. September (Hoffmann).
Sceliphron ecoromandelicum (Lep.) Cam.
3 Ex. von: Pankulam und Nalanda, Ceylon (W. Horn). —
Weder Lepelletier noch Cameron geben an, daß Petiolus gelb ist,
wohl aber zieht Cameron den Pelopoeus fuscus Lep., der als mit
gelbem Petiolus versehen beschrieben wurde, als Synonym zu
S. coromandelicum.
Sceliphron eurvatum Sm. (formosum (Sm.) Bingh.).
Unikum (9) von den Naga Hills in Indien. Ähnelt ja sehr
Sc. deforme Sm., womit von Bingham synonymisiert, ist aber
leicht dadurch zu unterscheiden, daß sich seitlich vom Postscu-
tellum kein gelber Fleck findet und daß die gelben Abdominal-
binden schmäler und sämtlich unter sich deutlich getrennt sind.
Sceliphron Ritsemae D. T.
Ein & vom Lazarettgarten in Tsingtau, 22. VI., 4 ?? ebenda
im September und August (Prof. Hoffmann). Nachträglich ein 2
von Formosa, Fuhosho, VII. 1899 (Sauter).
Die Art weicht von Sc. violaceum F. (indische Exemplare!)
ab durch: tieferen Einschnitt im Pronotum, gröbere Skulptur bezw.
Punktierung und daher geringeren Glanz, dunklere Flügel, wohl
durchgehends ein wenig bedeutendere Größe, Petiolus ist stärker
gekrümmt, am Ende des Metanotum und an den Schulterhöckern
sind keine silbrige Filzmakel, die Flügel dürften im Verhältnis zur
Körperlänge ein klein wenig kürzer sein, das Gesicht ist wenig oder
kaum silbrig und die inneren Orbitae scheinen ein klein wenig
seichter ausgerandet zu sein.
Sceliphron Horni Strand n. sp.
Ein 2 von Pankulam, Ceylon (Dr. W. Horn).
Ist mit Scel. Ritsemae D. T. am nächsten verwandt, unter-
scheidet sich aber durch folgendes: Die Größe bedeutender (Körper-
länge 20 mm, Vorderflügel 15.5 mm lang), der Hinterleib und die
5 Heft
92 Embrik Strand:
Extremitäten sind noch tiefer blau und stark glänzend, auch die
Flügel sind noch dunkler und stärker blauglänzend, im Vorder-
flügel zwischen Basis und der noch beiderseits dunkel eingefaßten
Basalader dagegen hyalin und zwar ist dieses hyaline Feld von dem
dunklen scharf abgesetzt und tritt im Hinterflügel entsprechend auf,
der Thoraxrücken zeigt ausgeprägten grünlichen Glanz; Petiolus
ist kürzer (hier 2.6 mm lang, bei einem 18 mm langen Scel. Rit-
semae Q ist er 3 mm lang, also bei letzterer Art sowohl absolut wie
relativ länger) (zum Vergleich seien einige andere Dimensionen
unserer neuen Art angeführt: Femur III 4.5, Tibia III 5, Meta-
tarsus III 2.8, das 2.43. Geißelglied 2 mm lang; das zweite
Geißelglied ist ein klein wenig länger als das dritte, was bei Rit-
semae kaum der Fall ist; Clypeus ist nicht ganz so stark gewölbt;
der geringste Abstand der Augen (auf dem Scheitel) ist gleich der
ganzen Länge des. 2. + der halben Länge des 3. Geißelgliedes
(bei Ritsemae = d.ganzen2.+13d.3. Gliedes), während der geringste
Abstand derAugen am Clypeus gleich der ganzen Länge des 2.43.
Geißelgliedes ist (bei Rıts. = 2.+ %4 des 3. Gliedes) ; das Schildchen
ist randwärts weniger gewölbt; Pronotum ist mitten tiefer einge-
drückt und erscheint daher ausgesprochen zweihöckerig sowie.
vorn wie hinten steiler abfallend; der ganze Thoraxrücken
stärker glänzend als bei Ritsemae, trotzdem die Skulpturierung
gröber ist; die erste rücklaufende Ader ist von der proximalen Ecke
der 2. Kubitalzelle etwa doppelt so weit entfernt wie die zweite
rücklaufende Ader von der aistalen Ecke, während bei Ritsemae
beide Entfernungen gleich groß sind; die beiden rücklaufenden
Adern sind an der Kubitalader entschieden weiter unter sich
entfernt als die beiden Kubitalqueradern an der Marginalader;
die erste Kubitalquerader ist länger und schräger als die zweite,
was bei Ritsemae kaum oder jedenfalls nicht so deutlich der Fall
ist; die dritte Kubitalader ist mehr langgestreckt und bildet ein
mehr regelmäßiges Parallelogramm als bei Rıtsemae.
Ist mit Scel. punctatum Kohl (Type verglichen!) nahe verwandt,
aber bei Zunct. ist der Eindruck des Pronotum seichter, Meta-
notum und Stutz gehen, im Profil gesehen, nicht so allmählich,
in ziemlich gleichmäßiger Krümmung, ineinander über, sondern
bilden unter sich fast einen Winkel, die Flügel sind an der Basis
kaum heller etc. Scel. Dunctatum ist übrigens von Zanzibar.
Sceliphron javanum Lep.
2 Ex. von Darjeeling.
Sceliphron javanum Lep. v. benignum Sm.
Es liegen 4 weibliche Scelidhron aus Dr. Horns Ceylon-Ausbeute
von Nalanda und Kandy vor, die zwar Scel. javanum sehr ähnlich
sind, jedoch durch ihre hellgelben Hinterbeine sich sofort unter-
scheiden; an letzteren sind die Coxen schwarz, die äußerste Spitze
der Femoren oben, der Rand der Oberseite beider Enden der Tıbien
22 Se ur er ee ee
Über einige orient. u. paiäarkt. Crabroniden der Gatt. Sphex usw. 93
sowie die drei distalen Tarsenglieder sind geschwärzt oder dunkel-
bräunlich, sonst sind diese Beine wie gesagt hellgelb. (Bei Scel.
javanum ist konstant (nach der großen Anzahl Exemplare der
Coll. Bingham im Zool. Museum Berlin zu urteilen) die Färbung
der Hinterbeine von der Spitze der Femoren bis und mit der Spitze
der Tarsen schwarz). Die anderen Beine wie bei Jjavanum. Außer-
dem weicht von der hier als javanum betrachteten Form ab, daß
der plattenförmige Vorderteil des Clypeus mitten tiefer einge-
schnitten, stärker vorgezogen und deutlicher aufgehoben, sowie
braunrötlich gefärbt ist. Nach den Bemerkungen von Kohl in:
Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1883, p. 375—6 über ‚Pelopoeus ja-
vanus Lep.‘“ ist es nicht ausgeschlossen, daß er javanus und die
vorliegende Form vermengt hat, wenigstens paßt seine Clypeus-
beschreibung auf unsere Form. In der hinteren Hälfte des Meso-
notum läßt sich eine ganz feine, quere oder etwas schräge Striche-
lung erkennen. Die Unterseite des Fühlerschaftes ist gelblich, was
übrigens auch bei den hier als javanum aufgeführten Exemplaren
der Fall ist. — Körperlänge 26 mm, Flügellänge 17 mm. — Ich
vermute, daß diese Form, die wohl von javanum nicht spezifisch
verschieden sein wird, identisch ist mit dem nur ganz kurz charak-
terisierten Scel. benignum Sm. (in: Journ. Linn. Soc. London,
Zool. III, p. 15 (1859)) sein wird, wenn auch diese Form von Borneo
stammt (Cameron’s Angabe in „Hymenoptera Orientalis [sic!]‘“
I, daß Sc. benignum von Borneo, Singapore und Java bekannt sei,
gründet sich offenbar auf ein Mißverständnis der einschlägigen
früheren Angaben von Smith). Bei der weiten Verbreitung des
Scel. javanum wird wohl auch vorliegende Form, vorausgesetzt,
daß sie damit wirklich konspezifisch ist, weit verbreitet sein. —
Sollte benignum wirklich verschieden sein, so möge vorliegende Form
den Namen nalandicum bekommen; so z. B. geht aus der Beschrei-
bung nicht sicher hervor, ob benignum gelben oder schwarzen
Petiolus hat.
Sceliphron taprobanense Strand n. sp.
Ein 2 von Pankulam, Ceylon (Dr. W. Horn, 1899).
Erinnert an Sc. Spinolae Lep., aber das Mediansegment ohne
Mittellängseinsenkung, Clypeus und Pronotum rot, etc. — Matt
schwarz mit schwachem violettlichem Anflug auf Kopf und Thorax
und recht deutlichen violettlichen Schimmer auf dem Hinterleib;
Antennen rot, nur die 4 oder 5 Endglieder geschwärzt, ferner sind
Clypeus, Zwischenraum der Antennen, Mandibeln (mit Ausnahme
der Spitze) und Pronotum rot, Tegulae rot mit schwarzem Innen-
rande, Zunge und Palpen braungelblich; Beine I—II sind in der
proximalen Hälfte schwarz, die Spitze der Femoren und alle fol-
genden Glieder in toto gelblich rot, III orangegelb mit schwarzen
Hüften und geschwärztem Endglied der Tarsen. Petiolus orange-
gelb. Flügel lebhaft hell bräunlichgelb mit rötlichem Geäder, stark
schimmernd, subhyalin, die Basis dunkler, im Vorderflügel eine
5. Heft
94 re E 'Embrik Strand:
2—3 mm breite schwärzliche Saumbinde, im Hinterflügel ist nur
die Spitze leicht geschwärzt, das Saumfeld sonst eher blasser als
die übrige Flügelfläche.
Clypeus ist charakteristisch nicht bloß durch seine rote Fär-
‘bung, sondern auch weil stark gewölbt, kreisrund und von der
Umgebung scharf abgesetzt; er trägt einen feinen, glatten, glän-
zenden, weder Ober- noch Unterrand ganz erreichenden Mittel-
längskiel, ist sonst matt, punktiert, etwas runzlig, ziemlich dicht
und lang behaart, mit etwas leistenförmig vorstehendem Vorder-
rand. Zwischen den Antennen bis zu der vorderen Ozelle verläuft
eine fein erhöhte Längslinie. Augen innen unverkennbar ausge-
randet, auf dem Scheitel unter sich weniger entfernt als am Clypeus.
Scheitel ganz fein und spärlich punktiert und daher etwas glänzend.
Das zweite Geißelglied ist fast unmerklich länger als das dritte und
etwa dreimal so lang wie das erste. Pronotum mitten ziemlich tief
niedergedrückt. Mesonotum matt, punktiert, mit feiner Mittel-
längslinie. Scutellum etwas glänzend, fein und spärlich punktiert,
mit seichter Mittellängseinsenkung. Mittelsegment ohne Median-
längseinsenkung, dicht gekörnelt-gerunzelt, nur hinten mit An-
deutung einer feinen Querstrichelung. Petiolus gerade oder fast
ganz gerade, komprimiert, 5 mm lang, kürzer als die Femoren III
(6 mm) odeı Tikien III (7 mm), länger als die Metatarsen III (4 mm)
oder das 1.+2.+3. Tarsenglied III (3.5 mm). Abdomen ist etwas
niedergedrückt, in Draufsicht an beiden Enden gleich stark zu-
gespitzt erscheinend. — Die zweite Kubitalzelle ist ausgesprochen
sechseckig, die beiden rücklaufenden Adern in gleichem Abstande
von den respektiven Ecken empfangend und zwar ist dieser Abstand
gleich der Länge der Zelle an der Marginalader, die Zelle ist nämlich
nach vorn stark verschmälert und ihre beiden Kubitalqueradern
sind unter sich gleich gerichtet und gleich lang. Die 4 Seiten der
dritten Kubitalzelle sind etwa gleich lang, die Zelle rhombisch.
Die zweite rücklaufende Ader ist stark saumwärts konvex gebogen,
die stärkste Krümmung entschieden hinter der Mitte der Ader sich
befindend. Die erste Kubitalquerader ist von dem Flügelmal
doppelt so weit wie von der zweiten Kubitalquerader entfernt.
Körperlänge 26, Vorderflügellänge 18.5 mm.
Sceliphron sintangense Strand n. sp.
3 22 1 & von Sintang, Borneo, 1910.
Q Schwarz, auch Petiolus; am III. Beinpaare sind die Tro-
chanteren und die Basalhälfte der Femoren hellgelb, an I. und II.
sind die Tibien, die Spitze der Femoren und die Metatarsen mit
Ausnahme der Spitze bräunlichgelb. Flügel lebhaft hell bräunlich-
gelb, stark glänzend, mit rotbräunlichem Geäder und blaß-grau-
lichem Saumfeld. Kopf und Thorax schwarz behaart, im Gesicht
ein feines, undeutliches silbriges Toment, auf dem Abdomen
scheint ein äußerst feines, stahlbläuliches Toment erkennbar zu
sein. Fühlerschaft vorn (unten) leicht braungelblich.
a. nn le ur Mn A ee ee ee ei
Über einige orient. u. paläarkt. Crabroniden der Gatt. Sphex usw. 95
* Der lang und dicht abstehend behaarte Clypeus ist nur ganz
schwach gewölbt, am Vorderrande in der Mitte in zwei etwas auf-
gehobene, vorstehende, abgerundete Lappen ausgezogen, die glatt,
glänzend, von den Seitenpartien des Clypeusvorderrandes deutlich
abgesetzt und beim einen Exemplar rötlich gefärbt sind. Die Augen
sind innen leicht ausgerandet und auf dem Scheitel ein wenig
näher beisammen als am Clypeus. Zwischen Ozellen und Antennen-
wurzel eine feine eingedrückte, nur unmittelbar oberhalb letzterer
deutliche Linie. Scheitel punktiert, fast matt, nur an der Außen-
seite der hinteren Ozellen ein glatter, deutlich glänzender Fleck.
Die Antennen sind lang und dünn; das zweite Geißelglied ist so
lang wie das ganze dritte + das halbe vierte Glied. Pronotum
mitten nur ganz schmal und undeutlich niedergedrückt. Meso-
notum ganz matt, dicht und fein gerunzelt-punktiert. Scutellum
und Postscutellum ebenfalls matt, sowie fein und wenig regelmäßig
längsgestrichelt. Das Mittelsegment matt, quergestrichelt, mit
einer seichten Mittellängseinsenkung, an den Seiten schräg-quer-
gestrichelt. Sonst sind die Thoraxseiten nur fein und spärlich
punktiert und daher glänzend. Petiolus reichlich 6 mm lang,
gerade, nur apikalwärts leicht komprimiert, so lang wie die Fe-
moren + 1% Trochanteren III oder wie Metatarsus + 1. +2. +
1% 3. Tarsenglied III, länger als die Tibien III (5.8 mm).
Die zweite Kubitalzelle empfängt die beiden rücklaufenden
Adern ein wenig weiter unter sich entfernt als die Länge der Zelle
an der Marginalader oder sie sind doppelt so weit unter sich wie
von den betreffenden Ecken der Zelle entfernt. Die erste Kubital-
querader ist schräger und länger als die zweite und an der Mar-
ginalader dem Flügelmal ein wenig näher als der zweiten Kubital-
zelle. Die zweite rücklaufende Ader ist nur im hinteren Drittel
saumwärts konvex gebogen.
Körperlänge 25 mm, Flügellänge 16 mm.
Das & ist kleiner: 22—23 mm lang, die Flügel 14.5 mm lang,
aber sonst vom Q nicht wesentlich abweichend; der Clypeusvorder-
rand ist jedoch nichtlappenförmig vorgezogen oderrichtiger gesagt,
die Lappen sind nur angedeutet und das silbrige Toment des
Gesichtes ist offenbar etwas deutlicher als beim 9.
Gen. Ammophila Kby.
Ammophila atripes Sm.
Ein @ von Nalanda, Ceylon (Horn). — Weicht von den For-
mosa-Exemplaren aus Sauter’s Ausbeute dadurch ab, daß die
Fühler von der Basis bis zur Mitte des 2. Geißelgliedes rot sind.
Die Körperlänge beträgt etwa 26 mm.
2 dd von Darjeeling, das eine 16, das andere 27 mm lang.
Ein 25 mm langes $ von Tsingtau (Hoffmann). Die Größe ist
also wie bei ‚‚A. japonica‘“ Kohl und auch sonst stimmt seine
Beschreibung so gut, daß ich nicht bezweifeln möchte, daß japonica
5. Heft
96 Embrik Strand:
nur eine Form von afribes ist, eine Form, die wahrscheinlich auch
nicht als Lokalvarietät, sondern bloß als Aberration, anzusehen
ist. Die von mir im Archiv f. Naturgeschichte 1913, A. 3, p. 85,
angegebenen Unterschiede zwischen Japonica (nach der Beschreibung
zu urteilen) und Formosa-Exemplaren von afrides stimmen nicht
gut auf vorliegendes Exemplar, das Geäder läßt sich nicht sicher
mit der einen oder anderen ‚Form‘ vereinigen, das Gesicht ist
breiter als die Länge des 1.+2. Geißelgliedes. Jedenfalls wäre das
Exemplar eher zu ‚japonica‘ als zu ‚„formosana‘“ zu stellen.
Ammophila dives Brulle var.
Von den Cycladen, 22. VII. 1872, liegt ex coll. Konow ein 9
vor, dessen spezifische Identität zwar nicht fraglich ist, das
jedoch von der Hauptform durch folgendes abweicht: Die Pubes-
zens der Thoraxseiten, insbesondere des Mesothorax ist messing-
gelblich, auch die des Mesonotum scheint, soweit erkennbar, nicht
reinweiß zu sein, die beiden rekurrenten Adern münden in die
zweite Kubitalzelle am Ende des ersten und Anfang des letzten
Viertels derselben, also von den Kubitalqueradern ziemlich weit
entfernt, während die erste (proximale) rekurrente Ader an der
Originalabbildung der Art als interstitial dargestellt ist (bei der
Form melanopus Luc. aus Algier ist die zweite, nicht aber die erste
rekurrente Ader interstitial, was auch mit den beiden mir vorliegen-
den Exemplaren von der Varietät Doriae der Fall ist); Abdomen
ist schwarz, das zweite Segment ist jedoch am Hinterrande und an
den Seiten etwas gerötet, das dritte Segment ist rot, oben unmittel-
bar vor dem Hinterrande mit einer schmalen schwärzlichen Binde,
der Rand selbst, wie auch die folgenden Ränder weißlich; die
Beine I sind, abgesehen von den Coxen und z. T. den Trochanteren
hellrot, II sind an den Tibien und Ende der Femoren gerötet,
während die Tarsen, ebenso wie die des III. Paares rotbräunlich
sind. Die hinteren Ozellen sind unter sich jedenfalls nicht weiter
als von den Netzaugen entfernt. Kopf + Thorax 11, Abdomen
14 mm lang.
Ob diese Form einen besonderen Namen verdient, ist nach
dem einen Exemplar und der Literatur nicht sicher zu entscheiden,
jedenfalls fällt sie nicht ganz mit einer der schon benannten
Formen zusammen. Eventuell möge sie den Namen var. orichal-
ceomicans m. bekommen.
P. S. Nachträglich ist ein @ von Candia auf Creta, III. —VI.
1914 (Paganetti-Hummler leg.) eingegangen, das ich zu der Haupt-
form stellen möchte.
Ammophila dives Br. var. Doriae Grib.
Zwei 99 von Biskra, Mai 1899 (ex coll. v. Leonhardi) liegen vor.
Ammophila graeillima Taschbg.
Zwei SS von Askhabad, Transcaspien, die mit von Kohl be-
stimmten Exemplaren verglichen sind. Das 1.-+2. Geißelglied sind
Über einige orient. u. paläarkt. Crabroniden der Gatt. Sphex usw. 97
(gegen Kohls Angaben) mindestens so lang wie das 3.44. Geißel-
glied und das 2. Glied des Petiolus ist kürzer als das 1.
Ammophila laevigata Sm. (ab. bicellulalis Strand n. ab.).
Ein $ von Vurelia, Ceylon (Dr. W. Horn) zeichnet sich durch
monströses Geäder aus, indem durch Verschwinden der ersten
Kubitalquerader die erste und zweite Kubitalzelle verschmolzen
sind und zwar in beiden Flügeln ganz gleich; von der verschwun-
denen Ader ist keine Spur mehr erkennbar. Diese Monstrosität
tritt somit als Aberration im gewöhnlichen Sinne der zoologischen
Nomenklatur auf und könnte somit mit vollem Recht benannt
werden (event. als bicellulalis m.). — Sonst stimmt das Exemplar
mit Saussure’s Beschreibung der Amm. laevigata Sm. in der No-
vara-Reise, Hymenoptera, p. 23—24, recht gut, Metanotum zeigt
jedoch auch seitwärts Andeutung einer Strichelung, Abdomen ist
entschieden seitlich komprimiert (beim 9 dagegen breit und etwas
niedergedrückt), das erste Glied des Petiolus ist schwarz und nur
an der Spitze unten rot, während das zweite, dritte und Basis des
vierten Abdominalgliedes rot mit schwarzer Rückenlängsbinde sind,
die Femora I—II sind in der Apikalhälfte rot, die Tibien I unten
ganz leicht gerötet und ebenso sind alle Tarsalstacheln rötlich,
sonst sind die Beine schwarz.
Ammophila laevigata Sm.
Ein @ von Habarana, Ceylon (Dr. W. Horn).
Die Beschreibung Binghams (in: Fauna British India) stimmt
nicht ganz weder in Bezug auf Färbung der Körper und Beine
noch auf Skulptur des Mediansegmentes. Rot sind hier: Unterseite
der Apikalhälfte des ersten Gliedes des Petiolus mit Ausnahme
einer schwarzen Medianlängsbinde, das zweite, dritte und Basis
des vierten Abdominalgliedes, die Femora (die jedoch an I—II
an der Basis und an III an der ganzen Oberseite schwarz sind),
Tibien Iund Unterseite der Tibien II; die Tarsen Isind teılweise ge-
rötet, dagegen nicht die Stacheln dieserund der übrigen Tarsen. Die
Skulptur der Rückenseite des Mediansegmentes würde ich als
grob runzlig-retikuliert bezeichnen, wobei die Runzeln jedenfalls
in der vorderen Hälfte eine unregelmäßige und unvollständige
Ouerstrichelung andeuten. Ebensolche Struktur zeigt die obere
Hälfte der Seiten des Mediansegmentes, während die untere Hälfte
kräftig, aber nicht dicht punktiert erscheint. Körperlänge 21 mm,
Flügellänge 10 mm.
Ammoöphila Mocsaryi Friv.
Ein $ von Aspromonte (Calabrien) (Paganetti-Hummler leg.).
Ammophila mervensis Rad.
Diese von Kohl als Varietät zu A. hirsuta Scop. gestellte Form
liegt in einem Pärchen von Canea, Creta III.—VI. 1914 (Paganetti-
Hummer) vor.
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 5, 7 6. Heft
98 Dr. med. F. Eichelbaum:
Verbesserungen und Zusätze zu meinem
Katalog der Staphylinidengattungen aus
dem Jahre 1909.
Von
Dr. med. F. Eichelbaum.
Im ersten Halbjahr 1914 hatte ich für den Nomenclator
animalium generum et subgenerum die recenten Staphyliniden-
gattungen zu bearbeiten. Gelegentlich dieser Arbeit habe ich
meinen Katalog der Staphylinidengattungen (erschienen in: Mem.
Soc. Ent. de Belgique, tome XVII, pag. 71 sq. (1909)) nochmals
einer genauen Durchsicht unterzogen und doch noch eine ziem-
liche Anzahl von Fehlern und Unvollständigkeiten in demselben
gefunden, welche meistenteils davon herrühren, daß ich nicht
überall die Originalliteratur selbst eingesehen, sondern die Zitat-
angaben anderer Autoren übernommen habe. Einige Verbesse-
rungen verdanke ich auch Herrn Th.L. Casey (14). Im Inter-
esse der Besitzer meines Kataloges habe ich diese Zusätze und
Verbesserungen in den folgenden Blättern zusammengestellt.
Seite 77, Zeile 16 von oben, statt pag. 185—202 setze: pag.
185—192 und: Neue Staphyliniden aus Südamerika, 1. 1
pag. 193—202.
Zeile 7 von unten, statt November setze: 10. August.
Zeile 1 von unten füge hinzu: geändert in Vol. II, No. 4—7.
1885—1887, No. 4, read 16. Nov. 1885.
Seite 78, Zeile 9 von oben statt Plate) setze: Plate VII).
Zeile 16—18 streichen: diese Arbeit enthält keine Staphyliniden-
beschreibungen.
Zeile 12 von unten hinter pag. 312—324, füge ein: No. 11, Nov.
1904.
Zwischen Zeile 4 und 5 von unten füge ein: Casey (14). Syno-
nymical and other notes on Coleoptera. (The Canadian Ento-
mologist, vol. 42 (1910), pag. 105—114. Staphylinidae pag.
105—109.)
Seite 79, Zeile 5 von oben, hinter Dejean füge ein: troisieme edition.
Seite 80, Zeile 4 von oben, hinter pag. 205—8353 einfügen: Planche
IV.
Zeile 7 von oben, statt 1868 setze: 1866, 8. janvier.
Zeile 16 von oben, hinter gallo-rhenane hinzusetzen: Bull.
Societe Linn. Norm. 2. serie 1867, 1. Avril, pag. 175 und 1868,
pag. 26 (Introduction). 1869—1870, 9. serie, vol. V.7 1868:
6. dec., pag. 27—192, vol. 6, 2. serie, pag. 8—136, 14. novembre
1870 und vol 7, 2. decembre 1872, pag. 8—131, vol. 8, 2. serie,
4. Mai 1874, pag. 167—340, vol. 10, 2. serie, 6. decembre 1875,
pag. 26—267.
u a ee
Verbesserungen u. Zusätze zu meinem Katalog d. Staphylinidengatt. 99
Seite 83, Zeile 6 von oben, hinter Band II setze zu: Band IV, 1869.
Zeile 8 von oben statt Tome setze: Tomo.
Zeile 19 von oben, statt 1838—1842 setze: 1838, 19. July.
Zeile 5 von unten statt Jacquelin-Duval setze: Jacquelin Duval.
Zeile 4 von unten, hinter 1854—1861 setze hinzu: vol. II, 1857
— 1859.
Zeile 2 von unten, hinter Elfter Band füge ein: Berlin.
Seite 84, Zeile 11 von unten, hinter edition füge ein: tome IV.
vor Zeile 6 von unten füge ein: Leconte, John (2). Classifica-
tion of the Coleoptera of North Amerika, Part I (Smith-
sonian miscellaneous Collections, vol. III, may 1861—March
1862, pag. I—-XXV, Introduction. — Classification, pag. 1
—285, Staphylinidae, pag. 58—72, April 1861.
Seite 84, Zeile 6 von unten, statt (2) setze: 2a).
Seite 86, Zeile 13 von oben, statt Part setze: Volume.
Zeile 1 von unten, hinter 66—94, setze hinzu: und pag. 119—144.
Seite 87, Zeile 5, statt 1871—1881, setze: 1871—1884.
Hinter Zeile 5 setze hinzu: Histoire naturelle des Col&opteres
de France. Brevipennes sind erschienen:
1) Miropeplides—Stenides, deuxieme et troisieme groupe
(von Rey allein bearbeitet). Annales Soc. Linneenne de
Lyon nouvelle serie, vol. 30, pag. 153—409, 12. Dec. 1882
und Paris chez Bailliere et fils 1884.
2) Phleochariens — Trigonuriens — Proteiniens — Phleobiens.
Mulsant et Rey. 7.—10. Familie. Ann. Soc. Linn. Lyon
nouv. ser. vol. 25, pag. 191—258 (1878) und Paris, Deyrolle
1879, pag. 1—74.
3) Pederiens — Evesthetiens. Mulsant et Rey. 3. und 4.
Familie. Ann. Soc. Linn. Lyon nouv. ser., vol. 24, pag.
a (1877) und Paris, Deyrolle, pag. 1—342 (10. Mai
8).
4) Omaliens — Pholidiens (von Rey allein bearbeitet). 11.
und 12. Familie. Ann. Soc. Linn. Lyon nouv. serie, vol. 27,
= 1—430 (1880) und Paris, Bailliere et fils, 1880, pag.
— 430.
5) Oxyporiens — Oxyteliens. Mulsant et Rey. 15. u. 16.
Familie. Ann. de la Soc. d’Agriculture de Lyon, 4. Serie,
tome X, pag. 443—850 (1877).
6) Staphylinaires — Quediaires. Mulsant et Rey. 1. Familie.
Ann. Soc. d’Agricult. de Lyon, 4. serie, tome VIII, p. 145
—855 (1875) (enthält die Einleitung zu den Brevipennes).
7) Habroceriens, Tachyporiens, Trichophyens (von Rey
allein bearbeitet). 13., 14., 15. Familie. Ann. Soc. Linn.
Lyon nouv. serie, tome 28 u. 29 (1882 u. 83), u. Paris,
Bailliere et fils 1883, pag. 1—29.
8) Xantholiniens. Mulsant et Rey. 2. Familie. Memoires
de l’Acad. de Lyon, classe des sciences. tome XXII, pag.
217—244 (1877).
7* 5. Heft
100 Dr. med. F. Eichelbaum:
9) Al&ochariens I. Mulsant et Rey. Dinardaires — Myllainaires
— Oligotaires -— Gymnusaires — Diglossaires. M&moires de
Lyon, classe des sciences, 1873—1874, tome XX, pag.
23—123.
10) Aleochariens Il. 6. Branche, Al&ocharaires, Homolusates.
Caloderates. Mulsant et Rey. Ann. de la Soc. Linn. Lyon
nouv. serie, tome XX— XXI, pag. 1—565 (1873—1874),
u. Paris, Deyrolle 1874, 8. Decembre.
11) Myrmedoniaires I. Mulsant et Rey. Lomechusates, Myr-
medoniates, Myrmeciates, Homalotades (Homalotades vrais
— Plataraea inclus.). Ann. de la Soc. d’Agricult. Lyon,
4. Serie, tome VI, pag. 33—727, 1873.
12) Myrmedoniaires IT. Mulsant et Rey. Homalotades vrais
(Zoosetha - Falagriotes).. Ann. Soc. Agricult. Lyon, 4.
(1874).
13) Bolitocharaires (8. Branche). Mulsant et Rey. Ann. Soc.
Linn.Lyonnouv.serie,vol. XIX,pag.91—411 (1872. 31.Dec.)
u. Paris,; Deyrolle 1871, 25. Aug., pag. 1—821.
Seite 87, Zeile 10 von oben, anstatt 1845 setze: 1836, 22. Jan.
Zeile 7 von unten anstatt (2) setze: nouv. serie.
Zeile 3 von unten, hinter Lyon füge ein: nouv. serie.
Seite 88, Zeile 20 von oben, statt 1874, pag. 1—103 setze: 1874,
5. Mai, pag. 1—103 und pag. 417—422, additions, 6. July.
Seite 89, Zeile 18 von oben, statt pag. 10 setze: pag. 3—26.
Zeile 20 von oben, statt Vol. I—VI, setze: Vol. V, London 1832,
30. April.
Seite 91, Zeile 3 von oben hinter Jahrbücher, füge ein: - Systematik.
Seite 92, Zeile 1 von oben, statt :: setze: ;
Zeile 4 von oben, statt A Catalogue setze: Cal
Seite 95, Zeile 15 von oben, statt Latreille (3), pag. 377, setze:
Latreille (3), tomus quartus 1809, vol. 2, II. (sub Nitidulidae).
Seite 96, hinter Zeile 9 von oben füge ein: Aplatis (Depressa)
Latreille (4), pag. 439.
Zeile 11 von unten soll lauten: Carl Reginald Sahlberg, Insecta
fennica, dissertationibus academicis a 1817—1834 editis.
Helsingforsiae 1834, pars. I, A, pag. 433.
Zeile 7 von unten, hinter pag. 16 füge ein: (als genus).
Seite 97, Zeile 1 von oben, hinter Coryphium setze: (Kirby Manu-
script.).
Zeile 18 von oben, statt 1874 setze: 1873—1874, 28. Januar 1874.
Hinter Zeile 10 von unten setze: Anm. In der Artbeschreibung
ist der neue Name geschrieben ‚„Ephelinius‘“.
Zeile 2 von unten, hinter pag. 583 füge hinzu: Figur i. Text.
Hinter Zeile 1 von unten setze: Anm. Renardia nomen botani-
cum ter occupatum.
Seite 98, Zeile 2 von oben, anstatt edit. 4, Stettin in pag. 31
setze:' Editio 2, Berlin 1862, pag. 34.
{
oc A ei ee eu
Verbesserungen u. Zusätze zu meinem Katalog d. Staphylinidengatt. 101
Zeile 3 von oben hinter 1851 füge ein: nouvelle serie, tome I,
pag. 143, planche I, A, fig. a—l.
Zeile 13 von oben, hinter Anthophagus setze: (Knoch.).
Zeile 15 von oben, statt pag. 12 setze: pag. 42.
Zeile 16 von oben, statt sens. strict. setze: verus ]l. l. pag. 12.
Seite 98, Zeile 13 und 14 von unten, sollen lauten: Leconte, John L.
Bulletin of the United States geological and georgraphical
Survey, Washington, Vol. IV, No. 2 (1878), Art. XX, (3. Mai),
pag. 453. Titel: the Coleoptera of the alpine Region of the
Rocky Mountains.
Zeile 8 von unten hinter Lyon setze zu: nouvelle serie.
Hinter Zeile 3 von unten hinzusetzen: und 3. Auflage, Wien
1874 (Sept. 1873), pag. 266.
Zeile 2 von unten, hinter pag. 193 setze zu: nom. praeoce. Dejean.
Zeile 1 von unten, hinter pag. 572 setze zu: nom. praeocc. Dejean.
Hinter Zeile 1 von unten setze: Anm. Ino Laporte 1, pag. 135
(1 Art von Madagascar), gehört zu den Cucujidae. /no nomen
praeoccupatum Leach Lepidoptera Zygaenidae.
Seite 99, Zeile12 von oben, statt Leconte und Horn setze: Horn (2),
pag. 285, taf. IX, fig. 7.
Zeile 9 von unten vor Motsch. ist das G zu streichen.
Hinter Zeile 5 von unten setze: Anm.Samouelle, Entom.Compend.
1819, pag. 173, schreibt Lestiva.
Seite 100, Zeile 19 von oben, statt Heterhops setze: Heterops; statt
Eschscholz setze: Eschscholtz; hinter in litt. füge hinzu: 1831(?).
Zeile 20 von oben, statt Pelekomalium setze: Pelecomalium.
Zeile 22 von oben, statt Heterhops setze: Heterobs.
Zeile 24 von oben, statt 648 setze: 548.
Unter Zeile 6 von unten setze hinzu: Anm. Motschulsky (2)
XXXI, No. 2, pag. 660, schreibt Heteropos, dagegen Bull.
soc. Moscou 1843, No. 2, pag. 235 und 1852, pag. 98, Heterops.
Seite 101, Zeile 2 von oben statt Leconte (2) setze: Leconte (2a).
Zeile 8 von oben, statt pag. 105 setze: pag. 104.
Zeile 12 von oben hinter (1) füge hinzu: Band VI, 1869.
Zeile 14 von unten hinter Thomson füge hinzu: (als genus)
(1) pag. ‚58 und.
Seite 102, Zeile 13 von oben hinter Acıdota füge hinzu: Kirby
Manuscr. |
Zeile 14 von oben, hinter 357 füge hinzu: tab. 27, fig. 6, a—d,
1834, 31. Jan.
Hinter Zeile 13 von unten füge hinzu: Anm. Erichson (2), pag.
860 und Luze, Verh. Ges. Wien 1905, pag. 69, geben Leach
als Autor von Acidota an, Luze zitiert Leach zool. Miscell.
Das ist nicht richtig. Der Autor von Acidota ist Kirby Ma-
nuscr. Acidota ist bei Kirby der Name für alle Omaliinen
(cfr. Stephens (1), pag. 358).
Seite 103, Zeile 3 von oben, hinter Lake sup. füge ein: Boston 1850;
statt pag. 21 setze: pag. 221.
5. Heft
102 Dr. med. F. Eichelbaum:
Seite 104, Zeile 10 von oben, statt Maklin setze: Mäklin; hinter
pag. 80 füge hinzu: und Kungliga Svenska Vetenskaps-Aca-
demiens Handlingar, Adertonde (18.) Bandet 1881, No. IV,
ag. 39.
Zeile 17 von oben, hinter pag. 66. — füge ein: Laboulb£ne,
Alexandre: Sur les moeurs et l’anatomie de la Micralymma
brevipenne. Ann. Soc. Ent. Fr. 3. Serie, 6. tome, 1858,
pag. 73—110, Pl. II, fig. 1—9 u. 27.
Zeile 8 von unten, statt No. 1 setze: No. 2.
Zeile 7 von unten, hinter Anthobium füge hinzu: (Leach).
Seite 105, Zeile 14 von oben, statt Classification — 1861 setze: (2).
Zeile 22 von oben, statt 1. 1. setze: (1), pag. 38 und l. 1.
Zeile 1 von unten, statt XXXII, pag. 90 setze: Ser. IV, vol. I
(XXXII), pag. 89, t. Illa, fig. 1—6.
Seite 106, Zeile 4 von unten, hinter Homalium füge ein: (Homalium
nomen botanicum Jacquin Flacourtiaceae).
Hinter Zeile 1 von unten einfügen: Anmerkung: Omalisus
Geoffroy Hist. abr. des insectes. Lycides (Col.) 1764.
Seite 107, Zeile 2 von oben, statt (10), pag. 592 setze: 12. Folge
neuer Staphyliniden aus der paläarktischen Fauna nebst
Bemerkungen. Verh. Ges. Wien 1903, Band 53, pag. 592.
Zeile 12 von oben, hinter pag. 285 füge hinzu: fig. 34.
Zeile 16 soll es heißen: Thomson (1), pag. 38 und (2) III, pag. 199.
Zeile 5 von unten, statt 1868, pag. 51 setze: 1866, 8. Januar,
pag. 51, tab. 1, fig. 9—12.
Unter Zeile 1 von unten setze: Anm. Genus Cillaeus Laporte
Et. ent. pag. 133, mit 6 Arten aus Madagascar gehört zu den
Nitidulidae.
Seite 109, Zeile 17 von unten, hinter Megarthrus hinzusetzen:
(Kirby).
Zeile 16 von unten, binter pag. 330 hinzusetzen: tab. 25, fig.
5a—t.
Zeile 6 von unten, statt pag. 429 setze: pag. 492.
Zeile 5 von unten, hinter Synon. füge ein: Oksthaerus Dejean (1),
pag. 79.
Seite 110, Zeile 7 von oben, hinter cognitae setze zu: vol. 1.
Zeile 6 von unten statt Catacomptus setze: Catacamptus.
Unter Zeile 1 von unten setze hinzu: Anm. Die Untergattung
Peucodontus ist in Bernhauer und Schubert Catalog. Coleopt.
Staphylinidae I, pag. 16, genannt: Pseucodontus.
Seite 111, Zeile 12 von oben, hinter pag. 838 füge hinzu: t. 5, £. 11.
Zeile 13 von unten, statt pag. 183 setze: pag. 182.
Seite 112, Zeile 15 von unten, hinter Entomol. füge zu: Editio
secunda; statt 1815 setze: 1816; hinter Tab.1 füge hinzu: fig.3.
Hinter Zeile 4 von unten füge ein: Anm. Latreille (4), pag. 439,
Nota 1 und Curtis (1), I, t.23, schreiben Siagonum. Dejean (1)
ed. 3, pag. 76, schreibt Prognathus.
EN.
Verbesserungen u. Zusätze zu meinem Katalog d., Staphylinidengatt. 103
Hinter Zeile 1 von unten füge ein: Anm. Leiosoma Chevrolat
(nec Kirby) Manuscr. nomen nudum Dejean (1) ed. 3, pag. 76.
Seite 113, Zeile 2 von oben, hinter pag. 840 füge hinzu: t. 5, f. 12.
Zeile 7 von oben, hinter pag. 372 füge hinzu: t. 7, f. 1—13.
Zeile 16 von oben, hinter Leach füge zu Manuscr. 1820 (?).
Zeile 3 von unten, hinter pag. 828 füge zu: t. 5, fig. 8.
Seite 114, Zeile 14 von oben soll es heißen: Mulsant et Rey, Annal.
Soc. Linn. Lyon ser. 2, tome 3, t. 1, fig. 2 (1855 13. August)
und Opusc. Entomol. cahier VII (1856), pag. 7.
Zeile 15 von oben, anstatt Fairm. Laboulb. setze: Fairm. et
Laboulb.
Zeile 11 von unten, hinter pag. 908 füge hinzu: t. 7, f. a.
Seite 115, Zeile 12 von oben, hinter pag. 168 füge zu: mit Textfigur.
Zeile 7 von unten, statt p. 421 setze: p. 420.
Seite 116, Zeile 12’von unten, hinter 1865 füge zu: (unter Scyd-
mänidae).
Zeile 10 von unten, hinter p. 22 füge zu: als Subgenus.
Zeile 7 von unten, hinter pag. 64 füge ein: (Phloeocarıs). _
Seite 117, Zeile 1 von oben, hinter Olistaerus füge zu: (Dejean (1),
pag. 79.)
Zeile 9 von unten, statt 1834 setze: 1835 art. XXIX.
Vor Zeile 2 von unten füge ein: Denticrura Latr.
Seite 118, Zeile 18 von oben, hinter Literaturangaben füge ein:
de Laporte Et. ent. pag. 131.
Zeile 19 von oben, statt pag. 142—143 setze: pag. 142—157.
Zeile 22 von oben, hinter Bledius füge zu: (Leach in Curtis (1),
(vol. I), vol. III, t. 143).
Seite 119, Zeile 6 von oben, statt No. 82 setze: vol. VII.
Auf Zeile 12 von unten soll es heißen: Anm. Erichson (1), pag.
585 und (2), pag. 781 schreibt Platysthetus; Motschulsky (2)
XXX, No. II, pag. 506, schreibt gleichfalls Platysthetus, da-
gegen Et. ent. 6. Annee 1857, pag. 71, Platysthethus; Bern-
hauer, Verh. Ges. Wien, Band 55, (1903) pag. 595, schreibt
Plathystethus.
Hinter Zeilen 5, 4, 3, 2 von unten setze: als genera.
Zeile 2 von unten, statt 129 setze: 130.
Seite 120, hinter Zeile 9 von unten füge ein: Anm. Erichson (1),
pag. 597 schreibt Haplooderus, Lacordaire 1. 1. und Casey (7),
pag. 72, schreiben Aploderus, Leconte (2), pag. 69, Gemminger
und Harold (1), II, pag. 612, Fauvel und Ganglbauer schreiben
Habloderus.
Hinter Zeile 7 von unten füge zu: tab. 5, fig. 20.
Seite 121, Zeile 12 von oben statt, p. 283 setze: p. 238.
Zeile 12 von unten, hinter pag. 58 füge zu: pl. 22, f. 108.
Seite 122, Zeile 13 von oben, statt 2. volume, setze: 5. volume.
Zeile 20 von oben, hinter pag. 212 setze zu: tab. 1, fig. 17 au. b.
Zeile 7 von unten das f hinter Taenosoma streichen.
5, Heft
104 Dr. med. F. Eichelbaum: °
Zeile 5 von unten, hinter 324 einfügen: tab. 27, fig. 4 a—g, 1834,
31. Jan. (der Name Carpalimus stammt von Kirby Manuscr.
Samouelle, Ent. Comp. 1819, pag. 174, schreibt Carpelimus).
En Zeile 1 von unten füge ein: Anm. Corynocerus Dejean (1),
77, nomen nudum.
Seite 123, Zeile 3 von oben, statt pag. 14 setze: pag. 15.
Zeile 12 von oben, statt pag. 200 setze: pag. 231.
Seite 124, Zeile 6 von oben, hinter pag. 352 füge ein: (Ochthephilus
Muls. ist nomen praeoccup. ct. Stephens (1), vol. 5xsuppl,
pag. 440, Errata, 1835. Der Mulsant’sche Name ist älter als
der Kraatz’sche, ist jedoch zu ändern in Ochthephilinus).
Zeile 9 von oben, statt pag. 70 setze: pag. 69.
Zeile 3 von unten editio I streichen.
Zeile 1 von unten, statt pag. 472 setze: pag. 321.
Seite 125, Zeile 2 von oben statt (2), IV, pag. 505 setze: (2), tome
XXX, 1857, 2. partie,“No, IV, ’pag. 502.
Zeile 2 von oben, hinter pag. 39 füge ein: (Zonyptilus).
Zeile 3 von oben Zonyftilus streichen.
Hinter Zeile 18 von oben füge ein: de Laporte (1) pag. 125
schreibt Coprophylus.
Zeile 23 von oben, statt pag. 218 setze: table and page 228,
vol N.d).
Seite 126, Zeile 1 von oben, hinterOsorius füge ein: (Leach Manuscr.
Dejean nom. nud. Cat. coleopt. editio 2, pag. 24).
Zeile 3 und 4 von oben, statt Transactions — pag. 462 setze:
Disseminator of useful Knowledge, New-Harmony Indiania,
1830, 20. August, pag. 48.
Zeile 18 von oben, hinter pag. 757 setze: tab. 5, fig. 19.
Seite 128, Zeile 15 von oben, statt Megalops setze: Megalopıinus
(nomen mutatum).
Hinter Zeile 15 füge ein: Megalops Erichson (2), pag. 751, nomen
praeoccup. (de Lacepede, Histoirenaturelle des Poissons 1803).
Zeile 16 streichen.
Unter Zeile 15 von unten füge ein: Longipalpes Latreille (dazu
Paederini + Pinophilini).
Seite 129, Zeile 3 von unten, hinter Sienus füge ein: (Euryops
Knoch Manuscr. cf. Gravenhorst (1), Einleitung, pag. XI).
Zeile 12 von oben streichen.
Zeile 14 von oben, hinter Motsch. füge ein: (als genus).
Zeile 14 von oben, statt pag. 550 setze: pag. 597.
Unter Zeile 17 von oben, füge ein :StenosidotusLynch (1), pag. 338.
Astenus Lynch (1), pag. 341 (nom. praeoccup.).
Zeile 18 von oben hinter Mutinus füge ein: Elias Fries.
Zeile 5 von unten, hinter Dianous füge ein: (Leach in Curtis (1),
vol. III, (I), tab. 107, Dejean (1), pag. 75).
Zeile 4 von unten, statt pag. 193 setze: pag. 173.
Seite 130, Zeile 16 von oben, statt 5 Arten setze: 9 Arten; hinter
Corsica füge ein: Toscana.
Verbesserungen u. Zusätze zu meinem Katalog d. Staphylinidengatt. 105
Vor Zeile 17 von oben zwischen Leptotyphlus und Mayeltia ein-
schieben: Entomoculia.
J. Croissandeau, le Col&opteriste, No. X (1891), pag. 150,
tab. V, fig. 4, 5, 9, 10.
Zeile 18 von oben soll lauten: Mulsant et Rey. Annal. Soc. Linn.
de Lyon nov. ser., vol. 22, pag. 9 (1875, 11. Januar) und Opus-
cules Entomol. cahier 16, pag. 87 (1875, 8. Dec.)
Seite 131, Zeile 6 von oben, hinter Euaesthetus setze hinzu: (Knoch).
Zeile 7 von oben, statt (1) setze: (2).
Zeile 18 von oben, statt pag. 50 setze: pag. 67.
Zeile 19 von oben, statt (1), pag. 166—172 setze: Pselaphiden
Siams, Juni 1877, pag. 24; statt Tetramerus setze: Tetrameres.
Zeile 20 vonoben,statt emend. setze: Numquam otiosus II, pag460
Zeile 6 von unten,hinter pag. 220, füge hinzu: tab. 1, fig. 18a.
Seite 132, Zeile 13 von oben, hinter Philadelphia füge ein: nova
series.
Zeile 20 von oben statt (1), pag. 170 setze: Pselaphiden Siams,
pag. 24, Juni 1877.
Seite 134, Zeile 1 von oben, statt Homoeotarsus setze: Homaeotarsus.
Zeile 11 von oben, hinter angegeben füge ein: — Lacordaire,
l. c. schreibt Homaeotarsus Kraatz (4) und (6) 1. c. schreibt
Homaeotarsus. Fauvel (5), 1. c., schreibt Homaeotarsus. Gem-
minger et Harold (1), pag. 614, schreiben Homoeotarsus.
Fauvel (8), pag. 364 schreibt Homoeotarsus.
Seite 135, Zeile 11 von oben, die Anmerkung soll lauten: Gemminger
u. Harold (1), pag. 616 und Fauvel, 1. c., schreiben Cephalo-
chaetus.
Vor Zeile 18 von unten einschieben: Synon.: Ochthephilum
(Ochthebhilus) Stephens.
Unter Zeile 4 von unten einschieben: Anm. Stephens (1), vol. V,
pag. 200 (1832, 30. Juni) und pag. 271 (1833, 30. Nov.) und
Index pag. 445 (1835, 30. April) schreibt Ochthephilum, ebenso
im System. Catalog 1829, pag. 287. In Stephens (1), vol. 5,
Errata, pag. 440 (1835, 30. April) ist der Name geändert in
Ochthephilus. Der Mulsant’sche Name Ochthephilus ist also
nomen praeoccupatum.
Vor Zeile 3 von unten einschieben: Microphius (nom. nudum
Dejean (1), pag. 74.
Seite 136, Zeile 8 von oben, hinter pag. 627 füge zu: tab. 4, fig. 32.
Seite 137, Zeile 2 von oben, statt pag. 227 setze: pag. 36 und 224.
Zeile 11 von oben, hinter Dejean füge zu: (1), pag. 73.
Unter Zeile 11 von oben füge ein: Lyeidius Leach Manuscr.
Zeile 13 von oben, hinter pag. 576 füge ein: de Laporte (1),
pag. 121, schreibt Lycrdus.
Seite 139, Zeile 2 von unten, hinter pag. 99 füge hinzu: als genus.
Zeile 1 von unten, hinter pag. 308 füge hinzu: als genus.
Seite 140, Zeile 2 von oben, hinter pag. 625 füge hinzu: als genus.
5. Heft
106 Dr. med. F. Eichelbaum:
Seite 141, Zeile 11 von unten, hinter Achentum füge hinzu: (Leach
in Stephens (1), pag. 265, 1833, 30. Nov.).
Unter Zeile 1 von unten füge hinzu: Anm. Motschulsky Bull.
Moscou 1858, No. 2, pag. 645, schreibt Auchenium.
Seite 142, Zeile 9 von oben, hinter pag. 443, füge ein: Figur.
Seite 143 Zeile 10 von oben, statt 115 setze: 114.
Seite 144, Zeile 10 von oben, statt pag. 47 setze: pag. 66.
Zeile 8 von unten hinter Lithocharis füge zu: (Dejean (1), pag. 74).
Zeile 6 von unten, hinter pag. 173 füge hinzu: tab. 27, fig. 2 a—f,
1833, 30. Nov.
Zeile 5 von unten statt Stephens (1), pag. 274 setze: Leach in
Stephens (1), pag. 274.
Zeile 1 von unten, statt pag. 254 setze: pag. 257 (als genus).
Seite 147, Zeile 10 von unten, hinter pag. 273 hinzufügen: tab. 27,
fig. 2a—t, 1833, 30. Nov.
Zeile 8 von unten statt Stephens (1), pag. 274 setze: Leach in
Stephens (1), pag. 274.
Seite 148, Zeile5. von oben, statt Coproporus setze: Crybtoporus.
Zeile 8 von oben, statt (22) setze: (12).
Seite 149, Zeile 8 von oben, statt rufipnne setze: rufipenne.
Zeile 8 von unten, statt pag. 230 setze: pag. 5.
Seite 150, Zeile 4 von oben, hinter gestellt) füge ein: Casey (14),
pag. 105, Liparocephalus unter die Bolitocharini gestellt, in
die. Nähe von Phytosus.
Zeile 12 von unten, hinter 220 füge ein: (als genus).
Zeile 11 von unten, hinter 192 füge ein: (als genus).
Seite 152, Zeile 7 von oben, hinter tab. 168 füge hinzu: (Leach
Manuscr. und Leach in Stephens (1), pag. 277, 1833, 30. Nov.).
Seite 153, Zeile 8 von oben, statt (5) setze: (6).
Seite 154, Zeile 10 von unten, statt (3), setze: (1).
Zeile 5 von unten, hinter Astenus füge zu: (Dejean (1), pag. 74).
Seite 156, Zeile 12 von oben, statt pag. 212 setze: pag. 85 und 212.
Seite 157, Zeile 19 von oben, statt ]J., setze: R. F.
Zeile 4 von unten, hinter Guatemala füge zu: Madagascar.
Zwischen Zeile 14 und 15 füge ein: Synon: Lyeidius Leach
Manuscr. 1825? (Dejean (1), p. 73) = Lycidus de Laporte (1),
pag. 121.
Zeile 15 von oben, statt III setze: Tome VI. Coleopteres III.
Zeile 15 von unten, hinter pag. 75 füge ein: (Sous-genre de La-
throbium).
Zeile 12 von unten, No. 27 streichen.
Seite 158, Zeile 6 von oben, hinter p. 158 füge zu: tab. 2, fig. 7.
Zeile 12 von oben, hinter pag. 681 füge zu: tab. 4, fig. 36.
Zeile 20 von oben, hinter pag. 684 füge zu: tab. 4, fig. 37.
Zeile 2 von unten, statt (3) setze: (4).
Seite 159, Zeile 6 von oben, hinter pag. 436 setze zu: note 1.
Zwischen Zeile 15 und 16 schiebe ein: Fissilabres Latreille (4),
pag. 435.
Verbesserungen u. Zusätze zu meinem Katalog d. Staphylinidengatt. 107
Seite 160, Zeile12 von unten, hinter Ohius füge zu: (Leach Manuscr.)
Zeile 10 von unten, statt pag. 411 setze: pag. 410.
Unter Zeile 1 von unten füge ein: Sauriodes Dejean (1), pag. 72,
Macrostenus Dejean (1), pag. 73, beide Nomina nuda.
Seite 161, Zeile 12 von oben, hinter pag. 31 füge zu: tab. 11, fig. 55.
Zeile 13 von oben, hinter pag. 186, füge zu: (als genus).
Seite 162, zwischen Zeile 2 und 3 füge ein: Literaturangabe:
Casey (14), pag. 106 (Hyptioma synonym of Holosus Er.).
Seite 163, Zeile 1 von oben, hinter Gauroßterus) füge ein: — Cata-
logus Col. Europae 1891, pag. 105.
Zeile 16 von oben, hinter pag. 163 füge ein: tab. 2, fig. 8.
Hinter Zeile 7 von unten füge ein: Anm. Siterculia L. nomen
botan. cf. Casey (13), pag. 359. Anm. Schubert D. E. Z. 1911,
pag. 13 schreibt: Aralocnemıs.
Zeile 5 von unten, statt No. 29 setze: tab. 2, fig. 9.,
Seite 164, Zeile 4 von oben, hinter Plochionocerus füge ein: (Dejean
(1), pag. 72).
Zeile 3 von unten, hinter pag. 305 füge ein: tab. 4, fig. 20.
Seite 165, Zeile 1 von oben, hinter Xantholinus füge zu: (Dahl.).
Zeile 5 von oben, hinter pag. 258 füge zu: als genus (Kirby).
Zeile 10 von oben, hinter pag. 1 füge zu: als genus.
Zeile 12 von oben, hinter pag. 36 füge zu: als genus.
Zeile 14 von oben, statt Indoscitalus. setze: Indoscitalinus.
Zeile 15 von oben, hinter pag. 395 füge zu: Subgenus ad Gyro-
hypnus Stephens.
Zwischen Zeile 7 und 8 von unten füge ein: Anm. Der Name
Xantholinus findet sich zuerst bei Georg Dahl als nomen
nudumin: Coleopteren und Lepidopteren. Ein systematisches
Verzeichnis mit beigesetzten Preisen der Vorräte Wien (bei
J: E. Akkelmann), 1823, 21. Jan. Serville 1. 1. schreibt Xan-
tholin (sub rubro Staphylin). Heller 1. 1. nennt die Unter-
gattung in der Überschrift ‚Indoscitalinus‘‘; ebendaselbst
Zeile 21 schreibt er ‚‚Indoscylalinus‘‘.
Seite 167, Zeile 1 von unten, hinter pag. 33 füge zu: Pl. 12, fig. 60.
Seite 168, zwischen Zeile 6 u. 7 von unten füge ein: Anm. Mo-
tschulsky 1.1., pag. 205, schreibt seine Gattung ‚‚Pachycorinus‘.
Seite 169, Zeile 10 von unten, statt pag. 113 setze: pag. 112.
Zeile 9 von unten, hinter Dejean füge zu: (1), pag. 67.
Zeile 8 von unten, hinter pag. 135 füge zu: tab. 2, fig. 4.
Zwischen Zeile 4 und Zeile 5 von unten füge ein: Mycetrupes
Dejean (1), pag. 67; Callistenus Dejean (1), pag. 67, Sauro-
morphus Dejean (1), pag. 67, alle drei nomina nuda.
Zeile 3 von unten, hinter pag. 342 füge zu: tab. 9, fig. 18.
Seite 170, Zeile 9 von oben, hinter Emus füge zu: (Leach in Ste-
phens (1), pag. 103, 1832, 30. Juni).
Zeile 17 von oben, hinter Creophilus füge zu: (Kirby nom. nud
Introduct. III, pag. 463 und 664).
5. Heft
108 | Dr. med. F. Eichelbaum:
Seite 171, Zeile 2 von oben, hinter XXXV füge zu: Compte-rendu
1891, 5. April.
Zeile 13 von unten, statt pag. 30 setze: pag. 32.
Zeile 12 von unten, statt pag. 310 setze: pag. 304.
Zeile 10 von unten, statt pag. 29 setze: tab. 1, fig. 8, pro Staphy-
lınus versicolor Grvh.
Unter Zeile 1 von unten füge hinzu: der Name Discocephalus
ist 1. 1. verdruckt in Diococepdhalus.
Seite 172, Zeile 10 von unten, hinter Physetops) füge zu: Mnnh. (1),
pag. 32).
Seite 173, Zeile 1 von oben, hinter pag. 435 füge zu: Appendix
1835, 30. April (als genus).
Zeile 4 von oben, hinter pag. 29 füge ein (als genus).
Zeile 6 von oben, hinter pag. 29 füge ein: (als genus).
Zeile 9 von oben, hinter pag. 242 füge ein: (als genus).
Zeile 10 von oben, statt pag. 257 setze: pag. 259.
Zeile 12 von oben, zwischen Goerius und Stephens füge zu:(Leach).
Zeile 13 von oben, hinter pag. 146 füge ein: (als genus).
Zeile 15 von oben, zwischen Tasgius und Stephens füge ein:
(Leach).
Zeile 16 von oben, hinter pag. 149 füge zu: (als genus).
Zeile 17 von oben, hinter pag. 211 füge ein: (Kirby Manuscr.).
Zeile 18 von oben, hinter (pars) füge zu: als genus.
Zeile 19 von oben, hinter pag. 11 füge zu: tab. 1, fig. 3.
Zeile 20 von oben, hinter pag. 150 füge zu: (als genus).
Zwischen Zeile 21 und 22 von oben füge ein: Pseudotasgius
Seidlitz fauna balt. ed. 2 (1891 Jan.), pag. 392 (Subgenus
ad Ocypus).
Seite174, Zeile 8 vonoben, zwischen Trichocanthus und Mannerheim
füge ein: Motschulsky in.
Zeile 2 von unten, hinter pag. 19 füge zu: tab. 1, fig. 9.
Seite 175, Zeile 13 von oben, hinter fig.‘ 1 füge ein: nomen bis
praeoccupatum Stephens Hymenoptera 1829 und Hope
Coleoptera 1831.
Seite 176, Zeile 5 von oben, hinter pag. 120 füge ein: nota.
Unter Zeile 6 von oben füge ein: Anm. Fauvel Rev. d’Ent. XIV,
1895, pag. 248, schreibt Rhynchochilus, Bernh. u. Schubert
Kat. Staphyl., Lief. IV, pag. 394, schreiben Rhyncocheilus.
Zeile 3 von unten, hinter pag. 255 füge zu: tab. 2, fig. 29a.
Seite 177, Zeile 2 von oben, hinter pag. 75 füge zu: tab. 2, fig. 2.
Zeile 6 von oben, hinter Belonuchus) füge ein: — Wasmann (1),
pag. 415, Anm.
Unter Zeile 9 von unten füge ein: Anm. In den Nordmann’schen
Tafeln, tab. 2, fig. 2, ist die Gattung genannt: Belonephorus.
Seite 177, Zeile 10 von oben, hinter Philonthus füge zu: (Leach in
Stephens (1), pag. 226, 31. July 1832. |
Zeile 12 von oben, hinter Cafius füge ein: (Leach).
Zeile 13 von oben, hinter Bisnius füge ein: (Leach).
Verbesserungen u. Zusätze zu meinem Katalog d. Staphylinidengatt. 109
Zeile 14 von oben, hinter Gabrius füge ein: (Leach).
Zeile 23 von oben, statt pag. 23 setze: pag. 523.
Zeile 23 von oben, hinter 523 füge ein: (als genus).
Seite 178, Zeile 14 von oben, hinter (6) füge ein: 1889.
Zeile 2 von unten statt See Inderskoge sesze: Indeskoje = See.
Seite 179, Zeile 2 von oben, hinter pag. 250 füge ein: tab. 2, fig.27
ud. |
Zeile 5 von oben, hinter Cafius füge ein: (Leach).
Zeile 11 von Öben, hinter London II, füge ein: Part. 1.
Zeile 11 von oben, hinter pag. 64 füge ein: (als genus).
Zeile 12 von oben, hinter pag. 574 füge ein: (als genus).
Unter Zeile 18 von oben füge ein: Anm. Thomson (1), pag. 29
schreibt Rembus.
Unter Zeile 6 von unten füge ein: Anm. Erichsonia J. ©. West-
wood Cerambycidae 1849, Tr. Lond. Ent. Soc. V.
Seite 180, Zeile 12 von unten, statt pag. 211 setze: pag. 85 und 211.
Seite 181, Zeile 10 von oben, hinter pag. 298 füge zu: tab. 4, fig. 23.
Zeile 20 von oben, hinter John L. füge ein: (2), pag. 64 und.
Zeile 20 von oben, statt 1861 setze: 1866 nova series.
Zeile 22 von oben streichen.
Zeile 5 von unten, hinter pag. 9 füge zu: tab. 1, fig. 2.
Seite 182, Zeile 11 von unten, statt (1) setze: (11).
Zeile 8 von unten, hinter pag. 31 füge zu: tab. 2, fig. 3.
Seite 183, Zeile 2 von unten, hinter pars füge zu: tab. 1, fig. 1.
Seite 184, Zeile 5 von oben, hinter pag. 541 füge zu: nota.
Unter Zeile 4 von unten füge ein: Anm. Tanygnathus Er. nom.
praeocc. Wagler Aves Monographia Psitt. 1832.
Zeile 3 von unten, hinter Heterothops füge zu (Kirby Manuscr.).
Zeile 1 von unten, hinter pag. 137 füge zu: tab. 2, fig. 5.
Seite 185, Zeile 10 von oben, hinter Heterotops füge ein: und (2),
pag. 660, Heteropos.
Zeile 13 von unten, hinter pag. 13 füge zu: tab. 1, fig. 5.
Seite 186, Zeile 3 von oben, hinter pag. 88 füge zu: tab. 5, fig. 10.
Zeile 5 von oben statt pag. 285 setze: pag. 278.
Zeile 8 von oben, hinter pag. 127 füge zu: tab. 1, fig. 9 (auf den
Tafeln ist die Gattung genannt Aculophorus).
Seite 187, Zeile 1 von oben, statt Moiocerus setze: Moeocerus.
Zeile 3 von oben, statt Homoiocerus setze: Homoeocerus.
Zeile 5 von oben streichen.
Zeile 9 von oben, hinter pag. 374 füge zu: Anmerkung.
Seite,188, Zeile 1 von oben, hinter Quedius setze: (Leach).
Zeile 3 von oben, hinter Microsaurus füge ein: (Dejean (1), pag. 69
nomen nud.) Stephens (1), appendix pag. 435 als genus und.
Zeile 6 von oben, hinter Raphirus füge ein: (Leach Manuscr. in
Stephens (1), pag. 241 und.
Zeile 7 von oben, hinter pag. 336 füge ein: (als genus).
Seite 189, Zeile 7 von oben, hinter Velleius füge ein: (Leach).
Zeile 8 von oben, statt pag. 16 setze: pag. 19.
5. Heft
110 Dr. med. F. Eichelbaum:
Zeile 9 von oben, hinter pag. 201 füge zu: tab. 26, fig. 6a.
Zeile 9 von unten, hinter Dejean füge zu: (1), pag. 76.
Zeile 5 von unten, hinter pag. 17 füge zu: tab. 1, fig. 6.
Unter Zeile 5 von unten füge ein: Synon: Smilax de Laporte (1),
pag. 116 (Smilax nomen botan. Linne Liliaceae).
Seite 190, Zeile 11 von unten, statt pag. 8 setze: pag. 10.
Unter Zeile 2 von unten füge ein: Literaturangabe: Casey (14),
pag. 105 (Eumitocerus synonym of Trichophya).
Seite 191, Zeile 14 von unten, hinter sunt‘ füge ein: Stephens (1)
appendix pag. 434 schreibt fälschlich Tricophya.
Seite 192, unter Zeile 7 von oben, füge hinzu: Anm. In: Die psy-
chischen Fähigkeiten der Ameisen, II. Auflage, pag. 181, ist
der Name der Gattung zweimal verdruckt in ‚„Xenophalus“.
Zeile 12 von unten, hinter pag. 246 fügezu:tab.14,fig.14 a u.14b.
Zwischen Zeile 3 und 4 von unten füge ein: Microc&phales
Latreille (4), pag. 440.
Seite 194, Zeile 14 von unten, hinter pag. 642 füge zu: tab. 33,
fig. 13. ?
Zeile 9 von unten, statt pag. 657 setze: pag. 656; hinter pag.
657 füge zu: tab. 33, tig. 26.
Zeile 3 von unten, statt Delius setze: Deliodes nom. mut.
Zwischen Zeile 2 und 3 von unten füge ein: Casey, Canad. Entom.
Jahrgang 42, pag. 108.
Zeile 2 von unten, vor Fauvel setze: Delius; hinter pag. 11 füge
zu: (nomen praeocc. Casey Scydmänidae 1897, Ann. New
York Acad. IX, p. 497).
Seite 195, Zeile 15 von oben, hinter (emend.) setze: (Schüppel
in Erichs. (1), pag. 387).
Zeile 16 von oben, statt pag. 11 setze: pag. 58.
Zeile 17 von oben, hinter pag. 187 füge ein: (Kirby Manuscr.
teste -Erichs. (1), pag.. 387).
Zeile 7 von oben, statt XV, 1878, fig. setze: serie 2, cahier XV,
premiere partie, vol. 1879—1880, pag. 124.
Seite 196, Zeile 13 von unten, statt 1881 setze: 1880.
Seite 197, Zeile 2 von unten, statt Luze (2) setze: Luze (3), pag. 17.
Seite 198, unter Zeile 9 von oben füge ein: Anm. Gemminger und
Harold (1), pag. 556, nennen diese Gattung Tachynoderus.
Zeile 12 von oben, hinter pag. 25 füge ein: tab. 10, fig. 96 (Die
Tafeln sind im Text fälschlich bezeichnet als pl. 9, fig. 45).
Zeile 13 von oben, statt (2), III, pag. 153 setze: (1), pag. 36.
Zeile 7 von unten, statt 1818 setze: 1858. hinter pag. 215 füge
zu: (nomen praeoccup. Spinola 1844. Cleridae).
Zwischen Zeile 6 und 5 von unten füge ein: Ellipsotomus Motsch.
Et. ent. vol. VI, 1857, pag. 53 (womit diese Gattung also
glücklich drei Namen von demselben Autor erhalten hat,
das ist wirklich eine Rekordleistung.).
Zeile 2 von unten, hinter pag. 159 füge ein: (als genus).
Seite 199, Zeile 8 von oben, hinter Tachyporus füge zu: (Knoch).
Verbesserungen u. Zusätze zu meinem Katalog d. Staphylinidengatt. 111
Zeile 9 von oben, statt pag. 1 setze pag. 124.
Zwischen Zeile 9 u. 10 von oben füge ein: Subgenus Trachyodus
Rey (1), pag. 237.
Zeile 2 von unten, hinter pag. 119 füge zu: — Wasmann, Tijd-
schrift voor Entomologie, 45. Deel (1902), pag. 100. Larve
von Conosoma Heathi beschrieben.
Seite 200, Zeile 9 von oben, hinter Boltobius füge zu: (Leach
Manuscr.).
Zeile 14 von oben, hinter pag. 171 füge zu: (als genus).
Zeile 14 von unten, hinter Erichson füge ein: (1), pag. 720, im
Register.
Zeile 6 von unten, statt pag. 13 setze: pag. 14.
Seite 201, zwischen Zeile 4 und 5 von unten füge ein: Microc£-
phales Latreille (4), pag. 440.
Seite 202, Zeile 15 von oben, hinter pag. 193 füge zu: (mit Textfig.).
Zeile 9 von unten, hinter Gymnusa füge zu: (J. C. H. Karsten
Manuscr.).
Zeile 8 von unten, statt pag. 172 setze: pag. 173.
Seite 203, Zeile 4 von oben, statt pag. 102 setze: pag. 202.
Zeile 9 von unten, hinter pag. 194 füge zu: (mit Textfigur).
Zeile 5 von unten, hinter pag.624.— füge ein: A. Matthews, Essay
on the genusM yllaena. Cistula entomolog. vol.III, pars XXVII,
fol. 33—44 (1. Sept. 1883).
Unter Zeile 1 von unten füge ein: Anm. Mannerheim, Bull.
Moscou 1843, 1, pag. 73, nennt die Gattung: Myllona.
Seite 204, Zeile 12 von unten, statt pag. 64—65 setze: pag. 264-269.
Zeile 10 von unten, statt pag. 252 setze: pag. 251.
Seite 206, zwischen Zeile 10 u. 11 von oben, füge ein: Microcera,
Mnnh. (1), pag. 72.
Zeile 11 von oben, statt pag. 325 setze: pag. 335.
Zeile 12 von oben, hinter pag. 563, füge zu: Tab. XIII, fig. 5.
Seite 207, Zeile 2 von oben, statt pag. 26 setze: pag. 267.
Zeile 10 von unten, hinter Autalia setze: (Leach Manuscı.
Stephens (1), pag. 101, 1832, 30. April).
Zeile 9 von unten, statt pag. 14 setze: pag. 87.
Seite 209, Zeile 13 von unten, statt pag. 353 setze: pag. 354.
Seite 210, Zeile 2 von oben, hinter pag. 651 füge zu: tab. 6, fig.16-24.
Zeile 8 von oben, hinter pag. 185 füge zu: tab. 1, fig. 1—8.
Zeile 11 von oben, hinter litteris füge zu (1899 ?).
Zeile 15 von oben, hinter pag. 232 füge zu: tab. 13, fig. 3 u. 3a.
Unter Zeile 4 von unten füge ein: Anm. Der Name der Gattung
ist an der Publikationsstelle verdruckt in T'heetura.
Seite 211, Zeile 5 von oben, statt Mulsant et Rey (1), —223 setze:
Mulsant et Rey, Annales Soc. Linn. de Lyon nov. ser. vol. 1
1852, 9. August, pag. 32, tab. 2, fig. 1 u. 2 (Subgenus von
Homalota Er.) und Opusc. Entomol. II (1853), pag. 45 (als
genus).
Zeile 8 von oben, statt Thyphlopasilia setze: Typhlopasilia.
5. Heft
112 Dr. med. F. Eichelbaum:
Zeile 10 von unten die Worte: ‚et Seinte Claire-Deville‘ streichen.
Zeile 9 von unten, statt 1900, pag. 53—72 setze: 1901, pag. 59.
Seite 212, Zeile 13 von unten, hinter Phytosus füge zu: Rudd.
Zeile 10 von unten, hinter 300 füge zu: (als genus).
Seite 213, Zeile 9 von unten, statt und setze: unter.
Seite 215, Zeile 5 von oben, statt Tome XIII setze: Tome XVII.
Seite 216, unter Zeile 4 von oben füge ein: Anm. Genus Philusina
gehört unter die Myrmedoniini, die Mitteltarsen haben 5
Glieder.
Zeile 2 von unten, pag. 220 setze: pag. 219, Pl. 7, fig. 5, k—n.
Seite 217, Zeile 11 von unten, soll lauten: Mulsant et Rey. Ann.
Soc. Linn. Lyon nov. ser., vol. 18, pag. 170 (1870—71) und
Mulsant, E. Opusc. entomol. cahier 14, 1870, pag. 194 (9. Mai
1871).
Seite 218, Zeile 11 von unten, soll lauten: (Kirby Manuscr.) und
Stephens (1), pag. 163, tab. 26, fig. 4, 1832, 30. April und
Westwood in F. E. Guerin Magazin de Zoologie, Paris 1833,
12. April, classe IX, tab. 69. (Stephens ist also der ältere
Autor.).
Seite 219, Zeile 7 von oben, hinter pag. 192 füge zu: tab. 3, fig. 12.
Zeile 5 von unten, statt 1902 setze: 1905.
Seite 220, Zeile 1 von oben, hinter Atemeles füge ein: (Dillwyn,
Swansea Catalog 1829).
Zwischen Zeile 2 und 3 von oben füge ein: Synon: Gomiodes
Kirby pars Manuscr. 1824? nomen praeocc. Nitzsch in Germar,
Mag. Ent. III, p. 293, 1818, Neuroptera, Nirmidae.
Zeile 14 von unten soll lauten: (F. Hope Manuscr.) J. Westwood
in Royle, Illustr. Himalayae, vol. I, p. !—V.
Seite 222, Zeile 2 von oben streiche 61.
Zeile 13 von oben, hinter pag. 98 füge zu: (als genus).
Zeile 14 von oben, statt pag. 623 setze: pag. 625, fig. 5 u. 6.
Zeile 12 von unten, hinter Nototaphra füge zu: Casey (14),
pag. 107 (Myrmoecia ebenso wie Nototaphra entweder distincte
Genera oder als Subgenera zu Myrmedonia zu stellen).
Zeile 4 von unten füge ein: — Casey (14), pag. 107 (cf. Myrme-
donia).
Seite 293, zwischen Leptonia und Wroughtonilla ist einzuschieben:
Leptoglossula (nomen mutatum).
Leptoglossa Solsky. Bull. Moscou XI, II (annee 1869), No. 4,
October 10/22, pag. 260, nomen praeocc. Klug. Hymenoptera.
Chrysidides Berichte Berliner Academie 1839.
Literaturangabe: — Sharp (4), pag. 195 (daselbst falsche
Angabe der Publicationsstelle).
Eine Art: Homalota puberula, Mexico l. 1., pag. 259. (Genus
hypotheticum, von Duvivier (1) nicht aufgeführt).
Seite 223, Zeile 12 von unten, hinter Literaturangabe füge ein:
— Casey (9), pag. 322 (Platyusa eingezogen und die Art zu
Myrmedonia gestellt).
Zeile 5 von unten, statt pag. 209 setze: pag. 78 u. 209.
Verbesserungen u. Zusätze zu meinem Katalog d. Staphylinidengatt. 113
Seite 224, Zeile 5 von oben, hinter pag. 222 füge zu: tab. 13. fig. 1,
1a—d.
Zeile 20 von oben, hinter Congo füge zu: Dorylonia laticeps nach
Fauvel = Ocyplanus formicarius FvVvl.
Zeile 10 von unten, statt pag. 209 setze: pag. 77 u. 209.
Zeile 7 von unten, hinter Fig. 5 füge zu: 5a—9c.
Seite 225, Zeile 4 von oben, statt pag. 207 setze: pag. 77 u. 207.
Zeile 8 von oben, statt pag. 208 setze: pag. 89 u. 208.
Zeile 15 von unten, hinter pag. 270 füge zu: tab. 14, fig. 21.
Zeile 5 von unten, hinter pag. 4 füge zu: Anm.
Unter Zeile 1 von unten füge ein: Anm. In der Explicatio tabu-
larum Kraatz (1), pag. 42 Zeile 9 von oben ist die Gattung
genannt: Hoploptera.
Seite 226, Zeile 11 von oben, hinter Astilbus füge ein: (L. W.
Dillwyn Swansea Katalog 1829).
Zeile 13 von oben, hinter Drusilla füge ein: (Leach Manuscr.).
Seite 227, Zeile 6 von oben, statt pag. 66 setze: pag. 69.
Seite 229, Zeile 15 von oben, statt fig. 108 setze: pag. 108.
Zeile 16 von oben, hinter pag. 289 füge zu: (als genus),
Seite 230, Zeile 14 von oben, statt pag. 210 setze: pag. 87 u. 210.
Zeile 17 von oben, hinter Termitobia füge zu: (Ganglbauer).
Zeile 18 von oben, hinter pag. 647 füge zu: tab. 6, fig. 1—19.
Seite 231, Zeile 4 von oben, hinter Borneo füge ein: bei Termes
malayanus.
Zeile 16 von oben, hinter fig. 1 füge ein: fig. 1a und 1b.
Seite 232, Zeile 8 von oben, hinter 1862 füge zu: der Kraatz’sche
Name lautet Microglotta, die Änderung war also unnötig).
Zeile 2 von unten, statt Thomson (2), III, pag. 61 setze: (1),
pag. 36.
Seite 233, Zeile 1 von oben, hinter pag. 33 füge zu: (als genus).
Zeile 2 von oben, hinter pag. 183 füge zu: (Sous-genre de Col-
podota).
Zeile 3 von oben, hinter pag. 179 füge zu: (Subgenus ad Colpo-
dota).
Zeile 4 von oben, hinter pag. 35 füge zu: (als genus).
Zeile 5 von oben, hinter pag. 218 füge zu: (Sous-genre de Col-
podota).
Zeile 6 von oben, hinter pag. 175 füge zu: (als genus).
GR 7 von oben, hinter pag. 255 füge zu: (Sous-genre de Colpo-
ota).
Zeile 8 von oben, hinter pag. 272 füge zu: (als genus).
Zeile 9 von oben, hinter pag. 355 füge zu: (Subgenus ad M:-
crodota).
Zeile 10 von oben, hinter pag. 279 füge zu: (als genus).
Han 11 von oben, hinter pag. 401 füge zu: (Subgenus ad Homa-
ota).
Zeile 12 von oben, hinter pag. 59 füge zu: (als genus).
Zeile 13 von oben, hinter pag. 591 füge zu: (Subgenus ad Lsogluta).
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 5. 8 5. Heft
114 Dr. med. F. Eichelbaum:
Zeile 14 von oben, statt Thomson (2), III, pag. 54 setze: Thomson
(1), spass 35. und (2), 11T, Pag. 54.
Zeile 14 von oben, hinter pag. 54 füge zu: (als genus).
Zeile 15 von oben, hinter pag. 591 füge zu: (Subgenus ad Ltogluta) .
Zeile 16 von oben, hinter pag. 122 füge zu: (als genus).
Zeile 18 von oben, hinter pag. 393 füge zu: (Sous-genre de Ho-
malota Er.). |
Zeile 19 von oben, hinter pag. 492 füge zu: (Subgenus ad Ho-
malota).
Zeile 20 von oben, hinter pag. 502 füge zu: (Subgenus ad Ho-
malota). 2
Zeile 21 von oben, hinter pag. 397 füge zu: (Subgenus ad. Ho-
malota).
Zeile 22 streichen.
Zeile 23 von oben, hinter pag. 98 füge zu: (als genus).
Zeile 24 von oben, hinter pag. 381 füge zu: (als genus).
Zeile 27 von oben, hinter pag. 340 füge zu: (als genus).
Zeile 28 von oben, hinter pag. 295 füge zu: (als genus).
Zeile 29 von oben, hinter pag.298 füge zu: (Subgenus ad Mi-
crodota).
Zeile 30 von oben, hinter pag. 377 füge zu: (Subgenus ad
Microdota). |
Zeile 31 von oben, hinter pag. 33 füge zu: (als genus).
Zeile 32 von oben, hinter pag. 40 füge zu: (als genus).
Zeile 33 von oben, hinter pag. 308 füge zu: (Subgenus ad
Microdota).
Zeile 34 von oben, hinter pag. 631 füge zu: (als genus). -
Zeile 35 von oben, hinter pag. 20 füge zu: (als genus).
Zeile 36 von oben, hinter Thomson füge ein: (1), pag. 35 und
Zeile 36 von oben, hinter pag. 42 füge zu: (als genus).
Zeile 37 von oben, hinter pag. 131 füge ein: (Subgenus ad
Bessobia). j |
Zeile 39 von oben, statt Thomson (2), III, pag. 44 setze: Thom-
son (1), pag. 33 und (2), III, pag. 45.
Zeile 3 von unten, hinter pag. 58 füge zu: (als genus).
Zeile 2 von unten, statt Thomson (2), II, pag. 289 setze: Thomson
(1), pag. 33 und (2), II, pag. 289 (als genus).
Zeile 1 von unten, hinter pag. 645 füge zu: (Subgenus ad Dinaraea)
Seite 234, Zeile 1 von oben, hinter pag. 645 füge zu: (Subgen. ad
Dinaraea). \
Zeile 2 von oben, hinter pag. 646 füge zu: (Subgen. ad Dinaraea).
Zeile 3 von oben, hinter pag. 3 füge zu: (als genus):
Zeile 3 von oben, hinter pag. 3 füge zu: (gehört nach Bernhauer
(6), pag. 144 zu Ocyusa).
Zeile 4 von oben, hinter Megaloscapa füge zu: (Eppelsheim i.
Katalog).
Zeile 4 von oben, statt pag. 452 setze: pag. 456.
Verbesserungen u. Zusätze zu meinem Katalog d. Staphylinidengatt. 115
Zeile 4 von oben, hinter pag. 452 füge zu: (Subgen. ad Homalota
Mnnh.).
Zeile 5 von oben, statt pag. 454 setze: pag. 465.
Zeile 5 von oben, hinter pag. 454 füge zu: (Subgenus ad Homa-
lota Mnnh.).
Zeile 8 von oben, hinter Thomson füge ein: (1), pag. 35 und
Zeile 8 von oben, hinter pag. 49 füge zu: (als genus).
Zeile 9 von oben, hinter Halobrechta) füge ein: Thomson (2),
pag. 35, schreibt Halobrecta und (2), III. pag. 49 Halobrectha.
Mulsant et Rey |. c. schreiben im Text: Halobrechta, aber in
der Seitenüberschrift steht Halobrectha. Der Name ist zu
schreiben nach der ersten Thomson’schen Schreibweise:
Halobrecta.
Zeile 11 von oben, hinter pag. 48 füge zu: (als genus).
Zeile 12 von oben, hinter pag. 70 füge zu: (als genus).
Zeile 13 von oben, hinter pag. 74 füge zu: (Subgen. ad Meotica).
Zeile 14 von oben, hinter Thomson füge zu: (1), pag. 33 und
Zeile 14 von oben, hinter pag. 292 füge zu: (als genus).
Zeile 15 von oben, hinter Thomson füge ein: (1), pag. 33 und
Zeile 15 von oben, hinter pag. 295 füge zu: (als genus).
Zeile 17 von oben, hinter pag. 186 füge zu: (Subgen. ad Dilacra).
Zeile 18 von oben, hinter pag. 147 füge zu: (als genus). Metaxya
nomen botanicum Presl. Polypodiaceae. Metaxyia Hübn.
Lepidoptera 1816 Schubert, Deutsch. Ent. Ztschr. 1906,
pag. 378, Heft 1, schreibt: Metaxia.
Zeile 19 von oben, hinter pag. 625 füge zu: (als genus).
Zeile 20 von oben, hinter pag. 577 füge zu: (als genus).
Zeile 22 von oben, hinter pag. 279 füge ein: (als genus).
Zeile 23 von oben, hinter Thomson füge ein: (1), pag. 33 und
Zeile 23 von oben, hinter pag. 13 füge zu: (als genus).
Zeile 24 von oben, hinter pag. 234 füge ein: (als genus).
Zeile 27 von oben, statt 1886 setze: 1888.
Zeile 27 von oben, hinter pag. 66 füge zu: (Subgen. ad Homa-
lota Mnnh.).
Zeile 28 von oben, statt (1) setze: (2).
Zeile 28 von oben, hinter pag. 57 füge zu: (als genus).
Zeile 29 von oben, hinter Thomson füge zu: (1), pag. 33, und
Zeile 29 von oben, hinter pag. 7 füge zu: (als genus).
Zeile 32 von oben, hinter Thomson füge zu: (1), pag. 35 und
‚Zeile 32 von oben, hinter pag. 31 füge zu: (als genus). |
Zeile 33 von oben, hinter pag.186 füge zu: (Subgenus ad Dilacra).
Unter Zeile 33 von oben füge zu: Actocharina Bernhauer Verh.
Gesellsch. Wien 1907, vol. 57, pag. 185. Subgen. ad Atheta.
Seite 235, Zeile 13 vonoben, hinterThomson fügezu (1), pag.36 und
statt Thomson (3) setze: Thomson (2).
Zeile 12 von unten, hinter Thomson füge zu: (1), pag. 35 und
statt Thomson (3) setze: Thomson (2).
Zeile 9 von unten, statt Aleunota setze: Aleuonota.
8* 5. Hett
116. Dr. med. F. Eichelbaum:
Seite 236, Zeile 5 vonoben, hinter Thomson fügezu: (1), pag.35 und
statt Thomson (3) setze: Thomson (2).
Zeile 16 von oben, hinter Thomson füge zu: (1), pag. 33 und
Zeile 8 von unten, hinter pag. 339 füge zu: — Casey (14), pag. 106
(Anepsiota valid Subgenus of Atheta).
Zwischen Zeile 5 und 4 von unten füge ein: Literaturangabe:
Casey (14), pag. 107 (Athetota synonym of Anepsiota).
Zwischen Zeile 2 und 1 von unten füge ein: Literaturangabe:
Casey (14), pag. 107 (Colposura Subgenus of Amischa, welche
letzteres valid genus ist).
Seite 238, Zeile 2 von oben, hinter Thomson füge ein: (1), pag. 33und
Zeile 11 von oben ist Thomson (2), III, pag. 4 zu streichen.
dafür setze: Stephens (1), pag. 168 (als genus).
Zeile 12 von oben, hinter pag. 5 füge zu: (als genus).
Zeile 11 von unten, hinter Ostafrika füge zu: und Tachyosota
aus Südafrika. |
Seite 239, Zeile 11 von oben, hinter pag. 419 füge zu: (als genus).
Zeile 12 von oben, hinter pag. 410 füge zu: (als genus).
Zeile 13 von unten, hinter Abyssinien füge zu: Ocyplanus for-
micarius Fvl. ist nach Fauvel identisch mit Dorylonia laticebs
Wasm.
Zeile 7 von unten, hinter pag. 405 füge zu: Tab. III, fig. 15a—c.
Seite 240, Zeile 15 von oben, hinter Falagria füge zu: (Leach
Manuscr.).
Zeile 16 von oben, setze pag. 14, 18 und 86.
Zeile 17 von oben, hinter Philad. füge zu: new series vol. VI,
1839, article 2, pag. 157, read Juni 17, 1836.
Zeile 18 ist zu streichen.
Unter Zeile1 von unten füge ein: Anm. Motschulsky Bull. Moscou
1858, No. 2, pag. 643 nennt die Gattung: Falagrea.
Seite 242, unter Zeile 13 von oben füge ein: Literaturangabe:
Casey (14), pag. 106 (Macroterma valid subgenus of Aöheta).
Unter Zeile 16 von oben füge ein: Literaturangabe: Casey (14),
pag. 106 (Terasota Subgenus of Aloconota).
Unter Zeile 19 von oben füge ein: Literaturangabe: Casey (14)
pag. 106 (Euromota valid Subgenus of Atheta).
Unter Zeile 8 von unten füge ein: Literaturangabe: Casey (14),
pag. 106 (Taphrodota subgenus of Aloconota).
Unter Zeile 5 von unten füge ein: Literaturangabe: Casey (14),
pag. 106 (Homalotusa subgenus of Atheta near Liogluta).
Unter Zeile 2 von unten füge ein: Literaturangabe: Casey (14),
pag. 107 (Valenusa subgenus of Amischa, welch letzteres
valid genus ist.
Seite 243, Zeile 14 von unten, hinter pag. füge ein: 78 und.
Zeile 7 von unten, hinter Derema füge ein: Fauvel in Kolbe,
Tierwelt Ostafricas, pag. 25 (noma nudum) und.
Seite 244, Zeile 6 von unten, hinter pag. 421 füge zu: tab. 7,
fig. 1, 1a—1d.
Verbesserungen u. Zusätze zu meinem Katalog d. Staphylinidengatt. 117
Seite 245, Zeile 9 von unten, hinter Aleochara füge zu: (A. W.Knoch).
Zeile 5 von unten, hinter pag. 17 füge zu: tab. 1, fig. 9.
Zeile 3 von unten, hinter 1800) füge zu: Polistoma Casey (9),
ag. 289. '
Seite 246, Zeile 3 von oben, hinter Stephens streiche: (1) — 351;
dafür setze: Man. Brit. Coleopt., pag. 351.
Zeile 6 von oben, statt 1849 setze: 1846.
Zeile 8 von oben, hinter pag. 249 füge zu: (als genus).
Zeile 20 von oben, hinter pag. 163 füge zu: (als genus).
Zeile 14 von unten, hinter pag. 158 füge ein: Märkel, Stett.
Ent. Ztg. 1846, pag. 300 (Hoplonotus laminatus Schmidt-
Göbel = Aleochara ruficornis 3 Grvh. und Latreille).
Seite 247, Zeile 10 von oben, hinter pag. 16 füge zu: tab. I, fig. 6 u.7,
Seite 248, Zeile 7 von oben, hinter pag. 78 füge ein: (Aploglossa
nomen praeocc. Gu£erin-M£neville; Species et Icones 1837.
Dascyllidae = Haploglossa unger u. von Harold (1),
Band VI, pag. 1632).
Zeile 9 von oben, hinter Haßloelossa) füge ein: und (2), IX,
pag. 213 (unter Microglossa).
Zeile 13 von oben, hinter pag. 20 füge zu: und (10), pag. 596.
Zeile 4 von unten, hinter pag. 75 füge zu: tab. 2, fig. 1.
Zeile 2 von unten, hinter Kraatz füge zu: (1).
Seite 249, Zeile 5 von oben, hinter Dinarda füge ein (Leach in
Stephens (1), pag. 106 und in Curtis (1), vol. IX (I),tab. 410.)
Unter Zeile 6 von oben füge ein: Synon:Goniodes Kirby Manuscr.
1824 (?) pars. nomen praeocc. Nitzsch in Germar Magaz.
Entomol. III, pag. 293. Nirmidae, Neuroptera 1818.
Zeile 11 von unten, statt pag. 408 setze: pag. 452.
Zeile 4 von unten, hinter pag. 174 füge zu: Fig. 3.
Seite 250, Zeile 7 von oben, hinter (4) füge zu: pag. 76.
Zeile 18 von oben, hinter pag. 11 füge ein: — Casey (14), pag. 105
und 107 (Myrmobiota ist valid genus).
Zeile 10 von unten, hinter recht füge ein: — Casey (14), pag. 107
(Solvusa als Subgenus zu Homoeusa gestellt).
Zeile 7 von unten, anstatt fig. 4 setze: tab. 13, fig. 4 u. 4a.
Seite 251, Zeile 11 von oben, hinter pag. 64 füge zu: (als genus).
Seite 252, Zeile 6 von oben, die Klammer hinter 69 ist zu streichen.
Zeile 18 von oben, das Komma hinter Fairmaire ist zu streichen
und dafür zu setzen: und.
Seite 253, Zeile 5 von unten, statt pag. 83 setze: pag. 82.
Seite 254, Zeile 5 von oben, hinter Thomson füge ein: (1), pag. 34
und am Ende von Zeile 5, 8, 9, 11, 12 und 13 von oben füge
jedesmal hinzu: (als genus).
Zeile 11 von oben, statt pag. 28 setze: pag. 20.
Zeile 15 von oben, statt Maurachalia setze: Maurachelia.
Seite 255, Zeile 3 von oben, hinter pag. 117 füge ein: (Acta pro
Fauna et Flora Fennica I, Helsingfors 1876).
5. Heft
dB. Dr. med. F. Eichelbaum:
Zeile 10 von unten, hinter pag. 461 füge zu: (als Subgenus von
Ocalea).
Seite 256, Zeile 8 von oben, anstatt (5) setze: (4).
' Zeile 12 von oben, statt pag. 199 setze: pag. 198.
Unter Zeile 12 von oben füge ein: Zoosetha Muls. et Rey cfr.
Bernhauer (6), pag. 144.
Zeile 15 von oben: das Kreuz hinter Leptusina ist zu streichen.
Zeile 13 von unten, statt pag. 198 setze: pag. 197.
Zeile 9 von unten, statt pag. 89 setze: pag. 56.
Seite 257, unter Zeile 3 von ‚oben, füge ein: Metalea Muls. et Rey,
l. 1., pag. 461.
Zeile 19 von unten, statt Genadota setze: Gennadota.
Zeile 3 von unten, hinter pag. 431 füge zu: und (6), pag. 161.
Seite 258, Zeile 12 von oben, hinter pag. 431 füge zu: und (6),
pag. 169. .
Zeile 4 von unten, statt pag. 12 setze: pag. 11.
Seite 259, Zeile 17 von oben, statt Pororallus setze: Porocallus.
Unter Zeile 11. von oben füge ein: Anm.Motschulsky Bull. Moscou
1860, II, pag. 582 schreibt Caladera.
Seite 260, Zeile 2 von oben, statt pag. 132 setze: pag. 133.
Zeile 14 von unten, statt pag. 269 setze: pag. 628.
hinter pag. 269 füge zu: tab. 31, fig. 5.
Seite 262, Zeile 10 von unten, ist Pl. I, fig. 1—7 zu streichen.
Seite 263, Zeile 6 von unten, statt Mäcklin setze: Mäklin.
Seite 265, Reihe 1, zwischen Zeile 19 und 20 von oben, füge ein:
Actocharina, pag. 234.
Zwischen Zeile 21 und 22 von oben füge ein: Aculophorus pag. 186.
Zeile 9 von unten streichen.
Zeile 4 von unten, statt Aleoderus setze: Aleodorus.
Reihe 2, zwischen Zeile 4 und 5 von unten füge ein: Adlatis
96.
Seite Po66, Reihe 1, Zeile 2 von oben, statt 223 setze: 221.
Zeile 8 von oben, statt 100 setze: 101.
Zeile 15 von oben, hinter Astenus füge zu: Stephens.
Zwischen Zeile 15 und 16 von oben füge ein: Asienus Lynch.
pag. 129.
Zeile 17 von unten, statt 207 setze: 206.
Zwischen Zeile 11 und 12 von unten füge ein: Delonephorus
pag. 177.
Reihe 2, zwischen Zeile 22 und 23 füge ein: Caladera pag. 259.
Zwischen Zeile 20 und 21 füge ein: Callictenus pag. 169.
Seite 267, Reihe 1, zwischen Zeile 2 und 3 von oben füge ein:
Cephalochaetus pag. 135.
Zwischen Zeile 23 und 24 von oben füge ein: Cillaeus pag. 107.
Zeile 28 von oben, statt 251 setze: 259.
Zwischen Zeile 7 und 8 von unten füge ein: Corynocerus pag. 122.
Zwischen Zeile 14 und 15 von unten füge ein: Coprophylus pag.124
Reihe 2, Zeile 26 von oben, statt 239 setze: 259.
Verbesserungen u. Zusätze zu meinem Katalog d. Staphylinidengatt. 119
Zwischen Zeile 17 und 18 von unten füge ein: Deliodes pag. 194.
Zeile 16 von unten, statt 104 setze: 194.
Zwischen Zeile 12 und 13 von unten, füge ein: Depressa pag. 96.
Seite 268, Reihe 1, zwischen Zeile 23 und 24 von oben füge ein:
Diococephalus pag. 171.
Reihe 2, zwischen Zeile 16 und 17 von unten füge ein: Elh-
psotomus pag. 198.
Zwischen Zeile 8 und 9 von unten füge ein: Entomoculia pag. 130.
Zwischen Zeile 2 und 3 von unten füge ein: Erichsonia pag. 179.
Seite 269, Reihe 1, zwischen Zeile 16 und 17 von unten füge ein:
Euryops pag. 129.
Zeile 14 von unten, statt 214 setze: 215.
Zwischen Zeile 4 und 5 von unten füge ein: Falagrea pag. 249.
Reihe 2 (Paginierung), statt 69 setze 269.
Zeile 11 von oben, statt Genadota setze: Gennadota.
Zwischen Zeile 20 und 21 von unten füge ein: Goniodes pag. 220
und 249.
Zeile 5 von unten statt Haida setze: Haida.
Zwischen Zeile 3 und 4 von unten füge ein: Halobrechta pag. 234.
Zwischen Zeile 2 und 3 von unten füge ein Halobrecta pag. 234.
Seite 270, Reihe 1, zwischen Zeile 3 und 4 von oben füge ein:
Haplooderus pag. 120.
Zwischen Zeile 24 und 25 von unten füge ein: Homaeotarsus
pag. 126.
Zeile 14 von unten, statt Homoiocerus setze: Homoeocerus.
Zeile 12 von unten streichen.
Zwischen Zeile 8 und 9 von unten füge ein: Hoploßtera pag. 225.
Reihe2, Zeile 20 von oben, statt /ndoscitalus setze: Indoscitalinus
Zwischen Zeile 20 und 21 von oben füge ein: Indoscitalynus
pag. 165. I/no pag. 98.
Seite 271, Reihe 1, zwischen Zeile 5 und 6 von oben füge ein:
Leiosoma pag. 112.
Zeile 16 von oben, statt 167 setze: 168.
Zwischen Zeile 16 und 17 von oben füge ein: Leptoglossa pag. 223.
Leptoglossula pag. 223.
Zeile 13 von unten, statt 206 setze: 207.
Reihe 2, zwischen Zeile 4 und 5 von oben füge ein: Longipalpes
pag. 128.
Zwischen Zeile 7 und 8 von oben füge ein: Lycidus pag. 137 u. 157.
Lyeidius pag. 137 und 157.
Zwischen Zeile 11 und 12 von oben füge ein: Macrostenus pag. 160.
Zeile 18 von oben, statt Maurachalia setze: Maurachelia.
Zeile 22 von oben, statt 141 setze: 144.
Zwischen Zeile 19 u. 20 von unten füge ein: Megalopinus pag. 128.
Zwischen Zeile 4 und 5 von unten füge ein: Metalea pag. 257.
M etaxia pag. 234.
Zwischen Zeile 3 und 4 von unten füge ein: Metaxyia pag. 234.
5. Heft
‚120 Dr. med. F. Eichelbaum: Verbesserungen und Zusätze.
Seite 272, Reihe 1, zwischen Zeile 4 und 5 von oben füge ein:
Microc&phales pag. 192 u. 201.
Zwischen Zeile 17 und 18 von oben füge ein: Microphius pag. 135.
Zeile 30 von oben, statt Moiocerus setze: Moeocerus.
Zwischen Zeile 13 und 14 von unten füge ein: M ycetrupes pag. 169.
Reihe 2, Zwischen Zeile 14 u. 15 von unten füge ein: Ocalia
pag. 257, Ochthephilinus pag. 124. Ochthephilus Stephens
ag. 135.
Zeile 14 von unten, hinter Ochthephilus füge ein: Mulsant et Rey.
Seite 273, Reihe 1, zwischen Zeile 8 und 9 von oben füge ein:
Olisthaerus Dejean pag. 109.
Zeile 9 von oben hinter Obisthaerus füge ein: Heer.
Reihe 2, zwischen Zeile 2 und 3 von oben, füge ein: Pachycoriums
pag. 168.
Zeile 17 von unten, statt Pelekomalium setze: Pelecomalium.
Seite 274, Reihe 1, zwischen Zeile 7 u.8 von oben füge ein: Phlae-
opterus pag. 99.
Zwischen Zeile 9 u. 10 von oben füge ein: Phloeocaris pag. 116.
Zwischen Zeile 4 u. 5 von unten füge ein: Plathystethus pag. 119.
Reihe 2, zwischen Zeile 8 u. 9 von oben füge ein: Platysthelhus
pag. 119. Platysthetus pag. 119.
Zwischen Zeile 15 und 16 von oben füge ein: Polistoma pag. 245.
Zwischen Zeile 17 und 18 von unten füge ein: Prognathus pag. 112.
Zeile 13 von unten, statt 100 setze 109.
Seite 275, Reihe 1, zwischen Zeile 7 und 8 von oben füge ein:
Pseudotasgius pag. 173.
Zwischen Zeile 15 und 16 von unten füge ein: Rembus pag. 179.
Reihe 2, zwischen Zeile 5 und 6 von oben füge ein: Sauriodes
pag. 160.
Zwischen Zeile 6 und 7 von oben füge ein: Sauromorphus pag. 169.
Zwischen Zeile 15 und 16 von unten füge ein: Sragonum pag. 112.
Zwischen Zeile 11 und 12 von unten füge ein: Smilax pag. 189.
Seite 276, Reihe 1, zwischen Zeile 10 u. 11 von oben, füge ein:
Stenosidotus pag. 129.
Zeile 17 von unten, statt 154 setze: 155.
Zeile 16 von unten, statt 154 setze: 155.
Zeile 15 von unten, statt 154, setze .155.
Zeile 14 von unten, hinter 147 füge zu: und 154.
Zwischen Zeile 4 und 5 von unten füge ein: Tachynoderus pag.198.
Reihe 2, Zeile 14, von unten statt Termitsa setze: Termitusa.
Zeile 4 von unten, statt Tetramerus setze: Tetrameres.
Seite 277, Reihe 1, zwischen Zeile 22 und 23 von unten füge ein:
Trachyopus pag. 199. »
Zwischen Zeile 3 und 4 von unten füge ein: Tricodhya pag. 191.
Zeile 1 von unten, statt Trignodesmus setze: Trigonodesmus.
Seite 278, Reihe 1, zwischen Zeile 6 und 7 von oben füge ein:
Xenophalus pag. 19%.
Seite 279, Zeile 1 von unten, nach hinter füge ein: dem ersten.
O. Kröber: Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 121
Berichtigung:
Zu meiner Arbeit im Archiv für Naturgeschichte, 79. Jahrgang,
3. Heft, September 1913, Seite 114—168, muß ich zwei Berich-
tigungen nachtragen, welche ich Herrn Erich Wasmann verdanke:
1. Aenictonia minor l. l., pag. 151, ist keine Aenictonia, sondern
eine Dorylopora, das Tier muß den Namen führen Dorylopora
minor.
2. Dorylonia amaniensis 1. c., pag. 151, ist keine Dorylonia,
sondern dem Bau der Mundteile nach eine Atheta. Es ist mir
aber nicht möglich, das Tier bei einer der bereits aufgestellten
Untergattungen von Atheta unterzubringen, ich bin deshalb
genötigt, für dasselbe ein neues Subgenus zu errichten, für
das ich den Namen Longiprimitarsus gewählt habe und das
folgendermaßen charakterisiert ist: Kopf mittelgroß, nach
hinten etwas erweitert, hinten gerade abgestutzt, mit fast
rechtwinkeligen Hinterwinkeln, Schläfen ungerandet, das 3.
und 4. Dorsalsegment an der Basis quer eingedrückt, 7. Ab-
dominalsegment länger als das 6. Das erste Glied sämtlicher
Tarsen verlängert (daher der Name), Die neue Untergattung
gehört vielleicht in die Nähe von Dimetrota.
Bei der Beschreibung der Fühler von Atheta (Longiprimi-
tarsus) amaniensis ist zu ändern: Glied 4—6 so lang wie breit,
Glied 7—10 breiter als lang (anstatt Glied 4—7 etwas länger als
breit, 8 so lang wie breit, 9 und 10 etwas breiter als lang).
Die nord- und südamerikanischen Arten
der Gattung Conops.
Von
O0. Kröber, Hamburg.
Die Arten der nordamerikanischen Region sind schon
durch Williston in den Trans. Connecticut Acad. Vol. IV in eine
analytische Tabelle gebracht worden, wobei eine ganze Zahl älterer
Arten identifiziert wurde. Einige derselben sind allerdings bis heute
noch nicht zu deuten, da teils die Beschreibungen zu wenig aus-
führlich sind, teils die Tiere niemandem wieder unter die Lupe
gekommen sind. Von den 27 bekannt gewordenen Arten Nord-
amerikas sind 6 Arten nicht in die Tabelle aufgenommen worden,
weil aus den Beschreibungen nicht einmal zu ersehen ist, ob sie
wirklich in diese Gattung gehören. 7 Arten konnten mit keiner
Beschreibung identifiziert werden, sind deshalb als neu beschrieben.
Eine Auflösung der Tabelle in eine gesonderte für Männchen und
Weibchen war unnötig, da die Geschlechter einander außerordent-
lich ähneln. Nur sechs Arten sind bisher auch aus der südameri-
5. Heft
122. O. Kröber:
kanischen Fauna bekannt geworden. Die letztere Fauna liegt
bisher noch sehr im Argen. Williston hat auch hier eine Tabelle
geschaffen, Kansas Univ. Quart. Vol. I, No. 1, 1892; dieselbe enthält
aber nur acht neue Arten. Keine Art der alten Autoren ist gedeutet
oder aufgenommen. So haben auch mir von den 26 bisher be-
schriebenen Conops-Arten nur sieben vorgelegen. Zwei von diesen,
C. analis F. und C. bibunctata Macqu. habe ich in die Gattung
Physocedhala stellen müssen; die anderen fünf sind sämtlich auch
aus Nordamerika bekannt. Zu diesen 24 alten Arten kommen nun
neun hinzu, die absolut nicht mit irgendeiner beschriebenen Art
identifiziert werden konnten. Ob die alten Arten überhaupt in die
Gattung Conops gehören, ist zweifelhaft, weshalb ich verzichtete,
sie in eine Bestimmungstabelle zu bringen. In diese brachte ich
vielmehr nur die neuen Arten und C. magnus Will. und C. rufus
Will. Die andern mir aus Südamerika bekannt gewordenen Conoßs-
Arten C. bulbirostris Lw., C. discalis Will., C. ocellatus G.-Tos
(= parvus Will.) und C. gracilis Will. sind bei der nordamerika-
nischen Fauna abgehandelt worden.
I. Die Conops-Arten Nordamerikas.
1 Stirn ganz schwarz 2.
— Stirn ganz oder teilweise gelb oder gelbbraun 11.
2 Untergesicht ganz schwarz. Flügelstrieme bis zur dritten
Längsader C. formosus n. SP. d.
— Untergesicht ganz oder teilweise gelb, wenn auch oft ver-
dunkelt 3.
3 Große Art von 18-25 mm, tiefschwarz, mit schwarzbrauner
Flügelstrieme C. magnus Will. 5%
—- Kleinere Arten
4 Flügel fast ganz schwärzlich tingiert. Stirn metallisch We.
drittes Fühlerglied bedeutend kürzer als das zweite
C. brachyrhynchus Mcq. Er
— Flügel mit scharf begrenzter Zeichnung
5 Die Flügelbinde reicht nur bis zur dritten Längsader 4
— Die Binde reicht bis über die dritte Längsader hinaus Te
6 Erste Hinterrandzelle hyalin. Stirn metallisch schwarz. Brust-
strieme oben undeutlich C. discalis Will.
— Erste Hinterrandzelle schwärzlich gewölkt. Stirn matt schwarz.
Bruststrieme deutlich C. anthreas Will.
7 Flügel vor der Spitze mit hyaliner Querbinde C. sylvosus Will.
— Flügelbinde vor der Spitze nicht unterbrochen 8.
8 Flügel grau tingiert mit quadratischem braunen Fleck. Drittes
F ühlerglied so lang wie das erste und zweite zusammen. Art
von 7—8 mm Länge (darvus Will.) C. ocellatus G.-Tos
— Flügel ohne solchen Fleck
9 Kleine Art von 9 mm. Erste Basalzelle absolut hyalin. Drittes
Fühlerglied kürzer als das zweite C, mexicanus n. SP. d.
;
j
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 123
— Größere Arten von mindestens 15 mm. Drittes Fühlerglied so
lang als das zweite 10.
10 Erste Basalzelle und Raum unterhalb der vena spuria absolut
hyalin. Sehr zarte schmächtige Art von 12—15 mm
C. sequax Will.
— Erste Basalzelle und Raum unterhalb der vena spuria deutlich
braun tingiert. Robust gebaute Art von 15—17 mm
C. bulbirostris Lw.
11 Stirn mit schwarzer Mittelstrieme 12:
— Stirn ohne schwarze Mittelstrieme 14.
12 Die Flügelbinde reicht bis zur vierten Längsader C. soror n.sp. .?
— Die Flügelbinde reicht bis zur dritten Längsader 13.
13 Stirn des 9 glatt, verhältnismäßig schmal; Stirnstrieme schmal
linear C. striatifrons n. Sp. 39.
— Stirn des 2 breit, stark quergerunzelt, fast ganz durch die
schwarze Strieme ausgefüllt C. pictifrons n. sp. 8.
14 Flügelstrieme größtenteils hell rotgelb
(Ramondi Big.) C. Pictus F. 5%.
— Flügelbinde schwarzbraun oder die Flügel ganz hyalin, jedenfalls
nie auffallend und vorherrschend rotgelb 15.
15 Kleine Arten von höchstens 13 mm, bei denen die Schiller-
strieme am hinteren Augenrand nur bis zur Scheitelblase
emporsteigt 16.
— Große robuste Arten von 18—26 mm, bei denen die Schiller-
strieme auch über die Scheitelblase quer hinwegläuft 18.
16 Vorherrschend blaß rotgelbe Art. Drittes Fühlerglied breiter
als das erste oder zweite, kaum länger als das erste. Beine blaß
rotgelb. Spitze der Hinterschienen und alle Tarsen schwarz
C. dulchellus n. sp. Ö.
— Vorherrschend schwarze Arten. Drittes Fühlerglied lang und
schlank, länger als das erste. Beine gelbbraun; Schienen-
spitzen nicht schwarz 17.
17 Flügel ganz braun tingiert, nur die hintere Basalzelle hyalın
C. fenestratus n. sp. 8%.
— Flügelbinde reicht nur bis zur drittenLängsader und vena spuria;
der Rest ist hyalin C. xanthopareus Will.
18 Augen mit deutlichem dreieckigen, glatten ‚space behind
above the middle‘ C. fronto Will.
— Augen ohne irgend einen auffälligen Fleck 19.
19 Hell rotbraune Art mit so intensivem Goldschiller, daß der
Hinterleib ganz goldgelb erscheint, ohne eine Spur von Schwarz
C. gracilis Will.
— Arten, die am Hinterleib größtenteils schwarz sind, nur teilweise
goldgelb tomentiert 20.
20 Flügel zwischen der vierten und fünften Längsader schwarz-
braun, oder wenigstens hellbraun tingiert. Letzte Hinterleibs-
ringe vorherrschend schwarz C. excisus Wied. 39.
5. Heft
124 O. Kröber:
— Flügel zwischen der vierten und fünften Längsader hyalin.
Letzte Hinterleibsringe fast vollkommen intensiv goldgelb
tomentiert C. auratus Towns. 39.
Nicht aufgeführt sind die Arten: C. flaviceds Mcq., C. fulvi-
Dennis Mcq., C. nigrimanus Big., C. pallifrons Coqu., C. quadri-
maculata Ashm., C. costatus F.
1. Conops formosus n. spec.
&: Kopf ganz schwarz. Mundrand weiß gesäumt. Augen bis
zum Scheitel hinauf blaßgelb eingefaßt. Fühler schwarz. Erstes
Glied doppelt so lang als breit; zweites mindestens doppelt so lang
als das erste; drittes etwas länger als das erste. Endgriffel dorn-
förmig zugespitzt, Seitenfortsatz ganz kurz. Hinterkopf schwarz,
am Augenrand weißgrau bestäubt. Der ganze Körper ist schwarz,
ziemlich glanzlos: - Schulterbeulen und ein Fleck innerhalb zartgelb
bestäubt. Hinterrücken und Seitenplatten etwas grauweiß bereift.
Schwinger ganz blaß weißgelb. Brustseiten weißgrau bereift,
ohne eigentliche -Schillerstrieme. Hüften intensiv weißglänzend.
Schienenbasis fast weiß. Vorder- und Mittelschienen außen silber-
weiß. Klauen und Haftläppchen weißgelb. Klauenspitze schwarz.
Hinterleib sehr schmal gestielt. Basis des dritten Ringes durch-
scheinend blaß braungelb. Dritter bis fünfter Ring mit unscharfem,
gelbbraunem Hinterrandsaum. Vom vierten Ring an ist der
Hinterleib etwas gelblich bestäubt. Flügel blaßbraun tingiert.
Flügelstrieme reicht vom Vorderrand bis zur dritten Längsader,
intensiv braun gefärbt. Sechste und siebente Längsader mit
dunklen Schatten. Länge 10 mm.
Mexiko. — Type &: K. k. Hofmus. Wien.
2. Conops magnus Will.
&: Tiefschwarz, mit teilweise bräunlichem Ton. Untergesicht
dunkel gelbbraun, die Grundfarbe aber durch glänzendes Toment
verdeckt. Gesichtsgruben und Augenrand bis zu den Fühlern
hinauf grauweiß glänzend. Rüssel schwarzbraun. Erstes Fühler-
glied etwa dreimal so lang als breit, ziemlich dick; zweites doppelt
so lang als das erste, sehr zart und schlank; drittes etwas kürzer
als das zweite, verhältnismäßig schmal. Griffel in eine lange Spitze
ausgezogen; Seitenfortsatz ganz klein. Brustseiten ohne Schiller-
strieme. Hinterleib nur an der Basis des dritten Ringes etwas
rotgelblich. Schwinger satt ockergelb. Hüften mit gelbgrauem
Toment. Vorder- und Mittelschienen außen etwas blaßgelb glän-
zend. Haftläppchen braun; Klauen schwarzbraun, sehr groß.
Flügel blaß bräunlich tingiert. Adern außerordentlich kräftig,
schwarz. Die satt schwarzbraune Binde reicht vom Vorderrand
bis zur vena spuria. Der Streifen von der Mündung der ersten bis
zur Mündung der zweiten Längsader ist fast hyalin. Die fünfte
und sechste Längsader sind braun gesäumt. Länge 18—25 mm.
Mexiko; Chile-Arica, 4. II.—5. XI.
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 125
9: Gleicht dem & vollkommen. Das zweite Fühlerglied ist
verhältnismäßig kürzer, am Oberrand gemessen, kaum so lang als
das dritte. Hinterleib entsprechend robuster, ziemlich dicht weißlich
bestäubt. Zweiter Ring am Hinterrand mit seidigem Saum. Theca
ziemlich groß, rein schwarz, grau bestäubt. Der Zwischenraum
zwischen ihr und der Abdomenspitze außerordentlich schmal.
Länge 20—21 mm.
Chile. — Will. beschreibt die Art von Chapada-Brasilien.
3. Conops brachyrhynchus Mcq.
syn. C. obseuripennis Will.
&: Leicht erkennbar an der metallisch schwarzen Stirn und
dem kurzen dritten Fühlerglied. Untergesicht gelb, am Augenrand
und in den Gesichtsgruben leuchtend goldgelb. Backen nicht
verdunkelt. Stirn und Scheitel metallisch schwarz mit bläulichem
Schein. Hinterkopf ganz schwarz, am Augenrand gelblich to-
mentiert bis zum Scheitel hin. Rüssel schwarz glänzend. Fühler
schwarz, Spitze des zweiten und dritten Gliedes unterwärts rot-
braun. Drittes Glied sehr kurz, nicht ganz so lang als das erste;
zweites doppelt so lang als das erste. Griffel in eine kurze Borste
auslaufend; Seitenfortsatz fast kugelig. Rückenschild und Schild-
chen schwarz, wenig glänzend. Ein Fleck zwischen den Schulter-
beulen und oberhalb der Flügelwurzel blaßgelb tomentiert. Brust-
seiten und Hinterrücken tiefschwarz, glänzend, letzterer obenund
seitlich gelb tomentiert, erstere mit gelber Strieme. Schwinger
ockergelb. Hüften schwarz, intensiv messinggelb glänzend. Beine
schwarzbraun, fast schwarz. Schenkel an beiden Enden hell gelb-
braun, in der Basalhälfte fast weißgelb. Vorder- und Mittelschienen
außen intensiv messinggelb glänzend. Tarsen tiefschwarz. Haft-
läppchen gelb. Klauen blaß rotgelb, Spitze schwarz. Hinterleib
dünn gestielt, glänzend schwarz mit bläulichem Schein. Grenze
des ersten und zweiten Ringes glänzend gelbbraun, goldgelb
bestäubt. Dritter bis fünfter Ring mit goldgelbem Tomentsaum.
Der vierte bis letzte Ring auch auf der Oberseitenmitte mehr oder
weniger goldgelb bestäubt. Flügel ganz blaßbraun tingiert, am
Vorderrand intensiver, aber ohne eigentliche Binde. Länge 9—
11,5 mm.
9: Gleicht dem &, aber dunkler; daher die hellen Partien
intensiver. Theca ziemlich lang, schwarzbraun wie der übrige
Körper. Die letzten Ringe wenig bestäubt. Länge 8—12 mm.
Georgia; Colorado, Fort Colenns; Opelousas, La., 9. VI., V.,
VII. Außerdem bekannt von N. M., Va., S. C., Ga., Mass., Kans.,
Se. N. ]., Fla.
Ein 9, dessen zweiter Ring nebst dem größten Teil des dritten
hell rotgelb sind. Auf Blüten von Helianthus annuus.
5. Heft
126 0. Kröber:
4. Conops discealis Will.
&: Stirn schwarz, metallisch glänzend. Untergesicht dunkel-
gelb, Gesichtsgruben schwärzlich. Am Mundrand intensiv weiß-
glänzend, am Augenrand blaß goldgelb, und zwar vorn und hinten.
Hinterkopf und Scheitelblase schwarz. Die Partie des Unter-
gesichts zwischen den glänzenden Striemen ist dunkelbraun und
stark vertieft. Rüssel schwarzbraun, die Enden fast schwarz.
Erstes Fühlerglied mehr als doppelt solang alsbreit, langundschmal;
zweites doppelt so lang als das erste; drittes so lang wie das erste,
breit birnförmig. Endgriffel ziemlich lang; Seitenfortsatz sehr
kurz. Thorax durchaus schwarz, ganz matt weiß bereift, am deut-
lichsten auf den Schulterbeulen, Brustseiten der oberen Partie
vom Hinterrücken und dessen Seitenplatten. Schwinger ockergelb.
Schienen schwarzbraun, zart gelb bestäubt, Basalhälfte hell gelb-
braun. Schenkel schwarz, beide Enden dunkel gelbbraun. Tarsen
tiefschwarz. Vorder- und Mittelschienen außen stark messinggelb
glänzend; Hinterschienen weißlich bestäubt. Haftläppchen gelb-
lich; Klauen braungelb, Spitze schwarz. Hinterleib schwarz, sehr
schmal gestielt. Ende des zweiten und Basis des dritten Ringes
fast durchscheinend rotgelb. Dritter bis sechster Ring zunehmend
gelblich bestäubt; dritter bis fünfter mit unscharfer Hinterrand-
binde. Flügel hyalin, stark irisierend, vom Vorderrand bis zur
dritten Längsader intensiv schwarzbraun tingiert. Erste Basalzelle
manchmal heller tingiert, in einem Exemplar von Mexiko absolut
hyalin. In diesem & ist die zweite Basalzelle und ein Streif vor
der fünften Längsader blaßbraun. Länge 8—12 mm.
Mexiko, Tapachula; Argentinien, Mendoza.
9: Ich habe kein 9 gesehen, gebe darum Will.’s Originalbe-
schreibung: ‚‚Face yellow, cheeks brown. Fifth abdominal segment
with a large process belong. Length 9—10 mm.“
_ Mexiko, Amula, Omilteme in Guerro, Teapa in Tabasco.
5. Conops anthreas Will.
&: Steht der vorigen sehr nahe; kleine düster gefärbte Art.
Kopf dunkel braungelb. Scheitel und Stirn ganz schwarzbraun,
etwas fettig glänzend. Der ziemlich scharfe Kiel und die Seiten-
leisten der Untergesichtsgruben schwärzlich. Untergesicht und
Augenrand bis fast zum Scheitel weißglänzend. Backen stark
verdunkelt. Rüssel kaum zweimal kopflang, dunkel braungelb,
mit fast schwarzen Enden. Zweites Fühlerglied etwa 21% mal so
lang als das erste, schlanker, schwarzbraun; drittes hellbraun,
langkegelig, etwa halbmal so lang als das erste, breiter als jedes,
an der Basis fast rotgelb. Griffel stark, borstenförmig; Seiten-
fortsatz kurzkegelig, dick. Hinterkopf schwarz, am Augenrand
silberweiß eingefaßt, die Scheitelblase aber nicht erreichend.
Thorax braungelb; Rückenplatte rein schwarz, glanzlos. Schulter-
beulen von einem zarten gelblichen Tomentstreifen eingefaßt.
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. t24
Ein gleicher Streifen liegt vor dem Schildchen. Der fast schwarze
Hinterrücken und seine Seitenplatten zart grauweiß bestäubt.
Brustseiten mit ziemlich scharf begrenzter weißlicher Schillerstrieme,
die oberhalb der Mittelhüften breiter und satt goldgelb wird. Beine
pechbraun, Tarsen verdunkelt, Enden fast schwarz. Schenkel-
und Schienenbasis heller. Vorder- und Mittelschienen außen in-
tensiv silberglänzend. Haftläppchen und Klauen hell gelbbraun,
Klauenspitze schwarz. Schwinger intensiv ockergelb. Hinter-
leib sehr schlank und zart, im Grunde schwarzglänzend, beide
Enden des zweiten Ringes und die Basis des dritten, besonders
unten, rotgelb oder düster rotbraun. Erster bis vierter Ring
mit zartem aber intensiv goldgelbem Hinterrandsaum. Hinter-
leibspitze zart weißlichgrau bestäubt, Genitalien rotbräunlich.
Flügel absolut hyalin, mit sehr zarten, schwarzen Adern. Binde
vom Vorderrand bis zur dritten Längsader und vena spuria,
scharf begrenzt. Die erste Hinterrandzelle ist vor der vena spuria
bis zur Spitze stark geschwärzt, die Ränder der Trübung sind
verwaschen. Länge inkl. Fühler $S—10 mm.
Mazatlan.
©: Ich kenne nur das 4. Das 9 scheint dem 3 vollkommen zu
gleichen, jedenfalls enthält die Beschreibung Williston’s keine
Unterschiede der Geschlechter.
Mazatlan, Acapulco, Rincon, Atoyac.
6. Conops sylvosus Will.
&: Sehr charakteristisch durch die glänzendschwarze Stirn
und die braun tingierten Flügel, die vor der Spitze eine fast hyaline
Querbinde haben, was von keiner zweiten Art gilt. — Stirn und
Scheitelblase schwarz, glänzend. Gesicht dunkelgelb, am Mund-
rand und an den Augenrändern bis zur Scheitelblase hinauf intensiv
silberglänzend. Fühler durchaus schwarz. Erstes Glied etwa drei-
mal länger als breit; zweites kaum länger als das erste; das dritte
so lang als das zweite, an der Basis sehr breit, dann in eine lange
schmale Partie ausgezogen. Die ganzen Fühler erscheinen daher
sehr lang. Endgriffel halb so lang als das Basalglied. Hinterkopf
tiefschwarz, etwas glänzend. Rüssel schwarz, verhältnismäßig
kurz. Der ganze Thorax glänzend schwarz. Brustseiten mit silber-
weißer Strieme. Schulterbeulen und alle Hüften weiß tomentiert.
Schwinger hellgelb. Schenkel stark glänzend, blauschwarz, beide
Enden und dieSchienenbasis hell gelbbraun, glänzend. Spitzenpartie
der Schienen schwarz. Vorder- und Mittelschienen außen stark
silberglänzend. Tarsen schwarzbraun, durch Toment heller. Haft-
läppchen gelb. Klauen gelbbraun, Spitze schwarz. Hinterleib
tiefschwarz, stark glänzend. Ende des zweiten Ringes rotgelb,
in der Mitte schmal, seitlich stark verbreitert, matt durch zarte
weiße. Bestäubung. Dritter bis fünfter Ring mit äußerst zartem
Hinterrandsaum, der seitlich silberweiß glänzt. Toment und Be-
haarung äußerst zart. Flügel etwas graulich tingiert. Die Strieme
5. Heft
128 O. Kröber:
liegt zwischen der ersten und dritten Längsader. Die erste Basal-
zelle bleibt ganz weißlich hyalin. Erste Hinterrandzelle bis über
die kleine Querader hinaus braun tingiert; Flügelspitze desgleichen.
Von der Mündung der ersten Längsader zieht sich durch die erste
Hinterrandzelle eine rein hyaline Querbinde hin, die von der Säu-
mung der kleinen Querader begrenzt wird. Länge 9,5 mm.
©: Gleicht dem & vollkommen, aber die hellen Partien sind
noch blasser, heben sich daher schärfer ab. Die Flügelbinde reicht
jenseits der ersten Basalzelle bis zur fünften Längsader. Am
Hinterleib trägt der zweite Ring einen weißlichen Tomentsaum,
der dritte und vierte einen blaß messinggelben. Theca ziemlich
groß, braunglänzend, unterseits tiefschwarz, matt. Sechster und
siebenter Ring auf der Mitte unbestimmt gelbgrau tomentiert.
Länge 7—9 mm.
New Conway, N. H. 10. VII.; Mass. Außerdem bekannt von
Conn., Kans., Guerrero, White Mountains; N. ]J.
7. Conops ocellatus Giglio-Tos
Ich kenne die Art nicht, gebe daher die Originalbeschreibung:
&: „Corp. long. mm 7, alae long. mm 5. — Niger, nitens; facie
flava, macula epistomica nigra; antennis articulo tertio subulato,
longitudine fere aequale duobus primis conjunctis; in segmento
secundo abdominis fascia postica flavotestacea, tibiis omnibus
medietate basali flavis; pulvillis flavis, alis sublimpidis, macula
sub-rotunda nigra in medio, contra marginem anticum. Mexico.“
9: Als Q gehört wohl Conops Parvus Will. dazu:
„Closely allied to S. sylvosus Will., but differs in the lighter
colored antennae and their more elongated third joint, which is
as long as the first two joints together; in the wing, being wholly
grayish-hyaline, save a quadrate brown spot in front a little
beyond the middle; and in the lighter colored legs and abdomen.
The proboscis is as long as the antennae; the legs are brown or
brownish-yellow. Length 8 mm.
Chapada, Brasilien.‘
8. Conops mexicanus n. sp.
&: Stirn ganz schwarz, vor der Scheitelblase etwas bräunlich.
Untergesicht dunkelgelb, Gesichtsgruben in der oberen Partie
schwarzbraun. Backen schwarzbraun mit dunkel gelbbraunem
Fleck. Das ganze Untergesicht mit silberweißem Glanz, der sich
am Augenrand als schmaler Streifen bis zur Scheitelblase hinauf-
zieht. Rüssel schwarzbraun, Spitze schwarz. Erstes Fühlerglied
dunkelgelbbraun, fast dreimal so lang als breit; zweites fast doppelt
so lang als das erste, schmal; drittes breiter als das zweite, etwa
2, so lang. Griffel kurz, scharf zugespitzt; Seitenfortsatz klein,
aber deutlich. Hinterkopf schwarz, am Augenrand bis zur Scheitel-
blase breit weiß bestäubt. Isoliert unter der Scheitelblase liegt
noch ein weißgrauer Tomentfleck. Körper schwarz. Um die
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 129
Schulterbeulen herum läuft eine weißgelbe Tomentstrieme, die
direkt in die Strieme der Brustseiten übergeht. Oberhalb der
Flügelwurzel und vor dem Schildchen liegt ein gleicher Toment-
fleck. Hinterrücken oben und seitlich grauweiß bestäubt. Alle
Hüften und die Partie zwischen Vorderhüften und Schulterbeulen
silberweiß bestäubt. Schwinger weißgelb. Beine schwarzbraun,
Knie und Schienenbasis heller._ Vorder- und Mittelschienen außen
silberweiß. Haftläppchen und Klauen gelblich. Klauenspitze
schwarz. Hinterleib sehr dünn gestielt. Erster bis fünfter Ring
mit weißgrauem Tomentsaum am Hinterrand. Basis des dritten
Ringes durchscheinend gelbbraun. Die letzten Ringe gelblich
bestäubt. Flügel fast hyalin, etwas graulich. Die Binde reicht
dom Vorderrand bis zur dritten Längsader und vena spuria. Spitze
ver ersten Hinterrandzelle graulich hyalin. Fünfte Längsader zart
braun gesäumt. Länge 9 mm.
Orizaba — Mexiko, 5. V. — Type: &K. k. Hofmus. Wien.
| 9. Conops sequax Will.
d&: Stirn und Scheitel glänzend schwarz. Untergesicht gelb,
am Mund- und Augenrand blaß messinggelb glänzend. Die Partie
dazwischen ist braun und glanzlos.. Rüssel ziemlich lang, schwarz-
braun. Erstes Fühlerglied etwa 214 mal so lang als breit. Das
zweite und dritte gleichlang, je halbmal länger als das erste. End-
griffel endet in eine starke Borste, Seitenfortsatz kaum wahr-
nehmbar. Basis des dritten Fühlergliedes tiefrot. Hinterkopf
schwarz, am Augenrand und unter der Scheitelblase weißgrau
‚bestäubt. Thorax ganz schwarz. Ein Fleck zwischen den Schulter-
beulen, obere Partie des Hinterrückens und die Seitenplatten,
Strieme der Brustseiten, die schwarzgrauen Hüften weißgrau
glänzend. Schenkel schwarzbraun, dicht grau bestäubt. Schienen
und Tarsen braun. Schienenbasis sehr viel heller. Alle Schienen
hellgrau bestäubt, die vordern und mittlern außen silberweiß
glänzend. Haftläppchen gelbbraun. Klauen schwarzglänzend, die
Basis etwas rotbraun. Hinterleib sehr dünn gestielt, glänzend
schwarz. Erster Ring gelblich bestäubt. Grenze des zweiten und
dritten Ringes blaß gelbbraun, zart weißlich bestäubt. Der Rest
des Hinterleibes zart graubraun bestäubt, ziemlich dicht schwarz
behaart. Flügel fast hyalin, die Binde dunkelbraun, scharf begrenzt
durch die dritte Längsader und vena spuria. Fünfte Längsader
dunkelbraun gesäumt. Die Spitzen der Discoidal- und ersten
Hinterrandzelle hell. Länge 12—15 mm.
Mexiko.
Ein $, das vielleicht hierher gehört, mißt 20 mm, die Backen
sind schwarzbraun und die Partie zwischen den Tomentstrichen
des Untergesichts ist nicht verdunkelt. — Mexiko.
Will. sagt von einem {, das er zu der Art zählt: „A & Soc
(Temax N. Yucatan) differs in having the pleural stripe distinctey
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 5. 9 5. Heft
130 O. Kröber:
limited above, the yellow abdominal bands absent, the legs more
reddish-brown, the tarsi in large part yellow, and the third joint
of the antennae proportionally a little shorter. It is probably that
these differences are specific.‘
9: Da mir kein 9 vorlag, gebe ich Will.’s Originalbeschreibung:
„Face reddish-yellow; orbits with a golden sheen, cheeks brown.
Front black, moderately shining. Antennae black, first joint more
than half as long as the second; third joint longer than the second,
gradually tapering from near the base; style slender, bristle-like
on the distal half of the third joint, the secord joint not at all
prominent. Proboscis about twice thelength of thehead. Thorax
black, but little shining; humeri lightly whitish pollinose above;
pleural stripe indistinct above. Abdomen black, second and third
segments with a narrow golden pollinose band behind; sixth for
the most part covered with whitish pollen; ventral process of the
fifth segment very large. Legs dark brown or brownish-black;
base of all the tibiae yellow; basal joints of all the tarsi yellow or
yellowish. Wings brown in front of the third vein and in the first
posterior cell äs far as the streak corresponding with the spurious
vein ofthe Syrpdhidae, in front of the last section of the fourth vein
a subhyaline space. Length 1,5 cm.
In this species the outer section of the fourth vein is nearly
parallel with the great cross-vein. IE e
Mexiko, Amula and Omilteme in Guerrero.‘‘ — Orizaba.
10. Conops bulbirostris Lw.
d: Gleicht seguax außerordentlich. Untergesicht. hellgelb,
Gesichtsgruben und Wangen fast weißglänzend. Oberhalb der
Fühler liegt am Augenrand noch jederseits ein schmaler, silberweißer
Saum, der aber die Scheitelblase nicht erreicht. Stirn und Scheitel-
blase schwarzglänzend, auch der Hinterkopf, dessen Silbertoment
über die Scheitelblase hinwegführt. Fühler schwarzbraun. Erstes
Glied und Spitze des zweiten etwas rötlich. Erstes Glied etwa
dreimal so lang als breit; zweites halb mal länger als das erste;
drittes etwas länger als das erste, kaum spindelförmig, von der
Basis bis zur Spitze ganz gleichmäßig verjüngt. Endgriffel in eine
lange, starre Borste auslaufend, Seitenfortsatz sehr unbedeutend.
Um die Schulterbeulen zieht sich im Winkel eine intensiv messing-
gelbe Binde herum. Zwischen diesen Binden steigt das Schwarz
des Rückenschildes bis zum Hals hinab. Schildchen und Hinter-
rücken tiefschwarz; letzterer oben und seitlich grauweiß bestäubt.
Brustseiten glänzend schwarzbraun, etwas weißlich bestäubt.
Die sehr deutliche weißgelbe Schillerstrieme reicht nur bis zur
Quernaht. Hüften dunkelbraun, gelbweiß bestäubt. Beine hell-
braun. Schenkel teilweise etwas verdunkelt, weißlich bereift.
Basis der Schienen etwas heller. Vorder- und Mittelschienen außen
blaßgelblich glänzend. Tarsen schwarz. Metatarsus braun. Haft-
läppchen gelb. Klauen braungelb, Spitze schwarz. Schwinger
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 131
dunkel ockergelb. Hinterleib schwarz, durch Bestäubung matt,
Grenze des zweiten und dritten Ringes durchscheinend rotgelb,
blaß, eine Binde bildend, in der ein gelblicher Tomentstreifen liegt.
Dritter bis fünfter Ring mit gelbem Hinterrandsaum; sechster
ziemlich intensiv graugelb bestäubt. Die Flügelstrieme reicht vom
Vorderrand bis zur dritten Längsader und vena spuria. Erste Basal-
zelle stets noch braun tingiert. Der Saum an der fünften und
sechsten Längsader tiefschwarzbraun. Diskoidal- und erste Hinter-
randzelle mit hellem Spitzenfleck. Länge 15—17 mm.
Texas, Dallas; Cuerna Vacca; Brasilien; Mexiko, Orizaba;
Paraguay.
Ein & von Orizaba hat vorherrschend schwarzbraune Beine.
Rüssel schwarzbraun, an der Wurzel stark verdickt, ein Merkmal,
das die Art mit vielen andern teilt.
9: Gleicht dem & vollkommen. Hinterleib sehr stark, rein
schwarz. Erster Ring etwas graugelblich bestäubt; zweiter mit
graugelber Hinterrandbinde; dritter mit überall gleichbreiter
goldgelber Hinterrandbinde; fünfter mit goldgelbem, linienfeinem
Saum, sechster fast ganz weißgrau bestäubt. Theca groß, das
Analsegment überragend, rein schwarz, graulich bestäubt. — Zu-
weilen sind alle Tomentbinden des Hinterleibes grauweiß. Länge
15—17 mm.
Texas (?) 23. VI.; Georgia; Mexiko, Sta. Bartolo, Orizaba.
Außerdem von Ga., N. C., N. J., St. Augustine, Fla.
11. Conops soror n. spec.
2: Untergesicht sattgelb, fast gelbbraun gefärbt, glanzlos.
Backen schwarzbraun mit dunkelbraunem Fleck. Gesichtsgruben
weißlich. Am untern Augenrand zieht sich bis zur Mitte eine linien-
feine weißglänzende Strieme hinauf. Rüssel schwarzbraun, etwas
glänzend. Scheitelblase dunkelbraun. Davor eine breite, matt-
schwarze Querbinde, von der sich eine Längsstrieme bis zu den
Fühlern herunterzieht, sich hier gabelt und den Höcker hufeisen-
förmig umgreift. Erstes Fühlerglied kaum doppelt so lang als
breit, hellgelbbraun; zweites über 215 mal so lang als das erste,
schwarzbraun, zart; drittes so lang wie das erste, breit birnförmig,
unten hell rotbraun. Griffel in eine sehr zarte, ziemlich lange Borste
auslaufend; Seitenfortsatz ziemlich groß und dick. Hinterkopf
schwarzbraun, am Auge weißgrau bestäubt. Rückenschild matt,
schwarz, zart gelblich bestäubt. Zwischen den Schulterbeulen
liegt ein fast messinggelber Fleck. Schildchen schwarz, Hinterrand
etwas bräunlich. Hinterrücken schwarz mit fast glanzlosem,
gelblichgrauem Toment, Seitenplatten mit weißgrauem. Brust-
seiten schwarzbraun, etwas graulich bereift, mit ganz zarter,
silbergrauer Strieme. Hüften schwarzbraun, silberglänzend.
Schenkel schwarzbraun. Schienenspitze hellbraun, die Basis
weißlichgelb. Tarsen braun, Metatarsus heller. Vorder- und Mittel-
schienen außen silberglänzend. Schwinger zitronengelb. Basis
9* 5. Heft
132 O. Kröber:
des Stieles bräunlich. Hinterleib schwarz, matt, gelbgrau bestäubt.
Ende des zweiten Ringes hell rotbraun, dicht weiß bestäubt; dritter
bis fünfter mit fast messinggelber, etwas seidiger Tomentbinde.
Theca klein, nicht weiter vorstehend als das Analsegment, schwarz-
braun glänzend. Flügel fast hyalin. Die Strieme beginnt am
Vorderrand, füllt die ganze erste und zweite Basalzelle und die
erste Hinterrandzelle aus. Spitzenfleck hyalin. Fünfte Längsader
schmal und zart braun gesäumt. Haftläppchen dunkelbraun.
Klauen schwarzbraun. Länge 10 mm.
Orizaba, Mexiko, 5. V. — Type 2: K. k. Hofmus. Wien.
12. Conops striatifrons n. spec.
&: Untergesicht und Stirn hell gelbbraun. Gesichtsgruben
weißglänzend. Am Augenrand bis zur Scheitelblase schmal weiß-
gelb eingefaßt. Rüssel verhältnismäßig kurz, hellbraun mit
schwarzen Enden. Scheitelblase schwarzbraun, etwas glänzend,
in der Mitte fast gelblich. Eine Querstrieme davor, von Auge zu
Auge reichend, tief sammetschwarz. Von ihr zieht sich eine Längs-
strieme bis zu den Fühlern herunter. Erstes Fühlerglied etwa
dreimal so lang als breit, dunkelrotbraun; zweites doppelt so lang
als das erste; drittes kaum etwas länger als das erste. Endgriffel
in eine starre Borste auslaufend, Seitenfortsatz kaum erkennbar.
Hinterkopf hellbraun, in der untern Partie blaßgelb. Die blaßgelbe
Schillerstrieme begleitet den Augenrand bis zur Scheitelblase.
Thorax genau wie bei C. bulbirostris. Hinterrücken oben und seit-
lich bestäubt. Schillerstrieme der Brustseiten breit, gelbweiß,
bis zum Rückenschild hinaufreichend. Hüften schwarzbraun,
weißgelb tomentiert. Alle Schenkel und Schienenbasen hell gelb-
braun. Knie fast weißgelb. Schienenspitzen und Tarsen tiefschwarz.
Vorder- und Mittelschienen außen weißgelb glänzend. Haftläppchen
hellgelb. Klauen fast weißlich, Spitze schwarz. Hinterleib glänzend
schwarzbraun, die letzten Ringe durch Bestäubung matt. Erster
Ring hinten weißgrau bestäubt. Grenze des zweiten und dritten
Ringes gelbbraun, durchscheinend; dritter bis fünfter mit blaß
goldgelbem Hinterrandsaum, der sich seitlich stark verschmälert.
Schwinger zitronengelb. Flügel fast hyalin, die Vorderrandzelle
etwas heller braun als die eigentliche Strieme, die scharf begrenzt
wird durch die erste und dritte Längsader. Unterrandzelle bis zur
Spitze ausgefüllt. Fünite und sechste Längsader von einem ganz
zarten Saum begleitet. Länge 15—14 mm.
Georgia, Texas (?). — Type &: Kgl. Zool. Mus. Berlin.
2: Gleicht dem d. Die hellen Partien sind noch heller gefärbt,
die Flügelbinde ist noch intensiver. Vierter und fünfter Hinter-
leibsring fast ganz goldgelb bestäubt, sechster und siebenter matt
grauweiß. Theca sehr klein, schwarzbraun, fast glanzlos. Schiller-
strieme der Brustseiten und Flecken des Rückenschildes mehr
gelb. Länge 16 mm.
Lincoln Nebraska VIII., Georgia. — Type 2: Koll. Kröber
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 133
13. Conops pietifrons n. spec.
2: Der vorigen sehr ähnlich, aber durch die Kopfzeichnung
sofort zu unterscheiden. Scheitel und Stirn bis auf einen schmalen
Rand oberhalb der Fühler schwarz, intensiv quer gerunzelt, eine
T-förmige Zeichnung wie bei striatifrons fehlt also. Vom Fühler-
höcker geht jederseits ein kleines Strichelchen neben den Gesichts-
gruben herunter. Fühler und Rüssel schwarz. Erstes Glied etwa
doppelt so lang als breit; zweites doppelt so lang als das erste;
drittes etwas kürzer, spindelförmig. Griffel in eine starre Borste
endigend ; Seitenfortsatz ganz klein. Hinterkopf schwarz, am Augen-
rand bis zum Scheitel silberweiß. Backen ganz gelb. Körper ganz
schwarz mit bräunlichem Schein. Schulterbeulen innen und hinten
schmal weißgelb gesäumt. Brustseiten mit weißgrauer Toment-
strieme. Hinterrücken oben und seitlich weißgrau bestäubt. Beine
schwarzbraun. Hüften intensiv weißgrau bestäubt. Schenkel an
beiden Enden, Schienen an der Basis gelblichweiß. Vorder- und
Mittelschienen außen silberglänzend. Haftläppchen sehr klein,
ockergelb. Klauen schwarz. Hinterleib an der Basis des dritten
Ringes durchscheinend glänzend gelbbraun, dicht weiß bestäubt.
Vierter bis siebenter Ring dicht gelbgrau bestäubt. Theca klein,
das Analsegment kaum überragend, glänzend schwarzbraun.
Flügel blaßbraun tingiert. Flügelbinde bis zur dritten Längsader
reichend, scharf begrenzt. Länge 12 mm.
Orizaba, Mexiko, 5. V. — Type 2: K. k. Hofmus. Wien.
14. Conops pietus F.
syn. Conops Ramondi Big.
&: Erkennbar an dem prachtvollen Rotgelb der Flügel. Kopf
satt rotbraun, wenig glänzend; über dem Stirnhöcker etwas
schwärzlich. Untergesicht mit intensivem Messingglanz in den
Gesichtsgruben und am Augenrand. Hinterkopf rotbraun, am
Augenrand goldgelb glänzend. Fühler rotbraun, zweites Glied
verdunkelt, drittes brennend rotgelb. Griffel in eine Borste endend,
lang, die äußerste Spitze etwas schwärzlich. Thorax schwarz.
Schulterbeulen gelbbraun, innerhalb derselben eine breite, intensiv
goldgelbe Strieme. Schildchen, Hinterrücken, Seitenplatten des-
selben, Strieme der Brustseiten gleichfalls goldgelb bestäubt,
gleichfalls eine Strieme zwischen Schulter und Flügelwurzel.
Hinterleib hell gelbbraun. Erster Ring und Basis des zweiten
schwärzlich; zweiter bis fünfter mit unscharfem, goldgelben
Hinterrandsaum, sechster fast ganz goldgelb glänzend. Beine hell-
rotgelb, Vorder- und Mittelschienen mit schwachem Goldglanz.
Tarsen schwarz, Metatarsus größtenteils gelbbraun, Spitze des
letzten Gliedes rotgelb. Haftläppchen größtenteils gelbbraun.
Klauen rotgelb, Spitze schwarz. Flügel am. Vorderrand intensiv
rotgelb. Vorderrandzelle blaßgelb. Erste Hinterrandzelle bis zur
vena spuria rein braun. Rest des Flügels hyalin. Länge 15 mm. _
Siidamerika, West-Indien, Cuba, Carolina, Porto Rico.
5. Heft
134 O. Kröber:
9: Gleicht dem Z vollkommen. Das Toment des Rücken-
schildes noch leuchtender. Die Strieme innerhalb der Schulter
reicht bis zur Quernaht als feine Linie. Erster und zweiter Hinter-
leibsring größtenteils schwarzbraun mit goldgelbem Glanz am
Hinterrand. Dritter und vierter Ring am Vorderrand unbestimmt
schwarzbraun. Rest des Hinterleibes gelbbraun mit Goldschimmer.
Theca groß, hornförmig, blaß gelbbraun, seitlich mit Silberschimmer.
Flügel wie beim &; erste Hinterrandzelle an der Spitze hyalin.
Länge 13 mm.
Südamerika; außerdem bekannt von West-Indien, Carolina,
Cuba, Porto Rico.
15. Conops pulchellus n. spec.
&: Eine auffallend hellglänzende, rotgelbe Art. Kopf hellgelb,
intensiv messinggelb glänzend. Gesichtsgruben fast weißlich.
Scheitelblase etwas rötlichgelb, mit kleinem, braunem Fleck.
Erstes Fühlerglied fast dreimal so lang als breit, etwas rostbraun;
zweites doppelt so lang als das erste, gleich dem dritten schwarz-
braun. Drittes Glied birnförmig, viel breiter als die Basalglieder.
Griffel sehr kurz, in eine Borste endend. Seitenfortsatz klein, aber
deutlich. Hinterkopf hell rotgelb, am Augenrand fast weißglänzend
gesäumt, die Scheitelblase nicht erreichend. Rückenschild mit
drei tiefschwarzen Striemen, die fast zusammengeflossen sind,
nur durch eine düsterrote Linie getrennt. Zwischen den Schulter-
beulen liegt ein silberweißes Tomenttleckchen. Hinterrücken
tiefschwarz, oben und seitlich blaß goldgelb bestäubt. Brustseiten.
blaß rotgelb, ohne Schillerstrieme, nur über der Mittelhüfte der
Anfang einer solchen. Hüften blaßgelb glänzend. Alle Tarsen und
das Spitzendrittel der Hinterschienen schwarz. Vorder- und Mittel-
scienen außen gelblich glänzend. Haftläppchen und Klauen
blaß gelbbraun, Klauenspitze schwarz. Schwinger weißgelb. Hinter-
leib sehr dünn gestielt. Erster Ring an der Basis etwas schwärzlich.
Dritter am Hinterrand, vierter am Vorderrand ziemlich scharf
schwarz begrenzt. Vom dritten Ring an dicht goldgelb bestäubt.
Flügel hyalin. Binde zwischen der ersten und dritten Längsader,
scharf begrenzt, blaßbraun. Vena spuria von einem schmalen
Schatten begleitet. Länge 11 mm.
Süd-Carolina. — Type &: K. k. Hofmus. Wien.
16. Conops fenestratus n. spec.
2: Kopf hellgelb. Gesichtsgruben mit zwei schwarzbraunen
Strichen, aber dicht weiß tomentiert. Wangen am Augenrand mit
blaßgelbem Saum, der nicht bis zur Scheitelblase hinaufsteigt.
Rüssel schwarzbraun. Stirn und Scheitelblase etwas bräunlich.
Oberhalb der Fühler ein kleiner, schwarzbrauner Fleck, der sich
hufeisenförmig um die Fühler herumzieht. Erstes Fühlerglied hell
rotbraun, stark glänzend, gut dreimal so lang als breit, zweites und
drittes von gleicher Länge, jedes halbmal länger als das erste.
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 135
Drittes an der Basis rotbraun, sonst gleich dem zweiten schwarz-
braun. Griffel in eine hell gelbbraune Spitze ausgezogen; Seiten-
fortsatz ganz klein. Hinterkopf etwas bräunlich, am Augenrand
mit messinggelbem Schiller, der aber nicht bis zur Scheitelblase
hinaufsteigt. Rückenschild schwarz. Schulterbeulen und Schild-
chen braungelb, gelb bestäubt. Zwischen den Schultern liegt ein
fast goldgelbglänzender, scharf begrenzter Fleck. Brustseiten
schwarz, mit breiter, messinggelber Strieme. Hinterrücken schwarz,
matt, oben und seitlich intensiv goldgelb bestäubt. Schwinger hell
ockergelb. Hinterleib schwarzbraun, gelblich tomentiert, nur
zweiter und dritter Ring glänzend. Erster Ring goldgelb bestäubt;
zweiter bis vierter mit breiter goldgelber Hinterrandbinde. Zweiter
Ring teilweise fast durchscheinend hell rotgelb. Hüften schwarz-
braun, blaßgelb bestäubt. Schenkel fast rotgelb, an beiden Enden
gelblich. Schienen braun, Basis weißlichgelb. Vorder- und Mittel-
schienen außen weißlich glänzend. Tarsen schwarz. Haftläppchen
und Klauen gelb, Klauenspitze schwarz. Flügel braun tingiert,
die sattbraune Strieme liegt zwischen der ersten und dritten
Längsader bezw. vena spuria. Erste Basalzelle und Basis der Anal-
zelle durchaus hyalin. Theca sehr klein, schwarzbraun, etwas
glänzend. Länge 13—16 mm.
Lincoln, Nebraska. — Type 2: Kgl. zool. Mus. Berlin.
d&: Gleicht dem 2 vollkommen. Alle Tomentflecken blasser,
das Schildchen mehr rotbraun. Am Hinterleib sind der dritte bis
fünfte Ring in der Mitte vollkommen goldgelb bestäubt; seitlich
nimmt die Bestäubung stark ab, so daß sie, von hinten betrachtet,
fast dreieckig erscheint. Länge 16—17 mm.
Lincoln VIII., Texas, Delaware 31. VIIl., Opelousas VI.
17. Conops xanthopareus Will.
d: Der ganze Kopf dunkel gelbbraun, nur der Hinterkopf
schwarzbraun. Gesichtsgruben weiß tomentiert. Augenrand bis
zur Scheitelblase satt goldgelb glänzend, auch am Hinterkopf.
Rüssel hell rotgelb, Spitze schwärzlich. Erstes Fühlerglied etwa
zweimal so lang als breit, hell rotgelb, zweites 11, mal so lang als
das erste, schwarz, unten etwas rotbraun; drittes so lang wie das
zweite, mit ganz geradem Oberrand, unten kaum etwas ausge-
buchtet, schwarz, in der Basalpartie dunkel rotbraun. Griffel
schwarz, Spitze hellbraun, Seitenfortsatz klein, aber deutlich.
Rückenschild im Grunde schwarz, durch goldbraune Bestäubung
eigentümlich braun erscheinend. Schulterbeulen und Schildchen
hell rostbraun. Zwischen den Schulterbeulen zwei satt goldgelbe
Flecken. Hinterrücken schwarz, oben und seitlich goldgelb bestäubt.
Schwinger ockergelb. Brustseiten schwarz, mit messinggelber
Schillerstrieme. Hüften schwarz, weißgrau glänzend, besonders
die Hinterhüften. Schenkel und Schienen hell rotgelb. Schienen-
basis fast weißgelb. Tarsen schwarz. Metatarsen der Hinterfüße
braun. Haftläppchen und Klauen weißgelb, Klauenspitze schwarz.
5. Heft
136 :O. Kröber:
Hinterleib schlank gestielt, schwarz, durch Bestäubung matt.
Erster Ring gelb bestäubt; zweiter und Basis des dritten hell
rostrot, an der Grenze beider eine durchscheinende, hellgelbe
Querbinde; zweiter ‚obenauf etwas verdunkelt. Analsegment rot-
braun, gleich dem vorhergehenden Ring dicht goldgelb bestäubt.
Flügel hyalin. Die Binde sehr dunkelbraun, durch die verhältnis-
mäßig blassen Adern eigentümlich streifig erscheinend, scharf
begrenzt durch die dritte Längsader und die vena spuria. Fünfte
Längsader braun gesäumt. Erste Hinterrandzelle mit hellem
Spitzenfleck. Länge 13—14,5 mm.
Südarizona, VIII.
Q: Gleicht dem 3. Hinterleib am dritten bis siebenten re
oben fast ganz blaßgelb bestäubt, seitlich schwarzbraun mit rost-
brauner Fleckung. Theca ziemlich lang und stark, schwarz, glän-
zend, mit brauner Bestäubung, unterseits mattschwarz. Länge
11 mm.
Arizona, außerdem bekannt von Texas, Mass., N. J.
‚18. Conops fronto Will.
d@: „Length 11,5—13 mm. Face, cheeks, and front uniformly
light yellow, a minute spot, immediately above the base of the
antennae, black; face with a silvery luster, extending narrowly
along the orbits of the front. Antennae blackish, with a reddish
cast, the first joint yellowish-red; first joint about two-fifths the
length of the second, the third very distinctly shorter than the
second; attenuated portion of the style short, the second joint
considerably projecting. Eyes with a noticeable triangular smooth
space behind above the middle. Occiput reddish yellow, the upper
part and the vertex more obviously reddish, pollen light yellow
varying in different reflections. Proboscis about once and a half
the length of the head, black, with a deep reddish cast, base swollen.
Thorax light red, dorsum with a white reflection in certain lights,
with three broad more or less coalescent black stripes, the middle
oneabbreviated posteriorly, the lateral ones both infront and behind;
disk of the metanotum and the metasterna black, dust of the humeri
and the vertical stripe of the pleurae indistinct; dust of the meta-
thorax behind light grayish yellowish. Abdomen slender in both
sexes; red, the disks of the third and fourth segments more or less
black; posterior margin of the second segment and the anterior
part of the third yellow; third segment with a narrow posterior
band, fourth with a broad one, evanescent anteriorly, and the
remainder of the dorsum, thickly golden yellow pollinose; process
of the fifth segment below of the female of moderate size. Legs
red, base of all the tibiae yellow, tip of the hind tibiae and all the
tarsi black, pulvilli and'the claws, except their tip light yellow,
coxae and outer side of the four front tibiae with light golden
luster.. Wings with a brown cloud, reaching to the extremity of
the submarginalcell; costal cell and a streak running over thefourth
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 137
longitudinal vein light yellow; the brown does not encroach upon
the first basal cell, except the base. Hab. Western Kansas. Three
specimens, August.“
Townsend fügt hinzu: „1 & 1 9, Length 8,5—10 mm, silvery
lustre distinctly defined on sides of face; disk of first, third, fourth
and fifth abdominal segments more or less black, the black of
fourth and fifth, especially, being on anterior border, otherwise
agress perfectly with Will.’s description.“
Las Cruces, N. Mexico 8. VI., 25. VI.
19. Conops graeilis Will.
&: Kopf hellgelb, Gesichtsgruben weißglänzend. Augenrand
bis fast zur Scheitelblase hinauf blaß gelbglänzend. Rüssel hell
rotgelb, Lippen schwarz. Backen mit rötlichem Fleck. Fühler
ganz hell rotgelb. Erstes Glied dreimal so lang als breit, zweites
und drittes gleich lang, 1%, mal so lang als das erste, hell rotgelb.
Das zweite durch Beborstung dunkler erscheinend; das dritte nebst
dem Griffel an der Spitze schwarzbraun, grau schimmernd. Griffel
in eine lange Borste ausgezogen, Seitenfortsatz kaum erkenn-
bar. Hinterkopf rotbraun. Die silberne Strieme am Augenrand
läuft über die ganze Scheitelblase hinweg. Der ganze Körper
hell rotbraun. Rückenschild mit drei schwärzlichen Striemen.
Die mittlere beginnt am Halsgelenk und endet etwa in der Mitte,
die seitlichen fangen hinter der goldgelben Strieme an, die die
Schulterbeulen innen und hinten umsäumt. Der Raum zwischen
den drei Striemen ist hinten vor dem Schildchen goldgelb bestäubt.
Schildchen hell rotgelb. Hinterrücken oben und seitlich goldgelb
bestäubt. Schildchen hell rotgelb. Hinterrücken oben und seitlich
goldgelb bestäubt, ebenfalls eine Strieme zwischen Schulter und
Flügelwurzel. Brustseiten mit scharf begrenzter, intensiv gold-
gelber Schillerstrieme, die von der Flügelwurzel bis zu den Mittel-
hüften reicht. Beine nebst Hüften blaß rotgelb. Hüften und Außen-
seite der Vorder- und Mittelschienen intensiv metallisch gelbglän-
zend. Tarsen schwarz, Metatarsen der Hinterbeine bräunlich.
Hinterleib mit Ausnahme der Basis des zweiten und dritten Ringes
dicht und intensiv goldgelb bestäubt. Nur die Anallamellen
glänzend rotgelb. Flügel hyalin. Adern hell gelbbraun, Vorderrand-
zelle hyalin. Binde zwischen der ersten und dritten Längsader
bez. vena spuria. ‘Fünfte und sechste Längsader vorn braun
gesäumt. Spitze der Discoidal- und Unterrandzelle fast hyalın.
Die Analzelle hebt sich aus der Flügelfläche außerordentlich
scharf, fensterartig ab. Mit ihr verglichen, erscheint die ganze
Flügelfläche etwas graulich. Länge 16—18 mm.
Ein & unterscheidet sich ein wenig: Erstes Fühlerglied wenig
mehr als doppelt so lang als breit, hell rotgelb, zweites und drittes
gut doppelt so lang als das erste, beide schwarz, zweites mit dichter
schwarzer Beborstung;; drittes an der Basis, namentlich unten,
brennend rostrot. Bestäubung am Hinterkopf goldgelb, reicht nur
5. Heit
138 O. Kröber:
bis zur Scheitelblase und bildet auf ihr nur noch ein kleines, unscharf
begrenztes Fleckchen am äußern Rande. Schwinger blaßgelb. —
Chile, Arica 5. XI. Vielleicht eine südliche Varietät.
Q: Gleicht dem g vollkommen. Die Backen sind rein braun.
Die Brustseiten tragen unterhalb der Schulterbeulen noch einen
kleinen isolierten, goldgelben Tomentfleck. Die Theca ist lang,
hornförmig, überragt die Spitze des Analsegments, ist glänzend
rotbraun, unten matt schwarz, quer gerunzelt. Länge 19 mm.
Arizona, Bill William’s Fork., N. .Mexiko; Chile, Arica.
20. Conops exeisus Wied.
syn. C. sugens Wied.
d: Untergesicht dunkelgelb, Backen, Stirn und Scheitel
braungelb. Partie oberhalb der Fühler etwas schwärzlich. Augen-
rand und Gesichtsgruben intensiv blaßgelb, metallisch. Fühler
lang und stark. Erstes Glied etwa 33 von der Länge des dritten,
zweites etwas länger als das dritte. Endgriffel in eine starke Borste
endend. Seitenfortsatz ganz unbedeutend. Der Oberrand des
ganzen Fühlers beinahe eine Gerade bildend. Erstes und zweites
Glied blaß rotgelb, dicht schwarz beborstet, drittes schwarz, an
der Basis brennend rostrot. Die ganzen Fühler mit Ausnahme des
Basalgliedes silberweiß tomentiert. Rüssel blaß gelbbraun, Basis
und Spitze schwarzglänzend. Hinterkopf rostbraun. Scheitel-
blase gelblich, durchscheinend. Der weißgelbe Schiller des Augen-
randes läuft auch über die Scheitelblase hinweg. Rückenschild
schwarz. Schulterbeulen und Schildchen dunkel rostbraun.
Schulterbeulen innen und hinten von einer messinggelben Strieme
umsäumt. Ein Fleck oberhalb der Flügelwurzel und obere Partie
des Hinterrückens messinggelb, beide Seiten mehr weißlich; die
Seitenplatten intensiv goldgelb bestäubt. Hinterrücken schwarz,
Brustseiten schwarzbraun, teilweise rostbraun, mit scharf abge-
setzter, blaß messinggelber Strieme und einem Flecken unterhalb
der Schulterbeulen. Schwinger ockergelb, Basis und Knöpfchen
etwas verdunkelt. Hüften schwarzbraun, intensiv weißgelb-
glänzend. Schenkel und Schienen rotbraun; Schenkel zart weiß
bestäubt; Schienenbasis weißgelb. Alle Schienen außen silber-
glänzend. Tarsen schwarz, Metatarsus der Hinterfüße gelbbraun.
Haftläppchen weißgelb. Klauen rostbraun, Spitze schwarz.
.Hinterleib schwarz. Alle Ringe am Hinterrand mehr oder weniger
rotbraun oder rotgelb gesäumt. Erster und zweiter Ring hinten
blaßgelb bestäubt. Zweiter bis vierter mit goldgelber Toment-
binde am Hinterrand, die sich seitlich verschmälert. Analsegment
in der Mitte rein goldgelb bestäubt, an den Seiten, gleich dem
vorletzten Ring, weißlich. Kostalzelle etwas weißlich. Die dunkel-
braune Binde reicht von der ersten Längsader bis zur dritten bez.
vena spuria. Der Teil unterhalb derselben und vor der Querader
sowie die Spitze der Discoidalzelle gleich dem Rest des Flügels
hyalin. Länge 13—18 mm. Flügel zwischen r 4+5 stets braun,
Die nord- u. südamerikan.. Arten der Gatt. Conops. 139
oft direkt schwarzbraun, wie die Binde. Die Farbe des Tomentes
wechselt zwischen blaß messinggelb und satt goldgelb.
Dallas-Texas, Georgia, Florida, Mexiko. Savannah (Wied.’s
Type!).
2: Gleicht dem 3 außerordentlich. Die Bestäubung überall
intensiver. Die Grundfarbe schwarz, daher die Flecken deutlicher
auftreten. Die Schillerstrieme am dritten Ring ist in der Mitte
beinahe unterbrochen, so daß eigentlich nur zwei goldgelbe Seiten-
striche vorhanden sind; die am fünften sind sehr schmal, in der
Mitte dreieckig nach vorn erweitert. Der Tomentfleck des sechsten
Ringes ist auch dreieckig nach vorn ausgezogen. Theca außer-
ordentlich groß, hornförmig, nach hinten gebogen, rostbraun,
weiß bereift, unterseits schwarz, stark querrunzelig, das Anal-
segment bedeutend überragend. Länge 18—23 mm. Ein 2 von
Florida ist auffallend hell rostgelb gefärbt. Rückenschild mit drei
schwarzen Striemen, von denen die mittlere hinten durch eine
rostbraune Linie gespalten ist. Hinterleib bis zum fünften Ring
vorherrschend hell rostbraun mit schwarzen Rückenflecken.
Savannah, Florida, Jowa, außerdem bekannt von Ga., N.
BIN].
21. Conops auratus Towns.
Gleicht excisus in den meisten Stücken, unterscheidet sich
aber schon dadurch, daß bei excisus der Flügel zwischen der vierten
und fünften Längsader vollkommen schwarzbraun oder hellbraun
tingiert ist, bei auratus stets hyalin; bei excisus sind die letzten
Hinterleibsringe vorherrschend schwarz, bei auratus immer intensiv
goldgelb bestäubt.
d: Kopf wie bei excisus. Backen kaum etwas bräunlich gefärbt.
Hinterkopf sehr blaßbraun. Die weiße Schillerstrieme steigt über
die Scheitelblase weg. Fühler wie bei C. excisus; drittes Glied in
der Basalhälfte brennend rotgelb. Zweiter Hinterleibsring vor-
herrschend rotbraun, aber dicht weißlich bestäubt, so daß die
Grundfarbe verschwindet. Dritter und vierter Ring mit breiter,
messinggelber Tomentbinde am Hinterrand; die folgenden ganz
messinggelb tomentiert, nur die Bauchpartie mehr oder weniger
schwarzbraun glänzend. Haftläppchen hellgelb. Klauen rotbraun,
Spitze schwarz. Flügel hyalin, die Adern nicht wie bei excısus
schwarz, sondern gelblich. Die hellbraune Flügelbinde füllt nur
den Raum zwischen der ersten und dritten Längsader bez. vena
spuria aus. Die fünfte Längsader ist am Hinterrand braun gesäumt;
die sechste Längsader am Vorderrand. Erste Basalzelle fast hyalin,
der Flügel daher streifig erscheinend. Länge 15—20 mm.
Clark Co. Kansas, VI., Mexiko, Texas (?).
9: Gleicht dem d. Hinterleib vorherrschend schwarzbraun.
Zweiter Ring und Basis des dritten rotgelb. Hinterrand des fünften
und die folgenden dicht goldgelb bestäubt. Theca schwarzbraun,
weißlich bereift, nicht so ‚groß wie bei excisus, das Analsegment
überragend. a 16—20 mm.
seien
140 O. Kröber:
Kausas, Clark Co. VI., Texas (?). Außerdem bekannt von
Organ Mts., N. Mex.
Die folgenden Arten habe ich nicht kennen gelernt, gebe des-
halb die Originalbeschreibungen; nur von C. quadrimaculatus
Ashm. ist sie mir nicht erreichbar gewesen: Orange In 69.
fig. 23 (1880). — Florida.
22. Conops flaviceps Mcq.
9: „Long. 3,5 lin. Noir. Face et front jaunes, vertex fauve.
Antennes noirs, massue testac&e en-dessous; troisi&me article court.
Thorax a Epaules et tache contique en arriere testaces; Ecusson et
metathorax noirs. Abdomen äapetiole tres-menu; premier segment
noir; deuxieme et partie anterieure du troisietme fauves; le rest
de cesegment, quatrieme et cinqui&me noir en-dessus; sixieme fauve,
a duvet d’un gris jaunätre päle, bord posterieur des 3., 4. et 5. a
duvet semblables Pieds fauves; hanches noires, jambes & partie
anterieure jaune; les quatre derniers articles des tarses noirätres.
Ailes a large bord exterieur brun termine carrement, un petite
tache brune & l’extremite.
Amer. Sept.‘
23. Conops fulvipennis Mcaq.
2: „Long. 7 lin. Face jaune, partie superieure de la car&ne
noire, partie inferieure des joues noires. Front fauve a borde des
yeux jaune et borde interme&diaire noire. Antennes testaces. Thorax
noir, epaulettes brunes, deux petites taches de duvet jaunätres
endessous de ce derniers. Abdomen noir, segments bord&s post£-
rieurement de duvet jaunätre. Pieds fauves, base des cuisses noires.
Ailes: cellule costale d’un jaune päle, un large bord exterieur d’un
fauve brunätre, laissant l’extremit@ de la cellule sous-marginale
de la premiere et de la discoidale, et le bord interieur hyalins,
nervures terminales de la cellule discoidale perpeu@iculgie a sa
base.‘
Amer. Sept.
24. Conops nigrimanus Big.
d: „Trompe noire, rougeätre au milieu, depassant notablement
l’Epistome; cuisses posterieures sans renflement basilaire; abdomen
petiole, deuxieme segment beaucoup plus etroit et plus long que
le troisieme. Antennes noires; occiput et partie superieure du front
noirs, ainsi qu’une bande mediane joignant la base des antennes,
le reste du front, la face, les joues, d’un jaune fauve, une macule
occipitale fauve, orbites bordes de; jaune en arriere; thorax, &cusson,
metanotum noirs, en dessus et en avant du disque, deux lignes
tres courtes, sur les flancs, une bande transversale peu marquee,
les parties sup£rieures et laterales du metanotum, en parties cou-
vertes d’un duvet pruineux jaune dore päle; balanciers jaunes;
abdomen noir, bords posterieurs des segments 3—5, les derniers
tout entiers, couverts d’une pruinosit@ semblable, une bande
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 141
transversale fauve sur l’incision qui separe les segments 2 et 3;
hanches noires, avec un duvet pruineux d’un jaune dore päle;
piedsfauves, cuisses en dessus vers l’extr@mite, un peu de brunätre;
extremite de tous les tibias, largement, tarses noires, pelots et
ongles fauves; ailes presque hyalines, une large bande noitätre,
retreci A sa base, s’etendent sur toute la partie exterieure, la pre-
miere basilaire ferme, la discoidale, l’espace compris entre les
nervures costale et deuxi&me longitudinale grisätre. Long. 1,2 cm.
Amer. sept. Georgia 1 d.“
25. Conops pallifrons Coyquill.
dQ: „Head yellow, occiput, except the upper and lower part
and the sides of the lower half, black, front at insertion of antennae
narrowly marged with brown, a brownish streak below each eye
in the $. Antennae reddish, the upper edge of the third joint and
greater part of the second black, the second joint subequal in length
to the third; proboscis about one and a half as long as the head,
reddish, the ends black. Thorax black, a golden-yellow pruinose
spot borders each humerus on the inner side, pleura crossed in
front of middle cöxae by a yellowish pruinose band of well-defined
outlines, a yellow pruinose spot on the hypopleura; abdomen
black, sides of the second segment in the d reddish, broad base of
the third yellow, second segment narrow, with nearly parallel
sides, slightly longer than the third in the 3, apices of male genitalia
yellow; wings brown from costa to third vein, also along the third
vein in first posterior cell and along fifth vein in discal cell except
towards its apex, remainder of wings hyaline; halteres yellow,
legs reddish-brown, broad bases of tibiae yellowish-white, tarsi
and hind femora chiefly black. Length 6—8 mm.
181 2 Chinandega and San Marcos, Nicaragua. & San Rafael
Vera Cruz Mexico Juli 3.“
26. Conops costatus F.
Ist nicht identisch mit C. costada Schin., die mit (Physocephala)
Conops Segethi Rond. zusammenfällt.
„Fusco nigra; thoracis marginibus auratis; abdominis seg-
mentis primis margine flavis; alis ad costam fuscis.
Bräunlichschwarz, mit vergoldeten Rückenschildsrändern,
gelben Einschnitten der ersten Hinterleibsabschnitte und an der
Rippe schwärzlichbraunen Flügeln. — Länge 5 Linien. — Aus
Südamerika.
Fühlerwurzel goldgelblich, drittes Glied unten ockerbraun;
Augenhöhlenränder messinggelb. Untergesicht und Stirn honig-
gelb; Scheitel mit schwarzer Binde, von deren Mitte eine schwarze
Strieme zur Fühlerwurzel herabsteigt und hier gespalten diese
Wurzel umfaßt. Rückenschild bräunlichschwarz; Schultern ver-
goldet und neben ihnen nach innen ein vergoldeter Punkt; Seiten-
ränder des Rückenschildes und eine zu den mittleren Hüftgliedern
5. Heft
142 :O. :Kröber: --
absteigende Strieme vergoldet, auch an dem hintern Rande und
den Seiten des Hinterrückens ist etwas Vergoldetes. Das Gelbe
an den Rändern der ersten Hinterleibsabschnitte reibt sich ent-
weder leicht ab oder schwindet bei schnellem Zusammentrocknen,
zuweilen scheint es am zweiten zu fehlen, zuweilen auch sogar am
vierten vorhanden; der sechste Abschnitt ist in gewisser Richtung
überall gelb. Flügel der Länge nach halb braun. Schwinger gelb,
mit schwarzem oder braunschwarzem Knopfe. Schenkel mehr oder
weniger braun.“
Im Kgl. Mus. Kopenhagen.
Macq. erwähnt ein etwas abweichendes 2: qui differe en ce
que les jambes noires ont la base jaune. La nervure terminale
de la cellule discoidale est oblique.
Carolma
Ost.-Sack. erwähnt die Art auch von Carolina in seinem
Katalog.
II. Die Conops-Arten Südamerikas.
1 Hinterleib rotbraun C. rufus Will. 89
— Hinterleib schwarz, höchstens am zweiten und dritten Ring
rotbraun 2.
9 Flügelstrieme die Spitze der Unterrandzelle nicht erreichend
C. abruptus n. spec. SQ:
— Flügelstrieme die Spitze der Unterrandzelle erreichend 3.
3 Große, über 25 mm lange, reinschwarze Art, ohne jede Spur
rotgelber Färbung am Hinterleib C. magnus Will. 2.
— Kleinere Arten von höchstens 18 mm, die stets am Hinterleib
rotgelb sind (nur CE. nıgromarginatus n. sp. ist reinschwarz
ohne durchscheinende rotgelbe Binde)
4 Untergesicht schwarz, höchstens die obere Partie der Gesichts-
gruben gelbbraun. Hinterleib ohne helle Säume. Beine rot-
gelb. Große robuste Arten 5.
— Untergesicht stets vorherrschend hellgelb. Hinterleib mit
gelben Schillerbinden. Beine vorherrschend schwarz gefärbt.
Kleine schmächtige Arten 6.
5 Flügelbasis breit rotgelb erscheinend. Untergesichtsgruben
teilweise gelbbraun C. Hermanni n. spec. SP
— Flügelbasis dunkelbraun. Untergesichtsgruben ganz schwarz.
C. velutinus n. spec. d.
6 Stirn schmäler als hoch C. angustifrons Will. E
— Stirn breiter als hoch oder doch ebenso breit
7 Scheitel mit zwei isolierten gelben Tomentflecken.
C: ornatifrons n. spec. S®.
— Scheitel ohne solche Flecken
8 Drittes Fühlerglied so lang als das erste und zweite zusammen.
Griffel so lang wie das erste Fühlerglied
C. longistylus n. spec. SP.
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 143
-— Drittes Fühlerglied höchstens so lang wie das zweite, stets
kürzer als die beiden Basalglieder zusammen 9.
9 Drittes Fühlerglied so lang wie das zweite oder wenigstens fast
so lang 10.
— Drittes Fühlerglied deutlich kürzer als das zweite rt.
10 Vorderrandzelle heller als die Binde. Drittes Fühlerglied beim
Q länger als das zweite, beim g ebenso lang
C. antennatus n. spec. 8%.
— Vorderrandzelle schwarzbraun C. gracilior n. spec. S%.
11 Hinterleib ohne durchscheinende rotgelbe Binde
C. nigromarginatus n. spec. d.
— Hinterleib an der Grenze vom zweiten und dritten Ring durch-
scheinend rotgelb C. angustus n. SPec.
1. Conops rufus Will.
&: Stirn und Scheitelblase rotbraun. Untergesicht ockergelb,
Gesichtsgruben weißlich, gleich dem Augenrand glänzend weißgelb
tomentiert. Backen rotbraun. Rüssel lang, hell rotbraun, an der
Spitze schwarz. Erstes Fühlerglied hell rotbraun, dreimal so lang
als breit; zweites dunkelbraun, 1%, mal so lang als das erste; drittes
schlank kegelförmig, so lang wie das zweite. Griffel lang, in eine
lange, spitze Borste auslaufend. Seitenfortsatz ganz kurz. Hinter-
kopf rotbraun, am Seitenrand schmal weißgelb eingefaßt. Auch
über die Scheitelblase laufen Spuren von Toment. Rückenschild
rotbraun. Die ganze Mitte wird von drei zusammengeflossenen,
schwarzen Striemen bedeckt. Die mittlere beginnt am Hals und
endet weit vor dem Schildchen. Die seitlichen beginnen hinter den
Schulterbeulen und reichen etwas weiter nach hinten. Die Partie
zwischen Schulterbeule und Mittelstrieme weißgelb schimmernd.
Schildchen und Hinterrücken oben und seitlich rotbraun. Hinter-
rücken unten schwarz, auf denroten Teilen weiß bestäubt, teilweise
gelblich. Schwinger ockergelb. Brustseiten hell rotbraun, weiß
bereift, mit deutlicher weißer Schillerstrieme. Hüften schwarz,
intensiv weiß tomentiert. Beine rotbraun, weiß bereift. Vorder-
und Mittelschienen intensiv silberweißglänzend. Tarsen gelbbraun,
nach der Spitze zu verdunkelt. Haftläppchen ockergelb. Klauen
gelbbraun, Spitze schwarz. Hinterleib rotbraun. Erster Ring dicht
weiß tomentiert, an der Basis schwarz gefärbt. Zweiter zart weiß
bestäubt, am Hinterrand mit weißer Schillerbinde. Dritter Ring
größtenteils, vierter und fünfter an den Seiten schwarz. Vom
dritten Ring ab sind die Ringe dunkel goldgelb bestäubt. Am
deutlichsten heben sich die Hinterrandsäume ab. Flügel hyalin,
Adern dunkelbraun. Die Strieme beginnt an der ersten Längsader,
füllt die erste Basalzelle fast ganz aus, die erste Hinterrandzelle
bis zur vena spuria. Fünfte Längsader schwarzbraun gesäumt.
Länge 17 mm.
... .Sta.- Catharina, .Chapada-Brasilien; Seta Lagoas.
5. Heft
144 O. Kröber:
Ein $ von Seta Lagoas scheint eine Varietät zu bilden. Der
Rückenschild trägt einen einfachen schwarzen Mittelfleck, der
durchaus isoliert ist, also keine Mittelstrieme mit zusammen-
geflossenen Seitenstriemen. An der Vorderseite der Brust vom
Hals zu den Schultern aufsteigend, liegt eine tiefschwarze hufeisen-
förmige Binde, die an ihrer konkaven Seite jederseits ein kleines
silberweißes Fleckchen trägt. Die Flügelstrieme reicht bis zur
fünften Längsader. Sie ist tief schwarzbraun. Hintere Basalzelle
an der Spitze hyalin; Diskoidalzelle und Unterrandzelle vor der
Flügelspitze graulich, nicht hyalin. Scheitel vor der Blase etwas
bräunlich. Länge 17 mm.
2: Scheint dem $ vollkommen zu gleichen. Williston erwähnt
davon (Kansas. Univ. Quart. Vol. I, No. 1, 1892, p. 44) nur:
‚ Ventral process large; the sixth segment about as long as the two
preceeding together. Legs and tarsi a little darker, the pulvilli
and the ungues, save their black tip, yellow.
Chapada.“
2. Conops magnus Will.
ist bei den nordamerikanischen Arten abgehandelt worden.
3. Conops abruptus n. spec.
d: Untergesicht schwefelgelb, Stirn mehr braungelb. Unter-
gesicht und Stirn am Augenrand bis zum Scheitel hinauf ziemlich
inteasiv glänzend. Am Mundrand liegt oft jederseits ein winziges
braunes Strichelchen. Scheitelblase glasig braun, vor derselben
eine gleichbreite schwarze Strieme, die, sich etwas verjüngend,
zu den Fühlern herabsteigt. Oberhalb liegt der kleine Ozellenfleck
mit drei braunglänzenden Ozellen. Hinterkopf schwarz, am Augen-
rand schmal silberweiß eingefaßt. Ein Silberfleck liegt unter der
Scheitelblase. Rüssel schlank, etwa zweimal kopflang, schwarz,
in der Mitte rotbraun. Fühler ziemlich robust; erstes Glied etwa
dreimal so lang als breit, dunkelrotbraun, untenheller ; zweiteszwei-
malsolang als daserste, schlank, schwarz, zart, schwarz beborstet,
an der Spitze wenig verbreitert; drittes etwas länger als das erste,
breit, schief birnförmig, braun. Der Endgriffel besteht aus einem
tellerförmigen Grundglied, darauf eine lange, starre Borste sitzt.
Der ganze Körper ist tiefschwarz, glanzlos; nur die Grenze zwischen
dem zweiten und’dritten Hinterleibsring und die Spitze der Hüften,
Schenkel und Schienen ist rotgelb. Rückenschild graulich bestäubt,
Seitenplatten des Hinterrückens gelb. Besonders fällt eine Strieme
jederseits innerhalb der Schulterbeulen auf, zwischen denen der
Rückenschild tiefschwarz erscheint. Bei anderer Beleuchtung
erscheint diese Mittelpartie bräunlich bestäubt. Hüften, Außen-
seite der Vorder- und Mittelschienen und der Hinterschenkel
intensiv weißglänzend. Haftläppchen und Klauen weißgelb,
Klauenspitze schwarz. Schwinger schwefelgelb, äußerste Stielbasis
bräunlich. Alle Hinterleibsringe am Hinterrand zart gelblich
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 145
bestäubt, nach hinten immer breiter werdend; sechster Ring fast
ganz tomentiert. Flügel hyalin. Vorderrandzelle zart gelblich
tingiert. Strieme braun zwischen der ersten und zweiten oder
dritten Längsader; in der Mitte der ersten Hinterrandzelle plötzlich
abbrechend. Länge 12—13 mm.
2: Gleicht dem & vollkommen. Die Stirnstrieme ist schmäler,
die Verbreiterung vor der Scheitelblase fehlt manchmal ganz.
Die gelbe Farbe ist heller. Hinterleib robuster, weniger intensiv
und sparsamer tomentiert. Die Hinterrandbinden sind in der Mitte
äußerst schmal, seitlich wenig verbreitert. Theca lang und dünn,
viel länger vorstehend als die verhältnismäßig kurze Spitze des
Analsegments. Länge 13 mm.
5 &5 2 Mendoza-Argentinien. Type 32: Koll. Kröber.
4. Conops Hermanni n. spec.
d: Gesicht schwarz, mit sehr intensivem, gelbweißen Glanz,
daher fast olive erscheinend. Untergesichtsgruben oben weißgelb
mit gleichem Glanz. Fühlerhöcker, Mundhöcker und Kiel weißgelb,
glanzlos. Rüssel stark, wenig mehr als kopflang, schwarz, an der
Basis rotbraun. Fühler lang, stark, schwarz. Erstes Glied fast
viermal so lang als unten breit, rotbraun, an der Spitze mit einer
Anzahl auffälliger schwarzer Borsten. Zweites Glied fast doppelt
so lang als das erste, schlank, schwarz, nach der Spitze zu mäßig
verbreitert, dicht, kurz, schwarz beborstet, mit zartem, goldbraunem
Toment. Drittes Glied ziemlich stark, zwiebelförmig, breiter als
das zweite, graulich bereift. Endgriffel lang borstlich, mit kaum
bemerkbarem Seitenfortsatz. Hinterkopf schwarz, am Augenrand
und unterhalb der Scheitelblase breit weißlich tomentiert. Thorax
ganz schwarz, wenig glänzend, weißlich bereift, besonders intensiv
zwischen den Schulterbeulen und Flügelwurzeln und auf den Seiten-
platten des Hinterrückens. Spuren von Striemung sind auf dem
Rückenschild vorhanden. Brustseiten ohne Schillerstrieme.
Schwinger intensiv rotgelb mit weinrotem Fleck am Knöpfchen.
Hüften schwärzlich, teilweise an der Spitzerotgelb; gelbschimmernd.
Beine rotgelb, Klauen dunkler, nach der Spitze schwarz werdend.
Schienen gelblich, besonders an der Außenseite der Vorder- und
Mittelschienen. Hinterleib sehr dünn gestielt, wie bei Physocephala
rufipes F. Erster Ring schwärzlich, zweiter und Basalhälfte des
dritten hell rotgelb, weiß schimmernd. Der Rest rein schwarz,
weiß bestäubt, ohne helle Säume. Flügel absolut hyalin. Adern
in der Basalhälfte hell rotgelb, in der Spitzenhälfte braun. Vorder-
randzelle hellgelb. Binde zwischen der ersten und dritten Längsader
in der Basalpartie hell rotgelb erscheinend, von der ersten Hinter-
randzelle ab braun. Auch die erste Hinterrandzelle ist in der Basis
vor der vena spuria braun. Länge 15—18 mm.
©: Gleicht dem & vollkommen. Schulterbeulen etwas rot-
braunscheinend. Hinterleib robuster. Die schwarzen Partien sind
länger schwarz behaart. Analsegment und Theca stark glänzend.
Archiv für Naturgeschichte
1915 AUS 10 5, Heft
146 / O. Kröber:
Theca klein, wenig vorragend. . Analsegment vor der Spitze mit
glänzend rotgelbem Mittelfleck. Länge 16 mm.
94329. Alle von Mendoza-Argentinien. — Type 32 Koll.
Kröber.
5. Conops velutinus n. spec.
&: Äußerst charakteristische, wespenähnliche Art. Kopf
glänzend schwarz, mit intensivem, silberweißem Glanz. Rüssel
etwa zweimal kopflang, glänzend schwarz, dick. Fühler über zwei-
mal kopflang, schlank, schwarzglänzend. Erstes Glied etwa sechs-
mal so lang als breit, unten am breitesten, Ende rotbraun. Zweites
Glied gut zweimal so lang als das erste, an der Spitze kaum ver-
breitert und hier etwas rotbräunlich, Beborstung kurz, schwarz.
Das dritte Glied bildet mit dem Endgriffel zusammen einen sehr
schlanken Kegel, der bedeutend länger ist als das erste Glied,
kaum etwas breiter als die Spitze des zweiten Gliedes, mit zarter
weißlicher Bereifung. Endgriffel fast ohne seitlichen Fortsatz,
sehr schlank zugespitzt. Scheitelblase bräunlich, mit seidigem,
weißgrauem Schimmer. Von ihrer Mitte zieht sich der Anfang einer
rotbraunen Strieme nach den Fühlern herab. Hinterkopf schwarz,
am Augenrand und unterhalb der Scheitelblase breit grauseidig-
glänzend. Thorax matt, schwarz und rotbraun gefärbt. Rücken-
schild zwischen den Schulterbeulen und eine breite Mittelstrieme,
von der Quernaht bis zum Schildchen reichend, rotbraun, die mit
den Schulterbeulen durch zarte Linien verbunden ist. Schildchen,
Hinterrücken und Flecken der Brustseiten rotbraun. Von vorn
betrachtet, erscheint der Rückenschild eigentümlich grünlichweiß
bereift, dadurch samtartig aussehend. Der intensivste Glanz liegt
auf den Schulterbeulen. Ein Fleck zwischen ihnen, das Schildchen,
die Seitenplatten des Hinterrückens und die Brustseiten tragen
grauen, zarten Reif. Hüften rotgelb, stark glänzend, besonders die
teilweise schwärzlichen Vorderhüften. Beine hell rotgelb, mit
gelblichem Metallglanz, besonders an der Außenseite der Vorder-
und Mittelschienen. Hinterschenkel an der Basis kaum etwas
bräunlich. Tarsen wenig verdunkelt. Haftläppchen gelblich.
Klauen dunkel rotbraun mit schwarzer Spitze. Schwinger ocker-
gelb, Knöpfchen mit hellbraunem Fleck. Erster und zweiter
Hinterleibsring hell rotbraun, ebenso die äußerste Basis des dritten.
Rest tiefschwarz, durch grauen Reif eigentümlich seidig oder
sammetartig erscheinend. Basis des zweiten und dritten Ringes
mit Spuren von Silbertoment. Hinterleib direkt wespenartig.
Flügel bräunlich tingiertt mit rein brauner, ziemlich dunkler
Vorderrandsbinde, die vom Vorderrand bis zur vierten Längsader
reicht, und in der Spitze der Unterrandzelle und ersten Hinterrand-
zelle ziemlich aufgehellt ist. Diskoidalzelle an der Spitze fast hyalin.
Analzelle ziemlich intensiv gebräunt. Fünfte und sechste Längs-
ader vorn stark braun gesäumt. Länge inkl. Fühler 18—20 mm,
/
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 147
In einem { zieht sich über den Rückenschild vorne eine breite,
sammetartige, graue Tomentstrieme bis zur rotbraunen Mittel-
strieme hin. Alles Toment ist mehr bräunlichgelb; der Farbton
ist daher noch wärmer.
Mendoza-Argentinien. — Type &: Koll. Kröber.
6. Conops angustifrons Will.
&: Daran zu erkennen, daß die Strieme schmäler ist als in
allen anderen Arten. Ozellenhöcker mit drei kleinen, bernstein-
gelben Ozellen. Untergesicht gelbbraun. Gesichtsgruben mit
braunem Fleck. Mundrand und Augenrand silberweißglänzend,
letzterer nach oben zuinGelb übergehend. Rüssel zweimalkopflang,
rostbraun, an der Basis schwarz. Stirn und Scheitel glänzend
schwarz, am Augenrand bis zur Scheitelblase mit einer zarten,
gelben Linie eingefaßt. Fühler sehr zart, braun. Erstes Glied etwa
dreimal so lang als unten breit; zweites 21, mal so lang als das
erste; drittes kaum länger als das erste, hell rostbraun. Griffel
kegelförmig, in eine starre Borste ausgezogen, Seitenfortsatz klein,
stumpf. Hinterkopf schwarz, am Augenrand schmal weiß eingefaßt.
Backen hellbraun. Körper schwarz, zart weiß bereift, namentlich
die Schulterbeulen, die Seiten des Hinterrückens und die Hüften.
Schwinger ockergelb. Beine dunkelbraun. Knie und Schienenbasis
heller. Vorder- und Mittelschienen außen intensiv silberweiß-
schimmernd. Tarsen schwarz, Hintertarsen dunkelbraun. Haft-
läppchen ockergelb. Klauen hell rotbraun, die Spitzen schwarz.
Hinterleib am ersten bis dritten Ring etwas glänzend dunkelbraun;
Ende des zweiten und Basis des dritten gelbbraun. Dritter und
vierter Ring mit zartem, weißlichem Saum. Letzter Ring dicht
gelblich tomentiert. Flügel hyalin. Erste Basalzelle ganz zart
braun gesäumt. Vom Vorderrand bis zur dritten Längsader reicht
eine deutliche, hellbraune Strieme, die die Unterrandzelle bis zur
Spitze ausfüllt, aber an ihrem Hinterrand einen schmalen hyalinen
Saum freiläßt. Fünfte und sechste Längsader vorn ganz blaß
gelb gesäumt. Länge 9,5—11,5 mm.
Brasilien, Sta. Catharina; Peru, Ucayalifluß, 27. X. Williston
beschrieb das d von Chapada.
Q: Wegen der auffallend schmalen Stirn halte ich das vor-
liegende Exemplar für das noch unbeschriebene 9. Stirn und
Scheitel glänzend schwarz, weniger metallisch. Scheitelblase
rein braun, an der äußersten Spitze etwas gelblich. Untergesicht
und Backen, sowie der Augenrand bis zum Scheitel hinauf, hell
gelbbraun. Der ganze Augenrand ist weißgelb, glänzend. Rüssel
wie beim $. Fühler wie beim 4, tiefschwarz, drittes Glied an der
Basis teilweise düsterrot. Der Endgriffel scheint etwas länger,
mehr borstlich zu sein. Hinterkopf dunkelbraun, schmal blaßgelb
eingefaßt. In der Mitte unter der Scheitelblase trägt er einen
isolierten Silberfleck. Rückenschild wie beim &, gleich dem ganzen
Körper mehr schwarzbraun. Zwischen den Schulterbeulen und
10* 5. Heft
148 O. Kröber:
vor der Flügelwurzel liegt ein gelblich schimmernder Fleck. Zwi-
schen der Schulterbeule und Flügelwurzel steht eine Reihe von
sechs verschieden langen, starren Borsten, die Williston beim &
besonders hervorhebt. Schildchen und Hinterrand des Rücken-
schildes gleichfalls lang beborstet. Brustseiten ohne eigentliche
Schillerstrieme, gleich den Hüften zart weißgelb bereift. Hinterleib
ziemlich robust mit sehr dichter und langer, schwarzer Beborstung.
Ende deszweiten Ringes durchscheinend weißgelb, weißschimmernd.
Dritter Ring anden Hinterecken seitlich etwas goldgelbschimmernd ;
sechster und siebenter vorherrschend gelb tomentiert. Theca
ziemlich groß, fast quadratisch mit abgerundeten Ecken. Die
Flügel sind hyalin. Die Strieme füllt nur den Raum zwischen der
zweiten und dritten Längsader vollkommen aus. Sie ist blaß,
schwärzlich. Der Flügelvorderrand bis zur zweiten Längsader ist
absolut hyalin. Länge 12 mm.
Peru, Pachiteamündung, 15. XI. — Type 9: Mus. Dresden.
7. Conops ornatifrons n. spec.
&: Untergesicht im Grunde gelbbraun, von intensivem Schiller
vollkommen bedeckt. Derselbe ist am Augenrand bis hinauf zur
Stirnmitte gelblich, in den schwärzlichen Gesichtsgruben mehr
weißlich. Stirn und Scheitel schwarz. Der Scheitel trägt vor dem
Ozellenfleck zwei isolierte intensiv gelb tomentierte Fleckchen.
Rüssel gut zweimal kopflang, schwarzbraunglänzend. Fühler zart
und schlank. Erstes Glied braun, gut dreimal so lang als breit;
zweites fast doppelt so langals das erste, schwarz, schwarz beborstet,
drittes sehr schlank, kegelförmig, kürzer als das zweite; Basalhälfte
rotbraun. Griffel borstenförmig, mit sehr zartem, kurzen Seiten-
fortsatz. Hinterkopf schwarz, am Augenrand messinggelb. Unter-
halb der Scheitelblase liegt ein isolierter, runder, gelber Toment-
fleck. Rückenschild glänzend schwarz. Die Schulterbeulen sind
innen und außen von einer schmalen, gelben Tomentstrieme be-
grenzt. Dieselbe zieht sich einmal nach der Flügelwurzel hin, zum
andern geht sie in die schmalen, ziemlich scharfbegrenzten Brust-
striemen über. Die Partie vor dem Schildchen ist gleichfalls gelb
tomentiert. Schildchen und Hinterrücken schwarz, Seitenflächen
des letzteren gelb. Brustseiten eigentümlich weiß bereift, ebenso
die Schenkel und Schienen, sowie die Hüften, denen ein eigentlicher
Silberglanz fehlt. Schwinger ockergelb. Beine schwarzbraun.
Schienenbasis gelbbraun. Vorder- und Mittelschienen außen
silberweißglänzend. Haftläppchen und Klauen hellgelb, Klauen-
spitze schwarz. Hinterleib zart, dünn gestielt, schwarzbraun.
Ende des zweiten und Basis des dritten Ringes etwas durchscheinend
gelbbraun. Erster Ring am Hinterrand weißlich tomentiert.
Zweiter bis fünfter Ring mit messinggelber Hinterrandsbinde.
Analsegment größtenteils blaßgelb bestäubt. Flügel rein hyalin.
Strieme tiefschwarz. Sie reicht vom Rande bis zur dritten Längs-
ader, füllt die erste Hinterrandzelle bis zur vena spuria aus. Der
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 149
Rest dieser Zelle ist graulich tingiert. Die Diskoidalzelle ist an der
fünften Längsader schwärzlich gesäumt. Länge 8,5—9,5 mm.
‚Peru, Ucayalifluß, 27. X. — Type &: Mus. Dresden.
9: Gleicht dem 3. Der Kopf ist heller gefärbt, der Schiller
des ganzen Körpers ist fast weißlich. Die beiden Tomentflecken
vor dem Ozellenfleck sind größer und bilden schiefe Rhomben.
Das dritte Fühlerglied ist fast ganz rotbraun, nur die Spitze
schwärzlich. Toment des Rückenschildes viel deutlicher, satter
gelb. Hinterleib robuster, verhältnismäßig lang und dicht beborstet.
Theca sehr klein, schwarz, mit braunem Rand. Die äußerste
Hinterleibspitze glänzend gelbbraun, glasig. Erste Hinterrandzelle
bis zur vena spuria schwarz. Vor der fünften Längsader ein brauner
Saum. Alles andere wie beim d. Länge 10 mm.
Sulana — Peru. — Type 2: Koll. Bezzi.
8. Conops longistylus n. spec.
Q: Schwarze Art, erkennbar an dem sehr langen dritten Fühler-
glied, das so lang ist als das erste und zweite zusammen. Kopf
gelbbraun, Stirn und Scheitel mehr oder weniger verdunkelt, um
den Fühlerhöcker ein hufeisenförmiger Fleck. Der Augenrand
gelbbraun, mit Silberglanz bis zum Scheitel hinauf. Rüssel schwarz-
braun. Fühler schwarz; drittes Glied rotbraun erscheinend. Erstes
Glied fast dreimal so lang als unten breit; zweites wenig länger als
das erste; drittes sehr schlank, so lang wie die zwei ersten zusammen.
Griffel so lang wie das erste Fühlerglied, in eine lange Borste aus-
laufend. Der Seitenfortsatz ist nur ein kurzer, stumpfer Höcker.
‚Hinterkopf schwarz, unten und am Seitenrand gelbbraun mit
weißem Schimmer. Vom Hals aufsteigend, umgibt eine schmale,
messinggelb schimmernde Strieme die Schulterbeulen und läuft
dann in die Seitenstriemen hinein. Hinterrücken oben und seitlich
gelb schimmernd. Schwinger gelbbraun. Hüften gelb schimmernd.
Beine schwarzbraun, zart weiß bestäubt. Schienenbasis gelbbraun;
Vorder- und Mittelschienen silberglänzend. Haftläppchen hellgelb.
Klauen gelbbraun mit schwarzer Spitze. Hinterleib am Ende des
zweiten und Anfang des dritten gelbbraun, dicht weißgelb tomen-
tiert. Erster Ring weißlich bestäubt, dritter mit gelber, seitlich
erweiterter Hinterrandsbinde. Rest der Ringe weiß tomentiert.
Theca ziemlich groß, schwarz, weiß bestäubt. Flügel hyalin.
Vorderrandzelle fast hyalin. Flügelstrieme zwischen der ersten
und dritten Längsader, die erste Hinterrandzelle auch innen am
Vorderrand bis zur Spitze begleitend. Fünfte und sechste Längs-
ader am Vorderrand zart braun gesäumt. Länge 12 mm.
S. Joäo del Rey - Brasilien. — Type @: K. k. Hofmus. Berlin.
d: Gleicht dem 9. Zarte Gestalt. Scheitelblase gelbbraun.
Das dritte Fühlerglied erscheint breit säbelförmig. Beine hellbraun.
Hinterleib am Hinterrand des zweiten Ringes zart weißglänzend.
Dritter bis fünfter Ring mit zarter, gelber Binde, die folgenden
zart gelblich tomentiert. Schwinger dunkelgelb mit brauner Spitze.
5. Heft
150 O0. Kröber:
Vorderrandzelle ziemlich dunkelbraun, kaum eine Spur heller als
die Strieme selber. Fünfte Längsader vorn braun begleitet. —
Drei mäßig erhaltene Exemplare mit der typischen Fühlerbildung.
Länge 10,5 mm.
9. Conops antennatus n. spec.
&: Hat große Ähnlichkeit mit C. angustus n. spec.; ist vielleicht
nur eine Varietät, unterscheidet sich aber durch ganz andern
Fühlerbau. Das dritte Fühlerglied ist auf der Unterseite der
Länge nach mit einer tiefen Grube versehen. Erstes Fühler-
glied ziemlich robust, rostbraun, etwa fünf mal so lang als
unten breit, nach der Spitze allmählich verbreitert; zweites
Glied kaum 1%, mal so lang als das erste, schwarz, schlank. Der
schlanke Teil ist von der Länge des ersten Gliedes, aber zarter
als dieses. Beborstung auffällig lang und dicht, schwarz; die Spitze
ist etwas bräunlichrot. Das dritte Glied ist so lang wie das zweite,
nicht breiter, fast parallelrandig, nach der Spitze zu wenig verjüngt,
an der Basis rostbräunlich. Stirn bis auf einen schmalen Strich am
Augenrand ganz schwarz, etwas glänzend. Backen glänzend schwarz.
Eine schwarze Strieme läuft von hier bis etwa zur Mitte des Unter-
gesichts hinauf. Ozellenhöcker deutlich. Die lange Borstenhaare
an Rückenschild und Schildchen fehlen. Hinterrücken oben quer-
herüber intensiv weißgelb, stark leuchtend. Beine schwarz.
Schienenbasis hell weißgelb. Hinterleibsbestäubung goldgelb.
Länge 13 mm.
In einem & reichen die schwarzen Striemen von den Backen
bis zur Stirn. In einem gleichgefärbten 4, das ich für abnorm halte,
trägt das dritte Fühlerglied in beiden Fühlern an der Unterseite
eine lange, starre Borste, die fast halb so lang ist, wie die Endborste
selber.
9: Gleicht dem &. Hinterleibsbestäubung mehr weißlich.
Die rotgelbe Partie auf der Grenze von Ring 2 und 3 ist fast ganz
verschwunden. Theca ziemlich groß, schwarz, länger vorragend als
die Spitze des Analsegments. Die Stirnpartie ist hier unbestimmt
verdunkelt, rotbraun, die beim $ schwarz ist. — In 2 9 sind Backen
und Mundrand weinrot, nicht schwarz, die aufsteigenden Striemen
sind noch angedeutet. Die Vorderrandzelle erscheint heller als
die Binde. In einem 2 scheint das dritte Fühlerglied noch länger
zu sein als das zweite. Länge 10—13 mm.
3 &3 2 Argentinien. — Mendoza. — Type 32: Koll. Kröber.
10. Conops graeilior n. spec.
&: Kopf ockergelb, am Mundrand und Augenrand mit heller
weißer Schillerstrieme, die letztere wird allmählich goldgelb. Stirn
am Augenrand mit schmalen, weißen Schillerstrich. Scheitel
schwarzbraun, desgleichen eine breite Strieme, die senkrecht zu
den Fühlern herabsteigt. Mundrand sehr hoch hinaufgezogen; an
der obersten Spitze gleich dem untern Teile des Kieles schwarz
a Si
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 151
gefärbt. Rüssel schwarzbraun, Basis und Spitze schwarz. Fühler
schwarzbraun, Basis des dritten Gliedes rotbraun. Erstes Glied
gut dreimal so lang als unten breit, zweites 11, mal so lang als das
erste; drittes etwas kürzer als das zweite; schlank, kegelförmig.
Endgriffel fast so lang wie das erste Fühlerglied, in eine zarte Borste
ausgezogen. Seitenfortsatz ganz unbedeutend. Hinterkopf schwarz,
unten gelb, am Augenrande weißgelb glänzend. Körper schwarz.
Rückenschild mit zwei goldgelben Striemen, die die Schulterbeulen
umsäumen und dann in die weißliche Strieme der Brustseiten
übergehen. Hinterrücken oben und seitlich goldgelb bestäubt.
Schwinger ockergelb. Beine schwarzbraun, weiß bestäubt. Schienen-
basis bleich gelbbraun. Mittel- und Vorderschienen intensiv weiß-
schillernd. Tarsen schwarz. Haftläppchen weißgelb. Klauen hell
gelbbraun mit schwarzer Spitze. Erster Hinterleibsring weiß
tomentiert, zweiter bis fünfter mit goldgelbem Tomentsaum am
Hinterrand. Zweiter Ring hinten gelbbraun. Analsegment mehr
oder weniger gelb bestäubt. Flügel hyalin. Die Binde reicht vom
Vorderrand bis zur dritten Längsader. Erste Hinterrandzelle am
Innenrand vorn der ganzen Länge nach gleich der Vorderseite der
fünften Längsader braun gesäumt. — Zuweilen liegt auch am
Rückenschild vor dem Schildchen ein zartes messinggelb oder
bleichgelb glänzendes Querband. Auf Blüten von Hyptis vestita.
— Länge 10—12 mm.
2: Gleicht dem & vollkommen. Schimmer des Untergesichts
intensiver weiß. Vorder- und Mittelschenkel rotbraun, teilwcise
schwarz. Vierter Hinterleibsring in einem @ ganz schwarz, ohne
Saum. Theca groß, hornförmig, schwarz, nach der Spitze zu vorn
allmählich in weißgelb übergehend und hier löffelförmig verbreitert;
Bestäubung weiß. Unterseite weißgelb, zart schwarz punktiert.
Sechster und siebenter Ring fast ganz goldgelb bestäubt. Länge
12—13 mm. Auf Triscis spec. und Hyptis vestita.
12 $ 11 2. Paraguay, San Bernardino, 21. I. —11. XII. —
Type 32: Kgl. Zool. Mus. Berlin, '
11. Conops nigromarginatus n. spec.
d: Eine fast rein schwarze Art. Untergesicht und Backen
gelbbraun mit satt goldgelbem Schimmer, der am Augenrand noch
etwas auf die Stirn hinaufreicht. Gesichtsgruben in der Oberpartie
schwarzglänzend, auch der Kiel. Rüssel etwa kopflang, gelbbraun,
an Basis und Spitze schwarzbraun. Fühler außerordentlich zart
und schmal gebaut. Erstes Glied hell rotgelb, dreimal so lang als
breit; zweites kaum doppelt so lang als das erste, dunkelbraun;
drittes kaum länger als das erste, ganz schmal kegelförmig. End-
griffel dornartig, stark zugespitzt. Seitenfortsatz sehr zart aber
deutlich, dünn. Stirn und Scheitel sammetbraun, fast glanzlos.
Scheitelblase mattglänzend. Hinterkopf schwarz, am Augenrand
schmal weißlich gesäumt, unterhalb der Scheitelblase mit isoliertem
weißen Tomentfleck. Rückenschild, Schildchen, Hinterrücken und
5. Heft
152 O. Kröber:
Brustseiten matt schwarz. Zwischen den Schulterbeulen liegt ein
schmaler, gelblicher Tomentfleck. Brustseiten mit matter, wenig
glänzender Schillerstrieme, aber eigentümlich graugelb bereift.
Schwinger orangefarben. Beine hellbraun. Basis der Schienen und
Metatarsen der Hinterfüße gelbbraun. Außenseite der Vorder-
und Mittelschienen etwas silberweiß schillernd. Haftläppchen und
Klauen blaß gelbbraun, Klauenspitze schwarz. Hinterleib schwarz,
etwas glänzend mit hellern Hinterrändern am ersten bis dritten
Ring. Dritter Ring an der Basis etwas glasig gelbbraun. Flügel
hyalin. Binde schwarz, vom Flügelrand bis zur dritten Längsader,
füllt die ganze erste Hinterrandzelle bis zur vena spuria aus, läßt
auch an deren Hinterrand keinen hellen Raum frei. Fünfte Längs-
ader vorn breit schwarz gesäumt. Erste und zweite Basalzelle
absolut hyalin, starkirisierend. Die Grenzen der Strieme sind sehr
scharf. Länge 7,5—10 mm.
Bolivia Mapiri, 26. III. San Ernesto. — Type $: Mus. Dresden.
. 12. Conops angustus n. spec.
Die Art scheint C. angustifrons Will. sehr nahe zu stehen, da
auch hier lange Borsten an Thorax und Schildchen auftreten;
aber die Stirn ist bedeutend breiter, mindestens so breit als lang.
Sie ist variabel in beiden Geschlechtern, so daß es sich hier auch
wieder vielleicht um einen größeren Formenkreis handelt.
d: Stirn und Scheitel schwarz, mit starkem, violettem Glanz.
Untergesicht ockergelb, intensiv weißgelbglänzend. Nach oben
hin wird der Tomentstreifen schmal und fast weißlich, erreicht die
Scheitelblase aber nicht. Backen und Gesichtsgruben schwarz-
braun, aber unscharf begrenzt. Rüssel schwarzbraun, glänzend.
Fühler dunkel rotbraun. Erstes Glied reichlich dreimal so lang als
breit; zweites doppelt so lang als das erste; drittes so lang wie das
erste. Endgriffel kurz, kegelförmig, stumpf. Seitenhöcker sehr
klein, knopfförmig. Hinterkopf glänzend schwarzbraun, am
Augenrand weiß. Körper schwarz, mit eigentümlich weißlichem
Reif. Schulterbeulen und Vorderpartie des Rückens etwas dichter
bestäubt, so daß hier schwärzliche Längsstriemung auftritt.
Brustseiten ohne deutliche Schillerstrieme. Hüften schwarzbraun,
intensiv weißschillernd. Beine schwarzbraun. Basis der Schenkel,
Basalhälfte der Schienen blaß gelbbraun. Vorder- und Mittel-
schienen außen intensiv weiıßschillernd, Hinterschienen kaum.
Metatarsen der Hinterfüße durch seidige Behaarung bräunlich.
Haftläppchen weißgelb. Klauen blaß gelbbraun mit schwarzen
Spitzen. Schwinger hell ockergelb. Zweiter und dritter Hinter-
leibsring mit bräunlichrotem Ton. Außerstes Ende des zweiten
und Basis des dritten Ringes durchscheinend ockergelb, stark
glänzend. Erster Ring silberweiß bestäubt; dritter bis fünfter mit
unscharfem, weißgrauen Hinterrandsaum. Analsegment ziemlich
intensiv goldgelb bestäubt. Flügel bräunlich tingiert. Die Strieme
reicht vom Vorderrand bis zur dritten Längsader. Fünfte und
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 153
sechste Längsader an der Vorderseite blaßbräunlich gesäumt.
Länge 12—13 mm.
Argentinien, Mendoza. — Type &: D. Ent. Mus. Berlin.
In einem & von Brasilien steigt von den Backen beiderseits
zu der Stirn ein Streifen hinauf. Backen selber gelbbraun.
In einem & sind die Backen gelbbraun; die Stirn ist blaß rot-
braun ohne schwarze Querbinde. Hüften und Beine ganz schwarz.
Schienenbasis weißlich. Hinterleib nur am Ende des zweiten und
an der Basis des dritten Ringes rotbraun. — Mendoza, Argentinien,
San Luis-Paraguay.
9: Beine braunschwarz, durch Toment matt. Schenkel an
beiden Enden gelblich. Schienenbasis weißlich. Hinterleib am
zweiten und dritten Ring mit sehr breiter, goldgelber Strieme.
Die letzten Ringe auf der Mitte mehr oder weniger zart gelblich
bestäubt. Analsegment schwarz, die äußerste Spitze rotbraun.
Theca mäßig groß, so lang wie die vorstehende Spitze des Anal-
segments, schwarz, gleich den Seiten des letzten Segments zart
weißgrau bestäubt.
Eine durch die Beinfärbung besonders markante Varietät
möchte ich als var. varipes m.
bezeichnen.
d: Kopf gelbbraun, Untergesicht bishinauf zurSpitze derMund-
höhle schwarz. Gesichtsgruben im untern Teil schwarzbraun,
weiß glänzend. Wangenplatten hellgelb glänzend. Scheitelblase
gelbbraun, unter derselben eine breite, schwarze QOuerbinde, von
der eine schmale, schwarze Strieme nach den Fühlern herabsteigt '
und hufeisenförmig den Fühlerhöcker umgibt. Rüssel hellbraun,
an Basis und Spitze schwarz. Fühler auffallend lang, mindestens
115 mal kopflang. Erstes Glied hellbraun, innen an der Spitze mit
silberglänzendem Fleck, etwa viermal so lang als unten breit,
zweites 14, mal so lang als das erste, schwarzbraun; drittes etwas
länger als das erste, schmal, kegelförmig, schwarzbraun, an der
Basis rotbraun. Griffel schwarz, fast von der Länge des ersten
Gliedes, in eine lange Borste auslaufend. Seitenfortsatz kaum
wahrnehmbar. Hinterkopf schwarz, am Augenrand glänzend.
Körper schwarz, grauweiß bestäubt. Brustseiten mit breiter aber
glanzloser gelbgrauer Tomentstrieme. Hinterrücken oben und
seitlich gelbgrau bestäubt. Schwinger ockergelb. Hinterleib etwas
glänzend. Erster Ring dicht gelbgrau tomentiert; zweiter Ring
und Basis des dritten hell gelbbraun, fast durchsichtig, dicht weiß
bestäubt, dritter bis fünfter mit gelblichem, zarten Tomentsaum
am Hinterrand, der seitlich etwas weiter wird ; sechster größtenteils
gelb bestäubt. Hüften schwarz; Vorderhüften an der Spitzenhälfte
hellbraun; Vorderschenkel ganz blaß gelbbraun, Mittelschenkel in
der Basalhälfte gelbbraun, Hinterschenkel ganz schwarz. Vorder-
und Hinterschienen an der Spitze etwas schwärzlich, Mittelschienen
ganz hellbraun. Vorder- und Mittelschienen mit gelblichem
Schimmer. Tarsen schwarzbraun, Metatarsen gelbbraun. Haft-
5. Heft
154 2 O. Kröber:
läppchen ockergelb. Klauen schwarz. Schwinger ockergelb.
Flügel hyalin; aie Strieme reicht vom Vorderrand bis zur dritten
Längsader. Erste Hinterrandzelle sehr lang und schmal, innen am
Vorderrand schmal braun gesäumt. — Fühler allein 3 mm. Länge
14 mm.
Paraguay, San Bernardino, 11. XII: — Type £&: Kal. Zool.
Mus. Berlin.
Von den nordamerikanischen Arten sind mir folgende ah
aus Südamerika bekannt geworden:
13. Conops bulbirostris Lw. von Brasilien, Bolivien, Paraguay.
14. Conops ocellatus Gigl.-Tos von Brasilien.
15. Conops graeilis Will. von Brasilien.
16. Conops discalis Will. von Argentinien.
Von allen anderen südamerikanischen Conops-Arten ist mir
keine bekannt geworden. Williston hat im Kansas Univ. Quart.,
Vol. I, No. 1, July 1892, eine Reihe von acht neuen Arten in eine
Bestimmungstabelle gebracht, alte Arten aber nicht eingeordnet.
Nur C. ocellatus Gigl.-Tos, die er als C. Harvus neu beschreibt, wäre
demnach identifiziert.
1 First basal cell hyaline 2.
— First basal cell clouded throughout 6.
2 Third joint of antennae as long as the first two together; small
species C. parvus n. Sp.
(ist C. ocellatus Gigl.-Tos).
— Third joint of antennae but little if any longer than the second
joint 3.
3 First posterior cell hyaline 4.
— First posterior cell more or less clouded BE
4 Cheeks yellow C. angustifrons n. SP.
— Cheeks black C. ornatus n. SP.
5 Face black in ground color C. argentifacies n. SP.
— Face yellow, large species C. grandis n. SP.
6 Red species, front red C. rufus n. Sp.
— Black species, front black ER:
7 Face and cheeks black in ground color C. magnus n. SP.
— Face and cheeks yellow C. inornatus n. SP.
17. Conops ocellatus Gigl.-Tos
ist bei den nordamerikanischen Arten beschrieben.
18. Conops ornatus Will. 1. c., p. 46.
&: Vertical callosity reddish; below it an opaque black band,
connected in the middle with a V-shaped spot above the base of
the antennae; the front elsewhere, and the face for the greater
part, light yellow, the sides of the latter with a broad silvery sheen.
Cheeks black. Antennae red, first joint -a little shorter than ‚the
third joint; second joint about twice the length of the first; style
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 155
short thick. Thorax black, opaque; near the humeri and behina,
as also on the scutellum, thickly golden pollinose; pleurae diffusely
pollinose; abdomen opaque black; the hind margin of the first
three segments, and the fourth and fifth segments, thickly light
golden pollinose. Legs reddish brown, the base of the tibiae and
the basal joints of the tarsi yellowish. The brown of'the wings
extends to the third vein and through the middle of. the first
posterior cell; costal and subcostal cells lighter colored. Length
11 mm. — Two specimens.
Chapada.‘
19. Conops argentifaeies Will. (= C.nobilis Will.?) 1. c., p. 45.
Diese Art steht meines Wissens nur in Willistons Bestimmungs-
tabelle, ohne daß er eine Beschreibung hinzugefügt hat.- Andrer-
seits steht unter den Artbeschreibungen auf pag. 45 die Beschrei-
bung von Conops nobilis Will., die wiederum in der Bestimmungs-
tabelle fehlt. Ich vermute, daß Williston für seine neue Art beide
Namen vorbemerkt hatte und nun auch beide vergab, daß also
C. nobilis Will. die Beschreibung von C. argentifacies Will. ist, die
ich hiermit bei genannter Art anführe:
Q: „Head black; front, below the vertical callosity, except a
crescentic space above the base of the antennae opaque; face, on
the depression, with a conspicuous, light yellow silvery reflection;
in an oblique light from above the ground-color wholly concealed.
Antennae black; thereddish first joint about two-thirds the length
of the third joint; te third joint about two-thirds of the length
of the slender second joint; third joint of the style with a short
bristly extremity. Thorax black, lightly pollinose, opaque; on
the front margin, and near the humeri velvety; in the middle in
front distincetly whitish when seen from behind. Abdomen black,
subshining; second segment deep opaque black, save on the anterior
part, where it is whitish pollinose; ventral process of the fıfth
segment small. Legs black; the tarsi and claws, save their extreme
tips, light yellow; pulvilli very large, yellow; the tarsi dilated.
Wings unequally brown in front, scarcely extending beyond the
third vein, save in the first posterior cell; the costal cell and the
outer part of the wing in front of the third vein of a lighter color.
Length 12 mm. One specimen.
Chapada.‘“
20. Conops grandis Will. 1. c., p. 44.
Q: „Front black, the lower margin of the vertical callosity
reddish; just below the callosity opaque, elsewhere shining. An-
tennae black; the second and third joints of nearly equal length;
the first joint about two-thirds of the length of the second joint;
style with a long bristly extremity. Face and cheeks light yellow,
the orbital margins of the former silvery, or light golden pollinose.
Thorax black, the mesonotum shining, the pleurae lightly whitish
5. Heft
156 O. Kröber:
pollinose. Abdomen deep black; posteriorly lightly pollinose.
Wings brown in front; first posterior cell and the space behind the
streak corresponding to the spurious vein of the Syrpdhidae in the
first posterior cell, pure hyaline; a brown streak in front of the
fifth vein. Legs black, the tibiae and basal joints of the tarsi in
large part reddish or yellowish; pulvilli light yellow; ventral
process of the fifth segment extraordinarily large; seventh segment
as long as the three preceding together.
d: Abdomen in ground-color black; either wholly so, or more
or less, or rarely entirely, red; the ground-color, save at the base,
however, is almost wholly obscurely by the reddish brown pollen.
Length 19—23 mm. Six specimens.
Chapada.‘
21. Conops inornatus Will., 1. c., p. 45.
d: „Front black, shining, the vertical callosity reddish. Face
yellow, with golden pollen on the sides extending up on the lower
part of the front. Cheeks wholly yellow. Thorax black, shining,
lightly pollinose; margins of the thorax and of the scutellum with
moderately larger bristles. Abdomen slender, black, shining, the
narrow hind margins of the third and fourth segments, the fifth
on the sıdes and behind, and the sixth nearly wholly, light golden.
pollinose. Legs brown, base of tibiae yellow; basal joints of the
tarsi yellowish. Wings subhyaline, without distinct picture, though
the color is more intense in front; yellow in the costal cell.
Q: Wings distinctly brown before the third vein and in the
basal cells and proximal portion of the discal cell. Abdomen
diffusely whitish pollinose behind; the second segment largely
reddish; ventral process of the fifth segment small. Length 10 mm.
— Two specimens.
Chapada.‘
Die folgenden Arten sind in keine Tabelle zu bringen, da nicht
einmal feststeht, ob sie überhaupt in diese Gattung gehören.
22. Conops dimidiatipennis Sichel
Ann..Soc. ent Ahrance, A. ser,, 2. p. 121 :(1862):
Diese Art ist irrtümlich in Kertesz’ Katalog palaearktischer
Dipteren, als aus Gallia stammend, unter dem Namen Conops
mediatipennis Sichel aufgeführt.
Q: „Rufescens, facie flava. Antennae, verticis fascia, thoracis
dorsum, abdomen, tarsi fere omnes, nigra. Alarum dimidiatum
anticum nigrum, posticum albo-hyalinum. Abdominis petiolus,
prothorax, pedes partim (forsan et aliae partes, in hoc unico
specimine detritae) aureo sericea. Long. 18 mm. al expans. 20 mm.
Montevideo. Ex Bombus thoracius n. spec.“
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 157
23. Conops flavifrons Walk. List of Diptera, Vol. III. p. 672 (1849).
syn. Conops aurifrons Walk., 1. c., IV, 1158 (1849).
„Body black, front of the head yellow, eyes black, bordered
with red; facets on the fore part of the crown larger than those
elsewhere, mouth black, with a ferruginous band, feelers black,
first joint ferruginous at the tip, second pubescent, more than
twice the length of the first, third and following joints short and
forming a club, which is pitchy, ferruginous at the base, and not
half the length of the second joint. Chest closed with very short
black hairs, very slightly covered with gray bloom. Abdomen
clothed like the chest and more than twice its length, linear to
full one third of its length, spindle-shaped from thence to the tip.
Legs black, hips and trochanters pitchy, covered with white
silky down; an indistinct dark red band on each thigh; hind thighs
tawny at the base; shanks and feet pitchy; wings very dark brown
or almost black along the foreborder on the whole length and for
half the breadth, somewhat paler at the tips; hind borders slightly
clouded with brown, which is darkest along the sides of the veins;
wing-ribs and veins black, poisers tawny, with black tips. Length
of the body 9 lines, of the wings 14 lines.
Para.‘
24. Conops serieeus Walk. Diptera Saundersiana IV, p. 256.
„Black; head pale golden-coloured in front; feelers tawny,
slender, much attenuated towards the tips; chest and abdomen
with a hoary tinge; chest very indistinctly striped. Abdomen
almost sessile, a little more than twice the length of the chest;
second segment stout, rather short, widening from the base to the
tip; third broader than the second, equal in length, forming with
the following a spindle-shaped club; feet yellow, wings gray, with
a brown forked stripe in the disk, upper fork much longer than the
lower; halteres yellow, brown at the base. Length of the body
7 lines, of the wings 11 lines.
Amazon River.“
25. Conops ephippium Macqu. Dipt. exot. II., suppl. III, p. 11.
d: „4 lin. Trompe testacee, ä extr&mite noire. Face et front
jaunes. Antennes testacees. Troisieme article brun. Thorax d’un
ferrugineux testace, a larges bandes noirätres presque contigu&s,
qui n’atteignent nile bord posterieur, nil’&cusson ; &paules couvertes
de duvet blanc; cötes a bande de duvet argente, s’etendant de puis
le bord posterieur des epaules jusqu’aux hanches intermediaires;
metathorax d’un testac€ noirätre. Abdomen: premier segment
noirätre, deuxi&me testace, brunätre au milieu; troisieme testac&
ä large bord noir posterieur; quatri&me et cinquieme noirs; sixi&me
et septieme testaces, a duvet blanchätre et petits poils noirs; tous
les segments a large bord posterieur de duvet blanchätre; ventre
5. Heft
158 Ä D..Kröber:
testace. Pieds testaces; jambes & moitie anterieure blanchätre,
a duvet argente en dehors; extr&mite des jambes brunätres, tarses
bruns. Ailes hyalines, a bord ext£rieur brun, s’elargissant et s’arre&-
tant au milieu de la premiere cellule posterieure; une petite tache
brunätre au-dela.
9: 31,41, lin. Semblable au 4. Thorax souvent testace
sans bandes noires, me&tathorax testac&. Abdomen ordinairement
testace.
America meridionale.
Cette espece ressemble aux C. vittata, lacera et busilla Meig,.,
mais elle differe par la couleur du corps et particulierement de la
premi£re et troisitme par les antennes testace&es, et de la deuxi&me
par l’unique bande brune des ailes.‘“
Danach gehörte die Art vielleicht in die Gattung Physocedhala
Schin.
26. Conops eayennensis Macqu., 1. c., p. 12.
9: „6%, lin. Noir. Tete testacee. Face & petite tache noire
de chaque cöte,"a la hauteur du bord anterieur de l’ouverture
buccale; car&ne noirätre; une tache noire, en form de fer ä cheval,
ou deux lignes convergentes, s’&tendant de chaque cöt& de la face
et au-dessus de la base des antennes. Front a partie superieure
noire, qui se prolonge en bande £troite jusqu’a la base des antennes;
vertex d’un brun noirätre. Premier article des antennes noir,
deuxieme et troisitme manquent. Thorax a ligne dorsale, deux
taches anterieures et Epaules couvertes d’un duvet soyeux, d’un
gris jaunätre päle, qui s’etand un peu sur le reste du thorax en
formant des reflets, flancs et hanches presentant le m&@me duvet;
ecusson noir. Abdomen entierement noir en-dessus (peut-tre par
la disparition des reflets) testace en-dessous, a base tres-menue.
Cuisses noires en-dessus, d’un testac& obscur en-dessous; jambes a
moiti& anterieure jaunätre, et posterieure noire, tarses d’un testace
noirätre. Ailes a large bord exterieure noirätre, nervure interno-
mediaire a bordure noirätre qui se termine a s’amineissant & la
nervure terminale de la cellule discoidale; nervure anale a bordure
etroite et moins foncee.
Cayenne.
Cette espece est assez voisine du Conopds excisa Wied.‘
27. Conops sericeus Oliv. Encycl. Method. VI, 111, 1. (1791).
d: „81, lin. Noir. Face d’un rouge testace, A carene noire.
Thorax a epaules et deux commencements de bandes dorsales, &
duvet dor&; les cötes a duvet d’un gris jaunätre. Abdomen ä& base
menu; incisions des deuxieme et troisieme segments a duvet dore,
cinquieme & septieme segments ä& duvet d’un gris dor& obscur.
Hanches et cuisses ä tache allongee de duvet jaune de chäque
cöte; jambes testacees, ä extremite noirätre. Balanciers fauves.
Ailes & moitie exterieure d’un noir brunätre et interieure hyaline.
Cayenne.“
Die nord- u. südamerikan. Arten der Gatt. Conops. 159
28. Conops lugubris Macqu. 1. c., p. 26.
„Long. 5 lin. D’un noir mat, deuxi&me segment de l’abdomen
tres-menu surtout ä l’extremite. Moitie exterieure des ailes noires
interieure presque hyaline.
Bresil.‘“
30. Conops trieolor Big. Ann. Soc. Ent. France 6, ser. 7 (1887), p. 41.
&: „Long. 1,1 cm. Trompe noire, depassant notablement
l’epistome; cuisses. posterieures brusquement renflees la a base;
abdomen pedoncule, deuxieme segment beaucoup plus £troit et
plus long que le troisitme. Antennes rougeätres, noirätres &
l’extremite; derriere de la t&te noir, vertex, front, cötes de la face
rougeätres, une bande noire transversale, sise en haut du front,
prolongee au milieu jusqu’a la base des antennes oü elle ce bifurque,
joues brunätres, milieu de la face fauve; hanches et thorax noir,
bords posterieures du thorax, callosit&es humerales, ecusson rouge-
ätres; metanotum noir, macul& de rougeätre en dessus; balanciers
jaunes, massue rougeätre & l’extremite; abdomen noir, deuxieme
segment, base du troisieme, rougeätres, bords posterieurs de tous
_ les segments liser&s de jaune; pieds rougeätres, cuisses posterieures
largement teintees de noir au milieu, un peu de brunätre A l’extre-
mite des tibias posterieurs; ailes presque hyalines, mais le bord
externe largement teinte de noirätre presque dans toute sa longueur,
sauf entre les nervures longitudinales quatri&me et cinquieme
(Rondani) oü existe une macule grise allongee, une autre plus
petite se montre au bord inferieure de la premiere cellule posterieure
ferme&e loin du bord de l’aile, cellule discoidale claire, sauf a la base,
nervures longitudinales bordees de brunätre.
Montevideo.“
31. Conops pruinosus Big. ]. c., p. 46.
d: „Long. 1 cm. Trompe rougeätre, avec l’extr&emite noire,
depassant notablement l’&pistome; cuisses posterieures non renflees
a la base, abdomen pedoncule, deuxieme segment beaucoup plus
etroit que le troisitme, mais ne le depassant pas beaucoup en
longueur. Antennes fauves; tete entierement d’un beau jaune;
front, au dessus des antennes, avec une petite macule bifide en
dessous, noirätre; thorax rougeätre, couvert d’une pruinosite
grisätre, dessus avec un large disque noir; &cusson rougeätre,
metanotum aussi, noirätre en dessus, balanciers testaces; abdomen
couvert d’une pruinosite jaunätre; 1.—4. segments largement
bordes de brun roussätre a la base; pieds d’un fauve rougeätre;
ailes d’un gris päle, bord exterieur largement teinte de roux päle.
America meridionalis. ?“ |
32. Conops punetum Big. 1. c., p. 45.
.d: „Long. 1 cm. Trompe brune, depassant notablement
l’epistome; cuisses posterieures legerement renflees & la base;
5. Heft
160 Dr. Anton Krausse: Hexapodologische Notizen.
abdomen pedoncul& (principalement chez le &) deuxieme segment
beaucoup plus &troit et un peu moins long que le troisieme. Antennes
rougeätres, tete entierement d’une belle nuance jaune; thorax
rougeätre, avec quelques reflets grisätres, principalement aux
callosites humerales; une bande oblique de reflets blanchätres sur
les flancs, dos du thorax, surtout en arriere, ecusson et metanotum
noirätres; balanciers jaunes; abdomen noirätre; deuxi&me segment
fauve en dessus, noirätre vers le milieu, troisitme fauve en avant
et sur les cötes, troisi&tme, quatri&me, cinquieme chacun avec une
bande transversale grisätre assez peu marquee; hanches et pieds
fauves, base des tibias jaunätre, parfois, dessus des cuisses teinte
de brunätre, ainsi que l’extremite des tibias posterieurs; ailes
presque hyalines, avec, exterieurement, une large bande longitu-
dinale brune, etroite a la base; plus claire dans l’espace compris
entre les nervures costale et deuxi&me longitudinale, se terminant
brusquement vers le milieu de la premiere cellule posterieure, la-
quelle est close loin du bord et teintee de brun a sa base, la quatri&me
nervure longitudinale (Rond.) port & son extremite une macule
brunätre diffuse.
9: La Q ressemble au S, si ce n’est que la cinqui&me segment
abdominal de chaque cöte et le sixieme tout entier, sont rougeätres.
Amer. merid.?“
Hexapodologische Notizen.
(I; 1—18.)
[Mit 2 Klapptafeln.]
Von
Dr. Anton Krausse in Eberswalde.
(1.) Lep.
Über die Haare der Nonnenspiegelräupchen.
Fritz A. Wachtl, Die Nonne, Wiga 1907, p. 2—3, erwähnt
von der Spiegelraupe der Nonne zwei Äften von Haaren: Erstens
finden sich die Kugelhaare, die er für aerophorische Borsten er-
klärt, während Cholodkowsky und Ingenitzky (Literatur bei
Wachtl 1. c.) dieselben als toxophorische Borsten bezeichnen;
nach den Untersuchungen von Max Wolff (Nonnenstudien, Zeit-
schrift für Forst- und Jagdwesen, 1913, p. 422 [dazu Fig. 15
und Fig. 11]) und K.Escherich (Nonnenprobleme, Naturwissensch.
Zeitschrift für Forst- und Landwirtschaft, 1912, p. 82—83) ist
Wachtls Ansicht unhaltbar; nach meinen Beobachtungen an
Präparaten wie am lebenden Tiere trifft die Ansicht von Escherich
und Wolff zu. Als zweite Sorte von Haaren führt Wachtl ‚‚sehr
lange fadenförmige, mit äußerst feinen Widerhaken besetzte Haare,
Hexapodologische Notizen. 161
welche sechs- bis siebenmal so lang sind als die aerostatischen
Borsten‘ an.
Außer diesen Kugel- und Riesenborsten finde ich auf den
Warzen noch andere Haare: es handelt sich um zarte, wenig
pigmentierte Borsten von verschiedener Länge, halb so lang wie
die Kugelborsten bis dreimal so lang, doch nie so lang wie die
Riesenborsten; sie finden sich in der Minderzahl.
Des weiteren tragen Kopf- und Thoraxextremitäten kleine
Borsten, dieses sind sicher Sinnesorgane (sensilla trichodea).
Außerdem ist der ganze Körper mit mikroskopisch kleinen
Härchen bedeckt, die eine unregelmäßige Verteilung zeigen; sie
sind verschieden lang und dick und verschieden stark pigmentiert.
Ähnlich wie beim Nonnenspiegelräupchen liegen die Verhält-
nisse beim Schwammspinnerspiegelräupchen.
(2.) Lep.
Über die Haare der Spiegelräupchen von Lymantria dispar L.
Wie bei den Spiegelräupchen der Nonnen, finden sich auch
bei denen des Schwammspinners jene eigenartigen Kugelhaare,
die sog. ‚Aerostatischen Borsten‘ oder,,Toxophore‘‘, ebenso finden
sich hier die Riesenborsten (6 bis 7 mal länger als die Toxophore).
Des weiteren finde ich zarte, wenig pigmentierte, ähnlich wie die
Riesenborsten mit Widerhäkchen versehene Haare, halb so lang
bis dreimal so lang wie die Kugelhaare.
Andere, schwach pigmentierte Haare, halb so lang als die
Kugelhaare, finden sich am Kopf und an den Beinen, diese sind
als Sinnesorgane zu deuten: sensilla trichodea.
Wie bei der Nonnenraupe ist auch hier der Körper ganz mit
mikroskopisch kleinen Härchen bedeckt.
(3.) Lep.
Überwinternde Vanessen.
In Kirchohmfeld auf dem Eichsfelde (bei Worbis) fand ich
am 28. Februar (1915) 3 Exemplare von Vanessa urticae zwischen
den Blättern eines an der Wand hängenden Aktenstückes in einer
nicht heizbaren Stube des Gasthofes; an derselben Wand unter
einem Papplakate 2 Tachinen. Zur angegebenen Zeit war es
dort oben beträchtlich kalt, der Schnee lag etwa zwei Fuß hoch.
Im warmen Zimmer wurden die Schmetterlinge und die Fliegen
bald munter. Ich hatte die Tiere in einem kleinen Kasten mit-
genommen und natürlich bald vergessen. In Eberswalde fand
ich das Kästchen Ende April wieder: nur eine Vanessa lebte noch,
diese flog munter zum Fenster hinaus in den Sonnenschein. —
Am 6. März fand ich eine Vanessa Jo in einem Keller zu Kelbra
am Kyffhäuser, die nach Berührung kräftig umherflatterte.
£ (4.) Lep. etc.
Über Polyederkrankheiten.
Über das Vorkommen von Polyedern wurde bei folgenden
Arten berichtet:
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 5. 11 5. Heft
162 Dr. Anton Krausse:
Panolisgriseovariegata (v.Tubocuf1892, Altum1893,Schulz1908) ?
Dasychira pudibunda
Lymantria dispar Eckstein 1893).
Malacosoma neustria?
Lymantria disbar
Dendrolimus pini?
Oeonistis quadra?
Gnophria rubricollis ?
Lophyrus pini??
Antheraca Yamamai ?
Antherasa mylitta?
3
Attacus cynthia: | Bolle 1898).
Vanessa polychloros ? |
(
(Eberts 1898).
(
Dermestes lardarius??
Anthrenus museorum ? ?
Musca vomitoria??
Vanessa Jo
Charaxes Jasius (Fischer 1906).
Lymantria monacha } (
Orgyia antigua Wahl 1909).
Noctuidenraupe (Fulmek 1909).
Deilephila- b
a Arten und -Hybriden } (Böhm 1909).
Bupalus Piniarius
und Parasiten (Anomalon) } (Max Wolff 1910).
[Cuculus canorus??2?
Homo sapiens??2?]
Das Vorkommen der Polveder bei vielen Arten ist fraglich,
sehr fraglich. Man wird die Polyeder meist mit Fett verwechselt
haben. — Vergl. die Arbeiten von Wahl, Wolff, Eckstein.
Im Mai 1914 wurde mir zu Oristano, Sardinien, eine Raupen-
art in Massen gebracht, die sich als Lasiocampa trifohi Esp.
herausstellte, jedenfalls zur var. cocles H.-G. gehörig. Trotz der
massenhaften Raupen war später keine Imago aufzufinden. Ein
einziges Mal fand ich eine im Innern der Insel, bei Asuni; hier
handelte es sich um die genannte Varietät. — Die Bemühung,
die Raupen zum Verpuppen zu bringen, schlug fehl: alle starben.
Anfangs waren sie lebhaft und fraßen (Klee und verschiedene
Gräser), bald aber wurden sie träge, fühlten sich weich an, krochen
zu Klumpen zusammen und starben. Auch alle nach Deutsch-
land gesandten Raupen starben, wie man mir schrieb. — Ich
konservierte eine Anzahl in Formol.
Die Untersuchung des Materials im Zool. Laboratorium der
Kgl. Forstakıdemie zu Eberswalde seitens des Herrn Prof. Dr.
Hexapodologische Notizen, 163
Max Wolff zeigte, daß die Raupen an einer Polyederkrankheit
zu Grunde gegangen waren.
Der Kleespinner ist also obiger Liste hinzuzufügen.
(5.) Hym.
Historisches.
Bei Hagen heißt es in seiner Bibliotheca Entomologica, Leipzig
1862, Vol. I, pag. 389: „Freiherr Johann Wilhelm Carl Adolph
von Hüpsch, geb. 1726 in Cöln, gest. 1. Januar 1805 daselbst als
Geheimer Legationsrath: Description de quelques machines et
remedes pour detruire les insects nuisibles. Cologne 1780. 12 pg.
tab. 1. Text französisch und deutsch. »Rel. Beckmann Phys.
Oek. Bibl. VIII, p. 526. Engelmann Bibl. Oec. p. 138 hat: Be-
schreibung einer Maschine die Ameisen und andere schädliche
Insecten zu vertilgen. Mit 2 Kpfrn. Frankfurt, Fleischer 1779. 8
und nennt den Verfasser irrig (?) von Huebsch‘“. Mir dürfte die
erste Fassung des Berichtes über diese Invention des Barons vor-
liegen; sie gehört dem Deutschen Entomologischen Museum; der
Titel lautet: ‚Description d’une machine universellement utile
et avantageuse, propre ä detruire entierement d’une maniere in-
faillible, aisee et a peu de frais les fourmis ainsi que d’autres
insccts nuisibles inventee par Mr. le Baron de Hupsch, membre
de plusieurs Academies et Societes Literaires, A Cologne, Franc-
fort et Leipzie, 1777‘. — Der deutsche Titel — Text französisch
und deutsch! — lautet: ‚Beschreibung einer allgemein nützlichen
und mit dem besten Erfolge geprüften Maschine die Ameisen und
andere schädliche Insecten auf eine geschwinde und ohnfehlbare
Art mit wenigem Aufwande und geringer Mühe in einer ganzen
Gegend zu vertilgen, erfunden von dem Freyherın von Hüpsch,
Mitglied verschiedener Akademien und gelehrten Gesellschaften.
Mit einer Kupfertafel. Cölln, Frankfurt und Leipzig, 1777“.
x *
*
Nachwort. Im Anschluß an diese Mitteilung des Herrn Dr.
Anton Krausse erlaube ich mir auf eine weitere ähnliche Schrift
des Barons von Hüpsch aufmerksam zu machen. Sie hat den
Titel: ‚‚Oekonomische Vorschläge die schädlichen Ackermäuse mit
wenigem Aufwand und geringer Mühe im Erzstifte Cölln, im Herzog-
thume Jülich und anderen Gegenden Deutschlands zu vertilgen.
Entworfen von dem Freyherrn von Hüpsch, Mitgliede verschiedener
gelehrten Gesellschaften. Neue und verbesserte Auflage nebst
einem sehr nützlichen Anhang von anderen so wohl dem Felde
als den Gärten schädlichen Ungeziefern. Cölln am Rheine, In
dem Metternichschen Buchladen“. — Auf dem Titelblatt ist keine
Jahreszahl, aus dem Text geht aber hervor, daß das Büchlein
im Oktober 1767 erschienen oder wenigstens verfaßt ist; es zeichnet
dar:n der Verfasser als J. W.C. A. Freyh. von Hüpsch‘“, was mit
den Angaben in Hagen (s. o.!) übereinstimmt. In dem ‚sehr
11% 5. Heft
164 Dr. Anton Krausse:
nützlichen Anhang‘‘, der besonders paginiert ist, handeln p.7—12
„Von den Ameisen“, p. 12—14 ‚Von den Raupen‘, p. 14—16
„Von den Käfern, Stichlingen, Schnacken u.d.gl.“
Embrik Strand.
(6.) Hym.
Cynips lignieola Hrig. 2
erscheint nach H. Roß (Die Pflanzengallen Mittel- und Nord-
europas, Jena, 1911) (als fertiges Insekt) im zweiten Jahre im
Mai und Juni (l.c. p. 219). Mir begegnete diese Gallwespe am
7. März (1915) im Kyffhäuser (bei Kelbra); ich fand die Tiere
munter auf dem frischgefallenen Schnee, 2 h. p. m.
(7) Hym.
Stridulationstöne bei Ameisen.
Darüber hatte ich — auf Sardinien — einiges beobachtet
und an verschiedenen Stellen darüber berichtet (v. Literatur-
verzeichnis bei Dr. H. Stitz, Die Ameisen, in: Ins. Mitteleur. bes.
Deutschl., Band II, Stuttgart 1914). Es ist merkwürdig, daß man,
um die Töne zu vernehmen, ein Mikrophon braucht oder, wie
Janet, 200—300 Exemplare (von Mirmica rubra) zwischen zwei
Glasplatten bringt (vide H. Stitz, 1. c. p. 13). Faßt man nämlich
a.e. eine Myrmica rubra — hier beı Eberswalde auf den Leuen-
berger Wiesen fand ich laevinodis — mit der Pinzette an einem
Beine und hält sie recht nahe an das Ohr, so sind die Laute
sehr deutlich zu vernehmen. (Wird man dabei gestochen: der
Stich von laevinodis hat nichts zu bedeuten.)
(8.) Hym.
Wie eine Arbeiterin von Formiea rufa L. ein Weibchen von
Bombus terrestris L. angriff, konnte ich im Eberswalder Stadtforst,
am 292. Mai h. a. m., beobachten. Das Hummelweibchen suchte
anscheinend eine geeignete Lokalität zum Anlegen ihres Nestes,
in einer Entfernung von einigen Metern von der Ameisenkolonie,
und machte sich am Boden zu schaffen. Eine einzige Ameisen-
arbeiterin stürzte sich auf die Hummel und faßte sie an einem
Hinterbein. Die Hummel flog in die Höhe, um sofort wieder
an dieselbe Stelle zurückzukehren. Wieder fuhr die Ameise zu.
Das wiederholte sich etwa zehnmal. Nach etwa fünf Minuten
ließ die Hummel von ihrem Beginnen ab und flog davon.
(9.) Lep.
Zur Biologie der Forleule
kann ich einige gute Abbildungen liefern, die ich Herrn Prof.M.Wolff
(Eberswalde) verdanke. Fig. i stellt die Eier der Forleule dar;
Fig. 2 eigenartig zusammenhängende kranke (ichneumonierte und
polyederkranke) Puppen; Fig. 3 die Raupe; Fig. 4 und Fig. 5
Ichneumonweibchen auf der Forleulenpuppe; Fig. 6, 7 und 8
Hexapodologische Notizen, 165
Fraßbilder der Forleule, der Tannenhäher stellt sich ein; Fig. 9
und 10 Anfangsfraß an Kiefern; Fig.11 Kahlfraß. Die Aufnahmen
stammen von Nakel (Netze).
(10.) Technisches.
Gute Präparate von kleineren Ichneumonidenlarven und
ähnlichem (von c. 6 mm Länge) erhielt ich auf folgende Weise:
Fixiert und et, in abs. Alk.: 4 Tage.
Abs. Alk. erneuert.
Mischung von U abs, Alk. + 13 Xylol: 1 Stunde.
Mischung von Y% abs Alk. + % Xylol: 3 Stunden.
Reines Xylol: ee,
Canadabalsam.
Also ohne Nelkenölbehandlung.
Auf diese Weise erhielt ich auch gute Präparate von Proturen.
(11.) Teehnisches.
Glyzerinpräparate von Thysanopteren etc. und speziell von
Milben stelle ich auf folgende Weise her:
Fixiert und konserviert in einem Gemisch von 50 vol.
Ps an eeher, Mischung und 50 vol. Glyzerin
Eingeschlossen in einem Gemisch von 50 vol. Alk. 70%
und 50 vol. Glyzerin.
Man umrandet diese Präparate am besten mit (in Xylol) sehr
verdünntem Canadabalsam.
Ein sehr gutes Umrandungsmittel ist auch ‚„Goldgrund‘“;
ebenso geeignet ist guter in abs. Alk. gelöster Siegellack.
Das Rezept der obengenannten Oudemansschen Mischung
ist folgendes:
87 vol. Alkohol 70%
5 vol. Glyzerin
8 vol. Ac. acet. glac.
(12.) Technisches.
Ein neuer automatischer Insektenfangapparat.
Um Insekten, ebenso besonders Milben etc. aus Erde, Moos,
Laub usw. leicht und in größter Vollständigkeit herauszubringen,
habe ich einen Apparat konstruiert, der mir praktischer und
billiger scheint als Berleses Ofen: an der Hand von .Fig. 12 ist
die einfache Konstruktion leicht zu erkennen. Das auszulesende
Material kommt in ein Sieb, dieses wird in einen steilwandigen
Trichter eingesetzt (unter den das Fangglas zu stehen kommt).
5. Heft
166 Dr. Anton Krausse:
Trichter und Sieb werden in einen Dreifuß eingehängt. Über
Trichter und Sieb wird ein doppelwandiges Wassergefäß gestülpt,
von dem ein Teil über den Rand des Dreifußes hinausragt, unter
diesen hervorragenden Teil wird die Flamme zur Erhitzung des
Wassers gestellt. Das Wassergefäß hat zu bequemerem Auf- und
Abheben oben einen Henkel, außerdem eine Öffnung zum Ein-
füllen des Wassers und Ableiten des Dampfes.
Die Wärme wirkt langsam von oben und den Seiten her ein
und treibt die Tiere nach der Mitte des Materials und schließ-
lich nach unten hinaus. Die Resultate, die ich mit diesem Apparat
erzielte, sind vorzüglich. Man hat so auch die Möglichkeit
quantitative Bodenuntersuchungen in zoologischer, speziell ento-
mologischer und acarologischer Hinsicht anstellen zu können.
Die Zahl der im Material verbleibenden Tiere ist praktisch gleich
Null. Der Apparat wird von der Firma Dr. Bender und Dr. Hobein
in München hergestellt.
Fig. 13 stellt ihn in der Gesamtansicht dar nach einer Photo-
graphie des Herrn Prof. Wolff-Eberswalde.
(13.) Lep.
Aus Niederkalbach, Hessen, sah ich eine große Anzahl Kiefern-
spanner. Eine sehr häufige, schöne, ausgeprägte Varietät des
Männchens zeigt folgende Färbung: Die helle Färbung des Außen-
randes (Vorderrandes) der Vorderflügel ist gelb, die von der Flügel-
basis ausgehenden hellen Flecken und der Saum sind reinweiß;
die Flecken und der Saum der Hinterflügel sind ebenfalls rein-
weiß. Diese Varietät bezeichne ich als var. Wolffi, dem Kiefern-
spannermonographen Herrn Prof. Dr. Max Wollt gewidmet.
(14.) Lep.
Bupalus piniarius var. nov. Rautheri m.
Eine nicht seltene Varietät des Kiefernspanners ist grau,
ohne Zeichnung. Es ist dieses zweifellos dieselbe Varietät, die
Herrn Prof. Wolff aus den Regierungsbezirken Marienwerder und
Danzig vorgelegen hat (vide: Dr. Max Wolif, Der Kiefernspanner,
1913; p. 16); ich bezeichne diese Varietät als Rautheri, meines
l. Kommilitonen Dr. Max Rauther gedenkend. Fundort: Nieder-
kalbach, Hessen; 2.
(15.) Lep.
Haematurga atomaria var. nov. Felieis m.
Die helle Grundfarbe — bei einigen Weibchen aus Nieder-
kalbach, Hessen — ist sehr ausgedehnt und reinweiß, nur die
dunklen Binden sind in geringer Ausdehnung zart hellgelb um-
säumt. Ein Exemplar (9) erhielt ich auch vom Eichsfelde, von
meinem Bruder Felix Krausse.—
Das erste Exemplar von H. atomaria, ein $, fanl ich bei
Eberswalde (in der Nähe der Leuenberger Wiesen) am 9. Mai,
Hexapodologische Notizen. 167
1 h.p.m. im Sonnenschein fliegend, zwischen Vanessa antıopa und
Jo, auf einem Waldwege.
(16.) Lep.
Am 8. Mai fing ich bei Eberswalde ein interessantes anomales
Exemplar einer Lythria purpuraria L. Wie die Fig. 14 zeigt, ist
der linke Vorderflügel tief eingeschnitten, die beiden roten Binden
fließen in der Mitte zusammen. Die Randbinde ist auf beiden
Vorderflügeln sehr breit.
(17.) Col.
Als Beute der Cicindela hybrida L. diente Anfang Mai bei
Eberswalde (Leuenberger Wiesen) besonders ein Dipteron, Bibio
laniger Meigen. Der ‚‚Freßakt‘‘ ist besonders interessant ; es handelt
sich auch hier um ‚„Außenverdauung‘‘, worüber H. Jordan in
seiner ausgezeichneten ‚„Vergleichenden Physiologie wirbelloser
Tiere‘‘, Jena 1913, ausführlich berichtet.
| (18.) Lep.
Gelegentlich einer Reise in die Lüneburger Heide konnte Herr
Prof. M. Wolff (Eberswalde) einige interessante Nonnen-Aufnahmen
anfertigen, die es sich lohnt hier zu reproduzieren. Fig. 15 stellt
ein Männchen an einem Fichtenstamm dar, Fig. 16 eine sich ver-
puppende Raupe; Fig. 17 zeigt eine von oben nach unten kahl-
gefressene Fichte, in der Spitze sieht man Anhäufung wipfelkranker
Raupen; Fig. 18 zeigt die Wirkung des Nonnenfraßes; Fig.19 eine
von der Nonne kahlgefressene Rotbuche.
5. Heft
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Krausse Tafel 1.
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Archiv für Naturgeschichte 81. Jahrg. 1915 Abt. A.
Krausse Tafel 1.
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Krausse: Hexapodologische Notizen
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Archiv für Naturgeschichte 81. Jahrg. 1915 Abt. A.
Krausse Tafel II.
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Krausse: Hexapodologische Notizen
ARCHIV
NATURGESCHICHTE.
GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
W. F.ERICHSON, F.H.TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER unDE. STRAND.
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EINUNDACHTZIGSTER JAHRGANG.
1915.
Abteilung A.
6. Heft.
HERAUSGEGEBEN
VON
EMBRIK STRAND
(BERLIN).
NICOLAISCHE
VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER
Berlin.
‚Inhaltsverzeichnis.
D Seite
Fruhstorfer. Revision der Gattung Lampides auf Grund anatomischer
Untersuchungen. (Mit 2 Tafeln u. 1 Textfigur). ....... 1
Borechmann. Die Lagriinae (Unterfamilie der Lagriidae). .... . 46
186
Strand... Rezensionen &...:..: 2 Sala Re Eee
Revision der Gattung Lampides
auf Grund anatomischer Untersuchungen.
(Mit 2 Tafeln und 1 Textfigur.)
Von
H. Fruhstorfer-Genf.
Die Gattung Lampides zählt zu den wenigen artenreichen
Lycaenidengenera, die einer monographischen Behandlung bisher
nicht gewürdigt wurden, während über die viel unscheinbareren
und schwieriger zu beurteilenden Cyaniris (Lycaenopsis) bereits
drei Revisionen vorliegen.
So kommt es, daß wir nicht einmal über eine vollständige
Liste der bisher bekannten Arten verfügen. Auch Swinhoe, der
in Lepidoptera Indica die asiatischen Formen im Anschluß an
seine Bearbeitung der indischen Spezies aufzählte, ließ die papua-
nischen und pazifischen Inselrassen entsprechend dem Charakter
seines Werkes unberücksichtigt.
Von den Autoren, welche den Löwenanteil der bekannten
Arten aus der Taufe hoben (Snellen, Röber, Druce, Nic£ville), hat
nur letzterer den Versuch gemacht Ordnung in das übrigens nur
scheinbare Formengewirr zu bringen. de Niceville hat auch zuerst
den Wert der Z. celeno und L. elpis Zeichnung als Bestimmungs-
Hilfsmittel erkannt. Es ist jedoch auch diesem Autor nicht ge-
glückt sich zur vollkommenen Klarheit durchzuringen, umsomehr
als er die fundamentalen Unterschiede der beiden wirklichen Haupt-
gruppen nicht erkannte.
Daß sich de Niceville und später Druce über den meist nur
subspezifischen Wert ihrer neu aufgestellten Formen nicht im
Klaren waren, ist mit der damaligen Unreife auf dem Gebiet der
Artkritik und der geographischen Rassenforschung zu entschul-
digen. Aber bereits im Jahre 1890 war mein genialer Freund
und Kollege W. Doherty auf dem richtigen Wege. Schrieb er
doch schon damals: ‚‚Es ist zu hoffen, daß keine weiteren neuen
Lampidesarten beschrieben werden ohne Untersuchung der männ-
lichen Generationsorgane, welche glücklicherweise von großer
Verschiedenheit bei den einzelnen Arten sind, gerade als sollten
sie ein Gegengewicht bilden gegenüber der verwirrenden Ähnlich-
keit in der Färbung und den Zeichnungen der fraglichen Spezies.‘
Die glückliche Zeit, in der es noch möglich war ungezählte ‚‚nova
species‘‘ zu schaffen, ist leiderlängstentschwunden. Dagegen botdas
Ausschöpfen des für die Lampides völlig neu erschlossenen Gebiets
der anatomischen Vergleiche eine Quelle der freudigsten Über-
raschungen. Wie schon Doherty dies erkannte, differenzieren
Archiv für er
1915. A. 6. 1 6. Heft
9 H. Fruhstorfer:
sich die wirklich bestehenden vollwertigen Arten in der erstaun-
lichsten Weise durch die Klammerorgane, wozu die hier vor-
gelegten 25 Abbildungen nach Mikrophotographien den Beleg
bieten sollen. Strukturell bilden die bisher bekannten Lampidini
ein ziemlich einheitliches Ganze, so daß eine Trennung in zwei
bis drei Genera, die schon versucht wurde, nicht zu verantworten
ist. Man kann aber allenfalls drei Artengruppen bestehen lassen,
deren Zusammengehörigkeit durch ein gemeinsames strukturelles
Merkmal sich dokumentiert.
Alle Lampidini besitzen ein Frenum, welches den ersten
Subcostalast mit der Costale verbindet. Dieses Bändchen ist:
a) kaum zu erkennen, Gruppe Jamides Hb.
b) wenig länger, Gruppe Lampides Hb.
c) merklich länger, Gruppe Pepliphorus Hb.
Nach einer brieflichen Mitteilung des Herrn Prof. Courvoisier
in Basel ‚besitzen die Jamides im Gegensatz zu den Lampides
und Pepliphorus keine Androconien, so daß sie mit letzteren nicht
zusammengespannt werden dürfen‘.
Anatomisch verraten jedoch die Jamides ganz nahe Beziehungen
zu den Formen der Lamßides elpis-Gruppe. Und nach einer wäh-
rend der Korrektur eingetroffenen Mitteilung von seiten des Herrn
Professor Courvoisier, besitzen auch L. kondulana und L. kankena
keine Androconien, so daß auch nach dieser Richtung hin der
subgenerische Charakter der Jamides aufgehoben wird. Die primi-
tivsten Organe zeigenL.swidas von Java und Sumatraund L.aratus,
der durch die griffelförmige Valve sich den Thysonotis schaeffera
anschließt.
Eine sonst durchaus isolierte Spezies (Z. festivus Röb.) be-
weist durch schnabelförmig aufgebogene Valvenspitze ihre nahe
Verwandtschaft mit einigen Lycaenopsis-Arten. Völlig isoliert
steht bisher L. cleodus Feld. und zwei Arten (L. amphissa sowie
L. snelleni) besitzen eine so kühn ausgebaute Struktur, daß ihre
Organe den bizarrsten Gebilden in der gesamten Domäne der
Rhopaloceren angehören.
Durch die pistolenartige Penisform aber ist die Verwandt-
schaft der Gattung Lampides mit der Gattung Lycaenopsis be-
wiesen.
Was nun die Zeichnung der Unterseite angeht, so haben
wir folgende Hauptgruppen zu unterscheiden, die bisher nicht
erkannt worden sind.
A) Unterseite der Hinterflügel ohne schwarze submarginale
Keilflecken.
B) Unterseite der Hinterflügel mit schwarzen submarginalen
Keilflecken oder Halbmonden.
Bei beiden finden wir dann als Nebenmerkmal die von
de Niceville als Hauptcharakteristikum angesehene L. celeno und
L. elpis-Linienführung.
Revision der Gattung Lampides. 3
Es ergeben sich somit zwei Untergruppen:
a) die medianen Linien der Unterseite der Vorderflügel von
„ der Basis aus gerechnet abwechselnd lang-kurz, lang-kurz.
b) die medianen Linien treten als zwei proximal längere und
zwei distal kürzere parallele Streifchen paarweise in Er-
scheinung.
Durch kleine Verschiebungen der hinteren Teile der zwei
langen Striche entstehen jedoch häufig etwas veränderte Typen,
ja es kommen nicht selten zweierlei Typen auf den beiden Seiten
eines Exemplares vor.
Bei einer Art (L. philatus Snellen) führen die orientalischen
Formen den Typ b), die papuanisch-molukkischen jedoch den
Typ a). Andererseits finden wir bei einigen Individuen derselben
Herkunft die beiden Zeichnungsmotive regellos wechselnd. Die
Anatomie aber leitet uns als ein sicherer Ariadnefaden durch das
Labyrinth all dieser Linienkombinationen.
Die Lampidesarten sind inder Regel weit verbreitet, doch kennen wir
auch einigelokale aufihreinsulare Heimat beschränkteSpezies. Ohne
Ausnahme neigen jedoch alle Lampides zu geographischer Rassen-
bildung. Die wenigen kontinentalen Spezies treten zudem in ver-
schiedenen Generationen auf. Als das Verbreitungszentrum der
Lampides mit Ausschluß der mehr östlichen Jamides hat Makro-
malayana zu gelten mit ungefähr 15 Arten. Nach dem Kontinent
selbst sind nur 7 Spezies übergegangen, Celebes beheimatet 11—12
Arten, Neu-Guinea deren 6—7, weiter nach Osten nimmt die
Artenzahl rapid ab. Im Norden liegt Formosa mit 4—5 Spezies
an der Peripherie. Eine Art (L. celeno) geht durch das gesamte
Gattungsareal. Eine andere (L. amphissa) treffen wir von Nias
bis zu den Salomonen.
Zur Beurteilung der einzelnen hier besprochenen Arten haben
gedient: Die interessantesten Formen aus der Kollektion des Herrn
Prof. Dr. L. Courvoisier in Basel, des Museums in Leiden und
weit über 1000 Exemplare meiner eigenen Sammlung. Das größte
Verdienst am Gelingen der Monographie hat jedoch Herr Prof.
Dr. L. Reverdin in Genf durch die Herstellung von über 100 mi-
kroskopischen Präparaten.
Artengruppe Lampides Hb.
(Hübner’s Verzeichnis 1816, p. 70.)
Sektion A. Ohne Keilflecke der Unterseite der Hflg.
Untergruppe a.
Die erste und dritte Linie (von der Basis aus gezählt) ganz durch
die Flügelbreite gehend — die zweite und vierte verkürzt.
Lampides celeno Cr. 1775. (Figur 1—3.)
. Die am weitesten verbreitete Spezies, welche zugleich den
klimatischen Einwirkungen am leichtesten unterliegt. Ihre Zeit-
1% 6. Heft
4 H. Fruhstorfer:
formen sind so weitgehend differenziert, daß Bingham und Swinhoe
ihnen noch in: neuester Zeit Artrechte einräumten. Folgende
Spaltzweige verdienen Beachtung:
L. celeno celeno Cr.
Ein Bewohner der Ebene, doch ist bekannt, daß er sich auch
noch auf nahezu 2000 m Erhebung vorfindet.
a) forma alexis Stoll,
eine Trockenzeitform, welche außeram Kontinent auchaufFormosa,
Java, Sumatra und einigen andern Inseln vorkommt.
b) forma conferenda Butl. 1886,
die extremste Trockenzeitform, deren Auftreten bisher nur für
die Region von Bombay bis Rangoon nachgewiesen ist.
c) forma $ura Moore 1886 (L. cleodus Nicev. Swinhoe),
vermutlich eine extreme Regenzeitform, deren rundlicher Flügel-
schnitt und, die schiefergraue statt gelblichweiße Grundfärbung
der Unterseite den Faltern ein eigentümliches Gepräge verleihen,
so daß sie tatsächlich eine besondere Art vortäuschen. Das milch-
weiße Kolorit der Oberseite hat Nic&ville verführt, an die Zu-
gehörigkeit zu L. cleodus Feld. zu glauben. Type aus dem
Mergui-Archipel, auch aus Tenasserim bekannt und von Sikkim
und Assam in großer Anzahl in meiner Sammlung. Nach einer
Abbildung von Kershaw beurteilt, findet sich $ura auch auf der
Insel Hongkong (Flugzeit Aug. und Sept.).
d) forma eldinides forma nova,
eine Zeichnungsaberration, welche auf den Vflgn. den Linien-
verlauf von L. elpis aufweist, mir nur aus Assam bekannt. Ich
folgte hier dem Beispiel aller andern Autoren und lasse den Namen
celeno für die kontinentale Zweigrasse der Kollektivart gelten,
zu welchen ich auch noch die Formen von Formosa und den
Philippinen rechne.
L. celeno tissama subspec. nova. Ceylon, Andamanen.
d oberseits dunkler blau als der Durchschnitt der celeno-
Individuen anderer Herkunft. Der schwarze Distalsaum verglichen
mit kontinentalen Exemplaren breiter und schärfer abgesetzt.
L. celeno kinkurka Feld. 1862.
Eine ausgezeichnete Rasse der Nicobaren.
L. celeno juliana van Eecke 1914. Simalur.
& oberseits in der Färbung die Mitte haltend zwischen Z. celeno
und forma $ura, unten aber von derselben schiefergrauen Färbung
wie meine dunkelsten pura dd aus Sikkim.
d oberseits mit dem für celeno aus Java charakteristischen
kreideweißen Kolorit. Der Distalsaum tiefschwarz und vielleicht
etwas breiter als bei celeno 9? von Engano, Java und Lombok.
Unterseite fast in völliger Übereinstimmung mit 99 von L. van
eeckei Frhst. aus Nias, mit auffallend breiten weißen Längsbinden.
Inseln der Simalur-Gruppe.
«
Revision der Gattung Lampides. 5
C. celeno arama subspec. nova. Insel Nias.
Eine habituell kleine Rasse, welche im & von der Engano-
Rasse kaum zu trennen ist. Das 2 gleicht oberseits täuschend
den 92 von L. cleodus Feld. der Philippinen. Es führt einen sehr
schmalen braunen Distalsaum der Vflg. und zwei zarte braune
submarginale Wellenlinien der Oberseite der Hilg.
forma zebrina forma nova.
& oberseits kaum von zebra Druce $ zu unterscheiden. Unter-
seits präsentieren sich die weissen Längsstreifen etwas breiter
angelegt und der rotgelbe Subanalfleck der Hilg. ist ausgedehnter,
die schwarzen Submarginalflecken markanter. Das 2 gleicht am
meisten demL. van eeckei 9, doch ist es nahezu weiß, ohne den
prächtigen lichtblauen Anflug dieser Spezies. Die Flügelumrahmung
wesentlich eingeschränkt, auf den Hflgn. sind außer einer Randlinie
nur zwei ganz schwache Punktreihen vorhanden, so daß sich
zebrina 2 durch die verarmte Schwarzzeichnung nicht nur von
allen Hura-ähnlichen Formen, sondern auch von van eeckei, welche
neben ihr vorkommt, leicht unterscheiden läßt.
L. celeno eyria subspec. nova. Insel Engano. (Figur 1.)
d im allgemeinen kleiner und etwas dunkler als Javaexemplare.
2 kaum von kleinen Java 92 zu separieren. Neben solchen fast
normalen celeno finden wir aber auf Engano auch eine der forma
pura analoge Zustandsform, welche ich als
forma eyria forma nova (Figur 1)
einführe. & oberseits dunkler blau als die Mehrzahl der Ceylon-
Exemplare. 9 wiederum im Kolorit gewisse 92 von L. kondu-
lana Feld. vortäuschend. Das gesamte Basalfeld der Vflg. dunkler
blau als bei forma Zura Moore.
L. celeno agnata Druce 1874. Siam.
Unter diesem Namen kann man die in der Regel ziem-
lich großen Formen zusammenfassen, welche Siam, Tonkin, die
malayische Halbinsel und Sumatra bewohnen.
L. celeno ruvana subspec. nova. Java, Bali, Lombok.
Von kontinentalen Formen namentlich durch die oberseits
stets kreideweißen 29 differenziert, welche von einem eigentüm-
lich hellbraunem Distalsaum umgeben sind. Neben dg der Haupt-
form celeno findet sich namentlich in Ostjava auch eine Trocken-
zeitform vor, welche mit der forma alexis Stoll. korrespondiert.
Außerdem beheimatet Java noch
forma Parazebra forma nova (Figur 2).
d hält in der Färbung die Mitte zwischen pura Moore und
eyria Frhst.
Das 2 führt einen schmäleren braungrauen Distalsaum als
das Dura 9.
forma gennadia forma nova. Ost-Java,
bildet ein Analogon zur forma elpinides Frhst. vom Kontinent
und zeigt unterseits die paarweise Anordnung der elpis-Linien.
6. Heit
6 H. Fruhstorfer;
L. celeno zebra Druce 1895. Borneo, Natuna.
Bei dieser Inselrasse erreicht die an Hfura Moore gemahnende
Variationsrichtung den Höhepunkt der Entwicklung. Die Falter
sind in der Regel größer als die pura dd. Das 2 hat dieselbe
schmale Distalumrahmung, wie das @ der javanischen forma
parazebra; dessen Oberfläche ist fast weiß mit einem opalisierenden
blauen Anflug in der Basalzone beider Flügel.
forma lavasa Moult. 1912. Sarawak,
eine verdunkelte Aberration.
L. celeno sundara subspec. nova. Banda, Buru.
Unter diesem Namen vereinige ich alle Formen von den
kleinen Sunda- und den Key-Inseln, sowie von Neu-Guinea. Die
Falter sind durchweg kleiner als jene von ruvana und das 2 ist
manchmal wegen seiner schmalen braunen Flügelumrahmung kaum
von den dd zu unterscheiden.
L. celeno optimus Röb. 1885. (Figur 3.) Nord- und Südcelebes.
d kenntlich an der etwas verschwommenen, aber sehr breiten
braunschwarzen Umrahmung beider Flügel. Vom 2 existieren
zwei Formen: grisea Röb., oberseits durchaus rauchgrau; dann
forma obscura Röb., Basis und Vorderrand der Vflg. mit schwachem
blauweißem Anflug. Die Valve von oplimus hat sich etwas von
westlicheren Formen differenziert. Ihre beiden Enden verlieren
die distale Anschwellung und nehmen eine glattere zylindrische
Form an. — Nach einer brieflichen Mitteilung des Herrn Prof.
Courvoisier in Basel sind die Androconien von odbimus deutlich
von jenen, welche celeno trägt, unterschieden.
L. celeno sandya subspec. nova.
Die habituell größte Form. Das Kolorit und die Begrenzung
der Vfgl. etwa wie bei der Ceylonrasse. Die 22 ähnlich jenen
der forma eyria von Engano mit ungewöhnlich breiter Umrahmung.
Bei Exemplaren der Südmolukken ist auch zumeist der Diskus
der Hfig. verdunkelt. Auf den Südmolukken existiert übrigens
auch eine besonders helle Trockenzeitform. Patria: Halmaheira
(Type) Batjan, Ternate, Amboina.
L. celeno evanescens Butl. 1875. Salomonen, Bismarckarchipel.
Lampides van eeckei Fıhst. Insel Nias.
(Notes Leyden Museum 1915, p. 144.)
Morphologisch kaum von celeno zebra Druce aus Borneo zu
trennen, ist die Art anatomisch eine der primitivsten der Gattung.
Der Valve fehlt jede Abzweigung. Sie verschmälert sich direkt
hinter der Ansatzstelle und verdickt sich distal zu einem kolbigen
Gebilde, welches ungefähr die Umrisse eines aufgeblähten Kobra-
halses zeigt. Der Kolben endigt dann in eine scharfe gezähnte
Spitze, Oedeagus kürzer als bei L. celeno mit einer tiefen Ein-
kerbung in der Mitte und einer zweiteiligen zentralen Partie.
van eeckei ist die häufigste Lampidesart der Insel Nias und
bisher nur dort beobachtet.
Revision der Gattung Lampides. 7
Lampides cleodus Feld. (Figur 4.)
Anatomisch unzweifelhaft die am leichtesten zu erkennende
Spezies, was ein Blick auf die Figur 4 beweist. Das Verbreitungs-
gebiet der Art ist ziemlich eng begrenzt. Wir finden sie nur in
Chaeturia, wie ich die philippinisch-celebische Subregion bezeich-
nete und im äußersten Norden von Borneo. Neuerdings wurde
sie auch auf Formosa entdeckt. Die Angaben Nicevilles ‚‚Nias‘
und ‚Sumatra‘ beruhen auf Verwechslung von ZL. cleodus mit
L. van eeckei Frhst. und L. celeno agnaia Druce.
L. cleodus cleodus Feld. 1865. Luzon, Formosa.
L. cleodus semperi subspec. nova Mindoro.
(L. cleodus Semp. Schmett. Phil. p. 181, t. 33, £. 100.)
Eine kleine und verdunkelte Inselrasse. 9 oberseits manch-
mal auf den Hflgln. völlig braungrau überdeckt.
L. cledus manias subspec. nova Mindanao.
Die habituell größere Rasse der Südphilippinen. $ prominenter
schwarz umrahmt als cleodus und semperi $$. Auch die Sub-
analflecken der Oberseite der Hilg. kräftiger.
L..cleodus potidalon subspec. nova. Bazilan.
Die Flügelumrahmung schmäler, die Wellenlinien der Hilg.
zarter als beisemperi. Die Unterseite lichter grau mit markanteren
weißen Binden als bei den übrigen Rassen der Philippinen. Es
liegt mir nur eine Trockenzeitform von der Insel Bazilan aus den
Monaten Februar-März vor.
L. cleodus trichonis subspec. nova. Palawan, Nordborneo.
& unterseits kenntlich an der helleren Grundfarbe, die nament-
lich semperi und manias gegenüber auffällt. Der rotgelbe Anal-
fleck ansehnlicher als bei Exemplaren der Nordphilippinen. Q oben
ausgedehnter braunschwarz umrahmt als potidalon 9%.
L. cleodus Iydanus subspec. nova. Nord-Celebes.
d oberseits mit lebhafterem blauen Schimmer als philippinische
Exemplare. 9 gleichfalls dunkler. Die Basalzone beider Flügel
intensiver blau übergossen. Unterseite beim & dunkler blaugrau
als bei der Palawanrasse.
Lampides suidas Felder. (Figur 5.)
Eine prächtige Art, über deren relativ großes Verbreitungs-
gebiet noch völlige Unklarheit herrscht. Als Heimat galten bis-
her nur die Philippinen, während wir swidas auch auf Obi, in
ganz Makromalavana und selbst noch auf Ceylon antreffen. Die
makromalavischen Formen sind unter dem Namen L. saturata
Snellen wohl bekannt. Anatomisch zählt Z. suidas zu den primitiv
organisierten Arten. Valve ähnlich jener von L. parasaturata Frhst.
(Figur 5), doch viel schlanker ohne Randzähne und mit einem
dorsalen Prozessus nahe der Ansatzstelle.
L. suidas suidas Feld. 1865. Von den Babuyanes bisMindanao.
L. suidas spitamenes subspec. nova. Insel Obi.
6. Heft
8 H. Fruhstorfer:
g auffallend weißlich blau, noch heller als L. aetheriaks Butl.
und mit matten Perlmutterschimmer. Die Weißstreifung der Unter-
seite scheint aber trotzdem nur bei seitlicher Beleuchtung, dann
aber außerordentlich kräftig durch. Abgesehen von zwei fast un-
merklichen Analfleckchen der Hflg. trägt die Oberseite keinerlei
Zeichnung. Unterseite bemerkenswert durch ein fahles Grau. Die
Grundfarbe von prominenten weißen Streifen durchzogen. Der
gelbe Analfleck von der Ausdehnung wie bei a
Patria: Insel Obi.
L. suidas eordäa subspec. nova. Palawan.
9 etwas ähnlich dem Z. cleodus 2. Flügelschnitt mehr abge-
rundet, der Distalsaum der Vflg. und das Distalfeld der Hilg.
wesentlich ausgedehnter braunschwarz umzogen. Hilg. mit zwei
sehr großen hohen orangegelben Halbmonden, welche von der
Unterseite durchscheinen. Die Unterseite der Hflg. charakterisiert
durch den ungewöhnlich großen orangefarbenen Subanalfleck.
L. suidas tenus subspec. nova. Nordborneo.
(L. coruscans Moult. Roy. As. Soc. 1912, p. 107.)
2 oberseits sehr ähnlich dem 2 der Palawanrasse, fahl weiß-
lichblau. Die schwarzbraune Umrahmung beider Flügel etwas
mehr eingeengt als bei eordäa, dagegen die Submarginalbinden der
Hilg. markanter. Der Analfleck der Unterseite nur ganz schwach
durchscheinend. Nach Moulton am Berg Matang bis 3200 Fuß
Höhe vorkommend.
L. suidas saturata Snellen 1882. Westjava.
Hauptsächlich in höheren Lagen bis etwa 1400 m vorkommend.
L. swidas parasaturata forma nova. (Figur 5.)
Die Klammerorgane differieren von L. swidas durch das
Fehlen des dorsalen Fortsatzes der Valven, an deren Stelle eine
kurze Hautfalte tritt, und die viel kürzeren und breiteren Valven
selbst. Die Valvenscheide ist zudem am distalen Ende ringsum
deutlich eingekerbt und mit kurzen stumpfen Zähnen bewehrt.
Der Oedeagus ist breiter ohne die ventrale Verlängerung, welche
den Pennis von L. suidas auszeichnet.
Koloristisch ist Darasaturata nur durch einige unwesentliche
Merkmale von L. suidas saturata Snell. getrennt. Das Blau der
Oberseite zeigt nicht den lebhaften Glanz der westjavanischen
saturata Exemplare. Es ist lichter und zarter. Die Subanal-
flecken der Hflg. fehlen, ebenso fast immer die weiße Anteterminal-
linie. Die Vflg. sind dagegen entschieden breiter schwarz um-
randet. Die Unterseite ist wenigstens bei Ostjava und Sumatra-
Individuen dunkler schiefergrau, die weißen Streifen straffer und
schmäler.
Patria: West- und Ostjava, Nordost- und West-Sumatra.
Von Borneo und der Malay. Halbinsel: haben wir die Form sicher
noch zu erwarten.
Revision der Gattung Lampides. 9
L. swidas agnatinus Courv. 1912. Ostjava.
(L. agnatinus Courv. T. v. E. 1912. p. 17.)
L. swidas malaccanus Röb. Malayische Halbinsel.
(L. malaccanus Röb. Iris 1886, p. 57).
L. swidas celinus subspec. nova. Sumatra.
(L. saturata Mart. & de Nicev. Butt. Sum. 1895, p. 459, d.)
d dem L. malaccanus genähert, doch in der Regel größer und
mit reduzierten oder völlig fehlenden schwarzen subterminalen
Punktfleckchen der Hflg. Der rotgelbe Analfleck der Unterseite
der Hflg. kleiner als bei den dd von Perak. Das 2 unterscheidet
sich von saturata 22 aus Java durch das Fehlen der bei saturata
stets prächtig entwickelten rotgelben Subanalmonde und die
schwächere schwarze innere Submarginalbinde der Hilg.
Patria: West-Sumatra (Type), Nord-Ost-Sumat’a.
L. suidas coruscans Moore 1877. Ceylon.
Diese der saturata sehr nahestehende Inselrasse wurde bisher
als besondere Art aufgefaßt. Die Genitalien sind jedoch in keiner
Weise von jenen der Javarasse und selbst nicht von swidas suidas
der Philippinen differenziert.
Untergruppe b.
Medianlinien paarweise gestellt, die beiden proximalen fast durch
die ganze Flügelbreite, die distalen nur bis zur Flügelmitte gehend.
Lampides kondulana Feld. 1862. (Figur 6.)
Als Heimat dieser Spezies waren bisher nur die Nicobaren
bekannt, tatsächlich aber umfaßt das Verbreitungsareal von
L. kondulana die gesamte orientalische Region und greift sogar
auf Celebes und die Molukken über. Außerdem wird die Spezies
als neu für Kontinentalindien nachgewiesen.
Wegen der elpisartigen Streifung der Unterseite haben eng-
lische Autoren kondulana als eine Saisonform von L. elis be-
trachtet; ein Irrtum, der um so erstaunlicher ist, als L. kondulana
ebenso wie L. elpis am Kontinent selbst wiederum in zwei scharf-
gesonderten Zeitformen auftritt.
L. kondulana paliassa subspec. nova.
(L. elpis dry season Swinhoe, Lep. Ind. taf. 656 f. l1.c,d, e.)
& oberseits heller blau als kondulana Feld. mit eigentümlich
gelblich schimmernder Costalzone der Hflg. Die Unterseite fahl-
grau mit äußerst feinen weißen Linien, sowohl der schwarze als
der gelbliche Analfleck in der Rückbildung, manchmal sogar
völlig fehlend. Das Q hat einen schmalen schwarzbraunen Distal-
saum beider Flügel und kaum merkliche Submarginalbinden der
Oberseite der Hflg. Als atina forma nova wird die Regenzeit-
form eingeführt, welche oberseits vielmehr der L. kondulana ge-
nähert ist als die Trockenzeitform. Die Unterseite bleibt dunkel-
grau mit schärferen weißen Linien und prominentem, orange-
6. Heft
10 H. Fruhstorfer:
farbenem Halbmond über einem prägnanten schwarzen Intramedian-
fleck der Hilg.
Das 2 gleicht oberseits vielmehr dem $ von L. subdita Moore,
wie es Swinhoe t. 654, fig. 2a vorführt und hat fast ebenso
breite Umrahmung beider Flügel. Die Unterseite nähert sich jener
von recht kleinen Lamßides elpis $$ und war dies vermutlich
der Grund, warum kondulana paliassa mit Lampides elpis ver-
wechselt wurde.
Patria: Sikkim, 9 dd, 2 29, Assam 2 22 Coll. Frhst.
L. kondula croculana subspec. nova. Andamanen.
& oberseits ohne die für die Nicobaren-Individuen charak-
teristischen anteterminalen schwarzen flachen Halbmondfleckchen
der Hflg. Die Unterseite beider Flügel entschieden dunkler als
bei der Regenzeitform von L. kondulana paliassa Frhst.
L. kondulana lacteata Niceville 1895. Ceylon.
Eine ausgezeichnete Inselrasse, welche Manders, Bingham,
Swinhoe und neuerdings sogar Evans als eigene Art kursieren
ließen. Das 9 nähert sich oberseits etwas dem L. Rondulana
pseudeldis Butl. 2? von der malayischen Halbinsel und blieb es
Niceville vorbehalten, die Unterschiede zwischen beiden ans Licht
zu ziehen. Die Form galt als selten. Ihr Autor kannte nur zwei
Paare. In der Sammlung Fruhstorfer sind jedoch 2 JS und 3 29
vereinigt.
L. kondulana jambia subspec. nova. Patria?
& gleicht oberseits etwas der lacteata Nicev. und baweana
Frhst., doch ist das Blau mehr opalglänzend, so daß es an
Exemplare der Regenzeitform von.L. paliassa Frhst. von Sikkim
erinnert. Die Unterseite kommt der Baweanform durch das außer-
ordentlich dunkle schiefergraue Gesamtkolorit und die äußerst
feinen Linien am nächsten.
Type in Koll. Prof. Courvoisier.
L. kondulana balinga Kheil 1884. Insel Nias.
Diese hochentwickelte Rasse galt bisher als eigene Art. Die
Struktur der Klammerorgane beweist jedoch deren Zugehörigkeit
zu kondulana. Nach dem einzigen Exemplar, welches mir zur Unter-
suchung zur Verfügung stand, sind jedoch die dorsalen Prozesse
der Valve etwas kürzer und robuster als bei der Javarasse.
L. kondulana virgulatus Druce 1895. Süd-Ost-Borneo.
Mir in Natur unbekannt, aber oberseits recht nahe der talinga-
und ziemlich sicher der kondulana-Repräsentant des südlichen
Borneo. Das Q hat Moulton 1911 beschrieben. Es gleicht oberseits
dem elpis 9, nur ist der braunschwarze Saum im Analwinkel der
Vflgl. markanter.
L. kondulana sydra subspec. nova. Java, Type aus dem
Osten der Insel.*)
*) Man vergleiche den Nachtrag p. 43.
Revision der Gattung Lampides. 11
d dunkler blau als bei irgend einer der bisher bekannten
Inselrassen und auch in der Größe hinter den Vikarianten zurück-
bleibend. $ sehrnahe dem ?seudelpis Butl., 2 jedoch mit schmälerem
schwarzen Rand der Vflg. Die Unterseite etwas dunkler schiefer-
grau als bei der Malakkaform, der subanale rotgelbe Fleck re-
duzierter.
L. kondulana baweana subspec. nova. Insel Bawean.
d größer als die ostjavanischen sydra, lichter blau im Kolorit,
auffallend der L. darasaturata Fruhst. gleichend, jedoch intensiv
metallisch glänzend. Unterseite schwarzgrau, viel gesättigter als
bei sydra. Die Längsstreifchen dichter aneinandergeschmiegt,
dünner alsbei Javagd&. Der subanale Mondfleck äußerst prominent.
L. kondulana pseudelpis Butl. 1878. Malayische Halbinsel.
L. kondulana gerra subspec. nova. Insel Palawan.
g etwas heller blau und oberseits mehr opalglänzend als die
Borneo-Individuen. 2 eigentümlich blauweiß, fast an 992 von
Lampides celeno gemahnend und von $Q der Rassen dseudelpis,
paliassa und den Formen der Philippinen leicht zu trennen, weil
sich die schwarze Umrandung der Vflg. nicht längs dem Costal-
saume fortsetzt, sondern an der Ausmündung des ersten Sub-
costalastes ihr Ende erreicht. Die Unterseite beider Geschlechter
differiert von allen makromalayischen Rassen durch den ungewöhn-
lich großen rotgelben Subanalfleck der Hilg.
L. kondulana phaliga subspec. nova. Insel Bazilan.
& kleiner, oberseits lebhafter blauglänzend als dS der Palawan-
rasse. 9 kenntlich an der zarten licht himmelblauen Färbung der
Oberseite. Der schwarze Rand der Vflg. sich an der Costale ent-
lang ziehend. Submarginalbinden der Hilg. markanter als beim
gerra 2.
L. kondulana insularıs Röb. 1885. Batjan.
L. Rondulana saunda subspec. nova. Insel Obi.
Habituell viel kleiner als insularıis Röb. von Batjan. Flügel-
schnitt spitzer. Die subanalen, anteterminalen schwarzen flachen
Fleckchen der Oberseite der Hflg. fehlen. Unterseite hell mause-
grau ohne jede bräunliche Beimischung und dadurch von allen
Vikarianten abweichend.
L. kondulana espada subspec. nova. Nord-Celebes.
d durch den erheblich verbreiterten schwarzen Distalsaum
beider Flügel undeinedeutliche Reihe von schwarzen subterminalen
Mondflecken der Hilg. erinnert diese Form oberseits an L. talinga
und virgulatus Druce von Borneo. Die Unterseite ist kenntlich an be-
sonders kräftigen weißen Längsstreifen, welche die Celebesrasse
mit gerra Frhst. von Palawan gemeinsam hat. & Type von der
Minahassa in Coll. Courvoisier.
2 steht oberseits durch das verdunkelte blaue Kolorit der
sydra von Java am nächsten; der schwarze Saum der Vflg. er-
6. Heft
12 H. Fruhstorfer:
streckt sich aber weiter nach der Flügelmitte zu. Der Verlauf
der Submarginalbinden der Hflg. wie bei Zseudelpis Butl., doch
fehlt der rotgelbe Ring am Analfleck. Unterseite wie bei dhalga,
doch mit markanteren weißen Streifen. 2 Type von Süd-Celebes
von mir auf 5000 Fuß Höhe am Pik von Bonthain gefunden.
L. kondulana comeda subspec. nova. Insel Tana Djampea.
Eine der interessantesten Formen. Oberseite auffallend hell
silberglänzend. Die Grundfarbe zart lichtblau. Die Vflg. noch
etwas spitzer geschnitten als bei saunda von Obi. Unterseite weiß-
lich grau, noch fahler als bei saunda. Die weißen Striche pro-
minent, der subanale Halbmond der Hflg. schmal, hellgelb.
Lampides kankena Feld. 1862. (Figur 7.)
Dies ist eine der am sichersten zu erkennenden Spezies, be-
merkenswert durch das tiefste und am intensivsten glänzende
Morphoblau der Oberseite. Das Verbreitungsgebiet der Art ist
ein sehr beschränktes, Makromalavana, die Nicobaren und einige
Satellitinseln von Sumatra. Als große Seltenheit werden ver-
sprengte Exemplare aus Assam gemeldet. Die 22 sind außer-
ordentlich spärlich, von der Namenstype überhaupt noch nicht
bekannt.
Anatomisch ist die Art zwar kenntlich, aber nicht scharf von
der geographisch so weit ausstrahlenden L. kondulana geschieden.
Der Verlauf und die Gliederung der Valvenanhängsel wie bei
L. kondulana, doch erscheint der dorsale Prozessus der Valve
länger und stärker gebogen. Die Valve selbst verbreitert sich am
distalen Ende und hat bei einer Rasse (coerulea) eine scharfe nach
unten gerichtete Spitze. Der Uncus ist nicht elliptisch, sondern
fast quadratisch geformt, nach außen scharf abgeschnitten. Der
Oedeagus breiter und dessen Cuneus umschließt zwei Haarwülste,
während bei kondulana anscheinend nur einer vorhanden ist.
Bingham, Fauna of Brit. India, p. 408, erwähnt, daß die
männlichen Genitalien von Lampides elpis Godt. und L. Rankena
nicht verschieden seien. Ein Blick auf unsere Abbildung 13 wird
aber beweisen, daß L. eldis eine völlig abweichende Struktur der
Klammerorgane besitzt. Ich vermute somit, daß Bingham eine
L. Rondulana paliassa Fruhst. an Stelle von L. elpis untersucht
und sich deshalb getäuscht hat. — Nach einer brieflichen Mittei-
lung des Herrn Professor Courvoisier tragen die dd von kondu-
lana Feld. und kankena Felder keine Androconien, wodurch sie sich
von allen übrigen Lampides unterscheiden und damit Beziehungen
zur Formengruppe Jamides verraten.
L. Rankena kankena Feld. Nicobaren.
Das beste Bild verdanken wir Bingham, 1. c. t. 20 f. 148,
wenngleich auch dieses nicht im entferntesten den wundervollen,
nur durch Jamides bochus übertroffenen Blauglanz der Oberseite
wiederzugeben vermochte. Als rogersi Bingh. ist vermutlich eine
Trockenzeitform der mittleren Nicobaren-Inseln beschrieben.
Revision der. Gattung Lampides. 13
L. kankena selvagia Fruhst.
(L. elpis kankena van Eecke, Notes Leyden Museum, 1914,
p. 145. Sinabang, Simalur.)
- & wesentlich kleiner als kankena der Nicobaren, der schwarze
Saum der Vilg. breiter, die Unterseite dunkler.
L. kankena metallica subspec. nova. Java.
(L. bochides Fruhst. B. E. Z. 1896, p. 303.)
Der selvagia genähert, nur wenig größer als diese und habituell
daher hinter coerulea Druce und besonders bochides Nicev. von
Perak zurückbleibend. Grundfarbe etwas heller als bei der Borneo-
rasse, sogar etwas bleicher als bei bochides, aber lebhafter silber-
glänzend. Unterseite lichter mausegrau als bei den makro-
malayischen Formen.
Patria: Ostjava, sehr selten, nur 4 SS in Kollektion Fruh-
storfer, 1 d aus Westjava vom Gede-Vulkan.
L. kankena coerulea Druce 1873. Nord-Borneo, Sarawak,
Südost-Borneo.
L. kankena bochides Nicev. 1891. Malayische Halbinsel,
Sumatra, Assam.
Als eine anatomisch scharf umgrenzte Spezies hat
Lampides cunilda Snell. 1896 zu gelten.
Mit Gewißheit ist cunilda bisher nur aus Westjava und Nord-
borneo nachgewiesen, doch ist es sehr wahrscheinlich, daß wir
die Art auf Sumatra und der Malayischen Halbinsel noch antreffen.
Die Klammerorgane vereinigen in sich die Merkmale von L.para-
saturata Fruhst. mit jenen von Lampides elpis Godt. Die Valven-
kontur etwa wie bei Parasaturata, jedoch ohne Randzähne. Etwa
in der Mitte der Valve entsteigt einer breiten Basis ein horn-
artiger Aufsatz, welcher an jenen von Lampides elpis gemahnt.
Uncus nach außen halbkreisförmig. Oedeagus kurz, breit, distal,
nicht verjüngt, einen keulenartigen und mit scharfen unregel-
mäßigen Zähnen besetzten chitinösen Cuneus umschließend.
L. cunilda cunilda Snell. Westjava.
Färbung der Oberseite durchaus verschieden von’den übrigen
javanischen Spezies, dunkler als bei L. suidas saturata mit einem
violetten peripherischen Hauch. Unterseite mit sehr/großem rot-
gelbem Analfleck. ® oberseits dem L. Rondulana sydra ? etwas
ähnlich, doch heller blau und mit entschieden schmäleremschwarzen
Distalsaum. Beide Geschlechter selten.
L. cunilda aditja subspec. nova. Nord-Borneo.
Flügelform breiter, die Kontur der Vflg. rundlicher 'als bei
cunilda von Java. Die blaue Gesamtfärbung ohne jede violette
Beimischung, das Blau selbst mehr an jenes von L. suidas saturata
erinnernd. Der schwarzbraune Saum der Vilg. wesentlich breiter.
Unterseite dunkler, mehr braun- statt mausegrau.
6. Heft
14 H. Fruhstorfer:
L. cunilda nisanca subspec. nova. Malayische Halbinsel.
(Lampides spec. Dist., Rhop. Mal. p. 230, t. 21, f. 24.)
In der Größe recht gut mit den cunilda-Rassen von Java und
Borneo harmonierend, deutet auch der ansehnliche orangefarbene
Analfleck der Unterseite auf Verwandschaft mit dieser Gesamt-
art. Das Blau der Oberseite heller, der Außenrand reduzierter
als bei L. cunilda aditja.
Lampides limes Druce 1895. (Figur 8.)
Einemorphologisch und anatomisch hervorragend differenzierte
Spezies, welche Borneo eigentümlich ist. Vielleicht wird limes
noch auf der malayischen Halbinsel und auf Sumatra entdeckt.
Die Abbildung von Druce ist vorzüglich. (P. Z. S. London 1895,
f. 32.)
Das ? ist noch unbeschrieben und befindet sich in meiner
Sammlung. In der Größe kommt es ansehnlichen I. eldis 99
nahe, doch ist es von solchen durch den gerundeten Apex der
Vflg. sofort zu separieren. Grundfarbe ein lichtes Blau, mit großen
weißen Feldern, welche von.der Unterseite durchscheinen. Der
Saum der Vflg. relativ schmal, namentlich in Anbetracht der Größe
des Falters, etwa wie bei L. kondulana phaliga Fruhst. verlaufend.
Hflg. ohne submarginale Binde, aber mit einer kompletten ante-
terminalen Reihe von schwarzen Punkten, welche zwischen den
Medianen am prägnantesten sind. Die Unterseite wie beim &
mit einem hochgelben sehr großen subanalen Fleck, welcher in
seiner satten Färbung an jenen von L. kankena gemahnt und den
Halbmond von L. cunilda in der Ausdehnung noch übertrifft.
Die Klammerorgane bilden einen eigentümlichen Rückschlag zu
jenen von L. celeno. Die ventrale Partie der Valve etwa wie bei
L. celeno optimus, die dorsale eigentümlich erweitert, mit einem
nach unten vorspringendem Zahn. Oedeagus nahezu zylindrisch,
dessen Carina tief eingeschnitten.
Lampides lugine Druce 1895. (Figur 9.)
(Nacaduba lugine Druce P. Z. S. 1895, p. 577, t. 32, f. 15,
Moulton R. A. S. 1912, p. 101.)
Dies ist eine zweite in Borneo autochthone Spezies und die
einzige Lampidesart mit durchaus veilblauer Oberseite. Das 9;
welches mir vom Kina Balu vorliegt, hat Moulton aus Sarawak
beschrieben. Es gleicht oberseits einer Arhodala aus der agelastus-
Gruppe. Die Unterseite mit ihrer dunkel rauchbraunen Gesamt-
färbung gemahnt an gewisse Jamides, die Zeichnung an Nacaduba
macrophthalma, der hochgelbe Analfleck an L. limes und L. kankena.
Anatomisch haben wir wiederum eine gewisse Affinität mit
L. celeno zu beachten und dadurch auch mit L. limes. Der dorsale
Teil der Valve ist jedoch nach außen nicht erweitert, sondern
verjüngt und biegt als scharfer Haken nach oben. Der Oedeagus
ist nach vorne kolbig verdickt mit einer weit vorspringenden
ventralen Scheide.
Ks.
Revision der Gattung Lampides. 15
Lampides callistus Röb. 1885. (Figur 10.)
Eine äußerst zierliche, in den Sammlungen seltene Art, welche
den Philippinen eigentümlich ist. Klammerorgane hochspezialisiert,
ohne nähere Beziehung zu anderen Arten, wenn auch die breite
brettartige Valve etwas an die Valve von Lampides elpis erinnert.
Valve mit je einem dorsalen, kräftigen, spitzen Prozessus. Der
Oedeagus schlank mit einem chitinösen Wulst.
L. callistus callistus Röb. Luzon.
L. callistus amastiris subspec. nova. Mindanao.
Eine südliche Abzweigung der vorigen. Wie fast immer
differieren auch hier die Mindanao-Exemplare durch bedeutendere
Größe und ansehnlichere subterminale Randflecke von ihren nörd-
lichen Verwandten.
L. callistus neaethus subspec. nova. Mindoro.
Q analog der ZL. cleodus-Form von Mindoro wesentlich kleiner
alsLuzon- und Mindanao-Individuen, die sehr breite braunschwarze
Flügelumrahmung tief zahnartig in die Medianzone der Oberseite
eindringend. Grundfarbe fahler blau als bei 2? von anderen
Inseln. Die Hflg. sehr an jene von cleodus erinnernd, braungrau
überhaucht. Flügelschnitt auffallend schmal und spitz. Analfleck
der Hflg. Unterseite sehr verbreitert, hellgelb, statt orangefarben
wie beim @ von Mindanao.
L. callistus clösitus subspec. nova. Insel Bazilan.
Oberseite lichter und matter als bei {4 von Mindanao. Die
Hfgl. mit undeutlichen anteterminalen Fleckchen. @ zart himmel-
blau von weichster Farbenmischung mit kaum angedeutetem
braungrauem Anflug. Unterseite lichter grau als bei den übrigen
callistus-Rassen, mit markanteren weißen Streifen.
Lampides alsietus spec. nova. (Figur 11.)
Coloristisch dem ZL. callıstus sehr ähnlich, die Oberfläche
jedoch von gesättigterem und intensiver glänzendem Blau. Flügel-
konturrundlicher, der schwarzeDistalsaum beider Flügel entschieden
kräftiger. Die Zeichnung der Unterseite in der Hauptsache nur
dadurch von Z. callistus abweichend, daß die submarginalen Flecken
sich zu einer straffen einheitlichen Binde vereinigen und nicht
locker getrennt wie bei L. callistus stehen. Die Struktur der
Klammerorgane läßt aber keinen Zweifelaufkommen, daß L. alsietus
trotz der unbedeutenden habituellen Differenzialcharaktere eine
scharf gesonderte Spezies vorstellt. Die Valvenstruktur ist zwar
analog mit L[. callistus was die dorsalen Dornen angeht, dagegen
ist das distale Valvenende außerordentlich verschmälert, mehr
scheidenartig und nach außen abgerundet. Die für callstus cha-
rakteristischen Zipfel fehlen. Der Oedeagus ist gleichmäßiger
schlank ohne chitinöse Einlage. Der Uncus ebenfalls verändert, mehr
elliptisch als quadratisch, die Eberzähne des Scaphium zierlicher.
6. Heft
16 H. Fruhstorfer:
L. alsiötus alsiötus Fruhst. Bazilan.
L. alsiötus sabatus subspec. nova. Palawan? Mindanao?
Celebes ? |
Größer, dunkler, ausgedehnter schwarz umrandet als meine
Type von Bazilan. Higl. mit markanteren anteterminalen Schwarz-
fleckchen. Unterseite dunklerbraun mit kräftigeren Weißstreifen.
Der subanale Mondfleck satter rotgelb und prominenter als bei
alsietus alsietus.
Patria: Eine der südlichen Philippinen oder Nord-Celebes.
Von der Firma Staudinger erworben, welche die Heimat nicht
mit Sicherheit angeben konnte.
Jedenfalls haben wir in Lampides alsiötus eine Art vor uns,
deren Differenzierung sich viel mehr im Aufbau der inneren Organe
bemerklich macht als in äußeren Kennzeichen. Alsieius verhält
sich zu L. callistus etwa wie L. vaneeckei zu L. celeno zebra Druce.
Lampides abdul Distant 1886. (Figur 12.)
Eine ausgezeichnete Spezies, von welcher ihr Autor einen
ungewöhnlich kleinen d als @ sehr schlecht abgebildet hat. Heimat
ausschließlich Makromalayana. Doherty hat die Klammer-
organe äußerst zutreffend beschrieben und übersetze ich seine
von de Niceville in Butt. India (vol. 111, p. 174) gebotenen An-
merkungen darüber. Diese Art hat wie alle anderen Lampides
ihre charakteristischen „‚prehensores‘‘. Von der Seite gesehen ist
die Harpe (clasp) in zwei längliche horizontale Lappen geteilt.
Der untere ist an der Basis dick, dann verschmälert, das Ende
ist jedoch stark keulig erweitert und abgestutzt. Die obere Partie
äußerst schmal, vor der Spitze stark gekrümmt und etwas kürzer
als die untere.
Nach Doherty lebt die Art im dichten Walde auf ungefähr
300m Höhe. Der Oedeagus umschließt 2 chitinöse Wulste.
L. abdul abdul Dist. 1886. Malayische Halbinsel, Sumatra.
L. abdul daones Druce 1896. Borneo, von Sandakan bis Sa-
rawak als große Seltenheit gemeldet. Moulton glaubt ein 2
zu besitzen. ’
L. abdul daonides Röb. Westjava, 4 dd in Coll. Fruhstorfer.
(L. daonides Röb. Ent. Nachrichten. 1897 p. 100.)
L. abdul hamid subspec. nova. Insel Nias. 2 Sg in Coll.
Fruhstorfer.
& von den genannten unter sich nur unerheblich abweichenden
Arealformen wirklich leicht zu unterscheiden durch eine distale
Verlängerung des grünblauen Feldes der V£lg., welches vor der
Apexspitze fast den Außenrand erreicht, d. h. fingerförmig aus
dem Hauptfeld vorspringt. Der schwarze Distalraum verläuft
somit nicht gradlinig wie bei den übrigen abdul-Rassen, sondern
er ist nahe dem Costalrand äußerst schmal und kann sich erst
Revision der Gattung Lampides. 17
an der vorderen Radiale in der üblichen für abdul charakteristischen
Weise verbreitern. Die beiden mir vorliegenden Exemplare kleiner
als meine 4 dd aus Java und unterseits etwas lichter grau als
ein d aus Westsumatra. |
Lampides elbis Godt. 1823. (Figur 13.)
Nächst Lampides celeno die am weitesten verbreitete Spezies,
welche mit Ausnahme der Salomonen das gesamte Gattungsareal
der Lampides okkupiert. Wenngleich die Art geographischen Ein-
flüssen gegenüber äußerst empfindlich ist, wurden den vielen insu-
laren Formen mit geringen Ausnahmen keine Beachtung geschenkt.
Am interessantesten ist das Verhalten der Art auf Celebes, wo
wir zwei so scharf differenzierte Territorialbewohner finden, daß
sie als gesonderte Spezies bisher angesehen wurden. In Continen-
talindien haben sich außerdem zwei Zeitformen ausgebildet, von
welchen jene der Trockenzeit eine große Ähnlichkeit mit Z. Rondulana
baliassa Fruhst. besitzt und von englischen Autoren damit ver-
wechselt wurde.
Die Generationsorgane sind äußerst charakteristisch und zwar
hauptsächlich wegen einer kammartigen Bewehrung des Cuneus am
Oedeagus, die unsere Figur sehr deutlich zum Ausdruck bringt. Die
plumpe Valve dagegen bietet keine Besonderheiten, wir finden die-
selbe kurze Form bei der Jamides-Artengruppe wiederholt.
L. elpis dromicus subspec. nova. Formosa.
d Vfgl. ausgedehnter schwarz umrandet als bei continentalen
Exemplaren. Die Oberfläche lichter blau, mit einem violetten Hauch,
die submarginalen Punktflecken der Hfgl. prominenter. Vom 9
lassen sich zwei Zeitformen unterscheiden, eine der Regenzeit mit
breit schwarz umrahmten Vfgl. und graubraun überhauchten Hfgl.,
wie sie Distant darstellt und wie mir nahezu identische Indivi-
duen aus Tonkin vorliegen. Die Generation der trockenen Periode
hat ein reineres weicheres Blau, sehr schmale Umsäumung der
Vflg. und ausgedehnte, weißumgrenzte, schwarzeSubmarginalflecken
der Hfgl. Auf der Unterseite treten bei beiden Formen die weißen
Striemen viel deutlicher hervor als bei irgend einer continentalen
oder insularen Vikariante.
Patria: Formosa, besonders auf ca. 1200 m Erhebung. Nach
Crowley kommt eine ZL. elpis-Form auch auf Hainan vor.
L. elpis subspec. nova. Philippinen.
Aus den Angaben Sempers Schmett. Philippinen, p.183, geht
deutlich hervor, daß auf den Inseln sich mehrere L. elpis-Rassen
entwickelt haben, und auch, daß er L. kondulana-Rassen und
vermutlich auch der L. limes Druce benachbarte Formen wegen
der identischen Unterseite mit L. elpis vereinigt hat.
L. elpiseurysacessubspec.nova. Assam, Sikkim, Tenasserim.
Butler hat 1885 beobachtet, daß indische eldis eine mehr
azurblaue Oberseite aufweisen als javanische Individuen. Die Jg
führen außerdem einen breiteren schwarzen Distalsaum der Vfgl.,
Archiv für Sr al
1915. A. 6. 2 6. Heft
18 H. Fruhstorfer:
die 92 eine markantere Submarginalbinde der Hfgl. Die Unter-
seite erscheint gesättigter braun. Des weiteren finden wir in
Sikkim Individuen einer extremen Trockenzeitform, ozea forma
nova, welche wir auf Java oder anderen Inseln nicht beobachten.
Dererlei Stücke zeigen oberseits ein verbleichtes, opalisierendes
lichtes Blau, wie wir es auch bei der Trockenzeitform der conti-
nentalen L. kondulana-Rasse wiederholt sehen. Die Unterseite
verfärbt sich in ein fahles verwaschenes Gelbbraun mit graugelben,
statt weißen Längsstreifen. Sowohl der schwarze Analfleck der
Hfgl. wie auch der darüber gespannte orangegelbe Halbmond ver-
schwinden in der Regel völlig.
L. elpis subspec. Südindien.
Exemplare der Coromandel u. Malabarküste glänzen oberseits
lebhafter. Ihr Blau ist dunkler mit violettem Hauch.
L. elpis meilichius subspec. nova. Ceylon.
dd oberseits durch ein weiches opalisierendes lichtes Blau
viel mehr der javanischen Namensform als nordindischen eury-
saces gleichend. Distalsaum schmal, die Randflecken der Hfgl.
undeutlich. Das Colorit der Unterseite verwaschen weißlich grau.
Nach Niceville finden sich auch auf Ceylon Zeitformen dieser
Inselrasse. Die Raupe auf Kardamomen und diesen häufig sehr
schädlich.
L. elpis thanetus subspec. nova. Nias.
Eine der auffallendsten Inselrassen, ausgezeichnet durch habi-
tuelle Kleinheit aller Exemplare und aus hunderten von Lampides
von anderen Fundorten hervorstechend durch eine grünlich silberne,
matt perlmutterglänzende Oberfläche beider Flügel. dd zudem
leicht kenntlich an einem breiten schwarzbraunem Distalsaum
der Vfgl. und einer Zeichnungsentwicklung der Hfgl., wie wir sie
sonst nur bei 92 anderer elpis Vikarianten bemerken. Diese 9
Ähnlichkeit der dd ensteht durch das Vorhandensein von mar-
kanten schwarzen Anteterminalflecken, welche in einem weiß-
lichen Vorhof stehen und nach innen von einer prominenten grau-
schwarzen Submarginalbinde begrenzt werden. Das 9 ist sehr
selten, hat ein tieferes Blau der Vfgl. als die dd und differiert
von 22 aus Java durch den lebhafteren Glanz der Vfgl., von
99 aus Sumatra durch weißliche Strahlen der Hifgl.-Oberseite.
Wie fast bei allen Niasfaltern finden wir auch bei ihanetus eine
Vermehrung der orangefarbenen subanalen Partie der Unterseite
der Hfgl.
L. elpis mentawica Hagen 1902. Mentawej.
(Abhandl. Senkenbergischen Naturforsch. Gesellschaft, vol.XX,
p. 337).
„Der & entspricht der Figur Distants in Rhop. Mal. t. 21,
f. 25. Das 2 ist viel heller als die Abbildung des 2 bei Distant
und nur etwas stärker schwarz umrandet als der {.“ (Copie der
Diagnose ihres Autors.)
L. elpis elpidion Doh. 1891. Engano.
Revision der Gattung Lampides. 19
L. elpis agelädas subspec. nova. Nordost-Sumatra.
Mit der javanischen Namenstype verglichen auffallend dif-
ferenziert und das absolute Gegenteil der Niasform. Habituell
sehr groß, tiefer blau als Zhanetus und elpis. Vigl. breiter tief-
schwarz umrahmt als Java-Individuen. Hfgl. ohne diesubmarginale
Binde, welche thanetus charakterisiert. @ mit erheblich schmälerem
schwarzen Rahmen der Vfgl. als elpis 2%. Die schwarzen an-
teterminalen Makeln der Hfgl. markanter als bei elpis, in einem
blauweißen Vorhof stehend. Unterseite dunkler als bei Javanen,
daß subanale Rotgelb ausgedehnter, tiefer im Farbenton.
L. elis rajatus subspec. nova. Malayische Halbinsel, Siam,
Tonkin.
(L. elpis Dist. Rhop. Mal. p. 226, t. 21, f. 25).
Eine namentlich durch das 9 bemerkenswerte Arealform,
welches einen fast doppelt so breiten schwarzbraunen Außen-
saum der Vfgl. aufweist als L.elpis agıladas ? von Sumatra
und L.eldis eurysaces 2 von Assam. Die Hfgl. sind in der Regel
bis zur Zelle reuchbraun überzogen. Der Subanalfleck der Unter-
seite der Hfgl. mit derselben luxurianten Ausbildung wie bei der Nias-
rasse, dadurch 92 von ageladas aus Sumatra noch überbietend.
L. elpis elpis Godt. 1823. Java, Bali, Lombok.
Auf Java beginnt sich elpis bereits in zwei Territorialrassen
zu spalten, eine größere unterseits nahezu rein weißgestreifte und
besonders groß weißgefleckte Form des Westens und eine mehr
grau überdeckte des Ostens. Bei den Ostjavanen finden wir auch
eine entschiedene Trockenzeitform, die jedoch weniger im Colorit,
als in der Kleinheit der Exemplare sich ausprägt.
L. elpis eurysthenes subspec. nova. Sumbawa, Sumba.
Diese prächtige Inselbewohnerin erinnert in grünlich opal-
glänzenden Colorit der Oberseite an thanetus von Nias, doch ist
die schwarzbraune Submarginalbinde der Hfgl. weniger luxuriant.
Das 2 zeigt gegenüber den 22 von Java und Nias eine ent-
schiedene Verschmälerung. der Umrandung beider Flügel.
L. elpis alecto Feld. 1860. Amboina.
Hält sich noch ganz im Charakter der makromalayischen
Inselrassen, der & wiederholt oberseits sogar das Colorit der As-
samrasse, nur sind alle schwarzen Bänder prominenter. Das 2
gleicht etwas dem eurysthenes 2 von Sumbawa.
L. elpis latimargus Snell. 1878. Süd-Celebes.
Dies ist die am weitesten von normalen L. eldis entfernte
insulare Abzweigung, so daß sie sogar der vorsichtige Snellen als
besondere Spezies auffaßte. Ich beobachtete die herrlichsten
Exemplare auf 3—5000 Fuß Erhebung am Pik von Bonthain.
L. elpis alvenus subspec. nova. Saleyer.
&ö Apex der Vigl. spitzer als bei latimargus. Die Grundfarbe
fahler blau, die Unterseite gleichmäßiger braungrau, die sub-
2% 6. Hett
20 in H. Fruhstorfer:
marginalen Flecken der Hfgl. mehr im Einklang mit makro- und
mikromalayischen Rassen, nicht so hervorstechend als bei lası-
margus von Celebes.
L. elpis argentiferus subspec. nova. Nord-Celebes.
Diese Form kann als das vollendetste Dokument der terri-
torialen Gliederung einer Art auf der an solchen Modifikationen
so erstaunlich produktiven Insel Celebes gelten. Oberseits ist
jede Analogie mit der südlichen latimargus aufgehoben und
statt des bleichen Himmelblau der Oberfläche haben wir
bei argentiferus eine weiße, silberglänzende, an Vikarianten der
Molukken anklingende Gesamtfärbung. & oberseits nur durch
geringfügige Abweichungen von schatzi der Nordmolukken diffe-
rierend, unterseits gleichfalls im engsten Anschluß an die Batjan-
Inselform. Das @ dagegen stellt die beim & völlig zerrissene Ver-
bindung mit den westlicheren Rassen wieder her durch eine mit
dem 2 des Südens nahezu identische Verdunklung der Ober-
seite, welche jene von latimargus noch dadurch überbietet, daß die
Hfgl. vollständig geschwärzt erscheinen und auf den Vdigln. nur
der Diskus Reste eines bewölkten Himmelblau aufbewahrt hat.
Die Unterseite von argentiferus verbleibt bei beiden Geschlechtern
in völliger Harmonie mit der südlichen latimargus.
L. elpis demetrias subspec. nova. Sula-Inseln. (?).
& habituell auffallend klein, sogar hinter Exemplaren von
thanetus aus Nias zurückbleibend, Oberseite dunkler, mehr blau-
weiß statt weißlich silberfarben wie bei argentiferus. Vdfgl. aus-
gezeichnet durch eine submarginale Schattenbinde. Hfgl. mit
einer prägnanten schwarzbraunen Submarginalbinde, wodurch eine
große Übereinstimmung mit der Niasrasse hervorgerufen wird.
Unterseits dunkler als bei Celebes- und Batjan-Exemplaren.
Patria: Zweifelhaft, ohne sicheren Findort von Herren
Staudinger u. Bang-Haas empfangen, Heimat aber wahrscheinlich
die Sula-Inseln oder Gebirge von Nord-Celebes. Anatomisch in
völligster Übereinstimmung mit ZL.elpis und L. eldis argentiferus.
L. elpis schatzi Röb. 1885. Batjan. Obi. Kojoa, Ternate.
Diese Rasse ist mir bisher nur aus Batjan und Obi bekannt
geworden, bewohnt aber gewiß auch die übrigen Nord-Molukken.
Das ® steht den indomalayischen Vikarianten viel näher als den
celebischen latimargus und argentiferus 92.
L. elbis veverdini Fruhst. Central Holl. Neu-Guinea.
(Mededeelingen Leyden Museum 1915, p. 143.)
L.elpis cytinussubspec. nova.Deutsch Neu-Guinea. Sattelberg.
ö kleiner, weniger lebhaft glänzend als veverdini und etwas
heller im Farbenton.
Die beiden Neu-Guinea-Rassen der Collektivspezies bilden
einen eigentümlichen und neuen Färbungstyp in der e/pis-Formen-
serie durch das der L. kankena Feld. analoge dunkle morphoglänzende
Blau der Oberseite. Anatomisch weicht veverdini, welche ich
Revision der Gattung Lampides. 1
prüfte, nicht von argentiferus aus Celebes und dromicus Fruhst.
von Formosa ab.
L. elpis cyta Boisd. 1832. Neu-Pommern.
(Catochrysops cyta Bsd. Vov. Astrol. 1832, p. 87.)
Nach einer Angabe Oberthürs, Lep. Ocean. 1880, p. 65, ge-
hört L. cyta zu Lampides elpis. Der Fundort ‚„Neu-Pommern‘“
ist nicht mehr unwahrscheinlich, seit wir wirkliche ZL. eldis von
der Hauptinsel von Neu-Guinea kennen.
Lampideslucide Nicev. 1894. (Figur 14). Sumatra. Westjava.
So eigenartig die Zeichnung dieser distincten Spezies sich
präsentiert, hat doch die Anatomie die engste Zugehörigkeit zur
Lampides elpis-Gruppe ergeben. Valve noch etwas kürzer und
breiter als bei L. elpis. Der Oedeagus umschließt einen gezähn-
ten Cuneus, der aber nicht kammartig wie bei L. elpis hervortritt.
Sektion B. Mit Keilflecken der Unterseite der Higl.
Untergruppe a.
Mit Wiederholung der celeno-Streifung.
Lampides aratus Cr. 1782. (Figur 15). |
Anatomisch die von den übrigen Lampides am weitesten ent-
fernte Art. Die Valve gleicht sehr jener von T’hysonotis schaef-
fera, sie ist einfach zylindrisch ohne jeden dorsalen oder ven-
tralen Schmuck. Der Oedeagus gleichfalls sehr schlank, distal
trompetenförmig erweitert, mit scharf gezahntem Cuneus.
Die beiden Arme der Valve variieren in der Stärke etwas
bei den einzelnen Inselrassen. Sie sind z. B. bei der Celebesrasse
lunata Niceville an der Spitze breiter als bei L. aratus von Obi
und Flores.
Aratus ist weiter verbreitet als bisher angenommen wurde
und dabei sehr beständig. Die einzelnen Inselrassen sind nicht
so scharf gesondert als bei L. eldis und in der Hauptsache nur
durch die 22 differenziert.
Als Verbreitungszentrum der Art müssen die Molukken gelten,
von wo aus L. aratus sich bis zu den südlichsten Philippinen,
Borneo, die Natuna-Inseln ausgedehnt hat, während er im Süden
über Mikromalayana und Java bis Billiton vordringen konnte.
Aus Neu-Guinea wird dessen Vorkommen auch gemeldet, doch
habe ich autentische Exemplare von der Hauptinsel nicht gesehen.
Es scheint, daß er beständig mit der sehr ähnlichen Z. aetherialis
verwechselt wird, eine Spezies, welche viel seltener als L. aratus
ist und in Mikromalayana und auf einigen Molukken neben Z.-
aratus vorkommt.
L. aratus aratus Cr. Südmolukken. Amboina, Ceram, Saparua,
Gisser in meiner Sammlung.
6. Heft
293 H. Fruhstorfer:
L. aratus ezeon subspec. nova. Insel Banda.
Eine habituell kleinere Form, welche den Eindruck einer
Trockenzeitform hervorruft, schon durch die schwach schwarz um-
rahmten 92 und die verwaschene in einzelne Flecken aufgelöste
Submarginalbinde der Hfgl. Unterseite bemerkenswert durch eine
rein weise Distalzone beider Flügel.
L. aratus pseudaratus subspec. nova. Insel Obi.
d mit Q ähnlicher Zeichnung, d.h. einer ziemlich prägnanten
Submarginalbinde der Oberseite der Hfgl. und einer kompletten
Serie von schwarzen anteterminalen Makeln. Daneben existieren
auch Individuen ohne die schwarze Festonbinde der Hfgl. 2 mit
markanter schwarzer Umrahmung der Vfgl., während auf den
Hifgl. die submarginale Binde fehlt.
L.aratus lunata Nicev. 1898. Nord-Celebes.
Nach den von mir bei Toli Toli gesammelten Exemplaren
beschrieben. Im Museum in Leyden auch 3 von Ayer-panas in
der Minahassa. Eine große Serie Exemplare aus der Umgebung
von Makassar und vom Pik von Bonthain in Süd-Celebes in
meiner Sammlung bleibt in der Größe hinter Individuen des
Nordens zurück.
Vom 9 existieren zwei Formen: a) mit geringer basaler und
discaler weißlichblauer Aufhellung der Vfgl., wie Niceville eines
abbildete und b) oberseits völlig gebräunte oder geschwärzte, die
jenen der forma obscura Röb. von Lampides celeno optimus Röb.
gleichkommen und diesen Sammelnamen führen sollen.
L. aratus minthe subspec. nova. Sula-Inseln. Sula-Besi und
Mangoli.
Diese melanotische Inselrasse liegt mir nur in 2 92 vor, von
welchen das eine ein schärfer umgrenztes weißblaues Discalfeld
der Vfgl. führt und daszweite, welches der forma obscura angehört,
durch nach oben durchschlagende braune Submarginalflecken der
Higl. von celebischen Exemplaren differiert.
L. aratus nausiphanes subspec. nova. Palawan.
2 gleicht oberseits etwa dem 9 von aratus masu Doh., doch
sind die submarginalen braunen Mondflecken der Hfgl. höher.
L. aratus adana Druce 1873. Nordborneo, Südostborneo,
Natuna-Inseln, Billiton ?
Eine ausgezeichnete Form, kenntlich an der sehr breiten
braunen Umrandung, namentlich der Vf£gl.
L. aratus iryphiodorus subspec. nova. Ostjava, Lombok.
Die Art wird als neu für Java, hier zum ersten Male von
dieser Insel nachgewiesen. Es liegen mir nur wenige, von mir
im Osten bei Lawang erbeutete Exemplare vor. dd recht nahe
den $$ von L. aratus masu, doch unterseits leicht von solchen
zu unterscheiden durch die dunklere Gesamtfärbung und mar-
Revision der Gattung Lampides. 23
kantere schwarzgraue Submarginalflecken der Vfgl., 2 oberseits
erheblich ausgedehnter braun umrahmt.
L. aratus masu Doh. 1891. Sumba, Sumbawa, Flores, Timor.
L. aratus djampeana Snell. 1896. Insel Tana Tjampea.
Etwas größer und im distalen Teil der Vfgl. ausgedehnter
weiß als bei masu.
Lampides aetherialis Butl. 1884. (Figur 16).
Eine in den Sammlungen seltene und fast von allen Autoren
verkannte Spezies. Morphologisch und anatomisch steht aetheri-
alis der L.aratus sehr nahe und wurde auch damit beständig ver-
wechselt. Man kann aetherialis eine papauanische Art nennen,
welche westwärts bis Sumbawa vorgedrungen ist und dort, so-
wie auf einigen anderen mikromalayischen Inseln neben Z. ara-
Zus vorkommt. Wir finden ZL.aetherialis auch auf Aru und den
Nordmolukken neben L. aratus. Pagenstecher erwähnt aethe-
rialis von Nord-Celebes, ein sehr wahrscheinlicher Flugplatz, der
aber bei der Oberflächlichkeit der Pagenstecherschen Bestimmungen
sehr der Nachprüfung bedarf. Im Osten geht aetherialis bis zu
den Salomonen.
Die Valve ist basal etwas mehr erweitert als jene von Z.
aratus, nach außen mehr rinnenförmig mit einem häutigen Lappen
vor der Spitze.
L.aetherialis anops Doh., Sumba. Sumbawa.
L. aetherialis sestus subspec. nova. Insel Timor.
Stellt eine Diminutivform von anops Doh. dar. Der schwarze
Terminalsaum beider Flgl. etwas prägnanter als bei Sumbawa Jg.
Die Unterseite trägt alle Kennzeichen von Individuen, welche in
der Trockenzeit gesammelt wurden.
Die schwarze Anteterminalserie von Halbmondflecken der
Vfgl. ist zu ganz dünnen Strichelchen reduziert und von breiter
ausgeflossenen weißen Halbmonden umgrenzt. Auch auf den
Hfgln. beobachten wireineRückbildung derintramedianen schwarzen
en und eine luxuriante Ausbildung der weißen Spitz-
ogen.
& Type in Coll. Prof. Courvoisier, Basel.
L. aetherialis aetherialis Butl. Key-Inseln.
L. aetherialis lucianus Röb. 1885. Aru-Inseln.
L. aetherialis batjanensis Röb. 1885. Batjan.
L. aetherialis vuniya subspec. nova. Halmaheira.
Q mit fast völlig geschwärzten Hfgl. und erheblich breiterem
Außensaum der Vfgl. als 22 von L. aetherialis batjanensis Röb.
L. aetherialis ayrussubspec.nova. Tritonbai, Fak-Fak, Schnee-
gebirge, auch von Holl. Nord-Neu-Guinea bekannt.
& oberseits etwas dunkler und intensiver glänzend als Exem-
plare von den Aru- und Key-Inseln. 2 sehr nahe dem anops 2
mit schmälerem schwarzen Randgebiet der Vfgl. und zierlicheren
Zeichnungen der Higl.
6. Heft
24 H. Fruhstorfer:
L. aetheriais duvana subspec. nova. Insel Dampier.
Q Durch die Einwirkung des Satellit Inselmelanismus ist das
Q viel mehr der Form von Batjan als der Rasse des südwestlichen
Holl. Neu-Guinea genähert. Die Grundfarbe mattblau mit aus-
gedehntem rauchbraunem Anflug der Costalzone der Higl. u. fast
doppelt so breitem Distalsaum der Vigl. Die gesamte Unterseite
schwärzlichgrau.
L. aetherialis caerulina Math. 1887. Salomonen, Bismarck-
archipel.
(L. lucianus Ribbe nec Röb. Iris 1899 p. 226.)
Ich zweifle nicht, daß nach der Beschreibung Mathew’s dessen
Form zu L. aetherialis, aber nicht zu: L.aratus gehört, wohin sie
Ribbe stellt. Ebenso gehören Einige Lampides von Rubiana, welche
Ribbe Iris p. 277 registriert u. welche „ganz und gar mit der
von Röber aufgestellten Art lucianus übereinstimmen‘ ganz und
gar nicht zu lucianus, weil eine Rasse der Aru-Inseln niemals auf
den Salomonen vorkommen kann.
Lampides philatus Snell. 1878. (Figur 17).
Eine formenreiche Spezies, deren einzelneAbzweigungen unter
den jüngeren Namen L. subdita Moore, L. osias Röb- und IL.
amphissina Sm. in den Sammlungen kursieren. Wir finden die
Collectivart von Birma und dem Mergui-Archipel an bis Nias,
in ganz Makromalayana, den Philippinen, Celebes, den Molukken
bis Holl.-Neu-Guinea.
Die Klammerorgane sind äußerst zierlich gebaut, variieren
innerhalb der Art nur ganz unbedeutend und zeigen große Ähn-
lichkeit mit jenen von L. kondulana und noch mehr mit. Lam-
pides kankena Feld. Die dorsalen Fortsätze der Valve bei I.
bhilatus sind aber noch zierlicher, spitzer; die Valve selbst distal
schärfer nach unten gebogen als bei L. Rankena.
L. philatus subdita Moore. 1886. Mergui Archipel. Tenasserim,
Birma.
Eine ähnliche Rasse haben wir von der Malayischen Halb-
insel mit absoluter Sicherheit noch zu erwarten.
L. philatus arius subspec. nova. Nord-Ost-Sumatra. Billiton.
[(Z. osias Snell. T. v. E. 1896, p. 298. Exemplare von Billi-
ton ungefähr wie javanische Individuen. ‚Von amphyssina Stgr.
durch breiteren gelbroten Halbmond der Hfgl. Unterseite diffe-
rierend. Die Abbildung von Röber in hohem Maße ungenügend“.
Snellen.)
L. subdita Martin & Nicev. Butt. Sumatra 1895. p. 459.
Nicht sehr häufig auf den Battakbergen.
L. osias Druce P. Z. S. 1896. p. 657. Sumatra.]
Eine auffallend helle Inselrasse, seltsamer Weise viel lichter
blau als javanische Stücke. Auch die Unterseite bleibt heller
grau. Die schwärzliche Submarginalbinde der Vfgl. entschiedener
Revision der Gattung Lampides. 25
als bei Javanen, straffer gespannt. Die Angabe von Snellen daß
die Röbersche Abbildung „ungenügend“ sei, muß ich entschieden
bestreiten. Es war mir sehr leicht alle Röberschen Lampides
nach seinen Figuren zu erkennen.
L. philatus arcaseius subspec. nova. Insel Nias.
Eine ausgezeichnete Form, nicht selten auf der Insel. $ Noch
etwaslichter, mehr weißlichblau als dieSumatrarasse, lebhafterseidig
glänzend. Unterseite mit prominenteren, weißen Streifchen und
wie üblich größerem, rotgelbem Analfleck der Higl. 2 Oberseite
viel heller, fast ganz weißlichblau. Die schwarzbraune Umrandung
der Vfgl. schmäler als bei subdıta Moore und der javanischen
Vikariante. Hfgl. mit undeutlicher Submarginalbinde.
L. philatus telanjang Doh. 1891. Engano.
Mir in Natur unbekannt.
L. philatus athanetus subspec. nova. Ostjava.
JR sehr nahe der subdita Moore. Das Blau der Oberseite der
99 jedoch etwas lichter, der Außensaum schmäler. Die Unterseite
dunkler grau als bei den übrigen makromalayischen Rassen, mehr
jener von osias Röb. der Philippinen genähert.
L. philatus armatheus subspec. nova. Südost-Borneo, Nord-
Borneo, Banguey.
2 Oberseits dem Q der Niasform genähert, der Distalsaum der
Vfgl. jedoch breiter, die schwarzbraune Submarginalbinde der
Oberseite der Hfgl. markanter. Die Unterseite am besten mit
Sumatra-Exemplaren harmonierend.
L. philatus amphyssina Stgı. 1889. Palawan.
Snellen, Druce vereinigen diese hervorragende Rasse mit
L. osias Röb. sehr zu Unrecht. P oberseits mit ungewöhnlich breitem
tiefschwarzem Flügelsaum, die Oberfläche milchigweiß.
L. philatus andrussubspec. nova. Insel Bazilan.
& oberseits lebhafter glänzend als bei amphyssina Stgr., die
weißen Striemen der Unterseite deutlicher transparent. Unterseite
heller schiefergrau, die anteterminalen Fleckchen flacher, auch
zierlicher. Die subanalen, rotgelben Halbmonde fast erloschen.
L. philatus osias Röb. 1885. Luzon.
Nach Semper auf allen Philippinen, von Luzon bis Mindanao.
L. philatus philatus Snell.
Mit Sicherheit nur von Süd-Celebes bekannt, wo sie Doherty
auf zweiReisen erbeutete, Pagenstecher erwähnt sie ‚‚mit schärferer
Zeichnung‘ aus dem Norden der Minahassa.
L. philatus callinicus Röb. 1885. Ceram.
L. philatus emetallicus Druce 1895. Batjan. 2 von Morotai
im Museum Leiden.
L. philatus aegithus subspec. nova. Waigiu.
Sehr nahe amphissina Sm. von Holl. Neu-Guinea aber durch-
aus heller blau und unterseits lichter grau.
6. Heft
96 H. Fruhstorfer:
L. philatus amphissina Sm. 1894. Humboldtbai. Auch aus
Zentral-Neu-Guinea durch die dritte holl. Expedition dorthin
bekannt geworden.
L. philatus malaguna Ribbe 1899. Neu-Pommern, Lauen-
burg und Neu-Mecklenburg.
Von den hier behandelten Formen bilden alle der orientalischen
Region angehörigen von subdita bis osias ein einheitliches Ganze
mit L. celeno-Streifung. Die Rassen von Philatus bis malaguna
bilden die Glieder einer weiteren Kette, welche dadurch von subdita
und osias differieıen, daß die Vdflg.-Streifung wie bei amphissa
Feld. verteilt steht, so daß auf zwei kurze transzellulare Strichel-
chen zwei lange, die gesamte Flügelbreite durchziehenden Linien
folgen. Ohne die anatomische Analogie der papuanisch-molukkisch-
celebischen Rassen mit jenen der westlicheren Gebiete hätte ich
unbedingt alle Formen um subdita als zu einer Art und jene um
bhilatus als zu einer zweiten Spezies gehörig behandelt.
Lampides amphissa Feld. 1860. (Figur 18).
Eine der schönsten Arten des Genus und zugleich eine jener
Kollektivspezies mit mannigfacher Variationsfähigkeit. Soweit
bisher bekannt, tritt L. amphissa nirgendwo auf den Kontinent
über, ihr Vorkommen ist somit ein rein insulares, und weil sie
auch auf den Philippinen nicht getunden wurde, hält sich ihre
Verbreitung in genau westöstlicher Richtung. Wir treffen amphissa
von Sumatra und Engano bis zu den Salomonen. Ihre Existenz auf
Neu-Guinea selbst ist noch nicht nachgewiesen, doch im hohen Maße
wahrscheinlich. Trotz der weiten Verbreitung gehört L. amphissa
zu den seltensten Lampides und sie wird als neu für Engano, Java,
Celebes und Obi hier nachgewiesen. Anatomisch muß ZL. amphissa
als eine der am erheblichsten modifizierten Spezies gelten, die mit
keiner anderen Art in näheren Beziehungen steht. Die Valve zeigt
ungefähr den Aufbau der Valve von L. celeno, trägt jedoch als nur
der L. amphissa eigentümliches Charakteristikum einen hornartigen
Fortsatz am dorsalen Schaft. Dieser Fortsatz entspringt vor der
Spitze, und je nach der Lage des Präparats erscheint der Ansatz
verschieden. Bei einem Exemplar von Engano scheint es, als rage
des Prozessus aus einem Füllhorn empor. Der Cuneus umschließt
zwei chitinöse Wülste, Carina nach vorne gespalten mit einer ven-
tralen rinnenförmigen Scheide.
L. amphissa lividus Druce 1895. Borneo. Type vom Norden,
Cotype vom Kinabalu. Neuerdings wurden auch 2 $2 am Berg
Matang, Sarawak gefunden.
L. amphissa margarita Mart. 1895. Nord-Ost-Sumatra, be-
sonders auf den Battakbergen.
L. amphissa courvoisieri subspec. nova. Insel Nias.
ö am nächsten margarita Mart. und vardusia $ von Java, aber
etwas lichter blau mit markanterem, schwarzen Fleck vor dem
Schwänzchen der Htflg. Unterseite naturgemäß sehr ähnlich der
Revision der Gattung Lampides. 27
Form leiothrix Frhst. von Engano, aber mit noch weiter nach der
Flügelmitte zu vordringendem, orangeiarbenem Kolorit an der
äußeren Grenze der schwarzen Intramedianflecken.
Q hervorragend von allen übrigen amphissa-Rassen und über-
haupt von allen bisher bekannten Lampides-Species differenziert
durch eine ihr ganz eigentümliche hellrehbraune, prägnante, sub-
marginale Binde. Das terminale Gebiet auffallend breit weiß
angelegt, so daß die schwarzen Randflecken gleichfalls besonders
lebhaft hervortreten. Der blaue Schmuck der beiden letzten
Flecken intensiver als bei vardusia und leiothrix. Das Basalfeld
der Htflg. und auch die äußeren Partien der Vdflgl. beginnen sich
weißlich aufzuhellen. Die schwarze Apikalumrahmung der Vdilg.
scheinbar breiter als bei levothrix und vardusia, weil sich der Distal-
sauman.der vorderen Radiale unvermittelt zu verschmälern beginnt.
Die Unterseite dokumentiert sich als die eines echten Niasfalters
durch die vermehrte subanale Gelbfleckung der Htilg., welche
wir bei vielen Lycaeniden und besonders auch Papilioniden von
dieser Insel konstatieren können. Hand in Hand mit der Ver-
mehrung des orangefarbenen Anflugs geht auch eine Progression
der weißen Submarginalstreifen beider Fig. Durch das vermehrte
Weiß ist dann noch ein prächtiger Unterschied geschaffen gegenüber
den anderen makromalayanischen amphissa-Rassen.
Insel Nias. $ Type in Coll. Fruhstorfer. 2 Type in Coll. Prof.
Dr. Courvoisier in Basel.
L. amphissa leiothrix subspec. nova. Insel Engano.
d differiert oberseits von L. margarita und L. courvoisteri durch
ein fast weißliches Blau, wie wir es bei aruanus Röb. und megdora
Fruhst. von Obi wiederfinden. Das 2 gleicht etwas dem 2 der
javanischen Vikariante, doch erscheint die braunschwarze Flügel-
umrahmung ausgedehnter, ebenso präsentiert sich die äußerst
prominente Submarginalbinde der Hflgl. mehr als doppelt so breit
wie bei der Javaform und ist tiefschwarz, statt braun wie bei der
Nias-Schwesterrasse.
L. amphissa vardusiasubspec. nova. Ostjava aus etwa 700 m
Erhebung.
& habituell hinter margarita Mart. zurückbleibend, oberseits
erheblich dunkler blau und unterseits gesättigter schiefergrau. Das
9 steht in nahem Verwandtschaftsverhältnis mit courvoisterr von
Nias durch eine ganz unmerklich gebräunte, also nicht wie bei
leiothrix schwarze Submarginalbinde der Oberseite der Hflgl. Die
schwarzen Anteterminalmakeln in einem. weißen Vorhof wie
bei der Niasform, während dieser bei leiothrix hellblau erscheint.
"L. amphissa viosa subspec. nova. Lombok, Sumbawa.
'(L. amphissa margarita Nicev. J. B. N. H. S. 1897, p. 697.)
'd habituell größer und dunkler blau als javanische dd. Die
Unterseite sehr nahe margarita Mart. und von vardusıa durch Rück-
bildung des intramedianen rotgelben Anflugs der Hilgl. separiert.
6. Heft
=
ka
98 - H. Fruhstorfer:
L. amphissa zelea subspec. nova. Süd-Celebes.
Eine ausgezeichnete Lokalrasse, welche mit L. philatus die
Reduzierung oder das stellenweise gänzliche Verschwinden der
rotgelben Subanalmonde der Hflgi.-Unterseite gemeinsam hat.
Die d& sind sehr groß und werden nur von solchen aus Halmaheira
übertroffen. Die schwarzen Keile der Hflg. höher und spitzer als
bei den übrigen Lampides amphissa-Rassen.
L. amphissa amphissa Feld. Batjan, Halmaheira, Morotai.
L. amphissa megdora subspec. nova. Insel Obi.
Eine hochspezialisierte Inselrasse. & viel näher der leiothrix
von Engano durch ein reines weißliches Blau der Oberseite. Das Qhat
gar keine Beziehungen zu dem ungewöhnlich breit schwarz um-
rahmten @ der Nordmolukken, sondern gleicht viel mehr dem 2
der Keyrasse, nur verschmälert sich der braune Distalsaum der
Vflgl. noch mehr. Die Hilgl. gleichen fast jenen von vardusia aus
Java und führen eine zarte, schwarzgraue Submarginalbinde. Die
Gesamtfärbung der Oberseite ist ein blasses Milchweiß mit peri-
pherischem, schwachem, blauen Anflug.
L. amphissa hellada subspec. nova. Sula-Inseln.
Das & hält im Kolorit etwa die Mitte zwischen der Celebes und
Obirasse, doch bleibt er in der Größe weit hinter beiden zurück.
Die Unterseite im engsten Anschluß an die Formen der Nordmo-
lukken, nur die Hilgl. verraten engste Beziehungen zu der Celebes-
form durch das fast völlige Fehlen der intramedianen, rotgelben
Randmonde.
L. amphissa aruanus Röb. 1885. Aru.
Die am weitesten vom Namentypus entfernte Inselrasse, be-
sonders charakterisiert durch eine reinweiße Aufhellung im Discus
der Unterseite der Vilgl.
L. amphissa madara subspec. nova. Key-Inseln.
® charakterisiert durch den Anschluß an die Rassen der
Molukken, während zu L. aruanus gar keine Beziehungen bestehen.
Oberseite von allen mir vorliegenden Q2 differenziert durch einen
lebhaften Schiller über der schön lichtblauen Gesamtfärbung. Der
Distalsaum der Vflg. etwa wie bei vardusia von Java, die Hflg.
mit spitzeren Keilflecken als bei der Java, Obi und Enganoform.
Unterseite sehr nahe megdora von Obi, die subterminalen gelb-
roten Monde aber dunkler und kleiner.
L. amphissa areas Druce 1891. Alu und Guadalcanar der
Salomonen.
L. amphissa georgiana Ribbe 1899. Neu-Georgien.
Alle L. amphissa-Rassen führen zwei kurze transzellulare
Strichelchen derVflg. Unterseite wie die östlichen Philatus-Formen,
während die distalen Linien mehr den celeno-Charakter bewahren.
Bei einigen Exemplaren von Java u. Lombok verschieben sich
aber die Streifchen derart, daß die celeno-aratus-Streifung in ihrer
reinsten Form wieder zutage tritt.
Revision der Gattung Lampides. 29
Untergruppe b.
Mit L. elpis-artiger Strichelung.
Lampides nemea Feld. 1860. (Figur 19.)
Diese Art blieb seit ihrer Einführung nahezu verschollen urd
ist gewiß sehr selten, weil wir in der Literatur seit 55 Jahren nur
noch einen Hinweis durch Pagenstecher Lep., Amboina 1884, p. 47,
auf sie finden, während sonst nur der gewissenhafte Semper 1890
ein Exemplar von Mindanao erwähnt. Mir blieb es vorbehalten,
die Spezies aufCelebes zu sammeln undein Qsandtemir Waterstradt
von der Insel Obi. Damit ist auch das geringe Verbreitungsareal
der Spezies umschrieben, die wir also nur von den Molukken und
von Chaeturia kennen.
nemea hat unterseits die Keilflecken nur gering entwickelt
und gleicht die Fleckenverteilung sehr dem L. callistus Röb. und
L. alsietus Fruhst. von Celebes und den Philippinen. Auch die
Oberseite hat Ähnlichkeit mit L. callistus, nur ist das Blau noch
intensiver glänzend, mehr wie bei alsietus, jedoch nicht so dunkel
wie bei dieser Chaeturischen Spezies.
Anatomisch steht L. nemea ganz isoliert. Auf keinen Fall sind
irgendwelche Beziehungen zu den ihr in der Zeichnung nahe-
stehenden Spezies vorhanden. Die Valve hat etwa dieselben
Konturen wie jene von L. parasaturata Fruhst., ist tief mulden-
förmig mit einem dorsalen Dorn, etwa wie bei L. kankena und
kondulana. Der Oedeagus erweitert sich distal und zeigt eine
dorsale skalpellartige Spitze.
L. nemea subspec. nova. Mindanao.
L. nemea ccheilea subspec. nova. Nord-Celebes.
& Vflg. spitzer als bei L. callistus. Hflg. nur mit einem deut-
lichen Subanalfleck über dem Schwänzchen und zwei parallelen,
gewellten kurzen Linien im Analwinkel. Das $ erinnert etwas an
sehr dunkle 22 von L. elpis oder L. kondulana und führt einen
schwarzen Kostal- und sehr breiten Distalsaum. Kostalfeld der
Hflg. gleichfalls ausgedehnt schwarz umrahmt, die Submarginal-
binde äußerst prägnant. Das matt und gesättigt blaue Diskalfeld
beider Flügel braun überpudert.
L. nemea nemea Feld. Amboina. Buru*) (Holland.)
L. nemea sanaya subspec. nova. Insel Obi.
9. Oberseits sind gewisse Beziehungen vorhanden zu L. am-
bhissa megdora Fruhst. $ von Obi und zu L. amphissa madara
Fruhst. von den Key-Inseln. Die Oberfläche hält im blauen
Farbenton die Mitte zwischen megdora und den kondulana 22 von
Celebes und den Süd-Philippinen. Die Submarginalbinde der Hilg.
viel weniger ausgebildet als bei echerlea.
Lampides snelleni Röb. 1885. (Figur 20.)
Eine autochthone Art der Insel Celebes, welche dort sehr selten
ist. Röber erwälint sie von Süd-Celebes, Bonthain und von Tom-
*) Novit. Zoolog. 1900, p. 76.
6. Heft
30 H. Fruhstorfer:
bugu im Osten der Insel. Mir liegt ein Pärchen ohne genauen
Fundort, vermutlich aus der Minahassa, vor. Die Inselrasse batjana
Röb., welche ihr Autor als Lokalform von snelleni auffaßt, gehört
zu einer ganz anderen Artenserie, nämlich zu Lampides aetherialis
But!.
Anatomisch übertrifft snelleni durch ihre grotesken Ornamente
alle bekannten Arten. Die Valve selbst ist in ihrem ventralen Teil
nach außen blattartig erweitert und der geweihartige, dorsale
Fortsatz wird in seinem kühnen Aufbau von keiner anderen
Spezies überboten.
Untergruppe e.
Zur L. celeno-Streifung treten noch ein paar Längslinien
in der Basalzone der Vflg.
Lampides festivus Röber 1885. (Figur 21.)
Eine prächtige, morphologisch und anatomisch völlig isolierte
Spezies. Den Zeichnungsmotiven nach ist eine Anlehnung an
Nacaduba zu konstatieren, während das schnabelförmige Valven-
ende an einige heimatliche, echte Lycaena und an verschiedene
Lycaenopsis gemahnt. Ganz eigentümlich ist der Valve eine äußerst
scharfe, nach unten gerichtete, ventrale Bedornung, welche die
Photographie sehr gut zur Anschauung bringt. Der Oedeagus hat
nicht die übliche Pistolenform der Lycaenodsis und Lampides,
sondern ist durchweg schlank, nach vorne etwas verjüngt, mit
einer äußerst feinen, nadelförmigen, ventralen Spitze.
Nach Exemplaren aus Tombugu und vom Wasserfall von
Maros beschrieben, fand sich ZL. festivus auch als bei Toli Toli im
Dezember vorkommend, und Individuen vom Pik von Bonthain
aus 1000 m Erhebung, welche ich dort im März sammelte, sind größer
als festivus der Küstenregion.
Lampides orestes Röb. 1885.
Dies ist die zwergenhafteste Form der gesamten Lampides,
nicht größer als die kleinen Jamides der Südsee. Zeichnung ein-
facher als bei festivus, ohne die Nacaduba-Doppellinie der Basalzone
der Vflg., sonst aber mit denselben für festivus charakteristischen
Festons von hohen spitzen Halbmondflecken, welche beide Flügel
durchziehen. Das Rotgelb im Analwinkel völlig fehlend, während
es bei festivus bereits äußerst reduziert ist. Das @ ist bisher noch
nicht beschrieben und liegt mir aus 1000 m Höhe vom Pik von
Bonthain vor, wo ich es im März sammelte. Oberseits fast weiß
mit einem leichten, graublauem Anflug der Hflg. Der Distalsaum
gleichmäßig und sehr breit von der Kostale bis zum Innenwinkel
durchziehend. Hflg. mit einer aus sehr spitzen Fleckchen zusammen-
gesetzten Submarginalbinde.
Artengruppe Pepliphorus Hübner.
Eine koloristisch scharf von den eigentlichen Lampides ge-
trennte Gruppe, welche nur 4—5 Arten umfaßt. Eine Spezies
Revision der Gattung Lampides. 31
(L. euchylas) steht auch anatomisch ziemlich isoliert, doch wird
dieses Charakteristikum wieder aufgehoben durch Z. aleuas Feld.,
dessen Valve im engsten Kontakt mit Lampides kankena steht, und
L. paralectus Sm. hält sogar die Mitte zwischen L. euchylas und
L. aleuas, so daß auch anatomisch kein Grund vorhanden ist,
Pepliphorus generisch von Lampides abzusondern. Eine Art
(L. Pseudeuchylas Strand) konnte ich nicht untersuchen. Das Vor-
kommen aller Pepliphorus ist auf die papuanisch-molukkische Sub-
region beschränkt.
L. aleuas Feld. 1865.
Eine zierliche Art, deren weite Verbreitung bisher nicht be-
kannt war, weil ihre Spaltzweige als besondere Spezies aufgefaßt
wurden. Wir finden aleuwas auf Neu-Guinea, Misol, Waigiu, dem
Bismarckarchipel und in Queensland, ferner wird sie als neu für
die Aru-Inseln und Neu-Mecklenburg hier nachgewiesen.
Der anatomische Aufbau erinnert, wie schon gesagt, an L.
kankena. Die Valve verbreitert sich jedoch distal noch mehr als
bei kankena und trägt einen tiefen Ausschnitt in der Mitte. Die
dorsalen Fortsätze äußerst dünn, sehr lang. Oedeagus sehr kurz,
deutlich pistolenförmig, mit einem ventralen, abstehenden, sehr
langem Zipfel.
L. aleuas aleuas Feld. Insel Misol.
(Pepliphorus paralectus Rothsch., Nov. Zool., 1915, p. 138.)
L. aleuas arcas Feld. 1865. Waigiu.
L. aleuas sarsina subspec. nova.
Ein interessantes Bindeglied, welches die australische coelestz
Misk. mit den papuanischen aleuas in Verbindung bringt. d vom
coelestis $& abweichend durch das gesättigtere Blau der Oberseite,
welches viel mehr an das wundervolle Blau von L. kankena bochides
Niceville von Sumatra und metallica Fruhst. von Java erinnert
als an das helle Blau von L. coelestis und der L. euchylas-Rassen.
Das weiße Mediangebiet ausgedehnter als bei aleuas von Neu-
Guinea, weniger breit ausgeflossen wie bei coelestis. Die Unterseite
nähert sich viel mehr der coelestis als den aleuas-Formen, doch ist
sie von coelestis genügend unterschieden durch die namentlich auf
den Vflg. wesentlich reduzierten und nur noch nadelstichgroßen,
weißen Fleckchen. Das ® entfernt sich vom coelestis @ durch be-
deutendere Größe, vermehrtes schwarzes Randgebiet der Hilg.,
auf welchen das postdiskale Blau fast völlig erlischt. Unterseite
mit denselben Differenzialcharakteren wie der, nämlich nahezu
erloschenen Weißpunkten derVflg. und einer aus dünneren dunkler-
blauen und etwas größeren Möndchen zusammengesetzter Sub-
marginalserie von zierlichen Halbbogen.
Patria: Aru, Jin der Sammlung Courvoisier, Qin der Kollek-
tion Fruhstorfer.
6. Heft
32 H. Fruhstorfer:
L. aleuas allectus Sm. Humboldtbai, H. C. N. Guinea.
(L. aleuas van Eecke, Zentral-Neu-Guinea.)
L. aleuas pholes subspec. nova. Neu-Guinea.
Oberseits sehr ähnlich Z. allectus Sm., die weiße diskale Auf-
hellung beider Flügel jedoch noch mehr in der Rückbildung. Der
schwarze Saum aller Flügel schmäler. Unterseite der Vflg. mit
kleinen, blauweißen, anteterminalen Punkten und die Hfig. mit
kleineren, weißen isolierten Keilflecken als bei coelestis Misk. von
Queensland oder einer zusammenhängenden Halbmondilecken-
serie wie bei L. allectus Sm.
Patria: Neu-Guinea, ohne genaueren Fundort, in der Samm-
lung Courvoisier. Darnley-Insel (Waterhouse).
L. aleuas coelestis Misk. 1891. Queensland.
L. aleuas sarmice subspec. nova.
Eine hervorragend differenzierte Inselform, im @ oberseits
schon dadurch von paralectus verschieden, daß an Stelle eines
relativ schmalen, lichtblauen Kostalsaumes eine breite, schwarze
Umrahmung tritt, diesich auch amDistalrand erheblich verbreitert.
Die Umgrenzung der Hilg. gleichfalls erweitert, so daß sarmice einen
vorwiegend schwarzen Schmetterling darstellt, mit einer etwa wie
bei einer großen Castalius elna hervorstechenden, weißen Zone
beider Flügel, während L. Paralectus Sm. als ein weißer Falter auf-
zufassenist,mitrelativschmalen und nur distalen schwarzenRändern.
Die Unterseite ist zwar auch erheblich verändert, wiederholt aber in
allen Details die Zeichnungsmotive der daralectus. Nur haben wir
statt einer dünnen zierlichen, antemarginalen, gebrochenen Linie
eine Serie einzelner dunkelblauer, äußerst markanter und lebhaft
glänzender Keilflecken. Die schwarze Umrahmung beider Flügel
wiederum in Progression. Von allectus Sm. ist sarmice abgesondert
durch die ausgedehntere und reiner weiße Medianzone der Ober-
seite beider Flügel. F
Neu-Mecklenburg, Type in der Sammlung Courvoisier.
Lampides baralectus Sm. 1897.
Man könnte versucht sein, diese unscheinbare Art als Lokal-
rasse von L. aleuas aufzufassen, wenn nicht die Klammerorgane
weitgehende Differenzen aufweisen würden.
Die Struktur der Valve erscheint viel komplizierter als bei
L. aleuas und selbst als bei L[. euchylas. Statt der ventralen Lamelle
ist wie bei euchylas die dorsale Partie der Valve verstärkt. Die
Basis des robusteren Teiles zunächst weit aufgebauscht, dann
plötzlich in einen scharfen, chitinösen Haken verjüngt, derseiner-
seits ventral scharf gezähnt ist. Der schmälere ventrale Valven-
fortsatz stiftartig, lang, sehr schmal mit einem unvermittelt ab-
biegendem distalem Haken. Oedeagus viel länger als bei aleuas
und euchylas, schlank ohne die an einen Pistolenschaft erinnernde
orale Verdickung.
Revision der Gattung Lampides. 33
L. paralectus paralectus Sm. 1897. Neu-Pommern.
L. $aralectus elath subspec. nova. Neu-Mecklenburg (Koil.
Fruhstorfer), Neu-Hannover (Pagenstecher).
Eine durch ihre Größe hervorragende Inseirasse, welche durch
die breite, schwarze Umrahmung beider Flügel des 2 auffällt. Das
blaue Gebiet der Vflg. ist nicht nur ausgedehnter, sondern auch
viel dunkler und gesättigter als bei den Exemplaren von Neu-
Pommern. Des weiteren zeigt sich eine Vermehrung des post-
diskalen Anflugs der Hflg., der wiederum viel dunkler ausfällt als
bei 92 von Paralectus.
Lampides euchylas Hb. ca. 1820. (Figur 22.)
(Pepl. euchylas Hb. ca. 1820 nom. nov. hylas Cr. 1781,
praeocc. durch hylas Esp. 1777.)
Wenngleich der Name Papilio hylas Esp. jetzt auf eine „Ly-
caena‘‘ übertragen ist, so ersetze ich hier dennoch den Paf. hylas
Cr. durch den Hübner’schen Namen, um Verwechslungen vorzu-
beugen, die zwar kaum noch entstehen können, weil das alte Genus
Lycaena (Cupido, Plebejus) jetzt wohl endgültig in Nebengattungen
zerlegt wurde.
L. euchylas bewohnt wie alle Pepliphorus ausschließlich die
Papuaregion, mit Ausstrahlungen nach den Süd-Molukken. Aber
schon auf Obi scheint euchylas nicht mehr vorzukommen, auch geht
die Art nicht auf den Kontinent von Australien über. Von allen
Lampides unterliegt euchylas am meisten geographischer Ein-
wirkung, welche sich sogar im inneren Bau der Organe fühlbar
macht, wodurch eine gewisse Analogie mit den gleichfalls territorial
differenzierten Thysonotis danis-Rassen geschaffen ist. Valve
äußerst charakteristisch durch die verbreiterte, dorsale Partie,
von welcher sich eine schmale, ventrale Spange abzweigt. Der
breite Fortsatz ist je nach der insularen Heimat distal mehr oder
weniger verdickt und mit kürzeren oder längeren Sägezähnen
bewehrt. Oedeagus kurz, von der charakteristischen Pistolenform.
L. euchylas euchylas Hb. Amboina, Saparua, Ceram.
Nach von Rothschild findet sich euchylas im Innern von Ceram
auf ca. 700 m Erhebung. Man trifft dort Exemplare mit blei-
farbener, statt glänzend hellblauer Oberseite, forma plumbeus R.
L. euchylas umbriel Fruhst. 1915. Waigiu. Salwatti? (Ober-
thür).
(Mededeelingen Leiden Museum. 1915 p. 141).
L. euchylas ariel Fruhst. 1915. Key-Inseln.
(Mededeelingen Leiden-Museum p. 141.)
Eine hervorragend modifizierte Form, charakterisiert durch
& ähnliche 29, welche den 29 von L. paralectus Sm. täuschend
nahekommen.
L. euchylas aruensis Pagenst. 1884. Aru-Inseln.
(Cupido euchylas var. aruensis Pag. Lep. Amboina 1884, p. 43.)
Archiv für Darsreeschichte
1915. A. 6. 3 6. Heft
34 H. Fruhstorfer:
L. euchylas phasis subspec. nova. Insel Roon, Insel Jobi.
Eine interessante Form, welche eine Transition bildet, von den
Rassen der Molukken und von Waigiu zu jenen der Hauptinsel
von Neu-Guinea. & oberseits bleicher, mehr grünlich — statt
hell himmelblau —, das @ mit entschieden breiterem Distalsaum
als 2? von Ceram und Waigiu, ohne daß die Umrahmung die Aus-
dehnung jener von L. euchylas eclectus Sm. erreicht. Sowohl die
Vflg. wie auch die Hflg. mit geringem blaugrauem Anflug. Unter-
zeite etwa wie bei umbriel, aber mit höheren, schmäleren und spit-
zeren, schwarzen Keilfleckchen der Hilg. als bei der Waigiurasse.
Es sind stets sechs intramediane, metallisch glänzende, anteter-
minale Strichelchen der. Hflg. vorhanden.
L. euchylas polyämus Fruhst. Salawatı.
L. euchylas eclectus Sm. 1894. Astrolabebai, Huongolf.
Eine ausgezeichnete Arealform, kenntlich an einer licht grau-
blauen Festonbinde, welche die sehr großen submarginalen. Keil-
flecken der Hflg. proximal begrenzt. Außer den intramedianen,
metallischblauen Strichelchen ist noch eine Serie anteterminaler
blaugrauer Spitzen vorhanden, welche bis zum Kostalrand vor-
dringen, so daß eclectus als die am luxuriantesten blau dekorierte
euchylas-Rasse gelten kann.
L. euchylas hyphasis Fruhst. Ganz Holl. Neu-Guinea,
anscheinend aber besonders im Süden der Insel auf der Onin-Halb-
insel, bei Kapaur, in der Triton- und Etnabai. Die Form wurde auch
in Holl. Zentral-Neu-Guinea gefunden und mir neuerdings aus
dem Schneegebirge zugesandt. Vermutlich findet sich eine ana-
loge Rasse in Britisch Neu-Guinea.
g unterseits der dhasis Fruhst. sehr nahe, ebenso arm an blauen
Flecken und Stricheln wie diese. Die bei epilectus blaue Spitzbogen-
serie ist durch eine proximale, weiße Begrenzung der submarginalen
Keilflecken ersetzt. Wir bemerken stets nur vier subanale intra-
nervale Streifchen.
Vom ® existieren zwei Formen. Eine mehr & ähnliche mit
postdiskalem, lichtem Blaufleck der Hflg. und solche ohne diesen,
oder nur mit Andeutungen eines solchen. Bei letzteren ist in der
Regel auch der blaue Kostalanflug der Vflg. verringert.
In höheren Lagen von Zentral Neu-Guinea und am Schnee-
gebirge findet sich dann noch die $ forma corana Fruhst., eine Ab-
weichung von gigantischem Ausmaß, bei welcher zugleich das
diskale Weiß der Vflg. ausfällt oder von einer blauen Bewölkung
partiell verdeckt wird. Bei der forma corana zeigt sich unterseits
eine wesentliche Vermehrung des schwarzen Gebietes der Hilg.,
auf welchen sich auch die Medianzone zu trüben beginnt und bereits
dicht grau oder gelb überpudert erscheint.
Revision der Gattung Lampides. 35
’L. euchylas epilectus Sm. 1897. Fergusson, Kiriwina.
Schließt sich unterseits durch eine, wenn auch schwächere,
blaue proximale Serie von Spitzbogen der L. euchylas eclectus Sm.
von Deutsch-Neu-Guinea an.
Lampides nemophila Butl.
(Danis nemophila Butl. A. M. N. H. 1876, Port Moresby, Brit.
N.-Guinea.)
(Peplibhorus nemophila R. Lep. Snow Mts., 1915, p. 28.)
Die Oberseite sehr nahe L. euchylas. Unterseite der Hflg. mit
einer diskalen, transversalen Serie von fast quadratischen, weiß-
geränderten Flecken. Sechs längliche, submarginale, mondförmige
Flecken folgen auf diese und erscheinen blaßgrau, sowie weiß um-
randet. Der fünfte Fleck hat zwei metallisch glänzende Wisch-
streifchen und distal von diesen findet sich noch eine unterbrochene
Marginallinie. Von L. aleuas differiert nemophila durch das Fehlen
der diskalen metallischen Halbmondflecken der Unterseite. Als
minor R. ist eine Zwergform des Schneegebirges benannt worden.
welche neben nemophila dort vorkommt.
Lampides pseudeuchylas Strand
(Mitteilg. Zoolog. Museum, Berlin, 1911, p. 471.)
Eine interessante Spezies, welche vielleicht L. nemophila in
Deutsch Neu-Guinea ersetzt. Vom Oberlauf des Kaiserin Augusta-
stromes, und nach Strand, Archiv für Naturgesch. 1912, p. 65,
auch bei Teba in Holl. Neu-Guinea.
Artengruppe Jamides Hob.
Zu dieser Gruppe gehören die primitivsten Lampidini, welche
sowohlimZeichnungscharakter der Unterseite wieauchimKolorit der
OberseiteihreVerwandtschaft mit denNacaduba dokumentieren. Der
Struktur der Klammerorgane nach beurteilt, scheinen sie den
Lampides der elpis-Gruppe nahe zu stehen, doch bleibt die Valve
noch kürzer und mehr abgestutzt als bei Z. elpis. Der Oedeagus ist
namentlich in Anbetracht der Kleinheit der Exemplare im Vergleich
mit den Peplidhorus-Arten lang, relativ breit und mit einem chi-
tinösen Cuneus bewehrt, der wie bei den übrigen Lampides beweglich
ist — ausgestreckt werden kann, wie ihn Figur 24 zeigt —, im ein-
gezogenen Zustand sich jedoch als ein Borstenwulst präsentiert.
Nach Untersuchungen des Herrn Prof. Dr. L. Courvoisier in
Basel tragen die Jamides keine Androconien, wodurch die Gruppe
im Gegensatz steht zu den Androconien führenden Lampides und
Pepliphorus.
Die Jamides haben von allen Lampidini die weiteste Verbrei-
tung. Wir begegnen ihnen im gesamten Gattungsareal und noch
darüber hinaus in Polynesien und auf den Neu-Hebriden.
Es ist übrigens nicht ausgeschlossen, daß all die zahlreichen
Formen, welche wir namentlich aus der Südsee kennen, zu einer
Art gehören, welche je weiter nach Osten, desto mehr zu insularer
Differenzierung neigt. Die Jamides sind somit demselben Varia-
3* 6. Heit
36 H. Fruhstorfer: -
bilitätsgesetz unterworfen, welches die märchenhafte Veränder-
lichkeit der Hypolimnas bolina auf den Südsee-Inseln hervorruft.
Außerdem haben die Jamides vorausgesetzt, daß wir nicht einfach
sagen müssen der „Jamides‘‘, mehrere Generationen, die sonder-
barerweise bisher nicht beachtet wurden, wenngleich wir sie schon
in Vorderindien und auf Java prächtig entwickelt vorfinden.
L. bochus Cr. 1782. (Figur 24).
Unter diesem Namen sind alle ‚,Jamides‘‘ zusammenzufassen,
welche seit Cramers Zeit aus dem gesamten indomalayischen
Gebiet beschrieben wurden.
L. bochus bochus Cr. Ceylon.
L.. bochus plato F. 1793. Vorderindien von Puna und Bombay
an über ganz Dekan, mit Ausnahme der Wüstenstrecken. Nord-
wärtsbisWestchina, nachOsten bisSiam, Tonkin. Exemplare vonden
Andamanen habe ich nicht gesehen. Als forma nava wird die
Trockenzeitform eingeführt, kleiner, schmäler schwarz um-
randet. Q lichter blau ohne schwarze Submarginalbinde der Hilg.
und unterseits heller grau.
L. bochus nicobaricus Wood-Mas. 1881. Nicobaren.
L. bochus siraha Kheil. 1884. Nias, Sumatra.
L. bochus enganicus subspec. nova. Insel Engano.
& differiert von der Niasrasse und der Form, wie sie mir/in
großer Anzahl aus Sumatra vorliegt, durch das Vordringen der
blauen Zone der Vflg,, welche nur einen ganz dünnen schwarzen
Streifen am Kostalsaum frei läßt.
L. bochus nabonassar subspec. nova. Borneo.
2 differiert von PP aus Sumatra durch den fast doppelt so
breiten schwarzen Saum der Oberseite beider Flügel.
L. bochus nila Horsf. 1829. Westjava.
Eine sehr schöne Inselrasse, @ oberseits entschieden heller als
bei Sumatra und Borneo-Individuen und noch breiter schwarz
umrahmt. dä dagegen mit etwas reduzierterem Distalsaum der
Vtlg. Als forma nılana wird eine Generation der Trockenzeit be-
zeichnet, welche mir aus Ostjava vorliegt und vermutlich auch auf
Bali vorkommt, der vielleicht subspezifischer Charakter zusteht.
& mit nur etwas weniger ausgedehntem, schwarzen Saum der Vflg.
als bei J. astraptes Feld. von Amboina. Das Randgebiet des blaß-
blauen ® nur unmerklich breiter als bei der kontinentalen forma
nava.
L. bochus phaneas subspec. nova. Lombok.
ö größer, dunkler als $ von nilana Fruhst. von Ostjava, der
schwarze Distalsaum der Vflg. um ein Geringes breiter, aber etwas
schmäler als bei zamborana Sm. @ oberseits entschieden dunkler
als PP? aus Westjava.
Revision der Gattung Lampides. 37
L. bochus tamborana Sm. 1900. Sumbawa.
L, bochus pulchrior Sm. 1895. Insel Pura.
Nach den Angaben ihres Autors auf ‚Pura und Halmaheira‘‘.
Man kann sich eine unlogischere Auffassung der Verbreitungs-
möglichkeit geographischer Unterarten als wie sie sich in dieser
Angabe des ‚‚Autors‘‘ dokumentiert, nicht gut vorstellen, umsomehr,
als er wenige Zeilen vorher die wirklich auf Halmaheira vorkommen-
de L. bochus seminigra Sm. ganz richtig als aus Batjan und Hal-
maheira stammend registiert.
L. bochus herdonius subspec. nova. Insel Wetter.
Der grata Sm. genähert, ebenso klein wie diese — oberseits
aber mehr veilchenblau —, der Distalsaum der Vflg. breiter, die
anterminalen Fleckchen der Hflg. kräftiger. Wahrscheinlich auch
auf Timor und anderen mikromalayischen Inseln.
L. bochus grata Sm. 1895. Tenimber.
L. bochus soarchad subspec. nova. Key-Inseln.
& differiert von grata und herdonius durch die markante
schwarze Zeichnung der Oberseite der Hilg. Die Unterseite ist
dunkler, mit prominenteren, schwarzen Antemarginalflecken beider
Flügel.
L. bochus subspec. nova. Aru-Inseln.
(Plebeius campanulata var. Ribbe, Iris 1885, p. 85. Selten.)
L. bochus astraptes Feld. 1860. Amboina, Ceram.
L. bochus polassar subspec. nova. Insel Obi.
& oberseits lichter und mit schmälerer, schwarzer Umrandung
als meine Amboina-Exemplare. Die Unterseite lichter grau mit
reinen, weißen Linien.
L. bochus toscius subspec. nova. Halmaheira.
Eine interessante Form, kleiner als astraptes und Polassar,
dunkler und mehr veilchenblau. Unterseite mehr rotbraun statt
grau, mit äußerst kräftigen, gelblichweißen Linien.
L. bochus phaidon subspec. nova. Celebes.
Eine Transition bildend von bochus astraptes der Südmolukken
zu der Rasse der Nord-Molukken. Der schwarze Saum der Vilg.
ausgedehnter als bei astraptes, die Unterseite ebenso dunkel, das
glänzende Blau der Oberseite aber mehr jenem der Philippinen-
Exemplare genähert.
L. bochus tiglath subspec. nova. Sula-Mangoli.
Eine ausgezeichnete Form, oberseits dunkel veilchenblau,
statt dem üblichen Dunkelblau der Vikarianten. Außensaum der
Vilg. weiter ausgedehnt als bei der Celebesrasse, namentlich aber
die Hflg. charakterisiert durch den bis zur Mitte vordringenden
schwarzen Saum. Dadurch wird bereits ein Übergang hergestellt zu
L. bochus seminiger Sm. 1895. Batjan, Halmaheira.
Ich vermute, daß wir es hier mit einer ungewöhnlich ver-
dunkelten Regenzeit- oder Bergform zu tun haben, welche neben
6. Heft
=
38 EN H. Fruhstorfer:
der mehr den normalen bochus genäherten ioscius vorkommt. Mir
in Natur unbekannt. Es ließe sich nur durch die Anatomie fest-
stellen, ob seminiger sich spezifisch in der Tat von bochus unter-
scheidet, was durch die Auffindung L. bochus tiglath auf den
Sula-Inseln bereits sehr fraglich erscheint.
L. bochus herodicus subspec. nova. Luzon (Type), Bohol
(Semper). |
Ein d von Lamao auf Luzon in meiner Sammlung differiert
wesentlich von L. bochus astraßtes Feld. durch das hellere Blau der
Oberseite und den viel schmäleren, schärfer begrenzten, schwarzen
Saum der Vflg., wodurch sich herodicus auch von der Celebesrasse
differenzieren läßt. Das 9, welches Semper (Schmett. Phil., t. 33,
f. 6) als astraptes abbildet, gleicht oberseits am meisten der -ost-
javanischen Rasse nılana Fruhst. Durch das schmale Saumgebiet
der Vflg. ist es sowohl von nabonassar Q der Insel Borneo wie auch
von der Formosarasse zu separieren.
L. bochus georgi subspec. nova. Südphilippinen, Mindanao.
(L. astraptes Semp., Schmett. Phil., p. 179,1. 33,1.5 8, £.79).
Von der Rasse der Nordphilippinen zu trennen durch den
etwas verbreiterten schwarzen Saum der Vflg. Benennung zu Ehren
von Georg Semper, welcher die generische Zugehörigkeit von Ja-
mides zu Lampides ganz richtig erfaßt hat, und als einziger Autor
des vorigen Jahrhunderts, die javanische L. bochus niıla
Horsf. anerkannte. Auch hat Semper die Verbreitung der Z.
bochus-Rassen einigermaßen richtig beurteilt, weil er wenigstens
die Formen der Philippinen, von Borneo, Amboina, Neu-Guinea,
Australien, den Viti- und Samoa-Inseln als zu einer ‚‚Art‘‘ gehörig
registrierte.
L. bochus formosanus subspec. nova. Formosa.
Eine prächtige Form, welche das herrliche, metallische, satte
Dunkelblau der Oberseite mit L. bochus Cr. plato F. und siraha
Kheil gemeinsam hat. In der Breite der Flügelumrahmung über-
bietet formosanus die kontinentale und Ceylonrasse und kommt
darin gleich mit der sumatranischen Form; das Q jedoch übertrifft
durch das ausgedehnte Randgebiet alle bekannten makro-maliay-
ischen Vikarianten. Es ist zudem oberseits dunkler als z. B.
Sumatra $Q und in der Regel viel größer. |
L. bochus balauensis subspec. nova. Palau, Karolinen.
(Jamides bochus Semper, Iris 1905, p. 256.)
Die tief dunkelblaue Bestäubung auf den VflgIn. bleibt auf
die innere Flügelhälfte beschränkt. Die Hflg. führen einen breiten
schwarzen Außenrand. Die Unterseite sehr dunkel, mit undeut-
lichen Zeichnungen.
L. bochus argentina Prittw. 1867. Samoa-Inseln.
(Jamides carıssima Rebel nec. Butl., Denksch. Ak. Wiss. Wien
1910, p. 10, t. 18, f£. 10—12.)
Revision der Gattung Lampides. 39
L. bochus candrena Herr-Schäff. 1869. Viti-Levu.
L. bochus goodenovi Butl. 1876. Espiritu Santo, Neu-Hebriden.
Soweit es sich aus der Beschreibung beurteilen läßt, handelt
es sich um Exemplare einer Form mit Trockenzeit-Charakteren,
während
L. bochus morphoides Butl., 1884, von der Montague-Insel und
Espirito Santo ein ausgedehnteres Blau der Hflg. aufweist und
vermutlich auf Exemplare der Regenzeit basiert ist.
L. bochus carissima Butl. 1875. Erromango, Neu-Hebriden.
Diese Rasse soll nach Butler auch auf den Navigator (Samoa-
inseln) vorkommen, ein geographischer Irrtum, weil eine Insel-
vikariante der Neu-Hebriden niemals identisch sein kann mit
Individuen von Samoa.
L. bochus pulcherrima Butl. 1884. Tanna-Insel, Mallicollo-
Insel der Neu-Hebriden.
Eine Form, welche sich durch das herrliche Bochusblau der
Oberseite an L. bochus candrena H. Sch. anschljeßt.
L. bochus kava Druce. 1892. Neu-Hebriden.
Eine relativ kleine, prächtig morphoblaue Rasse, $ mit 9-
artiger Umrandung der Hflg., welche wie bei dulcherrima Butl.
eine schwarze Submarginallinie der Oberseite der Hflg. aufweisen.
L. bochus woodfordi Butl. 1884. Mango-Insel (Juli). Vanna
Levu der Viti-Inseln.
Oberseits dunkel ultramarinblau. Dazu ist campanulata Butl.
1884 eine Zustandsform, ‚kleiner als die vorige, dunkelhimmelblau
mit Lilaschimmer. Auf Mango, gleichfalls im Juli gesammelt.
Als lobelia Butl., 1884, wird eine Zwergform von Mango zitiert und
petunia Druce, 1887, soll gar auf eine durch Feuchtigkeit hervor-
gerufene Fehlfärbung basiert sein.
L. bochus walkeri Druce. 1892. Cookinseln von Aitutaki und
Raratonga. |
Vermutlich die am weitesten nach Osten vorgeschobene Insel-
rasse. Oberseite etwa wie bei carissima Butl., der sehr schmale,
schwarze Distalsaum nur wenig breiter als bei der Erromangoform.
Hflg. anscheinend ohne Schwänzchen (wenn nicht verstümmelte
Exemplare vorgelegen haben). 9 oberseits schön himmelblau, mit
zarter, schwarzer Adnervalstreifung der Hilg. Die Unterseite
verwaschen grauweiß.
L. bochus amarauge Druce. 1891. Salomonen. Alu, Guadal-
canar, Florida-Insel. Shortland-Inseln.
Eine Mischform auf zwei 92 begründet, welche ihr Autor als
die beiden Geschlechter einer ‚Art‘ auffaßte. Meines Erachtens
kann der Name amarauge der auf Figur 20 in P. Z. 5. 1891 darge-
stellten Form erhalten bleiben, während Fig. 21 weiter nichts ist
als das @ der auf p. 367 beschriebenen ‚Art‘ cephion Druce, von
6. Heft
40 H. Fruhstorfer:
welcher Druce nur einen $& von Aola auf Guadalcanar kannte,
während seine amarauge gleichfalls auf Guadalcanar zu Hause ist.
Es handelt sich vermutlich um Zustandsformen einer GhIzaBEN
Rasse, so daß wir vermutlich am besten aufteilen: |
bochus amarauge Druce, von Alu, Guadalcanar, Florida. 7
ohne schwarzen Kostalsaum der Vflg.
bochus amarauge forma cephion Druce, von Guadalcanar.
gd mit schmalem, schwarzen Distalsaum der Vilg., dazu ein 2 (Fig. 21
von Druce) mit schwarzem Kostalsaum der Vilg.
bochus amarauge forma soemias Druce von Alu, Fauro, Florida,
Malaita. Eine große, veilblaue Form mit oberseits violettblau
überhauchtem 9. Ribbe hat sämtliche Formen auf den Shortlands-
Inseln wiedergefunden, was dafür spricht, daß es sich wahrschein-
lich nicht einmal um Inselrassen handelt, viel weniger jedoch um
„species“, als welche sie Druce veröffentlichte.
L. bochus carola Sm. 1900 von Tulagi der Salomonen.
Vielleicht auch nur eine Form, weil kaum von cedhion Druce
verschieden.
L. bochus iimon Sm. Neu-Pommern, Neu-Lauenburg.
Eine distinkte Lokalrasse, welche forma soemias Druce der
Salomonen mit durpurata Sm.von Neu-Guinea inVerbindung bringt.
L. bochus subspec. nova. Insel Roon.
(Jamides campanulata Sm., Nov. Zool., 1894, p. 574.)
L. bochus subspec. nova. Insel Mysore, Korrido.
(Jamides amarauge (sic) Sm. Nach Smith auch in der Hum-
boldtbai!!)
L. bochus purpurata Sm. 1894. Humboldtbai.
Eine Territorialrasse, welche anscheinend den ganzen Norden
der Hauptinsel bewohnt, denn mir liegen Individuen aus der
Astrolabebai vor, welche ziemlich gut mit ZQ, wie sie Smith aus
dem Westen von Neu-Guinea abbildet, harmonieren. Aus Zentral-
Hoil.-Neu-Guinea kenne ich eine 2 Form, welche eine Transition
bildet von amarauge Druce 2 zu recht hellen durpurata 22. Roth-
schild erwähnt ähnliche Stücke als amarauge vom Schneegebirge.
L. bochus phaseli Math. 1889. Australien von Brisbane nord-
wärts bis zum Cape York.
Eine unscheinbare Rasse, deren 92 bereits die Variabilitäts-
möglichkeit der Rassen der Südsee erreichen. Es existieren Exem-
plare mit fast ganz schwarzer Oberseite (oranıgra Luc.) neben sol-
chen, welche an durpurata Sm. von Neu-Guinea erinnersn. Die &
sind düster veilblau, ohne den prächtigen Glanz von soemias und
candrena. Auf Darnley-Insel existieren nach Waterhouse- 2%,
welche an amarauge Druce erinnern, und von der Firma Bang Haas
empfing ich ein solches, das aus Queensland stammen soll.
Mit Pdhaseli schließt der Kreis der nahezu 50 benannten
Formen von Jamides bochus. Anatomisch ist die australische
Phaseli ganz gering von L. bochus siraha differenziert durch etwas
Revision der Gattung Lampides. 41
kürzere, sowie stumpfere, dorsale Dornen der Valve, während
purpurata Sm. von Neu-Guinea eine Transition der westmalayischen
Rassen zu phaseli darstellt. Ein vielleicht mit amarauge soemias
Druce identisches Exemplar ohne genauen Fundort der Salomonen
hat zwar kleinere aber ebenso spitze Fortsätze als siraha. Ich
glaube damit den Beweis der Zusammengehörigkeit aller hier
aufgezählten Formen zu einer Collectivspecies ‚„bochus‘ erbracht
zu haben.
Nachtrag.
Lampides tertius Rothsch. Ceram.
(Nov. Zoolog. 1915, p. 138.)
Eine interessante Form der L. elpis-Gruppe. Unterseite der
Hfgl. bemerkenswert durch einen schwarzen submarginalen
Costalfleck. Es scheinen auch Beziehungen zu L. kondulana Feld.
vorhanden zu sein.
Lampides elpis butleri Rothsch. Ceram.
(L. butleri R. l. c. Manusela, 650 m.)
Lampides kondulana pseudosias Rothsch. Misol.
(L. dseudosias R., 1. c. Misol, nur ein {.)
Zu Lampides philatus callinicus Röb. ist als Synonym zu
rechnen: L. stresemanni Rothsch. 1. c., p. 137/138. Ceram.
Eine eigentümliche Spezies in der Nähe von L. aratus Cr. scheint
Lampidus buruana Holl. von Buru zu sein.
(L. buruana Holl. Nov. Zoolog. 1900, p. 76/77).
Als Jamides porphyris Holl. ist l.c.,p.75, eine Form beschrieben,
welche neben Jamides bochus astraptes Feld. auf Buru vorkommt.
Lampides vaneeckei Fruhst.
(Zoolog. Meded. I, p. 144 [1915)]).
Rein äußerlich beurteilt würde man versucht sein die neue Art
als Lokalrasse von zebra Druce aus Borneo aufzufassen.
In der Tat fanden sich in der Sammlung van de Poll mehrere
Exemplare, welche Herr Snellen mit folgender Bemerkung ver-
sehen hat:
„Dit & komt vrijwel geheel overeen met L. zebra Druce“.
Bei genauem Vergleichen ergibt sich jedoch, daß die gg im
Gegensatz zu zebra JS einen rundlicheren Flügelschnitt und ein
etwas dunkleres, wenngleich immer noch sehr helles seidiges Blau
der Oberseite zeigen. Nur auf den Hfgln. finden sich bei mehreren
Exemplaren größere schwarze Subanalflecken, welche sich bei 12
zebra von Nord-Borneo und von den Natoena Inseln nicht vor-
finden. Auch das 2 ist oberseits etwas verschieden vom zebra 9.
Der schwarze Außensaum der Vigl. dringt nicht längs der
Kostale bis nahe den’Zellapex vor, sondern bleibt scharf abgegrenzt
auf den Distalrand beschränkt. Die schwarzen Mondilecken der
6. Heft
42 MH. Fruhstorfer:
Hfgl. sind beiderseits ausgedehnter und reiner weiß begrenzt als
beim zebra 2. Die Unterseite bewegt sich ganz in den Zeichnungs-
verhältnissen von coruscans Moore und saiurata Snellen. Man kann
allenfalls sagen, daß’ die weißen Binden etwas prägnanter als bei
den genannten Vikarianten auftreten.
Doch alle die genannten Merkmale würden in keiner Weise
ausreichen, den Artcharakter von vaneeckei zu begründen, wenn
nicht die Anatomie Differenzen ergeben hätte, die vaneeckei von
allen bisher untersuchten _Lampides-Spezies separieren(s. Abbildung).
-
Lampides vaneeckei Fruhst.
Die Valvenform ist relativ einfach. An der Basis mit einer fast
quadratischen Lamelle versehen, dann ungewöhnlich schlank, um
sich kurz vor dem distalen Ende keulenartig zu verdicken. Die
sehr breite Keule endet wiederum in eine chitinöse scharfe Spitze.
Einige Autoren, so z. B. Weymer und Niceville, bestimmten
vaneeckei als L. cleodus Feld. Auch mit cleodus hat vaneeckei eine
gewisse Ähnlichkeit, wenngleich cleodus mehr weißlich blau gefärbt
ist, spitzere Konturen der Vfgl. und ein ganz anderes gezeichnetes
Q besitzt.
Die Unterseitenzeichnung ließe jedoch immerhin an eine Ver-
wandtschaft mit cleodus denken. Die Generationsorgane von
cleodus sind aber so verschieden, daß wir L. cleodus in eine ganz
andere Artengruppe verweisen müssen.
Revision der Gattung Lampides. 43
-Auch mit L. celeno Cram. hat vaneeckei zwar die Zeichnung
der Unterseite in ihrer Gesamtanlage gemeinsam, doch ist die Valve
von celeno mit ihrer Gabelspitze so grundverschieden, daß der
Gedanke an eine Verwandtschaft nicht aufkommen kann.
Wir haben in vaneeckei somit eine Spezies, deren Färbungs-
und Zeichnungsmotive mit nicht weniger wie 5 anderen Arten
kollidieren. |
Vaneeckei ist jedoch eine der wenigen Spezies, die sich durch
die Anatomie mit vollster Sicherheit ermitteln läßt.
Patria: Insel Nias.
Die interessante neue Art habe ich mit dem Namen des Herrn
van Eecke in Verbindung gebracht, als Ausdruck meiner Hoch-
schätzung für die beiden gedankenreichen Arbeiten des jungen
Autors, „Fauna Simalurensis“ und ‚Nova Guinea“.
Lampides kondulana piepersi subspec. nova.
Oberseits bleicher, lichter blau als die ostjavanische sydra.
Die Unterseite gleichfalls mehr verwaschen, mit zarteren weißen
Linien. |
Patria: Westjava, Batavia.. In Anzahl in der Sammlung
Piepers und im Museum zu Leiden.
Lampides elpis reverdinı Fruhst.
(Zoolog. Meded. I, p. 143 [1915]).
(Lampides elpis van Eecke, Nova Guinea, vol. XIII, p. 78).
Die Spezies wurde durch Herrn van Eecke als neu für Neu-
Guinea zum erstenmal nachgewiesen.
Es handelt sich auch hier um eine ganz hervorragend diffe-
renzierte Rasse, die man auf den ersten Blick geneigt sein
könnte, als Spezies zu behandeln. Die Untersuchung der Genital-
organe hat aber ergeben, daß die Falter jene kurze, ventral unge-
wöhnlich dicke und dorsal nur mit einem: Häkchen versehene Valve
aufweisen, welche für die elis-Gruppe charakteristisch ist.
‚Oberseits von allen andern elpis-Rassen ohne weiteres zu
differenzieren durch das intensiver metallischglänzende Blau, das
vielmehr an gewisse neotropische Morphiden, insbesonders Morpho
thamyris erinnert, im Gegensatz zu den matt opalglänzenden elpis-
Rassen der westlicheren Fundorte. Die Unterseite differiert von
den makro-malayischen Rassen durch das dunklere Grau; im
übrigen schließt sich die Unterseite aufs engste an L. eldis schabei
Röber von Batjan und Nord-Celebes an.
Patria: Holl. Zentral-Neu-Guinea, Kloofbivak, 2 dd ım
Museum zu Leiden.
Lampides euchylas poliämus Fruhst.
(Zoologische Mededeelingen I, p. 141 [1915]):
d nur unwesentlich vom L. euchylas umbriel Fruhst. $ von
Waigeoe differenziert, @ dagegen mit allen Kennzeichen einer Sa-
tellitinselrasse versehen. Flügel oberseits breiter schwarz umrahmt,
so daß der weiße Diskalfleck der Vorderflügel reduziert wird. Der
6. Heii
44: H. Fruhstorfer:
blaue Anflug, welcher die Zelle durchzieht, erheblich vermehrt,
ebenso der blaue Fleck in der Postdiskalzone der Hinterflügel. _
Unterseits bemerken wir bei beiden Geschlechtern, wiederum
aber in erhöhtem Maße beim 9, eine Ausdehnung der schwarzen
Umrahmung beider Flügel — welche eine Verschmälerung der
weißen Mittelzone der Hfgl. im Gefolge hat.
Patria: Insel Salawati. SP von Bernstein gesammelt. Typen
im Museum von Leiden.
Lampides euchylas umbriel Fruhst.
(Zoolog. Meded. I, p. 141 [1915)).
d oberseits sehr nahe L. euchylas electus Sm. von Deutsch-
Neu-Guinea, jedoch mit weniger prominenten schwarzen Ante-
terminalfleckchen der Oberseite der Hinterflügel. @ vom. @ der
distinkten Rasse aruensıs Pagenst. leicht zu trennen durch den
bedeutend schmäleren schwarzen Außensaum der Hfgl. und dem
Vorhandensein eines hellblauen submarginalen Anfluges der Higl.
Der lichtblaue Schmuck der Vorderflügel geht viel weiter als bei
aruensis und eclectus über die Zelle hinaus. 9 unterseits von 29
der Nominatform euchylas Hb, differenziert durch weiter in die
Flügelmitte vordringende schwarze Distalumrandung der Hinter-
flügel.
; Patria: Insel Waigeu, SQ Type von mir dem Leidener Museum
übergeben.
Weitere 22 d$ 5 22 in Kollektion Fruhstorfer in. Genf.
Lampides euchylas ariel Fruhst.
(Zoolog. Meded. I, p. 141: [1915]).- .
(Lyc. euchylas Stgr. Exot. Schmetterlinge, t. 94 3).
Eine ausgezeichnete Inselrasse nahe dem Speziesrange und
von allen Vikarianten abweichend durch die ähnliche Färbung des
auffallend kleinen 9, das den & in der Größe nur ganz wenig über-
ragt. Vorderflügel jenen von euchylas '‘paralectus Sm. von Neu-
Pommern genähert dadurch, daß nur der Distalsaum in der Regel
eine schmale schwarze Umrandung aufweist, die ganze übrige Ober-
fläche der Vorderflügel ist hellblau: Hinterflügel gleichfalls lichtblau
mit einer relativ sehr schmalen weißen Mittelzone. Der bei allen
Vikarianten sehr breite schwarze Distalsaum ist zu einer äußerst
zierlichen Serie von schmalen terminalen Halbmondfleckchen
reduziert, welche nach innen von weißen Lunularkappen begrenzt
und bedeckt sind. Die Unterseite harmoniert in der Hauptsache
mit aruensis Pagenst. Die neue Form ariel fällt auch noch durch
den rundlichen Flügelumriß auf.
Patria: Key-Inseln. $? Type im Museum in Leiden, außerdem
noch 3 d& 5 22 Coll. Fruhstorfer.
Lampides euchylas hybhasis Fruhst.
(Zoolog. Mededeelingen I,.p. 142 [1915)).
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Archiv für Naturgeschichte 81. Jahrg. 1915 Abt A.
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Revision der Gattung Lampides. 45
&9 unterseits von L. euchylas eclectus Sm. leicht zu unter-
scheiden durch weiße statt blaue Spitzbogen als Begrenzung der
‘schwarzen Submarginalfleckenserie der Hfgl. Auf diesen fehlen
auch noch die blauen anteterminalen Halbmondfleckchen, so daß
- nur die analen 3—4 intranervalen Strichelchen zwischen der hin-
teren Mediana und der Innenrandsader vorhanden sind.
Das 2 schließt sich oberseits dem 9 von eclectus Sm. an und
scheint je nach der Lokalität etwas in der Ausdehnung des blauen
Schmuckes der Hfgl. zu variieren. Diese zeigen gar keinen Anflug
' bei 2 Exemplaren von Kloofbivak, ebenfalls keinen oder nur einen
sehr geringen bei 13 Individuen ohne nähere Heimatsangabe als
Neu-Guinea (welche ich durch Staudinger 'empfing), ein prächtig
entwickeltes blaues Kostalfeld der Vfgl. und eine relativ breite Binde
jedoch bei 2 Stücken von der Tritonbai und von einer wiederum
nicht näher bekannten Gegend von Holländisch Südwest-Neu-
Guinea. 92 vom Kloofbivak führen zudem eine etwas breitere
schwarzgraue Umrahmung der Hifgl. als Q92 aus anderen Gebieten
der Hauptinsel von Neu-Guinea. & Type von Sekroe, Macluerbai,
auf der Fak Fak Halbinsel von Holl. Südwest Neu-Guinea, außer-
dem 19 d& 16 22 von der Etna-Tritonbai, von Kapaur, Kloofbivak
und einigen unbekannten Orten in Kollektion Fruhstorfer.
Lamßides euchylas corana Fruhst.
{Zoolog. Meded. I, p. 142 [1915)).
(Cußido hylas van Eecke, Nova Guinea, vol. XIII, p. 77).
Eine hervorragende Form, welche man versucht sein könnte,
für eine eigene Art zu halten. Die Exemplare messen 21 mm Vfgl.-
Länge gegen 17—19 mm von hyPdhasis Fruhst. und eclectus Sm. aus
anderen Teilen von Neu-Guinea.
Im Kolorit zeigt sich ein interessanter Rückschlag zu der
Nominatform euchylas von Ceram und andern Inseln der Süd-
Molukken dadurch, daß das Blau der Vfgl. das weiße Feld
fast völlig überdeckt und somit fast zum Verschwinden
bringt. Das blaue Feld der Hfgl. ist gleichfalls ausgedehnter und
die blaue Gesamtfärbung erheblich dunkler als bei den übrigen
bisher bekannten euchylas-Rassen.
Die Unterseite erscheint wesentlich modifiziert durch die
Rückbildung des weißen Diskalgebiets der V£lg., die hervorgerufen
wird durch eine besonders in der Kostal- und Zellgegend bemerk-
liche Verbreiterung des grauschwarzen Saumes. Auf den Hfgl.
macht sich die Tendenz bemerklich, daß das sehr verschmälerte
weiße Subbasalgebiet sich grau oder gelbbraun verfärbt. Ent-
sprechend dem größeren Habitus der Falter verbreitert sich sie
weiß eingefaßte transzellulare Fleckenbinde der Hfgl. und von den
blauen Analfleckchen sind nur noch zwei zu beiden Seiten des
größeren schwarzen Analhalbmondes vorhanden. Die anteter-
minale Spitzbogenreihe ist noch reiner und breiter weiß als bei
hyphasis umgrenzt.
6. Heft
46 F. Borchmann:
Anatomisch haben alle euchylas-Rassen eine zangenförmig |
geteilte Valve gemeinsam. Die dorsale Platte ist in der Regel etwas
stärker als die ventrale Partie und bei dorana macht sich bereits eine
deutlich erkennbare Verdickung des dorsalen Teiles der Valve im
Gegensatz zu den übrigen bisher untersuchten Rassen von Ceram,
Waigeu, Key und dem Flachland von Neu-Guinea bemerklich.
Es ist dies vermutlich der Anfang einer spezifischen Differenzierung.
Patria: Zentral-Neu-Guinea, Kloofbivak. Corana findet sich
in Anzahl neben euchylas hybhasis Fruhst. und fliegt dort zu gleicher
Zeit im Februar und März.
Die Lagriinae
(Unterfamilie der Lagriidae.)
Von »
‚F. Borchmann, Hamburg.
Mit der folgenden Arbeit soll der Versuch unternommen
werden, die Unterfamilie der Lagriinae im Zusammenhange dar-
zustellen. Die mangelhafte Kenntnis der anatomischen und bio-
logischen Verhältnisse der Familie der Lagriidae erschweren die
Aufstellung eines natürlichen Systems ungemein. Dennoch erscheint
es nützlich, schon jetzt an die Lösung der Aufgabe heranzu-
treten, weil manche Gattungen — ich nenne nur die Gattung
Lagria F. — durch das starke Anwachsen der Artenzahl durchaus
unübersichtlich geworden sind.
Prof. Dr. G. v. Seidlitz stellt in Naturg. Insekt. Deutschl. V,
2,1898, p. 319 folgende Unterfamilien auf: 1. Lagriini, 2. Agnathini,
3. Petriini, 4. Trachelostenini. In der Deutschen Ent. Zeitg. 1909,
p. 712 schied ich die Petriini aus, weil sie sich besser den Meloidae
anschließen oder eine eigene Familie bilden, und fügte die Statirinae
hinzu. Nach gründlicher Untersuchung muß ein Teil der Tene-
brioniden als Unterfamilie der Chanopterinae in die Familie auf-
genommen werden.
1’ Vorderhüften aneinanderstoßend, weil das Prosternum zwischen
ihnen nicht erhaben oder sehr niedrig und dünn ist. Vorletztes
Tarsenglied an allen Füßen deutlich verbreitert, m.ist an der
Spitze ausgerandet, Endglied auf der Oberseite des vorletzten
Gliedes eingelenkt; Endglied der Fühler fast immer mindestens
doppelt so lang wie das vorletzte Glied. 1. Lagriinae.
1, Vorderhüften nicht aneinander stoßend; Prosternum zwischen
ihnen erhaben, oft ziemlich breit, dann nicht so hoch wie die
Hüften.
2’ Vorletztes Tarsenglıed aller Füße einfach, letztes Glied am Ende
des vorletzten eingelenkt; letztes Fühlerglied nicht auffallend
verlängert.
Die Lagriinae. 47
3’ Fühler ohne stark verdickte Endglieder.
4’ 2. Fühlerglied so lang oder länger als das 1., meist länger als
das 3., ausgenommen bei der Gattung Parahelops Waterh.,
bei der das 3. Fühlerglied so lang ist wie das 1. und 2. Glied
zusammen; Flügeldecken ohne starke Erhabenheiten.
2. Chanopterinae,
4, 2. Fühlerglied kürzer als das 1., nie länger als das 3., Flügel-
decken oft mit starken Erhabenheiten. 3. Trachelosteninae.
3, Die letzten 3 Fühlerglieder bilden eine deutliche Keule; Flügel-
deckenepipleuren undeutlich. (Vielleicht besser zu den Anthi-
cidae zu stellen!). 4. Agnathinae.
2, Vorletztes Tarsenglied an allen Füßen deutlich verbreitert,
meist an der Spitze ausgerandet, Endglied auf der Oberseite
des vorletzten Gliedes eingefügt; Endglied der Fühler beim &
meist stark verlängert; Körper gestreckt. 5. Statirinae.
Übersicht über die Gattungen.
Die hier folgende Übersicht ist ebenso wie die Übersicht über
die Unterfamilien eine mehr oder weniger künstliche, da unsere
geringen anatomischen und biologischen Kenntnisse die Ver-
wandtschaftsgrade der einzelnen Gattungen oft sehr schwer fest-
stellen lassen. Um ein System zu schaffen, nach dem sich wenigstens
arbeiten läßt, habe ich das Hauptgewicht auf die Skulptur der
Flügeldecken und die Bildung der Flügeldeckenepipleuren gelegt
und daneben hauptsächlich die Zähnung der Mandibeln und die
Form der Maxillartaster in Betracht gezogen.
1’ Flügeldecken verworren punktiert, oft mit starken Runzeln,
Längsfalten oder Rippen, nie mit starken Punktstreifen.
Ausnahme Arthromacra robusticeps Lewis; die Gattung
Chlorophila Sem. hat am Grunde der Flügeldecken oder über
die ganze Oberfläche oft zarte, vielfach unregelmäßige Punkt-
streifen.
2’ Epipleuren der Flügeldecken reichen bis in die Spitze. Bei
Ecnolagria nur beim 9.
3’ Fühler faden- oder schnurförmig; Fühler oft gegen die Spitze
verdickt, höchstens mit einzelnen erweiterten Gliedern; nie
platt.
4’ Fühler ohne einzelne erweiterte Glieder, ohne ausgehöhltes
Endglied.
5° Halsschild an der Basis nicht stark. eingekniffen.
6’ Endglied der Maxillartaster breit dreieckig oder quer.
7’ Flügeldecken mit gut entwickelten Schultern.
8’ Flügeldecken mit normaler Wölbung.
9’ Flügeldecken mit einzelnen starken Längsrippen; Halsschild
mit zwei scharfen Gruben, ohne Tomentbinde am Grunde;
Körper schmal. Oberseite rotgolden. Auristira n. 8.
6, Hett
48
9,
10°
17
12°
12,
43;
10,
16,
15,
oc
dr:
18°
18,
17
F. Borehmann:
Flügeldecken ohne starke Längsrippen; Halsschild ohne tiefe
Gruben; Körper nicht stark gestreckt; Oberseite nicht rot-
olden.
Flügeldecken ohne große, runde, kahle Flecke, ohne schräge
Tomentbinde an der Basis.
Hinterschenkel des & ohne Geschlechtsmerkmale. Lagria Fabr.
Hinterbrust am Hinterrande beim & in zwei scharfe Dorne
ausgezogen; Endglied der Fühler beim & stark gebogen, sehr
spitz, aber nicht stark verlängert. Allogria n. g.
Hinterbrust beim $ ohne Dorne, Endglied der Fühler normal.
Hinterschienen des $ an der Innenkante gezähnt, Flügeldecken
mit starken, glatten, weitläufigen Querrunzeln. Ctenogria n. g.
Flügeldecken mit runden, kahlen Stellen, an der Basis mit
schräger Tomentbinde, die selten undeutlich ist.
Flügeldecken ohne einzelne starke Längsrippen.
Bothriehara n. g.
Flügeldecken mit einzelnen starken Längsrippen, zwischen den
Rippen grobe Punkte. Calogria n. g.
Flügeldecken an der Basis stark niedergedrückt;
der starke Schulterrand setzt sich rippenförmig bis zur Spitze
fort; Skulptur normal. -Gronophora n. g.
der Schulterrand setzt sich nur bis zum ersten Drittel fort.
Oroptera n. g.
Halsschild an der Basis stark eingekniffen.
Flügeldecken sehr grob runzlig, fast grubenartig skulptiert.
Sphinetoderus Fairm.
Flügeldecken feiner skulptiert, stark erweitert. Physogria n. g.
Flügeldecken ohne Schultern. Physolagria Fairm.
Fühler beim & mit einzelnen erweiterten Gliedern oder aus-
gehöhltem Endgliede.
Fühler mit einzelnen erweiterten Gliedern, ohne ausgehöhltes
Endglied.
Vorderschenkel des $ an der Basis mit scharfem Zahne, Glied
9 und 10 oder 8, 9 und 10 der Fühler seitlich erweitert.
Helogria n. 8.
Vorderschenkel des $ ohne Zahn; Endglied der Fühler meist
stark verlängert. Cerogria Borchm.
Endglied der Fühler beim & ausgehöhlt. Lagriocera Fairm.*)
Fühler nicht faden- oder schnurförmig.
Fühler an der Spitze flach; Halsschild breit, Seiten stark
gerundet.
Halsschild mit stark behaarter Längsgrube. Lopholagria n. g.
Halsschild ohne behaarte Längsgrube. Acritolagria n. g.
‚ Fühler stark gesägt.
*) Hierher auch Bothynogria n. g.
19’
19,
. 6,
20’
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 6.
Die Lagriinae. 49
Jede Flügeldecke mit einer stark behaarten Längsgrube.
Neogria Borchm.
Flügeldecken ohne solche Grube; Fühler beim & dick, mittlere
Glieder beim $& an der Spitze eingedrückt. Ceratoma n. g.
Endglied der Kiefertaster messerförmig.
Seiten des Halsschildes zart, aber deutlich gerandet; Käfer
klein Adynata Fähr.
Seiten des Halsschildes ungerandet; Käfer größer. Halsschild
mit schmalen Ouerfalten. Chlorophila Sem.
Epipleuren der Flügeldecken endigen vor der Spitze. Bei der
Gattung Ecnolagria m. sind die Epipleuren der QP ganz.
Hinterfüße besonders beim $ mit zwei bis drei seitlichen Haar-
büscheln (oft einzelnen Borsten), Spitze der Mittelschienen
beim & meist stark erweitert; Fühler an der Unterseite flach.
Chrysolagria Seidl.
Hinterfüße des $ ohne Haarbüschel, Spitze der Mittelschienen
nicht erweitert.
Fühler fadenförmig.
Fühler beim $ ohne besonders ausgezeichnete Glieder.
Flügeldecken mit normaler Wölbung und Skulptur.
Arthromacra Kirby
Flügeldecken bauchig erweitert, mit groben Knoten und Beulen
besetzt, hinter dem Schildchen stark eingedrückt.
Nothogria n. gen.
Fühler beim 3 mit einzelnen erweiterten Gliedern oder Glied
fünf bis sieben mit schwachem Längskiele.
mit einzelnen erweiterten Gliedern; Fortsatz des 1. Hinter-
leibssegments beim & meist gekielt; Hinterschienen des & oft
mit Geschlechtsmerkmalen. Eenologria n. gen.
Fühlerglieder fünf bis sieben mit Längskiel; Interkoxalfortsatz
nicht gekielt; Hinterschienen des $ohne Geschlechtsmerkmale.
Lagriopsis n. gen.
Fühler ganz mit Ausnahme der Grundglieder oder in der 2.
Hälfte stark abgeplattet. Allocera n. gen.
Flügeldecken mit deutlichen, meist starken Punktstreifen.
Epipleuren der Flügeldecken reichen bis zur Spitze oder
endigen sehr kurz vorher.
Fühler einfach faden- oder schnurförmig; Kopf nicht auffallend
klein.
Halsschild vor den Hinterecken stark eingeschnürt. Käfer
klein. Entypodera Gerst.
Halsschild nicht eingeschnürt.
Endglied der Maxillartaster breit, beilförmig; Fühler schnur-
förmig; Kopfschild vorn ausgerandet; Flügeldeckenepipleuren
breit; Körper kurz. Heterogria Fairm.
Endglied der Maxillartaster messerförmig; Fühler schlank,
gegen das Ende meist etwas verdickt.
4 6. Heft
50 F. Borchmann:
28° Körper gestreckt; Flügeldecken zylindrisch ; Epipleuren schmal;
Clypeus vorn gerade; Flügeldecken meist mit Längsbinden.
Eutrapela Fähr.
28, Körper meist breit; Epipleuren breit; Flügeldecken meist
etwas flach. Adynata Fähr.
25, Fühlerglieder des & seitlich zweizähnig erweitert; Kopf sehr
klein; Flügeldecken breit. Emydodes Pascoe
24, Epipleuren der Flügeldecken endigen weit vor der Spitze.
26° Fühler ohne abgeplattete Glieder.
27° Endglied der Lippentaster vorn nicht ausgerandet. Vorder-
ecken des Halsschildes abgerundet; Körper oben lang be-
borstet; Punktstreifen der Flügeldecken durch grobe Punk-
tierung der Zwischenräume oft etwas undeutlich.
Alagria nom. nov.
27, Endglied der Lippentaster vorn flach ausgerandet; Vorder-
ecken des Halsschildes spitz; Punktstreifen der Flügeldecken
regelmäßig; nur der Kopf reichlich beborstet.
} Porrolagria Kolbe
26, Fühler nach außen stark erweitert, Glieder stark abgeplattet,
Endglied schmäler als das vorhergehende Glied; Endglied der
Lippentaster fast walzenförmig. Allocera n. 8.
Geographische Verbreitung: Diese Unterfamilie hat ihre Ver-
treter in allen Weltteilen.
1. Gattung Adynata Fähr.
Adynata Fähraeus, Öfversigt Vet. Ak. Förh. XXVII, 1870, p. 330.
Originaldiagnose Fähraeus loc. cit.:
„Palpi labiales minuti, articulo ultimo breviter ovali; maxillaris
eodem articulo cultriformi. Labrum transversum, integrum.
Caput breve, basi constrictum; epistome sulco transverso a fronte
disjuncto. Oculi majusculi, antice emarginati, d supra aproximati,
spatio interjacente vix tertiam partem frontis occupante, Qlaterales.
Antennae & humeros paullo excedentes, articulo 3:0 antecedente
dimidio longiore, obconico, 4:0 paullo breviore, 5—10 latitudine
haud longioribus, ultimo quatuor antecedentibus, simul sumtis,
longitudine aequali; ® basin thoracis vix excedentes, articulis
5—10 transversis, ultimo duobus antecedentibus, simul sumtis,
vix longiore. Thorax transversus, ante medium leviter ampliatus,
apice lateribusque tenuiter, basi distinctius marginatus. Elytra
parum convexa, retrorsum modice dilatata. Pedes mediocres,
femoribus parum incrassatis; tibiis apice inermibus; tarsis quatuor
posterioribus articulo 1:0 elongato, omnibus penultimo bilobato.
Coxae anticae contiguae. Mesosternum angustissimum. Abdomen
bası obtuse lobatum.“
Der Autor gibt als einzigen Hauptunterschied zwischen
Adynata und Lagria an, daß das Endglied der Maxillartaster
messerförmig (cultriform) sei. Die Flügeldecken der Type (tricolor)
und seiner anderen Art (brevicollis) sind ohne Punktstreifen. Von
Die Lagriinae. ol
Fairmaire sind A. fuscocoerulescens und benuelineala und von
Peringuey ist A. eutraßeloides hinzugefügt worden. Diese Arten
haben Punktstreifen auf den Decken. Aus diesem Grunde erscheint
Adynata Fähr. in der Übersicht der Gattungen in beiden Abtei-
lungen.
Charaktere. — Körperform ist die einer typischen Lagria.
— Kopf gewöhnlich, mit dickem Halse. — Augen groß, beim &
ist der Abstand auf der Stirn sehr gering, gewölbt, vorn schwach
ausgerandet. — Fühler nach außen ziemlich stark verdickt, die
Schultern überragend, Endglied stark vergrößert, zuweilen aus-
gehöhlt, $, 3. und 4. Glied meist gleich lang. — Clypeus vorn
schwach oder nicht ausgerandet ; Oberlippe quer, vorn ausgerandet,
Ecken abgerundet. — Oberkiefer kurz, kräftig, zweispitzig. End-
glied der Maxillartaster schmal messerförmig bis ziemlich breit
dreieckig.
(ruficollis m.)
Halsschild meist kürzer als breit, vor der Mitte am breitesten,
Seiten deutlich gerandet. — Schildchen mittel, Spitze abgerundet.
— Flügeldecken viel breiter als der Halsschild, mehr oder weniger
gewölbt, nach hinten schwach erweitert, unregelmäßig runzelig
punktiert oder mit Punktstreifen; Epipleuren breit. — Vorder-
hüften aneinander stehend. — Beine mittel, Schienen schwach
gebogen oder gerade; Tibien unbedornt.
Geographische Verbreitung: Die Gattung ist auf Afrika
beschränkt.
Übersicht über die Arten.
1’ Flügeldecken mit Punktstreifen.
2° Endglied der Fühler beim $ einfach walzenförmig, mehr oder
weniger gebogen und zugespitzt.
3° Käfer klein, schwach gewölbt, mit vielen langen Borsten.
Länge 4—44, mm. — Oval, glänzend, nach hinten wenig er-
weitert. Rotbraun, Beine und Halsschild etwas heller, Kopf
schwarz, Fühler dunkel, gegen die Spitze schwarz. Kopf gewöhn-
_ lich; Oberlippe und Clypeus glänzend, mit zerstreuten Borsten-
punkten, Clypeus vorn fast gerade; Augen groß, sehr schwach
ausgerandet, Stirnabstand kleiner als der Augendurchmesser
(von oben); Stirn etwas eingedrückt, grob und dicht punktiert,
beborstet; Schläfen sehr kurz; Hals deutlich; Fühler kräftig,
die Schultern überragend, drittes Glied länger als das vierte,
Endglied so lang wie die vier vorhergehenden Glieder zu-
sammen. Halsschild quer, kaum breiter als der Kopf mit den
Augen, größte Breite vor der Mitte, Winkel abgerundet, alle
Ränder deutlich gerandet, vor dem Hinterrande mit scharfem
Quereindrucke über die ganze Scheibe, diese grob, nicht dicht
punktiert. Schildchen glatt. Flügeldecken mit kräftigen
Schultern, Punkte in den Streifen grob, Zwischenräume der
Punktstreifen breit, wenig gewölbt, mit zahlreichen Borsten-
du 6. Haiti
‚92
4’
5’
F. Borchmann:
punkten, Punkte gegen die Spitze nicht schwindend, aber die
Streifen; Spitzen zusammen abgerundet. Beine mit etwas
keuligen Schenkeln; Unterseite stark beborstet, Seiten grob
punktiert, Spitze dunkler; Metatarsus der Hinterfüße fast so
lang wie die folgenden Glieder zusammen.
Spanisch-Guinea, Makomo Campgebiet (gesammelt von
G. Teßmann).
2 dd im Königl. Museum in Berlin. A. exilis m.
Käfer größer, stark gewölbt, ohne lange Borsten (abgerieben ?).
Länge 61,3 mm. — Länglich, nach hinten deutlich erweitert.
Gelbbraun, Kopf und Fühler mit Ausnahme der ersten Glieder
schwarz, Schenkel gegen die Spitze, Punktstreifen und Spitze
des Abdomens dunkel. Kopf rundlich, Oberlippe und Clypeus
wie bei A. exilis m., Clypeus nach vorn stark verengt, vorn
nicht ausgerandet; Stirn breit, grob und zerstreut punktiert;
Augen schmal, ausgerandet, Stirnabstand groß; Schläfen so
lang wie ein Auge, dicht und grob punktiert; Fühler kräftig,
nach außen verdickt, die Schultern überragend, drittes Glied
länger als das vierte, Endglied kaum so lang wie die zwei
vorhergehenden Glieder zusammen (9). Halsschild breiter als
der Kopf mit den Augen, quer, vor der Mitte am breitesten,
vorn und hinten deutlich gerandet, Seitenrand deutlich, von
oben sichtbar, Scheibe ziemlich fein und nicht sehr dicht
punktiert, Querfurche vor dem Hinterrande wenig tief. Schild-
chen glatt. Flügeldecken mit kräftigen Schultern, Borsten-
punkte nicht sichtbar, Spitze etwas vorgezogen, einzeln ge-
rundet, Zwischenräume der Punktstreifen deutlich gewölbt,
nach hinten stärker. Beine normal; Mstatarsus der Hinterfüße
so lang wie die folgenden Glieder zusammen. Unterseite zeigt
keine Borsten, Seiten nicht grob punktiert.
1 2 in meiner Sammlung (Ch. Michel).
Abyssinien, Mission de Bonchamps. A. convexa m.
Endglied der Fühler besonders ausgezeichnet.
Endglied deutlich ausgehöhlt.
Oberer Rand der Grube mit deutlichem Kiele. Länge 4%—5
mm. — Länglich, mäßig glänzend, schwach gewölbt, Flügel-
decken nach hinten wenig erweitert. Gelbbraun, Halsschild,
Flügeldecken und Vorderbeine etwas heller, Kopf und äußere
Fühlerhälfte schwarz, Halsschild hell rötlichbraun. Kopf ge-
wöhnlich; Oberlippe und Clypeus quer, mit groben Borsten-
punkten, ‘Clypeus nach vorn verschmälert, schwach ausge-
randet; Stira schmäler als ein Auge, mit schwachem Längs-
eindrucke, grob und ziemlich dicht punktiert, beborstet;
Schläfen sehr kurz; Augen sehr schwach ausgerandet; Fühler
krättig, die Schultern überragend, drittes Glied länger als das
vierte, Endglied fast so lang wie die vier vorhergehenden
Glieder zusammen, etwas gebogen, Unterseite etwas ausge-
höhlt, oberer Rand der Grube mit scharfem Kiele. Halsschild
=
7
Die Lagriinae. 53
quer, etwas breiter als der Kopf mit den Augen, vorn breiter
als an der Basis, alle Seiten deutlich gerandet, Ecken abge-
rundet, vor dem Hinterrande eine Querfurche, Scheibe ziemlich
grob, nicht dicht punktiert. Schildchen glatt. Flügeldecken
mit kräftigen Schultern; Zwischenräume der Streifen gewölbt,
Borstenpunkte nicht zu finden, Wölbung nach hinten stärker.
Unterseite ziemlich dicht punktiert, kurz behaart. Beine nor-
mal. Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die folgenden
Glieder zusammen.
2 SZ aus Spanisch-Guinea, Nkolentangan (G. Teßmann)
im Königl. Museum in Berlin. A. apicieornis m.
Oberer Rand der Grube ohne Kiel, Grube tief und groß.
Fühler dick, alle Glieder bis auf das Grundglied, das dritte
und das Endglied viel breiter als lang.
Fühler nicht lang beborstet, etwas abgeplattet, 'Grube scharf
gerandet. Länge 51, mm. — Länglich, gewölbt, glänzend,
Flügeldecken nach hinten schwach erweitert, Beborstung nicht
sichtbar (abgerieben ?). Bräunlichgelb, Mittel- und Hinterbrust,
dıe fünf Endglieder der Fühler und die Augen schwarz, ebenso
der Vorder- und Seitenrand des Halsschildes sehr schmal und
die Randleisten der Epipleuren. Kopf runälich, dicht und grob
punktiert, Oberlippe und Clypeus mit einzelnen groben
Borstenpunkten, Clypeus nach vorn verschmälert, kurz, vorn
ausgerandet; Augen groß, stark ausgerandet, Stirnabstand
geringer als ein Auge; Schläfen kürzer als ein Auge, gerundet;
Hals deutlich. Fühler sehr kräftig, die Schultern überragend,
alle Glieder mit Ausnahme des 1., 3. und 11. Gliedes kürzer
als breit, etwas flach, 5.—8. an der Außenseite mit kurzem
Zähnchen, 10. dreimal so breit wie lang, Endglied so lang wie
die fünf vorhergehenden Glieder zusammen, stark ausgehöhlt,
Fühler ohne lange Borsten. Halsschild etwas quer, breiter als
der Kopf mit den Augen, grob, etwas runzelig punktiert, größte
Breite vor der Mitte, alle Seiten deutlich gerandet, vor dem
Hinterrande mit deutlichem Quereindruck über die ganze
Breite, alle Ecken abgerundet, Hinterrand gerade. Flügeldecken
doppelt so breit wie der Halsschild, grob punktiert-gestreift,
Zwischenräume gewölbt, mit einigen groben Querrunzeln, mit
Borstenpunkten, Schultern kräftig, Spitzen der Decken
einzeln gerundet; Seiten des Abdomens uneben, mit groben
“ Punkten. Beine normal; Metatarsus der Hinterfüße so lang
wie die übrigen Glieder zusammen.
1 & von Südost-Kamerun, Lolodorf, in meiner Sammlung
(gesammelt von L. Conradt). A. pachycera m.
Fühler lang beborstet, nicht abgeplattet, Grube nicht scharf
gerandet. Länge 41, mm. — Länglich, schwach gewölbt, stark
glänzend, Flügeldecken nach hinten schwach erweitert, der
ganze Käfer lang beborstet. — Rötlich braungelb, Kopf mit
Ausnahme der Munäteile, der Oberlippe und des Ciypeus
6. Heft
F. Borchmann:
schwarz, Beine mit Ausnahme der Schenkelbasis dunkel,
Fühler mit Ausnahme der Wurzelglieder schwarz. Kopf ge-
wöhnlich, grob punktiert, Stirn flach zwischen den Augen,
Oberlippe und Clypeus quer, mit zerstreuten Borstenpunkten;
Augen ziemlich groß, ausgerandet, Stirnabstand kleiner als
ein Auge; Schläfen kurz, sanft gerundet, stark beborstet;
Fühler kräftig, nach außen verdickt, die Schultern überragend,
Glieder allmählich kürzer werdend, 3. Glied länger als das 4.,
10. Glied das kürzeste, doppelt so breit als lang, Endglied fast
so lang wie die fünf vorhergehenden Glieder zusammen, das
breiteste, Unterseitestark derganzenLängenach ausgehöhlt.Hals-
schild fast quadratisch, so breit wie der Kopf mit den Augen,
etwas gewölbt, grob punktiert, etwas runzelig, stark und lang
beborstet, vor der Mitte am breitesten, alle Seiten fein gerandet,
Hinterrand in der Mitte unterbrochen, alle Winkel abgerundet.
Schildchen glatt, dreieckig, Spitze abgerundet. Flügeldecken
doppelt so breit wie der Halsschild, Schultern kräftig, Decken
stark punktiert-gestreift, Zwischenräume wenig gewölbt,
Punkte in den Streifen gegen die Spitze schwindend, Zwischen-
räume mit zahlreichen Borstenpunkten, Apex zusammen
gerundet. Unterseite mit zahlreichen flachen Borstenpunkten,
Seiten des Abdomens eben; Beine gewöhnlich, Schenkel
keulig, lang beborstet.
1 & von Portugiesisch-Guinea, Bolama, gesammelt von
L. Fea, in meiner Sammlung. A. cavicornis mm.
Fühler dünner, das zweite Glied das kürzeste, sonst alle Glieder
länger als breit. — Endglied stark ausgehöhlt, kurz, in der Mitte
etwas verbreitert. — Länge 7—81, mm. — Gestreckt, mäßig
gewölbt, Flügeldecken nach hinten schwach erweitert. —-
Braun, Oberlippe, Clypeus, Fühlerbasis und Halsschild rot-
gelb, Flügeldecken braungelb, Schenkelbasis hell, Spitze des
Hinterleibes dunkel. Kopf gewöhnlich, dicht, grob, etwas
querrunzlig punktiert, beborstet; Clypeus vorn ausgerandet,
wie die Oberlippe mit starken Borstenpunkten; Stirn etwas
uneben; Augen schmal, stark ausgerandet, Stirnabstand etwas
größer als ein Auge im Querdurchmesser; Schläfen kürzer als
ein Auge im Längsdurchmesser (von oben) flach gerundet;
Fühler kräftig, nach außen verdickt, stark beborstet, 3. Glied
etwas länger als das 4., $ Endglied wenig länger als die zwei
vorhergehenden Glieder zusammen, in der Mitte einseitig
etwas erweitert, unten deutlich ausgehöhlt, 10. Glied so lang
wie breit; @ Endglied kürzer als Glied 9 und 10, unten nur
abgeplattet, nicht ausgehöhlt. Halsschild etwas breiter als
lang, etwas breiter als der Kopf mit den Augen, grob und etwas
runzelig punktiert, lang beborstet, vorder Mitte am breitesten,
vorn sehr fein, hinten breit gerandet, hinten in der Mitte etwas
ausgeschnitten, wodurch der Rand unterbrochen wird. Schild-
chen rund, mit einigen groben Punkten. Flügeldecken normal,
4,
8’
9
Die Lagriinae. B5
mit kräftigen Schultern, groben Punktstreifen, etwas gewölbten
Zwischenräumen mit Borstenpunkten, Punkte und Streifen
gegen die Spitze wenig schwächer, Spitzen der Decken zu-
sammen schwach gerundet. Abdomen mit zahlreichen Borsten-
punkten. Beine normal, Schenkel etwas keulig. Prosternal-
fortsatz zwischen den Vorderhüften sehr dünn, nicht so hoch
wie die Hüften. Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die
folgenden Glieder zusammen. -
dd und 92 von Erythräa, Asmara und Usambara in. meiner
Sammlung. A. eochliophora m.
Endglied der Fühler nur einseitig abgeplattet. — Länge
51%—7 mm. — Gestreckt, etwas gewölbt, Flügeldecken nach
hinten schwach erweitert, mäßig glänzend, der ganze Käfer
lang weißlich beborstet. — Rotbraun, Beine mit Ausnahme der
Schenkelbasis dunkler, Fühler mit Ausnahme der Grundglieder
und die Augen schwarz. Kopf gewöhnlich, grob und dicht
punktiert, Oberlippe und Clypeus mit einigen groben Borsten-
punkten, kurz, Clypeus vorn gerade; Stirn etwas eingedrückt.
Augen groß, ausgerandet, Stirnabstand kleiner als ein Augen-
durchmesser; Schläfen kürzer als ein Auge, gleichmäßig ge-
rundet; Fühler kräftig, nach außen allmählich verdickt, die
letzten Glieder etwas platt, Fühler ziemlich lang beborstet,
3. Glied länger als das 4., 10. Glied quer, & Endglied so lang
wie die zwei vorhergehenden zusammen, unten platt, stumpf
zugespitzt. Halsschild wenig breiter als lang, etwas breiter
als der Kopf mit den Augen, größte Breite vor der Mitte,
Vorderrand gerade, Hinterrand schwach eingebogen, Vorder-
rand sehr fein, Hinterrand undeutlich gerandet, Seitenrand
herabgebogen, deutlich gerandet, @ Halsschild kürzer, Augen-
abstand größer, Endglied der Fühler kürzer als die zwei vor-
hergehenden Glieder zusammen, unten schwach abgeplattet.
Schildchen kurz, glatt, abgerundet. Flügeldecken doppelt so
breit wie der Kopf mit den Augen. Schultern kräftig, stark
punktiert-gestreift, Zwischenräume wenig gewölbt, mit ein-
zelnen Querrunzeln und zahlreichen Borstenpunkten, Streifen
nach hinten tiefer, Spitzen zusammen abgerundet. Unterseite
mit zahlreichen feinen Borstenpunkten, Seiten des Abdomens
grob punktiert. Beine mittel, Schenkel keulig, Beine lang
beborstet; Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die folgenden
Glieder zusammen.
1 8, 6 PP in meiner Sammlung.
Portugiesisch-Guinea, Bolama (L. Fea); Oubanghi, Fort de
Possel; Togo. A. erinita m.
‚ Flügeldecken ohne Punktstreifen.
Seiten des Halsschildes in der Mitte nicht winkelig eingezogen.
Flügeldecken mit starkem Eindrucke neben der Schulter;
Clypeus vorn gerade. — Länge 5 mm. — Länglich, gewölbt,
Flügeldecken nach hinten wenig erweitert, der ganze Käfer
6. Heft
56
2
F. Borehmann:
‘beborstet. — Rostrot, Kopf und Hinterleibsspitze schwarz,
Schenkelbasis hell, Halsschild braungelb, Fühler mit Ausnahme
. der 'Grundglieder schwarz. Kopf grob und dicht punktiert.
Oberlippe rötlich, fein und dicht, Clypeus grob punktiert,
vorn gerade; Augen groß; Hals deutlich; Fühler kräftig, die
Schultern überragend, nach außen verdickt, lang beborstet,,
3. Glied länger als das 4., d Endglied nicht ganz so lang wie die
drei vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild stark
quer, vor der Mitte am breitesten, Seiten bogig eingezogen,
Vorderwinkel abgerundet, Hinterwinkel mit Zähnchen, alle
Seiten deutlich gerandet, hinter dem Vorderrande und vor dem
Hinterrande eine scharfe Querfurche, Scheibe grob und nicht
sehr dicht punktiert; Schildchen spitz, glatt. Flügeldecken
ziemlich grob querrunzelig punktiert, Spitzen zusammen ab-
gerundet. Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die folgenden
Glieder zusammen.
Kapland. A. brevicollis Fähr.
Flügeldecken ohne starke Eindrücke neben den Schultern,
Punkte gröber, Clypeus vorn ausgerandet. — Länge 4—5 mm.
— Gestreckt, kürzer als brevicollis Fähr., mäßig glänzend,
gewölbt, Flügeldecken beim schwach, beim 9 stärker erweitert.
Hellbraun, Schenkelbasis, Halsschild und Schildchen rötlich,
Kopf schwarz, Fühler mit Ausnahme der Grundglieder und
die Flügeldecken dunkelbraun; Käfer deutlich anliegend
weißlich beborstet. Kopf grob und dicht punktiert; Augen
groß; Hals deutlich; Fühler kräftig, die Schultern überragend,
Glieder kürzer und dicker als bei brevicollis Fähr., Endglied
dick, so lang wie die vier vorhergehenden Glieder zusammen.
Glieder mäßig lang beborstet. Halsschild Y, breiter als lang,
so breit wie der Kopf mit den Augen, grob und ziemlich dicht
punktiert, alle Seiten deutlich gerandet, Seiten wenig einge-
zogen, von dem Hinterrand eine schmale Querfurche; Schild-
chen mit einigen groben Punkten. Flügeldecken doppelt so
breit wie der Halsschild, grob runzelig punktiert, Schultern
‘kräftig, Schultern zusammen abgerundet. 2 Augenabstand so
breit wie zwei Augen. Fühler kürzer, Glieder vom 5. Gliede
an quer, Endglied nicht so lang wie die zwei vorhergehenden
Glieder zusammen; Halsschild stärker gewölbt, kürzer, Flügel-
decken stärker gewölbt und erweitert. |
Metatarsus der Hinterfüße kürzer als die folgenden Glieder
zusammen.
Boma, Kongo-Staat. A. rufieollis Borchm.
Seiten des Halsschildes in der Mitte stumpfwinklig eingezogen,
Scheibe beiderseits in der Mitte mit starker Grube. — Länge
5 mm. — Sehr ähnlich brevicollis Fähr.. Braungelb, Hinter-
leibsspitze dunkler, Halsschild und Flügeldecken rötlich
braungelb, Kopf und Fühler mit Ausnahme der beiden Grund-
glieder schwarz, Beine mit Ausnahme der Schenkelbasis
114
DM
D
3
Die Lagriinae. 57
dunkelbraun, der Käfer anliegend, kurz, gelblich beborstet,
Kopf länger. Kopf rundlich, grob und ziemlich dicht punktiert,
Oberlippe sehr fein, Clypeus grob punktiert, vorn gerade.
Augen groß, Stirnabstand kleiner als ein Auge breit, Schläfen
kurz, Hals deutlich; Fühler kräftig, nach außen verdickt, die
Schultern überragend, 3. Glied länger als das 4., 6.—10. quer,
ziemlich kurz, schwarz beborstet, Endglied so lang wie die vier
vorhergehenden Glieder zusammen, walzenförmig, wenig ge-
bogen. Halsschild wenig breiter als der Kopf mit den Augen,
stark quer, vor der Mitte am breitesten, vorn und hinten gerade,
alle Seiten deutlich gerandet, Vorderwinkel stark abgerundet,
Hinterwinkel stumpfwinklig, mit deutlicher Spitze, Scheibe
mäßig grob und ziemlich weitläufig punktiert, Gruben wie oben
angegeben, vor dem Hinterrande eine scharfe Querfurche über
die ganze Breite. Schildchen dreieckig, mit abgerundeter
Spitze, glatt. Flügeldecken ziemlich grob, etwas querrunzlig
punktiert, Spitzen zusammen abgerundet. Unterseite dicht,
Seiten sehr grob punktiert. Beine kräftig, Schenkel keulig.
1 g aus Uganda, Blassu Busoga (Dr. E. Bayon) in meiner
Sammlung. A. foveicollis m.
Tabelle der übrigen Arten (nach der Färbung)-
Flügeldecken mit Punktstreifen.
Flügeldecken mit je einer braun-erzglänzenden Längsbinde.
Länge 6%, mm. — Länglich, braun-erzglänzend, Flügeldecken
strohgelb, auf jeder eine zarte braun-erzglänzende Längsbinde,
Halsschildbasis schmal gelb gerandet. Augen entfernt; Fühler
braun, Schultern überragend, Endglied länger als die zwei
vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild kurz, Seiten
ein wenig gerundet, Scheibe grob und nicht dicht punktiert.
Flügeldecken länglich oval, fein punktiert-gestreift, Zwischen-
räume flach, mit Borstenpunkten; Schenkelbasis rot.
Kilimandscharo. A. tenuelineata Fairm.
Flügeldecken ohne Längsbinden.
Der ganze Käfer erzglänzend, bräunlich-bläulich, Beine und
Fühler schwarzbraun. — Länge 6 mm. — Kopf stark punktiert;
Fühler kräftig, Halsschildbasis kaum erreichend. Halsschild
etwas quer, unregelmäßig, stark punktiert. Schildchen quer.
Flügeldecken ziemlich stark punktstreifig, fast gekerbt, Zwi-
schenräume etwas gewölbt, mit Querrunzeln.
Kilimandscharo. A. fuscocoerulescens Fairm.
Der Käfer nicht erzglänzend; rötlichgelb, Flügeldecken gelb,
Kopf und Hinterleibsspitze pechschwarz; aufstehend greis
behaart. Kopf fein und zerstreut punktiert; Augen groß,
ausgerandet, schwarz. Fühler die Schultern überragend,
kräftig, Basis rötlichgelb, Spitze schwarz, Endglied das längste.
Halsschild quer, vorn etwas breiter, Seiten ungerandet,
mäßig gewölbt, ganz rotgelb, deutlich punktiert; Schildchen
6. Heft
FH
D
ee
SU)
HS sonnupw Ma
F. Borehmann:
rotgelb, glatt. Flügeldecken doppelt so breit und fünfmal so
lang, Spitze abgerundet, mäßig gewölbt, blaßgelblich, Zwischen-
räume der Punktstreifen querrunzlig. Unterseite rötlichgelb,
leicht punktiert; Beine bräunlichgelb, Schenkelbasis hell.
Sierra Leone. A. striatella Gyll.
Flügeldecken ohne Punktstreifen. Gelblich, Kopf oben,
Fühlerspitze und Hinterleibsspitze schwarz, Flügeldecken gelb.
Länge 6% mm. — Länglich, dicht punktiert, leicht behaart;
Kopf punktiert, Clypeus und Mundteile rot; Fühler die Schul-
tern überragend; Halsschild etwas quer, hinten undeutlich
ausgerandet, ganz rötlichgelb, ziemlich dicht punktiert, Basis
deutlich, Seiten- und Vorderrand fein gerandet. Schildchen
dreieckig, glatt. Flügeldecken hinter den Schultern gerundet,
nach hinten etwas erweitert, gewölbt, zart punktiert. Beine
rostrot, Hintertarsen dunkler.
Kapland. A. trieolor Fähr.
"Übersicht über die Arten.
. Ad. apicicornis n. sp., Spanisch-Guinea.
. Ad. brevicollis Fähr., Öfvers. Vet. Ak. Förh. 1870, p. 331,
Kapland.
Ad. cavicornis n. sp., Portugiesisch-Guinea.
Ad. cochliophora n. sp., Erythräa, Usambara.
Ad. convexa n. sp. Abyssinien.
Ad. crinita n. sp., Portugiesisch-Guinea.
Ad. exilis n. sp., Spanisch-Guinea.
Ad. foveicollis n. sp., Uganda.
Ad. fuscocoerulescens Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII,
1894, p. 393. Transvaal, Kilimandscharo.
. Ad. pachycera n. sp., Südost-Kamerun.
. Ad. ruficollis Borchm., Deutsche Ent. Zeit. 1909, p. 84; Bull.
Soc. Ent. Ital. LX, 1908 (1909), p. 215. Kongo.
. Ad. striatella Gylih., Schönh. Syn. Ins. I, 3, App. 1817, p. 11.
Sierra Leone.
. Ad. tenuelineata Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII, 1894,
p. 393. Kilimandscharo.
. Ad. tricolor Fähr., Öfvers. Vet. Ak. Förh. 1870, p. 331.
Südafrika.
2. Gattung Lagria Fabr.
Lagria Fabricius, Ent. Syst.I, 2, 1775, p. 124; Syst. Eleuth. II,
1801, p. 69. — Olivier, Entom. III, 1795, no. 49, p. 1. —
Latreille, Hist. Natur. III, 1801, p. 179; X, 1803, p. 350;
Gen. Crust. et Ins. II, 1807, p. 197. — Castelnau, Hist. Nat. II,
1840, p. 256. — Mulsant, Col. Fr. Latipennes 1856, p. 12. —
Lacordaire, Gen. Col. V, 1859, p. 563, 568, 569. — Seidlitz,
Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 323.
Die Lagriinae. 59
Originaldiagnose: Fabricius, Ent. Syst. I, 2, 1775, p. 124.
„Palpi quatuor inaequales. antici securiformes. postici extrorsum
crassiores. Labium membranaceum, integrum. Antennae fili-
formes.“
Diese Gattung umfaßt eine große Anzahl von Arten mit sehr
verschiedenem Habitus, die sich aber nur schwer in scharf begrenzte
Gruppen teilen lassen. Als Typus müssen wir L. hirta L. ansehen.
Ihr Habitus ist bedingt durch den schmalen Halsschild und die
breiten Flügeldecken mit wohl entwickelten Schultern. Der Hals-
schild ist selten nach vorn verbreitert. Um die unübersichtliche
Gattung aufzuteilen, muß auf scheinbar nebensächliche Merkmale
generischer Wert gelegt werden, wie dies auch von Fairmaire und
anderen getan worden ist.
Über die Biologie verbreitete sich Marshall in Trans. Ent. Soc.
London 1902, p. 334, 342, 347.
Über die Bildung des Flügelgeäders arbeiteten Roger (Flügel-
geäder der Käfer 1875, p. 64) und Kempers (Tijdschr. Ent. XLIV,
1901, p. 34, t. IV, fig. 22).
Roger schreibt über die Flügel von Lagria hirta L.: „Flügel
schwärzlich pigmentiert, Adern gelbbraun, Apikalteil sehr klein.
Anordnung des Geäders wie bei Cistela, auffallend ist nur die über-
wiegende Länge des mittleren Dritteils der V. int.-media und die
dadurch bedingte starke Verkürzung des letzten Drittels dieser
Ader sowohl als auch des entsprechenden Abschnitts ihrer Neben-
adern.“
Charaktere. Der Kopf ist rundlich, mit dickem Halse.
Die Augen sind meistens nur mittelgroß (Ausnahme einige Arten
aus Madagaskar) und stets vorn ausgerandet. Nach der bei Männ-
chen und Weibchen verschiedenen Augengröße. variiert die Länge
der Schläfen. — Der Clypeus ist vorn stets und meist stark aus-
gerandet, so daß die Gelenkhaut sichtbar wird. — Die Oberlippe
ist stets quer, die Vorderecken sind abgerundet, der Vorderrand
ist fast immer mehr oder weniger stark ausgeschnitten. — Die
Oberkiefer sind bei allen Arten kurz und stark, zweispitzig und
besitzen einen gut entwickelten Mandibelsack. — Mentum und
Ligula sind meist sehr zart. Immer ist das Endglied der Lippen-
taster mehr oder weniger konisch und ziemlich dick. Die Länge
des Mentums ist verschieden, die Seiten sind fast immer parallel.
— Die Maxillen sind zweilappig und unbewehrt. Meist ist die
innere Lade schwächer als die äußere. Die Taster sind kräftig,
das Endglied ist dick, breit dreieckig. — Die Fühler sind recht
verschieden. Sie sind nach außen verdickt, schnurförmig (Z.
villosa F.) oder fadenförmig (L. gracilicornis Borchm.). Das
Grundglied ist immer ziemlich dick, das 2. Glied sehr kurz und das
Endglied meist viel länger als das vorhergehende Glied. Die Fühler-
länge ist verschieden; immer überragen sie die Schultern. Der
Halsschild ist verschieden gestaltet: entweder walzenförmig, so
lang wie breit oder kurz mit gerundeten Seiten oder aber vor der
6. Heft
60 F. Borchmann:
Mitte am breitesten. Die Seiten sind fast immer gerandet und
meistens herabgebogen, so daß der Rand von oben nicht sichtbar
ist. Die Scheibe ist zuweilen durch einen Kiel (L. Bennigseni
Borchm.), durch einen Eindruck (L. amoena Fähr.) oder durch
eine glatte Erhabenheit ausgezeichnet (L. villosa F.). Auch scharfe
Querfalten sind nicht selten (L. Grenieri Bris. und L. concolor
Blanch.). Die Breite ist nach den Geschlechtern oft verschieden.
Das Schildchen ist kurz und rundlich. Die Flügeldecken sind viel
breiter als der Halsschild. Sie zeigen verschiedenen Typus.
Meistens sind sie beim @ nach hinten stärker erweitert als beim £.
Oft sind sie beim Q hinten bauchig aufgetrieben. Sie sind mehr oder
weniger verworren punktiert und oft gerunzelt. Einige Arten
besitzen Längsrippen. Die Epipleuren sind stets ganz und breit.
Der Nahtwinkel ist meist breit und stumpf, selten spitzwinklig
vorgezogen. Die Unterflügel fehlen nur den Weibchen der Unter-
gattung Apteronympha Seidl. Das Abdomen hat nur fünf Seg-
mente. In äußerst seltenen Fällen zeigt das Abdomen der Männchen
ein kleines tiefgespaltenes 6. Segment. Die Beine sind meist
kräftig und tragen oft Geschlechtsmerkmale, die Schenkel oft
stark verdickt und gebogen. Die. Schienen sind meist gerade,
seltener gebogen, ohne Enddorne. Der Metatarsus der Hinterfüße
ist oft so lang wie die folgenden Glieder zusammen. Die Unterseite
der Fußglieder ist mit kurzen, starren Borsten besetzt.
Geographische Verbreitung: Die sehr zahlreichen Arten
kommen in allen Erdteilen mit Ausnahme Amerikas vor.
Prof. G. v. Seidlitz gab in Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898,
p. 336 folgende
Übersicht der Untergattungen.
1, Seiten des Halsschildes ganz ungerandet, oder der Seitenrand
ist nur angedeutet und stark herabgebogen.
0, Augen nierenförmig, am Vorderrande deutlich ausgerandet,
Kopfschild am Vorderrande ausgerandet, Seitenrand des Hals-
schildes angedeutet, Vorderhüften aneinander stehend.
2, Epipleuren bis zur Spitze deutlich, diese einzeln gerundet,
Fühler bei & und 2 sehr verschieden, das letzte ‘Glied beim
verlängert, wenigstens so lang als die drei vorhergehenden
zusammen.
3, 8 und 2 geflügelt. 1. subg. Lagria i. sp.
3’ & geflügelt, 2 ungeflügelt. 2. subg. Apteronympha.
2’ Epipleuren dicht vor der Spitze aufhörend, Nahtwinkel scharf
rechtwinkelig, Fühler bei $ und 2 wenig verschieden, das
letzte Glied beim '& kaum verlängert, so lang als die zwei vor-
hergehenden zusammen. 3. subg. Chrysolagria.
0’ Augen quer, am Vorderrande kaum ausgerandet, Kopfschild
am Vorderrande gerade, Vorderhüften durch einen schmalen
Fortsatz des Prosternums getrennt, Fühler wie. bei Lagria
i. sp. Hierher würde Arthromacra kommen, wenn sie nicht
eine besondere Gattung bildete.
1’ Seiten des Halsschildes deutlich gerandet, der scharfe ei
rand nicht herabgebogen, Augen und Fühler wie bei Lagria i.sp.
4. subg. Mierolagria.
Ich füge noch folgende Untergattungen hinzu. Chrysolagria
Seidl. muß eine selbständige Gattung werden.
‘1° Halsschildrand herabgebogen.
2’ Vorderecken des Halsschildes nicht spitz.
3’ Apex der Flügeldecken nicht stark vorgezogen.
4’ Beide Geschlechter geflügelt. Lagria in spe.
4, 2 ungeflügelt. Apteronympha Seidl.
3, Apex der Flügeldecken stark vorgezogen; Flügeldecken hinter
dem Schildchen beim 2 stark eingedrückt, Schultern stark ge-
faltet (9). Geschlechter stark verschieden. Lagriella n. subg.
2, Vorderecken des Halsschildes spitz. Apex der Flügeldecken
nicht stark vorgezogen; Flügeldecken meist stark querrunzlig,
hinter dem Schildchen nicht stark eingedrückt.
Derolagria n. subg.
1, Halsschildrand nicht herabgebogen; Körper in beiden ‚Ge-
schlechtern nach hinten nicht erweitert, klein.
Microlagria Seidl.
1. Untergattung: Lagria i. sp.
Seidlitz, Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 336.
„seiten des Halsschildes nur angedeutet und stark herab-
gebogen; Augen nierenförmig, deutlich ausgerandet, Kopfschild
am Vorderrande ausgerandet, Vorderhüften aneinanderstehend.
Epipleuren bis zur Spitze deutlich, Spitzen einzeln gerundet;
Fühler bei Z und 2 sehr verschieden, das letzte Glied beim & ver-
längert, wenigstens so lang wie die drei vorhergehenden Glieder
zusammen; :g und Q geflügelt.“
Wenn die exotischen Arten mit einbezogen werden, bedarf die
obige Charakteristik einer Abänderung. Die Spitzen der Flügel-
decken sind nicht immer einzeln gerundet bei Tieren, die sonst in
diese Gruppe gehören. Das Endglied der Fühler ist bei manchen
Arten kaum so lang wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammen
und bei einer Gruppe nur so lang als das 10. Glied.
Übersicht über die Gruppen.
1’ Flügeldecken mit Längsrippen, deutlichen Spuren von solchen
oder Längsfalten. Gruppe 1.
1, Flügeldecken ohne Spuren von Längsrippen oder Längsfalten.
2’ Flügeldecken mit starken, glatten Querrunzeln, meist flach
verbreitert. Gruppe 2.
2, Flügeldecken mit gewöhnlicher Skulptur.
3° Oberer Rand der Flügeldeckenepipleuren an den Seiten von
6. Hofk
62
>:
3%
4’
F. Borchmann:
oben sichtbar; Flügeldecken in beiden Geschlechtern sehr
breit, in der Schultergegend nicht stark eingedrückt. Gruppe3.
Rand der Epipleuren nicht von oben sichtbar, Flügeldecken
nicht in beiden Geschlechtern sehr breit.
Halsschild beim Q mit gitterförmigem Eindrucke. Gruppe 4.
Halsschild beim 2 ohne solchen Eindruck.
Fühler schnurförmig; Endglied nicht stark verlängert.
Gruppe 5.
Fühler anders gebildet.
Fühler gegen die Spitze deutlich dicker, wenigstens das vor-
letzte Glied quer. Gruppe 6.
Alle Glieder gestreckt.
Endglied viel länger als das vorhergehende Fühlerglied.
Flügeldecken in beiden Geschlechtern hinter dem Schildchen
stark niedergedrückt. Gruppe 7.
Flügeldecken hinter dem Schildchen nicht stark eingedrückt.
| Gruppe 8.
Endglied der Fühler beim $ kaum länger als das vorhergehende
Glied. Gruppe 9.
Gruppe 1.
Längsrippen sehr deutlich erhaben, oft durch feinere Skulptur
von den Zwischenräumen unterschieden.
Oberseite des Käfers metallisch. — Länge 19—20 mm. Stark
gewölbt; schwarz, oft mit grünlichem oder dunkelblauem
Schimmer, Kopf und Halsschild grünlich erzschimmernd,
Flügeldecken stark glänzend; Fühler kurz, Glieder vom 5.
an fast walzenförmig, 3. Glied wenig länger als das 4., Endglied
etwas länger als das 10., gebogen, spitz; Halsschild quer, breiter
als der Kopf mit den Augen, stark gewölbt, uneben, Seitenrand
deutlich; Flügeldecken nach hinten erweitert, hinter dem
Schildchen niedergedrückt, mit Längsrippen, gleichmäßig fein
punktiert. 1. Tarsenglied der Hinterfüße so lang wie die fol-
genden Glieder zusammen.
Nur 22 bekannt. Type in meiner Sammlung.
Philippinen, Negroes. L. fulgidipennis Borchm.
Oberseite nicht metallisch, braun oder schwarz.
Behaarung auf Halsschild und Flügeldecken gleichfarbig.
Behaarung rotbraun. Die Arten dieser Abteilung haben alle
eine schwarze und eine braune oder gelblichbraune Form und
sind schwierig zu unterscheiden. — Länge 13—14 mm. Mäßig
gewölbt, wenig erweitert, wenig glänzend; viel dichter, aber
nicht länger behaart als die verwandten Arten. Schwarzbraun.
Fühler fadenförmig, die Schultern weit überragend; 3. Glied
länger als das 4., Endglied kürzer als die zwei vorhergehenden
Glieder zusammen; Halsschild quer, breiter als der Kopf mit
den Augen, Apex und Basis gleich breit, Seiten gerundet,
Scheibe dicht punktiert, mit Längskiel und jederseits einem
»
5’
a
6’
%
2
Die Lagriinae. 63
Quereindruck; Flügeldecken mit vielen zarten Längsrippen,
sehr dicht, kaum querrunzelig punktiert, zugespitzt, schwach
vorgezogen; Unterseite dicht punktiert und behaart. 1. Glied
der Hintertarsen fast so lang wie die folgenden Glieder zu-
sammen.
2 Q2 in meiner Sammlung.
Gabun. L. gabonica n. sp.
Behaarung greis.
Rippen breit, stark erhaben. — Länge 13—14 mm. Schwarz
oder braun. Form wie L. gabonica m. Flügeldecken hinter dem
Schildchen etwas niedergedrückt, mit vier Längsrippen; Hals-
schild wie bei gabonica; Fühler ebenso, Endglied so lang wie
die zwei vorhergehenden Glieder zusammen; 1. Glied der
Hintertarsen länger als die folgenden Glieder zusammen.
Britisch Uganda; Entebbe und Sesse-Inseln.
L. Bennigseni Borchm.
Rippen schwächer.
3. Fühlerglied deutlich länger als das 4. — Länge 12—16 mm.
Schwarz oder gelbbraun, im letzten Falle die Fühler schwarz,
die Spitzen der Schenkel und die Schienen und Füße dunkel-
braun; Fühlerglieder alle mit Ausnahme des 2. länger als breit,
Endglied beim & länger als die drei vorhergehenden Glieder
zusammen; Halsschild quer, sehr dicht und mäßig grob
punktiert, mit zwei Eindrücken und einer Längslinie, vorn
nicht breiter als hinten; Flügeldecken mit je drei Rippen,
querrunzlig, Spitzen einzeln abgerundet; der ganze Käfer kurz,
anliegend, greis behaart. Beine normal; 1. Glied der Hinter-
tarsen so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
Mittleres Westafrika. L. obesa Thoms.
3. Fühlerglied so lang wie das 4. — Länge 11,5—13 mm.
Gestalt und Färbung der L. obesa Thoms. ; Behaarung schwach
gelblich; Flügeldecken jede mit acht zarten Rippen, Kopf
hinter den Augen kürzer.
Gabun. L. opaca Kolbe
Behaarung auf dem Halsschilde goldgelb, auf den Flügeldecken
greis. — Länge 18—19 mm. Form wie die vorigen Arten;
schwarz, zuweilen Mittel- und Hinterbrust und das Abdomen
braun ; Fühler dünn, 3.Glied wenigerlänger als das4., Endglied so
lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen (9);
Halsschild quer, größte Breite vor der Mitte, dicht punktiert;
Flügeldecken mit je vier starken Rippen, dazwischen Neben-
rippen, Apex der Decken ziemlich spitz, Skulptur der Decken
wie bei den übrigen Arten; 1. Glied der Hinterfüße so lang
wie die übrigen Glieder zusammen.
Britisch-Uganda; Iturifluß. L. auricollis Borchm.
Längsrippen wenig deutlich, meist faltenartig, nicht durch
die Skulptur von den Zwischenräumen verschieden.
g und Q an Gestalt wenig verschieden.
6. Heli
64
F. Borchmann:
8° Käfer wenig über 11 mm; Halsschild auf der Scheibe mit Quer-
I
10’
‚10,
11
b 7
12
12,
13°
runzeln. Länge 11 mm. Form wie L. obesa Thoms.; rostrot,
vielleicht auch schwarz. Kopf und Halsschild braun, Fühler
schwarz, die zwei oder drei Grundglieder braun, Beine schwarz-
braun, Schenkelbasis hell; Fühler kräftiger, 3. Glied etwas
länger als das 4., Endglied so lang wie die fünf vorhergehenden
Glieder zusammen ($), Halsschild sehr kurzquer, vorn schmäler
als am Grunde; Flügeldecken gröber querrunzlig. 1. Glied
der Hintertarsen kaum so lang wie die folgenden Glieder zu-
sammen.
Nordkamerun. L. collina Kolbe
Käfer viel größer als 11 mm; Halsschild nicht mit breiten
Querrunzeln.
3. Fühlerglied länger als das 4., 2 Epipleuren der Flügsldecken
normal. Länge 161, mm. Ziemlich gestreckt; hellbraun,
Beine schwärzlich, Schenkelbasis hell, Fühler mit Ausnahme
der zwei Grundglieder schwarz; Behaarung und Skulptur wie
bei den vorigen Arten; Fühler dick, die letzten Glieder so lang
wie breit; Halsschild an jeder Seite mit je zwei hintereinander
liegenden queren Gruben, Seiten wenig gerundet, Vorderrand
kürzer als die Basis; Rippen der Flügeldecken schwinden
gegen die Spitze.
Zentralafrika; Togo. L. foveicollis Quedenf.
3. Fühlerglied nicht länger als das 4. ; 2 Epipleuren in der Spitze
nicht zusammenlaufend. Länge 16—22 mm. Breiter als die
vorige Art; Skulptur und Behaarung dieselbe, Rippen noch
schwächer; gelbbraun mit schwarzen Fühlern bis pechschwarz;
Fühler schlanker, alle Glieder länger als breit, Endglied beim
d so lang wie die vier vorhergehenden Glieder zusammen;
Halsschild stärker quer, jederseits nur mit einem Quereindrucke.
Kamerun. L. corpulenta Borchm.
d und @ von verschiedener Form.
Flügeldecken mit ziemlich breiten Querrunzeln. — Länge
9 mm. Körper schwarz, Flügeldecken braun, der Käfer ab-
stehend greis behaart. Endglied der Fühler beim g etwas
länger als die drei beim 2 wie die zwei vorhergehenden Glieder,
zusammen.
Sibirien. L. laticollis Motsch.
Flügeldecken ohne breite Querrunzeln.
Endglied der Fühler beim $ wenig länger als die drei vorletzten
Glieder zusammen.
Stirn des & breit, nicht vertieft. — Länge 8 mm. Flügeldecken
sehr fein punktiert, feiner und dichter als bei L. hirta L. Fär-
bung und Behaarung wie L. hirta L. (Nach Beschreibung.)
Amur. L. subtilipunetula Seidl.
Stirn des g schmal, vertieft.
Halsschild etwas kürzer als an der Basis lang, sehr fein punktiert,
Länge 10—11 mm. Körper schwarz, Flügeldecken gelb.
Die Lagriinae. 65
» überall lang, abstehend, gelb behaart. Fühlerglieder beim &
alle länger als breit, Halsschild beim 2 mit einer schildförmigen
»ı Erhabenheit und meist mit einem Grübchen in der Mitte,
»
Pe
h/
14,
11
Stirn: zwischen den Augen fein punktiert; Halsschild un-
‘punktiert oder fein und grob punktiert.
Südliches Europa. L. atripes Muls.
Halsschild deutlich punktiert, mit feinem Seitenrande, beim &
nicht schmäler als der Kopf.
Spanien. var. puneticollis Seidl.
Halsschild fast unpunktiert.
Halsschild mit angedeutetem Seitenrande, beim & in der Mitte
kaum schmäler als der Kopf.
Südeuropa. atripes typus.
Halsschild mit kaum angedeutetem Seitenrande, beim & in
der Mitte deutlich schmäler als der Kopf. (Tabelle von Dr. G.
v. 'Seidlitz;) :
Ungarn und 'Siebenbürgen. var. tenuicollis Seidl.
,‚ Halsschild so lang oder länger als an der Basis breit ($).
Halsschild beim & sehr fein punktiert, beim $ meist gröber und
mit Grübchen. — Länge 7—10 mm. Körper schwarz, Flügel-
decken gelb, Behaarung wie bei der vorigen Art; Augen weniger
stark ausgerandet; Halsschild fast glatt bis ziemlich dicht
punktiert. Endglied der Fühler beim & so lang wie die drei
vorletzten Glieder zusammen, beim ® kürzer; Flügeldecken-
epipleuren nach hinten schmäler als bei L. atripes Muls.
Europa, Sibirien. L. hirta L.
Hierher wahrscheinlich auch L. lurida Kryn. Länge 3% lin.
Schwarz, behaart; Halsschild rundlich; Flügeldecken gelblich-
schwärzlich; Augen groß; Halsschild vorn mit einer kaum
wahrnehmbaren Längsleiste und am Hinterrande mit einer
flachen Grube. (Nach der Beschreibung.)
Süd-Rußland.
Halsschild beim ziemlich grob punktiert, beim $ mit schwacher
Grube; Käfer weniger schlank. — Länge 9—10%, mm. Form
und Färbung wie L. hirtaL. Fühler kräftiger; Halsschild oft
mit rötlichem Vorder- und Hinterrande, Tibien und Tarsen
heller.
Nord-Indien,. Himalaya. L. indicola Bates
Endglied der Fühler beim $ mindestens so lang wie die vier
vorletzten Glieder zusammen.
Endglied so lang wie die vier vorletzten Glieder zusammen.
Länge 8,5—9 mm. Form, Farbe und Behaarung wie bei Z.
hirta L., aber das ? schmäler und weniger gewölbt; Endglied
der Fühler beim ? kürzer als die drei, beim & so lang wie die
vier vorhergehenden Glieder zusammen, Stirn des & nicht ein-
© gedrückt, %, so breit wie beim 2.
Arehiv für Naturgeschichte
1915. A. 6.
Sibirien. L. fuseata Motsch.
ö 6. Heft
66
15,
>
16
16,
177
AT,
2 nn mw m
DD u Ö&n
B:
F. Borchmann:
Endglied so lang wie die sechs vorhergehenden Glieder zu-
sammen.
Flügeldecken braun. — Länge 6,5—8 mm. Glänzend schwarz;
Stirn beim & eingedrückt, 4, so breit wie beim 2; Halsschild
stark glänzend, beim & zerstreut punktiert, Seiten etwas
gerundet, beim 2 dichter punktiert und mit scharfem Längs-
eindrucke.
Sibirien, China, Japan. L. nigrieollis Hope
Flügeldecken gelb.
Halsschild dicht gedrängt punktiert, Haare der Flügeldecken
ziemlich aufstehend. — Länge 7,5 mm. Vorletzte Fühlerglieder
beim & nicht länger als breit, letztes Glied beim ® kürzer als
die zwei vorletzten Glieder zusammen; Stirn zwischen den
Augen breiter als bei ZL. hirta L., Halsschild beim & so breit,
beim 9 breiter als lang, mit kurzen aufstehenden braunen
Haaren, beim 9 der Länge nach eingedrückt, $ mit Grübchen
an der Basis. Flügeldecken kurz behaart.
Algier, Marokko. L. brevipilis Desbr.
Halsschild sehr fein und weitläufig punktiert. — Länge 8 mm.
Form und Farbe wie L. hirta L., ziemlich lang gelblich behaart;
Halsschild beim & schmäler als der Kopf mit den Augen,
beim 9 so breit wie der Kopf, mit Längsfurche; Stirn beim $
schmal, eingedrückt.
Japan. L. rufipennis Mars.
In die 1. Gruppe gehört wahrscheinlich auch L. corrugata Per.
Übersicht über die Arten.
. L. atripes Muls. et Guilleb., Ann. Soc. Linn. Lyon (2) II,
1855, p. 74; Opusc. VI, 1855, p. 42. — Baudi, Deutsche Ent.
Zeitschr. 1877, p. 412. — Seidlitz, Naturg. Ins. Deutschl.
V, 2, 1898, p. 337 und 341. — Südliches Europa.
var. dunckicollis Seidl. loc. cit. — Süd-Europa.
var. tenuicollis Seidl. loc. cit. — Ungarn, Siebenbürgen.
Biologie: Muls., Ann. Soc. Linn. Lyon (2) II, 1855, 2, p. 73;
Opusc. VI, 1855, p. 41—42 (Larve).
L. auricollis Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 70.
— Uganda.
. Bennigsenni Borchm., loc. cit., p. 72. — Engl. Uganda.
. brevipilis Desbr., Bull. Ac. Hipp. 1881, p. 95. — Seidl.
Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 338. — Algier.
. collina Kolbe, Berl. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 547. —
Nord-Kamerun.
. corpulenta Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 69.
— Kamerun.
syn. rugidennis Gahan, Ruw. Exped., Trans. Lond. 1909,
p. 206. — Ruwenzori.
L. corrugata Per., Trans. S. Afr. Phil. Soc. VI, 1892, p. 61.
— Sambesi.
10.
21.
ST u ©
Die Lagriinae. 67
. foveicollis Quedenf., Berl. Ent. Zeit. XXXII, 1888, p. 187.
— Zentral-Afrika.
. fulgi dipennis Borchm., Philipp. Journ. Sc.VIII, 1913, p. 44.
— Manila.
. gabonica n. sp. — Gabun.
. hirta L., Syst. Nat. Ed. X, 1758, p. 377. — Fabr., Syst.
Ent. 1775, p. 125. — Oliv. Enc. meth. VII, 1792, p. 446;
Ent. III, 1795, No. 49, p. 4, t. 1, f. 1a—c. — Panzer, Ent.
germ. 1795, p. 202 (3). — Latr. Hist. Nat. X, 1803, p. 351
(SP), t. 90, f. 3. — Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2,
1898, p. 388 und 345. — Kolbe, Zeitschr. f. Entom. Breslau
XIX, 1904, p. 13. — Europa.
Biologie, Anatomie: Lyonnet, Rech. s. l’Anat. et Metam.
1832, p. 114, t. 10, £. 31. — Muls., Ann. Soc. Linn. Lyon
(n. s.) II, 1855, p. 65; Opusc. VI, 1855, p. 34—39, 65. —
Perris, M&m. Soc. Liege X, 1855, p. 255, t. 5, f. 64—72. —
Schiödte, Nat. Tidsskr. 1881, III, 12, p. 525—531, t. 14,
f. 12—21. — Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 326.
Synonyme:
Chrysomela hirta L., Syst. Nat. Ed. X, 1758, p. 377.
Crioceris hirba Müll., Zool. Dan. Prodr. 1776, p. 85.
Cryptocephalus hirtus Gmel., Linn. Syst. Nat. I, P. IV, 1788,
p. 1730.
Auchenia hirta Marsham, Ent. brit. 1802, p. 218.
Chrysomela pubescens L., Syst. Nat. 1767, p. 603.
Lagria pubescens F., Syst. Ent. 1775, p. 125. — Oliv. Encycl.
meth. VII, 1792, p. 446. — Cast. Hist. nat. II, 1840, p. 256.
Cryptocephalus pubescens Gmel., Linn. Syst. Nat. I, P. IV,
1788, p. 1730.
Cantharis no. 6 Geoffr., Hist. Abr. Ins. I, 1762, p. 344 (8).
Cantharıs spadicea Scop., Ent. Carn. 1763, p. 43, t. 5, f. 137.
Cantharis flava Fourc., Ent. paris. 1785, p. 155.
Tenebrio A Deg., Mem. Hist. Ins. V, 1775, p. 44, t. 2,
f. 23 (9), 24 (8).
Lagria glabrata F., Syst. Ent. 1775, p. 125; Spec. Ins. I, 1781,
p. 160; Mant. v 1787, p. 94.
Lagria nudipennis Muls., Col. Fr. Latipennes 1856, p-. 20 ($).
Lagria depilis Muls., loc. ei, p. 21 (SP).
Lagria seminuda Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1889, p- 259.
Lagria ? caucasica Motsch., Col. Sib. Schrenck 1860, p. 144.
Lagria lurida Krynicki, Bull. Mosc. V, 1832, p. 137.
Lagria ? pontica Motsch., loc. cit., p. 144.
var. limbata Desbr., Bull. d’ Hipp. 1881, p. 94. — Algier.
Biologie: Lyonnet, Rech. s. ’anat. 1832, p. 112, t. 10, £. 17—31.
— Westw. Introd. 1839, 1, p. 290, f. 32 (25). — Cand£ze,
Mem. Soc. Sc. Liege VIII, 1853, t. 7, f. 2. — Heeger, Sitzb.
Ak. Wiss. Wien X, 1853, p. 161—163, t. 1. — Perris, Mem.
Soc. Sc. Liege X, 1855, p. 255, t. 5, £. 64—72.. — Muls.
Hi 6. Heft
68
12.
13.
14.
15.
16.
IT:
18.
19.
16%
IM
ar
F. Borchmann:
Ann. Soc. Linn. Lyon (2) II, 1855, p. 65; Opusc. VI, 1855,
p. 34—39. — Lacord., Gen. Col. V, 1859, p. 565. — C. G.
Thoms., Skand. Col. VI, 1864, p. 274. — Kittel, Corrbl.
zool.-min. Ver. Regensb. XXXIV, 1880, p. 156—157. —
Schioedte, Nat. Tidsskr. 1881, III, 12, p. 525—531, t. 14,
f. 12—21. — Kolbe, Zeitschr. f. Ent. Breslau XIX, 1894,
p. 13. — Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 326.
— Jacobson, Käfer Rußl. 1905, p. 57, f. 157. — Everts,
Col. Neerl. Suppl. 1903, t. 6, £. 3.
L. indicola F. Bates, Cist. Ent. Il, 1872, p. 483; Sec. Yark.
Miss. Col. 1890, p. 77. — Murree.
syn. costatula Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909,.p. 714.
— Nord-Indien.
syn. subcostata Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XL, 1896, p. 56.
— Himalaya.
L. laticollis Motsch., Schrencks Reise 1860, p. 143, t. 9, f. 20.
— Abeille XVI, 1878, p. 109. — Seidl., Naturg. Ins. Deutschl.
V, 2, 1898, p. 340. — Sibirien.
L. lurida Kryn., Bull. Mosc. V, 1832, p. 137; Pariser Ausg.
1836, p. 180. — Orenburg.
? syn. zu L. hirla L.
L. nigricollis Hope, Proc. Ent. Soc. 1842, p. 61; Trans. Ent.
Soc. IV, 1845, p. 11. — Seidl., Naturg. Ins. "Deutschl. V,
2, 1898, p. 340. — Sibirien, China, Japan.
L. obesa J. Thoms., Arch. Ent. II, 1858, p. 104. — Gabun.
syn. Pubens Fairm., Ann. Soc. Ent. France LXVI, 1899,
p. 140. — West-Afrika.
syn. subcostata Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1880, p. 254.
— Aschantıi.
syn. subcostatula Fairm., Ann. Soc. Ent. France XXXVII,
1893, p. 144. — Oubanghi.
L. opaca Kolbe, Berl. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 546. — Gabun.
L. rufipennis Mars., Ann. Soc. Ent. France (5) VI, 1876, p: 337.
— Japan.
L. subtilidpunctula Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898,
p. 340. — Amur.
Gruppe 2.
Flügeldecken etwas flach gedrückt.
Käfer schwarz, Flügeldecken gelb.
Halsschild bei $ u. @ quer. — Länge 9—12 mm. Halsschild
vorn breiter als der Kopf, fast glatt, Seitenrand überall sehr
deutlich, 2 ohne schildartigen Fleck auf der Halsschildscheibe;
Endglied der Fühler beim & so lang wie die vier vorhergehenden
Glieder zusammen (22); Vorderschienen des Johne Verdickung
und ohne Zähnchen; alle Tarsen des & kürzer als die Schienen;
d. Abdominalsegment gerundet (8).
Spanien, Marokko. L. lata F.
3,
a
'Die Lagriinae. ' 69
Halsschild beim $ quadratisch. — Länge 11 mm. & Halsschild
vorn nicht breiter als der Kopf, beim 9 quer, vorn breiter als
der Kopf, ziemlich grob und tief punktiert, 2 mit einem großen,
scharf quer gerunzelten Schilde auf der Mitte, der Seitenrand
nur vorn und hinten angedeutet; Endglied der Fühler beim &
' solang wie die fünf vorhergehenden Glieder zusammen; Vorder-
schienen des & an der Spitze nach innen verdickt, hier mit
‚kleinen Zähnchen. Tarsen fast so lang wie die Schienen;
letztes Abdominalsegment des & etwas ausgerandet.
Südfrankreich, Spanien. L. Grenieri Bris.
Käfer grün metallisch. — Länge 12—13 mm. Erzgrün, Kopf
und Halsschild dunkler, vier Grundglieder der Fühler rötlich,
die übrigen schwarz; Halsschildseiten gerundet, Scheibe kurz
' gelb behaart, tief punktiert ; Flügeldecken nach hinten erweitert,
grob querrunzlig, unbehaart. (Nach der Beschreibung.)
Sambesi. L. corrugata Per.
Flügeldecken nicht flach gedrückt. — Länge 15—16 mm.
Gewölbt; schwarz, grünlich glänzend, Hinterleib rot; weißlich
. beborstet; 3. Fühlerglied so lang wie das 4., Endglied beim &
etwas länger als die zwei vorhergehenden zusammen; Hals-
schild so lang wie breit; Flügeldecken nach hinten erweitert,
mit starken Querrunzeln.
Himalaya. L. ventralis Reitt.
Übersicht über die Arten.
. L. corrugata Per., Trans. S. Afric. Phil. Soc. VI, 1892, p. 61.
— Sambesi.
. L. Grenieri Bris., Mater. Col. Fr. 1867, p. 181. — Kiesenw.
Heyd. Reise Span. 1870, p. 145 ($). — Seidl., Naturg. Deutschl.
V, 2, 1898, p. 337. — Frankreich, Spanien.
. L. lata Fabr., Syst. El. II, 1801, p. 70. — Seidl., Naturg. Ins.
Deutschl. V, 2, 1898, p. 337. — Spanien, Marokko.
syn. rugata Desbr., Bull. d’Hipp. 1881, p. 97. — Seidl., Naturg.
Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 332. — Algier.
. Biologie: Perris, Mem. Soc. Liege X, 1855, p. 258, t. 5, f. 73—78.
1’
— Graälls, Mem. Mappa zool. 1858, p. 104, t. 4, f. 2; Bull.
Soc. Ent. Fr. 1876, p. 100. — Lacord., Gen. Col. V, 1859,
p. 566. — Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 328.
. L. ventralis Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1880, p. 255. —
: Darjeeling, Himalaya.
Gruppe 3.
Oberer Rand der Flügeldeckenepipleuren vor den Schultern
von oben sichtbar. — Länge 14—15 mm. Hellbräunlich, Beine
x dunkler, Schenkelbasis hell, Fühler mit Ausnahme des Grund-
gliedes schwärzlich; kurz weißlich behaart; Fühler 43 Körper-
länge, nach außen etwas verdickt, 3. und 4. Glied gleich,
Endglied kurz, zugespitzt; Halsschild etwas quer, dicht punk-
tiert, beim 9 in der Mitte mit einer grob punktierten Längs-
6. Heft
70:
2
1
2
3
F. Borehmann:
‘ strieme; Flügeldecken vor der Mitte am breitesten, sehr dicht,
-
-
ziemlich fein, querrunzlig punktiert, Epipleuren vorn sehr breit.
Madagaskar. L. hydropica Fairm.
Oberer Rand der Flügeldeckenepipleuren vor den Schultern
von oben nicht sichtbar.
Flügeldecken wenig aufgetrieben. — Länge: 15—16 mm. Farbe
wie bei der vorigen Art, Beine hell, Knie, Schienen und Füße
schwarz; Fühlerbildung wie bei L. hydrodica Fairm.; größte
Breite der Flügeldecken hinter der Mitte.
Madagaskar. L. ampla Fairm.
‚ Flügeldecken nach hinten stark aufgetrieben. — Länge 15 mm.
Violettbraun, Fühler braun, Unterseite dunkler braun; dicht
und fein greis behaart ; Endglied der Fühler so lang wie die zwei
vorhergehenden Glieder zusammen, schräge zugespitzt, Seiten
des Halsschildes in der Mitte stumpf eckig erweitert, Basis
mit sehr kurzer glatter Längslinie. (Nach der Beschreibung.)
Madagaskar. L. tumidipennis Fairm.
Übersicht über die Arten.
An ir ampla Fairm., Natural. IX, 1887, p. 71, f. 4; Ann. Soc.
Ent. Belg. XXXIX, 1895, p. 31. — Madagaskar.
. L. hydropica Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXIX, 1895,
p. 30. — Madagaskar.
. L. tumidipennis Fairm., loc. cit., p. 31. — Madagaskar.
%
Gruppe 4.
Käfer einfarbig dunkelblau, oft etwas grünlich, schwach
metallisch, höchstens die Fühler braun oder schwarz. —
Länge 61%,—8 mm. Gestreckt, mäßig glänzend, ziemlich dicht
anliegend weißlich behaart; Stirn mit tiefer Grube, 3. Fühler-
glied so lang wie das 4., Endglied beim 9 nicht viel länger als
das vorletzte Glied; Halsschild etwas länger als breit, vor den
Hinterecken eingezogen, Scheibe in der Mitte wenigstens
beim Q stark querrunzlig; Flügeldecken ziemlich dicht punktiert,
fein querrunzlig.
Java, Borneo, Sumatra, Hinterindien. L. conecolor Blanch.
Käfer anders gefärbt.
Käfer bräunlich- oder rötlichgelb; äußere Fühlerhälfte und oft
auch die Knie dunkel.
Augen beim auf der Stirn fast zusammenstoßend; Flügel-
decken körnig punktiert. — Länge 3 lig. Blaßgelb, leicht
pubeszent, Halsschild so lang wie breit; Schenkelspitze und
äußere Fühlerhälfte dunkel. (Nach der Beschreibung.)
Madagaskar. L. pallida Lap.
Augen beim g nicht stark genähert; Flügeldecken einfach
punktiert, leicht querrunzlig. — Länge 3 lin. Färbung wie bei
der vorigen Art, aber auch die Basis der Schienen und die
Tarsen dunkel.
Madagaskar. L. adusta Klug
Die Lagriinae, ' 71
2, Käfer dunkel, wenigstens der Kopf heller; Fühler hell.
4° Nur der Halsschild und das Schildchen rot. — Länge 7%, mm.
1
Form wie L. concolor Blanch. Braun, Ha’sschild und Schild-
chenrot, Flügeldecken glänzend blau, Fühler schwärzlich braun,
Schenkelspitzen, Schienen und Tarsen schwärzlich; ziemlich
lang weißlich behaart; Augen entfernt, schwach ausgerandet;
Stirn zerstreut punktiert, mit einem großen runden Eindrucke
hinter den Augen; Fühler schlank, die Schultern überragend,
3. Glied so lang wie das 4., (Endglied fehlt); Halsschild breiter
als der Kopf mit den Augen, so lang wie breit, vor der Mitte
am breitesten, Vorderecken abgerundet, Seiten vor den Hinter-
ecken etwas eingezogen, Hinterecken wenig vortretend, Scheibe
ziemlich dicht punktiert, in der Mitte eine flache Grube mit
Querfalten und einem Längskiele; Flügeldecken nach hinten
etwas erweitert, nicht stark gewölbt, ziemlich dicht, nicht grob,
etwas querrunzlig punktiert, Spitzen zusammen abgerundet.
Unterseite dicht und fein punktiert; Beine normal.
2 Ex. von Siam im Kön. Museum in Dresden; 1 Ex. von
Java im Museum in Kopenhagen. L. pulchra n. sp.
Übersicht über die Arten.
. L. adusta Klug, Abhandl. Kön. Akad. Wiss. Berlin 1832—33,
p: 187 (Separ. p. 99). — Fairm. Ann. Soc. Ent. France (4)
IX, 1869, p. 242. — (? = #allida Lap.). — Madagaskar.
. L. concolor Blanch., Voy. Pole Sud IV, 1853, p. 184, t. 12,
t. 10. — Java, Borneo, Sumatra, Hinterindien.
. L. pallida Lap., Hist. nat. II, 1840, p. 256. — Fairm. Ann.
Soc. Ent. France (4) IX, 1869, p. 243. — Madagaskar.
? syn. coerulescens Gylih., Schönh. Syn. Ins. I, 3, App. 1817,
p. 9. — Indien.
. L. fulchra n. sp. — Siam, Java.
-
%
Gruppe 5.
Oberseite des Käfers nicht metallisch, höchstens mit schwachem
Erzschimmer.
Flügeldecken braun. — Länge 8%, mm. Länglich, ganz braun,
Kopf und Fühler dunkler; Kopf zwischen den Augen mit zwei
tiefen Gruben; Fühler kurz, 4. Glied viel kürzer als das 3.;
Halsschild quer, runzlig punktiert; Flügeldecken nach hinten
stark erweitert, dicht und fein querrunzlich. (Nach der Beschrei-
bung.)
Madagaskar. L. cortieina Fairm.
Flügeldecken heller oder dunkler rotbraun; Fühler auffallend
dick &. — Länge 9—12 mm. J wenig, Qstark erweitert; weißlich
behaaıtt; rötlichbraun, Hüften und zuweilen der Rand des
Hinterleibes, die Beine und Fühler etwas heller, Kopf und
Halsschild oben bedeutend dunkler, Flügeldecken heller oder
dunkler rotbraun, zuweilen mit schwachem Metallglanze;
6. Hefı
F. Borohmann:
Fühler etwas gesägt, 6.—10. Glied quer, Endglied so lang wie
Glied 8—10 zusammen, d, 2 Glieder kürzer, nicht gesägt,
' Endglied kürzer, Halsschild d' quadratisch; Schienen gebogen;
g.
4
4,
5
>
Metatarsus der Hinterfüße fast solang wie Glied 2—4 zusammen.
Süd-Kamerun. L. Kolbei Borchm.
‚ Wenigstens der Vorderkörper oder die Flügeldecken metallisch.
Flügeldecken höchstens mit schwachem Metallschimmer.
Käfer 7—71, mm lang.
Kopf und Halsschild schwärzlich oder grünlich, selten bläulich,
erzglänzend, Fühlerbasis oft dunkelbraun, die letzten vier
oder fünf Glieder schwarz und stark glänzend, Unterseite
schwärzlich, Flügeldecken gelbbraun, zuweilen mit schwachem
Messingschimmer; Kopf und Halsschild lang und zerstreut,
Flügeldecken dichter und kürzer, weißlich behaart. Augen
weit entfernt; Fühler die Schultern überragend; 3. Glied länger
als das 4., Glieder vom 5. Gliede an quer, Endglied (d) fast so
lang wie die drei vorhergehenden Glieder; Halsschild fast
quadratisch, sehr grob und weitläufig punktiert; Flügeldecken
vorn etwas flach gedrückt, grob, nicht dicht punktiert, mit
spärlichen Runzeln. 1. Glied de: Hinterfüße kürzer als die
andern Glieder zusammen.
Sansibar, Usambara. L. aeneiceps Borchm.
Käfer größer.
Halsschild an den Seiten gerundet erweitert, Runzeln der
Flügeldecken mäßig erhaben. — Länge 15—15% mm. Kopf,
Halsschild und Beine erzfarbig, Flügeldecken und Unterseite
hell kastanienbraun mit Metallschimmer, Fühler schwarz, die
fünf Grundglieder metallisch; Fühler etwas kurz, vier letzte
Glieder verdickt, Endglied 1% mal so lang wie das vorletzte
Glied (9); Halsschild flach erweitert, bedeckt mit runden
Punkten, getrennt durch glatte Zwischenräume, an den Seiten
unregelmäßig punktiert, in der Mitte eine fast glatte Längsbinde
mit langen, gelblichen Haaren. (Nach der Beschreibung.)
Süd-Rhodesia. L. procera P£r.
Halsschild an den Saiten fast gerade, Runzeln der Flügeldecken
stärker erhaben. — Länge 13 mm. Bronzeschwarz, Flügel-
decken rötlichgelb, Unterseite kastanienbraun; Oberseite mit
aufrechter, gelblicher Behaarung, auf dem Halsschilde eine
Längsbinde bildend; die fünf vorletzten Fühlerglieder stark
quer und dicht gestellt, Endglied kurz; Halsschild mit glatter
Längslinie. (Nach der Beschreibung.)
Mozambique. "L. praedita Per.
Flügeldecken metallisch.
Fühler kurz, die Schultern wenig überragend. \
Flügeldecken der Länge nach stark gewölbt (), vorn nicht
stark eingedrückt, Runzeln stark glänzend.
Flügeldecken dunkelbronze oder kupfrig.
Spitze der Flügeldecken abgestumpft, Wölbung schwächer.
. © ?
Die Lagriinae. 73
Länge 12 mm. Ziemlich dicht greis behaart; oben runzlig
punktiert; Fühler kurz, nach außen wenig verdickt, Endglied
dicker, schräg zugespitzt, so lang wie die zwei vorhergehenden
zusammen; Halsschild quer, Seiten gerundet. Flügeldecken
querrunzlig, etwas länger als bei L. Coquereli Fairm., die letzten
beiden Hinterleibssegmente sind kaum punktiert.
Madagaskar. L. nitidiventris Fairm.
Spitzen der Flügeldecken nicht abgestumpft, Wölbung der
Flügeldecken sehr stark. — Länge 12 mm. Erzfarbig, greis
behaart; Fühler schwarz, 3. und 4. Glied gleich; Halsschild
stark gewölbt, Flügeldecken oval, grob, runzlig punktiert.
Nicht ungeflügelt, wie Fairmaire angibt.
Madagaskar. L. Coquereli Fairm.
Flügeldecken metallischgrün mit bläulichem Schimmer. —
Länge 101, mm. Ziemlich gewölbt, nach hinten erweitert;
ziemlich lang, abstehend, weißlich behaart; dunkelbronze,
Seiten des Abdomens mit runden Purpurflecken, Hinter- und
. Mittelbrust purpurn, Kopf und Halsschild dunkelblau mit
13,
grünen Reflexen, Flügeldecken an den Seiten purpurn, Fühler
mit Ausnahme der metallischen Grundglieder schwarz, Beine
bronzefarbig. Kopf und Halsschild grob und dicht, Flügel-
decken feiner runzlig punktiert. Fühler kurz, dick, Glieder
vom 7. an quer, 3. Glied länger als das 4., Endglied so lang wie
die zwei vorhergehenden Glieder zusammen; Halsschild quer,
Seiten gerundet, größte Breite vor der Mitte, Ecken nicht
vortretend; Spitzen der Flügeldecken zusammen abgerundet;
Beine normal. 1 9. Type in meiner Sammlung.
Riversdal, Kapland. L. speciosa n. Sp.
Flügeldecken der Länge nach nicht stark gewölbt.
: Flügeldecken mäßig dicht runzlig punktiert, Naht nicht gewölbt.
Halsschildseiten wenig. gerundet.
Apex der Flügeldecken zugespitzt, beim Q schwach vorgezogen.
Endglied der Fühler beim $ länger als die drei vorhergehenden
Glieder zusammen. — Länge 8—9 mm. Dunkelbronze, Kopf
und Halsschild oft blau, grünlich, rötlich, golden oder violett,
Fühler dunkelblau; Flügeldecken wenig erweitert, mäßig
glänzend; lang, abstehend, weißlich behaart; Kopf und Hals-
schild grob und nicht dicht punktiert; Fühler kräftig, die Schul-
tern überragend, Glied 8—10 quer, Endglied etwas länger als
die drei vorhergehenden Glieder zusammen (8), beim 2 kürzer;
Halsschild zylindrisch, quadratisch (8) oder etwas quer (2), so
breit wie der Kopf mit den Augen; Flügeldecken grob und
querrunzlig punktiert. Die Art gehört besser in die Gattung
Chrysolagria Seidl.
Deutsch-Ostafrika. L. sobrina Borchm.
Endglied der Fühler beim & nicht länger als die drei vorher-
gehenden Glieder zusammen; Glieder vom 7. Gliede an quer.
Länge 9—11 mm. Form wie sobrina Borchm. Dunkelbronze,
6. Heft
74
12,
11,
14’
10,
F. Borchmann:
Kopf und Halsschild in Färbung wenig verschieden von den
Flügeldecken. Gehört vielleicht in die Gattung Chrysolagria.
Abessinien. L. aerea Reiche
Apex der Flügeldecken nicht zugespitzt, nicht vorgezogen,
zusammen abgerundet. — Länge 12—13 mm. Dunkelbronze,
Kopf und Halsschild mit Purpurschimmer, Flügeldecken golden
oder rotgolden; ziemlich lang, abstehend, weißlich behaart;
mäßig glänzend, mäßig gewölbt, nach hinten mäßig erweitert;
Kopf und Halsschild grob und dicht, Flügeldecken feiner,
querrunzlig punktiert; Fühler kräftig, die Schultern erreichend,
Glied drei länger als vier, neun und zehn quer, Endglied so lang
wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammen; Halsschild
fast so lang wie breit, ohne erhabenen Schild, so breit wie der
Kopf mit den Augen, vorn und hinten gerandet; Schildchen
kurz; Unterseite stark glänz:nd; Beine normal; 1. Glied der
Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
Type in meiner Sammlung.
Harrar, Abessinien. L. mimula n. sp.
Halsschildseiten deutlich gerundet.
Halsschild auf der Scheibe mit erhabenem Schildchen. —
Länge 10—15 mm. Nach hinten mäßig erweitert, mäßig ge-
wölbt, glänzend; lang weiBßlich behaart ; dunkelbronze, mit grün-
lichem, bläulichem oder kupfrigem Schimmer, die letzten beiden
Hinterleibsringe meist rötlich, Beine dunkel, Fühler schwärzlich,
Oberseite sehr verschieden gefärbt. Kopf und Halsschild dicht,
grob, runzlig, Flügeldecken etwas feiner querrunzlig punktiert.
Fühler kräftig, nach außen verdickt, die Schultern erreichend,
3. Glied wenig länger als das 4., beim $ 10. Glied, beim 2 vom
7. Gliede an die Guisder quer, Endglied das dickste, fast so lang
wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen, schräg zu-
gespitzt (3), beim $ etwas kürzer; Halsschild quer. Schienen
beim & gebogen; 1. Glied der Hinterfüße etwas kürzer als die
folgenden Glieder zusammen.
Ost-, West-, Südafrika. L. villosa F.
Oberseite grün erzfarbig. L. villosa F. typus.
Oberseite blau oder violett metallisch.
Abessinien. var. eonfusa Reiche
Oberseite dunkelbronze. var. obseura F.
Halsschild auf der Scheibe ohne Schildchen. — Länge 7%—
91, mm. Schwarz, etwas metallisch, Flügeldecken bronzegrün,
fünf Grundglieder der Fühler bronzeschwarz, die übrigen
schwarz; Oberseite mit dichter gelblicher Behaarung; Kopf
und Halsschild grubig punktiert; Fühler kurz, Glied neun und
zehn quer, Endglied doppelt so lang wie das vorletzte; Hals-
schild quer. (Nach der Beschreibung.)
Süd-Rhodesia. L. mashuna Per.
Flügeldecken dichter und gröber punktiert; Naht gewölbt. —
Länge 10%—12 mm. Form wie L. villosa F. Schwärzlich mit
Die Lagriinae. 75
stark blauem odeı purpurnem Glanze, Anus rötlich, Oberseite
bronze, Vorderkörper dunkel, oft purpurn, Flügeldecken
kupfrig, Nahtrand goldig grün, Fühler und Beine schwarz;
Behaarung lang, aufrecht, gelblich; Kopf und Halsschild sehr
grob und sehr dicht punktiert, Punkte rund, größer als die
Zwischenräume,MittedesHalsschildes zuweilen etwas weitläufiger
punktiert; Fühler wie bei L. villosa F., 3. Glied bedeutend länger
als das 4., Endglied so lang wie die zwei vorhergehenden Glieder
zusammen, weniger schräg zugespitzt, Glieder vom 6. Gliede
an quer g, beim $ Endglied kürzer; Halsschild quer, bedeutend
breiter als der Kopf mit den Augen, gewölbt, Seiten gerundet;
Flügeldecken wie bei L. villosa F., feiner punktiert als der
Halsschild, stärker querrunzlig als bei L. villosa F., Spitzen
etwas schärfer. Beine des & mit gebogenen Schienen. 1. Glied
der Hinterfüße bedeutend kürzer als die folgenden zusammen.
Type in meiner Sammlung.
Harrar, Abessinien. L. abyssinica n. sp.
6, Fühler lang.
15° Halsschildmitte mit einer aus gelblichen Haaren bestehenden
Längsbinde. — Länge 10—13 mm. Schmäler als L. villosa F.,
bronzegrün, oben heller, mit langen, aufrechten, gelben Haaren,
auf der Halsschildmitte am dichtesten. Endglied der Fühler
beim & so lang wie die viervorhergehenden Glieder zusammen,
beim 2 die Fühlerglieder breiter und kürzer, Endglied so lang
wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammen; Halsschild-
seiten schwach gerundet, Scheibe grob, in der Mitte besonders
gegen die Basis viel feiner punktiert;; Flügeldecken querrunzlig
punktiert. (Nach der Beschreibung.)
Süd-Rhodesia. L. rhodesiana Per.
15, Halsschild ohne Längsbinde, quer. — Länge 8%—11 mm.
Bronzegrün, Flügeldecken zuweilen rötlichbronze oder kupfrig,
Fühler blau, fast schwarz, Behaarung kurz, weißlich; Fühler-
glieder beim 2 nicht stark quer, Endglied beim & dreimal so
lang wie das vorletzte; Halsschild etwas länglich, Seiten sehr
wenig gerundet, grubig punktiert, mit feiner Mittellinie;
Flügeldecken wie bei L. rhodesiana Per., aber beim 2 stärker
erweitert. (Nach der Beschreibung).
Süd-Rhodesia. L. imitatrix Per.
Übersicht über die Arten.
. abyssinica n. sp. — Abessinien.
. aeneicebs Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 75.
— Sansibar, Usambara.
. aerea Reiche in Ferret et Galin., Voy-Abyss. 1848, p. 372,
t. 23, f£ 1. — Abessinien.
. Coquereli Fairm., Ann. Soc. Ent. France (4) IX, 1869, p. 242.
— Madagaskar.
. corbicina Fairm., loc. cit., p. 245. — Madagaskar.
no Dr
DO u Dn
6. Heft
5
1
27
3
4’
5
6’
y7
a
F. Borchmann:
L. Kolbei Borchm., Col. Rundsch. I, 1912, p. 1. — Süd-Kamerun.
L. imitatrix Per., Ann. S. Afr. Müs. III, 1904, p. 290. —
Rhodesia. 1 19872
L. mashuna Per., loc. cit., p. 289. — Süd-Rhodesia.
L. mimula n. sp. — Abessinien. | 2
L. nitidiventris Fairm., Stett. Ent. Zeit. XLV, 1884, p. 137.
— Madagaskar.
L. praedita Per., Ann. S. Afr. Mus. III, 1904, p. 288. —
Mozambique.
L. procera PEr., loc. cit., p. 287. — Süd-Rhodesia.
L. rhodesiana Per., loc. cit., p. 289. — Süd-Rhodesia.
L. speciosa n. sp. — Kapland.
L
. villosa Fabr., Spec. Ins. I, 1781, p. 160, Ent. Syst. I, 2,
1792, p. 79. — Oliv. Ent. III, 49, 1795, p. 4, t. 1, £.2. — Fähr.,
Öfv. Vet. Ak. Förh. XXVII, 1870, p. 329. — Dohrn, Stett.
Ent. Zeit. XLII, 1886, p. 351. — Mittel- und Süd-Afrika.
var. confusa Reiche in Ferret et Galin., Voy. Abyss. 1848,
p. 374. —.Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1880, p. 253. —
Abessinien.
var. obscura Fabr., Ent. Syst. I, 2, 1792, p. 79; Syst. El. II,
1801, p. 70. — Klug, Ins. Madag. Abh. Kön. Ak. Wiss.
Berl. 1832—1833, p. 187. — Fairm. Ann. Soc. Ent. France
(4) IX, 1869, p. 241. — Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr.
1909, p. 714.
Gruppe 6. s
Flügeldecken mit dunkleren oder helleren Zeichnungen oder
Flecken, wenigstens die Naht und der Seitenrand der Flügel-
decken oder die Naht allein heller.
Flügeldecken mit dunklen Zeichnungen.
mit dunklen. Längsbinden.
Jede Flügeldecke mit zwei Längsbinden.
Halsschild dunkel.
Vorder- und Hinterrand des Halsschildes hell.
Länge 8—-10 mm. 2 stark gewölbt und erweitert; bräunlich,
Kopf und Halsschild dunkel, Flügeldecken gelblich, eine dunkle
Binde in der Mitte, die andere neben dem Seitenrande, Beine
braun, Schenkelbasis und Spitze der Schienen hell, Fühler
schwarz, lang, Endglied beim & so lang wie die drei vorher-
gehenden Glieder zusammen; Halsschild zylindrisch, länger
als breit; Flügeldecken dicht grubig punktiert, Runzeln nicht
sehr deutlich. (Nach der Beschreibung.) Gehört vielleicht zu
Chrysolagria, weil die Spitze der Mittelschienen beim & in
einen kleinen Haken verlängert ist.
Mozambique. L. vittatipennis ‚Per.
Länge 4—5 mm. Länglich-oval; braun, behaart, Flügeldecken
bräunlich gelb, jede mit zwei ziemlich breiten dunklen Binden,
Fühler braun, drei Grundglieder hell, kräftig, Endglied so
lang wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammen; Hals-
>
»
8’
-Die Lagriinae. 77
schild quer; Flügeldecken dicht und fein punktiert, leicht ge-
runzelt; Schienen und Füße heller.
Nossibe. L. vittulata Fairm.
Halsschild ganz dunkel. — Länge 4—5 mm. Bräunlich, Kopf
dunkler, Binden breit; Q stark erweitert; Fühlerwurzel rötlich;
Halsschild fast quadratisch, Seiten fast gerade; Flügeldecken
dicht und ziemlich fein runzlig punktiert;; Unterseite pechfarbig.
Banana Boma, West-Afrika. L. zonaria Fairm.
Halsschild hell, höchstens die Mitte etwas angedunkelt. —
Länge 8 mm. Länglich, wenig erweitert; bräunlich, Halsschild
und Flügeldecken hell rötlichgelb, Flügeldecken mit abgekürzten
dunklen Binden, Schenkelbasis hell; Stirn mit kleiner Grube;
Fühler kräftig, verdickt, vorletztes Glied quer, Endglied so
lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen; Hals-
schild zylindrisch, fast quadratisch, runzlig punktiert, Flügel-
decken dicht, stark, etwas runzlig punktiert.
Mozambique. L. quadrivittata Fairm.
Jede Flügeldecke mit drei Längsbinden. — Länge 7 mm.
Länglich, trüb weißlich, Fühler braun, Spitze dunkler; Kopf
und Halsschild dicht und tief runzlig punktiert; Halsschild
fast quadratisch, beiderseits eingedrückt; Unterseite mit Aus-
nahme des Prosternums pechschwarz, Beine heller. Käfer
lang weißlich behaart. (Nach der Beschreibung.)
Arussi Galla. L. sexvittata Gestro
Flügeldecken mit dunklen Flecken. — Länge 10%, mm.
Gelblich, Kopf und Brust stark rostfarbig, Halsschild und
Flügeldecken schwarz oder braun gefleckt, Fühler, Schenkel-
spitze und Schienen pechschwarz. (Nach der Beschreibung.)
Kapland. L. guttata Fähr.
Naht und Seitenrand der Flügeldecken oder die Naht allein hell.
Naht und Seitenrand hell. — Länge 7—9 mm. Oval, gewölbt;
rotbraun, Halsschild und Kopf unten und oben rötlich, Fühler
schwarz, zwei Grundglieder rötlich (zuweilen Fühler ganz rot),
Flügeldecken schwarz, oft mit blauem Schimmer, Beine rot-
braun, Schienen mehr oder weniger gebräunt; ziemlich lang,
abstehend weißlich behaart; Fühler kräftig, Endglied so lang
wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammen; Halsschild
etwas quer, Seiten in der Mitte eingezogen. Flügeldecken
querrunzlig punktiert.
Carin Cheba. L. pieta Borchm.
Naht allein hell. — Länge 9—13 mm. Länglich, gewölbt,
nach hinten schwach erweitert; Oberseite dunkel erzgrün,
Flügeldecken oft mit purpurrotem Schimmer, Naht, Basis
und Epipleuren der Flügeldecken, Basis der Fühler, Unterseite .
und Schenkelbasis rotbraun, Spitze der Fühler, Schenkelspitze
und Schienen pechschwarz, oft mit Metallglanz; lang und ab-
stehend weißlich behaart. Fühler kräftig, Endglied beim 3
so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen. Hals-
6. Heft
78
9’
g
10°
11
11
12
13
13
[4
F. Borchmann:
schild fast quadratisch, nach vorn etwas verengt, wie der Kopf
mit groben, dichten Nabelpunkten. Flügeldecken dicht und
grob, runzlig punktiert. Metatarsus der Hinterfüße so lang
wie die zwei folgenden Glieder zusammen.
Süd-Neu-Guinea. L. suturalis Borchm.
Flügeldecken ohne Zeichnungen.
Halsschild wenigstens beim @ mit scharfem Längseindrucke,
Spitzen der Flügeldecken stark erweitert. — Länge 111, mm.
Schwarz glänzend, lang schwarz behaart; Kopf und Hals-
schild grob punktiert ; Flügeldecken dicht querrunzlig punktiert,
Spitzen nach innen stark erweitert; Endglied der Fühler länger
als die drei vorhergehenden Glieder zusammen; Halsschild
schwach quer (8).
Japan, Liu-Kiu. L. notabilis Lewis
Halsschild ohne scharfe Eindrücke; Spitzen der Flügeldecken
nicht stark erweitert.
Fühler am Grunde viel heller als an der Spitze.
Oberseite stark metallisch blau, grün oder purpurn. — Länge
3%4 lin. Grünlichblau mit Purpurschimmer auf den Flügel-
decken, Unterseite, Hüften, Schenkelbasis und Grundglieder
der Fühler rot, Fühlerspitze und Beine schwarz; mäßig gewölbt,
wenig glänzend, dicht punktiert und grau beborstet. (Nach
der Beschreibung.) |
Gayndah. L. eyanea Macl.
Oberseite nicht stark metallisch, höchstens mit schwachem
Metallschimmer.
Oberseite einfarbig, auch der Kopf hell.
Vorderwinkel des Halsschildes abgerundet, Beine ganz hell.
Länge 6—7 mm. Länglich, $ nach hinten schwach, 2 stärker
erweitert; mäßig glänzend; rostgelb, Augen und die letzten
Fühlerglieder schwarz; dünn, mäßig lang, anliegend gelblich
behaart; Fühler kräftig, Endglied beim & so lang wie die sechs
vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild beim & fast
quadratisch, beim 2 quer.
Der Bauch zeigt keinen schwarzen Fleck. Der Fleck bei
den Typen rührte von Verfärbung durch Klebstoff her.
Fernando Po. L. plagiventris Borchm.
Vorderwinkel nicht abgerundet, Schenkelspitze und Schienen
schwarz. — Länge 61, mm. Länglich, mäßig gewölbt, mäßig
glänzend, fein gelblich behaart; rötlichgelb, 2. Hälfte der
Fühler schwarz; Kopf und Halsschild grob und dicht punktiert,
Clypeus vorn ausgerandet, von der Stirn scharf getrennt,
Stirn mit starker Grube, Abstand der Augen gleich einem
Augendurchmesser; Fühler kräftig, die Schultern überragend,
3. Glied länger als das 4., kein Glied quer ($), Endglied kürzer
als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen; Halsschild
etwas quer, so breit wie der Kopf, Seiten gerade, ungerandet,
Scheibe mit schwacher Mittelrippe, seitlich flach eingedrückt;
12,
14’
14
10,
15°
15,
16’
17°
18’
18,
Die Lagriinae. 79
Schildchen rundlich; Flügeldecken mit kräftigen Schultern,
querrunzlig punktiert, Spitzen zusammen abgerundet; Beine
dünn. Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die folgenden
Glieder zusammen. — Füße hellgelb.
Madagaskar, Mowantsetra. L. pallitarsis n. sp.
Oberseite nicht einfarbig.
Nur der Kopf dunkler (ob immer?). — Länge 4—6 mm.
Gelblich, Stirn und Scheitel dunkler, Grundglieder der Fühler
(6) gelblich, die übrigen schwarz, Fühler nach außen verdickt;
Halsschild quer, Seiten leicht gerundet, dicht punktiert, Mitte
flach eingedrückt; Flügeldecken etwas erweitert, grob punktiert.
Beine ganz hell, Brust und Leib dunkler.
Nossibe. L. pygmaea Brancsik
Kopf und Halsschild dunkler, Flügeldecken bräunlichgelb. —
Länge 3% —41, mm. Kurz, nach hinten erweitert, dicht und
fein punktiert, zart bräunlichgelb behaart; schwarz; ziemlich
glänzend; Fühler stark; Halsschild fast quadratisch, nach vorn
kaum verengt, Basis rötlich. (Nach der Beschreibung.)
Madagaskar. L. nigriceps Fairm.
Fühler am Grunde nicht viel heller.
Oberseite des Käfers metallisch. — Länge 8—10 mm. Länglich,
glänzend; grünlicherzfarbig, Unterseite, die Epipleuren zum
Teil und die Schenkel, die Spitze ausgenommen, rot, das übrige
der Beine und die Fühler schwarz; dicht und lang weißlich
behaart; Fühler sehr kurz, stark verdickt ($), Glied 10 stark
quer, Endglied dreimal so lang als zehn (3), Halsschild fast so
lang wie breit, nach vorn etwas verengt, grob und dicht
punktiert, Flügeldecken dicht und grob, runzlig punktiert.
N. W. Australien. L. australis Champ.
Oberseite nicht metallisch.
Oberseite einfarbig.
Oberseite dunkel, höchstens die Naht der Flügeldecken schwach
rötlich.
Länge 5 mm. — Bräunlich pechfarbig, Flügeldecken gegen die
Spitze weniger dunkel, Hinterbrust und Abdomen schwarz-
braun; ziemlich lang, dicht, greis behaart; Fühler verdickt,
Endglied so lang wie die zwei vorletzten Glieder zusammen;
Halsschild fast quadratisch, vorn verengt, hinter der Mitte
etwas eingeschnürt, Hinterrand erhaben.
Togo. L. minuta Kolbe
Länge 8%—9 mm. Schwarz, oben kurz, anliegend weißlich,
etwas seidig behaart; Fühler lang, Glied neun und zehn quer;
Flügeldecken stark erweitert; Halsschild mit zwei runden
Eindrücken, sehr dicht und fein punktiert, Seiten einfach
gerundet. Flügeldecken querrunzlig punktiert. (Nach der
Beschreibung.)
Transvaal. L. annectens Per.
6. Heft
80
IM,
16,
19’
19
nn
2 np wm
10.
F. Borehmann:
Oberseite rostbraun, Flügeldecken mit glatten Pusteln. —
Länge 6%—71, mm. Rostbraun, metallisch, ‚gelblichgrau,
dicht und anliegend behaart; Halsschild kurz, etwas quer,
Seiten gerade; Fühler mittel, Endglied i in beiden Geschlechtern
kurz; Flügeldecken nicht stark erweitert. (Nach der Beschrei-
bung.)
Mozambique. L. pustulosa Per.
Oberseite nicht einfarbig.
Käfer schwarz, Flügeldecken und Füße rotbraun. — Länge
8%—9 mm, (siehe oben!) L. annectens Per.
Käfer dunkelbräunlich, Flügeldecken bräunlichgelb, Vorder-
und Hinterrand des Halsschildes hell. — Länge 6—61, mm.
Gestreckt, nach hinten wenig erweitert, mäßig gewölbt,
mäßig glänzend; weich, dicht, anliegend gelblich behaart.
Kopf und Halsschild dicht und grob punktiert; Clypeus
schwach ausgerandet; Stirn mit hufeisenförmigem Eindrucke;
Augen weit getrennt; Fühler kräftig, die Schultern erreichend,
10. Glied etwas quer, Endglied kürzer als die zwei vorher-
gehenden Glieder zusammen (S); Halsschild quer, mit zwei
undeutlichen Gruben und einer schwachen Mittellinie, Seiten
etwas gerundet, Hinterrand etwas aufgebogen; Flügeldecken
dicht, ziemlich grob querrunzlig punktiert, Spitzen zusammen
gerundet; Beine dünn; Metatarsus der Hinterfüße so lang wie
die übrigen Glieder zusammen.
Asmara, Erythraea. Type in meiner Sammlung.
L. asmarensis n. sp.
Übersicht über die Arten.
L. anneciens Per., Ann. S. Afric. Mus. III, 1904, p. 295. —
Transvaal. .
L. asmarensis n. sp. — Erythraea. er
L. australis Champ., Trans. Ent. Soc. London 1895, p. 229. —
S. W. Australien. |
"Be Macleay., Trans. Ent. Soc. N. S. Wales II, 1872,
304. — Gayndah.
E: Beta Fähr., Öfvers. Vet. Ak. Förh. XXVII, 1870, p. 326.
Südafrika.
L. minuta Kolbe, Berlin. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 545. —
Togo.
?syn. zu zonarıia Fairm.
L. nigriceps Fairm., Ann. Soc. Ent. France (4) IX, 1869,
p- 244. — Madagaskar.
. pallitarsıs n. sp. — Madagaskar.
. ficta Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909 (1910), p. 203.
— Carin Cheba.
L. blagiventris Borchm., loc. cit., LX, 1908 (1909), p- 212. —
Fernando Po.
NN
Die Lagriinae. 81
11. L. pustulosa Per., Ann. S. Afr. Mus. III, 1904, p. 288. —
Mozambique.
12. L. $ygmaea Brancs., Jahrb. Verein. Trenesin XV, 1892, p. 238.
— Nossibe.
13. L. quadrivitiata Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII,
1894, p. 674. — Mozambique.
14. L. sexvittata Gestro, Ann. Mus. Genova (2) XV, 1895, p. 385.
— ÖOst-Afrika.
15. L. suturalis Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909 (1910), p. 205.
— 5. Neu-Guinea.
16. L. vittatidennis Per., Ann. S. Afr. Mus.III, 1904, p. 292. —
Mozambique.
17. L. viitulata Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXIX, 1895, p. 31.
— Madagaskar.
18. L. zonaria Fairm., Ann. Soc. Ent. France LXVI, 1897, p. 143.
— West-Afrika.
? syn. minuta Kolbe siehe oben!
Gruppe 7.
Hierher gehört bisher nur eine Art mit sehr kräftigen Fühlern
(3). — Länge 9—11 mm. Gestreckt, nach hinten erweitert, Flügel-
decken vorn flach; ziemlich lang weißlich behaart; mäßig glänzend;
schwarz, Fühler rostrot, Spitze des letzten Bauchringes rötlich;
Fühler des 2 dünn, Endglied ($) so lang wie die drei vorletzten
Glieder zusammen; Halsschild etwa so breit wie der Kopf mit den
Augen, wie dieser grob und dicht punktiert, etwas länger als breit,
nach vorn verengt, Seiten wenig gebogen; Flügeldecken ziemlich
grob, nicht sehr dicht, schwach runzlig punktiert, etwas zugespitzt;
Beine dünn. Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die folgenden
Glieder . zusammen.
Britisch Uganda, Ruwensori. L. Graueri Borchm.
1. L. Graueri Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 78. —
Uganda.
Gruppe 8.
1’ Halsschild mit tiefem Längseindrucke.
2° Längseindruck ohne Kiel.
3’ Endglied der Fühler beim & wenigstens so lang wie die vier
vorhergehenden Glieder zusammen; Kopf und Halsschild
meist schwarz. — Länge 7—10 mm. Nach hinten wenig er-
weitert; kurz, anliegend, undicht, gelblich behaart; schwarz,
Abdomen zuweilen braun, Flügeldecken und Beine hell braun-
gelb, Vorder- und Hinterrand des Halsschildes bräunlich,
Schildchen dunkel, zuweilen Kopf, Halsschild und Grundglied
der Fühler rotbraun; Flügeldecken jede neben dem Schildchen
mit kräftiger Beule, dahinter eingedrückt; Metatarsus der
Hinterfüßse so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
Madagaskar, Ambergebirge, Diego Suarez.
L. seminigra Borchm.
Arehiv für Naturgeschichte
1915. A. 6. 6 6. Heft
82
3,
feat
.
4’
4,
5’
5
6’
Hr
F. Borehmann:
Endglied der Fühler beim $ nur so lang wie die drei vorher-
gehenden Glieder zusammen. — Länge 6—7 mm. Bräunlich,
Kopf schwarz, Beine hellbraun, Schenkelspitzen und Basis
der Schienen schwarz, Halsschild braun, Vorder- und Hinter-
rand hell; Halsschild quadratisch, Seiten leicht gerundet,
Scheibe mit Längseindruck, der die Spitze nicht erreicht,
dichter und feiner punktiert als die Flügeldecken; diese stark
erweitert, etwas zugespitzt, dicht und stark, runzlig punktiert.
(Nach der Beschreibung.)
Madura. L. suleieollis All.
Eindruck mit deutlichem Längskiel. (Eindruck oft flach.)
Länge 7—9 mm. Wenig erweitert, wenig: gewölbt, wenig
glänzend; gelbbraun, Flügeldecken, Beine und Hinterrand des
Leibes blaß lehmgelb, Kopf und Halsschild rötlich, Vorder-
und Hinterrand des Halsschildes heller, Brust schwärzlich,
Augen und Fühler mit Ausnahme des 1. oder des 1. und 2.
Gliedes schwarz; kurz gelblich behaart. Augen stark genähert
($). Endglied der Fühler so lang wie die fünf vorhergehenden
Glieder zusammen (3); Halsschild fast quadratisch, beim 2
quer. Metatarsus der Hinterfüße länger als die folgenden
Glieder zusammen.
Madagaskar. L. deeolora Borchm.
Halsschild ohne deutlichen Längseindruck.
Oberseite des Käfers mit dunklen Flecken. Oberseite rost-
farbig oder braun, mit zahlreichen schwarzen Punkten. —
Länge 11—12 mm. Länglich, weiß beborstet; Kopf dunkelgrün
erzfarbig, dicht und grob punktiert; Fühler schwarz, dünn,
Endglied !/, länger als das vorige; Halsschild quer, Seiten wenig
gerundet, dunkelgrün erzfarbig, dicht grubig punktiert, mit
undeutlicher Längsfurche; Schildchen rostrot; Flügeldecken
hinter der Mitte erweitert; Unterseite und Beine bräunlichgelb;
Knie, Schienen und Füße dunkelgrünlich erzfarbig.
Ostindien, Himalaya. L. conspersa Reitt.
Oberseite anders gefärbt.
Oberseite mit helleren, erhabenen, kahlen Flecken. — Länge
91%,—1015, mm. Länglich, ziemlich gewölbt, nach hinten er-
weitert; rotbraun, wenig glänzend, spärlich beborstet, Flügel-
decken rötlich rostfarbig mit helleren erhabenen Flecken,
Fühler pechfarbig, Endglied so lang wie die zwei vorher-
gehenden zusammen; Halsschild nicht quer, seitlich eingedrückt.
Tonkin. L. Lameyi Fairm.
Oberseite ungefleckt, höchstens die Naht und der Rand etwas
heller.
Fühler einfarbig hell.
Vorderkörper schwarz, Flügeldecken dunkelblau, Fühler hell-
gelb. — Länge 8—10 mm. Breit. Fühler gleich der halben
Körperlänge, dünn, kaum verdickt, 3. Glied kürzer als das 4.,
Endglied so lang wie die vier vorhergehenden Glieder zu-
=.
8
10’
10,
11’
Die Lagriinae. 83
sammen, dünn, gebogen (3); Halsschild etwas breiter als der
Kopf mit den Augen, Seiten fast gerade, Scheibe mit schwachem
Längseindruck, lang und dicht schwarz behaart; Flügeldecken
ziemlich fein und dicht punktiert, dünner behaart, fein quer-
runzlig. Metatarsus so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
Carin Ghecu, Carin Chebä. L. graeilieornis Borchm.
Vorderkörper gelb.
Vorderkörper sehr lang und dicht behaart. — Länge 6—8 mm.
Oval, nach hinten stark erweitert, stark gewölbt, glänzend;
lang, abstehend, weißlich behaart, Thorax am stärksten;
schwarzbraun bis schwarz, Flügeldecken dunkelblau, Kopf
und Halsschild meist rotgelb, ebenso die Fühler (Spitze ge-
bräunt) ; Fühler kräftig, wenig verdickt, 3. und 4. Glied gleich,
Endglied etwas länger als die zwei (9), beim & so lang wie die
vier vorletzten Glieder zusammen, Halsschild quadratisch.
Flügeldecken kräftig punktiert; Beine schwach.
Pegu; Sarawak. ‘ L. hirtieollis Borchm.
Vorderkörper viel kürzer und spärlicher behaart. — Länge
31, lines. Länglich, rot, glänzend, Flügeldecken dunkel
metallisch grün; Kopf mit rundem Eindruck, Fühler vom
3. Gliede an braun; Halsschild länglich, grob punktiert, mit
flacher Quergrube nahe der Basis und dem Vorderrande;
Schildchen rot; Flügeldecken breit, runzlig punktiert, dünn
weißlich behaart; Unterseite und Schenkel rötlich, die Knie,
Schienen und Füße braun. (Nach der Beschreibung.)
N. Queensland, Russell River. L. ruficeps Macl.
Fühler nicht einfarbig hell.
Grundglieder viel heller als die Glieder der 2. Hälfte.
Flügeldeckenrand und Naht heller. — Länge 8—11 mm.
Länglich, lang behaart; bräunlich, Beine, Rand und Naht der
Flügeldecken und Vorderkörper hell, Fühler mit Ausnahme des
Grundgliedes schwärzlich; Kopf und Halsschild ziemlich grob
punktiert; Fühler lang, kaum verdickt, Endglied fast so lang
wie die drei vorletzten Glieder zusammen (), beim 2 kürzer
als die zwei vorhergehenden Glieder. Halsschild so lang wie
breit, so breit wie der Kopf mit den Augen, 9 mit viel feiner
und dichter punktierter Platte, Seiten gerundet, an der Basis
eingezogen, Vorderecken abgerundet, Hinterrand erhaben;
Flügeldecken wenig erweitert, ziemlich dicht und 'querrunzlig
punktiert, etwas zugespitzt; Beine mittel.
Carin Chebä. L. revestita Gyll.
Rand und Naht nicht heller.
Oberseite ‘einfarbig schwärzlich mit sehr schwachem, grün-
lichem Metallschimmer. — Länge 11 mm. Fühler rötlichgelb,
die zwei letzten Glieder schwarz, Beine schwarz mit blauem
Stahlglanze. Käfer kurz und spärlich behaart. Kopf stark
und dicht punktiert, Stirn mit schwachem Eindrucke; Augen
entfernt, stark ausgerandet; Fühler schlank, die Schultern
6* 6. Heft
84
1%
12°
12
13°
F. Borchmann:
überragend, 3. Glied länger als das 4., Endglied etwas länger
als die zwei vorletzten Glieder zusammen; Halsschild wenig
breiter als der Kopf mit den Augen, so lang wie breit, nach
vorn verengt, Seiten wenig gerundet, dicht und grob punktiert,
Seiten mit je einer Seitengrube, Mitte mit einem schwächer
punktierten, schmalen Längsstreifen, Halsschild ungerandet.
Schildchen klein. Flügeldecken mäßig gewölbt, mäßig erweitert,
grob, dicht und querrunzlig punktiert, hinten mit schwachen
Spuren von Längsrippen, Spitzen zusammen abgerundet,
Epipleuren breit, grob und etwas querrunzlig punktiert.
Unterseite stark glänzend, sehr fein und zerstreut punktiert,
Seiten des Abdomens uneben. Beine normal. Metatarsus
der Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
2 Ex. aus Queensland im Kön. Museum in Dresden.
2 Ex. aus Kuranda im Deutschen Entom. Mus. in Berlin.
L. queenslandica n. sp.
Oberseite rötlich braungelb. — Länge 8—10 mm. Gestreckt,
wenig erweitert, dicht und ziemlich lang gelblich beborstet;
Fühler gegen. die Spitze schwarz; Kopf und Halsschild dicht
und grob punktiert; Fühler schlank, 3. Glied länger als das 4.,
Endglied etwa so lang wie die zwei vorletzten Glieder zusammen
(92?); Halsschild so lang wie breit, so breit wie der Kopf mit
den Augen, nach vorn verengt, beiderseits vor der Basis schräg
eingedrückt; Flügeldecken feiner punktiert, querrunzlig. —
Die Art gehört wahrscheinlich in die Gattung Cerogria.
Kamerun, Fernando Po. L. pilosivestis Kolbe
Grundglieder nicht auffallend heller als die 2. Fühlerhälfte.
Flügeldecken mit unregelmäßigen, runzelartigen Erhaben-
heiten. — Länge 10 mm. Länglich, etwas erweitert; rötlich-
braun, ziemlich glänzend, lang greis behaart; Flügeldecken
bräunlich rostrot, Kopf und Halsschild braun. Fühler ziemlich
kräftig, rotbraun, Endglied kürzer als die zwei vorletzten
Glieder zusammen. Halsschild etwas quer, Seiten vorn ge-
rundet, vor der Basis eingezogen, Skulptur wie bei L. pilosi-
vestis Kolbe. Flügeldecken zusammen stumpf zugespitzt.
(Nach der Beschreibung.)
Nord-China. L. rubiginea Fairm.
Flügeldecken ohne solche Erhabenheiten.
Halsschild am Vorder- und Hinterrande hell gerandet. —
Länge 7 mm. Länglich, leicht erweitert; rötlichbraun, Hals-
schild vorn und hinten schmal rot gerandet, Flügeldecken
glänzender, metallisch pechfarbig, Schultern und Naht zu-
weilen rötlich, Schenkelbasis hell. Endglied der Fühler etwas
länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen; Hals-
schild etwas quer, Seiten fast gerade, Mitte leicht eingedrückt.
(Nach der Beschreibung.) Die Art gehört vielleicht in die
Untergattung Lagriella.
Madura. L. bimarginata Fairm.
13,
14’
14,
15’
15,
16°
16,
17’
Die Legriinae. 85
Halsschild nicht mit hellen Rändern.
Oberseite ganz hell, Flügeldecken hellgelblich, Kopf und Hals-
schild rötlichgelb (siehe oben!) L. decolora Borchm.
Oberseite anders gefärbt.
Oberseite metallisch. — Länge 9%—101, mm. Länglich,
gewölbt, etwas erweitert; rötlich, Brust dunkel, Kopf und
Halsschild dunkelblau, Oberlippe und Clypeus rot, Flügel-
decken 1. Drittel blau, die übrigen zwei Drittel purpurrot, vom
1. Drittel durch eine goldene Querbinde getrennt, Beine rötlich,
Schenkelspitze, Schienen und Füße gebräunt, Fühler schwarz,
Grund braun; spärlich, kurz weißlich behaart. Kopf und
Halsschild grob, dicht, runzlig punktiert; Augen nicht weit
voneinander; Fühler gleich der halben Körperlänge, wenig
verdickt, 3. Glied länger als das 4., Endglied etwas länger als
die zwei vorhergehenden Glieder zusammen; Halsschild etwas
quer, so breit wie der Kopf mit den Augen, Seiten etwas ge-
rundet, Scheibe vor der Basis beiderseits flach eingedrückt;
Schildchen dreieckig, abgerundet; Flügeldecken feiner und
sparsamer punktiert, querrunzlig, vor der Querbinde leicht
eingedrückt. Beine normal. Metatarsus der Hinterfüße so
lang wie die zwei folgenden Glieder zusammen. 2 Ex., eins
im Deutschen Ent. Mus. in Berlin, eins in meiner Sammlung.
Blackall Range. L. aurofaseiata n. sp.
Oberseite höchstens schwach metallisch.
Oberseite kahl oder sehr spärlich behaart. — Länge 91, mm.
Gewölbt, mäßig glänzend, nach hinten erweitert; pechfarbig,
Beine und Oberlippe wenig heller. Kopf und Halsschild dicht
und grob punktiert, auf der Stirn eine V-förmige Erhabenheit;
Augen stark ausgerandet, Abstand weit; Fühler schlank, die
Schultern überragend, Endglied so lang wie die zwei vorletzten
Glieder zusammen; Halsschild breiter als der Kopf mit den
Augen, etwas quer, nach vorn wenig verengt, Scheibe quer
flach gedrückt, in der Mitte mit Längskiel, Seiten wenig ge-
rundet, Hinterrand fein; Flügeldecken ziemlich stark gewölbt,
hinter dem Schildchen etwas flach, dicht und grob, etwas quer-
runzlig punktiert, etwas zugespitzt, Epipleuren breit, grob
punktiert. Metatarsus der Hinterfüße etwas kürzer als die
folgenden Glieder zusammen.
Baining-Berge. 1 Ex. in meiner Sammlung, 1 im Deutschen
Ent. Mus. Berlin. L. bainingensis n. sp.
Oberseite reichlich behaart.
Pubeszenz sehr kurz, dicht, gelblich. — Länge 10—11 mm.
Oval, erweitert, ziemlich stark gewölbt; hell rostrot, Flügel-
decken braun, Fühler braun, lang, Endglied so lang wie die
zwei vorletzten Glieder zusammen; Halsschild so lang wie
breit, so breit wie der Kopf mit den Augen, dicht punktiert,
vor der Basis beiderseits schräge eingedrückt; Flügeldecken
6. Heit
86
17,
18°
18,
F.-Borchmann:
sehr dicht punktiert, mit schwachen Spuren von Längsrippen,
etwas zugespitzt. Beine rötlich, Schienen und Füße braun.
Kaschmir, Bengalen, Nepal. L. ruficollis Hope
Behaarung nicht sehr kurz.
Käfer in beiden Geschlechtern oval und kräftig gewölbt. —
Länge 10—111, mm. Rötlich gelbbraun, Fühler und Beine
braun, zuweilen der Vorderkörper schwärzlich; ziemlich dicht
grau behaart; Halsschild quadratisch, wie der Kopf dicht und
grob punktiert, Vorderecken gerundet, vor der Basis beider-
seits eingedrückt, Flügeldecken grob punktiert, kräftig ge-
runzelt. Endglied der Fühler beim & spitz, etwas kürzer als
die zwei vorletzten Glieder zusammen.
Formosa. L. formosensis Borchm.
g schmal. — Länge 5—6 mm. Gestalt der L. hirta L. 8;
braun, Kopf und Fühler schwarz, Halsschild rötlichbraun,
Beine braun; Behaarung ziemlich lang, gelblich; Flügeldecken,
gelblichbraun. Kopf und Halsschild dicht und grob punktiert.
Kopf gewöhnlich, Augenabstand geringer als ein Augendurch-
messer, Augen groß; Fühler lang, Endglied so lang wie die drei
vorletzten Glieder zusammen ; Halsschild so lang wie breit,
so breit wie der Kopf mit den Augen, vorn und hinten quer
eingedrückt, im hinteren Eindrucke ein Längskiel (bei 1 Ex.),
Seiten vorn gerundet, hinten eingezogen; Flügeldecken lang,
dicht punktiert, fein querrunzlig, Spitzen zusammen abge-
rundet. Beine dünn.
2 Ex. 1in meiner Sammlung, 1 im Deutschen Ent. Museum
in Dahlem-Berlin.
Rhodesia. L. exigua n. sp.
In diese Gruppe gehören vielleicht auch noch die mir unbe-
kannten Arten: L. rufofusca und maculiventris Fairm.
Be
Te
Übersicht über die Arten.
L. aurofasciata n. sp. — Blackall Range.
L. bainingensis n. sp., — Neu-Guinea.
L. bimarginata Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XL, 1896, p. 40.
— Madura.
. L. consbersa Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1880, p. 256. —
Darjeeling.
syn. multipunctata Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII,
1894, p. 31. — Bengalen.
L. decolora Borchm., Col. Rundschau 1912, p. 3. — Madagaskar.
L. exigua n. sp. — Rhodesia.
L. formosensis Borchm., Supplem. Entom. I, 1912, p. 6. —
Formosa.
L. gracilicornis Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909 (1910),
p. 204. — Carin Ghecu, Carin Cheba.
L. hirticollis Borchm., loc. cit., p. 201. — Pegu; Borneo.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
1
or
. Die Lagriinae. 87
L. Lameyi Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXX VII, 1893, p. 325.
=) Tonkin:
L. pilosivestis Kolbe, Berlin. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 548.
— Kamerun, Fernando Po.
L. queenslandica n. sp. — Queensland.
L. revestita Gylih., Schönh. Syn. Ins. I, 3, Append. 1817, p. 10.
— Ost-Indien.
L. rubiginea Fairm., Ann. Soc. Ent. France (6) VI, 1886,
p- 347. — China.
L. ruficeps Macl., Proc. Linn. Soc. N. S. Wales (2) II, 1888,
p. 316. — Queensland.
L. ruficollis Hope, Gray’s Zool. Misc. 1831, p. 32. — Nepal,
Kaschmir.
syn. bicolor Redtb., Hügels Kaschmir IV, 2, 1848, p. 534. —
Nord-Indien.
syn. comosella Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII,
1894, p. 30. — DBengalen.
L. seminigra Borchm., Col. Rundschau 1912, p. 4. — Mada-
gaskar.
L. sulcicollis All., Naturaliste XVI, 1894, p. 162. — Ost-Indien.
Gruppe 9.
Vorderrand des Halsschildes sehr deutlich gerandet.
Halsschild quer. — Länge 15—16 mm. Gewölbt, erweitert,
kurz, anliegend, hell behaart; heller oder dunkler rotbraun
mit schwachem Metallschimmer, Schenkelbasis heller, Schenkel-
spitze, Schienen und Füße grün metallisch, Vorderkörper
metallisch goldgrün, Flügeldecken braun mit grünem Metall-
glanze oder grün metallisch, Fühler schwärzlich, Basis heller;
Augen weit getrennt; Fühler schlank, 3. Glied etwas länger
als das 4., Endglied spitz, nicht länger als das 10. Glied; Hals-
schild etwas breiter als der Kopf mit den Augen, wie der Kopf
grob und dicht runzlig punktiert, Seiten etwas gerundet,
Vorder-- und Hinterrand deutlich gerandet, Vorderecken
deutlich, Hinterecken etwas vortretend, Scheibe beiderseits
hinter der Mitte mit einer flachen Grube; Schildchen länglich,
spitz; Flügeldecken ziemlich breit, fein und dicht punktiert,
fein querrunzlig, Spitzen zusammen abgerundet; Epipleuren
breit; Beine dünn; Metatarsus der Hinterfüße kürzer als die
folgenden Glieder zusammen.
Ich widme diese Art in Dankbarkeit dem Altmeister der Ento-
mologie, Herrn Prof. G. v. Seidlitz.
292.1 Ex. im Brit. Mus. von den Philippinen. 1 Ex. in meiner
Sammlung von Ost-Negros, Mt. Caulaon. L. Seidlitzi n. sp.
2,
Halsschild länger. — Länge 121, mm. Etwas schlanker.
Oberseite mit mattem Metallglanze, Kopf hellblau, Fühler
mit Ausnahme der rötlichen Basis schwärzlich, Halsschild grün,
Flügeldecken hell purpurrot, Beine an der Wurzel wie der
6. Heft
88
DEE III
F. Borchmann:
Hinterleib und die Brust bräunlichgelb, Schenkelspitze und
Schienen bläulich, Füße schwärzlich; greis, kurz behaart;
Fühler dünn; Halsschild oben etwas platt mit schwacher
Mittelrinne, dicht punktiert; Flügeldecken sehr dicht punktiert.
Luzon. L. ionoptera Er.
Halsschild vorn nicht deutlich gerandet. — Länge 13 mm.
Form wie ionoptera Er.; oben glänzend metallisch grün, dicht
gelblichgreis, kurz behaart, Beine bräunlichblau, Schenkel-
basis erzfarbig, Fühler braunblau, Fühler wie bei den anderen
Arten; Augen etwas weiter entfernt, Halsschild hinten etwas
schmäler; Flügeldecken sehr dicht punktiert, sehr leicht ge-
runzelt.
Manila. L. prasinella Fairm.
"Übersicht über die Arten.
. L. ionoßtera Er., Nov. Act. Acad. Car. Leop. XVI, Suppl. I,
1834, p. 250. — Fairm. Ann. Soc. Ent. France (6) VI, 1886,
p. 191. — Luzon,
L. prasinella Fairm., loc. cit., p. 191. — Borchm., Philip.
Journ. VIII, 1913, p. 44. — Manila, Negros, Luzon.
. Seidlitzi n. sp. — Negros, Mt. Caulaon.
N
Incertae sedis.
. albovillosa Macl., Proc. Linn. Soc. N. S. Wales (2) 1I, 1888,
p. 316. — Queensland.
. asperipes Fairm., Revue d’Ent. XX, 1901, p. 196. —
Madagaskar.
. azureidennis Macl., Proc. Linn. Soc. N. S. Wales (2), I,
1886, p. 157. — Neu-Guinea.
. canescens Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVII, 1893,
p. 323. — Tonkin.
. carinulata Fairm., Compt. rend. Soc. Ent. Belg. 1891,
p. CCXVII. — Tschang-Yang. |
. castanea Guer., Voy. Coquille Ent. II, 1830, p. 104, t. 5,
f. 6. — Boisd. Voy. Astrol. II, 1835, p. 288. (Vielleicht
Casnonidea.)
a „Be SB Be SE
L. collaris Oliv., Ent. III, 1795, No. 49, p. 5, t. 1, f. 4a—b.
Incert. sedis. (Vielleicht keine Lagriide.)
L. crassicornis Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVI, 1893,
p. 324. — Tonkin.
L. externa Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVII, 1893,
p. 323. — Tonkin.
L. formicicola Lea, Proc. Ent. Soc. N. S. Wales (2) IX, 1895,
p. 607. — Australien.
L. fuliginosa Fairm., Ann. Soc. Ent. France (4) IX, 1869,
- p- 244. — Madagaskar.
. geniculata Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 339.
— Mongolei.
13.
14.
15.
16.
37:
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
DD, SOHN nn H HH NN HH 5 N
Die Lagriinae. 89
. impressicollis Per., Ann. S. Afr. Mus. III, 1904, p. 294. —
Transvaal.
. lemoides Fairm., Not. Leyd. Mus. IV, 1882, p. 261. —
Sumatra.
. Leprieuri ? Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 324.
. longicollis Boisd., Voy. Astrolabe II, 1835, p. 287. —
Neu-Guinea.
. longibennis Fairm., Ann. Soc. Ent. France (6) III, 1883,
p. 102. — Abessinien.
. maculiventris Fairm., Revue d’Ent. XX, 1901, p. 197. —
Madagaskar.
. marginata F., Syst. El. Il, 1801, p. 69. — Neu-Cambria.
. nigriclavis Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XLII, 1898, p. 238.
— Madagaskar.
. odhthalmica Fairm., C. rend. Soc. Ent. Belg. 1891, p. CCXVI.
— Tschangyang.
. parvicollis Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVII, 1893,
p. 324. — Tonkin.
. Pinguicula Gestro, Ann. Mus. Genova (2) XV, 1895, p. 384.
— Ostafrika.
. promontorii Per., Ann. S. Afr. Mus. III, 1904, p. 287. —
Süd-Rhodesia.
. purbureipennis Macl., Proc. Linn. Soc. N. S. W. (2) II,
1888, p. 317. — Queensland.
. rufofusca Fairm., Not. Leyd. Mus. IV, 1882, p. 259. Sumatra.
. scutellaris Pic, Le Natural. 32, 1910, p. 259. — Formosa.
. senicula Fairm., Ann. Soc. Ent. France, 1893, p. 154. —
Senegal.
senihis Fairm., Stett. Ent. Zeit. XXXVI, 1875, p. 191. —
Madagaskar.
. benuicollis Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXIX, 1895,
p- 450. — Madagaskar.
. testacea Palis. Beauv., Ins. rec. Afr. et Amer. 1805, p. 141,
t. 30b, f. 3. — West-Afrika.
. bigrina Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVII, 1893, p. 325.
— Tonkin.
. tincta Blackb., Proc. Linn. Soc. N. S. Wales (2) IV, 1889,
p. 449. — Nord-Australien.
. iristicula Fairm., Ann. Soc. Ent. France (6) VI, 1886,
p. 346. — China.
. vervex Mars., Ann. Soc. Ent. France (5) VI, 1876, p. 338.
— Japan.
2. Untergattung Apteronympha Seidlitz
Apteronympha Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 336
und 338.
„Flügeldecken nur punktiert, ohne Querrunzeln, Hintertibien
des & gerade, Stirn des $ schmäler als beim 9, die vorletzten
6, Heft
90 F. Borchmann:
Fühlerglieder beim & so lang als breit, das letzte Glied beim 2
kürzer als die zwei, beim & so lang als die vier vorhergehenden
zusammen, Halsschild beim $ so breit, beim 2 breiter als lang,
mit kurzen fast niederliegenden, braunen Härchen besetzt, grob
. und sehr dicht punktiert, beim @ mit einer unregelmäßigen Mittel-
vertiefung, Stirn zwischen den Augen dicht und grob punktiert,
beim $ mäßig schmäler und kaum eingedrückt, Epipleuren neben
dem 4. Abdominalsegment etwas schmäler als die Hintertibien.‘“
Bestimmungstabelle (nach Seidlitz ]. c.).
1’ Beine und Fühler ganz schwarz, Behaarung kürzer und an-
liegender (besonders beim 9). Länge 6—6,5 mm.
Spanien und Portugal. A. rubida Graälls
1, Beine und Fühler nicht ganz schwarz, Behaarung der Flügel-
decken länger und aufstehender. Länge 6—6,5 mm.
Frankreich, Italien, Tirol. A. glabrata Ol.
Übersicht über die Arten.
A. glabrata Oliv., Encycl. meth. VII, 1792, p. 446; Entom. III,
1792, No. 49, p. 5, t. 1, f. 3 (2). — Muls., Col. Fr. Latip.
1856, p. 23 (9). — Jacq. du Val, Gen. Col. Eur. III, 1863,
t. 82, f. 410 (8). — Seidl., loc. cit., p. 338 und 353. —
Süd-Frankreich, Italien, Tirol.
syn. pubescens Latr., Hist. nat. X, 1803, p. 351. — Muls., Lettr.
a Julie II, 1830, p- 291.
tristis Bon., Specim. Faun. subalp. (Mem. Soc. Agric. Torino
IX, 1812), p.172, t. 3, £. 17 (2). — Italien.
rugosula Rosh., Thiere Andal. 1856, p. 223 (d). — Spanien.
Melichari Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1890, p. 173 ($).
— Tirol.
Biologie: Xambeu, Ann. Soc. Linn. Lyon 1902 (1903),
p. 38 (Ei).
A. vubida Graälls, Mem. Map. geol. 1855, p. 74,t.4,f. 1. —
Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 338. — Spanien.
syn. darvula Perris, Ann. Soc. Ent. France (4) IV, 1864, p. 291.
— Heyden, Berl. Ent. Zeit. XIV, 1870, Beiheft. — Escurial.
elliptica Fairm., Ann. Soc. Ent. France (5) X, 1880, p. 242. —
Zentral- -Spanien.
3. Untergattung Lagriella n. subg.
Sehr ähnlich Acılagria m., aber Flügeldeckenspitzen nicht so
stark vorgezogen, dd nach hinten weniger erweitert, Flügeldecken
der 2? vorn der Länge nach eingedrückt. Typus ist L. mima m.
Bestimmungstabelle der Arten.
1’ Halsschild quergestrichelt, Spitze der Flügeldecken vorgezogen.
Größe 7 mm. Flügeldecken beim g nach hinten kaum erweitert;
glänzend; braun, Schenkelbasis, Vorder- und Hinterrand des
Halsschildes, ‘die Naht schmal und zuweilen die Schultern
=
2
2%
Die Lagriinae. 91
rötlich oder gelblich. 3. Fühlerglied länger als das 4., Endglied
fast so lang wie die vier, beim 2 so lang wie die zwei vorher-
gehenden Glieder zusammen, Augenabstand oben geringer
als ein Auge ($), Kopf grob punktiert, Stirn mit Grube, Hals-
schild so breit wie der Kopf mit den Augen, quadratisch, beim
Q quer, Seiten wenig gerundet, Scheibe grob, sehr dicht punk-
tiert, Runzeln bilden besonders hinten scharfe Querstrichel,
nur der Hinterrand deutlich. Flügeldecken beim & wenig
gewölbt, grob, dicht, querrunzlig punktiert, wie die ganze
Oberseite ziemlich dicht, anliegend behaart.
Vorder-Indien. L. bimarginata Fairm.
Halsschild nicht quergestrichelt; Punktierung der Flügeldecken
gröber und flacher.
Das & nach hinten deutlich erweitert, Halsschild beim & etwas
quer, an der Basis deutlich schmäler als vorn. Seiten einfach
gerundet. Länge 715 mm. — Länglich, nach hinten etwas
erweitert; gewölbt, glänzend ; lang, abstehend weißlich behaart;
braungelb, Augen und Fühler mit Ausnahme der vier Grund-
glieder schwarz, Schenkel gegen die Spitze dunkel; Kopf
rundlich, grob und dicht punktiert; Augen schmal, weit ge-
trennt, stark ausgerandet; Schläfen lang; Hals schwach ab-
gesetzt; Fühler die Schultern überragend, nach außen verdickt,
Glied 3 so lang wie das 4., Endglied beim 2 kaum, beim & so
lang wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammen. Hals-
schild etwas breiter als der Kopf mit denAugen, fast quadratisch,
grob und dicht punktiert, querrunzlig, mit glatter Mittellinie,
Vorderecken gerundet, Hinterecken nicht vortretend, vorn
und hinten fein gerandet, vor der Basis mit flachem Eindrucke;
Schildchen kurz, dreieckig. Flügeldecken stark gewölbt, nieder-
gedrückt, stark punktiert, etwas querrunzlig, nach hinten er-
weitert, etwas zugespitzt; Schultern stark gefaltet. Abdomen
mit feinen Borstenpunkten, Seiten uneben, Abdominalfortsatz
breit; Beine mit verdickten Schenkeln; Metatarsus der Hinter-
füße so lang wie Glied zwei und drei zusammen.
Nilgiri-Hills. Viele Ex. Ich benenne die Art nach H. E.
Andrewes in London. L. Andrewesi n. sp.
& nach hinten sehr schwach erweitert, Halsschild so lang wie
breit, vorn und hinten gleich breit, Seiten in der Mitte etwas
eingedrückt. — Länge 6—8 mm. & länglich, wenig gewölbt,
wenig nach hinten erweitert, 9 stark gewölbt, stark erweitert;
rötlich braun mit Metallschimmer, Basis der Schenkel und die
Schienen rötlich, zuweilen auch die Naht der Flügeldecken;
mit langen weißlichen Borsten besetzt. Kopf rundlich, grob
punktiert, stark gerunzelt, Clypeus und Oberlippe ausgerandet;
Mundteile typisch; Augen gewöhnlich; Fühler kürzer als die
halbe Körperlänge, nach außen verdickt, 3. Glied wenig länger
als das 4., Endglied beim & so lang wie drei vorhergehende
Glieder, zugespitzt, gebogen, beim 9 kürzer. Halsschild fast
6. Heit
92
1’
2%
NS
3
F. Borchmann:
quadratisch, beim $ vorn etwas breiter, Seiten deutlich ge-
randet, fast gerade, Scheibe grob und dicht punktiert, am
Hinterrande mit Eindruck; Flügeldecken stark und grob
punktiert, querrunzlig, hinter dem Schildchen niedergedrückt,
zusammen zugespitzt, Schultern gefaltet, Epipleuren ganz;
Beine kräftig, Schenkel keulig, Schienen gebogen, Metatarsus
der Hinterfüße kürzer als die folgenden Glieder zusammen.
Nilgiri Hills (H. L. Andrewes).
Die Art ähnelt sehr der bimarginata Fairm. Diese ist nicht
so glänzend, hat einen quergestrichelten Halsschild und beim
& zahnartige Flügeldeckenspitzen. L. mima n. sp.
Übersicht über die Arten.
. L. Andrewesi n. sp. — Vorder-Indien.
. L. bimarginata Fairm., Ann. Soc. Ent. Beig. XL, 1896, p. 40.
— Madura.
. L. mima n. sp. — Vorderindien.
4. Untergattung Derolagria n. subg.
Bestimmungstabelle.
Flügeldecken mit starken Querfalten.
Die Falten sind scharf und umschließen durchweg nur eine
Reihe von Punkten. Tiere geflügelt.
Käfer hoch gewölbt; 3. Fühlerglied kaum länger als das 4.
Länge 15 mm. Flügeldecken nach hinten kräftig erweitert,
glänzend. Flügeldecken und Abdomen braun, zuweilen der
ganze Käfer schwarz; kurz, gelblich behaart, Kopf, Brust und
Halsschild am stärksten. Fühler dünn, die Schultern über-
ragend, nach außen etwas verdickt, Endglied etwas kürzer als
die zwei vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild quer,
Seiten fast winkelig erweitert, Vorderecken zähnchenartig;
Flügeldecken hinter dem Schildchen quer eingedrückt. Meta-
tarsus der Hinterfüße so lang wie die zwei folgenden Glieder
zusammen.
Tanganjika, Brit. Uganda. D. plieatula Borchm.
Käfer normal gewölbt; 3. Fühlerglied viel länger als das 4.
Länge 13 mm. Nach hinten mäßig erweitert, glänzend; dunkel-
braun, Bauch hell rötlich gelbbraun, Hüften, ein Fleck auf der
Oberseite der Schenkel, Mundteile und Flügeldecken rot-
braun; Vorderkopf, Innenseite und Spitze der Schienen
rötlichgelb, Halsschild vorn greis und länger, die Flügeldecken
kurz, abstehend schwarz behaart, Brust und Beine lang,
Bauch kurz gelblich behaart. Kopf gewöhnlich, grob und dicht
punktiert, Augen schmal, stark ausgerandet; Fühler dünn, die
Schultern überragend, Endglied kürzer als Glied neun und zehn
zusammen. Halsschild quer, breiter als der Kopf mit den Augen,
gewölbt, Seiten gerundet, nach der Basis wenig verschmälert,
Scheibe dicht mit groben Nabelpunkten besetzt, Vorderseite
54
5
' Die Lagriinae. 98
nicht, Hinterseite deutlich gerandet, Ecken nicht vortretend,
vor der Basismitte mit flacher Grube. Schildchen normal.
Flügeldecken hinter dem Schildchen etwas eingedrückt, stark
quer gefaltet, zusammen abgerundet. Epipleuren breit, quer-
runzlig punktiert. Beine mittel, Schienen schwach gebogen.
Metatarsus wenig kürzer als die folgenden Glieder zusammen.
1 d& vom Ruwensori Westseite, 3000 m auf Erica-Arten.
D. ericae n. sp.
Die Falten sind breit und umschließen Gruben mit Punkten.
Tier ungeflügelt. — Länge 101% mm. Kurz, breit, stark auf-
getrieben gewölbt; glänzend schwarz, zwischen den Falten
weißlich behaart. Stirn jederseits mit einem tiefen Eindrucke,
in der Mitte mit einer glänzenden Erhöhung. Fühler kurz,
nach außen verdickt, 3. Glied länger als das 4., 9. und 10.
quer, Endglied kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zu-
sammen. Halsschild quer, breiter als der Kopf, Seiten gerundet,
Scheibe mit feiner Mittelrinne, jederseits mit zwei Gruben.
Flügeldecken mit etwas vorgezogener Spitze. Metatarsus
kürzer als die folgenden Glieder zusammen.
Usambara. D. navieularis Borchm.
Flügeldecken einfach querrunzlig punktiert.
Flügeldecken mit kahlen Flecken, Tomentmakel an der Schulter
oder die hintere Hälfte viel heller.
Flügeldecken mit kahlen Stellen.
Halsschild nach vorn mäßig erweitert, kahle Stellen erhaben.
Länge 6% mm. Dunkel rötlichbraun, oben ziemlich dicht
anliegend gelblich oder greis behaart, dicht punktiert. Flügel-
decken mit zahlreichen kahlen, etwas erhabenen, glatten Stellen.
Halsschild quer, Seiten gerundet.
Sansibar, Ostafrika, Madagaskar. D. dermatodes Fairm.
Halsschild nach vorn stark erweitert, glatte Stellen kaum
erhaben. — Länge 7 mm. Form wie dermatodes Fairm., etwas
weniger gewölbt; rotbraun, Flügeldecken, Halsschild und 2.
Hälfte der Fühler dunkelbraun; ziemlich dicht, anliegend,
gelb behaart; Fühler die Schultern erreichend, nach außen
verdickt und etwas platt, 3. Glied länger als das 4., 9. und 10.
Glied quer, Endglied kurz; Halsschild quer, breiter als der
Kopf mit den Augen, sehr dicht und grob punktiert, Vorder-
ecken scharf, Basis gerandet; Flügeldecken besonders im
hinteren Teile mit zahlreichen glänzenden Flecken, mit Spuren
von Längsrippen, querrunzlig.
Kamerun, Jaunde 800 m. D. guineensis n. sp.
Flügeldecken mit weißem Tomentfleck unter der Schulter. .
Länge 9—11 mm. Länglich, nach hinten erweitert; dunkel-
braun, kurz, dicht greis behaart. D. seapulata Fairm.
Hintere Hälfte der Flügeldecken viel heller als die vordere.
Länge 9%—11 mm. Länglich, glänzend; braun, Bauch und
6, Haft
94
6’
a
=
Si
6
9’
10°
17°
F. Borchmann:
2. Hälfte der Flügeldecken hell, Kopf rot; Oberseite dicht
gelblich tomentiert; 3. Fühlerglied wenig länger als das 4.
Ost-Afrika. D. partita Borchm.
Flügeldecken ohne besondere Auszeichnungen.
Flügeldecken metallisch.
Körper kurz, deutlich erweitert, 3. Fühlerglied kaum länger
als das 4. — Länge 8—1014 mm. Gewölbt, Oberseite ziemlich
dicht gelblichweiß tomentiert, Kopf und Halsschild ziemlich
lang, Unterseite spärlich behaart. Dunkel schwarzbraun,
Anus rot, Flügeldecken mit trübem Bronzeglanz. Kopf ge-
wöhnlich. Fühler kräftig, die Schultern überragend, nach außen
verdickt, 10. Glied quer, Endglied kurz. Augen weit getrennt.
Halsschild breiter als der Kopf, stark quer, mäßig fein und dicht
punktiert, mit glatter Mittellinie, Seiten gerundet, nach der
Basis verengt, Vorderecken scharf rechtwinklig. Schildchen
gewöhnlich. Flügeldecken dicht querrunzlig punktiert, Spitzen
schwach vorgezogen; Epipleuren ganz, mäßig breit, skulptiert
wie die Flügeldecken. Beine kurz, lang behaart, Schienen
wenig gebogen. Bauch fein punktiert, Seiten uneben. Meta-
tarsus so lang wie die zwei folgenden Glieder zusammen.
Type in meiner Sammlung.
Natal, Transvaal. D. plumbosa n. sp.
‚ Körper gestreckt.
Flügeldecken olivfarbig-erzglänzend.. — Länge 7—8 mm.
Metallischolivfarbig, lang greis behaart, Füße rötlich, Tarsen
braun, Hinterleibsspitze und der äußere Flügeldeckenrand
hinten rotbraun, Fühler schwarzbraun, vom 6. Gliede an keulig
verdickt, Endglied so lang wie neun und zehn zusammen.
Metatarsus so lang wie die zwei folgenden Glieder zusammen.
Ostafrika. D. hirsuta Kolbe
Beine schwarz oder teilweise pechbraun. var. obseuripes Kolbe
Flügeldecken dunkelbraun. — Länge 71, mm. Länglich,
gewölbt, nach hinten wenig verbreitert; ziemlich glänzend;
dicht punktiert; Fühler kräftig, nach außen verdickt, schwarz-
braun. Kopf vorn mit zwei Eindrücken; Halsschild fast qua-
dratisch, runzlig punktiert; Flügeldecken hinten mit schwach
eingedrückten Nahtstreif, Spitzen stumpf abgerundet, Decken
grob punktiert, querrunzlig. (Nach Beschreibung.)
Madagaskar. D. eribata Fairm.
Flügeldecken nicht metallisch.
Fühler gegen die Spitze deutlich abgeplattet.
Käfer sehr wenig gewölbt.
Flügeldecken gelb. — Länge 9—10 mm. Gestreckt. Brust
und Beine pechschwarz bis schwarz, Abdomen heller braun,
Kopf rot, Kiefertaster und Augen schwarz, Halsschild, Schild-
chen und Fühler mit Ausnahme des braunroten 1. Gliedes
schwarz; dicht, lang, abstehend gelblich behaart, unten
spärlicher. Fühler kurz, keulig verdickt, 3. Glied länger als
11;
10
13,
12,
14’
15°
Die Lagriinae. 95
das 4., 6.—10. quer, Endglied kurz; Halsschild quer, vor der
Mitte am breitesten; Flügeldecken grob punktiert mit flachen
Ouerrunzeln, hinten mit Spuren von Längsrippen.
Usambara. D. erythrocephala Borchm.
Flügeldecken schwarz. — Länge 10—10%4, mm. Form wie die
vorige Art. Schwarz, Kopf rot; etwas glänzend, oben und
unten ziemlich lang greis behaart, 1. Fühlerglied rötlich,
Brust, Bauch und Schenkelbasis braun; 3. und 4. Fühlerglied
fast gleich, Endglied kurz. Halsschild quer, vor der Mitte
erweitert. Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die zwei
folgenden Glieder. (Nach der Beschreibung.)
Ost- und Zentralafrika. D. undussumana Kolbe
Käfer stark gewölbt. — Länge 9—9%, mm. Nach hinten stark
erweitert. Schwarz mit Ausnahmeder Fußsohlen und der Lippen-
taster, die rötlichbraun sind; oben kurz, dicht, anliegend greis
behaart. Fühler die Schultern wenig überragend, nach außen
verdickt, die letzten 3—4 Glieder eine zusammengedrückte
Keule bildend, Glied neun und zehn quer, Endglied kurz,
3. Glied etwas länger als das 4.; Halsschild quer, vor der Mitte
am breitesten, Flügeldecken fein querrunzlig. Metatarsus der
Hinterfüße kürzer als die folgenden Glieder zusammen.
Kilimandjaro. D. Sjöstedti Borchm.
Fühler gegen die Spitze nicht deutlich abgeplattet.
Käfer sehr stark gewölbt.
Endglied der Fühler beim $ kürzer als die drei vorhergehenden
Glieder zusammen. — Länge 8 mm. Schwarz oder schwarz
mit braunen Flügeldecken, etwas glänzend, kurz greis behaart.
Halsschild quer, gegen die Basis verengt, Vorderecken fast
rechtwinklig, scharf; Flügeldecken bauchig; Fühler die Schul-
tern erreichend, 3. Glied so lang wie das 4., Endglied kurz.
Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die zwei folgenden
Glieder zusammen.
Deutsch-Ostafrika. D. convexa Kolbe
Endglied der Fühler beim d so lang wie die drei vorhergehenden
Glieder zusammen. — Länge 7—81%, mm. Schwarz, Flügel-
decken dunkelbraun, oben sehr dicht, kurz, seidenartig weiß-
lichgrau behaart, dadurch bleifarbig; Flügeldecken stark auf-
getrieben. Fühler die Schultern überragend. Halsschild quer,
Seiten nicht gerundet, auf der Scheibe hinten zwei etwas
quere Eindrücke und mit einer feinen Längslinie. Flügeldecken
tief und dicht punktiert, querrunzlig. (Nach Beschreibung.)
Natal. D. plumbea Per.
Käfer normal gewölbt.
Halsschild nach vorn deutlich erweitert.
Käfer nicht viel über 10 mm lang. — Länge 9—10 mm.
Nicht sehr gestreckt, mäßig glänzend; rotbraun, Unterseite
etwas heller, Vorderkörper und Schildchen dunkler, Oberseite
der Vorder- und Mittelschenkel, die fünf letzten Fühlerglieder
6. Holt
96
-
15
14
16’
16,
1.
2.
3.
4.
9.
F. Borchmann:
und der Anus schwärzlich; Kopf und Halsschild ziemlich lang,
abstehend gelb behaart, Flügeldecken kürzer und anliegend;
Fühler die Schultern wenig überragend, nach außen etwas
verdickt, 3. Glied deutlich länger als das 4., 10. Glied so lang
wie breit, Endglied scharf zugespitzt, wenig länger als das
10. Glied; Halsschild stark quer, breiter als der Kopf mit den
Augen, Vorderecken seitlich nicht vorragend, Seiten gerundet,
größteBreite vor der Mitte; Flügeldecken querrunzlig punktiert;
Beine normal, Schienen fast gerade. Metatarsus der Hinterfüße
wenig kürzer als die folgenden zusammen. (Beschreibung der
Type, die sich im Mus. Kopenhagen befindet.)
Guinea. D. lugubris F.
Käfer viel über 10 mm lang. — Länge 13—14 mm. Form der
vorigen Art, mäßig glänzend; rotbraun, Flügeldecken oft
braun, Halsschild dunkler, Kopf oft rot, hintere Flügeldecken-
hälfte zuweilen heller; kurz greis behaart. Fühler dünn, nach
außen wenig verdickt, 3. Glied länger als das 4., Endglied
kurz. Halsschild quer, Seiten gebogen, nach vorn schwächer
erweitert als bei /ugubris F.; Flügeldecken querrunzlig. Meta-
tarsus der Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zu-
sammen.
Ost-Afrika. D. eoriacea Borchm.
Halsschild nach vorn gar nicht oder sehr schwach erweitert.
Halsschild nach vorn nicht erweitert, mit schwacher Mittel-
rinne. — Länge 7%—8 mm. Rotbraun, kurz, anliegend
gelblich behaart, Fühler, Kopf und Halsschild pechschwarz;
Halsschild etwas quer. Fühlerglieder acht und neun so lang
wie breit, neun und zehn quer, 3. Glied so lang wie das 4.;
Flügeldecken querrunzlig.
Ost-Afrika. D. pulverulenta Gerst.
Halsschild nach vorn schwach erweitert, ohne Mittelrinne.
Länge 7%—8 mm. Schwarzbraun, unten pechfarbig, Beine
schwarz; sehr kurz grau behaart; Fühler ziemlich kurz, 2
3. Glied viel länger als das 4., & gleich; Halsschild quer, Seiten
gerundet, Scheibe uneben. Flügeldecken wie bei Pulverulenta
Gerst.
Ost-Afrika. D. pieea Kolbe
Übersicht über die Arten.
D. convexa Kolbe, Berl. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 544. —
Kilimandjaro.
D. coriacea Borchm., Bull. Mus. Paris 1908, p. 151. —
Engl. Ost-Afrika.
D. cribrata Fairm., Notes Leyd. Mus. IV, 1882, p. 262. —
Madagaskar.
D. dermatodes Fairm., Ann. Soc. Ent. France (4) IX, 1869,
p. 245. — Sansibar, Ostafrika, Madagaskar.
D. ericae n. sp. — Ruwensori.
Die Lagriinae. 97
6. D. eryihrocephala Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 79.
— Uganda.
. D. guineensis n. sp. — Kamerun.
oo =
. D. hirsuta Kolbe, Berl. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 543. —
Kilimandjaro, Uganda, Sesse-Inseln.
var. obscuribes Kolbe, loc. cit., p. 543. — Ruwenzori.
9. D. lugubris F., Entom. Syst. I, 2, 1792, p. 80. — Guinea.
syn. brevicollis Gylh., Schönh. Syn. Ins. I, 3, 1817, App. p. 10.
10. D. navicularıs Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 74.
— Usambara.
11. D. partita Borchm., loc. cit., p. 714. — Usambara.
syn. ruficeps Kolbe, Berl. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 542.
12. D. picea Kolbe, loc. cit., p. 543. — Ost-Usambara.
13. D. plicatula Borchm., Deutsche Ent. Zeit. 1909, p. 72. —
Uganda, Sansibar, Tanganjika.
14. D. plumbea Pering., Ann. S. Afr. Mus. Ill, 1904, p. 294. Natal.
15. D. plumbosa n. sp. — Natal, Transvaal.
16. D. Dulverulenta Gerst., Arch. f. Naturg. XXXVII, 1, 1871,
p. 66; v. d. Deckens Reise 1873, p. 202. — Sansibar.
17. D. scapulata Fairm., Ann. Soc. Ent. France LXVI, 1897, p. 141.
— West-Afrika.
18. D. Sjösiedti Borchm., Sjöst. Kilim. Exp. 1909, p. 29. —
Kilimandjaro, Usambara.
19. D. undussumana Kolbe, Berl. Ent. Zeit. 1901, p. 545. —
Undussuma.
5. Untergattung Mierolagria Seidlitz
Microlagria Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 336 u. 339.
„Prothorax margine laterali acuto. Antennae articulo ultimo
maris elongato. Elytra epipleuris integrie. Femina alata.‘“
Der Seitenrand des Halsschildes ist nicht herabgebogen und
von oben sichtbar. Alle Füblerglieder bis auf das 3. und 11. sind
quer. Metatarsus der Hinterfüße ist so lang wie die folgenden
Glieder zusammen. Es ist nur eine Art bekannt.
Länge 41,—5 mm. Wenig gewölbt, Flügeldecken nach hinten
nicht erweitert; dunkel pechbraun; Kopf und Halsschild ziemlich
dicht punktiert, bräunlich behaart; Fühler die Schultern über-
ragend, & Endglied länger als die vier vorhergehenden Glieder
zusammen; Halsschild quer, vorn am breitesten; Flügeldecken
querrunzlig punktiert, Schultern stark entwickelt.
Algier. M. Poupillieri Reiche
M. Poubßillieri Reiche, Ann. Soc. Ent. France (4) IV, 1864, p. 242.
— Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 339. —
Algier.
3. Gattung Lopholagria n. 8.
Der Seitenrand des Halsschildes ist undeutlich. Die Fühler
sind nach außen beim & stark verdickt und vom 5. Gliede an quer;
Archiv für Naturgeschichte
1915 A. 6, 7 6. Heft
98 F. Borehmann:
das Endglied ist kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zu-
sammen. Der Halsschild ist der Länge nach stark und breit ein-
gedrückt. Die Furche ist mit gelbroten Haaren angefüllt.
1. Art.
Länge 9—11 mm. Mäßig gewölbt, nach hinten wenig erweitert;
dunkel braunschwarz, oft die ganze Oberseite oder nur die Flügel-
decken gelbbraun; Vorderkörper lang und ziemlich dicht; Flügel-
decken kürzer rotgelb behaart.
Ost-Afrika, Südafrika. L. amoena Fähr.
A. amoena Fähr., Öfv. Vet. Akad. Förh. XXVII, 1870, p. 329.
— Ost- und Südafrika.
4. Gattung Acritolagria n. g.
Halsschild quer, Seitenrand deutlich, herabgebogen, stark
gerundet. Fühler gegen die Spitze verdickt und ‚abgeplattet,
Glieder der 2. Fühlerhälfte quer, Endglied wenig verlängert.
Flügeldecken stark querrunzlig. Ich füge hier eine neue Art
(soror m.) ein, deren Fühlerglieder so lang wie breit und wenig
abgeplattet sind. Sie paßt aber dem Habitus nach hierher und
müßte sonst eine neue Untergattung bilden.
Bestimmungstabelle der Arten.
1’ Oberseite mit deutlichem Metallglanze. — Länge 11—15 mm.
Schwarz, Oberseite mit grünlichem oder gelbem Metallglanze;
lang weißlich behaart. Fühlerglieder vom 5. Gliede an quer;
Halsschild nicht sehr dicht punktiert, zuweilen auf der Scheibe
mit einer fein und sehr dicht punktierten Längsschwiele;
Flügeldecken nach hinten wenig erweitert, in der hinteren
Hälfte neben der Naht mit schwachen Spuren von Längsrippen.
Deutsch-Ostafrika. A. amplicollis Borchm.
1, Oberseite ohne deutlichen Metallglanz.
2’ Oberseite schwarz, Kopf zuweilen rot.
3’ Halsschild mit erhabener Mittellinie, beiderseits mit einem
Eindrucke. — Länge 11—131, mm. Schwarz mit bräunlichem
Schimmer, Kopf und Analsegment oft rot; Flügeldecken
ziemlich flach; Fühlerglieder vom 5. Gliede an quer; Häls-
schild grob, nicht dicht punktieıt; Käfer lang weißlich behaart.
Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die zwei folgenden
Glieder zusammen.
Transvaal. A. Schenklingi Borchm.
Halsschild ohne erhabene Mittellinie, ohne seitliche Eindrücke.
4’ Fühlerglieder vom 6. Gliede an quer. — Länge 11—12 mm.
Käfer ganz schwarz; Flügeldecken fast zylindrisch; Kopf und
Halsschild dicht und grob punktiert, Halsschild in der Mitte
zuweilen mit einer flachen Grube, Hinterecken nicht vor-
tretend; Fühlerglieder vom 6. Gliede an quer, Endglied kaum
so lang wie die zweı vorhergehenden Glieder zusammen.
>
w
5’
6
ur
Die Lagriinae. 99
Käfer lang weißlich, abstehend, nicht sehr dicht behaart.
Beine wie bei A. Schenklingi Borchm.
West-Usambara, Victoria-Nyansa. A. nigra Borchm.
Fühlerglieder vom 5. Gliede an quer. — Länge 11% mm.
Schwarz; lang gelblich behaart; mäßig glänzend; wenig
gewölbt, Flügeldecken breit, nach hinten sehr wenig erweitert,
Fühler gewöhnlich, 3. Fühlerglied länger als das 4., Endglied
wie bei A. nigra m.; Kopf und Halsschild grob und ziemlich
dicht punktiert, Seiten des Halsschildes gerundet, größte Breite
vor der Mitte, Hinterecken schwach vortretend, in der Mitte
der Scheibe eine schwächer punktierte Längsstrieme. Flügel-
deckenskulptur wie bei A. Schenklingi m., Decken kürzer,
neben der Naht hinter der Mitte mit schwachen Spuren von
Längsrippen, Spitzen zusammen abgerundet. Beine kurz,
Schenkel mäßig verdickt, Schienen mäßig gebogen. Metatarsus
der Hinterfüße so lang wie die zwei folgenden Glieder zu-
sammen. Beine lang behaart.
Type in meiner Sammlung. 1 Ex.
Keren, Bogos. A. bogosensis n. sp.
Flügeldecken braun oder gelbbraun.
Behaarung des Käfers wenigstens auf dem Vorderkörper stark
gelb. Halsschild nicht doppelt so breit als lang. — Länge
11—14 mm. Wenig gewölbt, Flügeldecken ziemlich flach,
stark querrunzlig. Käfer lang behaart; glänzend rotbraun,
Kopf und Halsschild oft dunkler, Flügeldecken hell gelbbraun;;
Fühlerglieder vom 5. Gliede an quer, 3. Glied länger als das 4.,
Endglied kurz; Halsschild mit feiner und dichter punktierter
Längsstrieme.
Südliches Ostafrika. A. fulvopilosa Fairm.
Behaarung weiß, Halsschild doppelt so breit als lang.
Fühlerglieder in der 2. Hälfte stark abgeplattet. — Länge
14 mm. Dunkelbraun, Flügeldecken stark glänzend, rotbraun,
Fühler schwarz, sonst wie bei der vorigen Art. Kopf und Hals-
schild sehr grob und ziemlich dicht punktiert, Halsschild mit
äußerst fein punktierter Mittelstrieme, Seiten stark gerundet.
Flügeldecken breiter und stärker gewölbt wie bei fulvopilosa
Fairm., nach hinten etwas mehr zugespitzt.
Usambara. A. usambica Kolbe
Fühler in der 2. Hälfte wenig abgeplattet, Glieder nur so lang
wie breit, Endglied wenig länger als das vorhergehende Glied.
Länge 15 mm. Glänzend rotbraun, Oberseite, besonders der
Vorderkörper dunkler, Beine fast schwarz, Fühler schwarz;
gewölbt, mäßig glänzend, nach hinten deutlich erweitert;
lang weißlich behaart; Kopf und Halsschild dicht und grob
punktiert; Fühler ziemlich schlank, 3. Glied länger als das 4.;
Seiten des Halsschildes gerundet, Hinterrand undeutlich er-
haben, Ecken nicht vortretend; Schildchen abgerundet;
Flügeldecken dicht und grob punktiert, Punkte breiter als
7° 6. Haft
100 F. Borchmann:
die Ouerrunzeln, Schultern etwas nach vorn vortretend,
Spitzen zusammenabgerundet, Epipleuren breit, grob punktiert
und querrunzlig. Beine kräftig, grob punktiert, Schienen
schwach gebogen; Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die
zwei folgenden Glieder zusammen. Type in meiner Sammlung.
IN Ex;
Togo, Bismarckburg. A. soror n. sp.
Vielleicht gehört in diese Gruppe auch die mir unbekannte
L. Simoni Reitter.
Übersicht über die Arten.
1. A. amplicollis Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 714.
— Kossowa, 'Ost-Afrika.
syn. laticollis Kolbe, Berl. Ent. Zeit. 1901, p. 540.
2. A. bogosensis n. sp. — Keren, Bogos.
3. A. fulvopilosa Fairm., Ann. Soc. Ent. France (6) VII, 1887,
p. 303. — .Ost-Afrika.
4. A. nigra Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 77. —
Usambara, Uganda.
5. A. Schenklingi Borchm., loc. cit., p. 80. — Transvaal.
6. A. Simoni Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1880, p. 253. —
Aschanti.
7. A. soror n. sp. — Togo.
8. A. usambica Kolbe, Berl. Ent. Zeit. 1901, p. 541. — Usambara.
5. Gattung Allogria n. gen.
Die Gattung ist sehr nahe mit Lagria F. verwandt, unterscheidet
sich aber gut durch mehrere Merkmale.
Mundteile sind wie bei Lagria F. Kopf gewöhnlich; Augen
stark ausgerandet. Fühler kräftig, die Schultern überragend £,
die Schultern erreichend beim ® und hier die letzten Glieder etwas
quer; Endglied beim $ sehr spitz und kräftig gebogen, verlängert,
beim 2 kurz und gewöhnlich. Halsschild an den Seiten nicht ge-
randet; Flügeldecken lange nicht doppelt so breit wie der Hals-
schild, querrunzlig, Epipleuren ganz, zuweilen vor der Spitze
gekreuzt. Beine in beiden Geschlechtern sehr kräftig, Schienen
beim d an der Spitze mit kurzem, kräftigem Dorne; Hinterbrust
beim $ zwischen den Hinterhüften mit zwei kräftigen Dornen,
beim 2 mit zwei Tuberkeln. Das übrige wie bei Lagria F.
Hierher gehören zwei Arten. Lagria spinosa m. ist die Type.
1’ Dorne der Hinterbrust wagerecht, Käfer schwarz, Flügel-
decken kastanienbraun. — Länge 91, mm. Länglich, Kopf
und Halsschild stark runzlig punktiert, Flügeldecken feiner.
Käfer greis beborstet. Fühler stark, 3. Glied kaum länger
als das 4., Endglied so lang wie die zwei vorhergehenden
Glieder zusammen; Halsschild vor der Mitte gerundet erweitert.
Der Autor sagt nichts über das Endglied der Fühler und die
Bildung der Hinterbrust. Ich besitze ein Exemplar, auf das
Die Lagriinae. 101
die Beschreibung genau paßt und das die Gattungsmerkmale
aufweist, das aber aus Kigonsera stammt.
Süd- und Ostafrika. A. segnis Fähr.
Dorne der Hinterbrust nach unten gerichtet, lang. Käfer
rotbraun, Flügeldecken heller, Schenkelbasis hell, Fühler
dunkelbraun. — Länge 111, mm. Gestreckt, mäßig gewölbt,
mäßig glänzend; undicht, lang weiß behaart; Oberseite dicht
und grob punktiert, Flügeldecken mit Querrunzeln. Fühler
wie bei A. segnis Fähr., ebenso alles übrige. Beine mit keuligen
Schenkeln, Schienen gebogen. Metatarsus der Hinterfüße
so lang wie die zwei folgenden Glieder zusammen.
1 & von Umbugwe in meiner Sammlung. A. spinosa n. sp.
Übersicht über die Arten.
1. A. segnis Fähr., Öfvers. Vet. Akad. Förh. XXVII, 1870, p. 329.
— Süd- und Ostafrika.
2. A. spinosa n. sp. — Ostafrika.
6. Gattung Ctenogria.n. 8.
Nahe mit Lagria Fabr. verwandt, aber die Flügeldecken-
skulptur ist abweichend, und die Hinterschienen des sind am Innen-
rande mehr oder weniger stark gezähnt. Kopf und Mundteile wie
bei Lagria F. Oberlippe vorn ausgerandet, quer, Clypeus quer,
vorn kurz und stark ausgerandet. Augen schmal, stark ausgerandet,
weit getrennt. Fühler fadenförmig, Endglied wenig länger als das
10. Glied. — Halsschild mehr oder weniger walzenförmig. —
Flügeldecken gewölbt, mit starken, glatten, weitläufigen Quer-
runzeln. Epipleuren ganz. — Beine wie bei Lagria, aber die Hinter-
schienen des g in der Mitte der Innenseite erweitert, mit mehr oder
weniger starker Zähnung. Die Erweiterung kann fehlen. — Typus
der Gattung Ci. vermiculata m.
Bestimmungstabelle der Arten.
1’ Die Schulterfalte setzt sich nicht über die Mitte der Flügel-
decken bis gegen die Spitze fort.
2’ Beide Geschlechter nach hinten wenig erweitert, Flügeldecken
nach hinten nicht stärker gewölbt. Halsschild sehr zerstreut,
sehr fein punktiert. — Größe 14—17 mm, Schulterbreite
5—6 mm. — Glänzend, gewölbt; rötlich braungelb, Fühler,
Augen und Füße schwarz, ziemlich dicht und lang behaart,
Abdomen spärlicher; Kopf gewöhnlich, grob und nicht dicht
punktiert, Oberlippe vorn ausgerandet, querherzförmig; Cly-
peus normal, stark ausgeschnitten, Augen normal, Schläfen
so lang wie ein Auge, Fühler kräftig, die Schultern überragend,
nach außen etwas verdickt, 3. Glied länger als das 4., Endglied
in beiden Geschlechtern 1% mal so lang wie das vorhergehende.
Halsschild quadratisch, Vorderecken deutlich, stumpf, Seiten
etwas eingebuchtet, vorn nicht und hinten breit gerandet,
6. Heft
102
F. Borchmann:
Scheibe fein, zerstreut punktiert, lang behaart, vor dem
Hinterrande breit quer eingedrückt, mit einer vertieften Längs-
linie; Scutellum dicht punktiert, abgerundet; Flügeldecken
doppelt so breit wie der Halsschild, nach hinten schwach er-
weitert, zusammen abgerundet, dicht und stark punktiert mit
Querrunzeln und glatten Erhabenheiten. Abdominalfortsatz
schmal, spitz, den Vorderrand der Hüften überragend, Seg-
mente an der Seite uneben, letztes Segment beim Jam Hinter-
rande an jeder Seite flach ausgeschnitten, vor dem Hinterrande
mit starker Ouergrube; Beine kräftig, Mittel- und Hinter-
schienen des ä innen in der Mitte erweitert, Rand der Er-
weiterung stark gezähnt; Metatarsus der Hinterfüße so lang
wie Glied zwei und drei zusammen.
Die Art ist der L. canescens Fairm. ähnlich. Der Halsschild
ist viel glatter, die Flügeldecken zeigen glatte Erhabenheiten
und das & hat eigentümlich gebaute Schienen.
Hab. Vorderindien, Madura, Nilgiri-Hills, Trichinopoli.
Zahlreiche Ex. ‚in meiner Sammlung, im Berliner Königl.
Museum und in der Sammlung des Herrn H. E. Andrewes.
Ct. vermieulata n. sp.
Beide Geschlechter nach hinten deutlich erweitert und stärker
gewölbt; Halsschild ziemlich dicht körnig punktiert. —
Länge 14—17 mm. Schulterbreite 4%,—51, mm. — Sehr
ähnlich der L. vermiculata m.; aber etwas breiter, Flügeldecken
buckelig gewölbt, nach hinten deutlich erweitert, Behaarung
lang, ziemlich dicht, Färbung dunkelbraun mit Metallglanz,
Fühler und Augen schwarz. Kopf gewöhnlich, grob und dicht
punktiert, aufder Stirn miteiner V-förmigen glattenErhabenheit.
Fühler wie bei vermiculatam. Halsschild vorn und hinten deutlich
gerandet, etwas quer, Vorderecken ıund, Seiten vor der Basis
mehr oder weniger eingeschnürt, Hinterecken etwas vorstehend,
Scheibe vorn jederseits mit einer flachen Grube, vor dem
Hinterrande breit quer eingedrückt, Scheibe mit zerstreuten,
nicht eingedrückten, borstentragenden Nabelpunkten, Flügel-
decken grob runzelig punktiert, nur hinten mit glatten Er-
habenheiten, Spitzen einzeln kurz gerundet. Abdomen und
Abdominalfortsatz wie bei vermiculata, d am letzten Segment
ohne Geschlechtsmerkmale; Beine etwas schlanker, Schienen
des & nicht erweitert. Innenrand nur schwach gezähnt.
Hab. Nilgiri-Hills, Vorderindien.
Zahlreiche Exemplare in meiner und der Sammlung des
Herrn H. E. Andrewes. Ct. segregis n. SP.
Die Schulterfalte setzt sich in einer undeutlichen Rippe bis
gegen die Spitze fort. — Länge 12—14 mm, Schulterbreite
4%—5% mm. — Sehr ähnlich der L. vermiculata m. Hell
gelbbraun, Kopf und Fühler schwarz, Füße gebräunt, oft auch
der Halsschild dunkel, dann wie der Kopf mit schwach grünem
Metallglanze. Die Art unterscheidet sich von vermiculata wie
Die Lagriinae. 103
ı folgt: 3. und 4. Fühlerglied gleich, Endglied etwas länger als
das 10. Glied, Fühler dünner; Halsschild etwas länger, vorn
und hinten deutlich gerandet, Scheibe vorn an jeder Seite
mit einer mehr oder weniger deutlichen Grube, hinten quer
eingedrückt, mit zerstreuten, borstentragenden Nabelpunkten.
Flügeldecken mit Schulterfalte, in der Mitte jede Decke mit
schwacher Längskante, Scheibe dicht runzelig punktiert, mit
groben, queren Erhabenheiten; Unterseite nicht quer ge-
strichelt, mit wenigen feinen, nicht vertieften Borstenpunkten;
letztes Abdominalsegment ohne Geschlechtsauszeichnung,
Schienen nicht erweitert, Innenrand mit schwacher, schwarzer
Zahnleiste (d).
3 Exempl. in meiner Sammlung von Shembaganur, Madura.
Ct. madurensis n. sp.
Übersicht über die Arten.
1. Ct. madurensis n. sp. — Madura, Shembaganur.
2. Ci. segregis n. sp. — Indien, Nilgiri-Gebirge.
3. Ct. vermiculata n. sp. — Indien, Nilgiri-Gebirge.
7. Gattung Gronophora n. gen.
Nahe mit Lagria F. verwandt, abweichend durch die eigentüm-
liche Körperform und Flügeldeckenbildung. Kopf wie bei Lagria F.
Oberlippe quer herzförmig, stark ausgerandet; Clypeus quer,
breiter als die Oberlippe, gegen die Spitze verengt, vorn halbkreis-
förmig ausgeschnitten, von der Stirn durch eine schmale, etwas
gebogene Rinne getrennt. Augen wie bei Lagria F., Abstand groß,
Schläfen breit, gerundet, Hals breit. Fühler fadenförmig, die
Schultern überragend, nach außen sehr wenig verdickt, Endglied
verlängert. Mundteile wie bei Lagria F. Halsschild schwach quer,
breiter als der Kopf mit den Augen, gewölbt, vorn und hinten gerade
abgestutzt, ungerandet, Seiten schwach gerundet, Ecken gerundet,
am stärksten die Hinterecken. Flügeldecken doppelt so breit wie
der Halsschild, nach hinten stark erweitert und bauchig aufge-
trieben, hinter dem Schildchen breit, quer, stark, über die ganze
Breite eingedrückt, Scheibe unregelmäßig, dicht, grob und quer-
runzlig punktiert, Schultern scharf gefaltet. Die Falte setzt sich
bis zur Spitze fort, eben vorher durch eine Grube unterbrochen,
zwischen Falte und Naht eine und zwischen Falte und Rand zwei
schwache Rippen; zwischen Rand und Falte mehrere Gruben und
Beulen; Epipleuren sehr breit, ganz. — Unterseite fein punktiert,
Bauch aufgetrieben, mit fünf Segmenten, Seiten derselben uneben,
letztes Segment spitz. — Beine schwach, Füße wie bei Lagria F.
— Prosternalfortsatz fehlt. — Größe 131% mm. Dunkel stahlblau,
Oberseite schwach metallisch dunkel violett mit grünlichen Re-
flexen, Kopf und Halsschild mehr schwärzlich, Fühler und Beine
schwarz; 3. Fühlerglied länger als das 4., Endglied walzenförmig,
etwas gebogen, zugespitzt, kürzer als die zwei vorhergehenden
6. Hett
104 F. Borchmann:
Glieder zusammen. Oberseite ziemlich dicht, anliegend, kurz,
greis behaart, Haare des Halsschildes nach der Mitte gestrichen.
Epipleuren skulptiert wie die Flügeldecken. Unterseite länger
behaart, Seiten stark punktiert. Metatarsus der Hinterfüße so
lang wie die folgenden Glieder zusammen.
Batjan, 1 Ex. im Brit. Museum. Gr. gravida n. sp.
Gr. gravida Borchm. — Batjan.
8. Gattung Oroptera n. gen.
Die Gattung ist nahe mit Lagria Fabricius und der neuen
Gattung Gronophora verwandt, unterscheidet sich aber gut von
beiden. Kopf wie bei Lagria F., Hals deutlich; Mundteile ebenso,
Clypeus in der Mitte stark halbkreisförmig ausgerandet, von der
Stirn durch eine deutliche Querfurche getrennt; Augen schmal,
stark ausgerandet, Abstand auf der Stirn weit; Fühler schlank,
fast fadenförmig, Grundglied dick, Endglied verlängert; Halsschild
gewölbt, etwa so lang wie breit, Vorderecken verrundet, Seiten
stark gerundet, vor der Basis stark verengt, Hinterrand schwach
erhaben, in der Mitte etwas eingezogen, Scheibe vor der Basis an
jeder Seite mit vom Rande ausgehender flacher QOuergrube, Seiten
sehr deutlich gerandet; Schildchen gewöhnlich; Flügeldecken im
1. Viertel flach gedrückt, dann stark gewölbt, Schultern stark
gefaltet in der Länge des flachen Teils, Naht im gewölbten Teile
erhaben, Spitzen zusammen gerundet, schwach aufgebogen,
Decken auf dem stark gewölbten Teile stark darmartig quer-
gerunzelt, Runzeln in flachen Teile viel schwächer, Punkte zwischen
den Runzeln breit, flach, undeutlich, Runzeln mit zerstreuten
feinen Borstenpunkten, Epipleuren breit, allmählich verschmälert,
ganz. Unterseite und Beine wie bei Lagria F.
Hierher gehört eine neue Art.
Länge 20 mm. Schwarz, Flügeldecken mit schwachem Metall-
glanze, 1. Viertel der Flügeldecken ziemlich dicht, der übrige Teil
zerstreut mit langen fuchsroten Haaren, nach hinten erweitert;
Kopf und Halsschild grob und dicht mit Nabelpunkten besetzt;
3. und‘4. Fühlerglied gleich, Endglied gebogen, so lang wie Glied
neun und zehn zusammen; Beine schlank, Metatarsus der Hinter-
füße etwas länger als die zwei folgenden Glieder zusammen.
1 2 aus dem Sarawak-Museum in meiner Sammlung.
Batu-Lawi, 24. V. 1911. O. physoptera n. sp.
9. Gattung Bothrichara n. g.
Die Gattung ist nahe mit Lagria F. verwandt, unterscheidet
sich aber durch die Flügeldeckenskulptur und die eigentümliche
Behaarung. — Körper mehr oder weniger gewölbt und nach hinten
erweitert; Flügeldecken meist im vordern Teile mit einer schrägen
Tomentbinde nahe hinter dem Schildchen, außerdem meist mit
einer auch bei derselben Art wechselnden Anzahl von runden,
kahlen Flecken. — Kopf rundlich, Hals deutlich, Augen ausge-
Die Lagriinae. 105
randet. Mundteile wie bei Lagria F. Fühler fadenförmig, gegen
die Spitze nicht verdickt, Endglied in beiden Geschlechtern nicht
länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild
etwas quer, Seiten in der Mitte meist etwas erweitert. Flügel-
decken unregelmäßig punktiert. Epipleuren vollständig. Beine
wie bei Lagria F. Abdomen mit fünf Segmenten.
Geographische Verbreitung: Australien, Neu-Guinea und
benachbarte Inseln.
Bestimmungstabelle der Arten.
1’ Flügeldecken mit deutlicher Tomentbinde nahe der Basis.
2’ Flügeldecken mit großen, runden, unbehaarten Flecken.
3’ Flügeldecken sehr deutlich tomentiert.
4’ Halsschild ohne Querrunzeln.
5’ Flügeldecken hell kastanienbraun; Behaarung gelblich, eine
große Makel an der Basis hinter dem Schildchen, jede Flügel-
decke mit zehn großen Makeln. Länge 9 mm. (Nach Be-
schreibung.)
Hab. Neu-Guinea. B. aureopilosa Guillou
5, Flügeldecken violett. — Länge 11 mm. Halsschild und Flügel-
deckenbasis breit mit goldigen Haaren bedeckt, Fühler rot;
Makeln der Flügeldecken schwarz.
Hab. Neu-Guinea. B. pulehella Guer.
4, Halsschild mit feinen, aber deutlichen Ouerrunzeln. Länge
11%—13 mm. Gewölbt, mäßig glänzend, nach hinten er-
weitert, dunkel rotbraun, Hinterleibsspitze heller, Fühler
gegen die Spitze dunkler; spärlich und kurz gelblich behaart,
Flügeldecken etwas hinter der Basis mit starker, schmaler,
schräger, goldgelber Tomentbinde, Decken gegen die Spitze
etwas dichter tomentiert; Kopf gewöhnlich, Stirn mit zwei
nach hinten zusammenlaufenden Längsfalten; Augen groß,
stark ausgerandet, genähert; Fühler schlank, gleich der halben
Körperlänge, 3. Glied gleich dem 4., Endglied so lang wie die
zwei vorhergehenden Glieder zusammen; Halsschild etwas
quer, Seiten etwas winkelig erweitert, mit je einer ziemlich
starken Grube, Vorderrand schmäler als der Hinterrand,
Scheibe mit deutlichen feinen Querriefen, äußerst fein punk-
tiert; Flügeldecken an der Basis kahl, überall fein und zerstreut
punktiert, mit zahlreichen großen, flachen Gruben, Flügel-
decken zusammen abgerundet; Beine normal, Metatarsus der
Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
2 88, eins in meiner Sammlung, eins im Königl. Museum
in Dresden.
Neu-Guinea, Sabang VII. 1907 (Lorentz).
B. aurofaseiata n. Sp.
3, Flügeldecken undeutlich gelblich tomentiert, meist nur an der
Basis. — Länge 12—14 mm. Stark gewölbt, mäßig glänzend;
Form wie bei den andern Arten. Schwarz, zuweilen die Hinter-
& Heft
106
6’
eR)
5
F. Borehmann:
leibsspitze rot. Fühler dünn, die Schultern überragend, 3.
und 4. Glied gleich. Halsschild etwas quer, nach vorn ver-
schmälert, etwas flach, hinter der Mitte etwas eingeschnürt,
vor dem Schildchen eine Grube, in der Mitte der Scheibe ein
Grübchen 'mit vier Punkten; Flügeldecken fein, nicht dicht
punktiert, hinter dem Schildchen niedergedrückt, in der Mitte
am Rande mit zwei großen Quergruben und einer wechselnden
Anzahl kleinerer runder Gruben, Decken zusammen abge-
rundet. Beine gewöhnlich; Metatarsus der Hinterfüße so lang
wie die folgenden Glieder zusammen. Unterseite sehr fein
behaart.
Astrolab-Ebene, Deutsch- (Weydig jun.) und Niederl.-
N.-Guinea: Bivak-Eiland (Lorentz). Zahlreiche Ex. im Na-
turh. Museum in Hamburg und in meiner Sammlung.
B. papuana n. Sp.
Flügeldecken ohne große, runde Gruben.
Flügeldecken schwarz. — Länge 14—15 mm. Schwarz, Ab-
domen rotbraun, grau behaart; Fühler pechfarbig; Halsschild
dicht punktiert, Seiten in der Mitte etwas eckig erweitert;
3. Fühlerglied so lang wie das 4.; Basis der Flügeldecken mit
starker gelblicher Tomentbinde, oft die Decken vor der Spitze
ebenfalls stark tomentiert, Spitze mit kahlem Flecke, Scheibe
grob und ziemlich dicht punktiert. Beine dünn.
Südost-N.-Guinea. B. palliata Macl.
Flügeldecken anders gefärbt.
Flügeldecken braun, mit graueı Pubeszenz, zuweilen ohne
Querbinde an der Basis. — Länge 10—11 mm. Wenig glänzend.
Rötlichbraun, Kopf und Halsschild dunkler, Fühler rötlich,
Spitze dunkler; fein greis tomentiert, Basis der Flügeldecken
stärker, Binde durch einen glatteren unbehaarten Eindruck
hinten abgesetzt. Kopf und Halsschild sehr dicht und fein
punktiert, Form des Halsschildes gewöhnlich, auf der Mitte
der Scheibe mit einem Grübchen, Flügeldecken mäßig grob,
nicht sehr dicht punktiert, Spitzen etwas vorgezogen und glatter.
3. Fühlerglied so lang wie das 4., Endglied gewöhnlich.
Niederl. Neu-Guinea.
Type im Königl. Museum in Dresden. B. simplex n. sp.
Einem Ex. fehlt die Schulterbinde und der glatte Eindruck
am Hinterrande der Binde.
Niederl. Neu-Guinea.
Type im Kgl. Zool. Museum in Dresden. ’assimilis var. nov.
Flügeldecken schön kupfergrün. — Länge 11—12 mm.
Schwarz, grau tomentiert, Fühler pechschwarz, Halsschild
dicht seidig behaart; Flügeldecken sehr stark glänzend, Basis
mit grauer Binde, Füße schwarz, Hinterleibsspitze rötlich.
(Nach Beschreibung.)
Insel Vavao. B. dimidiata Blanch.
1, Flügeldecken an der Basis ohne Tomentbinde.
Die Lagriinae. 107
7’ Toment hell bräunlichgelb. — Länge 11 mm. Wenig gewölbt,
na
on nor vw
nach hinten wenig verbreitert, wenig glänzend. Dunkel rot-
braun, Hinterleib gegen die Spitze heller, Fühler rötlich,
Spitze dunkler, Flügeldecken hell rotbraun, Toment auf dem
ganzen Käfer oben dicht und gleichmäßig, Unterseite spärlicher.
Kopf dicht punktiert; Augen genähert; Fühler normal, 3. Glied
so lang wie das 4., Endglied so lang wie die zwei vorhergehenden
Glieder zusammen. Halsschild normal, sehr dicht punktiert,
im hinteren Teile drei flache Gruben. Flügeldecken mäßig
grob, nicht dicht punktiert, in der Mitte und hinten mit ver-
schieden großen, dunklen, glatten, fast ebenen Gruben, Spitze
sehr schwach vorgezogen. Beine mittel, Metatarsus der Hinter-
füße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
1 d. Südliches Niederl. Neu-Guinea, IX. 1909.
Type: Kgl. Museum in Dresden. B. Helleri n. sp.
Toment grau. — Länge 8%—9% mm. Form wie Pulchella
Guer. Wenig glänzend. Rötlich braun, Oberseite schwärzlich.
Kopf ziemlich dicht und stark punktiert. Fühler gewöhnlich.
Halsschild gewöhnlich, Seiten hinter der Mitte etwas einge-
schnürt, Scheibe sehr dicht und ziemlich grob punktiert, in
der Mittelgrube mit kleinem Längskiel. Flügeldecken ziemlich
grob, nicht sehr dicht punktiert, mit zahlreichen kahlen
Makeln, die aber punktiert sind, Flügeldecken schwach zu-
gespitzt. Beine und Unterseite gewöhnlich. Metatarsus der
Hinterfüße etwas kürzer als die folgenden Glieder zusammen.
Type in meiner Sammlung.
Deutsch-Neu-Guinea. B. modesta n. sp.
Übersicht über die Arten.
B. aureopilosa Le Guillou, Rev. Zool. 1844, p. 225. Neu-Guinea.
B. aurofasciata n. sp. — Neu-Guinea.
B. dimidiata Blanch., Voy. Pole Sud IV, 1853, p. 186. —
Fairm., Ann. Soc. Ent. France (6) I, 1881, p. 284. — Insel Vavao.
B. Helleri n. sp. — Niederl. Neu-Guinea.
B. modesta n. sp. — Deutsch-Neu-Guinea.
B. palliata Macl., Proc. Linn. Soc. N. S. Wales (2) I, 1886,
p. 157. — Neu-Guinea.
B. papuana n. sp. — Neu-Guinea.
B. pulchella Guer., Voy. Coquille II, 1830, p. 104, t. 5, f. 5. —
Boisd., Voy. Astrol. II, 1835, p. 288. — Blanch.,Voy. Pole Sud
IV, 1853, p. 185, t. 12, f. 11. — Neu-Guinea.
. B. simplex n. sp. — Neu-Guinea.
var. assimilis nov. — Süd-Niederl. Neu-Guinea.
10. Gattung Calogria n. g.
Die Gattung ist nahe mit Bothrichara m. verwandt, unter-
scheidet sich aber durch folgende Merkmale: Flügeldecken mit
starken, etwas unregelmäßigen Längsrippen, hinter dem Schildchen
6. Heft
108 F. Borehmann:
stark niedergedrückt, Apex fast glatt, vorgezogen, Epipleuren
endigen etwas vor der Spitze. — Kopf rundlich, mit deutlichem
Halse, Augen nicht stark genähert, vorn ausgerandet, Fühler nach
außen deutlich verdickt, Endglied nicht stark verlängert. Hals-
schild an jeder Seite mit stumpfer Beule. Flügeldecken am Grunde
ohne Rippen, mit dicht behaarter Querbinde nahe dem Schildchen.
Beine normal; Abdomen mit fünf Segmenten.
Hierher eine neue Art
Länge 121, mm. Dunkel schwarzbraun, Hinterleibsspitze
rötlich, Flügeldecken schwach bläulich, Spitze lebhaft violett und
dunkelblau. Kopf fein und dicht punktiert; Fühler fast gleich der
halben Körperlänge, 3. Glied wenig länger als das 4., Endglied so
lang wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild
etwas quer, vorn verengt, dicht goldgelb tomentiert; Flügeldecken
stark gewölbt, mit starker weißer, etwas schräger Tomentbinde
hinter dem Schildchen und mit je zwei weißen Tomentflecken am
Anfange der glatten Stelle am Apex (einer am Rande, der andere
an der Naht); Zwischenräume der Rippen etwas unregelmäßig,
ziemlich dicht und grob punktiert. Epipleuren vorn breit, grob
punktiert. Unterseite fein grau tomentiert..
e: Brit. Museum.
1 Ex. Südost-Neu-Guinea. C. eostata n. sp.
11. Gattung Physogrian. 8.
Nahe mit Lagria F. verwandt, abweichend durch die stark
und buckelig erweiterten Flügeldecken (SP) und den dünnen, vor
der Basis seitlich stark eingekniffenen Halsschild. Fühler faden-
förmig, 9. und 10. Glied dreieckig, Endglied verlängert. Beine
lang und dünn; Flügeldeckenepipleuren sehr breit, eben vor der
Spitze nach außen gewendet.
Hierher eine Art.
Länge 10,5—13 mm. Pechschwarz bis schwarz; weiß be-
borstet; mäßig glänzend. Kopf und Halsschild grob, nicht dicht
punktiert. Endglied der Fühler so lang wie die drei vorhergehenden
Glieder zusammen. Halsschild so lang wie breit, hinter dem Vorder-
rande quer eingedrückt, alle Ränder ungerandet; Flügeldecken
grob, runzlig punktiert, hinter dem Schildchen eingedrückt, Spitze
etwas vorgezogen.
Ostafrika, Ost-Usambara. P. gibbosa Kolbe
1. Ph. gibbosa Kolbe, Berlin. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 549.
— Ostafrika.
12. Gattung Physolagria Fairm.
Physolagria Fairmaire, Contrib. & l’etude faune ent. S. Thome,
Coimbra 1891, p. 3.
Originaldiagnose: Fairm. loc. cit. „Ce nouveau genre est
extr&ment voisin des Lagria, et, bien que le facies soit fort different,
il ne s’en distingue que par le corselet allonge, les yeux moins
Die Lagriinae. 109
fortement Echancres, le dernier article des palpes maxillaires plus
epais, plus large, plus tronqu£, l’Ecusson obtus et les Elytres ne
recouvrant pas d’ailes, a &paules nulles. Le corps est plus convexe,
herisse de longs poils peu serres.“
Kopf gewöhnlich, mit halsförmiger Einschnürung. — Ober-
lippe vorn ausgerandet. — Clypeus vorn stark dreieckig ausge-
schnitten. — Augen stark ausgeschnitten, sehr schmal. — Mund-
teile wie bei Lagria F. — Fühler die Schultern überragend, kräftig,
nach außen mäßig verdickt; alle Glieder mit Ausnahme des 2.
Gliedes länger als breit; Endglied spitz, etwas gebogen. — Hals-
schild fast zylindrisch, vor der Mitte etwas erweitert, Ecken nicht
gerundet, Seiten nicht scharf, aber deutlich gerandet. — Schildchen
sehr klein. — Flügeldecken an der Basis so breit wie der Halsschild,
ohne Schultern, nach hinten stark erweitert, stark gewölbt, zu-
sammen abgerundet, bedecken (bei meinem Exemplar) den ganzen
Hinterleib; Epipleuren breit, ganz. — Unterflügel (bei meinem
Ex.) fehlen. Beine lang, Schienen gebogen, Schenkel nicht verdickt;
Füße gewöhnlich; Metatarsus der Hinterfüße länger als die fol-
genden Glieder.
Länge 5—6 mm. — Rötlichbraun, Knie, obere Hälfte der
Schienen und die Fühler schwärzlich, Oberseite schwarz mit
schwachem Erzglanze; lang weiß behaart; Kopf und Halsschild
grob und dicht punktiert; Fühler fast halb so lang wie der
Körper, Endglied kürzer als Glied neun und zehn zusammen;
Augen weit getrennt; Flügeldecken hinter dem Schildchen ein-
gedrückt, sehr grob und dicht, querrunzlig punktiert; Metatarsus
der Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
San Thome. Ph. Molleri Fairm.
Ph. Molleri Fairm., loc. cit., p. 5. — San Thome.
13. Gattung Sphinetoderus Fairm.
Sphinctoderus Fairmaire, Bull. Soc. Ent. France 1903, p. 301.
Originaldiagnose: Fairm. loc. cit. ‚‚Ce genre est fonde sur un
insecte ressemblant aux grandes Lagria de l’Extr&me Orient, mais
il en differe par le corselet fortement etrangl& avant la base, les
yeux plus rapproches, les antennes gr&les, non Epaissies vers l’ex-
tremite qui atteint le milieu du corps, le premier article un peu
Epais, le 3e et 4e longs, egaux, le 11e pas plus long que les 2 prec£-
dents r&unis; le dernier article des palpes maxillaires est nettement
securiform; les Elytres sont rugueusement plisses, avec les Epaules
plus angulees, les Epipleures mal limites en dessus, non concaves;
les pattes sont griles; le dessus du corps est finement velu.“
Kopf gewöhnlich, Hals deutlich; Oberlippe vorn ausgerandet;
Clypeus vorn stark, dreieckig ausgeschnitten. — Augen schmal,
stark ausgerandet, Abstand weit. Mundteile wie bei Lagria F.
— Fühler gleich der halben Körperlänge, fadenförmig, 3. Glied
so lang wie das 4., Endglied nicht verdickt, so lang wie die
zwei vorhergehenden Glieder zusammen, zugespitzt. — Halsschild
6. Heft
110 F. Borchmann:
vor dem Hinterrande stark eingeschnürt, Vorderecken gerundet,
Seitenrand sehr undeutlich, Scheibe in der Mitte mit quergerun-
zeltem Längseindrucke. — Schildchen klein, Spitze rund. —
Flügeldecken viel breiter als der Halsschild, stark gewölbt, nach
hinten erweitert, stark quergerunzelt, Schultern vorgezogen;
Spitzen zusammen gerundet; Epipleuren ganz, breit, gut begrenzt,
ausgehöhlt. — Unterflügel entwickelt. — Abdomen mit fünf
Segmenten; Fortsatz zwischen den Hinterhüften dreieckig. —
Beine dünn; Schenkel dünn; Schienen nicht gebogen; Metatarsus
der Hinterfüße kürzer als die folgenden Glieder. Länge 16 mm.
Glänzend schwarz, spärlich und kurz beborstet.
Borneo. Sph. strangulatus Fairm.
Sph. strangulatus Fairm., Bull. Soc. Ent. France 1903, p. 301.
— Borneo.
14. Gattung Helogria n. g@.
Kopf und Mundteile wie bei Lagria F.; Augen schmal, vorn
deutlich ausgerandet. Fühler beim & gleich der halben Körper-
länge, beim 9 kürzer, beim & das 9. und 10., oder das 8., 9. und 10.
dreieckig, verbreitert, die andern Glieder gestreckt, Endglied
beim $ nicht länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen.
Vorderschenkel des $ am Grunde mit einem spitzen Dorn, des 9
mit einer stumpfen Spitze, Vorderschienen des $& am Beginne des
letzten Viertels mit einem ziemlich langen, spitzen Dorne, der auch
fehlen kann, Hinterschienen kurz vor der Spitze an der Innenseite
beim $ mit einem kleinen Zähnchen. Flügeldecken mit Spuren
von Längsrippen.
Hierher zwei Arten von den Philippinen.
Bestimmungstabelle der Arten.
1’ beim J Glied 8, 9 und 10 der Fühler erweitert. — Länge 11—14
mm. Gewölbt, nach hinten mäßig erweitert; rotbraun, Beine
mit Ausnahme der Schenkelbasis schwarzbraun, Fühler schwarz,
Oberseite dunkel metallgrün mit Messingschimmer, Halsschild
und Flügeldecken sehr dicht und ziemlich grob punktiert;
kurz, dicht, anliegend, greis behaart.
Philippinen. H. pruinosa Chevr.?
1, beim $ Fühlerglied 9 und 10 erweitert. — Länge 10 mm. Form
wie die vorige Art, ebenso die Behaarung und die Flügeldecken-
skulptur. Braungelb, Schenkelspitze, Schienen und Füße
dunkelbraun, Kopf schwarz, Halsschild braungelb, ebenso das
Schildchen, Flügeldecken dunkelbronze; Kopf zwischen den
Augen derLängenachschmaleingedrückt, Eindruck aufder Stirn
mit einer kleinen tiefen Grube endigend, Halsschild quadratisch,
Vorderecken gerundet, Hinterecken wenig vortretend, Seiten
wenig gerundet, Scheibe fein und dicht punktiert, jederseits
hinter der Mitte mit einem Quereindrucke; Flügeldecken dicht
und leicht querrunzlig punktiert, mit deutlichen Spuren von
Die Lagriinae. 111
je drei Längsrippen, Epipleuren ganz. Beine kräftig, Vorder-
schienen ohne Dorn.
Ein Exemplar im Britischen Museum.
Philippinen. H. fissiceps n. sp.
15. Gattung Cerogria Borchmann
Cerogria: Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 210. Tabelle.
Originaldiagnose: loc. cit. „Die neue Gattung steht der Gattung
Lagria F. außerordentlich nahe. Der Körperbau der Arten ist im
allgemeinen derselbe. Die Mandibeln sind zweispitzig, sehr Kräftig
und an der Außenseite stumpfwinklig gebogen. Die Fühler sind
beim 9 kräftig, wenig nach außen verdickt, die Glieder länger als
breit, das 1. Glied groß und stark verdickt, 2. Glied klein, dreieckig,
3. und 4. lang, konisch, die übrigen Glieder mehr oder weniger
viereckig, aber fast alle länger als breit, das Endglied verlängert,
etwas schmäler als die vorhergehenden; beim & ist das Grundglied
sehr lang und sehr dick, das 2. Glied knopfförmig, die folgenden
mehr oder weniger breit, kurz, oftmals viereckig, das 9. oder das
9. und 10. stark zahnartig erweitert, Endglied sehr lang, meist
flach gedrückt und stark gebogen. Die Unterseite der Fühler ist
etwas ausgehöhlt. Die Arten sind geflügelt.“
Beim & sind die Mittelglieder der Fühler oft mehr oder weniger
deformiert und meist durch Schwielen oder Vertiefungen ausge-
zeichnet; außer dem 9. und 10. Gliede können auch noch andere
erweitert sein. Das Endglied ist nicht immer sehr stark ver-
längert und oft nicht abgeflacht. Die $g$ mancher Arten sind selten.
Geographische Verbreitung: Asien, Afrika und Australien (?).
In der folgenden Bestimmungstabelle konnten aus verschiede-
nen Gründen folgende Arten nicht berücksichtigt werden: anten-
nata Borchm., Cardoni Fairm., crassa Borchm., distincticornis
Reitt., quadraticollis Borchm., rhytidonota Fairm., tristıs F.
Übersicht über die Gruppen.
(Nach der Fühlerbildung der dd.)
1’ Glied 7 und 9 oder 9 allein zahnartig erweitert, Mittelglieder
oft deformiert. Gruppe 1.
1, Andere Glieder erweitert.
a. Glied 3, 7 und 9 erweitert Gruppe 2.
b. Glied 6, 7 und 9 erweitert Gruppe 3.
c. Glied 6 bis 8 erweitert Gruppe 4.
d. Glied 6 oder 6 und 7 erweitert Gruppe 5.
e. Glied 6 und 9 erweitert Gruppe 6.
Gruppe 1.
1’ Flügeldecken mit großen, breiten Gruben. — Größe 22—24
mm; Schulterbreite 9 mm. Blauschwarz, schwarz mit schwa-
chem Metallschimmer oder einfach schwarz, Kopf und Vorder-
körper zuweilen mit grünlichem Goldglanze und dann der
6% Heft
112
F. Borehmann:
Vorder- und Hinterrand des Halsschildes violett gerandet,
Unterseite des Halsschildes violett, ebenso die Beine, Fühler
schwarzblau mit violettem oder grünem Schimmer. 3. Fühler-
glied länger als das 4., letztes Glied (9) nicht viellänger als das
vorhergehende. Halsschild quer, grob und dicht runzlig
punktiert. Flügeldecken nach hinten etwas erweitert, mit je
. zwei Reihen von je vier sehr großen, breiten Gruben.
1
I
3
4’
5%
>
Type in meiner Sammlung.
Hab. Philippinen. C. meloides Borchm.
Flügeldecken ohne große breite Gruben.
Hinterschienen des $ innen ohne stumpfen Zahn.
Oberseite mehrfarbig.
Flügeldecken dunkler als der Vorderkörper.
Glied fünf der Fühler kürzer als sechs, viereckig; Endglied
mindestens so lang wie die vier vorhergehenden Glieder zu-
sammen; Grundglied kürzer als die zwei folgenden Glieder
zusammen.
Länge 7—8 mm. Vorderkörper und Kopf rötlichgelb;
Flügeldecken blau; lang weißlich behaart; Halsschild so lang
wie breit, nach vorn verengt, Seiten mit je zwei undeutlichen
Eindrücken; Flügeldecken nach hinten wenig erweitert, ziem-
lich grob querrunzlig.
Hab. Süd-Asien und die Inseln. C. anisocera Wied.
‚ Glied fünf länger als sechs oder doch ebenso lang, dreieckig,
Endglied so lang wie die drei oder vier vorhergehenden Glieder
zusammen; Grundglied so lang oder etwas länger als Glied
zwei und drei zusammen.
4. Fühlerglied so lang wie 5 und 6 zusammen. — Länge
10—12 mm. Kopf und Halsschild rötlichgelb, oft etwas dunkler,
Flügeldecken blau oder grünlich metallisch; lang weiß behaart,
Hinterleib und Beine braunblau, Schenkelbasis rot; Hals-
schild ziemlich stark punktiert, Hinterecken etwas vorstehend;
Schildchen rot. Flügeldecken nach hinten erweitert, stark
und etwas querrunzlig punktiert.
Java und Sumatra. C. hemichlora Fairm.
4. Fühlerglied nur so lang wie das 5. Glied. Halsschild dicht
und grob punktiert, wenigstens am Grunde mit Querrunzeln,
etwas länglich, nach vorn verengt. — Länge 10 mm. Riötlich,
glänzend, greis behaart; Flügeldecken etwas dunkler und erz-
glänzend; Fühler braun, Basis rötlich, Endglied so lang wie
die vier vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild mit
schwach erhabener Mittellinie; Flügeldecken nach hinten er-
weitert, runzlig punktiert. Metatarsus der Hinterfüße so lang
wie die folgenden Glieder zusammen.
Hab. Sumatra. C. diffusa Fairm.
Flügeldecken heller als der Vorderkörper, wenigstens in der
hinteren Hälfte.
Flügeldecken in der Vorderhälfte dunkelblau, hintere Hälfte
We en ui 2 ne m
ig
Die Lagriinae. 113
hellgelb, Grenze scharf. — Länge 20—22 mm. Dunkelblau
oder schwarz, Flügeldecken wie angegeben. Fühler schwarz,
7. Glied wenig verbreitert, Endglied so lang wie die sechs
vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild so lang wie
breit, vor der Basis mit Quereindruck, wenig punktiert, Hinter-
ecken vorstehend. Flügeldecken gewölbt, nach hinten erweitert,
neben dem Schildchen jede mit einer starken Beule, dahinter
quer niedergedrückt; dicht querrunzlig punktiert. Metatarsus
der Hinterfüße so lang wie die übrigen Glieder zusammen.
Hab. Sikkim, Nepal. C. basalis Hope
Flügeldecken vorn nicht dunkler als hinten.
8’ Naht der Decken nicht dunkler.
9’ Flügeldecken mit dunklen Flecken.
a’ Jede Flügeldecke mit zwei braunen Flecken, die selten fehlen.
Länge 10—11 mm. Rotbraun, Flügeldecken gelb. Ein runder
Fleck in der Mitte nahe der Naht und ein länglicher, schräger
am Beginn des letzten Drittels nahe dem Seitenrande. Knie,
Schienen und Füße braun, Fühler schwärzlich. Endglied
der Fühler so lang wie die zwei vorhergehenden Glieder zu-
sammen; Grundglied länger als Glied zwei und drei zusammen.
Mittelglieder wenig deformiert. Glied neun schwach erweitert.
Der ganze Käfer lang weißlich behaart.
Hab. Nepal. C. quadrimaculata Hope
Jede Decke mit einem großen Flecke. Länge 7—8%, mm.
Dunkelbraun, Flügeldecken rotbraun, häufig mit einem großen
dunklen Flecke hinter der Mitte jeder Decke, Schenkelbasis
etwas heller, Augen schwarz; gestreckt gewölbt, nach hinten
schwach erweitert, mäßig glänzend, lang beborstet, Borsten
des Halsschildes nach der Mitte gerichtet. Kopf gewöhnlich,
dicht und grob punktiert, beim & Augenabstand geringer als
der Augendurchmesser, beim ® weiter, Schläfen so lang wie
ein Auge; Fühler die Schultern überragend, kräftig, 3. Glied
so lang wie das 4., & 9. Glied zahnartig erweitert, Endglied
etwas länger als $—10 zusammen, 2 Fühler dünner, 9. Glied
nicht erweitert, Endglied kaum so lang wie Glied 8—10 zu-
sammen. Halsschild länger als breit, fast walzenförmig, nach
vorn verengt, vor der Basis etwas verengt, undeutlich gerandet,
dicht und stark punktiert, etwas quer gestrichelt; Flügeldecken
gewöhnlich, grob punktiert, querrunzlig, Spitzen zusammen
8,
gerundet; Unterseite fein punktiert, ziemlich dicht und lang
behaart; Beine mittel; Metatarsus der Hinterfüße so lang wie
Glied zwei und drei zusammen.
6 Exempl. Ju. Qin meiner Sammlung von Borneo, Kinabalu
und Banguey; 4 Ex. im Berliner Königl. Museum von Südost-
Borneo, gesammelt von Wolf v. Schönberg.
C. maeuligera n. sp.
Naht dunkel. — Länge 91% mm. Schwarzbraun, Flügeldecken
hell ge'bbrarn, Naht, Basis und das erste Viertel der Epipleuren
Archiv für Naturgesohichte
1915. A. 6. 8 6. Heft
114
11
12’
F. Borchmann:
dunkelbraun, mäßig glänzend, etwas buckelig gewölbt, nach
hinten etwas erweitert, fein, kurz, anliegend, ziemlich dicht
gelb behaart. Fühler beim & kräftig, 3. Glied etwas kürzer
als das 4., Glied 6—8 rhombisch, 9 erweitert, 10 quer, Endglied
am Grunde etwas erweitert, gerade, Spitze schräg abgestutzt,
so lang wie die vier vorhergehenden Glieder zusammen. Flügel-
decken querrunzlig punktiert.
Hab. Java. C. decorata Borchm.
Flügeldecken ohne dunkle Flecke.
Flügeldecken viel heller als der Vorderkörper.
4. Fühlerglied nicht länger als das 5.
Vorderkörper lebhaft blau. — Länge 12—13 mm. Vorder-
körper zart, Flügeldecken nach hinten ziemlich stark erweitert,
stark glänzend; Käfer stahlblau, oft mit grünlichem Glanze,
Flügeldecken gelbbraun; sparsam gelbbraun behaart, am
stärksten die Brust. Fühler beim $ 4, Körperlänge, Grund-
glied sehr dick, 7. Glied dreieckig erweitert, 8. sehr klein,
quadratisch, 9. kurz, stark erweitert, Endglied so lang wie die
sechs vorhergehenden Glieder zusammen. Hinterwinkel des
Halsschildes stark vortretend, Seitenrand vor der Mitte aus-
gebuchtet; Flügeldecken fein und ziemlich dicht punktiert.
Hab. Luzon. C. Dohrni Borchm.
Vorderkörper schwarz oder schwarzbraun. — Länge 9—
11% mm. Form wie C. cinerea Fairm., viel glänzender, lang
gelblich behaart; rotbraun, Beine, Vorderkörper und Fühler
schwarz oder schwarzbraun, Flügeldecken hell rotbraun;
Skulptur typisch; d Augenabstand auf der Stirn %, Augen-
durchmesser; Fühler kräftig, fast gleich der halben Körper-
länge, 3. und 4. Glied gleich, Endglied so lang wie Glied 7—10
zusammen (d), wie 8—10 zusammen beim 9. Halsschild qua-
dratisch ($) oder leicht quer (9), Form typisch; Flügeldecken
an der Spitze zusammen abgerundet; Metatarsus der Hinter-
füße so lang wie Glied zwei und drei zusammen.
Viele Exemplare aus dem Sarawak-Museum. Type in meiner
Sammlung. Borneo: Matang, Kusir Hills, Bauting, Kuching.
C. rubripennis n. sp.
4. Fühlerglied viel länger als das 5.
Flügeldecken bräunlichgelb, nicht metallisch. — Länge 17%
—19 mm. Braun mit grünlichem Erzglanze, Kopf und Hals-
schild dunkelgrün erzglänzend, Beine dunkel mit Ausnahme
der Schenkelbasis. Kopf wie bei C. gigas Lap., Fühler die
Schultern überragend, Grundglied stark aufgetrieben, fast so
lang wie 2—4 zusammen, Glied vier so lang wie fünf und sechs
zusammen, sieben und neun stark vortretend, acht dünn,
Endglied so lang wie die fünf vorhergehendenGlieder zusammen,
stark gebogen, innen abgeflacht. Halsschild quadratisch,
Seiten wenig gerundet, Hinterecken nicht vortretend, vorn
und hinten deutlich gerandet, Hinterrand in der Mitte etwas
Die Lagriinae. 115
eingezogen, Scheibe sehr spärlich und fein punktiert. Flügel-
decken ziemlich grob querrunzlig, mit groben Punkten, Schul-
tern gefaltet, Decken nach hinten erweitert, gewölbt, Spitzen
zusammen abgerundet; Epipleuren ziemlich dicht und grob
punktiert, nicht gerunzelt. Beine schlank, Schienen etwas
gebogen. Letztes Abdominalsegment des $ ausgerandet und
quer eingedrückt. Der ganze Käfer ziemlich lang und nicht
sehr dicht weißlich behaart.
Ähnlich .C. gigas Lap., anders gefärbt, Halsschild spärlicher
punktiert, Flügeldecken ohne. Quereindruck hinter dem
Schildchen, letzter Hinterleibsring flacher ausgerandet.
2 dg& von Tjibodas in meiner Sammlung.
C. brunneipennis n. sp.
Flügeldecken grün, blau oder golden metallisch; Halsschild
dunkelblau oder grünlich metallisch. — Länge 14—19 mm.
Blau, Beine mit Ausnahme der Schenkelbasis dunkel, Fühler
mit Ausnahme der glänzendblauen Grundglieder schwarz.
Fühler die Schultern überragend, in der Mitte verdickt, Grund-
glied fast so lang wie Glieder 2—4, Glied 4 so lang wie 5 u.6
zusammen, 7 und 9 stark vortretend, 7 viereckig, Endglied
stark gebogen, innen abgeplattet, so lang wie die 6—7 vorher-
gehenden Glieder zusammen. Halsschild quadratisch, Seiten
wenig gerundet, vorn und hinten gerandet, Scheibe fast glatt,
jede Seite mit zwei Gruben. Flügeldecken querrunzlig. Der
ganze Körper ziemlich lang weißlich behaart. Letztes Hinter-
leibssegment nicht ausgerandet, Quereindruck in der Mitte
mit Längskiel.
Hab. Nepal, Sikkim. C. nepalensis Hope
Flügeldecken wenig heller als der Vorderkörper, ziemlich
dunkel braun, mit kurzen, anliegenden greisen Haaren dicht
besetzt; mittlere Fühlerglieder beim & nicht deformiert. —
Länge 9—11 mm. Kopf und Halsschild sehr dicht und fein
punktiert. Halsschild fast so lang wie breit, nach vorn schwach
verengt, Hinterecken rechtwinklig, mit feiner Mittellinie.
Flügeldecken gegen die Spitze erweitert, dicht und stark
punktiert, schwach runzlig. Unterseite fast pechfarbig. End-
glied der Fühler beim $ am Grunde etwas zahnartig erweitert,
so lang wie die vier vorhergehenden Glieder zusammen.
Hab. Sumatra. C. eineracea Fairm.
Oberseite einfarbig oder Halsschild und Flügeldecken wenig
verschieden gefärbt.
Flügeldecken hinter dem Schildchen außer der Schulterbeule
mit je einer deutlichen Beule, dahinter quer eingedrückt.
14’ Käfer über 12 mm lang, glänzend.
15° Flügeldecken schwarz oder blau, ohne deutlichen Metallglanz.
16° Höchstens die Flügeldecken mit violettem Schimmer.
17° 4. Fühlerglied so lang wie Glied fünf und sechs zusammen.
Länge 18—21 mm. Schwarz, glänzend. Fühler die Schultern
12
10
art
Be A
gr 6. Heft
116
17,
18’
18,
16,
14,
F. Borchmann:
überragend, Mitte verdickt, Grundglied etwas länger als Glied
zwei und drei zusammen, Glied sieben und neun stark vor-
tretend, Endglied stark gebogen, innen abgeplattet, so lang wie
die sechs vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild
quadratisch, etwas breiter als der Kopf mit den Augen, Seiten
wenig gerundet, ziemlich grob und dicht punktiert, Hinter-
ecken wenig vortretend, Seiten mit je zwei schwachen Quer-
eindrücken. Flügeldecken ziemlich grob querrunzlig, nach
hinten etwas erweitert, Schultern gefaltet, Spitzen einzeln
etwas abgerundet. Letztes Hinterleibssegment flach ausge-
randet und quer eingedrückt. Körper lang weißlich behaart.
Hab. Java, Borneo. C. gigas Lap.
4. Fühlerglied länger als 5. und 6. zusammen.
Halsschild quadratisch oder sehr wenig quer. — Länge 13—15
mm. Schwarz; Fühler wie bei C. gigas Lap. Halsschild leicht
quer, Seiten gerundet, hinter der Mitte eingezogen, Vorder-
ecken etwas gerundet, Hinterwinkel etwas vortretend, vorn
und hinten deutlich gerandet, Scheibe dicht und ziemlich grob
punktiert, jede Seite mit zwei tiefen Gruben. Flügeldecken
nach hinten etwas erweitert, grob querrunzlig punktiert,
Spitzen zusammen gerundet, Epipleuren wie die Decken
skulptiert. Letztes Hinterleibssegment sehr seicht ausgerandet,
mit Quereindruck, der durch einen flachen Längskiel geteilt
ist. Der ganze Käfer lang weißlich behaart.
Hab. Java. . C. albohirta Wiedem.
Halsschild deutlich quer, Seiten hinter der Mitte nicht ein-
gezogen, Scheibe im letzten Drittel quer eingedrückt, Hinter-
rand in der Mitte unterbrochen. — Länge 13 mm. Färbung
wie bei albohirta Wiedem., aber die Flügeldecken stark violett,
gröber querrunzlig, Spitzen einzeln gerundet, Epipleuren
skulptiert wie die Decken. Letztes Hinterleibssegment fehlt
leider bei meinem Exemplare.
Hab. Java. C. deserta n. sp.
Ganze Oberseite stark blau. — Länge 14—18 mm. Fühler-
bildung wie bei den vorigen Arten. Grundglied so lang wie
Glied 2—4 zusammen. Käfer mäßig glänzend, blau, Fühler
mit Ausnahme des blauen Grundgliedes schwarz. Halsschild
quadratisch, Seiten schwach gerundet, ziemlich fein, undicht
punktiert, in der Mittellinie am wenigsten, vorn und hinten
deutlich gerandet. Flügeldecken querrunzlig punktiert, Spitzen
einzeln gerundet. Letztes Abdominalsegment ziemlich schmal
und tief ausgeschnitten, tief eingedrückt.
Hab. China. C. janthinipennis Fairm.
Käfer unter 12 mm lang. — Länge 10—11 mm. Schwarz,
mäßig glänzend; Käfer gleicht einer kleinen albohirda Wiedem.
Bauch gegen die Spitze rötlich, oft die Flügeldeckenspitzen
ebenfalls rötlich. Fühler gewöhnlich, Glied‘ sieben wenig
vortretend, Grundglied etwas länger als Glied zwei und drei
13
19,
20°
Die Lagriinae. 117
zusammen, Glied vier kaum länger als Glied fünf, Endglied
so lang wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammen, wenig
gebogen, scharf zugespitzt. Halsschild quadratisch, Seiten
einfach gerundet, Scheibe mäßig dicht punktiert. Flügeldecken
querrunzlig, beim 9 stark buckelig erweitert, Spitzen zusammen
abgerundet. Letztes Hinterleibssegment nicht ausgerandet.
Hab, Java. C. gibbula Fairm.
Flügeldecken hinter dem Schildchen ohne deutliche Beulen,
schwach oder gar nicht quer eingedrückt.
Flügeldecken stark gewölbt, höchster Punkt in der Mitte. —
Länge 17—24 mm. Dunkelblau, Flügeldecken bräunlich-
schwarz, Fühler mit Ausnahme des Grundgliedes schwarz,
letzter Hinterleibsring rot. Fühler normal, Grundglied länger
als Glied zwei und drei zusammen, Glied vier so lang wie fünf
und sechs zusammen, Glied sieben wenig vortretend, Endglied
stark gebogen, innen abgeflacht, so lang wie die sechs vorher-
gehenden Glieder zusammen. Halsschild quadratisch, vor der
Mitte am breitesten, Seiten vor der Basis ausgerandet, Scheibe
grob und dicht punktiert, jede Seite mit zwei Eindrücken,
Hinterrand in der Mitte unterbrochen. Flügeldecken quer-
runzlig punktiert, weniger grob als der Halsschild, Spitzen zu-
sammen abgerundet, Epipleuren skulptiert wie die Flügel-
decken. Letztes Hinterleibssegment in der Mitte schwach
ausgeschnitten. Käfer fein, anliegend, weißlich behaart.
Hab. Sumatra. C. denticornis Fairm.
Flügeldecken nicht stark gewölbt, höchster Punkt hinter der
Mitte.
Käfer über 18 mm groß. — Länge 19—26 mm. Schwarzbraun
mit schwachem Metallschimmer, letztes Hinterleibsglied rot;
Schultern stark gefaltet. Fühler wie bei C. denticornıs Fairm.,
ebenso die Halsschildbildung, Scheibe noch gröber und dichter
punktiert, Hinterrand nicht unterbrochen. Flügeldecken quer-
runzlig, viel feiner punktiert als der Halsschild, Schultern
flach, Spitzen zusammen abgerundet. Epipleuren skulptiert
wie die Decken. Letztes Hinterleibssegment kaum ausgerandet.
Hab. Borneo. C. heros Fairm.
‚ Käfer unter 18 mm groß.
Endglied der Fühler mindestens so lang wie die vier vorher-
gehenden Glieder zusammen.
Fühler ganz dunkel. — Länge 12—13 mm. Braunschwarz,
erzfarbig kupferglänzend, Halsschild violett, letzter Hinter-
leibsring rot, Fühler mehr oder weniger rot. Fühler gewöhnlich,
'Grundglied länger als Glied. zwei und drei zusammen, Glied
vier so lang wie Glied fünf und sechs zusammen, Endglied wie
bei denticornis Fairm. Form wie eine kleine C. heros Fairm.
Halsschild so lang wie breit, etwas gewölbt, größte Breite vor
der Mitte, Seiten vor der Basis schwach eingezogen, Seiten
gerundet,. Hinterecken nicht vortretend, Scheibe grob und
6. Heft
118
F, Borchmann:
dicht, etwas querrunzlig punktiert; Flügeldecken etwas platt,
Schultern platt, gefaltet, Scheibe grob querrunzlig, Spitzen
einzeln gerundet; Epipleuren skulptiert wie die Flügeldecken;
letzter Hinterleibsring halbkreisförmig ausgeschnitten, ein-
gedrückt. Käfer lang, abstehend behaart.
Hab. Formosa, China. C. odontocera Fairm.
Fühler gelb. — Länge 9—10 mm. Gewölbt, nach hinten er-
weitert; dunkelpechschwarz, oft mit blauem Glanze, Hüften
heller, Fühler lebhaft gelb oder rötlichgelb, Kopf bräunlich,
kurz bräunlich behaart, Halsschild am längsten. Fühler beim
d dick, Glied sieben nicht stark erweitert, Endglied so lang wie
die vier vorhergehenden Glieder zusammen. 2 Fühler nach
außen allmählich verdickt, Endglied so lang wie Glied neun
und zehn zusammen. "Halsschild so lang wie breit, Hinterecken
wenig vortretend, Hinterrand erhaben, in der Mitte etwas
eingezogen. Flügeldecken fein und dicht punktiert.
'Hab. Carin Chebä. C. flavicornis Borchm.
21, Endglied der Fühler kürzer als die vier vorhergehenden Glieder
-
»
zusammen.
Grundglieder der Fühler gelb, 5. und 6. Glied braun oder
schwarz, die folgenden Glieder schwarz.
4. Fühlerglied kürzer als das 3. — Länge 8—10 mm. Ganz
rötlichgelb, Augen und 2. Fühlerhälfte schwarz; lang und ziem-
lich dicht gelblich behaart. Fühler schlank, Grundglied kürzer
als Glied 2 u.3 zusammen, 3.Glied länger als das 4., 9.Glied zahn-
artig erweitert (3), beim Q einfach, Endglied beim 2 so lang wie
die zwei, beim & wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen.
Halsschild so lang wie breit (9) oder etwas länger ($), nach
vorn verengt. Flügeldecken nach hinten etwas erweitert,
ziemlich grob und dicht, schwach runzlig punktiert.
Hab. Kamerun. C. pilosivestis Kolbe
4. Fühlerglied länger als das 3. Glied. — Länge 91, mm.
Ganz hell rotbraun, sonst wie Zilosivestis Kolbe, auch ebenso
behaart; Form etwas kürzer. Kopf gewöhnlich, grob und dicht
punktiert. Augen stark ausgerandet, stark genähert, Schläfen
sehr kurz. Fühler kräftig, die Schultern überragend, 7. und
9. Glied erweitert, Endglied etwas länger als die drei vorher-
gehenden Glieder zusammen, etwas gebogen, unten etwas
abgeflacht, Grundglied kürzer als Glied zwei und drei zusammen.
Halsschild etwas länger als breit, grob, dicht, runzlig punktiert,
Flügeldecken ebenso, deutlicher 'querrunzlig als bei Dulosivestis
Kolbe; Beine schlank, Metatarsus der Hinterfüße so lang wie
die folgenden Glieder zusammen.
1 8 in meiner Sammlung.
Hab. Südost-Kamerun, Lolodorf. C. asperana n. Sp.
22, Fühler ganz dunkel.
a’ Käfer rotbraun, Fühler und Schenkel gegen die Spitze dunkler.
Die Lagriinae. 119
Länge 8—-10 mm. Mäßig gewölbt, nach hinten etwas erweitert,
‘lang behaart. Fühler gewöhnlich, Grundglied länger als Glied
zwei und drei zusammen, Glied vier länger als Glied fünf und
sechs zusammen, sieben und neun stark vortretend, Endglied
wenig gebogen, stumpf. Halsschild etwas länger als breit,
Seiten schwach gerundet, Ecken nicht vortretend, nur der
Hinterrand deutlich gerandet, Scheibe querrunzlig, dicht und
grob punktiert, Haare nach der Mitte gestrichen. Flügeldecken
querrunzlig punktiert, Spitzen zusammen abgerundet; Epi-
pleuren dicht vor der Spitze schwindend, skulptiert wie die
Decken. Letzter Hinterleibsring nicht ausgeschnitten.
Hab. Celebes. C. Beccarii Borchm.
a, Käfer ganz schwarz, mäßig gewölbt, mäßig glänzend. Kopf
und Fühler wie bei C. Beccarii, Fühler etwas dicker, Glied
sieben wenig vortretend, Endglied stärker gebogen. Flügel-
decken wie bei C. Beccarii, aber nach hinten weniger erweitert,
Spitzen etwas vorgezogen, Decken im vorderen Teile etwas
flach. Behaarung kürzer als bei Beccarii. 2 breiter, Fühler
einfach, Halsschild etwas kürzer.
3 Ex. in meiner Sammlung.
Hab. Celebes, Makassar. C. celebensis n. sp.
Hinterschienen des & in der Mitte mit einem stumpfen Zahne.
Länge 13—15 mm. Braun mit grünlichem Schimmer, Hinter-
leibsspitze heller, Beine blau, Kopf und Halsschild dunkel mit
blauem und grünem Schimmer, Flügeldecken rotbraun, Fühler
schwarz, 1. Glied grün. Körperform wie nepalensis Hope.
Letztes Hinterleibssegment halbkreisförmig ausgeschnitten
und der ganzen Länge nach eingedrückt; auf der Erhabenheit
der Hinterschienen eine Haarbürste. Fühler kurz, in der Mitte
verdickt, Grundglied länger als Glied zwei und drei zusammen.
4. Glied so lang wie Glied fünf und sechs zusammen, Glied sieben
und neun nicht stark vortretend, Endglied gewöhnlich, so lang
wie die sechs vorhergehenden Glieder zusammen.
Hab. China. C. pachycera Fairm.
»D
Gruppe 2.
Hierher nur eine Art. — Länge 12—14 mm. Dunkelbraun bis
schwarz, Flügeldecken mit bläulichem Schimmer, mäßig glänzend,
nach hinten wenig erweitert, mäßig gewölbt. Kopf gewöhnlich.
Fühler die Schultern überragend, Grundglied fast so lang wie die
drei folgenden Glieder zusammen, 3. Glied am Grunde dünn, stark
ausgerandet, mit zahnartiger Spitze, Glied vier und fünf kurz,
sieben so lang wie fünf und sechs zusammen, stark quer, dreieckig,
acht sehr schmal, neun vortretend, Endglied etwas gebogen, innen
nicht abgeflacht, so lang wie die vier vorhergehenden Glieder zu-
sammen. Halsschild fast quadratisch, Vorderecken abgerundet,
Scheibe sehr dicht, mäßig fein punktiert. Flügeldecken querrunzlig
punktiert, Spitzen etwas vorgezogen. Käfer ziemlich dicht, nicht
6. Heft
120 F. Borechmann:
lang, abstehend dunkel behaart. Letztes Hinterleibssegment
ohne Auszeichnung.
Hab. Celebes. C. eribratula Schauf.
Gruppe 3.
1” Grundglied der Fühler schwarz, Flügeldecken nach hinten nicht
dunkler. — Länge 8—10 mm. Gewölbt, mäßig glänzend,
ziemlich lang und dicht weißlich behaart; rötlich braungelb,
Fühler dunkelbraun, Beine und Mundteile dunkler bis schwarz.
Fühler kräftig, beim & deformiert, 3. Glied kaum länger als
das 2., quer, breit, 4. Glied noch breiter,lang, viereckig, etwas
verbogen, 5. Glied kürzer, schmäler, unregelmäßig viereckig,
6. Glied länger, dreieckig, 7. Glied quer, 8. Glied rundlich,
9. zahnartig, 10. quer, Endglied mindestens so lang wie die
fünf vorhergehenden Glieder zusammen, @ Fühler schlank,
3. Glied gleich dem 4., Endglied gleich Glied 9 u.10. Hals-
schild beim g quadratisch, beim 2 kürzer; grob, nicht dicht
punktiert; Flügeldecken grob querrunzlig punktiert.
Viele Ex.; Type in meiner Sammlung.
Hab. Madura, Nilgiri Hills (H. L. Andrewes).
C. pilosa n. sp.
Grundglied der Fühler rötlich, Flügeldecken nach hinten meist
dunkler. — Länge 7—9 mm. Blaßrötlich, glänzend, lang greis
behaart, Füße und Fühler schwarz. Clypeus etwas blasser.
Fühler normal, Endglied so lang wie die vier vorhergehenden
zusammen, beim 2 einfach, Endglied gleich 9 u.10 zusammen.
Halsschild fast quadratisch, nach vorn etwas schmäler, grob
punktiert, uneben. Flügeldecken stark, dicht, runzlig punktiert.
Unterseite pechschwarz.
Hab. Bengalen, Tonkin. C. rufina Fairm-
es
Gruppe 4.
6.—8. Fühlerglied erweitert. — Länge 9—11 mm. Glänzend,
schwarz, Kopf und Halsschild mit grünem Metallschimmer, Mund-
teile, Füße und oft die ganze Unterseite oder nur das letzte Hinter-
leibssegment pechbraun, Flügeldecken grünlich oder bräunlich
metallisch, lang weißlich behaart. Kopf stark und dicht punktiert.
Fühler beim ä gleich der halben Körperlänge, Glied drei so lang
wie vier, Endglied so lang wie die vier vorhergehenden Glieder
zusammen, beim 2 Fühler einfach und kürzer, Endglied so lang
wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild fast
so lang wie breit, vorn breiter als hinten, grob und weitläufig
punktiert. Flügeldecken stark punktiert und querrunzlig, Seiten
vor der Spitze etwas eingebuchtet. Beine wie bei basicorn:s.
Abyssinien, Deutsch-Ost-Afrika. C. antennalis Borchm.
Gruppe 5.
1’ Käfer stark gewölbt, auch beim 3. 6. und 7. Fühlerglied er-
weitert. — Länge 10—12 mm. Käfer glänzend schwarz, zu-
1?
1.
Die Lagriinae. 121
weilen etwas bräunlich, lang weißlich behaart. Fühler beim g
kräftig, halb so lang wie der Körper, Grundglied kürzer als
die zwei folgenden Glieder zusammen, Endglied so lang wie
die vier vorhergehenden Glieder zusammen, gebogen. Hals-
schild etwas quer, Seiten mit Eindrücken, grob punktiert,
Flügeldecken grob punktiert, querrunzlig, Spitzen etwas vor-
gezogen. Vorderschenkel mit Ausschnitt, Vorderschienen an
der Spitze erweitert. Fühler und Beine beim 2 einfach.
Hab. Kamerun. C. Gestroi Borchm.
Käfer schwächer gewölbt, nur das 6. Fühlerglied erweitert.
Länge 9—12 mm. Glänzend schwarz, oft mit schwachem
Metallschimmer, Oberseite grünlich bronzetarbig, oft bräunlich.
Fühler kräftig, Grundglied fast so groß wie die drei folgenden
Glieder zusammen, 6. Glied viereckig, vortretend, etwas
gekrümmt, Endglied fast so lang wie die vier vorhergehenden
Glieder zusammen. Halsschild so lang wie breit, Scheibe an
jeder Seite mit einem Eindrucke, vor dem Hinterrande ein-
gedrückt. Flügeldecken grob, nicht dicht, etwas querrunzlig
punktiert, einzeln zugsspitzt. Beine kräftig, Vorderschenkel
beim & keulig, eingekniffen, Vorderschienen am Ende erweitert,
etwas gedreht, alle Schienen mehr oder weniger gebogen.
2 stärker gewölbt, nach hinten mehr erweitert, Beine dünner.
Kamerun, Togo. C. basieornis Borchm.
Gruppe 6.
Käfer dunkel pechbraun bis schwarz. — Länge 6—9 mm.
Beide Geschlechter ziemlich stark gewölbt und nach hinten
erweitert; zuweilen die Mundteile, der Hinterrand des 3.
Hinterleibsringes und die beiden letzten Ringe rötlich; kurz,
anliegend, greis behaart. Augen wenig ausgerandet. Fühler
die Körpermitte überragend (d), beim Q kürzer. d Grundglied
verdickt, 3. Glied viel kürzer als das 4., dieses seitlich aus-
geschnitten, Endglied %, so lang wie alle andern Glieder zu-
sammen. Halsschild fast quadratisch (2 kürzer), dicht und grob
punktiert, beim @ in der Mittellinie mit drei scharfen, kurzen,
nahe hinter einander liegenden QOuereindrücken. Flügeldecken
runzlig punktiert, hinter dem Schildchen flach quer eingedrückt.
Madagaskar, Ambergebirge. C. atrata Borchm.
Käfer blaß rötlich gelb. — Länge 6 mm. Fühler schwarz,
Basis gelb, Knie schwarz. Käfer dicht punktiert, kurz weißlich
behaart. Fühler wie bei der vorigen Art, Endglied 1, Länge
der ganzen Fühler; Halsschild länglich, nach vorn verengt.
Insel Ste-Marie de Madagaskar. (Nach der Beschreibung.)
C. insignieornis Fairm.
Übersicht über die Arten.
C. albohirta Wiedem., Germ. Mag. II, 1, 1823, p. 81. — Java,
Sumatra.
6. Heft
122
2,6%
[uN]
a Keriisı
nd.
F. Borehmann:
anisocera Wiedem., Zool. Mag. II, 1, 1823, p. 831. —
Java, Sumatra, Hinterindien.
.. C. antennalis Borchm., in Sjöst. Kilim. Exp. 1909, p. 293.
— Kilimandjaro. |
. C. antennata Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 714.
— Korea.
syn. distinclicornis Heyd., Hor. Ross. XXI, 1887, p. 269.
. C. asderana n. sp. — Kamerun.
. C. atrata Borchm., Col. Rundsch. 1912, p. 4. — Madagaskar.
basalis Hope, Gray’s Zool. Misc. 1831, p. 32. — Dohru,
Stett. Ent. Zeit. XLVII, 1886, p. 353. — Darjeeling, Nepal.
syn. dichroa Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1880, p. 257. —
SE 9: SaOE SON: wrr 20.08 a Ba
Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 714.
. basicornis Borchm., Col. Rundsch. 1912, p. 2. — Kamerun.
. Beccarii Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 217. Celebes.
. brunneipennis n. sp. — Tjibodas.
. Cardoni Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII, 1894,
p. 81. — Bengalen.
celebensis n. sp. — Celebes.
. chinensis Fairm., Ann. Soc. Ent. Fr., ser. 6, VI, 1886,
p. 349. — China.
. cineracea Fairm., Notes Leyd. Mus. IV, 1882, p. 258. —
Sumatra.
crassa Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 221. —
Carin Ghecu, Birma.
. cribratula Schauf., Hor. Ross. XX1,1887, p. 136. — Celebes.
decorata Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 215. — Java.
denticornis Fairm., Bull. Soc. Ent. France 1903, p. 300.
— Borneo.
deserta n. sp. — Java.
diffusa Fairm., Notes Leyd. Mus. IV, 1882, p. 260. Sumatra.
. distincticornis Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1880, p. 256
(? = nepalensis Hope). — Himalaya.
Dohrni Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 212. — Luzon.
. flavicornis Borchm., loc. cit., p. 214. -— Carin Cheba.
Gestroi Borchm., loc. cit. 1908, p. 208. — Fernando Po,
Kamerunberg, Kongo.
. gibbula Fairm., Notes Leyd. Mus. IV, 1882, p. 261 (?=
tristis Fabr., Syst. Eleuth. II, 1801, p. 70). — Sumatra.
. gigas Cast., Hist. Nat. II, 1840, p. 256. — Gu£r., Icon.
Ins. 1843, p. 128, t. 34, f. a—b. — Fairm., loc. cit., p. 258.
— Java, Sumatra.
C. hemichlora Fairm., Notes Leyd. Mus. IV, 1882, p. 259.
— Sumatra.
heros Fairm., Bull Soc. Ent. France 1903, p. 300. — Borneo.
insignicornis Fairm., Ann. Soc. Ent. France (4) IX, 1869,
p. 243. — Madagaskar.
Die Lagrlinae. 123
30. C. janthinibennis Fairm., Ann. Soc. Ent. France, ser. 6, VI,
1886, p. 344. — China.
31. C. maculigera n. sp. — Borneo.
32. C. meloides Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 218. —
Philippinen.
33. C. nepalensis Hope, Gray’s Zool. Misc. 1831, p. 32. — Dohru,
Stett. Ent. Zeit. XLVII, 1886, p. 354. — Nepal.
syn. aenea Redtb., Hügels Kaschmir IV, 2, 1848, p. 533, t. 25,
f. 4. — Nord-Indien.
syn. ? distinchicornis Reitt., Deutsche Ent. Zeit. 1880, p. 256.
— Himalaya.
34. C. odontocera Fairm., Ann. Soc. Ent. France (6) VI, 1886,
p. 348. — Yünnau.
35. C. pachycera Fairm., loc. cit., p. 347. — China.
36. C. dilosa n. sp. — Madura, Sikkim.
37. C. pilosivestis Kolbe, Berlin. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 548.
— Kamerun.
38. C. guadraticollis Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p- 220.
— Sumatra.
39. C. quadrimaculata Hope, Gray’s Zool. Misc. 1831, p. 32. Nepal.
syn. variabilis Redtb., Hügels Kaschmir IV, 2, 1848, p. Has,
40. C. rhytidonota Fairm., Bull. Soc. Ent. France 1903, p. 301.
— Borneo.
41. C. rufina Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII, 1894, p. 32.
— Bengalen.
42. C. tristis Fabr., Syst. El. II, 1801, p. 70. — Trankebar.
16. Gattung Neogria Borchm.
Neogria Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 222.
Originaldiagnose: Borchm. loc. cit. „Diese neue Gattung
steht der Gattung Lagria F. sehr nahe und hat wie sie aneinander
stehende (Vorder-) Hüften und zweispitzige Mandibeln. Die Fühler
sind gesägt; das Endglied ist nicht verlängert, etwa 1%, mal so
lang wie das vorhergehende, in der Mitte eingeschnürt, als wenn
es aus zwei Gliedern bestände. Die Augen sind groß, gewölbt,
vorn wenig ausgerandet. Der Halsschild ist breiter als lang, sehr
uneben, oft mit Querfalten (9). Jede Flügeldecke zeigt eine tiefe
Längsfurche, deren Grund dicht und lang behaart ist. Im übrigen
sind die Elytren dicht punktiert und zuweilen mit kleinen glän-
zenden Tuberkeln besetzt, die jede eine Borste tragen. Die Arten
sind geflügelt.‘
Ich füge noch folgendes hinzu: Kopf mit sehr deutlichem
Halse. Augen groß, stark ausgerandet; Oberlippe kurz, schwach
ausgerandet, Kopfschild stark ausgeschnitten. — Fühler fast
gleich der halben Körperlänge, gesägt, 3. Glied länger als das 4.,
so lang oder länger als das Endglied, dieses wie oben angegeben.
Mandibeln sehr stark zweispitzig, schlank, mit doppeltem Mahl-
zahne; Maxillen und Taster wie bei Lagria F. Mentum und Ligula
6. Heft
194 F. Borchmann:
zart. Ligula vorn schwach ausgerandet. — Halsschild wie oben
angegeben, Seiten ungerandet. — Flügeldecken viel breiter als der
Halsschild, verworren punktiert, mit lang behaartem Längsein-
drucke, Spitzen einzeln rechtwinklig; Epipleuren breit, ganz. —ı
Abdomen gewöhnlich, Fortsatz zwischen den Hinterhüften drei-
eckig. — Beine mittel, Schienen ohne Dorne; Metatarsus der
Hinterfüße etwas kürzer als die folgenden Glieder.
Geographische Verbreitung: Java, Sumatra, Mentawei,
Tenasserim.
Bestimmungstabelle der Arten.
Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 223.
1, Oberseite einfarbig rötlichgelb. Fühler dunkel, Basis heller,
Glieder nicht viel länger als breit, Seitenrand gerade.
‘ N. eoreolor Borchm.
1’ Oberseite mehrfarbig, Fühler dunkel, Basis heller.
2, Kopf schwarz, Flügeldecken mit kleinen borstentragenden
Tuberkeln, Fühlerglieder an den Seitenrändern ausgeschnitten,
Flügeldecken heller oder dunkler gelbbraun.
a, Halsschild mit dunklen Zeichnungen, sehr uneben, Fühler-
glieder länger als breit, Schildchen lang und spitz.
N. suleipennis Borchm.
a’ Halsschild einfarbig rötlich, mit Tuberkeln, Fühlerglieder
nicht länger als breit; Käfer breiter als die vorige Art.
N. sobrina Borchm.
2’ Flügeldecken bräunlich erzfarbig oder dunkelblau.
a, Kopf schwarz, Flügeldecken bräunlich mit Erzschimmer, ohne
Tuberkeln, Halsschild rötlich, Beine rötlich, Knie und Schienen
gebräunt; Fühlerglieder länger als breit, Seiten der Glieder
ausgeschnitten. N. fusecoaenea Borchm.
a’ Flügeldecken dunkelblau, ohne Tuberkeln, Vorderkörper
rötlichgelb, Beine mit Ausnahme der Schenkelbasis ganz
dunkel; Fühlerglieder kurz, Seitenränder nicht eingebuchtet.
N. eyanipennis Borchm.
Übersicht über die Arten.
. N. concolor Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 225. Mentawei.
"N. cyanidennis Borchm., loc. cit., p. 226. — Tenasserim.
N. fuscoaenea Borchm., loc. cit., p. 225. — Java.
N. sobrina Borchm., loc. cit., p. 224. — Sumatra.
. N. suleibennis Borchm., loc. cit., p. 223. — Sumatra.
spemm
17. Gattung Lagriocera Fairm.
Lagriocera Fairmaire, Ann. Soc. Ent. Belg. XL, 1896, p. 41. —
Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 205.
Originaldiagnose: Fairm., loc. cit. ‚Ce nouveau genre est
tres voisin des 'Lagria, les hanches anterieures sont saillantes,
- Die Lagriinae. 125
contigues; mais les yeux sont grands, assez rapproches, Echancre&s
en avant; les antennes ont une conformation tres differente, elles
sont courtes, depassant ä peine la base du corselet, assez Epaisses
des la base, grossisant peu ä peu, mais assez fortement vers l’ex-
tremite, les articles 4—10 fortement transversaux, le dernier aussi
long mais plus Epais que les 4 precedents, creus& en dessous avec
le bord de cette cavit& angule; le corselet est court, les Elytres sont
stri&es, angulees aux Epaules, un peu Elargies en arriere, les pattes
assez gr&les, le penultiöme article a peine plus large que les autres.“
Kopt gewöhnlich, mit deutlichem Halse; Oberlippe und
Clypeus vorn ausgerandet. Mundteile wie bei Lagria. Augen
groß, Abstand auf der Stirn beim Z weniger als ein Augen-
durchmesser. — Fühler verhältnismäßig lang, das 8. Glied in
beiden Geschlechtern größer und breiter als die andern, beim 9
stark dreieckig, an der Außenseite meist mit zwei glänzenden
Längsstriemen, zwischen denen sich eine stark punktierte Längs-
grube befindet; das 9. und 10. Glied sehr kurz und zahnartig nach
außen erweitert, das Endglied sehr breit und lang und unterseits
der Länge nach ausgehöhlt, Aushöhlung scharf gerandet. Bei
einer Art, L. rugosa Fabr. sind die Fühler dünn, das 9., 10. und
11. Glied verbreitert und ausgehöhlt, aber ohne Striemen, Endglied
nicht ganz so groß wie die beiden vorhergehendenGlieder zusammen.
— Bei den $® ist das Endglied nicht ausgehöhlt. — Halsschild
mehr oder weniger zylindrisch, an den Seiten deutlich gerandet.
Schildchen klein, rundlich. — Flügeldecken viel breiter als der
Halsschild, nach hinten schwach erweitert, verworren punktiert,
gestreift nur bei wenigen Arten, z: B. L. cavicornis Fairm.; Spitzen
zusammen abgerundet; Epipleuren ganz, breit. — Beine gewöhnlich,
Schienen ohne Dorne.
Geographische Verbreitung: Ostasien und die Inseln.
Bestimmungstabelle der Arten.
1° Flügeldecken mit Punktstreifen.
2’ Punktstreifen schwach, gegen die Spitze schwindend, Zwischen-
räume sehr schwach erhaben. — Länge 5 mm. Hell pechfarbig
bis kastanienbraun, Fühler rotbraun, Basis pechfarbig; ziem-
lich zart, dicht behaart; Halsschild quer, Seiten leicht ge-
rundet, Scheibe dicht runzlig punktiert; Flügeldecken mit
etwas eckigen Schultern, zart querrunzlig; letztes Fühlerglied
unterseits ausgehöhlt.
Belgaum. L. eavieornis Fairm.
2, Flügeldecken mit starken Punktstreifen.
3° Zwischenräume mit Querrunzeln, deutlich behaart.
4’ Käfer schwarz. — Länge 6 mm. Länglich, glänzend; Flügel-
decken etwas bläulich; Schildchen, Vorderkörper, Schenkel-
basis und Basis der Fühler: rötlich, größter Teil der Glieder
dunkel; Fühler ziemlich kräftig, vom 4. Gliede an verdickt,
Endglied dick, etwa so groß wie die drei vorhergehenden Glieder
6. Heft
126
5’
6’
6,
Fr
1,
F. Borechmann:
zusammen; Halsschild quer, stark punktiert. (Nach der Be-
schreibung.)
Sumatra. L. sumatrensis Pic
Käfer ganz rötlich. — Länge 5 mm. Der vorigen Art ähnlich,
Fühler stärker, das dicke Endglied stark ausgehöhlt, Rand der
Aushöhlung eckig, so lang wie die drei oder vier vorhergehenden
kurzen Glieder zusammen. (Nach der Beschreibung.)
Sumatra. L. Rouyeri Pic
Zwischenräume fast glatt, fast unbehaart. — Länge 5—5,3 mm.
Form der vorigen Art, nach hinten mehr verengt, Halsschild .
weniger stark punktiert, Fühlerglieder weniger dick, Endglied
nicht länger als die drei vorhergehenden Glieder zusammen.
Scherbengelb, Fühler mit Ausnahme der rötlichen Basis und
die Augen schwarz, jede Flügeldecke mit einer schmalen
schwärzlichen Längsbinde, die die Spitze nicht erreicht. (Nach
der Beschreibung.)
China, Yünnan. L. nigrovittata Pic
Flügeldecken ohne Punktstreifen, einfach querrunzlig, in den
Runzeln punktiert.
Flügeldecken mit schwachen Spuren von Längsrippen.
Endglied der Fühler kürzer als die zwei vorhergehenden
Glieder zusammen, löffelartig, schräge ausgehöhlt, 8. Glied
wegen der Verbreiterung der folgenden Glieder nicht vortretend.
Länge 7 mm, Breite an den Schultern 2%, mm. — Länglich,
nach hinten erweitert, gewölbt, glänzend, lang weiß behaart;
schwarz mit grünlichblauem Metallschimmer. Kopf rundlich,
stark punktiert, Clypeus vorn ausgerandet; Augen groß, vorn
ausgerandet, Stirnabstand 4, Augendurchmesser; Hals deut-
lich; Fühler fast gleich der halben Körperlänge, nach außen
verdickt, die beiden letzten etwas stärker und abgeplattet,
10. und 11. Glied unten ausgehöhlt, Endglied das breiteste,
schräg ausgehöhlt, kürzer als die beiden vorhergehenden
Glieder zusammen. Halsschild so breit wie der Kopf mit den
Augen, walzenförmig, länger als breit, an den Seiten vor dem
Hinterrande eingedrückt, Seiten nicht gerandet. Flügeldecken
an der Basis über doppelt so breit als der Halsschild, quer-
runzlig, dicht punktiert, einzeln zugespitzt; Epipleuren breit,
ganz. Beine mittel; Metatarsus der Hinterfüße kürzer als die
folgenden Glieder zusammen. (Beschreibung der Type!)
1 & von Borneo im Museum Kopenhagen, 1 in meiner
Sammlung. L. rugosa F.
Endglied der Fühler viel länger als die beiden vorhergehenden
Glieder zusammen, der Länge nach gerade ausgehöhlt.
8. Glied vortretend; Halsschild kürzer als breit, nicht einge-
kniffen. Länge 6 mm. Käfer braun mit violettem Metallglanze.
Sumatra. L. graeilis Borchm.
9. und 10. Glied beim g nach außen zahnartig erweitert; Hals-
5
8
9
“-
-
Die Lagriinae. 127
schild quadratisch ($) oder quer (2), vorn und hinten fein
gerandet. — Länge 7—9 mm. Gestreckt, wenig gewölbt, nach
hinten wenig erweitert; gelbbraun, Fühler und der größte Teil
der Schenkel schwärzlich, Schenkelbasis gelb; ziemlich dicht,
lang, gelblich behaart; mäßig glänzend; Kopf grob und dicht
punktiert, mit einigen Nabelpunkten, Stirn uneben; Augen
vorn stark ausgerandet, Abstand weniger als ein Augendurch-
messer, Schläfen kurz; Fühler gleich der halben Körperlänge,
3. und 4. Glied gleich, Endglied länger als die vier vorher-
gehenden Glieder zusammen, 10. Glied quer, 9. und 10. zahn-
artig erweitert (3); 2 Glieder einfach, Endglied gleich Glied |
neun und zehn zusammen; Halsschild etwas uneben, grob
punktiert, Haare nach der Mitte gestrichen, Vorderecken un-
deutlich, Hinterwinkel etwas vortretend; Flügeldecken dicht,
grob punktiert, querrunzlig, Spitzen einzeln etwas gerundet.
Unterseite mit zerstreuten Borstenpunkten; Beine schlank;
Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder
zusammen. Fühlerglieder haben keine glänzenden Schwielen.
Viele Exempl., gesammelt von Herrn H. L. Andrewes, nach
dem die Art benannt ist.
Nilgiri-Hills. L. Andrewesi n. sp.
Flügeldecken ohne Spur von Längsrippen.
Halsschild quer, mit deutlichen Quereindrücken vor der Basis;
letzte Fühlerglieder an der Unterseite mit zwei scharfen,
glänzenden Kanten.
Die glänzendenKanten von einander entfernt, Augen nicht bis
über die Mitte ausgerandet; Halsschild jederseits mit zwei
deutlichen Quereindrücken, Vorderecken deutlich. — Länge
649 mm. Schwach glänzend, mäßig lang, abstehend weiß
behaart; Färbung verschieden: braun mit hellerem Vorder-
körper; dunkelbraun, Schenkelbasis heller, Kopf und Halsschild
gelbbraun; Oberseite einfarbig oder nur die Flügeldecken blau
oder der ganze Käfer mit Ausnahme der blauen Flügeldecken
pechschwarz.
Carin Cheba. L. Feae Borchm.
Die Kanten genähert; Augen bis über die Mitte ausgerandet;
Halsschild nur hinten mit deutlichen Eindrücken, Vorderecken
undeutlich. — Länge 6—8 mm. Form etwas schmäler als bei
der vorigen Art, Färbung dieselbe; Endglied der Fühler so
lang wie die fünf vorhergehenden Glieder zusammen (8).
Sumatra. L. transversieollis Borchm.
Halsschild so lang wie breit. — Länge 6—6%, mm. Nach hinten
kaum erweitert; Halsschild ohne deutliche Eindrücke; bräun-
lichschwarz bis schwarz, Halsschild rot, beim ® oft dunkel;
lang greis behaart; Fühler kräftig, Glieder an Länge abnehmend,
3. Glied etwas länger als das 4., 10. Glied dreimal so breit wie
lang, Endglied mindestens so lang wie die sieben vorherge-
6. Heft
128 F. Borchmann:
henden Glieder zusammen; Halsschild quadratisch, uneben;
Flügeldecken grob punktiert, querrunzlig.
Formosa. L. ruficollis Borchm.
Die Arten von Herrn M. Pic sind mir unbekannt. — d und 2
sind oft verschieden gefärbt.
Übersicht über die Arten.
Borchmann, Bull. Soc. Ent. Ital. 1909 (1910), p. 206.
1. L. Andrewesi n. sp. — Nilgiri-Hills.
2. L. cavicornis Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XL, 1896, p. 41.
— Belgaum.
3. L. Feae Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909 (1910), p. 209.
— Carin Cheba.
4. L. gracilis Borchm., loc. cit., p. 206. — Sumatra.
BUN, nigrovitata Pic, Echange 1910, p. 75. — Yünnan.
6. L. Rouyeri Pic, loc. cit., p. 74. — Sumatra.
7. L. vuficollis Borchm., Suppl. Ent. I, 1912, p. 7. — Formosa,
8. L. rugosa F., Syst. El. II, 1801, p. 69.. — Sumatra.
9. L. sumaßrensis Pic, Echange 1910, p. 74. — Sumatra.
10. L. transversicollis Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 208.
— Sumatra.
18. Gattung Bothynogria n. gen.
Der Gattung Lagriocera nahe verwandt, unterscheidet Shh
durch folgende Merkmale: Das 8. Fühlerglied ist von den übrigen
Gliedern nicht verschieden, Glied neun und zehn sind nicht auf-
fallend verkürzt und nicht zahnartig erweitert, Endglied min-
destens so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen
und am Innenrande kräftig gezähnt (9), beim 2 so lang wie Glied
neun und zehn zusammen, undeutlich gezähnt; Halsschild quer,
dicht mit sehr groben Nabelpunkten besetzt, mit starker Mittel-
rinne und jederseits mit einer tiefen Längsgrube, Seiten ungerandet,
herabgebogen, Vorder- und Hinterrand leistenförmig abgesetzt,
Ecken etwas vortretend; beim & Mittel- und Hinterschienen am
Innenrande stark gezähnt, Hinterschienen in der-Mitte mit einem
spitzen, ziemlich langen Dorne.
Hierher eine neue Art.
Länge 8—11 mm. — Gestreckt, mäßig gewölbt, mäßig glän-
zend, $ nach hinten wenig, 2 etwas mehr erweitert. — Dunkel
rotbraun, Oberseite etwas heller, Flügeldecken beim & schwarz-
braun mit etwas hellerem Grunde, beim @ am Grunde mit dem
Halsschilde gleichfarbig, gegen die Spitze etwas dunkler, Beine
mit Ausnahme der Schenkelbasis und Fühler bis auf das Grund-
glied dunkel schwarzbraun; Oberseite spärlich, ziemlich kurz, an-
liegend weißlich, Unterseite und Beine etwas länger und mehr
gelblich behaart. Kopf rundlich, grob punktiert, Clypeus von der
Stirn durch einen kräftigen, gebogenen Eindruck getrennt, Stirn
vorn eingedrückt, Augen groß, stark ausgerandet, Stirnabstand
u en Dr u u ei
Ze nr rn a er a rn a Fl
Die Lagriinae. 129
kleiner als ein Augendurchmesser, Schläfen kurz; Fühler etwas
kürzer als der halbe Körper, gegen die Spitze etwas verdickt,
3. Glied wenig länger als das 4., die übrigen Glieder gegen die
Spitze allmählich aber wenig kürzer, Endglied wie in der Gattungs-
beschreibung angegeben. Halsschild etwas breiter als der Kopf
mit den Augen, Seiten stumpfeckig erweitert; Schildchen gewöhn-
lich. Flügeldecken etwa doppelt so breit wie der Halsschild,
Schultern wohl entwickelt, Decken ziemlich grob querrunzlig
punktiert, Spitzen schwach vorgezogen und zusammen abgerundet,
Epipleuren ziemlich breit, querrunzlig; Unterseite fein und zer-
streut punktiert, Seiten der Hinterleibsringe mit Eindrücken;
Beine schlank; Metatarsus der Hinterfüße etwas kürzer als die
folgenden Glieder zusammen.
Viele Exemplare in meiner Sammlung.
China, Kiautschou. B. ealcarata n. sp.
19. Gattung Auristira n. gen.
Nahe mit: Arthromacra Kirby verwandt, aber durch die flach-
gedrückte Gestalt, die starke Rippung und die abweichenden
Mundteile geschieden. Kopf mit vortretenden Mundteilen. Ober-
lippe quer, vorn ausgerandet, Clypeus quer, kürzer als die Lippe,
nicht ausgerandet, von der Stirn durch eine breite, tiefe Furche
geschieden. Augen schmal, stark gewölbt, sehr schwach ausge-
randet, oben und unten weit getrennt; Schläfen kurz, gerundet;
Hals breit. Oberkiefer zweispitzig; Submentum quer, vorn gerade,
nach der Basis gerundet verengt; Mentum sehr schwach, häutig,
stark quer, etwas kürzer als das Submentum, vorn stark ausge-
schnitten, Endglied der Palpen etwas walzenförmig, am Grunde
verengt, an der Spitze gerade abgestutzt. Maxillen schmal, Rand
beborstet, 2. Tasterglied kürzer als das Endglied, dieses nicht sehr
schmal dreieckig. — Fühler fadenförmig, dieKörpermitte erreichend,
Endglied verlängert. — Halsschild so breit wie der Kopf mit den
Augen, mehr oder weniger walzenförmig, Seiten etwas gerundet,
Scheibe mit Eindrücken. — Flügeldecken nach hinten wenig er-
weitert, etwas flach, verworren punktiert oder mit sehr undeut-
lichen Punktreihen, mit Längsrippen, Spitzen zusammen abge-
rundet. Epipleuren ganz. — Unterseite wenig gewölbt, fast glatt,
Hinterleib mit fünf Segmenten. Prosternalfortsatz sehr niedrig,
ohne Schneide. — Beine dünn, vorletztes Fußglied gelappt.
Geographische Verbreitung: Vorder- und Hinterindien.
Bestimmungstabelle der Arten.
1° Zwischenräume der Rippen mit vier feinen, unregelmäßigen
Punktreihen. — Größe 11—121, mm. Gestreckt, nach hinten
kaum erweitert, etwas flach. Schwarz mit stahlblauem Scheine,
Fühler und Mundteile reinschwarz, Oberseite goldrot, wenig
glänzend wegen der äußerst feinen und äußerst dichten, körnigen
Grundskulptur. Kopf sehr grob und sehr dicht punktiert,
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 6. 9 6. Heft
130 F. Borehmann:
1.
2.
Clypeus und Oberlippe feiner und spärlicher, beborstet; Stirn
uneben; Schläfen mit Borstenpunkten. 3. Fühlerglied so lang
wie das 4., Endglied walzenförmig, schwach gebogen, stumpf
zugespitzt, so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zu-
sammen. Halsschild quadratisch, Vorderecken deutlich, Hinter-
ecken vortretend, Scheibe sehr grob und dicht punktiert, an
jeder Seite mit einer tiefen, breiten Grube, vorn nicht, hinten
deutlich, aufgebogen gerandet. Schildchen gewöhnlich. Flügel-
decken jede mit vier stärkeren Rippen, bei der 4. Rippe nach
außen steil abfallend, Rand der Epipleuren scharf, etwas auf-
gebogen, Punkte zwischen den Rippen fein, weitläufig; alle
Rippen laufen vor der Spitze zusammen. (Bei 1 Ex. sind
schwache Nebenrippen.) Epipleuren nach hinten wenig verengt,
vorn mit einigen groben Punkten. Metatarsus der Hinterfüße
so lang wie'die folgenden Glieder zusammen.
Ost-Indien, Manipur und Calcutta. 2 Ex. im Brit. Museum.
Au. octocostata n. sp.
Zwischenräume der Rippen sehr grob, dicht, unregelmäßig und
etwas querrunzlig punktiert. — Größe 9 mm. Form der vorigen
Art, etwas mehr gewölbt, glänzender, ohne körnige 'Grund-
skulptur. Tiefblau mit grünen Reflexen, Beine und Fühler
schwarz, Mundteile, Oberlippe und Clypeus braunschwarz,
Oberseite schön rotgolden. Kopf grob, nicht dicht punktiert,
mit groben Längsrunzeln, Stirn uneben, Schläfen sehr groß,
Hals schmal. Augen stärker ausgerandet, Stirnabstand 11%
Augendurchmesser. Fühler etwas kräftiger, 3. Glied kürzer als
das 4., Endglied fast so lang wie die vier voraufgehenden Glieder
zusammen. Halsschild so lang wie breit, nach vorn mehr als
nach hinten verengt, vorn und hinten aufgebogen gerandet, alle
Ecken vortretend, Scheibe sehr grob und dicht punktiert,
querrunzlig, Seitengruben wie bei der vorigen Art, am Vorder-
und Hinterrande in der Mitte je eine viel flachere Grube. Flügel-
decken nur mit je einer starken Hauptrippe und drei schwachen
Rippen, Abfall an der Seite nicht so schroff, Rippen vereinigen
sich vor der Spitze, Flügeldecken zusammen etwas zugespitzt,
jede einzeln etwas gerundet. Schenkel etwas keulig. Das Übrige
wie bei der vorigen Art.
Birma, Karen Mounts, 1 Ex. im Brit. Museum.
Au. grossepunctata n. Sp.
Übersicht über die Arten.
Au. grossepunctaba Borchm. — Hinter-Indien.
Au. octocostata Borchm. — Vorder-Indien.
20. Gattung Arthromacra Kirby
Arihromacra Kirby, Fauna Boreali-Americana IV, 1837, p. 238.
— Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 322 und 329.
Originaldiagnose: Kirby loc. cit. „Labrum transverse. Labium
dilated above the insertion of the palpi, subemarginate. — Mandibles
Die Lagriinae. 131
bidentate at the apex. — Maxillae lobed; lobes thick, obtuse. —
Maxillary palpi incurved, four-jointed; first joint minute; second
longer than the rest, clavate; third shorter than the fourth, trian-
gular; fourth very large, securiform, with the truncature oblique.
— Labial palpi three-jointed, last joint securiform. — 'Mentum
obtriangular. — Antennae filiform, eleven-jointed; scape short,
incrassated; pedicel short, incrassated at the apex; joints 3—8
obconical, nearly twice the length of the pedicel; last joint cylin-
drical, downy, as long as the five antecedent ones taken together.
— Body long and slender. — Head triangular; eyes kidney-shaped.
Prothorax cylindrical, not wider than the head. — Scutellum roun-
ded. — Elytra wider than the thorax, linear, — Legs slender;
tarsi very long.“
Kopf gewöhnlich; Clypeus breit und flach ausgerandet, Ober-
lippe schwach ausgerandet. Mundteile wie bei Lagria, Endglied
der Maxillartaster ziemlich schmal. — Augen sehr schwach aus-
gerandet, schmal, Abstand weit. Fühler fadenförmig, letztes Glied
stark verlängert. Halsschild fast zylindrisch, Seiten ungerandet.
Schildchen klein, dreieckig. Flügeldecken breiter als der Hals-
schild, gestreckt; Epipleuren ganz, schmal, Spitzen abgerundet;
Punktstreifen nur bei robusticebs Lewis. Fortsatz des Abdomens
dreieckig, abgerundet. Vorderhüften aneinander stehend. Beine
lang, Schenkel schwach verdickt, Schienen fast gerade. Schienen
mit je zwei deutlichen Dornen.
Semenow stellte hierher als Untergattung Chlorodhila (Hor.
Ross. XXV, 1891, p. 374). Sie kann aber wegen der abweichenden
Mundteilbildung und gänzlich anderen Bildung der Flügeldecken-
epipleuren und der anderen Deckenskulptur hier nicht bleiben,
sondern muß eine eigene Gattung bilden.
Geographische Verbreitung: Die Gattung kommt vor in
Nord-Amerika, Japan, Sikkim, Kleinasien und im 'Kaukasus.
Bestimmungstabelle der Arten.
1’ Vorderwinkel des Halsschildes nicht zähnchenartig vortretend.
2’ Flügeldecken mit Punktstreifen, Vorderrand des Halsschildes
nicht deutlich gerandet, Vorderecken undeutlich, Halsschild an
der Basis deutlich enger als am Vorderrande; Oberseite lang
behaart. — Größe 10 mm. Dunkel schwarzbraun, Vorderkörper
schwarz, Flügeldecken braun erzfarbig, Fühler, Schienen und
Füße, oft auch die Schenkel hell. Kopf dicht und grob punktiert,
Schläfen klein, Augen schmal; Halsschild etwas breiter als
der Kopf mit den Augen, so lang wie breit. 3. Fühlerglied
kaum länger als das 4., Endglied beim $ etwas länger als
die zwei vorhergehenden Glieder zusammen, beim 9 kürzer.
Metatarsus der Hinterfüße kürzer als die folgenden Glieder
zusammen.
Japan. A. robusticeps Lewis
9° 6, Hait
1393 F. Borchmann:
2,
a
Flügeldecken ohne Punktstreifen, Halsschild vorn sehr deutlich
gerandet, Vorderecken deutlich, Halsschild vorn und hinten
gleich breit; Oberseite höchstens mit einigen Borsten.
Halsschild mit deutlichen Gruben. — Größe 9%, mm. Mäßig
gewölbt, mäßig glänzend; schwarz mit grünlichem Erzscheine,
Bauch gelb, Oberseite grünlich messingfarben, Fühler schwarz,
Beine gelb, Schenkelspitze, Schienen mit Ausnahme der Spitze
und Füße schwarz. Kopf ziemlich dicht und grob punktiert,
Oberlippe ausgerandet, Clypeus vorn gerade, Stirn uneben;
Augen ausgerandet, Stirnabstand weit; Fühler fadenförmig,
die Schultern überragend, 3. Glied so lang wie das 4., Endglied
so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen. Hals-
schild so lang wie breit, so breit wie der’Kopf mit den Augen,
grob und ziemlich dicht, querrunzlig punktiert, beiderseits in der
Mitte mit einer großen Grube, eine flache Grube vor der Mitte
des Hinterrandes, Seiten gerundet, Ecken vortretend. Schild-
chen glatt. Flügeldecken ziemlich dicht, grob, querrunzlig
punktiert, Spitzen zusammen etwas zugespitzt. Unterseite stark
glänzend, Seiten stärker punktiert, Brust mit einzelnen langen
Haaren. Beine schlank, Schienen etwas gebogen. Metatarsus
der Hinterfüße etwas kürzer als die folgenden Glieder zusammen.
Sikkim. 1 Ex. im Brit. Museum. A. sikkimensis n. sp.
Halsschild ohne deutliche Gruben.
Halsschild mit flachen, nicht sehr dichten Punkten, nicht stark
querrunzlig, glänzend.
Halsschild zerstreut punktiert, stark glänzend.
Oberseite lebhaft metallgrün mit bläulichem Schimmer.
Halsschild besonders am Grunde mit Querstricheln. — Größe
11 mm. Glänzend metallgrün mit Kupfer- oder Goldglanz,
Beine und Fühler gelb, Fühlerspitze, Knie und Tarsen mehr oder
weniger gebräunt. Kopf schwach punktiert, zwischen den Augen
eingedrückt; Halsschild lang, schwach und zerstreut punktiert.
Flügeldecken zusammen zugespitzt, stark, dicht und unregel-
mäßig punktiert, mit vielen Querfalten. (Nach Beschreibung.)
China, Yünnan. A. Donckieri Pic
Halsschild ohne Spuren von Querstricheln. — Länge 10 mm.
Gestreckt; glänzend goldgrün, Flügeldecken besonders an der
Basis mit bläulichem Schimmer, Schenkel schwarz, Basis,
Schienen und Füße (mit Ausnahme der Spitze der Fußglieder)
gelb, Fühler bis auf das glänzendschwarze Grundglied und die
braune Spitze gelb. Kopf kurz, mit zerstreuten Punkten,
Oberlippe schwarz, fast glatt, diese und der Clypeus mit einigen
Borstenpunkten; Fühler schlank, 3. Glied länger als das 4.,
Endglied so lang wie die fünf vorhergehenden Glieder zusammen;
Augen schmal, weit getrennt, stark ausgerandet; Halsschild so
breit wie der Kopf mit den Augen, stark gewölbt, so lang wie
breit, stark glänzend, fast glatt, mit wenigen großen Punkten,
vorn und hinten scharf gerandet, Vorderecken deutlich, abge-
Die Lagriinae. 133
rundet; Schildchen stumpf dreieckig, blau, glatt. Flügeldecken
nach hinten verengt, etwas zugespitzt, Naht glatt, Scheibe grob,
nicht dicht punktiert, mit starken Querrunzeln und einigen
Borstenpunkten. Unterseite etwas quergestrichelt, mit langen
Borsten. Abdominalfortsatz breit. Beine schlank, Schenkel
etwas keulig, Schienen mit schwachen Dornen. — A. femoralıis
m. und A. gracilis passen nur mit Zwang in die Gattung Arbhro-
MAacra.
1 Ex. im Hamburger Naturh. Museum.
Hab. Fokien, China. A. gracilis n. sp.
Oberseite kupfrig golden, Fühler und Füße schwarz, Mittel- und
Hinterfüße weniger dunkel. — Größe 9—9%, mm. Kopf grob
punktiert, Stirn mit Grube, Halsschild weitläufig punktiert,
zylindrisch. Flügeldecken grob und dicht punktiert, querrunzlig.
(Nach der Beschreibung.)
Japan. A. higoniae Lewis
Halsschild ziemlich dicht punktiert, wenig glänzend. Oberseite
düster grünlich oder bräunlich erzfarbig; glänzend. — Größe
12—13 mm. Unterseite etwas heller, Fühler und oft die Füße
rötlichgelb. Kopf und Halsschild grob punktiert, 3. Fühlerglied
länger als das 4., Endglied beim & so lang wie die vier vorauf-
gehenden Glieder zusammen. Halsschild so lang wie breit, so
breit wie der Kopf mit den Augen. Flügeldecken dicht, grob,
querrunzlig punktiert. Metatarsus der Hinterfüße kürzer als
die folgenden Glieder zusammen.
Südliches Nordamerika. A. aenea Say
Hierher gehört wahrscheinlich auch A. glabricollis Blatchley,
die ich nicht kenne und deren Beschreibung ich nicht erlangen
konnte.
4,
Halsschild sehr grob, sehr dicht, tief, stark querrunzlig punktiert.
7’ Oberseite lebhaft metallgrün, mit goldenen oder blauen Reflexen.
8’ Oberseite unbehaart.
EL
Oberseite glänzend, ohne regelmäßig punktierte Stellen. Beine
gelb, Schenkelspitzen golden, Fühler rötlichgelb, Spitzen dunkler,
3. Fühlerglied kürzer als das 4., (ob auch bei subopaca Pic?).
Größe 9—12 mm. Oberseite sehr dicht und grob punktiert.
Halsschild sehr dicht, grob, etwas querrunzlig punktiert, etwas
breiter als der Kopf mit den Augen, so lang wie breit, Seiten
wenig gerundet, Ecken deutlich, vorn und hinten gleich breit
gerandet; Flügeldecken gröber punktiert, stärker querrunzlig,
etwas zugespitzt. Metatarsus der Hinterfüße etwas kürzer als
die folgenden Glieder zusammen.
Japan. A. viridissima Lewis
Oberseite auf dem Vorderkörper matt, Flügeldecken kaum
glänzend, stellenweise regelmäßig punktiert. — Länge 10 mm.
Oberseite lebhaft grün, Unterseite golden kupfrig, Oberlippe,
Mundteile, Fühler und Füße rötlichgelb. Kopf und Halsschild
sehr dicht und runzlig punktiert. Halsschild lang, schmal,
6. Heft
134 F. Borchmann:
Seiten wenig gebogen, Vorderecken deutlich. Fühler ziemlich
schlank, Endglied etwas länger als die zwei vorhergehenden
Glieder zusammen. Flügeldecken etwas (!) breiter als der
Halsschild, etwas zugespitzt, stark, dicht und stellenweise etwas
regelmäßig punktiert, mit Querrunzeln und angedeuteten
Längsrippen. (Nach Beschreibung.)
China, Yünnan. A. subopaca Pic
Oberseite mit zerstreuten, langen, greisen Haaren. Beine ganz
dunkel, Fühler und Tarsen schwarz, 3. Fühlerglied länger als
das 4. — Größe 9—10 mm. Der ganze Körper metallisch
glänzend, blau oder grün schimmernd, Bauch oft kupfrig.
Halsschild und Flügeldecken grob und dicht punktiert; Stirn
des & breit; Endglied der Fühler beim $ kaum so lang wie die
drei vorhergehenden Glieder zusammen. Halsschild etwas
walzenförmig, in der Mitte etwas erweitert, etwas breiter als der
Kopf mit den Augen, vorn und hinten gerade abgestutzt. Unter-
seite stark glänzend, sehr fein punktiert. (Nach Beschreibung).
Kleinasien, Kaukasus. A. pretiosa Reiche
Oberseite rotgolden, kupfrig golden oder messingfarben.
Fühlerbasis, Schenkelbasis, Schienen und Füße gelb, Tarsen-
spitze braun, Schenkelspitze bläulichschwarz. Oberseite kupfrig
golden oder messingfarbig. — Größe 10 mm. Unterseite dunkel-
grün, Kopf und Halsschild glänzend smaragdgrün, Kopf flach,
grob und runzlig punktiert, ebenso der Halsschild, Flügeldecken
etwas zerstreuter. 3. Fühlerglied so lang wie das 4., Endglied
so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen ($),
beim Q etwas kürzer. Metatarsus der Hinterfüße etwas kürzer
als die folgenden Glieder zusammen.
Japan. A. decora Mars.
Fühler ganz schwarz oder bräunlichschwarz, Beine mit Aus-
nahme der Füße dunkel; Oberseite rotgolden. — ‘Größe 9% —
10% mm. Form und Skulptur wie bei decora Mars; Fühler
kürzer und dicker, Glied 7—10 kürzer. Halsschild an der Basis
mehr eingezogen. Metatarsus der Hinterfüße bedeutend kürzer
als die folgenden Glieder zusammen.
Japan. A. sumptuosa Lewis
Vorderecken des Halsschildes zähnchenartig vorspringend. —
Länge 19 mm. Gestreckt; glänzend metallgrün, Halsschild
golden, Flügeldecken blau mit grünlichem Schimmer, Basis
lebhaft dunkelblau, Beine, Fühler und Mundteile gelb, Fühler-
spitze, alle Schenkel oder nur die Mittel- und Hinterschenkel
auf der Oberseite gegen die Spitze mehr oder weniger und die
Spitze der Fußglieder braun, oft auch die Schienen und die Füße
und Fühler bis auf das 2. Glied und die Basis des 3. Gliedes
dunkel. Kopf grob punktiert, am Innenrande der Augen jeder-
seits mit einem Längseindrucke; Augen schmal, stark ausge-
randet, weit getrennt, Hals deutlich; Fühler schlank, 3. Glied
länger als das 4., Endglied so lang wie die fünf vorhergehenden
Die Lagriinae. 135
Glieder zusammen; Halsschild quadratisch, grob und dicht
punktiert, Vorderecken stumpf, aufgebogen, stark vortretend,
Vorder- und Hinterseite sehr deutlich gerandet, Seitenrand vorn
und hinten sehr deutlich, Scheibe jederseits mit einer tiefen
Grube; Flügeldecken nach hinten verengt, stumpf zugespitzt,
Schulter kräftig, glatt, Scheibe sehr dicht und grob punktiert,
etwas querrunzlig, hinten mit einigen Borstenpunkten; Meso-
sternum und Abdomen querrunzlig; Abdominalfortsatz sehr
kurz und breit.
2 Ex. aus Fokien, 1 Ex. im Naturh. Mus. in Hamburg, 1 in
meiner Sammlung. A. femoralis n. sp.
Übersicht über die Arten.
1. A. aenea Say, Long’s Exped. II, 1824, p. 287. — Horn, Trans.
Am. Ent. Soc. XV, 1888, p. 23. — Nordamerika.
A. donacioides Kirby, Fauna Bor. Amer. IV, 1837, p. 239.
— Nord-Amerika.
2. A. decora Mars., Ann. Soc. Ent. France (5) VI, 1876, p. 339.
— Lewis, Ann. Mag. Nat. Hist. (6) XV, 1895, p. 278. —
Japan.
A. Donckieri Pic, Echange XXVI, 1910, p. 86. — China,
Yünnan.
. A. femoralis Borchm. — China.
. A. gracilis Borchm. — China.
. A. higoniae Lewis, Ann. Mag. Nat. Hist. (6) XV, 1895, p. 278.
— Japan.
. A. pretiosa Reiche, Ann. Soc. Ent. France (4) II, 1862, p. 544.
— Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898, p. 322. —
Semenow, Rev. Russe V, 1905, p.57. — Anatolien, Kurdistan.
8. A. subopaca Pic, Echange XXVII, 1910, p. 86 (Chlorophila).
— China, Yünnan.
9. A. sumptwosa Lewis, Ann. Mag. Nat. Hist. (6) XV, 1895, p. 277.
— Japan.
10. A. viridissima Lewis, loc. cit. — Japan.
Ss mn m w
21. Gattung Chlorophila Sem.
Chlorophila Semenow, Hor. Ross. XXXV, 1891, p. 374. — Fairm.,
Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII, 1894, p. 221; Not. Leyd.
Mus. XIX, 1897, p. 230. — Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V,
2, 1898, p. 322.
Originaldiagnose: Semen. loc. cit. ‚Corpus supra glaberrinum,
forma anguste, posterius non ampliata. — Antennae longae, fili-
formes, apicem versus nullo modo incrassatae, articulis transveısis
nullis, ultimo valde elongato.. — Labrum non transversum. —
Elytra vix convexa, subobsolete striata. — Cetera ut subgen.
Lagria F. in sp.“
Oberlippe und Kopfschild schwach ausgerandet. Augen schmal,
schwach ausgerandet. — Endglied der Kiefertaster schmal, Spitze
6. Heft
136 F. Borehmann:
schräge abgestutzt. — Mandibeln zart, sehr schwach zweispitzig.
° Mandibelsack entwickelt. — Mentum und Ligula sind abweichend
geformt. Mentum schmal, ausgerandet, Ligula viel breiter, herz-
förmig. Halsschild ohne Seitenrand. Vorderhüften nicht durch einen
Prosternalfortsatz getrennt. — Flügeldecken zart und undeuütlich
gestreift (bei Ch. Carolina Fairm. nur am Grunde, bei Donckieri
Pic querrunzlig); Epipleuren sehr schmal, vor der Spitze endend.
Schienen bedornt.
Geographische Verbreitung: Die Gattung kommt nur in Tibet,
China und Hinterindien vor.
Bestimmungstabelle der Arten.
Über die Stellung von Chl. campestris Fairm. ist Sicheres nicht
zu sagen, da der Autor nicht über die Flügeldeckenskulptur spricht.
1’ Die Flügeldecken sind leicht gestreift, häufig mehr oder weniger
gerippt.
2’ Flügeldecken mit gelbem Rande.
3’ Halsschild mit deutlicher, tiefer Grube an jeder Seite. —
Länge 17 mm. Kopf, Halsschild und Brust grün metallisch,
stark glänzend, Flügeldecken seidenartig oliv, matt, Schultern
erzglänzend, Abdomen und Beine blaßgelb, Knie und Spitzen
der Tarsenglieder kurz gebräunt, Fühler etwas dunkel, Oberlippe
metallisch, Spitzen der Palpen braun, Schildchen metallisch ;
Kopf stark gerunzelt; Halsschild länglich, nach vorn kaum
verengt, Grube an der Seite tief, strichförmig; Flügeldecken
leicht gestreift-punktiert, abwechselnde Zwischenräume etwas
erhabener; Seiten des Abdomens braun gemakelt. (Nach Be-
schreibung). Chl. obseuripennis Fairm.
3° Halsschild nicht mit deutlicher, tiefer Grube an jeder, Seite.
4’ Schildchen goldglänzend oder mit dem Halsschilde gleichfarbig.
Länge 15 mm. Glänzend metallisch grün, Flügeldecken matter,
Schultern stark glänzend, Abdomen, Beine undFühler gelb, Spitze
der Tarsenglieder dunkel, Knie oft gebräunt, Oberlippe und
Schildchen goldig; Halsschild & fast zylindrisch, 2 in der Mitte
schwach erweitert; Kopf uneben, ohne Grubenpunkt in der
Mitte. Chl. Carolina Fairm.
4, Schildchen nicht metallisch, nicht mit dem Halsschild gleich-
farbig.
S
5° Unterseite ganz gelb; 'Halsschild etwas quer, Vorderecken
rechtwinklig, abwechselnde Rippen stärker erhaben. —
Länge 15—16 mm. Glänzend grün, Kopf und Halsschild me-
tallisch, etwas golden, ebenso die Flügeldeckennaht schmal,
Schildchen, Mundteile, Fühler, Palpen und Beine gelb, letztes
Tasterglied und die Spitze der Fußglieder gebräunt; Halsschild
etwas quer; Flügeldecken leicht punktiert-gestreift und gerippt.
(Nach Beschreibung). Chi. Portschinskii Semen.
5, Brust und Abdomen grünlich, Vorderecken des Halsschildes
=
Die Lagriinae. 137
stumpf; Zwischenräume der Punktstreifen auf den Flügel-
decken fast eben.
.Hinterrand des Halsschildes deutlich erhaben; Oberseite des
Käfers nicht bläulich, Punktstreifen der Flügeldecken deutlich;
Kopf mit kleiner Grube zwischen den Augen. — Länge 16 mm.
Glänzend metallisch grün, Unterseite und Mundteile braungelb;
Vorderecken des Halsschildes sehr stumpf; Schildchen schön
gelb; Zwischenräume der Flügeldecken lederartig, fast raspel-
artig punktiert; Mesosternum an der Basis ausgehöhlt, in der
Mitte ohne Furche. (Nach Beschreibung). Chl. nitidieollis Fairm.
Hinterrand des Halsschildes kaum erhaben; Farbe der Flügel-
decken leicht bläulich, Streifen wenig deutlich, Kopf ohne Grube
zwischen den Augen. — Länge 18 mm. Färbung wie bei nitı-
dicollis Fairm., Halsschild etwas kürzer, Vorderecken weniger
deutlich; Flügeldecken länger, nach hinten mehr verschmälert;
Fühler dunkler; Brust glänzend grün metallisch; Prosternum
fein gestrichelt; Mesosternum rot. (Nach Beschreibung).
Chl. Davidi Fairm.
Flügeldecken nicht mit gelbem Rande, mit deutlichen Punkt-
streifen’ — Länge 151, mm. Färbung wie bei nıtidicollis Fairm.,
aber ohne Rand; Endglied der Taster und Spitze der Fußglieder
braun; Stirn mit Quereindruck zwischen den Augen; Hals-
schild mit einem feinen Längsstriche ; Zwischenräume der Punkt-
streifen raspelartig, abwechselnde stärker erhaben; Unterseite
kupfriggolden ; Mesosternum fein gestrichelt, zwischen den Hüften
vorn in der Mitte erhaben. (Nach Beschreibung).
Chi. immarginata Fairm.
Flügeldecken nicht mit Punktstreifen, nur schwach gerippt
oder querrunzlig.
Flügeldecken mit gelbem Rande.
Auch die Basis gelb gerandet. — Länge 12—17 mm. Oben
glänzend metallgrün, Flügeldecken etwas matt, Basis glänzender,
unten samt Mundteilen, Fühlern und Beinen gelb, Brust und
Abdomen grüngolden; Stirn in der Mitte leicht eingedrückt;
Halsschild so lang wie breit, vorn nicht verengt, Hinterrand
erhaben; Flügeldecken leicht gerippt, abwechselnde Rippen er-
habener. Mesosternum nicht eingedrückt. (Nach Beschreibung).
Chl. basipennis Fairm.
Nur der Rand gelb. — Länge 15 mm. Glänzend metallgrün mit
goldenen Reflexen, Kopf und Halsschild etwas weniger glänzend,
letztes Hinterleibssegment rot, Fühler und Beine rötlich, die
Knie schmal braun. Flügeldecken zugespitzt, stark punktiert
runzlig; Mesosternum hinten in der Mitte eingedrückt (nach
Beschreibung). Chl. Semenowi Fairm.
Flügeldecken ohne gelben Rand. — Länge 12 mm. Lebhaft
metallgrün, Flügeldecken fast matt, Fühler mit Ausnahme des
1. Gliedes, die Basis und die Unterseite der Schenkel und die
6. Heft
138 F. Borechmann:
Hüften rötlichgelb. Kopf und Halsschild mit feinen zerstreuten
Unebenheiten, Halsschild mit feiner eingedrückter Längslinie.
(Nach Beschreibung). Chl. campestris Fairm.
Übersicht der Arten.
Chl. basipennis Fairm., Not. Leyd. Mus. XIX, 1897, p. 229. — Tibet.
Chl. campestris Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII, 1894,
p. 221. — Tibet.
Chl. Carolina Fairm., Ann. Soc. Ent. France LXVIII, 1899,
p. 632. — China.
Chl. Davidi Fairm., loc. cit., p. 399. — Moupin.
Chl. RUHE Fairm., Not. Leyd. Mus. XIX, 1897, p. 231. —
ibet.
Chl. nitidicollis Fairm., loc: cit., p. 231. — Darjeeling.
Chl. obscuribennis Fairm., loc. cit., p. 230. — Tibet.
Chl. Porischinskii Semen, Hor. Ross. XXV, 1891, p. 374. —
Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII, 1894, p. 221. —
Tibet.
Chl. Semenowi Fairm., Ann. Soc. Ent. France LXVIII, 1899,
p. 632. — China.
22. Gattung Lagriopsis n. g.
Die neue Gattung ist der Gattung Lagria F. sehr nahe ver-
wandt, unterscheidet sich aber durch folgende Merkmale: Die
Fühler sind beim & in der Mitte schwach verdickt, Glied 5—7
haben an der Unterseite einen Kiel, der von der Basis etwas schräge
bis über die Mitte des Gliedes reicht; beim @ sind die Fühler einfach
fadenförmig. Die Epipleuren enden vor der Spitze. Das Übrige
ist wie bei Lagria F. Die Gattung scheint auf die Inseln Ceram
und N.-Guinea beschränkt zu sein.
Bestimmungstabelle der Arten.‘
1’ Oberlippe stark ausgerandet, 3. Fühlerglied nicht länger als
das 4. — Länge 8—11 mm. Schlank, nach hinten wenig er-
weitert, gewölbt, mäßig glänzend, mäßig dicht, anliegend, kurz,
weißlich behaart; schwarz, 1. Fühlerhälfte und die Taster mit
Ausnahme des Endgliedes rötlichgelb; Kopf und Halsschild
grob und sehr dicht punktiert; Clypeus sehr stark ausgerandet;
Fühler von halber Körperlänge. fadenförmig, Endglied so lang
wie die zwei vorherigen Glieder zusammen &, beim 2 kürzer;
Augen auf der Stirn etwa 1, Augendurchmesser entfernt d,
stark ausgerandet; Halsschild quadratisch, etwas breiter als
der Kopf mit den Augen, nach vorn wenig verengt, Seiten ge-
randet; Schildchen dreieckig; Flügeldecken doppelt so breit
wie der Halsschild, grob, dicht, querrunzlig punktiert, Spitzen
schwach vorgezogen; Beine dünn, Schienen wenig gebogen;
3
-
BEROIO ER
Die Lagriinae. 139
Metatarsus der Hinterfüße fast so lang wie die folgenden Glieder
zusammen.
d und Qim Kgl. Museum in Dresden.
Ceram, Küste (E. Stresemann 1913). L. insularis n. sp.
Oberlippe sehr schwach ausgerandet.
3. Fühlerglied bedeutend länger als das 4.
Flügeldecken einfarbig. — Länge 10—11 mm. Form wie die
vorige Art; ganz schwarz, Flügeldecken grünlich bronzefarbig;
Halsschild etwas kürzer, mit deutlicher, dichter punktierter
Mittellinie, Augenabstand größer; Metatarsus der Hinterfüße
so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
2 2? im Kgl. Museum in Dresden.
Ceram, Central-Gebirge (E. Stresemann 1913).
L. inaequalis n. sp.
Flügeldecken metallisch dunkelgrün, mit breiter gelber Quer-
binde vor der Mitte. — Länge 10 mm. Form wie inaequalis m.,
glänzend, spärlich behaart; rotbraun, Beine dunkel, mit blau-
grünem Metallglanze, Fühler gelb, Spitze dunkel, Kopf, Hals-
schild und Flügeldecken metallisch dunkelgrün, letztere mit
vorn rotviolett begrenzter gelber Querbinde; Kopf und Hals-
schild mit wenigen zerstreuten Punkten; Fühler kürzer als der
halbe Körper; Halsschild so breit wie der Kopf, quer, nach vorn
verengt, vorn und hinten gerandet, Mitte mit dicht punktiertem,
runzligen Flecke; Flügeldecken schwach runzlig, Spitzen etwas
vorgezogen.
1 2 im Museum Natura artis Magistra in Amsterdam.
Süd-Neu-Guinea. L. zonata n. sp.
3. Fühlerglied nicht länger als das 4. — Länge 14 mm. Etwas
mehr erweitert wie L. inaequalis m.; schwarzbraun, Grund der
Fühler rotbraun, Flügeldecken trübrot, von der Schulter bis
etwas hinter der Mitte am Seitenrand ziemlich breit schwarz;
Kopf und Halsschild sehr dicht, sehr grob runzlig punktiert;
Fühler kürzer als die halbe Körperlänge, Endglied etwas länger
als Glied neun und zehn zusammen; Halsschild wie bei inaequalis
m., etwas uneben; Flügeldecken doppelt so breit wie der Hals-
schild, grob runzlig punktiert; das Übrige wie bei inaequalis m.
1 2 im Museum Natura artis Magistra, Amsterdam.
Süd-Neu-Guinea. L. rufulipennis n. sp.
Übersicht über die Arten.
L. inaequalis n. sp. — Ceram.
L. insularis n. sp. — Ceram.
L. rufulipennis n. sp. — Neu-Guinea.
L. zonata n. sp. — Neu-Guinea.
23. Gattung Eenolagria nov. gen.
Die Gattung ist sehr nahe mit Cerogria verwandt. Kopf,
Augen und Mundteile sind gleich. An den Fühlern ist das 9. und
6. Heft
140 F. Borehmann:
10. Glied zahnartig erweitert, das Endglied nicht stark verlängert,
meist kaum so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen,
beim 2 sind die Fühler einfach. Grundglied der Fühler beim &
meist stark vergrößert. Flügeldeckenepipleuren enden beim &
vor der meist vorgezogenen Spitze; beim @ sind sie ganz. Inter-
coxalfortsatz des 1. Hinterleibssegments beim & meist mit starkem
Längskiele. Hintertibien beim & oft mit Geschlechtsmerkmalen.
1%
Geographische Verbreitung: Celebes und Australien.
Bestimmungstabelle der Arten.
Grundglied der Fühler beim 3 kürzer als die zwei folgenden
Glieder zusammen; Käfer stark gewölbt, schwarz, Flügeldecken
dunkelviolett. — Länge 13—15 mm; Schulterbreite 414—5 mm.
Schwarz, Fühlerwurzel bräunlich, Flügeldecken dunkelviolett,
oft die Schenkelbasis und die Basis der Schienen, die Hinter-
ränder der Hinterleibsringe und der Innenrand der Epipleuren
rötlich. Breit, mäßig glänzend, fein, anliegend weißlich behaart.
Kopf dicht und grob punktiert; Oberlippe quer, stark ausge-
randet, Clypeus stark dreieckig ausgeschnitten, beide lang be-
borstet. Stirn vorn eingedrückt, mit glänzender Schwiele neben
den Augen; 'Hals deutlich. Augen schmal, stark ausgerandet.
Fühler die Schultern überragend, 3. Glied so lang wie das 4.,
die folgenden kürzer werdend, 10. Glied quer, vom 7. Gliede an
etwas platt, Endglied etwas länger als Glied 9+10 (g und 9).
d Glieder vom 4. an mit einem seitlichen Höcker vor der Spitze,
am 9. und 10. Gliede eine Schneide, 9. und 10. Glied zahnartig
erweitert. Halsschild quadratisch, gewölbt, dicht und grob
punktiert, vorn und hinten gerade, ungerandet. Ecken abge-
rundet, vor dem Hinterrande jederseits ein schräger, flacher
Eindruck; Flügeldecken grob, dicht, runzlig punktiert, Spitzen
zusammen abgerundet; Epipleuren breit. Unterseite fein
punktiert, Brust stärker, länger behaart; Schenkel keulig,
Schienengebogen. Metatarsus der Hinterfüße so lang wiediezwei
folgenden Glieder zusammen.
Hab. S. O. Celebes, Pundidaha und Ahua-Bach.
5 Ex. dd und 22 im Kön. Museum in Dresden. 1 J und 9
in meiner Sammlung. E. securigera n. Sp.
'Grundglied der Fühler beim & länger als die zwei folgenden
Glieder zusammen.
Hinterschienen der dd an der Innenseite ohne Geschlechts-
merkmale.
Halsschild und Flügeldecken sehr grob runzlig punktiert. Käfer
rotbraun, Oberseite bräunlich, dunkel erzgrün oder blau mit
Metallglanz, mit violettem oder goldigem Schimmer und einer
oft undeutlichen violetten oder grünen Querbinde. — Länge
10—12 mm. Schenkelspitzen, Schienen und Füße dunkel,
Fühler schwarz, 2., 3. und 4. Fühlerglied mit roter Wurzel,
Flügeldecken grünviolett, mit lebhaft grüner Binde. Fühler
u ne
>
4’
Die Lagriinae. 141
beim & mit sehr starkem Grundgliede, 3. Glied länger als das 4.
Endglied so lang wie die vier vorhergehenden Glieder zusammen.
Beim 2 Fühler einfach. Halsschild so lang wie breit, sehr grob
und ziemlich dicht punktiert. Flügeldecken sehr grob punktiert,
stark runzlig. Beine beim $ mit keuligen Schenkeln. 1. Hinter-
leibssegment scharf gekielt, beim 9 einfach. & Letztes Hinter-
leibssegment am Apex jederseits mit einem schmalen Eindruck.
Käfer lang behaart.
Australien: N. S. Wales, W.-Australien, Ost-Australien.
E. aeneoviolacea Champ.
Halsschild und Flügeldecken mäßig stark gerunzelt punktiert.
Flügeldecken rötlich, ohne oder mit schwachem Metallschimmer,
ohne Binde. — Länge 12—13 mm. Rötlich, Hinterleib und
Flügeldecken gegen die Spitze, Fühler, Knie, Schienen und Füße
dunkler, Halsschild heller; lang behaart. Kopf und Halsschild
sehr dicht, mäßig grob punktiert, Flügeldecken viel feiner
punktiert und gerunzelt wie bei aeneoviolacea Champ., jede mit
zwei schwachen Rippen, Wölbung flacher als bei aeneoviolacea.
Fühler beim 9 einfach, Endglied kaum so lang wie Glied 9-+10
zusammen.
Hab. N. S. Wales. E. affinis Boisd.
Männchen sind mir nicht bekannt. Ich vermute nur, daß C.
affinis hierher gehört.
'Hinterschienen des & mit Geschlechtsmerkmalen.
Hinterschienen am Innenrande in der Mitte mit einem starken
Zahne. — Länge 12—14 mm. Hell rotbraun oder gelbbraun,
Schenkelspitzen und Apex der Fühlerglieder dunkel, oft die
- letzten Fühlerglieder, die Schienen und die Füße ganz schwarz,
4
5’
Käfer meist mit deutlichem Messingglanze und am Grunde der
Flügeldecken und auf dem Halsschilde violett. Fühler normal.
Halsschild und Flügeldecken mäßig dicht, kaum runzlig punk-
tiert, Decken stark glänzend, Apex beim stumpf vorgezogen.
Schenkel des & verdickt, 1. Hinterleibssegment mit Kiel. Käfer
nicht lang behaart. (Type der Gattung.)
Hab. Victoria. E. grandis Gyll.
Hinterschienen des & mit einer Reihe Zähnchen besetzt.
Hinterschienen mit groben Zähnen, 1. Hinterleibssegment
gekielt. — Länge 11—12 mm. Färbung wie bei A. grandıs.
Oberseite weniger glänzend, gröber skulpiert, deutlicher ge-
runzelt. Halsschild beim 3 nach vorn mehr verengt, beim 2
kürzer, Seiten mehr gerundet, & Apex der Flügeldecken weniger
abgestutzt, Schenkel stark verdickt; Unterseite in der Mitte
fast glatt, 1. Hinterleibssegment stark gekielt, 2. Segment am
Hinterrande mit einer Tuberkel.
Zahlreiche Ex. in meiner Sammlung.
Hab. Victoria. E. serripes n. Sp.
Hinterschienen mit sehr feinen Zähnchen, 1. Hinterleibssegment
ohne Kiel. — Länge 10—12 mm. Färbung wie E. grandıs
6. Heft
142 F. Borchmann:
Gylh., Flügeldecken messingfarbig, ihre Basis und die Oberseite
des Halsschildes blau, Fühler schwärzlich, 2. und 3. Glied an der
Basis hell. Käfer fein anliegend, nicht lang, weißlich behaart.
Augen genähert. Fühler gewöhnlich, 3. Glied länger als das 4.,
& Glied acht schwach, neun und zehn stärker zahnartig erweitert,
Endglied so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen.
Halsschild etwas länglich, grob und dicht punktiert, jede Seite
mit schwacher Grube. Flügeldecken feiner punktiert als der
Halsschild, mit sehr. schwachen Spuren von Längsrippen.
Epipleuren breit, viel feiner punktiert als die Flügeldecken.
Beine normal, kräftig, Schenkel etwas keulig. Metatarsus der
Hinterfüße kürzer als die folgenden 'Glieder zusammen.
Q stärker gewölbt und erweitert, Fühler und Beine einfach.
Australien, N. S. Wales. E. tomentosa F.
Übersicht über die Arten.
1. E. aeneoviolacea Champ., Trans. Ent. Soc. London, 1895, II,
p. 227. — West-Australien.
2. E. affinis Boisd., Voy. Astrol. II, 1835, p. 286. — Neu-Süd-
Wales.
3. E. grandis Gyll., Schönh. Syn. Ins. I, 3, App. 1817, p. 9. —
Blanch., Voy. Pole Sud. IV, 1853, t. 12, £. 9. — Australien.
rufescens Boisd., Voy. Astrol. II, 1835, p. 286. — Tasmania.
Biologie: Er., Arch. Naturg. VIII, 1842, I, p. 370. — Froggatt,
Proc. Linn. Soc. (2) VIII, 1893, p. 41 (Larve).
4. E. securigera n. sp. — S.-O.-Celebes.
5. E. serribes n. sp. — Australien.
6. E. tomentosa F., Syst. Ent. II, 1775, p. 125; Syst. El. II, 1801,
Australien, p. 70. — Boisd., Voy. Astrol. II, 1835, p. 287.
24. Gattung Nothogria n. g.
Die Gattung steht der Gattung Lagria F. sehr nahe, unter-
scheidet sich aber durch wichtige Merkmale.
'Kopf- und Fühlerbildung und Mundteile wie bei Lagria F.
Fühler fadenförmig; Augen schmal, stark ausgerandet, weit ge-
trennt; Hals plötzlich eingeschnürt; Halsschild mit gerundeten
Vorderecken, Seiten stark gerundet, deutlich gerandet, vor der
Basis stark eingekniffen; Flügeldecken stark bauchig aufgetrieben,
hinter dem Schildchen stark eingedrückt, mit zahlreichen dicken,
glatten Beulen oder Knoten besetzt, dazwischen mäßiggrobePunkte,
Schultern eckig, Epipleuren breit, im letzten Drittel senkrecht,
endigen kurz vor der Spitze; Unterflügel entwickelt; Beine dünn.
Hierher eine Art.
Die Gattung ist auf die Inseln Ceram und Buru beschränkt.
Länge 111, mm. Schwarzbraun, Hinterleib mehr oder weniger
rotbraun, Vorderkörper schwarz, vordere Hälfte der Flügeldecken
in größerer oder geringerer Ausdehnung gelb, Naht und Hinter-
hälfte schwarz; glänzend, sehr spärlich behaart. Kopf und Hals-
Die Lagriinae. 143
schild sehr grob und dicht punktiert; Halsschild quer, breiter als
der Kopf, mit feiner Mittelrinne und jederseits mit einer Quer-
grube, Hinterrand gerandet; Flügeldecken an der Basis etwa
doppelt so breit wie die Halsschildbasis, Spitzen schwach vorge-
zogen; Unterseite stark gewölbt; Metatarsus der Hinterfüße so
lang wie die folgenden Glieder zusammen. 2 22 im Kgl. Museum
in Dresden.
Ceram: Central-Gebirge und N. W. Buru (E. Stresemann
1913). N. nodipennis n. sp.
25. Gattung Chrysolagria Seidl.
Chrysolagria Seidlitz, Naturgesch. Ins. Deutschl. V, 2, 1898,
p. 336, 338. (Untergattung)
Originaldiagnose: ‚Prothordx margine laterali deflexo sub-
evanido. Antennae articulo ultimo maris haud elongato. Elytra
epipleuris summa apice abbreviatis. Femina alata.“
Seite 336 scheidet der Autor die Untergattung von den übrigen
Untergattungen wie in vorliegendem Werke auf S. 60 angegeben.
Da diese Untergattung nur atıf L. viridipennis F. gegründet
ist, aber von den exotischen Arten noch eine sehr große Zahl hierher
gehört, muß die Charakterisierung erheblich geändert und die
Untergattung zur Gattung erhoben werden.
Kopfbildung und Mundteile wie bei Lagria F.; Fühler kräftig,
gegen die Spitze erweitert, oft gesägt, Unterseite deutlich flach,
Endglied oft verlängert; Halsschild an den Seiten ungerandet
oder sehr undeutlich gerandet, Seiten selten stark gerundet er-
weitert; Flügeldeckenepipleuren enden kurz vor der Spitze, diese
oft mehr oder weniger stark vorgezogen, Decken immer verworren
und querrunzlig punktiert; Beine beim kräftig, Schenkel oft stark
keulig und mit Geschlechtsmerkmalen, Schienen meist kräftig
gebogen, Mittelschienen gegen die Spitze kräftig erweitert, Spitze
meist mit lappen- oder zahnartigen Erweiterungen; 1. Glied der
Mittelfüße stark erweitert, seitlich zusammengedrückt oder ge-
bogen; Hinterfüße mit zwei bis drei Haarpinseln an der Innenseite.
1. Büschel an der Basis, 2. am Apex des Metatarsus, 3. am Apex
des 2. Gliedes. 1. Büschel fehlt oft. Die Haarpinsel sind beim &
am stärksten, oft bestehen sie nur aus 1—2 langen Borsten. Anal-
segment der gg hinten oft ausgerandet.
Geographische Verbreitung‘ Die’ Gattung ist auf Europa und
Afrika beschränkt.
Bestimmungstabelle.
1’ Analsegment des & ausgerandet.
2’ Flügeldecken stark metallisch grün, Seitenrand, Basis und Naht
braungelb. — Länge 10—12 mm, Schulterbreite 34, —4 mm.
Wenig gestreckt, mäßig gewölbt, glänzend; ziemlich dicht,
mäßig lang, weißlich behaart; mäßig erweitert. 'Gelbbraun,
Schenkel gegen die Spitze und Schienen am Grunde dunkler,
6. Heft
144
eV)
>
F. Borehmann:
Füße fast schwarz, Fühler schwarz, Grundglieder oft heller,
Halsschild und Flügeldecken mit grünmetallischem' Scheine,
Naht und Seitenrand oft hell; mit langen weißen Borsten
ziemlich dicht besetzt, an den Schienen am längsten; glänzend,
Kopf und Halsschild mäßig, Flügeldecken dicht, querrunzlig
punktiert, Schultern kräftig. Fühler kräftig, kurz, Glieder
vom 6. Gliede an quer, Endglied fast so lang wie die drei
vorletzten Glieder zusammen (d), beim 9 Fühler dünner,
Endglied so lang wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammen
Der Halsschild fast walzenförmig, wenig kürzer als breit,
Vorderecken nicht abgerundet, Hinterecken etwas vortretend;
Seiten wenig gerundet, fast ungerandet. Schildchen gewöhnlich.
Flügeldecken viel breiter als der Halsschild, in beiden Ge-
schlechtern mäßig gewölbt, nach hinten wenig erweitert, Apex
etwas spitz, ‚ein wenig vortretend. Unterflügel entwickelt.
Beine kräftig, Schenkel verdickt, Schienen gebogen. Jam Ende
der Mittelschienen nach hinten eine breite, starke, glänzende,
lappenförmige, am Ende ausgerandete Erweiterung, Hinter-
schienen stark gebogen, eben vorm Apex an der Vorderseite
mit einer breiten, stumpfen Erhabenheit. 1. Tarsenglied der
Mittelfüße stark verbreitert. 1. Glied der Hintertarsen an der
Innenseite am Grunde und an der Spitze mit einer runden
Erhabenheit, die einen langen steifen Haarbüschel trägt,
2. Tarsenglied an der Spitze mit einem Büschel. Beim & ist
das letzte Segment halbkreisförmig ausgeschnitten. Bei
meinen 7 dd ragt der Penis griffelförmig vor. @ Die Beine sind
schwächer, die Erweiterungen an den Schienen und Tarsen
fehlen. Die Haarbüschel an den Hintertarsen sind deutlich,
aber schwächer. Das letzte Hinterleibssegment ist nicht aus-
gerandet.
Zahlreiche Exemplare in meiner Sammlung. Ich benenne
die Art nach Herrn Alexander Heyne in Berlin, von dem ich
das Material erhielt.
Süd-Kamerun, Joko und Dar-Banda, Fort Sibut.
C. Heynei n. sp.
‚ Flügeldecken nicht metallisch.
Fühler des & dick, stark platt; 1. Glied der Mittelfüße stark
zahnartig erweitert. — Länge 10—12 mm. & und 9 stark ver-
schieden, d nicht, 9 kräftig erweitert; gewölbt, mäßig glänzend,
ziemlich dicht, lang, weißlich behaart ; rotbraun, Kopf und Hals-
schild, Beine mit Ausnahme der Schenkelspitze und die Fühler
dunkler; Oberseite grob und dicht, Flügeldecken runzlig punk-
tiert; Fühler beim ?dünner, Schultern überragend ;Glieder beimg
vom 7. Gliede an quer, Endglied so lang wie die drei vorher-
gehenden Gliederzusammen, beim Qkürzer als die zwei vorletzten
Glieder zusammen, 9. Glied quer; Halsschild wenig breiter als
der Kopf mit den Augen, uneben, quadratisch, @ etwas kürzer,
Seiten etwas gerundet (9); Schildchen normal; Apex der Flügel-
Die Lagriinae. 145
decken beim & wenig, beim $ stärker vorgezogen; Haarbüschel
sehr deutlich (3), Apex der Mittelschienen stark zahnartig
erweitert (3), 1. Glied der Mittelfüße sehr stark zahnartig er-
weitert ($). 1&, 3 2? in meiner Sammlung. (R. Rohde).
Kamerun, Mundame am Mungo. C. latieornis n. sp.
3, Fühler des $ schlanker, weniger platt, Zahn des 1. Gliedes der
Mittelfüße viel länger, schmäler. — Länge 9 mm. Der vorigen
Art sehr ähnlich; Flügeldecken glatter, Fühler viel dünner,
Glieder nicht deutlich quer, Zahn am 1. Glied der Mittelfüße
reicht bis an die Spitze des 2. Gliedes; ? ohne deutliche Haar-
büschel. 18,1 Q aus Kamerun, Mundame am Mungo, Mukonje-
Farm in meiner Sammlung. Ich benne die Art zu Ehren des
Sammlers R. Rohde. C. Rohdei n. sp.
1, Analsegment des & nicht ausgerandet.
4’ Vorderbeine des & mit starken Geschlechtsmerkmalen.
5° Vorderschienen stark verbreitert, platt; Vorderschenkel ver-
dickt, mit stumpfem Zahne. — Länge 11—13 mm. &ä wenig,
Q@ stark erweitert; ziemlich dicht, lang, weißlich behaart;
rotbraun, Kopf mit den Fühlern, Halsschild und Beine mit Aus-
nahme der Schenkelbasis schwarz, Flügeldecken bräunlichgelb.
Fühlerglieder des & vom 6. Gliede an stark quer und platt,
Endglied etwas kürzer als die drei vorletzten Glieder zusammen,
beim @ Glieder weniger quer, Endglied kürzer als die zwei vor-
letzten Glieder zusammen; & Vorderschienen etwas gedreht,
Mittelschienen am Ende stark erweitert, mit kräftigem Dorne;
1. Haarbüschel fehlt; Spitzen der Flügeldecken wenig vor-
gezogen (IP).
Südafrika. C. fuseipennis Fähr.
5, Vorderschienen an der Basis stark gebogen, vor der Mitte an
der Hinterseite mit breitem, stumpfem Zahne. — Länge 7%, mm.
Schmal, wenig erweitert; dunkelblau mit Purpurreflexen,
Fühler gegen die Spitze schwarz, Flügeldecken metallgrün mit
goldenen und purpurroten Reflexen; lang weißlich behaart;
Oberseite grob und dicht, runzlig punktiert; Fühler sehr stark,
kräftig erweitert, vom 6. Gliede stark quer, zahnartig erweitert,
Endglied sehr dick, länger als die drei vorhergehenden Glieder
zusammen; Halsschild schwach quer, so breit wie der Kopf
mit den Augen, Seiten schwach gerundet, Scheibe vor der Basis
schwach quer eingedrückt; Apex der Flügeldecken wenig vor-
gezogen; Vorderschenkel sehr dick, Apex der Mittelschienen
mit schwachem Zahne, 1. Mittelfußglied schwach erweitert;
vorletztes Hinterleibssegment bogenförmig eingedrückt; Meta-
tarsus der Hinterfüße etwa so lang wie die zwei folgenden
Glieder zusammen; zwei schwache Haarbüschel.
Natal; Nyassa-See. 2 dd. C. elavicornis n. sp.
4, Vorderbeine des & ohne ausgeprägte Geschlechtsmerkmale.
6° Endglied der Fühler beim & stark gebogen, sehr spitz.
7‘ 1. Glied der Mittelfüße erweitert 4.
Archiv für Naturgeschichte
1815. A. 6. 10 6. Heft
146
8
a’
10,
11’
F. Borchmenn:
Halsschild nach vorn nicht stark erweitert.
der ganze Käfer dunkelschwarz oder schwarz mit dunkelblauen
Flügeldecken. — Länge 10%—1215 mm. 2 stark erweitert;
lang weiß behaart; Oberseite grob und dicht, Flügeldecken
etwas feiner und weitläufiger punktiert. Fühler kräftig, die
Schultern überragend, 7. Glied quer, Endglied so lang wie die
drei vorhergehenden Glieder zusammen &; Halsschild typisch;
Apex der Flügeldecken wenig vorgezogen; Mittelschienen stark
erweitert, 1. Glied der Mittelfüße schwach erweitert; 1. Haar-
büschel fehlt.
Südafrika. C. distineta Fähr.
Käfer hell bräunlichgelb, Schenkelspitzen, Schienen und Füße,
Vorderkörper und Fühler meist dunkler, Halsschildbasis oft
hell. — Länge 7,5—111, mm. & wenig, 9 stark erweitert; lang
weißlich behaart; Fühler kräftig, 2. Hälfte etwas gesägt,
Endglied (3) etwas kürzer als die drei vorhergehenden Glieder
zusammen; Kopf und Halsschild dicht und grob punktiert,
Halsschild quadratisch ($), beim Q etwas quer; Flügeldecken
normal; Haarbüschel der Hinterfüße lang und dünn.
Ostafrika, Kilimandscharo, Usambara. C.lanuginosa Kolbe
Halsschild nach vorn stark erweitert. — Länge 10—12 mm.
gd wenig, 9 stark erweitert; mäßig gewölbt; weißlich behaart;
rotbraun, Fühler, Beine mit Ausnahme der Schenkelbasis
dunkler; Kopf und Halsschild dicht und grob punktiert; '$
Fühler dick, gesägt, Glied 6—8 am breitesten, Endglied außen
stark gebogen, innen gerade, so lang wie Glied neun und zehn
zusammen; Halsschild quer, vor der Basis stark eingezogen;
Beine kräftig, Mittelschienen an der Spitze und 1. Glied der
Mittelfüße erweitert, so lang wie Glied 2+3 zusammen; Meta-
tarsus der Hinterfüße so lang wie Glied 2—4 zusammen;
Fühler des 2 ohne breitere Glieder, schlank.
Deutsch-Ostafrika. C. insignieollis Borchm.
1. Glied der Mittelfüße nicht erweitert. — Länge 9mm. nicht
erweitert; schwarzbraun, Kopf und Halsschild bronzegrün,
Flügeldecken trübe goldrot, Naht grün; lang weißlich behaart.
S. auch Nr. 39’!
Gabun. C. gabonensis n. sp.
Endglied der Fühler nicht stark gekrümmt, nicht sehr scharf
zugespitzt.
Flügeldecken nicht metallisch.
Flügeldecken mit zahlreichen dunklen Flecken. — Länge
8—10 mm. Pechfarbig, runzlig punktiert, weißlich behaart,
Fühler und Beine schwarz, Flügeldecken hell gelblich braun,
Schenkelbasis heller.
Südafrika. C. vulnerata Fähr.
Flügeldecken ohne dunkle Flecke.
Naht der Flügeldecken dunkler.
12’
12,
14;
15°
14’
15°
15,
Die Lagriinae. 147
Flügeldecken rötlichbraungelb, Naht wenigstens an der Basis
dunkler. — Länge 9—10 mm. d wenig erweitert; schwarz mit
sehr schwachem Metallglanze; lang, weißlich behaart; Kopf
und Halsschild grob, nicht sehr dicht, Flügeldecken ziemlich
grob runzlig punktiert; Fühler stark, in der Mitte etwas er-
weitert, Glied 5—8 etwas eckig, Endglied etwas kürzer als die
drei vorhergehenden Glieder zusammen; Halsschild so lang wie
breit, Seiten schwach gerundet, vor der Basis schwach ein-
gezogen, so breit wie der Kopf mit den Augen; Apex der Flügel-
decken vorgezogen und aufgebogen; Vorderschienen (d) an
der Spitze verdickt, gebogen, Vorderschenkel in der Mitte
kräftig eingedrückt, 1. Glied der Mittelfüße breit. 2 dd in
meiner Sammlung.
Meru 29. XII. und Kibonoto 4. I. (Prof. Dr. Y. Sjöstedt).
C. suturata n. sp.
Flügeldecken strohgelb, Naht der ganzen Länge nach sehr
schmal dunkel. — Länge 81%—10 mm. äQ wenig erweitert;
wenig gewölbt, mäßig glänzend, lang und sparsam weißlich
behaart; schwarz mit schwachem Metallglanze; Halsschild mit
purpurnen und grünen Reflexen, Kopf und Halsschild grob,
nicht dicht, Flügeldecken runzlich punktiert; Fühler in der
Mitte nicht verdickt, Endglied fast so lang wie die drei vor-
letzten Glieder zusammen; Halsschild so breit wie der Kopf
mit den Augen, Seiten gerundet, Vorder- und Hinterrand in
der Mitte ausgerandet; Flügeldecken lang, Apex etwas (8),
beim 2 stark vorgezogen; 1. Glied der Mittelfüße nicht er-
weitert; Haarbüschel (1. fehlt) schwach; Metatarsus der Hinter-
füße so lang wie die zwei folgenden Glieder zusammen.
Ufiomi, Landschaft Ufiomi (Ostafrika-Exp. der Hamburg.
Geogr. Ges.). C. semiflava n. sp.
Naht der Flügeldecken nicht dunkler.
Vorderkörper nicht metallisch.
Spitzen der Flügeldecken nicht vorgezogen.
Vorder- und Hinterrand des Halsschildes rötlich; 8., 9. und
10. Fühlerglied beim & deutlich quer. — Länge 8—10 mm.
&schwach, Q stark erweitert ;rötlichbraun, Beine mit Ausnahme
der Schenkelbasis und Apex der Fühler dunkler, Flügeldecken
braungelb; lang weißlich behaart; 1. Glied der Mittelfüße etwas
behaart; 1. Haarbüschel fehlt.
Ostafrika. L. plebeja Gerst.
Vorder- und Hinterrand nicht rötlich, nur das 10. Glied deutlich
quer. — Länge 8 mm. Form wie vorige Art; schwarz, Hinter-
leib braun, Flügeldecken bräunlichgelb; lang weißlich behaart;
Kopf und Halsschild grob und dicht, die Flügeldecken runzlig
punktiert; Fühler kräftig, Endglied etwas kürzer als die drei
vorletzten Glieder zusammen, Halsschild so lang wie breit,
so breit wie der Kopf mit den Augen; 1. Glied der Mittelfüße
erweitert; 1. Haarbüschel fehlt; Metatarsus der Hinterfüße
10*
148
14,
16°
&
18,
17,
F. Borehmann:
etwas kürzer als die folgenden Glieder zusammen. 1 gin meiner
Sammlung.
Tanganjika. C. divisa n. sp.
Apex der Flügeldecken deutlich vorgezogen.
Flügeldecken auf der Scheibe mit sehr groben Längsrunzeln;
Käfer schwarz. — Länge 10 mm. Qstark erweitert und buckelig
gewölbt; lang weißlich behaart; letzter Hinterleibsring rot,
Flügeldecken mit blauem Scheine; Halsschild quer, Basis in
der Mitte ausgerandet.
Ruanda, Bugoie-Urwald. C. inflata Borchm.
Flügeldecken nur querrunzlig.
Käfer braun, Flügeldecken hell gelbbraun; Fühler in der Mitte
verdickt, 6. und 7. Glied am breitesten; & schwach, 2 stark
erweitert. — Länge 9—10 mm. 1. Glied der Mittelfüße schwach
erweitert; Vorderschienen stark gebogen; Metatarsus der
Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
1. Haarbüschel fehlt, Büschel schwach.
Ostafrika. C. apicata Har.
Käfer schwarz, Flügeldecken hellbraun; das 7. Glied am brei-
testen; siehe Nr. 24, e, C. kwiroensis n. Sp.
Vorderkörper metallisch.
Hinterrand des Halsschildes rotbraun.
3. Fühlerglied viel länger als das 4. — Länge 8,5 mm. Kopf
und Halsschild trüb grün, Kopf etwas purpurn; Fühler schwarz;
Halsschild etwas quer; Flügeldecken leicht erweitert, rostrot,
Schildchen braun, Unterseite pechfarbig, Anus rötlich, Beine
mit Ausnahme der Basis pechschwarz. Nur 2 bekannt. (Nach
der Beschreibung).
Westafrika. C. simulatrix Kolbe
3. Fühlerglied nicht länger als das 4. — Länge 9mm. Färbung
wie die vorige Art, Anus nicht rot, Fühlerbasis heller, Schildchen
schwarz; Fühler etwas keulenförmig, kurz; Halsschild mehr
quer, mit Mittelrinne. (Nach der Beschreibung.)
Westafrika. C. brevieornis Kolbe
Hinterrand des Halsschildes nicht heller. — Länge 9 mm.
Bräunlicherzfarbig, runzlig punktiert, weißlich behaart, Flügel-
decken gelbbräunlich, Fühler schwarz, Basis heller, Bauch und
Schenkelbasis hell, Bauch dunkel gefleckt. (Nach der Be-
schreibung..)
Südafrika. C. flavipennis Fähr.
Flügeldecken deutlich metallisch.
Fühler beim & sehr dick, Glieder 8—10 sehr stark quer.
1. Glied der Mittelfüße nicht verlängert und nicht erweitert.
Flügeldecken gelb mit Messingglanz. — Länge 7—8 mm. &
schwach, 9 stärker erweitert; rotbraun, Bauch und Schenkel-
basis oft heller, Vorderkörper oben lebhaft dunkelblau, Fühler
schwarz; Kopf und Halsschild grob und dicht punktiert;
Halsschild beim & schwach, beim 2 stärker quer; Haarbüschel
ee de ee EEE u
u Fan u ie rl ee re ee ee re
21
-
20,
22’
19,
23’
24’
25°
Die Lagriinae. 149
schwach, 1. fehlt. Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die
zwei folgenden Glieder zusammen.
Süd- und Ostafrika. C. semieyanea Gerst.
Flügeldecken grün. Apex der Flügeldecken nicht vorgezogen.
Länge 7%—8%4, mm. Dunkelblau, Flügeldecken bronzegrün,
lang weiß behaart. Endglied der Fühler so lang wie die fünf
vorherletzten Glieder zusammen ($), & so lang wie die zwei
vorhergehenden Glieder zusammen; Halsschild länger als
breit. (Nach der Beschreibung).
Transvaal. C. Iydenburgiana Per.
1. Glied erweitert und verlängert.
1. Glied so lang wie die drei folgenden Glieder zusammen, ver-
breitert. — Länge 9—10 mm. & wenig, 9 stark erweitert; lang
weißlich behaart; dunkelblau, Füße und Fühler schwarz;
Flügeldecken purpurrot, Bauchmitte zuweilen violett; Kopf
und Halsschild grob und dicht punktiert; 5.—10. Fühlerglied .
quer & (6.—10. 9), Endglied etwas länger als die zwei vorher-
gehenden Glieder zusammen (2 etwas kürzer); Halsschild
schwach quer; Flügeldecken beim 2 hinter dem Schildchen
eingedrückt; 1. Haarbüschel fehlt.
Abessinien, Nyassa-See. C. eyanieollis Borchm.
1. Glied nur so lang wie die zwei folgenden Glieder zusammen.
Länge 10 mm. Form wie die vorige Art; dunkelblau, Fühler
schwarz, Flügeldecken lebhaft grün mit roten Flecken an der
Basis; 6.—10. Fühlerglied quer, 3. viel länger als das 4.; Hals-
schild und Flügeldecken viel gröber punktiert, Vorderschenkel
sehr dick, Apex der Mittelschienen mit kräftigem Dorn.
1. Haarbüschel fehlt. Die Art ähnelt C. wiridipennis F.,
unterscheidet sich aber durch die Fühlerbildung. 1 Z in meiner
Sammlung, erhalten von Herrn Kreisschulinspektor N. Ertl
in München.
Deutsch-Ostafrika, Madibira. C. madibirensis n. sp.
Fühler beim & anders gebildet.
Fühler in der Mitte erweitert (&.
Glied 5—7 am breitesten.
gQ deutlich erweitert, Flügeldecken hinter dem Schildchen
deutlich eingedrückt. — Länge 8$—9 mm. Schwarz, mit grün-
lichem Schimmer, Kopf und Halsschild mit schwach rötlichem
Scheine, Flügeldecken purpurrot mit grünem Scheine; Kopf
und Halsschild grob punktiert; 6.—10. Fühlerglied quer, End-
glied so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen;
Vorderschenkel in der Mitte stark eingedrückt; Vorderschienen
stark gebogen, Apex verdickt, 1.Glied derMittelfüße breit; Meta-
tarsusder Hinterfüßesolang wiediefolgendenGliederzusammen;
2 zuweilen mit braunen Flügeldecken mit äußerst schwachem
Metallglanze, Halsschild kürzer, Fühler dünner.
Deutsch-Ostafrika. C. varieolor Borchm.
6. Heft
150
F. Borchmann:
95, Nur das 2 deutlich erweitert, Flügeldecken nicht deutlich ein-
24,
a
a
a
Pe
[247
gedrückt d. — Länge 9%—10 mm. Schwarz mit sehr schwachem
Metallglanze, Flügeldecken grün mit rötlichem Schimmer oder
trüb rötlich mit grünem Scheine; lang weißlich behaart; Ober-
seite grob und dicht punktiert, Flügeldecken runzlig; Fühler
d sehr stark, Mittelglieder gesägt, 3. Glied gleich dem 4., End-
glied etwas länger als die zwei vorhergehenden Glieder zu-
sammen, @ Fühler dünner, Endglied kürzer; & Vorderschienen
stark gebogen, etwas platt; Mittelschienen an der Spitze er-
weitert, 1. Glied der Mittelfüße schwach erweitert; Spitzen der
Flügeldecken stark vorgezogen; Metatarsus der Hinterfüße
etwas kürzer als die folgenden Glieder zusammen. Haar-
büschel schwach, 1. fehlt. $2 in meiner Sammlung.
Kamerun, Bamundum, Kongo, Kisantu.
\ C. forticornis n. sp.
Andere Glieder am breitesten.
Glied 4—6. — Länge 10 mm. & nicht erweitert; schwarz,
Flügeldecken dunkelgrün mit spärlichen goldenen Reflexen;
Kopf und Halsschild grob, ziemlich dicht punktiert; Fühler
stark, Endglied etwas länger als die zwei vorhergehenden
Glieder zusammen; Halsschild mit schwachem Längskiel,
quadratisch, vor der Basis etwas eingezogen, Basis in der Mitte
etwas ausgerandet; Spitzen der Flügeldecken vorgezogen;
Vorderschienen etwas platt, gebogen, gedreht, 1. Glied der
Mittelfüße erweitert; Apex der Mittelschienen breit; Meta-
tarsus der Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zu-
sammen. 1. Haarbüschel fehlt. 1 $ in meiner Sammlung.
Kamerun. C. 'nodicornis n. sp.
Glied 6—8, etwas gesägt. — Länge 9—10 mm. Blaupurpurn,
Kopf und Halsschild blau, Flügeldecken purpurn oder grün
erzfarbig, Schultern zuweilen purpurn, Fühlerbasis pechfarbig,
Endglied etwas kürzer. als die zwei vorletzten Glieder zu-
sammen, Halsschild etwas quer, vor der Basis quer eingedrückt,
in der Mitte mit Grube; $ Apex der Mittelschienen erweitert,
1. Glied der Mittelfüße lang und schmal; Metatarsus der Hinter-
füße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
Aschanti. C. Falkensteini Kolbe
Glied 5—8 oder 5—7. — Länge 7%—914, mm. d nicht, 2 er-
weitert; glänzend dunkelblau, Flügeldecken rot oder kupfer-
bronze, Fühler schwarz; weißlich behaart; Kopf und Hals-
schild sehr grob und dicht, Flügeldecken runzlig punktiert;
Endglied der Fühler etwas länger als die zwei vorhergehenden
Glieder zusammen d; Halsschild so lang wie breit, so breit wie
der Kopf mit den Augen; Apex der Mittelschienen erweitert,
1. Glied der Mittelfüße schmal; Apex der Flügeldecken nicht
vorgezogen; Metatarsus der Hinterfüße etwas kürzer als die
folgenden Glieder zusammen. Haarbüschel schwach.
Gabun, Kamerun. C. cuprina Thoms.
Die Lagriinae. 151
a? Glied 7 allein oder 7 ed 8 erweitert.
b’ Glied 7 allein.
c’ Glied 7 verschoben viereckig. — Länge 9% —11 mm. Q und &
d
erweitert; weißlich behaart; dunkelblau, Flügeldecken goldig
grün, 2. Fühlerhälfte schwarz; Kopf und Halsschild grob, nicht
sehr dicht, Flügeldecken stark runzelig punktiert; Fühler die
Schultern überragend, Endglied kaum so lang wie Glied 9 und
10 zusammen g; Halsschild etwas quer, Basis ausgerandet;
- Apex der Mittelschienen nicht erweitert; 1. Glied der Mittel-
>
füße erweitert, so lang wie die drei folgenden Glieder zusammen,
nach oben gebogen; Metatarsus der Hinterfüße fast so lang wie
die folgenden Glieder zusammen.
Nord-, West-, Ostafrika und das südliche Spanien.
C. viridipennis F.
a’ Flügeldecken goldgrün C. viridipennis typus
a, Flügeldecken purpurrot var. mauritanica Reiche
Glied 7 und 8. — Länge 81, mm. ä wenig erweitert; weißlich
behaart; dunkelblaugrün, Kopf und Halsschild goldgrün mit
rötlichen Reflexen, Flügeldecken purpurrot mit grünem Glanze,
Beine und 2. Fühlerhälfte schwarz. Kopf und Halsschild grob
punktiert; Fühler stark, Endglied so lang wie Glied neun und
zehn zusammen, Halsschild etwas breiter als der Kopf mit den
Augen, etwas quer, Seiten schwach gerundet; Flügeldecken
grob runzlig punktiert, Apex nicht vorgezogen. Vorderschenkel
dick, Schienen gebogen, Mittelschienen erweitert, mit starkem
Dorn, 1. Mittelfußglied breit, so lang wie Glied 2—4 zusammen;
Metatarsus der Hinterfüße wenig länger als Glied zwei und
drei zusammen. 1 Z in meiner Sammlung.
Schoa. C. schoana n. sp.
Glied 6 und 7, 6 breit dreieckig. — Länge 8 mm. d nicht er-
weitert; weißlich behaart; schwarz, Flügeldecken bronze mit
schwachem rötlichem Scheine; Kopf und Halsschild grob und
dicht, Flügeldecken grob runzlig punktiert; Fühler halb so
lang wie der Körper, Endglied etwas länger als Glied 8—10
zusammen, 1. Glied dick; Halsschild etwas quer, vor der Basis
etwas eingezogen, wenig breiter als der Kopf mit den Augen;
Spitzen der Flügeldecken vorgezogen; Vorderschienen stark
gebogen, Vorderschenkel dick, in der Mitte stark eingedrückt;
Spitze der Mittelschienen etwas erweitert, 1. Glied der Mittel-
füße schwach erweitert, kürzer als Glied zwei und drei zu-
sammen; Metatarsus der Hinterfüße wenig länger als Glied
zwei und drei zusammen. 1 $ in meiner Sammlung.
Gabun. C. femoralis n. sp.
1. Glied der Mittelfüße beim & nicht erweitert. — Länge 7%,
— 8 mm. d wenig, 2 stärker erweitert, weißlich behaart;
dunkelblau, Flügeldecken erzfarbig oder gelblich erzglänzend,
Fühler und Füße schwarz; stark runzlig punktiert; 3. Fühler-
glied etwas länger als das 4., Glied 5—10 dreieckig, Endglied
6. Heit
152
F. Borcehmann:
so lang wie Glied 8—10 zusammen, Halsschild etwas schmäler
als der Kopf mit den Augen; Apex der Mittelschienen schwach
erweitert; Apex der Flügeldecken nicht vorgezogen.
Südafrika. C. aeneipennis Fähr.
1. Glied erweitert.
1. Glied der Mittelfüße kurz und breit, nicht länger als das 2.
und 3. Glied zusammen.
Oberseite lebhaft metallischgrün, mit purpurnen Flecken.
Siehe Nr. 22! C. madibirensis n. Sp.
Oberseite sehr schwach metallisch, Vorderkörper schwarz,
Flügeldecken hellbraun mit schwachem Metallglanze.. —
Länge 9 mm. & schwach erweitert; weißlich behaart; Unter-
seite schwarzbraun, Fühler und Beine schwarz; 7. Fühlerglied
am breitesten, Endglied etwas länger als Glied neun und zehn
zusammen; Kopf und Halsschild grob und dicht punktiert;
Halsschild quadratisch, so breit wie der Kopf, Seiten fast gerade,
Vorderecken etwas vorstehend; Apex der Flügeldecken wenig
vorgezogen; Vorderschienen stark gebogen, gegen die Spitze
erweitert, Vorderschenkel dick, in der Mitte stark eingedrückt;
Spitze der Mittelschienen erweitert, Metatarsus der Hinterfüße
fast so lang wie die folgenden Glieder zusammen. 1 gin meiner
Sammlung (von Herrn N. Ertl erhalten).
Kwiro. C. kwiroensis n. Sp.
1. Glied länger.
Fühler des Jin der Mitte nicht mit deutlich breiteren Gliedern.
Apex der Flügeldecken besonders beim 2 vorgezogen und auf-
gebogen.
stark vorgezogen und aufgebogen.
Vorderkörper metallisch.
Flügeldecken fein gerunzelt, 2 bauchig erweitert. — Länge
11 mm. Schwarz mit grünlichem Schimmer, Flügeldecken
lebhaft bronzegrün mit blauen Reflexen besonders hinter dem
‘ Schildchen; Kopf und Halsschild mit blauen und erzfarbenen
Retlexen, grob punktiert, Fühler schlank, Endglied so lang wie
Glied neun und zehn zusammen; Halsschild quer, Vorderecken
vorstehend, Hinterrand etwas ausgerandet, davor eine flache
Grube, Flügeldecken hinter dem Schildchen stark flach;
Unterseite stark gewölbt; Metatarsus der Hinterfüße etwas
länger als Glied zwei und drei zusammen. 1 Q in meiner
Sammlung.
Ituri am oberen Kongo. C. globosa n. sp.
Flügeldecken grob gerunzelt, @ viel weniger gewölbt.
&d9 kräftig gewölbt, Apex der Flügeldecken nicht auffallend
stark vorgezogen. — Länge 8—9 mm. Nach hinten erweitert;
schwarzbraun mit Kupferglanz, Kopf und Halsschild dunkel-
blau, Flügeldecken dunkelgrün metallisch oder kupfrig, Fühler
schwarz, die dunkelbraunen Beine mit Erzglanz; spärlich, lang,
weißlich behaart; 3. Fühlerglied so lang wie das 4., Endglied
30,
Die Lagriinae. 153
fast so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen;
Halsschild quer, Scheibe grob punktiert,; Flügeldecken quer-
runzlig. Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die zwei fol-
genden Glieder zusammen.
Ost-Afrika. C. Rothschildi Borchm.
Flügeldecken beim & wenig gewölbt, Apex der Flügeldecken
sehr stark vorgezogen. — Länge 9 mm. Färbung wie bei
A. Rothschildi m., ebenso die Behaarung; Fühler die Schultern
überragend, nach außen schwach verdickt, 3. Glied so lang
wie das 4., Endglied wie bei Rothschildi; Halsschild quadra-
tisch, vorn etwas schmäler als an der Basis, so breit wie der
Kopf mit den Augen, grob und dicht, in der Mitte weniger
punktiert, mit zwei glatten, hintereinander liegenden Erhaben-
heiten, Seiten schwach gerundet, Hinterecken etwas vortretend;
Flügeldecken nach hinten wenig eıweitert, grob punktiert,
querrunzlig; Beine gewöhnlich, grob punktiert, Schienen
. schwach gebogen. Metatarsus wie bei'Rothschildi. 1 Sin meiner
28
27,
31’
31,
Sammlung.
Deutsch-Ostafrika. C. muecronata n. Sp.
Vorderkörper nicht metallisch. — Länge 91% mm. & nicht
erweitert; weißlich behaart; tiefschwarz, Flügeldecken lebhaft
metallischgrün mit leichten goldenen Reflexen, Naht undSpitzen
lebhaft blauviolett; grob und dicht, Flügeldecken querrunzlig
punktiert; Fühler kräftig, lang, äußere Glieder wenig quer,
Endglied so lang wie Glied 8—10 zusammen; Halsschild etwas
breiter als der Kopf, quadratisch, Vorderecken deutlich, Seiten
wenig gerundet, vor derBasis etwas eingezogen, Scheibe beider-
seits mit leichtem Quereindruck vor der Basis; Spitzen der
Flügeldecken deutlich vorgezogen; Beine kräftig, Vorder-
schenkel dick, in der Mitte an der Hinterseite eingedrückt,
Vorderschienen gebogen, etwas gedreht, verflacht und gegen
die Spitze erweitert; Apex der Mittelschienen erweitert,
1. Glied der Mittelfüße so lang wie das 2. und 3. Glied zusammen,
etwas verbreitert, Hinterschienen zweifach gebogen; Metatarsus
der Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
Britisch-Ostafrika, Uganda. C. ugandica n. Sp.
Apex weniger vorgezogen und aufgebogen.
Q stark erweitert. — Länge 9 mm. Pechfarbig erzglänzend,
Flügeldecken pechfarbig-kupfrig, Naht zuweilen grünlich oder
etwas metallisch pechfarbig, mehr oder weniger glänzend;
Fühler bräunlich-pechfarbig, ziemlich schlank, Endglied so
lang wie Glied 9—10 zusammen; Halsschild wie bei der vorigen
Art; Flügeldecken stark gewölbt, Seiten etwas gefaltet. (Nach
der Beschreibung).
Belgischer Kongo. C. dissimilis Fairm.
9 wenig erweitert. — Länge 8% —9 mm. Grünlich bis kupfrig
mit violetten Reflexen, Beine bronzegrün, 2. Fühlerhälfte
schwarz, Kopf und Halsschild dunkelblau, oft stark purpurrot,
6. Heft
154
26,
32’
32,
33°
34
-
34,
39
35°
36’
37°
F. Borchmann:
Flügeldecken bronzegrün; lang weiß behaart; Endglied der
Fühler so lang wie Glied 8—10 zusammen; Kopf und Halsschild
grob und dicht punktiert; Apex der Mittelschienen wenig,
1. Glied der Mittelfüße kaum erweitert. Haarbüschel sehr
schwach.
Deutsch-Ostafrika. C. sobrina Borchm.
Apex nicht deutlich vorgezogen.
1. Glied der Mittelfüße stark erweitert ($), so lang wie Glied
zwei und drei zusammen; letzte Fühlerglieder nicht eng an-
einander. — Länge 10—12 mm. ä wenig, Q stark erweitert;
lang weißlich behaart; schwarz, Flügeldecken purpurrot;
Kopf und Halsschild sehr dicht, sehr grob, Flügeldecken
runzlig punktiert; Halsschild quadratisch, Seiten fast gerade;
Scheibe beiderseits vor der Basis mit starker Grube ä, quer,
nach vorn schwach erweitert, etwas breiter als der Kopf mit
den Augen 9; Fühler schlank, Endglied am dicksten, Außen-
seite stark gebogen, Innenseite gerade, länger als Glied 9—10
zusammen :d, beim 9 kürzer; Beine mittel, Apex der Mittel-
schienen erweitert; Metatarsus der Hinterfüße fast so lang wie
Glied 2—4 zusammen. 1. Haarbüschel fehlt. 3? in meiner
Sammlung.
Deutsch-Ostafrika, Uhehe, Tanganjika. C. similis n. sp.
1. Glied schwach oder gar nicht erweitert.
Einzelne Fühlerglieder an der Spitze eckig oder stumpf zahn-
artig.
Glieder vom 5. Gliede an mit erweiterten Innenecken d. —
Länge 10%—11%, mm. &ä schwach, 2 stärker erweitert;
weißlich behaart; dunkelblau, Halsschild mit schwachem
Purpurscheine, Flügeldecken purpurrot mit grünlichblauen
Reflexen oder blau mit Purpurschein, Fühler und Beine
schwarz; Kopf und Halsschild sehr dicht und grob punktiert,
Flügeldecken querrunzlig; Endglied der Fühler so lang wie
"Glied 8—10 zusammen; Halsschild quadratisch, Seiten gerade
d, Q quer, nach der Basis verengt; Apex der Mittelschienen (4)
stark erweitert; Metatarsus der Hinterfüße so lang wie Glied
2—4 zusammen. 1. Haarbüschel fehlt. SP in meiner Sammlung.
Harrar, Abessinien. C. dentieulata n. sp.
Glieder vom 4. Gliede an ausgezeichnet. Siehe vorn!
C. euprina Thoms.
Fühlerglieder ohne Auszeichnung.
Flügeldecken nichst stark metallisch, nur der Vorderkörper.
Halsschild stark bronze- oder goldiggrün.
Halsschild vor der Mitte deutlich erweitert; bronzegrün. —
Länge 814 mm. dä wenig erweitert; lang weißlich behaart;
schwarz mit grünlichem oder besonders an den Beinen bläu-
lichem Scheine, Halsschild, Kopf und Schildchen bronzegrün,
dicht u. grob punktiert, Flügeldecken hellbraun mit purpurnem
Schimmer, Fühler schwarz, Glied 6—10 quer, Endglied fast
37
»
Die Lagriinae. 155
so lang wie Glied 7—10 zusammen &; Halsschild etwas breiter
als der Kopf mit den Augen, leicht quer, Spitze etwas verengt;
Beine kräftig, Vorderschenkel dick, vor der Spitze eingedrückt,
alle Schienen kräftig gebogen, Mittelschienen an der Spitze
erweitert, 1. Mittelfußglied schmal, Metatarsus der Hinterfüße
so lang wie Glied 2—3 zusammen.
Südafrika. C. eapieola Per.
Halsschild vor der Mitte nicht deutlich erweitert; goldiggrün.
38’ Flügeldecken dunkel, schwach bronzefarbig. — Länge 7%, mm.
38,
36
Form wie vorige Art; runzlig punktiert, weißlich behaart;
unten blau, Kopf und Halsschild erzfarbig, Flügeldecken
dunkelgrünlich; Halsschild so breit wie der Kopf, Vorder-
schienen gebogen. (Nach der Beschreibung.)
Südafrika. C. propinqua Fähr.
Flügeldecken hellbraun, rötlich metallisch, 2 Halsschild vorn
und hinten schwach purpurn. — Länge 6—10 mm. & wenig,
O stark erweitert; weißlich behaart; Oberseite grob und ziemlich
dicht punktiert; blau, unten mit purpurnen, oben mit grünen
Reflexen, Schildchen blau oder grün, Fühler schwarz, kräftig,
halb so lang wie der Körper. Glied 7—10 deutlich quer, End-
glied fast so lang wie Glied 8—10 zusammen (g), beim @ Fühler
schlanker und kürzer, Glied 8—10 quer, Endglied etwas kürzer
als Glied 9—10 zusammen; Halsschild quadratisch ($) oder
etwas quer (9), Seiten wenig gerundet, beim 2 vor der Basis
eingezogen; Vorderschienen gebogen, in der 1. Hälfte etwas
flach, Mittelschienen an der Spitze erweitert, 1. Glied der
Mittelfüße dünn, so lang wie die zwei folgenden Glieder zu-
sammen; Haarbüschel undeutlich, 1. fehlt; Metatarsus der
Hinterfüße fast so lang wie Glied 2—4 zusammen. — Flügel-
decken des $ hinter dem Schildchen etwas eingedrückt. 82 in
meiner Sammlung.
Deutsch-Ostafrika, Tandala, Nyassasee.
C. purpuräscens n. Sp.
Halsschild kupfrig. Länge 9,—11 mm. & schwach erweitert;
lang weißlich behaart, mäßig glänzend; schwärzlichbraun mit
sehr schwachem, etwas grünlichem Metallglanze, Fühler
schwarz; Kopf und Halsschild grob und dicht, Flügeldecken
etwas feiner runzlig punktiert; Fühler schlank, gleich der
halben Körperlänge, 3. Glied länger als das 4., Glied 8 und 9
wenig, 10 deutlich quer, Endglied etwas kürzer als Glied 8—10
zusammen, außen ziemlich gebogen, innen gerade, ziemlich
spitz; Halsschild quadratisch, Seiten etwas gerundet, nach
vorn schwach verengt, Scheibe beiderseits vor der Basis et-
was eingedrückt; Flügeldecken etwas spitz; Beine mittel,
Vorderschenkel hinten etwas eingedrückt; Vorderschienen
stark gebogen, etwas flach, Mittelschienen an der Spitze
erweitert, 1. Glied der Mittelfüße erweitert, so lang wie Glied
2—4 zusammen, Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die
, 6. Hot
156
39
39
-
>
39,
40
40
“-
F. Borchmann:
folgenden Glieder zusammen; 1. Haärbüschel fehlt. 2 Id
und 1 Q in meiner Sammlung.
Deutsch-Ostafrika, Aruscha, Nyassa-See.
C. arusehensis n. sp.
Flügeldecken stark metallisch, Vorderkörper meta: oder
nicht metallisch.
Vorderkörper metallisch, die ganze Oberseite einfarbig grünlich
bronzefarbig, nur die Naht blaugrün. — Länge 9 mm. & wenig
erweitert; weißlich behaart; mäßig glänzend; schwarz; Kopf
und Halsschild dicht und grob, Flügeldecken runzlig punktiert;
Fühler schlank, kein Glied deutlich quer, Endglied gebogen,
so lang wie Glied 8—10 zusammen; Halsschild quadratisch;
Flügeldecken schwach erweitert; Beine mittel, Schienen.
schwach gebogen, Hinterschienen zweimal, Mittelschienen
wenig erweitert, 1. Glied der Mittelfüße schmal, kürzer als
Glied 2+3 zusammen. 1. Haarbüschel fehlt; Metatarsus der
Hinterfüße so lang wie Glied 2—3 zusammen. 1 Z in meiner
Sammlung.
Gabun. C. gabonensis n. sp.
Vorderkörper nicht metallisch.
Flügeldecken metallgrün mit purpurnen Reflexen und grüner
Naht oder grün mit äußerst schwachem Purpurscheine und schön
blauer Naht. — Länge 7—91, mm. & wenig, 9 stark erweitert
und gewölbt; weißlich behaart; ziemlich glänzend; bräunlich-
schwarz, schwach metallisch; Fühler schwarz; Kopf und
Halsschild und Flügeldecken typisch; Fühler kräftig, Glied
7—10 etwas quer, Endglied gegen die Spitze verdickt, zuge-
spitzt, wenig länger als Glied 9-+10 zusammen (), Beine mittel,
Schienen mäßig gebogen, Mittelschienen an der Spitze er-
weitert, 1. Glied der Mittelfüße kurz, etwas erweitert; Meta-
tarsus der Hinterfüße so lang wie Glied 2-+3 zusammen.
Kongo, Westafrika. C. metallina Fairm.
Flügeldecken purpurrot, Vorderkörper schwarz; Länge 8 mm.
& schmal; weißlich behaart, mäßig glänzend; dunkelblau mit
grünlichen und purpurnen Reflexen, Fühler schwarz; Kopf
und Halsschild grob und dicht, Flügeldecken runzlig punktiert;
Halsschild wie bei C. gabonensis; Fühler kräftig, Glied 6—10
quer, Endglied etwas gebogen, walzenförmig, länger als Glied
8—10 zusammen; Beine schlank, Schienen gebogen, Spitze
der Mittelschienen erweitert, 1. Glied der Mittelfüße schmal,
kurz; Metatarsus der Hinterfüße so lang wie Glied 2-3 zu-
sammen; Haarbüschel undeutlich. 1 $ in meiner Sammlung.
Die Art ähnelt C. similis m.
Deutsch-Ostafrika, Tanganjika-See. C. cognata n. Sp.
In diese Gattung gehört wahrscheinlich noch eine ganze Reihe
mir unbekannt gebliebener Arten.
Die Lagriinae. 157
Übersicht über die Arten.
Az VN- FAS ATI ae ze
. aeneipennis Fähr., Öfv. Vet. Akad. Förh. XXVII, 1870,
p. 328. — Südafrika.
. aerea Reiche in Ferret et. Galin., Voy. Abyss. 1848, p. 372,
t. 23, £. 1. — Abessinien.
. abicata Har., Col. Hefte XVI, 1879, o. 133. — Loanda.
. aruschensis n. sp. — Deutsch-Ostafrika.
. brevicornis Kolbe, Berl. Ent. Zeitsch. XXVII, 1883, p. 26:
— Chinchoxo, Westafrika.
. capicola PEr., Ann. S. Afric. Mus. IIl, 1904, p. 293. Kapland.
. clavicornis Borchm., Deutsche Z. Afr.-Exp. IV, 1911, p. 7,
ti. 1, £. 11. — Ruanda, Umbugwe.
. clavifera Lap., Hist. Nat. II, 1840, p. 256. — Angola.
cognata n. sp. — Tanganjika.
. cuprina Thoms., Arch. Ent. II, 1858, p. 106. — Westafrika.
. cyanicollis Borchm., Bull. Mus. Paris XIV, 1908 (1909),
p. 151. — Ostafrika.
. denticulata n. sp. — Abessinien.
. dissimilis Fairm., Ann. Soc. Ent. France LXVI, 1897,
p. 142. — Westafrika.
. distincta Fähr., Öfv. Vet. Akad. Förh. XXVII, 1870, p. 325.
— Südafrika.
syn. Elizabethae Per., Ann. S. Afric. Mus. III, 1904, p. 293.
— Kapland.
. divisa n. sp. — Deutsch-Ostafrika.
Falkensteini Kolbe, Berl. Ent. Zeit. XXVII, 1883, p. 26.
— Chinchoxo.
. femoralis n. sp. — Gabun.
. flavidennis Fähr., Öfv. Vet. Akad. Förh. XXVII, 1870,
327. — Südafrika, Ostafrika.
. forticornis n. sp. — Kongo, Kamerun.
fuscipennis Fähr., Öfv. Vet. Akad. Förh. XXVII, 1870,
p. 326. — Südafrika.
gabonensis n. sp. — Gabun.
globosa n. sp. — Oberer Kongo.
. Heylaertsi Rits., Tijdschr. Ent. XVIII, 1874—1875, p. 121.
— Kongo.
? syn. Falkensteini Kolbe — Chinchoxo.
. C. Heyni n. sp. — Kamerun.
. C. inflata Borchm., Deutsche Z. Afr.-Exp. IV, 1911, p. 9,
C.
C
aan aavwan 99
t. 1, £. 6. — Deutsch-Ostafrika.
insignicollis Borchm., Deutsche Z.-Afr.-Exped. IV, 1911,
p. 8, t. I, £. 8, 9. — Deutsch-Ostafrika.
. kwiroensis n. sp. — Deutsch-Ostafrika, Kwiro.
. lanuginosa Kolbe, Berl. Ent. Zeitschr. XLVI, 1901, p. 547.
— Deutsch-Ostafrika.
IC
6. Heft
NOTEN BEIDE ET BT
ul
F. Borchmann:
C. laticornis n. sp. — Kamerun.
C. Iydenburgiana PEr., Ann. S. Afric. Mus. III, 1904, p. 291.
— Transvaal.
C. madibirensis n. sp. — Deutsch-Ostafrika.
C. metallina Fairm., Ann. Soc. Ent. France LXVI, 1897,
p. 141. — Westafrika.
C. mollis Gerst., Arch. Naturg. XXXVII, 1, 1871, p. 65;
Deckens Reise III, 1873, p. 200. — Sansibar.
C. mucronata n. sp. — Deutsch-Ostafrika.
C. nodicornis n. sp. — Kamerun.
C. nodulosa Fairm., Ann. Soc. Ent. France LXVI, 1897, p. 143.
— Westafrika.
C. plebeja Gerst., Arch. Naturg. XXXVII, 1, 1871, p. 65;
Deckens Reise III, 2, 1873, p. 201. — Sansibar.
C. prodingua Fähr., Ofv. Vet. Akad. Förh. XXVII, 1870,
p. 328. — Südafrika.
. C. purpurascens n. sp. — Deutsch-Ostafrika, Tandala,
Nyassa-See.
. C. Rohdei n. sp. — Kamerun.
Rothschildi Borchm., Bull. Mus. Paris XIV, 1908, p. 152;
Deutsche Ent. Zeit. 1909, p. 73. — Ostafrika.
. schoana n. sp. — Abessinien.
. semicyanea Gerst., Arch. Naturg. XXXVII, 1, 1871, p. 65;
Deckens Reise IIl, 2, 1873, p. 200. — Sansibar, Südafrika.
. semiflava n. sp. — Ostafrika, Landschaft Ufiomi.
. semivestita Fairm., Ann. Soc. Ent. France LXVI, 1897,
p. 142. — Westafrika.
. simulatrix Kolbe, Berl. Ent. Zeitschr. XXVII, 1883, p. 26.
— Chinchoxo.
. sobrina Borchm., Deutsche Z. Afrika-Exp. IV, 1911, p. 5.
— Deutsch-Ostafrika.
. suturata n. sp. — Kilimandjaro, Meru.
. tenella Fairm., Ann. Soc. Ent. France LXVI, 1897, p. 141.
— Westafrika.
. ugandica n. Sp. — Uganda.
. varicolor Borchm., Deutsche Zentr.-Afr.-Exp. IV, 1911,
p. 6. — Deutsch-Ostafrika.
. vestita Lap., Hist. Nat. II, 1840, p. 256. — Guinea.
. violacea Palis., Beauv. Ins. rec. Afr. et Amer. Col. 1805,
p. 141, t. 30b, f. 4. — Fairm., Ann. Soc. Ent. Belgique
XXXVII, 1893, p. 11. — Gabun.
? syn. Falkensieini Kolbe. — Chinchoxo.
? syn. Heylaerisi Rits. — Kongo.
54. C. virididennis F., Ent. Syst. Suppl. 1798, p. 118; Syst. EI.
II, 1801, p. 69. — Reiche in Ferret et Galin., Voy. Abyss.
1848, p. 374. — Seidl., Naturg. Ins. Deutschl. V, 2, 1898,
p. 339. — Nördliches Afrika, Süd-Spanien.
Die Lagrimae. 159
var. mauritanica Reiche, loc. cit., p. 374. — Lucas, Expl. Alg.
1849, p. 364, t. 32, f. 2.— Dohrn, Stett. Ent. Zeit. XLVIl,
1886, p. 353. — Nördliches Afrika, Süd-Spanien.
55. C. vulnerata Fähr., Öfv. Vet. Akad. Förh. XXVII, 1870, p. 327.
— Südafrika.
26. Gattung Entypodera Gerstäcker.
Die Gattung Entypodera wurde von Gerst. im Archiv für
Naturgesch. XXXVII, 1, 1871 und in v. d. Deckens Reise III, 2,
1873, p. 202, beschrieben. Frau Therese Pic gab in L’Echange
XXIII, 1907, p. 148, eine Übersicht und fügte einige Arten hinzu.
Die letzte Arbeit ist nicht sehr brauchbar, weil auf dieBildung des
letzten Fühlergliedes, das bei den JS mancher Arten sehr charak-
teristisch gestaltet ist, keine Rücksicht genommen ist. Daher
konnte ich die Pic’schen Arten nicht in die Tabelle einreihen.
Gerstäcker gibt folgende Beschreibung der Gattung: ‚Corpus
gracile, glabrum, nitidum. Antennae apicem versus sensim vali-
diores, articulo ultimo oblongo. Caput liberum, rotundato-qua-
dratum. Prothorax capite angustior, oblongus, pone medium
fortiter constrictus, bipartitus. Scutellum minutum, oblongo-
triquetrum. Coleoptera subparallela, depressa, punctatosulcata.
Femora clavata; tarsorum articulus penultmius bilobus“ und
fügt hinzu (v. d. Deckens Reise III, 2, 1873, p. 202): ‚Durch den
glatten, glänzenden Körper steht diese neue Gattung in näherer
Verwandtschaft mit Eutrapela Dej. und Statira Serv., als mit
Lagria Fabr., unterscheidet sich jedoch auch von jenen durch die
auffallende Bildung des Prothorax, welche an diejenige der Cara-
biden-Gattung Casnonia erinnert.
Fühler- und Kopfbildung stimmen im wesentlichen mit der-
jenigen von Lagria überein: die Fühlerglieder vom 3. an nehmen
allmählich an Breite zu, während. sie sich bis zum 10. an Länge fast
gleich bleiben; das Endglied ist länglich eiförmig. — Die frei
hervorragende Oberlippe ist quer eiförmig; das Endglied der
Kiefertaster stark beilförmig erweitert. — Die Netzaugen sind
grob fazettiert, ziemlich stark in die Länge entwickelt, am Vorder-
rand durch die Fühlerinsertion kaum merklich ausgebuchtet und
durch eine Stirn getrennt, welche ihren Querdurchmesser etwas an
Breite übertrifft. — Der Hinterkopf ist stark entwickelt, abgerundet
viereckig, mit scharf abgesetztem, dünnen Halsteil. — Der längliche
und schmale Prothorax ist durch einen tiefen Einschnitt in eine
größere rundliche Vorder- und eine kleinere trapezoidale Hinter-
hälfte geteilt. — Die aneinander schließenden kugeligen Vorder-
hüften entspringen auf der Grenze beider Abschnitte, so daß ihre
geschlossenen Hüftpfannen noch einen ansehnlichen Teil der Vor-
derbrust hinter sich zu liegen haben. — Die ziemlich flachgedrückten
und fast gleichbreiten Flügeldecken sind mit zehn regelmäßigen,
vertieften Punktstreifen versehen, von denen die beiden äußersten
der senkrecht abfallenden Seitenwand zukommen. — An den
6. Heft
160 F. Borchmann:
schlanken Beinen sind die Schenkel ziemlich stark gekeult, das
vorletzte Tarsenglied wie bei Lagria zweilappig.“
Die Flügeldecken zeigen bei allen Arten in den abwechselnden
Zwischenräumen Borstenpunkte. Die Spitzen der einzelnen Decken
sind einzeln gerundet. Die Epipleuren schwinden am Beginn der
Rundung. — Eine Übersicht der Arten hat Frau Th. Pic, Echange
XXTII, 1907, p. 149 geschrieben. Leider ist auf die Bildung des
Fühlerendgliedes nur ungenügend Rücksicht genommen. Das
Endglied ist bei einigen Arten flachgedrückt oder seitlich ausge-
höhlt. Seine Länge ändert sehr.
Geographische Verbreitung: Die Gattung ist auf Afrika be-
beschränkt.
Bestimmungstabelle der Arten.
1’ Das Endglied der Fühler ist nicht abgeplattet oder ausgehöhlt.
2’ Endglied länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen.
Länge 51, mm. Nach hinten deutlich erweitert, mäßig glänzend;
rotbraun bis dunkelbraun, Kopf etwas dunkler, Hüften oft
hell; Kopf etwas breiter als der Halsschild, grob, nicht dicht
punktiert, mit Borsten, Stirn mit flachem Eindrucke, Augen
weit getrennt; Fühler kräftig, 3. Glied länger als das 4.; Hals-
schild länger als breit, zerstreut punktiert, Punkte im Quer-
eindrucke nicht merklich stärker, Vorderwulst fast gar nicht,
Hinterwulst schwach längs eingedrückt; Flügeldecken kräftig
eingedrückt, deutlich gestreift punktiert; Metatarsus der Hinter-
füße fast so lang wie die folgenden Glieder zusammen. 2 Ex.
im Berliner Königl. Mus.
Hab. Spanisch-Guinea, Nkolentangan. E. Iueidieollis n. sp.
Endglied kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen.
3° Halsschild wenigstens vorn mit deutlichem Längseindrucke. —
Länge 3,5 mm. Braun, Unterseite hell rötlichbraun, stark
glänzend, die beiden letzten Hinterleibsringe dunkel, Oberseite
mit Ausnahme der Flügeldecken weniger glänzend als bei
anthicoides; Flügeldecken gelbbraun, Beine pechbraun, Tarsen
und Basalhälfte der Schenkel blaß gelbbraun; Prothorax kürzer
als bei anthicoides, oben grob punktiert, ohne Glanz, hinter der
Mitte tief eingeschnürt. Flügeldecken deutlich und regelmäßig
punktiert gestreift.
Hab. Usambara, Derema. E. praecox Kolbe
Halsschild vorn und hinten schwach oder gar nicht eingedrückt.
4’ Halsschild grob und dicht punktiert. — Länge 7—8 mm. Nach
hinten deutlich erweitert; glänzend ; einfarbig schwarz, höchstens
die Schenkelbasis etwas heller; Kopf so breit wie der Halsschild,
fein und sehr dicht punktiert, stellenweise etwas längsrunzlig;
Stirn platt, mit langen schwarzen Borsten; Augen weit getrennt;
Fühler kräftig, 3. Glied länger als das 4.; Halsschild länger als
breit, vorn sehr schwach eingedrückt, hinten ohne Eindruck,
Quereindruck grob punktiert; Flügeldecken mit feinen Punkt-
D
&
1,
5’
6
Die Lagriinae. ' 161
streifen, Zwischenräume etwas gewölbt, abwechselnde mit
schwarzen Borsten, Punktstreifen schwinden gegen die Spitze,
Scheibe hinter der Basis’ schwach eingedrückt; Unterseite mit
wenigen gelblichen Borsten; Metatarsus der Hinterfüße so lang
wie die folgenden ‘Glieder zusammen.
3 Ex. im Berliner Königl. Mus.
Hab. Spanisch-Guinea, Nkolentangan. E. maxima n. sp.
Halsschild spärlich und fein punktiert. — Länge 6—61, mm.
Form wie maxima; noch glänzender; dunkel rotbraun, Hals-
schild, Kopf, Fühler und Beine (bis auf die Schenkelbasis)
schwarz, Hinterleibsspitze dunkel; Kopf so breit wie der Hals.
schild, dicht und grob punktiert, gerunzelt, mit einigen Nabel-
punkten, an den Schläfen schwarze Borsten; Augen weit ge-
trennt; Schläfen groß; Stirn flach; Fühler kräftig, 3. Glied
länger als das 4.; Halsschild sehr spärlich und fein punktiert,
mit einigen Borstenpunkten, vorn schwach, hinten nicht ein-
gedrückt, Quereindruck gröber und dichter punktiert; Flügel-
decken mit feinen Punktstreifen, diese schwinden gegen die Spitze
mit Ausnahme des 1., Scheibe hinter dem Schildchen schwach
eingedrückt; Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die folgenden
[Glieder zusammen.
2 Ex. im Berliner Königl. Mus.
Hab. Spanisch-Guinea, Nkolentangan, gesammelt von G.
Tessmann, dem zu Ehren ich die Art benenne.
E. Tessmanni n. sp.
Endglied der Fühler abgeplattet oder ausgehöhlt.
Nicht ausgehöhlt oder die Aushöhlung schwach, nicht mit
scharfen Rändern.
Halsschild glänzend, fein und sparsam punktiert. — Länge
4,5—5,5 mm. Kopf breiter als der Halsschild, grob punktiert,
mit Stirneindruck; Augen weit getrennt; Endglied der Fühler
kurz, schwach ausgehöhlt, 3. Glied etwas länger als das 4.,
Halsschild vorn und hinten kräftig eingedrückt, Quereindruck
etwas stärker punktiert; Flügeldecken mit groben Punktstreifen;
Farbe: Fühler rostrot, 3 bis 5 Endglieder dunkler, pechbraun,
Oberlippe rotbraun, Kiefertaster schwarzbraun, Kopf pech-
braun, zwischen den Augen dunkel, Halsschild rotbraun bis
hell rostrot, Schildchen rostrot, Flügeldecken schwärzlichbraun
mit Metallschimmer, Unterseite rotbraun, Spitze des Hinter-
leibes schwärzlich pechbraun, Hüften und Schenkelbasis rostrot.
Ostafrika. E. anthicoides Gerst.
Halsschild wenig glänzend, dicht und grob punktiert. — Länge
61, mm. Gestreckt, nach hinten schwach erweitert, glänzend;
hell rotbraun, Stirn schwarz, Fühler dunkel, Spitze schwarz,
Beine mit Ausnahme der roten Basis schwarz, Tarsen zuweilen
hell, letzte drei Hinterleibssegmente dunkel. Kopf sehr grob
punktiert, breiter als der Halsschild, ohne Stirneindruck; Augen
weit getrennt; 3. Fühlerglied länger als das 4., Endglied unten
Archiv für N MEET REN
1915. A. 6. 11 6. Heft
1693 F: Borchmann:
5
1
>
2
stark abgeplattet; Halsschild länger als breit, grob punktiert,
vorn und hinten deutlich eingedrückt, Quereindruck sehr grob
punktiert, Vorderteilherzförmig ;Flügeldecken mit grobenPunkt-
streifen, Eindruck hinter den Schultern sehr schwach, Zwischen-
räume flach. Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die zwei
folgenden Glieder zusammen.
2 Ex. in meiner Sammlung von Mozambik, Gengere und
Andrada, gesammelt von G. Vasse 1905. E. nigrifrons n. sp.
Endglied der Fühler mit scharfrandiger Aushöhlung, Rand
leistenartig. — Länge 4—5 mm. Nach hinten sehr schwach er-
weitert; glänzend; gelblich rotbraun bis dunkel rotbraun, Kopf
und Vorderteil des Halsschildesschwärzlich. Kopf viel breiter als
der Halsschild, sehr sparsam punktiert, zwischen den Augen mit
deutlich längsgestrichelter Längsgrube; Augen groß, Stirn-
abstand kleiner als der Augendurchmesser; Fühler dick, 3. Glied
länger als das 4.,Endglied etwa so lang wie die vier vorhergehen-
den Glieder zusammen; Halsschild länger als breit, fein und
zerstreut punktiert, Quereindruck nicht stärker punktiert, nur
der hintere Wulst mit starkem Eindruck; Flügeldecken mit
feinen Punktstreifen, hinter der Basis stark quer eingedrückt,
Streifen nach hinten vertieft, vor der Spitze schwindend. Aus-
höhlung des Fühlerendgliedes halb so lang wie das Glied.
Metatarsus der Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder
zusammen. 3 Ex. im Berliner Königl. Mus.
Spanisch-Guinea, Nkolentangan, gesammelt von G. Tess-
mann. E. guineensis n. sp.
Arten von Th. und M. Pic.
Endglied der Fühler länger als die zwei vorhergehenden Glieder
zusammen.
Flügeldecken im Vorderteile deutlich gebuckelt.—Länge 4,5 mm.
Vorderteil des Halsschildes stark gewölbt und kugelig; Augen
nicht sehr groß und etwas entfernt. (Die Beschreibung war mir
nicht zugänglich. Vielleicht ist Z. guineensis m. hiermit identisch).
Hab. Kamerun. E. nigrithorax Th. Pic
Flügeldecken sehr schwach oder nicht gebuckelt. — Länge
6,6 mm. Vorderteil des Halsschildes weniger gewölbt, etwas
platt; Augen sehr groß und mehr genähert;; Farbe: Flügeldecken
etwas rötlich, Punktierung schwächer; Stirn ohne Eindruck.
Hab. Kamerun. E. grandis Th. Pic
Endglied der Fühler kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder
zusammen. — Länge 4 mm. Schwarz oder pechschwarz, glän-
zend, etwas metallisch; fast glatt; Kopf ziemlich groß, vorn
rötlich, stark und gleichmäßig punktiert, zwischen den Augen
eingedrückt; Augen groß; Fühler kräftig, gegen die Spitze
dunkler; Halsschild dunkel, länger als breit, beide Wülste mit
Längseindruck;; Flügeldecken fast parallel, Eindruck schwach,
Die Lagriinae. 163
Punktstreifen grob, Zwischenräume schmal und etwas erhaben;
Beine lang, schwarz, Schenkelbasis bräunlich.
Deutsch-Ostafrika, Borogoro. E. impressithorax M. Pic
Übersicht über die Arten.
1. E. anthicoides Gerst., Arch. f. Naturg. XXXVII, 1, 1871,
p. 66; Deckens Reise III, 2, 1873, p. 202; Th. Pic, Echange
- ® XXIII 1907, p. 149. — Deutsch-Ostafrika, Zanzibar etc.
2. E. grandis Th. Pic, Echange XXIII, 1907, p. 148 u. 149. —
Kamerun.
3. E. guineensis n. sp. — Spanisch-Guinea.
4. E. impressithorax Pic, Echange XVI, 1900, p. 34; Th. Pic,
Echange XXIII, 1907, p. 149. — Ostafrika.
5. E. lucidicollis n. sp. — Spanisch-Guinea.
6. E. maxima n. sp. — Spanisch-Guinea.
"7. E. nigrifrons n. sp. — Mozambik.
8. E. nigrithorax Th. Pic, Miscell. Ent. VII, 1899, p. 4; Echange
XXIII, 1907, p. 149. — Kamerun.
9. E. praecox Kolbe, Käf. Deutsch-Ostafrikas 1898, p. 251. —
| Usambara.
10. E. Tessmanni n. sp. Gen. Ins., p. 000. — Spanisch-Guinea.
27. Gattung Heterogria Fairm.
Heterogria Fairmaire, Ann. Soc. Ent. Belg. XL, 1896, p. 42.
Synonym Pachylagria Borchm., Col. Rundsch. 1912, p. 5.
Subgen. Wallardilagria Pic, Echange 1910, p. 74.
Originaldiagnose: Fairm., loc. cit.: ‚Ce nouveau genre a
toute l’apparence d’une Lagria, mais les hanches anterieures sont
a peine separ&es par une mince lame, les yeux sont plus rapproches,
le corselet est transversal, fortement arrondie sur les cötes, les
antennes, assez greles, depassant un peu la base du corselet, le
3e article est aussi long que chacun des suivant, les derniers grossis-
sent peu ä peu, le 11e est aussi long que les 3 pr&cedent r&unis, le
chaperon est largement sinug, le labre assez grand, le dernier article
des palpes maxillaires parait Epais et tr&s obtus; les elytres sont
striees, angulees aux &paules.“
Kopf wie bei Lagria F., Hals dick. Clypeus vorn sehr schwach
ausgerandet, Oberlippe etwas stärker. — Mundteile wie bei
Lagria. — Augen mittel, vorn schwach ausgerandet. — Fühler
die Schultern wenigstens erreichend, vielfach sie überragend,
nach außen meist schwach verdickt, Endglied beim $ meist be-
deutend verlängert. — Halsschild kaum breiter als der Kopf,
größte Breite vor der Mitte, Vorderecken stumpf, Seiten sehr deut-
lich gerandet. — Vorderhüften mit Ausnahme von H. sternalis
Fairm. stets aneinander stehend, wenigstens erreicht der Prosternal-
fortsatz nie die Höhe der Hüften. — Schildchen klein, dreieckig.
iR 6. Hett
164 F. Borehmann:
Flügeldecken gewölbt, viel breiter als der Halsschild, gestreift
punktiert, Schultern gut entwickelt; Epipleuren breit, ganz,
oberer Rand umfaßt die Schultern, von oben sichtbar. Beine
mittel; Schienen unbedornt. — Abdomen normal.
Das Subgenus Wallardilagria Pic, loc. cit., wird von ibm wie
folgt gekennzeichnet: ‚Distinct par la structure des antennes.dont
le dernier article & est tres long, de la longueur des 5 pr&cedents,
faiblement sillonn@ en dessous, non angul& sur son milieu.“
Ich glaube nicht, daß dies Merkmal für die Begründung einer
Untergattung ausreicht, zumal die Endglieder bei nahezu allen
Arten unten abgeplattet oder leicht ausgehöhlt. sind. Auch die
Länge des Endgliedes ist bei den verschiedenen Arten wechselnd.
Geographische Verbreitung: Bis auf eine afrikanische Art in
Süd-, Südost-Asien und auf Ceylon, Java und Sumatra.
Bestimmungstabelle der Untergattungen.
1’ Endglied der Fühler beim { so lang wie die fünf vorhergehenden
Glieder zusammen, Augen auf der Stirn stark genähert.
Subg. 'Wallardilagria Pic
1, Endglied der Fühler beim & kürzer als die fünf vorhergehenden
Glieder zusammen, Augen auf der Stirn nicht stark genähert.
Subg. Heterogria i. sp.
Subg. Wallardilagria Pic
1’ Scherbengelb, Fühler mit Ausnahme der Basis und die Augen
schwarz. — Länge 4 mm. Augen auf der Stirn fast zusammen-
stoßend, Halsschild quer, stark und wenig dicht punktiert;
Flügeldecken mit starken Punktstreifen, Zwischenräume fast
glatt; Fühler wenig lang, kräftig, vom 4. Gliede an allmählich
verdickt, 3. Glied lang und schmal.
Süd-Indien. W. pallidieolor Pic
1, Vorderkörper dunkler. — Länge 5% mm. Augen auf der Stirn
weiter entfernt, Halsschild mit etwas rechtwinkligen Hinter-
winkeln, Flügeldecken feiner gestreift, Streifen mit bräunlichem
Grunde, Zwischenräume dicht punktiert und fein quergefaltet.
Belgaum. W. oculata Fairm.
Subg. Heterogria i. sp.
A’ Fühlerglieder nicht quer.
1’ Endglied der Fühler beim { so lang wie die vier vorhergehenden
Glieder zusammen, alle Fühlerglieder mit Ausnahme des 2.
länger als breit (bei d$ygmaea m. das 10. Glied quer).
2‘ Vorderkörper heller als die Flügeldecken (nach Beschreibung).
Länge 6—7 mm. Länglich, Flügeldecken nach hinten etwas
erweitert, glänzend, mit greiser, kurzer, weitläufiger Behaarung;
Vorderkörper, Schildchen, Basis der Fühler und der Schenkel
rötlich, Flügeldecken, Unterseite und der größte Teil der Fühler-
glieder schwarzbraun. Kopf und Halsschild stark und dicht
punktiert, Halsschild quer; Augen ziemlich groß; Fühler beim
2 die Schultern wenig überragend, Endglied etwa so lang wie
1
3
D
s
Die Lagriinae. 165
die zwei vorhergehenden Glieder zusammen, & Fühler länger,
Endglied etwa so lang wie die vier vorhergehenden Glieder
zusammen; Flügeldecken ziemlich breit, mäßig stark punktiert
gestreift und quer gefaltet.
Indien: Nilghiris. H. Maindroni Pic
Vorderkörper dunkler oder doch wenigstens nicht heller als die
Flügeldecken. — Länge 5—6 mm. Gestreckt, mäßig gewölbt,
glänzend, Flügeldecken nach hinten schwach erweitert; rot-
braun, Beine, Flügeldecken und Fühler mit Ausnahme der
Spitze heller, Augen und letzte Hinterleibsringe schwarz. Kopf
g-wöhnlich, grob und dicht punktiert, kurz beborstet;; Oberlippe
und Clypeus quer, feiner und weitläufiger punktiert und be-
borstet, Clypeus vorn schwach ausgerandet, von der Stirn durch
eine tiefe Querfurche getrennt; Augen ziemlich groß, ausgerandet,
Stirnabstand eine Augenbreite, beim Q größer; Schläfen kurz;
Fühler schlank, die Schultern überragend, 3. Glied länger als das
4., 10. Glied länger als breit, $ Endglied etwas gebogen, walzen-
förmig, stumpf zugespitzt, etwa so lang wie die vier, beim 2 wie
die drei vorhergehenden Glieder zusammen, Fühler ziemlich lang
beborstet. Halsschild quer, grob und dicht punktiert, Zwischen-
räume schmäler als die Punkte, vorn und hinten gerade, größte
Breite vor der Mitte, Seiten einfach schwach gerundet, Basis
schmäler als der Apex, Hinterwinkel etwas vortretend, Vorder-
winkel etwas stumpfwinklig gerundet, nur der Hinterrand etwas
undeutlich aufgebogen gerandet, Seitenrand stark herab-
gebogen. Schildchen abgerundet dreieckig, glatt. Flügeldecken
doppelt so breit wie der Halsschild, Spitzen zusammen abge-
rundet, Schultern deutlich, grob punktiert-gestreift, Punkte
gegen die Spitze schwindend, Streifen nicht; Zwischenräume
mäßig gewölbt, viel breiter als die Punkte in den Streifen, dicht
punktiert, mit einzelnen Querrunzeln, ziemlich dicht, anliegend
und kurz behaart. — 9 Halsschild kürzer, Seiten stärker ge-
rundet, an der Basis stärker verengt. Unterseite dicht und fein,
an den Seiten undicht und grob punktiert, Seiten uneben, fein
behaart. Beine normal, ziemlich dicht beborstet, Schenkel etwas
keulig, Schienen gerade; Metatarsus der Hinterfüße so lang wie
die folgenden Glieder zusammen. Prosternalfortsatz schmal,
niedriger als die Hüften.
dd und 92 von Ceylon, Matale, Nalanda, Anuradhapura
(gesammelt von Herrn Dr. W. Horn 1899). Ich benenne die
Art zu Ehren des Mikroskopikers Herrn Otto Bock in Hamburg.
H. Bocki n. sp.
Endglied der Fühler beim & höchstens so lang wie die drei vor-
hergehenden Glieder zusammen.
Endglied beim ä so lang wie die drei vorhergehenden Glieder
zusammen.
4’ Halsschild nach vorn nicht oder kaum erweitert. — Länge
4%—5 mm. Form und Färbung wie oculata Fairm. Augen
6. Heft
166 F. Borehmann:
weniger genähert, Seiten des Halsschildes kaum gebogen,
Halsschild an der Basis fast so breit wie an der Spitze, nach
hinten wenig verengt, dicht punktiert; Schildchen dreieckig,
glatt, Flügeldecken gestreift wie bei oculata Fairm., Zwischen-
räume weniger gerunzelt, Punkte in den Zwischenräumen
größer, sehr entfernt. (Nach Beschreibung.)
Belgaum. H. quadratieollis Fairm.
Halsschild nach vorn deutlich erweitert, Seiten eingebuchtet.
Länge 21, mm. Länglich, gewölbt, Flügeldecken schwach er-
weitert, glänzend. Scherbengelb, Kopf rötlichbraun, Fühler
bräunlich, Spitze dunkler, Augen schwarz. Kopf gewöhnlich,
grob und ziemlich dicht punktiert, Stirn mit einigen groben
Längsrunzeln und einem Eindrucke, Hinterkopf zerstreut und
sehr fein punktiert; Oberlippe und Clypeus quer, mit zerstreuten
und ziemlich feinen Borstenpunkten, Vorderrand des Clypeus
gerade, von der Stirn durch einen tiefen Eindruck getrennt;
Schläfen kurz; Augen groß, stark gewölbt, Stirnabstand eine
Augenbreite.. Fühler kräftig, die Schultern überragend, nach
außen allmählich verdickt, 3. Glied länger als das 4., Glieder
allmählich kürzer werdend, 10. Glied quer, Endglied walzen-
förmig, wenig gebogen, stumpf zugespitzt, so lang wie die drei
vorhergehenden Glieder zusammen, Fühler lang gelblich behaart.
Halsschild quer, so breit wie der Kopf mit den Augen, gewölbt,
grob und nicht dicht punktiert, alle Seiten deutlich gerandet,
größte Breite nahe dem Vorderrande, alle Ecken abgerundet,
Seiten buchtig eingezogen, vor dem Hinterrande eine scharfe,
schmale Quergrube über die ganze Breite. Schildchen glatt,
dreieckig, spitz. Flügeldecken ziemlich gewölbt, Spitzen zu-
sammen abgerundet, fast doppelt so breit wie der Halsschild,
Schultern kräftig, Scheibe mit groben Punktstreifen, Punkte
gegen die Spitze schwächer; Zwischenräume gewölbt, fast nicht
breiter als die Punkte in den Streifen, Borstenpunkte nicht
sichtbar. Unterseite sparsam und fein punktiert, kurz gelblich
behaart. Beine normal, Schenkel wenig keulig, Schienen gerade,
punktiert und behaart. Metatarsus der Hinterfüße so lang wie
die folgenden Glieder zusammen.
1 & Ceylon, Nalanda (Dr. W. Horn 1899). H. pygmaea n. sp.
Endglied der Fühler beim $ kaum so lang wie die zwei vorher-
gehenden Glieder zusammen, etwas abgeplattet, am breitesten,
Spitze breit und schräge abgestutzt; Käfer stark glänzend,
ziemlich gewölbt, kurz; spärlich behaart, ganz hell braungelb,
Fühler gegen die Spitze dunkel. — Länge 5—61, mm, Breite
2—21, mm. Kopf gewöhnlich, grob, zerstreut punktiert,
Clypeus quer, vorn flach ausgerandet; Oberlippe quer, vorn fast
gerade, herzförmig. Augenabstand weit, Augen schwach aus-
gerandet. Fühler kräftig, nach außen verdickt, 3. und 4. Glied
gleich. Halsschild quer, breiter als der Kopf mit den Augen, grob
und zerstreut punktiert, vorn und hinten gerade, Seitenrand
®
TE
Die Lagriinae. 167
scharf; Schildchen dreieckig, glatt. Flügeldecken mit starken,
etwas dunkleren Punktstreifen, 3., 5. und 7. Zwischenraum mit
einigen breiten Borstenpunkten, Spitzen zusammen abgerundet.
Beine und Abdomen gewöhnlich. Prosternalfortsatz fehlt.
Metatarsus der Hinterfüße länger als die folgenden Glieder
zusammen.
Viele Exemplare. Nilghiris (H. L. Andrewes, nach dem ich
die Art benenne). H. Andrewesi n. sp.
Fühlerglieder mit Ausnahme des letzten quer.
Prosternalfortsatz zwischen den Vorderhüften breit, so hoch wie
die Hüften. — Länge 3 mm. Scherbengelb, Kopf und Halsschild
dunkler. Flügeldecken ziemlich kurz, Schultern eckiger,
Zwischenräume fast glatt, mit wenigen zerstreuten Punkten;
Fühler kräftig, ziemlich kurz, die Basis des Halsschildes wenig
überragend, nach außen verdickt, Glieder fast quadratisch,
Endglied dick, fast so lang wie die drei vorhergehenden Glieder
zusammen. Halsschild kurz, nach hinten etwas verengt, dicht
punktiert, Kopf mit einem Eindrucke zwischen den Augen.
Prosternum zwischen den Hüften breit. Ähnelt sehr H. dygmaea
m. Bei dieser ist das Endglied der Fühler länger. Fühler be-
trächtlich länger als Kopf und Halsschild, Borstenpunkte auf
den Flügeldecken fehlen.
Belgaum. H. sternalis Fairm.
Prosternalfortsatz fehlend oder sehr schmal und nicht so hoch
wie die Hüften.
Käfer nach hinten stark erweitert, stark gewölbt, kahl, stark
glänzend. — Länge 4 mm, Schulterbreite 1%4 mm. Gelbbraun
bis pechbraun, Flügeldecken, Schenkel und Füße heller, äußere
Fühlerhälfte und die Augen fast schwarz, Fühler, Schienen und
Füße fein behaart. Kopf rundlich, grob und runzlig punktiert,
- Oberlippe und Clypeus stark glänzend, mit einigen Borsten,
7,
8’
letzterer durch einen tiefen, gebogenen Quereindruck von der
Stirn getrennt. Augen schmal, sehr wenig ausgerandet, Stirn-
abstand groß; Schläfen kurz. Fühler die Schultern überragend,
stark verdickt, 3. Glied etwas länger als das 4., 5. quadratisch,
folgende Glieder quer, Endglied dick, so lang wie die zwei vor-
hergehenden Glieder zusammen. Halsschild quer, Seiten etwas
gerundet, vor dem leistenartig erhabenen Hinterrande etwas
eingeschnürt, Hinterwinkel etwas vortretend, grob punktiert,
an jeder Seite mit zwei undeutlichen Eindrücken. Flügeldecken
mit groben Punktstreifen, nach hinten schwächer, Zwischen-
räume stark gewölbt. Beine und Abdomen normal. Metatarsus
der Hinterfüße länger als die folgenden Glieder zusammen.
Usambara. H. (Pachylagria) ovata Borchm.
Käfer nach hinten schwach erweitert, mäßig gewölbt, deutlich
behaart.
Behaarung besteht aus kürzeren weißlichen und langen dunklen
6. Hett
168 F. Borchmann:
Borsten. — Länge 5% mm. Braun, glänzend, Kopf und Hals-
schild rötlich; länglich, etwas gewölbt. Kopf kurz, schmäler
als der Halsschild, ziemlich dicht punktiert. Fühler bräunlich,
Basis rötlich, kaum die Halsschildbasis erreichend, Glied 4—10
quadratisch, 11 so lang wie die zwei vorhergehenden Glieder
zusammen. Halsschild quer, hinten verengt, stark punktiert.
Flügeldecken mit ziemlich starken Punktstreifen, Zwischen-
räume etwas erhaben, punktiert, leicht quer eingedrückt.
Sumatra. H. (Lagria) erenatostriata Fairm.
Behaarung besteht nur aus mittellangen, weißlichen Borsten.
Länge 5—5% mm. Dunkelbraun, Kopf und Halsschild rot,
Flügeldecken braun mit bläulichem Schimmer oder metallisch
blau, Fühler schwarzbraun, Basis heller; glänzend; lang, ab-
stehend, greis behaart. Fühler kräftig, stark verdickt, Basis
des Halsschildes erreichend, 3. Glied etwas länger als das 4.,
die übrigen so lang wie breit, Endglied dick, so lang wie die drei,
Q fast so lang wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammen.
Halsschild quer, breiter als der Kopf mit den Augen, nach hinten
verengt, vor den Hinterecken schwach ausgebuchtet, Vorder-
ecken rund, Hinterecken gerade, Scheibe grob und stark punk-
tiert, mit zwei Grübchen. Flügeldecken mit starkenPunktstreifen,
Zwischenräume schmal, gewölbt, etwas querrunzlig. Metatarsus
der Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
Sumatra. H. dimidiata Borchm.
Hierher gehört vielleicht auch H. dunctatissima Fairm., über
deren Fühlerbildung nichts angegeben ist. Die ziemlich ausführ-
liche Beschreibung ist deswegen und wegen der sonstigen großen
Ähnlichkeit der Arten unzulänglich.
Länge 7 mm. Länglich, nach hinten erweitert, ziemlich ge-
wölbt; blaß bräunlich, Vorderkörper dunkler. Kopf fast runzlig
punktiert, zwischen den Augen eingedrückt. Augen ziemlich groß.
Halsschild quer, nicht schmäler als der Kopf, vorn und hinten
gleich verengt, Seiten gerundet, Scheibe äußerst dicht punktiert,
alle Ecken stumpf gerundet. Flügeldecken fein punktiert-gestreift,
Zwischenräume kaum gewölbt, dicht, fein punktiert, zart quer-
runzlig. Knie etwas gebräunt.
Belgaum. H. punctatissima Fairm.
Subg. Heterogria i. sp.
_
H. Maindroni Pic, Echange 1910, p. 74. — Nilghiri-Geb.
H. ovata Borchm., Col. Rundsch. 1912, p. 17 (Pachylagria).
Usambara.
1. H. Andrewesi n. sp. — Nilghiri-Geb.
2. H. Bocki n. sp. — Ceylon.
3. H. crenatosiriata Fairm., Not. Leyd. Mus. IV, 1882, p. 262
(Lagria). — Sumatra.
4. H. dimidiata Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. 1909, p. 227. —
Sumatra.
5.
6.
Die Lagriinae. 169
7. H. punctatissima Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XL, 1896,
p. 42. — Belgaum.
8. H. pygmaea n. sp. — Ceylon.
9. H. quadraticollis Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XL, 1896, p. 42.
Belgaum.
10. H. sternalis Fairm., loc. cit., p. 43. — Belgaum.
Subg. Wallardilagria Pic
1. W. oculata Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XL, 1896, p. 42. —
Belgaum.
2. W. pallidicolor Pic, Echange 1910, p. 74. — Süd-Indien.
28. Gattung Eutrapela Blanch.
Eutrapela Blanchard, Hist. Nat. Ins. II, 1845, p.39. — Lacord.,
Gen. Col. V, 2, 1859, p. 570.
Biologie: Marsh., Ann. Mag. Nat. Hist. (7) X, 1902, p. 517,
t: XVIEH, p. 570:
Originaldiagnose, Blanch., loc. cit.: ‚„Antennes guere plus
longues que la tete etle corselet r&unis, & articles un peu Elargis vers
l’extremite. Palpes & dernier article cylindrique. “
Kopf gewöhnlich; Clypeus ausgerandet oder gerade. Mund-
teile ähnlich wie bei Lagria F. Mentum breiter als lang, Seiten
stark zweifach gebogen; Ligula vorn breiter als am Grunde,
stark ausgerandet, Endglied der Lippentaster platt, vorn ab-
gestutzt. Oberkiefer zweispitzig, schwächer als bei Lagria F.,
Mandibelsack vorhanden. Innere Lade der Maxillen kürzer und
schwächer als die äußere, Endglied der Taster wie bei Lagria F.
Augen mittel, vorn ausgerandet, Stirnabstand groß. — Fühler
die Schultern überragend, nach außen verdickt, Glieder mit Aus-
nahme des 2. länger als breit, Endglied verlängert. Halsschild
mehr oder weniger herzförmig, oft mit deutlichem Seitenrande,
Hinterrand immer deutlich aufgebogen. — Schildchen klein, ab-
gerundet. — Flügeldecken gestreckt, nach hinten meist nur schwach
erweitert, immer gestreift-punktiert; Schultern entwickelt; Epi-
pleuren schmal, fast bis zur Spitze reichend. — Abdomen beim
meist mit sechs Segmenten. — Prosternalfortsatz zwischen den
Vorderhüften stets schmal und sehr niedrig. — Beine mittel bis
stark. Schenkel der JS oft stark verdickt, Schienen des S oftstark
gebogen und an der Innenseite abgeflacht; Schienen bedornt. Meta-
tarsus der Hinterfüße meist so lang oder länger als die folgenden
Glieder zusammen.
Die Färbung der Individuen einer Art variiert sehr, so daß
es bei der sonstigen Ähnlichkeit der Arten außerordentlich schwierig
ist, sie in eine brauchbare Tabelle zu bringen. Ich habe die Haupt-
gruppen nach der Skulptur eingeteilt. Die Tabelle erscheint ver-
besserungsfähig.
6. Heft,
170
1
97
9
3
4’
-
F. Borchmann:
| Bestimmungstabelle der Arten.
Endglied der Maxillartaster gegen die Spitze verbreitert und
schräge abgestutzt, Endfläche und Innenrand gleich lang;
Halsschild etwas flach, stets gerandet.
Ciypeus vorn flach, aber deutlich der ganzen Länge nach aus-
gerandet, Ecken etwas vortretend; Schienen der Mittelfüße
beim $ stark gekrümmt und innen’ abgeflacht.
Flügeldecken wenig gewölbt; Behaarung hell. — Länge
7—9 mm. Färbung sehr veränderlich: ganz gelblich bis ganz
schwarz mit grünem Metallglanze, bei hellen Stücken zuweilen
jede Flügeldecke mit einer dunklen Längsbinde, Schildchen
stets dunkel, Beine ganz gelb oder mit stark gebräunten Knieen
oder dunkel pechbraun mit heller Schenkelbasis, Halsschild
von gelb bis schwarz, Ränder zuweilen hell, Kopf und Fühler
immer dunkel; Fühler so lang wie Kopf und Halsschild zu-
sammen, 3. Glied etwas länger als das 4., 10. Glied schwach
quer, Endglied etwaslänger als Glied neun und zehn zusammen
d, beim 9 etwas kürzer; Halsschild fast quadratisch, Seiten
stark gerundet.
Kilimandscharo; Usambara, Nguelo, Neu-Bethel.
E. variabilis Borchm.
Flügeldecken stark gewölbt; Behaarung schwarz.
Käfer mit Ausnahme der bräunlichschwarzen Fühler ganz
schwarz mit starkem bläulichen Scheine. — Länge 7—8 mm.
Sehr gestreckt; Kopf grob und dicht punktiert; Fühler kräftig,
die Schultern überragend, 3. Glied länger als das 4., 10. Glied
so lang wie breit, Endglied etwas kürzer als neun und zehn
zusammen d; Halsschild schwach quer, sehr zerstreut grob
punktiert, Mitte der Basis mit Grübchen, Seiten gerundet,
Vorderecken rund, Hinterecken schwach vortretend; Flügel-
decken stark gestreift-punktiert, ungerade Zwischenräume mit
starken, weitläufigen Borstenpunkten, Spitzen zusammen
gerundet; Schenkel stark keulig, Vorderschienen ($) stark
gebogen. 2 dd in meiner Sammlung.
Usambara, Nguelo und Neu-Bethel im August.
E. usambica n. sp.
Färbung wie vorher, Halsschild rot.
Usambara. var. sobrina nov.
Clypeus nicht ausgerandet, Ecken abgerundet oder recht-
winklig, nicht vorgezogen.
Flügeldecken mit einzelnen starken Querrunzeln; Färbung
sehr veränderlich mit schwachem Metallglanze.
Flügeldecken mit breiter gelber Längsbinde.
Längsbinde nimmt den Außenrand nicht ein. — Länge 7%—
9 mm. Schwarz, glänzend, gelbe Binde schließt die Schulter-
beule ein, erreicht fast die Spitze; Behaarung dunkel; Fühler
schlank, 3. Glied viel länger als das 4., 10. Glied nicht quer,
Endglied so lang wie neun und zehn zusammen; Halsschild
b,
CL
c,
8
9
9,
Die Lagriinae. 171
quer, mit zerstreuten groben Punkten, Seiten gerundet, an der
Basis ohne Grube, Flügeldecken mit groben, wenig vertieften
Punktstreifen, ungerade Zwischenräume mit spärlichen Bor-
stenpunkten; Beine mittel, Schienen fast gerade.
Kapland. E. elongata F. forma typica.
Längsbinde erreicht den Außenrand und umfaßt auch die
Epipleuren. .
Die Naht bis zur Spitze sehr breit schwarz. — Länge 7—9 mm.
Form wie vorher; Halsschild gemischt punktiert.
Kapland. var. nov. marginata.
Naht ziemlich schmal, nicht bis zur Spitze schwarz. — Länge
‚8 mm. Schenkel stark keulig, Schienen gebogen.
Kap Beil. var. nov. suturalis.
Flügeldecken ganz schwarz. — Länge 7%—-9 mm. Käfer ganz
schwarz. Form wie vorher; Endglied der Fühler beim & so
lang wie Glied 8—10, beim 3 wie 9—10 zusamnien; Schenkel
stark keulig, Schienen kräftig gebogen.
Kapland. E. unieolor Mäkl.
Flügeldecken ohne einzelne Querrunzeln. — Länge 6—7 mm.
Mehr oder weniger rötlichgelb, eine Makel auf der Stirn (oft
der ganze Kopf) und die Unterseite mehr oder weniger dunkel
erzgrün, Fühler schwarz, Knie, Spitzen der Schienen, die Füße
und das Schildchen dunkel. Halsschild so lang wie breit;
Fühler schlank, Endglied länger als Glied 9—10 zusammen ({,
Schenkel keulig, Schienen gebogen.
Kapland, Rhodesia, Natal, Transvaal. E. verticalis Mäkl.
Endglied der Kiefertaster schmal, messerförmig; Halsschild
nicht flach.
Oberseite wegen der mikroskopischen Grundskulptur matt;
Halsschild ungerandet.
Käfer einfarbig dunkelblau mit Ausnahme des rotbraunen
Halsschildhinterrandes und der Wurzel der ersten Fühlerglieder.
Länge 71, mm. Fühler schlank, Endglied so lang wie Glied
8—10 zusammen(J) ; Kopfund Halsschild äußerst fein punktiert;
Halsschild so lang wie breit, Hinterecken vortretend; Punkt-
streifen der Flügeldecken stark, Zwischenräume gewölbt;
Vorderschenkel & stark keulig, Schienen gebogen.
.Kapland. E. eyanea Fähr.
Käfer nicht einfarbig.
Flügeldecken einfarbig.
Käfer bläulichschwarz, Flügeldecken bräunlich, Halsschild rot.
Länge 8 mm. Fühler gelb, Spitze dunkel, schlank, Glied drei
wenig länger als vier, Endglied fast so lang wie Glied 8—10
zusammen; Halsschild länger als breit, Hinterecken vortretend,
Scheibe matt; Flügeldecken matt, Zwischenräume stark ge-
wölbt.
Kapland. Natal. E. obscuripes Borchm.
Käfer mehr oder weniger dunkel erzgrün. — Länge 8%, mm.
6. Heft
172
12,
11,
10,
13°
14’
15°
F. Borehmann:
Beine, Flügeldecken und Kopf gelb, Kopf mit erzgrünem
Fleck, Halsschild mit zwei grünen, oft zusammenfließenden
Makeln, Fühler mit Ausnahme der Basis, Flecke an der Seite
des Abdomens, Schienenspitzen und Füße schwarz; Flügel-
decken tief punktiert-gestreift, Zwischenräume gewölbt.
Kapland. E. maculicollis Fähr.
Beine und Unterseite ganz gelb. var. subinnotata Pic
Flügeldecken nicht einfarbig. — Länge 84, mm. Schwarz mit
blauem Schein, Wurzel des 2. und 3. Fühlergliedes heller,
vordere Hälfte der Flügeldecken hellgelb, hintere Hälfte
schwarzbraun, Grenze unregelmäßig gezackt; Fühler kräftig,
Endglied länger als Glied neun und zehn zusammen, 3. Glied
kaum länger als das 4., Halsschild so lang wie breit, äußerst fein
und dicht punktiert, Vorderecken gerundet. Schenkel gekeult,
Schienen schwach gebogen; Flügeldecken mit kräftigen Punkt-
streifen, Zwischenräume gewölbt, der 1. und 3. gegen die Spitze
mit einigen groben Punkten. Type 1 $ in meiner Sammlung.
Natal. : E. dimidiata n. sp.
Oberseite glänzend, Halsschild oft gerandet.
Halsschild deutlich gerandet.
Flügeldecken mit gelben Längsbinden.
Längsbinden reichen von der Basis bis zur Spitze, schmal,
Grund der Fühler, Schenkelbasis, Hinterrand des Halsschildes
und die Schienen (teilweise) gelb. — Länge 64, mm. Schwarz,
glänzend, spärlich behaart; Halsschild länglich, spärlich punk-
tiert; Flügeldecken zusammen zugespitzt, mit Punktstreifen,
Zwischenräume mit Borstenpunkten; die Binde nimmt am
Grunde die Zwischenräume 2—4 ein. (Nach der Beschreibung.)
Kapland. E. bivittata Fähr.
Längsbinden die Basis nicht erreichend, breit. — Länge 10 mm.
Kupfrig, unbehaart, wenig glänzend, Oberlippe, Epistom,
Fühler, Palpen und Beine gelblich, Flügeldecken kupfergrün,
etwas unterhalb der Schulterbeule mit einem länglichen,
blaßgelben Fleck, der die Spitze erreicht und nur die Naht, den
äußeren Rand und die Basis freiläßt. (Nach der Beschreibung.)
Natal, Maritzburg. E. eingulata Per.
Fleck der Flügeldecken leicht messinggrün, die Naht, Basis
und Außenrand weniger deutlich abgesetzt. var. Pöringueyim.
Flügeldecken ohne Längsbinden. Käfer ganz einiarbig dunkel-
blau, Grundglieder der Fühler hellbraun. — Länge 9 mm.
Halsschild fast quadratisch; Flügeldecken mit tiefen Punkt-
streifen, schwärzlich behaart. (Nach der Beschreibung.)
Kapland. E. eoncolor Per.
Halsschild ungerandet.
Flügeldecken mit gelben Längsbinden.
Epipleuren gelb.
Jede Flügeldecke nur mit einer gelben Längsbinde. — Länge
6 mm. Gelblich, Scheitel, Unterseite des Halsschildes und des
15
13,
‚16°
47
18
18,
a
b
47,
Die Lagriinae. 178
Abdomens und die Flügeldecken schwarz, Beine gelb. (Nach
der Beschreibung.)
Kapland. E. trilineata Fähr.
Jede Flügeldecke mit zwei gelben Binden. — Länge 7%, mm.
Rötlichgelb, Flügeldecken reingelb, jede mit drei schwarz-
blauen Binden, die 1. nimmt den Nahtstreifen, die 2. vorn den
5. etwas nach innen gebogenen und hinten den 4., 5. und 6.
Zwischenraum ein, erlischt vor der Spitze, der 3. istam Rande
und an der Spitze der Flügeldecken, auf dem Hinterkopfe ein
grünlicher, dreieckiger, schwarzer Fleck.
Kapland. var. nigrofaseiata Borchm.
Epipleuren dunkel.
Käfer ganz dunkel. — Länge 7 mm. Grundglieder der Fühler,
Basis der Schenkel und Hinterrand des Halsschildes meist sehr
schmal und oft die Schienen und Füße gelb.
Kapland. E. gracilis Mäkl.
Kopf, Brust, die beiden letzten Hinterleibssegmente, die
Schenkel und die Flügeldecken glänzend schwarz, Fühler gelb
oder rotbraun, Spitzen der Glieder angedunkelt; Halsschild
und Bauch rot, die von der Basis bis zur Spitze reichende Binde
jeder Flügeldecke gelb. — Länge 8 mm.
Kapland. E. trieolor Borchm.
Flügeldecken ohne Binden.
Käfer oberseits dunkel, Halsschild rot.
Flügeldecken blau.
Halsschild grob und dicht punktiert, mit langen Borsten.
Länge 8 mm.
Kapland. E. rubrithorax Pic
Halsschild glatt oder sehr zerstreut punktiert, ohne Borsten.
Beine blau. Länge 6 mm. Fühler und Tarsen schwarz, 2.—4.
Fühlerglied teilweise rostrot, Halsschild länger als breit, mit
zwei 'Grübchen.
Kapland. E. ruficollis Fähr.
Beine gelb. — Länge 8 mm. Gelb, Kopf metallgrün, Spitze
der Fühler dunkel, Unterseite schwarz.
Kapland. var. testaceipes Pic
c Beine gelb, Knie grün. — Länge 7 mm. Schwarz mit bläu-
lichgrünem Erzschimmer; 3. Fühlerglied länger als das 4.,
Endglied etwas länger als Glied neun und zehn zusammen;
Halsschild mit gelben Borsten; Flügeldecken schmal, Punkte
in den Streifen sehr groß, Zwischenräume mit Borstenpunkten,
Borsten schwarz.
Transvaal. E. genieulata Borchm.
Oberseite pechschwarz, ebenso die Unterseite und die Beine.
Länge 8 mm. Schienen und Füße etwas heller, Fühler gelb,
ihre Spitze dunkel, Kopf schwarz; Fühler schlank, 3. Glied
wenig länger als das 4., Endglied stumpf, etwas länger als die
zwei vorhergehenden Glieder zusammen; Halsschild quadra-
6. Heft
174 F. Borchmann:
tisch, glatt; Punktstreifen der Flügeldecken tief, Zwischenräume
gewölbt, glatt, die ungeraden mit weitläufigen groben Punkten.
1 & in meiner Sammlung.
Kapland. E. mima n. sp.
16, Käfer mit Ausnahme des schwarzen Kopfes oben hell. — Länge
8-9 mm. Halsschild rötlich, Flügeldecken gelb, Unterseite
und Beine schwarz mit blauem Scheine.
Natal. E. assimilis Borchm.
Eine Reihe von Arten konnte nicht in die Tabelle eingefügt
- werden, teils weil ihre Beschreibung nicht genügend ist, teils weil
die Merkmale, die für die Einteilung wichtig sind, in der Beschrei-
bung keine Erwähnung finden. Die Arten sind aus dem Katalog
zu ersehen. Eutrapela australica Boh. gehört nicht in diese Gattung
und ist wahrscheinlich eine Borchmannia Pic.
Geographische Verbreitung: Die Gattung ist nur in Süd- und
Ostafrika vertreten.
‘Übersicht über die Arten.
1. E. amabilis Pering., Trans. S. Afr. Phil. Soc. III, 1881—1885,
p. 119. — Transvaal.
9. E. assimilis Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 85.
— Natal.
3. E. bicolor Mäkl., Act. Soc. Fenn. X, 1875, p. 654 (504). Kapland.
4. E. bivittata Fähr., Öfv. Vet. Ak. Förh. XXVII, 1870, p. 333.
— Süd-Afrika.
5. E. cingulata Pering., Trans. S. Afr. Phil. Soc. III, 1881—1885,
p. 119. — Natal.
var. Peringueyi m. Syn. var. A. Per., 1. c.
. E. collaris Borchm., Col. Rundsch. 1912, p. 9. — Natal.
. E. concolor P£ring., Trans. S. Afr. Phil. Soc. VI (2) 1892, p. 135.
(Beschreibung nicht zu finden!) — Kapland.
syn. unicolor Per., Trans. S. Afr. Phil. Soc. III, 1881—1885,
p. 121. — Kapland.
8. E. cyanea Fähr., Öfv. Vet. Ak. Förh. XXVII, 1870, p. 334.
— Süd-Afrika.
9. E. dimidiata n. sp. — Natal.
10. E. elongata Fabr., Ent. Syst. I, 2, 1792, p. 11; Syst. EI. II,
1801, p. 470. — Kapland.
syn. longa Gmel., Ed. Linn I, 4, 1788, p. 1724.
11. E. flavidennis Pering., Trans. S. Afr. Phil. Soc. III, 1881—
1885, p. 120. — Transvaal.
12. E. geniculata Borchm., Col. Rundsch. 1912, p. 8. — Transvaal.
13. E. gracilis Mäkl., Act. Soc. Fenn. X,1875, p. 655 (505). Kapland.
syn. bibialis Pic, Echange 1912, p. 46. — Kapland.
14. E. Iuteidennis Pic, loc. cit., p. 46. — Kapland.
15. E. maculicollis Fähr., Öfv. Vet. Ak. Förh. XXVII, 1870,
p. 332. — Süd-Afrika.
var. subinnotata Pic, Echange 1912, p. 47. — Natal.
ja Kor)
Die Lagriinae. 175
16. E. metallescens Pering., Trans. S. Afr. Phil. Soc. III, 1881—
1885, p. 120. — Natal.
17. E. mima n. sp. — Kapland.
18. E. obscuribes Borchm., Col. Rundsch. 1912, p. 6. — Healend.
Natal.
19. E. pallida Fähr., Öfv. Vet. Ak. Förh. XXVII, 1870, p. 332.
— Süd-Afrika.
20. E. plagiata Pering., Trans. S. Afr. Phil. Soc. III, 1881—1885,
p. 118. — Natal.
‚21. E. droxima PEring., loc. cit., p. 121. — Kapland.
22. E. quadhrilineata Billb., Schönh. Syn. Ins. TI, 1808, p. 278 nota.
— Kapland.
23. E. rubrithorax Pic, Echange 1912, p. 46. — Kapland.
24. E. ruficollis Fähr., Öfv. Vet. Ak. Förh. XXVII, 1870, p. 333.
— Süd-Afrika.
var. testaceides Pic, Echange 1912, p. 47. — Kapland.
25. E. tricolor Borchm., Col. Rundschau 1912, p. 7. — Kapland.
26. E. irilineata Fähr., loc. cit., p. 333. — Süd-Afrika.
var. nigrofasciata Borchm., Col. Rundsch. 1912, p. 8. Kapland.
syn. lateralis Pic, Echange 1912, p. 47. — Kapland.
27. E. unicolor Mäklin, Act. Soc. Fenn. X, 1875, p. 653 (503).
— Kapland.
28. E. unifasciata De Geer, Mem. VII, 1778, p. 664, t. 49, £. 18—19.
— Kapland.
syn. Dorrecta F., Syst. El. II, 1801, Bi 470. — Kapland.
29. E. usambica n. sp. — Usambara.
var. sobrina nov. var. — Usambara.
.30. E. variabilis Borchm., Sjöst. Kilim. Exp. 1909, p. 295. —
Kilimandjaro, Deutsch- -Ost-Afrika.
31. E. verticalis Mäkl., Act. Soc. Fenn. X, 1875, p. 655 (505).
— Süd-Afrika.
29. Gattung Allocera nov. gen.
Die Gattung ist nahe mit Porrolagria Kolbe verwandt. Sie
hat mit ihr die stark abgekürzten Epipleuren und die oft undeut-
liche Streifung der Flügeldecken gemein, unterscheidet sich aber
durch die gegen die Spitze stark verbreiterten und abgeplatteten
Fühler und die anders gebildeten Mundteile. Der Kürze halber
seien in dem Folgenden nur die Unterschiede besprochen.
Oberkiefer wie bei Porrolagria Kolbe — Endglied der Maxillar-
taster rundlich viereckig. — Mentum quer, am Grunde wenig
verengt; Ligula länger als breit, nach der Spitze wenig erweitert,
‘nicht ausgerandet, Endglied der Taster fast walzenförmig, in der
Mitte geschwollen, Spitze nicht ausgerandet. — Fühler stark er-
weitert, gesägt, erweiterte Glieder platt. Endglied wenig ver-
längert, zuweilen ausgehöhlt. — Das Übrige wie bei Parrolagria
Kolbe
Geographische Verbreitung: Mittel-Afrika.
6. Heft
176 F. Borchmann:
1’
=
3
4’
5’
Bestimmungstabelle der Arten.
Oberseite des Halsschildes mit deutlichen groben Punkten,
Scheibe mit Gruben, Vorderwinkel stumpf dreieckig aufgebogen;
Größe mindestens 7 mm.
Fühlerglieder vom 4. Gliede an quer, oft vom 3. an platt.
Flügeldecken mit deutlichen Punktstreifen. 3. Fühlerglied an
der Spitze wenig schmäler als lang. — Länge 7 mm. Mäßig
gestreckt, gewölbt, glänzend; Flügeldecken nach hinten wenig
erweitert; dunkel bräunlichgelb, Beine mit Ausnahme der
Schenkelspitzen heller, Oberseite bräunlichgelb mit schwachem
Metallschimmer, Fühler mitAusnahme der Grundglieder schwarz.
Kopf gewöhnlich, sehr grob und dicht punktiert, Stirn mit
tiefer Grube, Schläfen stumpfwinklig, nach hinten etwas verengt,
lang, etwas platt; Augen stark gewölbt, schwach ausgerandet,
Stirnabstand etwas mehr als ein Auge; Clypeus und 'Oberlippe
spärlicher punktiert, beborstet; Fühler sehr kräftig, schwarz
beborstet, die Schultern überragend, stark verbreitert, 3. Glied
wenig länger als das 4., Glieder gleichmäßig und allmählich ver-
breitert, Endglied etwas viereckig; Halsschild wenig schmäler
als der Kopf, nach der Basis verengt, grob und gleichmäßig
dicht punktiert, mit sechs Gruben, Vorderrand gerade, gerandet,
Hinterrand etwas gebogen, breiter gerandet, in der Mitte schwach
eingezogen, Seiten gegen die Basis bogenförmig ausgeschnitten,
Hinterwinkel vortretend. Schildchen glatt. Flügeldecken grob
punktiert-gestreift, stellenweise etwas querrunzlig, Zwischen-
räume wenig gewölbt, Punkte in den Streifen vorn so breit wie
die Zwischenräume, Schulterbeule glatt. Beine normal. Unter-
seite glatt, stark glänzend, Seiten des Hinterleibes etwas un-
eben. Metatarsus der Hinterfüße etwas kürzer als die folgenden
Glieder zusammen.
1 $ Spanisch-Guinea, Nkolentangan (G. Tessmann).
Kön. Mus. Berlin. A. pachycera n. sp.
Flügeldecken höchstens am Grunde und außen gegen die Spitze
mit undeutlichen Streifen,grob punktiert, deutlich querrunzlig.
3. Fühlerglied viel länger als am Apex breit.
Halsschild weitläufig punktiert, am Vorderrande mit scharfer
dreieckiger Grube. — Länge 7—94 mm. Form und Färbung
wie Dachycera m., Flügeldecken etwas mehr gelb. Kopf ge-
wöhnlich, grob und ziemlich dicht punktiert, Stirn mit tiefem,
dreieckigem Eindrucke, Schläfen so lang wie ein Auge; Augen
schmal, ausgerandet, Stirnabstand beim $ 11% Augenbreiten;
Fühler die Schultern erreichend, 3. Glied %, mal so lang wie das
4., Glieder vom '6. Gliede an abgeplattet, Endglied kürzer als
Glied neun und zehn zusammen, spitz. Halsschild so breit wie
der Kopf, etwas quer, Seiten vor dem Hinterrande ausgebuchtet,
Hinterecken vortretend, Vorderrand sehr fein, Hinterrand breit
ae 1 rs u ne ee nn
=
Die Lagriinae. 177
gerandet, Scheibe mit sechs Gruben. Flügeldecken wie bei
bachycera m., Punktstreifen etwas undeutlich. Unterseite fast
glatt, Hinterleibsringe an den Seiten mit runden Eindrücken.
Beine normal, Vorderschienen gebogen.
Fernando Po, Kongo, Kamerun. A. subaenea Borchm.
Halsschild dicht punktiert, ohne scharfe Grube am Vorderrande.
Größe 9 mm. Form wie dachycera m. Dunkelbraun, glänzend,
Schenkelbasis, Schienen und Füße hell rötlichgelb, Flügeldecken
hellbräunlich mit schwachem Metallglanze, Mitte des Kopfes
und des Halsschildes dunkler, Fühler mit Ausnahme der 3—4
Grundglieder schwarz. Kopf gewöhnlich, grob und dicht punk-
tiert, Hals plötzlich eingeschnürt, Oberlippe und Clypeus quer,
vorn gerade, spärlicher punktiert, beborstet. Augen schmal,
ausgerandet, Stirnabstand groß. Fühler kräftig, die Schultern
überragend, beborstet, nach außen stark verdickt, 3. Glied etwa
um die Hälftelänger alsdas4., Endglied wenig länger als das 10.,
gerundet dreieckig. Halsschild so breit wie der Kopf mit den
Augen, etwas quer, sehr grob und ziemlich dicht punktiert,
mit einzelnen glatten Runzeln, mit sechs flachen Gruben,
Vorderecken mehr vortretend als die Hinterecken, Seiten drei-
mal ausgebuchtet, Vorderrand fein, Hinterrand breiter gerandet,
in der Mitte etwas eingezogen. Schildchen gewöhnlich. Flügel-
decken wie bei subaenea m., grob punktiert gestreift, querrunzlig,
Punkte breiter als die Zwischenräume, einzelne Zwischenräume
etwas rippenartig erhaben. Beine normal; Metatarsus der
Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zusammen. —
Dunkler als subaenea m.,gröber punktiert,Halsschild viel dichter;
Fühler gleichmäßig zunehmend erweitert.
2 Ex. Uelleburg und Span. Guinea, Nkolentangan (G. Tess-
mann). Kön. Mus. Berlin. A. cognata n. sp.
3. Fühlerglied wenig länger als an der Spitze breit. — Größe
9 mm. Form wie subaenea m., Färbung ähnlich, Kopf und Hals-
schild schwarzbraun, Halsschild mit hellerem Vorder- und
Hinterrande, Flügeldecken hell rötlichbraun, ohne Metall-
schimmer, Beine bis auf die Schenkelbasis, die Fühler und die
Hinterleibsspitze schwarz. Kopf und Halsschild sehr grob und
sehr dicht punktiert, querrunzlig, Stirn mit Eindruck, Oberlippe
und Clypeus mit Borstenpunkten, Schläfen so lang wie ein Auge,
etwas eckig. Fühler sehr kräftig (die letzten Glieder fehlen),
stark verbreitert, 3. Glied länger als das 4., 4. Glied quer. Augen
stark gewölbt, stark ausgerandet, Stirnabstand etwas größer als
ein Augendurchmesser. Halsschild so breit wie der Kopf mit
den Augen, etwas quer, vorn etwas schmäler als an der Basis,
sonst wie bei denticollis m. Schildchen normal. Flügelskulptur
wie bei denticollis m., Apex weniger breit aufgebogen, Epipleuren
nicht punktiert, etwas uneben. Unterseite fast glatt, stark
elänzend, Seiten des Hinterleibes mit runden Eindrücken.
Archiv für Naturgeschichte
"1915. A. 6 12 6. Heft
178 F. Borchmann:
Beine normal. Metatarsus der Hinterfüße etwas kürzer als die
folgenden Glieder zusammen.
1 Ex. Deutsch-Ostafrika, Tanganjika.. A. Langei n. sp.
Ich benenne die Art zu Ehren des Entomologen Herrn
Stadtrat C. F. Lange in Annaberg im Erzgebirge.
Fühlerglieder vom 8. oder 9. Gliede an quer. — Größe 13 mm.
Form wie Langei m., aber viel stärker gewölbt, mäßig glänzend,
Flügeldecken nach hinten deutlich erweitert. Glänzend rotbraun
oder dunkler, Schenkelspitzen, Kopf, Halsschild und Fühler
fast schwarz, Halsschild vorn und hinten heller gerandet;
Flügeldecken heller als der Vorderkörper, mit schwachem,
grünlichem Metallschimmer. Kopf und Halsschild sehr dicht,
sehr grob und etwas runzlig punktiert. Stirn zwischen den Augen
mit einem tiefen Einstiche, Schläfen viel länger als ein Auge,
hinter den Augen mit einem kräftigen Eindrucke, wie Oberlippe
und Clypeus ziemlich lang hell beborstet; Augen schmal, aus-
gerandet, Stirnabstand groß; Fühler kräftig, die Schultern über-
ragend, gleichmäßig verdickt, erst das 9. Glied deutlich quer,
3. Glied doppelt so lang wie breit, länger als das 4. Halsschild
quer, vorn und hinten breit gerandet, Hinterecken vortretend,
Seiten geschwungen, Scheibe mitfünfschlecht begrenzten Gruben.
Schildchen gewöhnlich. Flügeldecken sehr grob und sehr dicht
punktiert, querrunzlig ohne Streifen, Epipleuren fast glatt, sehr
fein querrunzlig. Unterseite glatt. Beine normal. Metatarsus
der Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
Ostafrika: Britisch Uganda, Victoria Nyansa.
A. denticollis Borchm.
Oberseite des Halsschildes äußerst fein und äußerst dicht punk-
tiert, Vorderwinkel nicht aufgebogen. Größe höchstens 7 mm.
Endglied der Fühler beim $ auf der Unterseite mit einer deut-
lichen Grube.
Schon das 4. Fühlerglied quer.
9. und 10. Glied an der Unterseite in der Mitte fein gekielt.
Größe 5 mm. Gestreckt, mäßig gewölbt und glänzend, Flügel-
decken nach hinten wenig erweitert, mit spärlichen Borsten.
Schwarz, Unterseite etwas bräunlich. Kopf gewöhnlich, Skulptur
wie die des Halsschildes; Oberlippe und Clypeus quer, Clypeus
vorn gerundet, beide beborstet, Stirn mit einem Grübchen,
Schläfen etwas länger als ein Auge, mit schwarzen Borsten,
Ecken gerundet, Hals schmal, Augen gewölbt, ausgerandet,
schmal, Stirnabstand weit. Fühler sehr stark, die Schultern
überragend, 3. Glied etwas länger als das 4., Endglied kürzer
als das 9. und 10. zusammen, gerundet dreieckig. Halsschild
so breit wie der Kopf mit den Augen, quadratisch, mit fünf
Gruben, Vorderrand fein, Hinterrand breit gerandet, in der
Mitte nicht eingezogen, Seiten nach der Basis hin eingezogen
oder ausgebuchtet, Vorderwinkel stark gerundet, Hinterwinkel
vortretend, größte Breite nahe dem Vorderrande. Schildchen
-
Die Lagriinae. 179
glatt, dreieckig, Spitze etwas gerundet. Flügeldecken punktiert
gestreift, Zwischenräume werig gewölbt, mit Borstenpunkten
und einzelnen Ouerrunzeln, Punkte der Streifen dicht, ziemlich
grob, schmäler als die Zwischenräume, nach hinten schwindend.
Epipleuren normal. Unterseite fast glatt, glänzend, Hinterleibs-
seiten uneben. Beine normal, Schenkel keulig, Schienen gerade,
gegen die Spitze fein, dicht, gelb behaart. Metatarsus der Hinter-
füße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
2 Ex. Spanisch-Guinea (ohne nähere Bezeichnung), gesammelt
von G. Tessmann. Kön. Mus. Berlin. A. erassicornis n. sp.
9. und 10. Glied auf der Unterseite mit einer feinen Längsrinne.
Größe 5 mm. Foım wie crassicornis m., etwas schwächer ge-
wölbt, glänzend, bräunlichschwarz, Flügeldecken dunkelbraun, °
Fühler schwarz. Kopf gewöhnlich, Stirn mit flacher Grube,
Skulptur wie bei crassicornis m., Schläfen etwas länger als ein
Auge, mit Borstenpunkten, Hals plötzlich eingeschnürt. Augen
schmal, ausgerandet, Stirnabstand weit; Fühler die Schultern
erreichend, kräftig, nach außen verdickt, 3. Glied kaum länger
als das 4., Endglied kaum so lang wie die zwei vorhergehenden
Glieder zusammen, Unterseite stark undbreit ausgehöhlt. Hals-
schild kaum so breit wie der Kopf mitden Augen, fast quadratisch,
nahe dem Vorderrande am breitesten, nach hinten verengt,
mehr oder weniger ausgebuchtet, Vorderrand gebogen, Hinter-
rand gerade, Mitte wenig eingezogen, Vorderecken stumpt-
winklig gerundet, Hinterecken stark vortretend, Vorderrand
fein, Hinterrand breit gerandet, Scheibe mit einer Grube an der
Mitte des .Vorderrandes und Hinterrandes und je einer Grube
hinter der Mitte des Seitenrandes. Schildchen gewöhnlich.
Flügeldecken normal, mit Punktstreifen, Zwischenräume wenig
gewölbt, mit wenigen Borstenpunkten, Punkte in den Streifen
schmäler als die Zwischenräume, gegen die Spitze feiner. Unter-
seite stark glänzend, glatt, Seiten des Hinterleibes mit kreis-
förmigen Eindrücken. Beine normal; Metatarsus der Hinter-
füße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
2 Ex. Spanisch-Guinea, Nkolentangan (G. Tessmann).
Kön. Mus. Berlin. A. cavicornis n. sp.
Erst das 10. Fühlerglied deutlich quer. — Größe 314—4 mm.
Etwas kürzer als cavicornis m. Glänzend bräunlich, Schenkel-
basis und Grundglieder der Fühler gelblich, Hinterleibsspitze,
Kopf, Halsschild und Fühlerspitze schwarz, Flügeldecken
schwärzlichbraun. Beine, Flügeldecken, Oberlippe und Clypeus
mit zahlreichen Borstenpunkten. Form und Skulptur des Kopfes
wie bei cavicornis m.; Stirn mit Grube; Schläfen so lang wie ein
Auge, allmählich gerundet, beborstet; Augen groß, ausgerandet,
Stirnabstand gleich einem Augendurchmesser (von oben);
Fühler kräftig, nach außen verdickt, die Schultern weit über-
ragend, 3. Glied nicht länger als das 4., Endglisd zugzspitzt,
kürzer als das 9. und 10. Glied zusammen. Halsschild fast
12* 6. Heft
180 F. Borchmann:
93
-
»
quadratisch, vorn so breit wie der Kopf mit den Augen, nach
der Basis schwach verengt, Seiten etwas eingezogen, Vorderrand
nach außen gebogen, Hinterrand gerade, Vorderrand fein,
Hinterrand breit gerandet, Vorderecken stumpf, nicht vortretend,
Hinterecken vorstehend, Scheibe mit undeutlichen Gruben.
Schildchen glatt, dreieckig. Flügeldecken mit groben Punkt-
streifen, Zwischenräume vorn kaum breiter als die Punkte, nach
hinten breiter, gewölbt, mit Borstenpunkten. Unterseite glatt,
stark glänzend; Hinterleibsspitze weißlich beborstet, Seiten
uneben. Beine normal. Metatarsus der Hinterfüße länger als
die folgenden Glieder zusammen. Q etwas größer, letztes Fühler-
glied nicht ausgehöhlt, 3. Glied etwas länger als das 4.
8 Ex. Spanisch-Guinea, Nkolentangan, Makomo Campgebiet
(G. Tessmann). Kön. Mus. Berlin. A. minuta n. sp.
Endglied Fühler beim & ohne Grube.
Halsschild in der hinteren Hälfte an den Seiten stark bogen-
förmig ausgeschnitten, Hinterecken stark vorstehend. —
Größe 6—7 mm. Gestreckt, wenig gewölbt, mäßig glänzend,
Flügeldecken nach hinten etwas erweitert. — Schwärzlichbraun,
Schenkelbasis und Flügeldecken hellbräunlich, Oberseite des
Kopfes, des Halsschildes und die Fühler schwarz oder der ganze
Käfer dunkel schwarzbraun, die Flügeldecken wenig heller.
Kopf gewöhnlich, sehr dicht und sehr fein punktiert, Stirn mit
tiefem Eindrucke, Oberlippe und Clypeus stark, Kopf wenig
glänzend, Schläfen zweimal so lang wie ein Auge, nach hinten
nicht verengt, Winkel gerundet, hinter den Augen gröber
punktiert, Hals mit tiefer Querfurche, nach hinten wieder er-
weitert. Augen schmal, schwach ausgerandet, Stirnabstand groß.
Fühler kräftig, gleichmäßig verdickt, die Schultern überragend,
Endglied wenig schmäler als das 10. Glied, kürzer als 9. und 10.
Glied zusammen, abgerundet dreieckig. Halsschild vorn so
breit wie der Kopf mit den Augen, sehr fein, sehr dicht punktiert,
quadratisch, größte Breite nahe dem Vorderrande, Vorderrand
fein, Hinterrand breiter gerandet, wenig eingezogen, Scheibe
mit fünf Eindrücken, Vorderecken nicht vorstehend, recht-
winklig, Hinterecken vorstehend, Seiten von der Mitte ab stark
ausgeschnitten. Schildchen glatt, stark abgerundet. Flügel
ohne Metallglanz, mit Punktstreifen, schwach querrunzlig,
Zwischenräume flach, Punkte viel schmäler als die Zwischen-
räume, nach hinten schwindend. Unterseite glatt, Hinterleibs-
ringe an den Seiten uneben. Beine normal. Hinterbeine fehlen.
3 Ex., Spanisch-Guinea, Nkolentangan (G. Tessmann).
Kön. Mus. Berlin. A. exeisa n. Sp.
Halsschild hinten an den Seiten schwach ausgeschnitten, Hinter-
ecken weniger vorstehend.
Fühlerglieder vom 7. Gliede an quer. — Größe 4—5 mm. Form
wie minuta m., etwas größer. — Gelbbraun bis dunkel pech-
braun, Oberlippe und Mundteile, Schenkelbasis oft, Fühlerbasis
' Die Lagriinae. 181
immer heller, Kopf und Halsschild dunkler als die Flügeldecken,
glänzend, mit einzelnen Borsten. Kopf gewöhnlich, Oberlippe
und Clypeus glänzend, Skulptur des Kopfes wie bei den vorher-
gehenden Arten, Stirn mit tiefem Eindrucke, Schläfen so lang
wie ein Auge. Augen schmal, ausgerandet, Stirnabstand
größer als ein Auge. Fühler die Schultern überragend, kräftig,
Glied drei länger als vier, Endglied beim & so lang wie die zwei
vorhergehenden Glieder zusammen, beim 9 etwas kürzer;
Halsschild so breit wie der Kopf mit den Augen, etwas länglich,
hinter der Mitte etwas eingeschnürt, Vorderecken nicht abge-
rundet, Scheibe mit gewöhnlicherSkulptur, mit Gruben, Vorder-
und Hinterseite fein gerandet. Schildehen normal, fein und dicht
punktiert. Flügeldecken normal, mit Punktstreifen, Zwischen-
räume gewölbt, breiter als die Punktstreifen, mit Borsten-
punkten. Unterseite glänzend. Beine normal. Metatarsus der
Hinterfüße so lang wie die folgenden Glieder zusammen.
Kamerun und Togo, Uelleburg; Span.-Guinea, Nkolentangan.
A. gracilis Borchm.
Fühlerglieder vom 8. Gliede an quer. — Größe 4—41, mm.
Form wie gracilis m., etwas gestreckter, weniger gewölbt; heller
oder dunkler rötlichbraun, Hinterleibsspitze dunkel, Kopf,
Halsschild, Fühlerspitze und oft die Schenkelspitze fast schwarz,
Oberlippe, Grundglieder der Fühler und die Flügeldecken hell.
Kopf gewöhnlich, Stirn mit Grube, Skulptur des Kopfes und
des Halsschildes wie bei den übrigen Arten, Schläfen etwas
länger als ein Auge, etwas mehr gerundet; Augen schmal, vorn
ausgerandet, Stirnabstand weit. Fühler die Schultern über-
ragend, schlanker als bei cavicornis m., viel weniger verbreitert,
Endglied rundlich dreieckig, wenig länger als das 10. Glied,
3. Glied länger als das 4., schmal. Halsschild so breit wie der
Kopf mit den Augen, quadratisch, Seiten hinter der Mitte
kräftig eingezogen, Vorderrand nach vorn gebogen, fein, Hinter-
rand breiter gerandet, in der Mitte schwach eingezogen, Vorder-
ecken deutlich, Hinterecken vortretend, die Grube in der Mitte
des Vorderrandes fehlt, die vor dem Hinterrande undeutlich.
Schildchen glatt, rundlich dreieckig. Flügeldecken mit Punkt-
streifen, Punkte grob, nach hinten feiner, Zwischenräume vorr.
mit einigen Querrunzeln, breiter al$ die Punkte, nach hinten
vertieft. Unterseite glatt, glänzend, Seiten des Hinterleibes
uneben. Beine normal. (Hinterfüße beschädigt.)
2 Ex. Span.-Guinea, Nkolentangan (G. Tessmann).
Kön. Mus. Berlin. A. dilueida n. sp.
Übersicht über die Arten.
1. All. cavicornis n. sp. — Spanisch-Guinea.
2. All. cognata n.sp. — W.-Afrika, Uelleburg, Spanisch, Guinea.
3. All. crassicornis n. sp. — Spanisch-Guinea.
6. Heft
182 F. Borchmann:
. All. denticollis Borchm., Deutsche Ent. Zeit. 1909, p. 82.
— Britisch Uganda, Victoria Nyanaa.
. All. dilucida n. sp. — Spanisch-Guinea.
All. excisa n. sp. — Spanisch-Guinea.
. All. gracilis Borchm., Deutsche Ent. Zeit. 1909, p. 83. —
Kamerun, Togo, Spanisch-Guinea, Nkolentangan.
son »
8. All. Langer n. sp. — Tanganjıka.
9. All. minuta n. sp. — Spanisch-Guinea.
10. All. pachycera n. sp. — Spanisch-Guinea.
11. All. subaenea Borchm., Bull. Soc. Ent. Ital. LX, 1908, p. 213.
— Fernando Po, Kongo, S. ©. Kamerun.
30. Gattung Emydodes Pasc.
Emydodes Pascoe, Journ. Ent. I, 1862, p. 56.
Originaldiagnose, loc. cit.: „Head very small, rounded behind
the eye, then contracting into a neck, which is nearly immersed
in the prothorax. Eyes large, oblong, emarginate, transverse, and
approximating both above and beneath. 'Labial palpi very small;
maxillary elongate, the terminal joint ovate, pointed. Antennae
robust, shorter than the body, arisıng closely to the eye, the first
joint tumid, the second very short, the third to the tenth thick,
triangular, with a bifid prolongation at the apex of each on one
side, the eleventh elongate-ovate. Prothorax slightly transverse,
rounded anteriorly, 2 times the breadth of the head, but much
narrower at the base than the elytra, its parapleurae confounded
with the pronotum. Elytra depressed, with a subovate outline,
the epipleurae strongly bent in beneath. Legs robust; anterior
coxae large, approximate, shortly cylindrical; tibiae not spurred,
the 4 posterior thickened in the middle, tarsi short, the penultimate
joint subbilobed; claws undivided, slightly toothed at base. — As
far as I can judge from the parts in situ, the mentum is subtrian-
gular and the labium obcordate.“
Dieser ausführlichen Beschreibung ist wenig hinzuzufügen.
Oberlippe quer, vorn schwach ausgerandet, Clypeus quer, nach
vorn verengt, nicht ausgerandet. — Hals durch eine schmale
Furche sehr scharf abgesetzt. — Mandibeln sehr zart, kurz, ein-
spitzig, Mandibelsack entwickelt. — Mentum schmal, 115 mal
so lang wie breit, Seiten gerade, nach der Spitze etwas erweitert.
Ligula so lang wie das Mentum, Unterlippe breiter, so lang wie breit,
nach der Spitze erweitert, vorn ausgerandet; Endglied der Taster
spitz-eiförmig. — Innere Lade der Maxillen klein, Endglied der
Taster walzenförmig, dünn, sehr spitz. Abdomen mit fünf Seg-
menten. — Vorderhüften nicht durch einen Prosternalfortsatz
getrennt. — Beine mittel, Schenkel nicht verdickt, Schienen ge-
bogen, nach der Spitze etwas erweitert.
Geographische Verbreitung: Die Gattung ist bisher nur aus
Brasilien bekannt.
Die Lagriinae. 183
Länge 8 mm. Oval, mäßig gewölbt; mit Ausnahme des gelb-
behaarten Halsschildes schwarz behaart; schwarz, Halsschild,
Schildchen, Knie und das 1. Fünftel der Epipleuren gelbrot. Kopf.
sehr klein; Halsschild schwach, halb so breit wie die Flügeldecken,
nach vorn verengt, Seiten und Ecken gerundet, fein und dicht
punktiert; Flügeldecken mit starken Punktstreifen, Zwischen-
räume dicht und fein querrunzlig punktiert; Epipleuren sehr breit,
ausgehöhlt. Beine dünn; Metatarsus der Hinterfüße so lang wie
die folgenden Glieder zusammen.
Brasilien. E. collaris Pascoe
E. collaris Pascoe, Journ. Ent. I, 1862, p. 57, t. 3, £. 3. — Ab-
bildung Taf. 00, f. 00. — Brasilien.
var. nigriceps*) Pic, Echange, 1907, p. 183; 1911, p. 158. —
Brasilien.
31. Gattung Alagria Borchm.**)
Lagriostira Kolbe, Berlin. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 550.
Originaldiagnose, Kolbe, loc. cit.: ‚Corpus paulo elongatum,
elytris nonnihil ampliatis, supra rugoso-glabratum, rigide et parce
setosum. Caput postice paulo constrictum. Epistoma antice ob-
tusatum. Antennae graciles, subfiliformes, articulis ultimis nonnihil
leviter quam ceteris crassioribus, tertio quam quarto paulo longiore.
Thorax cylindricus pone medium nonnihil constrictus, in dorso
convexus, margine laterali tenui deflexo. Elytrorum epipleura
aliquantum ante apicem abbreviata, terminata, extincta. Coxae
pedum primi paris exstantes, conicae, inter se conniventes, processu
intercoxali inconspicuo. Mas differt a femina articulo antennarum
ultimo nonnihil elongata.‘“
Kopf wie bei Lagria F., mit deutlichem Halse, Augen quer,
vorn ausgerandet, Stirnabstand etwa ein Augendurchmesser. —
Fühler etwa gleich der halben Körperlänge, schlank, 2. Glied
sehr kurz, Endglied verlängert, alle andern Glieder länger als
breit. — Oberkiefer zweispitzig, kurz, breit, Mandibelsack ent-
wickelt. Maxillen gewöhnlich, innere Lade klein. Endglied der
Taster wie bei Lagria. Mentum quer, Seiten gerundet; Labium so
lang wie breit, nach vorn erweitert, Ecken abgestutzt, Endglied
der Taster an der Spitze stark ausgerandet. Clypeus vorn nicht
ausgerandet. Halsschild mit deutlichem Seitenrande, fast walzen-
förmig. Schildchen klein, abgerundet. — Flügeldecken gestreckt,
nach hinten schwach erweitert, mäßig gewölbt, etwas undeutlich
*) Herr Pic beschreibt diese Varietät als neue Art. Sie soll schlanker
sein als collaris Pascoe und hat keinen roten Kopf. Ich habe die Type
gesehen. Es ist ein d und daher schlanker. Es gibt Individuen von
E. collaris Pasc. mit rotem, teilweise schwarzem und ganz schwarzem
Kopfe. Ich kann die neue Art nicht einmal als gute Varietät ansehen.
**) Fairmaire beschrieb 1883 eine Gattung Lagriostira in den Ann.
Soc. Ent. France (6) II, 1883, p. 103. Darum muß leider der sehr be-
zeichnende Name Kolbe’s ausgemerzt werden.
6. Heft
184 F. Borehmann:
punktiert-gestreift; Epipleuren breit, schwinden im letzten Viertel
vor der Spitze. — Abdomen beim & mit sechs Segmenten. Fort-
satz zwischen den Hinterhüften spitz, dreieckig. — Vorderhüften
aneinander stehend. — Beine mittel. Schenkel mäßig verdickt,
Schienen fast gerade. Metatarsus der Hinterfüße so lang oder
länger als die folgenden Glieder zusammen. — Der ganze Käfer
lang beborstet. Die Färbung varriiert bei den einzelnen Tieren sehr
stark. Wenn in der Übersicht die Färbung zur Unterscheidung
dennoch herangezogen ist, so geschah es, weil sich sonst nichts
Unterscheidendes feststellen ließ. Ohne Zweifel ist manche Art
nur Färbungsvarietät einer andern. Fast zur Gewißheit ist mir
dies geworden von Al. macrocephala Reitt. und hispida Kolbe.
Nach der Färbung stimmt macrocephala vollständig überein mit
parcepilosa Kolbe und unterscheidet sich nur durch die geringe
Abweichung in der Länge (!/,) des 3. Gliedes. Wahrscheinlich sind
also die drei genannten Arten identisch.
Geographische Verbreitung: Die Arten kommen nur in Mittel-
Afrika vor.
Bestimmungstabelle der Arten.
1, Apex der Flügeldecken spitzenartig vorgezogen. — Länge 12 mm.
Käfer ziemlich stark gewölbt, glänzend, pechschwarz.
Unterer Kongo. Al. infernalis Kolbe
1’ Apex der Flügeldecken nicht vorgezogen, zusammen abgerundet.
2, Halsschild so lang wie breit, zwischen Mitte und Basis etwas
eingeschnürt.
3, 3. und 4. Glied der Fühler gleich lang, Käfer oben einfarbig.
4, Käfer hell rostfarbig. — Länge 7—8 mm. Äußere Fühlerhälfte
dunkler.
Kamerun. Al. parcepilosa Kolbe
4’ Käfer dunkel rotbraun bis schwarz, nur die beiden Grundglieder
der Fühler rot. — Länge 12 mm.
Al. subseriata Reitt.
3’ 3. Fühlerglied etwas länger als das 4.
5, Vorderkörper dunkler. — Länge 101%—111; mm.
Kamerun. Al. hispida Kolbe
5° Körper oben ganz einfarbig. — Länge 8—10 mm.
Afrika. Al. macrocephala Reitt.
%’ Halsschild länger als breit. — Länge 11 mm. Käfer hell rot-
braun, Apex der Flügeldecken und des Abdomens dunkel, Stirn
mit glänzender Erhabenheit. Flügeldecken fein punktiert.
Britisch-Uganda. Al. fulva Borchm.
Übersicht über die Arten.
i. Al. fulva Borchm., Deutsche Ent. Zeitschr. 1909, p. 82. —
Englisch-Uganda.
2. Al. hispida Kolbe, Berl. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p- 552. —
Kamerun.
Die Lagriinae, 185
3. Al. infernalis Kolbe, loc. cit., p. 550. — Unterer Kongo, Oberer
Ituri.
4. Al. macrocebhala Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1880, p. 254.
— Aschanti, Togo.
5. Al. subseriata Reitt., loc. cit., p. 255. — Aschanti, Kamerun.
32. Gattung Porrolagria Kolbe
Porrolagria Kolbe, Berl. Ent. Zeit. XXVII, 1883, p. 26; Nov. Act.
Kais. Leop.Car. Ak. Naturf. L, No. 3, 1887, p. 306; Berl.
Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 552; Käf. Deutsch-Ostafrikas 1897,
p- 252.
Syn. Lagrimina Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII, 1894,
p- 675.
'Originaldiagnose: Kolbe, Berl. Ent. Zeit. XXVII, 1883, p. 26.
„Corpus glabrum, paucis tantum pilis capiti adsertis; collo con-
stricto; clypeo impressione profunda a fronte separato, antennis
basin thoracis superantibus, versus apicem incrassatis, articulo
ultimo ovali, brevi; prothorace vix cordato, lateribus antice et
postice distincte marginatis, antice rotundato-ampliatis, ante
angulos posticos sinuatis, elytris angustis deplanatis processu
prosternali inter coxas angustissimo, tibiis spinis apicalibus desti-
tutio.“
Käfer spärlich beborstet. — Der Kopf wie bei Lagria F.,
mit deutlichem Halse; Oberlippe vorn ausgerandet, Clypeus
meist gerade. Fühler nach außen schwach verdickt, Endglied
nicht stark verlängert. Augen quer, gewölbt, schmal, vorn aus-
gerandet, Stirnabstand größer als ein Augendurchmesser. — Ober-
kiefer kurz, kräftig, zweispitzig; Mandibelsack entwickelt. Unter-
kiefer gewöhnlich; Endglied der Taster wie bei Lagria. Mentum
so lang wie breit, am Grunde verschmälert; Ligula schmäler, so
lang wie breit, vorn ausgerandet. Endglied der Taster an der Spitze
ausgerandet. — Halsschild so breit wie der Kopf, alle Seiten deutlich
gerandet, Vorderecken nicht abgerundet. Prosternalfortsatz
zwischen den Vorderhüften nicht so hoch wie die Hüften. —
Schildchen klein, dreieckig, abgerundet. — Flügeldecken viel
breiter als der Halsschild, Schultern gut entwickelt, punktiert-
gestreift, Epipleuren endigen weit vor der Spitze. — Abdomen mit
fünf Segmenten. — Beine dünn, Schenkel wenig verdickt, Schienen
gerade, ohne deutliche Enddorne.
Geographische Verbreitung: Die Gattung ist nur in Mittelafrika
heimisch.
Tabelle der Arten.
1, Kopf und Halsschild äußerst fein punktiert. — Länge 7 mm.
Halsschild so lang wie breit, Stirn ohne eingedrücktes Strichel-
chen, Flügeldecken sehr deutlich gekerbt-gestreift. Käfer rost-
farbig. Kopf und Fühler braun, Fühlerbasis gelb. (Nach Beschrei-
bung).
ZentralnAlfrike, P. ferruginea Quedf.
6. Heft
186 Embrik Strand:
1’ Kopf und Halsschild grob punktiert, Flügeldecken grob, aber
undeutlich punktiert-gestreift.
2, Flügeldecken wenigstens in der ersten Hälfte mit deutlich er-
habenen Zwischenräumen der Punktstreifen.
3, Flügeldecken fast parallelseitig, Punktreihen einfach, Seiten
des Metathorax glatt, glänzend. Länge 64, mm.
Westafrika. P. nuda Kolbe
Flügeldecken nach hinten deutlich erweitert, Punktreihen auf
der Scheibe doppelt; Seiten des Metathorax opak. Länge 9,5 mm.
Südliches Deutsch-Ostafrika. P. alternata Kolbe
Flügeldecken ohne deutlich erhabene Zwischenräume. Länge
8 mm. Käfer glänzend, pechbraun, Hinterrand des Halsschildes,
Schenkelbasis und die Flügeldecken hell, Fühler schwarz,
1. und 2. Glied rot, glänzend.
Usambara. . P. derasa Kolbe
=
3
-
2
Übersicht über die Arten.
1. P. aliernata Kolbe, Berl. Ent. Zeit. XLVI, 1901, p. 554. —
Deutsch-Ostafrika.
2. P. derasa Kolbe, loc. cit., p. 553. — Usambara.
3. P. ferruginea Quedenf., Berl. Ent. Zeit. XXXII, 1888, p. 188.
— Zentral-Afrika.
4. P. nuda Kolbe, Berl. Ent. Zeit. XXVII, 1883, p. 27. Chinchoxo.
syn. strigipennis Fairm., Ann. Soc. Ent. Belg. XXXVIII,
1894, p. 675 (Lagrimina). — Sansibar.
Rezensionen.
Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur-
geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. Außerdem
werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von
Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archive:
Embrik Strand, Berlin N. 4, Chausseestr. 105.)
Goot, P. van der, Beiträge zur Kenntnis der holländischen
Blattläuse. Eine morphologisch-systematische Studie. Mit
8 Tafeln. 8° I-VIII + 600 pp. Haarlem: T. D. Tjeenk
Willink & Zoon, Berlin: R. Friedländer Sohn. & 1915. Preis:
25 Mark.
Es ist eine auffallende und bedauerliche Tatsache, daß die
Blattläuse zu den am allerwenigsten studierten Insekten gehören,
trotzdem sie, u. a. durch ihre Viviparität und verschiedenen Sexual-
formen, zu den wissenschaftlich, biologisch wie systematisch,
interessantesten aller Insekten gehören und außerdem eine große
Rolle als Schädlinge spielen. Daß die Konservierung und Prä-
paration der Blattläuse nicht so einfach wie bei den meisten an-
Bu rn A
Rezensionen. 187
deren Insekten ist, mag wohl zum Teil diese Vernachlässigung ver-
schuldet haben, die wichtigste Ursache wird aber sein, daß ‚Mode‘
und „Geschmack“ auch in der Entomologie, oder besser gesagt:
auch unter den Entomologen eine viel zu große Rolle spielen; an
Tiere, die keine oder wenige ‚‚Interessenten‘“ haben und die nicht
auch etwas für das Auge sind, wagen die wenigsten auch der
wissenschaftlich arbeitenden Entomologen sich heran, geschweige
denn die Händler oder Schaustücksammler. Man sollte glauben,
daß durch das Erscheinen von guten Handbüchern, die beim
billigen Preis in geeigneter Darstellung sowohl dem Anfänger als
dem Fortgeschrittenen das Wesentliche über die betreffende
Gruppe darbieten, eine Änderung in dieser Beziehung eintreten
müßte, und daß den vernachlässigten Gruppen dadurch neue
Freunde zugeführt werden müßten. Besonders von dieser Er-
wartung aus ist das vorliegende Buch sehr zu begrüßen, aber auch
rein wissenschaftlich gesehen ist es als eine bedeutende Erscheinung
zu bezeichnen, indem es unsere Kenntnisse dieser Gruppe beträcht-
lich erweitert, und zwar nicht nur, wie im Titel angegeben, in
morphologisch-systematischer Beziehung, sondern auch in bio-
logischer. .
Der allgemeine Teil (p. 1—46) gibt die Hauptzüge der all-
gemeinen Systematik, behandelt die Morphologie und Anatomie,
allgemeine und spezielle Biologie, den Honigtau, das Saugen, die
Feinde, das Verhältnis zu den Ameisen, die Bekämpfung, Fang
und Präparation der Blattläuse, während der den Rest des Buches
einnehmende spezielle Teil die 154 in Holland beobachteten, auf
58 Gattungen sich verteilenden Arten beschreibt und diese ebenso
wie die Gattungen und Tribus durch sowohl Bestimmungstabellen
als auch ausführliche Beschreibungen auseinandersetzt. In den
Artbeschreibungen wird in übersichtlicher Weise jede Sexualform
(z. B. unter Macrosiphum rosae Reaum.: ungeflügelte vivipare,
geflügelte vivipare und ungeflügelte ovipare Weibchen) für sich
behandelt, wobei die Beschreibung jeder Form in drei typogra-
phisch scharf getrennte Abschnitte (Körpermaße, Farbe, morpho-
logische Merkmale) zerfällt. Lobend hervorheben möchte ich die
ausführlichen und genauen Angaben über die Körpermaße. Ich
glaube, zumal nach meinen Erfahrungen bei den Spinnen, daß die
Dimensionen, insbesondere die relativen Dimensionen, systematisch
sehr wichtige Merkmale liefern, so daß es sich empfehlen würde,
wenn die Entomologen sich auf das Messen ihrer Lieblinge mehr
als bisher verlegten, wenn es auch nicht so weit getrieben zu
werden braucht wie es z. B. unter den modernen Mammalogen wird.
— Zum Schluß enthält das Buch ein übersichtliches Verzeichnis
der in Holland beobachteten Blattläuse und ihrer Nahrungs-
pflanzen, ein 144 Nummern zählendes Literaturverzeichnis und
Inhaltsverzeichnisse. Die Abbildungen dürften in einigen Fällen
zu schematisch sein, im allgemeinen aber recht instruktiv. — Das
Buch kann bestens empfohlen werden. Embrik Strand.
6. Heft
188 Embrik Strand: Rezensionen.
Boletin de la Sociedad Physis para el cultivo y difusiön de
la ciencias naturales en la Argentina. Tomo I (8 Hefte).
Buenos Aires 1912—1915. 614 pp. gr. 8°, mit Tafeln u.
Textfigg. — Adresse der Gesellschaft: Buenos Aires, Peru 222.
Nach dem vorliegenden ersten Band zu urteilen wird diese
Zeitschrift viel des Interessanten für Zoologen enthalten. Er
bringt faunistisch-systematische Arbeiten über neotropische, ins-
besondere argentinische Mollusken, Protozoen, Coleoptera, Aves,
Amphibia und Reptilia etc., Biologisches über Coleoptera, Hymen-
optera etc., Entwicklungsgeschichtliches über Phocidae und Aves,
ferner enthält er etwas über die Bipolaritätstheorie, über Immortali-
tät, Anthropologisches, Paläontologisches, Biographisches (Ame-
ghino, Holmberg) etc. Jedes Heft enthält zum Schluß Rezen-
sionen neuerer südamerikanischer oder die südamerikanische Natur
behandelnder Publikationen. Ganz ausnahmsweise sind Aufsätze
in der französischen Sprache enthalten, sonst ist alles spanisch;
unter Umständen mögen aber wohl auch Arbeiten in anderen
Sprachen gebracht werden. Die Ausstattung ist gut. — Inter-
essenten, welche die Zeitschrift im Tausch oder Kauf erwerben
wollen, mögen sich an die oben angegebene Adresse wenden. Für
Erforscher der neotropischen Natur dürfte sie unentbehrlich sein.
Embrik Strand.
ARCHIV
NATURGESCHICHTE.
GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
W. F.ERICHSON, F.H. TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER unD E. STRAND.
PER BEER |
ur: ern |
EINUNDACHTZIGSTER JAHRGANG.
1915.
Abteilung A.
7. Heft.
HERAUSGEGEBEN
VON
EMBRIK STRAND
(BERLIN).
NICOLAISCHE
VERLAGS-BUCHHANDLUNS R.STRICKER
Berlin.
Inhaltsverzeichnis.
Ulmer. Ephemeropteren von Äquatorial-Afrika. (Mit 23 Textfiguren)
Strand. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Crabronidae und Scoliidae.
III. (Die Gattung Psenwlus nebst Nachtrag zu Sphex) . . .
Kröber. Die Myopa-Arten der nicht-paläarktischen Regionen .
Kraus:e, Über ein Nest des Lasius fuliginosus Latr. (Mit 1 Tafel) .
Kröber. Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L.
Kröber. Die paläarktischen Myopa-Arten .
Kröber. Die Gattung Occemyia Rob.-Desv. .
Kohl. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris auf Grundlage der
O. Radoszkovskyschen Sammlung. (Mit 12 Textfiguren) .
Krausse. Beiträge zur Biologie von Myrmeleon europaeus MLachl.
(Mit 1 Tafel) . de N KR U 20%
Krausse. Eine neue Milbe von Eberswalde: Sericothrombium Kneissli
m. (Mit 1 Tafel) .
Kuntzen. Kritische Bemerkungen und Beiträge zur Kenntnis der
Adesmiinen des tropischen und südlichen Afrika (Col. Tenebrio-
BIdae) Lux 27 SA HN DIN ee een 5 KNIE. SEE EA 16: ie
Herwig. Die Avicularien von Bugula flabellata (Mit 1 Doppeltafel)
Schultze. Neue Rhopaloceren aus Kamerun .
Strand. Rezensionen
107
125
128
129
156
159
167
Ephemeropteren von Aquatorial-Afrika.
Von
Dr. Georg Ulmer, Hamburg.
(Mit 23 Textfiguren.)
AusÄquatorial-Afrika sind bisher nur wenige Ephemeriden
bekannt; ich gebe hier eine Liste der Arten unter Aufzählung der
Schriften.
1.
2.
Eaton, A. E. Caenis kungu Etn. und Caenis cibaria Etn. (Ent.
Month. Mag. XV, 1879, p. 268.): Nyassa-See.
Eaton, A. E. Revisional Monograph of Recent Ephemeridae
or Mayflies (Trans. Linn. Soc. London 1883—1888): Caenis
cibaria Etn. (p. 148), Caenis kungu Etn. (p. 148), beide vom
Nyassa-See.
. Vayssiöre, A. Note sur l’existence au Senegal d’une espece
nouvelle de Prosopistoma (Ann. Sci. Nat. XV, 1893, p. 337
— 342): Prosopistoma deguernei Vayss., Senegal.
. Ulmer, G. Ephemerodea, in Sjöstedt, Wiss. Ergebn. Schwed.
Zool. Exped. Kilimandjaro, Meru 1905—1906, Band II, No. 14,
1909, p. 53—54: Caenis (?) Sjoestedti Ulm., Kilimandjaro.
. Naväs, L. Deux Ephemerides nouveaux du Congo Belge (Ann.
Soc. scient. Bruxelles, 25. Apr. 1911, Troisieme Section, No.
B, p. 3—6): Elassoneuria congolana Nav. (p. 221), Ephemera
Schoutedeni Nav. (p. 222), beide vom belgischen Kongo.
. Naväs, L. Notes sur quelques Nevropteres d’Afrique (Revue
Zool. Afric. I, 1912, p. 401—403): Polymitarcys Savignyi Pict.!)
(p. 401), Ephemera Schoutedeni Nav. (p. 401), Povilla (Nav.)
adusta Nav. (p. 402), belgischer Kongo.
. Eaton, A. E. On a new Species of Oligoneuria from British
East Africa (Ann. Mag. Nat. Hist. (8), X, 1912, p. 243— 244):
Oligoneuria dobbsi Etn., Britisch-Ostafrika.
. Eaton, A. E. Ephemeridae from Tropical Africa (Ann. Mag.
Nat. Hist. (8), XII, 1913, p. 271—278): Elassoneuria candıda
ei: S. Nigeria (p. 272); Hexagenia illustris Etn., Uganda
p- 276).
. Naväs, L. Notes sur quelques Nevropteres du Congo Belge.
III. (Revue Zool. Afric. IV, 1914, p. 172ff.): Polymitarcys
temerata Nav. (p. 172, f. 1), vom Kongo.
Kürzlich ist durch Esben Petersen ein Beitrag zur Kenntnis
der südafrikanischen Ephemeriden geliefert worden, der auch
für die äquatoriale Fauna Bedeutung hat:
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 7. 1
1) Vorher nur aus Ägypten (Nil) bekannt.
7. Heft
> Dr. Georg Ulmer:
10. Petersen, E. Ephemeridae from South Africa (Ann. South-
Africa Mus. X, 1913, No. 8, p. 177—187, 12 fgs.): Elassoneuria
trimeniana McLach., Polymitarcys capensis E. Peters., Hexa-
genia fulva E. Peters., Atalophlebra tabularıs Etn., Adenophlebia
dislocansWalk., AdenophlebiaWestermanni E.Peters., Tricorythus
discolor Burm., Centroptilum bifasciatum E. Peters., Cloecon
africanum E. Peters., Ecdyurus Peringueyi E. Peters.
Die Ephemeridenfauna von Madagaskar und den Comoren
ist erst wenig bekannt:
11. Ulmer, G. Ephemeriden von Madagaskar und den Comoren
(Voeltzkows Reise in Ostafrika, 1903—1905, II, 1909, p. 365
—368, 7 fgs.): Centroptilum bicorne Ulm., Hagenulus turbi-
nabus Ulm.
Von den Seychellen beschrieb A. E. Eaton eine Art:
12. Eaton, A. E. Ephemeridae (in Percy Sladen Trust Exped. —
Trans. Linn. Soc. London (2) Zool. XV, 1913, p. 433—434,
1 fg.): Hagenulus Scotti Etn.
Da meine Arbeit ursprünglich als Bericht über die von den
beiden Afrika-Expeditionen des Herzogs Adolf Friedrich zu Meck-
lenburg mitgebrachten Ephemeriden erscheinen sollte, gebe ich
zunächst kurze Mitteilungen über das Material dieser Expeditionen.
Es ist nicht groß. Die Sammlung der ersten Reise erhielt ich aus
dem Museum zu Berlin, das Material der zweiten aus dem Museum
zu Hamburg. In ersterem finden sich außer Baetiden-Nymphen
(die vielleicht zu Clo&on resp. Baötis gehören) von Butagu (West-
hang des Ruwenzori, 2000 m, Febr. 1908, Jr. No. 362/08, Museum
Berlin), resp. vom Mohasi-See (Ruanda, 2. Aug. 1907, Jr. No.
362/08, Museum Berlin), resp. vom Rukarara-Bach (S. W. Ruanda,
20. Aug. 1907, Jr. No. 362/08, Museum Berlin) nur noch die weib-
liche Subimago einer Ecdyuride (vielleicht Ecdyurus, Vorderbein
fehlt!), gefangen am 20. Aug. 1907, Jr. No. 362/08 (wahrscheinlich
also vom Rukarara-Bach, s. o0.). — Von der zweiten Reise wurden
nur 2 Exemplare der Pentagenia Schoutedeni Nav. (s. w. u.) mit-
gebracht. Für die vorliegende Arbeit ist dann noch folgendes, z.
T. sehr umfangreiche Material benutzt: Aus dem Museum Berlin
(durch Prof. R. Heymous), Museum Paris (L. Berland), Museum
Brüssel (Prof. Severin), Museum Wien (Dr. Zerny). Von Herrn
Dr. le Roi erhielt ich das auf der Sudan-Expedition (Frühling 1913)
des Museum Koenig in Bonn gesammelte Material. Herr Esben
Petersen sandte mir die südafrikanischen Typen seiner Sammlung
zum Vergleiche, Herr Dr. Schouteden die Type und eine Cotype
der Ephemera Schoutedeni Nav. Allen Herren sage ich herzlichen
Dank. Leider waren die Nymphen, die zahlreich im Besitze des
Berliner Museums sind, meist nicht bestimmbar. Ebensowenig
wie diese erwähne ich im folgenden einzelne Subimagines. Ich
halte es für besser, den noch jetzt manchmal geübten Brauch,
Subimagines als neue Arten zu beschreiben, aufzugeben.
Ephemeröpteren von Äquatorial-Afrika. 3
Von den im folgenden aufgeführten 17 Arten des äquatorialen
Afrika sind 10 schon aus dem Gebiete bekannt gewesen, 1 war
bisher nur in Südafrika gefunden worden und 6 sind ganz neu.
Für ein so gewaltiges Gebiet müssen viel mehr Arten angenommen
werden, auf das Doppelte oder Dreifache der Artenzahl ist wohl
mit Sicherheit zu rechnen. Es ist deshalb auch noch ganz verfrüht,
die Äquatorial-Fauna Afrikas von geographischen Gesichtspunkten
aus zu charakterisieren. Sicher nur ist, daß ein großer Unterschied
zwischen der westlichen und östlichen Fauna nicht existiert.
Ebenso steht auch die Fauna des südlichen Afrika der äquatorialen
nahe. Anders ist es mit dem nördlichen (nordwestlichen) Gebiete.
Die Artenliste, die Eaton für Algier herausgegeben hat (Ent.
Month. Mag. (2.) X, 1899, p. 4—5) und die Angaben Mac Lachlaus
über die Ephemeriden von Madeira und den Canarischen Inseln
(Journ. Linn. Soc. London Zool. XVI, 1882, p. 176) zeigen deutlich
— wie nicht anders zu erwarten — den europäischen Charakter
dieser Regionen.
1. Oligoneuria Dobbsi Etn.
Brit. Ost-Afrika.
2. Elassoneuria trimeniana Mc Lach.
Die Farbe ist bei den einzelnen Exemplaren ziemlich ver-
schieden; Kopf und Pronotum gleich gefärbt, matt, graugelb bis
braungelb. Augen schwarz, beim & viel größer als beim 2; Meso-
notum und Metanotum glänzend, rötlichgelb, heller als Pronotum;
Hinterleib weißlichgelb, gelb oder bräunlichgelb; die helleren
Exemplare haben die postsegmentalen Ränder und einen abge-
kürzten Längsstrich in der Segmentmitte schwärzlich; von dieser
Mittellinie gehen manchmal dunkle Schatten lateralwärts; die
vordere Partie der Segmente ist sehr dünnhäutig, farblos, fast
silberig glänzend (bei Exemplaren mit weit vorgezogenen Hinter-
leibsringen) ; Unterfläche des Hinterleibs mehr einfarbig, aber auch
hier die Vorderregion der Segmente glänzend, farblos. Fühlergeißel
schwärzlich. Vorderbeine des $ etwa so
lang wie Kopf und Brust zusammen,
schwarzbraun; Mittel- und Hinterbeine
länger, weißlichgelb, Tibie außen und
Tarsus im ganzen gebräunt. Beim 9
sind die Beine nur an den Schenkeln und
anden Schienen außen gebräunt. Schwanz-
borsten des & so lang wie der Körper,
alle drei untereinander gleich, weißlich, bewimpert; Schwanz-
borsten des 2 etwa 13 so lang wie der Körper, eben-
falls untereinander gleich, weißlich, glatt. Flügel grau, durch-
scheinend, mit schwach violettem oder purpurnem Schimmer;
Adern des Vorderflügels (auch die Queradern) dunkelgraubraun
(selten gelbgrau), nur die Analadern heller; Adern des Hinterflügels
(Fig. 1) weißlich ; im Hinterflügel liegt dicht hinter der großen Gabel
Fig. 1.
1* 7. Heit
4 Dr. Georg Ulmer:
(Media ?) noch eine lange ungeteilte Ader und danach folgen noch
zwei Längsadern. Radialraum des Vorderflügels mit etwa 5 bis
10 Queradern, die in der apikalen Hälfte liegen und nach dem
Sector Radii hin undeutlich werden, ihn oft gar nicht erreichend;;
Zahl dieser Adern individuell und sogar bei einem und demselben
Exemplar verschieden. — Beim $ sind die Flügel heller als beim g,
weißlich; der Vorsprung des vorletzten Abdominalsegments ist
länger und schlanker, als Eaton, Trans. Ent. Soc. London 1871,
t. 3, f. 9, 9a, zeichnet. Körperlänge des d: 8—15 mm, des 2: ca.
12—13 mm; Länge des Vorderflügels beim &: 9—12 mm, beim 2:
ca. 15 mm. Material: Im Museum Berlin 9 $P, Kamerun, Nssana-
kang, A. Diehl leg., resp. Kribi, Hösemann leg., resp. Tepe am
Benug, 21. VII. 1909, Riggenbach leg. Im Museum Brüssel zahl-
reiche Exemplare (meist , wenige 9), Belg. Kongo, Kinchassa,
28.—30. Okt. 1896, 10. März, 30. März 1899, 2. April 1899, Nov.
1896, Waelbroeck leg., Leopoldville, E. Wilverth leg., Luki, G.
Hinthel leg. Umangi, Sept. —Nov. 1896, E. Wilverth leg. Im
Museum Koenig einige & und 9, Meschra Zeraf (Bahr el Abiad),
23. 11. 1913. Im Museum Paris 1 &, Bassin de la Sangha, E. Regnier
leg. 1899 (in Alkohol).
NB. Elassoneuria congolana Naväs (Ann. Soc. scient. Bruxelles,
25. Avril 1911, Troisi&me lection, p. 221, f. 2) ist augenscheinlich
dieselbe Art. Eaton hat die Nervatur des Hinterflügels und im
Vorderflügel die Costalpartie (Queradern) nicht ganz richtig ge-
zeichnet, wie aus dem Exemplare von Südafrika, das Herr E.
Petersen mir freundlichst zeigte, hervorgeht. Die äquatorialen
Exemplare haben meist etwas dunklere Nervatur.
Es ist E. trimeniana die bis-
her einzige Ephemeride, die
sicher sowohl im äquatorialen
wieimsüdlichenAfrikaheimisch
ist. Auch Elassoneuria candıda
In Etn. (1913) halte ich für die-
selbe Art; die Type sah ich
nicht, aber die Beschreibung
paßt gut zu den mir vorliegen-
den äquatorialen Exemplaren.
3. Polymitareys Savignyi Pict.
Subimagoähnlich wiedie von
P. virgo Oliv. gefärbt, der Cos-
tal- und Subcostalraum aber etwas dunkler.
Imago auf der Dorsalfläche des Hinterleibs oft ganz einfarbig
gelb (hellgelb bis weißlichgelb) ; Pronotum mindestens so lang wie
breit (das trifft für alle Arten der Gattung zu und unterscheidet
sie von Povilla). grau mit violettem Tone,nicht immer mit schwarzen
Vorderecken und ohne schwarze Mittellinie (vgl. Eaton, p. 46).
Krallen der Vorderbeine kurz, nur !/, bis 44 so lang wie das letzte
&?
BEICHNEESEHN
EERR
Fig. 2.
Y
Ephemeropteren von Äquatorial-Afrika. 5
Tarsalglied. Im Vorderflügel (Fig. 2) finden sich im ersten Analraum
4—9 lange Zwischenraumadern (Fig. 2—6). — Diese so außer-
ordentlich große Verschiedenheit der Adern im Analraum zeigt,
wie vorsichtig man bei den Ephemeriden manchmal sein muß,
wenn man versucht, auf Grund der Nervatur-Unterschiede Arten
zu charakterisieren. Es ist sicher, daß z. B. die Stücke mit 9 Adern
(Fig. 6) dem Schicksal, als neue Art benannt zu werden, nicht hätten
Fig. 3. Fig. 4.
entgehen können, wenn nicht zugleich auch die Zwischenformen
bekannt geworden wären. Die Nervatur des Analraumes ist bei
Pol. Savıgnyi nicht konstant, das geht aus dem mir vorliegenden
Material deutlich hervor. Ich habe zahlreiche Exemplare nach der
Adernzahl im Analraum geordnet und finde folgendes: Nur 4 lange
Adern bei 3 Exemplaren des Brüsseler Museums von Kinchassa
und Leopoldville; 4 Adern resp. 4—5 bei meinen Stücken von
Oberägypten; 5 (Fig. 2) Adern bei einem Exemplar von Kinchassa
n
ag
Alan
7 I, HE
Fig. 5. ig; 6.
des Brüsseler Museums, ferner bei etwa 10 Exemplaren des Berliner
Museums von Kamerun und D. Sambesi, ferner bei 3 Stücken des
Pariser Museums von Haut-Zambe£ze; im linken Flügel 5 (und 1
unvollständige), im rechten Flügel 6 deutlich ausgebildete Adern
bei 1 Stücke des Berliner Museums von Kamerun; 6 Adern (Fig. 3)
bei 8 Stücken des Berliner Museums von Kamerun und Ägypten,
ferner bei 5 Expl. des Pariser Museums vom Blauen Nil, einigen
Stücken des Museums Koenig von Lado und etwa 7 Expl. des Wiener
Museums, meist von Ägypten; im letzteren Museum (Nubien) und
auch im Pariser Museum (egypt. Sudan) finden sich Exemplare,
bei denen eine siebente Ader (Fig.4) schonerkennbar ist (wenn auch
noch nicht völlig ausgebildet); eine Subimago, im linken Flügel
mit 7, im rechten mit 6 Adern (aus Ägypten) im Wiener Museum;
7. Heit
6 Dr. Georg Ulmer:
$ deutlich ausgebildete Adern (Fig. 5) finden sich bei 3 Stücken des
Wiener Museums aus Ägypten; bei diesen ist manchmal schon eine
neunte Ader (Fig. 6) vorhanden. — Agypten weist also sowohl
die niedrigste wie die höchste Aderzahl auf; der Westen geht nicht
über 6 Adern hinaus (soweit bisher bekannt!). Da diese Verschie-
denheiten sowohl Subimagines wie Imagines, JS wie 92 betrifft,
da ferner auch mannigfache Übergänge und Zwischenstufen auf-
treten und da endlich auch geographisch keine bestimmten Formen
festzulegen sind, ist es klar, daß Pol. Savignyı eine in bezug auf
die Nervaturverhältnisse des Analraumes sehr variable Art ist.
Inwieweit eine ähnliche Variabilität etwa auf die anderen Arten
des Genus zutrifft, soll später untersucht werden.”
Körperlänge des $: 8—11 mm, des 2: 12—15 mm; Länge des
Vorderflügels beim $: 7—11 mm, beim ®: ca. 16 mm.
Material: Im Museum Berlin etwa 25 Expl., $ und $, Kamerun
inter., Mao Godi, 9.—13. VI. 1909, resp. Mao Rei, 7.—8. VI. 1909,
Riggenbach leg. ; Togo, Kete Kratji, 19. III. 1898, Graf Zech leg. ;
Myalila, Deutsche Sambesi-Insel, 15. X. 1906, Seiner leg. ; Ägypten,
No. 3503 (diese 2 Expl. sind ziemlich klein, der dunklere Costal-
und Subcostalstreif fehlt; bei dem einen Expl. ein Zettel in Hagens
Handschrift ‚Description de l’Egypte“, also ein Hinweis auf Sa-
vigny). Im Museum Brüssel 7 Expl., Kinchassa, 7., 30. März 1899,
22. April 1899, Waelbroeck leg., Leopoldville, E. Wilverth leg. In
meiner Sammlung (durch Herrn Dr. A. Dampf erhalten) 7 Expl.,
Ober-Ägypten, Minieh, VII. 1909, A.Andersleg. Im Museum Koenig
mehrere Exemplare (d, 2), Abu Doleb (Bahr el Abiad), 25. II. 1913;
No. 6, Assuan, 4.—6. 11. 1910; Nördlich el Renk (Bahr el Abiad)
19. II. 1913; No. 4,'Lado, 12. III. 1910; Khartoum, 8. III. 1918.
Im Museum Paris etwa 1 Dtzd. $d, Soudan egyptien, Prov. de
Sennär, Ch. Alluaud, Dez. 1905 leg., resp. Ht. Zambeze, E. Foa
leg. 88—94; resp. Nil bleu, Kamlin, Ch. Alluaud leg. 1905 (in Al-
kohol). — Diese Art hat also weite Verbreitung durch das ganze
äquatoriale Afrika, von Kamerun, Togo, Belg. Kongo, dann Ober-
Ägypten, Quellgebiet des Nils, auch weiter südlich (über den 15°
hinaus) im Zambesi-Gebiet. Hierher gehört augenscheinlich auch
die 1914 von Naväs beschriebene Polymitarcys temerata (Rev.
Zool. Afric. IV., p. 172, f. 1) vom Kongo; die Flügelfigur, die Naväs
gibt, entspricht völlig meiner Figur 3.
4. Povilla adusta Nav.
Das & war bisher unbekannt. Es ist schlanker gebaut als das
2. Die Vorderbeine sind so lang wie der Hinterleib, die Krallen sind
sehr lang, gebogen, am Ende erweitert, %4 so lang wie das letzte
Tarsalglied; Mittel- und Hinterbeine sehr klein; Mittelbeine etwa
so lang wie die beiden letzten Tarsalglieder des Vorderbeins, Hinter-
beine etwa so lang wie die drei letzten Tarsalglieder des Vorderbeins.
Von den Schwanzborsten sind nur die seitlichen gut entwickelt,
viermal so lang wie der Körper, dünn, unbewimpert;. die mittlere
Ephemeropteren von Äquatorial-Afrika. 7
Schwanzborste ist ganz rudimentär, nicht länger als beim 9, auf
einem konischen Basalstück stehend, dünn, nur etwa so lang wie
das zweite Glied der Lateralborsten, ungegliedert (oder wenigstens
sehr undeutlich gegliedert). Beim 2 sind die Lateralborsten halb
so lang wie Brust und Hinterleib zusammen, ringsum bewimpert.
Die Nervatur der Gattung Povilla Nav. ist charakteristisch
durch die lange Mediagabel (wie bei Campsurus) und durch die
zwei langen Zwischenraumadern zwischen Analader I und Anal-
ader II; im Gegensatz zu Campsurus münden diese zwei Zwischen-
raumadern voneinander getrennt, die eine in Al, die andere
gegenüber in A2 (Fig. 7); Pronotum bei $ und 9 viel kürzer als
breit. Der Kopf ist zwischen den Augen meist dunkel, manchmal
sogar geschwärzt; Fühler braun. Pronotum stets dunkler als Meso-
und Metanotum, diese beiden glänzend, lehmgelb bis hell kastanien-
braun, Metanotum manchmal etwas heller als Mesonotum. Hinter-
leib auf der Dorsalfläche dunkler als auf der (gelben) Ventralfläche;
Dorsalfläche beim & graugelb, graubraun
bis grauschwarz, mit helleren Segment-
rändern, beim 2 schwärzlich violett, mit
helleren Segmenträndern. Vorderbeine?)
dunkel, schwärzlich, die Tarsen und Krallen
etwas heller, mehr schwärzlichviolett;
Mittel- und Hinterbeine gelb. Flügel matt-
glänzend, fast farblos, mit schwach vio-
lettem Schimmer, Costal- und Subcos-
talraum, besonders in der basalen Hälfte,
dunkelviolett®). — Genitalfüße viel kürzer
als bei Polymitarcys, das zweite Glied am:
längsten, verflacht, die beiden letzten Glieder sehr kurz, undeut-
lich voneinander getrennt, innen mit Dörnchen; Penisloben schlank,
gerade, parallel.
Körperlänge des d: 6—11 mm, des 2: 9—14 mm; Länge des
Vorderflügels beim $: 81%—131, mm, beim 9: 13% —16 mm;
Schwanzborsten des 5 etwa 40 mm, des Q etwa 3 bis 31, mm.
Material: Im Museum Berlin 1 d, Kamerun, Ossa-See, 18. 1.
1906, Dr. Guillemain leg., und 1 $, Kamerun inter., Djurum,
8.—9. VI. 1909, Riggenbach leg. Im Museum Paris 8 38, 1 9,
Brit. Ostafrika, Insel Lusinga, Victoria-Nyanza, Oktober 1904,
Victoria-Nyanza, Entebbe, Dez. 1909; Ounyoro, Region de I’-
Albert-Nyanza, Boutiaba, 1909; Brit. Ost-Afrika, Nyangnori,
West-Nandi, Okt. 1904; Brit. Ost-Afrika, Kisoumou, Victoria-
Nyanza, Okt. 1904; sämtlich von Chr. Alluaud gesammelt. Ferner
ein Dtzd. $2 (in Alkohol), Soudan frangais, Moyen Niger, resp.
Kayes, A. Chevalier leg. 1900. Im Museum Brüssel etwa 30 Stück, .
g, 2, von Kinchassa (Belg. Kongo), leg. Waelbroeck, 7., 30. März
» An den mir vorliegenden 99 sind die Vorderbeine nicht ganz erhalten.
®) Flügelfärbung ganz ähnlich wie bei Polymitarcys Savignyt Piet., doch
stets deutlicher violett, dunkler.
4 er
Fig. 7.
7. Heit
8 Dr. Georg Ulmer:
1899, 7., 30. Okt. 1896, Nov. 1896. Im Museum Koenig mehrere
Exemplare (&, 2), Ambady-See (Bahr el Ghazal), 2. III. 1913,
Bahr el Ghazal, 4. III. 1913; Bahr el Ghazal, 1. III. 1913, abends.
Verbreitung: Von Kamerun und Belg. Kongo bis Britisch
Ost-Afrika und ins Quellgebiet des Nil.
5. Euthyploeia minima n. sp.
In Färbung und Größe ähnlich wie kleinere Exemplare von
Polymitarcys Savignyi Pict., ein Zwerg also gegen die E. Sikorai
Vayss. von Madagaskar.
Kopf rötlichgelb, Pronotum (mindestens so lang wie breit)
graugelb bis dunkelgelb, Mesonotum mehr rötlichgelb, Metanotum
gelb; Hinterleib hellgelb, am Apex bräunlichgelb. Fühler gelb,
die Geißel weißlich; Augen schwarz. Vorderbein ($) so lang wie
Kopf und Brust, schwärzlich, beim @ zarter gebaut; Mittel- und
Hinterbeine sehr schwach
($, 2). d mit 2 Schwanz-
borsten®) (die mittlere ganz
rudimentär, eine ungeglie-
°r derte Spitze bildend), 2 mit
3 verhältnismäßig kürzeren
Schwanzborsten, die mittlere
etwaslänger alsdieseitlichen ;
beim & sind die Schwanzbor-
sten glatt undetwa 31% mal
so lang wie der Körper, beim
Q bewimpert und etwas
kürzer als der Körper; Farbe der Schwanzborsten weiß. Flügel wie
bei Polymitarcys Savignyi gefärbt, ganz ohne violetten Schein,
die Adern weißlich, nur die Subcosta und der Radius nebst
den Queradern der drei ersten Felder in der basalen Hälfte dunk-
ler, schwach violett. Im Vorderflügel (Fig. $) münden etwa
drei bis fünf gebogene (S-förmige) Adern einzeln in A1.
Körperlänge ($ und 2 etwa gleichgroß): 6%—7 mm; Länge
des Vorderflügels: 8—-9 mm; Schwanzborste des d etwa 24 mm,
des 2 etwa 5 mm.
Material: Im Museum Berlin: 1 $, 1 2, Togo, Kete Kratji,
19. III. 1898, Graf Zech leg. ; im Museum Brüssel: 6 JS, Kinchassa,
Belg. Kongo, 30. März 1899, 22. April 1899, Waelbroeck leg.
Bisher also nur im Westen gefunden.
EI)
Be
I Frl IT
SSanzs nee:
Fig. 8.
6. Pentagenia Schoutedeni Nav.
(Ephemera Schoutedeni ‚Navas, Ann. Soc. scient. Bruxelles,
25.‘ Apr. 1911, Tekrsection, p. 2299) 1. 2.
Ephemera Schoutedeni Naväs, Revue Zool. Afric., I, p. 401, 1912.
“) Eaton gibt (Rev. Monogr. Ephem. p. 36) für Euthyplocia (d und 9).
3 etwa gleichlange Schwanzborsten an; auch E. Sikorai (nach Vayssiere) hat
ö Borsten.
Ephemeropteren von Äquatorial-Afrika. 9
Ephemera Schoutedeni Naväs, Asociaciön Espafi, Progr. de las
Ciencias, Congreso de Valencia, Mai 1910, p. 1.
Eatonica (n. gen.) Schoutedeni Naväs, Trans. II. Entom. Congress
1912..4913, p: 181.
Hexagenia illustris Eaton, Ann. Mag. Nat.Hist. (8) 12,1913, p.276, fig.
Herr Dr. Schouteden sandte mir ftreundlichst die Type (2
Subimago von Lukombe, 2. X. 1908, A. Kollar) und eine Cotype
($ Subimago von Kasai, 25. 7, 1906, Waelbroeck) der Ephemera
Schoutedeni Naväs. Ich habe sie
mit den mir vorliegenden Sub-
imagines genau verglichen. — Die
Q Subimago (Lukombe) hat die
Basis von M1 im Vorderflügel
gelblich, während die Adern im
übrigen schwärzlichgrau sind. An
anderen Exemplaren sshe ich
diese, wie mir scheint, ganz zu-
fällige und bedeutungslose, Far-
benabweichung nicht und ich
möchte mich nicht der Meinung
von Naväs anschließen, daß hier
ein „Thyridium‘“ ausgebildet sei.
Übrigens hat die $ Subimago
(Cotype s. o.) dieses ‚Thyridium“
auch nicht.
Die Type von Hexagenia (?) il-
lustris Etn. lag mir nicht vor; aber
die Beschreibung ist so genau,
daß kein Zweifel über die Iden-
tität beider Arten möglich ist.
Eatons Beschreibung paßt vor-
trefflich auf die 2 hübschen 3G
des Museum Hamburg.
Ich bringe Schoutedeni Nav. bei
Pentagenia unter, besonders weil
das & außer den 2 lateralen Fig. 9.
Schwanzborsten nur eine ganz
rudimentäre Mittelborste, das @ aber 3 Schwanzborsten trägt.
Doch ist das Längsverhältnis der Vorderbeinglieder (s. u.) etwas
anders als gewöhnlich. Vielleicht steht Ichthybiotus sehr nahe.
Da das Alkoholmaterial die Zeichnungen des Körpers besser
erkennen läßt, als getrocknetes, so beschreibe ich zunächst Pin
Alkohol: Kopf gelb, an den Ozellen und am Hinterhaupte mit
schwarzem Streif; Pronotum (kürzer als breit, analwärts stark.
verbreitert) in der Mitte graugelb, an den Seiten mit brauner,
schwarzgesäumter Makel; Mesonotum und Metanotum bräunlich,
an den Seiten dunkler. Abdomen auf der Dorsalfläche (Fig. 9a)
von mattrosa Grundfärbung, die auf den drei letzten Segmenten
7%. kleit
10 Dr. Georg Ulmer:
mehr in gelb übergeht; die seitlichen Partien der Dorsalfläche
werden auf Segment I bis VII von etwa rechteckigen, schwarz-
braunen Makeln eingenommen, die auf Segment I bis III den
Hinterrand erreichen, auf Segment IV bis VII aber nicht; Segment
VIII und IX mit großer W-förmiger Makel von gleicher Farbe;
auf Segment IX stoßen die zwei inneren Äste des W vorn nicht zu-
sammen; letztes Segment im ganzen dunkel, bis auf den gelben
Apex; der Vorderrand von Segment III bis IX schwärzlichbraun
gesäumt; besonders breit ist der Randsaum von Segment VIII
und IX. Auf der Mittellinie zeigen Segment III bis VII eine
längliche, schmal dreieckige Längsmakel von schwarzbrauner
Fig. 10. Fig. 11.
Färbung. Die Lateralansicht des Abdomens (Fig. 9b) zeigt außer
den beschriebenen Seitenmakeln noch die schwarzen Säume der
Seitenlinie, die an den Stigmen ausgebuchtet sind: sie sind an dem
Hinterrande jedes Segments mit der lateralen Apikalecke der oben
genannten rechteckigen Makel verschmolzen (vergl. auch Fig. 9a,
Segment II bis VII). Vorderbein des 2 kaum halb so lang wie der
Körper; Vorderschenkel etwas kürzer als die Tibie, Tarsus so lang
wie diese. Unterfläche des Abdomens matt rötlichbraun, die beiden
letzten Segmente mehr gelb; neben der Seitenlinie schwach dunklere
Schatten. Beine gelb, die Vordertarsen dunkler. Schwanzborsten
anscheinend gelb (sie sind zerbrochen), an der Basis vielleicht etwas
dunkler. Vorderflügel farblos hyalin, der Costal- und Subcostal-
raum gelbbräunlich; Adern schwarz. Hinterflügel farblos hyalın,
mit schwarzen Queradern und hellen Längsadern. Die Nervatur
(Fig. 10, 11a) ist der von Pentagenia vittigera (cfr. Eaton, Rev.
Monogr., t. VIII, f. 13) recht ähnlich; die Costalqueradern des
Vorderflügels sind zahlreich, nur einzelne der basalen manchmal
gegabelt, sonst regelmäßig und gerade.
Subimago: Männliche wie weibliche Subimago zeigen die
gleichen charakteristischen dunklen Zeichnungen des Abdomens
wie die weibliche Imago; die ventralen ‚schwach dunkleren
Schatten‘ (siehe oben) sind deutlicher ausgeprägt, da die Grund-
Ephemeropteren von Äquatorial-Afrika. 11
farbe des Abdomen heller, gelb, oder graugelb ist. Schwanzborsten
hell graugelb (nur bei der männlichenSubimago erhalten; die mitt-
lereSchwanzborste ist dort, wie das dem Gattungstypus entspricht,
rudimentär). Beine hellgelb, Flügel grau getrübt, Adern schwarz,
Costal- und Subcostalraum des Vorderflügels gelb. Augen der
männlichen Subimago groß.
Körperlänge (9): 28 mm; Länge der Vorderflügel etwa 22 mm;
Flügelspannung also etwa 46 mm. Subimagines von ähnlicher
Größe.
Material: 1 2, Westafrika, Busse leg.; 1 Subimago, 3, Togo,
Bismarckburg, 11. VI. —18. X. 1893, No. 21, Conradt leg. ; 1 Sub-
imago, 9, Kamerun, Lolodorf, Jacob leg, Prof. Ziemann ded.,
Jr. No. 1600/07; 1 2, Kamerun, Nlohe, Dr. Schäfer und Völsing
leg., Jr. No. 947/1910; 1 2 Subimago, Süd-Kamerun, Molundu,
XII, 1909, v. d. Marwitz leg., Jr. No. 710/1910; alle fünf im Mu-
seum Berlin; konserviert in Alkohol.
Außer diesem Alkohol-Material habe ich noch mehrere ge-
trocknete Exemplare: Im Museum Hamburg 23&, Süd-Kamerun,
Yukaduma, Dr. Arnold Schultze leg. 10.—17. IV. 1911, resp. Süd-
Kamerun, Molundu, Dr. Arnold Schultze leg. 17.—22. XII. 1910
(Material der Exped. Herz. Mecklenburg). Im Museum Berlin
15 32; Kamerun, Ngoko-Station, Hösemann leg., 2. V. 1902;
S. O.-Kamerun, Lolodorf, L. Conradt leg.; Franz. Congo, Ogowe;
Niemiremlu (?), 3. XI. 1890, Dr. Stuhlmann leg.; Kamerun,
Bipinti; S.-Kamerun, Bipindi, G. Zenker leg., III. 1898; N.-
Kamerun, Johann-Albrechtshöhe, L. Conradt leg.; Undussuma,
Stuhlmann leg. ; Nyassa-See, Langenburg, 26. VII.—8. VIII. 1898,
Dr. Fülleborn leg.®). Im Wiener Museum 5 22, Urwald-Beni,
Okt. 1910, Grauer leg. Im Pariser Museum 1 &, Afr. orient. angl.,
Kisoumou, Victoria-Nyanza, Ch. Alluaud leg. 1904.
Diese getrockneten Stücke sind auf dem Hinterleibe vielfach
‚nicht so scharf gezeichnet wie die obigen Alkoholstücke. Meist
fehlen die schmal dreieckigen Makeln auf der Medianlinie der
Dorsalfläche völlig; die beiden W-förmigen Figuren sind nicht
immer so deutlich, indem die Innenäste des W schwächer werden
oder gar ganz verschwinden; in letzterem Falle ist also die Zeich-
nung auf Segment VIII und IX.ähnlich wie auf den vorherge-
henden. Die Dorsalfläche des Körpers ist meist weißlich (gelblich-
oder rötlichweiß) oder gar schneeweiß; nur das letzte Segment
bleibt in der Analpartie gelb. Die Schwanzborsten des 2 sind un-
gleich; die mediane ist viel dünner und nur etwa ?/; so lang wie die
lateralen; sie sind alle bewimpert. Beim & ist die mediane Schwanz-
borste ganz rudimentär, aus etwa 7 Gliedern bestehend; die la-
teralen Schwanzborsten sind etwa 22/, mal so lang wie der Körper,
und weniger bewimpert als beim 2. Schwanzborsten des & dunkel-
5) Diese 3 Stücke (2 JS, 19) sind kleiner als die übrigen, so groß wie
die d Co-Type.
7. Heft
12 Dr. Georg Ulmer:
braun, schmal gelb geringelt, besonders in der basalen Hälfte;
Schwanzborsten des 2? am Grunde bräunlich oder graubräunlich,
allmählich heller werdend, größtenteils gelblich. Die Vorderbeine
des $ sind etwa ?/; bis %4 so lang wie der Körper; der Schenkel ist
kürzer als die Tibie, der Tarsus etwa 1?/, so lang wie die Tibie.
Am Vorderbein des @ sind Schenkel und Tibie etwa gleichlang,
Tarsus etwas länger als die Tibie. Die Krallen des Vorderbeines
(3) sind ungleich an Größe (die äußere kleiner als die innere); die
äußere ist undeutlich hakig, die innere stumpf; bei der $ Subimago
ist die äußere Kralle deutlich hakig wie an den andern Beinen. —
Fig. 12. Fig. 13.
Beim 3 sind die Genitalfüße schlank, nur dreigliedrig, das vierte
Glied fehlt (vgl. Eatons Figur, 1. c.); Loben des Penis gerade, dick,
am Ende mit kleinem lateral gerichteten Dorn oder Zähnchen
(Fig. 11b).
Körperlänge des &: 17—23 mm®); Länge des Vorderflügels:
16—22 mm; Flügelspannung: 33-47 mm; Länge der Schwanz-
borsten: 46—65 mm; die S$ vom Nyassa-See (Museum Berlin)
sind noch etwas kleiner als obige Angabe. Das größte ® hat
62 mm Fülgelspannung, 38 mm Körperlänge und Schwanzborsten
von etwa 40 mm Länge (Museum Wien).
Es sei noch erwähnt, daß die Nervatur völlig regelmäßig
gebildet ist (etwa so wie Eaton 1913, p. 275, sie für ‚,Pentagenia
sp.?“ abbildet) und nicht der Figur von Naväs (1911, 1. c.) ent-
sprechend; Naväs hat sich in der Darstellung der Region des Sector
radii (Vorderflügel) augenscheinlich geirrt; seine neue Gattung
Eatonica (1913) ist deshalb wohl unbegründet.
Verbreitung: Von Togo und Kamerun durch das Kongo-
Gebiet nach Deutsch- und Britisch-Ostafrika.
°) 2 Type (Naväs) hat 18 mm Körperlänge.
Ephemeropteren von Äquatorial-Afrika. 13
7. Adenophlebia ornata n. sp.
&: Kopf hellgelb, die Ozellen schwarz gesäumt; die Turban-
augen (deren Kanten sich berühren) graurötlich, die basale Partie
der Augen schwarzgrau. Brust hellgelb, an den Seiten schwarz-
braun gesprenkelt. Abdomen (Fig. 12) weißlichgelb, mit dunkel-
braun gesäumten postsegmentalen Rändern der Tergite, über der
Seitenlinie auf allen Segmenten mit dunkelbraunen Makeln, die
oral ausgebuchtet sind; diese Makeln sind auf den ersten 4 Seg-
menten nur durch den dunklen Hinterrandsaum miteinander ver-
bunden, auf den folgenden aber ist der ganze Zwischenraum
zwischen ihnen durch gleiche Färbung ausgefüllt; das letzte Seg-
ment ist gelb, ohne Makeln. Beine weißlich, Krallen alle gleich,
hakig endigend. Basis der Genitalfüße gebräunt, im übrigen weiß-
lich. Schwanzborsten weißlich, breit braun geringelt. Flügel
hyalin, farblos, mit dunkelbraunen, zackigen Querbinden; die
Vorderflügel (Fig. 13a) zeigen eine ununterbrochene Ouerbinde
vor der Mitte und weiter basal zwei
schmälere, unterbrochene; die Hin-
terflügel (Fig. 13b, d) sind mit zwei
QOuerbinden geziert, von denen die
eine den ganzen Apex füllt, während
die andere, unterbrochene sich vor der
Flügelmitte befindet; Costal- und Sub-
costalraum sind vor dem Apex ge-
trübt; die Adern sind farblos, die L.
Oueradern deshalb recht undeutlich.
Nervatur siehe Fig. 13! Zweite und
dritte Analader entspringen aus ge-
meinsamem Stiel; zwischen ihnen drei Fig. 14.
unverbundeneAdern.DieinFig.13a mit
einer Klammer am Apex bezeichnete Flügelpartie zeigt im rechten
Flügel kleine Abweichungen in der Zahl der Queradern (Fig 13c).
Der Penis ist in zwei Stäbe gespalten, deren Ende deutlich abgesetzt
ist (Fig. 14a, b); Genitalfüße ähnlich wie bei Adenophlebia dislocans
Walk. (vgl. Eaton, Revis., Mon. t. XIII, £f. 21).
Subimago: Körper gelb bis rötlich, dunkle Zeichnungen auf
dem Abdomen wie bei der Imago, Flügel gelblichgrau oder grau, “
mit dunklen Querbinden (s. oben!); Beine hellgelb.
Körperlänge: 7 mm; Länge der Vorderflügel: 7 mm; Flügel-
spannung also etwa 15—16 mm (8).
Material: 1 &, 3 Subimagines; Kamerun, Lolodorf, Leutnant
Jacob leg., Prof. Ziemann ded., Jr. No. 1600/07; sämtlich im
Museum Berlin; konserviert in Alkohol; im gleichen Museum noch
1 (trocken) aus Kamerun, Johann-Albrechtshöhe, L. Conradtleg.
8. Caenis eibaria Etn.
Material: Zahlreiche Exemplare im Museum Brüssel aus Belg.
Kongo, leg. Waelbroeck, 17. Okt. 1899, 23. Okt., 1., 3., 7., 9. März,
22., 29. April, 23. Febr., 21., 24. August.
a
7. Heft
14 Dr. Georg Ulmer:
Die Körperlänge dieser Stücke ist 2—2%, mm; die Flügellänge
1,75—2,75 mm.
Ferner zahlreiche Exemplare im Museum Koenig, Gebel
Achmed Aga, (Bahr el Abiad), 21.—23. II. 1913 (in Alkohol).
Verbreitung: Belg. Kongo, Quellgebiet des Nil, Nyassa-See.
9. Caenis kungu Etn.
Material: Einige Exemplare im Museum Brüssel, Belg. Kongo,
leg. Waelbroeck, 1. März, 3. März 1899, 22. Apr., 29. Apr. 1899,
11. Okt. 1899, 30. Okt. 1896, 21. Nov. 1896. Im Museum Paris
einige &® (in Alkohol), Afrique orient. angl., Naivasha, Rift-Valley,
Ch. Alluaud leg., Dez. 1903. Verbreitung: Belg. Kongo, Britisch-
Ostafrika, Nyassa-See.
NB. Ich muß sagen, daß ich diese 2 Caenis-Arten durch andere
Merkmale als ihre verschiedene Größe nicht unterscheiden kann.
Ob dieser Unterschied genügt?
10. Prosopistoma Deguernei
Vayss.
Senegal. — Nur im Nym-
phen-Zustande bekannt. Pro-
sopistomaist immer noch eine
unaufgeklärte Gattung, die
Imago ist unbekannt.
a 4 11. Trieorythus SjoestedtiUlm.
Fig. 15. (Caenis? Sjoestedti Ulm.
1909). Der von E. Petersen kürzlich genauer beschriebene Tri-
corythus discolor Burm. aus Süd-Afrika steht dieser Art sehr nahe
und ist vielleicht identisch damit. Neues Material könnte ent-
scheiden.
12. Trieorythus varieauda Pict.
Die Herren Handlirsch und Zerny sandten mir vier im Wiener
Hofmuseum aufbewahrte Typen Pictets (d&) zur Untersuchung,
so daß ich als Ergänzung der Beschreibung bei Eaton (Rev.
Monogr. p. 139) folgendes geben kann: Pronotum an den Seiten-
rändern schwarz, ebenso auch die Mitte des Pronotum; Mesono-
tum in den seitlichen Suturen schwärzlich, aber diese dunkle
Färbung ist nicht so auffallend wie auf dem Pronotum. Abdomen
(Dorsalfläche) auf allen Segmenten mit schwärzlichem Hinterrand-
saum, der manchmal jederseits mit einem schwärzlichen Punkte
endigt; die Hinterrandsäume der letzten 4 oder 5 Segmente breiter.
Von den schwarzen Artikulationsringen der Schwanzborsten gehen
je 2 schwarze Linien nach dem Apex jedes Gliedes. An den Beinen
sind die Schenkel innen und außen dunkel. — Die Genitalfüße
des & (Fig. 15a) sind zweigliedrig, ähnlich wie bei Tric. longus n. SP.,
das Endglied etwas länger als das Basalglied; letztes Sternit nur
wenig (rundlich) vorgezogen; Penis schlank, in der basalen Hälfte
dicker als in der etwas abwärts gebogenen apikalen, flaschen-
Ephemeropteren von Äquatorial-Afrika. 15
förmig (lateral, Fig. 15a), ventral (Fig. 15b) bis zur Mitte gespalten.
Länge des Vorderflügels: 4,5 mm; Länge der Schwanzborsten:
10 mm. — ® unbekannt. Neues Material nicht vorhanden.
13. Trieorythus latus n. sp.
Etwas kleiner als T. varıcauda Pict., in der Färbung ähnlich.
Auf dem Abdomen sind die schwärzlichen (schwarzgrauen) Makeln
meist mehr ausgebreitet, so daß sie (bei zusammengeschobenen
Segmenten) die ganze Fläche einnehmen; die schwarzen Linien
auf den Schwanzborsten undeutlicher. — Außer den im ganzen
mehr gelblich gefärbten Exemplaren kommen auch solche vor,
deren Brust und Hinterleib (auf der Dorsalfläche) gänzlich grau-
schwarz gefärbt sind und deren Flügel ebenfalls nicht gelblich,
sondern dünkelgrau sind und schwarze Adern besitzen. — Der
Penis (Fig. 16,17) ist sehrdick, in Dorsalansicht (Fig. 16) schmäler
/
|
Fig. 16. s Rig’1%
als in Lateralansicht (Fig. 17), auf der Dorsalfläche der ganzen
Länge nach aufgespalten, auf der Ventralfläche aber nicht; die
Genitalfüße (Fig. 17) sind dreigliedrig, das mittlere Glied ist =
längste; das letzte Sternit weit vorgezogen (lateral Fig. 17), a
Hinterrand stumpfer als bei der folgenden Art (Fig. 16, en
rz es PP sind den Sg ähnlich, ich habe allerdings nur Subimagines
er
Körperlänge: 3— fast 4 mm; Länge des Vordertlügels: etwa
4 mm; Flügelspannung 9 mm; Länge der Schwanzborsten (8):
9—10 mm, 2 (Subimago): etwa 5 mm.
Material: Zahlreiche 83 (und Subimagines) im Museum Brüssel
vom Belg. Kongo: Leopoldville, E. Wilverth leg. und Kinchassa,
10. 14., 17., 22., 26., 30. Okt., 1899, 7., 22., 29. April 1899, Wael-
broeck leg. 21., 25. August 1899, 12. März 1899, 3. März 1899,
22. Febr. 1899, 21. Mai 1899, 7. März 1899, 12. Apr., 21. Nov. 1896,
22. Okt. 1896, 11. Okt. 1896.
Ferner (in Alkohol) ziemlich zahlreiche d& (und weibliche
Subimagines) im Museum Koenig, No. 5, Bahr el Djebel, 5. DIE
1910, Dr. Le Roi leg.
Verbreitung: Belg. Kongo und Ouellgebiet des Nil.
7. Heit
16 Dr. Georg Ulmer:
14. Trieorythus longus n. sp.
d: Kopf gelb, zwischen den schwarzen Augen dunkler; auf
der Stirn oft ein schwarzer Punkt; Brust etwas dunkler als der
Kopf, hell gelbbraun; Hinterleib hellgelb, am Apex dunkelgelb.
Fühler gelblich. Beine gelb, die Schenkel an den Kanten schwach
gebräunt, die Tibien hellgelb, die Tarsen wieder etwas dunkler.
Vorderbein etwas länger als Kopf und Brust zusammen; Tarsus
halb so lang wie die Tibia, diese ebenso lang wie der Schenkel;
Krallen gleich, rundlich. Hinterbeine ebenso lang wie Vorderbeine,
Mittelbeine etwas kürzer; Krallen an Mittel- und Hinterbeinen
ungleich, eine spitz, die andere stumpf. Schwanzborsten 3, ein-
ander gleich, mindestens 21, mal so lang wie der Körper, weiß,
die Suturen undeutlich schwärzlich, unbehaart. Flügel (Fig. 18)
Hip 18.) 5 Fig. 19.
milchig getrübt, schwach gelblich, die Adern hellgelblich, Subcosta
und Radius nicht dunkler. Genitalfüße (Fig. 19, 20) sehr lang,
zweigliedrig, das zweite Glied länger (11% mal) und schmäler als
das erste; das erste Glied (lateral, Fig. 19) in der Mitte am dünnsten,
das zweite an der Basis am breitesten; Penis sehr lang, einen
dünnen Stab bildend, das Ende etwas erweitert und in zwei kurze
Spitzen gespalten (lateral, Fig. 19, ventral, Fig. 20).
Körperlänge: 4,8—5 mm; Länge des Vorderflügels: 5 mm;
Länge der Schwanzborsten: 13 mm. Sehr selten sind etwas kleinere
Exemplare.
© unbekannt.
Subimago ($): im ganzen etwas dunkler als die Imago, mit
mehr grauen Tönen; Flügel hellgrau, oft sehr hübsch perlmutter-
artig glänzend, Subcosta und Radius manchmal etwas dunkler
als die übrigen Längsadern. Schwanzborsten bewimpert. Die
Genitalanhänge sind schon ganz gut erkennbar; besonders stimmt
der Penis völlig mit dem der Imago überein; die Genitalfüße er-
scheinen plumper; beide Organe noch nicht so weit vorgezogen.
Körperlänge und Flügellänge ähnlich wie oben.
Material: Im Museum Brüssel zahllose Exemplare (meist 3g,
im übrigen Subimagines dd) aus dem Belg. Kongo, Kinchassa,
Waelbroeck leg., 7. August 1899 (mit der Notiz: ‚Vol d’ephemeres,
commence & 7h soir, completement termine & 7.45h; temp. 20°
brise; grands feux d’herbes‘; zahlreiche Exemplare auch vom 3,.,
10., 20., 27., 31. März 1899; einzelne Stücke auch vom 14., 15.
Ephemeropteren von Äquatorial-Afrika. 17
Okt. 1899; ferner einzelne von Leopoldville, E. Clavareau leg.
14. März 1899. Ferner im Museum Koenig zahlreiche Subimagines
(3) vom Sudan, leg. Dr. le Roi: Meschra Zeraf (Bahr el Abiad),
23. 11. 1913; No. 1, Bahr el Djebel, III. 1910; No. 2, Dabba Ibrahim,
Sharak, 19.11. 1910; nördlich El Renk (Bahr el Abiad), 19. II. 1913;
alle diese (aus dem Museum Koenig) sind in Alkohol; die Exemplare
sind sämtlich größer als die Kongo-Exemplare (Länge des Vorder-
flügels 6 (oder etwas mehr als 6 mm); die Färbung ist mehr grau-
grünlich; Genitalanhänge übereinstimmend. — Verbreitung:
Belg. Kongo und Quellgebiet des Nil.
15. Clo6on marginale Hag. (?).
Die vorliegenden Exemplare unterscheiden sich nicht wesent-
lich von Material, das ich aus Java und Formosa gesehen habe,
Fig. 20. Fig. 21
Der Costalraum ist nicht ganz so dunkel wie der Subcostalraum
und enthält hinter der Bulla 3 bis 4 Queradern, voı ihr keine.
Körperlänge: 4—415, mm; Länge des Vorderflügels: 5 mm.
Material: 2 92 im Berliner Museum aus Kamerun, Garua
3.—12. VIII. 1909, bezw. Duma 21. VI. 1909, Riggenbach leg. ;
2 22 und 1 Subimago (?) im Brüsseler Museum von Kinchassa,
25. VIII. 1899, resp. 16. XI. 1896, Waelbroeck leg.; im Museum
Koenig 4 29, Bahr el Zeraf, 12. III. 1913, resp. Bahr el Ghazal,
5. III. 1913, resp. Bahr el Ghazal, 1. III. 1913 (abends).
NB. Esben Petersen beschrieb kürzlich ein Clodon africanum
n. sp. aus Zululand; vielleicht gehört das äquatoriale Material zu
dieser Art; aber ich hatte kein 3 zum Vergleiche. Die Flügeladern
des äquatorialen Material sind deutlich sichtbar, auch die gelb-
bräunlichen Queradern schon bei auffallendem Lichte; ferner ist
nicht nur der Costalraum, sondern auch der Subcostalraum (und
letzterer besonders!) gefärbt.
16. Centroptilum nitidum n. sp.
Kopf hellbraun, hintere Partie oft gelb, Pro- und Mesonotum
gelb, Metanotum und Dorsalfläche des Abdomen rötlich, Seiten-
Archiv für Naturgeschichte N
1915. A. 7. 2 7. Heft
18 Dr. Georg Ulmer: Ephemeropteren von Äquatorial-Afrika.
ränder und Hinterecken der Tergite etwas dunkler; Ventralfläche
des ganzen Körpers gelb; Apex des Hinterleibes oben und unten
dunkler. Augen schwarz, Beine gelb, Schwanzborsten weiß.
Vorderflügel (Fig. 21) farblos, hyalın, sehr stark irisierend und
prächtig glänzend, die Adern braun, die Queradern (mit Ausnahme
der apikalen innerhalb des Sector Radii liegenden) kräftig, von
schmalen braunen Schatten umgeben, so daß die Flügel, mit un-
bewaffnetem Auge betrachtet, gefleckt aussehen (besonders am
Costalrand und in der Mitte). Im Costalraum hinter der Bulla
mit etwa 3 bis 7 deutlichen und 2 bis 3 undeutlicheren Quer-
adern hinter der mittleren. Hinterflügel (Fig. 21) recht schmal, der
Apex gerade oder wenig nach unten gebogen; die hintere Längs-
ader undeutlich. — & unbekannt.
Fig. 22. Fig. 23.
Körperlänge: 4 mm; Länge des Vorderflügels: 4 mm.
Material: Etwa 30 92 im Museum Brüssel, Belg. Kongo,
Kinchassa, 4., 7., 20., 27. März 1899, 14. Okt. 1899, Waelbroeck leg.,
Leopoldville, E. Clavareau leg., 14. März 189.
NB. Ein größeres @ (Länge des Vorderflügels: 6 mm) mit
ähnlicher Flügelzeichnung ist wohl kaum dieselbe Art; im Vorder-
flügel sind die Queradern des Costalraumes z. T. unvollständig und
gegabelt; der Hinterflügel, dem ebenfalls die zweite Längsader
fehlt, zeigt einen viel längeren, geraden, gleichmäßig schmalen
Vorsprung. Material: 1 9, Khartoum, 8. III. 1913, leg. le Roi,
Museum Koenig.
17. Centroptilum sudanense n. sp.
& in Alkohol: Kopf und Brust grau; Hinterleib farblos, auf
dem II. bis VI. Tergit je zwei seitlich liegende, fleischrote (ziemlich
blasse) Makeln, die auf dem III., V. und VI. Segment am größten
sind; VIII., IX. und Basis des X. Segments hell fleischrot; auf den
Sterniten unter der Seitenlinie je ein braunroter, kurzer Strich
an den schwarz geränderten Stigmen. Augen schwarz, Turbanaugen
orange. Beine hellgrau, fast farblos, die Gelenke schwärzlich (mit
Ausnahme der Tarsengelenke). Flügel farblos, stark irisierend, die
Adern dunkelgrau bis graubraun, die Queradern heller; im Costal-
raum hinter der Bulla 4 bis 6 ungegabelte Queradern; Hinterflügel
(Fig. 22) ziemlich breit, die beiden Längsadern gut entwickelt, der
Costalvorsprung lang, spitz, auf die Fläche zurückgeschlagen.
Schwanzborsten weiß. Die Genitalanhänge des $ sind ziemlich
E. Strand: H. Sauter’'s Formosa-Ausbeute: Crabronidae u. Scoliidae. 19
kurz, ventral zusammengeneigt, spitz endigend, lateral (Fig. 23)
aus breiter Basis allmählich verschmälert; das zweite Glied das
längste, das dritte schwach abgesetzt. @ unbekannt.
Subimago (SQ) in der Färbung der Imago ähnlich; Genital-
füße des $ deutlich erkennbar.
Körperlänge: 5 mm; Länge des Vorderflügels: 5—5Y,, mm;
Flügelspannung also etwa 11—12 mm.
Material: 3 dd, Bahr el Zeraf, 12. III. 1913, Sudan, le Roi
leg., im Museum Koenig; einige Subimagines von gleichem Fundort,
zwischen dem 10. und 16. III. 1913, ferner von Gebel Achmed Aga
(Bahr el Abiad), 21—23. II. 1913 und 22. III. 1913, von Wad
Abkona (Bahr elAbiad) 23. III. 1913, von Lul (Bahr el Abiad),
18. III. 1913, alle im Museum Koenig, leg. le Roi. — Diese Sub-
imagines sind z. T. etwas größer als die beschriebenen dd.
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute.
Crabronidae und Scoliidae.
II. *)
(Die Gattung Psenulus nebst Nachtrag zu Sphex.)
Von
Embrik Strand, Berlin.
Gen. Sphex L.
Sphex auripygatus Strand
Von diesem im ersten Teil vorliegender Arbeit beschriebenen
Sphex ist inzwischen auch das 9 eingegangen, leider, ebenso wie das
g nur in einem Stück. Es weicht sehr wenig von dem dab; ist jedoch
etwas größer: Körperlänge 28 mm, Flügellänge 23 mm, Abdomen
6 mm breit. Ferner: Das fünfte Fühlergeißelglied ist deutlich
kürzer als das zweite. Mesonotum ist weniger dicht punktiert und
ganz schwach glänzend. Bauchsegmente schwarz mit rötlicher,
dreimal fleckförmig erweiterter Hinterrandbinde. Messinggelbes
Toment im Gesicht findet sich nur als eine schmale und verloschene
Binde auf dem Seitenrande des Clypeus sowie als je 2 kleine und
verloschene Flecke unter den Antennen. — Fundort: Fuhosho VIII.
Sphex aurulentus F.
Nachträglich hinzugekommen 5 d3 von Kosempo IX. 1909.
[Sphex formosicola Strand
Ein 2 von Tainan, das nicht von Sauter gesammelt ist.)
*) Fortsetzung aus Archiv für Naturgeschichte 1913, A. 3, p. 76—87
und 1913, A. 7, p. 152—165.
2% 7. Heft
20 Embrik Strand:
Gen. Psenulus Kohl
Psenulus taihorinis Strand n. sp.
Ein 2 von Taihorin, Formosa, 7. XI. 1911.
Die Antennen sind, wenn auch unverkennbar kolbenförmig,
für ein 2 auffallend schlank. Hintertibien unbestachelt.
Ähnelt sehr Ps. reticulatus Bingh. (in: Journal Bombay Nat.
Hist. Soc. XIV (1901), p. 289—290), so weit nach der Beschrei-
bung zu urteilen ist, ist aber kleiner: Körperlänge 7”—8 mm (ohne
den hier weit vorragenden Analstachel), Flügellänge 6 mm, der
Antennenschaft trägt aber eine ganz kurze und spärliche grauliche
Behaarung und an der Geißel ist erst unter dem Mikroskop eine
höchst feine, grauliche Pubeszenz erkennbar; Front und Vertex
zwar fein, jedoch unverkennbar punktiert, spärlich und kurz grau-
lich behaart; der Ausschnitt in der Mitte des Vorderrandes des
Clypeus ist so deutlich, daß die dadurch gebildeten kleinen Ecken
zähnchenähnlich vorstehen;; auch Mesonotum ist, wenn auch stark
glänzend, unverkennbar punktiert und mit deutlichen eingedrückten
Längslinien, ohne besondere Skulptur am Hinterrande; auch
Scutellum glänzend, punktiert, ohne sonstige Skulptur; die Basal-
area des Mediansegments bildet sozusagen eine ziemlich tiefe Quer-
furche, deren Hinterrand steil abfällt und deren flacher Boden
Längsrippen zeigt, die unter sich ziemlich weit entfernt sind und
leicht schräg verlaufen und von denen die beiden mittleren vorn
fast zusammenstoßen, nach hinten aber breit divergieren, während
ihr etwas runzliger Zwischenraum sich nach hinten als eine besonders
vorn tiefe Mittellängsfurche bis-zur Spitze des Mediansegments
fortsetzt, worin sich feine Querrippen erkennen lassen; die zwischen
dieser Längs- und der basalen Querfurche sich befindenden, wulst-
artig erscheinenden Seitenpartien des Metanotum sind glatt,
stark glänzend, kaum punktiert, während die Metapleuren oben
eine Längsbinde kurzer Querrippen tragen; dicht oberhalb der
Einlenkung des Petiolus zeigt das Mediansegment jederseits der
Spitze der Längsfurche eine ganz kleine, rundliche Einsenkung,
die Mesopleuren und untere Hälfte der Metapleuren glatt und
glänzend. Die Flügel sind, abgesehen vom Basalfelde, ganz schwach
fast unmerklich angeraucht; die zweite rekurrente Ader mündet
in die dritte Kubitalzellc, am Ende ihres proximalen Viertels ein,
und schon dadurch läßt sich die Art von Ps. reticulatus unter-
scheiden, bei dem jene Ader interstitial sein soll. Die zweite
Kubitalzelle ist vorn so verschmälert, daß ihre Länge auf der Mar-
ginalader nicht größer als ihre Entfernung von der zweiten rück-
laufenden Ader ist; dem Flügelmal ist sie ein klein wenig näher als
der dritten Kubitalquerader. Petiolus ist so lang wie Femur +
Trochanter + % Coxa III, länger als Tibia III, nach oben konvex
gebogen, oben abgeflacht und am Hinterende sogar der Länge
nach etwas ausgehöhlt, äußerst fein und spärlich graulich behaart.
Abdomen ist sehr stark glänzend, wie poliert erscheinend. — Auch
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Crabronidae u. Scoliidae. 21
mit Ps. nigrinervis Cam. (in: Ann. Mag. Nat. Hist. (7) 10 (1902),
p. 63—64) von den Khasia Hills offenbar nahe verwandt, bei dem
jedoch das Mediansegment abweicht, die proximale der Kubital-
zellen ist bei unserer neuen Art so lang wie die beiden anderen zu-
sammen, während bei nigrinervis ‚‚the first cubital cellule is half
the length ofthe third, and receives the recurrent nervure in the
basal fourth‘“, eine Angabe, die wohl auch auf nigrinervis nicht
passen wird; es soll wahrscheinlich ‚the second cubital cell“
heißen, auch in dem Falle paßt sie aber nicht gut auf unsere Art,
bei der die erste rekurrente Ader fast interstitial ist.
Psenulus ornatus Rits.
Ein & von Kankau, 7. IV. 1912.
Die Beschreibung von Psen. ornatus Rits. 2 (in: Entomol.
Monthly Mag. XII. (1876), p. 185—6) paßt bis auf folgendes, wobei
auch der Geschlechtsunterschied zu berücksichtigen ist: Körper-
länge 8.5 mm, Flügellänge 6 mm, Scutellum hat im ganzen 4 gelbe
Flecke, nämlich zwei jederseits, gelb sind außerdem die Schulter-
höcker und je ein ganz kleiner Fleck hinter diesen, die dritte Kubital-
zelle ist kostalwärts nur ganz wenig verschmälert und die dritte
Kubitalquerader in Übereinstimmung damit wenig gekrümmt und
wenig schräg (also nicht wie in der Figur 1. c., p. 186, dargestellt),
die Beine I—II sind gelb, nur die Hinterseite der Femoren II ist
dunkel, am III. Paar ist die Basis der Coxen schwarz, letztere sonst
gelb, diese Beine sonst braungelblich mit dunklerer Vorderseite
der Femora und dunkleren Tarsen.
Ob diese Abweichungen, die einzigen, die nach der etwas kurz-
g:faßten Beschreibung dis Psen. ornatus festzustellen sind, als
sexuell oder geographisch (oder vielleicht beides) anzusehen sind,
läßt sich so nicht entscheiden. Wenn sie geographisch sind, möge
der Varietätsname kankauensis m. eintreten.
Psenulus formosicola Strand n. sp.
Viele 22 von: Taihorinsho, 7. IX., 7. X., Taihorin IV., V.
(Type!), 7. VI., 7. VIIIL., 7. XI., 7. IX., Kosempo, dd von: Anping
1. 1910, VIII. 1909, V. 1910, Taihorin 7. VIII. (Type!), V. 1910,
7. VI. 1911, Taihorinsho X. 1909.
9. Schwarz, Tegulae und wenigstens die Spitze der Tarsen-
glieder braungelblich, die Fühlergeißel am Ende unten gerötet.
Flügel hyalin, ganz schwach rauchfarbig angeflogen und stark
irisierend, Geäder und Flügelmal schwarz. Die feine und spärliche
Behaarung ist weiß, auch im Gesicht, wo sie etwas silbrig schimmert,
nicht dichter als daß das Tegument zum Vorschein kommt; sie
fällt auch, abgesehen vom Gesicht, nirgends deutlicher auf, als.
daß das Tegument, flüchtig angesehen, kahl erscheint. Hinter-
ränder der Dorsalsegmente wenigstens seitlich fast linienschmal
heller gefärbt, während sie mitten, abgesehen von den 2—3 hinteren
Segmenten, nicht oder kaum heller sind. — Hintertibien mit
7. Heft
29 Embrik Strand: H. Sauter’s Formosa- Ausbeute.
wenigen, feinen, aus der Behaarung nicht ausragenden Stacheln
bewehrt.
Das dritte Geißelglied ist so lang wie das vierte, ein wenig
länger als das erste, um ein Fünftel kürzer als das zweite Glied.
Der Clypeusvorderrand bildet zwei kleine, nicht leicht zu sehende
Zahnhöckerchen. Am Seitenrande des Clypeus, jedoch von dem
Augenrande unverkennbar entfernt, befindet sich eine kleine, aber
tiefe Grube. Scheitel glänzend, fein und spärlich punktiert ; seine
hintere Abdachung noch stärker glänzend. Mesonotum glänzend,
deutlich, aber nicht dicht punktiert, die zweieingedrückten Längs-
linien in der vorderen Hälfte nicht scharf markiert, jedoch dennoch
recht deutlich, weil breit. Am Seitenrande des Mesonotum ist
eine charakteristische Furche, die durch scharfe, hohe Querrippen
in Grübchen aufgeteilt wird, während am Hinterrande ein durch
kurze Längsrippen, die vorn allmählich sich verlieren, charak-
terisiertes Feld, das von der Umgebung nicht scharf begrenzt ist,
dennoch aber etwa als eine Querbinde erscheint, sich befindet.
Scutellum ist stärker glänzend als das Mesonotum, am Vorder-
rande furchenartig tief niedergedrückt, welche Furche im Grunde
Längsrippen, von denen die mittlere am deutlichsten ist und welche
dieFurche alsoder Quere nach aufteilen, zeigt. Postscutellum weniger
glänzend als das Scutellum, punktiert. Basalarea des Median-
segmentes als eine tiefe, fast furchenförmige, aber im Grunde
flache und daselbst scharf markierte Längsrippe, welche jedoch
in der Mitte einen abgestumpft dreieckigen Raum frei läßt, von
welchem nach hinten eine bis zur Mitte der hinteren Abdachung
des Mediansegmentes erstreckende Längsvertiefung verläuft, die
vorn so breit wie der gedachte Raum ist und von diesem durch eine
ganz feine Querrippe getrennt wird; von ihrem etwas verschmä-
lerten, scharf gerandeten Hinterende verläuft eine feine Längsrippe
bis zur Spitze des Mediansegmentes. Die zwischen den genannten
Furchen sich befindenden seitlichen Partien des Metanotums
sind glänzend, fein, nach hinten zu deutlicher längsgestrichelt;
der Stutz und die Seiten des Mediansegmentes sind grob gerunzelt
und matt. Petiolus ist so lang wie die hinteren Femora, oben seiner
ganzen Länge nach mitten eingedrückt, glatt und glänzend, schwach
nach oben konvex gekrümmt. Das erste Bauchsegment (das zweite,
wenn man den Petiolus als das erste betrachtet) ist in der Basal-
hälfte mitten halbkreisförmig seicht ausgehöhlt, welche Aushöhlung
runzlig und ganz matt ist. Abdomen ist stark glänzend, wie poliert.
Die zweite Kubitalzelle bildet ein Dreieck, dessen vordere
und proximale Spitze abgestumpft sind (also richtiger ein Fünfeck)
und empfängt die vordere rücklaufende Ader in der hinteren der
beiden proximalen Ecken, während die zweite rücklaufende Ader
in die dritte Kubitalzelle einmündet und zwar so weit von der
zweiten Kubitalquerader wie die erste rücklaufende Ader von der
ersten Kubitalquerader entfernt ist.
Körperlänge 6—7 mm.
O. Kröber: Die Myopa-Arten der nichtpalaearktischen Regionen. 23
Das & weicht vom 2 wenig ab. Die knotigen Fühler sind unten
(abgesehen vom Schaft und dem ersten Geißelglied) braungelb,
sonst matt schwarz. Das dritte Geißelglied ist fast unmerklich
länger als das vierte, deutlicher kürzer als das zweite, doppelt so
lang wie das erste Glied. Die braungelbliche Färbung der Tegulae
ist heller, alle Metatarsen und Tarsen sind hell braungelblich,
ebenso die Tibien I und die Spitze der übrigen Tibien, die Femoren
I sind bräunlich.
Die Myopa-Arten der nicht-palaearktischen
Regionen.
Von
O. Kröber, Hamburg.
Nur aus Nordamerika ist eine größere Anzahl Arten dieser
Gattung bekannt geworden, im ganzen 17, von denen zwei, M.
rubida Big. und M. maculifrons Big. als Glossigona beschrieben,
von Aldrich aber in diese Gattung gestellt worden sind. Südamerika
hat bisher noch keinen Vertreter der Gattung gebracht, ebenfalls
Australien. AusderorientalischenRegionistnureine Art, M. cinctaF.
beschrieben worden, von der aber nicht feststeht, ob sie wirklich
in diese Gattung gehört. Aus dem tropischen Afrika stammen
zwei Arten, M. oestracea Lw., die größte der ganzen Gattung, und
M. Schulzei Bezzi. Aus dem Norden Afrikas, also schon dem Gebiet
der palaearktischen Region sind in letzter Zeit verschiedene
sonst rein palaearktische Arten neben solchen, die nur dem Nord-
rande anzugehören scheinen, beschrieben worden: M. minor
Strobl, M. varia Wied. = M. picta Wied., M.testacea L., M. buccata
L., M. occulta Wied. und M. dorsalis F. Myopa insignis Jaenn.
von Abyssinien scheint Vertreter einer neuen Gattung zu sein.
Außer diesen Arten existiert noch eine M. cingulata F. ohne Vater-
landsangabe, die aber offenbar nicht palaearktisch ist.
I. Die Arten der afrikanischen Region:
1. Myopa Schulzei Bezzi,
Denkschr. mediz.-naturw. Ges. Jena, XIII, p. 200 (1908).
„Fusca, luteo-pilosa, thoracis dorso nigro-nitido, vittis duabus
longitudinalibus albis, scutello pallido maculis duobus lateralibus
nigris et dense nigro-villosis, abdomine albo-variegato, fronte rufa,
luteo-fusco-variegata, facie genisque albo-luteis cano-micantibus
barba nulla maculis lateralibus 5—6 utrinque, pedibus rufis albo-
variegatis femoribus tibiisque nigro biannulatis, alis cinereo-
hyalinis basi luteis, nervi tertii longitudinalis basi et transversali
7. Heft
24 O. Kröber:
minori leviter nigromaculatis, nervo longitudinalis secundo ad
apicem fracto costam non attingente. Long. corp. mm 9, alar. mm5.
Ein Männchen aus dem Klein-Namalande; Steinkopf, Juli 1904.
Von oestracea Lw. (Wien. entom. Monatsschr. VII., 15, 38, &
(1863) aus Bloemfontein, Orangestaat, verschieden durch die
Färbung des ganzen Körpers, den glänzenden Thoraxrücken und
die kleinere Statur; im übrigen ziemlich gut mit der kurzen Be-
schreibung übereinstimmend. Von insignis Jaennicke [Abhandl.
Senckenb.-Ges. VI, 404 (96), 130, 2 (1867)] aus Simen, Abyssinien,
verschieden durch den nicht gerinnelten Thoraxrücken, den
Kopfgipfel ohne lange, schwarze Haare, das nicht tiefschwarze
3. Fühlerglied, den nicht rostbraun glänzenden Hinterleib und die
Schenkel mit 2 braunen Ringen; ist aber durch Schildchen- und
Flügelfärbung nahe verwandt. Auch die M. arabica Macquart
[Dipt. exot., Suppl. IV, 2, 9. (138), 2 (1851)], aus Dijdda, Arabien,
scheint eine verwandte Art zu sein. — Ein wichtiges Merkmal ist
die Verbrechung der 2. Flügellängsader vor der Randader; bei
keinem Schriftsteller ist von dieser Sache Erwähnung zu finden,
und vielleicht haben wir es nur mit einer zufälligen Abnormität
zu tun. Bei dem einzigen vorhandenen Exemplar ist jedoch die
Verbrechung bei beiden Flügeln regelmäßig vorhanden.
Kopf groß, geschwollen, ganz kahl, außer an der Stirn und in
der Mitte des hinteren Teiles; ist ganz von weißgelblicher Farbe,
die Stirn ausgenommen, mit starkem, weißen Glanze. Die Wangen
zeigen an den Seiten 5—6 dunkle, nicht sehr bestimmte Flecken,
welche in 2 Reihen geordnet sind, 3 kleinere’oben und 2—3 größere
unten; der Hinterrand der Augen ist oben braun. Augen klein,
nackt, mit bläulichen Reflexen und mit kleinen, ganz gleichen
Feldern. Stirn breit, hervorragend, rechtwinklig vorn kaum etwas
schmäler, gelb, mit unbestimmten dunklen Seitenflecken, Ozellar-
fleck klein und schwarz, mit kurzen, gelblichen Haaren, an der
Wurzel eines größeren durchsichtigen dreieckigen Fleckens gelegen;
2 deutliche divergierende, schwarze Ozellarborsten, nach vorn und
außen gerichtet; die Haare gegen den Gipfel immer länger werdend.
Mundöffnung klein, schmal; Rüssel wie gewöhnlich, im Grundteile
schwarz, nach der Knieung graugelb; Taster dünn, lang, keulen-
förmig, haarig, schwarz, am Grunde gelblich. Fühler kurz, braun-
rot, mit kurzen, schwarzen Haaren, das 2. Glied so lang wie zweimal
das 3., das 3. Glied rund-eiförmig, braun, grau bereift, mit deutlichen
weißen Grundflecken;; Fühlerborste kurz, dunkel, mit verlängertem
Wurzelgliede. Thorax viereckig, mit gelblichen, an den Seiten
gegen hinten längeren Haaren; glänzend schwarz, die Seiten des
Rückens auch vor dem Schildchen und den Pleuren rot; die 2
weißen Längsstriemen sind sehr deutlich, entfernt und parallel,
bis hinter die Naht verlängert. Auf der Brust sind schwarze Flecken
zwischen den vorderen und mittleren Hüften zu bemerken. Das
Schildchen ist in der Mitte vertieft, fast zweilappig, am hinteren
Rande mit langen, borstenförmigen, gelben Haaren, von gelber,
Die Myopa-Arten der nichtpalaearktischen Regionen. 25
graubereifter Farbe; die 2 schwarzen Flecken sind sehr deutlich
und wegen der dichten schwarzen Haare wie 2 Beulen hervoı-
ragend. Hinterleib kurz, gekrümmt, ohne Glanz, mit ziemlich
langen und dichten gelben Haaren, dunkelbraun, mit rotgelben
Hinterrändern der Ringe, an den Seiten und am Bauch rot und
überdies mit unregelmäßigen Flecken von silbernem Toment;
Genitalien vergrößert, rot. Schwinger mit dunkler, weißlich
bereifter Keule und gelbem Stiel. Beine stark, mit langen, gelben
Haaren, rot, mit Flecken von silbernem Toment und mit den 2
erwähnten schwarzen Ringen, welche an den Schenkeln minder
regelmäßig sind; Tarsen gelb, mit dem hinteren Metatarsus am
Grunde verdunkelt; Klauen gelb, gegen die Spitze schwarz. Flügel
ungefleckt, mit dunklem, verlängerten Flecke am Grunde der
3. Längsader (d. h. die erste Basalzelle ist vom Grunde bis an die
Wurzel der 3. Längsader verdunkelt); die dunkle Säumung der
kleinen Querader ist kaum vorhanden. Die Flügeladern sind ab-
wechselnd gelb und braun und erscheinen daher bunt.“
2. Myopa oestracea Lw.
d: Die größte bekannte Myopa-Art. Kopf seidig weiß, mit
sehr zarter, weißer Behaarung und dem Anfang eines zarten,
kurzen Backenbartes. Wangen mit fünf schwarzen Flecken.
Rüssel kurz, schwarz. Taster fädlich, mit keuliger Spitze. Stirn
dunkel rotgelb, matt. Ein bräunlicher, ovaler Fleck liegt an der
Grenze des weißen Untergesichts neben den Fühlern. Ozellentleck
stark glänzend. Partie beiderseits matt dunkelbraun, weit als
abgerundeter Fleck auf die Stirn herabsteigend, sich vom Augen-
rand entfernend. Hier ist der Augenrand silberweißglänzend.
Diese beiden braunen Flecke und der Ozellenhöcker sind schwarz
behaart, sonst ist die Stirnbehaarung weiß. Hinterkopf oben hell-
braun mit zarter gelblicher Behaarung, unten weißlich mit weiß-
licher Behaarung, am Augenrand breit fleckig silberweißglänzend.
Fühler ziemlich lang, hellbraun. Erstes Glied kaum so lang als
breit; zweites bedeutend länger als das erste und dritte zusammen,
gleich dem ersten dicht, kurz, schwarz beborstet, weiß bereift,
vorn stark erweitert; drittes schwarz, wenig länger als breit, vorn
abgerundet, oben um die Borste herum weißglänzend. Borste lang,
braun, länger als das dritte Fühlerglied. Rückenschild stark
glänzend, im Grunde rein hellbraun mit schwarzer Mitte. Die
Schulterbeulen, die Anfänge von zwei zarten Linien zwischen
ihnen, ein Querfleck vor dem Schildchen und zwei von diesem auf-
steigende Anfänge von Längsstriemen silberweißglänzend, ebenso
die Mittellinie und die äußersten Seiten des Schildchens. Brust-
seiten hellbraun mit silberglänzender Fleckung. Unterhalb der
Schulterbeulen ist die kraterförmige Vertiefung weißgelb. Hinter-
rücken glänzend schwarz, wie poliert. Seitenflächen hellbraun,
weißschimmernd. Behaarung des Rückenschildes kurz, auf den
schwarzen Partien schwarz, auf den hellen Partien hellgelbbraun.
7. Heit
96 O0. Kröber:
Lange, hell gelbbraune Behaarung an denSchulterbeulen, denHinter-
ecken des Rückenschildes und dem Schildchen. Schildchen mit
zwei schwarzen, schwarz behaarten Flecken. Brustseiten mit
gelbem Haarbüschel über den Mittelhüften. Hüften und Beine
rein hellbraun, mit silberweißen Flecken. Schenkel an der Spitze
oben schwarzbraun gefleckt, unregelmäßig begrenzt. Behaarung
lang und dicht goldgelb. Schienen mit zwei schwarzen Ringen.
Behaarung kurz, schwarz. Tarsen hellbraun, erstes Glied dunkler.
Behaarung zart, schwarz, letztes Glied mit langen, sehr zarten
Borsten. Haftläppchen undKlauen rotbraun, Klauenspitze schwarz.
Schüppchen weißlich. Schwinger gelbbraun mit schwärzlichem
Knopf. Hinterleib hellbraun mit schwarzer Mitte. An allen Ringen
weißlicher, fleckiger Schimmer, namentlich auf den hellen Partien,
die den Hinterrand der Segmente ziemlich weit ausfüllen. Behaarung
lang, goldiggelb, zart. Analsegment hellbraun. Flügel groß,
bräunlich, an der Basis fast weißlichgelb. Flügellappen fast weiß.
Adern kräftig, größtenteils schwarz, an der Basis gelbrot.. Länge
11 mm, bis zur Flügelspitze 13 mm.
Caffraria — Transvaal. — Type &: K. k. Hofmus. Wien.
3. Myopa arabica Macq., Dipt. Exot., Suppl. IV, 165, 2 (1850).
d: „Long. 2% lin. Testacea. Thorace dorso nigro. Pedibus
annulis fuscis. Alis puncto fusco. Face jaune, a leEger duvet blanc.
Front et antennes testac&s. Thorax a dessus noir; Epaules et Ecusson
testaces, ainsi que l’abdomen. Cuisses & anneau brun avant l’ex-
tremite, jambes ä deux anneaux brunätres; l’un vers la base,
l’autre vers l’extr&emite. Ailes jaunätres; premiere cellule nervure
transversale bordee de brun; nervures normales.
Arabia. Dijdda.‘
4. Myopa maculata Macq., Suit. a Buffon II., p. 33.
„Semblable ä la pr&c&dente (M. variegata Meig.). Une tache
de duvet blanc de chaque cöte du deuxi&me segment de l’abdo-
men; quatrieme noir, ä bord posterieur blanchätre; cinquieme et
sixieme grisätres; anus ferrugineux. Cuisses anterieures ferrugi-
neuses, ä tache noire en dehors; point d’anneau aux jambes. Du
nord de la France.
5. Myopa meridionalis Macaq. 1. c., p. 34.
„Long. 5 lin. D’un ferrugineux brunätre. Face blanche.
Front fauve. Thorax noirätre, ä& lignes blanchätres. Jambes &
trois anneaux blanchätres. Nervures des ailes bordees de brun;
une tache noirätre au milieu de la premiere cellule posterieure.
Egypte. ?“
Die Beschreibung deckt sich vollkommen mit der von M. varia
Wied. = M. picta Wied.
ie
Die Myopa-Arten der nichtpalaearktischen Regionen. 27
6. Myopa nigrita Wied., Auss. europ. Zweifl. II, p. 246.
„Antennis fronteque ferrugineis, nigra abdomine parum ca-
nescente. Schwarz, mit wenig haargreisem Hinterleibe, rostgelben
Fühlern und Stirn. Länge 11% Linien.
Mogador.
Untergesicht wachsgelb, unter den Fühlern rein braun, auch
der Rand der Mündung braun. Drittes Fühlerglied an der Spitze
schwärzlich braun. Kopfschwarz. Flügel wenig gelblich. Schwinger
bleich gelblich. Hinterleibseinschnitt sehr schmal gelblich. Beine
schwarz.‘
7. Myopa varia Wied.,
l. c., p. 242, ist syn. zu M. picta Wied., die also auch in Ägypten
vorkommt. Type g: Senckbg. Mus.
Die Type trägt die Etikette ‚„Abyssinien“ Dr. Rüppell. Sie
ist ein blasses, wie es scheint, unausgefärbtes Exemplar von 11 mm
(bis zur Flügelspitze 13 mm) Länge. Liegt mir auch aus Tunis
vor, Hamman.
8. Myopa minor Strobl aus Tunis, Biskra, Hamman.
9. Myopa testacea L. aus Tunis, Hamman, Algier (auf Blüten
von Calendula arvensis).
10. Myopa buccata L. aus Tunis, Gafsa, Algier.
11. Myopa oceulta Wied., aus Tunis.
12. Myopa dorsalis F. aus Tunis.
II. Die Arten der orientalischen Region.
1. Myopa eineta F., Ent. Syst. IV, 399, 7.
„Testacea abdomina hamoso albo fasciato.
Habitat in India orientali; Dr. König.
Statura M. ferrugineae at minor. Antennae ferrugineae clava
acuminata. Frons vesicularis, alba utrinque puncto parvo, nigro.
Thorax obscure testaceus. Abdomen testaceum cingulis tribus
fere obsoletis, albis. Pedes testacei, apice nigri. Tibiae argenteo
parum nitentes.‘
Von unbekannter Lokalität möge hier folgen
Myopa eingulata F.,
die bei Fabricius 1. c., p. 399, 8, unmittelbar auf M. cincta folgt:
„M. atra. Thorace maculis abdomineque fasciis repandis
argenteis, alis dimidiato nigris.
Habitat .... Mus. Dom. Lund.
Antennae incumbentes, setariae, nigrae. Caput argenteum
linea frontali, atra. Thorax pilosus, ater linea lateralis maculaque
sub alis argenteis. Abdomen cylindricum, atrum segmentis basi
argentatis. Halteres albi. Pedes nigri. Alae ad marginem crassio-
rem dimidiato nigra.“
7. Heit
28 O. Kröber:
III. Die Arten der nordamerikanischen Region.
Eine große Ähnlichkeit besteht zwischen den mir bekannt
gewordenen Arten dieser Region und denen der palaearktischen.
9 alte Arten sind gut beschrieben und leicht unterscheidbar. Zu
ihnen kommen 2 neue Spezies. Die übrigen in dieser Gattung
aufgeführten Arten lassen keine sichere Deutung zu, weshalb ich
für sie eine besondere Bestimmungstabelle aufzustellen versuchte.
Eine Trennung der Tabellen für die Geschlechter ist wohl unnötig,
weil in jeder Beziehung große Übereinstimmung in denselben
herrscht.
Bestimmungstabelle der Arten.
1 Backen lang wollig behaart. Flügel größtenteils schwarz oder
gefleckt, wenigstens die Queradern breit fleckig gesäumt 2.
— Backen nackt oder doch nur mit wenigen gelbseidigen kurzen
Härchen
2 Gesicht ungefleckt; der ganze Körper sehr lang und dicht behaart
M. prilosa Will.
— Gesicht mit schwarzen Flecken
3 Flügel größtenteils schwarzbraun, an der Basis satt rotgelb,
mit glasheller Ouerbinde vor der Spitze M. fenestrata Coqu.
— Flügel bräunlich gewölkt M. pictipenmis Will.
4 Hinterleib vorherrschend rot, rostbraun oder gelbbraun 5.
— Hinterleib vorherrschend schwarz 9.
5 Hinterleib glänzend gelbbraun behaart M. flavopilosa n. spec.
— Hinterleib schwarz behaart 6.
6 Letztes Tarsenglied schwarz. Hüften mit schwarzer Spitze.
Schwingkölbchen mit braunem Knopf. Große matte Art mit
größtenteils schwarzem Rückenschild M. tectura Adams
— Letztes Tarsenglied gelbbraun. Hüften ganz rotbraun.
Schwingerknopf ganz weißlich T.
7 Zweites und drittes Fühlerglied gleich lang. Fühler sehr kurz.
Hinterleib ziemlich lang abstehend schwarz behaart. Erste
Hinterrandzelle am Rande geschlossen oder sehr kurz gestielt
M. curticornis n. SP.
— Zweites Fühlerglied bedeutend länger als das dritte, so lang als
Glied eins und drei zusammen. Hinterleib kurz anliegend
schwarz behaart 8.
8 Erste Hinterrandzelle geschlossen und lang gestielt M. clausaLw.
— Erste Hinterrandzelle offen M. clausa var. aperta Röder
9 Hinterleibsbehaarung hellgelb
(M. aßicalis Walk. ?) M. vesiculosa Say
— Hinterleibsbehaarung schwarz 10.
10 Flügel fast hyalin M. plebga Will.
— Flügel größtenteils dunkelbraun mit rotgelber Basis und glas-
hellem Flecken in der Diskoidalzelle und der ersten Hinterrand-
zelle M. fenesirata Coqu.
Die übrigen nordamerikanischen Arten würden sich nach
den Beschreibungen folgendermaßen unterscheiden lassen;
Die Myopa-Arten der nichtpalaearktischen Regionen. 29
1 Fühler kopflang; Hinterleib schwarz M. longivornis Say
— Fühler kürzer als der Kopf 9,
9 Erste Hinterrandzelle geschlossen, Hinterleib schwarz 9.
— Erste Hinterrandzelle offen A
3 Stirn mit zwei divergierenden schwärzlichen Striemen; 7 mm
M. maculifrons Big.
— Stirn ohne solche Zeichnung; 5 mm lang M. conjuncta Thoms.
4 Hinterleib rot, dritter Ring mit zwei schwarzen Strichen.
Behaarung gelb M. bistria Walk.
— Hinterleib schwarz oder pechbraun 5.
5 Rückenschild mit vier sammetschwarzen Flecken
M. pulchra Coqu.
— Rückenschild ohne sammetschwarze Makeln 6.
6 Hinterleib rotgelb mit grauen Haarflecken 6,5 mm
M. vicaria Walk.
— Hinterleib leuchtend rot, ohne solche Zeichnung, 8 mm
M. rubida Big.
M. maculifrons Big. und M. rubida Big. sind als Melanosoma-
Arten beschrieben worden, von Aldrich aber in diese Gattung
Myopa aufgenommen.
1. Myopa pilosa Will.
d: Gelbbraune, gelb tomentierte Art mit auffallend langer
Behaarung. Kopf seidig weißgelb, auf den Wangen ein Flecken
zarter schwarzer Haare. Sonst ist die Behaarung zart, wollig,
weiß oder weißgelb. Gesichtsgruben unter den Fühlern schwärzlich,
matt. Rüssel kurz, schwarz. Stirn ockerfarben mit braunroter
Längsstrieme, die sich oben spaltet. Parallel zum senkrechten
Teil verläuft vom Augenrand noch je ein brauner Strich nach der
Seite des Fühlerhöckers zu. Ozellenfleck glänzend gelbbraun.
Stirn und Scheitel lang schwarz behaart. Fühler dunkelbraun,
verhältnismäßig kurz. Erstes Glied ganz klein, gleich dem zweiten
lang und dicht schwarz behaart; drittes halb so groß als das zweite,
hell rotgelb, dreieckig, stumpf, weißlich tomentiert. Borste rotgelb,
lang, an der Spitze dunkler. Hinterkopf oben dunkel rotbraun,
lang schwarz behaart, unten weißgelb, weißlich behaart. Thorax
dunkel rotbraun. Rückenschild durch die zusammengeflossenen
Striemen größtenteils schwarz, Mittelstrieme hinten weit vor dem
Schildchen abgebrochen. Schildchen, ein Fleck vor demselben,
Schulterbeulen, eine Seitenstrieme bis zum Schildchen dunkel
rostrot, glänzend. Von vorn betrachtet erscheinen in der glänzenden,
gelblichen Behaarung Spuren von schwarzen Längsstriemen.
Behaarung dicht und lang schwarz am ganzen Körper. Beine
glänzend braun, Knie und Tarsen gelbbraun. Hinterschienen mit
Spuren von zwei dunklen Ringen. Haftläppchen gelbbraun,
Klauen gelbbraun mit schwarzer Spitze. Hinterleib hell gelbbraun
oder gelbrot, dicht gelblich tomentiert; das Toment bildet förmlich
Schillerflecke. Erster Ring schwarzbraun. Flügel bräunlichgell,
7. Heit
30 OÖ. Kröber:
tingiert. Adern stark, schwarzbraun, an der Basis gelblich. Quer-
adern fleckig schwärzlich gesäumt, besonders auffällig die kleine
Querader. Erste Basalzelle am Ursprung der dritten Längsader
mit kleinem schwärzlichen Wisch. Länge 7,5—9 mm.
3 $& Süd Colorado, Colorado, Vernon B. C.
2: Gleicht dem $. Kopf und Stirn viel intensiver weiß-
glänzend. Die Fühler erscheinen dunkler, der Hinterleib schlanker.
Analsegment glänzend, kegelförmig. Theca verborgen. Spitze
vom Schwingkölbchen etwas dunkler. Ein $ trägt am zweiten und
dritten Hinterleibsring unscharfe, unregelmäßige Flecken. Länge
7—8 mm.
3 2 von Colorado und Südcolorado. — Californien.
2. Myopa pietipennis Will.
Q: „Length.8 mm. Face and cheeks yellowish white, on each
side of the face in front with some small, black spots (probably
somewhat variable); above them, in front of the lower part of the
eye, an other blackish spot, separated from the blackish color above
the base of the antennae, which extends outward to the orbit;
lower part of the occiputon the sides much inflated; cheeks with,
a fringe of white pile below; proboscis black, the basal joint rather
longer than the femora; front brownish yellowish. Eyes small
their vertical diameter less than the width of the cheeks. Antennae
reddish brownish. Pile of the front short, sparse, black. Thorax
black, the sides and hind part of the dorsum, the scutellum and the
larger part of the pleurae reddish; dorsum with two slender in-
distinct stripes in front, and two spots in front of the scutellum,
brownish yellowish pollinose; pile black, rather abundant and long,
especially on the post-alar callosities and border of the scutellum.
Abdomen not very broad, shining black, the terminal segments
above, in part red; second and following segments white pollinose,
in the from of a white triangle, which in front may be truncate or
emarginate; pile black rather conspicuous on the sides in front.
Legs stout, black, with black pile; the tips of all the femora, the
base and tip and a median ring of all the tibiae, and the first four
joints of all the tarsi yellow, last joint of the tarsi brown. Wings
in front rather strongly and broadly clouded with brown, the imme-
diate base and a transverse spot at the origin of the third vein
yellow, a blackish cloud on the anterior crossvein and brownish
spots in the first and second posterior cells.
Arizona, California, Toluca-Mexico.“
3. Myopa flavopilosa n. spec.
Q: Untergesicht weißseidig, unter dem Augenrand fast silber-
weiß. Stirn bleich ockerfarben. Über die Fühlerwurzel zieht sich
eine braune, zarte Querbinde von einem Auge zum andern hin.
Der schwarze Ozellenhöcker liegt in einem glänzend bleichgelben
Fleck, der von zwei braunroten Strichen eingefaßt ist, die weder
Die Myopa-Arten der nichtpalaearktischen Regionen. sl
den Augenrand, noch einander, noch die Fühlerbinde erreichen.
Rüssel kurz, schwarz, Endglied hell rostrot. Taster lang, fädlich,
hellbraun. Fühler hell rotgelb; erstes und zweites Glied durch
dichte, schwarze Beborstung bedeutend dunkler erscheinend. Erstes
Glied sehr klein, Kaum länger als breit; zweites robust, so lang als
das erste und dritte zusammen; drittes wenig länger als breit, an
der Basis mit weißlich schimmerndem Fleck. Borste bleich rot-
gelb, an der Spitze kaum verdunkelt. Hinterkopf unterhalb der
Ozellen glänzend weißgelb, zu beiden Seiten rostbraun, die ganze
Unterpartie seidig weißgelb. Der ganze Körper rostrot, der Hinter-
leib mehr ins Gelbliche spielend. Hinterrücken glänzend schwarz.
Vor dem Schildchen liegt eine sattelförmige gelbliche Tomentpartie.
Behaarung des Rückenschildes weißgelb und schwarz, des Hinter-
leibes ganz glänzend seidig weißgelb. Rückenschild mit ganz
zartem, weißgelben Toment, das, von vorn gesehen, sehr schmale
rostrote Striemen freiläßt. Schüppchen rein weiß, weiß behaart;
Schwinger weißgelb. Hüften dicht weißlich bestäubt. Beine
hell rostrot. Knie, Basis der Schenkel und Schienen gelblich,
Schienen leicht weißlich bereift. Tarsen, Klauen und Haftläppchen
bleich gelbbraun. Klauenspitze schwarz. Seitenbehaarung der
Tarsen dicht, borstlich, schwarz. Hinterleib nach dem Ende zu
etwas mehı rostrot, Hinterrandsäume der einzelnen Segmente
gelblich seidig, davor eine schwärzliche schmale Querbinde. Zweiter
Ring seitlich mit Schillerfleck. Die letzten Ringe seitlich zart
gelblich tomentiert. Analsegment stark glänzend. Theca lang
und breit, platt, von der Länge des Analsegments. Flügel bleich-
gelblich, die Vorderrandzelle und die Partie unterhalb bräunlich.
Die Trübung der Unterrandzelle und der Partie darunter kaum
wahrnehmbar. Erste Längsader an beiden Enden gelbrötlich, die
Mitte und alle andern Adern zart braun. Erste Hinterrandzelle
eben vor dem Rande geschlossen. Länge 9,5 mm.
d: Gleicht dem 9, ist aber zarter und kleiner. Die Wangen
tragen eben unterhalb der Augen einen großen, unregelmäßigen
braunen Fleck. Der ganze Körper ist düsterer gefärbt, so daß die
Schulterbeulen sich hell abheben. Länge 6 mm.
1 &1 2 von Süd-Colorado, I. Type: K. k. Hofmus. Wien.
4. Myopa teetura Adams
d: „Rufous, opaque; face and cheeks yellow, front conco-
lorous, with ocellar spot black, antennae red, shorter than in M.
aperta, hairs black, upper half of occiput reddish, proboscis and
palpi brown; thorax red, mesonotum, except sides and humeri,
and metanotum black, latter subshining, halteres yellow, knobs
reddish, abdomen opaque, rufous throughout, pile black; coxae
rufous, black at apices, femora and tibiae opaque red, knees
yellowish, tarsi yellowish, last joint black; wings except base,
light brown, first posterior cell open. Length 9 mm.
Habitat ?‘“
7. Heit
32 O. Kröber:
5. Myopa eurticornis n. spec.
Gleicht außerordentlich M. clausa Lw. in beiden Geschlechtern.
2: Kopf ockergelb, weiß bestäubt. Backen mit ganz zarten
gelblichen Haaren. Rüssel schwarzbraun, in der Ruhelage fast
ganz in der Mundhöhle verborgen. Taster lang, fädlich, braun,
braun behaart. Fühler auffallend kurz, zweites und drittes Glied
gleich lang, jedes kaum länger als breit, erstes äußerst klein, fast
quadratisch. Erstes und zweites Glied gelbbraun, dicht kurz
schwarz beborstet, drittes rotgelb, weißlich bestäubt. Borste rot-
gelb. Kopf sonst wie bei M. clausa. Der ganze Körper gelbbraun,
nicht rotbraun, ziemlich glanzlos, mit langer, aber sehr zarter,
schwarzer Behaarung, viel länger und weicher als bei M. clausa.
Rückenschild mit drei breiten, schwarzen Striemen, die mehr oder
weniger zusammengeflossen sind; Toment fleckig gelbbraun.
Hinterleib am zweiten bis fünften Ring mit gelbbraunem, etwas
glänzendem Saum, der wenigstens seitlich deutlich ist und in gut-
erhaltenen Exemplaren Silberglanz trägt. Analsegment.. lang,
kegelig, glänzend. Theca verborgen. Flügel bräunlich, an der
Basis gelblich. Adern braun, erste Längsader am Ende gelbbraun.
Länge ohne Fühler 6,5—7,5 mm.
3 2 von Colorado, Californien, IV. — Type: Koll. Bezzi.
d: Gleicht dem 2 vollkommen. In einem & sind die Schenkel
und der erste Hinterleibsring dunkler, fast braun. Der Hinterleib
ist etwas glänzender, der Silberschimmer deutlicher, manchmal
etwas ins Gelbliche spielend. Flügel mehr graulich tingiert. In
einem g sind die letzten Segmente auf der Mitte stark verdunkelt,
intensiv tomentiert. Länge 6 mm.
3 d. Californien, Colorado. — Type: Koll. Bezzi.
6. Myopa celausa Lw.
Leuchtend rotbraune Art vom Typus unserer M. dorsalis F.
&: Untergesicht seidig weißgelb, am untern Augenrand schmal
silberweiß glänzend. Hinterkopf und Backen äußerst zart kurz
seidig weiß behaart. Jedes Rüsselglied kopflang; Endglied unten
hell rotbraun. Taster lang, fädlich, gelbbraun, zart gelblich behaart.
Stirn und Scheitel rotbraun, mit unscharfen, ledergelben Längs-
striemen. Unterhalb der Ozellen ist eine kleine glänzende Ver-
tiefung. Fühler bleich gelbbraun, weißlich bereift. Erstes und
zweites Glied dicht schwarzborstig. Erstes fast quadratisch, sehr
klein; zweites robust, so lang als das erste und dritte zusammen.
Drittes hellrotgelb, vorn abgerundet. Rückenborste entspringt
der Mitte des Oberrandes, stark, länger als Y, vom dritten Glied.
Hinterkopf unter und neben der Scheitelblase rostbraun, zart
schwarz behaart; der Rest ist weißgelb, weißlich ‘behaart. Der
ganze Körper ist hellrotbraun. Hinterleib stark glänzend, äußerst
kurz schwarz behaart. Hinterrücken schwarz, mit senkrechter,
Die Myopa-Arten der nichtpalaearktischen Regionen. 33
rostbrauner Mittelstrieme. Schüppchen urid Schwinger fast rein
weiß. Knie gelblich. Schienenbasis außen silberweiß glänzend.
Tarsen bleich gelbbraun, seitlich dicht, kurz, schwarz behaart.
Klauen und Haftläppchen gelbbraun; Klauenspitze schwarz.
Zweiter bis vierter Hinterleibsring am Hinterrand seitlich mit
Spuren silberweißer, zarter Bestäubung; fünfter und sechster auf
der Mitte etwas weiß bereift. Flügel hyalin, mit zarten, gelblichen
Längsadern, die nach der Spitze zu etwas dunkler werden. Basis
gelblich. Erste Hinterrandzelle vor der Flügelspitze geschlossen.
Länge 11 mm.
Ein & von Montevideo hat einen fast ganz schwarzen Rücken-
schild. Flügel bräunlich tingiert mit gelblicher Basis. Länge 10 mm.
4 &: Südcolorado, I., Montevideo.
2: Gleicht dem $ vollkommen. Die rotbraune Stirnzeichnung
bildet fast ein Y; das eingeschlossene Dreieck und der Rand
am Auge sind ockergelb. Scheitelblase gelblich. Hinterleib stark
konisch. Dritter bis fünfter Ring mit mehr oder weniger deutlichem,
gelben Hinterrandsaum. Theca sehr klein, unten rauh, schwarz.
Unterhalb der Theca liegt am Bauch noch eine gleichgeformte
unten rauhe, schwarze Platte. Flügel braun tingiert, an der Basis
gelb. Länge 9,5 mm.
1 2 von Seattle (Washington).
Die Art findet sich sonst im ganzen Gebiet der Vereinigten
Staaten.
7. var. aperta Röd.
&: Gleicht der Stammform. Rückenschild mit drei kleinen,
schwarzen Flecken, Anfänge der Längsstriemen darstellend, der
mittlere liegt am Vorderrand, die seitlichen liegen hinter den
Schulterbeulen. Erster Hinterleibsring mehr oder weniger schwarz.
Erste Hinterrandzelle offen. Flügel vollkommen hyalin, Basis
gelblich. Länge 8—10 mm. In einem & bildet der äußerst intensive
Schiller am Hinterrand der einzelnen Hinterleibsringe breite
Binden auf gelblichem Grund, die in der Mitte etwas undeutlich
werden.
3 &: Vernon B. C., Brunswick Me., 6. IX. Pullman Wash.
Auch aus Nevada und Brit. Columbia bekannt.
8. Myopa vesiceulosa Say
&: Untergesicht weißgelb, die Gruben fast durchscheinend,
seidig, ziemlich glanzlos, der untere Augenrand schmal silberweiß
eingefaßt. Stirnzeichnung wie bei M. pilosa, aber satter braunrot.
Stirn mit gelblichem Glanz. Rüssel kurz, schwarz. Spitze rotbraun,
Taster hellbraun. Fühler hell rotgelb, weißlich bereift. Erstes
Glied fast kubisch, zweites kurz, fast so breit als lang, vorn sehr
stark verbreitert, gleich dem ersten durch dichte schwarze Be-
haarung dunkel rotbraun erscheinend. Borste hell. Stirn und
Scheitel schwarz behaart, sonst der ganze Kopf weißgelb behaart.
Hinterkopf oben rotbraun, unten bleich ockerfarben. Thorax
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 7 3 7. Heft
34 O. Kröber:
rostbraun, etwas ins Gelbliche spielend. Rückenschild mit drei
breiten, schwarzen, fast zusammengeflossenen Striemen, die weit
vor dem Schildchen enden, besonders die mittlere. Von vorn be-
trachtet, erscheint der Rückenschild dicht gelblich tomentiert mit
gelblicher Behaarung; bei Betrachtung von hinten erscheinen die
Haare schwarz. Beine rotbraun. Schenkel- und Schienenspitzen
stark verdunkelt, Schienenbasis weißgelb. Schienen außen zart
weiß bereift. Tarsen, Klauen, Haftläppchen bleich gelbbraun.
Klauenspitzen schwarz. Tarsen seitlich stark schwarz behaart.
Hinterrücken und der sehr flache Hinterleib glänzend schwarz.
Hinterleib am äußersten Seitenrand der einzelnen Ringe schmal
rotbraun. Die Hinterränder sind seitlich etwas gelbglänzend be-
stäubt. Behaarung lang, dicht weißgelb. Flügel zart graulich, fast
hyalin, Basis zart gelblich. Alle Adern rötlichgelb, nach dem Ende
zu kaum etwas verdunkelt. Länge 6--8 mm. — Ein Z mit unregel-
mäßig braun verdunkelten Backen. Schüppchen und Schwinger
weißgelb. Erste Hinterrandzelle geschlossen und gestielt. In ganz
dunklen Exemplaren ist die Stirnzeichnung fast schwarz, die Beine
sind braunschwarz, die Brustseiten dunkel gelbbraun mit schwarzer
Fleckung.
6 d, darunter ein typisches $ von Wiedemann. Süd-Colorado
I., Alabama, Riverton 21. IV., New Jersey, Colorado.
9: Gleicht dem 4. Hinterleib verhältnismäßig ebenso breit,
seitlich breit rotbraun gerandet. Theca sehr lang, dornförmig,
länger als die vorstehende Spitze des Analsegments, vorn gelb-
braun, hinten schwarz. Sie ist mindestens kopflang. Analsegment
ganz rotbraun. Flügelstigma schwarz gebräunt. Länge 6,5—8 mm.
4 2: Colorado, Pennsylvanien (von Wiedemann!), Camden Co.,
N. Jersey, 18.4., Montg. Co. Pa., 5. 3. — Die Art ist von fast allen
Teilen der Union bekannt.
Syn. M. apicalis Walk.
„Ferrugineo, capite flavo, abdomen piceo, albo pubescente,
lateribus ventreque ferrugineus, antennae ferrugineis, pedibus
fulvis, femoribus, tibiisque piceo fasciatis, alis subfulvis.
Head yellow, pitchy and partly ferrugineous above. Eyes
pitchy, mouth dark ferrugineous. Feelers ferrugineous, second
joint and bristle paler. Chest and breast dark ferrugineous, ab-
domen pitchy, dark ferrugineous on each side, especially towards
the tip, where the down formsa short and light streak on the back.
Legs tawny; hips ferrugineous, a broad pitchy band across each
thigh and shank. tips of claws black, wings slightly tawny, especially
along the borders of the veins, wing-ribs and veins tawny, poisers
yellow. Length of the body 4 lines, of the wings 8 lines.
North America.‘
9. Myopa plebeja Will.
2: Kopf bleich gelbbraun, nur die obere Partie des Hinter-
kopfes und die Stirnzeichnung rotbraun. Oberhalb der Fühler
Die Myopa-Arten der nichtpalaearktischen Regionen. 35
liegt ein breites, kurzes, rostbraunes Querband. Von beiden Seiten
der Ozellenplatte steigt schräg ein brauner Längsstrich zu dieser
Querbinde herab, ohne sie aber zu erreichen oder sich gegenseitig
zu berühren. Ozellenfleck selber glänzend schwarz. Rüssel kurz,
gelbbraun. Taster lang, fädlich, hellbraun. Fühler dick, dunkel
rotbraun. Erstes Glied breiter als lang. Zweites verhältnismäßig
kurz, aber doch so lang als die zwei andern zusammen. Erste zwei
Glieder dicht, kurz, schwarz behaart: Drittes kurz, gelblichbraun,
mit weißlichem Toment. Borste lang, gelbbraun, Spitze schwarz.
Behaarung am Scheitel und Stirn äußerst spärlich schwarz, sonst
gelbweiß. Thorax dunkel rotbraun. Rückenschild kaum mit
Spuren schwarzer Striemung oder Fleckung; fleckig weißgrau
tomentiert. Hinterrücken schwarz, etwas glänzend. Beine gelb-
braun. Schenkel und Schienenspitzen dunkelbraun. Schenkel an
beiden Enden, Schienen in der Basalhälfte weißgelb. Tarsen gelb-
braun, nur die Klauenspitze schwarz. Behaarung der Beine schwarz.
Hinterleib schwarzglänzend, seitlich und an den letzten Segmenten
mehr oder weniger dunkel rotgelb gefleckt. Analsegment fast ganz
rotbraun. Theca lang und flach wie bei M. vesiculosa, aber nur
an der Basis bleich gelbbraun, sonst verdunkelt. Hinterleibs-
behaarung durchaus kurz, schwarz. Hinterränder der Ringe drei
und vier zart hell gelbbraun, mit weißgrauem Schiller, der am
zweiten Ring am breitesten, fast fleckenartig auftritt. Schwinger
und Schüppchen weißgelb, Behaarung weiß. Flügel braun tingiert,
besonders in der Mittelpartie. Basis gelblich. Zweite Basalzelle
und Analzelle fast hyalin. Discoidalzelle mit graulichem Fleck.
Adern braun, schwach gesäumt, in der Basalpartie gelblich. Länge
7—8 mm.
2 2: Montreal Insel, Quebec 28. VI., Swampscott. Mass. 3. VII.
— Arizona.
d: Scheint nach Will.’s Beschreibung dem 9 sehr zu gleichen.
Die Größe wird für die Art von 8—9 mm angegeben.
10. Myopa fenestrata Coquill.
&: Eine sehr charakteristisch gefärbte Art. Gesicht intensiv
hell ockergelb. Wangen bei Betrachtung von vorn mit großem,
braunen Fleck, der unter Pubeszenz verborgen liegt, bei Betrach-
tung von der Seite mit ein oder zwei kleinen kreisrunden Fleckchen.
Mundhöhle jederseits mit schwärzlichem Fleck. Rüssel schwarz,
Endglied rostrot. Taster etwas keulig, ziemlich lang, schwarz.
Backen am untern Teil direkt orangefarben, am aufgewulsteten
Rand mit mehreren dunkeln, rundlichen Flecken. Behaarung des
Untergesichts und des Hinterkopfes in der unteren Hälfte zart
gelblich. Stirn dunkel zitronengelb. Eben oberhalb der Fühler.
zieht sich eine schwärzliche Querbinde von einem Auge zum andern
hin. Ozellen eingekerbt, vertieft, durchscheinend gelbbraun,
glänzend, umgeben von einem matt schwarzbraunen Fleck, der
auch die obere Partie des Hinterkopfes einnimmt und sparsam
3*r 7. Heft
36 Olmnöker
schwarz behaart ist. Erstes und zweites Fühlerglied bleich gelb-
braun, schwarz beborstet. Erstes sehr klein, breiter als lang;
zweites vorn stark verbreitert, vorn so breit als es lang ist; drittes
hell rotgelb. kürzer als das zweite. Borste hell rotgelb, Spitze kaum
verdunkelt. Rückenschild glänzend schwarz, ein Teil der Schulter-
beulen, Flecken der Brustseiten, eine Strieme unterhalb des
Schildchens rostbraun. Toment grauweiß, besonders die Schulter-
beulen, Anfänge von vier Striemen, das Schildchen und die Partie
vor demselben. Oberhalb der Vorderhüften der kleine krater-
förmige Fleck, der manchen Conopiden eigen ist, satt goldgelb
glänzend. Beine glänzend schwarzbraun und goldgelb gezeichnet.
Vorderschenkel mit gelber Spitze, Mittel- und Hinterschenkel gelb,
mit breitem, schwarzen Ring. Schienen schwarz mit gelbem Ring.
Tarsen gelb, nur‘ die Klauenspitze schwarz. Behaarung äußerst
zart, lang, schwarz, an den Seiten nicht auffallend dicht. Schüpp-
chen weißgelb, lang gelb behaart. Schwinger gelb. Hinterleib. im
Grunde glänzend schwarz, mit gelbgrauem Toment, das je nach der
Beleuchtung fleckenartig auf beiden Längsseiten seine Lage ändert.
-Genitalien rostrot. Flügel an der Basis bis zum Ursprung der
zweiten Längsader intensiv rotgelb, auch alle Adern dieses Teils,
sowie das Ende der ersten Längsader. Der Teil des Flügels vom
Vorderrand bis zur vierten Längsader satt schwarzbraun, nur ein
Fleck am Vorderrand der Discoidalzelle, eine Art QOuerbinde in der
ersten Hinterrandzelle und der größte Teil der zweiten Hinterrand-
zelle fast hyalin. Rest des Flügels graulich;; die letzten Längsadern
erscheinen heller. Länge 8 mm.
1 $ Sierra Madre. Sonst bekannt von Chihuahua-Mexiko.
9: Das © muß dem & nach der Beschreibung vollkommen
gleichen.
11. Myopa longicornis Say
„Corps noir, velu; ailes obscures, päles & la base; antennes
aussi longue que la tete.
Antennes päles sur le cötE interne et en dessous; hypostöme
päle, avec un reflet argente; front et vertex obscurs; proboscis
noire; corselet avec deux lignes päles, obsoletes; ailes noirätres,
päles vers la base; balanciers blanchätres; paires anterieures des
pattes, ainsi que la cuisse & la base en dessous, et la jambe, päles;
paire anterieure de trochantres päle, avec un reflet argente; pattes
posterieures ayant les cuisses päles sur la moitie basale. Abdomen
en massue et crochu au sommet. Long. 3% lin.
Missouri. Pennsylvania.“
12. Myopa conjuneta Thoms.
„Nigra, facie albida, antennis subtus, genubus femorumque
posteriorum dimidio albido testaceis; alis hyalinis, nervo medi-
astino cum postcostali conjuncto. Long. 5 mm.
Patria: California.
2:Myopa atrae magnitudine, statura et colore simillima, alarum
nervo mediastino cum postcosta conjuncto mox distincta. Cäput
‘ Die Myopa-Arten der nichtpalaearktischen Regionen. 37
subrotundatum, thorace fere latius; occipite leviter retuso, superne
nitido, fusco-piloso, linea albida antice juxta oculos; vertice utrique
juxta oculosleviterimpresso, ocellis3instructo; facieetgenis extensis
albidis, subtilissime argenteo-pruinosis; epistomate ex cavato,
testaceo, glabro, marginibus elevatis; peristomio oblongo-quadrato,
antrorsum subadscentente, marginibus parce pilosis, rotundato-
dilatatis; proboscide longa, nigra, filiformi, bis geniculata. Antennae
basi contiguae, articulo primo erecto, nigro-fusco, pilosulo, 2% et 30
versus primum angulum fere rectum formantibus, testaceis, superne
fuscis, 2° 10° duplo longiore, superno nigro-pilosulo, apicem versus
dilatato, 30 fere longiore, hoc oblongo,apice rotundato, stylo brevi,
apice incrassato medio dorsi instructo. Oculi oblongo-ovales,
distantes, glabri, ad os haud descendentes. Thorax latitudine sua
paullo longior et multo altior; dorso parum convexus, niger, partius
nigro-pilosus, apice fere truncatus, tuberculo humerali distincto,
impressione transversa medio interrupta; scutellum brevissimum,
apice late rotundatum, parce pilosum; postscutellum verticale,
transversum convexum, subnitidum, glabriculum. Alae hyalinae,
abdomine paullo breviores, lobo distincto semiovali, alula obsoleta;
nervo costali in apice ipso alae desinente, abscessis 2—4 sensim
brevioribus, 5a minima, nervo transverso ordinario fere duplo
breviore; mediastino postcostae approximato mox ante hujus
exitum conjuncto; postcostali in medio alae costam attingente;
cubitali nonnihil pone nervum transverso-costalem originem du-
cente, in tertia anteriore alae parte furcato, ramo marginali fere
in quarta alae parte posteriore costam attingente, submarginali
leviter flexuoso mox ante apicem alae cum costa conjuncto; bra-
chiali mox pone furcam cubiti sub angulo recto furcato, ramo
supero fere in ipso apice alae cum costa conjuncto, abscissa 1a 2a
paullo longiore, hac quam tertia vix breviore, 4a sive ultima 1ae
aequali; humerali mox ante furcam brachii furcato, ramo supero
in marginem alae interiorem excurrente, abscissa ultima nervo
transverso breviore, infero longe ante attingente; cellulis mar-
ginali et submarginale una terminalibus tribus apertis, anali acut
angula occlusa; discoidali nervum transversum ordinarium, pone
postcostae exitum situm, obligquum in suo medio exipiente. Halteres
fusci, clava magna pallide testacea. Abdomen supra coxas inter-
sum, apice incurvo vix incrassato, thorace paullo angusticus,
dorso valde convexum, nigrum, sat nitidum, nigropilosum; seg-
mento 1° brevi, antice impresso, 2 latitudine sua paullo longiore,
margine postico levissime emarginato, 3—5 sensim brevioribus,
5—6 transversim linearibus, 7° ovali, verticali, nitido, glabriculo,
integro, 8’ inflexo, parvo, apice impresso; ventre angusto, segmento
4° laminatoproducto. Pectus nigrum, nitidulum, fere glabrum. -
Pedes sat validi, nigropilosi; coxae anticae oblongae, fuscae, apice
testaceae, intermediarum apicem fere attingentes, posteriores
breves, contiguae, femora crassa, fusiformia, antica validiora, nigra,
summa basi testacea, postica ultra medium testacea; tibiae fe-
7. Heft
J
38 O0. Kröber: Die Myopa-Arten der nichtpalaearktischen Regionen.
moribus breviores, leviter curvatae, basi testaceae; tarsi apice
deplanati, tibiis fere longiores, articulo 10 elongato, 3—4 simul
sumtis longitudine aequali, 5° oblongo, 4° emarginato duplo longiore,
pulvillis 2 et unguiculis validis armato.‘
13. Myopa maeulifrons Big.
Q Ist als Glossigona beschrieben und dort abgehandelt worden.
— Nevada.
14. Myopa bistria Walk.
d: „Fulvo-cinereo, capite flavo-albo, abdomen fulvo, basi
ferrugineo, segmento 3. vittis duabus fuscis, apice nigro, antennae
ferrugineis, pedibus fulvis, femoribus nigris, tibiis plerumque
piceis, alis cinereis.
Head yellowish white, pitchy about the eyelets, bright tawny
from thence to the feelers. Eyes pitchy, mouth black, feelers
ferruginous. Chest tawny-gray, beset with black bristles; breast
somewhat paler, abdomen pale tawny, thinly clothed with short
tawny hairs, longer than the chest. First segment ferruginous,
two brown stripes on the back of the third segment, tip black,
clothed with hoary hairs. Legs tawny; hips and thighs black;
shanks mostly pitchy, tips of claws black; wings gray, wing-ribs
tawny, veins black; scales white, poisers pale tawny. Length of
the body 3 lines, of the wings 41% lin. North America.‘
15. Myopa pulchra Coquill.
d®: „Differs from fenestratus as follows: Sides of face with
only the uppermost brown spot, sides and hindmargin of mesonotum
entirely, scutellum, broad sides of first two abdominal segments,
front corners ofthe thirdand middle of the last segments yellow;
mesonotum marked with four velvet black vittae; yellow on basis
of wings more extended, including the fourth vein to base of discal _
cell, hyaline fascia of first posterior cell reduced to a triangular
spot next to the fourth vein, wings behind fifth vein nearly pure
hyaline. Length 8 mm. 5 exemples of both sexes, collected 26.
VII.—2. IX.
Sierra Madre, Chihuahua-Mexiko. “
16. Myopa rubida Big.
SQ. Beschrieben als Glossigona und dort abgehandelt. —
Colorado.
17. Myopa vicaria Walk.
„Ferruginea capite fulvo, thoracis disco piceo, abdomine ma-
culis cano-pubescentibus ornato, antennis "pedibusque ferrugineis,
tarsis fulvis, alis fulvo cinere oque variis, venis transversis fusco
nebulosis.
Body ferruginous, clothed with black hairs; head tawny,
clothed with black hairs, very large, pale yellow, and covered with
whitish hairs about the mouth; eyes pitchy, mouth black, feelers
ferruginous, first and second joints clothed with short black hairs,
Dr. Anton Krausse: Über ein Nest des Lasius fuliginosus Latr. 39
bristle pitchy towards the tip, disk of the chest pitchy; abdomen
longer than the chest, adorned with patches of hoary down. Legs
ferruginous, slightly covered with white bloom, clothed with black
hairs; feet tawny, claws black, tawny at the base; foot-cushions
yellow, wings tawny along the borders of the veins, disk of the
areolets slightly gray; wingribs and poisers pale tawny; veins
tawny, cross-veins clouded with brown. Length of the body 3 lines,
of the wings 51% lines.
Nova Scotia.‘ — Auch aus Montreal-Magnon und New
Jersey bekannt.
Über ein Nest des Lasius fuliginosus Latr.
(Mit 1 Tafel.)
Von
Dr. Anton Krausse in Eberswalde.
Lasius fuliginosus Latr. ist unser bekannter Kartonfabrikant.
Der Karton besteht aus feinen Holzteilchen, die durch das Sekret
der umfangreichen Oberkieferdrüse zusammengeleimt sind, oft sind
auch Erdpartikel dazwischengemischt.
Zumeist finden sich die Nester in morschen Baumstämmen,
Oudemans berichtet jedoch auch von Nestern in einer Erdhöhle,
in einem Torfkeller etc. (vide Escherich).
Die Nester haben ein schwammartiges Aussehen; sie sind
nach Escherich meist schwarzbraun, selten hellbraun.
Forel erkannte, daß meist ein Pilz in den Wänden wuchert,
Septosporium myrmecophilum Fresenius, von Lagerheim näher
studiert.
Über die Bedeutung sagt Escherich: ‚Da der Pilz außerhalb
der Lasius-Nester nicht vorkommt, und da ferner in dem Neste
keine anderen Pilze sich finden, so ist es sehr wahrscheinlich, daß
die Ameise den Pilz absichtlich züchtet. Aus dieser Pilzzucht
können den Ameisen verschiedene Vorteile erwachsen: die Hyphen
können zur Nahrung dienen, und das Mycel verleiht dem Karton
eine größere Festigkeit (wie das Schilfrohr dem Mörtelbewurf
unserer Hauswände). Außerdem kann auch noch die schleim-
absondernde Eigenschaft des Pilzmycels vorteilhaft zum Zusammen-
kitten des Baumaterials dienen“.
Angaben “über Verbreitung und Nestbau unseres Lasius
fuliginosis Latr. finden sich bei Stitz, Schmiedeknecht, Judeich-
Nitsche.
Heß-Beck führen die Art als forstlich nützlich an
(p. 154) und berichten kurz: ‚Holzameise; gemein, lebt in alten
a und Stöcken der Eichen, Pappeln, Linden und
eiden‘“.
7. Heft
40 Dr. Anton Krausse: Über ein Nest des Lasius fuliginosus Latr.
Die Nützlichkeit indes sehe ich nicht ein. Denn die Art
— meist sehr große Kolonien — lebt fast ausschließlich von’Blatt-
laushonig, pflegt daher die Läuse, außerdem aber auch von
Larven und Puppen anderer Ameisenarten (vide Escherich, Stitz).
Im Folgenden seien mir einige Notizen über ein Nest, das
ich in der Gegend von Sommerfelde bei Eberswalde fand, erlaubt.
Das Nest befand sich im morschen Innern einer schönen,
großen Weide. Der aus Karton verfertigte Teil reichte vom Boden
bis in den Kopf des etwa 214 m hohen Weidenstammes. Der
unterirdische Teil des Nestes setzte sich tief in die Erde hinein
fort. Die Weide schien erst in allerjüngster Zeit verletzt worden
zu sein; vorher dürfte nur sehr wenig von der sehr großen Kolonie
zu bemerken gewesen sein. Dieser ‚schattenliebende‘‘ und scheue
Lasius hatte hier auf den Zweigen und Blättern der Weide zu-
gleich auch ein ideales Jagdrevier. Die Weide beherbergte eine
Menge Insekten, meist Blattläuse. Die Weide war ganz von der
Lasiuskolonie in Beschlag genommen und schien der Kolonie zu
genügen, denn wenige Schritte davon befand sich eine Kolonie
der Formica rufa L. ungestört.
Ein größeres Stück des morschen Weidenholzes, darin die
Kammern aus Karton, konnte ich genauer untersuchen.
Die Längswände bestehen zum größten Teil aus anstehendem
Holze, die Querwände dagegen aus Karton; und zwar ist m diesem
Falle den Holzpartikeln außer dem Oberkiefersekret nichts weiter
beigemischt, wie die mikroskopische Untersuchung zeigte. Daher
auch das hellgelbe Aussehen, ganz ähnlich dem Holze.
Da mir gute Abbildungen unbekannt sind, ist es wohl nicht
unangebrachtsolche zureproduzieren. Auchdiese photographischen
Aufnahmen verdanke ich der Güte des Herrn Prof. Dr. Max Wolff
(Eberswalde). Fig. 1 stellt das Nest fast in natürlicher Größe
dar (4,6:5) und Fig. 2 dasselbe um die Hälfte verkleinert. Nicht
ohne Interesse dürfte auch ein Mikrophotogramm — Fig. 3, Ver-
größerung siebzigfach — sein, das die Holzpartikel des Kartons
zeigt. Der Karton wurde in Wasser aufgeweicht, dann in ein
Gemisch von 50 vol. Glyzerin und 50 vol. 70% Alkohol über-
tragen (das Deckglas mit sehr — in Xylol — verdünntem Canada-
balsam umrandet).
Außer diesem Lasius haben wir in Europa als Kartonfabrikanten
— in Südosteuropa —- noch das Liometopum microcephalum (vide
Escherich); zu diesen konnte ich von Sardinien noch Cremasto-
gaster scutellaris Ol. hinzufügen, später von Wasmann — erinnere
ich mich recht — in Oberitalien gefunden.
Literatur.
Escherich, Die Ameise. Braunschweig 1906.
Lagerheim, Über Lasius fuliginosus (Latr.) und seine Pilzzucht.
Entomol. Tidskr. 1900.
Archiv für Naturgeschichte 81. Jahrg. 1915 Abt. A.
Krausse: Nest di
na > mn Krausse
sius fuliginosus Latr.
O. Kröber: Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 41
Oudemans, Zwei merkwürdige Hymenopterennester von Lasius
fuliginosus Latr. und Osmia rufa L. Allgem. Zeitschr. f£.
Entomol. 1901.
Stitz, Die Ameisen Mitteleuropas, insbesondere Deutschlands. In:
Schröder, Die Insekten Mitteleuropas, insbes. Deutschl. II,
Stuttgart 1914.
Schmiedeknecht, Die Hymenopteren Mitteleuropas. Jena 1907.
Judeich-Nitsche, Lehrbuch der mitteleuropäischen Forstinsekten-
kunde. Wien 1895.
Heß-Beck, Der Forstschutz. Leipzig und Berlin 1914.
Anton Krausse, Über Kartonnester von Cremastogaster scutellaris
Ol. auf Sardinien. Intern. Entom. Zeitschr. 1911.
Eberswalde, Zool. Laborat.
d. Kgl. Forstakademie,
August 1915.
Die indo-australischen Arten
der Gattung Conops L.
Von
O0. Kröber, Hamburg.
Die Arten dieses Gebietes sind noch nie irgendwie zusammen-
hängend bearbeitet worden; die meisten sind bei Beschreibung
neuer Spezies nicht einmal in Beziehung gesetzt worden. Ob alle
in diese Gattung gehören, ist höchst zweifelhaft. Ausderindischen
Fauna werden unzweifelhaft Conops calopus Big., C. lugens Voll.,
C. rufidennis Macqu., C. testaceus Macqu., C. tenellus Big., C. bi-
partita Dol. und C. annulosus Big. zur Gattung Physocephala
Schin. gehören, während andererseits Phys. celebensis Meyere in
die Gattung Conops gehört. C. rufifrons Walk. ist C. rufifrons Dol.
So bleiben von den beschriebenen indischen Conopsarten 10 be-
stehen. Vielleicht gehören dieser Zone auch die Japan- und For-
mosa-Tiere an: C. niponensis Voll., C. curtulus Coqu. und C. opinus
Coqu. von Japan, C. fulvicornis Kröb. und C. nigripes Kröb. von
Formosa. Außer den beiden letzten Arten sind mir von den be-
schriebenen nur vier bekannt geworden. Dafür aber kommen
neun neue Arten hinzu, die mit keiner Beschreibung zu identi-
fizieren sind. Danach wären also 19 bez. 24 indische Conops-Arten
bekannt. Ich habe versucht, einen Teil der mir nicht bekannt ge-
wordenen Arten mit in die Tabelle aufzunehmen, weiß aber nicht,
ob die Deutung immer richtig ist. Die Unterscheidung ist sehr
schwierig. Alle mir bekannt gewordenen Arten tragen auf der
Stirn zwei schwarze Sammetflecken. In den alten Beschreibungen
ist hiervon nicht die Rede.
7. Heft
42 O. Kröber:
A. Hinterleib vorherrschend rostbraun. Fühler rotgelb. Flügel
gelb tingiert, mit unscharf begrenztem, schwärzlichem Apikalfleck
(Gruppe nubeculosus Big.).
I. Weibehen:
1 Rückenschild am Vorderrand, in der Mitte zwischen den Schul-
tern mit schwarzer, fleckenartiger Strieme. Theca hell rotgelb,
ohne Toment. Körperfarbe blaß gelbbraun. Flügel hinter der
dritten Längsader fast hyalin. Länge 8—13 mm
C. nubeculosus Big.
2 Rückenschild mit drei schwarzen Striemen. Länge 15 mm
C. ornatus Big.
3 Rückenschild ohne jede Striemung. Länge 15 mm. Theca
goldgelb tomentiert. Körperfarbe intensiv rotbraun. Flügel
ganz gelbbraun tingiert. | C. indieus n. spec.
4 Rückenschild und Brustseiten schwarz C. rufifrons Dol.
5 Rückenschildmitte unbestimmt verdunkelt. Hinterleib vorn
am 2.—4. Ring breit schwarz C. nigrofaseiatus n. spec.
II. Männchen:
1 Rückenschild und Brustseiten schwarz C. rufifrons Dol.
— Rückenschild hell gelb- oder rotbraun 2.
2 Rückenschild mit drei schwarzen Striemen 3
— Rückenschild mit dem Anfang einer schwarzen Mittelstrieme 4.
3 Schienen goldgelb tomentiert. Hinterleib größtenteils schwarz,
nur an den Seiten des zweiten Ringes etwas rotbraun (würde
auch in die nächste Gruppe gestellt werden können)
C. fulvieornis Kröb.
— Schienen silberweiß. Hinterleib rotbraun, am dritten und
vierten Ring schwarz C. ornatus Big.
4 Art von 8—12 mm Länge C. nubeeulosus Big.
— Art von 17 mm Länge C. indieus n. spec.
B. Hinterleib schwarz mit rotgelben oder rotbraunen Flecken
oder hellen Hinterrandbinden. Fühler schwarz (Gruppe macu-
liventris).
I. Weibchen:
1 Große Art. Theca größer als Ring 5—7 zusammen, 4 mm
lang. Der Schiller des Hinterkopfes steigt auch quer über die
Scheitelblase hinweg C. sumatrensis n. spec.
— Kleine Arten, mit bedeutend kleinerer Theca ER
2 Stirn und Scheitel rostbraun. Hinterleib am dritten und vierten
Ring rotgelb gefleckt C. maculiventris n. spec.
— Stirn und Scheitel schwarz. Rüssel dick, kopflang 3.
3 Theca groß C. punctifrons n. spec.
— Theca sehr klein 4.
4 Zweites Fühlerglied dreimal so lang als das erste
C. celebensis Mej.
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 43
— Zweites Fühlerglied halb so lang als das erste
C. brevirostris n. spec.
II. Männchen:
1 Stirn und Scheitel rostbraun 2:
— Stirn und Scheitel schwarz. Rüssel dick, kopflang R
2 Hinterrand des dritten und ‘vierten Ringes schmal rotbraun
C. maculiventris n. spec.
— Hinterleib am 2.—5. Ring mit goldgelbem Saum
C. tenthrediniformis n. spec.
C. Am Hinterleib ganz schwarze oder stahlblaue Arten ohne
helle‘ Fleckung (Gruppe erythrocephala F.).
I. Weibchen:
1 Hinterleib ganz stahlblau. Flügel ganz schwarzbraun mit
violettem Schein C. erythrocephalus F.
— Hinterleibspitze stahlblau. Flügel mit brauner Vorderrand-
strieme C. niponensis Voll.
II. Männchen:
1 Hinterleib einfach schwarz, ohne stahlblauen Schein 2.
— Hinterleib ganz oder teilweise stahlblau 3.
2 Stirn und Scheitel schwarz C. pseudogigas n. spec.
— Stirn und Scheitel rostbraun C. frontosus n. spec.
3 Hinterleib ganz stahlblau. Flügel ganz schwarzbraun mit
violettem Schein C. erythrocephalus F.
— Hinterleibspitze stahlblau. Flügel mit brauner Vorderrand-
strieme C. niponensis Voll.
In diese Gruppe würde wohl auch C. gigas Macqu. gehören,
bei der aber von den Sammetmakeln der Stirn nichts gesagt wird.
Die langgestreckte erste Hinterrandzelle, die fast am Flügelrande
geschlossen ist, findet sich auch bei andern Arten.
1. Conops nubeculosus Big.
9: Stirn und Scheitel rotgelb, quergefurcht, am Augenrand
ganz schmal silberweiß eingefaßt. Untergesicht blaß rotgelb, mit
Ausnahme der Unterseite des Fühlerhöckers intensiv bleich
messinggelb glänzend. Die Sammetflecken sind klein und rundlich.
Rüssel schwarzbraun, nach der Spitze zu rostbraun. Fühler ganz
hell rotgelb, namentlich das dritte Glied und der Endgriffel sehr
blaß. Erstes Glied dreimal so lang als breit, ?/; bis 15 von der Länge
des zweiten betragend; drittes schlank, kegelförmig, kaum länger
als das erste, weiß seidig tomentiert. Griffel lang, in eine Borste
mit schwärzlicher Spitze auslaufend. Seitenfortsatz ganz unbe-
deutend. Hinterkopf hellbraun, am Augenrand weißlich. Der
ganze Rest des Körpers hellbraun. Zwischen den Schultern der
fleckenartige Anfang einer schwarzen Strieme. Hinterrücken in
der untern Partie schwarz, etwas glänzend. Rückenschild nebst
Schildchen und Brustseiten mit unscharfen weißen Tomentflecken,
die je nach der Beleuchtung erscheinen oder verschwinden. Mittel-
hüften mit schwarzem Fleck. Hüften intensiv weiß tomentiert.
7. Heit
44 0. Kröber:
Beine blaßbraun. Vorder- und Mittelschienen außen silberglänzend,
an der Spitze etwas schwärzlich. Vorder- und Mitteltarsen schwarz.
Haftläppchen gelbweiß. Klauen weiß mit schwarzer Spitze.
Erster Hinterleibsring verdunkelt, aber mit weißlichem Toment;
zweiter mit schwärzlichem Rückenfleck, am Hinterleib gelblich
tomentiert; dritter bis fünfter Ring schwärzlich; fünfter mit gelb-
lichen Schillerflecken;; sechster und siebenter rotgelb, dicht blaßgelb
tomentiert. Theca kurz, rostgelb, unterseits schwarz. Schwinger
blaßgelb. Flügel blaß gelbbraun tingiert, von der dritten Längsader
an fast hyalin. Apikalfleck groß, schwärzlich, unscharf begrenzt.
Bis zum Fleck sind die Längsadern z. T. hell rotgelb. Erste Basal-
zelle erscheint am hellsten. — In einem @ von Cap York, das sonst
vollkommen der Art gleicht, sind die Flügel fast ganz blaßgelb
tingiert. Länge 11—13 mm. Nach Bigot soll die Art nur 8 mm
messen. Die Beschreibung paßt aber sonst sehr gut auf die vor-
liegenden Stücke.
d: Gleicht dem 2 vollkommen. Der ganze Schiller ist mehr
gelblich, in einem $ von Perak fast goldgelb. Rückenschild zwischen
den Schultern ohne schwarzen Striemenanfang. Hinterleib auf
den mittleren Ringen kaum verdunkelt ; Toment intensiv goldgelb.
Länge 12%—17 mm. Bigot beschrieb das 2 von Ceylon. Mir liegen
Tiere vor von Cap York, Perak, Tanjoo V.
2. Conops ornatus Big., Bull. Soc. zool. France 1892, XVII, p. 211.
2: long. 15 mm. Antennes rougeätres, dernier segment d’une
nuance plus päle; pipette noirätre; face rougeätre avec des reflets
pruineux d’un jaune päle et brillants, deux petits points noirssis au
bord des yeux en haut du front; thorax rougeätre, disque avec
trois bandes &largies, raccourcies, noirätres; &cusson rougeätre;
flancs, de la m&me nuance, avec quelques reflets pruineux argentes;
balanciers d’un fauve päle; premier segment de l’abdomen noirätre,
le second, assez €pais, allonge, rougeätre, troisitme et quatrieme
noirätres, finement bordes de rougeätre, les suivants rougeätres;
mais les cinqui&me et sixieme, & la base, en leur milieu, avec une
nuance noirätre, les derniers avec, de chaque cöte, des reflets
pruineux d’un jaune dor&; pieds rougeätres, l’extremite des tibias
largement, les tarses entiörement noirätres, tous les tibias exteri-
eurement avec les brillants reflets argentes; ailes entierement d’un
fauve päle, l’extr&mite largement teintee d’une nuance diffuse,
noirätre; le vertex et le front nullement renfles; la pipette depassant
notablement l’&pistome; les femurs nullement Epaissis. 2 specimens
recueillis a Mahe& (Inde), par M. Em. Deschamps.“
3. Conops fulvieornis Kröb.
&: Der vorigen Art entschieden sehr nahe verwandt. Unter-
gesicht mit intensiv goldgelbem Schiller, nur der Fühlerhöcker ist
matt. Stirn und Scheitelblase braungelb.. An der Grenze beider,
hart am Augenrand, liegt ein kleiner, tiefsammetschwarzer Punkt,
der sich scharf abhebt. Fühler sehr lang, hell rotgelb, namentlich
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 45
das dritte Glied und der Endgriffel, die weiß schimmern. Rüssel
lang, rotbraun, an beiden Enden tiefschwarz. Hinterkopf gelb-
oder rotbraun, mit gelblich schimmerndem Rand. Thorax und
Schildchen rotbraun. Rückenschild mit drei breiten, schwarzen,
selten nur angedeuteten Striemen. In der mittleren liegen zwei
nach vorn divergierende weißliche Linien. Schulterbeulen rotgelb,
an ihrer Innenseite schmal weiß begrenzt. Brustseiten rotbraun,
mit mäßig glänzender, breiter Schillerstrieme. Hinterrücken
schwarz, oben und seitlich gelbweiß schimmernd. Schwinger
dunkelgelb. Hinterleib im Grunde schwarz. Zweiter Ring größten-
teils braungelb, erster seitlich, sonst schwarz mit weißlicher Be-
stäubung. Zweiter Ring seitlich, fünfter und sechster vollkommen
intensiv goldgelb glänzend. Bei seitlicher Betrachtung erscheint
auch die Hinterrandpartie des vierten Ringes teilweise gelblich,
Alle Hüften rotgelb mit intensivem Messingschiller. Schenkel und
Schienen hell rotgelb, letztere an der Außenseite intensiv messing-
gelb schillernd. Hinterschienenspitze an der Innenseite tiefschwarz
gefleckt. Alle Tarsen breit, tiefschwarz, nur die Metatarsen der
Hinterfüße etwas bräunlich. Haftläppchen und Klauen weißgelb.
Klauenspitze schwarz. Flügel bräunlich tingiert, am Vorderrand
rotbraun, auf der Hinterpartie allmählich in blasses Schwarzbraun
übergehend. Die erste Hinterrandzelle und die darüber liegende
Partie bilden einen ziemlich intensiven schwärzlichen Apikalfleck.
Die ersten Längsadern sind an der Basis ziemlich intensiv gelb-
braun gefärbt. Länge 14,5 mm. Formosa, Sokutsu IX. 12, Koshun,
IX. — Type &: Deutsches Ent. Mus.
4. Conops indieus n. spec.
d&: Stirn und Scheitel rotbraun. Die schwarzen Sammetflecke
der Stirn sind klein. Am Augenrand verläuft eine weißliche Linie.
Untergesicht rotgelb mit blaß messinggelbem Schimmer. Rüssel
an der Basis schwarz, nach der Spitze zu hell rotbraun, Lippen
schwarz. Fühler wie bei C. nubeculosus Big., das zweite Glied aber
fast doppelt so lang wie das erste. Hinterkopf hellbraun, am Augen-
rand schmal weißlich eingefaßt. Körper im übrigen hell rotbraun,
zwischen den Schultern etwas schwärzlich. Hinterrücken unten
schwarzbraun. Hüften, Schienen und Schenkel weißlich tomentiert.
Alle Schienen außen intensiv silberglänzend. Tarsen schwarz,
Hintertarsen braun. Haftläppchen und Klauen weißgelb, Klauen-
spitze schwarz. ‚Schwinger rötlichgelb. Erster Hinterleibsring
verdunkelt, dicht weißlich bestäubt; zweiter mit schwärzlicher
Rückenlinie, hinten, an den Seiten bis vorne hin, matt messinggelb
bestäubt, dritter und vierter auf der Mitte mehr oder weniger
verdunkelt, an den Seiten blaßgelb bestäubt. Die drei letzten, Ringe
sind fast ganz goldgelb bestäubt. Flügel intensiv gelbbraun tingiert,
mit großen, unscharf begrenztem Apikalfleck, der nicht über die
erste Hinterrandzelle nach der Basis zu hinausreicht. Bis zum
Fleck sind die Längsadern z. T. hell rotgelb. Länge 15—18 mm. —
‚Type &: Kgl. zool. Mus. Berlin.
7. Heft
46 ©. Kröber:
2: Gleicht dem dä. Grundfarbe noch dunkler rostbraun.
Hinterleib am ersten bis vierten Ring rotbraun, auf der Mitte
verdunkelt. Erster und zweiter Ring seitlich stark gelb tomentiert,
dritter und vierter ohne Toment, fünfter und sechster nebst Theca
dicht goldgelb tomentiert. Analsegment rostbraun, ohne Toment.
Theca unterseits schwarz, quer gerunzelt. Länge 15—18 mm. —
Type 2: Kgl. zool. Mus. Berlin. 2385 2 Sikkim, Darjeeling.
5. Conops rufifrons Dol.
syn. C. vufifrons Walk, Journ. Proc. Linn. Soc. V, 152 (1861).
d: Kopf rotgelb. Untergesicht bis zu den sammetschwarzen
Punkten am Augenrand, mit Ausnahme des Fühlerhöckers glänzend
messinggelb. An der Stirn wird der Augenrand von einer messing-
gelben Linie begleitet. Stirn etwas quergerunzelt, in der Mitte fast
gelb. Fühler ganz blaß rotgelb, besonders das dritte Glied und der
Endgriffel, dessen Spitze etwas schwärzlich ist. Erstes Glied
viermal so lang als breit; zweites 11% mal so lang als das erste;
drittes schlank kegelförmig, etwas länger als das erste. Griffel
dornförmig, Seitenfortsatz kaum erkennbar. Hinterkopf braun,
mit gelbem Schiller auch auf der Scheitelblase. Rückenschild
schwarz. Schulterbeulen hell gelbbraun. Hinter- und Seitenrand
nebst Schildchen dunkel rotbraun. Schulterbeulen und einige
Flecken zwischen ihnen gelblich tomentiert. Hinterrücken schwarz,
oben und seitlich weißgrau bestäubt, z. T. gelblich. Brustseiten
schwarz, weißlich bereift, ohne eigentlicheSchillerstrieme. Schwinger
gelbbraun. Beine rostgelb, auch die stark gelb schillernden Hüften.
Alle Schienen außen hell messinggelb glänzend. Tarsen schwarz,
Hintertarsen braun. Haftläppchen und Klauen hell ockerfarben,
Klauenspitzen schwarz. Erster und zweiter Hinterleibring schwarz,
wenig glänzend; zweiter Ring an den Seiten rotbraun, aber hier
vollkommen durch weiße Bestäubung bedeckt. Diese bildet in
der ‘Mitte einen schmalen Querstrich und steigt an den Seiten fast
bis zur Hälfte nach vorn. Rest des Hinterleibs glänzend rotbraun.
Dritter und vierter Ring mit feinem, weißseidigem Saum, der sich
seitlich stark erweitert. Die folgenden Ringe fast ganz gelb bestäubt.
Flügel bräunlich, in der Vorderhälfte dunkler, nach hinten zu all-
mählich verwaschen. Adern hell rotgelb. Von einer Strieme nichts
zu erkennen. Länge 15 mm.
9: Gleicht dem 4. Die hellen Partien sind noch auffälliger.
Hinterleib fast ganz rotgelb, nur der erste und zweite Ring sind auf
der Mitte schwärzlich. Am dritten und vierten Ring ist die Mitte
ganz unbestimmt verdunkelt. Theca sehr groß, hell rotgelb, stark
vorstehend. Länge 15 mm.
2&3 2% Amboina. — Type 3®: Kgl. zool. Mus. Berlin.
6. Conops nigrofaseiatus n. spec.
Offenbar sehr nahe verwandt mit C. javanicus Dol. und C.
mundus Brun. Bei C. javanicus Dol. soll der Hinterleib rotgelb sein,
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 47
nur der dritte Ring schwarz, bei C. mundus Brun. ist der Hinterleib
ganz rotgelb ohne schwarze Zeichnung; C. nigrofasciatus n. sp. ist
auf der Oberseite des zweiten und dritten Ringes tiefschwarz.
9: Matt rotbraun. Stirn gelblichbraun, fast durchscheinend.
Scheitelblase durchscheinend gelb. Von ihr zieht sich nach der
Fühlerwurzel eine schmale schwarze Längsstrieme. Untergesicht
hellgelb, am Augenrand und in den Gruben blaß messinggelb
glänzend. Gruben mit schwarzem Fleck. Rüssel schwarzbraun,
lang und dünn. Fühler ganz blaß rotgelb. Basalglied weiß glänzend
bestäubt; etwa viermal so lang als breit. Zweites Glied 11, mal
so lang als das erste; beide blaßgelblich. Endglied und Endgriffel
fast rotorange. Drittes Glied etwas länger als das eıste. Griffel
‚dünn, borstlich zugespitzt. Seitenfortsatz kaum wahrnehmbar.
Hinterkopf blaßbraun, am Augenrand weißlich tomentiert. Rücken-
schild auf der Mitte unbestimmt verdunkelt, namentlich zwischen
den Schulterbeulen, wo das weißgelbe Toment am intensivsten
erscheint. Brustseiten mit weißlicher Strieme. Mittel- und Hinter-
hüften etwas verdunkelt. Beine ganz blaß rotgelb. Schienen
nahezu weißlichgelb. Außenseite gelbweiß glänzend. Tarsen
schwarz, Hintertarsen blaßbraun. Haftläppchen und Klauen
weißgelb, Klauenspitzen schwarz. Schwinger ganz blaßgelb. Hinter-
leib blaßbraun, von oben gesehen zweiter bis vierter Ring am Vorder-
rand zu ?/; der Ringbreite tiefschwarz. Der Rest dicht blaßgelb
bestäubt, die letzten Ringe fast ganz tomentiert. Theca blaßbraun
glänzend, sehr kurz, unten schwarz. Flügel fast hyalin, am Vorder-
rand bis zur dritten Längsader etwas bräunlich tingiert. Die Partie
von der Flügelspitze bis zur Basis der ersten Hinterrandzelle und
diese selber bis zur vena spuria unbestimmt schwärzlich verdunkelt.
Vierte Längsader vorn bräunlich gesäumt. Länge 11 mm.
Schwegyin bei Rangoon. X. Type 2: Kgl. zool. Mus. Berlin.
7. Conops javanieus Dol.
Natuurk. Tijdsch. v. Ned. Indie, X. 1856, p. 409, Taf. IV, Fig. 2.
„Rufo-brunnea, thorace subquadrilatero, hypostomate lato,
flavo-sericeo, vertice rufa; abdomine antice attenuato, segmento
primo minimo griseo, secundo rufo postice flavo marginato; tertio
nigro, quarto et quinto rufis sericeo-pilosis, pedibus rufis, tarsis
nigricantibus; alis flavidis, apicem versus obfuscatis. Longit. 5 lin.
Telemoje prope Ambarawa.“
Die Art gehört wohl hierher, trotzdem von den Sammetmakeln
der Stirn nichts erwähnt wird.
8. Conops mundus Brun.
Records of the Indian Mus. VII, p. V, 1912, p. 496.
d: „Length 12 mm. Head. Pale lemon yellow; frons nearly
half the width of the head. Vertex with a triangular subtransparent
shining piece. Cheeks with shining silvery white reflections, when
seen from below and in front; cheeks seen from behind with a slight
7. Heft
48 O.: Kröber:
but distinct rufous tint. Back of head brown with a brilliant golden
stripe behind the middle of the eyes. Antennae bright ferruginous,
apical half of third joint black above; second joint as long as third,
very minutely black spinulose on upper side. Proboscis brownish
yellow, tip black, extending forwards to about the middle of the
second antennal joint. — Thorax vandyke-brown, with (viewed
from behind) the humeral calli and immediately behind them, and
also towards hind margin of dorsum golden yellow dusted. Viewed
from in front, the whole dorsum is seen covered with golden yellow
dust, except a short median broad stripe from the anterior margin
and just in front of the wing roots. Sides of thorax rather lighter
brown, almost, ferruginous, and more shining, with a silvery stripe
from the edge of dorsum, in front ofthe wings, to the hind margin of
the sternopleura. The whole dorsum beset with numerous minute
black bristles. Scutellum vandyke-brown, metanotum and meta-
pleura rich golden yellow dusted. — Abdomen bright ferruginous
brown, slightlynarrowed onsecond segment, hind margins of first two
segments with a-little white dust, more obvious towards the sides;
third segment gold dusted at sides of hind margin; fourth and fifth
segments with gold dust on hind margins, and sixth and seventh
segments and genital organs wholly gold dusted. Pubescence of
abdomen very short and inconspicuous. — Legs. Coxae and femora
bright ferruginous brown, the former with silvery white reflections.
Tibiae lighter in colour, the basal part whitish, all the tibiae with
a slight thickening about the middle followed by a slight constric-
tion. All the tibiae in certain lights appear glistening yellow.
Tarsı concolorous, with a few black hairs at sides of each segment;
pulvilli pale brownish yellow. — Wings clear, costal cell pale dirty
yellow; a black, rather well-defined streak on anterior border
extending posteriorly as far as the third longitudinal vein, and
distally to about one-third of the first posterior cell. Halteres pale
yellow. Described from one & in the Indian Mus. taken at Puri
Orissa Coast. 6.—13. 11.“
An dieser Stelle könnte vielleicht Conops nigrides Kröb. ein-
gereiht werden, der so recht in keine der drei Gruppen passen will.
9. Conops nigripes Kröb.
&: Kopf dunkelgelb. Die Backen mehr braungelb mit zwei
rundlichen oder länglichen sammetschwarzen Makeln. Das ganze
Untergesicht und ein Streifen am Augenrand bis zu den Fühlern
hinauf weißlichgelb schillernd. Stirn schwarzbraun. Scheitelblase
dunkel braungelb. Vor ihr eine schwarzbraune Querbinde. Neben
den Fühlern am Augenrand ein undeutlicher schwarzbrauner
Sammetfleck. Der Fühlerhöcker ist auf der Oberseite glänzend
schwarz. Fühler lang, schwarz; zweites Glied außerordentlich lang,
zweites und drittes bräunlich. Rüssel kurz, dick, schwarz. Hinter-
kopf oben schwarzbraun, von einer äußerst schmalen weißen Linie
eingefaßt, unten dunkel braungelb. Rückenschild matt schwarz
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 49
bez. mattbraun. Schulterbeulen, Brustseiten, Schildchen, die Partie
vor demselben, Hinterrücken und die Partie zu beiden Seiten des-
selben dunkel rotbraun. Innen, neben den Schulterecken, liegt ein
silberweiß schillernder Fleck. Brustseiten ohne Schillerstrieme.
Erster bis dritter Hinterleibsring tief mattschwarz. Erster Ring
lang schwarz behaart. Ein schmaler Hinterrandsaum des zweiten
und dritten sowie der ganze vierte bis sechste Ring rotbraun, fast
glanzlos, seitlich ins Schwarze übergehend. Hüften schwarzbraun,
intensiv silberschimmernd. Beine dunkelbraun, Schenkel obenauf
schwärzlich, desgleichen die Schienenspitzen. Füße tiefschwarz
mit ziemlich breiten Gliedern. Haftläppchen braungelb. Klauen
schwarz oder dunkelbraun mit schwarzer Spitze. Schwinger dunkel
braungelb. Flügel intensiv braun tingiert, irisierend. Vorderhälfte
dunkler erscheinend, aber keine Binde tragend. Vorder- und Mittel-
schienen außen im letzten Drittel intensiv messinggelb schimmernd.
Länge 19 mm.
0: Dem &sehr ähnlich. Die braunen Flecke der Backen fehlen
zuweilen. Rüsselbasis rötlichbraun. Hinterleib heller gefärbt als
beim &, besonders die letzten Ringe. Hinterleib im Ganzen schmal,
zylindrisch. Theca schwarz, sehr schmal, oberseits an der Basis
etwas rötlichbraun. Länge 18 -22 mm. - Type $®2: Deutsch.
Ent. Mus.
Taihorinsho, Sokutsu, Toyenmongei bei Tanan, Kosempo
auf Formosa, IX.—XI.
10. Conops sumatrensis n. spec.
2: Stirn dunkel rotbraun, am Augenrand eine gelbweiße Linie.
Untergesicht rotgelb, satt goldgelb bestäubt. Kiel in der untern
Partie etwas schwärzlich. Rüssel rostbraun, an Basis und Spitze
verdunkelt. Fühler lang, schwarz; erstes Glied düster rotbraun,
viermal so lang als breit; zweites gut 1}. mal so lang als das erste;
drittes spitz kegelförmig, sehr dicht grau bestäubt. Der Griffel
läuft in eine lange, starre, dornartige Borste aus. Hinterkopf
gelbbraun, gelb bestäubt, auch auf der Scheitelblase. Rückenschild
schwarz, Schulterbeulen hell gelbbraun. Zwischen ihnen, ferner
an der Quernaht und vor dem Schildchen schmal goldgelbe Schiller-
striemen. Schildchen rostgelb mit schwarzem Mittelfleck. Hinter-
rücken schwarz, gelblich tomentiert. Die Seitenplatten sind im
Grunde gelbbraun, gelblich bestäubt. Brustseiten rotgelb mit
weißlichem Schiller. Beine rotgelb, weißlich bestäubt. Hüften
und Schienen alle außen weißglänzend. Tarsen schwarz, Hinter-
tarsen braun. Haftläppchen und Klauen gelblich, Klauenspitze
schwarz. Schwinger blaß gelbbraun. Hinterleib am ersten Ring
schwarz, gelb bestäubt; zweiter bis fünfter Ring im Grunde
brennendrot, schwarz gefleckt, so daß die rote Grundfarbe nur als
Rückenfleck nachbleibt, der sich seitlich fast bis zum Seitenrand
als schmale Linie fortsetzt ;sechster und siebenter hellrotgelb, nach
den Seiten zu verdunkelt. Zweiter Ring intensiv goldgelb bestäubt ;
Archiv für Naturgeschichte
1a, az 4 7. Heft
50 O. Kröber:
dritter bis fünfter durch gelbliches Toment sammetartig matt er-
scheinend; die beiden letzten Ringe vorherrschend goldgelb be-
stäubt. Theca so lang wie die drei letzten Ringe zusammen, ganz
blaß rotgelb, gleich den letzten Ringen lang aber zart schwarz
behaart; Unterseite schwarz. Flügel fast hyalin, bis zur vierten
Längsader gelblich. In der ersten Hinterrandzelle liegt ein schwarz-
brauner Spitzenfleck, der unscharf durch die vena spuria, die zweite
und dritte Längsader begrenzt wird. Länge inkl. der 4 mm langen
Fühler 21 mm.
Sumatra. — Type 2: K. k. Hofmus. Wien.
11. Conops maeculiventris n. spec.
@: Eine schwarze, sehr charakteristisch gezeichnete Art.
Stirn und Scheitel rotbraun. Über der Fühlerwurzel, den hell
rotgelben, starken Höcker an der Basis etwas umfassend, ein kleiner
schwarzer Strich. Untergesicht mit Ausnahme der Unterseite des
Fühlerhöckers im Grunde blaß gelbbraun mit messinggelbem To-
ment. Kiel an der Basis etwas schwärzlich. Rüssel ziemlich lang,
schwarzbraun bis schwarz, etwas glänzend. Fühler schwarz. Erstes
Glied viermal so lang als breit; zweites wohl doppelt so lang als
das erste; drittes schlank kegelförmig, etwas länger als das erste.
Endgriffel in eine lange, dornförmige Spitze auslaufend. Seiten-
fortsatz kaum merklich. Hinterkopf rotbraun bis schwarzbraun,
mit gelblichem oder weißlichem Saum am Augenrand und unterhalb
der Scheitelblase. Rückenschild schwarz, manchmal.der ganze
Rand, die Schulterbeulen, das Schildchen und die Oberfläche des
Hinterrückens dunkel rotbraun. Toment graulichgelb. Brustseiten
schwarz. Hüften dunkelbraun mit schwarzen Flecken und weiß-
lichem Toment. Beine rotbraun. Schenkel mit schwärzlichem
Längsstreifen von sehr unbestimmter Form oder schwarz und an
der Spitze unterseits rotbraun oder rotgelb. Schienen mehr oder
weniger an der Spitze verdunkelt, namentlich die Vorderschienen,
die manchmal fast ganz schwarz sind. Tarsen schwarz. Haft-
läppchen ockergelb. Klauen rotbraun mit schwarzer Spitze.
Schwinger ockergelb. Hinterleib schwarz, vierter und fünfter Ring
rotgelb mit fast viereckigem schwarzen Rückenfleck und schwärz-
lichen Seitenrändern. Theca ganz schwarz, kurz und dick. Sechster
Ring mit rotbraunem, linienförmigem Hinterrandsaum. Flügel
intensiv braun tingiert, am Vorderrand fast schwarzbraun. Die
Strieme wird begrenzt von der dritten Längsader und der vena
spuria.. In manchen Fällen sind die Flügel blaßbraun mit hell-
brauner Strieme. Länge 15 mm.
d&: Beim ist die schwarze Farbe am dritten und vierten Ring,
welche die rostbraunen Flecken tragen, so weit ausgedehnt, daß
die rostbraune Farbe nur einen schmalen Saum bildet. Flügel heller
tingiert, hinter der dritten Längsader bez. vena spuria fast hyalin.
Vierte Längsader vorn braun gesäumt. Beine etwas stärker ver-
dunkelt, namentlich die Schenkel. Länge 14—17 mm.
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 51
Sikkim; Birma, Carin Cheba V.—XII. — Type 32: Kgl. zool.
Mus. Berlin.
12. Conops tenthrediniformis n. spec.
d: Untergesicht und Basis des Rüssels intensiv rotgelb mit
starkem Goldglanz, nur die Unterseite des Fühlerhöckers ist matt.
Kiel mattbraun gefleckt. Rüssel wenig mehr als kopflang, schlank,
das Basalglied glänzend, der Rest rostbraun. Stirn und Scheitel
rotbraun, etwas glänzend, unterhalb der Scheitelblase tief quer-
gefurcht, in der untern Hälfte mehr oder weniger radial gefurcht.
Oberseite des Fühlerhöckers und die Hufeisenzeichnung oberhalb
schwärzlich. Die schwarzen Sammetflecke sind ziemlich groß.
Rand der Scheitelblase hell rotgelb. Hinterkopf braunschwarz,
breit gelbgrau bestäubt, auch quer über die Scheitelblase sich hin-
ziehend. Thorax matt, schwarzbraun. Schulterbeulen glasig
rotbraun. Toment gelbbraun, besonders intensiv zwischen den
Schulterbeulen, an der Quernaht, vorm Schildchen und am
Hinterrücken oben und seitlich. Brustseiten kaum weißlich be-
stäubt. Schwinger rein ockergelb. Beine inkl. Hüften gelbbraun,
zart weißgrau bestäubt. Hüften und Außenseite der Vorder- und
Mittelschienen intensiv glänzend. Alle Schenkel obenauf und alle
Schienenspitzen schwärzlich. Tarsen schwarz, Basis der Metatarsen
gelbbräunlich. Die sehr langen Haftläppchen und Klauen weißgelb,
Klauenspitzen schwarz. Hinterleib schwarz, matt, von eigentüm-
licher Form. Erster und zweiter Ring schmal, beide fast gleich
breit, dritter vorn so breit wie der zweite, hinten fast dreimal so
breit, mit den folgenden zusammen fast ein Oval bildend, der
Hinterleib daher sehr kurz und gedrungen erscheinend. Erster
Ring und Basis des zweiten leicht grau bereift, fast verschimmelt
erscheinend. Zweiter Ring kaum halb so lang als breit, mit breiter
goldener Hinterrandbinde, die sich seitlich erweitert. Dritter bis
fünfter mit goldgelber Binde, die vorn nur einen schmalen, schwar-
zen Querstrich freiläßt. Sechster vollkommmen goldgelb tomentiert.
Analklappen schwarz mit hell rotgelben Teilen. Flügel ziemlich
breit, blaß braunschwarz tingiert, vom Vorderrand bis zur dritten
Längsader bez. vena spuria dunkler braun tingiert, nicht scharf
begrenzt. Adern sehr zart, schwärzlich. Fünfte Längsader vorn
leicht braun gesäumt. Länge 14 mm, die Fühler allein 4 mm.
Birma. — Type &: Mus. Genua.
Die Art ist vielleicht verwandt oder gar identisch mit C.
Pactyas Walk., von dem aber die schwarzen Sammetpunkte nicht
angegeben werden und dessen Grundfarbe pechbraun genannt wird.
13. Conops Pactyas Walk.
Diptera Saundersiana, IV, p. 255.
d: „Picea, aureo-micans; capite flava; abdominis segmentorum
marginibus posticis apiceque ferrugineis antennis nigris; pedibus
fulvis;; alis subcinereis, ad costam basi flava-fuscis apice nigro-fuscis.
4* 7. Heft
52 0. Kröber:
Pitchy, head silky yellow in front and beneath; mouth and
feelers black; feelers hairy, long, slender; abdomen sessile, slightly
widened from the base to the tip, nearly twice the length of the
chest;; first segment and the hind border of the second gilded; hind
borders of the following and tip ferruginous; legs ferruginous,
slender, clothed with black down; thighs and shanks with a silvery
tinge; feet pitchy with ferruginous tips; foot-cushions and claws
yellow; claws with black tips; wings gray, lurid along the fore
border for more than half the length, dark brown from thence to
the tips; poisers luteous. Length of the body 7 lines, of the wings
12 lines. — Java.
14. Conops punetifrons n. spec.
2: Sehr ähnlich C. celebensis Mej. Rüssel gleichfalls nur kopf-
lang. Stirn und Scheitel schwarzbraun. Untergesicht rotgelb, aber
mit Ausnahme des Fühlerhöckers ganz messinggelb schillernd.
Backen rotgelb, glanzlos. Rüssel schwarz. Fühler schwarz, erstes
und drittes Glied an der Basis dunkel rostbraun scheinend; erstes
etwa dreimal so lang als breit; zweites doppelt so lang als das erste;
drittes so lang als das erste, schmal kegelförmig, schlank. End-
griffel lang und schlank, in eine feine Borste auslaufend. Seiten-
fortsatz kaum angedeutet. Hinterkopf schwarz, am Augenrand
gelblich tomentiert, ebenfalls auf der Scheitelblase. Rückenschild
schwarz. Schulterbeulen rotbraun. Ein Fleck zwischen ihnen und
einer an der Quernaht weißlich schillernd. Schildchen dunkel
rostbraun, fast schwaız, mit gelblichem Schiller. Hinterrücken
schwarz, oben und seitlich blaßgelb bestäubt. Brustseiten schwarz,
weißlich bereift. Beine rotbraun. Hüften intensiv silberglänzend.
Schenkel weißlich bereift. Hinterschenkel an der Basis stark
verdunkelt. Alle Schienen außen silberglänzend. Tarsen schwarz.
Hintertarsen braun. Haftläppchen und Klauen weiß, Klauenspitze
schwarz. Schwinger gelbbraun. Hinterleib matt schwarz. Erster
Ring weißlichgrau bestäubt; zweiter am Hinterrand mit breiter,
goldgelber Tomentbinde; dritter ganz schwarz, vierter schwarz,
seitlich etwas gelb tomentiert; fünfter bis siebenter größtenteils
goldgelb bestäubt. Der sechste ist im Grunde rotgelb, wenigstens
in der Mitte. Theca sehr groß, hell rotgelb, glänzend, seitlich
etwas gelb tomentiert, unterseits mit feinen schwarzen Quer-
leistchen. Flügel blaßbraun tingiert, zwischen der ersten und dritten
Längsader dunkler, desgleichen die erste Hinterrandzelle bis zur
vena spuria. Länge 16 mm.
Sikkim. — Type 2: Kgl. zool. Mus. Berlin.
Ein @ von Sikkim, das vollkommen mit den andern überein-
stimmt, hat einen Rüssel, der etwa bis zur Mitte des zweiten
Fühlergliedes reicht.
15. Conops celebensis Mej.
syn. Physocephala celebensis Mej.
.d: Stirn und Scheitel schwarz mit violettem Schein. Unter-
gesicht braungelb mit gelblichem Schiller, der nach oben zu in
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 53
Weiß übergeht und nur den Augenrand ganz schmal einfaßt. Stirn
ohne schillernde Linie. Mundrand weißlich gesäumt. Gesichts-
gruben mit gelblichem Glanz. Mundrand selber schwarz. Backen
und Hinterkopf schwarz. Scheitelblase hinten gelblich durch-
scheinend, oben schwarz. Augenrand zart weißlich eingefaßt.
Fühler schwarz. Erstes Glied nach der Spitze zu bedeutend dicker
werdend, fast doppelt so dick als an der Basis, kaum doppelt so
lang als oben dick. Zweites Glied wohl dreimal so lang als das
erste; drittes kegelförmig, Oberrand fast gerade, etwa so lang als
das erste Glied. Griffel lang, in eine starre Borste auslaufend.
Seitenfortsatz deutlich, kurz, stumpf. Rüssel kurz, nur kopflang,
dick. Rückenschild, Schildchen, Hinterrücken, Brustseiten schwarz,
mit etwas violettem Schein. Toment äußerst zart, weißlich, nur
an den Seiten des Hinterrückens und den Hüften intensiver. Beine
schwarzbraun, Schenkel an der Spitze unterseits rostbraun. Hinter-
schenkel und -schienen an beiden Enden bräunlich. Alle Schienen
außen gelblichgrau glänzend. Haftläppchen und Klauen schwarz.
Hinterleib schwarz. Erster Ring und Basis des zweiten mit weiß-
lichem Toment. Zweiter Ring sonst gelbgrau bestäubt, am Hinter-
rand fast messinggelb. Hier liegt jederseits ein rotgelber Fleck,
vollständig unter Toment verdeckt. Dritter Ring mit rotgelbem
Saum. Vom dritten Ring an zeigt der Hinterleib etwas violetten
Schimmer. Flügel braun, von der Vorderrandader bis zur fünften
Längsader dunkelbraun. In der vierten Hinterrandzelle liegt ein
hellerer Fleck. Sechste Längsader vorn braun gesäumt. Schwinger
rotorange. Länge 18—20 mm. — Dritter Hinterleibsring manchmal
mit gelblich tomentierter Hinterrandbinde, die sich in der Mitte
nahezu verliert, nach den Seiten zu in Weiß übergeht.
Q: Gleicht dem & vollkommen. Untergesicht mit weißem
Schiller, der ziemlich intensiv ist. Schildchenspitze etwas bräun-
lich. Hinterleib ganz und gar graulich bestäubt. Zweiter bis fünfter
Ring mit gelbbrauner Hinterrandbinde. Schenkel gelbbraun, un-
bestimmt verdunkelt. Theca außerordentlich‘ klein, stark horn-
förmig gekrümmt, schwarzbraun, glänzend. Länge 18—19 mm.
In gut erhaltenen Exemplaren ist der Hinterleib direkt weißgrau
bestäubt, nur der dritte Ring glänzend schwarz mit ganz zartem
Reif an den Seiten des Hinterrandes.
833% von Sikkim. — Type: Mus. Hung. von ToliToli, Nord-
Celebes.
In Mej. Type ist der zweite Hinterleibsring vorherrschend
gelbbraun mit schwarzer Mittelstrieme. Ich hatte die Art seinerzeit
als C. curtirostris n. spec. ausgezeichnet, da ich sie in der Gattung
Physocephala schlecht suchen konnte. Der auffallend kurze, dicke
Rüssel wird bei Mej. nicht erwähnt.
16. Conops brevirostris n. spec.
2: Äußerst ähnlich der vorigen Art, aber viel kleiner und zarter,
an die Gattung Brachyglossum erinnernd. — Untergesicht ocker-
7. Heft
54 0. Kröber:
gelb, intensiv silberweiß glänzend, nebst den weißlichen Gruben.
Neben den Fühlern schiebt sich noch am Augenrand ein gelber
Keilfleck auf die Stirn hinauf, gleichfalls silberübergossen. In ihm
liegt der Sammetfleck. Stirn und Scheitel schwarz, fast ganz
glanzlos.. Am Vorderrand der Scheitelblase liegen zwei längliche,
quere, hell rotgelbe Flecken. Rüssel schwarzbraun, kaum kopflang,
sehr dick. Kiel im untern Teil schwarzbraun. Um die Fühlerbasis
legt sich ein hufeisenförmiger, schwärzlicher Strich. Fühler weit
über kopflang, schwarzbraun, zweites Glied durch schwarze Be-
borstung fast schwarz erscheinend. Alle Glieder weißlich bestäubt.
Erstes Glied etwa dreimal so lang als breit; zweites kaum 11%, mal
so lang als das erste; drittes so lang wie das zweite, schlank, kegel-
förmig, unterseits in den zwei Dritteln der Spitze seicht ausgehöhlt.
Griffel fast so lang als das erste Glied, borstlich. Seitenfortsatz
deutlich, kurz kegelförmig. Thorax matt schwarz, fast sammet-
artig erscheinend, teilweise mit warmem, rotbraunen Schein, be-
sonders die Schulterbeulen, eine Strieme zwischen ihnen und dem
Schildchen und Teile der Brustseiten. Schulterbeulen und ein Fleck
innerhalb intensiv gelblich tomentiert. Brustseiten und Hinter-
rücken oben und seitlich äußerst zart weißlich bereift. Rückenschild,
von vorn gesehen, mit warmem, hellbraunem Reif. Schwinger in-
tensiv rotgelb; Stielbasis braun. Beine nebst Hüften schwarz-
braun, zart weiß bereift. Basen der Schenkel, besonders der
Hinterschenkel, der Schienen und Metatarsen gelbbraun. Hüften
und Außenseite der Vorder- und Mittelschienen intensiv silber-
glänzend. Haftläppchen und Klauen leuchtend rotgelb, Klauen-
spitzen schwarz. Hinterleib stark, am dritten Ring am breitesten,
schwarz, wenig glänzend. Zweiter Ring, seitlich betrachtet, leicht
graulich bestäubt, hinten mit goldgelber Tomentbinde, gleichfalls
am dritten und vierten Ring. Fünfter und sechster zart gelblich
bestäubt auf der Mittelpartie. Spitze des Analsegments und Theca
glänzend kastanienbraun. Theca sehr klein, zart, hornförmig um-
gebogen, wie bei C. celebensis gebaut. Flügel fast hyalin, ganz zart
bräunlich tingiert, mit ganz zarter dunklerer Strieme zwischen
dem Vorderrand und der dritten Längsader. Erste Hinterrandzelle
bleibt frei davon. Länge 10—12 mm. — Die Art wird vielleicht
Typus einer andern Gattung werden.
Carin Cheba, Birma, V.—XII. — Type 2: Mus. Genova.
17. Conops erythrocephalus F.
Die einzige indische Art, die auch in verschiedenen Teilen
Afrikas aufgefunden wurde und bei den afrikanischen Conops-Arten
abgehandelt worden ist.
d: Kopf im Grunde hell rotgelb, Untergesichtsgruben mit
sammetschwarzer Makel. Der ganze Kopf mit intensivem Silber-
schiller, so daß am Untergesicht nur zwei glanzlose Längsstriemen
erscheinen. Neben den Fühlern jederseits ein tief sammetschwarzer,
kreisrunder Fleck. Rüssel lang, schwarz. Fühler sehr lang, schwarz.
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 55
Erstes Glied viermal so lang als breit, schlank, zweites kaum doppelt
so lang, drittes so lang wie das erste. Griffel borstig mit kurzem,
stumpfen Seitenfortsatz. Der ganze übrige Körper schwarzviolett,
schön metallisch glänzend. Rückenschild oben matt, vorn messing-
gelb oder gelblichgrau bestäubt mit zwei schmalen, schwarzen
Längsstriemen. Schulterbeulen rotgelb, mit weißlichem oder gold-
gelbem Schiller. Schwinger schwarz. Knöpfchenspitze weißschil-
lernd. Neben dem Schildchen und am ganzen Hinterleib oder doch
an den letzten Ringen tritt bei entsprechender Haltung matte
weiße Bestäubung auf. Flügel durchaus intensiv braun tingiert,
mit starkem, violetten Glanz. Beine schwarz, Vorder- und Mittel-
schenkel in den zwei ersten Dritteln hell rotgelb oder weinrot.
Haftläppchen gelbbraun, Klauen schwarz. Länge 18—20 mm.
Sikkim, Tranquebar, Peradniya, Annam, Phuc-Son, Celebes-
Patutuane.
Q: Gleicht dem $ vollkommen. Die rotgelbe Farbe intensiver.
Alle schwarzvioletten Partien zart silberglänzend. Vorder- und
Mittelschienen intensiv silberglänzend. Theca sehr lang und dorn-
artig, über 3 mm lang. Alle Tarsen erscheinen sehr breit. Länge
14—20 mm.
Tranquebar, Sikkim.
18. Conops niponensis Voll.
Versl. en Mededeel. der Koninkl. Akad. v. Wetensch., XV.
1863, p. 11.
Q: „Conops nigra, capite fulvo, abdominis apice ac femoribus
posticis chalybaeis, alis limpidis, fuscomarginatis. Long. 0,014 m.
Hab. Japan.
Het naast verwant aan Conops erythrocephala F. en daarvan
voornamelijk verschillend door de kleur van thorax, abdomen en
vleugels.
De Kop is geelachtig rood, med zilveren we£erschijn op de
wangen en in het midden van het aangezigt. Op de hoogte der
sprieten ziet men naast ieder oogeen rond zwart stipje en boven
het hypostoma een zwarten vleg. De top van het 1e lid der zwarte
sprieten is rood, het 3e lid is iets langer dan de helft van het 2e.
: De thorax is zwart; zeer flaanwelijk bespeur ik eenig rood aan de
schouderknobbels. De pooten zijn zwart, met uitzondering van
een rood bandje an de basis der voordijen en van de achterdijen,
de staalblaauw zijn. Het achterlijf is zwart met staalblaauwe spits
en grijzen we£rschijn in der zijden. De vleugels zijn doorschijnend
wit met vrij breeden bruinen zoom, voornamelijk aan de spits.
Een vrouwelijk exemplaar bragt Dr. v. Siebold uit Japan
mede.‘“
19. Conops pseudogigas n. spec.
d: Eine rein mattweiß bestäubte Art. Stirn und Scheitel
rein schwarz, etwas glänzend, mit ziemlich tiefer Querfurche.
Unterhalb derselben mehr oder weniger gefurcht. Fühlerhöcker
7. Heft
56 OÖ. Kröber:
mit Ausnahme der Unterseite schwarz. An der Grenze des Schwar-
zen liegt wenig auffällig der samtschwarze Fleck. Untergesicht
rein schwefelgelb mit Silberglanz. Gesichtsgruben fast weißlich,
im untern Teil mit schwarzbraunem Fleck. Backen mit wenig
deutlichem, dunklem Fleck. Rüssel sehr kurz und dick, kaum
kopflang, schwarz, an der Basis stark geschwollen. Fühler tief-
schwarz, sehr lang. Erstes Glied stark, ca. 24, mal so lang als unten
breit, nach der Spitze zu verbreitert. Zweites reichlich dreimal so
lang als das erste, schlank allmählich verbreitert, sehr zart und
kurz schwarz beborstet; drittes wenig länger als das erste, dick,
schief birnförmig mit geradem Oberrand, Basis etwas rotbraun.
Endgriffel lang, dick, in eine Borste auslaufend. Seitenfortsatz
fast senkrecht abstehend, dick, kurz, kegelig. Hinterkopf schwarz,
am Augenrand mit einer haarfeinen, weißen Linie. Untere Partie
der Scheitelblase durchscheinend gelbbraun mit rotgelber, zarter,
senkrechter Mittellinie und gleichen Seitenrändern. Schulterbeulen
und ein dreieckiger Fleck zwischen ihnen rein blauweiß, scharf
begrenzt. Rückenschild, von vorn gesehen, mit rein braunem Reif.
Spitze des Schildchens glasig gelbbraun. Schwinger intensiv ocker-
gelb. Brustseiten ohne Schillerstrieme. Hüften und Außenseite
der Vorder- und Mittelschienen stark silberglänzend. Schenkel
schwarzbraun; Basis und ein länglicher Fleck an der Spitze der
Unterseite rotgelb. Vorderschenkel mit Ausnahme der Basis ganz
schwarzbraun. Schienen schwarzbraun mit rotgelber Basis. Hinter-
schienen ganz rotgelb. Tarsen schwarz, braunseidig glänzend.
Haftläppchen braun, Klauen rotbraun mit schwarzer Spitze.
Hinterleib keulig wie bei Physocephala, durch weißlichen Reif zart
bläulich erscheinend. Dritter Ring rein schwarz, ohne Reif.
Zweiter und dritter Ring mit deutlichem, weißen Hinterrandsaum.
Flügel hellbraun mit intensivem, violetten Schein. Vom Vorderrand
bis über die vierte Längsader hinaus dunkelbraun, unscharf be-
grenzt. Fünfte und sechste Längsader vorn braun gesäumt. Erste
Hinterrandzelle, wie bei manchen orientalischen Arten, fast bis
zum Flügelrand reichend. Länge 18 mm, bei stark gekrümmtem
Hinterleib.
Carin Cheba, Birma V.—XII. — Type $: Mus. Genua.
Vielleicht das andre Geschlecht zu C. gigas Mcq., bei dem aber
Kopfzeichnung und Beinfärbung etwas anders angegeben sind.
20. Conops gigas Mcq., Dipt. exot. II. 3. 10. 4., Tab. I, Fig. 2.
Q: „Long. 9 lin. Face jaunätre, cötes fauves; une bandenoire
descendant de l’insertion des antennes jusque & la moitie de la
longueur, une petit trait brun de chaque cöt& de cette bande, et
moins long qu’elle; joues noires, & duvet jaunätre. Front noir.
Antennes noires; deuxieme article trois fois aussi long que le
troisieme. Thorax et abdomen noirs, A tr&s legere reflets de duvet
blanc, deuxi&me segment tres-long, menu. Pieds noirs, cuisses &
leger duvet blanchätre aux cötes anterieures et intermediaires,
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 57
jambes A tache ovale de duvet serre, brunätre, & reflets argentes
au cöt& exterieure vers l’extremite. Balanciers fauves. Ailes noirä-
tres A reflets violets, & bord interieur d’un brunätre clair; premiere
cellule posterieure plus allongee que dans especes europeennes,
fermee un peu plus pres du bord de l’aile; la nervure oblique qui
la ferme posterieure un peu concave vers sa base, nervure terminale
de la cellule discoidale situee au tiers de la longueur de la premiere
posterieure; cellule anale un peu plus large.
Java. — Type: Museum.“
21. Conops frontosus n. spec.
&: Schwarze Art. Stirn und Scheitel rostbraun. Scheitelblase
etwas durchscheinend. Mitte der Stirn etwas gelblich. Untergesicht
mit Ausnahme des Fühlerhöckers intensiv goldgelb glänzend.
Gesichtsgıuben weißlich schimmernd. Die sammetschwarzen
Flecken sehr klein. Rüssel ganz schwarz. Fühler ganz schwarz.
Erstes Glied etwa dreimal so lang als breit; zweites gut halbmal
länger als das erste; drittes so lang als das erste, schlank. Endgriffel
in eine kurze, starre Borste auslaufend. Seitenfortsatz kaum be-
merkbar. Hinterkopf schwarz, am Augenrand weißlich eingefaßt.
Auch an Scheitel und Stirn ist das Auge durch eine weiße Linie
gesäumt. Thorax und Hinterleib ganz schwarz. Hinterrücken oben
und seitlich düster rotbraun. Beine schwarzbraun. Spitze der
Hüften rotgelb. Hüften silberglänzend. Alle Schenkel schwarz,
die Unterseite an der Spitze mit einem rotbraunen Längsstrich.
Schienen an der Basis rotbraun, die Hinterschienen auch an der
Spitze. Alle Schienen außen weißschillernd. Tarsen schwarz.
Haftläppchen und Klauen gelbbraun, Klauenspitze schwarz.
Hinterleib an den Seiten des zweiten und dritten Ringes weißlich
tomentiert; die andern Ringe ganz blaß gelbbraun bestäubt.
Schwinger blaß orange. Flügel braun tingiert, intensiv violett und
grün schillernd; vom Vorderrand bis zur dritten Längsader dunkel-
braun, ebenfalls die erste Hinterrandzelle bis zur vena spuria.
Länge 15 mm.
Sikkim. — Type d: Kgl. zool. Mus. Berlin.
22. Conops metaxantha Walk.
Journ. Proc. Linn. Soc. VII. 1864, p. 225, 17.
d: „Nigra, capite sulcato, facie aurata, abdomine apicem
versus aurato subtus fulvo, femoribus apice tibiisque rufescentibus
alis cinereis antice fuscescentibus, halteribus flavis apice fulvis.
Black, with slight cinereous tomentum. Head broader than the
thorax, vertex transversely furrowed; front longitudinal furrowed;
face with bright pale-yellow tomentum. Antennae longer than the
breadth of head, lanceolate towards the tips, which are stylate.
Abdomen gilded towards the tip, which is tawny beneath. Femora
towards the tips and tibiae dull red. Wings cinereoux brownish
7. Heft
58 OÖ. Kröber:
in front; veins black, halteres pale yellow, with tawny knobs,
Length of body 7 lines, of wings 14 lines.
23. Conops eurtulus Coqu.
Proc. Unit. Stat. Nat. Mus. XXI, 328, 1898.
d: „Occiput black, nearly the lower half and the upper portion
in the middle yellow; narrowly gray pruinose next the eyes below
the emarginations in the latter; vertex yellow, remainder of front
yellowish-brown, sometimes a brown spot in the center and another
at the base of antennae; face and cheeks yellow, opaque, yellow
pruinose except on the antennal process, sides of face and fore
part of cheeks with several brown punctures; antennae black, the
third joint reddish-brown, first joint slightly more than half as
long the second, slightly shorter than the third; first and second
joints of he style subequal in length; the first slightly broader than
long, the second nearly twice as wide as the first, and nearly twice
as wide as long; the third lanceolate, almost three times as long as
the first and second together. Proboscis black, below the middle
yellowish, about 14, times as long as height of head. Thorax
brownish black, the humeri yellow, the pleurae and metanotum
thinly grey pruinose, scutellum brownish black, the margin usually
narrowly yellowish. Abdomen black, the posterior margin of each
segment except the first yellowish, the posterior half of the sixth
and nearly all of the portion beyond it yellow; first segment a
fascia on the posterior margin of the second, third and fourth, and
the remainder of the abdomen beyond latter grey pruinose; second
segment only slightly longer than wide, not longer than the third.
Wings grayish hyaline, the portion in front of the third vein and
a border to the fifth pale yellowish brown, the outline of the color
indistinct, first vein from its base to the humeral cross vein brown,
veins elsewhere yellow, changing into brown at their apices. Hal-
teres yellow. Legs blackish, femora brown, their broad apices and
the whole of the tibiae reddish yellow, pulvilli and claws yellow,
apices of the latter black. Length 1—1,1 cm. — Type No. 4000.
Japan.“
24. Conops opimus Coqu. 1. c., p. 329.
&: „Differs from the above description of curtulus only as
follows: Occiput black, except the middle of the upper portion, ihe
gray pruinosity, extending across it above the center; face and
cheeks destitute of brown punctures; antennae reddish brown,
first joint yellow, second joint of the style only slightly wider than
the first; proboscis wholly black. Posterior angles of the thorax
and the scutellum, except its extreme base yellow. Broad apices
of wings pale yellow brown. Length 1,2 cm. — Type No. 4001.
Japan.“
Aus dem australischen Faunengebiet liegen bisher nur
sehr wenige Nachrichten vor. Im ganzen sind 17 Arten als Conods
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 59
daher beschrieben worden. Davon dürften 7 oder 8 einen beson-
deren Formenkreis bilden oder gar einer besonders variablen Art
angehören. Dazu kommt eine orientalische Art, Conops nubecu-
losus Big. und eine neue Art. Außer den beiden letzteren sind mir
nur drei Arten bekannt geworden, deren Beschreibung ich hier
folgen lasse.
1. Conops aurosus Newm.
syn. C. bulbimus Walk., C. ocellifer Mej., C. aureomaculatus Macqu.
d: Sammetschwarze Art mit goldroter Zeichnung. Stirn satt
rotgelb. Scheitelblase rostbraun. Von der Scheitelblase steigt eine
breite, schwarze Strieme zu den Fühlern herunter. Backen schwarz.
Gesichtsgruben schwarz mit rostbraunem Kiel. Die untere Partie
der Gruben blaß messinggelb glänzend. Wangenplatten im Grunde
rotgelb mit intensivem, goldgelben Glanz. Stirn am Augenrand
ganz schmal weißgelb eingefaßt. Rüssel schwarz. Fühler schwarz-
braun, drittes Glied schwarz, mit rotbrauner Basis. Erstes Glied
reichlich viermal so lang als breit; zweites 11% mal so lang als das
erste; drittes breiter als beide, so lang als das erste. Endgriffel
ziemlich lang, in eine lange starre Borste auslaufend. Seitenfortsatz
kaum wahrnehmbar. Schulterbeulen, ein Fleck innerhalb, einer
dahinter, die alle drei mit einander in Verbindung stehen, ein fast
rechteckiger Fleck vor dem Schildchen goldrot. Schildchen und
Hinterrücken schwarz, letzterer mit sammetartig braunem Toment.
Die Seitenplatten sind goldrot. Brustseiten mit graubraunem
Toment, ohne eigentliche Strieme. Hüften schwarzbraun, gelblich-
grau schimmernd. Beine hell rotgelb, gelbgrau tomentiert. Vorder-
schenkel über die Hälfte schwarz; Mittelschenkel an der Basis mit
schwarzem Ring; Hinterschenkel oben mit schwarzem Fleck.
Haftläppchen ockergelb. Klauen blaß rotgelb mit schwarzer Spitze.
Schwinger gelbbraun. Erster, dritter und vierter Hinterleibsring
durchaus tiefschwarz, zweiter ganz goldrot; fünfter schwarz mit
breiter goldroter Binde, die weder Vorderrand noch Hinterrand,
noch die Seitenränder berührt; sechster mit großem, goldrotem
Fleck. Flügel bräunlich, fast hyalin, vom Vorderrand bis zur dritten
Längsader dunkelbraun, ebenfalls die erste Hinterrandzelle bis
zur vena spuria. Erste Basalzelle und Basis der Discoidalzelle blaß
bräunlich. Analsegment glänzend schwarz. Flügeladern schwarz.
Länge 15 mm. Die zwei kleinen Ozellen, die Mejere bei seiner Art
C. oceilifer so besonders hervorhebt, hat die Art mit verschiedenen
andern Arten gemeinsam. — Adelaide.
Die Art ist in beiden Geschlechtern äußerst variabel. Vor-
stehende Beschreibung entspricht der Stammform. C. aurosus
Newm. = C. bulbimus Walk. = C. aureomaculatus Mcq.
Ein & von Neu-Holland weicht ab: Stirn ohne deutliche
schwarze Längsstrieme. Oberhalb der Fühler ist die Stirn quer-
herüber schwarz, im übrigen verdunkelt. Am Rückenschild fehlt
der Fleck auf der Hinterseite der Schulterbeulen. Der Fleck vor
dem Schildchen ist lang und schmal.
7. Heft
60 OÖ. Kröber:
Ein 3 von Adelaide weicht ab: Stirn und Scheitelblase ganz
hell rotgelb. Untergesicht schwarz. Gesichtsgruben und Mundrand
gelbbraun mit weißem Schiller. Hinterrücken tiefschwarz, oben und
seitlich breit und intensiv goldrot tomentiert. Hinterleib wie oben.
Alle Schenkel größtenteils schwarzbraun, nur die Spitze hell rot-
gelb. Alle Schienenspitzen schwarzbraun, die Basalhälfte rotgelb,
aber dicht weiß tomentiert. Außenseite der Vorderschienen weiß,
Innenseite der Hinterschienen gelb tomentiert. Länge 16 mm.
2: Gleicht dem 3 vollkommen. Analsegment im Grunde hell-
rotgelb ohne goldrotes Toment. Theca ziemlich groß, oberseits
hell rostrot, unten schwarz, an den Seiten schwarzbraun. Adern
schwarz. Erster Ring schwarz; zweiter hoch rotgelb, dritter, vierter
und der ganze schmale fünfte tiefschwarz; sechster ganz hoch
rotgelb. Länge 14 mm. — Cap York.
Ein 2 von Neuholland weicht ab, vielleicht ausgeblichen.
Schiller des Untergesichts silberweiß, sonst gelb. Am Rückenschild
fehlt der rechteckige Fleck vor dem Schildchen. Erster und zweiter
Hinterleibsring schwarz; dritter mit goldroter, gebogener Binde;
vierter und fünfter tiefschwarz; sechster und siebenter fast ganz
goldrot tomentiert. Theca rostbraun, auf der Unterseite schwarz.
Adern gelbbraun. Flügel hyalin, die Binde zwischen der ersten und
dritten Längsader und die ersteHinterrandzelle bis zur vena spuria
ganz blaß gelbbraun. .
Ein 2 von Adelaide weicht ab: Es gleicht dem letztbeschrie-
benen d. Schildchen und Rand bis zur Flügelwurzel rotbraun, ohne
Toment. Fleck vor dem Schildchen rotgelb tomentiert. Hinter-
rücken und Hinterleib genau wie bei jenem $. Hinterleib mit
schwarzem Analsegment. Flügel hyalin. Die braune Binde reicht
von der ersten bis zur fünften Längsader, läßt nur in der Diskoidal-
zelle einen großen dreieckigen Fleck hyalin. Länge 18 mm.
Mit dieser Art kollidieren drei Walkersche Arten: C. bulbimus
Walker scheint zu sein die Art mit goldrotem Apikalfleck, bei der
am Thorax die Schulterbeulen und ein Fleck vor dem Schildchen
goldrot sind und die Stirn eine schwarze Strieme trägt. C. aptatus
Walker unterscheidet sich davon durch schwarze Beine und einen
Hinterleib ohne goldroten Apikalfleck. Stirn mit schwarzer Strieme.
Von beiden unterscheiden sich C. aeguatus Walker und C. inglorior
Walker, bei denen der Hinterleib auch nur zwei orangefarbene
Binden hat, also der Apikalfleck fehlt, durch ganz rotgelbe Stirn
ohne Strieme. Das Untergesicht soll zwei gelbe Längslinien tragen.
Vielleicht sind die beiden Gesichtsgruben gemeint, die in allen Fällen
gelb sind. C. aequwatus Walk. hat am Rückenschild vier große gelbe
Flecken. Die Beine sind pechbraun, die Schenkel an der Basis
gelb. Bei C. inglorior Walker steht nichts über die Rückenschild-
färbung. Die Beine werden rot genannt, die Schenkel schwarz mit
roten Spitzen; die Fußenden pechbraun. Die beiden Exemplare
von C. ocellifer Mej. sind zwei typische Exemplare von C. aurosus
mit schwarzer Längsstrieme der Stirn und rotgoldenem Fleck vorm
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 61
Schildchen. — New South Wales. — Type $2: Mus. Hung. Länge
d 16 mm, 2 14 mm.
Conops aptatus Walk., List of Diptera, Vol. III, p. 675.
„Structure like that of Bulbimus; body black, velvety, thickly
clothed with short black hairs, a bright orange spot on each side
of the crown of the head blends with a broad tawny stripe on each
side of the mouth, and there is also a tawny spot on each side
beneath; eyes dark red, mouth and feelers black, an indistinct line
of yellowish hoary down extends round the disk of the chest, which
has also an oblique stripe of the same on each side; abdomen adorned
with two orange bands, the first near the base, becoming yellow on
each side; the other near the tip is broader; there is an oblique
yellowish hoary stripe on each side between them. Legs black;
thighs and shanks covered with yellowish hoary down, foot cushions
tawny; wings gray, brown along the fore borders; wing-ribs and
veins black; poisers yellow, pitchy at the base. Length of body
4,5—5,5 lines, of wings 8—10 lin. West-Australia.“
Conops aequatus Walk. 1. c., p. 675.
„Structure like Bulbimus. Body black, velvety, thickly clother
with short black hairs, head adorned along each side of the mouth
with a yellow stripe, between which and the eye there is a stripe
of hoary down, eyes red, mouth and feelers black; chest adorned
with four large yellow spots, one on each shoulder, one on each
side of the scutcheon; abdomen adorned with two yellow bands,
the one near the base longer than the other which is near the tip
and does not embrace the sides; there is a short oblique yellow
stripe on each side between them. Legs pitchy; shanks yellow,
pitchy towards the tips, claws black, foot-cushions tawny, wings
colourless, dark brown along halfthe breadth from the fore border,
which has a narrow gray stripe along half its lentgh from the base;
wing-ribs and veins black, poisers yellow. Length of body 4 lines,
of wings 7 lines.
West-Australia.‘
Conops inglorior Walk. 1. c., p. 676.
„Structure like that of the preceding species. Body black, vel-
vety, thickly clothed with short black hairs; a yellow stripe diverges
from the base of the feelers along each side of the mouth, eyes dark
red, mouth and feelers black; two broad orange bands on the
abdomen, one near the base, onenear thetip. Legsred, thighs black,
with red tips, feet pitchy towards the tips; foot-cushions yellow,
tips of claws black; wings brown on half the breadth from the fore
border; wing-ribs pitchy; veins, black; poisers yellow, pitchy at
the base. Length of body 5 lines, of the wings 9 lines.
New Holland.“
2. Conops piea Mca.
2: Scheint C. aurosus Newm. auch sehr nahe zu stehen. Das
mir vorliegende Exemplar scheint nicht ganz ausgefärbt zu sein.
7. Heft
62 OÖ. Kröber:
Kopf gelbbraun; Untergesicht am Augenrand und in der untern
Hälfte der Gesichtsgruben weißglänzend. Gruben oben schwärzlich.
Von der Scheitelblase eine schwarzbraune Querbinde, von der eine
schmale Strieme zu den Fühlern herabsteigt. Backen schwarz-
braun; Rüssel lang und dünn, schwarz. Fühler schwarz. Erstes
Glied etwa dreimal so lang als breit; zweites kaum länger als das
erste, nach der Spitze zu stark verbreitert, drittes von der Länge
des ersten. Endgriffel sehr kurz, Seitenfortsatz klein, aber deutlich,
stumpf. Hinterkopf schwarz, am Augenrand weiß glänzend.
Scheitelblase braungelb mit schwarzem Höcker, der zwei braungelbe
glänzende Ozellen trägt. Rückenschild schwarz, etwas glänzend.
Schulterbeulen gelbbraun. Schildchen, Hinterrücken, Brustseiten
matt rotbraun, durch weiße Bestäubung etwas bläulich erschei-
nend. Hüften schwarzbraun, weiß bestäubt. Beine rotgelb.
Schenkel mit schwärzlichem Mittelring und weißlichem Schiller,
besonders die Vorder- und Mittelschenkel. Schienenbasis gelblich,
die Spitze etwas gebräunt, Vorder- und Mittelschienen außen weiß-
glänzend. Hinterschienen und Metatarsen der Hinterfüße an der
Innenseite satt goldbraun schillernd. Tarsen bräunlich. Haft-
läppchen und Klauen gelblich, Klauenspitze schwarz. Schwinger
gelblich. Hinterleib dunkelbraun, graulich bereift. Zweiter Ring
mit breiter, weißgelber Tomentbinde, sechster größtenteils blaß-
gelb tomentiert. Analsegment und Theca glänzend rotbraun.
Unterseite der Theca an der Spitze tiefschwarz. Flügel fast hyalin,
leicht bräunlich tingiert. Von der Vorderrandader bis zur dritten
Längsader reicht eine dunkelbraune Binde. Erste Hinterrandzelle
an der äußersten Basis etwas verdunkelt. Fünfte Längsader vorn
bräunlich gesäumt. Länge 9 mm.
Port Philipp.
Macquart beschreibt die Art von Tasmanien.
3. Conops nubeeulosus Big.
Diese Art ist bei der orientalischen Fauna beschrieben worden;
sie liegt mir vom Cap York vor.
4. Conops seminiger Mej.
d: Kopf rotgelb, Backen rein braun, dicht messinggelb
glänzend bestäubt, Stirn schwarz, stark quergefurcht, nach der
Scheitelblase zu in Rotbraun übergehend. Blase durchscheinend
gelbbraun. Hinterkopf schwarz, am Augenrand und quer über
die Scheitelblase weg weißgrau schillernd. Kiel schwarz glänzend.
Rüssel 14, mal kopflang, glänzend schwarz. Fühler schwarz.
Erstes Glied mindestens fünfmal so lang als breit; zweites 11% mal
so lang als das erste; drittes so lang wie das erste, düsterrotbraun;
Endgriffel: erstes Glied schwarz, klein, der Rest fehlt. Thorax
vollkommen schwarz, mit mattem gelbbraunen Reif, besonders
hell und deutlich hinter den Schulterbeulen und auf der obern
Hälfte des Hinterrückens. Brust mit Spuren von weißgrauem Reif.
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 63
Hüften dunkelbraun, gelbbraun bereift. Schenkel schwarz, Basis
schmalrotgelb, die Unterseite von der Spitze bis zur Mitte mit einem
rotbraunen Streifen, Hinterschenkel auch oben rotbraun. Schienen
rotbraun, Vorderschienen an der Spitze ausgedehnt schwarz.
Schenkel zart weiß bereift. Schienen stark silberglänzend. Tarsen
schwarz, breit, Hintertarsen hellbraun. Haftläppchen und Klauen
blaß gelbbraun, Klauenspitze schwarz. Beborstung der Beine
zerstreut, kurz, schwarz. Letztes Tarsenglied mit langen, schwarzen
Haaren. Rückenschild ganz spärlich und kurz beborstet; nur
zwischen Schulter und Flügelwurzel steht eine Gruppe langer,
schwarzer Borsten. Schwinger rotgelb. Hinterleib kurz und dick.
Erster Ring ganz sammetschwarz, seitlich lang schwarz behaart.
Zweiter Ring sammetschwarz mit zwei leuchtend rotgelben Fleck-
chen. An den Seiten scheint rotbrauner Grund durch. Hinterrand
matt hellrotgelb wie der dritte und vierte Ring. Fünfter und sechster
Ring im Grund hell rotgelb, aber der fünfte auf der Mitte in aus-
gedehntem Maße, der sechste ganz dicht goldgelb tomentiert.
Äußerste Spitze des sechsten Ringes und die Anallamellen glänzend
schwarz. Bauch rotgelb, an der Basis schwarz. Flügel mit
äußerst starken schwarzen Adern. Vom Vorderrand bis zur
vierten Längsader und längs der ersten Hinterrandzelle bis zur
dritten Längsader sind sie ziemlich gleichmäßig schwarzbraun
getrübt, besonders die Säume der Adern und vena spuria und
der Teil von der vierten Längsader unterhalb derselben. Rest
des Flügels blaß bräunlich tingiert. Länge 16 mm. — Neu-Süd-
Wales. — Type &: Mus. Hung.
9: Gleicht dem { vollkommen. Rüssel in der Mitte mehr oder
weniger rotbraun. Scheitelblase hell rotbraun. Griffel halb so lang
als das dritte Fühlerglied, schwarz, scharf zugespitzt. Seitenfort-
satz kaum wahrnehmbar. Schildchen matt rotbraun. Erster
Hinterleibsring schwarz; zweiter nur an den Seiten; an den Hinter-
ecken am Hinterrand entlang zart weiß glänzend; dritter vorn mit
zarter schwarzer Ouerlinie, die die Seiten nicht erreicht. Rest
rotbraun; fünfter sehr schmal, gleich dem sechsten"dicht goldgelb
bestäubt. Analsegment rotgelb, Spitze glänzend schwarz. Theca
groß und breit, dornförmig, schwarz, vorn weißlich bereift. Schenkel
in großem Maße an der Spitze rotbraun. Flügel bis zur dritten
Längsader und vena spuria schwarzbraun tingiert, Spitze der
ersten Hinterrandzelle heller, ebenfalls der ganze Rest des Flügels
Fünfte Längsader der Länge nach vorn gesäumt. Länge 15,5 mm:
Heberton Dodd J. 3700 Fuß. — Type 2: Deutsch. Ent. Mus:
5. Conops splendidus n. spec.
d: Eine prachtvoll schwarz und goldgelb gezeichnete, sehr
robuste Art. Untergesicht gelb, Stirn mehr ockergelb, Gesichts-
gruben weißlich mit braunem Kiel. Gruben und Augenrand bis zur
Fühlerbasis, breit silberweiß glänzend. Fühler lang. Erstes und
zweites Glied rotbraun, drittes schwärzlich. Erstes Glied schlank,
7. Heft
64 O0. Kröber:
viermal so lang als breit; zweites 14, mal so lang als das erste,
schwarzborstig, schlank, an der Spitze wenig verdickt. Drittes
Glied fast so lang als das zweite, nur wenig kürzer, kegelförmig,
schlank, etwas breiter als das zweite, Oberrand ganz gerade. Basis
rotbraun. Griffel kurz, kegelig, in eine starre, lange Borste aus-
laufend. Seitenfortsatz ganz kurz, kegelig. Backen schwarz, gegen
den schwarzen Hinterkopf durch eine hellbraune Strieme geschieden,
die silberweiß schillert. Scheitelblase und eine Querbinde davor
hellbraun, letztere in der Mitte schmal gelb unterbrochen. Unter-
halb dieser Stelle läuft eine schmale, schwarze Strieme senkrecht
nach den Fühlern zu, sich allmählich etwas verbreiternd. Fühler-
höcker oben glänzend schwarz. Rüssel schwarz, glänzend, lang,
vor den Lippen etwas rostbräunlich. Thorax schwarz, etwas
glänzend, mit zartem, bräunlichem Toment bedeckt. Rückenschild
auf der Mitte mit weißlichem Tomentfleck vor der Quernaht.
Schulterbeulen gelbbraun, goldgelb bestäubt, ebenfalls ein Fleck
zwischen und hinter ihnen und ein zartes Querbändchen vor dem
Schildchen. Hinterrücken oben und seitlich graulich bestäubt.
Seitenplatten mit einem goldgelben Fleck. Schwinger bleichgelb.
Schillerstriemen der Brustseiten, Hüften, Außenseiten der Vorder-
und Mittelschienen silberglänzend. Hüften schwarz. Beine leuch-
tend rotbraun. Alle Schenkel mit schwarzem Ring. Schienen und
Tarsen goldbraun behaart. Haftläppchen und Klauen gelbbraun,
Klauenspitze schwarz. Schenkel weißlich bestäubt. Hinterleib
schwarz, ziemlich glanzlos. Zweiter Ring kaum länger als breit,
in der hinteren Hälfte satt goldgelb, scharf begrenzt, seitlich in
Weiß übergehend; ebenso der Hinterrand des dritten Ringes.
Vierter Ring ganz schwarz; fünfter am Hinterrand gelb, nach den
Seiten zu verschwindend; sechster ganz gelb bestäubt. Flügel fast
hyalin, bleich bräunlich. Binde hellbraun, zwischen Vorderrand
und dritter Längsader. Die ganze erste Hinterrandzelle ist am
Vorderrand schmal braun gesäumt, die vena spuria nicht erreichend.
Erste Basalzelle vollkommen hyalin. Adern sehr zart hellbraun.
Länge 10—11 mm.
Herberton, 3700 Fuß hoch, I.—II. — Type &: Deutsch.
Ent. Mus.
6. Conops Sphegiformis Walk.
Diptera Saundersiana IV, p. 256.
Q: „Black, head luteous, a pitchy stripeon the crown; mouth
and feelers black, feelers ferruginous beneath; chest with a tawny
band near the tip, sides luteous; abdomen obclavate, a little more
than twice the length of the chest, gilded towards the tip, second
and third segments ferruginous; second long, cylindrical, very
slender; third conical, pitchy on the disk towards the tip, much
shorter than the second; fourth and following segments shorter
than the third; legs ferruginous, shanks with a silvery tinge; hind
thighs black, ferruginous towards the base; hind shanks with a
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 65
pitchy band near the tips; wings pale grey, blackish along the fore
border for half the breadth, black outline angular towards the tips,
poisers ferruginous. Length of the body 41% lines, of the wings
6 lines. — Port Philip.“
7. Conops nigrotestaceus Macqu., Dipt. exot. Suppl. IV, p. 163,
Taf. 15, Fig. 3.
Q: „Face jaune; front jaune, ä bande testacee et sommet
brunätre. Antennes testacees; premier article egalant ä peine le
tiers de la longueur du deuxieme. Thorax a Epaules, taches au bord
posterieur et cötes testac&es. Abdomen pedicule; premier segment
noir; deuxieme testac& & milieu noirätre; troisitme & moitie an-
terieure testac&e et posterieure noire; quatri&me et cinqui&me noirs,
un peu de duvet jaune & l’extr&mite des troisi&me, quatri&me et
cinquieme; sixieme ä& duvet jaune, ä bord anterieur et cötes noirs;
septieme testace, & duvet jaunätre anterieurement. Pieds fauves
cuisses posterieures noirätres au milieu, jambes intermediaires &
extremites noirätres. Balanciers fauves. Ailes & bande brune au
bord exterieur formant un angle & la hauteur de la deuxi&me nervure
transversale; nervures normales. Long. 4 lin.
Tasmania.‘
8. Conops emarginatus Macqu. 1.c., p. 163, Taf. 15, Fig. 4.
9: „Long. 3 lin. Face jaune. Front jaune, ä bande noirätre;
sommet jaunätre. Antennes noires; premier article &galant a penei
le tiers de la longueur du deuxi&me; extr&emite du deuxieme et
troisieme testace en-dessous. Thorax & €paules, taches au bord
posterieur et cötes testaces. Abdomen pedicul&e; premier segment
noir; deuxi&me et troisitme testac&es ou fauves; quatrieme et cin-
quieme fauves avec un peu de duvet jaunätre & l’extremite. Pieds
fauves, cuisses posterieures noires vers l’extr&mite; jambes ante-
rieures ä duret blanc & l’exterieur; les deux derniers articles des
tarses noirs. Balanciers fauves. Ailes & bande brune au bord ex-
terieur formant un angle ä la hauteur de la deuxi&me nervure
transversale; nervures normales. Peut-&trevariete du nigrotestacea.
Tasmania.“
9. Conops satanieus Big.
Ann. Soc. Ent. France 6 ser., 7, p. 43 (1887).
d: „Trompe noire, depassant notablement l’&pistome; cuisses
posterieures sans renflement basilaire; abdomen non pe@doncule,
segments 2me et 3$me & peu pr&s aussi longs et aussi larges l’un que
l’autre. Antennes noires, le dessous du premier segment rougeätre;
vertex et front rougeätres;; le front au-dessus de la base des antennes;
ainsique la face, noirs, fossettes fauves & reflets blanchätres, de
chaque cötE de la face une large macule d’un blanc pruineux ar-
gente; thorax noir, callosites humerales, une macule sise au milieu
du bord posterieur, d’un fauve ä& reflets dores; metanotum noir
en dessus d’un fauveä reflets dor&s; balanciers rougeätres, massue
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 7. [9 7. Heft
66 0. Kröber:
jaunätre; abdomen noir, deuxitme segment avec, en arriere, une
large bande Echancree en dessus, attenuee sur les cötes, cinquieme
et sixitme chacun avec une large macule ovale, r&unies & la suture,
d’un fauve ä reflets dor&; pieds d’un fauve rougeätre ä reflets gris,
cuisses largement teintees de noir a la base, ainsique les tibias &
leur extr&emite, tarses noirätres, pelotes et ongles fauves; ailes un
peu grisätres, une large bande mediane, longitudinale, atteignant
l’extr&mite fortemente retrecie aA la base, de couleur brune, toutes
les nervures longitudinales sont, lä, bordees de brun foncg, les cel-
lules basilaires et discoidales sont largement fenestrees de gris
päle. Long. 1,4 cm.
Australie.‘“
10. Conops:pieeus’Big. 1. c., p., 43.
9: „Long... 1 cm. Trompe noire, depassant notablement
l’epistome, cuisses posterieures sans renflement basilaire; deuxi&me
et troisitme segments abdominales presque de dimensions €gales.
Antennes noires, tout le reste de la t&te noir, excepte deux bandes
obliques fauves audessous des antennes et deux autres bandes
laterales blanches sis le long des orbites; thorax, &cusson, noirs,
callosit&s humerales jaunes, un peu de gris de chaque cöte du
metanotum; balanciers fauves; abdomen noir, deuxieme et troisie-
me segments largement bordes d’un jaune pruineux, moins large-
ment au troisieme; appendice"ventrale noire; tibias fauves, ainsique
les genoux, cuisses noires, tibias et tarses largement teint de noirä-
tres & l’extr&mite; ailes hyalines, avec tout le bord externe large-
ment noirätre, cette couleur occupant toute la partie sup£rieure
de la premiere cellule posterieure, cette derniere est close loin
du bord.
Australie.‘
11. Conops macer Big. 1. c., p. 44.
9: „Long. 9 mm. Trompe noire, depassant notablement
l’epistome, cuisses posterieures l&gerement €Epaissies & la base;
abdomen pedoncule, deuxieme segment un peu plus &troit que le
troisieme, mais ä peu pres d’egale longueur. Antennes noires, tete
entierement jaune, sauf la face posterieure qui est noire, une macule
trigonale noirätre sise au-dessus des antennes; thorax entierement
noir, flancs rougeätres, callosites humerales jaunes, cöt&s du me-
tanotum d’un blanc jaunätre vers la base; balanciers rougeätres;
abdomen noir, deuxi&me segment, & son extr&mite, troisitme en-
tierement, sauf le bord posterieur, quatrieme et cinqui&me avec deux
taches lat&rales pres de l’extr&mite, sixiöme entierement d’un
fauve rougeätre; organe f&minine noir; poitrine et hanches noires;
pieds d’un fauve päle, cuisses posterieures avec le dessus noirätre;
ailes hyalines, bord externe largement teint de brun; cette zone et
fortement rötr&cie en arriere et s’&tend presque sur toute la cellule
basilaire, ext&rieure, ainsique sur la base de la premiere cellule
posterieure, la quelle est close avant le bord.
Australie.‘
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 67
12. Conops elaviventris Thoms.
Eugenies Resa. Zool. VI, p. 514.
‚„Nigra, opaca, facie fronteque rufo-flavis, hec vitta media
nigricante; thorace macula magna humerali et transversa ante
scutellum, abdominis segmento 2°, 5° et 6° aurantiacis; pedibus
ferrugineis, femoribus basi nigris; alis limbo costali late infuscata.
Long. 12 mm. — Patria: Sidney.
C. aureo-rufae Mceq. simillima, capitis colore distincta. Caput
hemisphaericum, thorace latius; fronte antice prominente, plana,
testacea, vitta media fusca; facie flava, umbra fusca inferne juxta
oculos; genis nigro-fuscis, glabris; epistomate bis canaliculato,
interstitio inferne carinato, nigricante, marginibus elevatis pallide
flavis; peristomio elongato, adscendente, postice latiore; proboscide
antennarum insertionem superante, nigra, capitulo labiis parvis,
mento brevi, stipite elongato, filiforme; vertice rufescente, albido-
pilosulo, antice linea arcuata a fronte discreto, ocellis 2 vix con-
spicuis praedito, occipite nigro-fusco, piloso, temporibus brevissime
albido-pubescentibus; oculis magnis ovalibus, glabris, ad os haud
descendentibus. Antennae nigrae, capite fere duplo longiores,
erectae, apice divaricatae, basi contiguae, 6-articulatae, articulo
1°: glabriculo, lineari, apice vix crassiore, 20: 1° fere duplo longiore,
breviter pilosulo, apice subito incrassato, oblique truncato-emar-
ginato, 30: 19 vix longiore basi dilatato, apicem versus angustato,
nudiusculo, 4%: minimo, transverso, 5°: hoc latiore, oblique ovato,
ultimo basi ovato dimidio exteriore in stylum brevem sensim atte-
nuato. Thorax subquadratus, latitudine sua paullo longior sed
haud altior, apice subtruncatus, humeris prominulis, rectiusculis;
niger opacus, brevissime fusco-pubescens, tuberculo humerali,
macula huic contigua obliqua, sinuata, ad impressionem trans-
versam postice extensa maculaque quadrata ante scutellum laete
aurantiacis;scutellum transversum, apice subtruncatum, nigrum,
postscutellum verticale, convexiusculum, fusco-nigrum, sub-
opacum, glabriculum, macula parva, rotunda, laterali supra spi-
racula mesothoracia flavoaurea. Alae abdomine vix longiores,
subhyalinae, limbo supero late fere ad medium fusco, lobo distincto,
semiovali, alula fere nulla; nervis costali mox ante apicem desinente;
mediastino nonnihil pone medium alae costam attingente; post-
costali fere in quinte posteriore alae parte cum costa conjuncto;
cubitali sub nervo transverso-costali originem ducente, in 6a
anteriore alae parte furcato,ramo marginali postcostae approxi-
mato, in 6a posteriore alae parte cum costa conjuncto, submarginali
nonnihil ante apicem alae costam attingente, connectente obliquo
distincto; brachiali longe pone furcam cubiti, fere in tertia anteriore
alae parte furcato, ramo supero ante apicem alae cum ramo sub-
marginali cubiti connexo; humerali mox ante? furcam? brachii
furcato, ramo supero ante marginem alae cum anali conjuncto, hoc
marginem alae interiorem attingente; cellulis postcostalibus duabus,
nervo transverso postcostali mox ante exitum mediastini sito;
5* 7. Heft
68 O. Kröber:
marginali et submarginali unica; terminalibus tribus, quarum
prima et anali occlusis; discoidali nervum transversum ordinarium
in medium excipiente; terminali prima et discoidali nervo spurio
inferne anali superne instructis; abscissa costae 2a quam 3a fere
duplo longiore, cubiti rami submarginalis et humeri abscissa ultima
sive tertia nervo transverso humerali, cellulam discoidalem ter-
minante longitudine aequali. Halteres breviusculi, obscure ferru-
ginei, summa basi nigra, clava majuscula, apice rotundata. Ab-
domen thorace paullo longius ejusdem basi angustius, apice cla-
vatum, alte supra coxas posticas insertum, subadscendens, dorso
convexum, apice Incurvo; segmento 1° subquadrato, nigro, antice
leviter impresso, lateribus longius pallide piloso; 2% subtransverso,
1° latitudine aequali, laete aurantiaco, margine summo antico
maculaque triangulari laterali nigris; 30 et 4° transversis, paullo
latioribus, holosericeo-atro; 5° aurantiaco, margineantico anguste,
laterali late holosericeo-atro; 6° subgloboso, aurantiaco, limbo
omni, anteriore latius, atro-holosericeo; 7° inflexo, nigro, nitido;
ventre nitido, fusco-nigro, subnudo. Pedes !ongitudine subaequales,
sat validi, setulis brevissimis instructi; coxae nigro-fuscae, apice
pallidiores, anticae oblongae, albido-pruinosae, basi fere contiguae,
intermedias brevissimas fere attingentes, posticae conico-globosae,
intermediis contiguae; trochanteres obscure rufescentes; femora
nigra, antica subclavata, apicem versus rufa, posteriora subfusi-
formia, dimidio exteriore rufo, tibiae rufae, anteriores femorum
longitudine, teretes, macula fusca ante apicem signatae, posticae
leviter incurvae, apice subincrassatae, femoribus paullo breviores;
tarsi tibiarum longitudine, vix compressae, articulo primo, 2—4
simul sumtis longitudine aequali, 5° praecedente emarginato duplo
longiore, unguiculis curvatis validis et pulvillis 2 magnis instructo.
Pectus fusco-nigrum, haud setosum, pube subtilissima pruinosa
obductum.“
Ich halte die Art für identisch mit C. aurosus Newm.
Im Anschluß gebe ich noch die Original-Beschreibungen
einiger Arten wieder, bei denen jede Vaterlandsangabe fehlt, deren
Deutung mir bisher nicht gelungen ist.
1. Conops lugubris Macq. Dipt. exot. III, p. 16, Taf. I, Fig. 9.
9: „Nigra. Capite flavo, nigro variegato. Abdomen incisuris
flavidis. Tibiis basi flavis. Alis nigris, margine interno fuscato.
Long. 6 lin.
Noir. Face & bande noire descendant de la base des antennes
et s’elargissant pour embrasser la saillie buccale; joues noires; une
ligne noire descendant de chaque cöte jusqu’a la moitie de la face;
cöt&s jaunes, prolonges sur le front; celui-ci & bande noire, depuis
la base des antennes jusqu’au vertex &galement noir. Antennes
noires; deuxi&me article une fois plus long que le troisitme. Thorax
entierement noir. Abdomen noir; segments & incisions d’un jaune
blanchätre; cinquieme et sixieme & duvet blanchätre. Pieds noirs;
Die indo-australischen Arten der Gattung Conops L. 69
moitie anterieure des jambes d’un päle jaune; hanches & duvet
argente. Ailes d’un brun noirätre; bord interieure d’un brunätre
päle.‘
Vielleicht ist diese Art das andre Geschlecht zu Physocephala
lugubris Macag.
2. Conops sellatus Macq. Dipt. exot. III, p. 16, Taf. I, Fig. 10.
d: „Capite flavo. Thorace testaceo, dorso nigro. Abdomen
nigro, testaceo variegato. Alis margine externo vitta abbreviata
fusca; nervo transverso obliquo. Long. 5 lin. Trompe noire.
Face et front entierement jaunes. Antennes noires; extremite du
deuxi&me article testac@ en-dessous. Thorax & Epaules, bord poste-
rieur &chancre au milieu, &cusson et cöte&s testaces;; dos, me&tathorax,
et poitrine noirs. Abdomen premier segment noir, deuxieme &
bord anterieur et posterieur et ligne dorsale testaces, le milieu
noir, troisitme A moitie anterieure et bord posterieurtestaces, lereste
noir; quatrieme noir, A bord posterieur testace; cinquieme testace,
ä tache noirätre de chaque cöt&;sixieme testace, unduvet blanchä-
tre sur les incisions et sur les cinqui&me et sixieme. Ventre testac£.
Pieds testaces, moitie anterieure des jambes jaune. Ailes & bord
exterieur brun, @largissant et s’arretant au milieu de la premiere
cellule posterieure, une petite tache brunätre au-delä; nervure
terminale de la discoidale oblique.“
3. Conops erudus Walk. List Dipt., Vol. III, p. 671.
„Picea, capite flavo, abdomen fascia una ferruginea nonnullis-
que cano-pubescentibus, antennis piceis, articulus primo subtus
fulvo; pedibus ferrugineis, femoribus piceis, alis limpides ad costam
fuscis fulvoque vittatis.
Body pitchy, slightly covered with hoary down; head yellow,
pitchy behind and on the crown; eyes dark red; mouth pitchy;
feelers pitchy; first joint tawny beneath, second pubescent, full
twice the length of first; third joint tapering from near the base to
the tip, a little shorter than the second; fourth and fifth joints very
short ; sixth tapering from the base to the tip, about twice the length
of the fourth and fifth joints. Abdomen slender and linear for about
2/, of its length, from the first segment, which is broader, spindle-
shaped thence to the tip, adorned with a ferruginous band at the
tip of its stalk, and with a band of hoary down on the hind bordet
of each segment, legs ferruginous, hips, thighs, and tips of the feer
pitchy; claws tawny, with black tips; foot-cushions pale yellow;
wings colourless, brown with a tawny streak along the fore-bordeıs,
wing-ribs and veins pitchy; poisers tawny. Length of the body
6 lines, of the wings 9 lines.“
4. Conops dimidiatus Walk. Dipt. Saunders., IV, p. 254.
„Ferruginea, capitis vittis duabus thoracisque tribus nigris,
abdomine nigrocinereo; antennis ferrugineis articulo 2° piceo;
7. Heft
70 O. Kröber:
pedibus fulvis, femoribus anterioribus nigro vittatis posticis nigris,
tibiis basi flavis, tarsis nigris; alis fuscis ad costam obscurioribus.
Ferruginous mouth and furrows of the face pitchy; mouth
black, feelers pitchy, ferruginous at the base and at the tips; chest
with three black stripes; middle stripe longer than the others in
front, disk of the breast pitchy. Abdomen black, transversely
striated, clothed with short black hairs, about twice the length of
the chest, with a hoary tinge towards the tip; hind borders of the
first and second segments ferruginous; second segment long,
slender, cylindrical, slightly tapering from the base to the tip,
much narrower than the following segments, which form a fusiform
club; legs stout, feet and hind-thighs black; anterior thighs striped
with black beneath; wings black grey along the hind border, the
black outline forming an angle, at the junction of the praebrachial
vein and the lower cross veins; the praebrachial vein is the same
as the fifth vein, and the part beyond its flexure in this and in the
following family is the tip cross-vein of Meigen. Poisers ferru-
ginous. Length of the body 8 lines, of the wings 14 lines.‘
5. Conops excerptus Walk. List Dipt., vol. III, p. 674.
„Nigra, fronte fulvo, thorace maculis abdomineque fasciis
albo-pubescentibus ornatis; antennis nigris, pedibus piceis, tibiis
basi fulvis, alis fuscis margine postico cinereo.
Body black, head and chest partly covered with white silky
down; head rugulose; front tawny redon each side of the crown,
mouth pitchy, feelers black; second joint pubescent, much longer
than the first; third joint a little longer than the first; fourth and
following joints very short; chest adorned on each side of the front
with a patch of white down, abdomen slightly sessile, linear for
more than 4 of its length from the base, spindle-shaped thence to
the end, adorned with three or four bands of white down, about
twice the length of the chest. Legs pitchy, clothed with very short
black hairs; shanks covered with white silky down, tawny at the
base, foot-cushions yellow; wings brown along the fore-borders,
especially by the borders of the veins for the whole length and for
more than half the breadth, elsewhere gray; wing-ribs and veins
pitchy, poisers yellow, pitchy at the base. Length of the body
6 lines, of the wings 11 lines.“
6. Conops inhabilis Walk. List Dipt., vol. III, p. 672.
„Nigra, fronte fulvo, humeris fulvo maculatis, abdomen seg-
mentis margine posticis canis, antennis ferrugineis, articulo primo
subtus fulvo, pedibus fulvis, femoribus supra piceis, alis limpidis
ad costam fuscis.
Body black, head with a ferruginous mark on thce rown,
bright tawny in front ; eyes pitchy darkred on the sides of the crown;
mouth pitchy, feelers ferruginous, first joint tawny beneath;
second much more than twice the length of the first; third joint
Die indo-austral. Arten d. Gatt. Conops L. — Die palaearkt. Myopa-Arten. 71
conical, broad at the base a little longer than the first; fourth and
following joints very short. Chest and breast partly coreved with
pale yellow down; a tawny spot on each shoulder; abdomen linear,
but not very slender for about 13 of the length from the first seg-
ment, which is broader,spindle-shaped thence to the tip,hind borders
of the segments hoary. Legs tawny, hips pitchy, thighs somewhat
pitchy on the upper side; tips of the claws black; wings colourless,
dark brown especially on the sides of the veins along the fore-borders
for nearly half the breadth; wing-ribs tawny; veins black, pitchy
towards the base; poisers tawny, pitchy at the base. Length of
the body 4%, lines, of the wings 6%, lines. “
7. Conops maura Walk. List Dipt. vol. III, p. 673.
„Nigra, capite fulvo, thorace humeris fulvo maculatis, scutello
ferrugineo, abdomine fulvo quadrifasciato, antennis piceis, articulo
20 basi ferrugineis; pedibus piceis, femoribus basi ferrugineis, tibiis
fulvis apice piceis, tarsis anterioribus fulvis, alis fulvo-fuscis, mar-
gine postico limpidis. Body black; head bıight tawny, ferrugi-
nous on the crown, in front of which there is a black band and a
black stripe, the latter reaches the base of the feelers; eyes pitchy,
redabove and along the inner border; mouth pitchy, feelers pitchy;
second joint pubescent, more than twice the length of the first
joint, ferruginous at the base, third joint shorter than the first,
widened near the base, tapering thence to the tip; a tawny spot
and a smaller spot of yellowish white down on each shoulder;
scutcheon ferruginous. Abdomen linear, and rather slender for
near 4, of its length from the base, spindle-shaped thence to the
tip, adorned with four dull tawny bands of down. Legs pitchy, four
thighs ferruginous at the base, shanks tawny, with pitchy tips;
front feet tawny; claws black; wingstawny brown, especially along
the borders of the veins for the whole length, and for more than half
the breadth from the foreborder, elsewhere colourless, the brown
hue forms an angle which extends over the lower cross-vein; wing-
ribs ferruginous, veins pitchy, poisers tawny, pitchy at the base.
Length of the body 6 lines, of the wings 10 lines.
Die palaearktischen Myopaarten.
Von
O. Kröber, Hamburg.
Unsere Myopen sind alle nur kleine 3,5—11 mm lange Arten
von vorherrschend gelbbrauner oder rostroter Farbe, die durch
Silberpartien unterbrochen wird. Nur wenige Arten spielen bis
in Schwarz hinein. Der Kopf ist stets groß, mächtig aufgeblasen
mit auffallend breiten Backen, die oft braun punktiert sind. Die
7. Heft
72 O0. Kröber:
Backen sind über doppelt so lang als der Längendurchmesser der
Augen. Sie sind eingedrückt und tragen am aufgeworfenen Rand
oft einen dichten wolligen Bart. Zwischen der stark vorspringenden
Stirn und den Augen liegt manchmal ein unregelmäßiger brauner
Fleck. Die Stirn ist in beiden Geschlechtern breit, meistens rot-
gelb, aber auch bis Schwarz verdunkelt, stets matt, nur das Ocellen-
dreieck fast stets stark glänzend, wie lackiert. Die Scheitelblase
ist meistens durchscheinend bernsteingelb, glänzend, die Hinter-
kopfpartie neben ihr stets dunkel gefärbt. Die Fühler sind nur
kurz, stets kürzer als die Stirn. Das 1. Glied ist kubisch, das 2.
umgekehrt dreieckig, das 3. kurz kegelförmig. Die Längenverhält-
nisse der Glieder geben gute Artmerkmale. Die Borste ist rücken-
ständig, meistens sehr stark. Der Rüssel ist zweimal gekniet, in
manchen Arten so kurz, daß er in der Mundhöhle verschwinden
kann, in andern wieder auffallend lang. Die Taster sind fast
immer fädlich, lang, am Ende kaum etwas keulig verdickt. Die
Stirn und der Scheitel tragen meistens vereinzelte schwarze
Borsten, oft am Ocellenhöcker und auf der Scheitelhöhe lange
Seten. Rückenschild kurz, fast viereckig, die Platte oft mit
schwarzer Zeichnung und Silbertoment. Unter den vortretenden
Schulterbeulen liegt eine kleine kraterförmige Vertiefung. Eine
zweite, minder auffällige, ist manchmal zur Seite des Hinterrückens
sichtbar. Das Schildchen ist halbkreisförmig und trägt gleich
dem Hinterrand des Rückenschildes stets mehrere Langborsten.
Die Schüppchen und Schwinger sind stets hell gefärbt. Der Hinter-
leib ist verhältnismäßig kurz, unten eingeschlagen, oben stark ab-
geplattet, wodurch sich die Myopa-Arten stets von Melanosoma
unterscheiden. Die Theca ist meistens verborgen. Das Anal-
segment des d ist kurz kegelig, das des Psehr lang kegelförmig.
Die Beine sind sehr kräftig gebaut, namentlich die Schenkel.
In fast allen Fällen tragen sie Silberschiller in oft bestimmter
Anordnung. Bei M. occulta Wied. sind die Schenkel unterseits
stark bedornt. Haftläppchen und Klauen sind vorhanden. Die
Flügel sind von normalem Bau, oft gefleckt oder gewölkt. Sie
überragen den Hinterleib bedeutend. Die Maße sind stets nur bis
zur Abdomenspitze gerechnet.
Die Fliegen finden sich vorzugsweise im ersten Frühjahr an
blühenden Weiden. Die Sommertiere bevorzugen Umboelliferen und
Disteln, finden sich auch an manchen andern Blüten, Knautva,
Jasione, Ajuga, Trifolium, Dorycnium, Brombeeren, Himbeeren
etc. Zu den beschriebenen 22 paläarktischen Arten kommen
6 neue Arten und Varietäten hinzu, so daß ihre Zahl damit auf
28 gestiegen ist. Einige gehören auch der nordafrikanischen Zone
mit an; andre kommen weit bis nach Asien hinein vor, während
die meisten auf Europa beschränkt bleiben.
Übersicht über die Arten.
1. M. albovillosa v. Ros., Correspbl. d. Württ. landw. Ver. I, 86
(1840). — Württemberg.
Die palaearktischen Myopa-Arten. 73
. M. annulata F., Entom. syst. IV, 399, 10 (1794). — Italien.
. M. argentea Rob.-Desv., Myod. 246, 14 (1830). — Gallia.
. M. bella n. spec. — Turkestan.
smromD
os na
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
M. buccata L., Fauna Suec., 1905 [Conops] (1761). — Asien,
Europa, Africa sept.
syn. M. florea Rob.-Desv., M. marginalis Rob.-Desv., M. puncti-
ceds Rob.-Desv., M. punctigera Rob.-Desv.
M. curta n. spec. — Nord-Mongolei.
M. curtirostris n. spec. — Amur.
. M. dorsalis F., Entom. syst. IV, 397, 1 (1794). — Europa.
syn. M. ferruginea Panz.,: M. grandis Meig., M. testacea Gmel.
. M. fasciata Meig., Klass. I, 286, 4 (1804). — Europa centr.
syn. M. ephippium F., M. fusca Harr.
M. fulvipalpis Rob.-Desv., Dipt. des Env. de Paris, 16, 1
[Pictinia] (1853). — Gallia.
syn. M. buccata Rob.-Desv.
M. longirostris Rob.-Desv., Myod. 243, 5 (1830). — Gallia.
M. maculata Macq., Suit. & Buff. II, 34, 10 (1835). — Gallia,
Agypten ?
M. meridionalis Macq., 1. c. II, 34, 11 (1835). — Sizilien,
Agypten?, Egitto.
M. minor Strobl, Mem. Soc. Esp. Madrid III, 332 (1905). —
Spanien, Africa sept.
M. morio Meig., Klass. I, 290, 13 (1804). — Europa centr.
syn. uella Rond., Prodr. II, 245, 4 (1857).
M. nobilis Rob.-Desv., Dipt. des Env. de Paris, 38, 1 [Pur-
purella] (1853). — Gallia.
M. occulta Wied., Meig., Syst. Beschr. IV, 145, 7 (1824). —
Europa centr., Africa sept.
syn. M. dispar Rond.
M. pallida n. spec. — Kaukasus.
M. picta Panz., F. Germ., LIV, 22 (1798). — Europa centr. mer.,
Africa sept.
syn. M. varia Wied.
M. polystigma Rond., Prodr. II, 247, 7 (1857). — Italien.
M. punctum Rond., 1. c. II, 247 (1857). — Italien.
M. scutellaris Oliv., Encycl. Method. VIII, 110, 4 (1811). —
Gallia.
M. stigma Meig., Syst. Beschr., IV, 148, 11 (1824). — Europa
centr., mer. = var. v. testacea L.
syn. M. flavipennis Rob.-Desv., M. nigrodorsata Rob.-Desv.,
M. scutellaris Rob.-Desv.
M. var. jadonica mihi. — Japan. = var. v. testacea L.
M. tesselatipennis Motsch., Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou XXXII,
2, 504 (1859). — Amur.
M. testacea L., Syst. Nat. Edit. XI, 2, 1006 [Conops] (1759). —
Europa, Africa sept.
7. Heti
74
28.
=
10
OÖ. Kröber:
syn. M. pellucida Rob.-Desv., M. $ictidbennis Rob.-Desv.,
M. umbripennis Rob.-Desv.
. M. variegata Meig., Klass. I, 286, 5 (1804). — Europa.
syn. M. nitidula F.
M. var. v. asiatica mihi. — Sibirien, Nord-Mongolei.
Bestimmungstabelle der Arten.
1. Hinterrandzelle hyalin mit großem, ovalem, isoliert stehendem
braunem Fleck. Wangen schwarz gefleckt |
(M. varia Wied.) M. picta Panz.
1. Hinterrandzelle stets ohne solchen Fleck 2.
Am Mundrand jederseits ein schwarzer Fleck. Zwischen Auge
und Fühlerwurzel ein schwärzliches oder braunes Querband.
Backenbart sehr zart. Letzte Hinterleibsringe stets hell to-
mentiert mit tiefschwarzen, rundlichen, isolierten Flecken.
Flügel vollkommen hyalin, oder doch gleichmäßig zart graulich
tingiert, keine Ader fleckig oder auffallend stark 3.
Mundrand ohne schwarzen Fleck 4.
Hinterleib an der Basis + gelbbraun. Fühler größtenteils
gelbbraun M. variegata Meig.
Hinterleib ganz schwarz. Fühler schwarz, mindestens das
3. Glied M. variegata var. asiatica mihi.
Flügel wolkig marmoriert. Die kleine Querader allein auf-
fallend bleich. Backenwulst mit einem oder zwei Flecken
M. buccata L.
Flügel hyalin oder gleichmäßig tingiert, wie die kleine Quer-
ader auffallend bleich 5.
Backenbart fehlt vollkommen (d. h. der Bart auf der Wulst,
der Hinterkopf trägt immer zarte Haare!). Keine Querader
fleckig gesäumt oder durch ihre Stärke auffallend 6.
Backenbart stets vorhanden 10.
Arten mit sehr kurzem, fast vollkommen in der Mundhöhle
verborgen liegendem Rüssel 7.
Arten mit längerem Rüssel und stets unbedornten Schenkeln 8.
Kleine, schwarze Art. Schenkel, besonders die Vorderschenkel,
sehr breit, unten stark gedornt M. occulta Wied.
Große, rotbraune Art M. curtirostris n. Spec.
Große dunkle Art mit schwarzem Schildchen. Letzte Hinter-
leibsringe dicht graugelb tomentiert M. fasciata Meig.
Große rote Arten mit rotem Schildchen 9.
Rückenschild schwarz. Stirn schlicht rotbraun M. dorsalis F.
Rückenschild rotbraun, vorn mit dem Anfang einer kleinen
schwarzen Doppelstrieme. Stirn mit schwarzer Querbinde
M. curta n. spec.
Flügel ganz hyalin, keine Ader stärker gefärbt oder schwarz
gesäumt 11.
Flügel hyalin oder leicht tingiert, stets die hintere Querader
schwarz gesäumt 14.
Die palaearktischen Myopa-Arten. 75
11 Kleine schwarze Art M. puella Rond.
— Hell gefärbte Arten 12.
12 Große, 8 mm lange Art von ganz bleich gelbbrauner Farbe mit
zart gelb tingierten Flügeln M. pallida n. spec.
— Rostrote Arten, deren 2. und 3. Fühlerglied nahezu gleich lang
sind 13.
13 Kleine, 5 mm lange Art mit matt weißlichem Toment auf den
letzten Hinterleibsegmenten M. minor Strobl
— Große, 10 mm lange Art, stark glänzend, mit intensiv goldig
glänzendem Toment auf den letzten Ringen M. bella n. spec.
14 Nur die hintere Querader fleckig gesäumt 15.
— Außer der fleckig gesäumten Querader trägt der Flügel noch
zwei dunkle Flecken M. polystigma Rond.
15 Körper vorherrschend hell rostbraun M. testacea L.
— Körper vorherrschend schwarz 16.
16 Kleine Art mit klaren Flügeln. M. testacea L. var. stigma Meig.
— Große Art mit intensiv gebräunten Flügeln
M. testacea L. var. japonica m.
1. Myopa picta Panz.
32: Kopf seidig weiß, doch ziemlich glanzlos. Die ganze Stirn
intensiv ockergelb, nach oben zu ins Bräunliche übergehend. Die
Ocellen liegen in einer glänzenden, dreieckigen Vertiefung, die wie
lackiert erscheint. Auch die Scheitelblase und die Hinterkopfpartie
zu beiden Seiten derselben ist stark glänzend, durchscheinend,
bernsteingelb. Auf der Stirn verlaufen zwei mehr oder weniger
deutliche braune Längsstriemen neben dem Augenrand herab oder
nach der Mitte zu etwas konvergierend. Der Teil des Untergesichts
zwischen dem Auge und dem vorspringenden Teil der Stirn trägt
gleichfalls einen + deutlichen braunen unregelmäßigen Fleck,
unter dem auf der Backe ein zweiter liegt. Zwei oder drei punkt-
förmige Fleckchen, manchmal zusammengeflossen, begleiten den
Mundrand, der gleich der Backenwulst einen dicht seidig weiß-
gelben Backenbart trägt. Auf dem Außen- bzw. Hinterrand der
Wulst liegen stets mehrere, meist isolierte Flecken. In besonders
kräftig gefärbten Exemplaren wird die Scheitelblase hinten beider-
seits durch eine feine, aber intensiv braune Strieme begleitet.
Fühler ziemlich kurz. 1. Glied fast kubisch, gleich dem 2. bleich
gelbbraun mit dichter schwarzer Beborstung; 2. etwa 3%4amal so
lang wie das 1., vorn stark verbreitert, über halb so breit als lang;
3. fast quadratisch, so lang wie das 2. vorn breit, mit abgerundeten
Ecken, beim & tiefschwarz, beim 2 rotgelb. Basalpartie weiß-
schimmernd. Borste rotgelb, weiß schimmernd. Rüssel lang,
dunkel rotbraun, zart. Taster sehr klein, schwarz, schwarz be-
borstet und behaart. Behaarung am Scheitel schwarz, dazwischen
eine Reihe von 8—10 langen zarten Borsten. Der ganze übrige
Körper rein schokoladenbraun. Rückenschildplatte oben rein
glänzend schwarz mit braunem Rand. Zwei silberweiße, schmale
Längsstriemen verschwinden an der gleichfalls silberweißen Quer-
7. Heft
76 O. Kröber:
naht und setzen sich hinter derselben viel breiter und mehr grau
fort, um jederseits neben dem schwarzglänzenden Schildchen zu
enden. Beborstung und Behaarung lang, zart, schwarz, besonders
auffällig auf der hintern Partie und am Schildchen. Brustseiten
über den Mittelhüften mit schwarzem Fleck, sonst weiß schimmernd.
Schüppchen rein weiß, weiß behaart. Schwinger weißgelb mit
großem, braunschwarzem Knopf. Hinterleib mit messinggelbem
oder silberweißem Schiller von stets wechselnder Gestalt und
Größe. Behaarung zart schwarz. Analsegment glänzend gelb-
braun. Beine in der Grundfarbe gelbbraun. Schenkel sehr dick,
mit großem, tiefschwarzem Fleck auf der Oberseite, der durch
eine intensive Silberbinde querherüber geteilt und an der Basal-
partie begrenzt wird. Behaarung sehr dicht, schwarz, lang, auf-
fällig, besonders auf den schwarzen Partien. Schienen mit drei
schwarzen Flecken und dazwischen liegenden Silberpartien. Be-
haarung schwarz, besonders dicht auf den schwarzen Teilen.
Tarsen gelbbraun mit weißlichem Schimmer und schwarzer,
bindenförmig auftretender Beborstung. Haftläppchen lang, weiß-
gelb. Klauen weißgelb mit schwarzer Spitze. Flügel bräunlich,
etwas wolkig, die äußerste Basis gelblich. In der fast hyalinen
1. Hinterrandzelle liegt ein isolierter, ovaler, dunkelbrauner Fleck,
der die Art sogleich charakterisiert. Über die Basis der Discoidal-
zelle verläuft eine hyaline Querbinde. Die Querader in ihr ist
bleichgelb. An der Mündung der 1. Längsader, an der Basis der
1. Hinterrandzelle, an der vordern Begrenzung der Discoidalzelle
und an der Spitze der 1. Hinterrandzelle tritt tiefbraune Färbung
auf. Die Discoidalzelle ist z. T. hyalin. Länge 8—11 mm.
Syn. ist Myopa varia Wied. aus Tunis. Type d = Mus.
Frankfurt.
64 & 27 2. Süddeutschland, Ungarn, Österreich, Griechen-
land, Italien, Frankreich, Zentralasien, Tunis, Kaukasus, Brussa,
Spalato, Sizilien, Bosnien, England.
2. Myopa variegata Meig.
d: Kopf wie bei M. ficta, aber matt glänzend, das Seidige
fehlt. Untergesicht durchscheinend bernsteingelb ohne jede
Fleckung. Stirn gleichmäßig dunkel rotgelb, am Augenrand +
gelb, mit wenigen schwarzen Börstchen, die in Längsreihen an-
geordnet sind. Im Winkel zwischen der vorspringenden Stirn
und dem Auge liegt ein brauner, unregelmäßiger Fleck. Die Ocellen
liegen in einem stark glänzenden vertieften Dreieck. Scheitelblase
stark glänzend, hinten braun eingefaßt. Am Mundrand jederseits
ein sehr auffälliges, kleines, schwarzes Strichelchen, das in der
Mundhöhle seine Fortsetzung hat in Form einer zarteren Binde.
Fühler wie bei M. picta, dunkel rotbraun, Basalglieder mehr gelb-
braun, schwarzborstig. 3. Glied düster rotbraun. Borste rotgelb
mit schwarzer Spitze. Rüssel verhältnismäßig viel kürzer als bei
M. picta, stärker, schwarzbraun, glänzend. Taster keulig, schwarz,
Die palaearktischen Myopa-Arten, 77
verhältnismäßig lang, schwarz beborstet. Untergesicht mit ganz
vereinzelt stehenden, kleinen weißgelben Härchen. Hinterkopf in
der untern Partie seidig weiß mit zarter, dichter, rein weißer Be-
haarung, die aber auf der Wulst keinen Backenbart bildet. Scheitel
mit vereinzelten langen schwarzen Borsten, von denen die längsten,
etwa fünf, in einer Querlinie stehen. Der ganze Körper glänzend
schokoladenbraun wie bei M. picta. Rückenschild glänzend schwarz
gezeichnet wie bei M. picta, aber mit drei silbernen Längsstriemen.
Schulterbeulen intensiv silberweiß glänzend, ebenfalls eine Mittel-
strieme des Schildchens. Brustseiten in der untern Hälfte +
schwarz, oben mit zwei isolierten, intensiv glänzenden Silber-
fleckchen. Schüppchen weiß, weiß behaart; Schwinger bleichgelb.
1. Hinterleibring schwarzbraun, am Hinterrand mit weißgrauem
Schimmer. 2. Ring größtenteils rotgelb, an den Seiten vorn mit
schwarzbraunem Fleck, hinten + weiß oder gelb schillernd.
3. größtenteils schwarzbraun, seitlich mit weißer, quer nach vorn
steigender Schillerstrieme. Die drei folgenden Ringe sind weiß-
gelb bestäubt mit je zwei isolierten schwarzen Flecken am Vorder-
rand und einem gleichen am äußersten Seitenrand. Genitalien hell
rotgelb. Schenkel dick, schwarzbraun, beide Enden gelbbraun.
Über die Mitte läuft eine Silberbinde. Hinterschenkel gelbbraun
mit einer schmalen, schwarzen Binde und mit Silberschimmer.
Schienen mit zwei schwarzbraunen Ringen und Silberpartien.
Behaarung zarter, spärlicher, schwarz wie bei M. Picta. Tarsen
wie bei M. picta. Flügel gleichmäßig graulich tingiert, fast hyalin,
mit zart gelblicher Basis, ohne jede auffällige Trübung und Fleckung
irgend einer Ader. Adern zart gelbbraun. Die Ausdehnung der
hellen Färbung an Hinterleib und Beinen sehr verschieden. Länge
6—8 mm. 3
Q: Gleicht dem $ vollkommen. Die Färbung ist im allgemeinen
dunkler, die Beborstung etwas länger. Länge 6—8 mm. — Auf
Buphthalmum und Distelarten.
62 SP von sehr verschiedenen Fundorten in Deutschland,
Österreich, Ungarn, Frankreich, Italien.
3. Myoba variegata var. asiatica mihi.
&: Glänzend schwarz, mit weißgrauem Toment. Untergesicht
seidig, bleich ockerfarben ohne Silberglanz; Gruben silberweiß.
Mundrand jederseits mit deutlichem schwarzem Fleck. Rüssel
lang, schwarz. Taster etwas keulig, zart, schwarz. Fühler gelb-
braun. 1. und 2. Glied dicht schwarz beborstet. 1. Glied sehr
klein, kubisch, 2. an der Basis dünner als das 1., an der Spitze
sehr stark verbreitert, doppelt so lang als breit ; 3. tiefschwarz, an der
Basis rotgelb. Borste rotgelb mitschwarzer Basis. Stirn und Schei-
tel matt rotgelb. Die Ocellen liegen in einem stark glänzenden schild-
ı förmigen Fleck. AmAugenrandliegt einschmaler, silberweißer Strich.
Zwischen Auge und Fühler liegt ein kleiner schwarzer Fleck. Hinter-
kopf oben gelbbraun, unten weißlich. Auf dem Ocellenhöcker stehen
7. Heft:
in 2
78 O. Kröber:
zwei lange, schwarze Seten, oben am Scheitel.acht. Stirn spärlich,
zart schwarz behaart, Hinterkopf fast weiß. Wulst mit zarten,
kurzen, weißen Härchen, die aber keinen Bart bilden. Auf den
Wangen stehen vereinzelte weiße Härchen. Rückenschild glänzend
schwarz, vorn,mit den Anfängen von zwei weißlichen Linien,
zwischen ihnen vor dem Schildchen Spuren einer dritten. Schild-
chen, zwei Flecken vor demselben und die Schulterbeulen silber-
weiß bestäubt. Seitenrand des Rückenschildes und Brustseiten
nebst den Hüften gelbbraun. Beine glänzend schwarz. Schenkel
und Schienen an beiden Enden und 1.—4. Tarsenglied gelbbraun.
Alle Schenkel oben mit intensiv silberweißer Querbinde. Schienen-
basis intensiv silberweiß, ebenfalls ein Strich kurz dahinter. Haft-
läppchen und Klauen hell gelbbraun, Klauenspitze schwarz.
Schüppchen weiß; Schwinger gelb, Stiel verdunkelt. Hinterleib
' wenig glänzend, schwarz. 1. Ring grauweiß tomentiert; 2. nur in
der Mitte mit schwarzem Dreieck; 3. mit weißlichem Hinterrand
und schräger Seitenbinde; 4. bis 6. fast ganz weiß tomentiert.
Am Vorderrand liegen hier je zwei glänzend schwarze, viereckige
Flecken und ein glänzendes Dreieck ganz an der Seite. Letzter
Ring und Genitalien glänzend gelbbraun. Bauch gelbbraun.
Flügel hyalin, Basis gelblich. Adern zart, gelblich. Länge 8 mm.
1 3 von Przewalsk, Issyk-kul. — Type &: Koll. Hermann.
9: Gleicht dem $ vollkommen. Die Fühler und der Fleck
zwischen ihnen und dem Auge dunkler. Weißer Reif am Hinter-
leib ausgebreiteter. 2. bis 5. Ring seitlich mit Anfängen von gelb-
seidigen Hinterrandsäumen. Analsegment glänzend schwarz und
gelbbraun gefärbt. Theca klein, unterseits schwarz. Länge 10 mm.
Bei einem 2 ist das 3. Fühlerglied tief schwarz, nur an der
Innenseite der Basis liegt ein rotgelber Punkt. Borste rotgelb
mit schwarzer Querbinde und Spitze.
2 @. Sibirien, Minusinsk, Nord-Mongolei. — Type 2: K. k.
Hofmus. Wien.
4. Myopa buccata L.
Sogleich erkennbar an den gewölkten Flügeln, deren kleine
Querader auffallend bleich gefärbt ist. Größe und Färbung sehr
veränderlich.
&: Kopf weißgelb, fast weiß, glanzlos. Untergesicht seidig,
zart kurz weiß behaart. Backen mit langem, wollig-weißem
Backenbart. Auf der Wulst liegen verschiedene meist isolierte,
dunkelbraune Flecken in einer Reihe. Rüssel verhältnismäßig
kurz, schwarzbraun, an der Spitze gelbbraun. Taster fädlich, an
der Spitze kaum keulig verdickt, schwarzbraun, schwarz behaart.
Fühler gelbbraun. 1. Glied klein, kubisch; 2. kurz, dreieckig,
ca. 21,mal so lang als das 1., an der Spitze breit, mindestens ?]s
der Länge betragend. Beide Glieder sind dicht schwarz beborstet.
3. Glied kurz, kegelig, hell rotgelb, oben weiß schimmernd. Borste
Die palasarktischen Myopa-Arten. 79
hell rotgelb, weißlich schimmernd, Spitze schwarz. Stirn und
Scheitel matt rotgelb bis rotbraun mit schwarzbrauner Zeichnung,
die oft die Form eines V oder Y erkennen läßt. Die Ocellen liegen
in einem Dreieck, das wie lackiert erscheint. Scheitelblase durch-
scheinend, glänzend, bernsteingelb, von einer zarten braunen Linie
eingefaßt. Die Partie des Hinterkopfes zu beiden Seiten derselben
ist dunkel gelbbraun, glänzend, der Rest des Hinterkopfes matt
weißgelb. Rückenschild im Grunde rostrot oder gelbbraun. Die
schwarze Zeichnung erscheint als aus drei Striemen zusammen-
geflossen, die hinten vor dem Schildchen einen großen + halb-
kreisförmigen Fleck freilassen, der durch eine schwarze Mittel-
linie halbiert wird. Vorn am Rückenschild liegen zwei Silber-
striemen. Schildchen braungelb, oder doch an den Seiten braun-
gelb, wenn die Mitte schwarz oder schwarzbraun ist. Hinterrücken
ganz schwarz. Auf dem Rückenschild liegt vor dem Schildchen
ganz seitlich ein weißlich schimmernder, unklarer Fleck, ebenfalls
an der Ouernaht. Schüppchen und Schwinger weißlich. Brust-
seiten bleich gelbbraun mit schwärzlichen Flecken in der untern
Partie, stellenweise silberschimmernd. Von vorn betrachtet er-
scheint der Rückenschild weißgrau tomentiert. Behaarung und
Beborstung an Kopf und Rückenschild lang, aber zart schwarz.
Besonders lange Borsten stehen oben am Scheitel und am Hinter-
rand von Rückenschild und Schildchen. Schulterbeulen hell
gelbbraun ohne Silberschiller. Färbung des Hinterleibes und
Intensität des Glanzes sehr verschieden, ganz hell gelbbraun oder
mehr rötlich braun oder rotbraun oder die letzten Ringe bis zu
schwarz verdunkelt oder ganz schwarz. Der 1. Hinterleibring ist
oben ganz schwarz oder am Hinterrand mit + braunem Fleck in
der Mitte; 2. und 3. Ring seitlich am Hinterrand mit + großem
gelblichem oder weißlichem Tomentfleck. Am 4. Ring sind diese
Seitenflecke am Hinterrand verbunden. 5. und 6. Ring ganz to-
mentiert. Analsegment glänzend gelbbraun. Behaarung zart an-
liegend, schwarz. Bei den hellsten Tieren sind die Beine ganz gelb-
braun, die Schenkel an der Basis glasig gelb. Behaarung zart,
schwarz. Schienen mit zwei schwarzen Bändchen. Tarsenglieder
an den ausgezogenen Spitzen mit einer Gruppe tiefschwarzer
Haare. Haftläppchen und Klauen weißgelb, Klauenspitze schwarz.
Meistens sind die Schenkel in der Spitzenpartie + schwarz, manch-
mal ist die Grundfarbe kastanienbraun. Die Flügel sind, ob aus-
gefärbt, ob unausgefärbt, stets charakteristisch gezeichnet. Sie
sind leicht bräunlich tingiert. Die Flügellappen, die äußerste
Basis der Analzelle, eine Ouerbinde von ihr über die Basis der
Basalzellen, ein großer Fleck in der Discoidalzelle und Partien
der Hinterrandzellen stets heller, fast hyalin. Flügel daher gewölkt
erscheinend. Adern schwarzbraun, aber die Längsadern der Basal-
partie, der Ursprung der 3. Längsader, die die Basis der Discoidal-
zelle bildende Ouerader und die kleine Ouerader bleichgelb.
1. Längsader hellbraun, die Stelle, wo die Hilfsader mündet, schwarz.
7. Heft
80 O. Kröber:
Die. Spitzengnerader und das Ende der 4. Längsader breit rein
braun gesäumt. Länge bis zur Hinterleibspitze 6—9,5 mm.
Q: Gleicht dem $ vollkommen. Manchmal ist die Stirnfärbung
prächtig rotorange mit schwarzbrauner Zeichnung. Hinterleib
manchmal schwarzbraun, Analsegment glänzend gelbbraun. Theca
kurz, unten schwarz, oben glänzend rotbraun, nach der Spitze
zu mit einer scharf abgesetzten Platte, die gleichmäßige Quer-
leisten trägt. Die Behaarung scheint dichter und borstiger zu sein
als beim $. Länge 5—11 mm. — Die Art fliegt vom IV.—VI.,
besonders an Taraxacum, Salix, Heidelbeere, Raps, Brombeere
und Himbeere und Ajuga. — Eine unserer gemeinsten Arten.
400 82. Norwegen, Finnland, England, Deutschland, Ruß-
land, Sibirien, Transbaikalien, Österreich, Ungarn, Tirol, Schweiz,
Frankreich, Dalmatien, Griechenland, Italien, Corsica, Spanien,
Algier, Tunis (Gafza), Kaukasus, Jerusalem, Damascus, Zentral-
asien, Turkmenien (ak Dagh), Brussa. — Japan.
5. Myopa occulta Wied.
Kleine, rein schwarze Art mit nacktem Untergesicht, verhältnis-
mäßig sehr kurzem Rüssel und stark bedornten Schenkeln.
d: Kopf weißgelb, glanzlos, ohne alle Fleckung. Augenrand
silberweiß eingefaßt. Stirn rotgelb, nach oben zu bis zu tiefschwarz
verdunkelt oder ganz tiefschwarz, dann meistens der Scheitel
oben nebst der Scheitelblase glänzend rotbraun, durchscheinend.
Hinterkopf neben der Scheitelblase glänzend schwarz, sonst durch-
scheinend weißgelb mit äußerst zarter, kurzer weißlicher Behaarung.
Rüssel sehr Kurz, schwarzbraun, kann in der Mundhöhle verborgen
werden. Taster auffallend lang, fädlich, dunkelbraun, an der
Spitze etwas keulig. Fühler licht rotgelb. 3. Glied länger als das 2.;
1. kubisch, ‘2. gut doppelt so lang; beide sehr kurz und zart schwarz
beborstet. 3. Glied etwas länger als das 2., kegelförmig, weißlich
schimmernd. Borste stark, hell rotgelb, mit kaum verdunkelter
Spitze. Manchmal die Spitzenhälfte des 3. Fühlergliedes ver-
dunkelt. Rückenschild rein schwarz, etwas fettig glänzend, mit
Spuren weißer Längsstriemen. Schulterbeulen und ein Fleck vor
der Flügelwurzel intensiv silberglänzend. Brustseiten schwarz und
düster rotbraun mit Silberschimmer. Der kleine kraterförmige
Fleck unterhalb der Schulterbeulen intensiv silbern. Behaarung
und Beborstung an Kopf und Rückenschild spärlich, sehr Kurz,
schwarz. Nur am Scheitel, am Hinterrand vom Rückenschild und
Schildchen stehen einige lange Borsten. Schüppchen und Schwinger
weiß, Stiel etwas bräunlich. Hinterleib schwarz, 2. Ring ganz oder
teilweise rotbraun. Von vorn gesehen erscheinen die ersten Ringe
fast verschimmelt; von hinten gesehen trägt der 2. Ring zwei
Seitenflecke am Hinterrand, der 3. und 4. je eine Binde, die sich
seitlich stark erweitert; der 5. und 6. sind ganz bleich messinggelb
tomentiert. Die äußerste umgeschlagene Seitenpartie der Ringe
und das Analsegment sind hell rotbraun. Beine schwarzbraun,
Die palasarktischen Myopa-Arten. 81
stark glänzend. Schenkel unten stark gedornt. Hüften und Außen-
seite der Schienen matt silbergrau bereift. Knie und Tarsen gelb-
braun. Haftläppchen und Klauen weißlich, Klauenspitze braun-
schwarz. Länge 5 mm. Flügel gleichmäßig graulich tingiert, an
der Basis gelblich mit zarten, braunen Adern, von denen keine
gesäumt oder bleich ist. — Ein 3 von Bozen hat eine vollkommen
rotbraune Stirn.
9: Gleicht dem $& vollkommen. Hinterleib schwarz oder
schwarzbraun. Das Toment bildet auf den letzten Ringen nur
Hinterrandbinden. — Auf Trifolium und Dorycnium.
107 39. Deutschland, Österreich, Ungarn, Tirol, Balkan-
staaten, Corfu, Italien, Sizilien, Tunis. — Frankreich.
6. Myopa curtirostris n. spec.
@: Gleichmäßig dunkel rotbraun, ziemlich glanzlos. Unter-
gesicht ockergelb, zart weiß bereift, besonders intensiv unterhalb
der Augen. Die Ocellen liegen in einem glänzend ockergelben
Dreieck. Zu beiden Seiten zieht sich hell rotbraune Farbe bis zum
Augenrand hin. Der Backenbart fehlt, auf der Wulst stehen aber
einzelne zarte weißgelbe Härchen. Rüssel kurz, rostbraun, fast in
der Mundhöhle verborgen. Taster lang, fädlich, hellbraun. Fühler
rotbraun, die zwei Basalglieder durch dichte schwarze Beborstung
verdunkelt. 1. Glied fast kubisch;; 2. gut 1 1%mal so lang als das 3.;
3. hell rotgelb, weißlich bereift. Borste bleich rotgelb, Spitze kaum
verdunkelt. Hinterkopf oben hell rotgelb, unten bleich ocker-
farben, zart weißlich behaart. Scheitel und Stirn spärlich zart
schwarz beborstet. Rückenschildmitte stark verdunkelt, ohne er-
kennbare Striemung, gelb tomentiert, schwarz behaart. Schulter-
beulen, Seitenrand des Rückenschildes, Brustseiten glänzend rot-
gelb. Oberhalb der Flügelwurzel steht ein Büschel von 4—6 langen,
schwarzen Borsten. Schildchen mit 6 langen schwarzen Seten.
Schulterbeulen, ein Doppelfleck vor dem Schildchen und die
Seitenplatten des Hinterrückens weißlich tomentiert. Beine hell
rotgelb, Unterseite der Hinterschenkel und Schienen gelb. Schienen
weißglänzend. Tarsen bleich gelbbraun mit schwarzen Spitzen.
Behaarung schwarz, besonders dicht an den Seiten. Letztes Tarsen-
glied mit langen zarten schwarzen Borsten. Schüppchen weiß.
Schwinger bleichgelb. Hinterleib einfarbig dunkel rotbraun. Seiten
der Segmente und die zwei letzten Ringe heller. Analsegment teil-
weise fast rotgelb. 2. bis 5. Ring mit gleichbreitem, grauseidigem
Hinterrandsaum. Davor liegen + deutliche weißseidige Seiten-
flecken, besonders groß am 2. und 5. Ring. 1. Ring gleichfalls
weißseidig. 6. in der Mitte mit kleinem Fleck. Theca sehr klein
und breit, unterseits schwarz, quergefurcht. Flügel sehr zart
graulich mit bleich gelber Basis. Adern sehr zart, gelblich. Länge
8,5 mm.
Amur. — Type 2: Koll. Hermann.
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 7. Re
82 O. Kröber:
7. Myopa fasciata Meig.
d: Untergesicht nackt, weißgelb, etwas seidig, aber ohne
Glanz, nur am Augenrand silbern. Stirn rotgelb mit + deutlicher
brauner V-Zeichnung, die die Partie oberhalb der Fühler freiläßt.
Die Ocellen liegen in einem stark glänzenden Dreieck. Scheitelblase
und Hinterkopfpartie zu beiden Seiten derselben durchscheinend
gelb. Hinterkopf unten weißgelb. Backenbart fehlt. Fühler rot-
gelb, weißlich schimmernd, 3. Glied am hellsten. 1. und 2. Glied
schwarzborstig. Borste hell rotgelb, Spitze schwarz. 1. Glied klein,
kubisch; 2. fast doppelt so lang wie das 3., schlank, vorn kaum
halb so breit als lang; 3. Glied länger als breit, oben stark ab-
gerundet. Rüssel ziemlich kurz, braun. Taster lang, fädlich, hell-
braun, an der Spitze kaum etwas keulig verdickt. Der ganze
Körper schokoladenbraun. Brustseiten und Hüften teilweise silbrig.
Schildchen braunschwarz oder schwarz. Hinterrücken schwarz,
seitlich weißgrau bestäubt. Rückenschildplatte schwarz, gelbgrau
tomentiert, besonders dicht auf zwei Striemen neben den Schulter-
beulen. Letztere silberglänzend. Der längliche Kraterfleck unter-
halb der Schulterbeulen ist weißgelb. Quernaht ganz an der
Seite weiBlich schimmernd. Schüppchen und Schwinger weißlich.
Beborstungan Kopf und Rückenschild spärlich, schwarz; besonders
lange Borsten finden sich auf dem Ocellenfleck, oben am Scheitel,
am Hinterrand des Rückenschildes und des Schildchens. Hinter-
leibsmitte + ausgedehnt schwarz. Die Hinterränder der einzelnen
Ringe sind weißgrau bestäubt, am breitesten an den Seiten, die
letzten Ringe ganz weißgrau. Analsegment hell rostbraun. — Ein
sehr dunkel gefärbtes Exemplar ist fast ganz schwarz mit blei-
grauen schmalen Hinterrandbinden, deren 3. und 4. in der Mitte
dreieckig nach vorn ausgezogen ist. Analsegment düster rotbraun.
Beine ziemlich hell gelbbraun, in dunklen Exemplaren schwarz-
braun mit hellen Enden der Schenkel und Schienen und gelb-
braunen Tarsen. Schienen und Metatarsen außen weißlich schim-
mernd. Haftläppchen und Klauen weißgelb, Klauenspitze schwarz.
Vorderschenkel oben mit + deutlichem schwarzbraunem Fleck.
Flügel graulich hyalin, Basis etwas gelblich. Adern zart, keine
irgendwie dunkel gesäumt oder bleicher gefärbt. Länge 7—10 mm.
Q: Gleicht dem g vollkommen. Analsegment glänzend hell-
rostbraun oder hell gelbbraun. Theca liegt meistens verborgen. _
Länge 8 mm.
V,—VIII., besonders auf Daucus, Taraxacum, Leontodon,
Jasione, Knautia, Disteln. |
177 82. Deutschland, Österreich, Ungarn, Tirol, Italien,
Sizilien, Corsica, Frankreich, Amur.
In der Wiener Sammlung finden sich Tiere, bezettelt als
M. tibialis Schumm. (Type) und M. ephippium Wied.
8. Myopa dorsalis F.
g: Große, gelbrote oder hell rostbraune bis weinrote Art,
Kopf hellgelb mit seidigem, weißem Reif. Untergesicht nackt,
Die palaearktischen Myopa-Arten. 8
Hinterkopf mit ganz vereinzelten zarten, weißen Härchen. Kein
Backenbart. Am Augenrand intensiv silberglänzend. Stirn rot-
braun, in der vordern Partie weiß übergossen. Ocellenfleck in
glänzendem Dreieck. Scheitelblase und Hinterkopf beiderseits
leuchtend rotbraun. Rüssel lang, schwarzbraun. Taster lang,
fädlich, kaum etwas keulig an der Spitze. Beborstung am Kopf
spärlich, kurz, schwarz. Nur am Hinterkopf stehen zwei lange
schwarze Seten. Fühler rostrot, 3. Glied hell rotgelb, weißlichgelb
schimmernd; 1. und 2. dicht schwarz beborstet. 1. klein, kubisch;
2. gut doppelt so lang als das 3., dreieckig, vorn fast halb so breit
als lang. Borste stark, hell rotgelb. Rückenschildplatte schwarz,
manchmal weiß bereift. Schulterbeulen, Seitenrand, eine breite
Strieme vor dem Schildchen, Schildchen und Seitenplatten des
Hinterrückens gelbrot oder weinrot. Schulterbeulen, ein Fleck vor
der Flügelwurzel, die seitliche Partie der Quernaht weißlich
glänzend. Der kraterförmige Fleck weißgelb. Schüppchen weiß,
Schwinger hellgelb mit weißschimmerndem Knöpfchen. Brust-
seiten oberhalb der Mittel- und Hinterhüften mit schwarzem Fleck,
oberhalb des ersteren liegt noch ein auffallend intensiver Silberfleck.
Hüften silberglänzend. Hinterleib oft ganz weiß übergossen, manch-
mal nur die Einschnitte zart weiß bereift, seitlich am meisten, auf
den letzten Ringen die ganze Fläche tomentiert mit mattem,
bräunlichem Mittelfleck. Analsegment hell rotgelb. Manchmal
sind der 3. bis 5. Ring teilweise fast schwarz. Beine rotbraun oder
gelbbraun mit weißem Reif, besonders stark an der Außenseite
der Schienen. Tarsen hell gelbbraun, an den ausgezogenen Spitzen
stehen schwarze Borsten. Haftläppchen und Klauen weißgelb,
Klauenspitze schwarz. Flügel blaß bräunlich tingiert, Basis etwas
gelblich. Adern zart braun, 1. Längsader gelblich. Länge 11,5 mm.
@: Gleicht dem $ vollkommen. Analsegment groß, hell gelb-
braun. Theca verborgen. Länge 12,5—15 mm.
158 $2. Deutschland, Norwegen, Frankreich, Schweiz, Tirol,
Küstenland, Österreich, Ungarn, Bosnien, Dalmatien, Griechen-
land, Syra, Corfu, Italien, Sizilien, Spanien (Valencia), Tunis,
Kleinasien (Brussa, Cilicien, Amasia), Ak-Chehier, Kaukasus,
Uralsk, Walouiki, Sarepta. — VI.—VII.
9. Myopa curta n. spec.
&: Höchst charakteristische, durchaus rotbraune Art aus der
nächsten Verwandtschaft von M. dorsalis. Untergesicht hellgelb,
weißschimmernd, unter dem Auge ein großer, brauner dreieckiger
Fleck, der gleichfalls weiß übergossen ist. Augenrand silberweiß
eingefaßt. Stirn und Scheitel leuchtend rotbraun, glanzlos. Quer
herüber zieht sich oberhalb der Fühler eine schwarze, matte Binde,
die in der Mitte rotbraun unterbrochen ist. Ocellenfleck gelb,
glänzend. Behaarung an Stirn und Scheitel sparsam kurz schwarz.
Fühler ziemlich kurz, hell rotgelb. 1. und 2. Glied spärlich schwarz
beborstet; 3. nebst Borste leuchtend rotgelb, weißschimmernd.
6* 7. Hett
84 O. Kröber:
1. Fühlerglied kubisch, 2. ca. doppelt so lang als vorn breit; 3. be--
trägt etwa 2), vom 2., ziemlich schlank, vorn abgerundet. Hinter-
kopf glänzend, oben hellrotbraun, mit zwei feinen, dunklen, senk-
rechten Linien, die die Scheitelblase einfassen, unten gelblichweiß.
Behaarung überall weiß. Rückenschild rotbraun, matt, mit zartem,
weißlichem Hauch, besonders vor dem Schildchen; vorn am Hals
der Anfang zweier hier zusammengeflossener, mattschwarzer
Striemen, die als ganz unscharfe mattbraune Strieme etwa bis
zur Rückenschildmitte noch zu verfolgen sind. Behaarung ganz
kurz, schwarz, dicht. Glänzend silberweiße Partien fehlen voll-
kommen. Hinterrücken tiefschwarz, etwas glänzend. Schildchen
mit vier zarten, langen Borsten. Brustseiten oberhalb der Hüften
silberglänzend, alle Hüften und Schenkel desgleichen. Schenkel-
basis und Tarsen hell gelbbraun. Beborstung schwarz, zart.
Klauenspitzen schwarz. Schenkel unten mit zwei Reihen sehr
kleiner, aber sehr dicht stehender, tiefschwarzer Borsten, ebenso
die Hinterschienen im Spitzenteil an der Unterseite. Hinterleib
leuchtend rotbraun, stark glänzend, kurz, an den Hinterrändern
der einzelnen Segmente seitlich silberglänzend, 5. und 6. Ring
vollkommen weiß tomentiert. Analsegment und Bauch mehr in
Gelb übergehend. Schüppchen weiß. Schwinger bleichgelb.
Flügel hyalin, zart geadert. Basis gelblich mit gelben Adern.
Auch das ganze Basalstück der 5. Längsader und die Spitze der 1.
rotgelb. Länge 6 mm, bis zur Flügelspitze 9 mm. \
Nord-Mongolei. — Type &: K. k. Hofmus. Wien.
10. Myopa morio Meig. (= puella Rond.).
9: Kleine, rein schwarze, langborstige Art mit weißem Backen-
bart. Kopf weißgelb, seidig, fast glanzlos, am Augenrand silber-
weiß. Stirn ockergelb, nach oben zu verdunkelt. Ocellenfleck
glänzend hellgelb, sendet eine helle Strieme nach unten. Beider-
seits von ihm ist die Partie dunkelbraun. Hinterkopf oben nebst
Scheitelblase schwarzglänzend, unten weißgelb. Beborstung auf
Stirn und Scheitel auffällig lang und dicht. Rüssel ziemlich lang,
schwarzbraun. Taster lang, fädlich, schwarzbraun. Fühler gelb-
braun. 1. und 2. Glied dicht beborstet; 1. sehr klein, kubisch, 2.
und 3. gleich lang; 3. das größte und breiteste, an der Basis hell
rotgelb, an der Spitze breit schwarzbraun. Borste stark, schwarz.
Der ganze Körper glänzend schwarz. Schulterbeulen und Flecken
der Brustseiten silbrig. Schüppchen und Schwinger weißgelb.
Beborstung am Rückenschild lang und dicht, abstehend, schwarz,
am Hinterleib kürzer, mehr anliegend. Hinterleibsringe ganz
seitlich an den Hinterrändern mit silbernem Tomentfleck. Anal-
segment glänzend schwarz, groß. Beine gelbbraun. Schenkel dick,
fast ganz schwarzbraun, nur die Enden gelb. Länge 3,5—4 mm.
Syn. M. puella Rond., nach Strobl, Glasnik 2. M. Bosn. u.
Herzeg. XIV, 484 (1902). Strobl führt den Namen Rondanis, der
Be ist aber M. morio Meig. Meigen beschreibt seine Art wie
olgt:
Die palaearktischen Myopa-Arten. 85
& „Glänzend schwarz, Kopf, Schienen und Füße rotgelb. —
Sie ist durchaus glänzend schwarz, der Hinterleib an den Seiten
des 2. und 3. Ringes ein wenig grau schillernd: Kopf rötlichgelb
-mit bräunlichem Scheitel. (Fühler fehlen an meinem Exemplar).
Schenkel schwarz, Schienen und Füße rotgelb. Schwinger und
Schüppchen weiß; Flügel fast glashelle mit blaßgelber Wurzel. —
Nur einmal ein & gefangen. — Beinahe 2 Linien.‘
In der Wiener Sammlung liegt mir ein Exemplar ($) vor,
das Rondani selber als M. morio Meig. bestimmte, ein anderes &
mit auffallend weit offener erster Hinterrandzelle- als M. stretta
Rond. Typel
& gleicht dem $ vollkommen. 16.—26. IV.
13 122. Thüringen, Österreich, Ungarn, Ragusa, Zara, Süd-
spanien, Kaukasus. — Italien. Durch die verhältnismäßig kurzeAnal-
zelle nähert die Art sich etwas den Dalmannien.
11. Myopa pallida n.:spec.
&: Durchaus bleich gelbbraune Art mit blaßgelb tingierten
Flügeln. Kopf glanzlos, Untergesicht und untere Partie des Hinter-
kopfes ockerfarben, obere Partie, Stirn und Scheitel matt rot-
braun. Rüssel und Taster hell gelbbraun. 1. Fühlerglied gelb-
braun, die andern fehlen. Ocellenfleck glänzend gelb. Stirn ohne
dunkle Zeichnung. Behaarung des Kopfes zart gelb, nur an Stirn
und Scheitel schwarz. Am Oberrand des Scheitels stehen etliche
sehr lange, zarte, schwarze Borsten. Rückenschild mit etwas
verdunkelter Platte, die aus Längsstriemen zusammengesetzt er-
scheint. Hinterrücken z. T. etwas verdunkelt. Rückenschild und
Hinterleib stark glänzend. Ganz von der Seite gesehen erscheinen
am Thorax zwei schmale goldgelbe Linien. Behaarung zart,
schwarz, lang, besonders lang am Hinterrand und am Schildchen.
"Weiße Bestäubung fehlt. Beine einfärbig hell gelbbraun, zart
schwarz behaart. Klauenspitzen schwärzlich. Schüppchen weiß,
Schwinger ockergelb. Hinterleib einfärbig gelbbraun, heller als
der Rückenschild. 1. und 3. Ring mit zarter, brauner Mittellinie.
Vom 3. Ring an tritt seitlich undeutlicher gelblicher Schiller auf.
Analsegment glänzend rotgelb. Flügel bleich gelb tingiert mit
blaßgelben Adern. Länge ohne Fühler 8 mm.
Kaukasus, Schach Dag. — Type &: K. k. Hofmus. Wien.
12. Myoba minor Strobl
2: Kopf ockergelb mit weißlichem Seidenglanz, am Auge
silberglänzend. Stirn, Scheitel und Hinterkopf im oberen Teil
rotbraun. Ocellenfleck wenig glänzend. Behaarung an Unter-
gesicht und Hinterkopf weißlich. Backenbart ziemlich lang, weiß-
gelb. Stirn und Scheitel lang schwarz beborstet; besonders lang
sind zwei Seten oben am Scheitel. Fühler rostrot. 1. und 2. Glied
schwarz beborstet; 1. kubisch, 2. etwas kürzer als das 3., vorn fast
so breit wie lang; 3. am größten und breitesten, an der Basis hell
rotgelb mit weißlichem Schein, Spitzeschwarzbraun. Borsteschwarz-
7. Heft
86 0. Kröber:
braun, die äußerste Basis hellrotgelb. Rüssel sehr lang, zart, hell-
braun, mit langen fädlichen, hellbraunen Tastern. Der ganze Kör-
per glänzend hell kastanienbraun. Rückenschildplatte mattschwarz
mit gelblichem Toment, das Längsstriemen bildet. Schildchen rost-
braun mit schwarzen Seten. Schüppchen weißlich, Schwinger gelb-
bräunlich. Brustseiten und Hüften mit Silberschimmer. Behaarung
und Beborstungzart aber lang abstehend, besonders am Schildchen,
am Hinterleib mehr anliegend. Hinterleib hinten am 2. Ringseitlich
mit bleich messinggelbem Schiller; 3. und 4. Ring mit seidig gelbem
Hinterrandsaum, vor dem seitlich gelber Schiller auftritt; 5. und 6.
fast ganz gelblich tomentiert. Analsegment hellglänzend, gelb-
braun. Beine gelbbraun, zart weißlich bereift, besonders intensiv
die Außenseite der Schienen. Haftläppchen und Klauen gelb-
bräunlich, Klauenspitze schwarz. Flügel zart graulich tingiert, an
der Basis bleichgelb. Adern sehr zart, schwarz. Länge 4,5—6 mm.
Strobl nennt das Untergesicht gewimpert aber ohne Backen-
bart. Stirn manchmal mit brauner, V-förmiger Zeichnung.
&: Gleicht dem 2 vollkommen. Länge 4,5—5 mm.
12 3 5 2. Süd-Spanien, Elche; Tunis, Biskra, Hamman.
13. Myopa bella n. spec.
d: Untergesicht glanzlos, bleich ockergelb, Gesichtsgruben im
obern Teil fast weiß, spärlich, zart weißgelb behaart. Backenbart
zart, kurz, gelblich. Unterer Augenrand glänzend silberweiß ein-
gefaßt. Stirn und Scheitel dunkel rotbraun, glanzlos, über den
Fühlern fast schwarz. Ocellen in einem glänzenden, durchscheinen-
den Dreieck. Hinterkopf oben glänzend rotbraun, unten bleich
ockergelb. Behaarung an Stirn, Scheitel und am obern Hinterkopf
zart, lang, schwarz, unten kurz gelb. Rüssel lang dunkelbraun,
Taster lang, fädlich, rötlichbraun. Fühler kurz, brennend rotgelb.
1. und 2. Glied dicht und stark schwarz beborstet; 2. und 3. gleich
lang, 3. oben weißlich bereift. Borste lang, hell rotgelb, Spitze
schwarz. Rückenschild, Brustseiten und Schildchen glänzend
dunkel rotbraun, Rückenschildmitte schwarz, aus drei zusammen-
geflossenen Striemen bestehend, die weit vor dem Schildchen
enden. Toment fehlt. Behaarung dicht, kurz, schwarz. Oberhalb
der Vorderhüften liegt der kraterförmige, gelbe Fleck. Beine
glänzend rotbraun. Basis der Hinterschenkel, Spitzenpartie aller
Schienen unten und die Tarsen hell gelbbraun. Nur die Klauen-
spitze schwarz. Schienen außen silberweiß. Hinterleib heller rot-
braun, stark glänzend. 2. und 3. Ring am Hinterrand mit kleinem,
silberweißem Seitenfleck, dem Anfang einer Binde. Hinterhälfte
des 4. Ringes und folgende dicht glänzend goldgelb bestäubt.
Spitze des Analsegments, Genitalien und Bauch hell glänzend rot-
braun. Schüppchen weiß, Schwinger bleichgelb. Flügel blaß-
graulich tingiert, Basis bleichgelb. Adern zart schwarz. An der
Basis und am Ende ist die 1. Längsader gelblich. Länge 9,5 mm.
Turkestan, Djarkent. — Type &: Mus. Hung.
Die palaearktischen Myopa-Arten. 87
14. Myopa polystigma Rond.
2: Gleicht M. buccata außerordentlich. Kopf weißgelb, seidig
glänzend. Backenbart lang, völlig weiß. Stirn orange, mit brauner
V-förmiger Zeichnung. Scheitelblase und Hinterkopf zu beiden
Seiten derselben rostbraun. Ocellenfleck glänzend, dreieckig.
Fühler rotbraun, 1. und 2. Glied dicht schwarz behaart, 3. weiß
schimmernd; 1. kubisch, 2. gut doppelt so lang als das 3. Borste
hell rotgelb, weiß schimmernd, Spitze schwarz. Beborstung an
Stirn und Scheitel lang und zart schwarz; besonders fallen vier
lange Seten am Oberrand des Scheitels auf. Rüssel ziemlich kurz,
schwarzbraun, an der Spitze hellbraun. Taster lang, fädlich,
schwarz. Körper hell rostrot. Rückenschildplatte mit drei zu-
sammengeflossenen, schwarzen Striemen, die vor dem rostbraunen
Schildchen einen großen Fleck freilassen. Vorn sind Anfänge
zweier grauer oder bräunlicher Tomentstriemen. Von vorn ge-
sehen erscheint der Thorax durch Bestäubung graugelb. Brust-
seiten weißlich bereift, über den Mittel- und Hinterhüften mit
kleinem, schwarzem Fleck. Rückenschild und Schildchen lang,
zart, dicht beborstet. Hinterleib hell glänzend mit weißem Schiller
an den Seiten des 2. Ringes und den Hinterrändern der folgenden,
der nach hinten sich immer mehr ausdehnt. 3. bis 6. Ring mit
seidig glänzendem gelbem Hinterrandsaum. 1. Ring verdunkelt.
Analsegment groß, glänzend, gelbbraun. Beine hell gelbbraun,
silberglänzend. Hinterschenkel mit einem braunen Wisch vor der
Spitze; Schienen mit zwei braunen Binden, an der Basis weißlich-
gelb. Haftläppchen und Klauen hell gelbbraun. Flügel ganz blaß-
braun tingiert, etwas dunkler entlang den Adern. Die kleine Quer-
ader, die die Discoidalzelle und die 1. Hinterrandzelle hinten ab-
schließende QOuerader und das Ende der 1. Hinterrandzelle am
Rand selber sind breit und auffällig schwarzbraun fleckig gesäumt.
Ein schwarzbrauner Keilfleck liegt in der Basalzelle dort, wo die
2. Längsader abzweigt. Länge 7—8 mm.
d: Gleicht dem 9 vollkommen. — IV.—V.
75 dQ von einzelnen Teilen Deutschlands, Österreich, Ungarn,
Tirol, Italien, Süd-Rußland (Walouiki), Kaukasus. — Frankreich,
Ragusa.
15. Myoba testacea L.
&: Gleicht wieder M. polystigma vollkommen bis auf die
Flügelzeichnung. Ist ebenso variabel in Färbung und Größe wie
M. buccata, der sie auch außerordentlich gleicht; sie ist ebenso
dicht und lang borstig behaart. Das Schildchen ist auch in den
dunkelsten Exemplaren braunglänzend. Untergesicht stets ocker-
farben, eigentümlich fettig erscheinend, mit langer, weißer Be-
haarung. Stirn rotgelb, mit rostroter oder brauner, meist deut-
licher V-förmiger Zeichnung. Die Partien außerhalb derselben
sind weißlich bereift. Ocellenfleck lang, dreieckig, glänzend.
Scheitelblase und Hinterkopf neben derselben stark glänzend,
7. Heft
88 O. Kröber:
durchscheinend, gelbbraun. Hinterkopf weiter unten mit rot-
gelbem Fleck. Zwischen Fühler und Auge liegen zwei braune
Flecken oder Binden. Fühler rotgelb, weiß bereift. 1. und 2. Glied
schwarzborstig; 2. mindestens 24, mal so lang als das kurzkegelige 3.
Borste hell rotgelb mit schwarzer Spitze. Rüssel ziemlich lang,
zart, schwarzbraun, Endglied hellbraun. Taster lang, fädlich, hell-
braun. Alles übrige wie bei den genannten Arten. Färbung des
Körpers von bleich gelbrot bissatt weinrot, die letzten Ringe oft
verdunkelt. Namentlich die südlichen Tiere haben wegen ihrer
sattroten Farbe, ihres großen Glanzes und scharf hervortretenden
Silberglanzes oft ein ganz fremdartiges Aussehen. Flügel blaß
bräunlich tingiert, an der Basis blaßgelb. Alle Adern zart, braun;
nur die kleine Querader ist breit und intensiv fleckig schwarz-
braun gesäumt. Im Geäder dieser Art treten manchmal Abnormi-
täten auf, namentlich überzählige Anhänge. Länge 6—11 mm.
2: Gleicht dem $ vollkommen. Länge 6—10 mm. — V.— VI.
Besonders auf Compositen, Calendula, Disteln, auf Himbeeren,
Veronica, Ajuga. N
406 J@. Deutschland, Österreich, Ungarn, Frankreich, Spanien,
Sardinien, Sizilien, Corsica, Italien, Balkanländer, Mittelmeer-
inseln, Kleinasien, Jaffa, Damascus, Armenien, Kaukasus (Derbent,
Araxesthal, Helenendorf), Eriwan, Sarepta, Sibirien, Algier, Tunis,
Hamman. — England, Japan.
In der Wiener Sammlung steckt die Type von Phorosia dellucida
Rob.-Desv. aus Gallia. .
16. Myopa testacea L. var. stigma Meig.
Ich halte die Art für eine melanistische südliche Form von
M. testacea, der sie, bis auf die Größenverhältnisse der Fühler-
glieder, in allen Stücken gleicht.
&: Kopf weiß seidig, mit langem, wolligem Backenbart. Stirn
düster rotbraun. Ocellen in glänzendem Dreieck, das unten manch-
mal rein rotgelb ist. Zwischen Fühler und Auge liegen zwei braune
Flecken oder Binden. Fühler kurz, rotbraun, 2. und 3. Glied fast
gleichlang, aber doch das 2. meist deutlich länger; 3. kaum länger
als breit. Rückenschildplatte, Schildchen, Hinterrücken, Ober-
seite des Hinterleibes rein schwarz. Seiten des Rückenschildes und
Hinterleibes in Gelbbraun übergehend. 2. Ring manchmal mit
großem, gelbbraunem Seitenfleck. Toment des Rückenschildes
spärlich, grauweiß, des Hinterleibes deutlicher. 1. und 2. Ring
tragen Seitenflecken am Hinterrand, die folgenden sind fast ganz
weiß tomentiert. Beine gelbbraun, Schenkel mit großem, schwarzem
Fleck oder Binde, Schienen mit zwei + deutlichen Ringen. Haft-
läppchen und Klauen weißgelb, Klauenspitzen schwarz. Flügel
klar, kaum etwas graulich tingiert, an der Basis etwas gelblich.
Kleine Querader fleckig schwarz gesäumt. Länge 5—6 mm.
Q: Der Glanz ist im allgemeinen noch größer. Analsegment
groß, kegelförmig, hell gelbbraun. In dunklen Exemplaren ist das
Die palaearktischen Myopa-Arten. 39
Toment des Hinterleibes sehr beschränkt, in hellen stärker aus-
gebreitet als beim $. Länge 4,5—5 mm.
26 SQ. Schlesien, Österreich, Ungarn, Italien, Olympia, Corfu.
— Frankreich.
17. Myopa testacea L. var. japonica m.
d: Kopf gelbgrau, kaum mit Spuren von seidigem Glanz.
'Backenbart wollig, weißgelb. Stirn, Scheitel und obere Partie des
Hinterkopfes dunkel gelbbraun mit brauner Fleckung, matt; nur
das Ocellendreieck ist glänzend hell gelbbraun. Die Stirnzeichnung
besteht in einem V; quer oberhalb der Fühler liegt noch eine Binde.
Zwischen Auge und Fühler liegt ein brauner Fleck. Seine Be-
haarung und die der ganzen Stirn und des Scheitels ist schwarz.
Fühler sehr kurz, 1. Glied fast kubisch; 2. becherförmig, schon
unten stark erweitert, hell braungelb gleich dem 1., dicht schwarz
behaart, wenig länger als breit, so lang als das 1. und 3. zusammen.
3. so lang wie breit, nebst Borste hell rotgelb. Hinterkopf oben
schwarz, unten weiß behaart. Der ganze Körper rein braun mit
weißem Schimmer und schwärzlicher Mitte auf Rückenschild und
Hinterleib. Behaarung an Rückenschild und Schildchen auf-
fallend lang schwarz. Beine braun. Schenkel lang, schwarz be-
haart, zart weiß bestäubt, Basis gelblich. Schienen heller, Hinter-
schienen mit zwei schwärzlichen Ringen. Tarsen hell gelbbraun,
nach der Spitze zu weißgelb werdend. Haftläppchen und Klauen
weißgelb, Klauenspitze breit schwarz. Schüppchen und Schwinger
weißgelb. Hinterleib dunkelbraun, 1. Ring ganz, 2. bis auf den
Hinterrand schwarz. Alle Ringe weiß tomentiert, 3. bis 5. mit
weißseidigem Saum. Behaarung kurz, zart, schwarz. Flügel in-
tensiv braun tingiert, besonders die Säume der Adern. Adern
kräftig. Kleine Ouerader intensiv schwarz gefleckt. Länge 8 mm.
9: Dunkler gefärbt. Rückenschild intensiv mattgrau bestäubt,
ohne klare Striemung. Spuren von drei Striemen scheinen aufzu-
treten. Am Hinterleib ist die Mitte aller Ringe etwas verdunkelt,
3. bis 5. Ring mit deutlichem, gelbseidigem Saum. Analsegment
' glänzend rotbraun, kurz. Theca liegt verborgen. Länge 8 mm, mit
Flügel 11 mm.
Japan. — Type 3%: K. k. Hofmus. Wien.
Die nachstehenden Arten sind mir unbekannt geblieben; ich
kann also nur die Originaldiagnosen geben.
Myopa annulata F.
„M. nigricans pedibus testaceis nigro fasciatis. — Habitat
in Italia. — Parva. Antennae setariae ferrugineae. Os vesiculosum
album. Thorax pilosus, niger, immaculatus. Abdomen hamatum,
nigrum, segmento secundo utrinque obsolete ferrugineo. Pedes
testacei femoribus tibiisque annulo nigro.“
Myopa argeniea Rob.-Desv.
„Nigra, tomentoso-grisescens; facie argentea, femoribus inter-
mediis et posticis fulvis. — Taille de M. nigra; face argentee avec
7. Heft
90 O. Kröber:
un peu de fauve; antennes noires avec un point rouge; frontaux
rouges; corps noir, couvert d’un duvet gris-brun, avec quätre ligne
noires sur le corselet, dont le duvet est un peu soyeux; pattes
noires ou brunes, avec les cuisses intermediaires et posterieures
fauves; ailes claires.‘
Myopa fulvipalpis Rob.-Desv.
„Antennae ultimo articulofulvo-aurantiaco ;fronsflavo-fulvida;
Palpi longiores; thorax tessellis lateralibus cinereis; abdomen
tessellis aut flavis aut cinereis; femora tibiaeque fusco-annulata. —
Long. 4—5 lignes.
2: Corselet fauve, avec le dos noir et reflet€ de cendr&; quelques
legers reflets cendres sur les cötes. Ecusson fauve. Abdomen fauve,
avec des reflets cendres ou flavescents. Front jaune-fauve, et
ombr& de brun. Le derriere de la tete jaune-fauve. Antennes
fauves, avec le dernier article orange. Face blanche, barbe blanche.
Pipette rougeätre; palpes testac&s. Cuisses et tibias fauves, anneles
de noir ou de brun plus ou moins prononc£; tarses flavescentes,
avec des macules brunätres.
d: Semblable; quelques reflets blancs sur l’abdomen; face
blanc-jaunätre; premiere division de la pipette parfois un peu
brune. — Cette espece n’est pas commune. Les auteurs l’ont
souvent me&connue; rien n’etant plus aise que la confondre avec
le veritable Myopa buccata. — On la prend principalement sur les
fleurs des saules, des l’ouverture du printemps.“
Myopa longirostris Rob.-Desv.
„Affinis M. testaceae: proboscis magis elongata, magis fili-
formis; facles nigro, punctata; abdomen nigricante maculatum. —
Long. 4 lin.
Cette espece est semblable au M. testacea pour la taille et
les teintes: mais sa trompe, fort allongee, est a divisions tres-
greles: plusieurs points noirs sur le blanc de la face, le corselet est
plus noir; plusieurs taches noirätres sur l’abdomen; pattes annul&es
de noir, les ailes offrent plusieurs taches noirätres vers leur sommet.
— Le seul individu de cette esp&ce que je connaisse fait partie de
la collection de M. Carcel.
Myopa maculata Macq. und
Myopa meridionalis Macq. sind bei den nichtpaläarktischen Myopa-
Arten abgehandelt worden.
Myopa nobilis Rob.-Desv.
„Corpus rubro-roseum; antennae ultimo articulo aurantiaco;
thorax macula dorsali latiore atra; abdomen foeminae ano atro. —
Le mäle: long. 6—7 lignes. La femelle: long. 7 lignes.
2: Corselet rouge-rose, avec une large tache noire sur le dos:
une petite tache noire sur chacun de ses cötes; une tache sternale
noire au-dessus des cuisses interme&diaires. Metathorax noir. Ab-
domen rouge-rose, avec des reflets blancs; quelques taches d’un
Die palaearktischen Myopa-Arten. 91
brun- obscur sur le premier et le second segment. Front et occiput
rouge-rose, avec une petite ligne mediane jaune, et la region
stemmatique noire. Les deux premiers articles des antennes
rouges; le dernier orange, ainsi que le chete; cet article offre sur
le milieu du dos une petite tache & reflets albides. Face jaune.
Pipette noire. Palpes jaunes. Pattes rouge-rose, avec les tarses
rouge-jaunätre. Balanciers blanc-jaunätre. Ailes flavescentes, avec
les nervures rougeätres.
d: Semblable; tube anal rouge, avec le sommet noir; face
jaune-blanchätre. Nous avons pris cette espece au mois de juin,
sur les fleurs du Thymus serpyllum. C’est la plus jolie Myopaire
connue. Elle parait &tre rare.“
Myopa punctum Rond.
„Si characteres annulorum, in femoribus et tibiis maris et
foeminae, et coloris abdominis in mare rufo-maculati, in vera
M. stygma Meig. non adsunt, tunc specimina ista Parmensia,
Myopae novae referenda, quae apellanda erit M. dunctum mihi.“
Myopa scutellaris Oliv.
„Myopa nigra, abdominis dorso flavo, maculis sex nigris.
Il est de la grandeur du Myopa ferrugineux; mais il est un
peu plus large. Les antennes sont tres-noires. La tete est blan-
chätre, avec le vertex et la partie posterieure noirs. La trompe
est noire, mince, longue, coudee & la base et au milieu. Le corselet
est noir, avec le point calleux de l’angle humeral et l’Ecusson jaunes.
Le premier anneau de l’abdomen est court et noir. Le second est
plus grand, noir avec le bord jaune. Le troisieme, quatrieme et
cinquieme sont jaune, avec deux taches noires sur chaque, r&unies
ala base. L’extremite est jaune, et les cötes sont noirs. Les pattes
sont jaunes, avec les tarses noirs. Les ailes ont une legere teinte
de ferrugineux ä& leur base. — Il se trouve en France.“
Myopa insignis Jaenn.
lag mir als Type vom Frankfurter Museum vor. Es ist ein 9, das
schon durch die eigentümlich dichte, lange, fast borstige Be-
haarung auffällt, das aber wegen der rotgelben unter den Bauch
geschlagenen Legeröhre nicht in der Gattung stehen bleiben kann.
Ich stelle sie deshalb in eine neue Gattung, die direkt neben
Dalmannia ihren Platz erhält:
Paramyopa insignis Jaenn.
9: Untergesicht und Backen weiß, dicht weiß behaart. Unter-
gesicht mit drei oder vier schwarzen Flecken, die kaum unter dem
Toment hervorlugen. Backenwulst mit zwei schwarzbraunen
Punkten. Stirn rotgelb, nach dem Scheitel in sattes Gelbbraun
übergehend. Die roten Ocellen liegen in einem glänzend schwarzen
Dreieck. Vor demselben liegt auf der Stirn ein umgekehrtes, fast
rotgelbes Dreieck. Behaarung auf Stirn und Scheitel dicht, borstig,
schwarz. Partie zwischen Fühler und Auge sammetbraun, mit
7. Heft
92 O. Kröber:
glänzend weißem Schiller. 1. und 2. Fühlerglied bleich gelbbraun,
dicht schwarz beborstet; 1. breiter als lang, 2. etwa 11%mal so
lang als vorn breit, an der Basis schmäler als das 1. Glied; 3. Glied
kürzer als das 2., schwarz mit weißem Reif; besonders elänzt ein
Fleck vor der brennend rotgelben Borste. Rüssel schwarzbraun,
jedes Glied wenig über kopflang; Taster schlank, schwarzbraun.
Hinterkopf oben bräunlich, bernsteinartig glänzend. Rücken-
schild im Grunde matt gelbbraun, mit vier schmalen, stark glänzen-
den, schwarzen Längsstriemen. Zwischen den innern und äußern
liegt jederseits ein sammetschwarzer, matter Fleck, der durch die
hell tomentierte Quernaht geteilt wird. Die Mittelstriemen enden
weit vor dem Schildchen. Direkt vor diesem liegen zwei schmale,
unscharf begrenzte, blaßgelbe Schillerstriemen. Beborstung lang,
schwarz, dicht. Schildchen matt hellbraun, mit zwei großen
sammetschwarzen Flecken, die sehr dicht schwarz beborstet sind.
Zwischen ihnen und seitlich davon ist namentlich der Hinterrand
des Schildchens intensiv gelbschimmernd. Hinterrücken schwarz,
seine Seitenplatten gelbschimmernd. Schüppchen groß, weiß, weiß
behaart. Schwinger bräunlich. Brustseiten blaßbraun, teilweise
glänzend. Beine glänzend hell rotgelb, mit unregelmäßigen, rein
silberweißen Schillerflecken. Schenkel vor der Spitze mit breiter,
schwarz glänzender Ringmakel. Beborstung lang, schwarz und
weiß. Schienen mit zwei braunen oder schwarzbraunen Ring-
makeln, die dicht schwarz behaart sind. Metatarsus der Hinter-
beine mit schwarzbrauner Makel, die andern Tarsenglieder seitlich
mit schwarzen Borstengruppen. Haftläppchen und Klauen bleich
gelbbraun, Klauen mit schwarzer Spitze. Hinterleib eigentümlich
glänzend braun, am 1. bis 4. Ring mit unregelmäßigen Silber-
flecken, seitlich teilweise rotgelb, am 5. und 6. größtenteils rotgelb.
'Legeröhre unter den Bauch geschlagen, hell rotgelb, bis zur Mitte
des 2. Ringes nach vorn reichend, an der Spitze schwarz. Be-
haarung des Hinterleibes dicht und lang, fast borstig, blaßgelblich,
nahezu sammetartig, geschoren erscheinend. Flügel bräunlich tin-
giert, an der Basis KERN Alle Adern im Basalteil gelblich, im
Spitzenteil schwarz, zart. Basis der 3. Längsader und die kleine
Querader heben sich fast fleckenartig ab. An der Flügelwurzel
stehen kurze, schwarze Borsten so dicht, daß hier ein schwarzer
Fleck erscheint. Länge: 8 mm.
Abyssinien. — Type 2: Frankf. Mus.
Einordnung der Gattung in die Tabelle der Weibchen.
1 Weibchen mit schuppen- oder hornförmiger Theca 2.
— Weibchen mit Legeröhre, die am Bauch eingeschlagen ist 6.
2 Rüssel nur an der Basis gekniet Zodion Latr.
— Rüssel an der Basis und in der Mitte gekniet 9.
3 Untergesicht stark verlängert, weit unter die Augen herab-
gehend, die Backen wenigstens doppelt so lang als der Augen-
durchmesser 4.
Die Gattung Occemyia Rob.-Desv. 95
— Untergesicht nur mäßig verlängert; die Augen höchstens so
lang als der Augendurchmesser, meistens viel kürzer 5
4 Hinterleib bedeutend kürzer als die Flügel, oben platt gedrückt
Myopa F.
— Hinterleib lang, walzig, nicht oberwärts abgeplattet
Melanosoma Rob.-Desv.
5 Hinterleib kurz, walzig. Fühler länger als ihr Abstand vom
Scheitel, meistens kopflang. Stirn nie ganz rotgelb. Kleine
grauschwarze oder schwarze Arten Occemyia Rob.- Desv.
— Hinterleib lang, schmal, weit umgebogen. Fühler viel kürzer
als ihr Abstand vom Scheitel. Große, rostbraune Arten mit
ganz rotgelber Stirn Sicus Scop.
6 Kleine kugelige Arten mit auffallend kurzer Analzelle
Dalmannia Rob.-Desv.
— Große, myopa-artige Tiere, deren Analzelle fast bis zum Rande
reicht Paramyopa n. gen.
Die Gattung Occemyia Rob.-Desv.
Von
O0. Kröber, Hamburg.
Keine Conopiden-Gattung bereitet so viele Schwierigkeiten
bei der Bestimmung der Arten und läßt so oft Zweifel aufkommen
über die Berechtigung der aufgestellten Arten, wie diese, deren
Vertreter einander zum Verwechseln gleich sehen. Es sind alles
kleine, schwarz oder gelbgrau erscheinende Arten von 3,5—7 oder
8 mm Länge, die mehr oder weniger dicht behaart sind. Behaarung
meistens schwarz, vereinzelt weiß oder gelblich. Die Färbungs-
verhältnisse, besonders der Fühler und Beine, sind sehr variabel;
ebenfalls ist das Größenverhältnis der einzelnen Fühlerglieder
absolut kein sicheres Unterscheidungsmerkmal der Arten, was sich
um so mehr herausstellt, je größer die Zahl der vorliegenden
Exemplare ist. Der Kopf ist fast trapezförmig; die Hinterkopfseite
bildet die größte Seite des Trapezes. Die Backen sind stets kürzer
als der Längendurchmesser des Auges. Behaarung des Kopfes
spärlich, meist ziemlich lang und abstehend. Untergesicht mit
Ausnahme der Fühlergrube glänzend silberweiß bestäubt. Fühler
fast stets von der Länge des Kopfes; nur Ocec. curticornis n. sp. von
Tunis :macht eine Ausnahme. Der Rüssel ist lang, zweimal ge-
kniet, jeder Teil gut doppelt so lang als der Kopf. Die Taster sind
klein, fädlich, schwarz. Die Grundfarbe des Kopfes ist meist weiß-
gelb bis rotgelb. Scheitel und Hinterkopf, manchmal auch größere
Partien der Stirn, sind schwarz. Ocellen vorhanden, innerhalb
der schwarzen Scheitelpartie gelegen. Der Rückenschild ist stets
tomentiert, trägt in einigen Arten scharf ausgeprägte schwarze
7. Heft
94 O. Kröber:
Striemung. Die Bestäubung ist am intensivsten auf den Schulter-
beulen. Schwinger und Schüppchen meistens weißlichgelb. Schild-
chen verhältnismäßig klein. Beine robust, namentlich die Schenkel
stark, in bezug auf die Färbung sehr variabel. Behaarung zart,
spärlich. Haftläppchen ziemlich groß. Hinterleib meistens schlank,
etwas keulig. Die Bauchseite stark ausgehöhlt, darin die Theca
oft vollkommen verborgen liegt. Die Hinterleibspitze ist stets
glänzend schwarz. Die Behaarung des Hinterleibes ist meistens
kürzer als die an Kopf und Rückenschild, auch mehr anliegend.
Die Theca wird vielleicht eins der besten Unterscheidungsmerkmale
der Arten werden.
Von der Menge der beschriebenen Arten sind nur 13 bestehen
geblieben, zu denen jetzt 5 neue hinzukommen. Diese 19 Arten
verteilen sich wie folgt: 6 sind paläarktisch, 6 gehören der nord-
amerikanischen Fauna an, eine stammt von Java, 2 stammen
von Formosa und 3 aus Afrika. Aus Südamerika und Australien
sind bisher keine Vertreter bekannt geworden. Fast möchte ich
glauben, daß auch Myopa longicornis Say in dieser etz einen
Platz finden dürfte.
I. Die nordamerikanischen Arten
sind. ebenso schwierig zu unterscheiden wie unsere paläarktischen
Formen. Es fehlt immer an dem nötigen Material, um festzustellen,
obirgendein Merkmal unterscheidenden Wert hat. Außer Williston,
Trans. Connect. Acad., Vol. VI, p. 95—98, hat niemand über die
Gattung geschrieben, deren Formen auch er nicht alle in eine Be-
stimmungstabelle zu bringen vermochte.
Bestimmungstabelle der Arten.
1 Hinterleibsbehaarung weißgelb O. propingua Adams
— Hinterleibsbehaarung schwarz 2.
2 2. und 3. Fühlerglied gleich lang 3.
— 2. Fühlerglied stets auffallend länger als das 3. 4.
3 2. Rüsselglied kürzer als das 1. Theca lang und spitz
O. baroni Will.
— 2. Rüsselglied länger als das 1. Theca kurz und breit. Rücken-
schild mit drei glatten, schwarzen Längslinien O. loraria Lw.
4 Kleine Art von 5 mm Länge. Rückenschild grau tomentiert,
manchmal mit Spuren von drei schwarzen, glänzenden Linien
O. abbreviata Lw.
— Größere Arten von mindestens 6—8 mm Länge 5.
5 Beine fast ganz hell rotgelb O. modesia Will.
— Beine schwarz mit hellen Knien. Rückenschild mit zwei hellen
Tomentstriemen O. modesta var. melanopoda Will.
1. Occemyia propingua Adams
Es ist die einzige Art, bei der die Farbe der Behaarung an-
gegeben ist. Alle andern Arten scheinen schwarzhaarig zu sein.
Sonst trifft die Beschreibung von O. propingua vollkommen für
0. baroni Will. zu.
Die Gattung Occemyia Rob.-Desv. 95
&: Untergesicht weißgelb mit starkem Silberglanz, der die
ganzen Wangenplatten bedeckt und sich als schmale Linie am
Augenrand bis zum Scheitel hinaufzieht. Gesichtsgruben an den
Seiten stark verdunkelt. Stirn ockergelb, matt. Scheitel schwarz,
glänzend. Vor demselben liegt ein glänzend silberweißes V. Hinter-
kopf glänzend schwarz, unten unbestimmt braungrau. Behaarung
oben zart schwarz, unten weiß. Rüssel kurz, stark glänzend,
schwarz, seine Glieder von fast gleicher Länge. Fühler kurz,
größtenteils schwärzlich. 1. Glied doppelt so lang als breit; 2. und
3. gleich lang, jedes etwa dreimal so lang wie das 1. Unterseite des
2. und Basalhälfte des 3. hell rotgelb. Manchmal trägt das 3. Glied
nur oben eine schwärzliche Längsstrieme. Borste lang, schwarz.
Rückenschild schwarz glänzend, mit Spuren von zwei feinen,
schwarzen Längslinien, dicht weißgrau tomentiert, am intensivsten
auf den Schulterbeulen, unter denen an den glänzend schwarzen
Brustseiten in der Regel starker Silberglanz liegt. Schüppchen
und Schwinger ockerfarben. Beine schwarz, dicht kurz weißlich
behaart. Knie und Schienenspitzen + hell gelbbraun. Außenseite
der Schienen weißlich tomentiert. Haftläppchen gelbbraun.
Klauen braun mit schwarzer Spitze. Hinterleib im Grunde glänzend
schwarz, an der Basis rotbraun durchscheinend, dicht grauweiß
bestäubt und weißlich behaart. Helle Säume fehlen, die Hinter-
leibsmitte erscheint dunkler. Genitalien glänzend schwarz. Flügel
hyalin. Adern zart, braun, an der Basis, die bleichgelblich tingiert
ist, mehr rotgelb. 1. Hinterrandzelle offen. Länge 4—5,5 mm.
7 8. St. Clara, Co. Cal.; Arizona, Colorado; Ormsby Co. Nev.
6. VII.; Magdalena, N. Mexico; N. Jersey. — Auch Adams,
Bull. Univ. Kansas, Vol. II, No. 2, p. 32 kennt nur das {, das
seiner Meinung nach zwischen O. abbreviata Lw. (wegen gleicher
Färbung) und O. baroni Will. (wegen gleicher Körpergröße und
Größenverhältnisse der Fühlerglieder) steht. Von O. baroni Will.
sollen sie nur die ganz schwarzen Schenkel unterscheiden.
2. Occemyia baroni Will.
ist für mich nach dem geringen vorliegenden Material nicht von
O. loraria Lw. zu unterscheiden. Auch Williston vermag die Arten
nicht in seiner Tabelle (Trans. Connect. Acad., Vol. VI, p. 96) ein-
zufügen. Größenverhältnisse der Fühlerglieder und Färbung des
Körpers sind dieselben, die Größe scheint zu schwanken. Die
wenigen Unterschiede sind folgende: Bei O. loraria ist das 2. Rüssel-
glied etwas länger als das 1., bei O. baroni ist es kürzer; bei O. loraria
ist die Theca kurz, breit, stumpf, bei 0. baroni länger, schmäler
und spitzer; bei O. loraria trägt der matte Rückenschild drei un-
deutliche, nicht tomentierte Striemen, bei O. baroni wird von der
Rückenschildzeichnung nichts erwähnt. Ich gebe deshalb beide
Originalbeschreibungen. Williston beschreibt O. baroni 1. c. p. 97
wie folgt:
„gR Closely related to O. abbreviata Lw., but the second joint
of the antennae is shorter, scarcely longer than the third; the colour
7. Heft
96 0. Kröber:
is more shining black and the specimens are all distinctly smaller.
Front blackish above, shining except two opaque elongate spots
convergent in front, yellow on lower part. Antennae black; the
second joint below and the third joint except the anterior upper
part, reddish. Second joint of proboscis shorter than the first.
Legs in most of the specimens reddish yellow at the base of front
and middle femora, basal half of hind femora, base of allthe tibiae
and tarsi; the remainder blackish, in some specimens with less
reddish. Wings infuscate on outer part, yellowish toward the base.
Length 5—5,5 mm. 8 Ex. California and one, which appears to
be the same, from North Park, Colorado.“
Townsend, Trans. Amer. Ent. Soc., Vol. XXII, No. 1, p. 63
(1895) sagt: ‚It seems to differ from O. loraria principally in being
decidedly larger!‘ Hannover, N. H.
Mir liegen 6 d, als O. baroni bestimmt, vor von Magdalena Mass.,
N. M. VIII., Laval Co. 29. VI., Montg. Co. Pa. 17. V., Colorado,
Pennsylvania, Georgia. 4—4,5 mm.
3. Occemyia lorarıa Lw. rn
dQ: „Nigra leviter exalbido pollinosa, antennis nigris, infra
rufis, pedibus maxima ex parte nigris, secundo proboscidis seg-
mento primi longitudinem paulo superante. Long. corp. 14 —21
lin., long. al. 1%; —1%4 lin.
Nigra, leviter albido-pollinosa, modice nitens. Caput dilute
flavicans, facie albo-micante, fronte sordide rufescente, adversus
verticem nigro-fuscä vel nigrä; antennae nigrae, lateribus adversis
praeter marginem superum et praeter apicem, aversis in margine
infero rufis. Proboscidis segmentum secundum primo paulo longius.
Occiput nigrum. In dorso thoracis lineae tres, polline denudatae
difficillime conspiciuntur. Pedes nigri, genibus femorumque
posticorum basi semper, coxis anticis, femorum anticorum tibia-
rumque omnium basi primisque tarsorum omnium articulis plerum-
que testaceis. Alae cinereae vel dilutissime infuscatae, imä basi
lutescente.. — New Hampshire.“
Außerdem bekannt von Conn., Cal., Mex., Albany Nev.,
Mass., Col., Ont., N. Jersey. 24. 5.—6. 7. Mir liegen 5 & und
3 2 vor, die als O. loraria bestimmt sind. 3,5—5 mm.
4. Occemyia abbreviata Lw.
&: Gleicht vollkommen O. modesta var. melanopa, nur daß sie
bedeutend kleiner ist. Ich vermag nach den wenigen mir vor-
liegenden Exemplaren keine Entscheidung zu treffen, ob es sich
um zwei Arten handelt und gab deshalb die Originalbeschreibung.
Die Fühler erscheinen bei O. abbreviata breiter, daher kürzer.
Sieisind oben vollkommen weißlich bestäubt; das 2. Glied er-
scheint weniger lang als bei O. modesta. Beine schwarz glänzend,
Hinterschenkel und -schienen an der Basis rotgelb, an den übrigen
Beinen finden sich nur Spuren hellerer Färbung. Vom Rücken-
schild könnte man sagen: weißgrau mit Spuren von drei schmalen,
Die Gattung Occemyia Rob.-Desv. 97
etwas glänzenden schwarzen Längsstriemen. Bei einem $ ist die
Stirn größtenteils schwarz. 5 mm.
2 & VII. North Park, Col.; La Grava, H. A.
Loew beschreibt die Art folgendermaßen:
32: „Nigra, thorace abdomineque cinereo-pollinosis, antennis
rufis, pedibus fere totis testaceis, secundo proboscidis segmento
quam primum breviore. Long. corp. 2°/y, lin., Long. al. 2 lin.
Nigra, polline dilute cinerascente subopaca. Caput dilute
flavicans, fronte sordide lutescente, adversus verticem fuscä.
Antennae rufae vel rufo-testaceae, superne leviter subfuscae.
Secundum proboscidis segmentum primo brevius. Thoracis dorsum
subaequaliter cinereo-pollinosum, nec vittis confertius pollinosis,
nec lineis denudatis instructum. Abdomen cinereo-pollinosum.
Pedes ex luteo testacei, femorum anticorum apice superne nigro,
reliquorum infuscato, tibiis tarsisque apicem versus nigro-fuscis.
Alae leviter infuscatae, venis obscure fuscis adversus basim ferru-
gineis vel ex ferrugineo luteis. — Washington.“
Williston äußerte sich bei dieser Art in der Biologia Centr.
Amer. III, p. 86: „I must confess, however, that I am not satis-
fied with the characters used to distinguish the American
species of this genus.“
Als Fundorte sind bekannt geworden: D. C., N. Y., Col.,
Wash., Mex., Cal., N. J., Montreal.
5. Occemyia modesta Will.
d: Untergesicht hell ockergelb, silberweiß glänzend. Am
Augenrand zieht sich eine feine weiße Linie bis zum Scheitel
hinauf. Die Ocellen liegen in einem glänzend gelbbraunen Dreieck,
das beiderseits schwarz eingefaßt ist. Dieser schwarze Teil ist
glänzend, bei Betrachtung von vorn über die ganze Fläche zart
silberweiß scheinend. Hinterkopf in der obern Partie glänzend
schwarz, ohne Toment, unterhalb schwarz mit grauem Toment,
ganz unten düster rotbraun. Behaarung am ganzen Hinterkopf
schwarz. Mundrand lang und zart behaart. Rüssel lang, schwarz,
glänzend, beide Glieder gleich lang. Fühler lang, hell rotgelb,
2. Glied so lang wie das 3. und 1. zusammen. 1. Glied braunschwarz,
2. außen und oben schwarzbraun, 3. mit Spuren dunklerer Färbung
am Oberrand. Borste lang, braun. Fühler zart weiß bestäubt.
Rückenschild glänzend schwarz, aber dicht gelb grau bestäubt,
mit Spuren von zwei helleren, gelbgrauen Längsstriemen. Schulter-
beulen dichter und heller tomentiert. Brustseiten glänzend schwarz,
teilweise graugelb tomentiert. Schüppchen und Schwinger gelblich.
Beine glänzend hell rotgelb. Vorderhüften größtenteils hell rotgelb,
stark weiß schimmernd, die übrigen + rotgelb. Schenkel mit
schwarzem Apikalfleck. Schienenende verdunkelt, Spitze fast
schwarz. Tarsen gegen das Ende zu allmählich verdunkelt, letztes
Glied schwarz. Haftläppchen und Klauen braun, Klauenspitze
schwarz. Hinterleib im Grunde glänzend schwarz, dicht gelbgrau
Archiv für Naturgeschichte
1915. A.7. 7 7. Hett
98 NO RKFrOher
bestäubt, besonders an den Hinterrändern seitlich bindenartig.
2. und 3. Ring mit schmalem, seidig weißem Hinterrandsaum.
Genitalien glänzend schwarz. Flügel schmutzig bräunlich, an
der Basis gelblich. Adern zart braun, im Basalteil rotgelb.
1. Hinterrandzelle offen. Länge 7—8 mm. — Zuweilen sind die
Beine ganz blaß rotgelb, nur die Tarsenspitzen verdunkelt.
2: Gleicht dem $ vollkommen. Bereifung des ganzen Körpers
zart weiß, der Körper daher dunkler erscheinend. Die Rücken-
schildstriemen sind viel klarer; zwischen ihnen taucht noch eine
Mittellinie auf. Am Hinterleib tritt das Toment mehr in Form
von Seitenflecken auf. Die zwei letzten Ringe sind glänzend
schwarz, ebenfalls die kleine Theca. Beine wie beim d, teilweise
schwarz gefleckt. Flügel blasser tingiert. Länge 6 mm.
Im Budapester Museum findet sich ein meiner Meinung nach
hierher gehöriges 9, von Coquillet als Occ. longicornis Say aus-
gezeichnet. Ariondack Long Lake.
4&22. North Park Col. VII.—21. VIII, Magdalena Mts.,
N. Mex., Estes Park; Pullman Wash., Tacoma, Wash.
6. var. melanopa Will.
d: Gleicht der Stammform vollkommen, ist aber tiefschwarz.
robuster gebaut, tiefschwarz behaart. Kopf satt ockergelb. Mund-
rand lang, zart, schwarz behaart. Rückenschildstriemen deutlich,
Das Hinterleibstoment bildet breite Hinterrandsäume. Genitalien
glänzend schwarz. Beine glänzend schwarz; äußerste Basis der
Hinterschenkel, Knie, Basis der Schienen, besonders unten, gelb-
braun. Außenseite der Schienen zart weiß bestäubt. Flügel grau-
lich tingiert, Basis intensiver rotgelb. Länge 8 mm.
2: Gleicht dem 4, ist aber heller gefärbt. Hinterleib verhältnis-
mäßig schlank. Analsegment glänzend schwarz. Theca klein,
schwarz, vorn + gelbbraun. Flügel zarter tingiert. Länge 7 mm,
Californien.
II. Die paläarktischen Arten.
Von denneuaufgestellten 13 Robineau-Desvoidyschen Occemyia-
Arten ist nur eine Art O. fulvipes vielleicht berechtigt, die nach
Rondani auch Synonym zu O. atra Fabr. sein soll. So bleiben denn
nur 5 bzw. 6 Arten bestehen, deren Unterscheidung durchaus
nicht immer ganz leicht ist. Soweit mir bekannt ist, finden sich
die Arten an trockenen, blumenreichen Stellen, namentlich san-
digen Hängen, wo sie gern an Blüten sitzen: Disteln, Klee, Heide,
Minze, Pastinak, Dorycneum. Peets-Hannover gibt an, daß sie
sich oft in Anzahl in der Nähe der Brutplätze von Halictus-Arten
aufhalten.
1. Bestimmungstabelle der Männchen.
1 Hinterleib matt, gelb glänzend bestäubt. Nur die ersten Ringe
tragen eine Art Mittelstrieme, die meistens schon auf dem
4. Ring verschwindet. Rückenschild deutlich gestriemt 2.
Die Gattung Occemyia Rob.-Desv. 99
— Hinterleib meistens glänzend schwarz, mindestens an den Seiten
der 1. Ringe mit weißen + scharf begrenzten Schillerbinden.
Rückenschild stets ohne irgendwelche Striemung (O. atra Meig.
ist stark weißgrau tomentiert!) 4.
2 Rückenschild mit drei breiten, schwarzen Striemen. 2. Fühler-
glied deutlich länger als das 3. O. Sundewalli Zett.
— Rückenschild mit zwei schmalen, schwarzen Striemen. 2. und
3. Fühlerglied von gleicher Länge 3.
3 Beine vorherrschend glänzend schwarz. Hinterschenkel ganz
schwarz. Gedrungene Art O. melanopa Rond.
— Beine vorherrschend glänzend rotgelb. Hinterschenkel an der
Basis gelb. Schlanke Art O. distincta Meig.
4 2. und 3. Fühlerglied gleich lang O. pusilla Meig.
— 2. Fühlerglied bedeutend länger als das 3. Größere Arten 5.
5 Hinterleib wenig glänzend, ziemlich gleichmäßig von weiß-
lichem Toment bedeckt O. atra Fabr.
— Hinterleib stark glänzend. Das Toment bildet an den ersten
4 Ringen nur Binden (Formosa!) O. Sauteri n. spec.
2. Bestimmungstabelle der Weibchen.
1 Rückenschild dicht bestäubt, matt, mit deutlicher, schwarzer
Striemung 2.
— Rückenschild + glänzend, ohne erkennbare Striemung 4.
2 Rückenschild mit drei Striemen. 2. Fühlerglied deutlich
länger als das 3. Theca so lang wie die vorstehende Hinterleib-
spitze O. Sundewalli Zett.
— Rückenschild mit zwei Striemen. 2. und 3. Fühlerglied gleich
lang oder doch fast gleich lang. Theca klein, verborgen 3.
3 Kleine gedrungene, fast ganz schwarze Art mit fast ganz
schwarzen Beinen O. melanoba Rond.
— Größere, schlanke Art mit größtenteils rotgelben oder rot-
braunen Schenkeln O. distincta Meig.
4 Größere Art mit ganz kleiner dreieckiger schwarzer Theca.
2. Fühlerglied deutlich länger als das 3. O. atra Meig.
— Kleine Arten mit großer, + löffelförmiger, hell rotgelb durch-
scheinender Theca. 2. und 3. Fühlerglied gleich lang oder fast
gleich lang d.
5 Theca kreisrund, so weit vorstehend wie die vorstehende
Hinterleibspitze O. pusilla Meig.
— Theca auffallend groß, tütenförmig, weiter vorstehend als die
Hinterleibspitze (Formosa!) O. caenovalva n. spec.
1. Occemyia Sundewalli Zett.
d: Unsere größte paläarktische Art. Matt, dicht gelbgrau
tomentiert. Kopf rotgelb, Untergesicht mehr reingelb, mit starkem
Silberglanz, der je nach der Beleuchtung verschwindet oder er-
scheint. Fühlergruben blank, wie lackiert, aber ohne Silberglanz.
Ihre Tiefen sind verdunkelt. Scheitel neben dem Ocellenhöcker
2 7. Hett
100 | „0, Kröber:
und Hinterkopf glänzend schwarz, mit zartem, weißem Reif. Be-
haarung ziemlich lang, zart, schwarz. Rüssel mindestens viermal
kopflang, zart, schwarz. Taster fädlich, schwarz. Fühler kopflang,
im Grunde schwarz, weiß bereift. 1. Glied kaum zweimal so lang
als am Grunde breit, nach der Spitze zu wenig verbreitert,
schwärzlich. 2. Glied schlank, mindestens doppelt so lang wie das1.,
deutlich länger als das 3., dicht schwarz beborstet, unterseits rot-
gelb. 3. fast parallelrandig, an der Spitze breit abgerundet, an
der Basis breit hell rotgelb. Borste stark, von der Länge des
3.Gliedes. Rückenschild dicht graugelb tomentiert mit drei+ glän-
zenden Längsstriemen, die bis zur Quernaht reichen. Die mittlere ist
amschmalsten. DieSchulterbeulen hebensich weißlich ab. Behaarung
dicht, zart, schwarz. Brustseiten schwarz, weiß bereift, fast nackt.
Schildchen und Hinterrücken + glänzend schwarz mit zarter Berei-
fung.Schüppchen undSchwinger weißgelb.Hinterleibschlank,keulig,
dicht gelbgrau bestäubt. Nur die Mitte der ersten 4 Ringe bildet,
namentlich bei Betrachtung von hinten, eine unscharfe, dunkle,
wenig glänzende Längsstrieme, die den 1. Ring so ziemlich ganz
ausfüllt und nach hinten allmählich verschwindet. Hinterleib-
spitze glänzend schwarz. Behaarung kurz, dicht, zart, schwarz.
Beine zweifarbig. Hüften schwarz, Vorderhüften größtenteils rot-
gelb, silberglänzend. Schenkel rotgelb; Oberseite der Vorder- und
Mittelschenkel schwarz, Hinterschenkel oben an der Spitze mit
schwärzlichem Fleck. Schienen schwarzbraun, unterseits + rot-
gelb, zart weiß bereift. Tarsen breit, tiefschwarz. Klauen schwarz
mit rotbrauner Basis. Haftläppchen bräunlichweiß. Flügel bräun-
lich getrübt, braunadrig; Basalpartie gelblich mit gelben Adern.
1. Hinterrandzelle schmal offen. Länge 7—8 mm.
9: Gleicht dem $. Das Schwarz tritt überall mehr hervor.
Am Hinterleib bildet das Toment nur undeutlich begrenzte Binden
an den einzelnen Segmenten. Hinterleibspitze und Theca glänzend
schwarz. Theca von der Länge der vorstehenden Hinterleibspitze.
Flügel dunkler tingiert, die gelbe Basalpartie ist kleiner aber deut-
licher als beim $. Länge 7—8 mm. — Auf Distelblüten.
124 $ und 2. Deutschland, Österreich-Ungarn, Tirol, Schweiz,
Mte. Baldo, Italien, Frankreich, Corsica, Rumänien, Serbien,
Kaukasus. III.—IX. Transbaikalien.
2. Occemyia distincta Wied., Meig.
d&: Gleicht 0. Sundewalli Zett., ist aber kleiner und zarter:
Kopf ganz hellgelb mit wenig auffälligem, weißem Glanz, der nur
am Augenrand und auf den Backen deutlich ist. Ocellenfleck,
Scheitelpartie zu beiden Seiten davon und Hinterkopf schwarz.
Letzterer namentlich in der Unterpartie dicht weiß bestäubt.
Fühler etwas.kürzer als der Kopf lang, vorherrschend rotgelb, mit
weißlicher Bestäubung. ’1. Glied kaum länger als breit, das 2.
dreieckig, etwa doppelt so lang als das 1.; 3. so lang wie das 2.,
fast parallelrandig, vorn abgerundet. Basis des 3. Gliedes und
Die Gattung Oecemyia Rob.-Desv. 101
Unterseite des 2. heller rotgelb. Borste stark, so lang wie das
3. Glied. Rüssel gut viermal kopflang. Rückenschild und Hinter-
leib wie. bei O. Sundewalli, aber der Rückenschild mit nur zwei
zarten, schwarzen Mittelstriemen, die bis zur Quernaht reichen.
Bestäubung der Schulterbeulen wie des ganzen ‚Rückenschildes
gelblich, nicht weiß. Behaarung des ganzen Körpers kürzer und
minder dicht als bei O. Sundewalli. Beine und Flügel wie bei
der genannten Art. Flügel zarter tingiert. Manchmal ist die
Rückenstrieme des Hinterleibes kaum angedeutet. Länge 6 mm.
9: Gleicht dem 2 von O. Sundewalli, ist dunkler gefärbt. Das
Toment ist am Hinterleib auf unscharfe Binden von seidigem,
fast messinggelben Glanz beschränkt. Behaarung zart, schwarz,
mehr anliegend. An den Seiten des Hinterleibes und an der ganzen
Unterseite des Kopfes ist sie lang, abstehend, weiß. In der Hinter-
partie des Rückenschildes und am Schildchen treten lange, starke
Borsten auf. Die Theca ist in der Aushöhlung des Bauches ver-
borgen. Länge 6 mm.
147 39. Deutschland, Österreich-Ungarn, Rumänien, Bul-
garien, Serbien, Bosnien, Tirol, Illyrien, Italien, Corsica, ‚Sizilien,
Frankreich, Spanien, Kaukasus, Brussa, Amasia.
Tiere der Wiener Sammlung sind von Schummel als O. pube-
scens n. spec. ausgezeichnet.
3. Occemyia melanopa Rond.
Gleicht außerordentlich der vorigen Art in beiden Geschlech-
tern, ist aber bedeutend dunkler, fast schwarz gefärbt, und viel
plumper gebaut.
d&: Kopf blaßgelblich. Der schwarze Scheitel und der schwarze
Hinterkopf heben sich scharf ab. Fühler bleichbraun, manchmal
kaum irgendwo verdunkelt, wie bei O. distincta gebaut. Rücken-
schild im Grunde schwazz, mit zarter, weißlicher Bestäubung und
den zwei zarten schwarzen Mittelstriemen. Hinterleib gedrungen,
im Grunde schwarz oder schwarzbraun, mit zarter, doch dichter
weißlichgrauer Bestäubung, die eine undeutliche Mittelstrieme auf
den ersten Ringen freiläßt. Schüppchen und Schwinger bleichgelb.
Behaarung des ganzen Körpers zart schwarz, kurz, am Hinterleib
fast ganz anliegend. Hinterleibspitze glänzend schwarz. Beine
schwarz, Knie dunkel gelbbraun, ebenfalls mehr oder weniger die
Schienenunterseite an der Spitze. Schienenvorderseite weißlich
bestäubt. Klauen schwarz. Haftläppchen dunkel gelbbraun.
Flügel bräunlich tingiert mit gelber Basis. Länge 4—4,5 mm.
©: Gleicht dem 3. Der Rüssel scheint kürzer zu sein als beim 4.
Körper dunkler, weniger bestäubt, glänzender. Behaarung und
Beborstung länger und stärker. Toment des Hinterleibes nur auf
Binden der einzelnen Ringe beschränkt. Hinterleib noch robuster
gebaut als beim 3. Hinterleibspitze glänzend schwarz. Theca
breit, flach, löffelförmig, in der Tiefe der Bauchaushöhlung in
Ihr Rand. erscheint rotbraun. ‚Länge 44,5 mm.
7. Heft
102 O. Kröber:
45 49: Österreich-Ungarn, Italien, Tirol, Corsica. VI-VII.
Zu dieser Art gehören wohl auch vier etwas abweichende 2
von Klein-Asien und vom Kuku-nor-Gebirge, sowie ein $ von
Dalmatien und ein @ von Tunis. Greifbare Unterschiede vermag
ich nicht festzustellen.
4. Occemyia atra F.
Wohl die variabelste Conopide, deren Färbungsverhältnisse»
namentlich der Beine und Fühler, zur Aufstellung zahlreicher
Arten Veranlassung gaben.
&: Gleicht den andern Arten im Bau vollständig. Im Grunde
schwarz. Kopf rotgelb mit intensivem Silberglanz. Fühlergruben
blank, wie lackiert, ohne Silberglanz. Scheitel größtenteils schwarz-
braun. Stirn + düster rotbraun. Hinterkopf schwarz, weiß be-
stäubt. Fühler kopflang, in den F ärbungsverhältnissen sehr
variabel. Das 2. Glied ist immer deutlich länger als das 3. Die
Borste ist stark, kürzer als das 3. Glied. Bestäubung der Fühler
zart, weiß. Rückenschild weißlich bereift, ohne jede Striemung.
Diese Verhältnisse unterscheiden die Art stets von den vorigen
Arten. Brustseiten mit einzelnen weißen Schillerflecken. Schwinger
und Schüppchen bleichgelb. Hinterleib glänzend schwarz, mit
weißlichem oder zart gelblichem Toment in sehr verschiedener
Stärke und Ausdehnung. Manchmal erscheint der Hinterleib, be-
sonders bei Betrachtung von hinten, vollständig mehligweiß be-
stäubt mit schwärzlicher Rückenstrieme auf den ersten Ringen, so
daß dann nur die Rückenschildzeichnung die Art von den vorher-
gehenden unterscheiden kann. Beine schwarz und rotgelb gefärbt,
in allen möglichen Färbungsverhältnissen. Mir liegen Tiere vor
mit fast vollkommen gelben Beinen. Haftläppchen und Klauen
weißgelb, Klauenspitze schwarz. Flügel graulich hyalin, Basis
gelblich. Behaarung des Körpers schwarz, borstig, ziemlich lang.
Länge 5—7 mm.
Q: Gleicht wieder dem $ vollkommen, ist aber im allgemeinen
dunkler, weshalb die hellen Partien, namentlich der Fühler und
Beine noch auffälliger sind. Hinterleib mit oft sehr scharf mar-
kierten, weißlichen Tomentbinden. Theca klein, dreieckig, flach,
etwa von der Länge der vorstehenden, glänzend schwarzen Hinter-
leibspitze. Länge 5—6 mm. — Auf Disteln.
470 82. ‚Aus allen Teilen Europas: Schweden, Norwegen,
Deutschland, Österreich-Ungarn, Tirol, Schweiz, Frankreich, Spa-
nien, Balkanstaaten, Rußland, Kaukasus, Algier, Inseln des Mittel-
meers, Klein-Asien. VI.—X. Mt. Alai.
In der Wiener Sammlung finden sich Tiere als ©. femorata F.
und O. atra Wied.! bezeichnet.
Als Synonym zu O. aira ist wohl auch
5. Occemyia fulvipes Rob.-Desv., Myod. 246, 15 [Myopa] (1830)
zu setzen, wie schon Rond., Prodr. II, 237, 2 angibt:
Die Gattung Occemyia Rob.-Desv. 103
„Tota nigro-subgrisescens; fronte nigra; pedes fulvi, annulo
femorali nigro; alae limpidae, basi flavescente.
Long. 4%, lin. Antennes noirätres, avec un peu de fauve;
front noir: ses cötes d’un jaune fauve; face jaune-albide; corps
noir, sanpoudre de gris brun; pattes fauves, avec un anneau noir
au sommet des cuisses, tarses noirs; ailes claires, un peu flave ä
la base. Paris.“
Mir liegt ein Exemplar vor, das hierher gehören dürfte, das
ich aber von O. atra F. nicht trennen kann. Die Stirn ist nur ober-
halb der Fühler düster rotgelb. Die Mittel- und Hinterschenkel
sind an der Basis breit rotgelb.
6. Occemyia Ppusilla Meig.
d@: Ob es sich hier um eine gute Art oder um eine Varietät
von O. atra F. handelt, wage ich nicht zu entscheiden. Alle mir
vorliegenden Stücke scheinen einzeln gefangen worden zu sein.
Die Art entspricht O. atra in beiden Geschlechtern fast vollständig,
wird auch meistens mit ihr zusammen angetroffen. Sie ist ebenso
variabel in der Färbung. Fast immer sind das 2. und 3. Fühler-
glied gleich lang, was aber bei der Kleinheit der Tiere oft schwer
erkennbar ist. Die Theca scheint breiter, löffelförmig zu sein.
Da aber bei O. atra die Längenverhältnisse der Fühlerglieder
schwanken und die Theca oft vollkommen verborgen liegt, so
bleibt die Unterscheidung in der Regel schwierig. Die Schwinger
sind meistens rein weiß, die Tomentbinden des Hinterleibes meist
schärfer begrenzt als bei O. atra. Länge 3,5—5 mm.
Das & ist meistens außerordentlich schlank gebaut. Die
Beine sind ganz schwarz mit hellen Knien oder die Schenkelbasis,
besonders der Hinterschenkel, ist + hellgelb. Ein $ von Smyrna
hat vollkommen hellgelbe Beine, die nur an der äußersten Schenkel-
spitze oben ein braunes Fleckchen tragen.
221 $undQ. Europa, besonders die südlichen Länder: Deutsch-
land, Österreich, Ungarn, Tirol, Italien, Corsica, Griechenland,
Cypern, Paros, Creta, Serbien, Bosnien, Lesina, Frankreich,
Spanien, Kleinasien, Syrien, Erdschias, Irkut, Tunis, Katona (?).
III. Die asiatischen Arten.
Von den paläarktischen Arten kommen auf asiatischem Boden
keine vor. Beschrieben ist nur eine Art, die mir unbekannt ge-
blieben ist:
1. Occemyia simillima Meij., Bijdragen tot de Dierkunde XVIII,
103 (1904),
von Java, deren Beschreibung mir nicht zugänglich ist. Nun liegen
mir zwei neue Arten von Formosa vor, die unsern paläarktischer
Formen ganz außerordentlich nahestehen, und die ich deshalb
auch in die Bestimmungstabelle derselben aufnahm.
2. Occemyia Sauteri n. spec.
d: Untergesicht braungelb, stark glänzend, gelb bestäubt.
Am Augenrand liegt eine schmale silberweiße Linie. Untergesichts-
7. Heft
104 O. Kröber:
gruben stark glänzend. Stirn und Scheitel braunschwarz, un-
mittelbar über den Fühlern mit einem rotbraunen Dreieck. Die
Ocellen liegen in einem glänzenden Fleck. Hinterkopf schwarz,
oben glänzend, unten durch graues Toment matt. Behaarung
schwarz. Rüssel schwarz. Fühler rotbraun, 2.Glied bedeutend länger
als das 3.; 1. und2. Glied durch schwarze Beborstung bedeutend
dunkler erscheinend. 2. Glied unten undi innen, 3. an der Basis heller
rotbraun. Rückenschild schwarz, matt gelbgrau tomentiert. Am
Rückenschild fällt namentlich ein bräunlicher Tomentfleck auf
der Mitte auf, der da liegt, wo zwei zarte, graugelbe Toment-
striemen an der Quernaht enden, die in gut erhaltenen Exemplaren
sehr klar sind. Beine stark glänzend, hell gelbbraun. Hüften an
der Spitze gelbbraun, Vorderhüften fast ganz gelbbraun. Schenkel-
und Schienenspitzen schwarz. Tarsen gegen das Ende zu ver-
dunkelt, Endglied schwarz. Behaarung stark, schwarz. Klauen
und Haftläppchen gelbbraun, Klauenspitze schwarz. Schüppchen
weiß, Schwinger ockerfarben. Hinterleib stark glänzend, schwarz;
2. und 3. Ring mit gelbseidigem Hinterrandsaum. Die Bestäubung
ist glänzend gelbgrau, selten weißlichgelb und bildet am 2. bis
4. Ring breite Flecken an den Seiten des Hinterrandes und be-
deckt die folgenden Ringe ganz. Je nach der Beleuchtung wechselt
die Ausdehnung. Genitalien glänzend schwarz. Flügel zart grau
lich oder bräunlich, an der Basis gelblich. Adern zart, schwärzlich.
Länge 6,5—8 mm.
Q: Gleicht dem &, nur ist der Hinterleib glänzend schwarz,
und das Toment bildet am 2. bis 5. Ring + deutliche weißgelbe
Binden. Theca verhältnismäßig groß, schlank, zugespitzt, die
Spitze etwas umgebogen, schwarz, vorn gelbbraun. Analsegment
glänzend schwarz. Länge 6,5—7,5 mm.
14 $42. Formosa: Kosempo, Sokotsu, Taihorin. V—IX. =
Type: $2 Mus. Hung.
3. Occemyia caenovalva n. spec.
2: Sehr ähnlich den andern Arten. Untergesicht dunkel ocker-
farben, weißlich glänzend. Gruben wie lackiert. Rüssel schwarz,
die Glieder fast gleich lang. Fühler schwarz, 3. Glied stark weiß
bereift, mit rundem braunschwarzem Fleck an der Spitze. Unter-
rand des 2. und 3. Gliedes rotgelb. 1. Glied fast kubisch, kaum
etwas länger als breit. 2. Glied fast doppelt so lang als das erste,
dreieckig, vorn ziemlich stark erweitert. 3. so lang als der Ober-
rand des 2., fast parallelrandig, vorn stumpf abgerundet. Stirn
und Scheitel schwarz, matt, nur der äußerste Augenrand und ein
Dreieck, von den Ocellen herabsteigend, glänzend. Hinterkopf
schwarz, oben glänzend, unten weiß bestäubt, nach den Backen zu
in Rotbraun übergehend. Thorax schwarz, matt, grau bestäubt,
am intensivsten auf den Schulterbeulen, ungestriemt. Hüften
schwarz, Vorderhüften und Schenkel hell rotgelb, weiß bestäubt.
Innenseite der Hinterschenkel glänzend, wie lackiert. Alle Schenkel
Die Gattung Occemyia Rob.-Desv, 105
mit schwärzlicher Spitze, besonders die Hinterschenkel. Schienen
braun mit heller Basis. Tarsen hellbraun, nach der Spitze zu ver-
dunkelt. Haftläppchen und Klauen braun. Klauenspitze schwarz.
Schwinger bleichbraun. Hinterleib schwarz, durch zarten, weißen
Reif matt. 2. bis 4. Ring ganz seitlich am Hinterrand silberweiß.
Vom 5. Ring an stark glänzend schwarz. Theca groß, tütenförmig,
sehr breit, hell gelbbraun, Rand an der Unterseite stark geriefelt.
Theca weiter vorstehend als die Hinterleibspitze. Flügel blaß-
braun tingiert mit sehr starken, schwarzen Adern. 1. Hinterrand-
zelle am Flügelrande ganz schmal geöffnet. Länge 4,5 mm.
Formosa: Tappani. — Type 2: Deutsch. Ent. Mus.
IV. Die afrikanischen Arten.
Außer den genannten paläarktischen Arten O. Zusilla Meig.,
O, atra F. und O. melanopa Rond., die dem Nordrand Afrikas an-
gehören, liegen mir 3 neue, äußerst charakteristische Arten aus
diesem Erdteil vor.
1. Occemyia curticornis n. spec.
2: Äußerst charakteristisch durch den Bau der Fühler, deren
3. Glied länger ist als das 1. und 2. zusammen. Das 1. Glied ist
schwarz, würfelförmig, äußerst klein; das 2. kaum länger als das 1.,
an der Basis schwarz, schmal, an der Spitze sehr breit, breiter als
lang, hell rotgelb. Das 3. hell rotgelb, weiß schimmernd, so breit
als das 2. an der Spitze, länger als breit, fast parallelrandig, vorn
abgerundet, an der Spitze schwarz. Borste lang, stark, schwärzlich.
Die ganzen Fühler sind kaum 1, mm lang. Untergesicht hell
ockergelb, fast glanzlos. Stirn rotgelb, unten blasser, glanzlos,
nur am Augenrand schmal silberweiß eingefaßt. Die Ocellen liegen
in einem hell rotgelben Fleck. Hinterkopf glänzend schwarz.
Rüssel lang, schwarz. Beborstung und Behaarung des ganzen
Körpers schwarz. Der ganze Körper glänzend schwarz, fast ohne
Toment, besonders stark glänzend ist der Rückenschild. Knie
etwas bräunlich. Haftläppchen hellbraun. Schüppchen bräunlich.
Schwinger gelb. Flügel graulich, an der Basis bleichgelb. Adern
stark, schwarz. Theca klein, tiefschwarz.‘ Länge 4 mm.
1 2 Tunis, Ain Draham. — Type 2: Mus. Hung.
2. Occemyia hyalipennis' n. spec.
SQ: Gleicht O. Pusilla Meig. so sehr, daß es genügt, die Unter-
schiede anzugeben. Die Schillerstriemen des Hinterleibes sind viel
reiner und klarer.! Die beiden Basaldrittel der Hinterschenkel
sind rein hell rotgelb, der Rest schwarz, die Grenze äußerst scharf.
Die Flügel sind absolut hyalin, an der Basis hell intensiv ockergelb.
Der Glanz des ganzen Körpers ist viel stärker als bei O. Pusilla.
Der. Hinterleib erscheint verhältnismäßig flach und daher breit.
Das Toment bildet eigentlich nur Seitenflecken und begleitet zart
den Hinterrand der Segmente. Länge d 3—5 mm, 9 3,5—4,5 mm.
7. Heft
106 O. Kröber: Die Gattung Occemyia Rob.-Desv.
Bei 0. Dusilla sind die Flügel stets graulich tingiert, die Toment-
partien sind ganz undeutlich, die hellen Partien der Beine schmutzig
braungelb, unscharf begrenzt.
Capland, Willowmore, in verschiedenen Sammlungen von der
ELICHER Lokalität. I., III., 25. XI., 25. XII. — Type 32: Coll.
röber.
3. Occemyia pilosa n. spec.
d: Gleicht O. atra F. außerordentlich, hat aber, namentlich
am Hinterleib, viel längere und dichtere Behaarung; mindestens
sind die Haare von doppelter Länge. Das Untergesicht ist braun-
gelb, nur bei ganz seitlicher Betrachtung mit zartem, weißem
Schimmer übergossen. Das 2. und 3. Fühlerglied sind von gleicher
Länge, beide sind nur kurz, bleich braun. Die Flügel sind bräunlich
tingiert mit auffallend starker Aderung. Hinterleib im Grunde
rein schwarz, glänzend, ohne graues Toment auf der ganzen Fläche,
die Tomentbinden sind daher viel deutlicher. Untergesicht braun-
gelb. Wangen bei seitlicher Betrachtung mit weißem Schimmer.
Mundrand zart braun gesäumt. Gesichtsgruben glänzend gelb,
durchscheinend, mit braunem Fleck. Stirn und Scheitel schwarz-
braun, über den Fühlern am hellsten. Neben den Augen verläuft
ein schmaler gelbbrauner Strich bis zur Hälfte der Stirn. An ihn
setzt sich eine stark glänzende Strieme, die bis zum Scheitel
reicht. Hinterkopf stark glänzend, schwarzbraun, zart, weiß to-
mentiert, nach unten zu heller werdend. Rüssel glänzend schwarz.
Fühler bleichbraun. 1. Glied etwa doppelt so lang als breit; 2. und
3. gleich lang, jedes zweimal so lang als das 1. Das 2. Glied ist
am hellsten gefärbt, dicht und stark schwarz beborstet; das 3.
ist an der Spitze am dunkelsten. Beborstung am Kopf schwarz,
zart, lang und dicht. Rückenschild und Hinterleib, von hinten
betrachtet, glänzend schwarz mit rein weißem Schimmer, der sich
scharf abhebt, besonders intensiv an den Schulterbeulen und an
den breit unterbrochenen Hinterrandsäumen der einzelnen Seg-
mente. Vom 4. Ringanerscheint der ganze Hinterleib zart weißlich
tomentiert. Rückenschild, von vorn betrachtet, matt, graulich,
mit den Anfängen von schwarzen Längsstriemen. Behaarung
dicht, zart, lang, schwarz. Brustseiten und Hüften glänzend
schwarz, mit ganz zartem, weißlichem Toment. Beine stark
glänzend, gelbbraun. Alle Schenkel vor der Spitze mit glänzend
schwarzem Ring. Schienen schwarzbraun, an der Basis schmal
gelbbraun, außen zart weiß schimmernd. Tarsen und Klauen
schwarzbraun. Haftläppchen dunkel gelbbraun. Behaarung der
Beine zart, schwarz, lang und dicht. Hinterleib walzig, bei Be-
trachtung von jeder Seite glänzend schwarz mit, namentlich
hinten, dichter, langer, zarter, schwarzer Behaarung. Flügel
bleichbraun tingiert, mit äußerst starker schwarzer Aderung.
Äußerste Basis etwas braungelb. Länge 5 mm.
Stanleyville, Belg. Congo, 20. X. — Type &: Koll. Bequaert.
Außer den genannten Arten liegen mir noch manche einzelne
Franz Friedr. Kohl: Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris. 107
Stücke vor, die mit keiner der vorstehenden zusammenpassen, die
zu beschreiben aber zwecklos ist, zumal die Unterscheidung immer
zweifelhaft wird, wenn es sich um Einzelexemplare handelt, die
keine ganz auffälligen Abweichungen zeigen.
Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris
aufGrundlage der O.Radoszkovskyschen Sammlung.
Von
Franz Friedr. Kohl.
(Mit 12 Textfiguren.)
Die Hautflüglersammlung des vor Jahren verstorbenen russi-
schen HymenopterologenOct. Radoszkovsky, der so viele neue
Namen in die entomologische Wissenschaft eingeführt hat, be-
findet sich nunmehr im Besitze der k. Akademie der Wissenschaft
in Krakau. Diese hat mir in entgegenkommender Weise die
Sphegiden (s. 1.) zur Ansicht gesandt und mich so in die Lage ver-
setzt, über viele Arten Radoszkovskys den wegen der voll-
ständigen Belanglosigkeit oder der Unrichtigkeiten der Beschrei-
bungen so sehr nötigen Aufschluß geben zu können.
Ernst Andre£ hat in seiner Bearbeitung der paläarktischen
Mutilliden (in: Spec. Hymen. Eur. & Alg. T. VIII, 1899) Gelegen-
heit gefunden, die von Radoszkovsky beschriebenen Mutillen
an der Hand dessen Sammlung zu deuten und Richtigstellungen
durchzuführen. Es wäre ähnliches auch in allen anderen Zweigen
der Hymenopterologie, welche Radoszkovsky berührt hat, sehr
nötig. Die Neuaufstellung der Cerceris-Arten des k. k. naturhist.
Hofmuseums veranlaßt mich nun auf Grund der Radoszkovsky-
schen Sammlung folgende Beiträge zur Kenntnis der Gattung
Cerceris zu bieten.
Das Zeichen ! bedeutet eine Type.
C. adelpha Kohl ’
!C. adelbha Kohl in Schletterer: Hymen. Gatt. Cerceris Latr.
(J. Spengels Zool. Jahrb. f. S. II, 1887, S. 447, 9).
1 2 aus Korea (Type !).
C. azteca Saußure
2 Weibchen wurden mit einer Type in der Sammlung des
k. k, naturhistorischen Hofmuseums verglichen und als überein-
stimmend befunden.
C. Barrei Rad.
C. Barrei Radoszovsky: Hor. soc., entom. Ross. XXVII,
1892—-93, p. 68, 3%. |
7. Heft
108 Franz Friedr. Kohl:
Zur näheren Kennzeichnung dieser sonst nicht bekannten
Art diene:
2: Innere Netzaugenränder so ziemlich parallel. Mittel-
teil des Kopfschildes nur sehr schwach gewölbt.' Vorderrand mit
4 Vorragungen, von denen die 2 mittleren deutlicher und größer
sind. 2. Geißelglied etwa 1,5mal-so lang als am Ende dick. Kol-
lare beiderseits abgerundet, die Abrundungen aber sichtlich ge-
wölbt. Punktierung des Mesonotum und Kollare, gut gestochen und
ziemlich ‘dicht. Herzförmiger Raum glatt und glänzend.
INS = Seiten unbewehrt. 1. Tergit breiter als lang.
Das Pygidialfeld (Fig. 1) verschmälert
sich nach: vorn stark. Auf seiner Scheibe
ist es matt, feinrunzelig. 2. Sternit ohne
Plättchen am Grunde. Punktierungdes Hin-
terleibes dicht, ziemlich kräftig und gut ge-
stochen. Zeichnungen zitronengelb, sehrreich-
4 lich, an den Rändern in Rostrot übergehend;
beim $ ist letzteres nicht so sehr der Fall.
d: Vordetihnd des Kopfschild-Mittelteiles undeutlich und
stumpf dreizähnig. Die hinteren Nebenaugen sind von den Netz-
augen weiter entfernt als voneinander. 2. Geißelglied 1,5mal so
lang als am Ende dick. Endglied ein wenig gebogen und wie ab-
gestumpft, ebenfalls ungefähr 1,5 mal so lang als am Grunde dick.
Die Absturzfläche des Pronotum vorn ist seitlich scharfkantig
gerandet. Diese Kante stößt mit der unteren Propleuralkante
zusammen unter Bildung einer Art Zahn. Area dorsalis glatt
und wie poliert glänzend. Die Tergite 1—4 haben ganz nahe dem,
Hinterrande in der Mitte einen ganz kleinen grübchenartigen Ein-
druck ähnlich wie bei C. sdecularis A. Costa.
C. bieornuta Güerin (non Smith)
3 Weibchen (N.-Orleans und Texas). Die Bestimmung ist.
richtig.
C. braeteata Eversmann
6 Stücke (2 8,4 9). Ein @. davon aus Spask mit der Hand-
schrift von Eversmann muß wohl als Type angesehen werden,
C. chilensis Spinola
1 Weibchen, auch so bestimmt.
C. ehrysogastra Schletterer
Von den 6 von R. als C. chrysogastra Schlett. bestimmten
Stücken sind nur 2 2 und 2 & diese.Art. Von den zwei übrigen
gehört eines (2) zu C. scapularis Schl. (Mexiko), das andere, eben- :
falls ein 9, zu einer mir unbekannten Art.
Schletterer beschreibt nur das. Männchen von chrysogasira.
Das Weibchen scheint mir noch nicht bekannt ‚geworden zu sein.
Es mag sich nun empfehlen, dieses jetzt zu kennzeichnen:
C. chrysogastra Schlett. 9: Länge .16—18 mm: ‚Im ganzen
ziemlich schlank, besonders die Beine. Kopf breiter als das.Brust-.
Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris. 109
stück, Innenränder der Netzaugen gegen den Kopfschild ein
wenig auseinanderweichend. Gesicht breit. Die Breite beträgt
bei der Fühlereinlenkung ungefähr die Länge des Schaftes, ver-
mehrt um die folgenden 3 Geißelglieder. Der Abstand eines
hinteren Nebenauges vom Netzauge kommt nicht ganz der Länge
des 1. und 2. Geißelgliedes gleich, ist aber doch sichtlich bedeutender
als die Länge des 2. Auch ist dieser Abstand doppelt so groß
als der der hinteren Nebenaugen voneinander. Der Kopfschild-
mittelteil zeigt ganz oben ein frei vorragendes, schmales
Dächelchen (Platte), das viel länger ist als breit und von der
Seite besehen bei der Mitte eine winkelig ausladende Randlinie
zeigt und manchmal vorne ausgerandet ist (Textfig. 2). Der
Vorderrand des Kopfschildes besitzt 5 Zähne, von denen
2 5)
die kurzen, stumpfen Seitenzähne die Ecken des Vorderrandes
bilden. 2. Geißelglied ungefähr dreimal so lang als mitten dick.
Punktierung von Kopf und Bruststück überall dicht, nur das
Hinterschildchen und die Area dorsalis des Mittelsegmentes sind
ziemlich glatt. Mittelbruststückseiten mit einem spitzen,
deutlichen Höckerchen. 1. Tergit kaum länger als breit, hinten
in der Mitte wie beim $ mit einem Grübchen. Das Pygidial-
feld verengt sich nach vorn sichtlich (Textfig. 3). Die Sternite
sind-ziemlich glatt. 2. Sternit am Grunde mit einer kleinen
plattenartigen Erhebung; die hintersten 3 nicht undeutlich
bräunelnd behaart. Gelbe Zeichnung reichlich. Gelb sind:
die Oberkiefer mit Ausnahme des schwarzen Spitzendrittels;
das Gesicht, eine bis zum vorderen Nebenauge zurückreichende
Stirnstrieme in der Mitte; 2 schräge Striemen, die von der
hinteren Netzaugenecke sich einander nähernd gegen den
Hinterkopfrand zustreben; die Schläfen in ganzer Ausdehnung
bis auf eine schwarze Makel, die ganz oben sitzt; eine unterbrochene
Kollarbinde; 2 gelbe Längsstriemen auf dem Dorsulum ‚die Seiten-
ränder desselben, große Seitenmakeln auf dem Schildchen; das
Hinterschildchen; fast die ganzen Bruststück- und Mittelsegment-
seiten; 2 große Makeln auf der Area dorsalis; das 1. Tergit bis
auf eine schwarze Stelle in der Mitte (das Gelb geht hier in Rot
über); ganze Hinterrandsbinden auf Tergit 2—5; eine bogige
Vorderrandsbinde auf.Tergit 2, die sich mit dessen Hinterrands-
binde vereinigt; mehr weniger die Sternite und die Beine. Von
diesen zeigt die Oberseite der Schenkel und manchmal auch die
7. Heil
110 | Franz Friedr. Kohl:
Außenseite der Schienen eine braune oder schwarze Längsstrieme.
Flügel gebräunt.
Zur Kennzeichnung des Männchens läßt sich noch einiges
Ergänzendes und Berichtigendes hinzufügen. Kopfschild am Ende
gerade abgestutzt. Fühler ohne Auszeichnung. Kollare mit ab-
gerundeten Schultern, diese also nicht heraustretend wie bei
scapularis. Mittelbruststückseiten ohne Höckerchen. Flügel nicht
„ganz glashell‘, sondern etwas gebräunt (Typen !). — Von
C. scapularıs 2 sei auch noch einiges erwähnt: Das Gesicht ist
viel schmäler als bei chrysogastra; der geringste Abstand der Netz-
augen voneinander beträgt auf dem Gesichte bei der Fühler-
einlenkung nur die Länge des Fühlerschaftes vermehrt um das
1. +2. Geißelglied, wobei bemerkt wird, daß der Fühlerschaft
von scapularıs kürzer ist als bei chrysogastra. Der Abstand der
hinteren Nebenaugen voneinander ist ein wenig kleiner als ihr
Abstand von den Netzaugen. Es ist richtig, daß die Schultern
stark heraustreten, aber sie bilden nur abgerundete und keine
„scharfe“ Ecken. Die Mittelbruststückseiten sind mit keinem
Dornhöckerchen bewehrt. 1. Tergit etwas breiter als lang,
hinten ohne Grübchen.
C. eonigera Dhlt.
In der R.schen Sammlung stecken außer einem von Schlet-
terer bestimmten Weibchen aus Corfu noch 3 Stücke, 1 & aus der
Mongolei und 2 ? aus dem Kaukasusgebiet unter den unbestimmten
Sachen.
C. cornuta Eversmann
Es stecken 2 Eversmannsche Stücke (92) in der Sammlung
R.s; sie sind als Typen anzusehen.
C. dorsalis Eversmann
C. dorsalis Eversmann: Bull. soc. imp. natur. Moscou XXII,
1849, p. 402, 8.
Das von Radoszkovsky als Evermannsche Type be-
zeichnete Stück (8) ist das & zu C. caspica F. Mor. (!) = Solskyi
Rad. (!). DerEversmannsche Namen verdient die Einräumung des
Prioritätsrechtes vor dem Morawitzschen Namen caspica und
dem Radoszkovskyschen Solskyi.
C. elegans Eversmann
Hinter diesem Zettel der R.schen Sammlung stecken zwei
weibliche Stücke. Das eine davon, das größere, ist eine Evers-
mannsche Type, das andere, das wohl irrtümlich dazugesteckt
sein dürfte, ist ein überaus reich gezeichnetes Stück der C. sareptana
Schletterer.
Es mag hier erwähnt sein, daß zu C. sareptana Schletterer, die
C. opalipennis Kohl und C. Charusini F. Morawitz (Hor. soc.
entom. Ross. XXV, 1891, p. 215, n. 100, 2) als Färbungsabände-
rungen gehören und daher Synonyme bilden.
Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris. TE,
C. emarginata Panz.
Diese Art hat Radoszkovsky unter verschiedenen Namen
untergebracht und fast jedesmal mit anderen Arten vergesell-
schaftet. So steckt sie hinter dem Namen sabulosa mit Stücken
von C. rubida und 1 & von bupresticida, hinter dem Namen rubida
mit den Stücken von rubida, hinter dem Namen fimbriata v. d. L.,
in 3 Stücken neben anderen Arten, hinter dem Namen rybyensis.
1 @ hat Radoszkovsky als C. albofasciata bestimmt.
C. eugenia Schletterer
In zwei weiblichen Stücken; das eine stammt aus dem Kau-
kasus, das andere von Adshikent.
Es will mir scheinen, daß C. eugenia mit odontophora Schl.
artlich zusammenfällt und diese nur als Varietät der ersteren auf-
zufassen ist. Die Beschaffenheit des Kopfschildes und des 5. Ster-
nits ist bei beiden die nämliche, auch die des herzförmigen Raumes
und der Punktierung. Nur hat eugenia weiße Makeln am Kopf-
schilde und seitlich auf der unteren Stirne; bei odontophora ist das
Gesicht unbemakelt.
In der Sammlung des k. k. naturhist. Hofmuseums in Wien
steckt ein Cerceris-Stück ohne Fundortsangabe, welches von
A. Schletterer als ‚EC. Mocsaryi Kohl‘ bestimmt und auch so
bezettelt worden ist. Dieses Stück hat zwar die gröbere Punk-
tierung und die Färbung, wie sie von C. Mocsaryi Kohl (orien-
talis Mocs. — non Smith) angegeben wird, aber am Grunde des
2. Sternits keine (‚kurze‘) plattenartige Erhebung; sein Kopf-
schildmittelteil ist wie bei eugenia Schl. und auch das 5.Sternit
von der nämlichen Beschaffenheit, also nicht hinten der ganzen
Breite nach bogenförmig ausgerandet, sondern im Mittelteil zu
einer Grube vertieft, die hinten von einem aufrechten Rand-
plättchen geschlossen wird: Das 2. Tergit ist zum Unterschied
von eugenia mit je einer breiten weißgelben Seitenrandbinde
geschmückt; diese Seitenrandbinden vereinigen sich aber vorn
nicht. Schletterer hat bei der Bestimmung des Stückes, die
wahrscheinlich in eine Zeit fällt, wo ihm die Type von C. orientalıs
Mocs. nicht mehr zum Vergleich vorgelegen, offenbar einen Irrtum
begangen. Mir scheint es, daß es sich hier um eine neue, der C. eu-
genia sehr nahestehende Art handle, die ich haematina nenne. Sie
kann wohl auch als Subspecies von eugenia gelten.
C. eurvanthe Kohl
3 Q aus dem Kaukasus, eines davon ist die Kohlsche Type.
C. exsecta Smith
' In 6 richtig bestimmten Stücken (3 9, 3 3) vorhanden.
C. flaviventris (v. d. Lind.?) ‚„Dahlbom“
Die R.sche Sammlung zeigt 2 Stücke (2) unter diesem Namen,
die an Größe voneinander stark verschieden sind. Das größere
(aus Algier?) ist eine reich gefärbte und gezeichnete Abänderung
(?) der €. dacica Schlett.; ob sie aber die bisher noch unaufgeklärte
7. Heft
112 er Friedr. Kohl:
C. flaviventris van der Lindens ist, wage ich bei der Angabe
dieses Autors über die Bruststückzeichnung wohl mit Recht zu be-
zweifeln.
Das zweite, viel kleinere Stück gehört einer anderen Art an,
von der ich glaube, daß sie bisher noch keine Pechreipung erfahren
hat. Ich gebe ihr den Namen:
C. fluxa Kohl n. sp.
Länge 10 mm. 2: Kopf ziemlich groß; die beiden Innenränder
der Netzaugen gegen den Scheitel deutlich zusammenneigend, wenn
auch nicht sehr stark. Der breite Mittelteil des Kopfschildes
ist wie bei dacıca Schletterer in seinen 2 Enddritteln eingedrückt,
schüsselig. Pronotum oben seitlich abgerundet. Mittelbrust-
stückseiten mit einem kräftigen Zapfen bewehrt — bei dacica
ist ein solcher nicht entwickelt, manchmal höchstens sehr schwach
angedeutet. 1. Hinterleibssegment ein wenig länger als breit, bei
dacica breiter als lang, oder höchstens so lang. Die Seitenränder
des Pygidialfeldes sind sanft gebogen und nähern sich ein wenig
gegen das Ende. 2. Sternit mit einem deutlich abgesetzten Basal-
plättchen, was diese Art, wie dacica in die Verwandtschaftsgruppe
der C. rybyensis verweist. Metatarsus der Mittelbeine gerade.
Merkwürdig ist die Skulptur. Während Kopf, Mittelbruststück-
und Mittelsegmentseiten und Hinterleib dicht und ziemlich grob
punktiert sind, ist das Mesonotum, der herzförmige Raum und
der unmittelbar angrenzende Teil des Mittelsegmentes glatt und
glänzend, nur das Dorsulum hat vorn und seitlich Punkte. Flügel
im ganzen bräunelnd getrübt, die vorderen am Endrande beträcht-
lich stärker. Schwarz. 1. Hinterleibssegment und Endsegment
rostrot (wohl nicht stets!). Gelb, zum Teile ins Rötliche über-
gehend sind: das Gesicht, der Kopfschild, die Oberkiefer mit Aus-
nahme des Spitzenteiles, je eine sehr große Makel hinter den
Schläfen, das Kollare, die Schulterbeulen, je 2 Mesopleuralmakeln,
Schildchen, Hinterschildchen, zwei fast das ganze Mittelsegment
einnehmende große Makeln, eine Grundmakel des 2. Tergits, das
ganze 3. und 5. Tergit, eine schmale Endrandbinde des 4. Auch
die Sternite sind zum Teile gebändert (z. B. bei dem einzigen Stücke
das ganze 3. Sternit). Beine gelb, Hinterschenkel schwärzlich
braun. Das Stück führt ein Zettelchen Alg P. 8 64? Solche
Zettelchen führen die Wespen der Sichelschen Sammlung, und
zwar mit der nämlichen Schrift. ‚„Alg‘“ bedeutet sicher ‚Algier‘.
C. fodiens Eversm.
Hinter dieser Etikette stecken 3 Männchen, zwei kleinere und
ein größeres. Das größere mit dem Fundorte ‚„Kiachta‘““ und
einem Bestimmungszettelchen fodiens, 12,5 mm lang, stimmt ganz
und gar nicht zur Eversmannschen Beschreibung. Die Schrift
des Zettelchens ist auch nicht die von Eversmann. Aus diesen
Gründen und wegen der Verschiedenheit des Fundortes kann dieses
Stück nicht als eine Eversmannsche Type von fodiens angesehen
Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris. 118
werden. Die schwächliche und feine Punktierung des Thorax-
rückens, noch mehr aber die verwischte der Tergite möchten mich
fast glauben machen, daß es das noch unbekannte 3 von €. elegans
Ev. ist. Freilich hat es die bei elegans nicht zutreffende Eigen-
schaft, daß die 1. Diskoidalquerader so ziemlich mit der Cubital-
querader zusammentrifft, abweichend von C. elegans Q und den
meisten Cerceris-Arten. Sollte es sich hier bloß um eine ‚‚Aber-
ration‘‘ handeln ?
Von den beiden anderen Männchen stammt nur eines aus der
Eversmannschen Sammlung und trägt drei Zettelchen: Cerceris
n. sp. B. M.; Orb. u. 43. Trotzdem dieses Stück von Orenburg
stammt wie die €. fodiens, vermag ich doch nicht mit Sicherheit
die Eversmannsche Type von C. fodiens in ihm zu erblicken,
weil die Angaben über die Thoraxzeichnung nicht ganz auf dasselbe
passen. Es hat nämlich keine Mittelsegmentmakeln (‚‚maculaque
utrinque metanoti...‘“); auch geschieht keine Erwähnung von
der Neigung des Abdomens in Rot überzugehen, wie sie hier
deutlich ist. — Das zweite der beiden vorhin erwähnten Männchen
ist ebenfalls nicht C. fodiens Eversm., sondern gehört als Varietät
zu C. quinguefasciata Rossi mit Seitenpinselchen des 6. Sternits.
C. fulvipes Eversmann
Das einzige Stück in R.s Sammlung ist die Eversmannsche
Type (!) mit der Handschrift Eversmanns; es stammt aus
Irkutsk. Eine Vervollständigung der Kennzeichnung der Art
scheint mir wünschenswert zu sein.
C. fulvipes gehört zu jenen wenigen Arten, die im Gegensatz
zu der Regel nur eine verschwindende oder sehr zarte Punk-
tierung haben; auf dem Hinterleibe sieht man bei ihr nur zer-
streute und zwar ganz unscheinbare
Pünktchen, weshalb das Tergit nicht
unauffällig glänzt. Auf dem Dorsulum
sind die Pünktchen etwas deutlicher
hervortretend, wenn gleich noch immer
fein und zerstreut. Die Area cordata
des Mittelsegmentes ziemlich groß,
schwach glänzend, auf der Scheibe ohne
nennenswerte Skulptur, die bei 60 facher
Vergr. als netzrunzelig (,alutacea‘‘) zu
bezeichnen wäre. Die den herzförmigen
Raum umspannende Furche zeigt kurzeKerbrunzeln ;dieMitte durch-
zieht eine Längsrinne. Die Mittelbruststückseiten zeigen, abge-
sehen von einer Netzrunzelung und stellenweise gröberen Runzeln,
eine Art deutlicherer Punktierung; weiter hinten erscheint wie beiso
vielen C.-Arten eine höckerartige Auftreibung. Pronotum oben bei-
derseits wohlabgerundet. DieinnerenAugenränderneigengegen
die Stirne nur wenig zusammen. Das Gesicht ist breit zu nennen.
Von besonderer Gestalt ist der Mittelteil des Kopfschildes
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 7
8 7. Heft
114 ' Franz Friedr. Kohl:
(Fig. 4); er. ist stark erhaben, vorn in großer Breite gegen den
zurückgetretenen Vorderrand zugeschnitten, die Schnittfläche
etwas eingesenkt. Der Vorderrand zeigt in der Mitte zwei, durch
eine Ausbuchtung voneinander getrennte, kräftige Zähne. 2. Geißel-
glied fast 4mal so lang als am Ende dick. — Pygidialfeld so
ziemlich parallelrandig, auf der Scheibe gerunzelt. Auf dem
3. Sternite fehlt ein Basalfeld. Metatarsus der Mittelbeine
nicht gekrümmt.
C. Kohlii Schletterer
Die 2 Schlettererschen Typen (2) stecken in der Sammlung.
An dieser Stelle bin ich nun in der Lage zu berichten, daß die
von mir 1898 (Termeszetrajzi Füzetek, XXI, p. 343, n. 16) be-
schriebene und (Fig. 22 und 29) abgebildete C. Derdita Kohl als
Abänderung zu dieser Art gehört. |
C. Komarovii Radoszkovsky
‘ Horae soc. entom. Ross. XX, 1886, p. 33, 23; Tab. 8, Fig. 38. —
C. Komarovii Kohl: Schletterer, Zool. Jahrb. (Spengel) II, 1887,
p. 448, n. 57, 9; Taf. XV, Fig. 38, 12. — C. cavicornis Ferd. Mora-
witz: Horae soc. entom. Ross. XXIV, 1890, p. 596, &.
Die Radoszkovskysche Sammlung zeigt eine größere Anzahl
von Cerceris-Stücken (9), welche hinter der ‚Etikette‘“ C. Ko-
maryovii Rad. stehen. Sie vertreten aber zwei verschiedene Arten
in beiden Geschlechtern. Es handelt sich nun darum, welcher von
den beiden Arten die Artbezeichnung ‚Komarovii‘‘ gebührt. Die
Radoszkovskysche Beschreibung, die sich fast nur auf die
Färbung beschränkt, paßt auf beide und gibt keinen Anhaltspunkt
zur Entscheidung der. Frage. Von den Männchen ist aber das
Stück vorhanden, welches Radoszkovsky zur Abbildung der
Geschlechtsklappen von C. Komarovii gedient hat. Ihm gebührt also
unbedingt der Name ‚„Komarovii‘“. Es trifft sich nun recht gut,
daß das weibliche Stück, das mir seinerzeit von Radoszkovsky
als C. Komarovii 2 behufs Beschreibung (l. c.) zugeschickt worden
war, in der Tat zu dem Komarovii-Männchen gehört.
Das durch den derben Schläfendorn und die Kopfschild-
auszeichnung sonst hinlänglich gekennzeichnete Weibchen zeigt
eine Vorderflügel-Endtrübung, die erst am Ende der Radial-
zelle, beziehungsweise 3. Cubitalzelle beginnt, während
bei der anderen Art sich die stark rauchartige Trübung auch über
die Radialzelle und die drei Cubitalzellen ausdehnt. Vergleicht
man das Pygidialfeld des Hinterleibes vom 2 der C. Komarovii
mit dem der vermengten Art, so erscheint in der Weise eine Ver-
schiedenheit, als bei Komarovii die Seitenkanten vom Grunde an
gegen das Ende ein wenig zusammen neigen, seine größte Breite
also am Hinterrande des vorletzten Tergits liegt, während sie bei
der in der Sammlung vermischten Art bei der Mitte erscheint,
und die etwas gebogenen Seitenkanten sich gegen den Grund und
gegen das Ende ein wenig nähern (Fig. 5 und 6). Besichtigt man
\ Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris, 115
bei der letzteren Art (2) die scharfe äußere Seitenkante der stark
vertieften Seitenfluren, so nimmt man wahr, daß sie in eine spitze,
wenn auch sehr kleine dornartige Ecke ausläuft, wie es in ähnlicher
Weise auch bei ?risca Schletterer (2) der Fallist. Bei C. Komarovii
ist dies nicht der Fall. Die Mischart belege ich mit dem Namen
C. aceola n. sp. Diese ist ganz hell rostgelb, ungefleckt, meistens
etwas kleiner als risca; ihr Kopfschildmittelteil ist glatt und
glänzend, ganz ähnlich gebildet wie bei dieser, doch zeigt er
nur wenige kleine Punkte. Der herzförmige Raum ist, mit
Ausnahme in der Mitte vorn, punktiert und gerunzelt wie bei
brisca zum Unterschiede von der gestreiften Area cordata der
C. Komarovii. Es ist nicht unmöglich, daß accola einmal als Sub-
spezies von CE. prisca Schletterer angesehen wird.
Beim Männchen der C. Koma-
rovii fehlen in Übereinstimmung
mit den $ von prisca und accola
die zwei tuberkel- oder höcker-
chenartigen Erhebungen an den
Mittelbruststückseiten, wie sie
den Weibchen aller dieser Arten J 6
eigen sind. Das Mittelsegment
zeigt eine fein quergestreifte
Area dorsalis wie das'Q. Der
Metatarsus der Mittelbeine
ist etwas gebogen, aber nicht
in dem Grade wie bei Prisca oder
accola (vgl. Fig. 7 und 8). Die
Hinterleibsternite erscheinen von
der Seite besehen abstehend und K)
ziemlich dicht blaß behaart; dies 7 8
ist vielleicht in noch stärkerem
Maße bei prisca der Fall. Flügeltrübung wie beim $. Das Endglied der
Fühler ist beträchtlich gebogen, am Ende abgestutzt. Sein Ursprung
der Unterseite steckt in einer Aushöhlung des vorletzten Gliedes;
bei C. Prisca und accola ist übrigens das nämliche der Fall, nur
wollen mir bei diesen das vorletzte und drittletzte Glied nicht
ganz in demselben Grade verdickt erscheinen (Fig. 9).
&: Das verletzte (6.) Sternit hat am Ende beiderseits einen
Höcker, an dem hinten ein Haarbüschel haftet. '
"F. Morawitz beschreibt 1. c. eine €. cavicornis n. sp. &. Die
genaue Beschreibung des von Semenow bei Tedshen in Trans-
kaspien gesammelten Tieres paßt vollständig auf das Männchen
von Komarovii auch in betreff der Fühlergliederbildung, der fein
quergestrichelten Skulptur des herzförmigen Raumes und der
Flügeltrübung. Es scheint mir kein Zweifel zu sein, daß cavicornıs
ein Synonym von Komarovii ist. Der Name Komarovit ist prioritäts-
berechtigt; bei dem viel größeren Werte der Beschreibung wäre
eigentlich die F. Morawitzsche Artbezeichnung vorzuziehen.
8* 7. Heit
116 Franz Friedr. Kohl:
C, labiata Fabr.
Dieser Art gehören von den 5 Stücken, die hinter dem Zettel
„labiata‘‘ stecken, nur 4 an (1 2,3 3); das 5., ein Männchen, er-
achte ich für eine neue Art:
C. fragosa Kohl n. sp. ($): Von der Größe der €. 5-fasciala R.
Kopfschildmittelteil des gelben Gesichtes entschieden länger
als breit, abgeflacht, glatt, glänzend mit wenigen Pünktchen,
am Ende abgestutzt ohne Neigung 3 Vorderrandzähnchen zu
bilden.. Die hinteren Nebenaugen stehen voneinander nicht ganz
so weit ab wie von den Netzaugen. Kopf stark punktiert, die
Punkte gedrängt. Fühler verhältnismäßig kurz und dick,
sichtlich kürzer als bei labiata oder 4-fasciata. 2. Geißelglied
sichtlich weniger als doppelt so lang wie am Ende
dick, etwa 1?2/, mal. Die folgenden Glieder nehmen bis zum
vorletzten an Dicke allmählich zu, und sind ungefähr so lang als
dick. Das Endglied ist gebogen, am Ende ein wenig dünner als
am Grunde. Punktierung des Bruststückes kräftig, auf dem
Schildchen nicht dicht. Mesothoraxseiten gedrängt und grob
runzelig punktiert, ebenso das Mittelsegment mit Ausnahme der
etwas gestreiften Area cordata. 1. Tergit eher breiter als lang.
Die Punktierung der Tergite gröber als die des Bruststückes, en
schieden viel gröber als bei 5-fasciata oder labiata, dicht. 6. Sternit
seitlich mit je einem braunen Haarpinsel, der etwas mehr ver-
klebt erscheint als bei 5-fasciata. — Gelb sind das Gesicht, die
Oberkiefer, die Fühlerschäfte, die Pedizellen an der Unterseite,
2 Makeln auf dem beiderseits abgerundeten Kollare, die Flügel-
schuppen, das Hinterschildchen, 2 Makeln auf dem 1. Tergit, in
der Mitte verschmälerte Binden auf Tergit 2—6, kleine Seiten-
makeln auf Tergit 7 (außerhalb des Pygidialfeldes), Zeichnungen
auf Sternit 2—5 und die Beine mit Ausnahme des braun an-
gedunkelten Enddrittels der Hinterschenkel. Unterseite der
Fühlergeißel und das Endglied rostgelb. Das eine Stück führt eine
Fundortsetikette, die ich nicht zu entziffern vermag; sie ist aber
genau dieselbe, welche ein Stück der C. maracandica führt. C. fra-
gosa stammt sonach entweder aus Transkaspien oder Turkestan.
C. laminata Eversmann
IMG N Eversmann: Bull. Soc. imp. Nat. Mosc. XXII,
1849, 406, 2.
In der Sammlung R.s stecken 2 Weibchen, die Typen Evers-
manns. Schon Schletterer hat die C. /aminala Eversmanns
ganz richtig als Synonym von Ferreri v. d. Lind. erkannt. An den
Mittelbruststückseiten, wo bei vielen Arten ein kegelförmiges
Zäpfchen sitzt, bemerkt man den schwachen Ansatz zu einem
Höckerchen.
C. luetuosa A. Costa
2 Stücke der C. cribrata, von denen ich glaube, daß sie von
A. Mocsary herrühren, der die Art unter diesem Namen be-
Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris. 117
schrieben. hat; das Männchen trägt nämlich auf einem blauen
Zettelchen die Ziffer 8 von der Hand Mocsarys, wie 1 Stück
C. bdenicillata ein solches mit der Ziffer 9 führt. — Außerdem
1 Weibchen, seinerzeit von mir als CE. luctuosa bestimmt, und
3 Männchen (davon 1 von Ryr-Peski).
Zur Kennzeichnung des Männchens mag als Ergänzung dienen,
daß das 2. Geißelglied kürzer ist als das 9.
C. lutea Taschenberg (! = nilotica Schletterer)
! Die C. nilotica Schletterers (Zool. Jahrb. Spengel. II,
1887, p. 421, No. 37, $) ist das Männchen dieser Art. Zur näheren
Kennzeichnung der Art sei erwähnt: 2: Der Vorderrand des Kopt-
schildmittelteiles bildet eine undeutliche zahnartige Ecke. Das
Gesicht ist breit, die Innenränder der Netzaugen weichen gegen
den Kopfschild nicht undeutlich auseinander. Das Kollare ist
seitlich abgerundet und in der Mitte nicht eingesenkt. Dor-
sulum und Schildchen glänzend und nur spärlich punktiert; da-
gegen ist die Punktierung der Mittelbruststückseiten dicht und
derber. Das 1. Tergit ist ungefähr so lang als hinten breit; hier
hat es in der Mitte ein deutliches Grübchen. Die Seitenkanten
des Pygidialfeldes sind scharf und parallel. Vorderhälfte des
Pygidialfeldes ziemlich glatt. Punktierung der Sternite verhältnis-
mäßig zerstreut. Das 2. Geißelglied ist ungefähr 2,5mal so lang
als am Ende dick. Das Fühlerendglied sieht wie abgestutzt
aus. Der Abstand der hinteren Nebenaugen von den Netzaugen
beträgt nahezu die Länge der 3 Grundglieder der Fühlergeißel.
Auffallend ist die reiche und lange und kräftige Bedornung
und Bewimperung der Schienen und Tarsen, auch die Kürze
der Tarsenglieder.
&: Innenränder der Netzaugen parallel. Die Entfernung der
hinteren Nebenaugen von den Netzaugen beträgt nahezu die
Länge des 2. + 3. Geißelgliedes. Endglied der Fühler am Ende
wie abgestutzt, etwas gekrümmt. Mittelbruststückseiten wie
beim © mit einem nicht sehr ansehnlichen Höckerchen. 1. Tergit
hinten in der Mitte mit einem Grübchen wie beim 9. Kleine
Grübchen haben übrigens wohl auch die 4 folgenden Tergite. Das
Pygidialfeld zeigt scharfe, nach hinten wenig merklich zusammen-
neigende Seitenkanten. Die Sternite 2—7 erscheinen von der
Seite besehen deutlich abstehend behaart. €. /utea kommt auch
in ganz gelben Stücken vor, wo sich also an keiner Stelle ein Schwarz
oder Rot zeigt. Das einzige Stück der R.schen Sammlung aus
Ägypten (9) steckt hinter dem Zettel ‚‚nilotica Schl.“
C. maculata Rad. (= Pallidopicta Rad. — funerea A. Costa 1869).
Siehe weiter unten C. pallidopicta Radosz. (!).
C. maracandiea Radoszkovsky
Fedtschenko: Reise Turkest. Mosc., 1877, Spheg., p.. 57, 2.
Von den Stücken der Radoszkovskyschen Sammlung trägt
eines (9) die vom Forscher beschriebene Bestimmung an. sich.
7
. 7. Heft
118 Franz Friedr. Kohl:
Dieses muß wohl als Type betrachtet werden; von den übrigen
vorhandenen 4 Stücken gehört nur noch 1 2 und 1 & zu mara-
candica. Die beiden anderen Stücke stellen eine nahestehende,
übrigens nicht schwer von dieser zu unterscheidende Art dar. Es
möge hier deren Beschreibung folgen:
C. ignaruris Kohl n. sp. 2: Länge 8 mm. Sehr reich gelb
gezeichnet. Am Kopfe ist häufig nur noch die Ocellargegend und
ein bogiger Hinterhauptstreifen schwarz. Bruststück gelb; schwarz
ist meist bis auf einige unterschiedlich große gelbe Makelchen das
Dorsulum und die Area dorsalis. Hinterleib ganz gelb; manchmal
sind einzelne Tergite angedunkelt. Beine gelb. Flügel ziemlich
hell mit gebräuntem Spitzenrande. Die Netzaugenränder
nähern sich beim Fühlergrunde einander in bei Weib-
chen ungewohntem Grade. Die Folge davon ist die geringe
Stirnbreite; sie ist an schmalster Stelle viel geringer als bei mara-
candica, auch geringer als bei der sonst ebenfalls sehr ähnlichen
C. shectabilis Rad., etwa so groß wie der Abstand des über dem
Kopfschildmittelteile befindlichen Stirnhöckers bis-zum vorderen
Nebenauge, oder gleich der Länge der 5 letzten Geißelglieder.
Besieht man den Kopf von oben, so erscheinen die Seitenränder
des Hinterhauptes etwas stärker nach außen gewölbt als bei
spectabilis. Das Hinterhaupt ist im Verhältnis zu seiner Breite
länger als bei maracandica*). Stirne, Scheitel und Schläfen sind
etwas seichter und zarter punktiert als bei den beiden verglichenen
Arten, daher auch glänzender. Kopfschildmittelteil oben recht
schwach gewölbt, nach vorn sich verflachend, Vorderrand quer
und ohne einen Ausschnitt oder eine Ausrandung. Dorsulum
ziemlich glatt und nur sparsam punktiert. Schildchen und Area
cordata des Mittelsegmentes unpunktiert. Die gut punktierten
Mittelbruststückseiten zeigen einen dornartigen Höcker in einigem
Abstande von den Mittelhüften. Wie die Mittelbruststückseiten
sind auch das Mittelsegment (mit Ausnahme der Area dorsalis)
und die Tergite 1—6 punktiert. 1. Hinterleibssegment wie bei
maracandıca ungefähr ebenso breit als lang (bei dem ähnlichen
spectabilis länger als breit). 2. Sternit mit einem nicht scharf
gesonderten Basalfelde (‚‚plaga‘‘). Die Sternite 3, 4 und 5 sehen
von der Seite besichtigt ähnlich aufgetrieben aus wie bei sdectabzihis.
Transkaspien (Saraks). Turkestan (Samarkard).
C. mixta Radoszkovsky
Unter dieser Bestimmung befinden sich 6 Stücke ($$), von
denen 3 wohl zu mixta gehören dürften. Die Beschreibung R.s
paßt wenigstens auf sie. Vielleicht ist das eine oder andere dieser
3 Stücke eine Type. Freilich sind diese aber nichts anderes
*) An den hinteren Nebenaugen ist bei maracandica die Kopfbreite
in der Projektion fast 31/;mal so ‘groß als der Abstand des vorderen
Nebenauges vom Hinterhauptsrande, bei ignaruris u. spectabilis kaum
D
21/, mal.
Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris. 119
als Männchen der C. Dupresticida Duf. C. mixta wird daher
wohlam besten als Synonym zu bupresticida gestellt werden. —
Die übrigen 3 Stücke gehören zu anderen Arten; so 1 Q aus Serasch
zu C. rubida Jur. und 2 3 (aus Transkaspien und vom Ararat)
zu C. emarginata Pz.
C. pallidopieta Radoszk. (= funerea A. Costa 1869).
Wenn Schletterer in seiner bekannten Monographie die
C. pallidopicta Rad. nach Ansicht der Type als Synonym zu
C. funerea A. Costa stellt, so glaube ich, daß er recht hat. Ich
glaube ferner, daß auch C. maculata Rad. (! — 1877) als sehr reich
gezeichnete Abänderung dazu gehört; ein Weibchen mit der Hand-
schrift R.s ist wohl zur Abbildung in Taf. VIII, Fig. 2 des Werkes:
Fedtsch. Reis. Turkest. Spheg. 1877, p. 57, 2@ verwendet worden.
C. funerea gebührt selbstverständlich der Namensvorrang.
In R.s Sammlung steckt eine Anzahl Cerceris-Weibchen, die
miteinander ganz übereinstimmen; ich halte sie für eine Sub-
spezies von C. funera (= pallidopicta R. = maculata R.). Diese
Subspezies stammt aus Serachs und hat
die Erscheinung der C. emarginata Pz. Das
Gelb ist tief und zieht nicht ins Weißliche.
Gelb sind: das Gesicht, die Fühlerschäfte,
das Kollare, 2 Makeln vorn an den Mittel-
bruststückseiten, die Flügelschuppen, das
Hinterschildchen,manchmalSeitenmakelnauf
dem Mittelsegmente, eine mehr weniger mäch-
tige Bogenbinde auf dem 2. Tergite, eine Binde
auf Tergit 3, welche vorn in der Mitte einen meist viereckigen Aus-
schnitt hat, das ganze 5. Tergit, die Sternite 2—5 in größerer
oder geringerer Ausdehnung und so ziemlich die ganzen Beine.
4. Tergit ungezeichnet. Der Mittelteil des Kopfschildes ist
vorn abgestutzt und hinter der Abstutzung in geringerer Aus-
dehnung sanft eingedrückt. Das Kollare will mir mit seinen
Schultern stärker emporragend erscheinen als bei ?allidopicta.
Das 2. Sternit hat am Grunde die gewisse kleine erhabene Platte
abgesondert. Sternit 5 hinten breit und tief bogig ausgerandet,
hinten beiderseits einen kräftigen, kegelförmigen Zahn bildend,
welcher auch bei Besichtigung des Pygidialfeldes (Fig. 10) von
hinten deutlich heraustritt. Das Mesonotum ist sehr gedrängt
und grob punktiert (gröber als bei funerea), ebenso das Mittel-
segment mit Ausnahme seiner größtenteils glatten, von einer
Mittelfurche durchzogenen Area dorsalis. Gedrängt und grob
punktiert sind auch die Hinterleibssegmente oben und unten.
Diese Subspezies mag den Namen cogens führen. |
C. pedetes Kohl
! C. dedetes Kohl in Schletterer: Hymenopt.-Gatt. Cerceris
Latr. (J. W. Spengels. Zool.. Jahrb. II, 1887, p. 449).
7. Heft
120 Franz Friedr. Kohl:
3 Weibchen: 1 aus Korea, die beiden anderen aus Ostsibirien
(,‚Sibetie. orlent. ‘).
C. penieillata Mocsary
Die Sammlung zeigt ein Pärchen mit der Handschrift von
Mocsary. Die Art bildet, wie Schletterer (!) feststellt, ein
Synonym von C. bracteala Eversm.
C. pietiventris Gerst.
2 && mit der Etikette „‚Caffrarıia‘“.
Die €. erythrosoma Schletterer (Zool. Jahrb. Spen-El 1151887,
p- 450, No. 2) ist das Weibchen von Pictiventris, was meines Wissens
noch unbekannt ist; es hat Tergit 2—6 entweder ganz rot oder
rot mit mehr oder weniger erlöschenden gelben Seitenmakeln. Die
beiden Typen Schletterers vertreten auch diese beiden Färbungs-
verhältnisse. Die erlöschenden gelben Seitenflecken des einen
Stückes scheinen Schletterer entgangen zu sein.
Beiläufig sei bemerkt, daß €. polita Schletterer, die übrigens
der Radoszkovskyschen Sammlung fehlt, das $ zu €. lunata
A. Costa ist.
C. prisca Schletterer (Monogr. Gatt. Cerceris, 1887).
Von den beiden unter diesem Namen vorhandenen Stücken
der R.schen Sammlung ist das eine ein von A. Schletterer be-
stimmtes Männchen von Zrisca, das andere aber ein reichlich gelb-,
zum Teil auch rostrot gezeichnetes $ von C. tuberculata Rossi.
C. Pueilii Radoszkovsky
Vor dieser in Hor. soc. entom. Ross. VI, 1869, p. 106, @ be-
schriebenen Art steckt 1 2 in der Sammlung. Die Art gehört in
die engste Verwandtschaft von C. emarginata Panz. Sie ist etwas
kleiner. Der Eindruck des Kopfschildmittelteiles beschränkt sich
wie bei dieser zum Unterschiede von rybyensis auf das Enddrittel.
Der Kopfschildmittelteil ist aber länger als an irgendeiner
Stelle breit; bei emarginata und rybyensis ebenso breit als lang.
„Herzförmiger Raum‘ von der Mittelfurche aus nach beiden’
Seiten scharf schräg gestreift. Die Punktierung der Tergite ist
viel weniger dicht als bei emarginata, namentlich die des 2.—5.,
auch noch weniger dicht als bei zybyensis. Wie bei der ganzen
yybyensis-Gruppe hat auch bei Pucilii das 2. Sternit ein erhöhtes
Basalfeldchen.
C. quadrieineta v. d. Lind.
Von den 7 hinter der Etikette ‚‚guadricincta‘‘ steckenden
Stücken gehören nur 2 Q und 1 8 zu dieser Art, die übrigen 4 (8)
halte ich“ für C. rubida Jur.
C. quadrimaeulata Dufour
In 2 weiblichen Stücken, von denen das eine der Varietät
leucozonica Schletterer angehört.
C. leucozonica Schletterer vermag ich nur als eine reichlicher
gezeichnete Abänderung der C. 4-maculata Duf. aufzufassen, bei der
Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris. 121
das 3. und 5., oft auch noch das 4. Tergit*) breite blaßgelbe Binden
zeigen. Auch das 2. Tergit hat mitunter ganz kleine Seitenmakelchen.
Die Zusammengehörigkeit von C. 4-maculata und leucozonica ist
meines Wissens bisher noch nicht ausgesprochen worden.
3 Weibchen der C. 4-mac. stecken in der Sammlung unter
den Stücken der C. rybyensis L. (= ‚ornata‘‘).
C. Radoszkovskyi Schletterer (Monogr. v. Cerceris, 1887) =
! C. hispanica Rad. 1869.
Die R.-Sammlung zeigt 3 Männchen; ein Weibchen kann ich
nicht vorfinden.
Diese Art gehört zur Sippe der ‚‚Cerceridae nasutae‘“ (quinque-
jasciata Rossi).
C. rubida Jur.
Ist in größerer Anzahl von Stücken vorhanden, die hinter der
Etikette ‚‚rubida‘‘ stecken; davon tragen 5 die Bestimmungs-
zettelchen mit der Schlettererschen Handschrift. Viele Stücke
steckten bei C. sabulosa (emarginata), einzelne bei argentifrons.
C. rufinodis Radoszk. (non Cresson 1865; non Smith 1875).
Die C. rufinodis des A. Fedtschenkoschen Werkes (Reise
in Turkestan. Spheg. 1877, p. 56, No. 6, 89, Taf. 1) von Rado-
szkovsky ist bei weitem noch nicht aufgeklärt.
A. Schletterer stellt dessen rufinodis auf Grund der Ansicht
einer von Radoszkovsky zugesandten, angeblichen Type als
Synonym zu C. rubida Jur. Ich zweifle nicht, daß diese angeb-
liche Type €. rubida wirklich ist, da Schletterer ja diese Art
in ihrem ganzen Veränderlichkeitsumfange gut gekannt hat; mich
wundert aber, daß es ihm entgangen ist, wie wenig die Beschreibung
von rufinodis R. auf die angebliche Type paßt. Kein einziges
Stück von C. rubida ist mir und gewiß auch Schletterer vor-
gekommen, auf das die Textstelle von €. rufinodis: „, . puncto
calloso (subalari... ““ ,„Q fasciis subventralibus quatuor luteis‘“
und $ metanoto (segmento mediano Kohl) maculis duabus ... fasciis
subventralibus duabus..... luteis‘‘ gestimmt hätte. Ich habe unter
Hunderten von rubida-Stücken nur 2 Weibchen gesehen, die auch
eine gelbe Schildchenzeichnung, wie sie von yufinodis angegeben
ist, besessen haben. Es ist meine Ansicht, daß R. einen Irrtum
beging und eine C. rubida als rufinodis-Type an Schletterer ge-
schickt hat.
Im Jahre 1893 (Hor. Soc. Entom. Ross. XXVII, p. 66) be-
nennt R. die C. rufinodis R. ohne irgendwelche Erörterung in
iurkestanica um, indem er en C. turkestanica Rad. (nom.
nov., = C. rufinodis Rad. [l. c., p. 56], nec rubida Jur., nec
RT Cresson).
In der Sammlung R.s stecken 3 Stücke (3) bei a „Etikette‘‘
C. rufinoda R. Wahrscheinlich hat diese R. bei der Umbenennung
*) Das vierte Tergit hat bei leucozonica, wenn es nicht eine ganze
Binde zeigt, Seitenflecken.
7 ‚Heli
199 Franz Friedr. Kohl:
von rufinodis im Auge gehabt. Aber auch sie sind nicht die rufinodis
des Fedtschenkoschen Werkes und keine Typen, denn sie stam-
men aus Transkaspien (Serachs) und nicht wie yufinodis aus Djisak,
Taschkent und Ferghana; auch sind sie entschieden größer und
haben außer dem 1. Hinterleibssegment auch das Mittelsegment
blutrot, aber darauf keine gelben Flecken.
Wo stecken nur die Typen der C. rufinodis? In der Sammlung
R.s finden sie sich nicht. R. dürfte sie haben zurückstellen müssen.
Der Name Zurkestanica verbleibt für die also noch ungeklärte
C. rufinodis des Fedtschenkoschen Werkes.
Die ‚C. rufinoda‘‘ der R.schen Sammlung bin ich veran-
laßt, als neue Art zu behandeln und nenne sie:
C. supposita Kohl n. sp. 8.
Länge 9—12 mm. Zitronengelb sind: die Oberkiefer, de
Gesicht, die Fühlerschäfte, das in der Mitte nur leicht eingesenkte
Kollare, die Flügelschuppen, je eine große Makel knapp unterhalb
der Flügelschuppen an den Epimeren der Mittelbruststückseiten,
eine Binde oder 2 Makeln auf dem Schildchen, das Hinterschildchen,
das 2. Hinterleibssegment oben an seiner Vorderhälfte, das
3., 5. und 6. Tergit, größtenteils auch das 2. und 3. Sternit, ferner
die Beine bis auf dunkelbrauneTeile an der Hinterseite der Schenkel.
Fühler rostfarben mit Ausnahme der gelben Fühlerschäfte. Mittel-
segment, abgesehen von der schwarzen Area cordata, ebenso
wie das 1. Hinterleibssegment blutrot. 2. Geißelglied,
2,5mal so lang als am Ende dick. Endglied ohne Auszeichnung.
Punktierung des Kopfes dicht, die des Dorsulum etwas weniger
dicht, aber ziemlich kräftig. Gedrängt ist die Punktierung der
Mittelbruststückseiten, die eines zahnartigen Höckers ent-
behren. Das Schildchen zeigt nur vereinzelte Punkte. Die
Area cordata des Mittelsegmentes ist glatt und glänzend, das
übrige, blutrote Mittelsegment deutlich gestochen, aber gar
nicht dicht punktiert wie das 1., ebenfalls blutrote Hinterleibs-
segment. Dieses ist gestreckt, sehr beträchtlich länger
(12/; mal) als breit. Die Punktierung der Tergite ist dicht und
nicht so kräftig wie die des Dorsulum. Das 6. Sternit zeigt ähnlich
wie bei odontophora Schl. an beiden Seiten mehr hinten einen
spitzen gelben Zahnfortsatz; auch das 6. Tergit läßt hinten
an den Seiten ein deutliches Dornspitzchen wahrnehmen. Das
2. Sternit zeigt kein erhabenes Feldchen am Grunde. Hinter-
kopf verhältnismäßig recht kurz und Schläfen schmal; bei
odontophora sind die genannten Teile etwas kräftiger entwickelt.
Transkaspien: Serachs.
C. rutila Spinola
Es befinden sich von dieser Art 2 Weibchen in der Sammlung
mit der Bezeichnung ‚,n. sp.‘; sie gehören sicher zu dieser Art.
Das eine davon hat in Übereinstimmung mit der Beschreibung
Spinolas ein rotes 1. Tergit, das andere aber ein schwarzes.
I
Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris. 123
Synonym mit rutila ist C. rubecula Schletterer (Zool. Jahrb. IV,
1889, p. 899, 2).
Ein Weibchen führt diese Bestimmung (,rutila‘‘) mit der
Handschrift Radoszkovskys; es ist aber die CE. frisca Schlett.
C. rybyensis L.
Unter diesem Namen steckt in der Sammlung eine Anzahl
verschiedener Arten, und zwar: die wirkliche rybyensis L. ; 3 Stücke
der von mir als €. guadrimaculata Duf. erkannt, von denen 2 aus
Spask und Orenburg der Sammlung Eversmanns entstammen
(nach der Schrift), 2 Stücke der €. hortivaga Kohl vom Amurgebiete,
die C. emarginata Pz.; 2 Stücke (3) von C. funerea A. Costa
Von.den Eversmannschen Stücken, die wohl als Typen zur
Eversmannschen Arbeit anzusehen sind, tragen 2 Zettelchen
mit der Angabe C. ornata F. M. B. (Mus. Berol.). Die erwähnten
3 C. maculata-Stücke lassen vermuten, daß Eversmann diese
Art mit C. rybyensis (,‚variabilis‘‘) vermengt hat.
C. semilunata Radoszkovsky
Die Type dieser in Hor. soc. entom. Ross. VI, 1869/70 be-
schriebenen Art aus dem Amurgebiete findet sich in der Sammlung
R.s nicht vor. Sie scheint Ähnlichkeit zu haben mit C. /ulvipes
. Eversmann, wenigstens soweit es die Kopfschildform betrifft.
C. seraxensis Radoszkovsky
C. seraxensis Rad.: Hor. soc. entom. Ross. XXVII, 1893, 28.
In der Sammlung R.s steckt nur 1 & dieses Namens. Die
Beschreibung R.s läßt bei der gänzlichen Unzulänglichkeit leider
nicht erkennen, ob sie die dieses Männchens ist. Wäre das der
Fall, so würde das & von seraxensis mit dem Weibchen einer ganz
anderen Art zusammengebracht worden sein, denn jenes gehört
zur prisca-Gruppe, und zwar als & zu der von mir oben beschrie-
benen €. accola Kohl (? Subspec. von €. prisca). Ob es einmal
möglich sein wird, das C. seraxensis-Weibchen zu deuten, läßt
sich heute nicht sagen.
! C. sirdariensis Radoszkovsky: Reise Turkest. Mosc., 1877, p.
ac Tar. VI, Rig, 19.
Seit Radoszkovsky scheint dieser nicht mehr wieder selb-
ständig beschrieben worden zu sein. A. Schletterer bringt inseiner
Cerceris-Monographie nur die Wiedergabe der Radoszkovsky-
schen Beschreibung. Es mag hier eine Erweiterung der Beschrei-
bung, besonders in Hinsicht auf plastische Merkmale an der Hand
der Type folgen.
C. sirdariensis gleicht einem großen Stücke der C. arenaria L.
und steht dieser Art sehr nahe. Anfangs war ich sogar geneigt,
sie für eine sehr reich gezeichnete Varietät von arenaria zu halten.
Der Kopfschild hat dieselbe Bildung, der Körper dieselbe Er-
scheinung. Die Mittelbruststückseiten zeigen eine ($) oder (9)
2 gelbe Makeln; bei arenaria habe ich bisher noch nie solche be-
obachtet — von 372 gerade vorliegenden Stücken hat kein einziges’
7. Heit
124 Franz Friedr. Kohl: Beitrag zur Kenntnis der Gattung Cerceris.
Mesopleuralmakeln. Bei sirdariensis ist die Punktierung des
Körpers beträchtlich derber; die des Dorsulum ist weniger -dicht
als bei arenaria, auf den Tergiten aber ebenfalls dicht. Hier glänzen.
die Zwischenräume zwischen den Punkten wegen ihrer besonderen
Glätte. Das weibliche Pygidialfeld (Fig. 11) hat so ziemlich
parallele Seiten (bei arenaria neigen sie doch ein ganz klein wenig
nach hinten zusammen — Fig. 12). Das Pygidialfeld (2) ist auf
seiner Fläche matt, nur mit einer geringen Neigung zur Runze-
lung; auf dem Basaldrittel zeigt es eine unbedeutende Anzahl
zerstreuter Punkte oder Pünktchen.
Auch beim Männchen ist die Punktierung
viel derber als bei arenaria. Endglied der
Fühler etwas gekrümmt. Beine beinahe ganz
gelb, was übrigens auch bei den reichlich gelb
gezeichneten Varietäten der arenaria der Fall
ist.
11 Transkaspien. Araxestal (1 $ — Mus.
= ‚caes AYımdob.).
C. Solskyi Radoszkovsky
Fedtschenko: Reise Turkest.. Mosc. 1877,
Sphee:r p. 59,89.
Hinter dem R.schen Zettel von €. Solskyi
12 stecken 5 Männchen aber keine Weibchen.
Diese Männchen sind kleinere Stücke von
C. murgabica Rad. (Hor. soc. entom. Ross. XXVII, 1893, p. 66,
I®). CE. murgabica ist in der Sammlung R.s mit 7 Weibchen und
2 Männchen. Merkwürdigerweise gehört gerade daseine Männchen,
welches die Bestimmung von R.scher Handschrift trägt, nicht zu
den murgabica-Weibchen, sondern zu einer ganz anderen Artgruppe,
nämlich zur prisca-Gruppe, wo das Grundfelddes1. Sternitsfehlt und
die Metatarsen der Mittelschienen mehr oder weniger gebogen sind.
Das andere der beiden Männchen gehört sicher zu murgabica 2.
Die Bezeichnung murgabica kann nie eine Bedeutung gewinnen, da
sie für eine Wespe gebraucht wird, die doch nur eine reich gezeich-
nete Färbungsvarietät der früher beschriebenen C. caspica F. Mora-
witz (Hor. soc. entom. Rossicae XXV, 1891, p. 213, dQ) ist. —
Was Schletterer von R. als €. Solskyi zugeschickt erhielt, ist
dessen C. maracandica R., eine der €. rubida nahestehende kleinere
Art, wenigstens was das Weibchen anbelangt.
Die Synonymie von C. Solskyi R. wäre nun: ! €. dorsalis
Eversmann & (1849), (vgl. C. dorsalis Ev. vorher) =! C. Solskyi
Radoszkovsky & (?anQ)=! C.caspica T. Morawitzg. = Var. ! —
C. murgabica Radoszk. 9; d (ex parte).
C. spectabilis Radoszk.
Radoszkovsky nennt diese Art in seiner Sammlung „specia-
bilis‘‘, aber bei seiner Beschreibung ‚‚spectabilis‘‘. Es finden sich.
wohl 5 Weibchen, aber keine Männchen vor.
Dr. A. Krausse: Beiträge z. Biologie v. Myrmeleou europaeus MLachl. 125
Zu der von A. Schletterer (p. 377) in seiner Cerceris-Mono-
graphie nach einer Type ergänzten Beschreibung des Weibchens
ließe sich vielleicht noch hinzufügen, daß die Stirne beträchtlich
schmäler ist als bei der ähnlichen maracandica, wenn auch nicht
ganz so schmal wie bei zgnaruris Kohl, und daß das 1. Hinterleibs-
segment länger ist als breit zum Unterschiede von maracandıca
und ignaruris. Das 1. Tergit ist meistens an den Seitenrändern:
und hinten gelb; kann aber hinten auch schwarz sein.
C. speeularis A. Costa
6 Männchen, davon 2 (aus dem Kaukasus) von Radoszkov-
sky, 1 von Schletterer und 3 von mir seinerzeit bestimmt. Sie
gehören zur grob punktierten Form Pdunctuosa Schlett.
C. tenuivittata Dufour. (=. capitata Sm.).
Zu €. tenwivittata D. gehören als Synonyme (Ü. capiiata Sm.
und melanothorax Schletterer (!).
Die Sammlung Radoszkovskys zeigt 9 Stücke, von denen
6 dd von diesem Forscher als C. capitata bestimmt worden sind.
C. tubereulata Rossi
In zahlreichen zum Teile (2) ausgedehnt rot oder gelb gezeich-
neten Abänderungen. Unter den Stücken befinden sich auch die
„C. rufibes F.‘ — Exemplare, welche Eversmann in seiner
„Fauna Volgo-Uralensis (1849)‘ verzeichnet (32). Sie tragen diese
Bestimmung mit der Handschrift Eversmanns.
Beiträge zur Biologie
von Myrmeleon europaeus MLachl.
[Mit 1 Taifel.]
Von
Dr. Anton Krausse in Eberswalde.
Mitte Mai (1915) zwingerte ich eine Anzahl (24) Ameisen-
löwenlarven — Myrmeleon europasus MLachl.*) —, die hier bei
Eberswalde zahlreich zu finden sind, ein. Die Absicht war, die
seltene Chalcidierart Hybothorax Graffi Ratzeburg aus denselben
*) In der älteren Literatur wird dieser Ameisenlöwe (mit gefleckten
Flügeln) als M. formicarius L. bezeichnet, a. e. bei Judeich-Nitsche; heute
heißt er M. europaeus MLachl.; diese Art ist in der Nähe von Ebers-
walde die häufigste. — Die andere Art (mit ungefleckten Flügeln) heißt
heute M. formicarius L., früher (a. e. bei Judeich-Nitsche) hieß sie
M. formicalynx Fabr. Herr Dr. E. Strand und Herr Kustos Sigm.
Schenkling waren so gütig, mir hinsichtlich der neuen Nomenklatur
Aufschluß zu geben.
In der „Fauna von Deutschland“ (1914) von P. Brohmer ist M.
europaeus MLachl. nicht erwähnt.
7. Heft
126 Dr. Anton Krausse:
zu züchten. Dieses gelang indes nicht.. Alle Larven waren gesund
und ergaben die Imago. Ich konnte indes einige Becker
machen, die es sich vielleicht lohnt, mitzuteilen.
Die Ameisenlöwenlarven lassen sich leicht halten, wenn man
hin und wieder den Sand ein wenig anfeuchtet. Ich fütterte die
Tiere ausschließlich mit Formica rufa L. (Arbeiterinnen). Leicht
können sie tagelang hungern.
Erstaunlich schnell entsteht ein Trichter: in einer halben
Minute war einer von ca. 1 cm Durchmesser, oben, ausgeworfen.
Die Trichter sind für die Larven nicht unbedingt nötig. Besonders
wenn sie sich auf nichtsandigem Terrain mit gröberen Erdpartikeln
befinden, wühlen sie sich nur in die Erde, um so mit hervorragenden
Mandibeln auf Beute zu lauern.
Auf Sardinien (bei Sorgono) fand ich einmal eine Larve (einer
mir unbekannten Art) unter einem großen Steine, unter dem sich
eine Ameisenkolonie (Messorart) befand, in die Erde eingegraben.
Ich beobachtete, wie eine der Eberswalder Ameisenlöwenlarven,
die, ohne Trichter, unter der Erde saß, eine Arbeiterin der Formica
rufa in die Erde hinabzog; in 20 Sekunden war die Ameise ver-
schwunden. Eine Larve sah ich — in ganz winzigem Trichter —,
die nach einer Ameise warf, als diese noch ca. 10 cm vom Trichter
entfernt war. Erstaunlich ist, mit welcher Kraft und Ausdauer
die Larven beträchtliche Erdklümpchen und Steinchen, die in den
Trichter fallen, hinauswerfen. Eine ausgesaugte Ameise wurde
3 cm weit — vom Trichterrande — {ortgeschleudert.
Beobachten konnte ich, wie die Ameisen nach ihrer Art oft
in einen Trichter hinunterstiegen, um ihn zu untersuchen, wobei
sie immer erfaßt wurden. Sie können den Trichter sehr schwer
emporklettern. Durch den plötzlichen Biß sind sie wie gelähmt.
Interessant war mir, zu beobachten, wie hin und wieder eine
Ameise in einen Trichter fiel, ohne daß sich die betroffene Larve
um sie kümmerte; vielleicht war sie satt oder ermüdet.
Oft verlassen sie ihre Trichter und stellen andere nicht weit
davon her. Daß sie dabei nach Judeich-Nitsche unter dem Sande
rückwärts gehen, trifft nicht immer zu. In der Gegend von Sommer-
felde bei Eberswalde sah ich Larven auf dem feinen Sande; sie
hinterließen weithin feine Spuren.
Der Appetit der Larven ist sehr groß; sc vertilgten am 21. Mai
12 Larven 40 Ameisen (F. rufa 9), am 31. Mai 12 Larven 36 Stück
in einer Stunde.
Dabei’beobachtete ich ein erwähnenswertes Vorkommnis: In
einen Trichter ließ ich eine Ameise fallen, die emporzuklettern ver-
suchte, die Larve unten warf nach ihrer Art eifrig Sand nach der
Ameise; von diesem Trichter befand sich in einer Entfernung von
5'cm (von einem Trichterrande zum anderen gemessen) ein anderer
Trichter: 'die 'Larve in 'diesem fing ebenfalls an zu werfen, als der
Nachbar warf (obschon an ihrem Trichter sich nichts ereignete).
Archiv für'Naturgeschichte 81. Jahrg. 1915 Abt. A. Krausse
Krausse: Beiträge zur Biologie von Myrmeleon europaeus M’Lachl.
Pt 2
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Beiträge zur Biologie von Myrmeleon europaeus MLachl. 1927
Über die praktische Bedeutung der Ameisenlöwen sagen
Judeich-Nitsche: ‚Trotzdem, daß die Larven der Ameisenlöwen
so manches schädliche Insekt verzehren, denn sie fressen alles,
was in ihre Grube fällt, und was sie bewältigen können, sind sie
schon deshalb nicht vorwiegend nützlich, weil sie namentlich sehr
viele nützliche Ameisen vertilgen.‘
Heß-Beck meinen: ‚Forstliche Bedeutung gering, eher negativ
als positiv, da die Nahrung zumeist aus Ameisen besteht.“
Zweifellos vertilgen die Ameisenlöwenlarven auch eine Menge
nützliche Ameisen und sind deshalb eben schädlich. Da der
Schaden indes nur gering ist, und da es schwierig und unverhältnis-
mäßig kostspielig sein würde, Maßregeln gegen Myrmeleonlarven
zu ergreifen, so sind sie uns in praxi gleichgültig. Ratzeburg und
Eckstein behandelten sie deshalb mit Recht nicht als zu be-
kämpfende Forstinsekten.
Erwähnen möchte ich noch, daß die erste Imago (von den am
15. Mai eingezwingerten Larven) am 28. Juni ausschlüpfte, die
zweite am 2. Juli, die dritte und vierte am 5. Juli, die fünfte bis
achte am 6. Juli, die neunte am 7. Juli, die zehnte am 10. Juli.
Die meisten hatten verkrüppelte Flügel, da ihnen keine Ge-
‚legenheit gegeben war, an irgend etwas hochzuklettern; dreien
gab ich einen Zweig kurz nach dem Ausschlüpfen, diese kletterten
empor und ihre Flügel wurden normal ausgebildet.
Das von den frischgeschlüpften Imagines abgegebene Exkret
(, Harn‘) ist ein ziemlich umfangreiches Würstchen, von Anfang
an sehr hart, zart rötlich und hellgrau gefärbt, siehe Fig. 1.
Der Kokon der Larve ist ziemlich fest; innen haben wir eine
dichte Schicht aus Gespinstfäden, bläulichgrau gefärbt, die äußere
sehr dicke Schicht besteht aus mit den Gespinstfäden umwickelten
Sandkörnern. Die Puppe arbeitet sich vor dem Ausschlüpfen
ein Stück — etwas mehr als ein Drittel ihrer Länge — nach oben
heraus. Fig. 2 zeigt einen Kokon von oben, Fig. 3 einen von der
Seite, die Puppenhülse ist gut zu sehen; Vergrößerung in beiden
Figuren 5% : 1.
Das Mikrophotogramm Fig. 4 zeigt ein Stückchen des Ge-
spinstes des Kokons, nach Entfernung der meisten Sandkörnchen;
man sieht die einzelnen Fäden des ziemlich dichten Gespinstes
und (zum Teil relativ große) umsponnene Sandkörachen; siebzig-
fache Vergrößerung.*) |
Fig. 5 stellt die Puppenhülse dar. Sie springt oben am Thorax
auf, meist ist sie sehr gut erhalten. Das Abdomen ist fernrohrartig
eingeschoben und ventralwärts eingekrümmt; Vergrößerung 51:1.
Die Photogramme war Herr Prof. Max Wolff so gütig anzu-
fertigen.
*) Nachschrift: Die Reproduktion (Autotypie) des Mikrophoto-
grammes (Fig. 4) ist leider nicht gelungen. Es hätte ein feiner Raster
benutzt werden müssen.
7. Heit
"ra
a
128 Krausse:-EineneueMilbe vonEberswalde: Seriecothrombium Kneisslim.
Literatur:
J. Th. Chr. Ratzeburg, Die Forst-Insekten. Berlin 1844.
Judeich-Nitsche, Lehrbuch der mitteleuropäischen Forst-
insektenkunde. Wien 1895.
J- Th. Chr. Ratzeburg, Die Ichneumonen der Forstinsekten.
Berlin 1844. (Erster Band.)
Heß-Beck, Der Forstschutz. Teubner, 1914.
Eberswalde,
Zoologisches Laboratorium,
August 1915.
Eine neue Milbe von Eberswalde:
Sericothrombium Kneissli m.
[Mit 1 Tafel.]
Von
Dr. Anton Krausse in Eberswalde.
Unter dem Namen Sericothrombium holosericeum (L.) werden
gewöhnlich eine Reihe — voneinander beträchtlich verschiedene —
Arten zusammengeworfen.*)
Es ıst das Verdienst Berleses in seiner Monographie der
Trombidiiden — Antonio Berlese, Trombidiidae, Prospetto dei
generi e delle specie finora noti; Redia 1912 — auch über dieses
Genus Klarheit geschaffen zu haben.
Die Gattung Sericothrombium Berlese 1910 ist von den übrigen
Trombidiiden scharf abgegrenzt; schon durch das hinten tief ein-
geschnittene Abdomen ist sie mit bloßem Auge zu erkennen.
Ebenso sind die einzelnen Arten durch die Größenverhältnisse
der Vordertibien und Vordertarsen und durch die Papillen des
Abdomens leicht auseinanderzuhalten.
Die im folgenden zu beschreibende neue Art fand Herr Prof.
Max Wolff in seinem Garten zu Eberswalde (Moltkestraße 19) im
Mai; 3 Exemplare.
Die Maße der Vordertibien und Vordertarsen sind — in Ber-
leses Sinne — folgende (Fig. 1; Leitz Obj. 1x, Oc. 5): Tibie 460
lang, Tarsus 660 u lang, Tarsus 175 « breit. — Die Länge des
größten Individuums ist 3 mm.
Die Form — von der Seite — der Körperpapillen und deren
Behaarung zeigt Fig. 2; Leitz Obj. 5, Oc. 5.; ebenso die vereinzelte,
abgebrochene Papille auf dem Mikrophotogramm, Fig. 3, bei o.
*) Vide: Brohmers Fauna von Deutschland 1914, pag. 428. — Hier
werden nur 2 deutsche Trombidiiden-,,Arten‘‘ erwähnt, während Berlese
(1912) 18 Arten von Deutschland anführt.
Aschiy-für Naturgeschichte 81. Jahrg. 1915 Abt. A.
9
>
Krausse: Eine neue Milbe (Sericothrombium
Kneissli
A
ER
Krausse
Pr...‘
Mr u)
Kuntzen: Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 1929
Auf demselben Photogramm, Fig. 3, sind die Papillen von
oben zu sehen, so a. e. beia, 8, y. Durch die gezackte, morgen-
sternartige Form der Spitze der Papillen unterscheidet sich die
neue Art stark von Sericothrombium holosericeum (L.); sie erinnert in
dieser Beziehung an S. mediterraneum Berlese, indes ist die keulen-
förmige Spitze der Papillen hier — bei S. mediterraneum — eigen-
artig asymmetrisch gebildet, und außerdem ist der Haarkranz
an der Basis der Papillen — bei S. mediterraneum — sehr schwach
ausgebildet und oft fehlt er ganz, während der Haarkranz an der
Papillenbasis bei der neuen Art besonders stark ist, wie in Fig: 4
gut zu sehen ist, a. e. bei e, 7, #; siehe auch Fig. 2, wo, wie hervor-
zuheben, nur einige Haare gezeichnet sind.
Die Vergrößerung in Fig. 4 und Fig. 5 ist 250: 1; die Auf-
nahmen war Herr Prof. Max Wolff so gütig anzufertigen.
Die neue Art erlaube ich mir dem hervorragenden Milben-
forscher Herrn Ludwig Kneissl zu Oberalting zu widmen und be-
zeichne sie als Sericothrombium Kneissli m.
Nach der Berleseschen Bestimmungstabelle kommt $. Kneissli
m., da der Vordertarsus mehr als dreimal länger als breit ist, in
die Nähe von S. holosericum L. und S. mediterraneum Berl. (die
Vordertarsen der letzten beiden Arten sind ‚circiter quadruplo
longiores quam lati‘) und in die Nähe von S. scharlatinum Berl.,
dessen Vordertarsen ‚„vix triplo longiores quam lati‘‘ sind.
Eberswalde, August 1915.
Nachschrift: Die Reproduktion der Mikrophotogramme (Fig. 3 u.
Fig. 4 der Tafel) ist leider nicht gelungen. Die Autotypie — zumal bei
Anwendung eines so groben Rasters — eignet sich nicht dazu, derartige
Feinheiten wiederzugeben. — Die betroffenen Negative werden in der
Sammlung des Zoolog. Laboratoriums der Kgl. Forstakademie aufbewahrt.
Kritische Bemerkungen ‘und Beiträge
zur Kenntnis der Adesmiinen des tropischen
und südlichen Afrika.
(Col. Tenebrionidae.)
I.
Von
Dr. H. Kuntzen.
Die Literatur über die afrikanischen Adesmiinen findet sich im
1910 erschienenen Katalog von Junk-Schenkling (Col. Tenebrio-
nidae, Verfasser: Gebien-Hamburg) so gut wie vollständig zu-
sammengestellt. Seitdem ist über diese Tiere keinerlei Arbeit er-
schienen. Monographien der Gruppe stammen von Solier (1835),
Archiv en 9
7. Helft
130 Dr. H. Kuntzen:
Haag-Rutenberg (1875) und Allard (1885). Seit 1885 sind natur-
gemäß eine große Zahl neuer Formen beschrieben worden, die
unterzubringen sind. B. M. bedeutet im folgenden ‚im Berliner
Museum“.
Gattung Alogenius Gebien
Gebien führt drei Arten an. Nimmt man die Diagnose
des A. brevibes Haag-Rutenberg (vom Ngamisee) etwas unter
die Lupe, so erscheint es wohl trotz der Angabe über Länge
und Breite als sicher, daß die Art auf ein großes $ Exemplar
des auf der Seite vorher beschriebenen A. cavifrons Haag (Angola)
begründet ist. Die in Damaraland auftretende Form ist rassen-
mäßig nicht unterschieden vom A. cavifrons. Peringuey (Denk-
schriften, Jena, XIII, 1908, p. 402, von Gebien nicht zitiert!)
gibt dann A. favosus Er. von Okahandja (L. Schultze) an, der
wie mich das betreffende Stück lehrt, aber A. cavifrons Haag ist.
Er scheint dabei ganz übersehen zu haben, daß er diesen falschen
A. favosus schon einmal als neue Art, und zwar als Adesmia (Macro-
boda) damara (1904) beschrieben hat. Er hätte diese Art sonst
billigerweise wohl eingezogen. Es bleiben also übrig die beiden
Formen: A. favosus Er. und A. cavifrons Haag, die kaum als wohl-
getrennte Spezies, besser als stellvertretende Rassen einer Art
betrachtet werden dürften. Die Unterscheidung ist schwierig;
nach dem mir vorliegenden Material ist sie so vorzunehmen:
1” Hinterschenkel bis zur Flügeldeckenspitze reichend, die Gruben
und die Grubenzwischenräume flach bzw. niedrig, der Abfall
der Flügeldecken kaum senkrecht oder deutlich erheblich
geringer. A. favosus Er.
1° Hinterschenkel kürzer, die Gruben und Grubenzwischenräume
tiefer bzw. höher, der Abfall der Flügeldecken senkrecht oder
sogar nach hinten übergewölbt. A. cavifrons Haag
A. favosus Er. ist bei Benguella von Großbendtner gesammelt
(wie alle von Erichson aus Angola beschriebenen Arten, cf. Arch. f.
Naturg. I, 1843, p. 202), A. cavifrons Haag in Angola (nach Haag-
Rutenberg, nähere Fundangabe fehlt!), am Ngamisee (brevipes
Haag!), in Damaraland (nach Peringuey 1904, Adesmia damara),
bei Okahandja (L. Schultze, nach Peringuey 1908). Im B. M.:
Damara bis Ngamisee (Fleck, 1), wahrscheinlich bei Outjo (Lang-
held, 1), bei Okahandja (Casper; 2, L. Schultze, 12. 11. 08,32,
Peringuey det.), Omaruru (Volkmann, 1), Großnamaland (Reh-
bock, 1), Berseba bis Keetmanshoop (Rehbock, 1).
Gattung Metriopus Sol.
Gebien führt drei Arten an. M. hottentotta Dohrn (und nicht
M. hottentottus, wie Gebien schreibt), ist Adesmia (Macropoda)
scrobipennis Haag. Dohrns Angabe, daß seine Exemplare mit den
drei, ebenso wie die Erichsonsche Type der A. nassata, bei Ben-
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 131
guella gesammelten, durch Chevrolat an das B. M. gekommenen
Stücken übereinstimmen, ist sicher falsch. Die drei Benguella-
Stücke stimmen völlig überein mit Erichsons Typus (ganz im
Gegensatz zu Dohrns Angabe!). Hottentottisch ist aber nur die
Ad. scrobipennis, nicht die Ad. nassata; die Beschreibung Dohrns,
die sehr dürftig ist, gibt nur an: regelmäßig gereihte Vertiefungen,
die entschieden größer (er will sagen ‚tiefer‘) als bei Ad. nassata
Er. Typus sind; das paßt gerade auf Ad. scrobipennis Haag. Auf
p. 180 oben sagt Dohrn (das Zitat ist bei Gebien fortgelassen!),
daß ihm die aus ‚Amboland‘‘ stammenden Tiere (dieselben, die
er nachher als hottentottisch bezeichnet) von Haag-Rutenberg als
Ad. scrobipennis Boh. bestimmt worden seien, die er nirgends ge-
funden hätte — aber Haag hatte diese Art, die den Inlitterisnamen
scrobipennis von Boheman trug (wie Allard 1885, p. 195 angibt),
schon 1875 beschrieben und C. A. Dohrn diese Beschreibung über-
sehen! Einigermaßen recht hat Dohrn, wenn er sagt: „Ich kann
aber die als scrobidennis bezeichnetenExemplare für nichts anderes
halten als für eine nur wenig größere Varietät des nassatus,
den ich in angeblich typischen Stücken aus Angola besitze.‘
Hätte sich einer der Tenebrioniden-Autoren oder -Spezialisten
diese beiden Stellen bei Dohrn angesehen, so wäre die Dohrnsche
Art nicht bei Metriopus stehen geblieben, wenn man nicht das
Synonym sogar gemerkt hätte. M. perforatus Fairm. ist, wie die
Beschreibung und ihr Vergleich mit den 4 mir vorliegenden Ben-
guella-Stücken unmittelbar lehrt, nur ein Synonym zu Ad. (Macro-
poda) nassata Er. Fairmaire beschreibt sie ebenfalls von Ben-
guella (D. D. Veth und P. ]J. van der Kellen). Es gibt demnach
nur eine einzige wirkliche Metriopus-Art, den M. hoffmanseggi Sol.
Solier gibt über seine Herkunft an: ‚Du cap de Bonne Esperance
Collection de M. Dupont oü elle figure comme €tant la Pimelia
rugosa Hoffm.‘, (d.h. die Art, die in der Sammlung des Grafen
Hoffmansegg als P. r. bezeichnet war); ‚mais ce n’est ni la rugosa
de Fabricius, ni celle d’Olivier.‘“ Graf Castelnau führt sie vom
„Cap de bonne Esperance‘ an, Allard ebenfalls dorther. Im B. M.
ist die Art in drei alten Stücken, die ‚Pr. b. Sp. (Lichtenstein)‘
und als ‚‚Zransemata N. (= Nobis, d. h. hier i. litt.)“ und ‚‚rugosa
Herbst ?“ bezettelt sind. Die Pimelia rugosa Herbst [VIII.,
p. 114, No. 64] (bei Gebien im ganzen Katalog von Junk-Schenkling
nirgends zitiert!) scheint sich nur auf Stenocara serrata F. nach
Beschreibung und Abbildung zu beziehen; auf der ersten Skizze
sind nämlich bei dieser Art die Dornen zuweilen auch hinten
kaum ausgebildet, so daß Herbst, der über P. serrata p. 120
nur das was Fabricius auch sagt, angibt, und sie vielleicht ent-
weder nicht gesehen hat oder sie nicht mehr im Gedächtnis
hatte, hätte leicht ein Synonym schaffen können. Die Art kommt
aber nicht nur in der Umgebung des Kap der Guten Hoffnung
vor, sondern hat nach dem Material des B. M. noch folgende
Fundorte: Berseba bis Keetmanshoop (Rehbock, 6), Bethanien
BE. 7) ERedE
132 ... Dr, H. Kuntzen:
im westlichen :Großnamaland: (I.—II., 1885; A. Schenck, 1); im
Innern Großnamalands (A. Schenk, 1), Damara bis Ngamisee
(Fleck, 3). Irgendwelche Rassenverschiedenheitenscheinensichnach
dem mir vorliegenden Material nicht bemerkbar zu machen, eine
immerhin auffallende Tatsache, da die steppikolen Tenebrioniden
(z. B. auch die Carabiden) in beiden Gebieten sonst stets ‚vikari-
ierende Rassen oder Arten haben.
Gattung Macropoda Sol.
Diese Gattung als Untergattung oder Gattung aufzufassen,
bleibt sich gleich (cf. auch Haag 1875). Solier hat die ursprüng-
lich als Pimelia von den alten Autoren beschriebene Art zu.einer
neuen Gattung erhoben und zu ihr zwei neue Arten hinzugefügt.
Entfernt man die merkwürdige Ad. platynota Gerst. nebst: ihren
stellvertretenden- beiden Arten oder Rassen von Macropoda, so
hat man eine auffallend einheitliche Menge nur vikariierender
Formen vor sich, Gebien führt 20 Arten an, von denen einige
auf Grund von Literaturangaben zu älteren synonym gesetzt sind.
Die Zahl der Formen erhöht sich nicht unbeträchtlich.
1. M. variolaris Ol.
Fundangabe: Senegal (nach Olivier: im Pariser Museum die
Type; nach Graf Castelnau, Solier, Allard). B. M.: 5, Senegal
(durch den Grafen Dejean), 2 (Coll. Schaufuß).
Nach Solier und Allard ist die Art sehr häufig in der Kolonie
Senegal. In welchen besonderen Teilen der Kolonie läßt sich nicht
feststellen, da mir bisher kein Individuum mit genauer Fund-
angabe zu Gesicht gekommen ist. Da wohl anzunehmen ist, daß
die beiden offensichtlich nicht synonymen folgenden Formen an
anderen Lokalitäten als die. M. variolaris Ol. vorkommen, 'so ist
dieser Mangel an genauen, Fundortsangaben recht bedauerlich im
Interesse der Rassengeographie. Solier betont die große Varia-
bilität der Tuberkeln nach Zahl, Stellung und Aussehen.
2. M. rivularis Sol.
Fundangabe: Senegal (nach Solier: Coll, Dupont; nach Allard:
Coll. Allard). B. M.: fehlt.
Die Art ist mir unbekannt geblieben. Die Merkmale, die
Solier angibt, sind sehr auffallend; die Unterscheidung der Arten
durch Allard ist sehr mäßig. Die Synonymsetzung der M. baccata
Gerst. durch Allard, die von Gebien auch nicht aufrecht erhalten
worden ist, ist nur ein Auswuchs des unkritischen Standpunktes
Allards und vieler seiner Zeitgenossen.
3. M. boyeri Sol.
Fundangabe: Senegal (nach Solier: Coll.. Solier [Unikum
durch Boyer] und Coll. Gory; nach Allard: Coll. Fairmaire).
B. M.: fehlt.
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 133
Die Art ist mir ebenfalls unbekannt geblieben. Die Merkmale
Soliers und Allards sind so, daß man mit Sicherheit wird rassen-
mäßige Verschiedenheit von den beiden vorhergehenden annehmen
können. Gestro erwähnt ein Exemplar der M. boyeri Sol. vom
Albert-Edwardsee (Casati) in Ann. Mus. Genov. 35, 1895, p. 366;
sicherlich ist dieses Tier nahe der 23. Art oder zu ihr zugehörig.
4. M. ansebensis m.
Fundangabe: 4, Anseba, Abyssinien (Coll. Schaufuß).
Sie teilt Körperform, Größe, Skulptur von Kopf und Hals-
schild mit 1. Flügeldecken mit feiner Grundskulptur, die kleinen
Tuberkeln wenig ausgeprägt, fast querrunzelig zwischen den Haupt-
reihen. Diese bestehen aus schmalen, längs zusammenhängen-
den oder dicht aufeinanderfolgenden, zahlreichen länglichen Tu-
berkeln. Die Nebenreihen sind nur beim ® deutlich entwickelt,
mit zerstreuten Tuberkeln. Prosternalfortsatz stark nach innen
weggebogen, also scheinbar fehlend.
5. M. aschantiea m.
Fundangabe: B. M.: 1, Aschantigebiet (durch Heyne-Berlin).
Das eine mir vorliegende Q ist der M. variolaris sehr ähnlich.
Die Form des Körpers und seiner Teile, zumal auch der Prosternal-
fortsatz und das 3. Fühlerglied, ferner die Skulptur aller Teile,
abgesehen von der der Flügeldecken, wie bei ihr. Diese erheblich
gröber skulptiert in jeder Beziehung. Die Tuberkeln der beiden
Hauptreihen mehr in die Länge gezogen, aber auch plumper und
breiter, die der inneren Reihe am Beginn des Abfalls, die der
äußeren Reihe schon in der Mitte, die der intrakarinalen Reihe
gleich hinter der Basis nach hinten gerichtet, mehr oder wenig
kräftig zugespitzt. Die Innenreihe besteht bei dem 1. Stück aus
6 bis 7, die zweite Reihe aus 9 bis 10 Tuberkeln, die z. T. hinter
der Basis längs zusammenfließen. Der Zwischenraum 1. zwischen
dem Nahtintervall und der ersten Tuberkelhauptreihe und 2.
zwischen den beiden Tuberkelhauptreihen in der Mitte mit je
einer undeutlichen sekundären Tuberkelreihe. Die Grundskulptur
unregelmäßig grubig-querrunzlig, an den erhabenen Stellen stehen
kurze, oft konkav-konische, kleine, glänzende Tuberkeln. Die
Differenz zwischen den rauhesten Stücken der 1. Art und dieser
Form ist sehr gering, so daß sich möglicherweise später Synony-
mität zwischen beiden ergeben könnte, was aber bei der weiten
Trennung der Gebiete wenig wahrscheinlich ist. Das Moment der
Abnutzung der Tuberkeln und der Abschleifung der ganzen Ober-
flächenskulptur bei älteren Individuen durch das Kriechen in den
feinkörnigen Erdboden oder unter Steinen ist für die Erkennung
der Unterschiede (genau wie bei allen anderen Steppen-Tenebrio-
niden, den Brachycerus, Phantasis und zahlreichen Carabiden der
Steppe) ein nicht einfaches Hindernis. u
7. Heft
134 Dr. H. Kuntzen:
6. M. togonica m.
Fundangabe: B. M.: 9, Mangu und Gbana (24. I. 93), Togo-
Hinterland (Döring); 2, Tapung (VIII. 1910), Togo-Hinterland
(Thierry).
Der vorigen im ersten Augenblick sehr ähnlich. Das 3. Fühler-
glied und die Skulptur mit Ausnahme der Flügeldecken gleich.
Der Prosternalfortsatz höchstens noch durch eine minutiöse Tu-
berkel ganz innen fast am Vorderrand des Mesosternums eben an-
gedeutet. Die Flügeldecken mit gleichen Tuberkelhauptreihen,
die intrakarinale Reihe deutlich entwickelt, nicht aus so zerstreuten
Tuberkeln bestehend wie bei4.Aufden Intervallen zwischen der Naht
der beiden Hauptreihen und der intrakarinalen Reihe ist besonders
bei den 22 je eine Reihe oder auch eine eben durch einzelne Tu-
berkeln angedeutete Reihe von Tuberkeln eingestreut, die so oder
fast so grob wie die der Hauptreihen und ebenso in die Länge
gezogen sind; bei den 3 sind diese sekundären Tuberkelreihen
oft nur im Intervall zwischen den beiden Hauptreihen angedeutet.
Die Tuberkeln werden in derselben Entfernung von der Basis
wie es bei 4. ist, zugeschärft.
7. M. glauningi m.
. Fundangabe: B. M.: Faro-Mündung (15. VI) bis Mbilla
östlich vom Gidjaroberg (19. VII. 1903) in Adamaua (Glauning).
Die Skulptur des Halsschildes ist eben etwas feiner als bei 5.
Die Haupttuberkelreihen und die beiden ersten sekundären Reihen
(die also innerhalb der beiden Hauptreihen liegen) sind fast gleich-
wertig geworden. Die Tuberkelnsindetwas niedriger undetwas feiner
als bei der vorigen und beginnen im allgemeinen etwas weiter
hinten erst mit der Spitzenbildung. In der Fühler- und Prosternal-
fortsatzbildung dem vorigen gleich, wie auch in der Grundskulpur-
der Flügeldecken.
8. M. subriparia m.
Fundangabe: B. M.: 2, Madagali bis Njala (8.—30. IV. 1910),
Tschadseegebiet (Glauning).
Von der vorhergehenden nur wenig verschieden. Die Flügel-
deckenskulptur ist etwas feiner, die groben Tuberkeln flacher,
meist kleiner, ebenso in die Länge gezogen. Die außen hinten-
stehenden, zugespitzten Tuberkeln, zumal die der intrakarinalen
Reihe und der Karina stehen viel dichter und sind kleiner. Die
kleinen konischen, glänzenden Erhabenheiten in dem Netzwerk
der Grundskulptur ausgeprägt im Gegensatz zu den beiden vor-
hergehenden.
9. M. houyi m.
Fundangabe: B. M.: 1, Sogone bis Gore (10.—13. XI. 1912),
Neukamerun (Houy); 1, Gore (27.—80. XI. 1912), Neukamerun
(Houy); 1, Uba bis Madagali (24. IX.—8. X.), Adamaua (Glauning);
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 135
23, Toreba (25. III. 09) (Riggenbach); 4, Benu& oberhalb Garua
[1. VII. 1909] (Riggenbach); 1, Adamaua (W. Edlinger).
Durchschnittlich zierlicher und kleiner als 1. bis 7. In der
Skulptur der Flügeldecken und der Halsschilder den Übergang
darstellend von den Guineaformen zu den mir bekannten des
westlichen und nordöstlichen Kongostaates und der folgenden.
Die Halsschildskulptur wieder etwas feiner als bei den vorher-
gehenden. Die Tuberkeln der Flügeldeckenhauptreihen kleiner,
feiner und niedriger, meist langgestreckt, oft kettenförmig, die
der ersten Hauptreihe erst am Abfall nach hinten zugespitzt, die
der zweiten Hauptreihe meist schon an der Basis oder wenigstens
gleich dahinter bereits zugespitzt (allerdings das erst, wenn das
Tier abgerieben ist, wie das Edlingerstück). Die Tuberkeln stehen
hinten und außen wie bei der vorigen. Große sekundäre Tuberkeln
sind auf den Intervallen zwischen Naht und Hauptreihen deutlich
höchstens bei den $2 eingeschoben, wo sie zuweilen auf eine kurze
Strecke auf der Scheibe zu dreien oder vieren fast kettenförmig
hintereinanderliegen. Trotzdem tritt auch dann, wie bei allen
anderen Individuen die Grundskulptur der Fläche doch immer
mehr ganz in den Vordergrund, die aus zahlreichen unregelmäßigen,
im großen ganzen quergestellten Runzeln und den dazugehörigen
Erhabenheiten besteht. Diese Erhabenheiten enden stets mit
kleinen glänzenden, konischen Spitzen.
10. M. punetieollis m.
Fundangabe: B. M.: 4, Garua am oberen Benu£ [12.—19. IV.
1909] (Riggenbach).
Diese Form zeigt unter allen echten Macropoda die feinste
Halsschildskulptur, bei allen anderen Arten haben wir eine dicht
mit zu Runzeln verbundenen, sehr groben Punkten besetzte
Fläche, die allerdings besonders auf der Scheibe unregelmäßig
geformte, meist längsgerichtete glatte Stellen tragen kann, hier
sehen wir bei der Betrachtung mit bloßem Auge in erster Linie
die Punkte und merken erst bei Anwendung der Lupe, daß auch
jene Runzelbildungen viel flacher und feiner vorhanden sind.
Der Vorderrand ist auffallend deutlich hell goldig bewimpert.
Diese Art zeigt einen auffallend starken, breiten, abgeflachten,
am Ende abgerundeten Prosternalfortsatz, viel stärker als ihn 1.
hat und anders geformt, mehr JaueHlermie: Die Flügeldecken
zeigen an Stelle der Haupttuberkelreihen 2 unregelmäßig ver-
bogene (durch Zusammenfließen der schmalen Tuberkeln) schmale
erhabene, glänzende Rippen, von denen die innere sich am Abfall,
die äußere, hier und da stärker als die innere verzogene schon
früher in mehr oder weniger getrennt stehende, nur wenig zu-
gespitzte Tuberkeln auflöst. Spuren einer sekundären Tuberkel-
reihe zwischen Naht und 1. Rippe sind zumal an der Basis zu er-
kennen, hinterwärts zeigen sie sich noch in mit der ersten Rippe
quer zusammengeflossenen, unregelmäßigen, ‘glänzenden, - er-
7. Heit
136 Dr. H. Kuntzen:
habenen Stellen. Die Marginalkarina "besteht hinten wohl aus
Tuberkeln, ist aber im ganzen eine konforme Carina, und die
Tuberkeln hinten sind auch nicht sägeartig zugeschärft wie sonst.
Die Fühler sind auffallend kurz analog den mir leider unbekannten
Arten. 2. und 3., das Glied 3 kaum um die Hälfte länger als Glied 2,
nicht doppelt so lang oder darüber lang wie 2. Die Grundskulptur
der Flügeldecken ist gegenüber der vorhergehenden erheblich ver-
feinert, die glänzenden konischen Spitzchen sind in ihr sehr fein,
oft deutlich, zuweilen auch verschwunden. Der Halsschild ist
seitlich mehr gerundet als bei den vorhergehenden Formen.
11. M. marquardseni m.
Fundangabe: B. M.: 1, Dara Ina und 1, Madagali bis Dara,
Kamerun-Hinterland (Marquardsen).
Der vorigen nahestehend. Der Prosternalfortsatz in der
Mitte zwischen 1. und 10. Der Seitenrand ebenso wie bei 10.
Die Fühler etwas gestreckter als bei 10, Glied 3 im Verhältnis
etwas länger als bei 10. Die Runzelung der Halsschildober-
fläche auch mit bloßem Auge deutlich erkennbar. Die Tu-
berkeln der inneren Hauptreihe auf der Scheibe nahezu oder ganz
zur Rippe verbunden und schmal und gestreckt, die der äußeren
Reihen zwar gestreckt, aber kaum verbunden, eher oft weit ge-
trennt; vom Abfall an werden alle Tuberkeln der Fläche, die der
Marginalkarina schon in der Mitte nach hinten, wenn auch un-
deutlich zugespitzt, so daß die Sägehaftigkeit der Hinterhälfte
der Carina noch eben zu merken ist. Sie vermittelt zwischen 10
und den vorhergehenden.
12. M. maeulieollis Oued.
Fundangabe: Malange (v. Mechow, nach Quedenfeldt).
B. M.: 4, Malange (v. Mechow); 10, Pungo Andongo (v. Mechow);
1, Malange (Schütt); 3, dt. (Pogge); 3, Stanleypool (Teusz, durch
Staudinger); 2, Salvador, Kongo (R. Büttner); 3, Kimpoko,
Kongo (R. Büttner); 3, Angola (ex Coll. Thieme ?).
Ich verweise auf die ausgezeichnete Beschreibung Queden-
feldts, der auch die Charaktere, die $ und @ in der Gattung all-
gemein auszeichnen, erwähnt.
13. M. chiyakensis m.
Fundangabe: B. M.: 3, Chiyaka-Distrikt (20. VII. 05), Angola
(Wellman, durch W. Horn).
Der vorigen sehr nahe. Größe ebenso. Der Prosternalfortsatz
etwas plumper, hinten weniger nach innen gebogen, am Ende fast
oder ganz abgestutzt. Die Flügeldecken nicht mit Wellenrippen,
sondern mit Ketten untereinander schmal verbunden, gestreckte
Tuberkeln, etwa von der Grobheit der der M. houyi. Die Race
deckenrippung etwas gröber.
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 137
14. M. seineri m.
Fundangabe: B. M.: 3, Mabulafur bei Kangara (5.—7. IX.
05), Britisch-Betschuanaland (Seiner); 2, Sambesiufer von Se-
scheke bis Katima-Molilo (20. VIL.—1. VIII. 05) Nordwestrhodesia
(Seiner); 1, Sumpfgebiet des Maschi von Sambala (Deutschsambesi)
bis Kaunga (Westbarothe, Angola) ‚[8.—15. VIII. 05] (Seiner);
1, periodisches Sumpfland des Okawango längs des Mabularandes
(28. VIIL.—5. IX. 05), Deutsch-Südwestafrika und Britisch-
Betschuanaland (Seiner). -
Größer als 12. und 13. Prosternalfortsatz wie bei 12. Skulptur
der ‚Flügeldecken und des Kopfes erheblich gröber. Die Rippen
der Flügeldecken entweder gerade durchgezogen oder als gerade
verlaufende Ketten von hintereinander verbundenen Längs-
tuberkeln, die mehr oder weniger grob sein können, ausgebildet.
15. M. detrita m.
Fundangabe: B. M.: 1, periodisches Sumpfland des Oka-
wango längs des Mabularandes (28. VIIL.—5. IX. 05), Deutsch-
Südwestafrika und Britisch-Betschuanaland (Seiner), 2, Sambesi-
ufer von Sescheke bis Katima-Molilo (20. VIL.—1. VIII. 05),
N.-W.-Rhodesia (Seiner).
So groß wie 14. Prosternalfortsatz mit parallelen Seiten, sehr
groß, hinten sehr breit gerade abgestutzt. 3. Fühlerglied verhältnis-
mäßig kürzer als bei der vorigen. Kopf wie 14, Halsschild etwas
gröber, aber flacher skulptiert als wie bei 14. Die Grundskulptur
der Flügeldecken wie bei M. houyi. Die Tuberkeln sehr flach und
breit, oft um ihre eigene Länge oder mehr voneinander getrennt,
auf den Zwischenrinnen, vor allem den zwischen der Naht und
der ersten Hauptreihe stets noch eine eingeschobene Reihe fast
oder ganz denen der Hauptreihe gleichender Tuberkeln, die beim
schmalen & naturgemäß weniger stark entwickelt sind als beim
breiten 9.
16. M. zambesiana m.
Fundangabe: B. M.: 6, Deutsch-Sambesigebiet [IX. 06]
(Seiner); 1, Livingstone [22. IX. 06] (Seiner).
So groß wie, 15, mit der sie den Prosternalfortsatz und die
Skulptur von Kopf und Halsschild, der hinten etwas mehr ein-
gezogen ist, teilt. Die Flügeldecken im & Geschlecht sehr grob
skulptiert, die Tuberkeln hoch und auf dem ganzen Abfall nach
hinten zugespitzt, bei den 22 schmäler als bei der‘ vorigen. In
beiden Geschlechtern untereinander mehr genähert als bei ihr.
Die Grundskluptur des 2 ebenso wie bei 15. Ein Stück von Bulu-
wayo (Le Doux, B.M.) ist größer und schlanker, aber kaum allein
genügend, um Unterschiede zu gewinnen. ’ ieses Stück könnte
sich auf M. inaequalis Fährs. beziehen.
17. M. serobipennis Haag
Fundangabe: Damaraland und Ngamisee (nach Haag),
Neubarmen in Damaraland (nach Haag), Damaraland (nach
7. Heft
138 Dr. H. Kuntzen:
Peringuey, 1885, W.C. Palgrave), Damaraland und Betschuana-
land (nach Peringuey, 1892), Amboland (nach Dohrn, 1884).
B. M.: 1, Ngamisee (Wahlberg); 1, Chausefeld (15.—17. I. 07),
Nordwest-Betschuanaland (Seiner); 2, Herero (Mission); 27, do.
(Lübbert) ;3, do. (Minner) ; 1, Omaheke [IX.—X. 1904] (v. Trotha);
13, Windhuk [III. 03] (Techow); 3, do. (Heller); 1, Tsumeb (Hei-
mann); 3, Outjo (Langheld); 3, do. (Westphal); 5, Okahandja
(Casper); 5, do. (Peters); 2, Otjosondu (Casper); 2, Otjosondu bis
Kub (Casper); 1, Omaruru (Volkmann).
Zu M. scrobipennis Haag (Boh. in litt., wie Allard 1885 fest-
stellt) sind synonym, wie aus den Beschreibungen und dem Ver-
gleich aus dem reichen Material, das mir vorliegt, folgt: M. lurida
Haag (auf das @ hin beschrieben) und M. fettingi Haag (auf das
d hin beschrieben). Die Seitenberandung des Halsschildes ist
absolut individuell vorhanden oder fehlend. Ferner sind synonym:
M. (Metriopus) hottentotta Dohrn 1884, p. 184 und 180 (welche Seite
bei Gebien nirgends zitiert ist!) [cf. p. 130) und M. fossulata
Peringuey 1885. Peringuey erwähnt dann M. inaequalis Fährs
(Trans. South Afr. Phil. Soc. VI, 2, 1892, p. 49, No. 282, welches
Zitat wiederum bei Gebien fehlt!) von Damara- und Betschuana-
land, in welch ersterem nur die M. scrobipennis Haag vorkommt.
Er hat also die M. inaegualis Fährs., die doch eine nicht zu ver-
kennende Beschreibung hat, falsch bezogen, hätte allerdings dann
auch billigerweise (cf. auch p. 131) seine eigene M. fossulata zu
der M. inaequalis Fährs. synonym setzen müssen, was allerdings
falsch gewesen wäre. Eine Rassenbildung kann ich bei der Art
trotz ihres großen Verbreitungsgebietes nicht wahrnehmen. Die
Angabe Peringueys: M.lurida Haag vom Sambesi (Trans. South
Afr. Phil. Soc. 1892, p. 49, No. 230) ist wahrscheinlich Falsch-
bestimmung. Sie wird sich auf eine der Formen 14 bis 16 oder
auf eine neue Form beziehen.
18. M. nassata Er.
Fundangabe: Benguella (nach Erichson [Einleitung zu seiner
Arbeit]: Großbendtner, nach Haag, Dohrn, Allard und Fairmaire).
B. M.: 1, Benguella (Großbendtner, Erichsons Type); 3, do. (durch
Chevrolat).
Synonymen sind M. mouffleti Haag, wie aus der Beschreibung
unmittelbar folgt, und ebenso M. (Metriopus) perforata Fairm.
(cf. p. 131). Die Art ist von Haag zu Macropoda gebracht worden
(1875).
19. M. mossamedina m.
Fundangabe: B. M.: 1, Mossamedes (Dr. Lascke).
Den vorigen in der Form aller Teile gleich, doch zwei breite,
sich nach außen und vorn erweiternde vertiefte Stellen jederseits
der Mitte der Halsschildbasis unskulptiert. Die Flügeldecken mit
einem sehr weitmaschigen Netz auf der Scheibe, das dadurch ent-
steht, daß das Netz der Grundskulptur fast ganz reduziert ist auf
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 139
bloße Queradern, die die Naht und die erste Hauptrippe und die
erste und zweite Hauptrippe verbinden.
20. M. retieularis Gemm. & Har.
Fundangabe: Tette, Mozambique (nach Gerstaecker: Peters,
die Typen); Mozambique (nach Allard: Brüsseler Museum, Coll.
Fairmaire, Coll. Allard); Sambesi und Limpopo (nach Peringuey,
1892). B. M.: 4, Tette (Peters, die Typen Gerstaeckers); 15,
mittlerer Sambesi, Mozambique (Tiesler) ; 7, Chifumbasi (XII. 04—
I. 05 und IV. 05), Mozambique (Tiesler).
Über die Art ist mancherlei Falsches geschrieben worden.
Zunächst sind alle Angaben über ihr Vorkommen in Deutsch-
Ostafrika, z. B. Fairmaire 1887, falsch. Es handelt sich in solchem
Falle stets um andere Formen von Macropoda (cf. Kolbe 1895).
Die Angabe Limpopo von Peringuey 1892 muß auch etwas skep-
tisch betrachtet werden, da Peringuey die Macrododa nicht ge-
nügend gekannt hat, und kann sich möglicherweise auf Stücke
beziehen, die von den Sambesistücken verschieden sind und viel-
leicht dann zur M. inaequalis Fährs. gehören, die allerdings der
M. rveticularis nach der Beschreibung sehr nahe stehen dürfte,
wenn sie nicht sogar mit ihr synonym ist. Allard 1885 scheidet
die M, inaequalis nur sehr schwach von der vorliegenden. Er sagt
über die M. reticularis (übersetzt): ‚„Halsschild querer, seitlich viel
gerundeter, mit zwei großen quergestellten Gruben auf der Scheibe;
die Hauptrippen der Flügeldecken wohl deutlicher.“ Nach dem
großen Material von fast einem Fundort, das ich vor mir habe, ist
auch nicht eine einzige dieser Angaben von irgendwelchem Wert.
Um so verdächtiger wird es mit der M. inaegualis, von der Allard
wohl nur wenige Stücke gehabt hat, die sich auch gar nicht einmal
sicher auf sie zu beziehen brauchen.
20a. M. inaequalis Fährs.
Fundangabe: Caffraria im weitesten Sinne (nach Fähraeus:
Wahlberg); Caffraria (nach Allard) und Südafrika (nach Allard:
Coll. Allard).
Siehe die Bemerkungen bei 20. Möglich ist also die Synonym-
heit dieser Art mit der 20. Auch Fähraeus’ Diagnose spricht nicht
dagegen.
21. M. hartmanni m.
Fundangabe: B.M.:1,In den Berggegenden des Fungj-Gebiets
(zwischen blauem und weißem Nil, etwa im 34° östl. L. und 12—13°
nördl. Br. Hartmann).
Große Art, doch kleiner als 1. Auffallend platte Form (9).
Halsschild seitlich, stark gerundet, verhältnismäßig breit und flach.
Oberflächenskulptur noch etwas feiner als bei 17, mit feiner er-
habener Mittellinie. Flügeldeckengrundskulptur etwa wie bei
M. riggenbachi, die Tuberkeln in 8 Reihen: 1. sekundäre Reihe
zwischen Naht und 1. Hauptreihe, etwa 9 Tuberkeln von der
7. Heft
140 Dr. H. Kuntzen:
Basis bis zum Abiall, 2. 1. Hauptreihe: etwa 11 Tuberkeln von
vorn bis hinten, 3. Reihe zwischen 1. und 2. Hauptreihe, 6-9 Tü-
berkeln (kleine und größere), 4. 2. Hauptreihe, 11—12 Tuberkeln,
5. unregelmäßige Außenreihen bis zum Marginalkiel, von denen
die zweite ungefähr von der Schulter bis zum Abfall verläuft, wo
sie in No. 4 einmündet, die erste besteht aus 3—4, die zweite aus
8—9, die dritte und vierte aus ebenso gestellten und aussehenden
Tuberkeln. Die Tuberkeln sind alle gestreckt, auf den beiden
Hauptreihen einander sehr genähert und besonders langgestreckt
in der Querrichtung sind die Tuberkeln der benachbarten Reihen
etwa eine engere Breite oder mehr getrennt. Der Prosternal-
fortsatz ist tief eingesenkt nach innen, also nicht deutlich. 3. Fühler-
glied doppelt so lang wie das 2.
22. .M. schweinfurthi m.
Fundangabe: B. M.: 2, Semnio, Njamnjam (Bohndorff); 1;
Djur, (Schweinfurth). |
‚Außerlich stark skulptierten Stücken der 20. Art sehr ähnlich:
Doch sofort durch den tief eingesenkten Prosternalfortsatz; (der
also fehlt) von ihr unterscheidbar. Halsschild schmäler, mit glatter,
meist feiner, erhabener Mittellinie. Auf den Flügeldecken. der
Grundskulptur weniger retikuliert, mehr aus feinen Höckern mit
konischer Tuberkelspitze und den Senkungen zwischen ihnen, die
nicht so deutlich furchenartig netzförmig sind wie bei 20, bestehend.
Die groben Tuberkeln ähnlich, mehr in die Länge gezogen, zwischen
2. Hauptreihe und Außenkiel auf der vorderen Hälfte der Flügel-
decken weniger ausgeprägt oder fehlend. Der Abfall der, Flügel-
decken bis zur Spitze nicht so steil (entsprechend bei .g und 9):
23. M. graueri m.
Fundangabe: B. M.: 3, 50 km östlich von Kasongo (Kongo-
staat, am Lualaba), Urwald [I. 1907] (Grauer).
Nahe 12. Doch der Prosternalfortsatz plump, breit, parallel-
seitig, hinten abgestutzt und auf das Mesosternum übergreifend.
Halsschild mit je einem flachen grubigen Eindruck jederseits des
Mittelteils der Scheibe und etwas feiner skulptiert. Die Skulptur
der Flügeldecken sehr ähnlich, doch beide Hauptrippen feiner und
niedriger am Abfall, die zweite auch zuweilen schon vorn in einige
weit entfernte Tuberkeln aufgelöst. Zwischen Marginalkiel und
2. Hauptreihe fehlen jegliche Tuberkeln. Von Gebien (Erste
deutsche Zentral-Afrika-Expedition, Tenebrioniden) ist diese Form
ausgerechnet als M. tuberculifera Kolbe bestimmt worden, mit der
sie auch ganz und gar keine Beziehungen hat. Die Stelle muß also
entsprechend berichtigt werden.
23a. M. spec.
Fundangabe: 1, Albert-Edward-See (nach Gastro: Casati).
Diese Form wird wahrscheinlich der vorhergehenden sehr
nahestehen; Gestro (Ann. Mus. Genov. 35, 1895) hat seine mir
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d.'trop. u. südl. Afrika. 141
unbekannte Form auf M. boyeri ‚Sol: bezogen, was sicherlich irı*
tümlich ist und durch den Mangel an ausreichendem Material ver-
schuldet ist.
24. M. tanganyikana m.
Fundangabe: B. M.: 1, Tanganyikasee (P. Reichard).
Die Form ist, da Reichard sowohl bei Karema wie etwa bei
Mpala also am West- und Ostufer des Sees und im Kongostaat
bis zum Upembasee gesammelt hat und die genaue Etikettierung
vernachlässigt worden ist, geographisch nicht einwandsfrei fest-
zulegen. Aus der nächsten folgt, daß die im Habitus mehr kongo-
staatlichen Elemente auf das Ostufer des Tanganyika noch über-
gehen. Doch glaube ich sicher, daß diese Form, die der No. 23
sehr nahe steht, vom Westufer, vielleicht noch eher mehr dem
Innern entstammt. Von der vorigen nur verschieden durch die
Durchgeführtheit beider Hauptrippen, die außerdem stellenweise
wellenförmig verzogen sind dadurch, daß sich auf der 1. Haupt-
rippe in der Mitte etwa, auf der 2. Hauptrippe von der Basis bis
zum Abfall flache gestreckte Tuberkeln abwechselnd von beiden
Seiten an die Rippe anlehnen und zugleich die Rippe selbst zu
sich hin etwas ablenken.
25. M. kakomensis m.
Fundangabe: B. M.: 14, Kakoma am Tanganyika (25.—26.
IX. 99), Kongostaat (Glauning).
Die Halsschildskulptur gröber als bei den beiden vorher-
gehenden. Jederseits der Mitte eine breitere, glatte Längsstelle.
Die Flügeldecken mit gleicher‘ Grundskulptur, doch mit etwas
ovalen. Tuberkeln, deren Stellung auffallend ist: in der 1. Haupt-
reihe meist nur einige wenige auf der Scheibe, die weit getrennt
sind (4—6), in der 2. Hauptreihe sind sie gestreckter und wie ge-
spritzt, mit dem dicken Teil nach hinten gerichtet und stehen fast
rippenartig; zwischen Marginalrippe und 2. Reihe sind 1 (S) bis
2 (2) Tuberkelreihen eingeschoben, von denen die 2. nahe an der
Marginalrippe, die 1. mehr der 2. Reihe näher steht und meist
etwa 2—3 Punkte enthält; eine dieser beiden Reihen kann fehlen.
Auf. dem Intervall zwischen Naht und 1. Reihe fehlen zuweilen
abgesehen von der Basis Tuberkeln, oder diese sind mit der Naht
verschmolzen, zwischen 1. und 2. Hauptreihe sind oft 2—3 Tu-
berkeln reihenartig eingeschoben, deren erste dann aber, fast
immer etwas vor der Mitte steht. Am Abfall und seitlich nach
hinten werden alle Tuberkeln dornig, wie fast bei allen Arten,
Von den mit Tuberkeln versehenen Tieren fällt, diese, Form
durch die Zerstreutheit der Tuberkeln auf der Flügeldeckenscheibe
recht auf. Der. Prosternalfortsatz ist breit und lang, fast parallel-
seitig, hinten etwas stärker verengt oder sogar breit abgestutzt,
zuweilen etwas nach innen eingedrückt. Die Gestalt ist besonders
bei, den 2? kurz und gedrungen.
7. Heft
142 ° Dr. H. Kuntzen:
26. M. fipana m.
Fundangabe: B. M.: 5+2, Msamwia, Südufipa, Südoöst-
Tanganyika (Fromm); 3 +5, Kitumgulu [V. 09] (Fromm).
Sehr variabel in der Flügeldeckenskulptur, die der der M. ve-
ticularis Gemm. sehr nahe kommt, der sie äußerlich überhaupt
nahe steht. Die Beziehungen zu den 3 vorhergehenden sind aber
sicherlich in Wirklichkeit größer, wenn auch nicht so auffallend.
Der Halsschild ebenso fein skulptiert wie bei jener, doch hinten
weniger eingezogen und nach vorn gerade verengt, die seitliche
Rundung weniger ausgesprochen (natürlich immer entsprechend
bei d und 2). Die Flügeldeckengrundskulptur wie bei den vorher-
gehenden, selten gröber. Die Tuberkeln nie in Rippen zusammen-
geflossen, stets einzeln stehend, aber von äußerst wechselnder
Form, bald schmal und langgestreckt, so daß man feste Ketten-
rippen hat, bald rund und breit, schon auf der Scheibe etwas zu-
gespitzt, die Grundskulptur ist um so reicher, je runder, gröber
die Tuberkeln sind. Der feiner skulptierten Form gehören 5 und 3,
der rauheren (forma rudis m.) 2 und 5 (siehe das + Zeichen) an.
Deutlich ausgeprägt ist bei beiden Formen, zumal aber der feiner
skulptierten, nahe dem Außenrandkiel eine meist ziemlich weit
nach hinten reichende Tuberkelreihe. Bei der rauhen Form sind
auf den Intervallen zwischen Naht und Haupttuberkelreihen im
hinteren Teil der Flügeldeckenscheibe noch einzelne kleinere oder
größere denen der Hauptreihe gleichartige Tuberkeln eingesprengt.
Der Prosternalfortsatz plump, hinten etwas eingesenkt, die Seiten-
ränder nach hinten mehr oder weniger konvergierend.
27. M. reichardi m.
Fundangabe: B. M.: 5, Tanganyikasee (P. Reichard); 2, Um-
gegend von Tabora (Diesener) ; 1, Tabora [3. VIII. 08] (P. Leupold);
3, do. (Wintgens); 1, Kombe-Unyamyembe [26. XI. 99] (Glau-
ning); 3, Ukaranga (6. VII. 97), N.-O.-Tanganyika (Ramsay &
Hösemann); 1, Mlagarassifluß in Uvinza [3.—4. XI. 99] (Glauning) ;
2, Udjidji [22. u. 27. IV. 97] (Ramsay & Hösemann); 1, Uvinza-
Mtaugebiet [1.—16. XII. 96) (Ramsay & Hösemann); 10, Konsi-
Uvinza [2. XI. 99] (Glauning); 3, Ugaga in Uvinza [7.—8. XI. 99]
(Glauning); 1, Urundi [15. Il. 97] (Ramsay & Hösemann); 7,
Gegend von Muansa (Dr. M. Schmidt); 4, Südost-Viktoriasee
(G. A. Fischer); 6, Ussumbwa, 1200 m, im Miombowald (X. 1911),
Ruanda (H. Meyer); 1, Urundi bis Ruanda (v. Langenn-Steinkeller).
Der ersterwähnte Fundort von Reichard ist mit ziemlicher
Sicherheit als Kakoma in Ugunda (südlich Tabora) anzunehmen.
Wie ich schon kurz vorher erwähnte, war die Etikettierung der
Böhm-Reichardschen Insektenausbeute ungenau durchgeführt.
Der Name M. reichardi ist von Kolbe gegeben, die Art aber seiner-
zeit von ihm nicht publiziert worden. So groß wie die vorher-
gehende, durchschnittlich gestreckter als sie, die Grundskulptur
so wie bei der rudis-Form, die Tuberkeln meist zahlreicher, hinten
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 143
auf der Scheibe meist stärker, konischer, vorn in den Hauptreihen
oft rippenartig verknüpft, sekundäre Reihe mit wenigen konischen
Tuberkeln, oft (bei & besonders) unausgebildet oder nur angedeutet.
Halsschild seitlich stark gerundet, viel gröber skulptiert, fast stets
mit einem großen glatten Längsraum jederseits der Mitte. Der
Prosternalfortsatz ziemlich variabel (aber nur individuell!), bald
sehr lang, fast spatelförmig, bis kürzer (bei dicken 9) und mehr
nach innen eingesenkt und hinten nicht breit gerundet oder ab-
gestutzt, sondern sogar ziemlich stark zugespitzt. Bei 2 22 verliert
sich die Grundskulptur durch diffusen Überguß des Sekrets über
die Flügeldeckenfläche. Die Tuberkeln bilden dann ein breit- und
flachrippiges Netzwerk, bei dem die Längsrippen stärker ausgeprägt
sind (1 Q vom Südost-Viktoriasee, 1 @ von Urundi bei Ruanda).
Die von Fairmaire 1887 aus Tabora erwähnte M. reticularis gehört
hierher. Kolbe (1895) weist daraufhin, daß M.reticularis in Deutsch-
Ostafrika nicht vorkommt, wie auch ich bestätigen kann.
28. M. bukobana m.
Fundangabe: B. M.: 1, Bukoba am Viktoriasee (Gudowius).
Das 1 2 fällt durch die Gedrungenheit seines Körpers und
die Skulptur vor der vorigen recht auf. Gebien hatte es als M.
nigrogemmala Fairm. bestimmt, die aber mit ihr nichts zu
tun hat (1. deutsche Zentralafrikaexpedition). Kopf und Hals-
schild gröber skulptiert als bei der vorigen, letzteres hinten
weniger eingezogen. Die Flügeldecken hoch gewölbt, ohne platte
Stelle auf der Vorderhälfte der Scheibe. Die Grundskulptur
außerordentlich fein, bei Betrachtung mit bloßem Auge von den
feinen, glänzenden, konischen, niedrigen Tuberkeln nichts zu
merken. Die Tuberkeln sind folgendermaßen entwickelt: bis zum
Abfall: beiderseits der Naht mit ihr verschmolzen 5—6; zwischen
Naht und 1. Hauptreihe eine Reihe Tuberkeln eingeschoben, in
der Reihe 6—7, die ungleich stark sind, und die, wenn sie
glatt sind (links 3, rechts 1, vor der Höhe der Wölbung) quer
zusammenfließen mit auf gleicher Höhe stehenden Tuberkeln der
Naht und der der ersten Hauptreihe; auf der ersten Hauptreihe
8—9 abwechselnd stärker und schwächer, bis zur Höhe der Flügel-
decken längs verbunden; zwischen 1. und 2. Hauptreihe eine Reihe
von 3—4 kräftigen Tuberkeln, die mehr oder weniger deutlich mit
denen der’beiden Hauptreihen verbunden sind; 2. Hauptreihe mit
13—15 gleichen, vorn dichteren, hinten zerstreuteren und dornig
werdenden Tuberkein von der Basis bis zur Spitze; außerhalb vor
der Marginalreihe, die hinten ziemlich dornig wird, auf dem vor-
deren Zweidrittel der Flügeldecken noch eine innere Reihe und 3—4
zerstreute und eine äußere aus 6—8 Tuberkeln bestehend, welche
letztere vorn miteinander kielartig verschmolzen sind. Prosternal-
fortsatz tief nach innen zurückgebogen, kurz und in einem stumpfen,
konischen Zapien endigend. Die Ouerverbindungen der Tuberkeln
auf der Vorderhälfte schließen mehr oder weniger deutliche Recht-
7. Heft
Pit .: Dr. H: Kuntzen:
ecke ein, die aus 4—6 quadratischen Waben der längs- und quer
alternierenden Grundskulptur bestehen.
29. M. rukwana m.
Fundangabe: B.: M.: 3, Rukwasee, Steppe [6. VII. 99]
(Glauning); 4, Rukwasee bis Maemiaberg [10.—19. VIII. 99]
(Glauning); 1, Rukwasee östlich Ukimbu [25.—27. VIII. '99]
(Glauning) ; 1, Kundi-Ukimbu [23. VIIl. 99] (Glauning).
Der nächsten sehr nahe. Die Flügeldeckengrundskulptur
weniger markiert als bei 26, aber mehr als bei 30. Die Tuberkeln
der Hauptreihen stets dicht gereiht, die der ersten Hauptreihe in
der Vorderhälfte längs verschmolzen und meist ein Höckerkiel,
der stets schmäler ist als bei der nächsten, bildend, hinten ent-
fernter. Die innere sekundäre Tuberkelreihe stets sehr wenig
ausgeprägt oder fehlend, die Tuberkeln der 2. Hauptreihe fast stets
wellig, in der Längsrichtung vor der Mitte und etwas dahinter
verschmolzen, so daß auf eine kurze Strecke ein völlig verzogener
Kiel entsteht. Die Tuberkeln allesamt kleiner im Umfange, oder
schmäler, meist auch (hinten zumal) schärfer zugespitzt. Die
Grubenskulptur am Seitenteil der Flügeldecken (eingeschlagener
Seitenrand) mehr markiert und gleichmäßiger. Der Prosternal-
fortsatz ist gleich dem der folgenden, doch stets (mit einer $ Aus-
nahme) 'nach hinten leicht verschmälert, während er bei 30 fast
stets parallelseitig oder sogar verbreitert ist.
30. M. tubereulifera Kolbe
Fundangabe: B. M.: 25, Mpwapwa (5., 7. und 9. VI. 1890),
Ugogo (Stuhlmann); 6, do. [I. 99] (Kannenberg); 8, do. [I.—II. 94
u. 15. X. 93] (Böhmer); 7, Ugogo (v. Beringe & Jost); 2, Mgera
(31. V.=3. VI. 93), Unguu (O. Neumann); 2, Mgera bis Burunge
(Juni 93), Massai-Nyika (0. Neumann); 2, Burunge (Ende VI. 93),
Massai-Nyika (0. Neumann); 1, Massai (Werther); 1, Wembaere-
graben [16.—18. XTI. 99] (Glauning) ; 1, Wembaeresteppe [18.—19.
XII. 99] (Glauning) ; 1, Kilimatinde (Dr. Stolowski); 1, do. (Küster).
Unter den erstgenannten die Typen Kolbes (8. sind: näher
bezeichnet).
31. M. issansuana m.
Fundangabe: B. M.: 2, Issansu bis zur Nyaraastation
[29. XII. 99—4. I. 1900] (Glauning).
Halsschild und Flügeldecken auffallend stark geglättet, so
daß die Grundskulptur fast feblt. Sie äußert sich nur noch in
groben Punkten oder (hinten und seitlich) in breiten flachen Falten.
Jegliche Tuberkulation der Grundskulptur fehlt. Die Tuberkeln
der Hauptreihen auf dem Rücken sehr flach, längs breit verbunden
und eine flache Höckerrippe bildend oder fast vollkommen fehlend.
Am Abfall werden sie hoch und spitzig wie bei 29.
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 145
32. M. massaica m.
Fundangabe: B. M.: 4, Umbugwe bis Manjarasee [5. XI. 93]
(0. Neumann); 2, Manjarasee [XI. 93] (0. Neumann); 1, Dalalaui
(13.—14. XII. 93), Nordmassai (O. Neumann); 2, Mgogo (6. XII. 93)
Nordmassai (0. Neumann); 1, Guruiberg (Anfang X. 93), nord-
westlich von Irangi (0. Neumann); 8, Meruberg (Abel); Gseke
[31. V. 92] -(Stuhlmann); 1, Aruscha am Meru [19.—24. X. 04]
(Uhlig) ; 1, Kware-Moschi [7.—14. XI.04] (Uhlig); 1, Kilimandjaro,
Meru, Steppe (Uhlig); 2, Massai (Werther); 1, Hohenlohegraben
[17. IV. 07] (Methner); 1, Vulkan Ol Diani, auf grasigem Plateau,
2500 m hoch [28. IV. 1907] (Methner).
Die Skulptur des Halsschildes gröber punktiert und wulstiger
als bei 30. Die Grundskulptur ausgeprägt. Die Tuberkeln beim 2
sehr niedrig, entfernter, weniger miteinander verbunden (deshalb
auch von Kolbe als M. nigrogemmata Fairm. bestimmt!), nur in
einem Falle erhaben und darum wellenförmig verzerrt, miteinander
auf dem vorderen Teil der Scheibe verbunden, so daß ein Wellen-
kiel entsteht; sekundäre Tuberkelreihen (Tuberkeln erheblich
kleiner als in den Hauptreihen) beim 2 stets ausgeprägt; beim
die Tuberkeln verhältnismäßig stärker ausgebildet, sekundäre
Tuberkelreihen wenig ausgeprägt (bald hier und da 1 Tuberkel)
oder sogar (besonders die innere) fehlend. Prosternalfortsatz beim
3 wie bei der vorhergehenden oder leicht nach innen gebogen,
hinten stets breit abgerundet, seltener mehr wie beim 9; beim
O kürzer, nach unten weggebogen, nach hinten schnell verschmälert
und fast immer stumpf konisch endigend. Das eine Stück (9)
vom Ol Diani (unmittelbar nordöstlich des Nordostendes des
Eyassisees) ist auffallend zwerghaft, wohl eine Hochgebirgsiorm.
Ich nenne sie forma methneri m.
33. M. baccata Gerst.
Fundangabe: B. M.: 1, Jipesee (v. d. Decken, die Type
Gerstaeckers); 1, Massaisteppe [Nov. 99] (Schillings); 1, Marangu
(Kretschmer) ; 1, Dschalasee, 800 m hoch (4. IX. 94), Kilimandjaro
(Kretschmer); 2, Sogone, Nordusambera, Massaisteppe (Forst-
assessor Krüger).
34. M. uhligi m.
Fundangaben: B. M.: 1, Kilimandjaro, Meru, Steppe (Uhlig).
Der Halsschild feiner punktiert als bei 31. Die glatten Stellen
jederseits auf der Scheibe neben der Mitte kaum angedeutet. ‚Die
Flügeldecken mit flacheren Tuberkeln, die in den 4 Haupt- und
sekundären Reihen der Scheibe dicht aneinandergedrängt sind und
ineinander in der Längsrichtung übertließen.
35. M. neumanni m.
Fundangabe: B. M.: 1, Nguruman (XII. 93), Wassergraben
nördlich vom Manjarasee (0. Neumann); 2, Dalalaui (17. XII. 93),
Nordmassai (OD. Neumann); 1, Mabokoni (30. XII. 93), Nordmassai
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 7. 10 7. Heft
146 | Dr. H. Kuntzen:
(0. Neumann); 15, Kilimandjarosteppe (Uhlig); 1, Kilimandjaro,
Meru, Steppe (Uhlig); 4, Natronsee N. [18.—21. IX. 04] (Uhlig).
Die glatten Stellen auf dem Halsschild umfangreicher, die
Punktierung meist etwas stärker als bei 31 und entiernter; die
Tuberkeln der Hauptreihen auf dem vorderen Teil der Scheibe
stets längs verbunden und meist auch durch schmale Querbrücken
überfließend zu den oft zahlreichen der beiden ersten sekundären
Reihen.
36. M. foveipennis Haag
Fundangabe: B. M.: 39, Sansibar (wahrscheinlich alle Kitui!)
(Hildebrandt, auch nach Haag-Rutenberg, der seine Tiere vom
B. M. bekommen hatte).
Haag-Rutenberg hat 1879 (p. 411) seine Art wieder ein-
gezogen und zu Gerstaeckers synonym gestellt. Es sind aber
deutliche Unterschiede da. Die Punktierung des Halsschildes ganz
gleichmäßig, glatte Räume fehlen ganz oder sind eben minimal
angedeutet. Punktierung sehr fein. Die Haupt- und Nebenreihen
auf der Scheibe der Flügeldecken ganz gleichmäßig ausgebildet,
manchmal an dem Außenabfall nicht ganz so gleichmäßig, so daß
die Flügeldecke vorn mit 6—8 (d—$) gleichmäßigen Reihen von
Tuberkeln besetzt sind.
37. M. wituana m.
Fundangabe: B. M.: 1, Pokomonie in Witu (Denhardt).
Flügeldecken auf der Scheibe mit 4 ganz gleichmäßig ge-
stalteten Reihen vonTuberkeln, die in derLängsrichtung zu Höcker-
rippen miteinander verbunden sind und auch quer miteinander
kommunizieren. Die Tuberkelreihen lassen nur schmalen Raum
zwischeneinander und schließen durch die Querbrücken auf dem
vorderen Teil der Scheibe einzelne grobe Grubenpunkte ein; nach
hinten und außen werden die Tuberkeln stärker und spitzig, auf
.der Scheibe sind sie niedrig. Der Halsschild nur zerstreut und un-
gleichmäßig punktiert, mit mehreren umfangreichen glatten
Stellen.
38. M. multiplieata Fairm.
Fundangabe: Region der Ostküste Afrikas um 1° nördi. Breite
herum (nach Fairmaire: v. Höhne!).
Nach der Beschreibung ist sie das Extrem der Gruppe der
Formen 32—37, da die Flügeldecken nahezu ‚‚clathrata‘‘ sind.
Wahrscheinlich liegt der Fundort nach dem Kenia zu.
39. M. regneri m.
Fundangabe: B. M.: 15, Daressalaam, Pangani und Hinter“
land (Regner); 2, Fundort ? (Coll. Thieme); 4, Deutsch-Ostafrika
(? Gegend von Morogoro oder Mkattadistrikt) (Schönheit).
Alle drei Formen der drei Fundgebiete sind nicht ganz gleich,
doch unzweifelhaft aus der nächsten Nachbarschaft voneinander
und stammen aus dem Dreieck, dessen Südseite vom Ruaha-
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 147
Rufidjital, dessen Ostseite von der Küste bis etwa nach Pangani
nördlich und dessen Westseite von den Randgebirgsterrassen von
Unguu und Usagara gebildet wird. Ihre morphologischen Be-
ziehungen weisen auf M. reticularis hin; von den Formen 40, 41,
42 gilt dasselbe. Halsschildskulptur erheblich gröber als bei
M. veticularis, runzlig und wulstig. Der glatte Raum fast immer
erhaben. Flügeldecken: Grundskulptur etwas gröber; die Quer-
runzeln laufen meist fast durch das ganze Intervall zwischen Naht
und 1. Hauptreihe und 1. und 2. Hauptreihe; die Tuberkeln der
Hauptreihen sind fast stets erheblich zahlreicher; die der Neben-
reihen stets, oft zahlreich entwickelt; alle Tuberkeln sind erheblich
gröber und stärker konisch, zumal hinten; infolge der Größe und
Stärke finden im Basalteil in der Längsrichtung Verschmelzungen,
oft aber auch in der Quere solche statt, die dann eine wegen ihres
geringen Umfanges wenig ausgeprägte Querneigung zeigen. Das
Extrem erreicht die von Schönheit gesammelte Form, die durch-
schnittlich größer und mit sehr starken, äußerst hohen Tuberkeln
ausgerüstet ist (forma schönheiti m.).
40. M. makondana m.
Fundangabe: B. M.: 2, Lindi (0. Werner); 1, Lukuledi (durch
Ertl-München); 3, Newala-Nkunya-Ntschitschira [17.—19. XII.
10] (Grote); 5, Ntschitschira, Rovuma [13.—14. XII. 10] (Grote).
Durch die Halsschildskulptur der vorigen sehr nahe, doch ist
sie eher noch etwas rauher. Die glatten erhabenen Felder sind
etwa genau in der Mitte der Scheibe, im allgemeinen durch die
schmale Mittellinie etwas getrennt, während sie bei der vorigen
durch grobe Punkte noch beiderseits der Mitellinie weit getrenit
sind. Die Skulptur der Flügeldecken gleicht fast völlig der der
M. reticularis. Die Tuberkeln sind ebenso verteilt, doch durch-
schnittlich etwas stärker.
41. M. hintzi m.
Fundangabe: B. M.: 4, am Lukuledi im Innern (durch Hintz-
Südende).
Die Halsschildskulptur völlig die der M. veticularıs. Die Flügel-
decken mit sehr stark erhabenen, schon mehr .höckerkielartigen
Tuberkelreihen; sekundäre Tuberkelreihen fehlen auf der Scheibe
oder sind eben angedeutet (in einem Falle).
42. M. ngonica m.
Fundangabe: B. M.: 1, Ssongea in Ungoni (Stierling); 2,
Neuhelgoland (XII. 99), Nordost-Nyassasce (Fülleborn); 1, Ubena-
Langenburg [IV. 99} (Goetze).
Die Halsschildskulptur ähnlich der der 40; doch die Seiten-
ränder weniger stark gebogen. Die Flügeldecken einzig in ihrer
Art, mit je zwei sehr stark erhabenen welligen Rippen an Stelle
der Tuberkelreihen, die sich erst etwas hinter dem Kt, in Cpyugp,
nicht ‚sehr. erhabene Tuberkeln. ‚auflösen; VE ll
10* i. Heit
148 Dr. H. Kuntzen:
43. M. nigrogemmata Fairm.
Fundangabe: B. M.: 1, Kilimatinde (Clauß); 1, Ugogo bis
Unjamwesi, 1100—1200 m (Marschall); 4, Deutsch-Ostafrika
(Coll. Thieme).
Die Angabe Fairmaires ‚„Zanzibar‘‘ ist naturgemäß nichts-
sagend, da das alte Sultanat Zanzibar von Lindi bis zum Dana-
land und weit in das Innere reichte. Die Beschreibung paßt in
auffallender Weise gerade zu der vorliegenden Form, die bei
Kilimatinde mit der M. tuberculifera Kolbe zusammenstößt, die
dem Kreise der Massaiformen angehört, während sie selbst dem
der Nyassa-Uhehe-Usagara-Terrassen-Formen angehört und den
nördlichsten Ausläufer dieses Formenkreises darstellt. Daß gerade
diese Form von Fairmaire beschrieben ist, dafür spricht auch
die Lage vom Kilimatinde an der damals meistgebrauchten Reise-
route in den östlichen Kongostaat, wo er einer der Hauptrast-
plätze gewesen ist.
An die M. nigrogemmalta knüpft sich ein Formenkreis, der
nur schwer von ihr abtrennbar ist. "Rassenlokalisation in dem
Sinne, daß man deutlich jedes Individuum der einen von jedem
der anderen Form scheiden kann, ist noch nicht da; doch ist auf-
fällig, daß der größere Teil der Individuen von jeder dieser Nigro-
gemmata-Formen gewisse, kaum definierbare Eigenschaften hat,
die den Durchschnitt als immer wieder etwas verschieden von
dem der Nachbarform erscheinen lassen.
a) Form von Norduhehe: Fundangabe: B. M.: 5, Iringa
[I.—III. 99] (Goetze); 23, Umgebung von Iringa (E. Nigmann);
1, Iringa (VIIL.—IX. 1908] (Dempwolff); 5, Uhehe [X. 06 u. 1906.
1907] (Dempwolff); 7, Dabaga am Uzungwastock (E. Nigmann).
27 der Individuen sind durchaus M. nigrogemmata. 14 Individuen
weichen z. T. (meist $) durch stärkere Ausbildung der Tuberkeln
bereits ziemlich weit vorn oder (1) durch Zusammenfließen der
(sehr niedrigen) Tuberkeln ab, ein Fall, der bei den nächsten beiden
Formen ebenfalls und, wie es scheint, verhältnismäßig öfter vor-
kommt.
b) Form von Süduhehe: Fundangabe: B. M.: 16, Keloide
(6. X. 02) und 8, Kidugala [II. 03] (Schröter). Die durchschnitt-
liche Feinheit der Tuberkeln und ihr fast völliges Fehlen in den
sekundären Reihen ist auffällig; bei 4 Individuen ist die Ober-
flächensekretverteilung auf den Flügeldecken und dem Halsschild
so stark, daß auf letzterem eine auffallend starke Glättung, auf
den ersteren ein breites Zusammenfließen der Tuberkeln längs
und quer zustande gekommen ist.
c) Form von den gleich nördlich vom Nyassasee gelegenen
gebirgigen Landschaften: Fundgebiete: 10, Utengule [VII. 98]
(Stolz); 4, do., Usafua, 1400 und 1500 m [14. u. 15. VI. 99] (Glau-
ning); 2, do. [11. u. 12. II. 98] (Fülleborn); 2, Ngurumbiberg
[8. VI. 99] (Glauning); 11, Ubena, Langenburg [IV. 99] (Goetze);
1, Langenburg [1. IT.--15. III. 98] (Fülleborn); 2, Ussangusteppe
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 149
[VI. 99] (Goetze); 2, Bulambya [VI.] (Stolz); 2, Konde bis Unyika
[I. 1900) (Fülleborn); 2, Unyika [30. X. 99] (Goetze). Die Tu-
berkeln scheinen durchschnittlich etwas zahlreicher und dichter
gestellt zu sein wie bei der echten Nigrogemmata, oft sind sie in
den Hauptreihen auf der Scheibe (zum mindesten dem Vorderteil)
längs verschmolzen (im extremen Fall Annäherung an die M.
ngonica). 4 Individuen (darunter beide Ussangutiere) zeigen
wieder die Glättung durch Sekretüberfließen, die Tuberkeln sind
aber weit höher als bei den entsprechenden Individuen der b)-Form.
Die Stücke von Unyika, Konde-Unyika und Bulambya haben
auffallend kleine Tuberkeln und keine Ansätze zu sekundären
Tuberkelreihen.
d) Kleine Form wahrscheinlich vom Hochlande (forma
benana m.): Fundangaben: 22, Ubena-Langenburg [IV. 99]
(Goetze); 1, Utengule [VII.] (Stolz). Sehr klein (11—13,5 mm),
sekundäre Tuberkelreihen fehlen auf der Scheibe. Die Tuberkeln
fast stets sehr weit voneinander entfernt, oft durch die schmale
Längsrippenerhöhung miteinander verbunden.
Gattung Peltadesmia m.
Epistom am Grunde am schmalsten, dann seitlich gerundet er-
weitert, vorn gerade abgestutzt; Oberlippe vorn im flachen Bogen
abgerundet. Halsschild hinter dem Augenhinterrand beiderseits
tief und auffällig ausgerandet, Mittellappen des Vorderrandes dafür
vorgezogen, so breit wie der Kopf innerhalb der Augen, gerade
abgestutzt, Halsschildseitenrand (von der Seite gesehen) stark
geschwungen, flach S-förmig. Flügeldecken auf der Basis zwischen
einer seichten Ausrandung des Halsschildhinterrandes und einer
feinen Querleiste an der Flügeldeckenbasis in dem Raume zwischen
dem Anfang der Naht und der kielartigen 2. Hauptrippe (die erste
ist zuweilen nicht ausgebildet) mit einem quergestellten, lanzett-
lichen Tomentschüppchen. Beine ein klein wenig länger als bei
Macropoda. Die Arten sind z. T. als Metriopus beschrieben
(Gerstaecker, Allard), z. T. (in neuerer Zeit Haag, Kolbe) zu Ma-
cropoda versetzt oder als solche beschrieben.
1. P. platynota Gerst.
Fundangabe: Tette (nach Gerstaecker: Peters), Mozambique
(nach Haag), Viktoriafälle, Salisbury, Enkeldoorn und Buluwayo
(nach Peringuey). B. M.: 2, Tette (Peters, Gerstaeckers Typen);
6, Gegend von Tette (K. Wiese); 3, Chifumbasi [IV. 05] (K. Wiese);
1, Rhodesia [15. VI. 94] (wohl Le Doux).
Die Art ist als Motriopus beschrieben, später von Haag! als
Macropoda gerstaeckeri (1875), diese als synonym erkannt von
Haag (1879); von Allard ist eine neue Form als Platynota betrachtet
worden (1885), schließlich ist noch Ad. scutalata Peringuey 1899
zu ihr synonym.
7. Heft
150 L Dr. H. Kuntzen:
2. P. nyassiea m.
Fundangabe: B. M.: 2, Nyassa (durch Heyne sen.).
Halsschild mit größeren glatten Räumen. Flügeldecken mit
einer inneren, deutlich auf der Scheibe durchgeführten flachen
1. Hauptrippe und einer weniger erhabenen 2. Hauptrippe, die
somit nicht als so starke Scheide zwischen Scheibe und Seitenabfall
der Flügeldecken gilt wie bei 1. Die Grundskulptur nicht fein
tuberkuliert, sondern mannigfach punktiert-grubig, mit breiten,
flachen, wenig erhabenen Querwülsten bedeckt. Ich vermute,
daß Allard seine Nyassastücke wie die der Coll. Fairmaire, die er
vor sich gehabt hat, aus derselben Quelle wie das B. M. gehabt
hat, so daß also Allards Ad. Platynota hierzu synonym gesetzt
werden sollte.
.8. P. transversalis Kolbe
Fundangabe: Ukami [7. V. 90] (Stuhlmann, Type Kolbes);
4, Mpuapua [5. VI. 90) (Stuhlmann); 4, Terekeses [3. VI. 92]
(Stuhlmann); 7, Ugogo (v. Beringe und Sost); 1, Mgera (31. V.—
3. VI. 93), Unguu (O0. Neumann); 3, Guruiberg (Anf. X. 93),
N.-W.-Irangi (O. Neumann); 1, Ngaruka, Wassersteppe [26. IX.—
6. X. 1904] (Uhlig); 2, Hohenlohegraben [17. IV. 07] (Methner);
1, Engaruka [12. V. 07] (Methner); 9, Kakoma in Ugunda (Böhm
und Reichardt); 1, Kombe in Unyamgembe [12.—14. u. 16.—20.
XI. 99] (Glauning); 1, Umbugwe—Manjarasee [XI. 93] (O. Neu-
mann); 1, Mgera bis Burunge, Massai bis Nyika [VI. 93] (Neu-
mann); 1, Wembaere-Steppe bis Iramba [22.—25. XII. 99]
(Glauning); 1, Kilimatinde (Stolowsky); 3, Umgegend von Iringa
(E. Nigmann); 1, Konsiin Uvinsa [2. XI. 99] (Glauning); 1, Ugaga-
Mguruka in Uvinsa [8.—9. XI. 99) (Glauning); 2, Ussumbua in
Ruanda, 1200 m, im Miombowald [X. 1911] (H. Meyer). Albert-
Edwardsee (Casati, nach Gestro 1895): ob irrtümlich ?
Die Angabe von Gestro ist bei Gebien nicht zitiert. Auf-
fallend ist die große Ähnlichkeit der Form mit den jeweils mit ihr
zusammen vorkommenden Macropoda-Formen. Doch sind Rassen-
unterschiede wie bei diesen bei ihr noch kaum bemerkbar.
Gattung Onymacris Allard
Peringuey, 1888, schreibt für Onymacris stets ‚„ Onymachris‘“,
was in nomenklatorischer Beziehung zu beachten ist (von Gebien
nicht beachtet). Die Gattung umfaßt 3 Gruppen, die die Arten
1-6, 7—14, 15—20 umfassen. In Allards Gattungsdiagnose sind
manche Merkmale der Onymacris nicht betont, sonst hätte er
die Zugehörigkeit der A. Porcata F. zur Gattung erkannt. Alle
Onymacris haben, abgesehen von den außerordentlich langen
Schienenenddornen (auch A. orcata hat diese), ein vorn tief ein-
geschnittenes Kinn, so daß es mehr oder weniger stark zweilappig
erscheint; dieser Einschnitt ist verschieden tief und durch eine
oft bis zur Basis reichende Mittelfurche gekennzeichnet, die als
dünne Stelle der Kinnplatte in der Längsrichtung nur beweist,
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 151
daß die Tiere in der Richtung der Vergrößerung dieses Einschnittes
stammesgeschichtlich variieren.
1. O. poreata F.
Fundangabe: Cap (nach Fabricius, Herbst, Solier, Graf
Castelnau, Allard). B. M.: 3, Cap (Lichtenstein); 3, do. (Edmüiller) ;
2, Südwest-Kapland (durch Fruhstorfer).
2. O. boshimana Por.
Fundangabe: Buschmanland in der Kapkolonie (nach Perin-
guey).
Ich kenne die Art, die charakteristisch und äußerst nahe ver-
wandt mit O. dorcata ist, nicht.
3. O. gariesa Pering.
Fundangabe: Klein-Namaland (nach Peringuey).
Da der Name ‚‚gariesa‘‘ lautet, so wird man, da Peringuey
zuweilen die spezielle Angabe des Fundortes meidet, wohl weil er
bei seiner Vorliebe zu Namen nach Orten oder kleinen Völker-
schaften dann die Herkunftsangabe für genügend präzisiert hält,
wohl Garies als Fundort der Art, die ich nicht kenne, die aber
ausgezeichnet ist, annehmen können.
4. O. hottentotta Per.
Fundangabe: Port Nolloth, Klein-Namaland (nach Perin-
guey). B. M.: 11, Prince of Wales-Bai (V. 08), südlich Lüderitz-
bucht (L. Schultze); 2, Gr. Anichab (VII. 08), nördlich Lüderitz-
bucht (L. Schultze); 1, Port Nolloth [IV. 05] (L. Schultze).
Peringuey gibt für O. läderitzi die Fundorte dieser Art in
L. Schultze (Jenaische Denkschriften, 1908) an; die der O. lü-
deritzi Peringuey fehlen. Richtig bestimmt hat er die Tiere als
O. hottentotta. Interessant sind die biologischen Angaben bei
Peringuey 1888, die ich an anderer Stelle verwerte.
5. O. agilis Per.
Fundangabe: Kalahari-Wüste (nach Peringuey). B. M.:
1, Keetmanshoop-Oranjefluß-Cujas (Rehbock) ; 6, 20 km nördlich
Garinais (27. VII. 1911), D.-S.-W.-Afrika (Pueschel).
Ich bin nicht ganz sicher, ob Peringueys und die mir vor-
liegende Form identisch sind. Denn auf die meine paßt sowohl
die Diagnose von Peringuey, wie die der O. multistriata Haag, die
aber wohl eine andere ist.
6. O. multistriata Haag
Fundangabe: Damaraland (nach Haag). B. M.: 2, Groß-
Namaland (Rehbock); 8, Bethanien (I. 1885), Groß-Namaland
(Schenck).
Durch die ganzen Arbeiten Allards und auch Haags z. T.
geht der vielleicht aus der Coll. Bates stammende Etiketten-
7. Heft
152 rt 180) Dr. H. Kuntzen:
unsinn „Dama Rald‘‘, was auch vollkommen harmlos als Fund-
ortsbezeichnung nun an allen Ecken und Kanten in den Publi-
kationen auftritt. Es soll heißen: ‚Damaraland'‘.
7. O. paiva Haag
Fundangabe: Südafrika (nach Haag und Allard); Namaland
(nach Peringuey 1885), Port Nolloth (nach Peringuey 1888, p. 117,
bei Gebien nicht zitiert). B. M.: 2 ($ u. 2) Cap (durch Buquet,
als „algiausa Buquet i. litt.““, Klugs Handschrift).
Zu O. paiva ist O. namaquensis Per., nicht, wie Peringuey 1888
(nicht wie Gebien zitiert ‚1886‘!) sagt, suleidygia Per. synonym.
O. sulcidygia ist wohl der O. confluens Haag synonym.
8. O. confluens Haag
Fundangabe: ‚Südafrika (nach Haag und Allard); Damara-
land (nach Peringuey: Andersson).
Wohl gleich O. suleipygia Per.
9. O. schencki m.
Fundangabe: B. M.: 1, Südostafrika (Schenck).
Kopf weniger eingedrückt als bei A. paiva. Flügeldecken des
einen d geformt wie die des $ von ihr, doch die Kiele etwas niedriger
und schmäler, deutlicher gesägt, zumal die inneren; Kiel 1 nähert
sich auf %, der Flügeldeckenlänge, kurz vorher noch etwas nach
der Naht zuausgebogen, allmählich der Naht, dann entfernt er sich
kurz vor dem Abfall wieder etwas von ihr, um den zu eins parallelen
Kiel 2 aufzunehmen, er läuft dann weiter nach auswärts, nimmt
den wieder zu 1 und 2 parallelen Kiel 3 auf, läuft schließlich im
Bogen nach dem Apex herum, bis zu ihm hin schwächer werdend
und schließlich verschwindend, und nimmt etwa auf der Mitte
dieser letzten Etappe noch den Marginalkiel auf. Schon hinten
auf der Scheibe sind Andeutungen von 3 flachen Querkielen auf
dem Innenintervall, schließlich laufen auf dem Abfall kurz vor
der Vereinigung von Kiel 1 und 2 (Abfallanfang) ein undeutlicher,
je von der Mitte der Strecken des Kiels 1 zwischen seiner Ver-
einigung mit den Kielen 2 und 3 und 3 und 4 noch etwas deutlicherer
flacher Runzelkiel schräg nach hinten und der Naht zu. Eine
kleine Schrägleiste ist schließlich noch kurz vor dem Apex: Die
Kiele 1 schließen also hinten einen ovalen Raum ein (ganz im
Gegensatz zu O. paiva). Die Intervalle sind wie bereift, in ihrer
ae läuft eine Reihe sehr entfernter kleiner Tuberkeln. 14 mm
ang.
10. O. conjuneta Haag
Fundangabe: Südafrika (nach Haag und Allard); Namaland
(nach Peringuey). B. M.: 1, Cap (durch Buquet als A. baiva Bug.
1. litt.““, Klugs Handschrift).
Von dieser Form der paiva-Gruppe ist das Q von Peringuey
als O. bullata beschrieben worden.
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u, südl. Afrika. 153
11. O. rugatipennis Haag
Fundangabe: Ngamisee (nach Haag und Allard), Damaraland
(nach Peringuey). B. M.: 2, Ngamisee (Wahlberg); 6, am Khan-
fluß [X.—XI. 1885] (Schenck); 8, Kuisib bei Scheppmansdorf
(Belck); 3, Walfischbai (Rehbock); 1, Chamis (Moliere); 1, Rooi-
bank [IV.—V. 05] (L. Schultze); 2, Swakopmund an der Wasser-
stelle [11. VII. 1896] (K. Borchmann).
Zu ihr ist O. sienocarordes Per. synonym. Borchmann gibt
für Swakopmund die Namen ‚Goani-Kamtes‘‘, Belck die Namen
„Narub‘“ und ‚Swartbank‘, das letztere ist holländisch, die andern
gehören einheimischen Sprachen an. Borchmann fügt noch hinzu:
„Läuft schnell im Sande“. Haag (1875) und Allard behaupten,
sie sei die ‚rectidennis Boh. i. litt.‘“, ein nichtssagender Name,
doch Bohemen hat sie (vgl. die Originalstücke im B. M.) ‚‚reti-
pennis‘‘ genannt, ein sehr passender Name.
12. O. lobieollis Fairm.
Fundangabe: Namaland (nach Fairmaire). B. M.: 6, im Innern
von Groß-Namaland (Schenck).
Die Fundangabe Schencks ist dahin zu präzisieren, daß er
außer in gewissen Teilen Südostafrikas nur in der Gegend um
Bethanien bis zum Hanamiplateau hinauf gesammelt hat, soweit
es sich auf Käfer bezieht.
13. O. lüderitzi Peringuey
Fundangabe: B. M.: 1, Lüderitzbucht [VII. 03] (L. Schultze)
und 1, Namib-Wüste zwischen Kuikup und Tsirub [IV. 04]
(L. Schultze), die Typen Peringueys.
Sonderbarerweise läßt Peringuey, 1908, die Fundorte der
O. Lüderitzi ganz weg, und zugleich erwähnt er die von L. Schultze
ebenfalls gesammelte und richtig benannte O. hottentotta nicht
namentlich, gibt aber bei O. lüderitzi ihre Fundorte an.
14. O. plana Per.
Fundangabe: In der Nähe des Swakop (nach Peringuey).
Wo ich soviel aus der Ursprungsgegend der Art gesehen habe,
wundert es mich, daß ich diese Art nicht kenne. Sie stellt das
Extrem der Entwicklung der Arten der daiva-Gruppe dar. Sollte
die Abbildung sehr schlecht sein, z. B. die Flügeldeckengruben
viel zu stark abgebildet sein, so könnte eine rugatipennis mit
reduziertem 2. Kiel vorliegen.
15. O0. unguieularis Haag
Fundangaben: Südafrika (nach Haag und Allard); Damara-
land (nach Peringuey: Andersson); von Walfischbai bis Angra-
Pequena (nach Peringuey, 1908, von Gebien nicht zitiert); Prince
of Wales-Bai (nach Peringuey: L. Schultze, 1908, von Gebien
nicht zitiert). B. M.: 1, Prince of Wales-Bai [V. 1903] (L. Schultze,
Peringuey das.); 11, am Khanfluß, Damaraland [X.—XI. 1885]
(A. Schenck); 1, im Innern von Groß-Namaland (A. Schenck).
7. Heft
154 Dr. H. Kuntzen:
Wie Peringuey 1888 (nicht 1886, wie Gebien zitiert) angibt,
ist seine O. anderssoni synonym zu O. unguicularis, was auch stimmt.
Über die Biologie (cf. auch Peringuey 1908, L. Schultze, Ergebnisse)
gibt L. Schultze in seinem Reisewerk: ‚Aus Namaland und
Kalahari‘, Jena 1907, p. 87, interessante Daten (auch diese Stelle
ist von Gebien nicht zitiert).
16. O. marginipennis Br&me
Fundangabe: In der Nähe des Cap Negro (nach Marquis de
Br&me und Allard). B.M.:2, ? Ngami (Boheman, = bicostata Boh.
i. litt., Handschrift Klugs); 1, ? Windhuk (Heller) ; 1, am Khanfluß
[X.—XI. 1885] (A. Schenck); 3, Rooibank (nahe Walfisch-Bai)
[V. 05] (L. Schultze) ; 2, Walfisch-Bai (durch die deutsche Kolonial-
gesellschaft); 3, Swakopmund [2. VI. 99] (Dr. Lascke); 2, do.
(Rehbock) ; 4, do. (Lindt); 1, Deutsch-Südwestafrika (Lübbert, 01);
4, am Kuisib bei Scheppmansdorf (Belck).
Über die Fundorte ist mehrerlei zu bemerken. Das Cap Negro
(cf. auch bei O. langi und O. candidipennis), das Marquis de Br&me
und Guerin als Fundort angeben, wofür dann später durch Ver-
wechslung des Kaps ‚Kongo‘ (bei Allard!) auftritt (cf. auch
Dohrn, Stett. Ent. Ztg. 1884, p. 46), ist die dreieckige Zunge, die
hineingreift in die Biegung der von Südosten nach Nordwesten
verlaufenden Zunge (Tigerhalbinsel) nördlich der Kunenemündung,
welche beiden Zungen dann die sogenannte ‚‚große Fischbai‘ oder
„große Tigerbai‘‘ oder ‚Tigerbai‘“ von außen umfassen. Nach
Peringuey (1888) reicht die Zone der sandigen Küstendünen von
der Helenabai nördlich bis Cap Negro, doch muß sie noch etwas
weiter nördlich reichen, da A. langi Guer. noch bei Mossamedes
vorkommt. Denn die Arten der unguicularis-Gruppe sind speziali-
siert auf diese sandigen Dünen. Der Fundort „Ngami‘ im B. M.
ist falsch, es wird „Scheppmansdorf‘“ oder ‚„Kuisip-Mündung‘“
heißen müssen; ich habe diesen Fehler im B. M. bereits bei Cara-
liden bemerkt und gefunden, daß Boheman Dubletten der Wahl-
bergschen Ausbeute einfach mit der Fundangabe ‚Ngami‘ an das
B. M. gesandt hat. Wahlberg hat aber auch am Swakop und vor
allem an der Kuisipmündung (bei Scheppmansdorf) gesammelt
(cf. die Publikationen Bohemans, Fähraeus’ etc.), so daß letztere
Fundortsannahme große Wahrscheinlichkeit für sich hat. ‚Wind-
huk“ ist sicher falsch, es wird ‚Swakopmund‘ heißen müssen, wo
Heller gelegentlich gesammelt hat. Die Art stellt weiter nichts
als die oberflächensekretlose, stellvertretende Rasse der O. ungui-
cularis dar. Sie schließt sich nördlich an diese an.
17. O. palgravei Per.
Fundangabe: Damaraland (nach Peringuey: Palgrave);
B. M.: 220° südl. Breite an der Küste Deutsch-Südwestafrikas
(durch Melly = lineata Melly i. litt.). Vgl. auch die biologischen
Bemerkungen bei Peringuey.
Beiträge z. Kenntnis d. Adesmiinen d. trop. u. südl. Afrika. 155
| 18. O. bicolor Haag
Fundangabe: Congo (nach Haag). B. M.: 3, Westküste von
Afrika um den 20° südl. Breite herum (durch Melly = flavibennis
Melly ıi. litt.).
Die Fundortangabe bei Haag und Allard ist Unsinn (vgl.
No. 16).
19. O. eandidipennis Bröme
Fundangabe: Cap Negro (nach Marquis de Breme und Allard).
B. M.: 1, do. (durch C. A. Dohrn).
| 20. O. langi Guer.
Fundangaben: Cap Negro (nach Gu£rin). B. M.: 2, Mossa-
medes (Dr. Lascke); 1, Cap Negro (durch G. Quedenfeldt).
Vergleiche auch die von Gebien nicht zitierte Beschreibung
des @ und die Erwähnung der O. candidipennis bei Dohrn, 1884,
p. 46. Der Fundort ‚Congo‘ bei Allard ist Unsinn (vgl. No. 16).
Anhang.
21. Adesmia aculeata Per.
Fundangabe: Spectakel, Klein-Namaland (nach Peringuey).
22. Adesmia simplex Per.
Fundangabe: Garies, Klein-Namaland (nach Peringuey).
Diese Art ist wie die vorige völlig ungenügend beschrieben
und ist auch abgebildet. Wenn die Abbildung des 15 cm langen
Tieres in bezug auf Schattengabe der Flügeldecken und des Hals-
schildes und auf die Länge der Beine richtig ist, so muß das Tier
mit der vorigen Art eine besondere Gruppe der Adesminen dar-
stellen. Sind die Beine in Wirklichkeit sehr lang — bei O. aculeata
ist die Länge der Beine betont—so glaube ich aber eher, daß beide
zu Stenocara zu rechnen sind (und der vittata- oder laskeri-Gruppe
nahestehen). Wie Gebien dazu kommt, im Katalog die O. simplex
zu Physosterna zu rechnen, was sie ganz unmöglich sein kann,
weiß ich nicht. Die Clypeusbildung würde dieses Tier nach der
Abbildung eher zu Sitenocara gehörig hinstellen, doch ist wie gesagt
auf die Abbildung kein Verlaß, was auch sicher bei der Abbildung
der O. plana statt hat. So ist z. B. auch bei der Abbildung der
O. hottentotta die Krenulierung des Marginalkiels unverhältnismäßig
grob gezeichnet, wie es in Wirklichkeit gar nicht angenähert vor-
kommen kann.
Es fehlt noch die Zusammenstellung der Ergebnisse für die
Gattung Physosterna, für die echten Adesminen der nordöstlichen
äthiopischen Zone, für einige kleinere Formen des Somaligebiets
und Abyssiniens, die eine gewisse Sonderstellung einnehmen, und
für die Gattung Sienocara. Diese bleiben für die Fortsetzung dieser
Arbeit vorbehalten, die ich als Vorarbeit für die Verwertung der
rassengeographischen Verhältnisse und der morphologischen Be-
ziehungen der Formen zueinander nötig brauche.
7. Heft
156 i7 Dr. Ernst Herwig:
Die Avicularien von Bugula ilabellata.
Von
Dr, Ernst Herwig, Frankfurt a. M.
Mit 1 Doppeltafel.
Der Polymorphismus findet sich bei den Bryozoen am aus-
geprägtesten bei den Chilostomen, während er bei den Cyclostomen
nur wenig entwickelt ist und bei den Ctenostomen gänzlich fehlt.
Die bei den polymorphen Bryozoen abweichend gestalteten Indivi-
duen haben das Gemeinsame, daß bei ihnen das Polypid fast
gänzlich zurücktritt. Derartig umgestaltete Individuen sind die
Oöcien, Vibracularien und Avicularien. Von diesen umgestalteten
Individuen zog ich zuerst die Vibracularien, jene eigenartigen,
durch den Besitz eines längeren oder kürzeren Fadens ausgezeich-
neten Gebilde in den Kreis meiner Betrachtungen. Da sie in ihrer
Morphologie und Genese noch sehr wenig bekannt sind, so erschien
es recht wünschenswert, beides aufzuklären, doch reichte das
Material, welches ich mir verschaffen konnte, leider nicht aus,
weshalb ich mich zunächst dem Studium der ebenfalls nach ver-
schiedener Richtung recht interessanten Avicularien zuwandte.
Die Avicularien haben ihren Namen wegen der Ähnlichkeit
mit einem Vogelkopf erhalten. Sie sitzen meist in der Nähe der
Öffnung polypidtragender Individuen und haben zweierlei Zweck,
nämlich einmal dienen sie zur Verteidigung der Zoöcien und ferner
fangen sie größere Beutetiere, für welche die Tentakel der Poly-
pide zu schwach sind. Das ganze Gebilde ist aus zwei Teilen zu-
sammengesetzt, aus Hals und Kopf. An letzterem kann man
wieder den Schädel mit dem Oberkiefer und den Unterkiefer unter-
scheiden, Schädel und Oberkiefer sind aus dem Zoöcium hervor-
gegangen, während der Unterkiefer das umgestaltete und ver-
größerte Operculum darstellt. An jedem Zoöcium, das eine Avi-
cularie trägt, ist seitlich eine kleine Erhebung, und auf dieser sitzt
die Avicularie. Diese Erhebung hat an ihrer höchsten Stelle zwei
Einbuchtungen (Fig. 1, ge) und zwischen diesen setzt sie sich, sehr
verschmälert, in den Hals der Avicularie fort (Fig. 1, ha). Durch
diese Einbuchtungen, die wie ein Gelenk wirken, wird eine Be-
wegung der ganzen Avicularie ermöglicht. Der Hals verbreitert
sich wieder in den Schädel mit Ober- und Unterkiefer.
Die Avicularie wird von einer ziemlich dicken Chitincuticula
(Fig. 1, cu) umkleidet, die nur den vorderen Teil des Schädels
zwischen Ober- und Unterkiefer freiläßt, weil hier das Sinnes-
epithel (Fig. 1, sie) mit dem Sinnesorgan (Fig. 1, siog) der Avi-
cularie liegt.
Am stärksten ist das Chitin im Oberkiefer (Fig. 1, ok) und
in dem aus starken Chitinspangen bestehenden Unterkiefer ent-
Die Avicularien von Bugula flabellata. 157
wickelt. Der Unterkiefer setzt sich aus sechs Chitinspangen zu-
sammen. Der obere Rand teilt sich in drei Spangen, die sich etwas
unterhalb der Mitte des Unterkiefers vereinigen, um sich abermals
in zwei Spangen zu teilen. Diese beiden Spangen vereinigen sich
wieder um die sehr kräftige Spitze des Unterkiefers zu bilden.
Die sechste Spange nimmt ihren Ursprung von der ersten oberen
und läuft zur zweiten unteren Spange. Da wo die sechste Spange
sich mit der zweiten unteren vereinigt, biegt der Unterkiefer in
fast rechtem Winkel nach vorn um (Fig. 1, nk).
Der Avicularienschädel wird zu seinem größten Teil von zwei
großen Muskeln, dem paarigen Offnungsmuskel (Fig. 1, om) und
dem Schließmuskel (Fig. 2, sch m) des Unterkiefers eingenommen.
Denkt man sich eine Avicularie mit ihrer Öffnung nach rechts
hingelegt und seitlich aufpräpariert, so trifft man zuerst auf den
einen Teil des Unterkiefer-Öffnungsmuskels. Er besteht aus einer
bei den einzelnen Individuen verschieden großen Anzahl von
Fibrillen. Die Fibrillen nehmen ihren Ursprung vom Innern des
Schädels, und zwar von seiner stärksten Wölbung aus. Sie ziehen
über den oberen Teil des Unterkiefers weg und inserieren an ihm
an der Stelle, wo der vordere Rand desselben noch von dem später
zu besprechenden Sinnesepithel überzogen wird (Fig. 1, iom).
Der zwischen dem paarigen Offnungsmuskel liegende unpaare
Schließmuskel des Unterkiefers besteht ebenfalls aus einer ver-
schieden großen Anzahl von Fibrillen. Er nimmt wie der Offnungs-
muskel seinen Ursprung von der stärksten Wölbung des Schädel-
daches und inseriert am Unterkiefer da, wo der obere Rand des-
selben nach vorn umbiegt (Fig. 2, ischm).
Die Muskel der Avicularie sind deutlich quergestreift; die
Streifung läuft jedoch nicht rechtwinklig zu den Fibrillen, sondern
ist aus zwei Teilen zusammengesetzt, die sich in der Mitte der
Fibrillen in spitzem Winkel treffen, und zwar ist die Öffnung des
Winkels nach dem Insertionspunkt am Unterkiefer gerichtet
(Fig. 2, schm). Kurz vor der Insertion am Schädeldach fasern
sich die einzelnen Fibrillen in 4—5 kleinere aus, von denen jede
mit etwas verbreiterter Fläche am Schädel inseriert (Fig. 2). Die
Muskel tragen sehr deutliche, von einem kleinen Hof fein granu-
lierten Plasmas umgebene, ziemlich große Kerne. Das Chromatin
ist in Gestalt feiner Körnchen unregelmäßig im Kern verteilt.
Betrachten wir nun das schon anfangs kurz erwähnte Sinnes-
epithel mit dem Sinnesorgan und der Zellkappe. Das Sinnes-
epithel zieht, wie bereits gesagt, vom Oberkiefer der Avicularie
zum Unterkiefer (Fig. 2, sie). Es besteht aus einer verschieden
großen Anzahl, meist 21—25 Sinneszellen. In der Nähe des Unter-
kiefers haben diese Zellen fast kubische Gestalt. Nach dem Ober-
kiefer zu werden sie immer höher, um zuletzt eine hochzylindrische
Gestalt anzunehmen. Das Plasma der Sinneszellen ist ziemlich
fein und dicht gekörnelt, die Körnelung nimmt nach dem Grunde
der Zelle an Dichte zu. Die Kerne sind sehr groß, das Chromatin
7. Heft
%
158 Dr. Ernst Herwig: Die Avicularien von Bugula flabellata.
hat sich in der Mitte zu einem großen Klumpen zusammengeballt,
der nur einen schmalen Saum um sich freiläßt. In seinem unteren
Teil ist das Sinnesepithel etwas vorgewölbt. Diese Vorwölbung
trägt an ihrer höchsten Stelle eine Durchbohrung, durch welche
die Zellen des Sinnesorgans ihre Borsten hervorstrecken.
In der Vorwölbung des Sinnesepithels liegt das für die Funk-
tionen der Avicularie wichtigste Organ, nämlich das Sinnesorgan.
(Fig. 1, 2, siog). Es hat eine bald flachere, bald höhere Gestalt
und besteht aus 8—12 sehr hohen, an der Zellkappe sehr breiten,
nach vorn immer schmäler werdenden Zellen, deren jedeineine lange
Sinnesborste ausläuft. Die Sinnesborsten sind an ihrer Spitze
keulenförmig verdickt und durchbohren die Vorwölbung des
Sinnesepithels an ihrer höchsten Stelle, wie schon oben erwähnt
wurde. Die Sinnesborsten sind in ihrer Länge sehr verschieden,
was wohl auf dieFähigkeit, sich zu kontrahieren, zurückzuführen ist.
Das Plasma der Zellen des Sinnesorgans ist wie das der Sinnes-
epithelzellen ziemlich dicht und fein granuliert; ebenso nimmt die
Granulierung nach dem Grunde der Zellen an Dichte zu. Die
Kerne sind denen der Sinnesepithelzellen in Form und Aussehen
vollkommen gleich.
Das Sinnesorgan ragt nun nicht frei in das Innere des Avicu-
larienschädels hinein, es wird vielmehr von einer Zellkappe be-
deckt, die nur einen schmalen Rand desselben freiläßt. Diese
Zellkappe besteht aus einer verschieden großen Anzahl Zellen mit
großen Kernen. Die Kerne haben ungefähr die Größe der Sinnes-
organkerne,‚unterscheiden sich aber vonihnen durch dieabweichende
Anordnung des Chromatins, das im ganzen Kern unregelmäßig
verteilt ist. Sie sind also den Muskelkernen ähnlich, nur daß diese
weniger chromatinreich sind.
Ein besonderes Nervenzentrum scheint den Avicularien zu
fehlen, da es trotz größter Mühe nicht gefunden werden konnte.
Man muß deshalb wohl der Ansicht früherer Autoren beipflichten,
nach der das Sinnesorgan auch gleichzeitig Zentralnervensystem
der Avicularie sein soll. Diese Annahme wird durch die Tatsache
bestärkt, daß der einzige bei der Avicularie vorhandene Nerv vom
Sinnesorgan ausgeht. Dieser Nerv geht von dem freien Rand des
Sinnesorgans aus, und zwar da, wo die Zellkappe aufhört. Er
läuft zum Insertionspunkt des Schließmuskels am Unterkiefer.
Die Funktion der Avicularie ist nun auf folgende Weise zu
erklären: Die Kiefer der Avicularie sind im Ruhestadium stets
geöffnet. Schwimmt nun ein Infusor oder anderes Beutetier
zwischen die geöffneten Kiefer und berührt die Sinnesborste, so
wird dadurch ein Reiz auf das Sinnesorgan, das Zentralnerven-
system der Avicularie ausgeübt. Dieser Reiz wird von dem Nerv
zum Schließmuskel weitergeleitet. Der Schließmuskel kontrahiert
sich, der Kieferapparat wird geschlossen und das zwischen den
Kiefern schwimmende Beutetier ist gefangen.
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Archiv für Naturgeschichte 81. Jahrg. 1915 Abt.A.
Herwig: Avicularien xp
A Haiserlith Anst, Neukölln
Bugula flabellata.
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Arnold Schultze: Neue Rhopaloceren aus Kamerun. 159
Zum Schlusse seien noch die überall im Avicularienschädel
und den Hohlräumen des Unterkiefers verstreut liegenden Mesen-
chymzellenerwähnt (Fig.2, ms z). Sie sindals dieReste des zuAnfang
der Avicularienentwicklung angelegten Mesoderms zu betrachten,
das bekanntlich späterhin zum Aufbau der Muskel verwendet
wird.
Figurenerklärung.
Abkürzungen.
c, Cuticula;
iom, Insertionspunkt des Unterkieferöffnungsmuskels;
' ıischm, Insertionspunkt des Unterkieferschließmuskels;
ge, Gelenkeinbuchtung;
n, Nerv;
om, Offnungsmuskel des Unterkiefers;
sib, Sinnesborsten;
si e, ‚Sinnesepithel;
ms z, Mesenchymzellen;
ok, Oberkiefer;
siog, Sinnesorgan;
uk, Unterkiefer;
zk, Zellkappe;
sch m, Schließmuskel des Unterkiefers.
Fig. 1. Kombinationsbild von Aufsicht und Längsschnitt
einer Avicularie. Die Avicularie ist seitlich aufpräpariert gedacht,
Unterkiefer und der eine Teil des Öffnungsmuskels sind als Total-
bild, Sinnesepithel, Sinnesorgan und Zellkappe als Schnittbilder
gezeichnet. Apochrom. Objektiv 4 mm, Compens. Ocular 12.
Fig. 2. Längsschnitt durch eine Avicularie, den Verlauf des
Schließmuskels zeigend. Sinnesorgan und Zellkappe sind seitlich
getroffen. Apochrom. Homog. Imm. 2 mm, Compens Ocular 8.
Neue Rhopaloceren aus Kamerun.
Von
Arnold Schultze.
1. Cymotho& heliada, v. heliadina, nova var. d.
Diese Varietät stimmt auf der Oberseite mit der Stammform
im allgemeinen überein, nur ist F 7 der Hinterflügel im Wurzelteil
nicht, wie bei dieser, einfarbig hellgelb, sondern durch einen
schwarzen, nach vorn verjüngten Fleck ausgezeichnet und basal-
wärts von diesem olivgrau beschuppt.
| Auf der Unterseite dagegen weicht das Tier erheblich von der
Stammform ab, denn während bei dieser die Grundfarbe ein leb-
haftes helles Ockergelb ist, von dem sich die bräunlichen, bezw.
7. Heft
160 Arnold Schultze:
rotbraunen Zeichnungen scharf abheben, ist die Grundfarbe bei
var. heliadina ein rötliches Aschgrau (ähnlich wie bei unterseits
matter gefärbten Stücken von Cym. sangaris), von dem sich die
dunklen Zeichnungen wenig scharf abheben. Nur die rotbraune
Ouerlinie der Hinterflügel sowie die rotbraunen schwärzlich be-
grenzten Zellmakeln beider Flügelpaare sind deutlich, auch ist die
Ouerlinie auf beiden Flügelpaaren saumwärts rötlichgelb eingefaßt.
Zudem wird am Vorderrande der Vorderflügel ein ockergelber Fleck
der Felder 5, 6 und 8—12 durch die Ouerlinie und die wurzelwärts
davon verlaufende Zickzacklinie abgegrenzt.
Das einzige Stück dieser Form erbeutete ich am 29. II. 1906
(Ende der Trockenzeit) bei Feintschang im Gebiet des oberen
Croßflusses (N.-W.-Kamerun). Coll. Schultze.
2. Cymotho& caenis, ab. $ diffusa, ab. nova.
Diese interessante Aberration entspricht mit ihrer verwaschenen
Zeichnung etwa der Aberratio frederica Dist. von oemilius Doum.
Auf der Oberseite fehlt die submarginale Kappenlinie vollständig.
Die schwarzbeschuppten Rippen laufen als dunkle Strahlen in den
schwarzen Saum, der auf den Hinterflügeln nach innen nahezu
eben begrenzt ist. Die wurzelwärts der Submarginallinie gelegene
Kappenlinie wird nur durch undeutliche, verwaschene Flecke ge-
bildet, die auf den Vorderflügeln nur in F 1a, auf den Hinterflügeln
nur in F 1—3 zusammenhängen und durch die schwarze Beschup-
pung der Rippen mit der Saumbinde vereinigt sind.
Auf der Unterseite ist die Zeichnung saumwärts der dunklen
Querbinde vollkommen verschwunden. Letztere ist saumwärts
zackig verbreitert. Die Zeichnungen der Wurzelhälfte sind un-
deutlich, blaß und breit verschwommen.
Das einzige mir bekannte Stück dieser Aberration wurde von
meinem eingeborenen Fänger bei N’Kongsamba (am Ausgangs-
punkt der Manenguba-Bahn), N.-W.-Kamerun am 12. XII. 1913
erbeutet. Coll. Schultze, m"
3. Euryphura euthalioides, nova spec. 9.
Diese schöne neue Art weicht von allen andern mir bekannten
Arten der Gattung in Färbung und Zeichnung ganz erheblich ab.
Soweit nämlich die 2 Formen der bereits bekannten Arten durch
ein dunkles scharf gegen die helle Mittelbinde begrenztes Wurzel-
feld ausgezeichnet sind, verläuft dessen Grenze auf den Vorder-
flügeln schräg und der Wurzel genähert zum Hinterrande, auf den
Hinterflügeln ist sie von R4 oder R5 ab gegen R 1 wurzelwärts
soweit zurückgebogen, daß die Spitze des Abdomens nach hinten
deutlich darüber hinausreicht. Auf den Vorderflügeln ist diese
Begrenzung am Hinterrande weiter vom Saume entfernt als an
R4, auf den Hinterflügeln nächst dem Innenrande weiter vom
Saume entfernt als an R5. Bei einem normal gespannten Stück
bildet dieselbe Begrenzung auf den Hinterflügeln nicht die natür-
liche Verlängerung zu derjenigen auf den Vorderflügeln.
Neue Rhopaloceren aus Kamerun. 161
Bei Eur. euthalioides dagegen verläuft die Begrenzung des
Wurzelfeldes auf den Vorderflügeln im Mittel senkrecht zum
Hinterrande und geht, in natürlicher Verlängerung, auf den
Hinterflügeln derart weiter, daß sie bei R1 näher am Saume liegt
alsan R5; die Spitze des Abdomens erreicht das hintere Ende des
Wurzelfeldes nicht.
Die Grundfarbe der Oberseite ist schwarzbraun; im Wurzel-
felde, die Mittelzelle der Vorderflügel ausgenommen, ist diese
Färbung zu einem sammetartigen Schwarz verdunkelt. Der
Vorderrand und die Mittelzelle der Vorderflügel sind dunkeloliv-
grün, letztere ist schwarzbraun beschuppt, die schwarzbraunen
Makeln sind sammetschwarz eingefaßt. Die helle Mittelbinde der
Vorderflügel ist in ihrem vordern größeren Teil, d. h. in F1b, nur
schmal längs der schwarzen Wurzelhälfte, dann aber in F2 bis F6
in ihrer ganzen Breite, weiß und gegen das dunkle Apikaldrittel
in F2—F 6 zackig begrenzt. Der hintere, kleinere Teil der Binde
ist hell bläulichgrün. Diese Färbung wird gewissermaßen fortgesetzt
durch die grüne Beschuppung an der Außengrenze der Binde in
F 2 sowie auf den Rippen bis zu der Stelle, wo diese die dunkle
Submarginallinie erreichen. Letztere sowie die wurzelwärts ge-
legenen (innen in F2 bis F6 und F8 weiß begrenzten) Punkte
sind deutlich und tiefschwarz.
Auf den Hinterflügeln wird die in F 7 nur sehr schmale Binde
nach dem Hinterrande zu ständig breiter. In ihrer ganzen Breite
weiß ist sie nur in FT, in F6 ist sie saumwärts bereits schwach
grünlich beschuppt und in den nun folgenden Feldern, sowohl
nach der Wurzel zu (hier sehr schmal) wie nach dem Saume zu,
hier inständigzunehmender Ausdehnung, metallischgrün beschuppt-
Die grüne Beschuppung bedeckt mehr oder weniger auch die Rippen
innerhalb der Binde, dringt strahlig auf den Zwischenaderfalten
in das Weiß hinein, nimmt saumwärts, wo sie allmählich in die
Grundfarbe übergeht, eine moosgrüne Tönung an, nach dem
Innenrande dagegen, so in F 1b, wo sie die ganze Breite der Binde
einnimmt, geht sie allmählich in Grünlichblau über. Die tief-
schwarze zackige Submarginalbinde liegt in F 1 bis F 4 noch inner-
halb der grünen Beschuppung, ebenso die innerhalb jener verlau-
fende Reihe undeutlich begrenzter schwarzer Flecken. ;
Die Grundfarbe der Unterseite ist dunkel olivgelb, gegen die
Spitze (F6—8) weißlich aufgehellt. Das große Wurzelfeld beider
Flügel ist gegen die helle Mittelbinde dunkler (olivbraun) begrenzt
und stellenweise mit olivgrünen Schuppen durchsetzt. Die Makeln
in der Zelle der Vorderflügel, sowie diejenigen in der Zelle und im
Wurzelfelde von F7 der Hinterflügel sind nicht dunkler als die
Grundfarbe, aber scharf schwarz bezw. braun umrissen. Der Raum
zwischen der verschwommenen braunen Submarginallinie der
Vorderflügel und den wurzelwärts davon gelegenen weißen, ex-
zentrisch schwarz gekernten Flecken (in F2—6) ist durch braune
Schuppen verdunkelt und bildet so eine breite gegen den Apex
Archiv für Nalurgeschichte
1915. A. 7. ıl 7. Heft
162 Arnold Schultze:
gebogene Halbbinde. Die Mittelbinde ist weiß und nur soweit
ausgeprägt, wie sie auch auf der Oberseite weiß gefärbt ist. Dasselbe
gilt für die Mittelbinde der Hinterflügel. Die Submarginallinie ist
hier braun, wird nach vorn undeutlich, ebenso wie die zwischen ihr
und der Mittelbinde liegende Fleckenreihe, beide sind nach außen
breit glänzend olivgrün begrenzt, in F1b ist der Raum zwischen
ihnen violettgrau. Der Endteil der schwarzen Fühler ist auf der
Unterseite rotbraun. Die Flügelspannung beträgt 76 mm.
Das einzige Stück dieser offenbar sehr seltenen Art erbeutete
ich am 29. I. 06 bei Feintschang im Gebiet des oberen Croßflusses
(N.-W.-Kamerun). Coll. Schultze.
4. Ewpbhaedra vulnerata, nova spec. d, 9.
Diese ebenso eigentümliche wie schöne neue Art kommt der
Euphaedra cyparissa, wenigstens in der Färbung der Unterseite,
am nächsten. Euph. cyparissa ist indessen, was hier eingeschaltet
sein mag, von vulnerata wie von allen andern mir bekannten
Euphaedra-Arten durch den auch beim S, sehr viel schwächer aus-
gebildeten Thorax, die, in beiden Geschlechtern, sehr lang gestreck-
ten Vorderflügel, deren fast ebenen Außenrand, durch die schwarzen
nicht gescheckten Fransen und das tiefe, nicht schillernde Sammet-
schwarz der Oberseite unterschieden, hat einen andern (schwächeren)
Flug, unterscheidet sich auch sonst von den Verwandten durch
andere Lebensgewohnheiten (sie sucht fast ausschließlich noch am
Stamm sitzende Früchte von Ficus-Arten auf und kommt kaum
auf den Boden herunter).
Euph. vulnerata gleicht auf der Oberseite am meisten der
themis-Form janetta. Bei einem &, dem dunkelsten, ist der me-
tallischgrüne Hinterrandsfleck der Vorderflügel scharf begrenzt
und erreicht R3 nicht, bildet aber noch einen Längswisch im
hintern Teil der Zelle, der bis R2 reicht. Bei den beiden andern
dd erreicht der Hinterrandfleck R3, füllt F2 zur Hälfte aus, ist
aber nicht scharf begrenzt, sondern geht allmählich in die Grund-
färbung über. Der chromgelbe Subapikalfleck in F3—6 ist bei
dem dunkelsten & ziemlich scharf begrenzt und nur gegen Apex,
Vorderrand und Zelle grün beschuppt, bei den beiden andern 38
ist der Subapikalfleck verschwommen und geht besonders nach der
Zelle zu, grün verwaschen, allmählich in die Grundfarbe über.
Auf den Hinterflügeln ist das metallgrüne Wurzelfeld bei dem
dunkelsten $ scharf begrenzt, im vordern Teil zackig ausgezogen
und bei R 6 doppelt so weit vom Saume entfernt wie bei R1, bei
den beiden andern Jg hat es ungefähr dieselbe Ausdehnung, geht
aber allmählich in die Grundfärbung über, ist auch bei einem
Stück in der Mitte gelblich aufgehellt.
Bei dem 9 ist der — sehr große — gelbe Subapikalfleck mit
dem metallisch-grünen Hinterrandfleck zu einem großen hellen
Felde zusammengeflossen, das auch die Zelle mit Ausnahme die
dunklen Zellflecke ausfüllt. Die Hinterflügel sind ganz ähnlich
Neue Rhopaloceren aus Kamerun. 168
wie bei den dd gezeichnet, aber die metallische Färbung erreicht,
indes wenig ausgesprochen und dunkelblau glänzend, den Saum
und läßt, wenn auch wenig deutlich, die großen Submarginalflecken
erkennen.
Auf der Unterseite hat vulnerata, wie gesagt, am meisten
Ähnlichkeit mit cyparissa, indessen nähert sie sich in der Anord-
nung der schwarzen Flecken mehr den themis-Formen, indem der
— nur bei einem & vorhandene — Diskalfleck in F2 der Vorder-
flügel in Verlängerung der übrigen Diskalfleckenreihe liegt und
nicht, wie bei cyParissa der Wurzel genähert ist. Ein sehr auf-
fallendes Unterscheidungsmerkmal gegenüber den verwandten
Arten ist der große schwarze Hinterrandsfleck der Vorderflügel,
der F1a vollkommen, F 1b mit Ausnahme je eines hellen Fleckes
an R2 zu beiden Seiten des dunklen Submarginalflecks (der mit
dem schwarzen Felde zusammenfließt) und die Wurzel von F2
ausfüllt. Das auffallendste Kennzeichen jedoch bildet der große
rote Vorderrandfleck der Hinterflügel. Dieser ist nicht braunrot
mit violettem Schiller wie bei den Zhemis-Formen, sondern rein
karminrot (wie bei cydarissa), füllt aber F 8 bis zu einem schwarzen
Längsstrich am Vorderrande, der Verlängerung der submarginalen
Fleckenreihe, ebenso F7 und F6 bis zu den Submarginalflecken
aus, greift bei einem d und dem $ sogar nach F 5 über und dringt
bei diesem, sowie bei einem weiteren & in den vordern Teil der
Zelle zwischen die schwarzen Makeln ein. Nur bei einem Z (dem
oberseits dunkelsten) erreicht der rote Fleck die Submarginalflecke
nicht ganz, läßt F6 frei, dringt auch nicht bis in die Zelle ein.
Bei allen vier mir vorliegenden Stücken fehlt der Diskalfleck in
F 7, bei dem Q auch der in F 6.
Die schwarzen Fransen sind auf den Zwischenaderfalten weiß
gescheckt. Die Flügelspannung der $& beträgt 65—67 mm, die
des 9,77. mm,
Ich erbeutete diese, wie es scheint, sehr lokale Art bei Bakuni
am 22. 1. 06 und bei Tawo am 19. IV. 06 im Gebiet des obern
Croßflusses (N.-W.-Kamerun). Coll. Schultze.
5. Hewitsonia beryllina, nova spec. 39.
Diese interessante neue Art ist von den bisher bekannten drei
Hewitsonia-Arten sehr verschieden, nähert sich aber am meisten
der Hew. similis Auriv. (Ent. Tidskr. 12, p. 216), die auf ein als
boisduwvali in Hew. Ill. D. Lep. Suppl. t. 1a, f.2 abgebildetes 2
begründet ist.
Die Grundfarbe des $ ist auf der Oberseite mattschwarz und
folgendermaßen gezeichnet: Metallisch hellsmaragdgrün (bery!l-
grün) — nicht blau wie bei den verwandten Arten — sind ein
undeutlicher nur aus einigen Schuppen bestehender Fleck am
Vorderande (in F 11), zwei ebensolche Flecken in der Mittelzelle,
sowie ein großes dem Außenrand nicht mehr als 2 mm genähertes,
den Hinterwinkel nicht erreichendes Hinterrandsfeld in F 1a, 1b
11* 7. Heft
164 Arnold Schultze:
und 2. Dieses Hinterrandsfeld ist an der Wurzel von F1a und 1b,
sowie saumwärts in F 1b (hier in Form einer undeutlichen winkel-
artigen Zeichnung) schwarz beschuppt, wird auch durch einen
Fleck der schwarzen Grundfarbe vom Ausgangspunkt von R2
fern gehalten; außerdem ist an der Mittelrippe noch ein zweiter
solcher, aber weniger deutlicher Fleck sichtbar. Die Subapikal-
binde besteht aus drei weißen, deutlich getrennten Flecken in F 4,
76 und,» 7.010, 1.
Auf den Hinterflügeln ist die Grundfarbe gegen den Vorder
rand (in F6 und 7) weißlich aufgehellt und wird durch die me-
tallisch grüne Färbung zum größten Teil verdrängt. Letztere
erreicht ın F1c—5 die sehr schmale und undeutliche schwarze
Saumlinie, läßt den Analwinkel (in F 1b) frei, füllt aber die Wurzel
der Felder 1b—4 (in F1b—2 wurzelwärts schwarz beschuppt)
sowie den größten Teil von F5 und den größten hintern Teil der
Zelle (hier schwarz beschuppt) aus. Das grüne Feld wird nach
vorne durch eine nahezu gerade Linie begrenzt, die von der Wurzel
bis zum Endpunkt von R6 reicht, deren Ausgangspunkt aber
natürlich freiläßt. In den Feldern 2—5 stehen schwarze, undeutlich,
begrenzte, nach vorn ständig kleiner werdende keilförmige Sub-
marginalflecken; außerdem hebt sich die U. D. C. der Hinterflügel
als feine schwarze Linie von der grünen Färbung ab.
Die Fransen der Vorderflügel sind schwarz, auf den Zwischen-
aderfalten unmerklich weißgrau gescheckt, die der Hinterflügel
weißgrau. Auf der Unterseite nähert sich beryllina & der oben
zitierten Abbildung von similis (wenn man die z. T. sehr mäßigen
und unzuverlässigen Abbildungen Hewitsons überhaupt als maß-
gebend ansehen will). Die Grundfarbe ist hier schmutzigweiß, die
schwarze Linien- und Strich-Zeichnung, mit Ausnahme derer in
der Wurzelhälfte der Hinterflügel, wenig deutlich. Auf den Vorder-
flügeln hat das große schwarze Feld ungefähr dieselbe Ausdehnung
wie bei Hew. Kirby: %, indessen hängt der helle Apikalfleck mit
dem hellen Fleck am Hinterwinkel (in F1a und 1b) durch eine
ebensolche, nur durch die Rippen breit dunkel unterbrochene
schmale Saumbinde zusammen. Der schwarze, den hellen Vorder-
rand in seiner Mitte unterbrechende Fleck ist ähnlich gezeichnet
wie bei den verwandten Arten, nur sind die hellen viereckigen
Fleckchen in ihm etwas größer, und nicht, wie bei Kirbyi und bors-
duvali z. T. hellblau, sondern weißlich, jedoch mit einigen silber-
glänzenden Schuppen durchsetzt. Ähnliche Schuppen bilden in
der Mitte von F2 einen undeutlichen hellen Fleck. Die dunkle
Beschuppung der Rippen und Zwischenaderfalten am Vorderrand
und im Apex ist fein und sehr matt gefärbt. Gelbliche oder bräun-
liche Verdunklung der hellen Zeichnungen ist nicht wahrnehmbar.
Auf den Hinterflügeln ist die zweite und dritte Querbinde (wie bei
kirbyi und similis) in tiefschwarze Punkte aufgelöst. Die dunklen
Striche auf den Zwischenaderfalten und den Rippen, bezw. beider-
seits letzterer, sind sehr matt gefärbt und wenig deutlich. Die
Neue Rhopaloceren aus Kamerun. 165
bei den andern Arten deutliche Verdunkelung bezw. Bräunung der
Grundfarbe zwischen den Querbinden bezw. Längsstrichen in
F1b und 2 und F6 und 7 ist kaum wahrnehmbar. Die Fransen,
auf beiden Flügeln von der Grundfarbe, sind am Ende der Rippen
breit schwärzlich gescheckt. Die Flügelspannung beträgt 39 mm.
Das 9 nähert sich auf der Oberseite am meisten dem @ von
kirbyi. Auf den Vorderflügeln stimmen die hellen Flecken in An-
ordnung und Ausdehnung fast mit denen von kirbyi 9 überein,
nur hängt der Fleck in F5 mit dem am Vorderrande nicht zu-
sammen, letzterer ist auch weit kleiner; die Flecken sind nicht
ockergelb, sondern weiß, bezw. (in F1b) weißgrau. Die helle
Zeichnung in F 1b ist mit wenigen silberblauen Schuppen bestreut,
ebenso wie der Wurzelteil von F 1a. Die Fransen der Vorderflügel
sind schwarz, auf den Zwischenaderfalten breit weiß gescheckt.
Die Grundfarbe der Hinterflügel ist (von der der andern bekannten
Hewitsonia 92 stark abweichend) weiß und in der Wurzelhälfte
mehr oder weniger deutlich schwärzlich beschuppt. Und zwar
sind dunkel, abgesehen von den ganz grauen Feldern 1a und 1b,
die ganze Mittelzelle, die Wurzel der Felder 1c—2, 3—6, sowie F 7
mit Ausnahme des Saumes. Auch die äußersten Enden der Rippen
2—5 und die übrigen Rippen in ihrer gesamten Länge sind dunkel
beschuppt, ebenso eine feine Saumlinie, die sich scharf gegen die
durchweg weißen Fransen abhebt. Auf der Unterseite stimmt
das 2 mit dem & im allgemeinen überein, nur findet sich auf den
Vorderflügeln statt des undeutlichen Fleckes in F2 ein großer,
länglicher weißer Fleck, der durch die hier weißgefärbte Zwischen-
aderfalte mit dem hellen Saumfleck zusammenhängt. Die dunklen
Zeichnungen der Hinterflügel sind in der Saumhälfte noch weit
undeutlicher und, besonders die Saumstriche der Zwischenader-
falten, noch viel rudimentärer als beim $. Die Flügelspannung
beträgt 45 mm.
Ich erbeutete diese anscheinend sehr seltene Art in einem
einzigen frischen SQ bei Gadjifu (4. II. 06) bezw. Bascho (28. III.
06), Anfang der Regenzeit im Gebiet des oberen Croßflusses. Hew.
beryllina flog gleichzeitig mit boisduvali, kirbyi und similıs und
setzte sich wie diese und viele der verwandten Epitola-Arten an
dürre Lianen, die über den Urwaldwegen von den Bäumen herab
hingen. Coll. Schultze.
6. Jolaus sciophilus, nova spec. &, 9.
Unter einer Anzahl anderer Jolaus-Arten von Kamerun, die
ich heute noch nicht sicher deuten kann, befindet sich eine zweifellos
neue Spezies, die mit Jol. sappirus H. H. Druce, Jol. gemmarius
H. H. Druce und J/ol. bellina Plötz nahe verwandt ist und die ich,
wie folgt, beschreibe:
Die Stirn ist schwarz, mit zwei weißen Strichen. Die Vorder-
flügel haben 11 Rippen (R 7 geht in die Spitze) und sind beim g am
Hinterrand an der Stelle der Duftorgane weit bauchig vorgezogen;
7. Heft
166 Arnold Schultze: Neue Rhopaloccren aus Kamerun.
ihr Haarpinsel auf der Unterseite ist schwarz. Das & ist auf der
Oberseite der Vorderflügel tiefschwarz mit großem lebhaft hell-
grünlichblauem Wurzelfleck, der ?2/; vonF 1a und den größten Teil
von F 1b, sowie die Wurzelhälfte der Zelle ausfüllt; bei einzelnen
Stücken findet sich auch noch ein winziger Fleck derselben Färbung
in der Wurzel von F2. Dieses blaue Feld ist vorne durch eine
Linie begrenzt, die ungefähr parallel zu Ri verläuft und den
Ausgangspunkt von R 2 schneidet. Von hier aus und vom Hinter-
rande ist es (in F 1b) zu einer gegen den Saum gerichteten, von
ihm etwa 2,5 mm abbleibenden Spitze ausgezogen. Die Hinter-
flügel haben oberseits eine lebhaft hell grünlichblaue Grundfarbe,
die folgendermaßen gegen die schwarze Zeichnung begrenzt wird:
durch R1b gegen den schwarzgrauen Innenrand, von hier bis zu
R 5 durch die feine tieischwarze Saumlinie, dann nach vorne durch
einen R 5 fast erreichenden großen tiefschwarzen Vorderrandfleck
(das auffälligste Unterscheidungsmerkmal gegenüber den ver-
wandten Arten), endlich durch den sehr großen Duftfleck, der,
bis auf einen kleinen blauen Wurzelfleck, die ganze Zelle ausfüllt.
In dem großen blauen Feld sind folgende tiefschwarze Zeichnungen:
ein mit dem Innenrande zusammenhängender, mehr oder weniger
deutlicher Fleck und wurzelwärts von diesem ein pfeilförmiger
Fleck auf R2, der ebenfalls mit dem Innenrande durch einen
breiten schwarzen Strich verbunden ist. Der schwarze Anallappen
ist im hinteren Teil weiß beschuppt und zeigt meist auch einige
metallischgrüne Schuppen. Der Duitfleck ist glänzend dunkelgrau
und hat ein scharfbegrenztes Zentrum stark aufgerichteter gold-
brauner Schuppen. Die Fransen der Vorderflügel sind schwarz,
die der Hinterflügel weiß bezw. weißlich. Das Schwänzchen an
R 1b ist weiß mit breiter schwarzer Mittellinie, das an R 2 schwarz,
hinten durch die Fortsetzung der Fransen z. T. weiß eingefaßt und
weiß gespitzt. Auf der, in der Grundfärbung weißen, Unterseite
hat sciophilus die größte Ähnlichkeit mit bellina. Die Vorderflügel
zeigen in der Umgebung des Pinsels einen großen opalisierenden
Hinterrandsfleck wie bei dieser, zwei schwärzliche, an den Rippen
unterbrochene, nach hinten unmerklich konvergierende Sub-
marginallinien und sind am Saume gegen den Apex schwach
bräunlichgrau verdunkelt. Auf den Hinterflügeln ist sciophslus
ebenfalls kaum von bellina verschieden. Wie bei dieser Art reicht
der große anale Schmuckfleck bis an die W-förmig geschwungene
erste Querlinie der Saumhälfte heran. Der nach dem Innenrande
zu gelegene Teil dieses Schmuckflecks ist orangerot, der übrige
blutrot; die metallisch blaue Linie innerhalb der blutroten Farbe
wird saumwärts durch einen blauen, den Schmuckfleck begren-
zenden Längsstrich fortgesetzt, während bei bellina nur die blaue
Linie in dem orangeroten Teil nach dem Analwinkel fortgesetzt
wird. Form, Farbe und Anordnung des Analflecks (schwarz mit
metallischgrüner Beschuppung), des schwarzen Submarginalilecks
in F 2, sowie der schwarzgrauen Subinarginalilecken bezw. -Striche
Embrik Strand: Rezensionen. 167
in Fic und F3—5 sind genau wie bei bellina. Flügelspannung
der d& 24—28 mm.
Das 9 unterscheidet sich, abgesehen von dem Fehlen der Duft-
organe und der dadurch bedingten andern Form der Vorderflügel
(gerader Hinterrand) dadurch vom &, daß auf der Oberseite die
Zelle der Hinterflügel blau beschuppt ist, durch die bessere Ent-
wicklung der schwarzen Flecken auf den Hinterflügeln (der Fleck
auf R 2 ist durch einen großen Querfleck bis zu R 3 fortgesetzt) und
ein etwaslängeres — beim g nur zahnförmig! — Schwänzchen anR3.
Flügelspannung des einzigen mir vorliegenden 2 25 mm.
Ich erbeutete diese Art, die eines der vielen Beispiele für die
melanotische Zeichnungstendenz der dortigen Lepidopterenfauna
ist, im Gebiet des oberen Croßflusses bei Feintschang und Bascho
(29. 1.—81. III. 06). Das Tierchen zeigte, mehr noch als die ver-
wandten Urwaldarten der Gattung, die Angewohnheit, sich
während der Vormittagsstunden im tiefen Schatten des Unter-
holzes an die Unterseite von Blättern zu setzen. 8 dd, 1 Pin
Coll. Schultze.
Rezensionen.
Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur-
geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. Außerdem
werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von
Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archivs:
Embrik Strand, Berlin N. 4. Chausseestr. 105.
Videnskabelige Meddelelser fra Dansk naturhistorisk
Forening i Kjöbenhavn. Bd. 66, I—XXV +242 PP-,
1 Tafel, 1 Karte und 42 Textfiguren, 8°, 1915.
Schon früher habe ich das Vergnügen gehabt, auf den ge-
diegenen zoologischen Inhalt dieser Zeitschrift hier aufmerksam
zu machen und der vorliegende Band reiht sich würdig seinen
Vorgängern an. Der ganze Inhalt ist zoologisch und zwar werden
folgende Tiergruppen behandelt: Hydroiden, Echinodermen,
Ctenophora, Nematoden, Wasserwanzen, Mollusca (Pisidium),
Aves, Neuroptera, Coleoptera (Donacia), Rhizopoden, Heliozoen,
Diptera (Muscidae), Pisces, fossile Mammalia, Amphibia. Es
werden also recht verschiedene Spezialisten etwas für sich in diesem
Bande finden können. Embrik Strand.
Kippenberger, Carl. Werden und Vergehen auf der Erde im Rahmen
chemischer Umwandlungen. Für Studierende aller Fakul-
täten und gebildete Laien. Bonn 1915. A. Marcus & E. Weber’s
Verlag, Dr. jur. Albert Ahn. 172 pp., mit 26 Textfigg. Preis
broschiert M. 3,20, gebunden M. 4,20.
Verfasser äußert sich über seine Schrift wie folgt: [Sie]
„bietet freilich kein vollständiges Bild vom Werden und Vergehen
7. Heft
168 Embrik: Strand:
der Natur; sie will nur an ausgewählten Beispielen Einzelheiten
beschreiben, die dem Leser einen genügenden Einblick in die Ge-
schehnisse der Natur geben, um ihm den Zusammenhang der so-
genannten anorganischen und der sogenannten organischen Welt
vor Augen zu führen‘. — Die Schrift enthält außer einer ‚Ein-
führung‘‘ und als Anhang ‚Erörterung einiger chemischer Aus-
drücke‘ folgende drei Kapitel: „Bilder der Vergangenheit mit
Vorgängen der Gegenwart‘, „Das organische Leben der Gegenwart“
(darin: a) Der pflanzliche Organismus, b) Encymatisches Geschehen
in der Pflanzen- und Tierwelt, c) Der tierische Organismus), ‚‚Das
Zukunftsbild“. Ref. findet das Buch ganz interessant. Strand.
Arldt, Theodor. Die Stammesgeschichte der Primaten und die Ent-
wicklung der Menschenrassen. 52 pp., mit 15 Textfiguren und
einer Stammtafel. Berlin 1915. Verlag von August Hirschwald.
Diese Schrift bildet das erste Heft der Serie ‚‚Fortschritte der
Rassenkunde“, welche polygenistische Veröffentlichungen über
die Herkunft des Menschen bringen wird. Der Verfasser vertritt
eine ‚‚dreiteilige‘‘“ Systematik der Menschheit, und man muß
zugeben, daß er ganz wichtige Argumente vorzubringen vermag.
Möge man durch diese überzeugt werden oder nicht, jedenfalls ist
die Schrift interessant und anregend. Strand.
Stadler, Hans. Die Biologie der Biene. 84 pp., 33 Textfigg.
Würzburg: Druck und Verlag der Kgl. Universitätsdruckerei
H. Stürtz A.-G. Preis gebunden M. 1.80.
Verf. geht von der ganz richtigen Voraussetzung aus, daß das
Studium der Biologie sich auf Kenntnis der Anatomie und Phy-
siologie stützen muß; solche dem Leser beibringen, soll daher die
Aufgabe des I. Kapitels sein, wie denn überhaupt das ganze Buch
im besten Sinne des Wortes allgemein verständlich geschrieben ist
und also irgendwelche Spezialkenntnisse nicht voraussetzt. Im
II. Kapitel wird ein orientierender Überblick über die Biologie der
Biene gegeben; die folgenden Kapitel behandeln die Biene bei der
Arbeit, das Schwärmen, die Bienenzucht und endlich ‚, Theoretische
und vergleichende Biologie der Biene‘, worin ein kurzgefaßtes
und übersichtliches Resumee der einschlägigen Arbeiten v. Buttel-
Reepen’s gegeben wird, in dem man sich über u. a. die in neuerer
Zeit so viel erörterte Frage: ‚Sind die Bienen Reflexmaschinen ?“
orientieren kann, wenn auch nur vom Standpunkt des genannten
Forschers aus. Als ‚Anhang‘ werden p. 80 „Maße des Bienen-
baues“ gegeben. — Die Abbildungen sind z. T. original und
meistens recht gut; die p. 1 gegebenen Habitusfiguren der drei
Formen der Biene sind jedoch ganz mißlungen, so z. B. ist die
Drohne mit auf dem Scheitel unter sich getrennten Augen dar-
gestellt, das Geäder ist in den beiden Flügeln nicht gleich und in
keinem ganz genau gezeichnet, die Flügel beider Seiten sind nicht
gleichlangetc. Beieinereventuellen neuen Auflage müßten diese drei
Figuren verbessert werden. — Auch würde es, trotz der entschieden
Rezensionen. 169
populären Tendenz des Buches, sich empfehlen, einige Literatur-
hinweise einzufügen, damit die Leser, die sich über etwas einge-
hender erkundigen möchten, sich leichter zurecht finden könnten.
— Trotz dieser kleinen Mängel kann das Buch bestens empfohlen
werden; auch der praktische Imker dürfte daraus viel für seine
Tätigkeit nützliches Wissen schöpfen können. Strand.
Novellen aus dem Tierleben. Drei in sich abgeschlossene
Bändchen mit je 2—4 reichbebilderten Schilderungen aus dem
Tierleben von H. Loens, M. Bräss, H. Meerwarth und
K. Soffel. R. Voigtländer’s Verlag, Leipzig, Hospitalstr. 10.
Preis je 60 Pfennige. 8°.
Schon wiederholt habe ich hier das Vergnügen gehabt, auf die
in R. Voigtländer’s Verlag erschienene große neue Naturgeschichte
europäischer Säugetiere und Vögel, die „Lebensbilder aus der
Tierwelt“, herausgegeben von H. Meerwarth und K. Sofftel,
aufmerksam zu machen und bestens zu empfehlen; vor allen Dingen
durch seine etwa 2700 lebenswahren Bilder steht das Werk einzig
da und ist für den Naturfreund, Jäger, Tierliebhaber ebenso wie
für den Zoologen vom Fach gleich empfehlenswert. Als Einführungs-
hefte, wenn man will, gewissermaßen als Kostproben aus diesem
großen Werk, sind die vorliegenden drei Bändchen ‚‚Novellen aus
dem Tierleben‘‘ gedacht. Jedes Bändchen ist in sich abgeschlossen
und einzeln käuflich, ist 45—60 pp. stark, enthält 32—36 Voll-
bilder nach Photographien lebender Tiere, in derselben soliden
und eleganten Ausstattung wie das Hauptwerk und kostet doch
nur 60 Pf., was sehr billig ist. Das erste Heft enthält drei Novellen:
„Der Zaunigel‘“, ‚Reineke Fuchs‘, ‚Die Haselmaus‘‘, das zweite
vier: „Die Nachtschwalbe‘“, ‚‚Der Edelfasan‘, ‚Der Haubensteiss-
fuss“, ‚Die Nachtigall“, das dritte zwei: ‚Der Eichelhäher“‘,
„Das Wildkaninchen‘“. Man lasse sich durch den Titel ‚‚Novellen“
nicht irreführen; es ist wirklich solides, zuverlässiges Wissen, das
diese Hefte bieten, wenn auch in novellistischer Form. Strand.
Boletin de la Direccion de Estudios Biologicos. Tomo I.
Num. 1. Octbr. 1915. 8°, 36 pp., 13 Textfigg., 1 Taf. Heraus-
gegeben von der Direccion de Estudios Biologicos (A. L.
Herrera) der Secretaria de Fomento, Colonizacion e Industria
y Comercio in Mexico, 1a Calle de Betlemitas Num. 8.
Diese neue Zeitschrift tritt an der Stelle der eingegangenen
„Anales del Instituto de Biologia general y medica‘‘ und wird Ar-
beiten aus dem genannten Institut bringen. Vorliegende Nummer
enthält: Herrera, ‚Discurso oficial‘ über Geschichte, Programm
etc. des Instituts, Amador, ‚La Unidad Universal‘ (dazu die
Textfiguren), sowie ‚Acta de Inauguracion de la Direccion de
Estudios Biologicos‘‘. — Die Zeitschrift wird im Tausch abgegeben;
man wende sich an die angegebene Adresse. Strand.
7. Heft
170 Embrik Strand: Rezensionen.
Emmerich, R. und Loew, O. Studien über den Einfluß mehrerer
Salze auf den Fortpflanzungsprozeß. Sonderabdruck aus
„Archiv für Hygiene“, Bd. 84, 6. u. 7. Heft, 22 pp., 8°.
Die Verfasser machten Versuche mit Mäusen, Meerschweinchen
und Kaninchen; dabei ergab sich, daß eine erhöhte Kalziumzufuhr
eine Vermehrung der Würfe bedingt und ebenso eine durchschnitt-
liche Vermehrung der Jungenzahl in einem Wurf, dagegen ist das
Einzelgewicht der Neugeborenen in der Regel etwas geringer als
dasjenige der Jungen im Kontrollfall. Chlornatrium begünstigt
die Zahl der Würfe in einem gewissen Grad, aber nicht immer die
Zahl der Jungen pro Wurf, dagegen haben Chlorkalium und Chlor-
magnesium keine Begünstigung gebracht. Während die Mehr-
produktion keine Schädigung des Körpergewichts für die Mutter-
tiere zur Folge hatte, wenn sie durch Chlorkalzium herbeigeführt
wurde, hat die Anregung durch Chlornatrium am Schluß ein durch-
schnittliches Mindergewicht der Muttertiere bei Mäusen von rd.
12% ergeben. Sehr auffallend blieb der ungünstige Effekt des
Chlorkaliums, worüber aber weitere Versuche angestellt werden
müssen. Strand.
Besser, Hans. Raubwild und Dickhäuter in Deutsch-Ostafrika.
92 pp., 8°, 18 Textfiguren, 1 Karte und 1 farbiges Umschlag-
bild. Stuttgart: Franckh’sche Verlagshandlung 1915. Preis
M. 1.—, gebunden M. 1.80.
Durch vierzehnjährigen Aufenthalt in Deutsch-Ostafrika war
es dem Verf. vergönnt, das Wild in seiner natürlichen Lebensweise
zu beobachten. Kamera und Büchse begleiteten ihn auf allen seinen
Wanderungen. Aus der Fülle des Geschauten und Erlebten
werden nun hier eine Reihe Bilder vorgeführt, die zum Verständnis
genannter Kolonie auch auf diesem Gebiet beitragen möchten.
Verf. schildert die Jagden so wie er als Tier- und Naturfreund sie
miterlebt hat. Er hat aber auch Beobachtungen an den Einge-
borenen und ihrer Würdigung der Tierwelt gemacht, die von völker-
kundlichem Interesse sind. Die Tiere, die hauptsächlich behandelt
werden, sind: Löwen, Leoparden, gefleckte Hyänen, Schabracken-
schakale, Hyänenhunde, Flußpferde und Elefanten. Die Ausstattung
ist ausgezeichnet und der Preis daher billig. Jedermann wird das
Buch mit Interesse lesen. Strand.
ARCHIV
NATURGESCHICHTE.
GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
W. F.ERICHSON, F.H. TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER unD E. STRAND.
EEE FIR
EINUNDACHTZIGSTER JAHRGANG.
1915.
Abteilung A.
8. Heft.
HERAUSGEGEBEN
VON
EMBRIK STRAND
(BERLIN).
EEE a Brenn era
NICOLAISCHE
VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER
Berlin.
Inhaltsverzeichnis.
Krausse. Die Limacodiden und ihr Fraß bei Eberswalde. (Mit 10 Text-
figuren und 2 Tafeln) . :
Farwick. Neuere Untbrsubhlhechl über Hi£ Verbreitung der lichen.
den Copepoden am Niederrhein und ihre Biologie . !
Bernhauer. Kurzflügler aus dem deutschen ran Ki
und China . . ..
Strand. H. Sauter’s Rute. SEN p- p. Ne
Macrobrochis), Aganaidae, Saturniidae, Uraniidae, Cossidae, Calli-
dulidae und Aegeriidae) . AN RR RN DE EU.
Farwick. Neuere Untehuisapen über die Yerkhnaiitiag der Cladoceren
am Niederrhein und ihre Biologie . . . : 2.2 2220.
Koenike. Über wenig bekannte und neue Wossermailben der Guttsnk
Hydryphantes von Borkum, Juist und Ostfriesland. (Mit 40 Text-
Lu V ea be 5) oh WRRRREEE ENGEN. 0 0N >/NN PUNRE E TREE EELRFEFRRE RE ET
Viehmeyer. Ameisen von Sihenfone: Beobachtet N gesammelt von
H. Overbeck. (Mit 15 die
Strand. Rezensionen GN Ten.
Seite
1
27
34
50
68
108
168
Die Limacodiden und ihr Frass
bei Eberswalde.
[Mit 10 Textfiguren u. 2 Tafeln. ]
Von
Dr. Anton Krausse in Eberswalde.
Im Herbst — September, Oktober — 1915 begegneten mir zum
ersten Male, bei Eberswalde, die bei uns vorkommenden beiden
Limacodidenraupen in großer Anzahl. Besonders ins Auge fiel
der Fraß an Carpinus betulus L., doch wurden auch Fagus silva-
tica L. und Eiche befressen. Zuerst tauchte die Raupe der kleinen
Art, Heterogenea asella Schiff. auf, erst etwas später die der größeren
Art, Cochlidion limacodes Hufn. Die größere Art war anfangs
weniger häufig als die kleinere. Die kleinere verschwand schon
Anfang Oktober, die größere war dann Mitte Oktober in Mengen
vorhanden. Auf allen Wegen bei Eberswalde fand ich zertretene
Raupen. Bei Sommerfelde, Eberswalde und Spechthausen waren
fast alle Hainbuchen befressen. Erfreulicherweise hat dieser aus-
gedehnte Fraß als Spätfraß keine große praktische Bedeutung;
bei Ratzeburg (Die Forstinsekten, II, 1840) sind deshalb die
Cochlididen (an Eiche und Buche) als ‚„unmerklich schädlich“
aufgeführt.
Es ist indes von Interesse, den Fraß zu kennen, besonders um
Verwechslungen zu vermeiden. Fraßbilder fand ich nirgends in
der hier erwähnten Literatur, so daß es vielleicht angebracht ist,
die Gelegenheit zu benutzen und solche hier mitzuteilen; ebenso
bilde ich die Raupen, Kokons und Imagines der anscheinend oft
übersehenen Limacodiden ab.
Die Limacodiden (Cochlididen, Cochliopoden, Eucleiden) sind
besonders in den Tropen vertreten, bei uns in Mitteleuropa kommen
nur die beiden genannten Arten vor. Als Verbreitungsgebiet von
Cochlidion limacodes Hufn. (festudo Schiff., Zestudiana Hb., asella
Esp., avellana Kirb.) geben Staudinger-Rebel (,‚Kat. der Lep. des
pal. Faunen-Geb.‘ 1901) an: Eur. c. et m.; Dan.; Suec. m.; Liv.;
Bith.; Pont.; Tour.; Arm. Für Heterogenea asella Schiff. (cru-
ciata Knoch, asellana Hb.) werden folgende Länder genannt:
Bur. c. (exe./Bat.); Dan.» suee. m... Liv.: Ped.; Corp; 2 Dalm,;
Arm.; Uss.
Die merkwürdige Familie stellte man früher (Fr. Berges
Schmetterlingsbuch, bearbeitet von v. Heinemann, ergänzt von
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 8. 1 8. Heft
2 Dr. Anton Krausse:
Steudel, 1876 [V. Aufl.]) zwischen die Cossiden und Hepialiden.
In der neusten (IX.) Auflage dieses Werkes (bearbeitet von Rebel),
1910, finden wir sie zwischen den Zygaeniden und Psychiden, am
Schluß der sog. Großschmetterlinge. Je nachdem man auf dieses
oder jenes Merkmal, a. e. auf das Flügelgeäder oder auf die Larven,
besonderes Gewicht legt, wird man nähere Verwandtschaft mit
dieser oder jener Familie herausfinden. Chapman (,‚Some notes
on the Micro-Lepidoptera whose larvae are external feeders, and
chiefly on the early stages of Eriocephala calthella [Zygaenidae,
Limacodidae, Eriocephalidae|‘‘; Transactions of the Entomol.
Society of London, 1894) hat sich mit dieser Familie eingehender
befaßt und kommt auf Grund des Studiums der Raupen besonders
zu dieser Ansicht: „that the Zygaenidae, Limacodidae, and Erio-
cobhalıdae form a group which, though the last member is as low
as the lowest Tineae, and the first as high as Butterflies or Noctuae,
has nevertheless been evolved on its own lines, from a common
source, as a separate branch of Heterocera.‘‘ Derartige ‚„phyle-
tische‘‘ Behauptungen führen zu nichts*); gut, daß bei solchen
Untersuchungen oft interessante morphologische usw. Einzelheiten
gefunden werden; so bringt auch Chapman hier über Cochlidion
limacodes Hufn. manches Interessante.
In der ‚„Verwandtschaftstabelle‘‘ der Lepidopterenfamilien
von Berge-Rebel (1910) sind die Limacodiden (= Cochlididen) so
eingereiht:
a Hepialidae
—| _—_ Microßterygidae
Eriocraniidae
| ———— Adelidae
m Tineidae (s. ].)
Sun rt PETER
nn Megalopygidae
a Cochlididae
| \: ER Z ygaenidae
_— — — Heterogynidae
Raupe und Tönnchen von Cochlidion limacodes Hufn. Das
Ei wird als ‚flach‘, ‚‚gelblich‘“, ‚ohne besondere Struktur‘ be-
schrieben. Die eigenartigen, sich schneckenartig fortbewegenden
Raupen beschreibt Hofmann (‚Die Raupen der Großschmetter-
linge Europas“, 1893) so: ‚„‚Gelblichgrün mit drei Reihen weißlicher
*) Über die Begriffe „Verwandtschaft“ und „Affinität siehe Max
u „Über den Begriff der Verwandtschaft‘, Zool. Jahrbücher 1912
und Kant.
Die Limacodiden und ihr Fraß bei Eberswalde. 3
oder gelber glänzender Knopfwärzchen auf dem Rücken, dessen
Seiten kantig vorstehen und gelb und rot punktiert sind; übeı
den Füßen eine
ebenso gefärbte
Längskante, über
welcher ' eine
Reihe gelber
Pünktchen _ste-
hen. Luftlöcher
schwarz, weiß-
lich gesäumt.
Kopf klein,
braun...” 1,5 ‘bis
1,35 cm.‘ Eben-
so finden sich in
allen anderen
größeren Lepi-
dopterenwerken
Beschreibungen,
eine einigerma-
Ben exakte Vor-
stellung kann
man sich indes aus
allen nicht machen,
eher gelingt das aus
einer Skizze, ich habe
die Raupe deshalb in
dreifacher Vergröße-
rung auf Tafel I, von
oben (Fig. 1) und von
unten (Fig. 2) skizziert,
beachtenswert ist die
schneckensohlenähn-
liche schleimige Un-
terseite (der schwarze
Körper ist ein in die
weiche, drüsenreiche
Unterseiteeingedrück-
tes Erdteilchen). Die
Abbildungen dieser
Raupe, die ich bisher
sah, waren wenig na-
turgetreu (a. e. auf
Tafel IIlzu: Lutz, Das
„Buch der Schmetter-
linge‘, Stuttgart1890).
— Fig. 3 meiner Tafel
stellt das Tönnchen Fig. 2.
1* S. Heit
Dr. Anton Krausse:
dar, in dem die Raupe,
am Boden überwintert;
es ist an einem dürren
Eichenblatt, am Rande,
angesponnen (ebenfalls
3fache Vergrößerung).
RaupeundTönn-
chen von Heterogenea
asella Schiff. Das Ei
soll dem der anderen
Art ähnlich sein. Die
auffällige Raupe habe
ich 'auf Taf. Dr Bel
von unten und Fig. 5
von oben (in dreifacher
Vergrößerung) abgebil-
det, sie ist so charak-
teristisch gestaltet und
gefärbt, daß sie nicht
zu verkennen ist. Text-
figur1 stellt zwei Rau-
pen auf einem Hain-
buchenblatt dar (nach
Photographie). Fig. 6
der Tafel I zeigt die
Tönnchenkurz nach der
Herstellung, Fig.7 der Tafel
das ältere Tönnchen nach
der Verfärbung (ebenfalls in
dreifacher Vergrößerung).
— Diese merkwürdigen
Tönnchen mit den überwin-
ternden Räupchen können
bei oberflächlicher Betrach-
tung eventuell mit denen
anderer Insekten verwech-
selt werden. —
Eine Asella-Raupe aus
ihrem Kokon herausgenom-
men, konnte keinen neuen
spinnen, die Raupe lebte
indes noch mehr als vier
Wochen. Eine Limacodes-
Raupe aber war imstande,
ihren Kokon, der etwa zur
Hälfte weggerissen war,
innerhalb zweier Tage voll-
Fig. 4. ständig auszubessern.
_
Die Limacodiden und ihr Fraß bei Eberswalde. 5)
Was die Nährpflanzen betrifft, so finde ich folgendes an-
gegeben:
C. limacodes. | 'H. asella.
Eichen, Buchen, Ahorn (Kal- | ‘Eichen, Buchen, Pappeln
tenbach, Pflanzenfeinde 1874); | (Kaltenbach, Pflanzenfeinde
Eichen, Buchen, Kastanien, | 1874);
Weißdorn, Schwarzdorn, Nuß-
baum, Erdbeerbaum (Berge- Buchen, Eichen, Ahorn, Ha-
Rebel 1910); sel (Berge-Rebel 1910);
Eichen, Buchen (Lutz 1890) ; Fagus silvatica, Acer plata-
Eichen, Buchen, Kastanien | noides, A. pseudoplatanus, Car-
(Hofmann, Raupen Großschm. | pinus betulus (Hofmann, Rau-
Eur. 189). pen Großschm. Eur. 1893).
Bei Eberswalde be-
obachtete ich Limacodes
besonders an Fagus sil-
vatica, wenigeranEichen;
Asella zog Carpinus betu-
lus vor.
Den ziemlich charak-
teristischen Fraß illu-
strieren am besten die
beigegebenen Textabbil-
dungen (die Blätter wur-
den direkt auf das pho-
tographische Papier ko-
piert; natürliche Größe*).
Fig. 2 und 3 stellt den
Fraß von Limacodes an
Fagus silvatica dar, Fig. 4
ebenfalls von Limacodes
an Eichen. Figg. 5—10
zeigen den FraßvonAsella
an Carpinus betulus.
Teilweise erinnert
der Limacodidenfraß an
den der Nonne, so ist
die Fraßfigur von Asella
an Hainbuche der der
Nonne an Buche oft jrechtifähnlich, man vergleiche z. B.
meine Fig. 9 mit der bekannten Abbildung bei Judeich-Nitsche,
Lehrb. der mitteleur. Forstins.-Kunde, 1895, Band II, p. 818,
Fig. 237 B (die auch in die neue Ausgabe von Escherich aufge-
nommen ist).
*) Nachsehrift: Leider sind die Abbildungen 2—10 hier verkleinert
wiedergegeben.
Fig. 5.
8. Heft
6 Dr. Anton Krausse: Die Limacodiden u. ihr Fraß bsi Eberswalde.
Mit Limacodes an Eichen fraß zusammen die Raupe einer
Codonia-Art, nach Mitteilung des Herrn Prof. Griebel wahrscheinlich
Fig. 6.
Fig. 7.
Codonia punctaria L.
Eine Bekämpfung
unserer beiden, wegen
ihres Spätfraßes prak-
tisch wenig wichtigen Li-
macodiden kommt kaum
in Betracht, höchstens
vielleicht in Parkanlagen
usw. Hier würde das
Sammeln der Raupen und
Kokons angebracht sein.
Reh empfiehlt (Handb.
d. Pflanzenkrankheiten,
II, 1913) ‚Ab- bzw. Auf-
lesen der Raupen und
Kokons, Spritzen mit
Arsenmitteln, Beschnei-
den der Bäume und
Entfernen alles Boden-
genistes‘“.
„Feinde und Para-
siten scheinen nicht zahl-
reich zu sein‘, meint
Reh. Ich fand’ hieran
Limacodes die Sporen
eines Pilzes, ähnlich de-
nen, die Herr Professor
Wolff in Forleulenraupen
fand; Sporen und aus-
keimende Sporen des
Limacodespilzes sind in
Fig. 8 (Vergr. 250) und
Fig. 9 (Vergr. 470). der
Taf. II dargestellt.
Aus Limacodes wur-
de eine interessante, nach
Schmiedeknecht seltene
Ichneumonidenart erzo-
gen, wie wir durch Ratze-
burg wissen; es handelt
sich um die nur durch
diese eine Art vertretene
Gattung Sphinctus (die
bei Schmiedeknecht eine
Sectio für sich bildet):
Krausse
Archiv für Naturgeschichte 81. Jahrg. 1915, Abt.A. Tafel TI.
A Kaiser Lith. Anst, Neukölln
Krausse.: Limacodiden.
e*
Archiv für Naturgeschichte 81. Jahrg. 1915 Abt. A.
Krausse: Limacodiden.
Krausse Tafel II.
Farwick: Neuere Untersuchungen üb. d. Verbreitg. d, freil. Copepoden. 7
Sphinctus serotinus Grav., nach Dalla Torre (Cat. Hym) von
Deutschland und England bekannt. Ich konnte die Art hier
bisher nicht erhalten. Von Ratzeburg (Ichneum. d. Forstinsekt.
II (1848) und III [1852]) wird sie eingehend beschrieben und ab-
gebildet.
Fig. 8, \ Fig‘. Fig. 10.
Zum Schluß seien in dreifacher Vergrößerung die Imagines
nach Exemplaren aus der Sammlung des Herrm Prof. Petry zu
Nordhausen abgebildet.
Fig. 10 der Tafel II stellt ein Weibchen von Limacodes aus dem
Kyffhäuser dar; Fig. 11 ein Männchen ebendaher, letzteres die
Var. limax Borkh.
Fig. 12 der Tafel II stellt das Weibchen von Asella dar, von
Berlin; Fig. 13 das Männchen, von Jena, letzteres die Var. nigra
Lute..
Hinsichtlich der Beschreibung der Farben verweise ich auf
die erwähnten bekannten Lepidopterenwerke, wo sich auch —
freilich meist wenig naturgetreue — Abbildungen finden. Die
Wiedergabe der ockergelben und braunen Nuancen macht Schwie-
riekeiten.
Die Textfigur 1 (Raupen von Asella) sind ebenfalls in drei-
facher Vergrößerung dargestellt.
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung
der freilebenden Copepoden am Niederrhein
und ihre Biologie.
Von
Bernhard Farwick, Beuel am Rhein.
Meine Untersuchungen erstrecken sich zeitlich über die Jahre
1913—1915 und örtlich or das Gebiet von Cleve bis Bonn und
dessen nähere Umgebung. Die Flußgebiete des Untersuchungs-
8. Heft
8 Bernhard Farwick:
gebietes sind außer dem Rhein, die Niers mit der Nette, die Schwalm,
welche wie die Niers, auf holländischem Gebiet in die Maas ein-
münden und die ebenfalls der Maas sich anschließende Roer, diese
aber nur teilweise. Die Maas selbst wurde in ein paar Fängenin
der Gegend von Venlo berücksichtigt. Entsprechend dem Charakter
der Cyclopiden als Kruster von sehr zartem Körperbau waren
mir die stillen Buchten der Flüsse Fundstätten, ihre naturgemäßen
Aufenthaltsorte dagegen die Tümpel und Teiche im Wiesen- und
Bruchgelände, wie auch die Moortümpel, dann die künstlich an-
gelegten Fischteiche, sowie die Tongrubengewässer als Sammel-
becken atmosphärischen Wassers. Als passive Verbreiter dieser
Mikrokruster dürfte das Wassergeflügel eine Hauptrolle spielen.
1». Fam. Cyelopidae.
Gattung Cyelops Müller
Im genannten Gebiete habe ich 25 Arten und Varietäten fest-
gestellt, Schauß bis 1911 dagegen 22 Arten!), wenn wir den €. ma-
crurus vom Laacher See als außerhalb des Gebietes liegend be-
trachten. Die drei neu aufgefundenen Formen sind C. nanus Sars
= diaphanoides A. Graeter, macrurus und incertus. Die Liste des
Genus Cyclops bei van Douwe in der Süßwasser-Fauna Brauers
enthält 27 deutsche Arten und Varietäten, eine Zahl, die durch
nanus und serrulatus var. denticulata auf 29 sich erhöht. Für
unsere Durchforschungsgebiete fehlt der Nachweis noch für bise-
tosus, Clausi, crassicandis und diaphanus, die von van Douwe für
Deutschland verzeichnet sind. Da der seltene bisetosus von Thiene-
mann?) in den Konferven- und Diatomeenmassen eines Salzbrunnens
und Salzgrabens bei Salzkotten im Westfälischen (16. IV. 12) zahl-
reich aufgefunden wurde, ist es nicht ausgeschlossen, daß an ent-
sprechenden Örtlichkeiten der Rheinprovinz auch dieser Cyclopide
noch ‘entdeckt wird. Eingehendere Untersuchungen der Moor-
gebiete dürften zur Entdeckung von crassicandis führen®). Die als
unentwickelte Form von viridis unter der Bezeichnung Clausi auf-
geführte Art wird sich sicher bei eingehendem Studium von vıridıs
einstellen. — Die Theorie von der gleichmäßigen Verbreitung der
Cyelopiden dürfte durch unsere Cyclops-Untersuchung eine weitere
Stütze finden.
Aufstellung der Arten nach Zahl, Natur und Insertionsstelle
des rudimentären Fußes (nach A. Graeter)®).
!) Schauss, Verhandl. Ende Juni des Naturhist. Vereins d. preuß.
Rheinlande u. Westfalens. Bonn 1908 u. 1912.
?2) Archiv für Hydrobiologie u. Planktonkunde VII. 1912.
®) Vergl. Kleiber: Die Tierwelt des Moorgebietes von Jungholz.
Arch, f. Naturg., Nicolaischer Verlag, Berlin 1911.
4) A. Graeter, Die Copepoden der Umgebung von Basel. Genöve,
Revue suisse 1903.
Nenere Untersuchungen über die Verbreitung der freil. Copepoden usw. 9
I. Sectio: Trifida.
C. fuscus, albidus, prasinus, serrulatus, serr. v. denticulata, macru-
rus, affinis, phaleratus, poppei, fimbriatus.
II. Sectio: Bifida,
a) Chaetophora:
C. Leuckarti, oithonoides, oith. v, hyalina, Dybowski, gracilis.
b) Acantophora:
C. strenuus, viridis, insignis, varicans, vernalis, bicuspidatus,
languidus, nanus, incertus, bicolor.
Bezüglich der biologischeu Verhältnisse wurden Kaltwasser-
formen im eigentlichen Sinne nicht nachgewiesen, was mit dem
allgemein milden Klima wohl vereinbar ist. Für sirenuus ist
eine Abnahme in kleineren Gewässern festgestellt worden für die
heißen Monate, während in ihnen bei größeren Gewässern davon
keine Rede sein konnte. Als Beispiel dafür führe ich die Massen-
fänge im M.-Gladbacher Gewässer des Volksgartens an für Monat
Juni und September. Auch in den Wassergeflügelteichen des
Düsseldorfer Zoologischen Gartens war die €. strenuus massenhaft
vertreten, Ende Juni.
Die nachstehend angefügte Besprechung der einzelnen Arten
beschränkt sich nicht allein auf die Charakterisierung der Fund-
orte und deren geographische Lage, gibt vielmehr auch über ihre
biologischen Verhältnisse manchen Aufschluß.
Ihre Anordnung in alphabetischer Folge soll beim Aufsuchen
der einzelnen Art, deren systematische Stelle bereits vorher klar-
gelegt ist, lediglich eine Erleichterung schaffen.
Cyelops affinis Sars
Ich fand diese trifide Art im Jahre 1914 achtmal, fünfmal im
Juli, zweimal im Juni, je einmal im Oktober und November. Der
südlichste Fundort ist der Waldsee auf der Höhe bei Pützchen,
an der Landstraßenkreuzung unweit der Försterei. Dieser hoch-
gelegene Tümpel ist die Ausfüllung einer früheren Alaungrube und
ist, wie auch die Tongrubengewässer, am Rande mit Thypha und
Carex bestanden, während die mittlere Fläche keinen Pflanzen-
wuchs zeigt. Die am weitesten nach Norden vorgeschobene Fund-
stelle bilden die Gewässer zwischen Schaphuysen und Vluyn,
östlich von Aldekerk, an der Bahnstreoke Crefeld-Cleve. Die
nach Westen am weitesten vorgeschobene Fundstelle bildet der
Breyeller See, in dessen Uferzone sich dieser Cyclops vorfand.
Nach Osten zu liegt als Grenzzone der Graben an der Burg Linn
bei Crefeld nach der Mühlenseite zu, dessen Oberfläche dicht be-
siedelt war mit Lemna polyrrhiza und Z. gibba. Die übrigen Fund-
stellen sind: Waldtümpel auf der Löh bei Viersen und Bruch-
gräben an der Crefelder Landstraße im Bereiche des Gutsbezirkes
von Preyer. Ferner der Fischteich im Süchtelner Bruch mit zwei
Fängen im Zwischenraum von drei Tagen.
8. Heft
10 Bernhard Farwick:
Schauß entdeckte die Art in zwei Moorsümpfen bei Wahn-
Lind und Siegburg-Stallberg im Jahre 1906 im Monat Mai und
Juli, welche somit rechtsrheinisch die östlichsten Fundgebiete
sind. Obschon diese beiden Stätten in den Jahren 1914 und 1915
häufig von mir besucht wurden, gelang es mir nicht, dort diese
Art ins Netz zu erhalten.
Nicht unerwähnt möchte ich die Beobachtung lassen, daß
dieser Cyclops in dem Fangmaterial erst spät entdeckt wurde.
Er zeigte sich plötzlich aus dem Pflanzengewirr nach dem Rande
des Fangtellers vorschnellend, um dann wieder ebenso schnell
der Mitte zu dort im Pflanzengewirr zu verschwinden.
Über die Fortpflanzungsverhältnisse konnten keine Beobach-
tungen gemacht werden. Der Grund dafür liegt in dem spärlichen
Vorkommen, wie esauch von Schauß und weiterhin von A. Graeter
um Basel bestätigt wird. E. Wolf hat Mitte September 1903
„nicht viele 99 mit Eisäckchen oder Eiern im Ovarium‘“ im Schwe-
ninger Torfmoor entdeckt.
Was die Färbung angeht, so wurde bei meinen Exemplaren
die typische Braunfärbung nach A. Gracter vermißt, vielmehr
konnte ich nur farblose Tiere feststellen.
Über das jahreszeitliche Auftreten von C. affinis eine einwand-
freie Ansicht zu äußern, ist wegen der geringen Anzahl von Fängen
nicht statthaft. A. Graeter bezeichnet ihn als ‚Eurytherme Form
mit südlichen und alpinen Vorkommen.“
C. albidus Jurine
Dieser trifide Cyclops tritt in dem untersuchten Gebiet als
perennierende Form auf, die das ganze Jahr hindurch in Fort-
pflanzung begriffen ist. Ergänzend zu den Funden von Schauß
im rechtsseitigen Höhengebiete möchte ich hier die Funde meiner-
seits in dem Waldsee auf der Höhe bei Pützchen an der Land-
straßenkreuzung, sowie in der Fuchskaul auf der Höhe gegenüber
Oberkassel und in den Teichen seitlich Heisterbach erwähnen.
Was meine Funde angeht, so kann ich mich der Ansicht nicht
anschließen, daß zwischen C. albidus und strenuus eine Art von
Meidung im gleichzeitigen Vorkommen besteht. Ich habe vielmehr
in manchen Fällen das gleichzeitige Vorkommen beider Arten in
demselben Gewässer während der kälteren Monate beobachtet,
möchte dabei aber darauf hinweisen, daß C. albidus in meinen
Fangtellern oft erst nach einigen Tagen zur Beobachtung gelangte,
meist erst wenn die Fangmasse im Pflanzengewirre stark be-
unruhigt wurde. |
C. bieolor Sars
Dicser bifide Cyclops mit apikal angeordnetem medialen Dorn
ist nach A. Graeter eine rein europäische Art (1903) und wird
seiner Kleinheit wegen oft übersehen. Letztere Bemerkung findet
ihre Bestätigung in dem einzigen Fundorte, in den Rheinsümpfen
nördlich von Basel, den A. Graeter angibt, und dem von Zschokke
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der freil. Corepeden usw.
& Fe} }
in Lac des Brenets für die Schweiz. Schauß fand ihn bereits an
drei Stellen am Niederrhein: Graben an Station Kottenforst bei
Bonn, Schloot und Stenden nördlich von Kempen. Ich konnte
die Zahl der Fundorte für 1914 und 1915 auf 17 bringen, womit
seine Verbreitung wesentliche Erweiterung erfährt. Vorwiegend
waren es Bruchtümpel und Fischteiche, Wiesentümpel, aber auch
größere seenartige, am Ufer reichlichen Pflanzenwuchs aufweisende
Wasserbecken lieferten diese allgemein als selten bezeichnete Art.
Das Höhengebiet in der Umgegend von Bonn lieferte in seinen
Wasserbecken die Art nicht. Der nördlichste Fundort ist Bruch
Stenden südlich Aldekerk, wo ihn Schauß (6. X. 06) zuerst fest-
stellte, gleichzeitig damit etwas südwestlich gelegenen als zweiten
im Gewässer von Schloot. Daran schließen sich meine Fund-
stellen in den Niepkulen bei Crefeld-Traar, Kaldenkirchen im
de Witt-Becken, Niers-Bruch bei Süchteln—Viersen—Clörath—
Neersen, weiterhin auf Neuß zu Bruch Schiefbahn und Nordkanal
und als südlichste Punkte Pützchen-Wiesen und Tongrubentümpel
bzw. Fischteiche bei Hangelar auf Siegburg zu. Außerhalb des
Gebietes mag der Fundort im Maasgebiet, gegenüber dem Missions-
kloster Steyl bei Venlo in linksseitig der Maas gelegenen größeren
Bruchweihern erwähnt werden.
Meine Fänge verteilen sich auf die Monate: viermal im Mai,
siebenmal im Juli, zweimal im August, dreimal im September, bei
Schauß einmal im Juni und zweimal im Oktober. Mit A. Graeter
prägt sich hierin der stenotherme Charakter der Art auch für das
durchforschte Gebiet aus. Der angeführte Fund Steyl im Maas-
gebiet erfolgte im Mai.
C. bieuspidatus Claus
In 70 Fällen kam dieser wohlgekennzeichnete, bifide C’yclops
mir zu Gesichte aus dem Gesamtuntersuchungsgebiete, dabei zu
jeder Jahreszeit und in jedem Monate. Die Höchstzahl der Fänge
fiel mit 16mal in den Monat Mai, während im April die Fangzahl
mit neunmal verzeichnet steht, im Januar mit sechsmal. Oktober
und November stehen mit je siebenmal angegeben. Nur ein Fang
als geringste Zahl bietet der August. Für die übrigen Monate
ergaben sich der Reihe nach die Fangzahlen 4, 5; 4, 4, 3, 4. Schauß
hat ihn in 18 Gewässern entdeckt, je dreimal im 4., 5. und 6. Monat,
in geringer Fangzahl in den übrigen Monaten mit Ausnahme von
Juli, August und Dezember. Wir dürfen ihn demnach als peren-
nierende Art betrachten.
In allen Fällen der Beobachtung konnte festgestellt werden,
daß er die gleichen Gewässer wie C. bicolor bewohnt, mit der Ein-
grenzung, daß er auch im Höhengebiet sich aufhält; so fand ıhn
Schauß (16. VI. 06) in einem Tümpel Höhe Mehlem, dann Annaberg
bei Bonn (20. IV. 06) und Branchipus-Tümpel bei Annaberg.
Meine bezüglichen Funde sind: Heisterbach, Tümpel an Land-
straße, desgleichen im Mühlenbachtale an alter Mühle, Höhe
Küdinghoven-Ramersdorf.
8. Heft
12 Bernhard Farwick:
Für das Rheingebiet, wie es als Grundlage unserer Darstellung
‚dient, steht die Behauptung A. Graeters, daß C. bicuspidatus im
Sommer aus kleineren Gewässern vollständig verschwinde, also
stenotherm geneigt sei, im Widerspruch. Im Seenplankton, so-
weit bei uns davon die Rede sein kann, wurde die Art nicht be-
obachtet, wohl fand sie sich im Uferplankton. Bezüglich der Fort-
pflanzungsverhältnisse kamen mir $? mit Eiballen zu Gesicht in
Fängen aus dem 1., 2., 3., 4., 10. und 11. Monat; soweit wenigstens
war eine Aufzeichnung in den Fangbemerkungen angeführt.
Zweifellos wird die Fortpflanzung auch in der warmen Jahreszeit
stattfinden, zumal die Höchstzahl der Fänge im Monat Mai erfolgte,
C. Dybowski Lande
Dieser durch seine eigenartige Färbung, dunkelgelb oder
bräunlich, auffällige bifide C yc4daps wurde von mir 24mal beobachtet
und zwar in größeren und kleineren Gewässern des Gebietes.
Was das zeitliche Auftreten anlangt, so steht die Höchstzahl der
Fänge im Mai und Juni mit je fünfmal verzeichnet, im Juli und
August noch mit je viermal, dann weiter abwärts wurde er nur
vereinzelt angetroffen, von Januar bis März fehlte er vollständig,
trat dann erst im April in einem-Fange auf. Somit ist er im Ge-
biete als Warmwasserform zu bezeichnen. Das bestätigt sich auch
für die Fänge von Schauß, die mit je einmal für Mai und Juni
und zweimal für Juli erfolgten. Unter meinen Fängen ist der im
Höhengebiet von Heisterbach (20. VI. 15) — Fischteiche an der
Landstraße — noch besonders zu erwähnen, da er bisher ver-
einzelt dasteht. Dieser bildet die südlichste Stelle im unter-
suchten Gebiet. Bezüglich seiner horizontalen Verbreitung liegt
der nördlichste Punkt unweit des Rheines bei Cleve-Warbeyen,
wo er in einem Tümpel vor dem Deiche (24. VIII. 15) festgestellt
wurde. Nach Westen wurde sein Vorkommen im Borner und
Harrick-See bei Brüggen und im Schloßteich bei Tüschenbroich
festgestellt, ferner in dem davon weit nördlich gelegenen Seen-
gebiete Breyell-Lobberich. Am weitesten nach Osten vorgeschoben
liegen die Fundstellen bei Lohmar und die von Schauß bei Siegburg-
Stallberg.
C. fimbriatus Fischer
Die Verbreitung dieses trifiden Cyclops ist eine weitere, als
man bisher erfahren hat. Mir kam er in 26 Fällen zur Beobach-
tung, und zwar in Gewässern jeder Art, während Schauß ihn nur
einmal — Waldtümpel bei Annaberg unweit Bonn (20. IV. 06) —
gefunden hat. Da erin jedem Monate mit Ausnahme vom Oktober
auftrat, darf man ihn für den Niederrhein als perennierende Art
betrachten, die freilich in der wärmeren Jahreszeit häufiger anzu-
treffen war, was aber immerhin an den weniger häufig veranstalten-
den Untersuchungen liegen mag.
Als nördlichster Punkt des Auftretens ist der größere Wasser-
tümpel bei Cleve-Warbeyen vor dem Deiche unweit der Fähre
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der freil. Copepoden usw. 13
Cleve-Emmerich zu nennen. Daran schließen sich die Fundorte
Nieder-Mörmter, die Seengebiete der Nette und Schwalm, die
Niepkulen bei Vlyin, die Heidweiher bei Amern, das Bruchgelände
im Nierstale bei Niersen, die Fischteiche bei Wegberg und Tüschen-
broich, sowie weiter südlich die von Stallberg bei Siegburg und
Lohmar, die Moorsümpfe von Wahn-Spich, Tümpel bei Küding-
hoven, Rheinlachen und Weidentümpel bei Beuel; im Höhen-
gebiet kleinere Tümpel gegenüber Oberkassel und Ouelltümpel
bei Heisterbach. 92 mit Eiballen sind verzeichnet für die kalte
Jahreszeit im Januar, Februar, für die wärmere im Juni und Juli.
C. fimbriatus var. Poppei Rehberg
Fangzahl zwölfmal, mit der vorigen Art einigemal zusammen,
was auch Schauß in seinem einzigen Fange bei Annaberg bekundet.
Im allgemeinen stimmen die Fundorte mit denen der vorigen Art
überein. 22 mit Eiballen stehen verzeichnet im Januar von Sieg-
burg-Stallberg: Fischteiche und Tümpel an Landstraße im Fe-
bruar, Waldsee am Ennert im Januar. In den Niederlanden wurde
er bei Steyl linksseitig der Maas in den Sumpfweihern angetroffen.
Obschon kein Fang für die Monate März, August, Oktober und
November stattfand, ist es gerechtfertigt, diese Varietät als peren-
nierend zu bezeichnen.
C. fuseus Jurine
Diese durch seine Größe und dunkle Färbung in grün oder
braunrot ausgezeichnete trifide Art fehlte fast in keinem Ge-
wässer des Untersuchungsgebietes. In Ergänzung der Mitteilungen
über diese Art von Schauß erwähne ich, daß er im November bei
Siegburg-Stallberg (5. XI. 15) in den Fischteichen rechts der
Landstraße auf Wolsdorf zu, im Dezember (19. XII. 14) in den
Teichen bei Heisterbach, im August (9. VIII. 15) bei Bröhl in
einem Tümpel und vielen anderen in der Siegniederung festgestellt
wurde. Durchweg lebte er zusammen mit albidus, viridıs, serru-
latus, aber auch mit den rein wärmeliebenden Formen, wie Leuckarti
und kälteliebenden, wie strenuus, aber nicht so versteckt, zeigt
sich vielmehr sogleich im Fangwasser und fällt durch sein leb-
haftes Wesen auf. Für seine vertikale Verbreitung führe ich an:
Teiche bei Heisterbach (15. V. 15) und Waldsee am Ennert bei
Küdinghoven. Das ganze Jahr hindurch wurden 22 mit Eiballen
angetroffen.
C. graeilis Lilljeborg
Er zählt zu den kleinsten Arten und ist trotz seiner rötlich-
braunen Färbung schwer zu entdecken im Fangmaterial. Schaub
erhielt ihn aus dem Sumpfweiher bei Hangelar und Graben am
Bahnhof Kottenforst im Mai und Juni. Meine drei Fundorte sind:
Vilich, Tümpel an Bahnbrücke, rechts in Wiese (13. VI. 15),
Hangelar-Pützchen (11. V. 15): 22 mit Eiballen und daselbst
aus einem Fischteiche (8. VII. 15), vergesellschaftet u. a. mit
5. Keith
14 Bernhard Farwick:
bicolor, so auch im Fange Kottenforst von Schauß. Bezüglich der
Angabe A. Graeters über die Verdrängung von gracilis durch
Dybowskı möchte ich noch erwähnen, daß im ebengenannten Vor-
kommen (11. V. 15) Dybowski mit verzeichnet steht. Da die Art
bis jetzt weiter nördlich von Bonn nicht festgestellt ist, so scheint
sie dem Gebiete eigenartig zu sein und andererseits zu den reinen
Warmwasserformen zu gehören, wofür ihn auch A. Graeter an-
spricht.
C. incertus Wolf
Auf das Vorkommen dieses in Deutschland sehr seltenen
Cyclops wurde ich aufmerksam gemacht durch den Pater Bongarts
von Kloster Steyl bei Venlo. Er hatte bei Bekannten im Orte
Schaphuysen, unfern Adekerk (Bahnstation Crefeld-Cleve) er-
fahren, daß das Wasser eines Pumpbrunnens kleine Krebstierchen
und eine Wurmart, beide von schneeweißer Farbe, enthielten.
Mit genanntem Herrn und auch noch später allein verweilte ich
in dem betreffenden Hause, wo wir vermittelst eines Netzes von
Seidengaze direkt von dem Pumpwasser in der Küche, wo die
kupferne Pumpe stand, die kleinen Geschöpfe absiebten. Wir
stellten dann gemeinschaftlich fest, daß der sehr kleine Hüpferling
C. incertus Wolf sei, der kleine Flohkrebs Niphargus aquilex
Schiödte. Der Wurm war früher schon von Bongarts beobachtet,
ich selbst habe ihn nicht zu Gesicht bekommen. Nach Aussage
des Besitzers des noch neuen, schmucken Hauses erscheinen nach
Regenwetter die Tierchen in größerer Menge. Vom Brunnen selbst
konnte kein Wasser entnommen werden, da er mit einer schweren
Deckplatte überdacht war, somit von der Oberfläche ein Ein-
dringen der Tierchen ausgeschlossen war. Wir hörten ferner, daß
in den Häusern desselben Straßenzuges am Abhang des Mühlen-
berges schon jahrzehntelang diese tierische Verunreinigung be-
obachtet wurde und von einem Tierarzt als unschädlich erklärt
sei. Die Bewohner der Häuser haben sich, vielfach zur Behebung
des Übelstandes eines Filters bedient, daß am Abflußrohr auf-
gehangen, den Unrat auffing.
Das eigenartige Vorkommen kann m. A. nach nur durch
Ausheben von Erdlöchern im Gartengelände hinter den Häusern
bis zum Grundwasser und weiterhin im Ackerland aufgeklärt
werden, da ohne Zweifel unterirdische Wasseradern den genannten
Tierchen als Aufenthalt dienen. Es wird dahin demnächst eine
Untersuchung des Geländes in Angriff genommen werden müssen.
Die wenigen offenen Wassertümpel in der näheren und weiteren
Umgegend wiesen die besagten Eindringlinge nicht auf. E. Keßler
erwähnt in seiner Abhandlung ‚Über eine Abart von Cantho-
camptus staphylinus .. .im Archiv für Hydrobiologie und Plankton-
kunde, Bd. VIII, 1912—13“, daß in dem Luchteiche zu Grün-
gräbchen bei Kamenz, mit stark moorigen Untergrurde außer
der erwähnten Harpakticide im Herbst 1911 unter anderen sel-
tenen Krustern auch Cyelops incertus vertreten sei und macht
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der freil. Copepoden usw. 15
in einem Nachtrag dazu vom 25. II. 12 bekannt, daß in einer Ent-
fernung von etwa 4 km vom ersten Fundort dieser, sowie auch
C. incertus in den Teichen von Schwepnitz vertreten sei. Der im
Brunnenwasser von Schaphuysen beobachtete Ringelwurm wurde
von P. Bongarts als Haplotaxıs gordioides G. L. Hartm. bestimmt.
Für den Flohkrebs Niphargus aquilex gibt Keilhack u. a. als Fund-
ort Bonn an.
C. insignis Claus
Diese in Größe dem C. viridis nicht nachstehende Art besitzt
nur 14gliedrige erste Antennen, die so kurz sind, daß sie den
Hinterrand des 2. Cephalothoraxsegmentes kaum erreichen. Neben
diesem Merkmale führen leicht die auffallende Länge der Furkal-
äste mit deutlicher Chitinleiste zur Bestimmung. Wenn trotzdem
nur eine Fundstelle bekannt geworden ist, so liegt das wohl bei
den vielfachen Fängen in demselben Gebiete an der Seltenheit
des Krusters überhaupt. Der Fang von Schauß (28. III. 06) fällt
örtlich und zeitlich mit dem meinigen, nämlich Tümpel der Sieg-
niederung bei Bergheim und 30. III. 15 bezüglich des Monates
zusammen.
A. Graeter hat diese Art in der Nähe des bernischen Dorfes
Bonfol (16. IV. 1896) in zwei Exemplaren gefunden und bezeichnet
diesen Fundort als den südlichsten bekannt gewordenen.
Als nördlichster Fundort für das Rheingebiet verbleibt dem-
nach die Siegniederung bei Bergheim.
C. languidus Sars
Die neuerdings von mir im Gebiete des Fundortes dieser Art
von Schauß im Moorsumpf östlich Siegburg-Stallberg (28. VII. 06)
unternommene Untersuchung der Moorgewässer führte zu dem
Ergebnis, daß dieser Cyclops, dessen richtige Bestimmung von
Schauß als nicht einwandfrei bezeichnet wurde, die Abart nanus
Sars = diaphanoides A. Graeter ist!). In fünf Fängen vom Jahre
1915 erhielt ich ihn während der Monate März und April je zweimal
und einmal im Mai. Die Fänge vom März wurden gemacht bei
Hangelar unweit Beuel und bei Siegburg in Tongruben und Wald-
tümpel am alten Lohmarer Weg; die vom April in Tümpeln am
Basaltwerk bei Beuel unweit der Gasfabrik an der Landstraße auf
Küdinghboven zu u. in Waldteichen am Wege Spich-Wahner Heide;
der Fang im Mai entstammt den Moorgewässern Spich-Wahn.
Zu diesen Fängen kommen noch hinzu die zwei bei Viersen-Clörath
in den Bruchtümpeln vom Bahnübergang und Gräben der Bruch-
wiesen, beide 23. I. 15. Damit erhöht sich die Zahl der Fänge
auf sieben, aber auch die Zone der Verbreitung rückt durch die
beiden letzten Fänge weit in das nördliche Gebiet des Nieder-
rheins. A. Graeter fand ihn in moorigen Gewässern des Schwarz-
1) Zur Verbreitung des CO'yclops nanus. Archiv für Naturgeschichte,
81. Jahrgang, 1915. Nicolaischer Verlag, Berlin.
8 Heft
16 Bernhard Farwick:
waldes, im Säckinger See und in Moortümpeln bei Allschwyl in
der Schweiz. Seine Fänge wurden zu jeder Jahreszeit gemacht.
Kleiber bestätigt 1911 dieses Hochmoorvorkommen. Unsere Fund-
angaben liefern den Beweis, daß sein Ausdehnungsgebiet sich auch
auf Sumpf- und Moorgebiete der Ebene erstreckt.
C. nanus Sars = diaphanoides A. Graeter
Es gelang mir, diese Abart von diaphanus, deren Nachweis
für das Moorgebiet des südlichen Schwarzwaldes von A. Graeter in
den Jahren 1895 und 1900 lieferte, für die Gewässer östlich und
nördlich von Sıegburg-Stallberg in sechs Fällen nachzuweisen.
Der erste Fang erfolgte 21. II. 15 in einem Moortümpel links an
der Landstraße nach Heide, dicht am Waldrande. Im März
wurden zwei Fänge erzielt in den Sumpfgewässern und Fisch-
teichen an dem alten Lohmarer Wege nahe der Försterei, die beiden
Funde im April gehören dem Moorgewässer bei Spich-Wahner Heide
und dem erstgenannten Fundorte an, während der Fang vom
Mai die im Walde rechts des alten Lohmarer Weges gelegenen
zahlreichen Fischteichen angehört. Auch hat ihn noch Schauß
im Moorsumpf östlich Stallberg (28. VII. 06), wie meine Fänge
beweisen, sicher vor sich gehabt, aber wegen des verletzten Exem-
plares nicht einwandfrei bestimmen können. 6. 2. 16 lieferte im
Fange des mit Myrica gale bestandenen Moorsumpfes, bei Stall-
berg, neben nanues auch languidus, 22 mit Eiballen und dd.
C. Leuckarti Claus
Dieser gut charakterisierte Cyclops gehört zu den ausgespro-
chenen Warmwasserformen. Im Gebiete des Niederrheins wurde
er im Plankton der Seengebiete, aber auch in kleineren Gewässern,
wie in Fischteichen, Sumpf- und Wiesentümpeln gesichtet, ebenso
wurde er festgestellt im rechtsrheinischen Höhengebiete gegenüber
Bonn. Bei der Zusammenstellung meiner 52 Fänge nach Monaten
steht der Monat Juli mit 14mal an der Spitze, Monat Mai mit
zehnmal, September mit neunmal, Juni mit Smal, ebenso der
August verzeichnet. Der April weist nur drei Fänge auf. Der
1., 2. und 3., sowie der 10., 11. und 12. Monat, also die kalten
Monate zeigen keinen Fang. Schauß hat ihn 20mal festgestellt,
darunter einmal im März und zweimal noch im Oktober.
Der nördlichste Punkt meiner Funde ist der ‚Alte Rhein“ bei
Beck, unweit Xanten, der südlichste der Tümpel der Insel Nonnen-
werth am Fuße des Siebengebirges. Im Maasgebiet unweit Venlo
wurde er im Sumpftümpel gegenüber Kloster Steyl zahlreich
(16. VII. 14) angetroffen.
C. maerurus Sars
Bezüglich des Auftretens dieser Art im rheinischen Gebiet
ergibt sich für die 18 Fälle ihrer Feststellung, daß sie keine reine
Warmwasscrform ist, da sie auch noch im November (13. X1. 14)
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der freil. Copepoden usw. 17
in einem Quellteich am Talweg bei Küdinghoven unweit Beuel
und 22. XII. 12 im Kölner Stadtwald entdeckt wurde. Freilich
waren in den eigentlichen Wintermonaten Januar, Februar und
März die Art nicht gefunden worden. Meine Fundorte dieser
immerhin weniger häufigen Art waren die Uferzonen größerer
Tümpel mit reichlichem Pflanzenbestand, bezüglich die der seen-
artigen Becken des Niederrheins. Schauß hat als ersten rheinischen
Fund die Art in der Uferzone des Laacher Sees (19. VI. 10 und
2. VII. 10) festgestellt. Von diesen beiden Funden abgesehen, war
die Art für den Niederrhein nicht festgestellt. Es dürfte daher an-
gebracht sein, die Verbreitungszone nach geographischen Gesichts-
punkten näher zu charakterisieren. Nördlichste Fundstelle ist der
Wyler See (24. VIII. 15) unweit Cleve an der holländischen Grenze,
das südlichste Vorkommen das schon oben erwähnte von Küding-
hoven. Von Norden nach Süden schließen sich daran die Fundorte
Cleve-Warbeyen: Teich vor dem Damm, unweit der Fähre Cleve-
Emmerich, rechtsseitig des Rheins Mehr bei Rees, die sog. Niep-
kuhlen bei Vlyin, die seenartigen Becken an der Schwalm bei Born,
Amern (Harrick) und Niederkrüchten, der Breyeller See im Gebiete
der Nette, sowie der Krickenbecker See, die größeren Staubecken
der Bleicherei unweit Viersen.
Durch zahlreiches Auftreten war der Fang (24. VII. 13) im
Borner See gekennzeichnet. Auch wurde die Art im Maasgebiete
in Bruchgewässern gegenüber Kloster Steyl unweit Venlo vor-
gefunden.
C. oithonoides var. hyalina Rehberg
Diese bifide Art wurde von mir 15mal festgestellt. Ähnlich
dem Vorkommen von C. macrurus sind es ausnahmsweise größere
Wasseransammlungen und seenartige Becken, welche sie auf-
wiesen. Das jahreszeitliche Auftreten vom 4. bis 8. Monat zeigt deut-
lich, daß sie eine reine Warmwasserform ist, auch tritt sie meist
planktonisch auf. Zahlreich war sie vertreten im Juli und August
im Breyeller See, wo die Art auch von Schauß gefunden ist. Im
Schwalmgebiet wurde sie im Plankton des Borner Sees festgestellt.
Die größeren Gewässer der Schwalm bei Wegberg-Tüschenbroich
waren Fundstätten, dann das Gebiet der Niepkuhlen bei Crefeld.
Die Seen bei Krickenbeck und der Schloßteich bei Dahlheim be-
herbergten sie ebenfalls. Im Maasgebiet war die Art vertreten ın
den größeren Sumpfteichen gegenüber Kloster Steyl bei Venlo.
Der Rheinhafen Crefeld-Luin war ebenfalls Fundstätte. *#Schauß
hat die Art selbst, C. oithonoides im Plankton des Holzhafens bei
Uerdingen nachgewiesen im Juni 1909. Die var. hyalina wurde von
demselben Forscher in der Siegniederung bei Niedermenden und
Meindorf im Mai und im Rheintümpel bei Rheid im Juni sowie
im nördlichen Tümpel der Insel Nonnenwerth im Juli aufgefunden,
ferner bei Haus Velde unweit Kempen. In meinen Fängen in der
Siegniederung ist sie nicht vertreten.
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 8. 2 8. Heft
18 Bernhard Farwick:
C. prasinus Fischer
Durch Schauß ist diese kleine trifide, durch ihre eigenartige
hell- bis dunkelgrüne Färbung, sowie schwebende Haltung leicht
festzustellende Art im Rheingebiet nur an drei Stellen aufgefunden.
Demgegenüber kann ich 52 Fänge anführen, die sie mir zur Be-
obachtung brachten. Da ich nur lebendes Material verarbeitet
habe und durch vielfache Erfahrung gewitzigt, dasselbe mehrere
Tage hindurch zu beobachten mich anschickte, um dann noch
manche nachträglich in dem Fangmaterial mit seinen Schlupf-
winkeln — als da sind Pflanzengewirr und Sapropel — zu ent-
decken, so ist wohl dieser Umstand, besonders bei der geringen
Größe der Art, es gewesen, sie so zahlreich aufzufinden.
Kleinere Tümpel im Wiesen-, Moor- und Sumpfgelände,
Fischteiche, tote Arme der Flüsse, Mühlenteiche, die Seengebiete
der Nette und Schwalm, die großen Tongrubengewässer, Kies-
grubentümpel und Tümpel im rechtsrheinischen Gebiete gegenüber
Bonn waren die Fundstätten von C. drasinus. So mannigfaltig
die Gewässer, so ausgedehnt in ihrer geographischen Lage und
zeitlichem Ausmaß nach stellen sie sich dar.
Das Ergebnis daraus läßt sich dahin aussprechen, daß im
Rheingebiet, soweit es hier in Betracht kommt, die Verbreitung
dieses Cyclops eine sehr weite ist und bezüglich seines Auftretens
jahreszeitlich als perennierende Art aufzufassen ist. Wohl sind
die meisten Fänge im Juni und Juli gemacht worden und ein
stufenweises Abnehmen nach der Seite der kälteren Monate er-
kennbar, doch auch in diesen war die Art in lebhafter Vermehrung
begriffen. Im Maasgebiet zeigt sie sich bei Venlo in den Sumpf-
gewässern linksseitig der Maas gegenüber Kloster Steyl. Durch
die Nachweise von Schauß und meine zahlreichen Befunde ist die
Vermutung A. Graeters, daß frasinus eine mehr südliche Form
sei, beseitigt, andrerseits findet seine Bemerkung über das Vor-
kommen in den verschiedenartigsten Teichen ihre Bestätigung.
Kleiber führt ihn an als typische Form der Torfstiche und stellt
ihn gleichsam als den Vertreter des fehlenden C. fuscus dar. Dazu
bemerke ich, daß das gleichzeitige Vorkommen beider Arten in
moorigen Gewässern des Niederrheins häufig beobachtet wurde,
wenngleich dort jetzt keine Moorstiche mehr sich vorfinden, aber
früher stattfanden, so bei Neersen und Schiefbahn. Auch findet
sich ein gemeinschaftliches Vorkommen von fuscus und Prasinus
von E. Scheffelt verzeichnet für die Schwärze bei Oberweiler in
einer Höhenlage von 486 m (Schwarzwald). In den Fanglisten
des Schwenniger Torfmoors vom März und September, wie sie
E. Wolf aufgestellt hat, ist seltsamerweise prasinus nicht vertreten.
Aus meinen Fängen ergibt sich als südlichster Fundort die
Kiesgrube bei Unkel, die dicht am Rhein gelegen ist. Nach Norden
hin am weitesten vorgerückt liegt die Fundstelle bei Vlyin-Littard.
Linksrheinisch liegt am weitesten östlich die Fundstelle bei Rhein-
bach in Fischteichen am sog. Pilgerweg, während rechtsrheinisch
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der freil. Copepoden. usw. 19
als westlichste Fundstätte die Fischteiche bei Lohmar verzeichnet
sind.
C. phaleratus Koch
Dieser trifide Cyclops ist im Gebiete allgemein vertreten.
Die Angaben über sein Vorkommen in Gewässern bei Bonn und
weiterhin im nördlichen Rheingebiet wurden von mir bestätigt.
Für das jahreszeitliche Auftreten ist aus meinen zahlreichen Funden
der Schluß berechtigt, daß es, wie auch bezüglich der Art der
Gewässer, so auch in Rücksicht auf die Jahreszeit unbeschränkt
ist. Auch die Fortpflanzungsverhältnisse betreffend zeigt sich
kein absoluter Unterschied in der Jahreszeit, wenngleich in den
wärmeren Monaten mehr trächtige 92 festgestellt werden. Die
noch nicht erwachsenen Tiere zeigten rötliche, die erwachsenen
meist tiefbraune Färbung. Die Fähigkeit der kriechenden Be-
wegung war stark ausgeprägt und führte häufig am Rand des
Fangaufnahmetellers zum Eintrocknen des Tieres.
C. serrulatus Fischer
Dieser Art ist die allgemeinste Verbreitung zuzusprechen, un-
abhängig von Jahreszeit sowie Art der Gewässer, auch ihrer
Lage nach.
C. serrulatus var. dentieulata.
Durch A. Graeter wurde diese Abart zunächst erkannt und
festgestellt in Gewässern auf beiden Rheinufern unterhalb Basel
bis Neuenburg. Die nächst nördliche, durch Schauß bekannt ge-
wordene Fundstelle war der lange Siegarm bei Mondorf unweit
der Siegmündung. Ob in dem weiten Zwischenraum diese Abart
noch gefunden ist, darüber kann ich keine Angaben machen, wohl
aber habe ich sie weiter nördlich bei Mehr unweit Rees am Rhein
in dem großen Tümpel hinter der Kirche festgestellt, als am wei-
testen nach Norden für das Rheingebiet sich erstreckende Fund-
stätte. Die weiterhin rechtsrheinisch im Moorsumpfgebiete östlich
Stallberg bei Siegburg, sowie die bei Wahn-Lind gemachten Fänge
durch Schauß bestätige ich, ferner kann ich noch hinzufügen: im
benachbarten Gelände die Fischteiche und Sumpftümpel am alten
Lohmarer Weg, mehr dem Rhein zu die Tongrubengewässer bei
Hangelar. Linksrheinisch stellte ich die Art fest im Gebiete der
Niers in dem Bleicherei-Weiher unweit Viersen und in dem der
Nette Gräben und Tümpel bei Schloß Krickenbeck, wo die Art
im Fange zahlreich vertreten war. Auch im Gebiete der Niep-
kulen bei Crefeld-Verberg war die Art vertreten. Im Bröhltal
entdeckte ihn Schauß noch im Karpfenteiche bei Schloß Herrn-
stein. Meine Fänge erstrecken sich über die Monate Februar bis
August, die von Schauß erfolgten im Mai, Juli und September.
Das jahreszeitliche Vorkommen verweist die Art demnach mehr den
Warmwasserformen zu. Bezüglich der Färbung kamen mir zu
Gesicht hell gefärbte, dunkler segmentierte Individuen, so vom
2° 8. Heft
90 Bernhard Farwick:
Bleicherei-Weiher bei Viersen und braun gefärbte im Gebiete der:
Niepkulen.
C. strenuus Fischer
Diese Kaltwasserform ist im Gebiete allgemein verbreitet,
wie überhaupt in der alten Welt und speziell in Europa (A, Graeter).
In größeren Gewässern hält er sich jedoch auch während der
wärmeren Jahreszeit auf, was auf seinen ursprünglich pelagischen
Charakter hinweist. So war er im Juni sehr zahlreich vertreten
neben Bosmina im großen Weiher des Volksgartens zu M.-Gladbach,
ebenso in den großen Gewässern für das Wassergeflügel des Zoo-
logischen Gartens zu Düsseldorf. Auch die seenartigen Gewässer
bei Krickenbeck, Bonn und Breyell wiesen ihn im Anfang des
September noch zahlreich auf.
C. varieans Sars
Dieser kleine C’yclops, der durch die zweigliedrigen Schwimm-
beine und dem eigenartig gestalteten Receptaculum Seminis sich
vor allen übrigen ‘Arten besonders kennzeichnet, ist von Schauß
nur einmal und zwar bei Korschenbroich festgestellt im April, ich
habe ihn in zwei Fängen im Gebiete der Wiesentümpel bei Pützchen-
Beuel im Mai und außerhalb der Provinz im Grenzgebiete bei
Steyl in Tümpeln des linksseitigen Maasbruches ebenfalls im Mai
erhalten.
C. viridis Jurine
Bezüglich seiner Verbreitung darf man diese Art mit C. fuscus
auf eine Stufe stellen. Im ganzen Gebiete habe ich die Art fest-
stellen können unabhängig von der Art der Gewässer, ihrer Lage
und der Jahreszeit, planktonisch tritt er nicht auf.
C. vernalis Fischer BR
Von Schauß wurde dieser Cyclodps in der Umgegend vo
Bonn 20mal festgestellt. Ich habe 19 Fänge gemacht, darunter
von Gebieten, die weit nördlich am Niederrhein liegen: im Moor-
gebiet Boisheim-Schaag an der Nette, bei Niederkrüchten und
Brüggen an der Schwalm, Bruchgelände Viersen und Mühlenteiche
bei Rheindahlen, Nilquelle und Waldtümpel auf dem sog. Hohen
Busch bei Viersen, Ellerbruch bei Düsseldorf. Auch in den Lehm-
gruben-Tümpeln bei Schwarz-Rheindorf, ferner in den großen
Teichen bei Heisterbach, Holzlar bei Pützchen, Fischteiche bei
Lohmar. Die nördlichste Stelle, wo ich ihn entdeckte, ist der
Rheinhafen von Emmerich am 28. VIII. 15. Er tritt in allen
Gewässern nur vereinzelt auf, was durch Schauß beobachtet
wurde, der zugleich sein Auftreten in den Wintermonaten fest-
stellte, mit Ausnahme vom Dezember. In Ergänzung der Angaben
von Schauß kann ich sein Auftreten im August und September
hinzufügen, se daß die Art damit als perennierende bezeichnet
werden muß.
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der freil. Copepoden usw. 21
II. Familie Centropagidae.
1. Gattung Diaptomus Westwood
Die Zahl der Arten dieser Gattung, welche im Untersuchungs-
gebiete festgestellt wurde, beschränkt sich auf drei, die gleiche
war bis zum Jahre 1911 von Schauß bereits erreicht. Es kann
sich nachstehend nur um Angabe neuer Fundstätten im er-
weiterten Untersuchungsgebiete und etwaiger Aufklärung ihres
biologischen Verhaltens handeln. Vorausschicken möchte ich die
bei allen drei Arten gemachte Beobachtung, daß ihr Auftreten in
den Gewässern stets ein einseitiges war, in dem Sinne, daß
immer nur eine Art im Fange sich vorfand,
Diaptomus castor Jurine
Größe und Farbenprächtigkeit macht diese Art besonders
leicht für das unbewaffnete Auge kenntlich. Das Mittelmaß von
3 mm Länge beisonst umfangreichem Ausmaß im Querdurchmesser
bewirkt das stattliche Aussehen, dazu tritt dann bei Q eine morpho-
logische Eigenart auf bezüglich des Genitalsegmentes, das in zwei
starke, seitliche, nach unten gerichtete Zapfen ausgezogen ist.,
Bezüglich der Färbung des gesamten Körpers ist für das 2 die
blaugrüne, für das $ die feuerrote beobachtet. Fundstellen sind
links- und rechtsrheinisch die kleineren Tümpelin Wiese und Wald,
auch in Heide- und Moorgewässern wurde er festgestellt. Meine
Fangzahl beträgt 21, in den zehn Fällen, die Schauß anführt, sind
die rechtsrheinisch gemachten von mir bestätigt. Eine vergleichende
Zusammenstellung der Fangzeiten ergibt ein Maximum für den
Monat Mai, in meinen Fängen auch noch für den April. In der
wärmeren Jahreszeit wurden für den Juni und Juli je ein Fang,
für August und September dagegen keiner verzeichnet. Hiernach
haben wir es mit einer zur Stenothermie neigenden Kaltwasserform
zu tun, die vorwiegend der Ebene angehört.
Außerordentlich groß war die Zahl der Individuen in einem
Fang in den Siegwiesen bei Menden, wo auch braune gefärbte
neben den roten und blauen sich vorfanden. Eine rege geschlecht-
liche Tätigkeit zeigte sich gleichfalls. Fänge derart wurden noch
gemacht (2. V. 15) bei Vlyin und bei Clörath in einem Waldtümpel
in der Nähe der Station Anrath der Bahnstrecke Viersen—Crefeld.
Diaptomus gracilis Sars
Geringe Größe, 1—1,5 mm, sowie fast völlige Farblosigkeit
zeichnet ihn vor den übrigen Arten des Gebietes aus. In 57 Fällen
habeichihn beobachten können und gefunden, daß er stets alleiniger
Vertreter der Gattung im Fange war. Vorwiegend trifft man ihn
in größeren Gewässern an, wo er planktonisch auftritt, aber auch
kleinere Gewässer jeder Art wiesen ihn auf. Nördlichste Fest-
stellung war die im Wyler See unweit Cleve an der holländischen
Grenze. Er wurde dann weiter angetroffen in Gewässern links-
und rechtsrheinisch bis Wesel, im Niers- und Schwalmgebiet, ın
Ss. Heft
PD) Bernhard Farwick:
den Niepkulen bei Crefeld, am Vorgebirge bei Bonn, rechtsrheinisch
im Sieggebiet. Besonders zu erwähnen sind die Vorkommen im
Höhengebiet gegenüber Bonn, so Fuchskaul bei Ramersdorf,
Fischteiche bei Heisterbach. Die zehn Fälle, in welchen Schauß
ihn feststellte, sind im genannten Gebiete mit enthalten.
Das ganze Jahr hindurch zeigte er sich, ist demnach eine
eurytherme Form. Nach der Häufigkeit des Auftretens stehen
die Monate Mai bis einschließlich November mit zahlreichen
Fängen an der Spitze, der Dezember mit einem Fange, wie auch
Januar, März und April, während der Februar zwei Fänge auf-
weist. Die Fänge von Schauß sind mit je zwei für die Monate
April- Juli einschließlich, der September und Januar mit je einem
angegeben. ü
Die Bodenbeschaffenheit der Gewässer und damit zusammen-
hängend ihre Reinheit und Durchsichtigkeit scheint eine besonders
günstige Lebensbedingung für die Art zu sein. Dafür spricht die
Anwesenheit der Art in Kiesgrubengewässern aller Art und die
oft massenhafte Entwicklung in diesen. Sobald aber durch De-
tritus von zahmem Wassergeflügel in größerer Menge eine Ver-
unreinigung und Bodenschlammabsatz eintritt, kann die Art voll-
ständig aus dem Wasserdauernd verschwinden. Ein hervorragendes
Beispiel dafür lieferte mir die große Teichanlage des Crefelder
Stadtwaldes, die für Kahnfahrten eingerichtet mit einer großen
Anzahl von Wassergeflügelarten zur Hebung des Wasserbildes be-
setzt ist. In diesem Gewässer machte ich 11. X. 12 und 18. X. 12
Fänge, die von gracihis in allen Stadien der Fortpflanzung so
durchsetzt waren, daß sie eine Trübung im Wasser der Fangflasche
bewirkten. Auch noch 27. V. 13 wurden zahlreiche Individuen
festgestellt. Im selben Monate des Jahres 1914 wurde in einem
Fange daselbst kein einziger D. gracilis erhalten. Auch fehlten
alle von früher mit gefangenen Phyllopoden mit Ausnahme von
Daphne pulex und Chydorus sphaericus. Ein gleiches Ergebnis
lieferte ein Fang 29. IV.15, wie auch ein Fang 30. V.15. Nur
Bosmina wurde in diesen beiden Fängen wieder festgestellt.
Diaptomus vulgaris Schmeil
Dieser Centropagide steht dem D. castor, was Längenmaß an-
geht, nur wenig nach, ist aber weniger voluminös gebaut, teilt
mit ihm aber die Farbenprächtigkeit, die in feuerrot und blau sich
zeigt. Meine 57 Fänge verteilen sich mit Ausnahme vom Dezember
auf alle Monate des Jahres, wobei für die wärmere Jahreszeit
häufigere Funde sich ergeben. Esist demnach die Art perennierend,
wie es auch sich aus der zeitlichen Folge der 15 von Schauß ge-
machten Fänge ergibt. Es sind durchweg kleinere Tümpel in
Wiesen-, Wald- und Heide-Bruch, welche er bewohnt; doch auch
Moorgewässer wiesen ihn auf. Ein gleichzeitiges Auftreten in ein
und demselben Gewässer von vulgaris mit einer anderen Art der-
selben Gattung konnte nicht festgestellt werden. A. Graeter hat
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der freil. Copepoden usw. 23
ein Zusammenleben von vulgaris und castor für den französischen
Westen unweit Basel beobachtet.
Was die Fortpflanzungsverhältnisse betrifft, so ist dieselbe
zu jeder Jahreszeit konstatiert.
2. Gattung Eurytemora Giesbrecht
Eurytemora velox Lilljeborg
Der erste Fund dieser von den Meeresküsten aus in die Flüsse
eindringenden Centropagide wurde von Schauß (14. VII. 06) in
einem Tümpel der Insel Nonnenwerth gemacht. Mir gelang es
nicht, ihn daselbst nach zweimaliger Untersuchung aller auf der
Insel befindlichen Tümpel zu entdecken, wenngleich diese in bezug
auf Phyllopoden manche neue Resultate lieferten. Besseren Erfolg
hatte ich bei der Untersuchung des Emmericher Hafens (25. VII.
15), wo in dem Fange sich 2 2 dieser Art mit Eiballen versehen
zeigten. Es läßt sich nunmehr wohl erwarten, daß die zwischen
beiden Fundstellen liegenden stillen Rheinbuchten die Art beim
Abtümpeln weiterhin liefern werden.
III. Familie Harpacticidae.
Während nur vier Vertreter aus der Familie der Centropagiden
im niederrheinischen Gebiet nachgewiesen wurden, beträgt die
Zahl der von mir aufgefundenen Arten aus der Familie der Har-
pacticiden acht aus der Gattung Canthocamptus und eine aus der
Gattung Nitocra, im ganzen demnach neun Arten, was weiterhin
nicht auffällig erscheint, da die Vertreter sämtlich den Binnen-
gewässern angehören, während die Centropagiden hauptsächlich
Meeresbewohner sind. Für das rheinische Gebiet wächst die
Artenzahl auf zehn durch die Entdeckung Moraria Sarsı Mrazek
(30. V. 06) im Moorsumpf Wahn-Lind durch Schauß, wo ich die
Art nicht wiederfand.
Canthocamptus erassus Sars
Durch die beiden Funde von Schauß (2. V. 06) in einem Wald-
tümpel zwischen Hemmerich und Metternich und (28. VII. 06) im
Moorsumpf östlich Siegburg-Stallberg auf das Vorkommen dieser
Art aufmerksam gemacht, habe ich bezüglich letzteren Fundortes
rechtsrheinisch die Art zweimal aufgefunden, und zwar an zwei
Stellen, von denen sie nicht bisher beobachtet war. Es sind dies
(13. XI. 14) der Teich im Baumgartenweiher in Küdinghoven und
bei Niederpleis-Menden in Richtung auf Menden zu in einem ver-
mutlich der Lage nach alten Siegarm (4. XI. 14). Es sind das
zwei Fänge an anderen Örtlichkeiten, die darauf hinweisen, daß
die Art doch wohl weiter verbreitet ist als bisher festgestellt ist.
Canthocampus graeilis Sars
Meine vier Funde dieser Art bestätigen das Vorkommen
dieser Art in Nordwestdeutschland, entgegen der Ansicht von
$. Heft
24 Bernhard Farwick:
van Douwes in vollkommener Weise. Schauß hat die Art ent-
deckt in dem Moorsumpf bei Wahn-Lind und bei Stallberg' im
5. und 7. Monat. Ganz abseits von diesen und weit nördlicher
davon liegen meine Funde. Sie wurden gemacht am de Witt-See
bei Kaldenkirchben in der Uferzone (13. IX. 14), Lüther Mühlen-
kolk zur selben Zeit, Süchteln, Fischteich im Bruch (19. VII. 14),
Viersen, Bleicherei- Weiher (23. VII. 14) 2 2 mit Eiballen und Linn
bei Crefeld, Burggraben (25. VII. 14). Diese Fänge rühren von
keinem Moorsumpfgebiet her, wie die von Schauß. Im nieder-
rheinischen Gebiet ist die Art als Sommerform aufzufassen.
In meinen Fängen zeigte sich die Art erst sehr spät im Fang-
material, haftete am Rande des Fangteliers aber noch in der
Wasserzone fest und fiel hauptsächlich auf durch die rote Manhe
des aufgedunsenen Thorax.
Canthocamptus mierostaphylinus Wolf
Die drei Gebiete, in deren Gewässer dieser Harpacticide be-
obachtet wurde, liegen linksrheinisch weit voneinander entfernt.
Die am weitesten nach Norden reichenden Stellen sind der Breyeller
See im Nettegebiet und der Mühlenteich der Lüthermühle bei
Lobberich, mit den Fangdaten 13. IX. 14 und 3. IV. 14. Der
dritte Fang erfolgte in einem Waldtümpel der Höhe bei Pützchen
an dem Aufstieg zum Ennert (15. IX. 15) im rechtsrheinischen
Höhengebiet.
Canthocamptus minutus Claus
Der einzige Fall, in dem dieser in beiden Geschlechtern ge-
staltlich so auffallend gekennzeichnete Art mir ins Netz kam, war
der Löhtümpel auf der Hügelterrasse westlich der Stadt Viersen
mit Fangdatum 14. IX. 14. Es war ein 2 mit Eiballen. Einige
Kilometer nordöstlich davon, unweit von Kempen, hat ihn im
Schlootweiher im Oktober Schauß festgestellt. Von demselben
Autor liegen noch vier Fälle der Beobachtung vor, zwei links-
rheinisch bei Kottenforst unweit Bonn und Brühl, linksrheinisch
bei Pützchen-Küdinghoven und im Bröhltale bei Herrnstein. Da
im Januar ein Paar in Copulation, in den nachfolgenden Monaten
bis Juli 292 mit Eiballen, ebenso in meinem Fange im September
festgestellt werden, so darf man. wohl die Fortpflanzungsperiode
als bicyclisch auffassen.
Canthocamptus northumbrieus Brady
Es war Mitte September 1914, als ich in der Uferzone des
de Witt-Sees unweit Kaldenkirchen und angrenzenden Schilfrohr-
tümpels diese Art in beiden Geschlechtern zugleich entdeckte mit
Canthocamptus gracilis. Da dieser See wie die benachbarten von
Krickenbeck manche Seltenheiten in bezug auf Mikrokrebse be-
herbergen und ein vielbesuchtes Gebiet von Wassergeflügel allerlei
Art sind, so darf man wohl erwarten, daß eine eingehendere
Untersuchung dieser ausgedehnten Wasserflächen in einer ala
ruhigen Lage noch manche neue Ergebnisse zeitigen wird.
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der freil. Copepoden usw. 25
Canthoeamptus pygmaeus Sars
Die Art gehört zu den kleinsten Harpacticiden, ist schmal
‚gebaut, weniger geneigt, sich an den Wandungen des Fanggefäßes
‚anzuschmiegen, bewegt sich vielmehr lebhaft schlängelnd in der
freien Wasserfläche umher. Während die vier Fänge von Schauß
in den Monaten Mai, Juni und Juli erfolgten, verteilen sich meine
31 Fänge fast auf alle Monate des Jahres. Der Häufigkeit nach
weisen die meisten Fänge die Monate März und Juli auf. — Sie
ist bezüglich der Fortpflanzung polycyclisch und in bezug auf Art
der Gewässer neutral, nur reichlicher Pflanzenwuchs scheint für
ihr Aufkommen notwendig zu sein. Am ganzen Niederrhein von
Cleve bis Bonn habe ich die Art beiderseitig vom Rhein angetroffen.
Canthocamptus staphylinus Jurine
Wenn ich die nach dem Auftreten in den verschiedenen
Monaten angefertigte Liste meiner 75 Fänge dieser Art mit einer
gleichen der 31 Fänge von Schauß vergleichend überschaue,
ergibt sich für die wärmeren Monate Juni, Juli und August ein
sehr beschränktes Auftreten, so daß man berechtigt ist, die Form
den Kaltwassertieren einzureihen. Die Verbreitung dieser Art ist
so allgemein, daß man wohl kein Gewässer vergebens daraufhin
untersucht, sei es in der Ebene oder im Höhengebiete.
Canthocamptus trispinosus Brady
Die zwölf Fänge dieser Art wurden sämtlich imlinksrheinischen
Gebiet weit nördlich von Bonn gemacht und entstammen Ge-
wässern im Bereiche der Flußgebiete der Niers, Nette und Schwalm,
sowie der Niepkulen bei Crefeld und Vlyin. Der einzige Fall, in
dem Schauß die Art erhielt, war das Stendener Bruch, welches
unweit Vlyin gelegen ist. Von März bis einschließlich Juli wurde
in dem obengenannten Gebiete die Art erbeutet. Im Fang von
Tüschenbroich im großen Weiher an Königs-Mühle (24. VI. 14)
erbeutete ich 22 mit Eiballen und dd, in einem benachbarten
Weiher nur 22 mit Eiballen, dagegen waren in den übrigen Fängen
beide Geschlechter gleichzeitig vertreten. Copula wurde im Fange
im Schloot-Weiher (15. V. 14) beobachtet. Zwei Fänge stammen
von der Uferzone des Breyeller Sees im Bereiche der Nette. Ein
Fang (31. VII. 14) aus Bruchtümpel bei Schiefbahn.
Nitoera hibernica Brady
Die Gattung Nitocra war bisher mit keinem Vertreter im
Niederrhein aufgefunden. Meine zwei Fundstätten von hibernica
sind seenartige Becken, als deren Aufenthalt die Art von Schmeil
und Hartwich angegeben werden für Holstein und Brandenburg,
während Steuer sie in der alten Donau beobachtet hat, wie Timm!)
in seiner Abhandlung über die Elbe-Copepoden angibt. Mit meinen
Fascss 1) Timm ‚. Hamburg, Elb-Untersuchung. Aus „Mitteil. aus dera
Naturhist. Museum“ XX, Hamburg 1903. Verl. Lucas Gräfe u... Sillem.
8. Heit
26 Bernhard Farwick:
Fängen im niederrheinischen Gebiet trifft dessen Vermutung ein,
daß die Art, wenn auch selten, weiter verbreitet sein dürfte.
Während die Fänge von Timm im Oktober gemacht wurden, er-
folgten meine im Juni in beiden Geschlechtern bei Schloß Kricken-
beck unweit Kaldenkirchen im Schrolick-See, den ich von flachem
Kahne aus bei reichlicher Besetzung der Oberfläche hauptsächlich
mit Nymphaea alba abfischte. Die Färbung der Tiere ist mit
dunkelbraun verzeichnet. Der zweite Fang wurde gemacht im Borner
See (2. IX. 14), der ebenfalls eine reiche Pflanzendecke aufweist.
Da in beiden Fängen nur wenige Exemplare gesichtet wurden, .
so empfiehlt sich eine häufigere Untersuchung dieser Seengebilde,
‚um über diesen seltenen Harpacticiden bezüglich seiner Lebens-
weise weitere Aufschlüsse zu erlangen.
Die Vertreter aus den drei Familien der freilebenden Cope-
poden ergeben demnach für das umgrenzte niederrheinische Gebiet
nach den bisherigen Forschungsergebnissen folgende Artenzahl:
I. Familie Cyelopidae.
Gattung Cyclops
1. affinis, 14. macrurus,
92. albidus, 15. nanus,
3. bicolor, 16. oithonoides!),
4. bicuspidatus, 17. ® var. hyalina,
5. Dybowski, 18. Phaleratus,
6. fimbriatus 19. prasinus,
FE „> var: Popper, 20. serrulatus,
8. fuscus, 21. „ var. denticulata,
9. gracihis, 22. strenuus,
10. incertus, 23. varicans,
11. insignis, 24. vernalis,
12. languidus, 25. viridis.
13. Leuckarti,
II. Familie Centropagidae.
1. Gattung Diaptomus
1. castor, 3. vulgaris,
2. gracihs, 4. graciloides?).
2. Gattung Eurytemora
1. velox.
III. Familie Harpactieidae.
1. Gattung Canthocamptus
1. crassus, 5. northumbricus,
2. gracilis, 6. Dygmaeus,
3. microstaphylinus, 7. staphylinus,
4. minutus, 8. Zrispinosus.
. ı) Nur von Schauss im Holzhafen von Uerdingen festgestellt.
2) Von Zacharias im Schenkenteiche des Stadtwaldes zu Köln und
im Gemünder Maar, Eifel, aufgefunden.
Bernhauer:Kurzflügler a.d.deutsch. Schutzgebiete Kiautschau u.China. 27
2. Gattung Nılocra
1. hibernica.
3. Gattung Moraria
1. Sarsı.!)
Das Gesamtergebnis ist bis Ende 1915 mit 40 Arten ab-
geschlossen.
- Kurzflügler aus dem deutschen Schutz-
gebiete Kiautschau und China.
Von
Dr. Max Bernhauer, Horn (Nied.-Oest.).
Aus dem im äußersten Osten Asiens gelegenen deutschen
Schutzgebiete Kiautschau, welches im Laufe des gegenwärtigen
gigantischen Weltkrieges von den Japanern — hoffentlich nicht
für immer — dem deutschen Weltreiche durch vielfache Übermacht
entrissen wurde, war bisher aus der Familie der Staphyliniden
fast nichts bekannt geworden.
Um so größer war meine Überraschung, als ich mitten in den
Kriegswirren von unserer großen Naturalienhandlung Dr. O.
Staudinger u. A. Bang-Haas in Blasewitz in einer mir im
Oktober 1915 zugekommenen Determinandensendung eine immer-
hin erkleckliche Anzahl von Kurzflüglern aus Kiautschau und
benachbarten Gebieten erhielt.
Was die Verwandtschaft mit den großen Faunengebieten
betrifft, so konnte ich feststellen, daß die Formen sich, zweifellos
der paläarktischen Fauna eng anschließen. Insbesondere fanden
sich Arten der japanischen Inseln neben einzelnen Vertretern des
indo-malayischen Gebietes vor. Eine größere Anzahl von Arten
jedoch erwiesen sich als neu.
Im folgenden übergebe ich nunmehr die Neubeschreibungen
der Öffentlichkeit, indem ich mir vorbehalte, ein Verzeichnis
sämtlicher Arten später zu veröffentlichen.
Dianous Bang-Haasi nov. spec.
Von der Färbung, Größe und Gestalt unseres einheimischen
Dianous coerulescens, durch die sehr grobe und viel weitläufigere
Punktierung und den starken Glanz des Körpers sofort zu unter-
scheiden. Durch diese Merkmale nähert sich die Art dem nord-
amerikanischen Dianous nitidus Lec., ist aber auch von diesem
leicht durch den starken bläulichen Schimmer der Oberseite, viel
1) Von Schauß im Moorsumpf Wahn-Lind entdeckt 30, 5. 6.
8. Heft
28 Dr. Max Bernhauer:
weniger weitläufigere Punktierung, insbesondere der Flügeldecken
und weniger dichte und stärkere Punktierung des Hinterleibes zu
trennen.
Lebhaft stahlblau, eine große Makel auf den Flügeldecken,
welche sich bis zum Seitenrande erstreckt, orangerot. Kopf,
Halsschild und Flügeldecken grob und mäßig dicht punktiert, die
Zwischenräume glänzend, an der Basis des Halsschildes stellen-
weise in scharfe Querrunzeln erhoben. Kopf mit zwei ziemlich
scharfen Längsfurchen, zwischen denselben nicht ausgehöhlt.
Halsschild etwas uneben, die Flügeldecken viel länger als der
Halsschild, innerhalb der Schultern mit einem vor der Mitte er-
loschenen Längseindruck. Hinterleib fein und wenig dicht punkt-
tiert. Länge 5'/, mm.
Beim d ist das 6. Sternit fast der ganzen Breite nach und sehr
tief ausgeschnitten, das 5. ist hinten schwach ausgebuchtet, der
Länge nach breit eingedrückt, der Eindruck hinten stärker,
seitlich kielförmig: erhoben und daselbst, sowie am Hinterrande
lang behaart, das 4. Sternit ist hinten nur sehr schwach ausge-
buchtet und längs der Mitte schwach niedergedrückt und etwas
dichter behaart. Das letzte Abdominalsegment ist mit zwei sehr
langen Borsten bewaffnet.
Beim 2 ist das 6. Sternit scharf dreieckig verjüngt und nach
rückwärts vorgezogen.
Kiautschau, Kiangsi.
Dianous chinensis nov. spec.
Von der vorigen Art in nachfolgenden Punkten leicht zu
unterscheiden: Die Färbung ist ähnlich, jedoch ist die orangegelbe
Makel auf den Flügeldecken viel kleiner, mehr rundlich und
seitlich nicht bis zum Rande der Flügeldecken reichend. Die Punk-
tierung des ganzen Körpers ist doppelt so dicht als bei Bang-Haasi,
die Behaarung viel dichter, die Zwischenräume zwischen den
Punkten mehr gerunzelt, der Glanz des Körpers und insbesondere
der Flügeldecken sehr gedämpft. Die Flügeldecken sind viel länger.
Endlich sind beim & die Ausbuchtungen der hinteren Sternite
weniger tief, das 5. Sternit längs der Mitte kaum niedergedrückt
und ohne Andeutung von seitlichen Kielen oder Kanten. Länge
5—5°/, mm.
Von denselben Fundorten wie der vorige. Von der im indo-
malayischen Faunengebiete verbreiteten Eppelsheim’schen Art
Dianous verticosus unterscheidet sich die vorliegende sofort durch
die viel weniger gerunzelten, insbesondere auf den Flügeldecken
nicht faltig ineinander gedrehten Zwischenräume der Punkte.
Stenus (Sienus s. st.) ealliceps nov. spec.
Unmittelbar neben Stenus clavicornis Scop. zu stellen, von
derselben Größe, Färbung und Gestalt, jedoch durch viel gröbere
und weitläufigere Punktierung des Vorderkörpers einschließlich
Kurzflügler aus dem deutschen Schutzgebiete Kiautschau u. China. 29
der Flügeldecken, glänzende schwielige Zwischenräume der Punkte
sicher verschieden. Der Kopf ist wesentlich anders gebildet; er ist
nämlich nicht ausgehöhlt wie bei clavicornis Scop. und den anderen
verwandten Arten, sondern in der Mitte in eine breite unregel-
mäßige, sehr grob punktierte glänzende Schwiele erhoben, zu
deren beiden Seiten sich ziemlich tiefe Längsfurchen befinden, die
Seitenteile neben den Augen sind ebenso groß wie der übrige Vorder-
körper punktiert, die Punkte und die schwielen- und kielförmigen
glänzenden Zwischenräume stark ineinander fließend. Die Fühler
sind von denen des clavicornis kaum verschieden. Der Halsschild
ist etwas schlanker, unebener, die Punktierung gleich der der
Flügeldecken außerordentlich stark, die glänzenden, schmalen,
kiel- oder schwielenförmigen Zwischenräume hoch erhoben und
stellenweise ineinander gedreht. Der Hinterleib ist viel stärker
und weitläufiger punktiert, stärker glänzend, im Grunde nicht
sichtbar chagriniert, an den Seiten nur fein gerandet, die Seiten-
ränder nicht erhoben. Länge 4,8 mm.
Ein einziges Weibchen von Kiautschau.
Stenus (Sienus s. si.) paradoxus nov. spec.
In die Verwandtschaft des Sienus fasciculatus J. Sahlb. gehörig;
von derselben Färbung, jedoch noch kleiner, etwas kürzer und
breiter, der Kopf etwas schmäler, stärker eingedrückt, mit
schwächeren Längsfurchen und kaum erhobener Mitte. Der
Halsschild kürzer und etwas breiter, nur mäßig länger als breit,
viel weitläufiger punktiert, stärker glänzend. Die Flügeldecken
sind kürzer und breiter, zusammen so lang als breit, die Zwischen-
räume viel stärker runzelig erhoben. Ganz einzig ist jedoch die
Geschlechtsauszeichnung des $, wodurch die Art auch von den
übrigen Verwandten sofort zu unterscheiden ist. Das 6. Sternit
ist breit und wenig tief dreieckig ausgerandet, das 5. ist in Gestalt
eines an der Basis des Sternites durch eine Sehne abgeschnittenen
Kreises außerordentlich dicht mit langen, steifen, weißgelben
Borstenhaaren besetzt. Bei Ansicht von oben erscheint die mittlere
PartiedesHinterrandesdiesesSternites wie einedichteBürste behaart.
Die übrigen Sternite sind ohne Auszeichnung. Länge 2,5 mm.
China: Schansi.
Ein einziges Männchen.
Paederus soeius nov. spec.
Unserem Paederus caligatus Er. sehr ähnlich und nur in fol-
genden Punkten verschieden:
Die dunkle Färbung auf den Beinen, den Fühlern und Tastern
ist viel weniger intensiv, nicht schwarz, wie bei caligatus, sondern
mehr dunkelrötlich bis schwarzbraun, an den Fühlern und an der
Spitze der Kiefertaster aber sich nur wenig abhebend. Der Kopf
ist größer, etwas breiter als derHalsschild, die Fühler viel gestreckter,
die einzelnen Glieder, insbesondere die vorletzten viel länger, die
Punktierung der Flügeldecken etwas dichter. Wiewohl ich sonstige
8. Heft
30 Dr. Max Bernhauer:
Unterschiede vorläufig nicht feststellen kann, so halte ich den
ostchinesischen Käfer doch für eine gute Art, da bei den vor-
liegenden Stücken die vorgenannten Unterschiede, von denen die
Fühlerbildung zweifellos sehr charakteristisch ist, vollkommen
konstant sind, und auch die weit getrennten Verbreitungsgebiete
auf eine spezifische Differenzierung hinweisen. Länge 6,5—7 mm,
Kiautschau, Kiangsi.
Paederus densipennis nov. spec.
Ich benutze diese Gelegenheit, um noch eine zweite chinesische
Art zu beschreiben. Ebenfalls mit calgatus Er. äußerst nahe
verwandt, ganz von derselben Größe, Färbung und Gestalt, jedoch
mit doppelt so dicht punktierten Flügeldecken. Zugleich ist der
Kopf etwas kürzer, die Schläfen viel kürzer als der von oben
sichtbare Längsdurchmesser der Augen. Länge 5,5—6 mm.
Yunnan.
Zwei von Rolle erworbene Stücke.
Philonthus kiautschauensis nov. spec.
Dem Phil. spadiceus Sharp. in der Gestalt und Größe sehr
ähnlich, durch die Färbung der Flügeldecken sofort zu unter-
scheiden, im übrigen noch in folgenden Punkten verschieden:
Der Kopf ist hinter und neben den Augen viel weniger grob
und viel weitläufiger punktiert. Der Halsschild ist etwas weniger
lang, in den Dorsalreihen mit weniger Punkten. Die Flügeldecken
sind um die Hälfte weitläufiger punktiert, hellblau. Die Färbung
des übrigen Körpers ist ziemlich die gleiche, die Halsschildreihen
bestehen aus sieben kräftigen Punkten.
Beim & ist das 6. Sternit breit und ziemlich tief dreieckigaus-
geschnitten. Länge 6,7—7,5 mm.
Kiautschau.
Philonthus chinensis nov. spec.
Von der breiten und mehr flachen Gestalt eines Belonuchus.
Schwarz, die Basis, der Hinterrand und die Naht der im übrigen
bräunlichen Flügeldecken ohne scharfe Abgrenzung rötlich, die
Wurzei der bräunlichen Fühler und die Beine rötlichgelb, die
Hinterränder der Hinterleibsringe schmal rötlich. Kopf fast so
breit als der Halsschild, quer viereckig mit verrundeten Hinter:
ecken, nach rückwärts kaum verengt, vorn zwischen den Augen
mit vier einander paarweise genäherten Punkten, hinter den Augen
mit einigen weiteren kräftigen Punkten. Fühler kurz, ihre vor-
letzten Glieder stark quer. Schläfen so lang als die großen Augen.
Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, kaum breiter als
lang, an den Seiten fast gerade, unmerklich verengt, oben stark
irisierend, in den Dorsalreihen mit je fünf Punkten, von denen
der letzte von den übrigen weiter absteht als diese untereinander.
Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, mäßig stark und
mäßig dicht, der Hinterleib kaum feiner und fast etwas dichter
Kurzflügler aus dem deutschen Schutzgebiete Kiautschau u. China. 31
punktiert. Erstes Glied der Hintertarsen fast so lang als die drei
folgenden zusammen genommen. Länge 6 mm.
Kiautschau.
Ein einzelnes Stück.
Tolmerus funestus nov. spec.
Von der Färbung und der Körpergestalt des Tolmerus brevi-
pennis Bernh. von Java, jedoch mehr als doppelt so groß als dieser,
weiter noch durch folgende Unterscheidungsmerkmale leicht zu
unterscheiden:
Der Kopf ist länger, genau so lang als breit, kreisförmig, mit
viel längeren Schläfen, stärker und viel dichter punktiert. Die
Fühler sind weniger lang, die vorletzten Glieder deutlich quer.
Halsschild stärker und dichter punktiert, deutlich gestreckter,
etwas länger als breit. Flügeldecken viel länger als bei drevipennis,
fast so lang als der Halsschild, dichter punktiert, ziemlich matt.
Auch der Hinterleib ist dichter punktiert. Länge 10,5 mm.
Kiautschau.
Ein einziges Stück.
Staphylinus (Platydracus) imperatorius nov. spec.
Eine durch die Färbung höchst ausgezeichnete Art. Düster
rötlichgelb, eine breite, zackige Querbinde auf den Flügeldecken,
sowie die Fühler mit Ausnahme der Wurzel bräunlich, der Hinter-
leib schwarzbraun. Der Körper ist, soweit er gelb ist, mit langen
goldigen Haaren dicht bekleidet, die Querbinde und der Hinterleib
ist dunkel behaart. Kopf viel schmäler als der Halsschild, breiter
als lang, nach rückwärts ziemlich stark erweitert, mäßig grob und
sehr dicht punktiert, matt. Die Schläfen sind fast länger als der
bei Ansicht von oben sichtbare Längsdurchmesser der Augen.
Fühler kurz, in der Mitte erweitert, gegen die Spitze wieder ver-
engt, die mittleren Glieder sehr stark, die vorletzten weniger quer,
deutlich einseitig erweitert. Halsschild deutlich schmäler als die
Flügeldecken, breiter als lang, an den Seiten gleichmäßig gerundet,
vor dem Schildchen mit einem länglichen Spiegelfleck, sonst ähnlich
wie der Kopf mit Nabelpunkten gleichmäßig dicht besetzt, matt.
Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, fein und dicht
punktiert, matt. Die Punktierung des Hinterleibes unter der
dichten Behaarung ist nicht deutlich sichtbar. Länge 18,5—20,5mm.
Beim Zist das 6. Sternit breit und tief dreieckig ausgeschnitten,
die Spitze des Ausschnittes etwas gerundet, das 5. Sternit besitzt
vor der Mitte einen großen, dicht und lang schwarzbraun tomen-
tierten Fleck.
Kiautschau, Kiangsi.
Staphylinus (subg. Parocypus) kiautschauensis nov. spec.
In der Körperform der zweiten Art dieser Untergattung
(aureiventris Bernh.) recht ähnlich, jedoch anders gefärbt. Schwarz,
die Flügeldecken dunkelrot, das sechste /: vierte vollkommen
8, Heft
32 Dr. Max Bernhauer:
freiliegende :/ Tergit fast zur Gänze weißlich goldgelb tomentiert,
die Schienen und Tarsen dunkelrötlich. Kopf und Halsschild
sowie der Hinterleib ziemlich dicht schwarz, die Flügeldecken
licht golden behaart, das Schildchen schwarz samtartig tomentiert.
Der Kopf ist etwas weniger kurz als bei aureiventris Bernh., die
Schläfen länger, fast so lang als der Längsdurchmesser der Augen,
ähnlich wie bei der bezogenen Art punktiert. Die Fühler sind etwas
länger, der Halsschild ohne Andeutung einer Spiegellinie vor dem
Schildchen.
Beim 3 ist das 6. Sternit seicht ausgerandet und längs der Aus-
randung geglättet. Länge 13—14 mm.
Kiautschau.
Eueibdelus guadricallosus nov. spec.
Im allgemeinen dem Eucibdelus gracilis Kr. in Gestalt, Größe
und Färbung recht ähnlich, aber durch viel kürzeren Halsschild
und die zwei stark entwickelten Höcker auf diesem leicht zu
unterscheiden. Der Körper ist dicht scheckig behaart, die Be-
haarung ist silberweiß und gelb. Der Kopf ist höchstens so lang
als breit, längs der Mittellinie mit einem abgekürzten breiten
Spiegelstreifen, sonst ziemlich kräftig und dicht punktiert, zwischen
den Augen mit zwei Eindrücken, welche rückwärts durch einen
nach hinten etwas gebogenen Spiegelstreifen verbunden sind.
Die Fühler sind sehr lang und gestreckt, die vorletzten Glieder
fast länger als breit. Halsschild kurz, nicht länger als breit, vorn
im ersten Viertel am breitesten, nach rückwärts stark verengt,
sehr uneben, längs der Mitte mit einem wenig verkürzten und ziem-
ziemlich breiten, fast wulstartigerhobenen Spiegelstreifen, zu dessen
Seiten mit vier in einem Viereck angeordneten spiegelnden Beulen,
von denen sich zwei vor der Mitte und die beiden anderen in einiger
Entfernung von der Basis befinden, im übrigen kräftig und mäßig
dicht, unregelmäßigundstellenweiserunzeligpunktiert, zwischenden
Punkten an manchen Stellen mit kleineren glänzenden Stellen,
Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, sehr
dicht silberweiß und gelblich scheckig tomentiert, unter dem
Tomente tritt bei abgeriebenen Stellen eine feine nicht zu dichte
Punktierung hervor. Hinterleib schmal, um die Hälfte schmäler
als die Flügeldecken, an der Basis der Tergite tief quer eingedrückt,
sonst hoch gewölbt, die scheckige Tomentierung sehr lang. Bei
dem einzigen, bisher bekannten Stücke befindet sich in der Mitte
der Tergite bis zum sechsten je ein glänzender Fleck (vielleicht
abgeriebene Stellen?). Länge 14,5 mm.
Beim & ist das 6. Sternit breit dreieckig ausgeschnitten.
Kiangsi.
Quedius kiangsiensis nov. spec.
Dem Quedius mesomelinus Marsh. in der allgemeinen Körper-
gestalt recht ähnlich, auch von derselben Färbung, jedoch schon
Kurzflügler aus dem deutschen Schutzgebiete Kiautschau u. China. 33
durch das kräftig und dicht punktierte Schildchen sofort zu unter-
scheiden. Kopf breiter als lang, die Schläfen etwas kürzer als der
Längsdurchmesser der Augen, der hintere Stirnpunkt ist dem
Hinterrande der Augen sehr nahe gerückt. Fühler kurz, ihre vor-
letzten Glieder ziemlich stark quer. Halsschild so: breit‘ als die
Flügeldecken, breiter als lang, an’ den Seiten hinten stark schräg
eingedrückt, in den Dorsalreihen mit je drei starken Punkten,
neben der Dorsalreihe mit einer parallelen Reihe von zwei Punkten,
von denen der vordere zu den Vorderrandspunkten gehört. Flügel-
decken etwas länger als der Halsschild, mäßig'stark und ziemlich
dicht punktiert. Hinterleib feiner und weitläufiger punktiert.
Das Schildchen' zeigt: eine größere Anzahl kräftiger Punkte. _
Beim { ist das 6. Sternit breit. dreieckig ausgeschnitten. Länge
6,5 bis 7,5 mm.
Kiangsi.
Silusa (?) aliena nov. spec.
Die neue Art stelle ich mit einigem Bedenken in das Genus
Silusa, da ich mit Rücksicht auf-das bisher einzige bekannte Stück
eine mikroskopische Untersuchung der Mundteile nicht vornehmen
kann. Da jedoch die Zugehörigkeit zur Tribus Bolitocharini durch
die viergliedrigen Vorder- und Mitteltarsen außer Zweifel steht
und eine immerhin deutliche habituelle Ähnlichkeit mit verschie-
denen. Silusa-Arten vorhanden ist, bin ich vorläufig der Ansicht,
daß das neue Tier in die Gattung Stlusa zu stellen ist. Rötlichgelb,
der Kopf und die Flügeldecken bis auf die gelbe Basis angedunkelt,
die Fühler bräunlich mit gelber Wurzel. Kopf viel schmäler als der
Halsschild, quer, vorgezogen, jedoch hinten nicht eingeschnürt
mit langen, geraden, nach rückwärts etwas konvergierenden
Schläfen und etwas vorstehenden Augen, oben matt chagriniert
und grob und dicht punktiert. Halsschild um ein gutes Stück
schmäler als die Flügeldecken, stark quer, fast um die Hälfte
breiter als lang, an den Seiten stark gerundet, nach vorn stark,
nach rückwärts etwas schwächer, sanft ausgeschweift verengt,
längs dem Hinterrande mit einer ziemlich tiefen Querfurche,
welche sich jederseits in einiger Entfernung vom Seitenrande
nach vorn auf die Scheibe krümmt, zu beiden Seiten der Mittellinie
überdies mit je einem schwachen Längseindrucke, matt chagriniert
und überdies fein und rauh punktiert, in der basalen Querfurche
vor dem Schildchen mit zwei sehr groben, seitlich davon mit einigen
weiteren kräftigen, tief eingestochenen Punkten. Flügeldecken
um ein Drittel länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb
der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, überall sehr kräftig und
sehr dicht rauhrunzlig punktiert, mäßig glänzend. Hinterleib
nach rückwärts wenig verengt, glänzend, an der Wurzel der drei
ersten vollkommen freiliegenden Tergite stark, am vierten schwach
quer eingedrückt, in der Basalhälfte der drei ersten freiliegenden
Tergite kräftig und ziemlich dicht, sonst fein und sehr weitläufig
Archiv für Naturgeschichte
1915. A, 8, 3 8. Heft
34 Embrik Strand;
punktiert. Fühler kurz, das dritte Glied so lang als das zweite,
das vierte schwach, die folgenden allmählich stärker quer, die
vorletzten um die Hälfte breiter als lang, das Endglied länger als
die zwei vorhergehenden zusammen genommen. Länge 3,3 mm.
Kiautschau,
Ein einziges anscheinend weibliches Stück.
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute:
Noctuidae p. p. (Agaristinae, Macrobrochis),
Aganaidae, Saturniidae, Uraniidae,
Cossidae, Callidulidae und Aegeriidae.
Von
Embrik Strand.
Das im folgenden bearbeitete, dem Deutschen Entomolo-
gischen Museum gehörende Material enthält alles, was das Museum
aus den genannten Familien von Sauter bekommen hat, mit Aus-
nahme der Noctuiden, von denen hier nur die Gattung Macro-
brochis und die Subfamilie Agaristinae, welche beiden Gruppen
bekanntermaßen von den meisten Autoren nicht mit den Noctuidae
vereinigt werden, zur Bearbeitung gelangen. — Auch in diesen
Familien hat Sauter sich um die Erforschung der Fauna von
Formosa sehr verdient gemacht.
Fam. NOCTUIDAE.
Subfam. Agaristinae Strand
Gen. Mimeusemia Butl.
Mimeusemia Vilemanı [recte: Wilemani!] Hamps.
Exemplare beiderlei Geschlechts von: Kosempo, 7. IV. 1912,
VIII. 1911; Shisa V—VI. 1911; Fuhosho V. 1909; Kankau
(Koshun) V. 1912; ‚Formosa“.
Die Originalbeschreibung findet sich, wie in meinem Aga-
ristinenkatalog richtig angegeben, in Ann. Mag. Nat. Hist. (8) 8,
p. 414 (1911), nicht Band (3) 8 wie es in Seitz’ Werk heißt.
Zu der nach einem { verfaßten Originalbeschreibung wäre zu
bemerken, daß die Zeichnungen auf Kopf, Tegulae und Patagia
nicht weiß, sondern hellgelblich, auch die Stirn ist so behaart,
auch der helle Flecken auf dem Metathorax ist gelblich. Flügel-
spannung der $ 39—43 mm bei einer Vorderflügellänge von 20 bis
22 mm und etwa 20 mm Körperlänge; beim 2 bezw. 45—49, 23
bis 25 und 17”—19 mm. Das 2 weicht außer durch die bedeutendere
Größe sonst nur dadurch ab, daß die Fühler fast borstenförmig
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae p. p. usw. 35
sind. Beide Geschlechter lassen im Vorderflügel einen hellen
Punktfleck zwischen dem Vorderrand und dem Mittelfleck er-
kennen, der in der Originalbeschreibung nicht erwähnt wird, oben
in der Tat auch immer ganz klein und bisweilen undeutlich ist,
unten aber größer ist.
Gen. Ophthalmis Hb.
Ophthalmis vithoroides Leech
Von dieser Form, die von funebris Mr. vielleicht nicht spezifisch
verschieden ist, liegen 2 dd vor von Suisharyo X. 1911 und eins
von Polisha IV. 1910.
Gen. Eusemia Dalm.
Eusemia lectrix L.
Je ein Ex. von Taihanroku VIII. 1908, Kosempo VIII. 1909
und Taihorinsho VIII. 1909.
Gen. Seudyra Stretch
Seudyra interbosita Hamps.
Ein 2 von Kankau (Koshun) V. 1912, das sich von fransiens
WIk. eigentlich nur durch das Vorhandensein eines oben-wie unten
deutlichen Diskozellularflecks im Hinterflügel unterscheidet, stelle
ich zu interposita, die wohl von transiens kaum spezifisch ver-
schieden ist.
Seudyra subflava Moore
Zwei 22 von Kosempo VII. 1911.
Subfam. Noetuinae.
Gatt. Maerobrochis H.-Sch.
Über die Familienzugehörigkeit dieser Gattung sind die
Ansichten bekanntermaßen recht verschieden gewesen. Sie wurde
früher bei den Lithosiinae gelassen, in Hampson’s Monographie
dieser Unterfamilie aber nicht als Lithosiine und von ihm überhaupt
nicht als Arctiide betrachtet. In Seitz’ Werk wird Macrobrochis
zusammen mit Pierothysanus als ‚Anhang‘ zu den Arctiidae auf-
geführt, aber mit der Bemerkung, daß sie früher ‚‚mit Unrecht zu
den Arctiiden gestellt‘ wurde. In Hampson’s jetzigem, in seinem
Catalogue Lepid. Phalaenae befolgtem System muß Macrobrochis
unter den Noctuiden eingereiht werden, trotzdem sie habituell
vieleher eine Aganaide (Hypside) als eine Noctuide ist und trotzdem
Hampson selbst sie in seinem ‚‚Supplementary paper‘ zu „Fauna
of British India, Moths“ in Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. 13,
p. 591 (1900) für eine Hypside erklärt, eine Ansicht, die er, ebenso
wie andere daselbst ausgesprochene Ansichten z. B. betreffend
die Gattung Eligma, später geändert haben wird. — Das Verhalten
der Rippe 8 der Hinterflügel muß dabei als ausschlaggebend be-
trachtet werden; ohne die zu berücksichtigen, würde man das Tier
allerdings bei den Aganaiden (Hypsiden) lassen müssen und be-
streiten läßt essich nicht, daß es, untertypische Noctuiden gesteckt,
3* 8, Heft
36 Embrik Strand:
in der Gesellschaft fremdartig erscheint. Von einem wirklich
„natürlichen“ System der Schmetterlinge ist man aber noch so
weit entfernt, daß man mit einem ‚‚künstlichen‘‘ System zufrieden
sein muß, wenn dieses bloß die praktischen Ansprüche, die man
an ein zoologisches System stellen muß, erfüllt. Dies scheint mir
mit dem jetzigen Hampson’schen System, wie er es im I. Band
seines Kataloges, p. 17—20 dargestellt hat, der Fall zu sein, und
daher bin ich in meinen neueren Arbeiten diesem gefolgt, trotzdem
es z. T. ziemlich ‚künstlich‘ wirkt.
Macrobrochis gigas WIK.
Ein 2 von Fuhosho V. 1909. Das Vorkommen auf Formosa
ist ganz interessant.
Fam. AGANAIDAE (Hypsidae).
Wenn der Gattungsname Hypsa als Synonym. von Asota.
eingezogen wird, so kann die Familie nicht mehr Hypsidae heißen,
sondern muß, im Anschluß an Jordan, den Namen Aganaidae
führen.
ö Gen. Asota Hb.
Asota lacteata But!l.
Je ein & von Kanshirei VI. 1910 und von Pilam VII. 1912.
Ersteres zeichnet sich dadurch aus, daß im Vorderflügel der weiße
Subcostalfleck mit dem weißen Diskalfeld zusammenhängt. Will
man diese Form benennen, so möge sie ab. confluens m. heißen.
Asota zebrina Butl.
6 Sd: Tainan, Kosempo VI. u, VII. 1909, Shisa V.—VI,
1912. 5 22: Kanshizei, V. 1907—09, Kosempo VI. 1909, ‚For-
mosa‘“‘ und Karapin in Japan, VIII. 1911. — Keine nennens-
werte Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern und keine
Aberrationen; nur die Ausdehnung des weißen Feldes der Unter-
seite der Vorderflügel ist etwas verschieden, und zwar scheint es
nach den vorliegenden Exemplaren, daß es bei den dd meistens
isoliert und kleiner als bei den 92 ist, ob das aber wirklich die Regel
ist, läßt sich an so wenigen Exemplaren nicht sicher feststellen,
um so mehr als auch unter diesen eine Ausnahme sich findet, indem
es bei einem 9 kleiner und isoliert ist.
Asota egens WIK.
7 22: Kosempo IV., VII, X., XI. 1911; Alikang XI. 1909;
Polisha XII. 1908, von denen das Exemplar von Kosempo XI.
sich dadurch auszeichnet, daß unten im Vorderflügel nur ein
kleiner schwarzer Fleck und zwar in der Mitte der Zelle vor-
handen ist, während die Hinterflügel unten wie oben gar keinen
Fleck erkennen lassen. Ich nenne diese Form
ab. kosemponis m.
An dd liegt nur je eins von Hoozan IX. 1910 und von Kosempo
IX. 1909 vor. — Nach Seitz wäre es die Form indica Jord., die auf
Formosa vorkäme, nicht die typische egens. Diese Angabe wird
Jordan (in Novitates Zool. 4, p. 322 [1897]) entnommen sein, wo
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae p. p. usw. 31
zwar Formosa unter den Lokalitäten der Asota egens indica Jord.
angegeben wird, aber mit der Bemerkung: ‚„‚Formosan specimens
we have not seen‘. — Nach vorliegendem Material wäre also
egens egens und nicht egens indica die Formosa-Form, vielleicht
tritt aber indica daselbst als Aberration auf,
Gen. Deilemera (Hb.) Swinh. 1903.
Deilemera lacticinia Cr.
6 Ex. von: Kosempo 7. IV. u. X. 1911, Taihorin VI. 1910,
Polisha X. 1908 und I. 1909.
Deilemera selecta WIk.
Ein d von Kosempo XI. 1908. — Es weicht von der von Seitz
als selecta abgebildeten Form hauptsächlich dadurch ab, daß im
Vorderflügel zwischen der Medianbinde und dem Subapikalfleck
eine ebenfalls weiße, ganz schmale Ouerbinde, die von unmittelbar
hinter dem Vorderrande bis zur Rippe 3 sich erstreckt und nur
an der Rippe 4 fein unterbrochen erscheint, vorhanden ist,
während im Hinterflügel der weiße Limbalfleck im Felde 3 mit
dem weißen Diskalfeld verbunden, also die schwärzliche Saumbinde
daselbst unterbrochen ist. Will man diese Form besonders be-
nennen, so möge sie ab, disjuncta m. genannt werden.
Deilemera arctata Wlk. v. albofasciata Wilem.
Ein 2 von Punkiko in Japan VIII. 1911.
Deilemera carissima Swh. v. formosana Swh.
7 88 von: Chip-Chip II. 1909, Kosempo VI. 1909 u. IV. 1912,
Kanshizei 1909, Kanshirei VI. 1910. 6 2? von: Kosempo VI. u.
X. 1909, Shisa V.—VI. 1912, Polisha X. 1908.
g Von der Beschreibung und Abbildung von Deilemera ca-
rissima Swh. in: Trans. Entom. Soc. London 1891, p. 477, t. 19,
f. 1 durch folgendes abweichend: Die schwarzen Palpen sind nicht
gelb an der Basis des letzten Gliedes, sondern am ersten und mehr
oder weniger an der Basis des zweiten (= mittleren) Gliedes; die
Grundfarbe der Flügel, insbesondere der Vorderflügel ist schmutzig
weiß, nirgends rein weiß, was auch Swinhoes Abbildung anzu-
deuten scheint; die dunkle Dorsalbinde der Vorderflügel erreicht
den Dorsalrand, nur nahe der Basis bleibt letzterer weißlich, aber
meistens linienschmal, bisweilen erweitert diese Linie sich jedoch
am distalen Ende etwas; die hinteren dunklen Saumflecke sind
mehr oder weniger deutlich unter sich und mit dem Dorsalband
verbunden; die dunklen Saumflecke der Hinterflügel sind unter
sich meistens etwa gleich groß und nur durch die weißen Rippen
unter sich getrennt, dabei hängen die Flecke der Felder 4 und
5 jedoch immer zusammen, ebenso wie Swinhoe’s Abbildung
zeigt, nur bei einem Exemplar sind die Flecke der Felder 3,
6 und 7 wie bei der Type kleiner; endlich ist der Analwinkel
der Hinterflügel noch deutlicher ausgezogen als an der Figur,
l. c,, angedeutet. Flügelspannung 43 mm, Vorderflügellänge
24 mm, Körperlänge 17 mm. Nach Swinhoes Abbildung wäre
%, Hett
38 Embrik Strand:
die Basis des Abdominalrückens weißlich, während seine Be-
schreibung einfach den Körper als gelb, also ohne irgend welche
Ausnahmen bezeichnet, was mit meinen Exemplaren stimmt.
In den ‚Großschmetterlinge der Erde‘, indoaustralische
Arctiidae, p. 276, führt Seitz nach Deil. carissima Swh. eine
Deil. formosana Swh. mit folgender Beschreibung an: ‚Im maus-
grau gezeichneten Vflg. ist das Diskalband durch ein Band mit dem
Saum verbunden, und dieses Längsband schließt einen großen
dunklen Fleck ein. Vor dem Apex ein weißer Fleck; Hflg.-Saum-
band mausgrau, durchbrochen. Formosa. Liegt mir nicht vor.“
Aus dieser Beschreibung ist nicht leicht klug zu werden; wenn die
Vflg. mausgrau gezeichnet sind, so müßte wohl auch das erwähnte
Längsband so gefärbt sein und der von diesem eingeschlossene
Fleck, der als ‚dunkel‘ beschrieben wird, was wohl jedenfalls
heißen soll: dunkler als die Längsbinde, müßte also etwa rein
schwarz sein. Dies paßt jedenfalls nicht auf vorliegende Form.
Einen Hinweis auf die Originalbeschreibung gibt Seitz in diesem
wie in so manchen anderen Fällen nicht. Sie findet sich in Ann.
Mag. Nat. Hist. (8) 1 (1908), p. 63—64 und läßt keinen Zweifel
daran, daß die vorliegende Form, die ich aber nicht als spezifisch
verschieden von carıssima betrachten kann, gemeint ist.
Weder von D. carissima noch formosana hat Swinhoe das 9
gekannt bezw. beschrieben. Es weicht vom gab durch reduzierte
und mehr in Flecken aufgelöste schwarze Zeichnungen; so sind in
der dunklen Medianbinde der Vorderflügel fast immer die beiden
mittleren Flecke (an der Basis vom Felde 2 und am Hinterrande,
also in der Zelle) ganz isoliert, auch das dunkle Dorsalfeld ist häufig
isoliert, indem es weder die Basis noch den Hinterrand erreicht
und also fleckförmig ist. Die Flügelspannung erreicht 47 mm
bei 25 mm Vorderflügellänge.
Deilemera cenis Cr.
4 dd: Polisha X. 1908 und I. 1909, Kosempo 7. IV. 1912,
Chip-Chip II. 1909. 16 22: Polisha VIII. u.X. 1908, I. 1909, IV.
1910; Kosempo VI. 1909; Shisa V.—VI. 1912; Chip-Chip II. 1909.
Von der Originalabbildung (in Cramer Vol. II, t. CXLVII,
f. E), die ein & darstellen muß, weichen die vorliegenden dd durch
ein wenig geringere Größe ab: Flügelspannung 34—36, Vorder-
flügellänge 18,5—21, Körperlänge 12—15 mm. Nennenswerte
Abweichungen in der Zeichnung sind kaum da; ein Exemplar
zeichnet sich jedoch dadurch aus, daß die sich von hinter der Rippe
2 bis zum Vorderrande erstreckende schwarze Saumbinde der
Vorderflügel nur an einer Stelle und zwar im Felde 5 weiß,
obendrein nur durch einen kleinen Punktfleck gezeichnet ist. An
derselben Stelle tragen sämtliche übrige der vorliegenden Exem-
plare, 22 wie dd, einen das weiße Diskalfeld mit dem Saume
verbindenden weißen Längsstrich, der an der Originalfigur keil-
förmig und innen abgekürzt ist, also das weiße Diskalfeld nicht
erreicht. Wenn nicht ungenau gezeichnet, so stellt also die Original-
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae p. p. usw. 39
figur, so weit nach dem vorliegenden Material zu urteilen ist, nicht
die natürliche, wohl aber die nomenklatorische Hauptform der
Art dar. Andererseits kann aber die oben beschriebene Form mit
nur einmal gefleckter Saumbinde (wenn man sie benennen will,
möge sie ab. cenidella m. heißen) nicht mit Cramers Form identi-
fiziert werden, indem diese in der Saumbinde noch vier weitere
weiße Punkte oder Flecke hat, daselbst also fünfmal weiß ge-
zeichnet ist, was auch mit den meisten der vorliegenden Exemplare
beiderlei Geschlechts der Fall ist. Bei den 22 dehnen in einigen
Fällen 2 oder sogar 3—5 dieser weißen limbalen Punktflecken der
Originalfigur sich strichförmig nach innen bis zum weißen Diskal-
feld aus, so daß also die schwarze Saumbinde 2, 3,4, oder in einem
Falle sogar fünfmal durchschnitten wird. Man könnte demnach
folgende Formen unterscheiden:
A. Die schwarze Saumbinde der Vorderflügel mit fünf weißen,
isolierten Saumpunkten oder -flecken D. cenis Cr. f. pr. d
' [ob auch 9?]
. Diese Saumbinde hat nur einen solchen Saumpunkt
D. cenis Cr. ab. cenidella m. &
. Diese Saumbinde ist einmal weiß durchschnitten und hat außer-
dem isolierte Saumflecke D. cenis Cr. ab. cenidis m. SQ
. Wie C., aber die Binde ist zweimal durchschnitten
D. cenis Cr. ab. cenidiola m. J%
Wie C., aber die Binde ist dreimal durchschnitten
D. cenis Cr. ab. cenidiana m. 2
. Wie C., aber die Binde ist viermal durchschnitten
D. cenis Cr. ab. cenista m. 2
. Wie C., aber die Binde ist fünfmal durchschnitten und der
schwarze Analwinkelfleck derselben Flügel, der bei allen
vorhergehenden Formen mehr oder weniger deutlich vorhanden
ist, fehlt D. cenis Cr. ab. cenida m. 2
Im Hinterflügel finden sich, wie an Cramers Figur dargestellt,
immer mindestens drei schwarze Saumflecke, von denen der
vordere und mittlere durch Zusammenfließen kleinerer ebensolchen
entstanden sind, wobei die in der Mitte gelegenen der letzteren
bisweilen nicht vollständig zusammen geflossen sind, so daß da-
selbst noch zwei und am ganzen Saume also vier getrennte Flecke
erkennbar sind.
Ab. cenidella ist von Chip-Chip; von ab. cenidis liegt ein
Pärchen von Polisha vor, bei denen allerdings die Saumbinde
auch im Felde 2 an der linken Seite fein durchschnitten. ıst,
während sie bei einem weiteren & von ebenda rechterseits durch-
schnitten ist, alle drei Exemplare also keine ganz ausgeprägte
ab. cenidis sind; von ab. cenidiola liegen am meisten Exemplare
vor, nämlich 1 $ von Kosempo und 9 9? von Polisha, Kosempo,
Chip-Chip und Shisa; von ab. cenidiana sind 3 92 von Polisha,
Kosempo und Shisa da, während ab. cenisia durch je ein ? von
D-MEBEISSEN
3, Heit
40 Embrik Strand:
Polisha und Chip-Chip und ab. cenıda durch ein $ von Polisha
vertreten sind.
Fam. SATURNIIDAE.
Gen. Actias Leach
Actias heterogyna Mell
Ein $ von Suisharyo, II. 1912. Mit Typen oder Cotypen im
Zoolog. Museum Berlin verglichen. Etwas größer als diese: Flügel-
spannung 90, Vorderflügellänge 58, Körperlänge 27 mm, Länge
des Hinterflügelschwanzes, von der Basis seiner dunklen Partie an
gemessen, 35 mm. Mein Exemplar ist weniger scharf gezeichnet als
die Typen, was sich aber nur dadurch erklären dürfte, daß es etwas
abgeflogen ist. Dagegen zeigen die Vorderflügel einen nennens-
werten Unterschied, indem ihr Saum bei der Rippe 2 eine ziem-
lich deutliche Ecke bildet, die bei den Typen kaum oder nur
zur Not erkennbar ist.
Die Beschreibung nebst Abbildung findet sich in Entomolo-
gische Rundschau 31 (1914), p.31—32, fig. 1—2. Da heißt es u. a.:
„Größe von fünf.mir vorliegenden $&: 11,4—12,4 cm, Größe von
zwei 99: 13,5 cm“. Was hier unter ‚Größe‘ zu verstehen ist,
wird nicht näher angegeben, scheint aber etwa = Länge beider
Vorderflügel + Breite des Körpers zu sein, also weder das, was
man heutzutage unter Flügelspannung noch unter Vorderflügellänge
versteht. Auf alle Fälle sind diese Angaben ungenau, was auch aus
den in natürlicher Größe gegebenen Abbildungen hervorgeht:
Es beträgt die Flügelspannung des & 8,3, die Vorderflügellänge
48 mm, die des ? bezw. 97 und 56 mm.
Fam. URANIIDAE.
Gen. Acropteris Hb.
Acropteris striataria Cl.
Exemplare, die der Form Zeriadata Gn. mehr oder weniger
nahe stehen von: Alikang X.—XI. 1909, Kosempo VIIL.—IX.
1909 und I. 1910, Polisha X. 1908.
Gen. Mieronia Gn.
Micronia aculeata Gn.
2 dd: Sokutsu V. 1912, Kosempo X. 1911; 4 22 Alikang V.
1911, Shisa V.—VI. 1912, Kosempo X. 1911, Tainan.
Was Seitz im Paläarkten-Teil, Bombyces, Fig. 18, als Micronia
aculeata abbildet, ist jedenfalls etwas anders; die nebenstehende
Figur ‚„archilis‘“ paßt besser zu aculeata. Die Originalabbildung
von aculeata (in Guenee: Species gen. d. Lepid., Phalenites 2,
p. 26, t. 13, f. 8) ist gut, zeigt jedoch, nach meinem Material zu
urteilen, die proximale Querbinde beider Flügel zu scharf markiert,
indem diese, insbesondere auf den Hinterflügeln, bei meinen
Exemplaren höchstens nur ganz schwach angedeutet ist.
Hampson’s Beschreibung der Gattung in Fauna of British
India ist nicht tadellos; so z. B. beschreibt. er die Palpen als
„porrect‘ (was richtig ist), bildet sieaber als ‚‚upturned‘ ab, und
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae p. p. usw. 41
daß das Geäder, so wie er es beschreibt, nur beim $ vorkommt,
wird nicht angegeben, weshalb man eine weibliche Micronia nach
diesem Werk nicht gattungsweise bestimmen kann! Beim 2 ist
Rippe 2 der Vorderflügel von 3 erheblich entfernt (beim $ sind
2-+3 gestielt), während 3 und 4 an der Basis ziemlich nahe bei-
sammen stehen, wenn auch immer unverkennbar getrennt (beim &
sind diese zwei Rippen an der Basis auffallend weit unter sich ent-
fernt); im Vorderflügel sind 6 und 7 beim 2 gestielt, beim $ aus
einem Punkt entspringend.
Die Art war schon von Butler 1880 (in: Proc. Zool. Soc. London
p. 688) von Formosa angegeben worden.
Fam. COSSIDAE.
Gen. Xyleutes Hb.
Äyleutes Hansi Strand n. sp.
9 3d: Alikang IX. 1909, Kosempo IV (Type!) u. X. 1911,
Shisa®) V.—VI. 1912, Taihoku 1912, Kanshizei V1. 1907—09, sowie
Karapin in Japan VIII. 1911.
Vorderflügel graulich oder bräunlich schwarz, teils einfarbig
erscheinend, bloß an der Basis des Dorsalfeldes etwas heller, teils
(bei der Type!) mit folgenden ganz undeutlichen, reiner schwarz
erscheinenden, bei den übrigen vorliegenden Exemplaren nicht
oder kaum erkennbaren Zeichnungen: mitten im Dorsalfelde ein
schmaler Längsstreifen, vor und hinter der Rippe 2 je zwei oder
drei etwa kommaförmige, kleine Zeichen, in den Feldern 3—8 je
ein ähnliches, ebenfalls längsgerichtetes, z. T. lang linienförmig
ausgezogenes Zeichen, ferner ist die Diskozellulare etwas dunkler
und ebenso der ganze Kostalrand. Die Fransen sind an den Rippen-
enden dunkler. Hinterflügel heller oder dunkler grau, jedenfalls
immer unverkennbar heller als die Vorderflügel, einfarbig, äb-
gesehen von höchst undeutlichen dunkleren Flecken auf den
Fransen. Beide Flügel unten graubräunlich, die hinteren nur fast
unmerklich heller als die vorderen, welche bei einigen Exemplaren
eine dunkle sublimbale Fleckenquerreihe, wie sie oben vorkommen
kann, zur Not erkennen lassen. — Der ganze Körper wie die Vorder-
flügel oder ein wenig dunkler, die Bauchseite z. T. ein wenig heller.
Alle Extremitäten ebenfalls dunkel, die Kammzähne der Fühler
ein wenig mehr bräunlich.
Flügelspannung 30, Vorderflügellänge 14, Körperlänge 21 mm.
Kann auch größer sein: Flügelspannung 35, Vorderflügellänge 17 mm.
Äyleutes strix L. 2
Von Kosempo VII. 1911 liegt ein nicht gut erhaltenes 9 vor,
das ich nicht ohne Zweifel für Xyl. strix L. halte. Von weiteren
*) Diese Lokalitätsangabe habe ich in früheren Arbeiten über Sauter’s
Material, in Übereinstimmung mit den gedruckten Etiketten der betreffenden
Exemplare, als „Shis A 5 6° eingetragen, dabei aber in ‚, ““ gesetzt, um zu
zeigen, daß mir diese Bezeichnung sonderbar vorkam. Wie ich jetzt erfahre,
sind die betreffenden Etiketten irrtümlich so bezeichnet worden; die Loka&-
lität heißt in der Tat: Shisa.
8. Heft
49 Embrik Strand:
bekannten Arten käme sonst nur leuconotus Wlk. in Betracht.
Ob diese immer sicher zu unterscheiden sind, scheint mir nach
dem zur Verfügung stehenden Vergleichsmaterial fast etwas fraglich
zu sein; die in der Literatur, z.B. Hampson’s ‚Fauna of British
India, Moths‘‘, gegebenen Diagnosen reichen kaum immer aus.
Von leuconotus, wie diese Art in Seitz’ Paläarkten-Teil, Bombyces,
f. 53a abgebildet ist, abweichend durch den dunklen Thorax-
rücken (d. h. soweit nach seiner nur teilweise erhaltenen Beschup-
pung zu urteilen ist), der ganz mit Cramer’s Bild von sirix (in
Vol. 2, t. 145, f. A) zu übereinstimmen scheint, auch eine solche
weißliche Querbinde an der Basis des Abdomen und schmale
weißliche Segmenthinterränder hat, die Kostalflecke des Vorder-
randes der Vorderflügel sind tiefschwarz in weißlicher Umgebung
und stimmen auch sonst gut mit Cramer’s Bild von sirix überein;
beide Flügel haben eine weißliche Saumbinde, die nur nahe der
Spitze der Vorderflügel ganz schmal, wie bei strix, schwarz unter-
brochen sein dürfte und wohl nirgends scharf markiert ist, durch
die aber das Tier auch nicht mit sirix ganz übereinstimmt, da
letztere Art nach Cramer im Hinterflügel nur am Analwinkel weiß
wäre. Es läßt sich jedoch erkennen, daß die helle Grundfarbe der
Hinterflügel ein wenig dunkler als diejenige der Vorderflügel ist,
wo sie übrigens auch nicht rein weiß wie bei leuconotus ist. Eine
schwärzliche Längsbinde an der Spitze der Hinterflügel, wie sie
von Cramer l. c., abgebildet wird, ist nicht vorhanden. Der Saum
beider Flügel mit ganz kleinen schwarzen Fleckchen. — Vorder-
flügel sonst wie bei sirix sec. Cram. gezeichnet. — Flügelspannung
125, Vorderflügellänge 59, Körperlänge 49 mm. — Auch Moore’s
Bilder in Lepidoptera of Ceylon sprechen dafür, daß vorliegende
Form eher zu sirix als zu leuconotus gehört. Sollte sie als Neben-
form unterscheidbar sein, was nach dem einen Exemplar nicht sicher
zu entscheiden ist, so möge sie den Namen formosicola m. be-
kommen.
Xyleutes strix L. &
Von Kanshirei V. 1912 liegt ein & vor, das ich für das & zu
strix 2 halten möchte und diese Form auch von anderer Seite so
bestimmt gesehen habe. Beide Flügel sind im Grunde graubraun
mit aus schwarzen oder schwärzlichen, meistens quergerichteten,
feinen Strichen gebildeter Gitterzeichnung; die Vorderflügel mit
besonders scharf markierten OQuerstrichen in den proximalen
Zweidritteln der beiden vorderen Dorsalfelder, ferner wie das 2
mit scharf markierten schwarzen Kostalflecken, einem größeren
Fleck am Ende der Zelle, einem etwas kleineren, längsgerichteten
kurz hinter der Flügelspitze und schwarzem Basalfeld. Im Hinter-
flügel ist außer der feinen Gitterzeichnung und (wie im Vflg.)
schwarzen Saumflecken nur noch erwähnenswert, daß das Dorsal-
feld dunkler als die sonstige Flügelfläche ist. Kopf und Thorax,
unten wie oben, schwarz, Abdomen etwas heller mit weißlichen
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae p. p. usw. 43
Segmenträndern. Flügelspannung 84, Vorderflügellänge 39, Körper-
länge 41 mm.
Fam. CALLIDULIDAE.
Gen. Tetragonus Geyer
Tetragonus catamıtus Geyer
Wenn neuere Autoren z. T. den Gattungsnamen Cleosiris Bsd.
hier verwenden mit der Begründung, daß Tetragonus Geyer ver-
geben sei, so haben sie wohl an Tetragona Quoi & Gaim. gedacht,
welcher Name zwar älter ist, aber wegen der verschiedenen Endung
wohl nicht mit Teiragonus Geyer kollidiert. Im ‚Tierreich‘
führt in Übereinstimmung damit die Gattung den Geyer’schen
Namen. — Snellen schreibt (in: Tijdschr. v. Entom. 22 (1879),
p. 67) den Artnamen catamıtae, Geyer schrieb aber calamitus.
Die Bemerkungen Snellen’s, I. c., daß die Abbildung bei
Geyer etwas verdächtig aussieht, kann ich nur unterschreiben, vor
allen Dingen, daB Geyer das Tier mit ausgeprägt lanzettförmigen
Fühlern abgebildet und auch so beschrieben hat. Pagenstecher
(in: Jahrb. Nass. Ver. f. Nat. 40 (1887), p. 208) macht auf diese
Ungenauigkeit bei Geyer aufmerksam, gibt aber dann selbst an
zwei Stellen (p. 218 u. 239) an, daß die Fühler bei Cleosiris (=
Tetragonus) in der Mitte ‚‚etwas verdickt‘ bezw. ‚in der Mitte
unmerkbar [sic!] dicker‘ seien! In: Jahrb. Nass. Ver. Naturk. 37
(1884), p. 211 bemerkt Pagenstecher von Geyers Abbildung mit
Recht, daß die Fühler ‚‚ganz falsch‘ sind. Boisduval und Snellen
haben die Fühler richtig dargestellt (‚‚bijna haarvormig‘ und ‚in
het midden bijna onmerkbaar dikker‘ Snell... — Unter den
vielen mir vorliegenden Exemplaren gibt es auch keins, das unten
an den Hinterflügeln einen so großen und deutlichen weißen
Mittelfleck hat, vielmehr. besteht dieser nur aus einem weißen
Punkt, der in einem kräftigen dunklen Ring gelegen ist. Hampson
gibt in: Fauna of Brit. India, Moths, Vol. 1, die Expansion mit
40-48 mm an, seine Abbildung, die in natürlicher Größe sein soll,
ist aber kleiner, wie auch die vielen mir vorliegenden Exemplare,
die 33—37 mm Flügelspannung bei 18—21 mm Vorderflügellänge
messen.
Es liegen 19 Exemplare von Polisha, VIII., X. und XII. 1908,
4 von Alikang, X.—XI. 1909, 1 von Hoozan XI. 1910, 9 von
Chip-Chip II. 1909 und 2 von Taihorin III. und V. 1910 vor. Oben
sind alle fast ganz gleich; die Grundfarbe rötlich kastanienbraun,
bei frischen Exemplaren ganz leicht violettlich schimmernd; in
allen Fällen ist die schmale, verwischte, gelbliche, ziemlich unregel-
mäßige Schrägbinde erkennbar, bei einem Stück von Chip-Chip
allerdings nur zur Not. Die Unterseite beider Flügel variiert da-
gegen sowohl in Färbung als Zeichnung sehr und zwar aberrativ,
also ohne daß, nach dem vorliegenden Material zu urteilen,
sich Lokalvarietäten unterscheiden lassen. Wenn ich als Haupt-
form diejenige betrachte, die sich mehr oder weniger gut auf Geyer’s
8. Heft
44 Embrik Strand:
Figur 654 beziehen läßt (cfr. was oben über den Diskalfleck gesagt
wurde!), so könnte als bemerkenswerte Abweichung folgende
genannt werden: Beide Flügel unten mit einer dunklen Saumbinde,
die innen zackig und unregelmäßig verläuft, dabei aber von der
gelblichen Grundfarbe meistens scharf begrenzt ist, und deren
Innenrand kurz vor der Mitte einen besonders kräftigen, wurzel-
wärts gerichteten Zahn bildet; vor diesem Zahn befindet sich ein
und hinter ihm etwa zwei kleinere stumpfe Zähne. Bei dieser Form
zeigen meistens beide Flügel eine dunkle Medianquerbinde, die
unregelmäßig und meistens verwischt ist, sowie mit der auch bei
der Hauptform vorkommenden Binde zusammenfällt, nur erheblich
breiter und weniger regelmäßig als diese ist, in der Mitte der Vorder-
flügel sich jedoch von der bis zur Flügelspitze laufenden Schräg-
binde trennt und sich vielmehr auf die Mitte des Vorderrandes
richtet. Die hellen Partien erscheinen deutlicher marmoriert als
bei der Hauptform. — Diese hier beschriebene Nebenform er-
innert zwar an die var. major Moore, fällt aber nicht damit zu-
sammen und ist offenbar nur als Aberration zu bewerten. Will
man diese benennen, so möge sie ab. formosicola m. heißen.
Gen. Callidula Hb.
Callidula formosana Wilem.
41 Ex. von: Kosempo VII. — VIII. 09, X. 1909 u. 1910 u. 1911,
XI. 1908, I. 1910; Alikang X.— XI. 1909; Hoozan XI. 1910 (unic.);
Chip-Chip II. 1909 (unic.); Polisha X. u. XII. 1908, I. 1909 sowie
eins angeblich vom VI. (?) 1908; Taihorin III. u. V. 1910. Ferner
ein Exemplar von Punkiko in Japan, VIII. 1911. |
Die Exemplare zeigen oben keine nennenswerten Unterschiede
unter sich; daß die Binde bei einigen gelblich erscheint, kommt
daher, daß diese etwas abgeflogen sind. Die Binde ist immer scharf
markiert und gleich geformt, abgesehen davon, daß sie bei einigen
der kleineren Individuen am Hinterende leicht abgerundet ist.
Die Grundfarbe ist braunschwarz, bei frischen Exemplaren ent-
schieden mehr schwarz als braun (Wileman nennt die Oberseite
„brown“ (Entomologist 43 [1910], p. 290)). Die Größe beträgt:
Flügelspannung 27—33, Vorderflügellänge 16—19, Körperlänge
12—13 mm. Bei den größten Exemplaren erreicht die Binde die
Breite von 3,5 mm. Die Flecke der Unterseite, die Wileman als
„grey“ beschreibt, sind grauweiß oder silbergraulich, jedoch
glanzlos. Auch unten sind die Exemplare sehr konstant, wenn
auch die Färbung bald ein wenig mehr gelb, bald mehr rot oder
mehr braun erscheint und ein im Dorsalfelde der Vorderflügel
immer erkennbarer, aber meistens ziemlich undeutlicher, dunkler
Punktfleck mitunter als ein schwarzer, ganz deutlicher Fleck
auftritt.
Wie schon von Wileman angegeben, ist diese Form mit Callı-
dula atienuata Mr. am nächsten verwandt; er ist geneigt, sie für
eine Lokalvarietät davon zu halten. Dem dürfte jedoch nicht so
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae p. p. usw. 45
sein. Ein ausgezeichnetes (nach meinem von attenuata spärlichen
Material zu urteilen!) Merkmal, das Wileman nicht gesehen zu
haben scheint, besteht darin, daß aitenuata im Vorderflügel unten,
im Saumfelde naheder Spitze, einenca.4 x 4mmgroßen, dreieckigen,
hellgraulichen Fleck hat, während bei formosana zwar ein ent-
sprechender Fleck vorhanden ist, der aber viel kleiner, rundlich,
von der Flügelspitze weit entfernt und bläulich ist. Ferner ist
formosana oben im Grunde dunkler mit mehr lebhafter roter
(orangeroter) Binde, die hinten quergeschnitten oder höchstens
gerundet und nur wenig verjüngt, bei atienuata dagegen entschieden
zugespitzt ist, etc. — Das dritte Palpenglied ist vorgestreckt
oder ganz leicht hängend.
Fam. AEGERIIDAE.
Gen. Melittia WIK.
Melittia eurytion Westw. cum ab. microfenestrata Strand n. ab.
Ein $ von Shisa V.—VI. 1912, ein $ von Kosempo VII. 1911.
Das 9 spannt 35 mm bei 16 mm Vorderflügellänge und 18 mm
Körperlänge, das $ ist kaum 17 mm lang, sonst aber wie das 9;
beide also ein wenig größer als Westwood’s Figur in Cab. orient.
Entom., t. 30, f. 5, die bezw. 30, 12—13 und 16 mm mißt. Von
dieser Figur sonst dadurch abweichend, daß die Behaarung der
Hinterbeine größtenteils schwarz ist, jedoch außen mit einigen
weißlichen Schuppenhaaren eingemischt, so daß es nicht zu be-
zweifeln ist, daß auch Exemplare mit so viel Weiß an den Hinter-
beinen, wie Westwood’s Figur, 1. c., darstellt, vorkommen werden.
Der Hinterleib ist, wie von Westwood beschrieben, schwarz, aber
mit bläulichem und violettlichem Schimmer, nicht so rötlich wie
fig. cit. ihn darstellt, wie auch der Thoraxrücken dunkler als er
an der Fig., 1. c., erscheint. Der distale hyaline Ouerfleck ist drei-
eckig statt eiförmig, unten (hinten) breit abgeschnitten. Die
Fühler schwarz, nur unten gebräunt.
Was Seitz im Paläarkten-Teil seines Werkes, Bombyces,
Taf. 51 als ‚‚eurytion‘‘ abbildet, ist etwas ganz anders. Ob die
Beschreibung (p. 379 1. c.) sich auf die echte Mehitia eurytion
bezieht, erscheint mir fraglich, denn die Fühler werden als ‚‚gelb,
oben im ersten und letzten Drittel schwarz, mit einigen weißen
Schuppen vor der Spitze‘ beschrieben, die Palpen als ‚‚weißlich,
mit schwärzlichen Haaren besetzt‘‘, während ich die der vorliegen-
den Exemplare als tiefschwarz, mit drei schneeweißen Längsbinden
bezeichnen möchte und die Hinterbeine sollen außen mit braunen
statt weißen Haaren besetzt sein.
Von Pilam VII. 1912 liegt ein @ vor, das sich dadurch aus-
zeichnet, daß das distale Glasfeld der Vorderflügel stark reduziert
ist, indem es nur noch aus dem hinteren Fleckchen und zwei davor
gelegenen, in Querreihe angeordneten Punktfleckchen besteht;
statt aus vier oder fünf ‚‚Zellen‘‘, besteht das Glasfeld also bloß
aus drei, von denen die beiden vorderen obendrein stark reduziert
8. Heft
46 Embrik Strand:
sind. Das Exemplar, das ziemlich abgerieben ist, von eurytion
aber nicht artverschieden sein dürfte, ist etwas kleiner als die
obigen: Vorderflügellänge 13,5, Körperlänge 15 mm. Nenne die
Form ab. microfenestrata m.
[Melittia phorcus Westw.
liegt mir in einem $ von Kandy, Ceylon vor (Sammler ’?)].
Gen. Chimaerospheeia Strand n. g.
Chimaerosphecia aegerides Strand n. g. n. Sp.
Ein & von Kankau (Koshun) VI. 1912.
Ähnelt Aegeria apiformis Cl., ist aber ein wenig kleiner:
Flügelspannung 35, Vorderflügellänge 16, Körperlänge 19 mm;
die Fühler sind dünner und nicht so deutlich vor dem Ende verdickt,
rötlich braungelb gefärbt, nur die Lamellen der Unterseite der
Endhälfte dunkler, der Halskragen ist gelb, um die Flügelwurzel
geht eine, so weit erkennbar, ziemlich schmale Binde, die vorn
weißlichgelb, oben und hinten gelb ist und unten fehlt (große
dreieckige Schulterflecke wie bei Aeg. apiformis sind also nicht
vorhanden) ; das etwas abgeriebene Abdomen scheint rötlichbraun
beschuppt zu sein, das zweite (oder, wenn man will, erste!) Ab-
dominalsegment mit linienschmaler gelber Hinterrandbinde, das
vierte Segment oben und an denSeiten ganz gelb, das erste, zweite
und dritte Bauchsegment mit breiter, gelber Hinterrandbinde,
die Analbürste ist an den Seiten und an der Spitze bräunlichgelb;
die Beine hell rötlichbraun, nur die Oberseite der Femoren hellgelb
und die vorderen Hüften gelb. Die Flügel wie bei aßiformis, jedoch
die Fransen heller, bräunlich oder goldig gelb, und so sind auch die
Spitze und das Saumfeld der Vorderflügel, indem letztere daselbst
mit gelben und bräunlichgelben Schuppen, die im Saumfelde
Längsstriche, die mit unbeschuppten ebensolchen abwechseln,
bilden, bedeckt sind, welche Beschuppung basalwärts sich all-
mählich verliert und etwa in der Mitte zwischen Flügelspitze und
Diskozellulare endet.
Was nun die Gattungshingehörigkeit anbelangt, so käme man
nach Fauna of British India einigermaßen auf ‚‚Trochilium‘‘ (Type:
apiformis Cl.), es könnte jedoch diese Gattung nicht sein, denn
„ZIrochilium‘‘ hätte nach Hampson keinen Rüssel, während hier
zwar ein kleiner, aber doch unverkennbarer ebensolcher vorhanden
ist, was wohl auch in der Tat bei wenigstens den meisten ‚‚Tro-
chilium‘‘- (Aegeria-) Arten der Fall sein dürfte. Ganz anders
wichtig und zwar für diese Familie sehr befremdend ist, daß im
Vorderflügel die Rippen 7+8+9-+10 gestielt sind! 10 entspringt
zwischen 7 und der Diskozellulare, von letzterer nicht weit entfernt,
8 und 9 sind ziemlich lang und 8 mündet in die Flügelspitze. Die
Diskozellulare der Hinterflügel stark schräg gestellt. — Das Tier
dürfte übrigens an Anthrenoptera contracta Wlk. erinnern, aber
u. a. das Vorhandensein der Rippe 5 der Vorderflügel beweist
sofort, daß es diese Gattung, geschweige denn die Art, nicht sein
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae p. p. usw. 47
kann. (Die Figur dieser Art in Fauna of British India muß inbetreff
die Diskozellulare unrichtig sein!).
Gen. Paranthrene Hb. (Sciapteron Stgr.).
Paranthrene (?) pilamicola Strand n. sp.
Von Pilam, VIII. 1912, liegt ein $ vor, das leider so stark
abgerieben ist, daß die Bestimmung fraglich bleiben muß, auch
die der Gattung, weil die Palpen und Beine, abgesehen von Femur
und Tibia eines Mittelbeines, fehlen. Die Wimperpinseln der Fühler
sind kürzer als bei Par. tabaniformis Rott. Ähnelt jedenfalls sehr
der indischen Art Par. flammans Hamps., weicht aber u. a. dadurch
ab, daß die Fühler unten und an der ganzen Spitze dunkel sind.
— Der abgeriebene Körper erscheint hellbräunlich, die vordere
Hälfte des Mesonotum dunkler mit einigen ebensolchen Schuppen
erhalten, die Patagia werden gelblich beschuppt gewesen sein,
die Basis des Hinterleibsrückens mit dunklen Flecken, hellen und
dunklen Schuppen, dieAbdominalsegmente mit dunklen Hinterrand-
binden (die, wenn beschuppt, vielleicht nicht sichtbar wären), die
Spitze des Hinterleibes mit gelben Schuppenhaaren. Die Vorder-
flügel haben nur basalwärts in Zelle und Feld 1b eine kleine hyaline
Partie, sonst braungelblich gefärbt; wahrscheinlich ist das ganze
Saumfeld bis zur Diskozellulare mehr oder weniger dicht be-
schuppt gewesen und zwar sind die vorhandenen Schuppen gelb,
auf den Rippen schwarz, gegen den Saum braun; gelbe Schuppen
bedecken auch die Spitze der Zelle und erstrecken sich längs des
Hinterrandes derselben etwas weiter basalwärts;,das Kostalfeld
schwarz und so werden auch die Fransen gewesen sein. Im Hinter-
flügel sind die Fransen schwarz und ebenso die damit gleich breite
Saumbinde, die jedoch am Innenrande einige braungelbliche
Schuppen trägt. Der Innenrand der Hinterflügel mit fast linien-
schmaler, basalwärts verbreiterter Schuppenbinde, während die
teils aus dunklen und teils aus gelben Schuppen gebildete Vorder-
randbinde und die Diskozellularbinde so breit wie die Saumbinde
sind. Die Rippen der Hinterflügel sind teils mit gelben und teils
mit dunklen Schuppen bedeckt. Sonst sind die Hinterflügel hyalin.
Die Hüften sind schwarz mit gelber Spitze, am 2. Beinpaar ist
Femur schwarz mit etwas gelb an der Spitze, Tibia gelb mit
schwarzen Enden. — Flügelspannung 25, Vorderflügellänge 12 mm,
Körperlänge 14 mm. 12°
Paranthrene (Paranthrenella) formosicola Strand n. sp.
Je ein @ von Kosempo VII. 1911, V. 1912, ein $ von Kanshirei
VI. 1910.
Die generischen Merkmale stimmen mit Sciapteron (Stgr.)
Hamps., Fn. Br. India, ziemlich gut, abgesehen davon, daß die
Rippen 3 und 4 der Hinterflügel gestielt sind. Will man des-
wegen®eine”generische Trennung vornehmen, so könnte die
durch unsere neue Art vertretene Gattung den Namen Paran-
Ihrenella'm. bekommen. Unter den bisher allgemein zu Paranthrene
8. Heft
48 Embrik Strand:
gestellten Arten finden sich übrigens solche mit allerdings ganz
kurz gestielten Rippen 3 +4 der Hinterflügel; z. B. P. regale Butl.;
letztere wäre also eine Paranthrenella.
d Die Art erinnert an mehrere paläarktische Arten, z. B.
Synanthedon tipuliformis Cl. Im Vorderflügel sind die Ränder und
die Diskozellularbinde schwarz mit z. T. gelber Zeichnung; die
Kostalbinde ist etwa % mm breit, mit einer feinen submedianen,.
gelben Längslinie, die apikalwärts kaum: die Diskozellularbinde
überragt und auch die Flügelbasis nicht erreicht, basalwärts ist
Andeutung einer weiteren, dem Vorderrande näher gelegenen gelben
Längslinie und am Vorderrande des postmedianen Glasflecks trägt
die Kostalbinde ebenfalls einige gelbe Schuppen; die größte Breite
(Länge) der Saumbindeist 1,8 mm oder gleich der Länge des postme-
dianen Glasfeldes, ihre basale Grenze bildet eine gleichmäßige, wurzel-
wärts konkave Krümmung, die aber an den ebenfalls dunkel be-
schuppten Rippen leicht gezähnt erscheint, gelbe Beschuppung ist
an der Saumbinde reichlich vorhanden und wird durch die Rippen
in 5—6 Längsstreifen aufgeteilt; die Diskozellularbinde ist vorn
0,8, hinten 0,5 mm breit und hat in der Mitte des Außenrandes
etwas gelbe Beschuppung, die sich auch auf die Basis der benach-
barten Rippen ausdehnt; die Hinterrandbinde ist etwa ein Drittel
so breit wie die Vorderrandbinde und vorn fein gelb begrenzt.
Die hyalinen Felder schimmern bläulich. Die Flügelbasis ist ganz
schwarz beschuppt ohne hyaline Felder, in der Mitte mit zwei
kleinen gelben Fleckchen. Hinterflügel hyalin-ohne blauen Glanz,
mit schwarzen Rippen (ausgenommen die Diskozellulare und die
Basis der Mediana und der Dorsalrippen, die gelb sind), mit fast
linienschmaler, schwarzer Vorderrand- und Saumbinde und
schwarzen Saumfransen; die Vorderrandbinde erweitert sich auf
der Diskozellulare zahnförmig bis zur Rippe 6 (sonst ist die Disko-
zellulare, wie gesagt, gelb), der Innenrand mit seinen Fransen gelb.
Unten sind die Flügel wie oben, jedoch noch mehr gelb beschuppt,
indem die Kostalbinde der: Vorderflügel größtenteils und die der
Hinterflügel fast ganz gelb beschuppt ist. — Körper schwarz mit
bläulichem Schimmer und gelben, die Grundfarbe zum großen
verdrängenden Zeichnungen: Abdomen mit gelbem Querfleck
oben an der Basis und sechs gelben, abwechselnd schmäleren und
breiteren Ringen, ferner ist die Afterbürste größtenteils gelb, nur
an der Spitze unten schwarz, Thoraxrücken mit je einer gelben
Querbinde am Vorderrande und in der Mitte, Patagia gelb geran-
det, unten und an den Seiten ist Thorax fast einfarbig gelb;
Palpen gelb, nur das Endglied oben und außen schwarz; Basis der
sonst schwarzen Fühler unten gelb, der Hinterrand des Kopfes
gelb. Stirn graubraun, am inneren Augenrande eine schneeweiße
Binde. Die Beine abwechselnd mit violetten und gelben Ringen.
Flügelspannung 20, Vorderflügellänge 9,5, Körperlänge 11 mm,
Fühlerlänge 6,5 mm.
Die beiden 99 sind leider etwas abgerieben, weichen aber so
H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae p. p. usw. 49
weit erkennbar, nicht nennenswert vom d ab. Beim einen ist die
ganze Stirn weiß beschuppt, und es ist nicht unwahrscheinlich,
daß dasselbe beim g, wenn .daselbst nicht abgerieben, der Fall sein
würde. An den Beinen ist die gelbe Beschuppung mehr ausgedehnt,
die dunkle also reduziert. Die Afterbürste ist beim einen Exemplar
größtenteils schwarz.
Gen. Oligophlebiella Strand n. g.
Oligophlebiella polishana Strand n. sp.
Zwei 92 von Polisha IV. 1910.
Generische Merkmale. Antennen einfach, fein geringelt
erscheinend. Palpen aufgerichtet, den Scheitel erreichend, aber
nicht überragend, dünn, pfriemenförmig, am Ende scharf zugespitzt,
anliegend beschuppt, das dritte Glied reichlich so lang wie das
zweite. Proboseis vorhanden und zwar ziemlich kräftig. Die Beine
mit Verticillen von Borstenhaaren, etwas ähnlich, aber lange nicht
so stark entwickelt wie bei Oligophlebia Hamps., und zwar findet
sich je ein Verticillus in der Mitte und am Ende der Tibien und am
Ende der Metatarsen. Im Vorderflügel fehlen 2 Rippen, wohl wie
bei Olsgophlebia 5 und 7. Die Diskozellulare der Hinterflügel ist
fast gerade und aufrecht, 3 und 4 sind nicht gestielt, 6 ist stark
gekrümmt, was recht charakteristisch ist. — Sonst wie bei Olı-
gophlebia Hamps. — Die Art erinnert an die in Seitz’ Werk als
Microsphecia Bart. behandelten paläarktischen Arten, letztere
Gattung weicht jedoch u. a. durch die Palpen ab.
Spezifische Merkmale. Körper und Vorderflügel dunkel-
braun mit violettem Schimmer; gelb sind: die ganze Bauchseite,
die beiden vorderen und der fünfte Dorsalring des Hinterleibes,
der Halskragen, die Palpen mit Ausnahme der Spitze, die etwas
abgeriebene Stirn wird auch gelb gewesen sein, ferner die Unter-
seite der Beine und die Verticillen derselben; endlich zeigt die
Flügelfläche der Vorderflügel in der Endhälfte etwa fünf gelbe
Längsstriche, die nicht den Saum erreichen, sowie etwas gelbe
Beschuppung in der Zelle und die Fransen dieser Flügel schimmern
gelblich, was auch, aber noch undeutlicher, an denen der Hinter-
flügel erkennbar ist. Diese sind hyalin; die Rippen und die Rand-
binde, welche an der Flügelspitze 14, mm breit ist, sich ‚dann
allmählich nach hinten und dann nach innen verschmälert und
unweit der gelben Basis des Innenrandes linienschmal endet, am
Kostalrande aber überall gleichbreit und zwar etwa nur 1% so breit
_ wie an der Flügelspitze verläuft, sowie die Fransen sind wie die
Grundfarbe der Vorderflügel. Die Fühler sind in der größeren
Basalhälfte und an der Spitze braun, sonst gelblich. — Flügel-
spannung 21, Vorderflügellänge 9,5 mm, größte Breite dieser
Flügel 2 mm, Körperlänge 9 mm.
Archiv für Naturgeschichte
1915. A, © 4 8 Hefi
50 Bernhard Farwick:
Neuere Untersuchungen
über die Verbreitung der Cladoceren
am Niederrhein und ihre Biologie.
Von
Bernhard Farwick, Beuel a. Rh.
Die Zahl der von 'Schauss im niederrheinischen Gebiete bis
1911 festgestellten Arten und Varietäten betrug 51. Es gelang’ mir
zwar nicht, sämtliche Funde von 'Schauss zu bestätigen, bin aber
in der Lage, durch einige neuentdeckte Arten und Varietäten die
Gesamtzahl zu erhöhen, abgesehen von bisher unbekannten Formen
einiger Arten, die ich bei meinen Untersuchungen gleichzeitig
kennen lernte.)
Die von mir aus dem Bestandmaterial von Schauss?) nicht nach-
gewiesenen Phyllopoden sind:
Diaphanosoma brachyurum 7. Chydorus Piger
..Moina flagellata 8. Sımocephalus exspinosus var.
. Jhocryptus ‚sordidus congener
. Rhynchotalona rostrala 9. Drepanoıhrix dentala
. Pleuroxus laevis 10. Alona intermedia
. Chydorus sphaericus var. . ®)11. Leptodora hyalina.
caelatus
Meine neu entdeckten Arten und ‚Varietäten: enthält nach-
stehende Liste:
1. Acroperus harpae subsp. frigida 6. Daphne longispina var. hyali-
2. Acroderus harpae subsp. na f. galeata
angustatus 7. Daphne pulex var. Midden-
3. Alona gutiata var. dorffiana
tuberculata 8. Iliocryplus agilis
4. Camplocercus Lilljeborgii 9. Macrothrix laticornis
5. Camptocercus vectirostris 10. Monospilus dispar.
Dazu an Formen:
Bosmina longirostris _f. brevicornis
f. Dellucida.
Daphne longispina var. longispina, i. ventricosa
Daphne longispina var, cucullata f. cucullata.
1) Bestimmt wurde nach Keilhack: Phyllopoda, Heft 10 der Süß-
wasserfauna Deutschlands von Brauer. Verlag von G. Fischer, Jena.
2) Schauss, Verhandl. des Naturhist. Vereins der preuß. Rheinlande
u. Westfalens, Bonn 1908 u. 12, J. K. bei Fried. Cohen.
®2) Von A. Holle im Düsseldorfer Rheinhafen nachgewiesen, siehe
Mikrokosmus 1908/09.
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der Cladoceren usw.
Diese letzteren 10 zu den 51 von Schauss festgestellten Phyllo-
poden hinzugezählt, ergibt die Zahl 61 an Arten und Varietäten.
Mit Ausnahme der Familie Holopedidae sind alle deutschen
Familien der Cladoceren im Gebiete vertreten.
Nach Keilhack in Brauers Süßwasserfauna Deutschlands,
dessen Autorenangabe als Richtschnur dient, ergibt sich folgende
Übersicht der Familien; Arten und Varietäten:
(Mit einem * von Schauss allein festgestellt.)
Familie Sididae.
Gattung Sida.
1. Sida crystallina. |
Gattung Diaphanosoma.
*2, Diaphanosoma. brachyurum.
Familie Daphnidae.
Gattung Daphne.
. Daphne pulex
. Daphne pulex var. Middendorffiana
. Daphne longispina var. longispina s. str. f. Lypica
| f. hitovalis
(Sb) uU)
, 2} ” LE} »)
f. rosea
f. ventricosa
„ >} ) ) 2
6. Daphne longispina var. hyalina f. galeata
4 ni a she ydica
" T pn 2 2 zithre MERSEris
7. Daphne longispina var. cucullata f. cucullata
“ ” „ „ 3 e apicata
= „ 6 „...f. berolinensis.
Gattung Scapholeberis.
8. Scabholeberis mucronata.
2} „
Gattung Simocephalus.
9. S. vetulus *11. S. exspinosus var. congener
10. S. exspinosus 12. S. serrulatus.
Gattung Ceriodaphnia.
13. €. reticulata 16. C. guadrangula
14. C. megops Re. ...;, var. hamata
15. C. Dulchella 18. C. laticaudata.
Gattung Moina.
*19. M. macrocopa.
Gattung Bosmina.
20. B. longirostris f. brevicornis ' B. longirostris f. cornuta
B. m f. Hellucida B. Mn f.. £yPpica.
var. cornuta (individuelle Abweichg.)
4* 8. Heit
52 M' Bernhard Farwick:
Fam. Maerothrieidae.
Gattung Ilioeryptus.
*21. I. sordidus 22. I. agilis.
Gattung Lathonura.
23. L. rectirostris.
Gattung Maecrothrix.
24. M. laticomis ...29..,M. vosea... ,.
Gattung Streblocerus.
26. St. serricaudatus.
Gattung Drepanothrix. Gattung Acantholeberis.
*97. D. dentata 28. A. curvirostris.
Familie Chydoridae. |
Gattung Eurycereus. Gattung Leydigia.
29. E. lamellatus. 44. L. Leydıgıi
45. L. acanthocercoides.
Gattung Graptoleberis.
. G. testudinaria.
Gattung Alonella.
Gattung Acroperus. 47. A. excisa
32. A.harbaesubsp. harpaes.str. 48. A. exigua
Gattung Camptocereus.
30. C. rectirostris 46
31. C. Lilljeborgii.
33. A “ e= a 49. A. nana.
var. frigida. Gattung Peracantha.
34. „ @ngustatus. 50. P. truncata.
Gattung Pleuroxus.
Gattung Alona. a N a
er quadrangularıs allind 52. Pl. trigonellus
97 "r SNTere var..affinis 53. Pl. uncinatus
‚38. 4, gutiata 54. Pl. aduncus.
39. A. a var. tuberculata Gattung Chydorus.
40. A. tennicaudis 55. Ch. globosus
*41. A. intermedia 56. Ch. sphaericus
42. A. rectangula. *57. Ch. „var. caelatus
*58. Ch. Piger.
Gattung Rhynehotalona. Gattung Monospilus.
*43. Rh. rosirata. 59. M. dispar.
Familie Polyphemidae.
Gattung Polyphemus.
60. P. dediculus.
Familie Leptodoridae.
Gattung Leptodora.
*61. L. Kinds.
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der Cladoceren usw. 53
Die nachstehenden Mitteilungen geben: über die einzelnen
Arten, Varietäten und Formen bezüglich ihrer lokalen Verbreitung,
Fangzeiten und anderweitigen biologischen Beobachtungen Auf-
schluß.
Acantholeberis eurvirostris ©. F. Müller
Diese Makrothricide wurde von mir .nur in einem Falle fest-
gestellt und zwar im Moorsumpf Wahn-Lind-Spich, gleichzeitig
mit Macrothrix rosea am 16. 7. 15. Schauss erhielt die Art aus
einem kleinen Sphagnum-Sumpf auf der Wahner Heide, 30. 5. 06
und am 28. 7. 06 aus einem Moorweiher nördlich Stallberg. Wegen
der geringen Zahl der Fänge und der darin vorhandenen Exemplare
konnten keine weiteren biologischen Aufschlüsse gemacht werden.
Acroperus harpae Baird
Die Art wurde 54 mal beobachtet. Die Fundstellen liegen
rechts- und linksrheinisch und umfassen das ganze niederrheinische
Gebiet von Mehr bei Rees bis Bonn. Nach dem jahreszeitlichen
Auftreten ist sie zu den perennierenden Arten zu rechnen, da sie,
wenn man den Fang vom Februar aus den 15 Fällen von Schauss
einfügt, nur im Monat März vermißt wird. Vom 4.—8. Monat
erreicht die Zahl der Fänge ihren Höhepunkt. Was die Art der
Gewässer betrifft, so waren es kleinere und größere Gewässer,
welche sie beherbergten.
Folgende Formen wurden festgestellt:
4. harpae subsp. harpae s. str., Sommer- u. Herbstform.
” ‘ ” 1, var. frigida,
4; angustatus.
99 mit Ephippium, 1 Ei, wurden gefunden 16. 9. 12 bei der
var. angustatus von Clörath, d& u. 22 23. 11. 14 von der Herbst-
form in den Siegewiesen bei Meindorf, Ephippial 22 von der
var. /rigida 19. 1. 13 im Mühlenweiher von Nensch bei Viersen.
Alona costata G. O. Sars
MH Fänge dieser gut gekennzeichneten Art, der Zahl nach
22, bestätigen die Angabe Keilhacks über ihr Vorkommen in
kleinern Tümpeln und Gräben, sowie im Ufergelände größerer
Gewässer. Dahin lauten auch die Fangergebnisse von Schauss,
dessen zehn Fänge vorwiegend im Sieggebiete liegen. Auch hat
dieser Autor die Art zweimal im Laacher See festgestellt. Meine
Fundstätten liegen außer im Sieggebiete, linksrheinisch nördlich
bis Cleve-Warbeyen, rechtsrheinisch nördlich bis Rees. Zeitlich
verteilen sie sich vom 4.—10. Monat einschließlich mit dem
Maximum im 6. und 7. Monat, was mit den Angaben von Schauss
übereinstimmt. Vereinzeltes Vorkommen betrifft die Monate
Februar, April und Mai. Neben 92 wurden dd im Fange, 30. 10.
14, vom Waldsee auf der Höhe bei Pützchen beobachtet.
Alona guttata G. ©. Sars >’
Ich habe diese Art nur zweimal feststellen können. Aus dem
seenartigen Gewässer de Witt bei Kaldenkirchen erhielt ich sie
8 Heit
54 3 -wau 1575 » Bernhard Farwick: | vorn
im Fange 13. 9. 14, und in der Fuchskaul bei Ramersdorf, rechts-
rheinisch gegenüber Bonn 4. 11. 14. ‚Die zahlreichen Fänge von
Schauss, 20 an der Zahl, beziehen sich mit Ausnahme von 4 Fängen,
die im nördlichen Niederrhein belegen sind, auf die Umgegend
von Bonn und scheinen mehrfach auch die var: guttata zu enthalten.
Die Fortpflanzungsverhältnisse' sind durch die gesamten Fänge
nicht aufgeklärt. |
| Alona guttata var. tubereulata. :
Die erste, Beobachtung dieser Abart wurde im Jahre 1912 im
Wasserbehälter mit eingepflanzten Zierstauden. des Viersener
Stadtparkes am Bahnhof gemacht, ein zweiter Fang erfolgte im
Wiesentümpel bei Vilich rechts der Bahnstrecke Beuel-Troisdorf,
13. 6. 15. |
Alona quadrangularis ©. F. Müller
Die größeren Gewässer des Gebietes lieferten mir: die Art in
23 Fällen, was mit den Fangorten von Schauss in seinen: 6 Fällen
übereinstimmt, wozu (dann noch der Fang im Laacher See hinzu-
tritt. Da die Art nur mit Ausnahme des Februar und Dezember
in den Gewässern auftrat, so ist’ sie als perennierend zu bezeichnen,
mit der Maximalzahl an Feststellungen im Mai, Juni und Juli.
dd und 2? mit Embryonen wurden 2. 9.14 in der Uferzone des
Bornes Sees, im Harrick-See bei Amern dagegen .20. 10.13 nur
Ephippial-Weibchen festgestellt.
Die nördlichste Fangstelle ist rechtsrheinisch Mehr bei Rees.
Auch ist die Art im Höhengebiet rechtsrheinisch gegenüber Bonn
in der Fuchskaul bei Ramersdorf vertreten. Die Seengebiete im
Flußgebiete der Nette und Schwalm beherbergen sie ebenfalls,
wie auch die Niepkulen und der alte Rheinarm bei Hohen Budberg
unweit Krefeld. Im Sieggebiete war die Art mehrfach vertreten.
Der Fund von Schauss auf der Insel Nonnenwerth wurde von mir
bestätigt.
Alona quadrangularis var. affinis Leydig
Meinen sechs Fängen stehen acht von Schauss gegenüber,
wozu dann noch der Fang vom Laacher See hinzutritt. Gebietlich
liegen sonst die Fundstellen sich nahe, bezüglich der Moorsümpfe
Wahn-Lind, beı Krefeld erhielt ich die Art von Kliedbruch und
Bruch Traar, Schauss von Schloot und Stenden bei Kempen und
in der Niersniederung von Korschenbroich. Zeitlich weichen sie
dagegen von einander sehr ab, da Schauss sie auch für Januar
festgestellt hat, meine Fänge dagegen erst mit April einsetzen
und mit Juli einschließlich ihren Abschluß fanden. Zu erwähnen
wäre noch das Vorkommen in den Rheinlachen bei Beuel im
April 1915. Aus dem Jahre 1912 liegt ein Fall vom Teich des
Kölner Stadtwaldes vor. Schauss'gibt auch die var. vom Laacher
See an. Mir gelang‘es nicht, Geschlechtstiere zu fangen; Schauss
gibt JS im Oktober an von Schloot und Stenden.
Neuere Untersuchungen über die! Verbreitung der Cladoceren uew. 55
lag öl) vAlona reetangula G.:O.$ars
Die Art als solche habe ich 'nur'in dem Fischteiche) amı Bahn
übergange' bei Clörath der Bahnstrecke Viersen-Crefeld festgestellt.
Es war am 13. 10. 13. 'Schauss erwähnt 14 Fälle, wo er die Art
beobachtete und‘ zwar' von März bis in ‘den Oktober hinein, im
letzteren Monat wurden ‘Sg beobachtet.
Alona reetangula var. pulchra.
'Die drei Fänge, welche ich von’ dieser Abart machte, gehören
in zwei Fällen; 'nämlich 2.9. 14 Uferzone des Borner' Secs und
6.7. 13 Graben bei Station Dalheim an der holländischen Grenze,
dem nördlichen Niederrhein an, der 3. ‘Fang 22. 9. 15 erfolgte im
Wassertümpel des Ringofengeländes bei Schwarz-Rheindorf, unweit
Beuel rechtsrheinisch. Schauss erwähnt die Varietät nicht.
Alona ‚tenuicaudis G. O. Sars
Es ist für das niederrheinische Gebiet; die Angabe von Keilhack
von dem Vorkommen dieser Art vorzugsweise in sumpfigen Ge-
wässern durch meine Feststellung in 13 Fällen bestätigt. Die zwei
Funde von Schauss bei Herrenstein im 'Bröhltale und Orbroich
bei Hüls erfolgten ebenfalls im Sumpfgelände. ’Da die Art als nicht
häufig aufgeführt ist, dürfte die nähere Angabe der Örtlichkeiten,
in denen sie auftrat, nicht unangebracht' erscheinen. Ich habe sie
im Bröhltale oberhalb Bröhl ‘in einem Teiche entdeckt 9.8. 15,
ferner bei Küdinghoven im Talwegtümpel 13. 11.14, dann bei
Niederpleis-Menden in einem restlichen toten ‚Siegarm, 4. 11. 14,
wo im Fange Jg neben 29 vertreten waren.‘ Die übrigen Funde
liegen im "nördlichen : Niederrheingebiet bei Kaldenkirchen im
de Witt, Lobberich-Lüthermühle, Boisheim, 'Süchteln;' Clörath,
Neersen, Schiefbahn und Burg Linn. Von Juni bis einschließlich
November liegen, die Fangzeiten mit der Maximalzahl im 7., 8.
und 9. Monat.
Alonella exeisa Fischer
Vor den übrigen Vertretern der Gattung Alonella ist diese Art
durch feine und dichte Streifung der Schalenfelder und der Schalen-
streifen in der, Längsrichtung ausgezeichnet. Das führt leicht zu
ihrer Entdeckung, die von mir in 14 Fällen erfolgte. Ihr Autf-
enthalt am Ufer der Seen wurde darin bestätigt, für den Breyeller-,
Borner- und de Witt-See im nördlicheren linksrheinischen Nieder-
rhein. Die kleineren Gewässer, worin ‘ich sie antraf, waren die
Sumpftümpel bei Clörath unweit Viersen, die Moorgewässer bei
Boisheim, rechtsrheinisch der Fischteich bei Hangelar, der Sumpf-
weiher am Talweg bei Küdinghoven. Meine Fänge erstrecken sich
über die Monate Juni bis einschließlich November, die sechs von
Schauss 'ereigneten sich im Mai, Juli und Oktober in den Moor-
gewässern bei: Wahn-Lind, Siegburg-Stallberg,,, Hangelar und
Schlootweiher 'bei: Kempen... Hiernach wäre man ‚berechtigt, die
Art als stenotherme, Warmwasserform aufzufassen, doch spricht
8. Heft
56 Bernhard Farwick:
entschieden dagegen die Feststellung 28. 1. 13 im Clörather Tümpel
bei Eisbedeckung. Bezüglich der Fortpflanzungsverhältnisse ist
die Beobachtung von Ephippial 22 13. 11. 14, im Fang Küding-
hoven zu verzeichnen. Ob Monocycli vorliegt, läßt sich nicht
einwandfrei entscheiden. JS wurden nicht beobachtet, deren
Auftreten auch anderweitig als selten bezeichnet wird.
Alonella exigua Lilljeborg
Diese der vorigen ähnliche Art entbehrt der Zwischenstreifung
der Schalenskulptur. Meine sechs Fänge liegen linksrheinisch bei
Kottenforst, Witterschlick, Roisdorf, Schloot bei Kempen und
Heidhausen bei Born, die9 rechtsrheinisch erhielt icham 20. 10. 15
von Fischteich bei Hangelar und zwar 22 mit Embryonen,
von Schauss meist rechtsrheinisch in der Siegniederung bei Berg-
heim und Nieder-Menden, bei Hangelar, Moorgebiet bei Stallberg,
dann im Bröhltal bei Herrnstein s. o. rechtsrh. Es sind größere und
kleinere Gewässer, in denensie lebte und zwar von Mai bis Oktober.
Alonella nana Baird
Diese kleinste Art der Gattung wurde von mir in 22 Fällen
festgestellt und zwar vom März bis einschließlich November.
Aufenthalt wie bei der vorigen Art. Nördlichste Funde liegen
rechtsrheinisch bei Rees und Bislich. Auch im Seengebiet der Nette
und im Bruchgebiete der Niers und in den Niepkulen bei Crefeld
wurde sie angetroffen. Ebenso im Borner See. Im untern Sieg-
gebiet und den Moorsümpfen von Wahn-Lind und Stallberg war
die Art, entsprechend den Angaben von Schauss, der sie zehnmal
entdeckte, mehrfach vertreten. Im Höhengebiet bei Pützchen war
sie 30. 10. 14 zahlreich im Waldsee vertreten, 2? mit Embryonen
daselbst 7. 5. 15.
Bosmina longirostris ©. F. Müller
Der Formenreichtum dieser Art ist ein immerhin großer und
wechselt innerhalb desselben Gewässers je nach Jahreszeit, so daß
die Bestimmung, besonders bei mangelnder optisch metrischer
Hilfsmittel, nicht mit voller Sicherheit gemacht werden kann. In
diesem Sinne stelle ich nachfolgende Formen für das Gebiet auf:
1. B.longiyostris-brevicornis Hellich: Crefelder Rheinhafen, 25.7.14
und Steyl bei Venlo, 16. 7. 14.
2. Bosmina longirostris-tyPpica.
Die Form wurde in sieben Fällen beobachtet in den Seebecken
bei Breyell, Born, Tüschenbroich vom 4.—7. Monat und im Heid-
weiher bei Amern St. Georg, mit dem Datum 2. 1. 13.
3. Bosmina longirostris pellucida Stingelin.
Diese Form tritt meist planktonisch auf und ist in 17 Fällen
von mir festgestellt worden. Die großen seenartigen Gewässer im
Bereiche der Nette und der Schwalm, die Niepkulen bei Crefeld,
die Gewässer größeren Umfanges im Gebiete der Niers, so die vom
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der Cladoceren usw. 57
M. Gladbacher Volksgarten, auch die Fischweiher am Pilgerweg
bei Rheinbach enthielten die Form. In wolkenartigen Zügen be-
lebten sie, 24. 6. 14, die Mühlen- und Fischteiche bei Wegberg-
Tüschenbroich, nicht minder zahlreich erhielt ich sie 10. 6. 14
aus dem Schrolick-See bei Krickenbeck und ebenso aus den Niep-
kulen bei Crefeld, 4. 6. 14, wobei dd und Ephippial-?% zur Beob-
achtung gelangten. Auch im M. Gladbacher Gewässer des Volks-
gartens wurde sie ebenso massenhaft angetroffen, 1. 9. 13, 21. 6. 13
und 16. 7. 12, im letzten Fange mit Ephippial-22. Meine Fänge
erstrecken sich über den 6.—11. Monat.
4. Bosmina longirostris-cornuta Jurine
Die sieben Fälle, in denen ich diese Form antraf, liegen sämtlich
im Gebiete des nördlichen Niederrheins. Es sind die Seengebiete
von Born und Breyell, die größeren Wasserbehälter des Crefelder
und M. Gladbacher Stadt- bezügl. Volksgartens und im Bruch-
gebiete von Viersen der größere Fischteich in Preyers Besitzung.
Die Fangzeiten liegen von Mai bis Juli einschließlich. Schauss
erhielt die Art in sechs Fällen: bei Ramersdorf, von den Ge-
wässern der Insel Nonnenwerth, aus dem Schloßteich Brühl und
im oberen Bröhltal vom Teich des Schlosses Herrnstein, dazu aus
dem Holzhafen bei Urdingen und vom Breyeller See.
Camptocereus Lilljeborgii Schoedler
Die Art war bisher für die Rheinprovinz nicht festgestellt.
Meine zwei Fänge liegen im nördlichen Niederrhein: Spoy-Kanal,
unmittelbar an der Stadt Cleve, 23. 8. 15, Q? mit 2 Eiern und Mehr
bei Bislich, rechtsrheinisch 27.8. 15 im Teich hinter der Kirche mit
einer Tiefenvegetation von Stratiotes aloides.
Camptocereus reetirostris Schoedler
Es war am 20. 10. 13, als ich die Art im Harrick-See im Ufer-
zone des Abflußgrabens zur Mühle im Fang erhielt und zwar in
beiden Geschlechtern, auch Ephippial 22 darunter. Die Art ist
ebenfalls neu für die Rheinprovinz.
Ceriodaphnia laticaudata P. E. Müller
Die 15 Fänge dieser Art ereigneten sich vom April ab bis ein-
schließlich Oktober mit der Maximalzahl im Juni, Juli, August
und September, wodurch die Art sich als reine Warmwasserform
kennzeichnet. Auch die vier Fänge dieser Art von Schauss liegen
in wärmerer Jahreszeit. Vorzugsweise waren es größere Gewässer,
namentlich Fischteiche, in denen sie sich aufhielt, so die zahlreichen
Fischteiche bei Lohmar-Stallberg rechtsrheinisch, sowie die Ton-
grubengewässer bei Hangelar, die Moorsümpfe bei Wahn-Lind,
auch der Waldsee und die Fuchskaul im Höhengebiet gegenüber
Oberkassel waren Fundstätten, linksrheinisch die seenartigen
Gewässer im Laufe der Nette und Schwalm, die Niepkulen bei
Crefeld, die Bruchtümpel bei Viersen-Clörath und Mühlenkolke bei
S. Heft
58 obs!) 19h Bernhard Rarwiäksasnmdonensin!T arara
Rheindahlen. Ephippial-$9 wurden zweimal: festgestellt im ı Juli
bei Hangelar und Süchteln im Niersgebiete. Die. drei. Fänge von
Schauss liegen’ im Bruchgebiete von Viersen, Moomsempf Wahn-
Lind, Sumpf bei Lengsdorf. | radnaij
Ceriodaphnia megops G. O. Sars
Diese Art teilt den Aufenthalt und das zeitliche Auftr teiph mit
der. vorhergehenden, wurde aber viel häufiger angetroffen, wie’ die
40 Fänge ergaben. Auch wurde sie im nördlichen Grenzgebiete
gegen Holland im großen Wyler-See bei Cleve und im Spoy-Kanal
bei Cleve im August festgestellt. Die Fundstätten von Schauss
wurden von mir durchweg bestätigt, ihrer Zahl nach weit überholt.
Schauss erwähnt Ephippial-22 im Oktober von Stenden, ich erhielt
solche ebenfalls im Oktober von Meindorf in der Siegniederung,
gleichzeitig mit 3g, ferner aus einem Teich in den Wiesen bei'der
Friedr. Wilhelms-Hütte unweit Troisdorf, aus einem'toten Siegarm
bei Meindorf im Juli zweimal, aus dem Inselweiher bei Tüschen-
broich im Schwalmquellgebiete im Juni. ‘Sehr zahlreiches Vor-
konımen steht für Steyl im gegenüberliegenden Maas-Sumpfgebiet
verzeichnet im Juli nebst Ephippial-$2. Es en somit zwei
Sexualperioden vor.
Ceriodaphnia pulchella G. O. Sars
Örtlich und zeitlich trat die Art in meinen 40 Fängen in gleicher
Weise wie die vorigen auf. Ephippial-Q2 erhielt ich bereits im
Fange, 12. 4. 13, von Vlyin-Littard, dann zweimal im Juli von
Born und Burg Linn bei Crefeld, im September vom Breyeller See
und Hammer Loch bei Viersen, wo auch dd im Fange sich zeigten,
ebenso im September aus den Mühlenkolken bei Rheindahlen. IS
fanden sich 30. 8. 13 im Fischteich Süchteln. 5. 11. 13 wurden aus
dem Hammer Loch noch Dauereier 992 erhalten und 8. 11. 13 solche
von Korschenbroich und außerdem mit dd... Es wird damit die
Polyceyclicität der Art genügend bewiesen sein. In, den ‚sieben
Fängen von Schauss sind über die Fortpflanzungsverhältnisse mit
den besagten keine Widersprüche. Die Vertretung der ‚Art im
Crefelder Rheinhafen im 4., 7. und 9. Monat mag hier noch be-
sonders erwähnt sein.
Ceriodaphnia quadrangula O. F. Müller
Nach den wenigen Fällen, in denen diese Art gesichtet wurde,
scheint sie zu den selteneren Arten zu zählen. Mein einziger Fang
war der Graben am Talweg bei Küdinghoven, 7. 6.15, auch Schauss
erwähnt rechtsrheinisch nur einen Fang am 28. 7. 06 vom Moor-
gewässer bei Stallberg, in dem 2? mit Embryonen und gleichzeitig
solche mit Ephippien vertreten waren, gleichzeitig enthielt er auch
dd. Die Form hamata erhielt er aus einem anderen Moorgewässer
daselbst. Linksrheinisch treten dazu noch drei Fänge im Monat
Oktober von Schloot und Stenden bei Kempen und im April von
Korschenbroich. In den beiden erstgenannten zeigten sich
Ephippial-29.
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der Cladoceren usw. 59
Ceriodaphnia reticulata Jurine
Die Art darf nach der Zahl der Fänge, die sich auf 33 beläuft,
nicht weniger als nach der Lage der Örtlichkeiten, wo sie gemacht
wurden, als allgemein verbreitet betrachtet werden, womit die
14 Fänge von Schauss sich decken. Die Art geht nördlich hinauf
bis Cleve-Warbeyen, sie wurde nochsüdlich bei Rheinbreitbach fest-
gestellt. Rechtsrheinisch war sie vertreten im Gebiete der Sieg-
niederung und weiter nördlich bei Bislich und Rees, nördlich von
Wesel. Mehrfache Fänge wurden in der Niersnieder ung und im
Gebiete der Nette bei Breyell, sowie im de Witt bei Kaldenkirchen
gemacht. Auch im Waldsee auf der Höhe bei Pützchen war sie
vertreten. Das Roergebiet ist in dem Fang von Orsbeck bei
Heinsberg vertreten.
Das zeitliche Auftreten zeigt den Charakter der Art als Warm-
wasserform an, da ihr Auftreten nur vom 5.—10. Monat beobachtet
wurde. Ephippial-?2 wurden vom 7. bis 10. Monat einschließlich
beobachtet, so auch von Schauss und daher darf man für das
Untersuchungsgebiet die Monocyclität annehmen.
Chydorus globosus Baird
Die Art und Weise, in welcher dieser fast kugelrunde Chydoride
sich im Fangwasser bewegt, gleicht sehr der Schwimmbewegung
gewisser Ostracoden, mit denen er gleichzeitig wenigstens bei meiner
ersten Entdeckung sich zusammen fand. Nur die erwähnte von
der ovalen Ostracodenform abstechende Kugelform war Anlaß
zur genaueren Bestimmung. Die drei Fänge, in denen ich die Art
vorfand, liegen räumlich weit voneinander getrennt. Zeitlich er-
folgten: sievin demselben Jahr, nach Monaten: aufeinander. In
der Nähe der Siegfähre ‚Meindorf erhielt ich die Art aus einem
mit einer Limnathemum und Potamogeton-Schwimmvegetation
bedeckten ‚linken ‚Siegarm, dessen Ufergelände reichlichen
Pflanzenwuchs aufwies, im Fange 6. 7. 15. Unter ähnlicher Hydro-
phyten-Besiedelung ereignete sich 29. 8. 15 ein Fang im alten
Rhein bei Beck, unweit Xanten linksrheinisch und ebenso der
Fang im Weiher hinter der Kirche von Roisdorf, 10. 9. 15. Die
zwei Fänge von Schauss stammen aus dem Rheintümpel bei Rheidt
30..6. 06. und dem nördlichen Tümpel der Insel Nonnenwerth,
14. 7. 06. Sämtliche Fälle führten zu keiner Aufklärung über die
Fortpflanzungsverhältnisse.
Chydorus sphaerieus O. F. Müller
Die Verbreitung dieser Art ist eine so allgemeine, daß man
nicht fehlgeht in der Behauptung, jedes Gewässer enthalte dieselbe,
wofern es nicht stark flutend auftritt, auch ohne Einschränkung
bezüglich des zeitlichen: Auftretens. ‚Es erübrigt sich. somit nur
die Angabe über Beobachtung: bezüglich der Fortpflanzungsver-
hältnisse. Dabei ergibt sich aber die Schwierigkeit der Feststellung
der Ephippialzustände, da die Dauer-Eibildung nicht in der charak-
8. Heit
60 Bernhard Farwick:
terischen auffälligen Weise sich vollzieht, wie bei den sonstigen
Phyliopoden. Meine Angaben darüber mögen diesbezüglich als
schwankend betrachtet werden.
In einem. Bruchgraben bei Viersen waren im zahlreichen Fange
der Art QQ und SG vertreten und Kopulation beobachtet am 13. 8.
14. Daselbst in einem Graben und bei Clörath, 23. 1. 15, traten
beide Geschlechter auf und Ephippial-?9, 26. 2. 15, enthielt ein
Fang rechts in der Niederung bei Stallberg aus dem Fischweiher
beide Geschlechter, Q mit Eiern und solche mit Ephippien. 7.5.15
fanden sich im Waldtümpel an der Landstraße zum Ennert von
Pützchen aus im zahlreichen Fange dd, ebenso 15. 5. 15 in einem
Tümpel des oberen Mühlbachtales bei Heisterbach. Ein Wiesen-
tümpel in der Siegniederung bei Bergheim, 19. 5. 15, bot unter
den zahlreichen Individuen beide Geschlechter und Kopulation.
Ein kleiner Waldtümpel mit Lemna minor-Bedeckung lieferte im
Fange, 5. 11. 15, beide Geschlechter und ?? mit Embryonen. Ge-
schlechtstiere lieferte Fang 6. 2. 16 neuerdings noch aus dem
Myrica gale-Gebiet des Moorsumpfes bei Stallberg. Die zahl-
reichen Fänge von Schauss zeigen ein ähnliches Bild bezüglich
des Auftretens der Geschlechtsformen. In ihrer Gesamtheit be-
weisen alle Fälle des Auftretens der Geschlechtsformen die Poly-
eyclicität.
Daphne longispina O. F. Müller
Diese formenreiche Art ist im Gebiete in allen größeren Ge-
wässern verbreitet. Von den vier Formengruppen, wie sie Keilhack
aufstellt, sind drei festgestellt, die 4. cristata, an und für sichselten
und Planktonform der größeren Seen (Lyck) war nicht vertreten.
Daphne longispina var. longispina s. str. forma litoralis Sars
Die Form ist, wie die Zahl der 52 Fänge ergibt, sehr häufig
im Gebiete vertreten. Ihr Verbreitungsbezirk erstreckt sieh von
Rees bis in die Bonner Gegend und darüber hinaus. Größere und
kleinere Gewässer beherbergen sie. Erwähnenswert sind die
Jugendformen mit Dörnchen am Hinterkopf, welche mehrfach in
den Fängen entdeckt wurden. — Erstes Auftreten ist gegen Mitte
März vom Breyeller See vermerkt, weiterhin erfolgten Fänge ohne
Unterbrechung bis in das erste Drittel vom November. Ephippial-
92 wurden erbeutet im Juni, Oktober und November. Beide
Geschlechter wurden beobachtet im Juni, Juli, September und
November. Diese Beobachtungen sprechen für die Bieyclicität.
Die mehrfachen-Fänge von Schauss wurden von mir bezüglich der
Örtlichkeiten durchweg bestätigt, auch das mehr vereinzelte Auf-
treten der Art, was in meinen Fängen nur in dem von Wiesenteich
bei Vilich, 30. 9. 15, als zahlreich bezeichnet ist.
Daphne longispina var. longispina f. rosea Sars
Diese Form erhielt ich 5. 10. 13 aus einem Wiesentümpel
bei Neersen, ein zweites Mal, 8. 10. 13, aus einem Bruchtümpel
bei Horsten im Erftgebiete.
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der Cladoceren usw. 61
Daphne longispina var. longispina f. typiea ©. F. Müller
lieferte der Fang 6. 5. 13 zwischen Kempen und Vorst und 9. 6. 13
von Breyell.
Daphne longispina var. longispina s. str. forma ventricosa Hellich
Die Form erhielt ich aus einem Teiche des Schlosses bei
Dalheim, 6. 7. 13. Es waren 22 mit Eiern und Embryonen.
Daphne longispina var. hyalina f. galeata G. O. Sars
liefert der Fang, 2. 6. 13, vom Breyeller See.
Daphne longispina var. hyalina f. typiea Leydig
entstammt dem Fange aus dem Breyeller See, 23. 8. 14, 22 mit
Embryonen.
Daphne longispina var. eucullata f. euceullata G. O. Sars
war im Fang vom Crefelder Hafen, 8. 9. 13. Schauss führt im Fange,
2.6.09, aus dem benachbarten Holzhafen Urdingen noch die For-
men apicata und berolinensis auf.
Daphne pulex De Geer
Die Art ist im ganzen Gebiete vertreten. Sie wurde in kleineren
und kleinsten Wasseransammlungen, in Tümpeln und Teichen des
Sumpf- und Moorgeländes angetroffen, auch größere Gewässer
von seenartiger Ausdehnung bevölkerte sie. Massenartig wurde
sie in kleineren Waldtümpeln schon mit freiem Auge gesichtet,
(da die Tierchen durch ihre rote Farbe sich bemerkbar machten.
Geschlechtstiere habe ich von Mai bis Dezember festgestellt,
darunter fast stets Ephippial-Q2.
Daphne pulex var. Middendorffiana.
Diese Abart erhielt ich im Fange, 19. 8. 13, von Orsbeck bei
Heinsberg im Roergebiete und 26. 3. 14 von Clörath bei Viersen.
Eurycereus lamellatus O. F. Müller
Ich habe diese Chydoride, die größte der Familie, 44 mal ge-
fangen. Die Fundstätten sind durchweg größere Wassertümpel
und seenartige Gewässer des ganzen Gebietes, deren pflanzen-
bestandenes Ufer die Art meist zahlreich enthielt und zwar das
ganze Jahr hindurch, mit der alleinigen Ausnahme von März,
was merkwürdigerweise mit den Angaben von Schauss überein-
stimmt. Die zahlreichsten Fänge lieferten die Monate Mai, Juni,
Juli und September. An Individuenzahl reich waren der Fang,
6. 9. 15, im sog. Hippuris-Siegarm bei Bergheim, der Fang von
Krickenbeck, 25. 4. 13, und der vom Borner See, 17. 7. 13. Der
hierher gehörige Fang, 19. 10. 14, aus einer Ausbuchtung der Sieg
an der Siegbrücke bei Siegburg liefert auch $Gg, die ich sonst in
meinen Fängen ebenso wie Ephippien-22 nicht beobachtet habe.
Der genannte Fang hat insofern noch Bedeutung, als Schauss für
denselben Monat, unweit von meiner Fundstelle, eine freie Schale
mit sieben Dauereiern im Moorsumpf nördlich Siegburg-Stellberg
& Heit
62 Bernhard Farwick:
fand. Die Sexualitätsperiode ist nach den weiteren Angaben bei
Schauss noch nicht vollständig geklärt. Aus dem Laacher See
wurde die Art durch Schauss bekannt, 19. 6. 10.
Graptoleberis testudinaria Fischer
Die Art ist nicht häufig und tritt nur vereinzelt auf. Es sind
größere Gewässer, in denen sie beobachtet wurde. In den zehn
Fällen, wo ich sie beobachtete, stehen nur zwei mit Embryonen,
2. 9. 14, aus der Uferzone des Borner Sees und 23. 7.14 aus dem
Bleicherei-Weiher bei Viersen verzeichnet. Sie wurde auch im
Winter zweimal in dem Bleicherei-Weiher bei Viersen. entdeckt,
12.1. 13 und 24:1. 13. Von Aprilab wurde sie dann bis September
und im November weiterhin erhalten, wozu dann noch zwei Fänge
von Oktober durch Schauss bekannt wurden. Die Fänge von
Schauss liegen in der Umgebung von Bonn linksrheinisch bei
Brühl, rechtsrheinisch bei Honnef, die meisten in der Siegniederung
und im Bröhltal und außerdem in den größeren Gewässern bei
Kempen. Meine Fundstellen sind die Bleicherei-Weiher bei
Viersen, der Baumgarten-Weiher von Metzer bei Korschenbroich,
dann der Borner See und die Sumpfweiher gegenüber Steyl bei
Venlo an der Maas.
Ilioeryptus agilis Kurz
Die als selten bezeichnete Art erhielt ich 22. 9. 15 in zwei
Exemplaren, 22 mit je vier Eiern, aus dem schlammigen Ufer-
gelände des Mondorfer Hafens. Schauss entdeckte eine 2. Art
der Gattung sordidus, in einem Moorsumpf östlich Stallberg, unweit
Siegburg.
Lathonura rectirostris OÖ. F. Müller
Ich erhielt die Art aus einem Torfgraben der Besitzung von
Preyer. im Viersener Bruch am 15. 6. 14, es waren 99 mit vier
Embryonen. Früher schon, 6. 5. 13, entdeckte ich sie in einem
Waldtümpel des Bruchgeländes bei Schloot unweit Kempen, wo
sie Schauss und weiter nördlich im Stendener Bruch im Oktober
bereits 1906 im Fange erhielt. Auch im Ufergelände des Laacher
Sees wurde von Schauss die Art 2. 7. 10 entdeckt. dg wurden in
allen Fällen nicht gesichtet, werden bei den Macrothriciden durch-
weg selten gefunden.
Leydigia acanthocercoides Fischer
Es gelang mir, die Art im schlammigen Wiesentümpel hinter
dem Hotel Pooth bei Bislich südlich Rees, 27. 8. 15, festzustellen.
Schauss hat die Art weit südlich davon inksrheinisch bei Haus
Velde, 5. 7. 11, aufgefunden.
Leydigia Leydigii (= quadrangularis) Schoedler
Die Art wurde in dem 2. südlichen Tümpel der Insel Nonnen-
werth, der mit dem linksseitigen Rheinarme in offener Verbindung
steht, 21. 7. 15, von mir entdeckt. Schauss erhielt die Art, 20. 3.
06 aus dem langen Schloßweiher von Brühl.
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der Cladoceren usw. 69
Macrothrix laticornis Jurine
Die 13 Fänge dieser Art, die von Schauss im niederrheinischen
Gebiet nicht gefunden, erstrecken sich über dasselbe seiner ganzen
nördlich-südlichen Ausdehnung nach. Die nördlichste Fundstelle
war ein seichter, schlammiger Guts-Hofweiher bei Nieder-Mörmter
unweit Calcar, 26. 8. 15. Daran schließt südlich der Fang im Rhein-
tümpel bei Bislich, 27. 8. 15, weiterhin Sittard bei Rheindahlen,
Dorftümpel, 29. 10. 13. Im Gebiet der oberen Schwalm war sie
vertreten im Fischteich an der Landstraße Wegberg-Tüschenbroich
27. 6.14, QQ mit 4 Embryonen. Daran schließen sich die Fänge
im Nierstale. Sumpftümpel bei Clörath, 11. 7. 14, Bruch Neersen,
7. 7. 14. Rechtsrheinisch erfolgten Fänge bei weitem südlicher in
dem Tümpel der Fuchskaul auf der Höhe bei Ramersdorf, 7. 11. 14,
im Wiesentümpel bei Vilich, 13. 6. 15 und 13. 9. 15, PQ2 mit Eiern
und Embryonen, im Wiesenteiche bei Hangelar, 8. 7. 15. Zwei
Fänge ereigneten sich im nördlichen Tümpel der Insel Nonnenwerth,
7. 9. 15, im südlichen 21. 7. 15. Noch zu erwähnen wäre der Fang
im Hafen von Oberwinter, 22. 9. 15. Die lebhafte, unstäte Bewegung
der Tierchen fiel besonders auf. Die kiesigen Uferränder waren
beliebter Aufenthalt. Beobachtet wurde die Art vom 6. bis einschl.
11. Monat. Ihr Auftreten war stets spärlich.
Maerothrix rosea Jurine
Diese: Art erhielt ich in drei Fällen, von denen der im Nord-
kanal bei Schiefbahn, 31. 7. 14, erfolgte. Im südlichen Niederrhein-
gebiet liegen die beiden anderen: Fischteiche bei Siegburg-Stallberg,
13:/7.15, zahlreiche P? mit Embryonen und Moorsumpf bei Wahn-
Lind, 16. 7. 15. Schauss erhielt die Art ebenfalls im Juli von
Stallberg.
Monospilus dispar G. O. Sars
Die von Keilhack angegebene Fundstätte am Ufer größerer
Gewässer mit Schlammabsatz paßt auf meinen einzigen Fundort,
27. 8. 15, bei Rees, einem 'seenartig ausgebreiteten Baggerloch-
gewässer, ‘das Kiebitze und andere Moorvögel das ganze Jahr
hindurch besuchen. Die Art ist neu für das Rheingebiet.
Peracantha truncata O. F. Müller
Die Art ist im ganzen Gebiet verbreitet, größere und kleinere
Gewässer jeder Art bilden ihren Aufenthalt, wie meine 60 Fänge
bezeugen. Sie tritt darin zeitlich vom 4. bis einschließlich 12. Monat
auf, vom 7.—10. mit der Maximalzahl der Fänge. Der Fang,
20. 10. 13, vom Fischteich Doveren im Roergebiet bot außer Ephip-
pial-?? auch Sg und Kopulation. Ephippial-?? wurden aber auch
bereits 23. 6. 14 im Fange von Schaephuisen-Vlyin vermerkt, was
auch auf eine Frühlingssexualität hinweist. Schauss vermerkt in
seinen 13 Fängen für September bei Klörath Ephippial-29. Zahl-
reiches Auftreten zeigten die Fänge vom Wyler See, nördlich Cleve,
8, Heli
64 Bernhard Farwick:
24. 8. 15, vom Spoykanal Cleve, 23. 8. 15, von Roisdorf, Weiher
hinter der Kirche, 10. 9. 15 und vom Siegarm bei Fähre Meindorf,
links der Sieg, 1. 10. 15. Im Bröhltale bei Schloß Herrnstein wurde
ein d, 22. 7. 06 im Schloßweiher von Schauss festgestellt, die
übrigen Fangorte dieses Forschers fallen mit den meinigen zu-
sammen, auch zeitlich.
Pleuroxus trigonellus ©. F. Müller
Die hellbraune Farbe macht die Art im Fange leicht bemerkbar
trotz des vereinzelten Auftretens. Meine 21 Fänge erfolgten
zumeist in der Uferzone der größeren Gewässer. Die nördlichste
Stelle, wo ich sie antraf, war der Wyler See an der holländischen
Grenze bei Cleve. Im Gebiete der Nette und der Niers bei Kempen
(Schauss) und Viersen, dann im Schwalmgebiet bei Tüschen-
broich und in der Siegniederung bei Meindorf liegen die meisten
der übrigen Fundstellen, soweit größere Wasserbecken in Betracht
kommen. Kleinere Tümpel, die die Art aufweisen, waren links-
rheinisch das Sumpfgelände bei Clörath, die Weiher bei Roisdorf,
rechtsrheinisch der Graben am Talweg bei Küdinghoven, die Fuchs-
kaul bei Ramersdorf. Auch die Heisterbacher Fischteiche ent-
hielten die Art. Bei Siegburg-Stallberg war im Fischteiche rechts
der Landstraße die Art vertreten. Die sieben Fälle, in denen
Schauss die Art feststellte, waren der Schloßweiher zu Brühl, die
Gewässer bei Bornheim-Kottenforst, der Moorsumpf Wahn-Lind,
der Fischweiher zu Herrnstein im Bröhltale. Das zeitliche Auf-
treten gestaltete sich so, daß vom März ab mit Ausnahme von April
u. Mai Fänge bis einschließlich Dezember gemacht wurden. Er-
gänzend treten dazu Fänge von Schauss im Februar und Mai.
Die Maximalfangzahl liegt bei mir im September mit sechs, im
Juli mir vier.
Auffallend ist das Fehlen der SS und Ephippial-?9. Noch sei
erwähnt, daß Schauss die Art auch vom Laacher See nach-
gewiesen hat.
Pleuroxus uneinatus Baird
Von Schauss wurde die Art im Schloßweiher zu Brühl zweimal
. und im Karpfenweiher bei Herrnstein entdeckt. Meine 13 Fänge
erweitern das Verbreitungsgebiet bedeutend. Im unmittelbaren
Rheingebiet wurde ‘die Art als südlichste Stelle im Hafen von
Oberwinter, 21. 9. 15, festgestellt, ebenso 21. 7. 15, im südlichen
Tümpel der Insel Nonnenwerth, dann im Hafen von Mondorf,
22. 9. 15, 2? mit Embryonen. Die übrigen Fundstellen liegen
linksrheinisch im Schwalmgebiete bei Born, in der Uferzone des
gleichnamigen Sees, 2. 9. 14 und 24. 7. 13, im Harrick-See, Gewässer
der Schwalm, 2. 9. 13, Sumpfgelände bei Boisheim am Jägerhaus,
2.9. 14, Ufergelände des Breyeller Sees im Nettegebiet und unweit
davon bei Boisheim in den Flachsgruben, 23. 8. 14. Im Gebiete
der Niepkulen, 23. 6. 14, bei Waldniel im Vogelschutzgebietsumpf,-
10. 12. 13, bei Niersen im Niersgebiet im Tümpel Hammerloch.
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der Cladoceren usw. 65
Es sind somit vorwiegend größere Gewässer mit reichlicher Ufer-
vegetation die Wohnstätten.
Meine Fänge erfolgten zeitlich vom Mai bis einschließlich
Dezember, nur der Oktober unterbrach die Reihe, Schauss erhielt
in seinen drei Fängen die Art bereits im März aus dem Schloß-
weiher zu Brühl. Die Maximalfangzahl erfolgte im September.
Ephippial-Q? mit zwei Dauer-Eiern wurden im Fang von Vlyin,
3. 6. 14, erhalten.
Pleuroxus aduneus Jurine
Da die Art mit Zrigonellus im weiblichen Geschlecht große
Ähnlichkeit besitzt, so ist es nach Bekanntwerden einer Örtlichkeit,
wo sie mit Sicherheit stets anzutreffen ist, eine weitere Aufgabe
durch fortgesetzte Fänge, was bisher nicht gelang, nämlich d& zu
entdecken und dadurch die Bestimmung der Art einwandfrei zu ge-
stalten. Meine Fänge von PP? stammen in vierFällen von fünf aus dem
Wassergraben am Talweg bei Küdinghoven, der meist dichte Lemna
gibba-Bedeckung zeigt. Die Fänge ereigneten sich im Februar,
Juni, November und Dezember. 2? mit Embryonen erhielt ich im
Februar und November. Mein 5. Fang, 29. 1. 15, entstammt einem
Wasserloch in einer Wiese an einer Gärtnerei, auf der Höhe bei
Oberkassel. Die sieben Fänge der Art von Schauss liegen sämtlich
linksrheinisch, drei unweit Bonn, nämlich Burgweiher von Metter-
nich, Gewässer bei Roisdorf-Bornheim, Schloßweiher Brühl, die
übrigen vier im nördlichen Gebiet des Niederrheins: Viersener
Bruch, Schloßgraben von Myllendonk, Schlootweiher und Weiher
bei Haus Velde, unweit Kempen. Die Einfügung der Fangzeiten
gibt vom 1.—12. Monat eine bis auf den Monat August ununter-
brochene Reihenfolge.
Polyphemus pedieulus Linne
Meine acht Fänge dieser großäugigen und auch sonst eigen-
artig gebauten Art, die sich in langsam zitternder Fortbewegung
im Wasser unstät herumtummelt, erfolgten im Borner Seebecken
bei Brüggen im Mai und zweimal im Juni 1913, im selben Jahr im
September, einmalim Breyeller See, zweimalim CrefelderRheinhafen
im September 1913 und im Juli 1914, ferner im August 1915 im
Hafen von Emmerich und im alten Rhein bei Beck, unweit Xanten,
ebenfalls im August 1915. Der Fang im Crefelder Hafen, 25. 7. 14,
brachte 22 mit Eiern und solche mit Embryonen und auch dd ein.
Schauss hat die Art dreimal festgestellt, im Bruchgewässer bei
Stenden im Oktober, wo im Fange 22 mit Dauer-Eiern und dd
gesichtet wurden, und Haus Velde im Juli, dann im nördlichen
Tümpel der Insel Nonnenwerth als südlichste Stelle. Die Fälle
von Schauss eingereicht, wurde die Art von Mai mit Überspringen
von Juni bis einschließlich Oktober beobachtet, mit der Maximal-
zahl im Juli.
Archiv für Naturgeschichte
1915. A.3. ö 8. Heft
66 Bernhard Farwick:
Scapholeberis mueronata OÖ. F. Müller
Die Art und ihre Varietät cornuta wurden gleichzeitig nur in
wenigen Fällen meiner 80 Fänge beobachtet, meistens war es die
cornufa-Form, die allein vorherrschte. Von Cleve bis Bonn und
darüber hinaus wurde die Art in größeren und kleineren Gewässern
jeder Eigenart gesichtet. Hervorzuheben wäre nur das Vorkommen
im Emmericher und Crefelder Rheinhafen.
Die Zusammenstellung nach dem zeitlichen Auftreten ergibt
für die Monate April bis einschließlich November eine geschlossene
Reihe, die auch durch die 17 Fänge von Schauss keinen Zuwachs
erhält. Somit haben wir eine reine Warmwasserform vor uns,
deren Auftreten am zahlreichsten sich gerade in den heißesten
Monaten ergab. Mit einem Fang steht allein der November ver-
zeichnet. Bezüglich der Fortpflanzungsverhältnisse liegen folgende
Beobachtungen vor: Ephippial-2Q2 wurden im Juni in den Fängen
23. 6. 14, von Wegberg-Tüschenbroich und 24. 6. 14 von Schaep-
huisen-Vlyin bei zahlreichen Einzeltieren wahrgenommen, ferner
im Juli zweimal, 4. 7. 14 im Schwalmgebiet bei Radermühle unweit
Niederkrüchten und im Bleicherei-Weiher bei Viersen, wo im
zahlreichen Fange auch SS vorhanden waren. Auch im August
stehen zwei Fänge verzeichnet mit Ephippial-??, der eine von
Bislich im Tümpel der Viehweide hinter Hotel Poot, 27. 8. 15
und alter Rheinarm bei Beck unweit Xanten, 29. 8. 15. Im Sep-
tember traf ich unter sonst zahlreichen Fängen nur noch einmal
im Fange von Boisheim im Sumpfgelände beim Jägerhaus, 2. 9. 14,
Ephippial-?2 an, ebenso einmal im Oktober ein Fang von Doveren
unweit Heinsberg im Fischteich, 20. 10. 13. Es liegen hiernach,
wie auch Schauss bezüglich seiner 17 Fänge betont, die Fälle zweier
Sexualperioden vor. Auch ist das Vorkommen von Schauss für
den Laacher See festgestellt.
Sida erystallina ©. F. Müller
Vom Wyler See bei Cleve als nördlichste Fundstätte habe ich
die Art weiterhin bei Mehr-Rees beobachtet in größeren Gewässern,
weiter südlich lieferten sie alle größeren Weiher und seenartigen
Becken im Gebiete der Schwalm, Nette, Niers und der Niepkulen
bei Crefeld. In der Siegniederung, sowie in den Rheinlachen bei
Beuel war sie vertreten, ebenso in den Fischteichen unfern Siegburg-
Stallberg. Nach Monaten geordnet, zeigt das Auftreten der Art
in meinen 22 Fängen folgendes Bild: Von April bis einschließlich
November wurden Fänge gemacht mit der Maximalzahl im Juni
und einer immerhin noch reichlichen Fangzahl im Juli, August
und September. Die Fangzeiten stimmen mit den Angaben von
Schauss über seine zwölf Feststellungen der Art, darunter auch der
Fang vom Laacher See, annähernd überein. Der Harrick-See im
Schwalmgebiet bei Amern lieferte im Fang, 20. 10. 13, auch dd,
ebenso der Fang vom Breyeller See, 24. 9. 13. Diese Beobachtungen
!
Neuere Untersuchungen über die Verbreitung der Cladoceren usw. 67
bestätigen die von Keilhack über die Geschlechtsperiode gemachte
Zeitangabe.
Simocephalus exspinosus Koch
Meine sechs Fänge dieser Art stammen von weit voneinander
liegenden Gebieten. Aus dem Jahre 1912 liegen zwei Fänge vom
Oktober und Dezember aus dem Süchtelner Fischteich im Bruch-
gelände der Niers vor. Die vier übrigen Fänge wurden rechts-
rheinisch bei Hangelar mit zwei, bei Siegburg-Wolsdorf, im toten
Siegarm und in der Fuchskaul auf der Höhe bei Ramersdorf mit
je einem gemacht. Schauss hat die Art im Mai und Juli bei Spich
und Feldhoferbrücke im Bröhltale erhalten. Das jahreszeitliche
Auftreten umfaßt mit Ausnahme von August und September von
Mai ab bis Dezember alle Monate, stets aber war die Fangzahl eine
begrenzte, wie auch die Zahl der Individuen.
Die var. congener scheint mir entgangen zu sein, da sie von
Schauss in elf Fällen festgestellt wurde. Die Zeitfolge war April
bis Oktober einschließlich, dazu noch Januar. Im Mai-Fang
wurden Ephippial-?2 erhalten aus dem Sumpf bei Lengsdorf.
Simocephalus serrulatus Koch
Nur zwei Fänge liegen vor. Von Clörath, 11. 7. 14, mit zahl-
reichen Exemplaren aus Torfwiesengraben, die PP? mit zwei Embry-
onen; der andere wurde weit südlicher, 21. 7. 15, im südlichen
Tümpel der Insel Nonnenwerth, 21. 7.15, gemacht. Von Schauss
wird die Art nicht erwähnt.
Simocephalus vetulus ©. F. Müller
In fast allen Fängen wurde die Art festgestellt, kann somit
als die verbreitetste Cladocere des Gebietes bezeichnet werden.
Das ganze Jahr hindurch trat sie auf in den verschiedensten
Gewässern, wie auch Schauss bestätigt. Ephippial-?9 erhielt ich
im Juli von Clörath, im September vom Waldsee am Ennert bei
Küdinghoven, im Oktober von Holzlar und Hangelar. && ferner
von Küdinghoven-Talweg im Dezember, Waldsee-Ennert im
Oktober, von Clörath im Mai und Dezember, von Doveren im
Roergebiet im Oktober. Darnach dürfte auf eine mehrfache
Sexualperiode zu schließen nicht unberechtigt erscheinen.
Streblocerus serrieaudatus S. Fischer
Diese als selten bezeichnete Macrothricide erhielt ich von
Siegburg-Stallberg aus dem Fischteich des Moorsumpfes, 12. 4. 15
und 21. 6. 15. Der Fang von Schauss daselbst ist mit 28. 7. 06
datiert.
5* $. Heft
68 F. Koenike:
Über wenig bekannte und neue Wassermilben
der Gattung Hydryphantes von Borkum,
Juist und Ostfriesland.
Von
F. Koenike, Bremen
Mit 40 Textfiguren.
Gattung HYDRYPHANTES C. L. Koch
H. calieifer Koen.
(Fig. 1—4).
H. calicifer Koenike, 1912, S. 66—67.
Körperlänge reichlich 1000 u, -breite 850 u.
Körperumriß bei Rückenansicht eirund, Stirnende etwas aus-
gezogen, im übrigen vorn nur unwesentlich schmäler als hinten.
Haut mit stumpfkegelförmigen Körnchen in ununterbrochenen
Reihen besetzt. Hautdrüsenhöfe mit den anliegenden Haar-
plättchen sehr klein.
Das Mittelaugenschild eigenartig geformt; im ganzen die
Gestalt eines Kelches aufweisend, mit teilweise abgebrochenem
Fuße. Das Vorderende an dasjenige des H. octoporus Koen.
erinnernd, doch der Vorsprung am mittleren Vorderrande nennens-
wert länger und breiter. Statt der hinteren Eckfortsätze am
mittleren Hinterrande ein eckiger Flächenfortsatz. Unterseits
des Hinterrandes in der Richtung der Mittellinie ein verkehrt-
eiförmiger Durchbruch von unregelmäßigem Umriß (Fig. 1).
Das Schild einschließlich des Vorder- und Hinterrandvorsprungs
360 u. lang, in den vorderen Seitenecken 315 und in der Mitte
165 u breit.
Augenkapsel 105 w lang und 55 u hoch. Auf der Grenze
zwischen dem großen und kleinen Kapselteil im Boden eine geringe
Einbuchtung; die Wölbung beider Kapselteile bodenwärts demnach
schwach; der Kapselteil des kleinen Auges aber nach hinten stark
vorspringend (Fig. 2). Kapselöffnung groß, verkehrt birnförmig.
Randfortsatz verhältnismäßig dünn, bei Seitenansicht steil empor-
ragend.
Maxillarorgan 300 u lang, 165 x breit und 185 x hoch. In
Seitenansicht der 90 x lange Rüssel demjenigen des H. ruber
tenuidalpis (Thon, Taf. I, Fig. 4) ähnlich, doch bei meiner Art
minder abwärts gekrümmt, etwas kürzer und am Grunde ver-
hältnismäßig kräftiger und höher, daselbst 135 u messend. Höhe
der Mundscheibe 30 u, Breite 45 u. Hinterende des Maxillarorgans
bei gleicher Ansicht von dem der bezeichneten Thon’schen Abart
erheblich abweichend: Hinterrand der Seitenwand deutlich S-förmig
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben d. Gattung Hydryphantes. 69
gebogen ; statt des ansehnlichen Fortsatzes in halber Höhe desselben
ein winziger, rundlicher Zahn; dieser tiefer stehend; an der obern
Ecke ein kleiner aufwärts und ein etwas größerer rückwärts ge-
richteter Fortsatz.*) Der zahnartige Vorsprung am Hinterrande
der Seitenwand wesentlich kräftiger, der Maxillarplatte, von oben
gesehen, wie bei der des H. toroculus n. sp. (Fig. 27) ein eckiges
Aussehen verleihend.
MH. calicijer Koen.
1. Rückenschild. 2. Rechte Augenkapsel. 3. u. 4. Rechte Palpe.
Der 400 u lange Sichelkiefer ein besonders langes Vorderglied
(150 u) aufweisend; die Sichel am Grunde 20 u breit; die Sichel-
schneide gerade, der -rücken schwach gebogen. Das Knie des
Grundgliedes rundlich; das Glied daselbst 100 u hoch, hinter dem
Sichelgliede nur 60 u . Das dreieckige Sichelkieferhäutchen etwa
2/, so lang wie das Sichelglied, auf der Innenseite ein fransiges
Aussehen zeigend.
*) Thon’s Bild läßt keine Spur dieser Fortsätze erkennen, was auf
zeichnerische Ungenauigkeit zurückzuführen sein dürfte, denn dieselben
trifft man innerhalb der Gattung Hydryphantes stets an. In dem größeren
handelt sichs um einen der beiden Fortsätze am Hinterrande der oberen
Wandung, in dem kleineren um einen dem Muskelansatze dienenden Zapfen
hinter der Palpeneinlenkungsgrube
Ss. Heft
70 F. Koenike:
Die Luftröhrenleiste (Trachealleiste) 200 u lang, in der Mitte
am kräftigsten, im ganzen S-förmig gebogen, das Hinterende
kräftig nach oben gekrümmt.
Maxillartaster wesentlich schwächer als derjenige des A. crassi-
palpis (Fig. 11). Das Grundglied auf der Beugeseite mit besonders
kräftigem Gelenkwulst (Fig. 3). Der vorletzte Tasterabschnitt
am Außenende nur halb so hoch wie am Innenende. Die Borsten-
ausstattung aus den beiden Palpenbildern drei und vier ersichtlich.
Gliedlängen und -höhen in u:
1 9 B 4 5
Streckseite . ... .|| 60 110 70.1. 1350 en
Bougsseite 7. 2 ..% 55 40 65 90 30
Gliedhöhe 21... .0 1122190 95 95 17-65 era
Hüftplattengebiet 660 lang. Eine vordere Plattengruppe von
einer hinteren nur durch einen geringen, an schmalster Stelle 15 u
breiten Zwischenraum getrennt. Die gegeneinander gerichteten Fort-
sätze hinter der Maxillarbucht am Grunde merklich schmäler als
beispielsweise bei H. octoporus Koen. Der Vorsprung der 2. Platte
am Außenende hinten nicht abgesetzt, sondern sich geradlinig bis
an die Plattenecke erstreckend. Der gleichliegende Vorsprung
der 3. Platte ziemlich spitz. Letzte Platte mit wenig hervor-
tretendem, flachem Vorsprung auf der Außenseite ; das Einlenkungs-
ende für das Hinterbein schwach S-förmig gebogen; die Aus-
randung auf der inneren Plattenseite deutlich, sich über etwa 2/s
der Seite erstreckend. Der Chitinsaum aller Platten ungewöhnlich
schmal. Borstenbesatz der Außenecken der zwei ersten Platten-
paare reich, im übrigen verhältnismäßig gering; Borsten meist lang.
Geschlechtshof 225 u lang, die Breite der Länge fast gleich-
kommend (215 u). Geschlechtsklappen nach hinten zu bedeutend
an Breite gewinnend. Ihr Innenrand bei geschlossener Lage nahezu
gerade; auch der Außenrand nur eine flache Ausbuchtung erkennen
lassend. Hinten der Geschlechtshof eine rundliche Gestalt auf-
weisend; die hintere innere Klappenecke recht schmal nach rück-
wärts ausgezogen. Der Innenklappenrand mit feinen Wimper-
haaren reich besetzt; hinten dieselben merklich verlängert. Be-
züglich Zahl und Lagerung der Geschlechtsnäpfe völlige Überein-
stimmung mit H. octoporus (Koenike 1909, Fig. 28c) vorliegend.
Das Geschlecht des hier beschriebenen Stückes wurde nicht
bestimmt erkannt, doch scheint sich’s um ein Männchen zu
handeln.
Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans 20 u lang. Der die
Spaltöffnung umgebende häutige Hof kurzeiförmig im Umriß
und von einem kräftigen Chitinring eingeschlossen; dieser einen
vorn senkrecht aufsitzenden, in das Leibesinnere ragenden Fortsatz
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben d. Gattung Hydryphantes. 71
aufweisend; letzterer als ein dem Chitinringe vorgelagertes knopf-
artiges Gebilde sich darbietend. | :
Auf Borkum in ein Stück von O. Schneider (Sommer 1894)
gefunden.
Type in meiner Sammlung: Ppt. 1379.
H. calicifer zeigt in mancher Hinsicht verwandtschaftliche
Beziehungen zu H. octoporus, ist aber schon allein durch das eigen-
artige Mittelaugenschild auffallend davon verschieden.
H. parmulatus Koen.
(Fig. 5—7).
H. parmulatus Koenike 1912, S. 67.
Weibchen.
Körperlänge 1500 u.
Haut mit stumpfkegelförmigen Körnchen besetzt; eine reihen-
weise Anordnung derselben nur unklar erkennbar; am Körper-
rande die Höhe der Körnchen bis zu 10 u feststellbar. Die von einem
feinen Haar begleiteten Hautdrüsenhöfe wenig hervortretend.
Das Mittelaugenschild (Fig. 5) in der Gestalt an dasjenige von
H. bayeri Pis. erinnernd (Thon, Taf. I, Fig. 5), doch bei H. parmu-
latus die vorderen Seitenecken und der Mittelrandvorsprung
minder vorragend; die beiden Hinterrandfortsätze ungleich länger
die Länge der letzteren 110 u, die des ganzen Schildes 430 u, die
Breite in den vorderen Seitenecken 430 und in der Mitte 365 u.
Schildoberfläche grob und dicht gekörnelt; Körnchen verhältnis-
mäßig groß, 12» im Durchmesser, reihenweise angeordnet und zwar
in hinten offenen, bogenförmigen Quer- und geraden, schrägen
Längsreihen.
Die Haut außerdem wie bei manchen Thyas-Arten eine Reihe
von porigen Chitinplatten aufweisend: auf dem Mittelrücken
zwei Paar Schildchen, kleiner als die Augenkapseln; die hintere
Rückenfläche unweit des Hinterrandes des Körpers zwei größere,
nicht weit auseinander liegende Platten von rautenförmiger Gestalt
mit abgerundeten Ecken aufweisend; die Länge dieser bei den
Platten ungefähr der mittleren Breite des Geschlechtshofes gleich;
nach Lage und Größe diese Chitinplatten etwa mit dem hintersten
Rückenschildpaar der T’hyas thoracata übereinstimmend (Piersig,
Taf. XLV, Fig. 134c); diesem Schildpaar annähernd gegenüber,
doch merklich weiter auseinander gerückt, auf der Bauchseite ein
Paar etwas kleinerer Platten von eiförmiger Gestalt; in der Mitte
zwischen denselben und dem Geschlechtshof seitlich der Ausfuhr-
öffnung des Exkretionsorgans noch je ein kleineres Schild; diesem
ziemlich naheliegend je ein langgestrecktes, leistenartiges Chitin-
gebilde von ungleicher Länge, das größere 150 u messend; hinter
den beiden hintersten Geschlechtsnäpfen je ein Chitinplättchen,
die Größe der erwähnten Geschlechtsnäpfe nicht erreichend.
Sämtliche Platten wie das Mittellängsschild gekörnelt;; die Körnchen
8, Heft
72 F. Koenike:
dichtporig; das Porenmerkmal bei 200 maliger Vergrößerung
erkennbar.
Augenkapsel 150 u. lang, 100 u breit, 85 u hoch, in der Gestalt
bei Seitenansicht derjenigen des H. crassirostris n. sp. ähnlich
(Fig. 38), abweichend der vorgewölbte Teil des kleinen Auges ab-
geplattet, der des großen Auges dagegen schön gerundet; der Rand-
wulst der Kapselöffnung höher. Bei Ansicht von der Öffnung aus
die Kapsel nach vorn hin sich stark verschmälernd, der Randwulst
von beträchtlicher Breite, seitwärts vorspringend; der Kapselteil
des kleinen Auges kurz, etwas verschmälert und eigenartig eckig;
dessen mittlerer Hinterrand kräftig vorgebogen (Sitz der kleinen
Linse); die Kapselöffnung groß, der Kapselgestalt entsprechend
nach vorn zu sich nennenswert verschmälernd (Fig. 6).
H. parmulatus Koen. 9.
5. Mittelaugenschild. 6. Linke Augenkapsel. 7. Maxillarorgan: pl, großer
Fortsatz; p*; kleiner Fortsatz; p9, Palpeneinlenkungsgrube*); ph, Schlund-
kopf; pz, Palpeneinlenkungszapfen; t, Luftröhrenleiste.
*, Fig. 7 gibt die Zeichnung des Verf. bezüglich der Palpeneinlenkungs-
grube ungenau wieder, indem dieselbe hier Fläche zeigt, während das
Maxillarorgan in der dargestellten Ansicht einen freien Durchblick gestattet.
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 79
Maxillarorgan in Seitenansicht große Ähnlichkeit mit dem-
jenigen des A. hellichi (Thon, Taf. I, Fig. 11) zeigend, namentlich
bezüglich des Hinterendes, jedoch der gleichfalls nach oben ge-
richtete Zahn (Fig. 6 p?), die Fortsetzung des untern Stücks des
daselbst verdickten Hinterrandes der Seitenwand, länger und das
obere Stück des Hinterrandes eingebogen; abweichend auch der
große Fortsatz der oberen Maxillarwand bei der bezeichneten
Ansicht sichtbar nebst dem aufrechten Zahn am Hinterende der
Palpeneinlenkungsgrube. Der Rüssel nennenswert kürzer und das
Rüsselende höher, nämlich 50 u hoch. Das Maxillarorgan hinten
oben wesentlich breiter als unten. Hinterer Eingang desselben in
der Grundform dreieckig. Hinterrand der oberen Wandung von
oben her eingesattelt. Bei Seitenansicht des Maxillarorgans dessen
unterer Rand nahe dem Rüsselgrunde eine feine Zähnelung zeigend,
hervorgerufen durch Hautfalten; diese sich quer bis an die Palpen-
einlenkungsgruben herumziehend. Der Rüssel am Grunde 125,
an der Spitze 65 u breit, wie der des 4. bucculentus n. sp. (Fig. 36),
nur schwächer, seitlich wulstig aufgetrieben. Die hintern Fortsätze
der obern Wandung kurz und recht kräftig; die zwischen denselben
befindliche Bucht 50 u tief. Das Hinterende des Maxillarorgans bei
Ansicht von oben durch die kleinen Fortsätze (Fig. 7 p?) scharf-
eckig gestaltet; der mittlere Hinterrand schwach vorgebogen. Das
Maxillarorgan 350 u lang, unmittelbar hinter dem Rüssel 200 und
am Hinterende einschließlich der seitlich vorspringenden,
zahnartigen Fortsätze 160 u breit. Auffallenderweise auf der
Maxillarplatte neben dem Rüsselgrunde eine steife Krummborste
von halber Rüssellänge. Da nur auf einer Seite eine solche beob-
achtet wurde, so handelt sichs vielleicht um eine Regelwidrigkeit.
Schlundkopf (Fig. 7 ph) soweit zutage liegend, etwa zur Hälfte
ein gleich breites, muldenförmiges Gebilde; das dann folgende
Endstück sich stark verschmälernd.
Luftröhrenleiste (Trachealleiste) von ansehnlicher Länge
(215 gu), ihr oberes Ende durch seitliche Eindrücke knaufartig er-
scheinend (Fig. 7 t), in der Mitte am stärksten (45 u), an beiden
Enden am schwächsten; das obere Ende sehr schwach nach vorn,
das untere kräftig nach hinten umgebogen. Sichelkiefer im Ver-
gleich mit demjenigen des AH. dubius (Fig. 32) folgende Unterschiede
zeigend: das Sichelglied merklich länger, nämlich 160 u messend,
im ganzen gleichfalls schwach, doch am Grunde kräftiger; das Knie
des Grundgliedes wesentlich breiter, im Verhältnis die gleiche
Stärke aufweisend wie das des A. frici (Thon, Taf. I, Fig. 14)*);
in der Kniegegend das Grundglied niedriger, daselbst 115 u hoch;
die Einsattelung der Streckseite in die vordere Grubengegend
gerückt; das Sichelkieferhäutchen nicht zwei-, sondern einteilig,
*) Auffallenderweise zeigt dieses Thon’sche Sichelkieferbild sowie
auch Fig. 9 auf gleicher Tafel kein Sichelkieferhäutchen, das dem Forscher
offenbar entgangen ist.
8, Heit
74 F. Koenike:
mit langer Spitze und einem eckigen Vorsprung auf der Innenseite
am Grunde. Sichelkieferlänge 460 u.
Maxillartaster schlank gebaut, etwa wie der des H. hellichi
(Thon, Taf. I, Fig. 11). Vorletztes Glied am Außenende ungefähr
2/, so hoch wie am Innenende. Das Grundglied auf der Beuge-
seite mit einem langen, flachen Gelenkwulst. Borstenbesatz reich:
das 3. Glied mit einem Dutzend teils gefiederten Borsten; 2. Glied
mit 20 Borsten; deren Länge 15—75 u, im ganzen kräftiger als die
des vorhergehenden Gliedes, auch deutlicher gefiedert,; das Grund-
glied drei hintereinander gestellte Dornborsten auf der Streckseite
tragend und eine solche auf der Außenseite. Die Borste am inneren
Vorderrande des 4. Tasterabschnittes der Beugeseite näher als der
Streckseite. Gliedlängen und -höhen in u:
1: 2. 9. 4. 5.
Strecksetten ya var. 95 145 115 210 40
DBeueesehee terra su 50 100 155 40
Giedhobe,.... 2.2 1 00) 100 105 70 20
Hüftplatten mit denen des A. dubius (Fig. 34) verglichen,
einige Unterschiede aufweisend: der Vorsprung am Außenende
der 1. Platte kleiner; die Ausrandung der hinteren Längsseite der
2. Platte kürzer; der Vorsprung am Außenrande der 3. Platte
minder breit gerundet; Zähne am Innenende dieser Platte fehlend;
Vorsprung auf der Außenseite der letzten Platte schwächer; das
Einlenkungsende für das Hinterbein S-förmig, ohne eigentlichen
Vorsprung; die Ausbuchtung auf der Innenseite dieser Platte im
ganzen reicher. Länge des Plattengebiets 825 u; Abstand zwischen
den vorderen und hinteren Plattengruppen an schmalster Stelle 50 u.
Geschlechtshof in der Gestalt der hinteren Innenecken am
meisten demjenigen des H. Zoroculus n. sp. (Fig. 30) entsprechend;
ein Vergleich folgende Unterschiede ergebend: die hintere Innen-
ecke bei gleicher Ausdehnung nach rückwärts weit weniger einwärts
ausgezogen; die Ausbuchtung im Gebiete des mittleren Napfes
weit geringer; der untere Rand des Durchbruchs für den hintersten
Napf nicht vorspringend; eine Chitinerweiterung auf der Klappen-
außenseite fehlend;*) der mittlere Napf kleiner, nämlich nur 35 u
im Durchmesser betragend. Geschlechtshoflänge 300 u.**) Klappen-
breite vorn hinter dem Napfe 60, hinten 115 u. Die bei dem Weib-
chen angetroffenen Eier kugelrund, mit einem Durchmesser bis
zu 120 p.
*) Dazu ist zu bemerken, daß die rechte Klappe eine Spur einer Chitin-
erweiterung aufweist.
**) Dieses Maß wurde früher von mir irrtümlich mit 2154 angegeben.
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 75
Die 25 u lange Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans von einem
10 u breiten Chitinring umgeben; diesem vorn ein langer Chitin-
fortsatz rechtwinklig aufsitzend.
Auf Juist von O. Leege (März 1891) 1 2 gefunden.
Type in meiner Sammlung: Ppt. 1371.
H. cerassipalpis Koen.
(Fig. 8—13).
H. crassipalpis (part.) Koenike 1914, S. 387 —389, Fig. 3.
Weibchen.
Geschlechtsreifes @ bis 2400 u. lang und 1700 u breit. Körper-
umriß bei Rückenansicht langeiförmig; das Stirnende wie bei
H. draco (Sig. Thor, Taf. VI,'Fig. 64) schmal rundlich ausgezogen;
am Hinterrande jederseits eine flache Ausbuchtung.
Haut mit 5 u großen, breitrundlichen Körnchen dicht besetzt;
diese am Grunde mit einem Durchmesser von 7 u; zwischen der
Körnelung bei starker Vergrößerung eine dichte Porosität deutlich
wahrnehmbar. Mittelaugenschild die Grundform desjenigen des
H. dispar Schaub aufweisend, abweichend mit merklich breiteren
vorderen Seitenecken und auffallend verkürzten hinteren Fort-
sätzen (Koenike 1914, Fig. 3). Schildlänge 555, -breite in den
vorderen Seitenecken 525 und in der Mitte 375 u. Stirnborsten
320 u. auseinander gerückt.
Die wie gewöhnlich gelagerten Augenkapseln 585 u von-
einander entfernt, 130 u lang, 110 u. breit und ohne Randtfort-
satz 90 u hoch. Bei Ansicht von der Kapselöffnung aus der
Kapselteil für das kleine Auge seitlich deutlich abgesetzt, also
schmäler als der vordere Kapselteil, das Hinterende flach gerundet,
von innen nach außen abgeschrägt (Fig. 8). Bei Seitenansicht der
Kapselteil für das kleine Auge im Boden stark, hinten so gut wie
gar nicht vorgewölbt. Am Hinterrande der Sitz der kleinen Augen-
linse aus einer geringen Vorwölbung der Kapselwand erkennbar
(Fig. 8). Bei Vorderansicht die Kapsel im Boden abgerundet und
stark verschmälert; das verstärkte Randchitin unterhalb des Rand-
fortsatzes tief ausgebuchtet. Randfortsatz ungemein lang, auf-
fallend nach hinten gekrümmt, bei Seitenansicht sein freies Ende
keulig verdickt erscheinend, nicht 50 in der Vorderansicht (Fig. 9
u. 10). Kapselöffnung kurz, hinten von ansehnlicher Breite, in
einem schrägen, fast geraden, mit dem Hinterrande gleichlaufenden
Rande abschließend. '
Maxillarorgan von ansehnlicher Länge (425 „), Breite
310 u, hinten nur wenig verschmälert. Rüssel kräftig, am
Grunde 125 u breit und 150 u hoch, Länge desselben \ 80 %,
stumpfwinklig abwärts gekrümmt. Mundscheibe apfelförmig,
ihr Ouerdurchmesser 60 u, ihr Längsdurchmesser 55 p. Hinterende
der Maxillarplatte durch die zahnartig schwach vorspringenden
kleinen Fortsätze etwas eckig, ähnlich wie bei H. toroculus (Fig. 27),
doch der über die Fortsätze hinausragende Teil der Maxillarplatte
8. Heft
76 F. Koenike:
merklich länger, weil der Hinterrand der Seitenwand schräger
aufsteigt. Die kleinen Fortsätze bei Seitenansicht des Maxillar-
organs auf dem Hinterrande der Seitenwand erkennbar, nicht über
denselben hinaus vorspringend. Bis an diesen Zahn der Hinterrand
wie bei dem Organ des A. friei (Thon, Taf. I, Fig. 12) steil auf-
steigend und deutlich eingebogen, abschließend mit dem großen
Fortsatz. Dieser kurz und mehr nach hinten als nach oben gerichtet,
von der Seite gesehen mäßig, von oben gesehen sehr kräftig; bei
letzter Ansicht mit breit abgerundetem Ende.
Sichelkiefer 425 u, das Sichelglied 140 u lang. Die Sichel am
Grunde kräftig, im ganzen schwach gekrümmt. Sichelgliedsohle
in der Mitte des Hinterrandes mit einem kräftigen, ıundlichen
Höcker. Das Knie des Grundgliedes spitz, hier das Glied 125 u
hoch, hinter dem Sichelgliede 70 u. Das Hinterende, von der Spitze
des Knies an gerechnet, verhältnismäßig lang (170 gu). Innenrand
der Sichelkiefergrube tief eingebogen, erheblich mehr als bei H.
dubius (Fig. 32).
Maxillartaster, von der Beugeseite aus betrachtet, im 2. Gliede
etwas schwächer als das Vorderbein, demnach von gewöhnlicher
Stärke, aber bei Seitenansicht sehr gedrungen (Fig. 11); dieses
Merkmal durch eine erhebliche Verkürzung des vorletzten Taster-
abschnittes verstärkt in die Erscheinung tretend. Das bezeichnete
Glied schwach beugeseitenwärts gebogen. Grundglied auf der
Streckseite drei im Dreieck stehende Dornen aufweisend und zudem
noch einen solchen. auf der Außenseite. Das nachfolgende Glied
mit reichlich einem Dutzend ein wenig verlängerten Borsten;
diese zumeist im vorderen Teile des Gliedes stehend. 3. Glied auf
der Streckseite mit fünf Borsten. Grundglied einen kräftigen
Gelenkwulst auf der Beugeseite besitzend. Die vier ersten Glieder
deutlich großporig. Gliedlängen und -höhen in u: .
f) 2. 3. 4. 5.
Streckselte ) ..ı.); 75 150 80 150 35
Beugeseite re. By) nn 65 85 35
Gliedhöhe . . ... .|| 105 | 130 | 130 85 30
Hüftplattengebiet bis an den Stirnrand des Körpers sich er-
streckend. Maxillarbucht hinten durch nahe zusammengerückte,
breite Fortsätze der vorderen Plattengruppen abgeschlossen ; diese
Fortsätze an der hinteren Ecke lang und spitz rückwärts ausge-
zogen. Die harte Chitinverbindung zwischen der 2. und 3. Platte
bei der letzteren zahnartig vorspringend. Auf der Außenseite der
letzten Platte ein etwas eckiger Vorsprung. Plattengebiet 840 u
lang und in den Hinterplatten bis 1425 u breit. Größenunterschied
zwischen den beiden letzten Platten geringer als bei H. dispar
(Schaub, Taf. I, Fig. 2). Einlenkungsende der letzten Platte
175 w bgeit.
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 77
en
ORAL! CY-S
LINSE
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KR
NZ
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H. crassipalpis Koen.
2—10. Augenkapsel des 2.
11. Linke Palpe des 9.
12. Weiblicher Geschlechtshof.
13. Männlicher Geschlechtshof.
8. Heft
78 F. Koenike:.
Beine von ansehnlicher Dicke, das2. VorderbeingliedamAußen-
ende beispielsweise 130 u stark und das Grundglied des Hinterbeins
150 u; das Endglied des letzteren am Krallenende 55 u und mehr.
Die beiden vorletzten Glieder des Hinterbeins gleich lang, etwa
500 u. Der Borstenbesatz des 3. Beinpaars annähernd so reich wie
bei H. dispar (Schaub, Taf. II, Fig. 9), jedoch die gliedlangen,
starken Borsten am Außenende des 5. Gliedes völlig fehlend;
abgesehen von den Schwimmhaaren, die Borsten auf der Beuge-
seite der Glieder erheblich kürzer und ohne deutliche Fiederung.
Die kurzen Dornen der Gliedenden bei den drei vorderen Glied-
maßenpaare abweichend meist stumpf.
Geschlechtsfeld zur Hälfte über das letzte Hüftplattenpaar
vorspringend; seine Länge und Breite übereinstimmend bis 300 u.
Bei geschlossenen Klappen deren Außenwand nahezu gerade;
ihre vordere Innenecke zurücktretend und flach gerundet, die
Außenecke nach vorn ausgezogen. Ein vom Klappeninnenrande
unweit der hintern Ecke ausgehendes, bogig hinter dem letzten
Napfe sich hinziehendes, porenloses Chitinband die Täuschung
hervorrufend, als habe die Klappe eine doppelte hintere Innenecke;
die eigentlicheEcke rundlich, etwas einwärts vorspringend. Klappen=
innenrand mit zahlreichen Haaren besetzt, diese hinter dem
mittleren Napfpaare länger und kräftiger. Geschlechtsnäpfe bei
einer mittleren Vergrößerung deutlich Poren in dichter Anordnung
erkennen lassend. Der Klappendurchbruch für den hintersten
Napf ungewöhnlich groß, sich bis an den Außenrand erstreckend;
der Innenrand des Durchbruchs über den Außenrand weit vor-
springend (Fig. 12). Der vorderste Napf 55, der mittlere 40, der
hinterste 70 u im Durchmesser. Die bei den Weibchen in großer
Menge angetroffenen Eier bis 115 u im Durchmesser betragend.
Hof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans um nicht ganz
eine Länge des Geschlechtsfeldes von diesem entfernt, 75 u lang
und 55 & breit. Der länglichrunde, breite Chitinring vorn einen
rechtwinklig aufsitzenden, ins Leibesinnere ragenden Muskelzapfen
aufweisend, in knopfartiger Gestalt zur Anschauung kommend.
Die Spaltöffnung 30 u lang. Zwischen dem Chitinring und dem
Geschlechtshof ein im Umriß nahezu kreisrundes Chitinkörperchen
sichtbar; dieses 25 u im Durchmesser.
Männchen.
Bei geringerer Körpergröße die -gestalt merklich plumper als
die des Weibchens. Das Rückenschild kleiner, insonderheit dessen
Breite nennenswert geringer; die letztere in den vorderen Seiten-
ecken nur 455, in der Mitte 255 u. messend. Das etwa 800 u lange
Hüftplattengebiet einen größeren Raum der Bauchfläche bean-
spruchend, und der innere Abstand zwischen der 2. und 3. Platte
wesentlich geringer, etwa Y, desjenigen beim Weibchen betragend.
Den auffallendsten Unterschied der Geschlechtshof darbietend:
seine Länge verhältnismäßig größer, bei einem 1450 u großen Stück
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 79
300 u messend, d. i. die gleiche Länge wie bei einem 2375 u großen
Weibchen; eine Klappe vor dem hintersten Napfe 125, hin-
ter dem vordersten Napfe 50 u; die hinterste Innenecke
wesentlich verschmälert; der Klappendurchbruch für den
hintersten Napf von gewöhnlicher Größe (Fig. 13); die Näpfe
kleiner, der vorderste 45, der mittlere 35 und der hinterste 60 u
im Durchmesser. Das Penisgerüst an gleicher Stelle eingelenkt
wie das des H. dispar (Schaub, Taf. VI, Fig. 1), doch mehr
Chitinstücke aufweisend; das Paar der großen Seitenäste länger
und schwächer.
Der Hof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans nicht ganz
1% Länge des Geschlechtshofes hinter diesem.
Auf Borkum in einigen Stücken beiderlei Geschlechts von
OÖ. Schneider gesammelt.
Typen in meiner Sammlung: Ppt. 1527 (9), 1525 (3); 1364
(Kotype).
Den von mir als H. crassipalpis Ny. bezeichneten Jugend-
zustand (Koenike 1914, S. 388—389) vermag ich jetzt, nachdem
ich eine Reihe der genannten Art nahestehende Formen erkannt
habe, nicht mehr aufrecht zu erhalten. Ich wage auch nicht, die
fragliche Nymphe als zu einer andern der hier gekennzeichneten
Arten gehörend zu betrachten. Am meisten Anklänge zeigt dieselbe
an H. secoculus n. sp., doch machen sich im Mittelaugenschild, in
der Augenkapsel und den Mundteilen so weitgehende Unterschiede
bemerkbar, daß ich annehmen muß, die Gleichartigkeit sei auch hier
ausgeschlossen. Es liegt die Vermutung nahe, daß die Nymphe
einer Borkumer Art angehört, die bis jetzt der Beobachtung entging.
H. deludens n. sp.
(Fig. 14, 15.)
Weibchen.
Nahe verwandt mit H. crassidalpis Koen. Körnelung der
Haut nicht abweichend; auch die Hautporen nicht fehlend; diese
unterschiedlich in dichten Reihen geordnet. Mittelaugenschild um
ein geringes kleiner: Länge 525 u, Breite in den vorderen Seiten-
ecken 525, in der Mitte 345 u. In der Gestalt abweichend: der
Vorsprung am mittleren Vorderrande breiter, die ausgezogenen
vorderen Seitenecken stark verschmälert, der Vorderrand wellig,
einschließlich des Mittelrandvorsprungs sieben Wellenberge vor-
handen; dem Mittelrandvorsprung eine unregelmäßig abschließende
Chitinerweiterung vorgelagert; die hinteren Eckfortsätze länger
und weniger massig (Fig. 14).
Augenkapsel im ganzen von der derVergleichsart wenig verschie-
den (Fig. 8—10). Der Kapselteil des kleinen Auges im Boden gleichfalls
vorgewölbt, doch abweichend in noch umfangreicherer Weise; der
Hinterrand bei Seitenansicht schräger und um 14 höher; der gleich-
falls keulige Randfortsatz abweichend am Grunde wie geknickt
erscheinend und sich noch weiter rückwärts neigend. Bei Ansicht
$. Heft
80 F. Koenike:
von oben der Kapselteil für das kleine Auge bei gleicher Gestalt
etwas länger, die innere Kapselwand bedeutend stärker bauchig
aufgetrieben und der Hinterrand der Kapselöffnung minder
schräg. Bei Vorderansicht der Randfortsatz unterschiedlich auch
Keulenform zeigend. Die Kapsel 130 u lang, 100 u breit und ohne
Randfortsatz 120 u. hoch.
Maxillarorgan, insoweit dessen Beschädigung einen Vergleich
zuläßt, gegenüber demjenigen des H. crassipalpis nur geringfügige
Unterschiede aufweisend: der Rüssel am Grunde niedriger, nämlich
1401 hoch, am Mundende höher (70 u), die Mundscheibe schmäler
(50 u), bei gleicher Breite des Rüssels am Grunde (125 u) dessen
Spitze schmäler; das Hinterende des Maxillarorgans auf der Unter-
seite um fast 4, der Maxillarorganlänge deutlich von unten her
abgesetzt, bei Ansicht von oben minder eckig. Länge des Organs
385 u, Breite 200 u.
Sichelkiefer im Knie spitzer; im übrigen die Abweichungen
in Größenunterschieden bestehend, am auffallendsten derjenige
des Hinterendes vor der Spitze des Knies an: bei 7. crassibalpis
2170 u, bei H. deludens ? nur 110 u. Gesamtlänge des Sichelkiefers
400 w, die des Sichelgliedes 125 u.
Maxillartaster nach Gestalt und Dicke im Vergleich mit dem
des H. crassipalpis (Fig. 11) nur geringfügige Unterschiede zeigend.
Beim Borstenbesatz einige Abweichungen bemerkbar: dem Grund-
gliede die Außenseitenborste fehlend, die Borsten der übrigen
Glieder, einschließlich der inneren Vorderrandborste des vorletzten
Tasterabschnittes, im ganzen ein wenig kürzer; das 3. Glied auf der
Innenseite in der Mitte zwischen Streck- und Beugeseite unter-
schiedlich eine Borste aufweisend. Gliedlängen und -höhen in u:
1. 2. 3. A. 5.
Streckseite ‘. . ., +] .,80 160 75 150 40
Beugeseite. ....| 55 40 15 s0 35
Gliedhöbe : .......| 110 |.125 | 120 | ss | 28
Hüftplatten nur wenig von denen der Vergleichsart unter-
schieden: der Abstand zwischen einer vorderen und hinteren Plat-
tengruppe größer, an schmalster Stelle etwa 100 u, bei H. crassı-
palpis ? nur 60 u; der Vorsprung auf der Außenseite der Hinter-
platte nicht eckig, sondern flachrundlich; die Ausbuchtung auf
der Innenseite dieser Platte ein wenig flacher. Länge des Hüft-
plattengebiets 975 u.
Geschlechtsfeld in der Gestalt von dem des H. crassipalpis 2
wesentlich verschieden; darin mehr demjenigen des H. ioroculus
n. sp. ähnelnd. Die übereinstimmend flach ausgerandete Außen-
seite der Klappe wie bei letztgenannter Art mit einer langge-
streckten Chitinerweiterung ausgestattet; diese indes abweichend
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 81
bis an den vordersten Geschlechtsnapf sich ausdehnend. Die hintere
Innenecke gleichfalls nach innen und hinten ausgezogen; infolge-
dessen sich die Klappen stark verbreiternd. Abweichend auf der
Innenecke scheinbar noch eine Nebenecke vorhanden (Fig. 15),
keine der beiden Vorderecken nach vorn ausgezogen, vielmehr
abgerundet. Der Innenrand nebst der hinteren Ecke bis an den
letzten Napf mit feinen Haaren reich besetzt. Das mittlere Napf-
paar weiter nach vorn gerückt als bei den zwei Vergleichsarten.
4A. deludens n. sp. 9.
14. Mittelaugenschild. 15. Geschlechtshof.
Der Klappendurchbruch für den hintersten Napf verhältnismäßig
kleiner als bei H. Zoroculus. Der vorderste Napf 45, der mittlere
35 und der hinterste 60 und 65 x im Durchmesser. Länge des
Geschlechtshofes 310 u. Wenige bei dem Weibchen angetroffene
Eier kugelrund, mit einem Durchmesser von 125 u.
Auf Borkum von OÖ. Schneider (Juli 1894) 1 2 gefunden.
Type in meiner Sammlung: Ppt. 1791.
H. miroculus*) n. sp.
(Fig. 16—18).
Weibchen.
Nahe verwandt mit H. deludens n. sp.
Körnelung der Haut nicht abweichend. Mittelaugenschild**)
durch die spitz ausgezogene vordere Seitenecke zumeist an .das-
jenige des A. toroculus n. sp. erinnernd; der Vorsprung am mitt-
leren Vorderrande geradlinig in die Seitenecken übergehend; da-
durch weniger deutlich hervortretend und mit dem Schild der
*) mirus, wunderbar, sonderbar; oculus, Auge.
**) Das Mittelaugenschild liegt in einer Mißbildung vor; diese betrifft
insbesondere das Hinterende des Schildes, während das Vorderende nahezu
regelrecht geformt zu sein scheint.
Archiv für Naturgeschichte
1915. A.& 6 8. Heft
82 F. Koenike:
nächstverwandten Art übereinstimmend (Fig. 14), doch der Wellen-
rand fehlend. Vor dem Mittelrandvorsprung gleichfalls eine un-
regelmäßig umgrenzte Chitinerweiterung vorhanden; diese ab-
weichend erheblich länger. : en:
ı Augenkapselin Seitenansicht (Fig. 16) mit der des H. deludens
verglichen, folgende Unterschiede zeigend: der Hinterrand aus-
gebuchtet; der Randwulst der Kapselöffnung daselbst deutlicher
fig. 17
H. miroculus n. sp. 9.
16. Linke Augenkapsel.
17. Maxillarorgan.
18. Geschlechtshof.
abgesetzt; der Kapselteil des kleinen Auges schmäler; derselbe
am Grunde wie gebrochen erscheinende Randfortsatz kürzer,
schwächer und bedeutend mehr nach hinten geneigt; der Stiel
der großen Linse kıäftig gekrümmt. Bei Ansicht von oben die
Innenseite minder bauchig aufgetrieben, ähnlich wie bei H. crassi-
palpis (Fig. 8), und der Randfortsatz schwächer. Bei Vorderansicht
der letztere unterschiedlich nicht keulig, am Grunde stark ver-
breitert und infolge seiner starken Neigung nach hinten ungemein
kurz erscheinend. Die Augenkapsel 130 u lang, 100 u breit und
125 u hoch.
Hinterende des Maxillarorgans unten unterschiedlich bei
weitem weniger abgesetzt, an den Seiten dagegen erheblich stärker
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 83
(Fig. 17), daher etwas unterhalb der Mitte des mäßig schräg auf-
steigenden Hinterrandes ausgebuchtet. Das Maxillarorgan am
Hinterende der Palpeneinlenkungsgruben am breitesten. Hinter-
ende des Organs, von oben gesehen, durch das kleine als breite
Zähne vorspringende Fortsatzpaar etwas eckig erscheinend; ohne
Ausbuchtung zwischen den beiden Zähnen; diese bei Seitenansicht
nicht über den Rand vorspringend. Außenrand der Palpenein-
lenkungsgruben gezähnelt erscheinend, herrührend von einigen
Falten; diese quer um das Organ sich herumziehend und bei
Seitenansicht im unteren Rande rundliche Vertiefungen und Er-
hebungen hervorrufend. Schlundkopf kurz, sich nach hinten zu
beträchtlich verschmälernd. Länge des Maxillarorgans 390 u,
Breite am Vorderende der Palpeneinlenkungsgruben 205, am Hinter-
ende derselben 215 u. Rüssel am Grunde 75, an der Spitze 45 u
breit, am Grunde 140, an der Spitze 60 u hoch.
Knie des Sichelkiefers bei weitem stumpfer als das der nächst-
verwandten Art, etwa von der Gestalt desjenigen des H. dubrus
(Fig. 32), doch die Beugeseite hinter dem Knie abweichend fast
geradlinig. Hinterende von der Kniespitze an etwas länger als das
des H.deludens, nämlich 125 u betragend. Sichelkiefergrube kurz;
ihr Vorderende der Kniespitze gegenüber; ihr Innenrand tief ein-
gebogen. Sichel des Vordergliedes kräftig; ihre Schneide unterschied-
lich gerade. Länge des Sichelgliedes 115 u.
Maxillartaster im 2. u. 3. Gliede merklich schwächer als der
des H. deludens, wenn auch nicht so dünn wie bei H. bucculentus
n.sp. Gelenkwulst der Beugeseite des Grundgliedes besonders kräftig
entwickelt. Bemerkenswert die Verkürzung des 2. Tasterabschnittes
bei teilweise gleicher Länge der übrigen Glieder. Der eigentliche
Borstenbesatz auf die Streckseite des 2. und 3. Gliedes beschränkt
bleibend; fast alle Borsten deutlich gefiedert; die vorderste Borste
des 3. Gliedes sich durch Länge, Feinheit und lange, sperrige
Fiederung auszeichnend; das 3. Glied auf der Außenseite eine Borste
tragend; diesean Feinheit,dochnicht an Länge, der vordersten Borste
gleichkommend; das 2. Glied mit zwei schräg hintereinander ge-
stellten Borsten;; die am inneren Vorderrande des vorletzten Taster-
abschnittes befindliche Borste länger, bis an die Krallen des End-
gliedes reichend. Gliedlängen und -höhen in u:
1 2 3. 4 5
Streckseltegituisf 2 75 140 75 150 40
Betgeseite . nu.) 60 25 60 80 39
EEE, EEE EEE VE) BT —) (TEE
Bhedhöher ZEN TO 110 110 80 25
Hüftplatten gegenüber denen des H. deludens folgende Unter-
schiede zeigend: Abstand zwischen den vorderen und hinteren
Plattengruppen geringer, an schmalster Stelle etwa 60 u; der Fort-
6* 8. Heft
34 F. Koenike:
satz der vorderen Plattengruppe hinter der Maxillarbucht ohne spitz
nach hinten ausgezogene Ecke; der Vorsprung der Außenseite der
3. Platte minder deutlich abgesetzt; der Vorsprung der Außenseite
der letzten Platte eckig; Borstenausstattung merklich geringer.
Länge des Plattengebiets I00 u.
Beine kräftig, das 2. Glied des Vorderbeins beispielsweise 135,
das Grundglied des Hinterbeins 160 u stark; an den
mäßig spitze Dornen, mit vereinzelt stumpfen untermischt;
übrigen der Borstenbesatz keine Besonderheiten aufweisend. Be
längen vom Vorder- bis zum Hinterbein: 1050, 1350, 1350, 1800 x.
Geschlechtshof von demjenigen der nächstverwandten Art in
mehrfacher Hinsicht unterschieden: Geschlechtsklappen im ganzen
schmäler, nach hinten zu weniger an Breite gewinnend; hintere
Innenecke der Klappe zwar auch einwärts, aber nicht rückwärts
vorragend und minder breit; die scheinbare Nebenecke weiter vorn
gelegen; eine gleichfalls vorhandene Chitinerweiterung auf den
Außenseiten wenig oder gar nicht von den Klappen abgegrenzt
und sich weiter näch hinten erstreckend. Mittleres Napfpaar weiter
nach hinten gerückt (Fig. 18)*). Vorderster Napf 55, mittlerer 40,
hinterster 65 u im Durchmesser. Länge des Geschlechtshofes 290 u.
Die bei dem Weibchen angetroffenen zahlreichen Eier kugelrund,
die größten mit einem Dur tchmesser von 110
Auf Borkum 1 2 von ©. Schneider (Juli 1894) gefunden.
Type in meiner Sammlung: Ppt. 1798.
H. solivagus n. sp.
(Bie.’19,.20.)
Weibchen.
Körperlänge 1500 x.
Haut sehr dünn, etwa 3 u dick. Die Körnelung wie gewöhn-
lich. Mittelaugenschild mit demjenigen des HA. frici (Thon, Taf. I,
Fig. 13) vergleichbar: der mittlere Vorsprung am Vorderrande
indes am Grunde breiter; die vorderen Eckfortsätze länger und
spitzer ausgezogen; die hinteren Eckfortsätze merklich breiter
und die darauf befindliche Borste ein wenig weiter nach hinten
gerückt. Schildlänge einschließlich der Fortsätze 450, in der
Mitte 275 und in den vorderen Seitenecken 425 u breit.
Augenkapsel ohne Randfortsatz ebenso hoch wie lang (110 u),
95 u breit; in der Gestalt bei Seitenansicht an die der Augenkapsel
des A. crassirostris n. sp. (Fig. 38) erinnernd, doch ungleich höher,
der Kapselteil des kleinen Auges minder aufgetrieben, der Hinter-
rand unterschiedlich mit winkligem Ausschnitt, auch merklich
steiler (Fig. 19). Von der Öffnung aus gesehen, der Kapselteil des
*) Die Abweichung in der Gestalt der beiden Klappen ist auf Ungleich-
heit in der Lage derselben gelegentlich der Anfertigung der Abbildung
zurückzuführen.
WE
a
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 85
kleinen Auges klein und rund. Kapselöffnung klein, ihr Hinterrand
gebogen. Randfortsatz kurz und kräftig, schräg nach hinten
gerichtet.
Maxillarorgan 330 u lang, 160 „ breit (vorn und in der
Gegend der großen Fortsätze), 210 x hoch. In Seitenansicht mit
demjenigen des A. frici (Thon, Taf. I, Fig. 12) verglichen, der
Rüssel stärker abwärts gebogen, auf der Unterseite unweit des
Hinterendes ein kleiner vorstehender Zahn (Ouerfalte auf der
Maxillarplatte), der S-förmig gebogene Hinterrand der Seitenwand
weit schräger aufsteigend (fast in gleichem Grade wie bei H. crassi-
rostris n. sp.), ohne vorspringenden Zahn. Der große Fortsatz in
Seitenansicht etwa so lang wie bei H. bayeri (Thon, Taf. I, Fig. 6),
“doch weitaus kräftiger, fast ebenso stark wie bei Ansicht von oben
erscheinend. Bei letztbezeichneter Ansicht das Maxillarorgan
wesentlich schmäler als das des H. crassirostris n. sp. (Fig. 39) vom
Vorderrande bis in die Gegend der großen Fortsätze die gleiche
Breite beibehaltend, hinten sich plötzlich etwas verschmälernd;
die großen Fortsätze kürzer und schwächer, bei einem geringeren,
gegenseitigen Abstande weiter nach vorn gerückt; das Schlundloch
nennenswert schmäler, Rüssel schwächer, am Grunde 100 u. breit.
Sichelkiefer 360, Sichelglied 115 u lang. Sichel am Grunde
wesentlich kräftiger als die des 4. dubius (Fig. 32), in der Krümmung
übereinstimmend; Klauensohle am Vorderrande ohne den gleich
kräftigen Vorsprung. Knie des Grundgliedes noch merklich spitzer
ausgezogen. Im Knie das Grundglied 110, unmittelbar hinter dem
Vordergliede 65 u hoch. Innenrand der 100 u langen Sichelkiefer-
grube vorn mit einem schräg vorstehenden, kräftigen Zahn (Muskel-
ansatzstelle). Sichelkieferhäutchen spitz dreieckig, etwa halb so
lang wie die Sichel.
Maxillartaster sich nur in geringfügiger Weise von dem
des H. crassipalpis (Fig. 11) unterscheidend: seine Länge und
Dicke geringer, die letztere insbesondere beim zweiten Gliede;
Borsten des 2. und 3. Tasterabschnittes teilweise kürzer, auch
geringer an Zahl; 2. Glied vorn auf der Streckseite nur eine Borste
mit undeutlicher Fiederung aufweisend, das 2. Glied an gleicher
Stelle sechs, das Grundglied zwei Stück. Letzteres auf der Beuge-
seite ebenfalls mit einem kräftigen Gelenkwulst ausgestattet.
Die vier ersten Glieder deutlich großporig; die Poren bei den zwei
Grundgliedern auf der Innenseite nicht fehlend. Gliedlängen und
-höhen in g:
1 9 3, 4 5
ireekselteh .... one N 65. Bet | 30
Beugeseiten.. , 0 (car a5 co | 50
Eledhöhe 2. | 100 | 110 | 110 75 |: 25
86 F. Koenike:
Hüftplattengebiet 705 u lang, 975 u breit. Letzte Platte
durch einen Vorsprung auf der Außenseite an die des H. dubius
n.sp. (Fig. 34) erinnernd; derselbe aber merklich kleiner. 3. Platte
abweichend durch einen breiten Chitinsaum auf der Vorder- und
Innenseite und ohne vorstehenden Zahn an beiden Innenecken.
Beineinlenkungsrand der letzten Platte 150 u breit; die äußere
Hälfte desselben kaum merklich vorspringend. Borsten auf den
Platten bei weitem weniger zahlreich als bei H. dubius.
Beine durch den Besatz stumpfer Dornen an den Gliedenden
an H.crassipalpis und A. sobrinus n. sp. erinnernd. Die Beine
minder dick als bei erstgenannter Art; 2. Vorderbeinglied 110,
Grundglied des Hinterbeins 130 u. Borstenbesatz des 3. Bein-
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Fig.19 0
H. solivagus n. sp. 9.
19. Rechte Augenkapsel. 20. Geschlechtshof.
paars nicht so reich wie der des H.dispar (Schaub, Taf. II, Fig. 9)
und die etwas verlängerten Dornborsten auf der Beugeseite der
Glieder minder lang, meist schwach gekrümmt und nicht in so
reichem Maße gefiedert.
Geschlechtsfeld vom mittleren Napfpaare an über das letzte
Hüftplattenpaar hinaus vorspringend; seine Länge 250 u, die Breite
240 u. Außenrand der Klappen nur in der Mitte sehr schwach
eingebogen, deren vordere Außenecke spitz ausgezogen, die Innen-
ecke zurücktretend und abgerundet, doch weniger als bei H. cras-
sipalbis 2. Klappenhinterende ähnlich wie bei dieser Art gestal-
tet, doch die hintere Innenecke länger ausgezogen. Klappeninnen-
rand mit zahlreichen, feinen Haaren besetzt (Fig. 20). Vorderster
Napf 40, mittlerer 35, hinterster 45 und 55 u im Durchmesser. Die
bei dem Weibchen vorgefundenen Eier kugelrund, 125 u im
Durchmesser.
Auf Borkum von O. Schneider (Juli 1894) 1 2 gefunden.
Type in meiner Sammlung: Ppt. 1795.
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 87
H. sobrinus n. sp.
(Rie.’277 22.)
Weibchen.
Nahe verwandt mit AH. crassipalpis Koen.
Haut mit rundlichen Körnchen dicht besetzt. Zwischen der
Körnelung auch bei starker Vergrößerung keine Poren wahrnehm-
bar. Mittelaugenschild im ganzen demjenigen des A. frici (Thon,
Taf.I, Fig.13) ähnlich, doch der rundlicheVorsprung am Vorderrande
und die vorstehenden Seitenecken minder breit und am Vorderrande
der letzteren abweichend ein Höcker, wenn auch weniger deutlich
als bei A. dispar (Schaub, Taf. II, Fig. 7); die Schildfläche länger
gestreckt und die hinteren Fortsätze bei verhältnismäßig gleicher
Länge etwas breiter. Schildgröße wesentlich geringer als die des
H. crassipalpis, 435 y lang, in den vorderen Seitenecken 360 und
in der Mitte 225 u breit.
Augenkapsel merklich kleiner als die des H. crassipalpis,
120 u lang, 75 u breit und ohne Randfortsatz 75 u hoch. In
der Gestalt beträchtlich abweichend: bei Seitenansicht der
Kapselboden im Bereiche des großen Auges sich kräftiger
vorwölbend; der Kapselteil für das kleine Auge im Boden etwas,
hinten auffallend vorgewölbt und winklig abgesetzt (Fig. 21
und 9). Bei Ansicht von der Kapselöffnung aus der Umriß annä-
hernd übereinstimmend, doch unterschiedlich der Kapselteil für
das kleine Auge länger, am Hinterrande eine Vorwölbung für die
kleine Linse fehlend; der Randwulst hinter der Kapselöffnung
abweichend sich auf der Kapseldecke scharf abhebend; die Kapsel-
öffnung hinten nicht verbreitert, daselbst kaum mehr als von halber
Breite der Vergleichskapsel (Fig. 8). Vorderansicht, abgesehen
von dem sehr viel kürzeren Randfortsatz, nur einen erwähnens-
werten Unterschied darbietend: das verstärkte Randchitin der
Kapselöffnung sich unterhalb des Randfortsatzes tiefer herab-
ziehend und daselbst nicht ausgebuchtet. Randfortsatz bei jeder
Ansicht kräftig erscheinend. Randwulst der Kapselöffnung seitlich
nicht vorspringend.
Maxillarorgan beträchtlcih kleiner als das des H. crassipalpıis,
seine Länge 2904, die Breite 180 vu, die Höhe 175 u. Rüssel
kräftig, am Grunde 115 u breit, seine Länge 75 u, wie der-
jenige der Vergleichsart stumpfwinklig abwärts gekrümmt; Mund-
scheibe apfelförmig, hinten am breitesten (65 u). Der Rand vor
den Tastereinlenkungsgruben nur wenig abgeschrägt. Das Organ
im ganzen sich auffallend verschmälernd, der Seitenrand eine
sanft gebogene Linie darstellend. Hinterende abgerundet, in der
Mitte kaum merklich ausgerandet. Maxillarplatte in Längs-
richtung kräftig gewölbt, hinten flach wellig. Hinterrand der
Seitenwand wie bei 4. frici (Thon 1899, Taf. I, Fig. 12) von der
Maxillarplatte an sofort schräg emporsteigend, abweichend bei
weitem schräger als bei genannter Art, ohne zahnartigen Vorsprung;
8. Heit
88 F. Koenike:
dieser tiefer auf dem Rande sitzend, bei Ansicht des Organs von
oben seit- und rückwärts vorspringend (kleiner Fortsatz). Die
großen Fortsätze infolge der im Hinterrande sehr schräg auf-
steigenden Seitenwände des Organs weit nach vorn gerückt, wie
gewöhnlich bei 7 ydryphantes kurz; von oben gesehen, sehr kräftig,
in Seitenansicht indes schwach erscheinend.
Sichelkiefer 350, Sichelglied 100p lang. Sichel in der Schneide
gerade, Rücken beugeseitenwärts gekrümmt. Knie des Grundgliedes
ziemlich spitz; Kniespitze gegenüber dem Vorderende der Grube
befindlich; hier das Grundglied 100 u. hoch, hinter dem Sichelgliede
nur 55 u. Beide Längsränder der Sichelkiefergrube deutlich ein-
gebogen. Sichelkieferhäutchen von %, Länge der Sichel, sehr
spitz, auf der Innenseite mit einem rundlichen Vorsprung. Chitin
des Grundgliedes sehr fein- und dichtporig.
Maxillartaster minder kräftig als der des H. crassibalpis,
doch infolge der geringeren Länge, insbesondere durch eine noch
'bedeutendere Verkürzung des vorletzten Tasterabschnittes, ebenso
gedrungen erscheinend; dieser abweichend gerade. Grundglied
auf der Beugeseite mit einem noch kräftigeren und abweichend
höckerartigen Einlenkungswulst ausgestattet. Borstenbesatz, ins-
besondere der des 2. Gliedes, minder reich als bei deı Vergleichspalpe.
Dornborste auf dem vordern Innenrande des vorletzten Gliedes in
der Mitte befindlich. Chitin und Poren auf der Innenseite des Grund-
gliedes ebenso kräftig entwickelt wie im übrigen. Gliedlängen und
-höhen ing:
1 2 UN 5
Streckseite . .. .| 130 | 65 110 30
beugeselte 00% 45 5) 55 65 30
Gliedhöhe ı. . „.. 1185, 17100 1110... on ann
Hüftplattengebiet nach Gestalt und Lage der vier Platten-
gruppen zueinander von demjenigen der Vergleichsart nur geringfügig
abweichend: Ausbuchtung auf der Innenseite der letzten Platte bei
gleicher Ausdehnung flacher, etwa wie bei 7. dubius n. sp. (Fig. 34);
Vorsprung der Außenseite dieser Platte ebenso deutlich wie bei
letztgenannter Art. Die harte Chitinverbindung : zwischen der
vorderen und hinteren Plattengruppe wenig entwickelt, im ganzen
rundlich vortretend, ohne zahnartigen Vorsprung bei der 3. Platte.
In der Größe hinter dem Plattengebiete der Vergleichsart erheblich
zurückbleibend; Länge 750 u, Breite 990 u; Maxillarbucht 300 u
lang. Borstenbesatz der Platten, insbesondere der der letzten,
wesentlich geringer als derjenige des H. dubius.
Beine kräftig, doch die Dicke derjenigen des H. crassidalpis
nicht erreichend; 2. Vorderbeinglied am Außenende.. 110, das
Grundglied des Hinterbeins 135 u» stark. Außenenden' der : Bein-
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 89
glieder mit einem Kranz von längeren, steifen Borsten und kurzen,
stumpfen Dornen; diese auf der Streckseitenhälfte, jene auf der
Beugeseitenhälfte.
Geschlechtshof nicht über das letzte Hüftplattenpaar
hinausıagend, 245 u lang und hinten ebenso breit;- hinter dem
vordersten Napfpaare die Breite nur 115 ax messend; Klappen
demnach rückwärts bedeutend an Breite gewinnend; vorn auf
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2
fig.21 fig.22
H. sobrinus n. sp. 9.
21. Rechte Augenkapsel. 22. Geschlechtshof.
der Außenseite bis über die Mitte hinaus merklich ausgeschweift,
desgleichen auf der Innenseite im Gebiete des mittleren
Napfpaares. Vorderrandsecken nach vorn ausgezogen, die äußere
ein wenig mehr als die innere. Vorn auf der Außenseite der Klappen
eine langgestreckte, rundliche Chitinerweiterung dem Klappen-
rande vorgesetzt; dieselbe auch in weitem Umfange unter den
Klappen verfolgbar; diese Chitinbildung bei beiden Klappen
ungleich groß (Fig. 22). Innerer Klappenrand mit feinen Haaren
reich besetzt; dieselben besonders zahlreich und verlängert am
Hinterrande. Klappenchitin dicht- und feinporig durchbrochen;
die Poren an einigen Stellen reihenweise geordnet. Vorderster Napf
40, mittlerer 30, hinterster 50 u im Durchmesser; bei letzterem
der vorderste Teil des Chitinrandes nicht durch die Klappe
verdeckt. Durch die umfangreiche Chitinerweiterung auf der
Außenseite der Klappen, durch die vorspringende vordere Innen-
ecke und durch die beträchtliche Ausbuchtung des Klappenaußen-
randes H. sobrinus aufs deutlichste von H. crassipalpis unter-
schieden. Die bei dem Weibchen vorgefundenen Eier kugelrund,
die größten im Durchmesser 150 u.
Auf Borkum 1 2 von O. Schneider (Juli 1894) gefunden.
Type in meiner Sammlung: Ppt. 1789.
8. Heft
90 F. Koenike:
H. stenocolpus*) n. sp.
(Fig. 23—25.)
Weibchen.
Nahe verwandt mit A. sobrinus n. sp.
Körperumriß bei Rückenansicht langeiförmig, Stirnende stark
verschmäilert.
Haut wie gewöhnlich dicht gekörnelt. Mittelaugenschild un-
mittelbar am Stirnrande liegend, größer und in den Eckfort-
sätzen kräftiger, sonst wie bei H. sobrinus; seine Länge 500 u,
Breite in den vorderen Seitenecken 425 und in der Mitte 275 u.
Augen ein wenig über den Stirnrand vorspringend. Augen-
kapsel etwas größer und kräftiger als die der Vergleichsart,
125 u lang, 90 u breit und 80 u ohne Randfortsatz hoch. Bei
Seitenansicht die Gestalt nur wenig abweichend: der Kapsel-
teil für das große Auge im Boden nicht vorgewölbt und der für
das kleine Auge minder nach hinten vorspringend und nicht wink-
lig abgesetzt; der Hinterrand fast geradlinig. Bei Ansicht von
der Kapselöffnung aus die Längsseiten, insbesondere die innere,
abweichend mehr bauchig aufgetrieben; der Kapselteil des kleinen
Auges merklich schmäler, die Kapselöffnung kleiner; deren Hinter-
rand wie bei A. crassipalpis verbreitert; die Öffnung dreieckig,
die Hinterrandsecken abgerundet. Bei Vorderansicht die Kapsel
nach unten hin sich unterschiedlich nur wenig verschmälernd.
Randfortsatz von gleicher Kürze und Gestalt.
Maxillarorgan äußerst lang und schmal, bei gleicher Breite des
Vergleichorgans (180) beträchtlich länger (350 u) ; Höhe 210u. Rüssel
etwas länger und minder breit; Länge desselben 90 u, Breite am
Grunde 110 u. Mundscheibe des gleicherweise abwärts gekrümmten
Rüssels apfelförmig, hinten 70 breit. Maxillarorgan nach hinten hin
sich stark verschmälernd, in der Gegend der zahnartig seitlich vor-
stehenden kleinen Fortsätze nur 125 u breit; in der Mitte des Hinter-
randes eine kurze flache Ausbuchtung (Fig. 23). Maxillarplatte in
Längsrichtung minder gewölbt und nicht wellig. Hinterrand der
Seitenwand gleichfalls sehr schräg und die kleinen Fortsätzenicht da-
rüber hinaus vorragend. Sichelkiefer merklich länger, dessen Grund-
glied 300 x messend; auch der Längenunterschied des Hinterendes
(von derKniespitze an gerechnet) desGrundgliedes größeı , dieStrecke
bei H. stenocolpus 295, bei H. sobrinus nur 115 u messend. Ran
stumpf, über das Vorderende der Grube nach vorn gerückt; i
der Kniegegend das Grundglied 110 u hoch.
Maxillartaster etwas länger undkräftiger als der des H. sobrinus.
Den auffallendstenUnterschied dasGrundgliedbesitzend, nämlichauf
der Außenseite unweit des Einlenkungsendes eine Querfurche; diese
den Tasterabschnitt auf bezeichneter Seite zweigliedrig erscheinen
lassend (Fig. 24). Dornborste am innern Vorderrande des vorletzten
*) orevog, schmal, xoAnos, Bucht.
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 91
Gliedes etwa von der Länge des Endgliedes. Poren der vier ersten
Glieder groß und überall gleich deutlich. Gliedlängen und -höhen
in u:
I: 2; 3. 4. 5.
Bireekseite U. . .. 65 135 75 135 35
Beugeseite. ... . 50 45 65 105 35
Guedhöhe nn. 2... 100 100 115 80 25
H. stenocolpus n. sp. 9.
23. Maxillarorgan.
24. Linke Palpe.
25. Geschlechtshof,
Hüftplattengebiet, dem überaus langgestreckten Maxillarorgan
entsprechend, mit einer ungewöhnlich langen undschmalen Maxillar-
bucht ausgestattet, daher die Artbezeichnung stenocolpus; ihre
Länge 350, Breite vorn 200, hinten 75 u. Mit den Hüftplatten des
H. dubius verglichen (Fig. 34) sich folgende Unterschiede ergebend:
Fortsatz der vorderen Plattengruppe hinter der Maxillarbucht
breiter; der rundliche Vorsprung am Außenrande der 2. Platte
8. Heft
99 - F. Koenike:
minder breit; der entsprechende Vorsprung der dritten Platte an
der Spitze verschmälert und dessen Seitenlinie geradlinig nach der
Plattenecke verlaufend; die letzte Platte an der Außenseite sowie
am Einlenkungsende des Hinterbeins ohne Vorsprung; Ausrandung
dieser Platte auf der Innenseite merklich tiefer; Zähne am Innen-
ende der 3. Platte fehlend. Borstenbesatz der Platten ganz wesent-
lich geringer. Länge des Plattengebiets 825 u. Beine mit denen
der Vergleichsart übereinstimmend.
Geschlechtshof um etwa ®/, über das letzte Hüftplattenpaar
hinausragend, länger als der des HZ. sobrinus, nämlich 290 u;
hinten 260 u breit. Hinsichtlich der Gestalt in einigen Punkten
abweichend: Klappen nach hinten zu weniger an Breite zunehmend;
die scheinbare Nebenecke auf dem Hinterende der Klappe breiter
und sich deutlicher abhebend; vorderstes Napfpaar tiefer, hin-
terstes Napfpaar minder tief in die Klappe eingelassen; eine gleich-
falls auf der Außenseite der Klappe vorhandene Chintinerweiterung
bei weitem länger und von der Klappe minder scharf abgegrenzt
(Fig. 25). Vorderster Napf 45, mittlerer 30, hintersteı 55 u im
Durchmesser. Das bei dem Weibchen angetroffene Ei kugelrund,
125 u im Durchmesser.
Auf Borkum 1 2 von O. Schneider (Juli 1894) gefunden.
Type in meiner Sammlung: Ppt. 1796.
H. toroeulus n. sp.
(Fig. 26—28.)
Weibchen.
Nahe verwandt mit H. sobrinus n. sp.
Haut wie gewöhnlich mit rundlichen Körnchen besetzt.
Mittelaugenschild größer als das des A. sobrinus, nämlich 510 u
lang, in den Seitenecken 480 und in der Mitte 285 g breit.
In der Gestalt nur vorn abweichend: mittlerer Vorderrand-
vorsprung am Grunde breiter und in die ausgezogenen vorderen
Seitenecken fast gradlinig übergehend *); die letzteren am
Grunde auffallend breit und am Vorderrande unterschiedlich
ohne Höcker. Augenkapsel bei gleicher Länge nennenswert
breiter und höher; Breite 115, Höhe 95 u. Kapselteil für
das kleine Auge bei weitem weniger nach unten und ins-
besondere nach hinten vorgewölbt; der Hinterrand unterhalb des
Randwulstes der Kapselöffnung nur schwach eingebogen (Fig.26).
Kapselöffnung hauptsächlich hinten ansehnlich breit; deren Hinter-
rand gerade; ihr äußerst kräftiger Randwulst seitwärts stark vor-
springend, daher die Artbezeichnung Zoroculus**). Randfortsatz
bei Seitenansicht von ähnlicher Form (keulige Verdickung des
*) Dem Vorderrandvorsprunge ist noch eine am Rande unregelmäßig
abschließende Chitinerweiterung vorgelagert, was vielleicht eine Einzel-
erscheinung ist und nicht als Artmerkmal betrachtet werden darf.
*#*) torus, Wulst; oculus, Auge.
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben d. Gattung Hydryphantes. 93
freien Endes minder hervortretend) und fast ebenso groß wie bei
H. crassipalpis Koen. (Fig.9); die ganze Kapsel bei bezeichneter
Ansicht, abgesehen von der minder vorspringenden. Wölbung des
Kapselbodens, im Gebiete des kleinen Auges, annähernd die
gleiche Gestalt zeigend.
Maxillarorgan merklich größer als das des H. sobrinus: Länge
360u, Breite 225, Höhe 210. Rüssel von gleicher Länge (751), doch
breiter und höher, am Grunde 135 und am Mundende 50 u breit,
am Grunde 130 und am Mundende 55 u hoch; übereinstimmend
abwärts gekrümmt. Mundscheibe apfelförmig im Umriß, hinten mit
winkligem Ausschnitt. Rand vor den Tastereinlenkungsgruben
unterschiedlich stark abgeschrägt. Von hier an bis an das Hinter-
ende der Tastereinlenkungsgruben dieselbe Breite beibehaltend; von
da an sich stark verschmälernd und in den Seitenrändern etwas
eingebogen;; Hinterrand fast gerade; die Ecken durch die zahnartig
vorspringenden kleinen Fortsätze scharf hervortretend. Maxillar-
platte in Längsrichtung minder gewölbt, ohne deutliche Wellung.
Hinterrand der Seitenwand weniger schräg, ohne vorspringenden
Zahn. Fortsatzpaar der oberen Maxillarwand verhältnismäßig
näher zusammen gerückt und kürzer. Schlundkopf nach hinten zu
stark verschmälert, den Hinterrand der Maxillarplatte bei weitem
nicht erreichend (Fig. 27).
Sichelkiefer 390 x lang, Sichelglied 125 u. Sichel kräftig;
deren Schneide fast gerade. Streckseite unterschiedlich beuge-
seitenwärts gebogen. Knie höher, minder spitz, etwa wie bei
H. dubius n. sp. (Fig. 32); das Grundglied daselbst 115, hinter
dem Sichelgliede 65 u hoch; das Hinterende vom Knie an 115 u
lang. Nur der Innenrand der Sichelkiefergrube eingebogen ; Innen-
wand derselben auffallend niedrig; auf beiden Grubenrändern
vorn ein kleiner runder Zahn als Muskelansatzstelle. Sichelkiefer-
häutchen von 1% Länge der Sichel mit fingerförmiger, lang aus-
gezogener Spitze; dessen Innenrand mit einem scharfspitzigen
Flächenvorsprung. Chitin des Grundgliedes fein- und dichtporig.
Maxillartaster etwas länger und dicker als der des H. sobrinus
n. sp., doch darin im ganzen ein wenig hinter demjenigen des H.
crassipalpis zurückbleibend. Vorletztes Glied am Außenende nur
2); so hoch wie am Grundende; letzteres etwas Krümmung auf-
weisend. Einlenkungswulst auf der Beugeseite des Grund-
gliedes höckerartig und höher als bei H. crassibalpis (Fig.
11). Bezüglich der Borstenausstattung gegenüber der Palpe
des H. sobrinus kaum ein Unterschied bemerkbar; das 2. Glied als
das meistbehaarte acht kurze und ein wenig verlängerte Borsten
an der Streckseite, das 1. und 3. Glied daselbst drei Stück auf-
weisend. Die Dornborste auf dem innern Vorderrande des vor-
letzten Gliedes dem Chitinzapfen abweichend nahe gerückt. Beim
- Grundgliede das Chitin auf der Innenseite und dessen Poren minder
deutlich als im übrigen. Gliedlängen und -höhen in u:
8. Heft
94 | F. Koenike:
1. 2. 8. 4 5
Streckseite ... .| 70 | 18 75: |: 135 7) Ce
Beugeseite. . . . .| 60 35 60 75 35
Gliedhöhe . . . . .| 100 | 120 | 115 75 25
Hüftplattengebiet 855 u lang. Chitinfortsatz am Innenende der
1. Plattengruppe breiter als bei A. dubius (Fig. 34); hintere Ecke
desselben stumpf rückwärts ausgezogen. Der rundliche Vorsprung
am Außenende der 2. Platte abweichend sich nur über die halbe
Strecke ausdehnend; der der 3. Platte kleiner und flacher; der der
letzten Platte an der Außenseite sowie derjenige an der Einlenkungs-
Fig.27
H. toroculus n. sp. 9.
26. Linke Augenkapsel. 27. Maxillarorgan. 28. Geschlechtshof.
stelle des Hinterbeines unterschiedlich nur andeutungsweise vor-
handen. Ausrandung auf der Innenseite der letzteren tiefer und
über %, der Plattenseite sich erstreckend; Innenende der Platte
ziemlich breit. Die zahnartigen Vorsprünge am Innenende der
3. Platte fehlend. Borstenbesatz der Platten minder reich.
Beine kräftiger als die des H.sobrinus, das 2. Vorderbeinglied
120, das Hinterbeingrundglied 160u stark. Dornen an den Glied-
enden nicht spitz, doch minder stumpf als die der Vergleichsart.
Geschlechtsfeld 285 u lang und 260 u breit. Klappe im ganzen
nur mäßig breit, hinter dem 1. Napfe 60 u; nur hinten stärker
verbreitert und zwar durch die ein- und rückwärts ausgezogene
hintere Innenecke; dadurch der Innenrand in der Gegend des
mittleren Napfes stark ausgebuchtet erscheinend, erheblich mehr
als bei A. sobrinus; Klappenaußenseite hingegen bei weitem weniger
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben d. Gattung Hydryphantes. 95
ausgerandet. Innenrand des unterschiedlich größeren Durchbruchs
für den letzten Napf über den Außenrand vorspringend. Durch
einen umfangreichen, rundlichen Chitinvorsprung des Außenrandes
der Klappen an das Geschlechtsfeld der Vergleichsart erinnernd
(Fig. 22). Klappeninnenrand mit einem reichen Haarbesatz; dieser
sich am Innenrande bis nahezu an denhintersten Napf fortsetzend.
Klappendurchbruch für den letzten Napf sich weit über diesen
hinaus bis an den äußern Klappenrand erstreckend. Vorderster
Napf 45, mittlerer 40, hinterster 50 und 55 u im Durchmesser; bei
letzterem der vorderste Teil des Chitinrandes unterschiedlich durch
die Klappe verdeckt.
Auf Borkum durch ©. Schneider (Juli) 1 2 gefunden.
Type in meiner Sammlung: Ppt. 1790.
H. secoculus*) n. sp.
(Fig. 29, 30.)
Männchen.
Ein Zwischenglied von H. sobrinus und H. toroculus.
Körperumriß bei Rückenansicht eiförmig, Stirnende nur wenig
verschmälert.
Haut außer der üblichen Körnelung noch dicht angeordnete
Porenreihen aufweisend. Mittelaugenschild größer als das der
beiden genannten Arten: Länge 540 u, Breite in den vorderen
Seitenecken 475, in der Mitte 320 u. Vorsprung am mittleren
Vorderrande länger als der der Vergleichsart, ohne Chitinerweiterung
an der Spitze, in der Form etwa dem des H. sobrinus entsprechend,
am Grunde nämlich minder breit als bei H. toroculus. Vordere
Seitenecken ganz wesentlich breiter, abweichend von demjenigen
jener Art am Vorderrande derselben je ein deutlicher Vorsprung.
Die hinteren Fortsätze in Gestalt und Größe etwa denen des H.
crassipalpis (Koenike 1914, Fig. 3) entsprechend.
Augenkapsel in Seitenansicht derjenigen des H. sobrinus am
meisten ähnelnd (Fig. 29) ; abweichend der bedeutend höhere Rand-
wulst der Kapselöffnung, der minder bauchig aufgetriebene Kapsel-
boden im Gebiete desgroßen Auges und der längere, keulig verdickte
und auffallend stark nach hinten neigende Randfortsatz. Von der
Kapselöffnung aus gesehen, im Vergleich mit der Augenkapsel des
H. toroculus (Fig.26), sich folgende Unterschiede ergebend:: Kapsel-
teil des kleinen Auges schmäler und dessen Außenrand verkürzt;
in der Mitte des Hinterrandes für die kleine Linse wie bei H. crassı-
palpis (Fig.8) eine kleine Vorwölbung vorhanden; Randwulst hinten
erheblich breiter und seitlich minder vorragend. Kapselöffnung
hinten wesentlich schmäler; Randfortsatz im Umriß eiförmig. Bei
Vorderansicht derKapselteil des großen Auges auf der Innenseite deut-
lich abgesetzt, unmittelbar oberhalb desselben die Kapselwandstark
bauchig aufgetrieben; Randwulst der Öffnung unterhalb des Rand-
*) secus, anders; oculus, Auge.
8. Heft
96 \ F. Koenike:
fortsatzes von unten her flach eingebuchtet; Randfortsatz ohne
keulige Verdickung. Länge der Augenkapsel 125 u, Breite 100 0%
Höhe ohne Randfortsatz 125 u
Maxillarorgan gegenüber Bent des H. toroculus einige
Unterschiede darbietend: bei Seitenansicht der Hinterrand der
Seitenwand minder schräg; bei Ansicht von oben (Fig. 27) das
Mundende des Rüssels etwas schmäler; Tastereinlenkungsgruben
schmäler und wesentlich länger; Schlundloch größer und hinten
breiter; das ebenso starke Fortsatzpaar der obern Maxillarwand
weiter nach hinten gerückt; überstehender Teil der Maxillarplatte
kürzer; deren Ecken flacher abgerundet; die beiden zahnartigen;
kleinen Fortsätze geringer an Größe und weiter nach vorn gerückt.
Maxillarorgan 325 u lang, 215 x breit und 200 u hoch; Rüssel am
Grunde 120 u breit und 125 u hoch, am Mundende 40 u breit und
65 u hoch; Mundscheibe apfelförmig, hinten 70 u breit.
Sichelkiefer mit demjenigen des H. toroculus verglichen,
nur wenige Unterschiede zeigend: Beugeseite des Grundgliedes
vor dem Knie‘ weniger ausgerandet; Knie spitzer; vorn auf
dem innern Grubenrande ein kleiner Zahn, auf dem äußern
ein breiter runder Vorsprung als Muskelansatzstelle; Sichel-
kieferhäutchen gleichfalls fingerförmig ausgezogen, doch dessen
Vorsprung auf der Innenseite am Grunde wesentlich kleiner,
Sichelkieferlänge 375 u, Hinterende von der Kniespitze an 140 u
lang; in der Kniegegend 110 x» und hinter dem Sichelgliede 65 &
hoch; Sichelgliedlänge 120 u. Maxillartaster nach Länge und Dicke
fast völlig mit dem des H. foroculus übereinstimmend. Einlenkungs-
wulst auf der Beugeseite des Grundgliedes breiter, unterschiedlich
abgeflacht, der auf der Streckseite merklich weniger entwickelt.
Dornborste auf dem innern Vorderrande des vorletzten Taster-
abschnittes dem Chitinzapfen ebenfalls sehr nahe gerückt ; Borsten-
besatz des 3. Gliedes reicher, 15 Borsten tragend, ein Dutzend an
der Streckseite, drei auf der Außenseite; Grundglied mit zwei
Streckenseitendornen. Gliedlängen und -höhen in u:
t: 9. 3. u
Streckseite ....| 6 | 125.12 70 135 35
Beugeseitei 1 Yarnı. 50 325) 65 80 30
Gledheter Se | 115 | 115° I, 80. omas
Hüftplattengebiet demjenigen des A. toroculus am ähnlichsten,
auch die gleiche Länge aufweisend. Vorliegende Unterschiede:
Chitinfortsatz am Innenende der 1. Plattengruppe in der hinteren
Ecke spitz rückwärts ausgezogen; der runde Vorsprung am Außen-
ende der 2. Platte ein wenig von der Ecke abgerückt und minder
breit; Ausrandung auf der Innenseite der letzten Platte kürzer und
flacher.
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 97
Beine fast von gleicher Stärke derjenigen des H. toroculus,
das Hinterbein im Grundgliede um ein geringes schwächer, dessen
Höhe 150 u. Beinlängen vom Vorder- bis zum Hinterbein: 1155,
1500, 1440, 1950 x. Dornen an den Gliedenden abweichend von
denen der beiden nächstverwandten Arten spitz. Fußkrallen
nach Größe und Stärke kaum merklich verschieden; wie in der
Regel ohne Nebenzinke.
H. secoculus n. sp. d.
29. Linke Augenkapsel. 30. Geschlechtshof.
Geschlechtshof in der Gestalt von dem der Vergleichsarten
erheblich abweichend, dem des H. crassipalpis 3 (Fig. 12) am
ähnlichsten; damit übereinstimmend in der flachen Ausbuch-
tung der äußeren Längsseiten der Klappen und in der schein-
baren Nebenecke am Hinterende derselben (Fig. 30); davon ab-
weichend durch eine größere Klappenbreite. Hinter dem vor-
dersten Napfe die Klappe 75, vor dem hintersten 135 u.
breit. Geschlechtshoflänge 285 u. Haarbesatz des Klappen-
innenrandes keine Besonderheiten aufweisend. Der im übrigen
porenlose Rand unweit des Vorderendes einige Poren zei-
gend; diese erheblich größer als die eigentlichen Klappenporen.
Klappendurchbruch für den letzten Napf von gewöhnlicher Größe.
Vorderster Napf 45, mittlerer 40, hinterster 60 u. Penisgerüst
350 u lang. Das große, zangenförmige Ästepaar kräftiger als das
des H. dispar (Schaub, Taf. VI, Fig. 1ck), bei Ansicht von oben
spitz, bei Seitenansicht stumpf endigend. Chitinzapfen am freien
Ende des Bulbus ungewöhnlich lang (25 u). Die dem Bulbus auf-
sitzende Chitinplatte einen am Grunde stark gebogenen Fortsatz
entsendend; dieser mit mehreren kurzen Seitenästen ausgestattet
und sich bis an das Grundende des Penisgerüstes erstreckend.
Chitinhof der Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans um kaum
mehr als 4, Länge des Geschlechtshofes von diesem entfernt;
derselbe verkehrteiförmig und groß, 75 u lang und 60 u breit; nahe
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 8& 7 8. Heft
98 F. Koenike: 3
dem verschmälerten Hinterende die 25 u lange Spaltöffnung; der
für dieselbe bestimmte Chitindurchbruch eiförmig. |
Auf Borkum von O. Schneider (Juli 1894) 1 $ gefunden.
Type in meiner Sammlung: Ppt. 1797.
H. dubius n. sp.
(Fig. 31—34.)
Hydryphantes dispar Schneider 1898, S. 155.
Männchen.
Nahe verwandt mit H. dispar (Schaub).
Haut wie bei H. ruber (de Geer) dicht gekörnelt. Poren
zwischen der Körnelung nicht sicher erkennbar. Mittelaugenschild
durch nichts von demjenigen des H. dispar unterschieden (Schaub
1888, Taf. II, Fig. 7).
Augenkapsel 110 u lang, 80 u breit, 75 u hoch. Kapselteil des
kleinen Auges in umfangreicher Weise nach hinten vorgewölbt; in-
folgedessen der Kapselhinterrand merklich abgeschrägt. Von der
Öffnung aus gesehen, die Kapsel hinten schräg (von innen aus in der
Richtung nach außen) und breit abgerundet und sehr viel breiter
als vorn. Öffnung groß und annähernd von gleichem Umriß wie
die Kapsel; Hinterrand indes abweichend gerade. Bei Vorder-
ansicht die Kapsel auf der Innenseite kurzwellig (2 Wellenberge) ;
der obere Wellenberg stark bauchig. Randfortsatz auffallend lang,
mäßig stark, geringfügig nach hinten gebogen. Vorn am Grunde
des Fortsatzes eine vorspringende Muskelansatzstelle (Fig. 31).
Maxillarorgan 290 u lang, 170 u. breit, am Grunde der großen
Fortsätze185uhoch. Rüssel 85 u lang, abwärts gekrümmt, kräftig,
am Grunde 125 u hoch und an der Spitze 60 u breit. Mundscheibe
apfelförmig im Umriß, groß, 75 u breit und 60 u lang. Hinterende
des Maxillarorgans kaum schmäler als das Vorderende der Palpen-
einlenkungsgruben, in der Mitte ausgerandet, an den abgerundeten
Ecken je ein kleiner zahnartiger Fortsatz schräg nach hinten vor-
springend. Maxillarplatte in Längsrichtung wenig gewölbt ; eine Rüs-
sellänge vom Hinterrande entfernt zwei ungleiche Querfalten; diese
bei Seitenansicht als Zähne erscheinend. Hinterrand der Seiten-
wand steil, doch weniger als bei H. frici (Thon, Taf. I, Fig. 12) und
abweichend S-förmig gebogen; der kleine Fortsatz an gleicher
Stelle zahnartig am Hinterrande vorspringend. Die großen Fort-
sätze infolge des steilen Hinterrandes der Seitenwand trotz ihrer
Kürze (kaum von halber Rüssellänge) den Hinterrand des Organs
erreichend;; von oben gesehen, kräftig, mit breit gerundeter Spitze.
Schlundloch merklich schmäler (30 u breit) als bei H. bucculentus
n. sp. (Fig. 36).
Sichelkiefer 400 u, Sichelglied 115 w lang. Sichel, ab-
gesehen von einer Krümmung am Grunde, fast gerade, im ganzen
von geringer Breite; Sichelgliedsohle keulig verdickt. Knie des
Grundgliedes stark vortretend und ziemlich spitz; Grundglied
daselbst 125, unmittelbar hinter dem Sichelgliede 65 u hoch,
Über wenig bekannte u, neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 99
Streckseite vor der Grube eine deutliche Einsattelung aufweisend.
Sichelkieferhäutchen zweiteilig, der äußere Teil sehr schmal und
spitz, abwärts gekrümmt, der innere breit und gegen die Sichel
gekrümmt.
Maxillartaster kurz und gedrungen. Vorletztes Glied nahezu
gerade. Grundglied auf der Beugeseite mit einem kräftigen
Einlenkungswulst ausgestattet; auf der Streckseite vier Dorn-
borsten tragend. Der nächste, der am reichsten ausgestattete
Tasterabschnitt, auf der Innenseite am Vorderrande nahe der
Streckseite eine Gruppe teilweise kräftiger und gefiederter Borsten
aufweisend. Beim vorletzten Glied außer der üblichen Borste am
mittleren Vorderrande der Innenseite noch eine solche auf gleicher
Seite nahe der Beugeseite erwähnenswert (Fig. 33). Palpenchitin
kräftig, deutlich großporig; beim Grundgliede auf der ganzen Innen-
seite und beim 2. Tasterabschnitte daselbst in der hinteren Hälfte
eine kräftige Chitinbildung und große Poren fehlend. Gliedlängen
und -höhen in u:
1. 9. 3. 4 5
Streckseite . . . || 60 135 | 75 170 30
Beuseseite „ ..\.,. +] ' 58 40 65 105 30
Eirdlche..,;.. 95 95 | 120 75 25
Hüftplattengebiet 675 u. lang, 900 u breit. In der Gestalt mit
demjenigen des H. octoborus (Koenike 1909, Fig. 28c) verglichen,
einige bemerkenswerte Abweichungen vorkommend:* Fortsatz am
Innenende der zwei ersten Plattengruppen schmäler; Vorsprung
am Außenende der drei vorderen Plattenpaare mehr gerundet,
breiter und stärker vorspringend; an der Außenseite der letzten
Platte unterschiedlich ein kräftiger Vorsprung; Ausrandung auf
der Innenseite dieser Platte flacher ; vordere Innenecke der 3. Platte
zahnartig nach vorn, die hintere Innenecke derselben ebenso
seitlich vorspringend; Plattenhaare meist länger. Beineinlenkungs-
rand der Hinterplatte 140 u breit; äußere Eck: desselben in
starkem Maße rundlich vorspringend (Fig. 34)*).
Beine von gleicher Stärke derjenigen des H. sobrinus n. sp.
Borstenbesatz reich; Dornen an den Gliedenden minder stark als
Schaub (Taf. II, Fig. 9) darstellt und schlanker zugespitzt; die
Schwertborsten meist deutlich gefiedert, die Säbelborsten un-
gefiedert.
Geschlechtshof 275 u lang und 225 „u breit. Klappe auf
der Außenseite ausgerandet, fast gerade; die vordere Außen-
*) Ein Vergleich des Hüftplattengebiets des H. dubius mit dem. des
H. dispar (Schaub, Taf. I, Fig. 2) ergibt zwar mehrere Unterschiede, aber
Schaub’s Zeichnung scheint auf Genauigkeit keinen Anspruch machen zu
können.
de 8. Heft
100 F. Koenike:
ecke derselben breit ausgezogen, die innere zurücktretend und
abgerundet; dadurch der erste Napf schräg nach innen ge-
richtet. Klappeninnenrand im Gebiete des mittleren Napfes
H. dubius Koen. n. sp. &.
31. Rechte Augenkapsel. 32. Sichelkiefer. 33. Rechte Palpe. 34. Rechts-
seitiges Hüftplattengebiet.
flach eingebogen, zwischen Napf und Innenecke kurzwellig und
nahe beim Napfe eingekerbt. Mittleres und letztes Napfpaar in
der Lage mit denen des H. dispar 3 (Schaub, Taf. II, Fig. 5)
übereinstimmend, der Endnapf indes unterschiedlich tiefer in die
Klappe eingelassen. Vorderster Napf 50, mittlerer 40, hinterster
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 101
55 u groß. Borstenbesatz der Klappe minder reich und lang.
Penisgerüst 310 u lang, im ganzen eine gedrungene Gestalt auf-
weisend. Die beiden größten, seitlich abstehenden Astepaare ver-
hältnismäßig weit auseinander gerückt, in den Spitzen 210 u von-
einander entfernt. Mit demjenigen des H. octoporus $ (Koenike,
1904, Fig. 48) verglichen, nur wenige Unterschiede aufweisend:
das am Grunde des größten Ästepaars befindliche Chitingebilde
(ck?) in seinem freien Ende von fußartiger Gestalt; das Chitinstück
ps? in den Fortsätzen länger und abweichend gerade; der Zapfen
am freien Ende des Bulbus erheblich dicker.
Auf Borkum von Prof. ©. Schneider (Mai 1896) 1 S gefunden.
Type in meiner Sammlung: Ppt. 1526.
H. dubius und die dieser Art nahestehenden Formen wurden
früher von mir (Koenike, 1904, p. 51) irrtümlich auf H. dispar
(Schaub) bezogen. Die Kennzeichnung dieser Art in Wort und
Bild in der in anatomischer Hinsicht anerkannt ausgezeichneten
Schaub’schen Abhandlung ist so dürftig, daß es mir bis jetzt nicht
gelang, mir eine genaue Vorstellung von der fraglichen Art zu
machen. Die Sache wurde nicht erleichtert, sondern im Gegenteil
noch erschwert durch drei mikroskopische Dauerpräparate der
Art aus v. Schaub’s Sammlung, die ich von dem Wiener Forscher
zu dessen Lebzeiten für meine Sammlung erhielt. Die bezüglichen
Präparate enthalten nur wenige Körperteile von 2 3S und 1 9,
mit denen sich die Schaub’schen Bilder nicht zweifellos in Einklang
bringen lassen. Ich habe vielmehr Grund anzunehmen, daß das
mir überlassene @ eine von H. dishar verschiedene Art darstellt.
H. dubius ist unter den Borkumer Arten die dem H. dispar
nächststehende, welch beide Formen sich aber in mehreren Punkten
voneinander unterscheiden. Wenn Schaub’s Fig. 1 und 2 auf
Taf. I das Maxillarorgan genau darstellen, so ist dasselbe bei A.
dubius in Längsrichtung auf der Unterseite minder gewölbt und
besitzt daselbst unterschiedlich zwei Querfalten. Auffallende
Unterschiede ergibt ein Vergleich der Sichelkiefer: die Sichel des
Vordergliedes zeigt bei meiner Art keine Knickung; das Knie des
Grundgliedes springt weit stärker und spitzer vor; das Sichel-
kieferhäutchen ist zweiteilig und erheblich größer (Schaub, Taf. II,
Fig. 4. Koenike, diese Schrift Fig. 32). Der Maxillartaster der
Schaub’schen Art bleibt hinsichtlich der Stärke hinter demjenigen
meiner Art ganz wesentlich zurück; die Borsten des 2. und 3. Gliedes
sind größtenteils länger, und es mangelt ihnen am Grundgliede
der Einlenkungswulst (Schaub, Taf. II, Fig. 8. Koenike, diese
Schrift Fig. 33). Genauigkeit in der Darstellung des Hüftplatten-
gebiets in Schaub’s Fig. 2 auf Taf. I vorausgesetzt, ergibt ein
Vergleich mit meinen bezüglichen Angaben eine Reihe beachtens-
werter Abweichungen. Ebenso stellten sich auch mehrere Unter-
schiede in betreff des Geschlechtshofes heraus: die Geschlechts-
klappe des H. dispar weist auf beiden Längsseiten eine lange Aus-
$. Heft
102 F. Koenike:
buchtung auf, während die Klappe des H. dubius eine fast gerade
Außenseite und nur eine kurze, sehr flache Ausrandung im Gebiete
des mittleren Napfes hat; ferner ist bei jener Art die Klappe vorn
abweichend schmäler, ihre Innenecke daselbst nicht abgerundet
und die Außenecke nicht ausgezogen; der vorderste Napf zeigt
keine Richtung nach innen, sondern geradeaus nach vorn, und der
hinterste Napf ist minder tief in die Klappe eingelassen; auch
erweist sich der Haarbesatz als reicher und länger. Die letzteren
Unterschiede fallen um so mehr ins Gewicht, als der entsprechende
von Schaub gezeichnete Geschlechtshof gleichfalls einem g angehört.
H. buceulentus n. sp.
(Fig. 35—37.)
Hydryphantes dispar Schneider 1898, S. 159.
\7 Männchen.
Nahe verwandt mit H. dubius.
Haut wie gewöhnlich gekörnelt. Mittelaugenschild einschließ-
lich der Fortsätze 450 u lang, in der Mitte 215, in den vorderen
Seitenecken 380 u breit. In der Gestalt bis auf einige geringe Ab-
weichungen mit demjenigen des H. dispar (Schaub, Taf. II, Fig. 7)
übereinstimmend: der Vorderrandvorsprung spitz endigend; die
ausgezogenen Seitenecken bei Gleichheit in der Form verhältnis-
mäßig kürzer; die Seitenränder zwischen den vorderen und
hinteren Eckfortsätzen gerade; die hinteren Eckfortsätze ver-
hältnismäßig schwächer und kürzer; deren Länge 175 u; Mittel-
auge weiter nach hinten gerückt.
Augenkapsel 125 u lang, 95 u. breit und ohne Fortsatz 75 u hoch.
Bei Seitenansicht in- der Gestalt auffallend an die des H. dubius
erinnernd, doch die Ausbauchung des Kapselbodens für das große
Auge weniger umfangreich, die des kleinen Auges sich nicht so
weit nach hinten erstreckend, der Hinterrand infolgedessen minder
schräg, der Randfortsatz kürzer und stärker nach hinten gekrümmt
(Fig. 35 und 31). Bei Ansicht von der Kapselöffnung aus das
Hinterende sich als schmäler und entgegengesetzt abgeschrägt
erweisend. Kapselöffnung gleichfalls groß, das Vorderende unter-
schiedlich spitz, der Hinterrand lang und gerade, mit der Breiten-
achse gleichlaufend. Von vorn gesehen, die Ausbauchung für das
große Auge gleichfalls abweichend stärker vorspringend; Außenseite
der Kapsel flachwellig. |
Maxillarorgan 300 u lang, 200 u breit und am Grunde
der großen Fortsätze 215 u hoch.- Rüssel 80 u lang, am
Grunde 125 u breit und 135 u hoch; Seitenwände des Rüssels
wulstig über die geraden Seitenränder der untern Rüsselwandung
vorspringend, dadurch der Rüssel ein besonders massiges Aussehen
erhaltend (Fig. 36). Mundscheibe apfelförmig, groß, 80 u breit und
60 » hoch. Hinterrand der Maxillarplatte in der Mitte flach ein-
gebogen; an den abgerundeten Ecken je ein winziger Zahn (kleiner
Fortsatz); dieser bei Seitenansicht des Maxillarorgans an dem
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 103
S-förmig gebogenen, steil aufsteigenden Seitenrande an gleicher
Stelle wie bei H. dubius erscheinend. Auf der Maxillarplatte meh-
rere querverlaufende Falten ; dadurch der untere Rand des Maxillar-
organs bei Seitenansicht bis an den Rüsselgrund höckerig erschei-
nend. Die großen Fortsätze sehr breit. Schlundloch besonders
groß, 45 u lang, 50 u breit. Palpeneinlenkungszapfen dünn. Maxillar-
organ mit demjenigen des A. dubius verglichen, mehrere meist
auffallende Unterschiede aufweisend: im Bau erheblich gedrungener;
H. bucculentus Koen. n. sp. d.
35. Rechte Augenkapsel,
36. Maxillarorgan.
37. Geschlechtshof.
dies insbesondere beim Rüssel der Fall; letzterer durch den Seiten-
wulst auffallend unterschieden; Schlundloch bedeutend breiter;
Tastereinlenkungszapfen kleiner. Sichelkiefer 350, Sichelglied
110 u lang, Grundglied in der Kniegegend 110 x hoch. Abgesehen
von der geringern Größe, kaum ein erwähnenswerter Unterschied
von dem Sichelkiefer der Vergleichsart bemerkbar (Fig. 32).
Maxillartaster gedrungen, doch im 3. und 4. Gliede schwächer
als derjenige des H. dubius; in dieser Hinsicht mit dem des AH. calı-
cifer Koen. (Fig. 3) übereinstimmend. Grundglied am Innenende
auf der Streck- und Beugeseite merklich erweitert; daselbst wulst-
8. Heft
104 F. Koenike:
artig vorspringend; auf der Streckseite drei Dornborsten tragend.
2. Glied an der Streckseite und nahe derselben Borsten in gleicher
Anzahl wie bei H. dubius; dieselben kürzer und schwächer. 3.Glied
mit zwei Borsten. Palpenchitin deutlich porig, auch das der beiden
Grundglieder auf der Innenseite; darin ein Unterschied gegenüber
H. dubius vorliegend. Gliedlängen und -höhen in u:
1 9. 3. 4. 5.
Streckseite . » » „|| 60 125 80. 1150 35
Beugeseite, „ » + +| 50 40 60 95 35
Gliedhöhe , ; 2.4 so 95 95 65 25
Hüftplattengebiet 720 » lang. In der Gestalt im großen und
ganzen mit demjenigen des H.dubius (Fig.34) übereinstimmend, im
einzelnen einige Abweichungen vorliegend: 4. Platte ohne einen
deutlichen Vorsprung in der Mitte der Außenseite; Ausbuchtung auf
der Innenseite derselben noch geringer; Beineinlenkungsrand dieser
Platte schmäler (120 u breit) ; statt des zahnartigen Vorsprungs auf
der Innenseite der 3. und 4. Platte ein großer, dreieckiger Flächen-
vorsprung mit verdicktem Rande; innere Vorderecke der 3. Platte
ohne Zahnvorsprung; Grundlinie des rundlichen Vorsprungs an
der Außenseite der 2. Platte nur halb so lang wie der Plattenrand;
Haarbesatz der Platten minder reich: Haare in der Hauptsache
nur an den Außenrändern und unweit derselben vorhanden.
Beine etwas dünner als die der Vergleichsart, das 2. Vorder-
beinglied beispielsweise 95, das Hinterbeingrundglied 120 u hoch.
Schwimmborstenbesatz der beiden letzten Beinpaare reicher als
bei H. dispar (Schaub, Taf. II, Fig. 9), das 3. Glied z. B. beim
Hinterbein acht, beim vorhergehenden sechs Stück aufweisend;
Dornborstenbesatz im ganzen wesentlich geringer als bei Schaubs
Zeichnung, der der Beugeseite wesentlich kürzer, der der Streckseite
beim 3. und 4. Gliede merklich länger; die gliedlangen Borsten am
Außenende des 5. Beinabschnittes fehlend; Dornen der Gliedenden
übereinstimmend lang zugespitzt, doch geringer an Zahl. Krallen
der zwei letzten Beinpaare auf der Außenseite eine haarfeine,
anliegende Nebenzinke deutlich zeigend. Beinlängen vom Vorder-
bis zum Hinterbein: 975, 1200, 1200, 1575 x.
Geschlechtshof 270 u lang und 250 u breit. Klappen auf der
Außenseite tief ausgerandet; in der Ausrandung langgestreckte,
flachrundliche Vorsprünge; im Bereiche der Ausrandung die Klappe
in umfangreicher Weise eingedrückt, nach innen in beträchtlicher
Wölbung vorspringend. Klappeninnenrand im Gebiete des mitt-
leren Napfes ein wenig eingebogen; derselbe hinten eine scheinbare
Nebenecke zeigend; ihre Form aus Fig. 37 ersichtlich. Durch die-
selbe neben dem Außenrandsmerkmal 4. bucculentus aufs deut-
lichste von H. dubius unterschieden. Innen- und Hinterrand bis
zum Napfe mit langen und kurzen Haaren in gemischter Reihen-
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 105
folge besetzt, auf den abgerundeten vorderen Innenecken der Klappe
5—6 kurze Härchen befindlich. Geschlechtsnäpfe der beiden
Vergleichsmännchen in der Größe keinen Unterschied darbietend:
vorderster Napf 50, mittlerer 40, hinterster 55 u groß. Penisgerüst
375 u. lang, auffallend schmal und lang gestreckt, die beiden großen
Astepaare verhältnismäßig weit auseinander gerückt, in den Spitzen
250 u. voneinander entfernt. Das fußförmige Chitinstück des H.
dubius $ am Grunde des größten Ästepaars hin eine langgestreckte
Stäbchenform zeigend. Zapfen am freien Ende des Bulbus besonders
in Seitenansicht wesentlich dünner.
Auf Juist von O. Leege (1. 5. 1895) 1 $ aufgefunden.
Type in meiner Sammlung: Ppt. 1788.
H. erassirostris n. sp.
(Fig. 383—40.)
Weibchen.
Nahe verwandt mit H. dispar (Schaub).
Körper 1740. lang und in der Einlenkungsgegend des Hinter-
beinpaares 1270 u breit. Körperumriß bei Bauchansicht länglich-
rund (elliptisch), an den beiden Enden deutlich ausgezogen.
Haut wie bei A. crassipalpis gekörnelt, doch die Körnelung im
ganzen minder kräftig; zwischen der Körnelung bei starker Ver-
größerung eine dichte Porosität wahrnehmbar. Mittelaugenschild
im allgemeinen wie bei H. dispar (Schaub, Taf. II, Fig. 7), doch
die vorderen Seitenecken breiter, der rundliche Vorsprung am
Vorderrande ein wenig kürzer und am Grunde breiter und das
Knie der in der Länge nicht abweichenden hinteren Eckfortsätze
stärker vorspringend. Schild einschließlich des Vorderrandvor-
sprungs und der hinteren Fortsätze 400 u. lang, in den vorderen
Seitenecken 460 u breit.
Augen deutlich über den Körperrand vorragend. Augenkapsel
110 u lang, 80 u breit, ohne Randfortsatz 85 u hoch; deren
Hinterrand nahe dem Boden (Kapselteil des kleinen Auges) kräftig _
vorgewölbt ; Kapselhinterrand bei Seitenansicht infolgedessen stark
abgeschrägt. Kapselteil des großen Auges im Boden breit vor-
tretend und abgeplattet (Fig. 38). Bei Ansicht von oben (von der
Kapselöffnung aus) der Kapselteil des kleinen Auges im Hinter-
rande breit abgeschrägt; Kapselöffnung klein; Hinterrand der-
selben schräg und gerade. Randfortsatz kräftig, in der Richtung
nach der äußern Kapselwand und nach hinten gekrümmt. Linsen
merklich kleiner als bei H. dispar (Schaub, Taf. V, Fig. 11z);
deren Stiel gleicherweise rückwärts gebogen. Kapselchitin groß-
porig. |
Maxillarorgan 290 u. lang, 195 u breit, 200 u hoch. Rüssel
90 u lang und von ansehnlicher Breite, am Grunde 125 u. Mund-
scheibe eine querliegende Ellipse bildend, sehr groß, 80 u lang und
65 u breit; Rüssel stumpfwinklig abwärts gekrümmt, daher die
Mundscheibe bei Bauchansicht der Milbe deutlich sichtbar. Un-
8. Heft
106 F. Koenike:
weit des Hinterendes des Maxillarorgans eine quer über die
Maxillarplatte verlaufende Falte, bei Seitenansicht als Höcker
oder Zahn zur Anschauung kommend. Hinterrand der Seiten-
wandung steil, oben in einem kurzen, kräftig nach hinten gerich-
teten Fortsatz endigend; die beiden kleinen Fortsätze verküm-
mert, nur in winzigen Zähnen bestehend, tiefer sitzend und kleiner
als beispielsweise bei 7. hellichi (Thon, Taf. I, Fig. 11). Schlund-
loch groß. verkehrteiförmig, an den Seiten mit flachem Eindruck.
Schlundkopf vorn von beträchtlicher Breite, nach hinten zu all-
mählich abnehmend (Fig. 39).
H. crassirostris n. Sp. 9.
38. Linke Augenkapsel. 39. Maxillarorgan. 40. Geschlechtshof.
Sichelkiefer 400 u. lang. Das 110 u lange Sichelglied ebenso in
eine lange scharfe Spitze auslaufend wie dasjenige des H. dispar
(Schaub, Taf. II. Fig. 4), doch die Sichel abweichend ohne
Knickung in der Mitte, sondern im ganzen fast gerade. Knie des
Grundgliedes merklich schärfer ausgezogen; daselbst das Glied
eine Höhe von 120 u erreichend. Sichelkieferhäutchen kürzer,
dreieckig im Umriß, Innenseite desselben unterschiedlich ohne
vorspringende Spitze. Chitin des Grundgliedes dicht- und feinporig.
Maxillartaster ganz wesentlich schwächer als der des H.
crassibalbis, nach Form und Stärke kaum nennenswert von dem-
jenigen des H. dispar unterschieden (Schaub, Taf. II, Fig. 8);
Grundglied etwas kürzer und kräftiger, insbesondere am Ein-
lenkungsende; hier nämlich auf der Beugeseite ein vorspringender
Wulst. Gliedlängen und -höhen in x:
1. 9, 3. 2.
Streckseite . . . | 35 0 | 40 | 85 20
Beugeseite . s 20 2120 35 50 20
Gliedhöhe . . . . R| 50 55 55 | 35 12
Über wenig bekannte u. neue Wassermilben der Gatt. Hydryphantes. 107
Hüftplattengebiet etwa °/,; Länge des Maxillarorgans vom
Stirnrande des Körpers entfernt, seitlich den Körperrand auch bei
weitem nicht erreichend. Maxillarbucht hinten ebenso weit wie
vorn; die hinteren Fortsätze der zwei vorderen Plattengruppen
einen einer Geschlechtsnapfbreite gleichkommenden, gegenseitigen
Abstand aufweisend. Plattengebiet 680 u lang, in dem letzten
Plattenpaar 950 u breit. Größenunterschied zwischen der 3. und
4. Platte geringer als bei H.dispar (Schaub, Taf.I, Fig.2). Borsten-
besatz der Platten wie bei dieser Art.
Beine wesentlich dünner als bei A. crassipalpis, das 2. Vorder-
beinglied am Außenende 95, das Grundglied des Hinterbeins 120 u
stark. 4. und 5. Glied des letzteren gleich lang (400 u). Bein-
längen vom Vorder- bis zum Hinterbein: 900, 1200, 1275, 1725 u.
Schwimmhaarbesatz mindestens ebenso reich wie bei HA. dispar,
doch Dornen in weit geringerer Zahl vorhanden; dem 5. Bein-
abschnitt des 3. Gliedmaßenpaares gliedlange, starke Borsten feh-
lend (Schaub, Taf. II, Fig. 9). Dornen der Gliedenden wie die der
Vergleichsart lang zugespitzt.
Geschlechtshof 240 u lang, 225 u breit. Klappen nach hinten
zu nur wenig an Breite gewinnend, vorn außen den Napf weitgehend
umgreifend; ihr Außenrand nur flach eingebogen. Klappenchitin
meist feinporig; große Poren vorn von der Mitte aus sich außen um
den vorderen Napf herum erstreckend. Innerer Klappenrand vorn
mit einer Reihe sehr kurzer, steifer Krummborsten, von der Mitte
aus nach hinten hin bis etwa dem Vorderrande des hintersten
Napfpaares gegenüber mit feinen langen Haaren besetzt; die vor-
springende hintere Innenecke ohne Randborsten (Fig. 40). Vor-
derster Napf 45, mittlerer 40, hinterster 55 u groß. Zahlreiche bei
dem ® angetroffene Eier kugelrund, bis 110 u im Durchmesser,
Ausfuhröffnung des Exkretionsorgans um die Länge des Ge-
schlechtshofes von diesem entfernt; ihr Abstand vom Hinterrande
des Körpers mehr als doppelt so groß. Die 35 u lange Spaltöffnung
von einem schmalen, großporig durchbrochenen Chitinringe um-
geben; dieser am Vorderende einen kleinen zapfenartigen Fort-
satz aussendend; ohne diesen der Hof 55 u lang und 50 u breit.
In Ostfriesland, Sandwater bei Simonswolde, 12 km südlich
von Aurich im Meedengebiet, von O. Leege (22. 7. 1910) 1 2 ge-
funden.
Typen in meiner Sammlung: Ppt. 1362.
Schriften.
Koenike, F.
1904. Hydrachniden aus der nordwestdeutschen Fauna. Abh.
Nat. Ver. Bremen, Bd. VIII, S. 14—68. Mit 1 Taf. u.
34 Textfig.
1909. Acarina, Milben. Brauer, Die Süßwasserfauna Deutsch-
lands. Jena, Hft. 12, S. 13—191. Mit 277 Fig.
8. Heft
108 H. Viehmeyer:
1912. Neue Hydracarinen aus der Unterfamilie der Hydryphan-
tinae. Zool. Anz., Bd. XL, S. 61—67. Mit 4 Fig.
1914. Neue und neubenannte Wassermilben. Abh. Nat. Ver.
Bremen, Bd. XXII, Mit 17 Fig.
Piersig, R.
1897—1900. Deutschlands Hydrachniden. Bibl. Zool., Hft. 22.
Mit 51 Taf.
Schaub, R. v.
1888. Über die Anatomie von Hydrodroma (C. L. Koch). Ein
Beitrag zur Kenntnis der Hydrachniden. Sitzungsber.
Kais. Akad. Wiss. Wien. Math.-naturw. Kl. Bd. XCVIJ,
S. 98—151, Taf. I—VI.
Schneider, O.
1898. Die Tierwelt der Nordsee-Insel Borkum unter Berück-
sichtigung der von den übrigen ostfriesischen Inseln
bekannten Arten. Abh. Nat. Ver. Bremen, Bd. XVI, 1.Hft.
Thon, K.
1899. Monographie der böhmischen Hydryphantes-Arten. (Re-
sume der umfangreicheren böhmischen Arbeit). Bull.
internat. Acad. sc. Böhmen. Taf. I u. Il.
Thor, Sig.
1899. Norske hydrachnider. III. Arch. Math. Naturvidensk.
Christiania. Bd. XXI, S. 1—64, Taf. VI-XVI.
Ameisen von Singapore.
Beobachtet und gesammelt von H. Overbeck.
Beschrieben von
H. Viehmeyer, Dresden.
(Mit 15 Textfiguren.)
Von November 1912 bis Ende Juni 1914 hat Herr H. Over-
beck auf Singapore und in einigen benachbarten Gegenden über
300 Gläser Ameisen, das Material für diese Arbeit, gesammelt.
Ihren besonderen Wert erhält die Sammlung durch die peinliche
Sorgfalt, mit der jede Kolonie separiert. wurde, sowie durch aus-
führliche, mehr als 100 Folioseiten umfassende briefliche Mit-
teilungen über Nestbau und Lebensweise. Ferner hat Herr Over-
beck versucht, verschiedene Probleme der dortigen Fauna zu
lösen und unter anderem auch zahlreiche Zuchtversuche mit den
verschiedensten am Lichte gefangenen 22 unternommen. Alle
diese Arbeiten, sowie alle weiteren Pläne haben durch den Krieg
Ameisen von Singapore. 109
leider ein vorzeitiges Ende erfahren. Für seine uneigennützige
und verdienstvolle Arbeit danke ich Herrn Overbeck auch an
dieser Stelle aufs Wärmste.
Fundorte.
1. Der Garten des Wohnhauses, 7 engl. Meilen von der Stadt
gelegen, einige Morgen groß, mit Fruchtbäumen, Kokospalmen
und Para-Rubber bepflanzt. Hauptfundort; wenn nichts
weiter angegeben, ist immer der Garten gemeint.
2. Bukit Timah, ein Hügel in der Nähe des Hauses, der die höchste
Erhebung der Insel mit ca. 130 m bildet, und in botanischer
wie zoologischer Beziehung als eine Insel auf der Insel gilt.
Leider schwer zugänglich.
3. Jurong Road, eine Straße, die von der Hauptstraße durch
Pflanzungen an die Westküste führt.
4. Chua Chu Kang Road, eine Straße, die ca. 4 engl. Meilen
nördlich der Wohnung von der Hauptstraße ebenfalls nach
Westen, bis zum Mangrovegürtel der Insel führt.
5. Mandai Road, eine entlegene Straße.
6. Ulu Beri, im Westen der Insel S’pore.
7. Ayer Terjun, ein kleines Eingeborenendorf im Innern der Insel,
ca. 5 Meilen vom Wohnorte.
8. Pulau Bulang, eine kleine Insel, 4 Stunden mit der Dampf-
barkasse von S’pore entfernt.
9. St. Barbe, eine Insel, genau östlich von S’pore, auf der Route
S’pore—Pontinak (Borneo).
10. Gunong Angsi, ein Berg, 2700 Fuß, 14 engl. Meilen südl. der
Stadt Seremban im Staate Negri Sembilan (Federated Malay
States), Malakka.
11. Perhentian Tinggi, eine Rubber-Plantage am Fuße des Gunong
Angsi.
12. Sungei Burong Estate, eine Rubber-Plantage bei Cucub,
Johore.
Sammelmethoden.
Es wurden alle möglichen Arten des Insektenfangs auf ihre
Verwendbarkeit bei Ameisen erprobt. Am ergiebigsten blieb die
Methode, die Forel im columbischen Urwalde mit Erfolg benutzt
hat, das Aufsuchen der Ameisenkolonien in den verschiedensten
vegetabilischen Höhlungen, also in morschem Holze, unter Rinde,
in hohlen und ausgehöhlten Zweigen, in trockenen Ästen usw.
Besonders reiche Ergebnisse lieferte die Hecke eines Zierbambus
im Garten, die vom Gärtner von Zeit zu Zeit beschnitten wurde
und deren angeschnittene hohle Stengelglieder die weitaus größte
Kolonie- und Artenzahl beherbergten. Das Sieb konnte nur wenig
verwendet werden; dem Ködern setzte sich die Schwierigkeit ent-
gegen, die Ameisen, die innerhalb einer gewissen Zeit angelockt
wurden, zu fangen; das Kötschern ergab wohl stellenweise gute
Resultate, wurde aber durch die gleichzeitige Aufscheuchung von
8. Heft
110 H. Viehmeyer:
Moskitos und anderem Ungeziefer oft zu einer Pein für den Sammler.
Der Lichtfang war das ganze Jahr hindurch ergiebig; er lieferte
eine ganze Reihe von Arten, deren Kolonien sonst nicht auf-
gefunden werden konnten. Einen eigenartigen und oft recht er-
giebigen Fundort gaben die Kannen von Nepenthes, in denen die
Ameisen fast stets die Hauptmasse der Insektenreste bildeten.
Termitenbauten, die ebenfalls reichlich Ameisen beherbergen,
waren leider nur wenig vorhanden.
Insgesamt hat Herr Overbeck 191 verschiedene Formen ge-
sammelt; eine große Zahl, wenn man bedenkt, daß der Fundort
sehr beschränkt ist, und daß auf 1 Monat nur wenige Stunden
des Fanges kamen; 1 Genus (Overbeckia), 1 Subgenus (Coryno-
myrmex), 16 Species, 13 Subspecies, 15 Varietäten sind neu. Die
Typen befinden sich in meiner Sammlung.
Subfam. DORYLINAE Leach.
Dorylus (Dichthadia) levigatus F. Sm. var. breviceps Em. 8
13: 154*); zwischen Schutt und allerlei Abfall.
Aenictus leviceps F. Sm. var. smythiesii For. 9
14 : 44; auf dem Gunong Angsi, in der Nähe des Bungalow,
2600 Fuß.
Aenictus shuckardi For. £.
13 ::90; 14 : 74; an der. Lampe.
Subfam. PONERINAE Lep.
Phyracaces singaporensis n. sp.
3 Kopf kaum länger als breit, rechteckig, mit sehr schwach
gebogenen Seiten, abgerundeten, rechtwinkligen Hinterecken und
schwach ausgebogenem Hinterkopfe. Augen groß, wenig konvex,
fast Y, der Kopfseiten einnehmend, etwas vor der Mitte. Fühler-
schaft dem Ende zu stark verdickt, den hinteren Rand der Augen
erreichend, Geißel 10gliederig, 2.—7. Glied schwach quer, 9. so
lang als breit, 10. etwas länger, das letzte so lang als die beiden
vorletzten, nicht verdickt. Stirnrinne nicht sehr deutlich, kaum
bis zur Kopfmitte reichend; vor dem inneren Augenrande mit
einer undeutlichen Längsfalte, die vor der Mandibeleinlenkung
eine kleine rundliche, vertikale Erhebung bildet. Mandibeln drei-
eckig, der Außenrand schwach konkav, der Kaurand ohne Zähne.
Thorax vorn und die abschüssige Fläche des Epinotums
ringsum fein gerandet ; abschüssige Fläche schräg, ein wenig konkav.
Petiolus deutlich breiter als lang, fast rechteckig, hinten kaum
breiter als vorn, seine Dorsalfläche ringsum scharf gerandet, Vorder-
und Hinterrand schwach konkav, die Hinterecken wohl spitz-
winklig, aber nicht zahnartig vorgezogen. Postpetiolus etwas
*) = Glas No. 154 im Jahre 1913.
Ameisen von Singapore. 111
länger als breit, hinten ein wenig breiter als vorn, mit sanft ge-
bogenen Seiten, geradem Vorderrande und abgerundeten Vorder-
ecken. 1. Gastersegment etwa von der Länge des Postpetiolus,
aber etwas breiter.
Der ganze Körper ziemlich dicht und fein punktiert, schwach
glänzend, Kopf beiderseits der Stirnrinne weniger dicht, Man-
dibeln zerstreut punktiert, Clypeus glatt, hier überall stärker
glänzend. Abstehende Behaarung am Körper spärlich, gegen das
Gasterende etwas reichlicher, anliegende ziemlich dicht und lang,
gelblichweiß; Fühlerschaft mit einigen langen abstehenden Haaren,
sonst wie die Beine schräg anliegend behaart. Farbe rötlich gelb-
braun, Kopf und Gaster etwas angedunkelt. L. 4,3 mm.
Unter den zahlreichen 9% befand sich auch ein gemischt
lateral (und frontal?) gynandromorphes Tier.
3 -+ 3 Kopfform wie beim 9. Links $; das Auge viel größer
und stärker konvex als beim 9, der Fühlerschaft kürzer und
schlanker, 1. Geißelglied so lang als breit, 2.—11. länger als breit,
die Glieder nach dem Ende der Geißel an Länge zunehmend, das
Endglied fehlt. Von den Ocellen nur die linke nintere vorhanden.
Rechts 9. Thorax rechts $, wenigstens der mittlere Teil ganz aus-
gesprochen. Nur der Vorderflügel vorhanden, dieser mit schwer
erkennbarem gelblichem Geäder und großem, braunem Randmale,
‚mit einer Discoidal- und offener Cubitalzelle. Petiolus schmäler
als beim 8, so lang als breit, sonst aber ganz ähnlich (3?). Im
übrigen wie der 9. Die männlichen Teile, dazu die linke hintere
Thoraxseite, der Petiolus, die Gaster und das mittlere rechte Bein
mehr oder weniger stark braunschwarz, sonst wie der 3 gefärbt.
Skulptur und Behaarung ebenfalls wie beim 8, nur die dunklen
Partien der linken Thoraxseite sehr stark runzelig punktiert.
B39;72 mm.
14:64. Nest in einem hohlen Zweige von Mangijera.
-Platythyrea coxalis Em. 92.
Mandibeln und Hüften wie die Beine und Fühler pechbraun.
Q dem 8 sehr ähnlich; Flügel etwas angeraucht, mit dunkelbraunem
Randmal und Geäder; 3 kleine Punktaugen. L. $=5,5 mm,
Q = 6,2 mm.
13 : 180; 14 : 118. Aus einem abgestorbenen Aste an einem
lebenden Baume, anscheinend in verlassenen Termiten- oder Käfer-
larvengängen und als Einzelläufer.
Platythyrea pusilla Em. var. n. egena.
3Q Unterscheidet sich nach Emery von seinem Typus durch
die etwas weniger ausgebildeten Zähne am Epinotum und durch
den Petiolus, der am Hinterrande fast gar nicht dreilappig ist.
Scapus der Antennen erreicht den Hinterrand des Kopfes nicht
ganz, Geißelglieder mit Ausnahme des ’ersten und letzten quer.
Netz- und Punktaugen beim ® klein. L. 4,5 mm.
8, Heft
112 H. Viehmeyer:
Platythyrea sagei For. 9.
13 : 21. Aus einem halbvermoderten Baumstamme, der am
Boden lag. Die Art ist sehr flink und verschwindet mit Blitz-
schnelle in den Spalten und Gängen, die Termiten und alle mög-
lichen Larven in einem solchen Baume anlegen.
Stictoponera binghami For.
8 L. 4,5—5 mm.
Q (noch nicht beschrieben) Mesonotum ziemlich regelmäßig
längsrunzelig, dazwischen punktiert. Basalfläche und abschüssige
Fläche des Epinotums gleich lang, letztere konkav, Winkel zwischen
beiden bei seitlicher Ansicht sehr scharf. Flügel stark getrübt, mit
dunkelbraunem Geäder, mit einer Discoidal- und einer geschlosse-
nen Cubitalzelle. Sonst wie der $. L. 4,5—5,5 mm.
& (noch nicht beschrieben) Augen groß, über 4; der Kopfseiten
einnehmend, in der Mitte. Kopf hinter denselben trapezförmig,
mit geraden, nach rückwärts verengten Seiten, abgestutztem
Hinterhaupte und seiner ganzen Breite nach ausgerandetem
Hinterrande. Clypeus wie beim 9; Mandibeln mit sehr fein ge-
zähneltem Kaurande. Scapus der Antennen ein wenig länger, das
1. Geißelglied halb so lang als das 2., die übrigen an Länge kaum
verschieden.
Thorax ungefähr von derselben Ausdehnung wie beim 9;
Pronotum vorn etwas weniger breit, mit weniger deutlichen
Schultern, Mesonotum mit Mayrschen Furchen, Scutellum sehr
schwach aufgetrieben, Epinotum ohne Zähne. Petiolus nicht
länger als beim 3 und ganz ähnlich gebildet, mit deutlichem
Knoten, der nur etwas weniger konvex ist, unten mit etwas klei-
nerem Anhange. (Vgl. dazu Emerys Gattungsdiagnose in Genera
Insectorum 118, p. 47: ‚„Petiole allonge, parallele, non renfle en
noeud en arri£ere.‘)
Skulptur ungefähr wie beim $, die Punktierung aber weniger
grob. Kopf außerdem längsrunzelig, matt; Thorax viel weit-
läufiger punktiert, besonders die vordere Mitte des Mesonotums;
das 1. Gastersegment ungefähr wie der Postpetiolus beim $ punk-
tiert. Abstehende Behaarung weißlich. Farbe schwarz, Mandibeln,
Fühler und Beine mehr oder weniger schwarzbraun. Flügel wie
die des ©. L. 4,5 mm.
13 : 54, 65, 77; 14:2, 4, 50. Nester in faulem Holze; eins
in dem Stumpfe eines Strauches, der eben noch aus der Erde
herausragt, ein anderes in einem am Boden liegenden vermodernden
Baumstamme, halb im Holze, halb im Boden darunter. Ein
weiteres fand sich schließlich noch unter einem alten Petroleum-
blech im Garten.
Stictoponera menadensis Mayr. 2.
14:43, 44. Im Walde auf dem Gipfel des Gunong Angsi,
2600 Fuß.
Ameisen von Singapore. 113
Odontoponera transversa F. Sm. 3.
13 : 157, 173. Nachts im Garten am Honig gefangen und als
Einzelläufer vom Bukit Timah.,
Diacamma tritschleri For. 2.
Stimmt mit der Beschreibung Forels gut überein, ist aber
beträchtlich größer, 14—15 mm gegen 11—12,5, und möglicher-
weise von dem mir unbekannten Typus noch weiter verschieden.
13 : 62, 79, 173; 14:99. An den Wasserwerken und vom
Bukit Timah als Einzelläufer, 1 Stück aus einer Nepentheskanne.
Diacamma rugosum Le Guill. subsp. vagans F. Sm. var.
birmana Em. 9.
14:43. Vom Gipfel des Gunong Angsi.
Pachycondyla (Bothroponera) insularis Em. 3.
13 : 12. Einige Stücke. beim Ausgraben eines Termitennestes
zwischen Baumwurzeln im Garten gefangen, das Nest selbst nicht
gefunden. Die Tiere sondern beim Ergreifen mit der Pinzette
weiße „Exkremente‘“ ab.
Pachycondyla (Bothroponera) tridentata F. Sm. ®.
14 : 100. Zwei Stück in einer Nepentheskanne.
Pachycondyla (Ectomomyrmex) leeuwenhoeki For. 9.
Der ganze Körper, besonders das Abdomen (sens. lat.), deutlich
etwas weniger matt als bei einem Stücke von Rangoon, das ich
der Freundlichkeit des Herrn Prof. C. Emery verdanke, sonst
leich.
5 13:59. Aus einem morschen, halbverfaulten, am Boden
liegenden Aste vom Bukit Timah.
Pachycondyla (Ectomomyrmex) overbecki n. sp.
3 P. aciculata Em. am nächsten verwandt, besonders durch
die fast ganz geschwundene Seitenkante des Kopfes. Seiten des
Kopfes viel weniger konvex, Hinterecken mehr abgerundet,
Hinterrand flacher ausgeschnitten. Augen halb so groß, Fühler
kürzer, der Scapus erreicht gerade den Hinterrand des Kopfes
in der Einbuchtung (bei aciculata ist er etwas länger als der Hinter-
rand), die mittleren Geißelglieder deutlich quer (bei aciculata
länger als breit). Mandibeln mit sieben recht ungleichmäßig aus-
gebildeten Zähnen.
Farbe wie aciculata, nur die Schienen ein wenig heller; häufig
(nicht voll ausgefärbt) Mandibeln und Beine, bis auf die dunkle
Schenkelmitte, schön gelbrot, Vorderrand des Kopfes, Fühler und
Hinterrand des Pronotums mehr oder weniger braun.
Kopf etwas gröber skulpturiert, die Längsrunzeln sind schärfer
und die Punkte deutlicher, sehr schwach schimmernd; abgestutzte
Partie des Hinterkopfes glänzend glatt. Mandibeln punktiert,
sonst glatt und stark glänzend. Pronotum schimmernd, viel weit-
läufiger und weniger regelmäßig bogenförmig gerunzelt und gröber
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 8. 8 8. Heft
114 H. Viehmeyer:
punktiert, mit einem medianen, unregelmäßig begrenzten, ziemlich
glatten und glänzenden Längsstreifen. Mesonotum ebenfalls
schimmernd und weitläufiger, sonst ähnlich skulpturiert; Basal-
fläche des Epinotums aber viel kräftiger und regelmäßiger längs-
gerunzelt. Postpetiolus glänzend, auf der Scheibe vorn gröber
und dichter, hinten feiner und zerstreuter punktiert, an den Seiten
außerdem noch dicht längsrunzelig; 1. und folgende Gaster-
segmente viel feiner und zerstreuter punktiert, stärker glänzend.
Im übrigen wie aciculata. L. 8-9 mm.
d Mit P. (Bothrop.) sulcata Frauenf. verglichen: Kleiner,
schmäler. Clypeus kürzer, flacher; Netz- und Punktaugen kleiner,
besonders die letzteren; Kopf hinter den Augen viel stärker ver-
engt, mit längeren Seiten und schmälerem Hinterrande. Die
konvergierenden Furchen des Mesonotums viel tiefer; Basal- und
abschüssige Fläche des Epinotums stoßen in einem abgerundeten
stumpfen Winkel zusammen (bei sulcata fallen sie gemeinsam
schräg ab); Schuppe nach oben etwas mehr verjüngt. Hypo-
pygium weder ‚ausgeschnitten, noch eingedrückt (bei sulcata tief
halbkreisförmig eingedrückt).
Kopf und Thorax schimmernd, der übrige Körper und die
Thorakalseiten glänzend. Kopf punktiert-genetzt; Thoıax ähnlich
wie beim & skulpturiert, noch etwas kräftiger, die abschüssige
Fläche aber schwächer und weniger regelmäßig quergestreift; die
Seiten unten ziemlich glatt. Schuppe unten mit einigen Runzeln,
sonst glatt; Postpetiolus und Gaster fein und nicht sehr dicht
punktiert. Pubeszenz auf der Gaster und an den Extremitäten
am deutlichsten, kurz und wenig dicht, wie beim 8. Abstehende
Behaarung geringer, an den Beinen nur ganz spärliche Haare.
Schwarz; Mandibeln, Fühler und Hüften braun, Beine und
Spitze des Abdomens gelb. Flügel dunkler gefärbt, mit braunem
Geäder. L. 6,5 mm.
13 : 40; Nest zwischen Baumwurzeln in lockerer Erde.
Euponera (Trachymesopus) sharpi For. 32.
13 : 9, 77; als Nachbar oder Nestgenosse von Termiten und
als Einzelläufer.
Euponera (Trachymesopus) crassicornıs Em. 9.
Euponera (Trachymesopus) darwini For. var. indica For. 9.
Beide Arten, von denen man nur die 9 kennt, kamen das
ganze Jahr hindurch an die Lampe, erstere nur selten, letztere
aber regelmäßig und ziemlich häufig. Nie wurde ein d gefangen,
das man mit einiger Sicherheit auf sie hätte beziehen können;
wahrscheinlich sind die $& ergatomorph. Trotz mehrfacher Ver-
suche gelang es Herrn Overbeck nicht, die 22 zur Fortpflanzung
zu bringen, während z. B. Camponotus-, Prenolepis-, Pseudolasius-
und Cremastogaster-?Q unter gleichen Verhältnissen relativ leicht
und schnell ihre erste Brut aufzogen.
Ameisen von Singapore. 115
Pseudoponera amblyops Em. 9.
14 : 50. Einzelläufer.
Ponera confinis Rog. var. n. singaporensis.
8 Kopf hinten breiter als bei confinis und nach vorn ein wenig
verengt, Augen mit 4 Facetten, Fühlerschaft den Hinterrand des
Kopfes gerade erreichend, Thoraxrücken von vorn nach hinten
gewölbt, Epinotum fast etwas breiter und die Basalfläche nicht
„viel kürzer als die abschüssige Fläche‘, höchstens kaum merklich;
Petiolus eine Spur länger und schmäler. Der ganze Körper dunkler,
glänzender, Pubeszenz anscheinend dichter, abstehende Behaarung
nur auf der Gaster. L. 2,5—2,7 mm.
2 Kopf durchaus rechteckig, mit geraden Seiten, breiter und
kürzer als beim 9, Thorax ähnlich gewölbt wie beim 9, Epinotum-
winkel ebenfalls dem des 3 entsprechend und bei letzterem durch
die Wölbung des Thorax weniger scharf als bei confinis (das 9
von confinis besitze ich nicht zum Vergleiche). L. 2,7—3,5 mm.
Diese Form scheint den Kopf von var. javana und den Thorax
von var. wroughtoni zu haben.
13 : 68, 156, 162. Im nassen Mulme eines von Termiten zer-
fressenen Baumschwammes und im Mulme eines Aststumpfes,
1 2 auch an der Lampe.
Ponera confinis Rog. subsp. n. epinotalis.
8 Unterscheidet sich von dem Typus der confinis durch die
sehr viel breitere und abgeflachte, nach hinten schwach erweiterte
Basalfläche des Epinotums, die so lang wie die abschüssige Fläche
ist, und den etwas schmäleren und viel längeren (auch länger als
bei singaporensis) Petiolus. Kopf ein wenig breiter und kürzer, die
Facettenzahl der Augen nicht genau erkennbar, gewöhnlich scheint
nur eine große vorhanden zu sein, dann wieder könnten es einige
(3 oder 4) kleinere sein. Pubeszenz überall ziemlich dicht, etwas
gehoben, abstehende Behaarung sehr spärlich, Farbe ziemlich
gleichmäßig bräunlichgelb. Sonst wie confinis.
13 : 129. Unter einem Blumentopfe im Garten.
Leptogenys (Lobopelta) diminuta F. Sm. subsp. hodgsoni For. 8.
14:41. Vom Abhange des Gunong Angsi.
Die Zugehörigkeit zu dieser Rasse erscheint mir ziemlich
sicher, obwohl die Tiere reichlich 8 mm gegen 6,2—7 mm (nach
Forel) messen; dalliseri kommt wenigstens sicher nicht in Frage.
Leptogenys (Lobopelta) peugueti E. Andre 3.
13 : 3,163; 14 : 19. Aus einem am Boden liegenden morschen
Baumstamme und als Einzelläufer. Die Tiere sind ungemein flink.
Anochetus punctiventris Mayr 9.
13 :175. Als Einzelläufer im Garten.
-8® 8 Heft
116 „. H. Viehmeyer:
Anochetus agilis Em.
2 (Noch nicht beschrieben.) Scapus der Antennen den Hinter-
rand des Kopfes etwa um Y, seiner Länge überragend, 1. und 2. Glied
der Geißel gleichlang, jedes ungefähr doppelt so lang als breit,
alle anderen gestreckter. Die Anschwellung des Scapus hinter
der Mitte sehr auffallend, sie erstreckt sich nach hinten und
besonders nach unten und bricht hier im letzten Viertel ziemlich
rasch ab. Kopf zwischen den Stirnleisten und Augen mit viel
schwächeren Längsstreifen, aber nirgends matt. Pronotum mit
nach vorn konvexen, konzentrischen Bogenlinien, Mesonotum und
Scutum glatt, Epinotum quer gerunzelt. Epinotumwinkel stumpf,
abschüssige Fläche sehr kurz. Flügel angeraucht, Randmal und
Geäder schwarzbraun. L. 8,5, Mandibeln 1,10, Scapus 1,50,
hintere Tibie 1,40, Kopf ohne Mandibeln 1,45 x 1,25 mm.
14 : 38. Einzelläufer aus dem Garten.
Odontomachus rixosus F. Sm. 8.
13:13, 62, 82, 157. Im Garten zwischen Baumwurzeln,
beim Ausgraben' von Termiten, nachts mit Honig geködert, auf
dem Bukit Timah als Einzelläufer. Beißt (sticht ?) ganz gemein,
der Biß schwillt dick auf. Macht ein knackendes Geräusch beim
Hineinwerfen in das Spiritusglas.
Odontomachus rixosus F. Sm. var. obscurior For. 2.
Dunkler und durchschnittlich etwas kleiner als die Tiere von
Singapore, Kopf nach rückwärts ein wenig mehr verengt, Petiolus
mit kürzerem Dorn, auf dem Pronotum statt querer, schwach kon-
vexer Bogenlinien, konzentrische Kreislinien. Größter $ 12 mm
(rixosus 13mm). 211 mm, mit kräftiger, sehr stark konvexen (nicht
kreisförmigen) Bogenlinien auf dem Pronotum, sonst wie das 9.
14 : 44. Vom Gipfel des Gunong Angsi.
Odontomachus haematoda Linn. 3.
13 :174; 14:38. Im Garten und von Pulau Bulang.
Subfam. MYRMICINAE Lep.
Sima rufonigra Jerd. 92.
Ein einzelner 3 mit rotem Petiolus und schwarzem Post-
petiolus von der Jurong Road (13 : 38) und ein entflügeltes 2
(13 mm) mit ganz rotem Stielchen (13 : 55).
In einer Nepentheskanne ein auffallend schlanker % mit
gelbbraunem Thorax
und Petiolus, dessen
Postpetiolusnach vorn
halsförmig verlängert
ist, (14: 101), Ayer
Terjun. Die Form des
Fit Postpetiolus variiert,
Postpetiolus von 4 39; von links nach rechts: wie man an beifolgen-
Birma, Sumatra, Singapore (Var. ?), Singapore. denAbbildungen sieht,
Ameisen von Singapore. 117
beträchtlich; ich konnte aber aus Mangel an größerem Materiale
nicht feststellen, ob es sich um individuelle oder lokal begrenzte
Variationen handelt.
| Sima pilosa F. Sm. 59.
& (Noch nicht beschrieben.) Kopf an den Augen etwas breiter
als lang, seine Seiten vor den Augen ziemlich gerade, hinter den-
selben bogig verengt, Hinterecken verrundet, Hinterrand gerade.
Augen in der Mitte der Kopfseiten, ungefähr die Hälfte derselben
einnehmend. Vorderrand des Clypeus sehr schwach bogig vor-
gezogen. Mandibeln 3-zähnig, hinter dem inneren, kleinsten Zahne
noch ein ebenes Stück des Kaurandes (der Platz des 4. Zahnes ?).
Scapus der Antennen kurz, viel kürzer als das 2. Geißelglied, aber
mehr als doppelt so lang als das 1., 2. Glied der Geißel nur wenig
größer als jedes der folgenden.
Pronotum mit abgerundet stumpfwinkligen Vorderecken,
Epinotum dem des 8 ähnlich, aber seitlich weniger gerandet.
Stielchen sehr langgestreckt; Petiolus viel länger als der Post-
petiolus, in der hinteren Hälfte seitlich sehr schwach und all-
mählich erweitert; Postpetiolus flaschenförmig, doppelt so lang
als hinten breit, wie der Petiolus ohne Knoten. Gaster sehr lang-
gestreckt; 1. Segment fast doppelt so lang als jedes der folgenden,
trapezförmig, hinten doppelt so breit als vorn, mit ziemlich geraden
Seiten. Die Flügel erreichen nicht ganz den Hinterrand des
1. Gastersegmentes.
Dicht punktiert-genetzt, etwas gröber und weitläufiger als beim
8. Behaarung wie beim Sund 9. Braunschwarz; Mandibeln, Clypeus
(und manchmal die Wangen), Scapus und 1. Geißelglied gelbbraun,
Beine sehr hell gelbbraun. L. 7,5—8,5 mm.
13:79, 83, 84; 14:51, 83, 84. Nester in abgestorbenen
Zweigen von Mangobäumen und in dürrem Bambus.
Sima (Tetraponera) allaborans Walk. 398.
14 : 63, 65, 67, 69, 79, 80, 81, 82, 116. Alle aus Zweigen von
Mangifera, darunter eine 1. Generation, bestehend aus 9, 4 9
und einigen Puppen und Larven.
Sima (Tetraponera) allaborans Walk. var. sumatrensis Em. 32
13 : 26, 45, 89. Aus dem abgestorbenen Zweige eines Strauches
und als Einzelläufer.
Sima (Tetraponera) allaborans Walk. subsp. crassiuscula Em..
14 : 98, 99. Zwei einzelne Stücke aus je einer Nepentheskanne.
Sima (Tetraponera) fulva n. Sp.
8 Kopf länger als breit, mit ziemlich parallelen, schwach kon-
vexen Seiten, abgerundeten Hinterecken und ausgeschweiftem
Hinterrande. Augen fast halb so lang als die Kopfseiten, etwas
hinter der Mitte. Medianer Vorsprung wie bei allaborans 3-zähnig.
Scapus der Antennen bis zur Augenmitte reichend, 3.—6. Geißel-
8. Heft
118 H:-Viehmeyer: .
glied stark quer. Mandibeln 3-zähnig; keine Punktaugen und keine
Spur von einer Stirnrinne.
Thorax, von oben gesehen, ungefähr wie bei allaborans, nur
die Schultern noch mehr abgerundet und
das Epinotum seitlich viel weniger stark
zusammengedrückt; im Profil betrachtet,
Promesonotum etwas stärker gewölbt, Epi-
notum weniger hoch und schwächer kon-
vex; Promesonotum seitlich viel schwächer
‘ gerandet. Stielchen ebenfalls ähnlich alla-
fig? borans, Petiolus unten auch mit dem glei-
Stielchen des 8 und 9 chen Anhange, Postpetiolus aber etwas
von oben. breiter und kürzer.
! Glänzend glatt und nur zerstreut
punktiert, nirgends eine Spur von feiner Runzelung. Behaarung
wie bei allaborans. Hell gelbbraun; die Gastersegmente hinten
mit verwaschenen, dunkleren Binden; Augen schwarz. L. 3,5 mm.
Q Kopf mit etwas geraderen Seiten, mehr rechteckig als beim
8, relativ schmäler und länger als bei allaborans; Thorax gewölbter
als bei der verglichenen Art, Epinotum schwächer konvex. Post-
petiolus noch ein wenig breiter als beim 9 und mit etwas kon-
vexeren Seiten, so lang als breit (beim 9 eine Spur länger als breit).
Gaster mit Ausnahme der vorderen Hälfte des 1. Segmentes ganz
braunschwarz, auch die Schenkel der Hinterbeine gegen das Ende
angedunkelt. Flügel fehlen. L. 4 mm.
14:77. Nest in dem hohlen Zweige eines Mangobaumes.
Mit allaborans sehr nahe verwandt, aber durch die Farbe, den
gewölbteren, weniger scharf gerandeten Thorax, das breitere,
flachere Epinotum, die dreizähnigen Mandibeln, die stärker queren
mittleren Fühlerglieder und die auffällig kleine Weibchenform ver-
schieden. Die ähnlich gefärbte nicobarensis For. ist größer und
gehört zu Sima s.str.; auch zu andamanensis For. und oculata
F. Sm. kann man die Art nicht gut stellen, da beide Sg einen
rechteckigen Kopf haben, während bei allaborans und darum
wahrscheinlich auch bei fulva der Kopf hinter den Augen stark ge-
rundet ist. Es bleibt schließlich noch modesta von Batjan, für
welche aber F. Smith eine dreigliedrige Fühlerkeule angibt, und
es ist wohl, selbst bei Berücksichtigung der großen Ungenauig-
keiten des Autors, nicht angängig, ein derartig wichtiges Merkmal
zu ignorieren. Möglicherweise nur eine Unterart von allaborans.
Sima (Tetraponera) attenuata F. Sm. 8.
14 : 38. Einzelläufer aus dem Garten.
Sima (Tetraponera) difficilis Em. subsp. longiceps For.
& (Noch nicht beschrieben.) Kopf in seinem Umriß ungefähr
wie bei Ptlosa F. Sm.; Punktaugen relativ größer, vor dem Median-
ocellus mit einer nach vorn verkürzten, grubenförmigen Stirnrinne
(dilosa hat eine sehr feine, glänzende Linie), Mandibeln deutlich
Ameisen von Singapore. 119
4-zähnig, Scapus der Antennen doppelt so lang’als das 1. und halb
so lang als das 2. Geißelglied, dieses bei weitem das längste der
Geißel.
Pronotum ohne Spur von Vorderecken, Mesonotum mit
ziemlich parallelen Seiten, hinter der Mitte seitlich und auf der
Dorsalfläche sehr deutlich eingeschnürt, vor dem Proscutellum
mit einem grubenförmigen Eindrucke, Scutellum konvex, Epi-
notum sehr flach gewölbt, noch flacher als bei allaborans. Petiolus
und Postpetiolus an Länge kaum verschieden, ersterer mit einem
gut ausgebildeten Knoten, letzterer flaschenförmig, mit kurzem
Hals, kaum doppelt so lang als breit und von der Mitte ab nach
rückwärts ziemlich parallel. Gaster ungefähr wie bei filosa. Flügel
„schwach getrübt mit gelblichbraunem Geäder, bis zum Ende des
2. Gastersegments reichend.
Etwas weitläufiger und gröber punktiert als der 9; anliegende
Behaarung länger, abstehende etwas reichlicher. Braunschwarz;
Mandibeln, Scapus und 1. Geißelglied, Schienen und Tarsen mehr
oder weniger gelbbraun. L. 6 mm,
13 :104. Mit einer Anzahl %. Nest in dem hohlen Zweige
eines Tjikobaumes.
Sima (Tetraponera) siggi For. (var.?).
8 Entspricht sehr gut der Beschreibung Forels bis auf
folgende Punkte: Epitonum nur schwach gerandet, viel weniger
kräftig als beispielsweise Pilosa, vorn am deutlichsten. Post-
petiolus unten mit einem konvexen Anhange. Die Punktierung
ist nicht ‚sehr zerstreut‘, sondern an den Extremen (?zlosa und
allaborans) gemessen, mäßig dicht, auf dem Thorax im allgemeinen
kräftiger als auf dem übrigen Körper, auf der vorderen Hälfte
des Pronotums besonders groß und dicht gedrängt, auf dem Kopfe
am weitläufigsten. Die abstehende Behaarung ist entschieden
reichlicher.
2 (Noch nicht beschrieben.) Mit allen charakteristischen
Merkmalen des 9; Kopf relativ länger, mit geraderen Seiten,
Epinotum seitlich kaum etwas zusammengedrückt, nicht gerandet,
in gleichmäßigem, flachen Bogen abfallend, Punktierung allgemein
kräftiger, an den Schienen hin und wieder ein abstehendes Haar.
L. 6,5—7 mm.
14:78. SQ in dem ausgehöhlten Markkanale eines Zweiges
von Mangifera; an einem ebensolchen Orte ein einzelnes ent-
flügeltes 2 (14 : 59).
Sollte sich die Form als von siggi For. verschieden heraus-
stellen, schlage ich den Namen var. setifera m. vor.
Pheidole nodgii For. 3212.
& (Noch nicht beschrieben.) Kopf mit den Augen breiter als
lang, hinter denselben trapezförmig, mit stark nach rückwärts
verengten Seiten; der Hinterrand nicht wesentlich kürzer als die
Seiten. Augen etwas mehr als die Hälfte der Kopfseiten ein-
8. Heft
120 H. Viehmeyer:
nehmend, bis zum Vorderrande des Kopfes reichend. Mandibeln
3—5-zähnig. Fühler 13-gliedrig, der Schaft so lang wie das 2. und
3. Geißelglied zusammen, das 1. Glied kugelig. Thorax nur sehr
wenig breiter als der Kopf mit den Augen.
Mandibeln und Clypeus ziemlich glatt und glänzend, Kopf
sonst dicht längsrunzelig und im Grunde genetzt, matt. Vordere
Mesonotumhälfte mit einem medianen, glatten, glänzenden Längs-
streifen, beiderseits desselben dicht bogig gestreift, die Streifen
nach vorn konvex und hier ihre Vereinigung anstrebend; hintere
Hälfte dicht längsgestreift; beide außerdem punktiert. Scutellum
seicht und weitläufig quergestreift, Gaster glänzend glatt. Ab-
stehende Behaarung weißlich. Kopf mit Ausnahme des gelben
Clypeus und der ebenso gefärbten Mandibeln schwarzbraun; ,
vordere Hälfte des Thorax dunkelbraun, hinten gelbbraun, kaum
dunkler als Petiolus und Gaster. Fühler sehr weißgelb. Flügel
wie beim 9. L. 3 mm.
13 :130, 131. Die eine Kolonie unter einem Blumentopfe,
die andere unter einem umgeschlagenen Baumstamme, die Nest-
gänge am Stamme, nicht im Boden, aber mit Erde abgedichtet.
Die Tiere haben dem Alkohol einen intensiven Geruch, ähnlich
Wintergrünöl (von Gaultheria) gegeben.
Pheidole inserobieulatus n. sp.
2] Der Ph. rinae Em. sehr nahe, aber ohne Scrobs für die
Fühler. Kopf länger, mit geraderen Seiten und etwas kräftigerem
Quereindruck auf dem Hinterkopfe. Occipitalrinne deutlicher und
länger, dicht vor dem Stirnfelde in einem Punktgrübchen endend;
Augen etwas kleiner. Promesonotum schmäler und konvexer, mit
stumpferen Seitenhöckern und etwas deutlicherer Querwulst.
Basalfläche des Epinotums kürzer, nicht länger als die abschüssige
Fläche (sehr deutlich länger bei rinae), Epinotumzähne länger.
Postpetiolus breiter, mit viel spitzer ausgezogenen seitlichen
Winkeln, vordere Hälfte der hinteren kongruent (bei rinae nicht).
Skulptur der von rinae sehr ähnlich, überall aber mit viel
deutlicherer feiner Grundnetzung als Unterskulptur und ziemlich
matt, besonders deutlich auf der Gaster. Zwischen Stirnleisten
und Augen durchaus gleichmäßig skulpturiert (unregelmäßige
Netzmaschen mit fein und dicht genetztem Grunde), der Scrobs
weder durch eine umgebogene Stirnleiste, noch durch Glättung
oder irgendwelche Skulpturänderung angedeutet. Farbe ebenfalls
ähnlich, aber mehr braungelb statt rotgelb, Mandibeln und Vorder-
rand des Clypeus dunkelbraun. Behaarung gleich. L. 3 mm, Kopf
mit geschlossenen Mandibeln 1,25 x 0,9 mm.
8 Kopf so lang als breit; an den Augen am breitesten, hinter
denselben trapezförmig mit sehr schwach konvexen Seiten, schwach,
aber deutlich ausgebuchtetem Hinterrande und stark abgerundeten
Hinterecken; Seiten vor den Augen schwächer verengt, Vorder-
rand des Kopfes etwas breiter als der Hinterrand; alles etwa wie
Ameisen von Singapore. 121
bei nodgii For., aber der Kopf, und besonders sein Hinterrand,
etwas schmäler. Augen eine Spur kleiner und flacher; Fühler-
schaft länger, den Hinterrand des Kopfes fast um Y, seiner Länge
überragend. Stirnleisten weniger weit getrennt und viel kürzer,
nur bis zur Höhe des Augenvorderrandes reichend und dann nach
außen umbiegend, die Fühlergrube etwas umfassend; kein Scrobs,
Mandibeln breit, mit ca. 9 Zähnchen.
Promesonotum etwas schmäler als bei nodgii, Seiten flacher,
von vorn nach hinten in etwas stärker konvexem Bogen gewölbt,
die Querwulst des Mesonotums fast ganz geschwunden. Meso-
epinotalsutur tiefer, im Profil dreieckig; Basalfläche des Epinotums
(von der hinteren Kante der Sutur ab gerechnet, die Furche selbst
also nicht eingeschlossen) kaum merklich länger als die abschüssige
Fläche. Postpetiolus wenn nicht länger, wenigstens so lang als
breit (bei nodgii etwas breiter als lang), die Seiten scharf winklig.
Glänzend glatt, nur mit den Punkten der abstehenden Be-
haarung; in den Fühlergruben mit einigen konzentrischen Runzeln
und im Grunde fein genetzt; das Epinotum, Meso- und Episternum
dicht genetzt; Mandibeln zerstreut punktiert. Bräunlich gelbrot,
die Gaster infolge des durchscheinenden Leibesinhaltes etwas
dunkler. L. 1,8 mm.
14:41, am Abhang des Gunong Angsi.
Es ist nicht ersichtlich, ob 2] und % zusammen gefangen
wurden, sie befanden sich aber in eın-und demselben Glase, in
dem von derselben Gattung nur noch einige Plagiaria$2| waren.
Sollten Zweifel über die Zusammengehörigkeit entstehen, so gilt
der Name dem 2|.
Pheidole rinae Em. 32.
13, 163; 14 : 20, 120. Als Einzelläufer aus dem Garten ($)
und an der abgefallenen Frucht eines Djambubaumes.
Pheidole plagiaria F. Sm. 321.
14 : 41, 42, 43. Vom Gunong Angsi.
Pheidole javana Mayr 32198.
13 : 1, 2, 34, 132, 146, 163. Nester in morschem Holze, unter
einem am Boden liegenden faulenden Baumstamme, teils im
Stamme, teils in der Erde, in einem abgestorbenen Baumstumpfe,
der mit Erde aufgefüllt war, und an ähnlichen Orten.
Pheidole exasperata Mayr var. polita Viehm. 32|.
Ehemals Ischnomyrmex Mayr; vgl. dazu meine Arbeit Mayrs
Gattung /schnomyrmex im Zoolog. Jahrb. 1914, p. 601-612.
13:59. Nest in einem morschen, am Boden liegenden Aste
auf dem Bukit Timah. In zwei Nepentheskannen fanden sich die
Vorderkörper einer neuen, mit exasperata verwandten Form (8),
die sich besonders durch den schmalen, langgestreckten Kopf
auszeichnet.
& Heft
122 H. Viehmeyer:
Pheidole (Ischnomyrmex) longipes F. Sm. var. conicicollis Em. 3212.
13 : 59. Aus einem morschen, halbverfaulten Aste am Boden,
vom Bukit Timah.
Pheidole (Ischnomyrmex) longipes F. Sm. var. continentis For. $2|.
13 : 60. Wie vorige Form. Eine ziemlich volkreiche Kolonie,
8 und 21 sehr angriffslustig.
Rhopalomastix rothneyi For. &98.
13 : 91, 149, 180, 14 : 21, 66, 87, 105. Nester in den ab-
gestorbenen Zweigenden von Mansifera und in der Rinde von
Durio zibethinus.
Myrmicaria arachnoides F. Sm. 82.
13:31, 39, 90. An der Lampe; ein flügelloses @ in einer
kleinen Kartonzelle unter einem Blatte.
Myrmicaria dromedarius F. Sm. 89.
14 : 41, 44. Vom Gunong Angsi. Eine Anzahl entflügelter 92
im Walde auf einem Wege, wo sie sich zu zweien und dreien Löcher
in die Erde gruben.
Cardiocondyla wroughtoni For. subsp. quadraticeps For. 8.
© Kopf noch deutlicher quadratisch, Netzaugen kaum größer
als beim 8, 1. Gastersegment schwarzbraun. L. 2 mm.
13 : 81, 82, 89, 107, 145, 165, 166. Gekätschert und als Einzel-
läufer,; Nester in abgestorbenem Bambus, besonders zwischen den
Längsfasern der Stengelglieder, und in einem am Boden liegenden,
dürren Aste.
Cardiocondyla nuda Mayr ®.
13 :176; 14:20. Von der Insel St. Barbe und aus dem
Garten, beide Male als Einzelläufer.
Cremastogaster rogenhoferi Mayr 8.
Eine gleichmäßig dunkelbraune Form mit starker Kopf-
skulptur. Größter 3 (5. mm) mit zwei deutlichen Punktaugen.
13 : 50, 80, 82; 14: 99. Gekätschert, in Nepentheskannen und
an einem Baumstamme, beim Besuche von Rindenläusen. Drückt
sich bei Erschütterung platt an den Stamm und bleibt regungslos
sitzen, bis mehrere ergriffen sind. Dann kommt Aufregung in die
Schar, und die Tiere laufen mit steil aufgerichtetem Hinterleibe,
aus dessen Spitze beim Ergreifen mit der Pinzette ein Sekret
tritt, fort.
Cremastogaster artifex Mayr 98.
13 : 35, 14:98. Von der Jurong Road und in Nepenthes-
kannen. Baut ziemlich umfangreiche Kartonnester um Zweige von
Bäumen und Sträuchern herum, die als Wohnräume dienen und
kleinere an Blättern zwecks Schildlauszucht.
Cremastogaster modiglianii Em. var. sarawakana For. 8.
13 : 176. Einzelläufer von der Insel St. Barbe.
Ameisen von Singapore. 195
Cremastogaster overbecki n. sp.
3 Kopf rechteckig, etwas breiter als lang, mit schwach kon-
vexen, vor den Augen etwas nach vorn verengten Seiten, stark ab-
gerundeten Hinterecken und gering ausgebuchtetem Hinterrande.
Augen mäßig konvex, deutlich hinter der Mitte. Clypeus kaum
vorgezogen, Vorderrand in der Mitte breit und ganz flach aus-
gerandet. Stirnleisten undeutlich, parallel, bis zur Höhe des
Augenvorderrandes nach rückwärts reichend und um 13 der Kopf-
breite voneinander entfernt. Fühler 11-gliedrig, der Schaft den
Hinterrand des Kopfes nicht ganz erreichend, 2.—7. Geißelglied
quer, das 8. kaum länger als breit, Keule 2-gliedrig, das Endglied
etwas länger als die beiden vorhergehenden. Stirnrinne undeutlich,
auf dem Scheitel ein seichtes, medianes Grübchen. Mandibeln
4-zähnjg.
Promesonotum oben ganz flach, ohne Längskiel, vorn schräg
ansteigend, zur tiefen Mesoepinotalsutur ziemlich steil abfallend,
Vorderrand etwas konvex, Schultern
ziemlich rechtwinklig, sehr wenig abge- Fl
rundet, Seiten gerade, fast ein wenig
konkav, nach rückwärts stark verengt,
beiderseits vertikal abfallend. Basalfläche
des Epinotums sehr kurz und breit, trapez-
förmig, mit stark nach rückwärts diver-
gierenden Seiten, kaum kürzer als die
fast rechtwinklig dazu stehende, konkave
abschüssige Fläche. Epinotumdornen kräf- Bad
tig, schräg nach oben und hinten gerich- I
tet und nach außen schwach konvex, im Thorax und Stielchen des
Profil gesehen, so lang als die Basalfläche. 3 von oben undim Profil,
Petiolus, von oben gesehen, so lang
als breit, schwach trapezförmig, mit geradem Vorderrand und
ebensolchen, nach rückwärts schwach verengten, scharfkantigen
Seiten, die hinten beiderseits in ein kleines, spitzes, nach oben
gerichtetes Zähnchen auslaufen, Vorderwinkel in ein Paar noch
kleinere, hakenförmig etwas nach rückwärts gebogenen Zähnchen
ausgezogen; im Profil betrachtet, hinten höher als vorn. Post-
petiolus mit einer starken medianen Längsfurche.
Kopf stark glänzend, glatt und zerstreut punktiert, um die
Fühlergrube konzentrisch gerunzelt, Clypeus mit einigen feinen
Längsrunzeln, Mandibeln zerstreut punktiert. Thorax oben mit
großen, unregelmäßigen Netzmaschen, im Grunde fein genetzt,
schwächer glänzend, Mesosternum zu seiner Längsausdehnung
ziemlich regelmäßig quergerunzelt; Gaster zerstreut punktiert und
stark glänzend. Anliegende Behaarung zerstreut, abstehende viel
spärlicher, an den Extremitäten nahezu ganz fehlend, die anliegende
dort etwas gehoben, beide weißlich. Ziemlich gleichmäßig gelb-
braun, die Gaster dunkler, die Beine etwas heller. L. 1,9—2,2 mm.
2 Kopf mit viel deutlicheren Hinterecken, geraderem, brei-
8. Heft
124 H. Viehmeyer:
terem Hinterrande und von hier nach vorn deutlicher verengten,
geraderen Seiten. Augen mehr in der Mitte, ihr Längsdurchmesser
etwas kleiner als 4, der Kopfseiten; Ausrandung des Clypeus
weniger breit, aber tiefer. Mandibeln mit 5 Zähnen; Fühlerschaft
fast etwas kürzer als beim 3, Geißelglieder aber entschieden
schlanker. Mesonotum oben ziemlich flach, Scutellum etwas
buckelig aufgetrieben, Basalfläche des Epinotums ganz geschwun-
den, abschüssige Fläche seitlich mit einem Paar stumpfwinkliger,
schräg nach auswärts gerichteter Ecken. Petiolus schlanker, ohne
Zähnchen; Postpetiolus nur mit einem ganz seichten Eindruck.
Kopf und Thorax, einschließlich der Mandibeln, dicht und
sehr regelmäßig und kräftig längsgestreift, matt; die sehr deutliche
Stirnrinne, ein medianer Längsstreifen auf dem Clypeus und die
abschüssige Fläche des Epinotums glänzend. Petiolus und Gaster
stark glänzend, Postpetiolus fast matt. Behaarung wie beim ®.
Schwarzbraun mit rötlichen Tarsen; Flügel schwach getrübt mit
dunkelbraunem Randmal und Geäder. L. 5—5,5 mm.
& Kopf breiter als lang, vor den Augen geradlinig verengt,
hinter denselben konvex. Mandibeln schmal mit schmalem,
spitzem Endzahne und relativ langem, ungezähntem Kaurand.
Vorderrand des Clypeus kaum merklich ausgerandet. Fühlerschaft
kurz, so lang als das vorletzte Geißelglied, 1. Glied der Geißel
sehr dick, kugelig, das 2. und 3.etwas kürzer, dann aber alle
wenigstens doppelt, vom 8. ab dreimal so lang als dick, das letzte
etwa so lang als die beiden vorhergehenden zusammen. Thorax
nicht breiter als der Kopf mit den Augen. Basalfläche des Epi-
notums mit der längeren abschüssigen Fläche einen ziemlich deut-
lichen stumpfen Winkel bildend.
Kopf dicht genetzt, schimmernd, Thorax teilweise fein und
dicht gestreift, wie die glatte Gaster ziemlich glänzend. Behaarung
viel spärlicher als beim 39, an den Beinen nur anliegend. Kopf
und Thorax schwarzbraun; Scutellum, Petiolus und Gaster gelb-
braun, letztere in der Basalfläche dunkler; Mandibeln, Fühler,
Beine gelblichweiß. Flügel fast wasserhell mit sehr hellem Randmal
und Geäder. L. 2 mm. |
13 : 53; Nest in einem von Termiten und anderen Tieren zer-
fressenen, abgestorbenen Aste eines lebenden Baumes.
Cremastogaster longidilosa For. 92.
Der 3 entspricht genau der Beschreibung Forels, das £ ist
aber 6,5 mm, das Epinotum hat auf jeder Seite einen sehr gut
ausgebildeten spitzen Zahn, und die Gaster ist oben ganz, unten
auf der hinteren Hälfte schwarz, die Segmentränder sind gelblich-
braun. |
13 : 30, 80, 82, 157; 14 : 32, 99. Im Garten als Einzelläufer
und gekätschert, aus Nepentheskannen von Ayer Terjun und mit
Honig geködert.
Ameisen von Singapore. 125
Cremastogaster sbengeli For. subsp. taipingensis For. var. n. pieata.
. 8 Etwas schlanker als die Unterart, mit etwas weniger kon-
vexen Promesonotumseiten, schmälerem Epinotum und Stielchen;
noch glätter und stärker glänzend, die Netzung bis auf die schim-
mernde Basalfläche des Epinotums und das Mesosternum mikro-
skopisch oder ganz geschwunden, um die Fühlergruben konzentrisch
gerunzelt, gegen die Einlenkung der Mandibeln am kräftigsten,
Mandibeln längsgestreift, Seiten des Kopfes weniger konvex,
Mesonotumzähne sehr scharf spitzig, Epinotumdornen an der
Basis dünner. Kopf und -Gaster pechschwarz, Thorax, Beine,
Mandibeln und Fühler mehr oder weniger dunkelbraun, die letzten
Fühlerglieder und die Tarsen heller. L. 3 mm.
Vom Gipfel des Gunong Angsi.
Die neue Varietät hat wie die Unterart und wie wroughtoni
eine 4-gliederige Clava; den Typus der Art kenne ich nicht.
Cremastogaster millardi For. ®.
2 (Noch nicht beschrieben.) Kopf sehr deutlich länger als
breit, mit geraden Seiten und wenig abgerundeten Hinterecken.
Augen vor der Mitte, von der Einlenkung der Mandibeln um eine
Augenlänge entfernt, Fühlerschaft kürzer, Keule fast dreigliedrig,
Vorderrand des Clypeus in der Mitte deutlich ausgerandet, Man-
dibeln kräftig längsgestreift und punktiert. Thorax sehr schmal,
etwas über doppelt so lang als breit, Epinotum mit sehr kurzer,
horizontaler Basal- und vertikaler abschüssiger Fläche. Post-
petiolus ohne medianen Längseindruck. Flügel sehr schwach
gelblich mit gelblichem Geäder, Pubeszenz deutlicher. Sonst wie
der 8. L. 5—6,5 mm (8 1,5—2,8 mm).
13 : 20, 27, 30, 82, 89, 163, 175, 177, 178; 14 : 33, 72, 73, 98,
103, 104, 118. Unter der Rinde von abgestorbenen Zweigen, auch
in verlassenen Larven- und Termitengängen toter Äste; zweimal
eine erste Brut in einem hohlen Zweige; die 99 häufig an der
Lampe. In drei Fällen gelang es, solche 92 zur Eiablage und zur
Aufzucht ihrer ersten Brut zu bringen. Die Zahl der Sprößlinge
betrug bis zu zehn, ihre Größe entsprach genau derjenigen, der in
der freien Natur aufgefundenen 1. Generation. Außerdem häufig als
Einzelläufer, gekötschert und in Nepentheskannen. Die 33 nicht
selten ganz schwarzbraun, auch bei der ersten Brut, und dann der
Thorax relativ hell.
Cremastogaster ferrarii Em. 3.
L. 2,5—4,5 mm.
13 : 75, 99, 116, 122, 140, 142, 175; 14 : 32, 71. Nester ın
dürrem Bambus, als Einzelläufer von der Chua Chu Kang Road
und von Cucub, SW.-Johore, Malakka, außerdem in Nepenthes-
kannen von Ayer Terjun.
8. Heft
126 H. Viehmeyer:
Cremastogaster subnuda Mayr a politula For. var. ruginota
For. 8.
13 : 63, 80, 127, 163. Aus einem Aststumpf in einem lebenden
Baume, als Einzelläufer und gekötschert.
Cremastogaster (Physocrema) deformis F. Sm. 8.
.13 : 37, 69, 75, 88, 173; 14 : 41. Einzelläufer aus dem Garten,
von der Chua Chu Kang Road, Ayer Terjun, Bukit Timah und vom
Abhange des Gunong Angsi.
Cremastogaster (Physocrema) inflatus F. Sm. ®.
13:74. An einem Baume der Chua Chu Kang Road, das
Nest (aus Erde oder Karton) hoch an einem Aste. Beim Ergreifen
mit der Pinzette treten aus den Epinotaldrüsen weißliche Aus-
scheidungen hervor. Scheint in Rindenspalten und unter der lose
gewordenen Rinde Läusezucht zu treiben.
Cremastogaster (Decacrema) decamera For. 2.
14:74. An der Lampe.
Cremastogaster (Decacrema) borneensis E. Andre subsp. hosei For.
var. n. tubuli.
3 Unterscheidet sich von der Unterart durch folgende Merk-
male: Promesonotum mehr abgeflacht, sehr fein und dicht längs-
gestreift, halbmatt, Sutur immer weniger deutlich, manchmal fast
geschwunden, Epinotalzähne ein wenig kürzer, etwas stärker ge-
bogen, an der Wurzel stärker und mehr divergierend, Mandibeln
nur auf der Basalhälfte und Clypeus nur beiderseits der Mitte
gestreift, Vorderkörper bräunlichgelb, der Kopf kaum dunkler,
Gaster bis auf die hellere Basis dunkelbraun, Scapus reichlich mit
abstehenden Haaren. L. 2,5—3 mm.
Die Variabilität der Form des Petiolus und der Ausbildung
der Promesonotalfurche ist außerordentlich. 14 :108. :In den
hohlen Zweigenden einer größeren, mehr baumartigen Macaranga
von der Mandai Road. Die (jungen?) Blätter haben an den Rän-
dern (wo die Hauptrippen enden) kleine, rote, leicht abfallende
Körperchen (‚‚marginal nectaries“). Die Tiere sind sehr bissig.
Cremastogaster (Decacrema) borneensis E. Andre var. ? od. subsp. ?
Ich vermag diese Form nicht sicher unterzubringen und er-
wähne sie nur der Beobachtungen des Herrn Overbeck halber.
Sollte sie sich später als neu herausstellen, schlage ich den Namen
macarangae Vor.
8 Kopf so lang als breit, nach vorn kaum verengt, Augen
eine Spur hinter der Mitte, Mandibeln 4-zähnig, Fühler ein wenig
kürzer als bei hoser, Scapus nur mit schräg abstehenden Haaren,
3. bis 5. Geißelglied stärker, 6. sehr schwach quer, 7. nur sehr wenig
länger als breit, das Endglied so lang als die beiden vorhergehenden,
Fühlerkeulesehr undeutlich 3-gliedrig, fast 2-gliedrig. Promesonotum
oben nicht abgeflacht, seitlich nicht gerandet, Promesonotalsutur seit-
lich sehr deutlich, vorn undeutlich, Basalfläche des Epinotums etwas
Ameisen von Singapore. 127
nach rückwärts divergierend, Epinotumzähne ähnlich hosei, etwas
mehr abwärts gebogen. Petiolus etwas länger als breit, trapezförmig,
mit vollkommen abgerundeten Vorderecken und etwas konkaver
Dorsalfläche, hin und wieder Übergänge zur rhombischen Form
wie bei hosei, Postpetiolus hinten sehr leicht ausgerandet. Der
ganze Körper bis auf die sehr fein: gestreiften Seiten des Meso-
und Epinotums spiegelnd glatt und stark glänzend, vorn auf dem
Pronotum mit einer Anzahl kräftiger Punkte. Schwarzbraun,
Vorderkopf, Schenkel und Petiolus heller, Fühler, Hüften, Schienen
und Tarsen gelb. L. 2,2—2,5 mm.
13:57; 14:41. Aus den hohlen Internodien der Zweig-
spitzen von Macaranga hypoleuca Muell. Arg. (]. H. Burkill,
Dir. des Botan. Gart., determ.) vom Bukit Timah und vom Ab-
hange des Gunong Angsi. Oberhalb der Blattansätze befindet sich
ein Kranz von drei zurückgeschlagenen, verholzten Schuppen,
unter denen sich eine große Anzahl winziger, kugeliger, weißlicher
Gebilde von verschiedener Größe versteckt. Herr Overbeck
sah die Ameisen hier geschäftig ein- und ausschlüpfen. Das Ein-
gangsloch in das Stengelglied befindet sich bald in der Mitte des
Internodiums, bald dicht unter dem Schuppenringe. Nach
H. N. Ridley*) sind die holzigen Schuppen (,bud-bracts‘) ur-
sprünglich grüne Laubblätter, die den jungen Trieb einhüllten.
Ihre Unterseite ist mit Drüsen (,‚bladder-glands‘‘) bedeckt. Später
schlagen sich die Hüllblätter an den Stamm zurück und verholzen.
Die weißen Kügelchen (,‚food-bodies‘‘) unter den Schuppen sind
nach ihm vermutlich Produkte der erwähnten Drüsen und werden
von den im hohlen Stengel wohnenden Ameisen besucht und
eingeholt.
Welche Bedeutung die früher erwähnten ‚marginal nectaries‘“
haben, konnte der Autor nicht feststellen, die Ameisen schenkten
ihnen keinerlei Aufmerksamkeit.
Mr. Burkill fand in dem hohlen Stengel einer von Ameisen
bewohnten Macaranga Schildläuse, deren Größe erwies, daß sie
wahrscheinlich als junge Tiere von den Ameisen eingeschleppt
worden waren.
Ohne auf das meiner Ansicht nach durchaus noch nicht end-
gültig geklärte Problem der Ameisenpflanzen näher einzugehen,
mache ich doch darauf aufmerksam, daß Herr Overbeck in der
gleichen Macarangaart in Singapore und auf Malacca die gleiche
Ameisenform, in einer anderen Wirtsart auch eine andere Ameise
gefunden hat. Die geplanten genaueren Untersuchungen hat leider
der Krieg verhindert.
Dilobocondyla cataulacoidea Stitz var. n. fulva.
8 Form des Kopfes wie bei der Stammart (var. concolor m.
hat einen etwas längeren und schmäleren Kopf und tieferen Aus-
*) Symbiosis of ants and plants, Annals of Botany XXIV (1910)
pp- 457—483, T. XXXV u. XXXVL
8. Heft
128 ' H. Viehmeyer:
schnitt des Hinterrandes), die scharf zugespitzten Hinterecken
ebenfalls schräg nach außen gerichtet (bei concolor direkt nach
hinten). Mandibeln nur mit zwei deutlichen Endzähnen, sonst
undeutlich und unregelmäßig gezähnt wie concolor (bei der Stamm-
art 5 Zähne). Zwischen den Stirnleisten hinter den Augen mit
15—17 scharfen, parallelen Längsleisten, die äußeren nach vorn
verkürzt (bei concolor 13, deren äußere stark nach auswärts ge-
bogen sind), nur direkt vor dem Hinterrande des Kopfes mit einigen
Querrunzeln. Untergrund noch glänzender als bei concolor, vorn
sehr schwach genetzt, hinten nur mit den Punkten der abstehenden
Behaarung. |
Thorax schwächer skulpturiert, ebenso das Stielchen, Meso-
sternum glänzend glatt. Promesonotum im Profil betrachtet
stärker konvex als bei der Stammart und var. concolor, die hierin
mit der Abbildung von Stitz sehr gut übereinstimmt. Zweiter
Stielchenknoten deutlich weniger breit als die Abbildung angibt
und als bei concolor. Gaster sehr fein und gleichmäßig genetzt,
ziemlich stark glänzend.
Fahl gelbbraun, das Promesonotum gewöhnlich etwas heller,
die Gaster schwarzbraun. Die abstehenden Borstenhaare kurz,
weißlich, stumpf. L. 3,25—3,75 mm.
Q Körperform wie D. selebensis Em. 9, Farbe, Skulptur und
Behaarung wie der 9. Mesonotum mit ca. 9 kräftigen Längs-
runzeln, der übrige Thorax mehr oder weniger deutlich netz-
maschig. Flügel schwach angeraucht, mit dunkelbraunem Rand-
mal und Geäder, 1 Discoidal- und 1 Cubitalzelle. L. 4 mm.
14 : 23, 85, 98. Nest im ausgehöhlten Markkanale eines Astes
am lebenden Baume (Mangifera) im Garten und einzeln in einer
Nepentheskanne.
Pristomyrmex Dungens Mayr 38.
13 : 82. Im Garten gekötschert.
Calyptomyrmex beccarii Em. var. n. glabratus.
3 Braunschwarz, die Glieder rötlich, die Gaster ziemlich
glänzend, ohne jede Spur einer mikroskopischen Netzung, Man-
dibeln an der Spitze mit 2 Zähnen, Kaurand sonst schneidend.
L. 3,5—4 mm.
Andere Unterschiede lassen sich nach der Beschreibung
nicht feststellen.
14 : 73. Drei Einzelläufer aus dem Garten.
Meranoplus bicolor Guer. IS (2 ).
13 :17, 55, 76; 14 :117, 120. Nest in der Erde, feine Gänge
im Lehm, die ziemlich tief gehen. An den extrafloralen Nektarien
der Skorpion-Orchideen, furchtbar faul, stellen sich tot, auch an
den abgefallenen Früchten des Djambu-Baumes. Ich rechne hier-
her auch ein als Einzelläufer gefundenes entflügeltes @ mit läng-
licher, an Cataulacus erinnernde Gaster von 6,5 mm.
Ameisen von Singapore. 129
Meranoplus mucronatus F. Sm. 8.
8 (Noch nicht beschrieben.) Wie bicolor, aber größer, Augen
relativ kleiner. Vorderecken des Pronotums mit je einem spitzen
Zahne, Mesonotum mit konvergierenden Furchen, Scutellum
buckelig, Basalfläche desEpinotums schräg abfallend, die ringsum
fein gerandete abschüssige Fläche vertikal, etwas länger. Petiolus
kürzer und höher als bei bicolor, von oben gesehen, etwas vor der
Mitte mit einem Paar seitlicher scharfer Ecken, Postpetiolus un-
gefähr rechteckig, beide Stielchenteile mit sehr geraden Seiten.
Der Vorderkörper dicht gerunzelt, die Gaster sehr fein und dicht
genetzt, wie beim 9. Schmutzig gelbrot, der Thorax mit einigen
bräunlichen Flecken, Scheitel, Gaster, die glänzenden Schenkel
und Schienen braun, Fühler und Tarsen weißlich. L. 6 mm.
14:41, 47. Vom Gunong Angsi; Nest in einem hohlen
Baumstamm.
Vollenhovia brevicornis Em. subsp. n. minuta.
8 Kopf deutlich länger als breit, nach vorn etwas verengt,
Mandibeln 5- oder 6-zähnig, Augen vor der Mitte, ziemlich flach,
Fühlerschaft bis zum letzten Kopfdrittel reichend, mittlere Fühler-
glieder quer, aber nicht so stark wie bei Piroskae, Fühlerkeule groß
und breit, stark abgesetzt, das letzte Glied länger als die beiden
vorhergehenden. Thorax ohne Suturen, an der Stelle der Meso-
epinotalnaht seitlich schwach eingeschnürt, Rücken flach, ab-
schüssige Fläche des Epinotums zunächst vertikal, dann horizontal,
darauf wieder vertikal (bei seitlicher Ansicht), der Länge nach
etwas ausgehöhlt, oben beiderseits etwas gerandet. Petiolus etwas
länger als breit, mit schwach gebogenen Seiten, Postpetiolus etwas
breiter, so lang als breit, mit stärker konvexen Seiten.
Kopf dicht punktiert und runzelig gestreift, die Streifen
nicht sehr scharf hervortretend, Mandibeln zerstreut punktiert,
Thorax sehr dicht punktiert, zwischen den Punkten kaum runzelig,
die Stielchenknoten weitläufiger und mehr runzelig punktiert, die
Gaster ganz zerstreut punktiert, sonst glatt; Vorderkörper matt,
das Stielchen schwach, die Gaster stärker glänzend, ebenso die
Mandibeln und die Glieder. Pubeszenz auf der Gaster ziemlich
lang, zerstreut, weißlich, abstehende Behaarung spärlich. Braun-
schwarz, Stielchen und Gaster fast ganz schwarz, Mandibeln,
Fühler und Beine rötlich gelb, die Schenkel angebräunt. L. 2 mm.
14:43. Drei Einzelläufer vom Gunong Angsi.
Vollenhovia overbecki n. sp.
8 Der V. simoides etwas ähnlich. Kopf mehr rechteckig, im
letzten Drittel nicht verengt, die vorderen drei Viertel dicht und
scharf gestreift, matt, ausgenommen den Clypeus und eine kurze,
schmale Stelle in der Gegend der vorderen Stirnrinne, Hinterkopf
nur dicht punktiert, glänzend. Mandibeln kaum punktiert, Kau-
rand mit einem oder zwei sehr stumpfen; Endzähnen, sonst: fast
glatt. Augen vor der Mitte, flach; Clypeus einfach,.ohne winkelige
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 8. 9 83. Heft
130 H. Viehmeyer:
Vorsprünge; der Fühlerschaft erreicht das letzte Kopfdrittel.
Thorax mit deutlicher Mesoepinotalsutur, Promesonotum zerstreut
punktiert, am Vorderrande und an den Seiten der Dorsalfläche
reichlicher, vor der Epinotalfurche dazu dicht längsrunzelig, Epi-
notum dicht punktiert und gerunzelt, ziemlich matt.
Stielchen im ganzen eine Spur kürzer und breiter als
bei simoides, zerstreut punktiert, der Postpetiolus mit
stärker konvexen Seiten, in der Mitte am breitesten.
An der Basis der Gaster eine Anzahl sehr kurzer
Längsrunzeln, ähnlich Teiramorium scabrum Mayr,
sonst fein und zerstreut punktiert.
Pubeszenz zerstreut, aber sehr regelmäßig über
Stielchendes den ganzen Körper verteilt, abstehende Behaarung
$ von oben. mäßig dicht und mäßig lang, am Scapus der An-
tennen einige abstehende Haare. Schwarz, Fühler
und Beine dunkelbraun, Mandibeln rotbraun, Tarsen gelblich.
L. 2,3—4 mm.
& Kopf trapezförmig, hinten etwas schmäler als vorn (mit
den Augen), mit ziemlich geradem Hinterrande und abgerundeten
Hinterecken, mit den Augen kaum breiter als lang. Kiefer kurz,
stumpf, Vorderrand des Clypeus etwas dreieckig winkelig vor-
gezogen. Augen vom Vorderrande des Kopfes um eine Fühlerdicke
entfernt, groß, die Hälfte der Kopfseiten einnehmend. Schaft der
Fühler dreimal so lang als dick, 1. Geißelglied länger als breit,
mit sehr schwach konvexen Seiten. Thorax sehr hoch und auf
dem Rücken ziemlich flach, Epinotum mit langer, etwas schräg
abfallender Basalfläche und kurzer abschüssiger Fläche, der
Winkel zwischen beiden ein gerundeter stumpfer. Stielchenteile
kürzer und breiter als beim 9.
Vorderkörper matt, vom Thorax besonders das Mesonotum,
ohne erkennbare Skulptur, Stielchen, Gaster und Beine glänzend.
Pubeszenz reichlich und etwas gehoben, gelblich, abstehende Be-
haarung sehr zerstreut. Schwarz, Beine braun, Kiefer, Fühler,
Tarsen schmutziggelb, Flügel wasserhell, mit ganz blassem Geäder.
L. 3 mm.
13 : 47, 55; 14 : 106. Nest in einem morschen Baumstamme
von der Jurong Road, auch im Garten.
Von oblonga, levithorax etc. leicht an dem schmalen Stielchen
zu unterscheiden.
Fig. 2
Vollenhovia rufiventris For.*) 8.
@ (Noch nicht beschrieben.) Kopf über den Augen beiderseits
flach eingedrückt, viel kräftiger und dichter punktiert als beim 8
und bis auf den glatten Clypeus und den nur punktierten mittleren
und hinteren Teil ziemlich kräftig und regelmäßig, nach rückwärts
divergierend längsgestreift. Augen und Punktaugen relativ klein;
*) Emery rechnet die Art in Nova Caledonia, Zool. I, LIV, No. 11,
p. 407, zu Monomorium.
Ameisen von Singapore. 131
Fühlerkeule 5-gliedrig. Thoraxrücken sehr flach, mit fast recht-
winkligen, stark abgerundeten Schultern. Mesonotum hinten und
Scutellum seitlich längsgestreift. Anhang des Petiolus groß, im
Profil gesehen, mit sehr langer, rechteckiger Basis, dann dreieckig
zugespitzt. Postpetiolus unten vorn mit einem äußerst kräftigen,
breiten, zugespitzten Höcker. Farbe ganz schwarz; sonst wie der 8.
Flügel fehlen. L. 12,5 mm.
& (Noch nicht beschrieben.) Kopf trapezförmig mit nach
rückwärts verengten Seiten und stumpfwinkligen, abgerundeten
Hinterecken, Hinterrand schwach konkav. Augen sehr groß, be-
haart, die Hälfte der Kopfseiten einnehmend, etwas vor der Mitte.
Mandibeln sehr kurz, rudimentä%. Fühlerschaft etwas kürzer als
die ersten drei Glieder der Geißel, diese 12-gliedrig, die ersten drei
Glieder an Länge wenig verschieden, vom vierten ab zunehmend,
das letzte etwa so groß wie die beiden vorhergehenden. Thorax
vorn sehr hoch, mit vertikaler Vorderfläche; Scutellum buckelig
aufgetrieben; abschüssige Fläche des Epinotums kürzer als die
Basalfläche, diese schräg abfallend, mit der Basalfläche einen
abgerundet stumpfen Winkel bildend. Petiolus und Postpetiolus
ungefähr wie beim 8, aber unten ohne Anhänge.
Clypeus, Teile des Mesonotums, Scutellum, Postpetiolus und
Gaster glänzend glatt, punktiert, die Gaster viel feiner; die übrigen
Körperteile matt, mikroskopisch fein und dicht gestreift, gewöhn-
lich der Länge nach, auf dem Hinterkopfe und dem Petiolus quer.
Abstehende Behaarung am Thorax sehr kurz, aber reichlich.
Farbe schwarz, Mandibeln, Fühler, Tarsen und Spitze der Geaster
gelbbraun. Flügel wasserhell mit schwach gelblichem Geäder,
eine Cubital- und eine Discoidalzelle. L. 4 mm (% 2,8—5,5 mm).
13:3. Nest in einem am Boden liegenden, halbvermoderten
Baumstamme; Nestgänge im weichen Holze.
Monomorium butteli For. subsp. n. demochrum.
8 Durch die Epinotumbildung, die winzigen Augen und die
äußerst feine Punktierung mit butteli nahe verwandt, aber größer
und mit vier starken Mandibelzähnen. Stirnleisten hinten stark
divergierend, die Fühlergrube etwas umfassend; Hinterrand des
Kopfes schwach ausgebuchtet.-Ränder der Basalfläche des Epino-
tums gegen das Ende ziemlich scharf, mit dem Rande der ab-
schüssigen Fläche einen scharfen Winkel bildend. Petiolus lang
gestielt, Stiel wenigstens so lang als die Basis des Knotens, dieser,
von oben gesehen, deutlich quer, im Profil konisch. Knoten des
Postpetiolus vorn etwas breiter als lang, trapezförmig, seine Seiten
gerade, nach rückwärts zusammenlaufend, im Profil vorn höher
als hinten, etwas niedriger als der Petiolusknoten. Gleichmäßig
gelbbraun, Mandibeln und Beine heller, mehr graugelb. L. 1,8 mm.
13 :148. Eine Anzahl 8% unter einem Blumentopfe auf
einem Tische der Terrasse.
9 8. Heft
139 H. Viehmeyer:
Monomorium minutum Mayr subsp. liliuokalanıi For.
var. javana For. 8
Q (Noch nicht beschrieben.) Kleiner als minutum und größer
als var. Zaprobanae For. Glänzend braunschwarz; Mandibeln,
Fühler mit Ausnahme der dunkleren Keule, Gelenke, Trochanteren,
Schienen und Tarsen mehr oder weniger gelb- oder braunrot.
Thorax schmäler als der Kopf; Basalfläche und abschüssige Fläche
des Epinotums ohne jede Grenze, die Profillinie bildet einen gleich-
mäßig verlaufenden, schwach gekrümmten Bogen. Postpetiolus
kaum breiter als lang, mit nach rückwärts etwas verengten, ziem-
lich geraden Seiten, ein wenig breiger und niedriger als der Petiolus.
Abschüssige Fläche des Epinotums quergestreift. Flügel schlecht
erhalten. L. 3—8,2 mm.
ä (Noch nicht beschrieben.) Ebenfalls kleiner als minutum.
Braunschwarz; Fühler und Beine gelblichgrau. Mandibeln 3-zähnig.
Clypeus mit zwei von den Stirnleisten zur Mitte des Vorderrandes
gehenden. feinen, etwas nach außen Konvexen Längskielen, inner-
halb derselben entweder einfach längsgestreift oder mit kon-
zentrischen Ovalen; Kopf ebenfalls fein längs- oder bogig gestreift.
Der übrige Körper glatt, nur zerstreut punktiert, auch die ab-
schüssige Fläche des Epinotums. Thorax etwas schmäler als der
Kopf "mit den Augen; die Profillinie des Epinotums bildet eine
ununterbrochene Kurve. Petiolus schärfer konisch, oben weniger
abgerundet als beim 2; Postpetiolus, im Profil betrachtet, ebenfalls
und ziemlich scharf konisch, von oben gesehen, stark quer, wenig-
stens 115mal so breit als lang; keins der Stielchenglieder oben
eingedrückt. L. 2,4—2,6 mm.
13 : 66, 70, 89; 14:43, 103. Aus dem Garten und vom
Gunong Angsi; Nest in einem abgestorbenen Zweige und in einem
Aststumpfe.
Monomorium floricola Jerd. 398.
13 : 8, 41, 71, 76, 109, 110, 163; 14 : 5, 14, 44, 86, 118. Aus
dem Garten und vom Gunong Angsi (14 : 44); in Termitengängen,
unter Baumrinde, an den extrafloralen Nektarien der Skorpion-
Orchideen; das Nest unter Baumrinde, in einem hohlen Zweige
des Mangobaumes und in Bambus.
Monomorium latinoda Mayr 3.
13 : 89, 163, 175. Einzelläufer aus dem Garten.
Monomorium destructor Jerd. subsp. mayri For. 3.
13 : 176. Einzelläufer von der Insel St. Barbe.
Monomorium pharaonis L. 8%.
13 :144, 146, 163, 164; 14:75. Aus Bambus, sonst meist als
Einzelläufer in Haus und Garten. Eine Kolonie im Kontor zwischen
alten Briefen und einmal an Bord eines deutschen Reichspost-
dampfers.
Ameisen von Singapore. 133
Monomorium (Martia) atomus For. var. frocax For. 92.
13:29, 59, 81, 155; 14:89. Vom Bukit Timah und aus
dem Garten; Nest in abgestorbenen und ausgehöhlten Zweigen;
auch als Einzelläufer und gekötschert.
Monomorium (Corynomyrmex n. subg.) hospitum n. sp.
“ 2 Kopf wenig länger als breit, schlanker als bei alomus var.
procax, ziemlich rechteckig, an den Augen am breitesten, hinter
denselben äußerst schwach trapezförmig mit ziemlich geraden,
nach rückwärts sehr wenig verengten Seiten, stark abgerundeten
Hinterecken und geradem, in der Mitte kaum erkennbar kon-
kavem Hinterrande. Augen vor der Mitte, kleiner und stärker
konvex als bei $rocax, um die größte Augenlänge von dem Vorder-
rande des Kopfes entfernt. Stirnleisten kurz, parallel, fast um
1» der Kopfbreite getrennt. Stirnrinne kräftig, aber vorn und
hinten stark verkürzt. 3 Punktaugen. Fühler 12-gliedrig, ihr
Schaft den Hinterrand des Kopfes knapp erreichend, 1. Geißelglied
so lang als die nächsten drei, das 2.—8. schwach quer, die beiden
ersten Glieder der Keule etwa gleichlang, das Endglied länger als
die beiden vorhergehenden. Clypeus mit zwei stumpfen, nach
vorn divergierenden Längskielen, zwischen denselben der Länge
nach schwach eingedrückt, der Vorderrand innerhalb der Kiele
breit und seicht ausgebuchtet. Mandibeln nach dem Ende zu
wenig verbreitert, mit einem kräftigen Endzahne, der fast die
Hälfte der Kaurandbreite einnimmt, und zwei sehr kleinen weiteren
Zähnen. Kr j
Thorax schmäler als der Kopf, sowohl der Länge als der Breite
nach stärker konvex als atomus. Petiolus kurz gestielt, Knoten
viel länger als breit, ungefähr rechteckig, mit schwach gebogenen
Seiten, im Profil kegelföürmig mit stark abgerundeter Kuppe,
deutlich höher als der Postpetiolus; dieser ein wenig breiter als
der Petiolus, so lang als breit, mit stärker konvexen Seiten, nach
vorn mehr als nach hinten verengt.
Glänzend glatt und sehr zerstreut punktiert, hinter der Wurzel
der Mandibeln mit einer Anzahl kurzer, paralleler Längslinien, die
Mandibeln selbst glatt und glänzend, mit wenigen Punkten. Ab-
stehende Behaarung weiß, zerstreut; anliegende nur an den Glie-
dern, wo dafür die abstehende fehlt. Dunkel kastanienbraun, die
Gaster dunkler, Petiolus und Beine etwas heller, Mandibeln, Fühler
und Tarsen gelblich. Flügel wasserhell, fein behaart, mit schwer
erkennbarem Geäder. L. 2 mm.
& Kopf kürzer und breiter als beim 9, höchstens so lang als
breit, an den Augen am breitesten, hinter denselben viel deutlicher
trapezförmig, mit noch mehr stumpfwinkligen, abgerundeten
Hinterecken und geradem, fast konvexem Hinterrande. Kopf-
seiten vor den Augen stärker zusammenlaufend als hinter denselben.
Augen etwa 14, der Kopfseiten einnehmend, mäßig konvex, vor
der Mitte, ihr Vorderrand kaum eine Augenlänge von der Wurzel
8. Heit
134 H. Viehmeyer:
der Mandibeln entfernt. Stirnleisten parallel, etwa bis zur Höhe
der Augenmitte reichend. Fühler sehr eigenartig, ihr Schaft so
lang wie die letzten beiden Geißelglieder, den Hinterrand der
Augen erreichend, die Geißel 11-gliedrig, mit 3-gliedriger Keule,
die der des Q sehr ähnlich ist, das 3. und 5. Geißelglied sehr schwach
quer. Stirnrinne nicht scharf, breit und sehr seicht. Mittlere
Clypeuspartie seitlich durch ein Paar feiner, paralleler Längskiele
begrenzt, dazwischen nicht eingedrückt, Vorderrand gerade ab-
gestutzt. Mandibeln kurz, ohne eigentlichen Kaurand, außer dem
Endzahne höchstens mit einem rudimentären Zähnchen.
Thorax der Länge nach relativ konvex; Mesonotum des
Pronotum vorn nicht ganz überdeckend, ohne Mayrsche Furchen;
Scutellum aus dem Rückenmassiv noch weniger hervorragend als
bei floricola &; Profillinie. des Epinotums hinter der Mitte sehr
schwach eingedrückt. Petiolus und Postpetiolus ganz ähnlich wie
beim 9, der letztere unten mit einem rechteckigen Anhange.
Skulptur im allgemeinen wie beim 9, nur die Punktierung
des Kopfes etwas kräftiger und der mittlere Teil des Clypeus ziem-
lich regelmäßig und dicht längsstreifig, auf dem Hinterkopfe hin
und wieder schwach genetzt. Farbe und Behaarung wie beim 9,
letztere vielleicht etwas spärlicher. Flügel wie beim 9. L. 1,6 mm.
13 : 71. 4 922 und 2 dd mit einer Anzahl 3% von M. floricola
in feinen Gängen eines Aststumpfes.
Für den ersten Blick mag es wenig angebracht erscheinen,
eine neue Monomoriumart nach dem 9 zu beschreiben und ein
von dem Gattungstypus so abweichendes & darauf zu beziehen.
Ich halte beide Geschlechter für zusammengehörig und vermute
in ihnen eine bei M. floricola parasitierende, vielleicht sogar
arbeiterlose Art. Das 2 ist durch seine außerordentliche Kleinheit
und seinen relativ konvexen Rücken meiner Ansicht nach hin-
reichend gekennzeichnet. Ich bedenke dabei wohl, daß bei dem
Ameisenreichtum der Tropen das bloße Miteinanderfangen wenig
bedeuten will. Die Gründe, worauf ich meine Ansicht stütze,
sind folgende: Zunächst sind die miteinander gefangenen Ameisen
einander in der Größe angepaßt, die beiden Geschlechtstiere
einander und dann beide den 83 von floricola. Weiter fällt zwar
das $ mit seinen eigenartigen Fühlern ganz aus dem Rahmen der
mir bekannten dS von Monomorium heraus, aber diese Fühler
haben große Ähnlichkeit mit denen des 9, und Skulptur, Be-
haarung, Farbe, Thorax- und Stielchenbildung zeigen so große
Übereinstimmung, wie sie schwerlich der Zufall hervorgebracht
haben kann. Das & allein betrachtet, verdiente einen neuen
Gattungsnamen, da aber das 9 unzweifelhaft zu Monomorium
gehört, so errichte ich für ersteres nur ein neues Subgenus.
Corynomyrmex subg. n. von Monomorium.
Q Wie Monomorium. Thorax auf dem Rücken in jeder Rich-
tung mehr konvex.
Ameisen von Singapore. 135
& Fühler 12-gliederig mit 3-gliedriger Keule, Schaft lang,
1. Geißelglied länger und dicker als jedes andere vom 2.—8.
9 unbekannt, vielleicht nicht vorhanden.
Typus hospitum 3.
Solenopsis overbecki n. sp.
8 Kopf etwas länger als breit, ungefähr rechteckig; Seiten
nach vorn schwach verengt, hinter den Augen etwas konvex, vor
denselben gerade; Hinterecken verrundet, Hinterrand schwach
konkav. Clypeus trapezförmig, in der Mitte vorgezogen, mit zwei
feinen, scharfen Längskielen, die nach vorn etwas divergieren und
als spitze, etwas dornenförmige Zähnchen den Vorderrand des
Clypeus etwas überragen; dieser zwischen den Zähnchen stärker
und beiderseits derselben sehr flach konkav. Augen an der Grenze
des vorderen Drittels, mit vier oder wenig mehr undeutlichen
Facetten. Der Fühlerschaft erreicht das letzte Kopfviertel (bei
der Kopflänge ist der Clypeus immer eingerechnet), das letzte
Glied fast so lang wie der übrige Teil der Geißel, genau viermal so
lang als das vorletzte und fast doppelt so breit als das 8. lang,
3.—6. Geißelglied höchstens dreimal so dick als lang. Mandibeln
3-zähnig.
Thorax so lang wie der Kopf, mit tief eingedrückter Meso-
epinotalsutur; Promesonotum etwa doppelt so lang als das Epi-
notum, seine Profillinie bildet einen vollkommen gleichmäßig ge-
rundeten Bogen; Basal- und abschüssige Fläche ohne jede Grenze,
beide in einem Bogen gewölbt, von der Seite gesehen, liegt die
stärkste Konvexität vor der Mitte. Petiolus kurz gestielt ‘mit
querovalem Knoten, im Profil gerundet konisch; Postpetiolus
nicht ganz doppelt so breit als lang und etwas breiter und niedriger
als der Petiolus, unten mit einem schräg nach vorn gerichteten
Zähnchen.
Glänzend glatt, nur mit den Punkten der abstehenden Be-
haarung; die Mandibeln sehr fein und zerstreut punktiert; Punk-
tierung des Kopfes reichlicher und stärker als die des übrigen
Körpers. Anliegende Behaarung fehlt, abstehende reichlich, an
den Gliedern schräg. Gelblichbraun, das 1. Gastersegment gegen
das Ende mit einer undeutlichen, dunkleren Querbinde. L. 1,2—
1,4 mm. f
2 Kopf etwas breiter als beim 3, fast quadratisch, mit geradem
Hinterrande. Augen kreisrund, groß, etwa %, der Kopfseiten
einnehmend, vor der Mitte. Fühler 10-gliedrig, Geißelglieder viel
weniger dick als beim 3, das Endglied noch etwas kürzer als das
2.—8. Geißelglied. Clypeus ganz ähnlich wie beim 8, aber die
° Zähnchen an der Basis breiter, nicht dornförmig. Mandibeln etwas
breiter als beim 3, außer den drei Zähnen an der Grenze von Kau-
rand und Innenrand noch mit einem winzigen 4. Zähnchen. Der
ganze Körper etwas reichlicher und viel kräftiger punktiert als
der 9, besonders der Kopf; dieser außerdem beiderseits eines
8. Heft
\
136 H. Viehmeyer:
glatten, unpunktierten medianen Längsstreifens innerhalb der Fort-
setzung der Stirnleisten fein längs gestreift; auch die Seiten der
Stielchenknoten äußerst fein gestreift. Hell kastanienbraun,
der Thorax gewöhnlich heller, die Extremitäten bräunlichgelb.
Flügel fehlen. L. 4—4,2 mm.
14:36. Nest in feinen Gängen eines am Boden liegenden
Aststückes. Polygyne Kolonie mit vier entflügelten 9%.
Von papuana Em., nitens Bingh., tipuna For. und Pygmaea
For. verschieden und scheint der letzten Art am nächsten zu stehen.
Lophomyrmex bedoti Em. 3
13 : 150. Aus einem morschen, am Boden liegenden Baum-
stamme.
Pheidologeton diversus Jerd. 38.
13:7, 90, 158. Im Garten, Nest im Holze; im botanischen
Garten ein Zug.9%; das $ an der Lampe.
Pheidologeton affinis Jerd. &
14 : 6. Im Garten, als Beutetier von Plagiolepis longides Jerd.
Oligomyrmex overbecki n. sp.
21 Kopf sehr groß, deutlich länger als der Thorax, wenig
länger als breit, mit mäßig konvexen, ziemlich parallelen Seiten,
abgerundeten Hinterecken und breit ausgebuchtetem Hinterrande.
Clypeus in der Mitte trapezförmig vorgezogen, mit zwei nach vorn
divergierenden Längskielen, sein Vorderrand innerhalb und beider-
seits derselben konkav, aber zwischen den Ausbuchtungen ohne
vorgezogene Zähne. Stirnleisten kurz, nach rückwärts stark
divergierend. Fühler 9-gliedrig mit 2-gliedriger Keule, der Schaft
wenig über die Kopfmitte nach rückwärts reichend, das 1. Geißel-
glied so lang als das vorletzte oder fast so lang als das 2.—5.,
diese deutlich quer, das 6. so lang als breit, das Endglied 214mal
so lang als das vorletzte. Augen winzig klein, punktförmig, aus
einer oder höchstens 2—3 undeutlichen Facetten bestehend, ein
knappes Drittel der Kopfseiten von der Einlenkung der Mandibeln
entfernt. Auf den beiden Hinterhaupts-
_— hälften, jederseits der Mittellinie und
dieser etwas mehr genähert als dem
Außenrande, mit einem winzigen, auf-
rechten Spitzchen. Mandibeln dick, mit
4—5 stumpfen, nach innen undeutlich
werdenden Zähnen.
Thorax wenig mehr als halb so breit
Er wie der Kopf, mit sehr deutlicher Me-
t soepinotalsutur, die im Profil als ein
Tape Ba Etieleben des winkliger Einschnitt erscheint. Prome- '
a von. ORen enotuim ungefähr so lang als breit, ziem-
lich stark konvex, mit gerundeten Seiten
und ohne Vorderecken. Basalfläche des Epinotums rechteckig,
der Länge nach sehr schwach vertieft, seitlich fein gerandet, mit
Ameisen von Singapore. 137
einem Paar kräftiger, spitzer Zähne, zwischen denselben nach
rückwärts fein und konkav begrenzt, von der Sutur bis hierher ge-
rechnet, kaum breiter als lang; abschüssige Fläche im Profil bis zur
oberen Grenze der Episternalfortsätze konkav, halb so lang als die
Basalfläche, beiderseits fein gerandet.
Petiolus so lang als die Basalfläche des Epinotums bis zur
Spitze der Zähne, im Profil gerundet kegelförmig, kurz gestielt,
Knoten höher als der Postpetiolus; letzterer so breit als der Pe-
tiolus, höchstens eine Spur breiter als lang, mit schwach gerundeten
Seiten. Gaster an der Basis stark ausgebuchtet, mit sehr großem
1. Segmente.
Stimm und Scheitel divergierend längsgestreift, die äußeren
Kiele biegen bogenförmig um und setzen sich auf den Seiten und
an der Unterseite als Längsstreifen fort; Hinterhaupt nach vorn
konvex quergestreift; Wangen ebenfalls längsgestreift; Schläfen
undeutlich und hin und wieder maschig längsrunzelig. Clypeus
und Mandibeln glänzend glatt, letztere sehr zerstreut und fein
punktiert. Stirn und Scheitel zwischen den Längsstreifen zerstreut
und einfach punktiert, die Schläfen dicht mit Nabelpunkten be-
setzt. Der Kopf bis auf die glänzenden Mandibeln und den Clypeus
schimmernd. Thorax sehr dicht und etwas feiner als die Schläfen
punktiert, ebenso wie der Petiolus matt; Postpetiolus und Gaster
nur ganz zerstreut und einfach punktiert, beide stark glänzend.
Abstehende Behaarung sehr zerstreut und lang, die anliegende
viel kürzer, etwas dichter, aber immer noch zerstreut und etwas
aufgerichtet; die Extremitäten nur mit etwas gehobener, kurzer
Behaarung. Bräunlichgelb, die Beine gelb. L. 1,7 mm.
3 Kopf ein wenig kürzer, etwa so lang als breit, aber immer
noch länger als der Thorax, Fühlerschaft länger, nach rückwärts
das letzte Viertel der Kopflänge erreichend, Mandibeln weniger
dick, mit längeren und spitzeren Zähnen, Hinterhaupt ohne Zähne,
Augen ein wenig mehr nach hinten gerückt. Kopf, Thorax und
Petiolus ziemlich gleichmäßig dicht punktiert und bis auf Clypeus
und Mandibeln matt, der Kopf ohne Längs- und OQuerstreifung,
höchstens hin und wieder sehr schwach und undeutlich gerunzelt.
Im übrigen wie der 2\. Dem 8 von atomus Em. recht ähnlich,
aber etwas größer. L. 1 mm.
& Kopf trapezförmig, so lang als breit, an den stark konvexen,
ganz nach vorn gerückten, etwas mehr als die Hälfte der Kopfseiten
einnehmenden Augen am breitesten, hinter denselben mit stark
verengten, schwach gebogenen Seiten, Hinterecken stark ver-
rundet, Hinterhaupt schräg nach vorn und unten abgestutzt.
Clypeuslappen vorn abgestutzt und schwach ausgerandet, Ocellen
groß, Schaft der 13-gliedrigen Fühler kürzer als das 2. Geißelglied,
Mandibeln mit vier spitzen Zähnen. Thorax etwas schmäler als
der Kopf mit den Augen, ohne konvergierende Furchen auf dem
Mesonotum; Epinotum verrundet stumpfwinklig, seine Basal-
fläche länger als die abschüssige Fläche. Knoten des Petiolus
8. Heft
138 H. Viehmeyer:
sehr niedrig. Äußere Klappen des Genitalapparates (von oben
gesehen) relativ lang und schlank, mittlere sehr dünn, gegen das
Ende stumpfwinklig gebogen, die inneren lanzettförmig.
Braunschwarz, die Fühler und Beine braun, Mandibeln gelb-
braun, Flügel stark angedunkelt mit braunem Geäder. Kopf
dicht gerunzelt, bis auf die Mandibeln und den Clypeus ziemlich
matt, Thorax und Abdomen glänzend, ersterer weitläufiger und
stärker, letzteres feiner und dichter punktiert. Überall ziemlich
dicht behaart, auch die Augen, eine abstehende und anliegende
Behaarung ist nicht genau zu unterscheiden, alle Haare sind mehr
oder weniger gehoben, sehr ungleich und braun, an den Beinen
schräg abstehend. L. 3 mm.
14 : 113. Nest in einem alten Baumstamme am Boden.
Jedenfalls mit O. sauteri For. nahe verwandt, nach der Be-
schreibung des 2| aber durch die kräftigen Epinotalzähne und die
Skulptur verschieden.
Tetramorium guineense Fab. 398.
13 :19, 24, 42, 46, 90, 133, 135, 170, 176; 14: 24, 39, 40,
114, 120. An Baumstämmen, in alten Termitengängen und an
den abgefallenen Früchten des Djambubaumes. Die 92 oft an
der Lampe. Nester im Holze und in Bambus; 1 entflügeltes 2
allein in einem hohlen Bambusstengel. Auch von der Insel
St. Barbe.
Tetramorium scabrum Mayr 3.
14 : 103. Einzelläufer aus dem Garten.
Tetramorium obtusidens n. sp.
2 Habituell einem kleinen, schlanken T. gwineense nicht un-
ähnlich. Kopf schmäler und länger, mit geraderen Seiten und
schärferen Hinterecken, Hinterrand ausgebuchtet. Mandibeln mit
vier größeren und zwei kleineren, undeutlichen Zähnen. Clypeus
in der vorderen Hälfte mit einem schwachen medianen Längs-
eindrucke, sein Vorderrand in der Mitte kaum erkennbar aus-
gerandet. Die fast parallelen Fortsätze der Stirnleisten divergieren
erst an den Ocellen bogenförmig; für den bis dahin reichenden
Fühlerschaft kein begrenzter Scrobs, der ganze Raum seitlich
bis zum Auge ohne größere Runzeln, nur im Grunde sehr fein
und dicht genetzt; Geißel 11-gliedrig, die mittleren Geißelglieder
stärker quer als bei gwineense. Augen eine
Spur vor der Mitte, mehr kreisrund.
Thorax mit schärferen Schultern und
y geraderen Seiten; das Epinotum mit einem
9.6 Paar kurzer, breit abgerundeter Zähne;
Epinotum und Stiel- Metasternalzähne lang, spitz und nach oben
chen des $ im Profil. gerichtet. Stielchen dem von guineense ähn-
lich, aber die hintere Fläche des Petiolus-
knoten nicht konkav. Skulptur ebenfalls sehr ähnlich der des
guineense, aber seichter; die Behaarung auf den Gliedern mehr
Ameisen von Singapore. 139
abstehend. Farbe blaß rötlichgelb, das 1. Gastersegment vor dem
Hinterrande mit einer braunen Querbinde. Flügel wasserhell mit
schwach gefärbtem Geäder. L. 3 mm.
13 : 26. Zwei 92 mit Cataulacus praetextus und Technomyrmex
albibes aus einem morschen Aste an der Jurong Road.
Durch die Epinotal- und Metasternalbildung auch mit infra-
spinum For. verwandt, an der Kopfform und der Farbe aber
leicht zu unterscheiden.
Tetramorium pulchellum Em. $.
Stimmt mit Emerys Beschreibung und Abbildung bis auf
folgende kleine Abweichungen überein: auf der Stirn treten die
Längsrunzeln den Querverbindungen gegenüber etwas stärker
hervor, das Stielchen ist sehr schwach gerunzelt, glänzend, die
Epinotumdornen sind gerade und die Episternaldornen etwas
länger ausgezogen. Farbe gelbbraun, die Mandibeln und Ex-
tremitäten mehr gelb, die Gaster auf dem 1. Segmente hinten
etwas angedunkelt. L. 2,5 mm.
13 : 82. Ein Stück im Garten gekötschert.
Rhopihromyrmex roihneyi For. var. intermedia For. ®.
Rhopthromyrmex vothneyi For. subsp. sumatrensis For. 8.
14:43, 44. Beide vom Gunong Angsi.
Xiphomyrmex smithi Mayr var. kanarense For. ?.
Vorderkörper dunkelbraun, Stielchen undGaster fast schwarz;
Postpetiolus unten mit einem starken, stumpfen, schräg nach vorn
gerichteten Anhange.
2 (Noch nicht beschrieben.) Petiolusknoten nur so breit als
lang und sehr deutlich höher als lang, Epinotaldornen etwas
kürzer als beim 8, Metasternaldornen aber von gleicher Länge und
scharf zugespitzt. Streifung des Thorax viel enger als auf dem
Kopfe des 2 und als auf dem Thoraxrücken des 3. Flügel fehlen.
Im übrigen wie der 9. L. 3,2 mm.
13 : 81, 89, 127; 14 : 3, 120. Als Einzelläufer im Garten und
gekötschert, häufig auch an den abgefallenen Früchten des Djambu-
baumes; Nest in der Erde.
Triglyphothrix striatidens Em. 2.
13 : 55, 85, 89, 127, 146, 161, 162; 14 : 20. Meist als Einzel-
läufer im Garten, einmal als Besucher von weißen Schildläusen
einer Topfpflanze; Nest unter einem Blumenkasten, in einer
Höhlung des hölzernen Bodens.
Triglybhothrix lanuginosa Mayr
8 Kräftiger als obesa, mit vorn breiterem und nach rückwärts
stärker verengtem Thorax, deutlicheren Schultern und kürzeren
Dornen (die aber länger als bei brevispina var. formosae For. sind).
Petiolus kürzer gestielt, Knoten fast etwas breiter als lang, im
Profil mehr rechteckig; Knoten des Postpetiolus deutlich breiter
als der des Petiolus, 4,mal breiter als lang. Hinterkopf deutlicher
8. Heft
140 H. Viehmeyer:
ausgebuchtet; Netzmaschen auch auf dem Vorderkopfe sehr regel-
mäßig und dicht (während bei obesa die Querrunzeln hier recht
schwach sind, zum Teil sogar fehlen), nur eine
mediane Längsrunzel deutlich, auch auf dem Cly-
peus, so daß dieser fein gekielt erscheint. Fühler-
fig.7 furche durch eine Längsrunzel in einen beson-
Epinotum und deren Teil für Scapus und Geißel getrennt (bei
Stielchen des 8 obesa nicht). Mandibeln fein gestreift und punk-
im Profil. tiert. Haartoment viel kürzer und dichter, Scapus
und Tibien mit längerer, etwas gehobener Pubes-
zenz. Vorderkörper, einschließlich des Stielchens, braun, Gaster
ganz dunkelbraun, Mandibeln und Glieder gelbrot. L. 2,5 mm.
2 (Noch nicht beschrieben.) Scutellum ein wenig nach rück-
wärts über das Metanotum verlängert (bei obesa nicht), im übrigen
mit allen Merkmalen des 3. Farbe des Vorderkörpers eine Spur
heller. Flügel fehlen. L. 3 mm.
14 : 41, 120. Einzelfunde im Garten und vom Gunong Angsi.
Von walshi. leicht durch die Form des Stielchens zu unter-
scheiden, aber Parvispina var. formosae For. recht ähnlich, von
dem sie sich durch längere Dornen, etwas breiteren Postpetiolus,
nicht oder höchstens andeutungsweise genetzten, glänzenden
Clypeus, 7-zähnige Mandibeln und etwas dichteren Haarpelz
unterscheidet.
Cataulacus horridus F. Sm. 8.
Ein Stück vom Gunong Angsi.
Cataulacus praetextus F. Sm. var. sumatrensis For. 8.
Q (Noch nicht beschrieben.) Beine ziemlich gleichmäßig
schmutziggelb, auch die Schenkel; hinter den Schulterecken des
Pronotums nur mit einem Seitenzähnchen (bei den dazugehörigen
38 sind zwei oder ein zweispitziger breiter vorhanden), das hintere
Zähnchen fehlt. Längsrunzelung des Thoraxrückens etwas kräf-
tiger und regelmäßiger als beim 9. Gaster mehr langgestreckt,
über doppelt so lang als breit, mit geraderen Seiten. Flügel fast
wasserhell mit schwach gelblichem Geäder. Im übrigen wie der 8.
L. 4,6 mm.
13 : 36; 14 : 98, 99. Mit Teiramorium obtusidens und Techno-
myrmex albipes aus einem dürren Aste an der Jurong Road und
in Nepentheskannen.
Cataulacus granulatus Latr. subsp. hisdidus F. Sm. 398.
13 : 26, 77, 79, 80, 81, 89, 100, 101, 102, 125, 127, 182; 14 : 73.
Als Einzelläufer aus dem Garten, ebendort gekötschert und vom
Wasserwerke. Nester in Bambus.
Strumigenys godeffroyi Mayr 82.
14 :112. Nest in der Fasermasse der Blattwinkel einer
Kokospalme. |
Proatta butteli For. 8.
13 : 77. Aus einem Termitenneste im Garten.
Ameisen von Singapore. 141
Subfam. DOLICHODERINAE For.
Dolichoderus (Hypoclinea) affinis Em. 9.
®@ (Noch nicht beschrieben.) Von bituberculatus nur durch
dunkelbraune Beine und schwächere Skulptur verschieden. Flügel
fehlen. L. 5 mm.
13:22; unter der Rinde des Astes eines abgestorbenen
Baumes.
Dolichoderus (Hypoclinea) affinis Em. var. nigricans Em. 8.
Die ?2 sind von denen des Typus nicht zu unterscheiden.
Flügel schwach angeraucht. Zu der Beschreibung des & fehlt mir
das & von bituberculatus.
13 : 15, 58, 72, 73, 78, 111, 112, 113, 114, 123, 126, 140, 167;
14 : 28, 41, 44, 92, 103.
Häufig polygyne Kolonien mit zahlreichen entflügelten
Weibchen. Blattlauszucht. In einer Kolonie fand sich die leere
Hülle einer Microdon-Puppe. Nester in Bambusstengeln oder
unter loser Rinde. Einzelläufer vom Gunong Angsi; die 22 auch
an der Lampe.
Dolichoderus (Hypoclinea) tuberifer Em. 8.
Vom Gunong Angsi.
Dolichoderus (Hypoclinea sulcaticeps Mayr 2.
Q In der Form dem von Patens Mayr subsp. pubiventris Em.
var. karawaiewi For. sehr ähnlich, aber größer und der Thorax
viel stärker gewölbt. Mesonotum im Profil fast halbkreisförmig,
mit einem seichten medianen Längseindruck, der sich nach hinten
vertieft; Scutellum mit seinem vorderen Teile das Proscutellum
hoch überragend, gerundet, nach rückwärts schräg und gerade
abfallend, seine Dorsalfläche in der Mitte mit einem kräftigen
Längseindrucke. Basalfläche des Epinotums länger als bei Rara-
waiewi, etwas gerader, in der Mitte kaum merklich der Länge nach
eingedrückt. Abschüssige Fläche etwas konkav; der Winkel, in
dem beide zusammenstoßen, schärfer, aber weniger stumpf.
Schuppe des Petiolus vorn gerade, im Profil dreieckig mit ab-
gerundeter Spitze.
Punktierung etwas reichlicher und kräftiger als beim 9; an-
liegende Pubeszenz deutlich, aber kurz, abstehende wie beim ®.
Farbe hellgelbbraun, die Gaster oben schwach gebräunt. L.Smm.
& Ebenfalls Rarawaiewi ähnlich, auch in der sonderbaren
Gestalt der Fühler. Unterscheidet sich von ihm durch etwas
stärker gewölbtes Mesonotum und Scutellum, deutlicheren Winkel
des Epinotums, im Profile schmälere Schuppe, kürzere und weniger
langgestreckte, mehr ovale Gaster, schwächere Skulptur, stärkeren
Glanz und etwas reichlichere Größe. (Forel gibt für seine Varietät
5,3—5,4 mm an, die beiden mir vorliegenden Stücke, die ich Herrn
Dr. Karawaiew verdanke, messen aber kaum 5 mm.) Flügel
schwärzlich getrübt mit dunkelbraunem Geäder. L. 5,5 mm.
8. Heft
149 H. Viehmeyer:
Kartonnester an der Unterseite von Blättern, die teils als
Wohnung und Kinderstube, teils als Ställe für Schildläuse dienen.
Die 3% laufen mit hochaufgerichtetem Hinterleibe und beißen
ziemlich unangenehm.
Bothriomyrmex wroughtoni For. subsp. dalyi For. ®.
13:49; im Fuße eines hohlen, von Termiten bewohnten
Baumes.
Iridomyrmex anceps Rog. 398.
13 : 20, 78, 80, 174; 14 : 27, 42, 107, 115, 120. Nest zweimal
in der Erde, sonst als Einzelläufer und gekötschert, die Q2 an der
Lampe, in großer Menge einmal, und zwar nach der gesandten
Probe nur diese, auf einem Dampfer in der Malakka-Straße, ziem-
lich entfernt von der Küste. Auch vom Gunong Angsi und von
Pulau Bulang. °
Iridomyrmex levigatus Em. 898.
Herr Prof. Emery war so gütig, mir die Richtigkeit der
Bestimmung zu bestätigen und zugleich mitzuteilen, daß Forel
die Art nochmals unter dem Namen I. cordatus F. Sm. subsp.
fuscus For. var. jactans For. (Rev. Suisse Zool. 1911, p. 48)
beschrieben hat.
13:: 62, 79,.:88,90,.92,.98,: 121,162, 174,,15,,27, 127
10, 99, 111. Nester in Bambus und in hohlen Zweigen, in Rissen
der Baumrinde oder unter loser Rinde und mit Erde abgedichtet,
in der Wurzelknolle eine Dischidia aus dem botanischen Garten
und an einem Baumstamme unter Moos und Orchideen bei Ulu
Beri. Als Einzelläufer vom Bukit Timah; von der Chua Chu Kang
Road, von Ayer Terjun, Pulau Bulang und in Nepentheskannen.
Die Geschlechtstiere an der Lampe. Die %8 sind sehr bissig.
Tapinoma andamanense For. var. capsincola For. 89.
413 : 155; 14 : 57, 90. Darunter eine polygyne Kolonie mit
vier entflügelten 92. Nester in dem dürren Aste eines Djambu-
baumes, in einem Bambusstengel und in einem hohlen Zweige
von Mangifera.
Tapinoma melanocebhalum Fabr. 82.
13 : 48, 171. Nest unter loser Rinde, gegen die Außenwelt
mit Sand abgedichtet und in einem am Boden liegenden Aste.
Tapinoma indicum For. 398.
13 : 6, 67, 75, 82; 14 : 118, 120. Nester in verfaultem Holze
in der Erde (starker, eigenartiger Geruch) und in einem Baum-
stumpfe, dicht über der Erde, zwischen Stamm und loser Rinde,
gegen außen mit Sand abgemauert. Einzelläufer, gekötschert und
an den abgefallenen Früchten des Djambubaumes.
Zur Beschreibung des & fehlt mir das d von T. melano-
cebhalum.
Ameisen von Singapore. 143
Technomyrmex albipes F. Sm. 9%.
Die Art scheint in bezug auf die Kopfform und den Clypeus-
ausschnitt recht variabel zu sein; eine der Formen verdient einen
Namen und wird weiter unten beschrieben.
13 : 36, 64, 80, 147, 160; 14 : 14, 18, 42, 43. Nester in mor-
schem Holze, hohlen Zweigen oder in Bambusstengeln. Gekötschert
und als Einzelläufer vom Bukit Timah und vom Gunong Angsi.
Technomyrmex albibes F. Sm. var. n. cordiformis,
Kopf schmäler, hinten breiter als vorn, mit stärker
gerundeten Seiten, der Hinterrand etwas mehr ausgeschnitten,
der Vorderrand des Clypeus tiefer ausgebuchtet, Mandibeln etwas
breiter, mit fast konvexem Außenrande. Basalfläche des Epi-
notums etwas länger und der Winkel zwischen dieser und der
abschüssigen Fläche sehr scharf. Sonst wie der Typus.
Ob das 3 auch Unterschiede zeigt, vermag ich aus Mangel
an Vergleichsstücken nicht zu sagen.
13 : 86; Nest in einem hohlen, abgebrochenen Zweigstücke
von Ayer Terjun.
Technomyrmex modiglianii Em. subsp. elatior For. 8.
14:43. Vom Gunong Angsi als Einzelläufer und ein Stück
aus dem Garten.
Technomyrmex schimmeri n. sp.
8 Kopf so breit als ohne die Mandibeln lang, hinter den Augen
am breitesten, nach vorn schwach bogig verengt, mit mäßig aus-
gebuchtetem Hinterrande. Vorderrand des Clypeus in der Mitte
breit und tief ausgebuchtet (ganz ähnlich wie Taf. sundaicum Em.),
beiderseits der Ausbuchtung, nahe dem Vorderrande, mit je drei,
eine starke Borste tragenden Tuberkeln; Clypeus hinter der Aus-
randung deutlich dreieckig niedergedrückt, nach rückwärts sehr
wenig zwischen die Stirnleisten hineingeschoben. Mandibeln stark
gekreuzt, mit 10 deutlichen vorderen und 5 sehr gedrängten, un-
deutlichen, inneren Zähnen, der 3. und 5., von der Spitze der
Mandibeln an gerechnet, kleiner. Stirnleisten um ein reichliches
Drittel der Kopfbreite voneinander entfernt. Zuerst parallel, dann
in einem Bogen die Fühlergrube nach außen begrenzend und der
Augenmitte zustrebend; Stirnfeld ganz undeutlich. Augen groß
und sehr wenig konvex, ihr Hinterrand erreicht die Kopfmitte,
ihr Vorderrand kaum um die größte Augenlänge von der Einlenkung
der Mandibeln entfernt. Schaft der Fühler um 14 seiner Länge
den Hinterkopf überragend, alle Geißelglieder viel länger als dick.
Thorax wenig länger als der Kopf mit den Mandibeln und am
Pronotum etwa ?/, so breit als dieser. Im Profil betrachtet bilden
Pro- und Mesonotum einen ununterbrochenen, flachen Bogen, vor
dem Epinotum eine tiefe Einsattlung, Epinotumhöcker im Profil
dreieckig, mit sehr schwach gebogenem vorderen und geradem
hinteren Abfall, ersterer kaum %, so lang als letzterer. Pronotum
8. Heft
er
144 H. Viehmeyer:
breiter als lang, mit stark konvexen Seiten, ohne Spur von Vorder-
ecken, auch nicht abgerundete. Promesonotalnaht nicht eingesenkt,
in der Einsattlung vor der Mesoepinotalsutur die nach oben ge-
richteten Stigmenhöcker; abschüssige
Fläche des Epinotums abgeflacht. Pe-
tiolus doppelt so lang als breit, oben
schwach konvex; Gaster an der Vor-
Fig. derseite mit entsprechender Loge; 5.
Gastersegment von oben sichtbar.
Thoraxprofil des 2. Schenkel seitlich zusammengedrückt.
Pumpmagen ähnlich sirenuus.
Der ganze Körper dicht genetzt, der Thorax etwas gröber;
schimmernd, die Gaster schwach glänzend, Mandibeln zerstreut
punktiert und glänzend. Pubeszenz überall ziemlich dicht, aber
nicht reifartig, auf der Gaster etwas länger. Abstehende Haare
nur am Vorderkopfe und ganz vereinzelt auf der Gaster, auffallend
stark und lang, gelb. Farbe gelbbraun, Gaster etwas dunkler,
Beine heller, Hüften und Trochanteren fast weiß. L. 3 mm.
13 : 134. Aus dürrem Bambus.
Bis auf die fehlende Schuppe einem schlanken /ridomyrmex
nicht unähnlich. Mit gibbosus und buiteli verwandt; von ersterem
durch den kürzeren, hinten deutlich ausgerandeten Kopf, die
längeren Fühler etc., von letzterem durch den starken Ausschnitt
des Clypeus und die Thoraxbildung verschieden. Mit Tap. sun-
daicum Em. besonders in der Kopfbildung sehr übereinstimmend,
aber ein echter Technomyrmex.
Hierher rechne ich trotz mancher Verschiedenheiten auch ein
an der Lampe gefangenes Weibchen (13 : 31).
2 Kopf breiter, mit weniger konvexen, schwächer nach vorn
verengten Seiten, nur ganz schwach ausgebuchtetem Hinterrande
und deutlicheren Hinterecken. Clypeus nur schwach ausgerandet;
Scapus der Antennen den Kopf kaum überragend, Geißelglieder
etwas weniger schlank. Augen reichlich 13 der Kopfseiten ein-
nehmend, ihr Hinterrand erreicht kaum die Kopfmitte, ganz
flach; Punktaugen klein. Thorax relativ kurz, kaum länger als
der Kopf mit den Mandibeln, schmäler als. derselbe und ziemlich
hoch. Basalfläche des Epinotums ziemlich kurz, abschüssige Fläche
viel länger, Epinotumwinkel gerundet stumpfwinklig. Flügel
wasserhell mit kaum sichtbaren Adern. Farbe gleichmäßiger,
Vorderkörper etwas dunkler, Gaster heller. Alles andere genau
wie der 9. L. 3 mm.
Sollten Zweifel über die Zusammengehörigkeit entstehen, so
gilt der Name dem 2.
Semonius glaueus n. Sp.
3 Wie ein winziger Technomyrmex oder eine kleine Tapinoma,
aber mit 11-gliedrigen Fühlern.
Kopf länger als breit, mit ziemlich parallelen, nach vorn wenig
Ameisen von Singapore. 145
verengten, etwas konvexen Seiten, geradem Hinterrande und ab-
gerundeten Hinterecken. Augen relativ groß, flach, von dem
Vorderrande des Kopfes um ihren größten Durchmesser entfernt.
Clypeus nicht vorgezogen, sein Vorderrand gerade, ohne Aus-
randung. Stirnleisten kurz, parallel, etwa um 13 der Kopfbreite
voneinander entfernt. Der Fühlerschaft erreicht kaum das hintere
Kopfviertel; alle Geißelglieder bis auf das 1. und letzte quer, die
vorderen sehr stark; Fühlerkeule nicht abgesetzt. Mandibeln kurz,
die Bezahnung ist nicht genau zu erkennen (vorn 1 oder 2 Zähne).
Thorax wenig kürzer als der Kopf, mit von vorn nach hinten
schwach gekrümmter, an den Suturen nicht eingeschnittener
Dorsalfläche, beiderseits stumpf gekantet, besonders Pro- und
Epinotum, an der Mesoepinotalnaht seitlich leicht eingeschnürt.
Pronotum ziemlich doppelt so breit als lang, Mesonotum etwa
so lang als breit, Basaltläche des Epinotums leicht quer, ab-
schüssige Fläche schräg abgestutzt, mit der Basalfläche einen
ziemlich scharfen, stumpfen Winkel bildend, gerandet und schwach
ausgehöhlt. Schuppe des Petiolus rudimentär.
Der ganze Körper sehr fein und dicht genetzt, auf Thorax und
Gaster mit querer Tendenz, der Kopf schwächer genetzt, mit
Ausnahme des schwach glänzenden Kopfes schimmernd. Man-
dibeln glatt, nur zerstreut punktiert, glänzend. Abstehende Be-
haarung nur am Vorderkopfe und an der Spitze der Gaster, an-
liegende überall reichlich, grau, die Skulptur aber nicht verdeckend.
Dunkelblaugrün, Mandibeln und Fühlerschaft bräunlich gelb,
Fühlergeißel und Trochanteren braun, Schienen und Tarsen
weißlich. L. 1,5 mm.
1 Stück. Die Gattung hatte bisher nur eine Art aus der
Kalahari.
Subfam. CAMPONOTINAE For.
Plagiolepis longipes Jerd. 328.
13 : 16, 90, 176. Sehr häufig in Haus und Garten, ein Nest in
einem hohlen Baume, die Geschlechter an der Lampe; auch von
der Insel St. Barbe.
Plagiolepis exigua For. 98.
13 : 106, 108, 166; 14:88. Zumeist von der Färbung der
var. qguadrimaculata For.; beide Färbungen kommen in einer
Kolonie vor. Die weibliche Gaster ist oft tief schwarzbraun, so
daß diese Tiere sehr den 22 von bicolor ähneln. Nester in ab-
‘gestorbenen Bambusschößlingen nahe dem Boden, deren Hohl-
raum mit Lehm ausgefüllt ist, in dem sich die Nestgänge befinden,
auch zwischen den Längsfasern solcher Stengelglieder, in einem
am Boden liegenden dürren Aste und in dem hohlen Zweige eines
Mangobaumes.
Plagiolepis bicolor For. 92.
13 : 23, 51, 81; 14 : 76. Im Garten gekötschert; Nester unter
der Rinde oder in hohlen Zweigen von Mangifera.
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 8. 10 8. Heft
146 H. Viehmeyer:
Plagioleßis vothneyi For. subsp. n. splendida.
3 Unterscheidet sich von der Stammart durch feinere Skulptur,
stärkeren Glanz und schwächere Pubeszenz. Der ganze Körper
gleichmäßig und stark glänzend, beim großen 3 nicht weniger als
beim kleinen. Kopf und Thorax beim großen % fein und zerstreut
punktiert, das Pronotum allein mit etwas stärkeren und gedräng-
teren Punkten, aber durchaus nicht reichlich punktiert, die Gaster
fein schagriniert und auf der vorderen Hälfte sehr fein und ziemlich
dicht punktiert. Pubeszenz nirgend so dicht, daß die Skulptur
verdeckt wird, auch nicht an den Beinen, wo sie am dichtesten
ist. Beim kleinen $ ist die Punktierung des Vorderkörpers noch
zerstreuter und die Schagrinierung der Gaster kaum sichtbar, die
stärkeren Punkte des Pronotums und die Punktierung der vor-
deren Gasterhälfte fehlen. Die Pubeszenz ist auch auf der Gaster
ganz zerstreut, überhaupt nur an den Beinen gut sichtbar. Stirn-
feld bei beiden 38 undeutlich. Alles andere anscheinend wie
beim Typus, den ich nur aus der Beschreibung kenne. L. 2,5—
4,5 mm. e
13 : 55, 80, 81, 82; 14 : 32, 101. Einzelläufer aus dem Garten,
gekötschert und sehr häufig in Nepentheskannen von Ayer Terjun.
Acropyga acutiventris Rog. var. vubescens For. 398.
13 : 54. Nest in einem auf der Erde liegenden, halbvermoder-
ten Aste, der ganz mit Gängen durchzogen war, die zum Teil mit
Erde verbaut waren (Termitengänge?); ein Teil des Nestes befand
sich unter dem Aste in der Erde. Die Art scheint lichtscheu zu sein.
Oecophylla smaragdina Fabr. 98.
Im Garten mehrere Nester, dann aus Nepentheskannen und
von der Insel St. Barbe.
Herr Overbeck bestätigt die Beobachtungen Dofleins be-
züglich des Nestbaus. Er schreibt unter anderem: ‚Die Abbildung
Dofleins (in Escherich, Die Ameise, 1906, p. 99) ist recht gut,
weil sie die merkwürdige Stellung der Tiere genau wiedergibt.
In einem Falle, in dem ich ein breites Blattstück weggeschnitten
hatte, wurde die Kette sogar dreifach gebildet; ein Tier rechts
hielt ein zweites gepackt, das wieder ein drittes festhielt, welches
mit dem linken Rand in Verbindung stand. Leider hatte ich kein
Vergrößerungsglas zur Hand und konnte nicht nahe genug heran-
kommen, um zu sehen, wie sich die Tiere gepackt hielten.‘“ Photo-
graphische Versuche mißlangen. Wie das Spinnen vor sich geht,
ob mittelst eigener Spinndrüsen oder der der Larven, konnte nicht
beobachtet werden. Herr Overbeck schreibt aber, daß er in den
zu Versuchszwecken Zerstörten Nestern nie Larven gefunden habe.
Prenolepis jerdoni Em. 2.
13 : 80; 14 : 98. Im Garten gekötschert und aus Nepenthes-
kannen von Ayer Terjun.
Ameisen von Singapore. 147
Prenolepis (N ylanderia) longicornis Latr. 8.
14:41. Vom Gunong Angsi.
Prenolepis (Nylanderia) butteli For. subsp. n. malaccana.
8 Kiefer neben dem Außenrande mit einer scharfen Längs-
rinne. Kopf kaum länger als breit, mit etwas konkavem Hinter-
rande, ganz verrundeten Hinterecken und stark konvexen Seiten,
in der Mitte am breitesten. Clypeus fast gekielt, sein Vorderrand
in der Mitte nicht ausgebuchtet. Geißelglieder bis auf das 2. sehr
deutlich länger als dick. Augen etwas hinter der Mitte. Kopf und
Thorax äußerst dicht punktiert, die Gaster etwas weitläufiger und
dazu genetzt. Thorax und Gaster ziemlich matt, der Kopf schwä-
cher, der Petiolus stark glänzend. Anliegende Behaarung überall
sehr reichlich, aber sehr fein, grau. Kopf blaugrün, der übrige
Körper violett, Kiefer und Beine braun, letztere mit sehr schwa-
chem metallischem, violettem oder blaugrünem Schimmer, Fühler
und Vordertarsen hellbräunlich, Spitze der Mittel- und Hinter-
schenkel und die dazugehörigen Schienen und Tarsen weißlich, die
Schienen in der Mitte eine Spur angedunkelt. Im übrigen wie der
Typus. L. 1,6 mm.
14:41. Ein Stück vom Gunong Angsi. Vielleicht eigene Art.
Prenolebis (Nylanderia) yerburyi For. 3.
13 : 176. Von der Insel St. Barbe.
Prenolepis (Nylanderia) clandestina Mayr 98.
2 (Noch nicht beschrieben.) Kopf kürzer und breiter als beim
3, so breit als lang, mit äußerst schwach konkavem Hinterrande;
Augen etwa ein Drittel der Kopfseiten einnehmend, dem Vorder-
rande etwas näher als dem Hinterrande. Epinotum sehr schwach
konvex, fast gerade; Schuppe nach vorn geneigt, ganzrandig.
Der ganze Körper sehr fein und dicht punktuliert (% glatt) mit
ziemlich dichter, grauer Pubeszenz (% nur an den Gliedern deutlich
anliegend behaart), schwach glänzend ($ stark glänzend). Färbung
ziemlich gleichmäßig dunkelbraun mit gelbbraunen Hüften, Tarsen
und Mandibeln. Flügel
starkangeraucht mit dunkel-
Fig.d
braunem Geäder. Alles an-
Genitalanhänge des 3; von links nach
dere wie beim 8. L. 4,5 mm
(Vorderflügel 4 mm).
rechts: äußere, mittlere und innere Klappe.
& (Noch nicht beschrie-
ben.) Kopf mehr dem des
Zähnlich mit größeren, stär-
ker konvexen Augen, die
dem Vorderrande des Kopfes
viel näher gerückt sind.
Epinotum im Profil fast ge-
rade. Kopf und Thorax wie
beim 9 punktuliert und pubeszent, die Gaster mikroskopisch und
ganz undeutlich genetzt und nahezu kahl. Färbung wie beim
10* 8, Heft
148 H. Viehmeyer:
8, Flügel wie beim 9. Genitalanhänge siehe die Abbildungen:
die äußeren Klappen wie bei longicornis, die mittleren wie bei
obscura. L. Größeı als der 3 (Vorderflügel 2,5 mm).
14:35. Nest unter der Rinde eines am Boden liegenden
Astes. Die Tiere sind äußerst flink.
Prenolepis (N ylanderia) minutula For. subsp. atomus For. 9.
2 (Noch nicht beschrieben.) In Größe, Körperform und Farbe
dem @ von Plagiolepis exigua nicht unähnlich. Gelblichbraun, die
Gaster dunkler mit helleren Segmenträndern, Fühler und Beine
rötlichgelb. Flügel schwach getrübt mit gelblichbraunen Adern.
Kopf ähnlich Pseudolasius mayri, Seiten aber etwas mehr konvex
und die Augen ganz flach und dem Vorderrande des Kopfes näher.
Fühlerschaft überragt den flach ausgeschnittenen Hinterrand des
Kopfes um ein reichliches Viertel seiner Länge, 3. Geißelglied
deutlich etwas länger als dick. Mandibeln glatt, zerstreut punk-
tiert, mit 4 Zähnen. Clypeus flach gewölbt mit schwach konvexem
Vorderrande. Gaster groß, walzenförmig. Kopf und Gaster dicht
punktiert und genetzt, Thorax nur punktiert, am stärksten glän-
zend, die Gaster am schwächsten. Anliegende Behaarung reichlich,
auf der Gaster am dichtesten, aber die Skulptur nicht verdeckend,
gelblich; die abstehende ebenfalls gelblich, fein und spitz, an den
Gliedern fehlend. L. ca. 3,5 mm (Vorderflügel 3,2 mm).
8 Kopf mit auffallend großen, stark konvexen Augen, die
etwa drei Viertel der Kopfseiten einnehmen und dem Vorderrande
des Kopfes sehr nahe stehen. Über seine Form ist nicht viel zu
sagen, da der ganze Körper äußerst zart und durch das Eintrocknen
stark geschrumpft ist. Hinter den Augen sehr stark eingeschnürt,
so daß die Hinterecken als konische Zäpfchen beiderseits nach
außen gerichtet erscheinen. Ob-
wohl sich dieses Merkmal an bei-
4 den vorliegenden Stücken er-
kennen läßt, ist es wohl doch
nur ein Resultat der Schrump-
fung. Fühlerschaft den Hinter-
rand des Kopfes um ein sehr
Fig10 reichliches Drittel seiner Länge
Genitalanhänge des 4; von links überragend. Mandibeln ohne
nach rechts: äußere, mittlere und Kaurand, in eine Spitze aus-
innere Klappe. laufend. Epinotumschwach kon-
vex, sein unterer Teil etwas kon-
kav. Schuppe nach vorn geneigt, von rückwärts gesehen, ziemlich
rechteckig, ihre obere Kante breit und seicht ausgerandet. Körper
einschließlich der Glieder schmutzig bräunlichgelb, der Kopf bis auf
den gelben Clypeus und die ebenso gefärbten Mandibeln schwarz-
braun. Thorax schwach glänzend, mäßig dicht punktiert. Anliegende
Behaarung grau, auf dem Körper länger, an den Gliedern äußerst
kurz; abstehende Behaarung bräunlich, am Körper sehr zerstreut,
Ameisen von Singapore. 149
an den Gliedern ganz fehlend. Über die Form der Genitalanhänge
vergleiche die Abbildung; Cerci wurden am Analsegment nicht
gefunden. Flügel fast wasserhell mit Be Geäder. L. ca.
1,5 mm (Vorderflügel 1,7 mm).
14 : 93. Nest unter einem alten Blattansatze einer Kokos-
palme in dem darunter befindlichen faserigen Gewebe.
Pseudolasius eireularis n. sp.
Q Habituell Pheidolinus Em. nahestehend, aber noch ge-
drungener, Thorax kürzer und breiter, fast kreisrund, Gaster
ebenfalls dicker. Kopf nach vorn mehr verengt, Fühlerschaft
kürzer, den Hinterrand des Kopfes nur ganz wenig überragend,
Mandibeln mit 6 Zähnen und einem sehr kleinen, unausgebildeten
inneren Zahne, der 3. nicht deutlich kleiner als der 2. Schuppe
des Petiolus niedriger, stark nach vorn geneigt. Abstehende Be-
haarung spärlicher, feiner und heller, anliegende dichter, auf der
Gaster mit deutlichem Seidenglanze. Kopf sehr dicht punktiert,
auf dem Clypeus etwas feiner und weitläufiger, Thorax ebenfalls
weitläufiger als der Kopf, Gaster wieder sehr dicht punktiert und
genetzt. Clypeus in der Mitte seicht ausgerandet. Heller gelb-
raun, der Kopf, mit Ausnahme der braunen Mandibeln, fast gelb.
L. 8 mm, Vorderflügel 7,5 mm.
13 : 56; an der Lampe gefangen.
In bezug auf die Mandibelzähne ist die neue Art mit breviceps
Em. (signatus Stitz) und s/resemanni Viehm. verwandt. Bei
jenem sind 5 Zähne vorhanden, deren letzter doppelspitzig ist,
bei diesem sechs voll ausgebildete, bei beiden ist der 3. Zahn nicht
merklich kleiner als der 2. Von ersterem unterscheidet sich circu-
larıs n. sp. leicht durch den viel kürzeren Fühlerschaft und die
bedeutend kleineren Augen. Von letzterem ist er ebenfalls gut
zu trennen, denn dieser ist größer und schlanker, hat größere,
weiter nach vorn gelegene Augen und längere Fühler, die Farbe
ist hellgelb, die abstehende Behaarung dunkler als der Körper
und dieser bis auf das äußerst schwach glänzende Scutellum und
die Mandibeln absolut matt.
Von den übrigen Arten kommt schließlich noch Zudovici For.
in Betracht, von dem kleinere Individuen vorkommen sollen, und
bei dem auch die Zahl und Ausbildung der Mandibelzähne stark
schwankt. Mit ihm verglichen, ist der Kopf von circularıs etwas
kürzer und weniger nach vorn verengt, der Fühlerschaft kürzer,
der Thorax breiter und kürzer, die abstehende Behaarung weniger
reichlich und nicht so ungleich lang und endlich die Skulptur
ganz anders.
Pseudolasius ludovici For. 2.
14 : 95; an der Lampe gefangen. Die Aufzucht der Brut kam
eider nur bis zum Puppenstadium.
8. Heft
150 H. Viehmeyer:
Pseudolasius mayri Em. var. elisae For. 94.
14 : 11; an der Lampe auf der Sungei Burong Estate, Cucob,
Johore gefangen.
Der kleine 5. Zahn der Mandibeln beim 2 manchmal ganz
geschwunden.
Pseudolasius mayri Em. var. n. duplicata.
Q Kopf wie var. elisae, so lang als breit, nach vorn stärker
verengt als var. sarawakana, hinten schwach ausgerandet. Man-
dibeln sehr eigenartig, an Stelle des 5. und 7. Zahnes j je zwei kleine,
so daß die Gesamtzahl jederseits neun beträgt; die Form der
Mandibeln ist aber durchaus die von mayri. Augen ein klein wenig
flacher als bei elisae, aber genau so gelegen; Scapus der Antennen
von gleicher Länge, 4.—6. Geißelglied etwas schlanker. Schuppe
des Petiolus nach vorn geneigt, mit scharfer, in der Mitte etwas
ausgerandeter oberer Kante. Gaster mit schönem gelbem Seiden-
glanze. Farbe etwa wie sarawakana, ziemlich gleichmäßig rötlich-
gelb, nur der Thorax sehr schwach bräunlich und die Mandibeln
braun mit schwarzen Zähnen. L. 11,5 mm.
13:31; an der Lampe gefangen.
Der ebenso große ludovici ist viel robuster, dunkler und hat
breitere Mandibeln, von (Prenolepis) sumatrensis Mayr unter-
scheidet sich die Form durch den viel kürzeren Scapus, martini
For. hat wieder andere Mandibeln.
Pseudolasius martini For. Ö&.
Stimmt mit Forels Beschreibung bis auf folgende Punkte
gut überein: Mandibeln sehr dicht und fein genetzt, der Kaurand
außer dem großen Endzahne öfter, und zwar links und rechts
gleichmäßig, mit drei relativ starken, gut ausgebildeten Zähnen.
Schuppenrand gerade. Mandibeln matt; der Körper fein punktiert,
der Kopf etwas dichter und nur schwach glänzend, Thorax und
Gaster etwas weitläufiger, letztere besonders fein punktiert, beide
ziemlich stark glänzend. Sehr fahl braungelb, der Kopf mehr
rötlich gelbbraun, die Gaster hellgelb. L. 5,5—6,5 mm, Vorder-
flügel 8 mm, Scapus 1,25 mm, Hintertibie 2 mm.
An der Lampe gefangen. Möglicherweise eine Var. oder
Subsp. der von Forel beschriebenen Art. Für den Fall ale
ich den Namen eximius vor.
Pseudolasius badius n. sp.
2 Der Beschreibung nach dem P. isabellae sehr nahe, aber
doch wohl spezifisch verschieden.
Kopf etwas länger als breit mit schwach nach vorn verengten
Seiten, geradem Hinterrande und ziemlich rechtwinkligen, etwas
stärker als bei dheidolinus abgerundeten Hinterecken. Augen groß,
etwas mehr als 14, der Kopfseiten einnehmend, etwas weniger
konvex als bei mayri var. elisae, vom Vorderrande eine knappe,
vom Hinterrande eine ganze Augenlänge entfernt. An Stelle der
Ameisen von Singapore. 151
Stirnrinne eine feine Längsleiste. Clypeal- und Antennalgrube
leicht getrennt. Der Fühlerschaft überragt den Hinterrand des
Kopfes um fast 4; seiner Länge, alle Geißelglieder länger als dick.
Mandibeln schmal, ähnlich mayri, mit an der Basis konkavem
Außenrande, 6-zähnig, der 3. Zahn viel kleiner, der 4.—6. gleich-
roß.
n Thorax breiter als der Kopf, etwas schlanker als bei Pheido-
linus. Schuppe niedrig, mit scharfem, ziemlich tief ausgeschnittenen
Rande, im Profil keilförmig, stark nach vorn geneigt. Gaster mehr
gestreckt als bei Pheidolinus.
Mandibeln ganz undeutlich und sehr fein und dicht gestreift,
ziemlich matt, gegen die Spitze glatt und glänzend, außerdem
zerstreut punktiert. Der ganze Körper fein und dicht punktiert
und anscheinend auch etwas genetzt, Scutum aber recht weitläufig
punktiert und sonst glatt. Der Kopf matt, der übrige Körper aber
ziemlich stark glänzend. Die Pubeszenz dünner als bei mayri var.
elisae, die abstehende Behaarung relativ kurz, aber reichlich, auf
der Gaster und an den Gliedern schräg. Farbe kastanienbraun,
dunkler als Pheidolinus, Vorderkopf, das Epinotum, die Seiten des
Körpers und der Hinterrand der Gastersegmente mehr oder weniger
heller rötlich gelbbraun, Mandibeln und Glieder rötlichgelb. Flügel
dunkler als mayri var. elisae mit dunkelbraunem Geäder. L.
6,5 mm (Vorderflügel 6 mm). “
Von isabellae nach der Beschreibung eigentlich nur durch den
konkaven Außenrand der Mandibeln, den stark ausgeschnittenen
Schuppenrand und den starken Glanz verschieden; aber die
Mandibelform und der ganze Habitus weisen mehr auf die Ver-
wandtschaft mit mayri hin. P. mayri var. elisae und subsp. adolphi
sind viel größer, ebenso bedoti; $ygmaeus ist wieder kleiner, over-
becki ganz hellgelb und an den Gliedern ohne abstehende Haare,
minutus var. bandarensis hat helle Flügel und ist etwas kleiner,
sauteri hat spitzer gerundete Hinterecken am Kopfe, größere Augen
und eine Stirnrinne.
Overbeckia n. gen.
8 Fühler 12-gliedrig, Einlenkung vom Hinterrande des Clypeus
abgerückt, Geißel gegen das Ende verdickt, die vor-
letzten Glieder schwach quer. Stirnleisten schwach
geschweift, nach rückwärts divergierend, Stirnfeld
dreieckig. Vorderkopf etwas abgestutzt, Clypeus
schwach konvex. Clypeal- und Antennalgrube ge-
trennt. Mandibeln dreieckig und gezähnt; Kiefer-
taster 6-gliedrig, das 1. Glied sehr klein; Lippen-
taster 4-gliedrig. Augen in der Mitte der Kopfseiten,
Punktaugen fehlen. Thoraxähnlich Calomyrmex, oben
ziemlich flach, mit deutlicher Promesonotal- und feiner fig.
Mesoepinotalsutur, an dem Epinotum seitlich einge- pumpmagen
schnürt, Pronotum vorn und Meso- und Epinotum des 9.
8. Heft
152 H. Viehmeyer:
seitlich gerandet. Petiolus mit senkrechter Schuppe. Pumpmagen
wie bei Prenolepis longicornis, mit kurzen, schwach gebogenen
Kelchblättern. Kein Dimorphismus.
2 Wie der 3, Schuppe des Petiolus niedriger und dicker, Epi-
notum seitlich nicht gerandet, Epinotumwinkel gerundet recht-
winklig. Flügelgeäder wie bei Camponotus, mit langgestreckter
Cubital- und geschlossener Radialzelle, aber ohne Discoidalzelle.
Drei Punktaugen.
dä Kopf hinter den Augen halbkreisförmig, mit den Augen etwa
so breit als ohne die Mandibeln lang. Fühler 13-gliedrig, mit
langem Scapus, alle Geißelglieder etwas länger als breit; Kiefer-
und Lippentaster wie beim 8; Mandibeln mit ungezähntem Kau-
rande. Schuppe niedrig und dick. Äußere Genitalanhänge kurz,
äußere Klappen nicht dornförmig.
Puppen bedeckt.
Habituell Camponotus und Calomyrmex nahe verwandt, durch
die Fühlerbildung und den kurzen Pumpmagen aber verschieden;
einigermaßen den Übergang von Forels Camponotin: zu den
Prenolepidii bildend. |
Overbecktia subelavata n. sp.
8 Kopf etwa so lang als breit, an den Augen am breitesten,
von da nach vorn und rückwärts schwach verengt, Hinterecken
stark abgerundet, Hinterrand schwach ausgebuchtet. Kopf, seit-
lich betrachtet, an den Stirnleisten am höchsten, zum Hinterrande
allmählich und schwach konvex abfallend, Clypeus steil, schwach
gewölbt, ohne vorgezogenen Lappen, sein Vorderrand gerade ab-
gestutzt. Stirnleisten vorn breit getrennt, fast 4, der Kopfbreite,
nicht bis zur Augenmitte nach rückwärts reichend. Augen un-
gefähr in der Mitte der Kopfseiten, ein knappes Drittel derselben
einnehmend, mäßig konvex. Scapus der Fühler den Hinterrand
des Kopfes etwas überragend, die vor-
deren Geißelglieder etwas länger als
breit, die beiden vorletzten schwach
quer, das letzte so lang als diese. Man-
dibeln 5-zähnig.
Zahl Thorax schmäler als der Kopf, vorn
am breitesten, an der Mesoepinotalsutur
am schmälsten. Pronotum breiter als
lang mit stark konvexen Seiten und ohne
Vorderecken, vorn gerandet. Mesonotum
so breit als lang, vorn am breitesten,
mit konvexen, nach rückwärts stark
fig 2
©
verengten, gerandeten Seiten. Epinotum
seitlich gerandet, von der Sutur ab bis
Kopf, Thorax und Petiolus ZUr abschüssigen Fläche an Breite zu-
des 8 von oben und im nehmend, dann mit parallelen Seiten,
Profil, Fühler des 2. Basalfläche ein wenig länger als die
Ameisen von Singapore. 153
vertikale abschüssige Fläche, ohne Grenze in sie übergehend,
Epinotalwinkel gerundet stumpfwinklig. Schuppe des Petiolus
im Profil keilförmig, mit scharfem, geraden oder schwach aus-
gebuchtetem oberen Rande. Gaster länglichrund, etwa von der
Länge des Thorax, die ersten beiden Segmente gleichlang.
Der ganze Körper bis auf die schwach genetzte, stark glänzende
Vorder- und Hinterfläche der Schuppe dicht punktiert oder
punktiert-genetzt, sehr schwach glänzend; der Kopf am stärksten
punktiert und weniger genetzt, die Gaster am feinsten punktiert und
stärker glänzend. Mandibeln längsgestreift und zerstreut punktiert.
Abstehende Behaarung am Körper sehr sparsam, am Kopfe reich-
licher, auf der Unterseite des Kopfes ebenfalls einige längere
Borstenhaare. Pubeszenz überall sehr fein und kurz, dem Tiere
einen schwachen grauen Schimmer gebend. Braunschwarz; Man-
dibeln und Fühlergeißel braun; Beine, einschließlich der Mittel-
und Hinterhüften bräunlichgelb; Hinterrand der Gastersegmente
gelbbraun. L. 4—5 mm.
Q Kopf größer und mehr rechteckig als beim 8. Schuppe
niedriger, dicker und mit stumpferer oberer Kante. Mesonotum
sehr niedrig, eben, Basalfläche des Epinotums viel kürzer als die
abschüssige Fläche. Flügel angedunkelt mit braunem Geäder.
Skulptur, Behaarung und Farbe wie beim $. L. 8 mm.
g Augen stark konvex, die Hälfte der Kopfseiten einnehmend,
Seiten des Kopfes vor den Augen gerade und parallel, hinter den
Augen stark konvex verengt, mit dem Hinterrande einen voll-
kommenen Halbkreis bildend. Scapus der Antennen den Hinter-
rand des Kopfes überragend, Geißel schlanker als beim ®, nicht
verdickt. Mandibeln ungezähnt. Thorax so breit als der Kopf,
Mesonotum höher als beim 9, Epinotum vollkommen verrundet.
Schuppe des Petiolus wie beim 9.
Der ganze Körper sehr fein genetzt und ebenso punktiert,
letzteres nicht so stark und dicht wie beim 9 und 9, die Gaster
kaum erkennbar; glänzend. Abstehende Behaarung wie beim 9,
auch auf der Unterseite des Kopfes; Pubeszenz aber etwas feiner
und zerstreuter. Färbung wie beim 9, die Gaster etwas heller
gelbbraun, Mandibeln gelb und nicht längsgestreift. L. 5,5 mm.
13 : 95, 120, 124, 143, 183; 14 : 8, 70. Nester in dürrem,
hohlen Bambus, 1 Kolonie in dem hohlen Zweige eines Mango-
baumes. 1 & ist monströs.
Gen. Camponotus Mayr
C. (Myrmoturba) festinus F. Sm. var. eximius Em. 9.
An der Lampe.
C. (Myrmoturba) arrogans F. Sm. $249.
13:24, 136; 14:44, 118. Aus Bambus, aus einem alten
Mangobaume und als Einzelläufer; die 2? an der Lampe.
8. Heft
154 H. Viehmeyer:
C. (Myrmoturba) subnudus Em. 2 (minor).
An der Lampe. Übrigens hat die größere Weibchenform, wie
ich an einem von Herrn Prof. Forel erhaltenen Stücke sehe, auf
dem 2. und 3. Gastersegmente beiderseits ganz undeutliche, ver-
waschene, gelbe Flecke. Das Rätsel der beiden Weibchenformen
(siehe Forel, Zool. Jahrb. 1913, p. 125) bleibt immer noch ungelöst.
C. (Myrmoturba) subnudus Em. var. n. obfuscata.
2| Die Körperform wie der Typus, nur der Kopf ein wenig
größer, seine größte Breite liegt weiter hinten, die Seiten sind etwas
gerader und stärker nach vorn verengt, der Fühlerschaft ist ein
wenig länger, die Wangen haben einige abstehende Haare (wie
var. puberula Em.), das Pronotum ist etwas schmäler und mehr
gestreckt. Färbung genau wie bei arrogans, von dem die Form
leicht durch den größeren und schlankeren Kopf zu unter-
scheiden ist.
8 vom Typus durch etwas dunklere Färbung, das schlankere
Pronotum und die deutliche Beborstung der Wangen verschieden;
von arrogans ebenfalls durch die abstehenden Haare der Wangen
und das schlankere Pronotum, weiter auch durch einen etwas
schmäleren Kopf. L. 6,5—11 mm.
13 : 153. Nest in dürrem Bambus.
Hierher gehört mit ziemlicher Sicherheit ein einzeln ge-
fangenes 9, das im ganzen der größeren Weibchenform des subnudus
bis auf folgende Abweichungen gleicht: Kopf stärker nach vorn
verengt, der Fühlerschaft deutlich länger, die Wangen abstehend
behaart, Thorax und Kopf ein wenig dunkler, die Mandibeln
schwarzbraun, auf dem 2. und 3. Gastersegmente beiderseits
ziemlich deutliche, unscharf begrenzte gelbe Flecke. Von arrogans 2
unterscheidet sich die Form durch bedeutendere Größe, längeren
und schmäleren, mehr nach vorn verengten Kopf, längere Fühler,
beborstete Wangen und etwas helleren, rotbraunen Vorderkörper.
Das Weibchen von arrogans hat auch auf der Gaster keine gelben
Flecke L. 16 mm.
13 : 181; allein in einem morschen, am Boden liegenden Aste.
C. (Myrmoturba) tinctus F. Sm.
Mir liegen zwei etwas voneinander abweichende Formen des
C. tinctus 2 vor, jede in einer Reihe gleicher Stücke, und zwar ist
unter anderem bei der einen der Clypeus schwach, aber deutlich
gekielt, bei der anderen absolut ungekielt. Da F. Smith in seiner
Beschreibung von einem Kiele nichts sagt, halte ich die ungekielte
Form bis zu dem Augenblicke, wo sich die Nichterwähnung als
ein Mangel der Beschreibung herausstellt, für den Typus der Art
und die gekielte Form für eine unten genauer gekennzeichnete
Variation derselben (var. n. carinifer).. Wohin Mayrs Stück aus
Batavia gehört, ist nicht ersichtlich, da Mayr 1865 sagte: ‚‚Der
Clypeus ist sehr undeutlich gekielt, während es 1867 bei ihm hieß:
„Clypeus non carinatus.‘“ Da sich diese Verschiedenheit der An-
Ameisen von Singapore. 155
gabe auch bezüglich des Einschnittes des oberen Schuppenrandes
wiederholt (1865: oben sehr schwach eingekerbt; 1867: integra)
und zweifellos dasselbe Stück vorlag*), so scheinen Kiel und Ein-
kerbung in so schwacher Ausbildung vorhanden gewesen zu sein,
daß man über deren Erwähnung im Zweifel sein konnte. Möglicher-
weise ist das Stück Mayrs eine Übergangsform.
2 Zu der von F. Smith angegebenen Gasterfärbung (basal
segment and the apical margins of the three following, and
the base of the fifth black) ist zu bemerken, daß sie, genau ge-
nommen, auf keins meiner Stücke paßt, und daß die Mayrsche
Fassung (1867: marginibus segmentorum abdominalium supra
nigris) viel klarer und für alle die kleinen Färbungsabweichungen zu-
treffender ist. Die braunschwarzen Bänder wechseln stark in der
Breite und verschmelzen hin und wieder; fast immer ist auch die
Tendenz einer medianen Verbindung zu erkennen; seitlich fließen
sie stets ineinander. Die Unterseite ist rein gelb. Kopf so lang
als breit, hinten in etwas flacheren Bogen ausgeschnitten, mit
geraderen und etwas weniger stark nach vorn verengten Seiten,
im ganzen mehr trapezförmig (vgl. dazu var. carinifer). Clypeus
absolut ungekielt. Der nach rückwärts gelegte Fühlerschaft über-
ragt die Hinterecken des Kopfes wenigstens um seine distale Dicke.
L. 14—15 mm. B
Songo Riti, Ost-Java (H. Overbeck). 13 : 78; Singapore. An
der Lampe gefangen.
Zu diesen 99 zähle ich einen Arbeiter, der zwar nicht mit dem
Q zusammen gefangen wurde, dessen Zugehörigkeit aber außer
Zweifel steht, vor allem durch den Vergleich mit der var. carinzfer.
2} (Noch nicht beschrieben.) Dem subnudus Em. sehr nahe.**)
Kopf breiter und kürzer, hinten flacher ausgeschnitten, die Seiten
gerader und weniger stark nach vorn verengt, mehr trapezförmig
(bei subnudus mehr herzförmig). Clypeus ungekielt, der Vorder-
rand des Lappens in seiner ganzen Breite äußerst schwach drei-
eckig ausgeschnitten (bei subnudus gerade). Fühlerschaft die
Hinterecken des Kopfes erreichend, eine Spur länger als bei
subnudus. Metanotum nach rückwärts etwas schärfer begrenzt,
besonders seitlich. Skulptur und Behaarung gleich. Färbung des
Vorderkörpers gelber, der Gaster dunkler; auf den Gastersegmenten
verwaschene Reste der weiblichen gelben Querbinden.***)
$ Färbung wie beim 2\, der Kopf ein wenig matter als bei
subnudus, sonst nicht von ihm zu unterscheiden. L. 6—11 mm.
13 :152; Singapore (Garten). Nest in einem am Boden
liegenden, halbverfaulten Aste.
*) Der Fundort Birma ist nur eine Wiederholung der Smithschen
Angabe.
**) Diese Verwandtschaft erkannte schon Emery 1900.
***) Die var. gilvinotata F or. (2) des subnudus E m. ist augenscheinlich
eine Form, die den Übergang von tinctus zu subnudus vermittelt.
8. Heft
156 H. Viehmeyer:
C. (Myrmoturba) tinctus F. Sm. var. n. carinifer.
Q Unterscheidet sich von dem Typus nur durch den schwach,
aber deutlich gekielten Clypeus, den hinten ein wenig tiefer aus-
gerandeten Kopf und die ein wenig mehr gebogenen, nach vorn
etwas stärker verengten Kopfseiten.
Die 212| zeigen dieselben Unterschiede wie die PQ; die 88
vermag ich nicht zu trennen.
13:44. Nest in einem morschen Baumstamme an der
Jurong Road.
Bei den 212| ist der Clypeuskiel immer sehr deutlich und
scharf, bei den 92 aber scheint er variabel zu sein.
C. (Myrmoturba) maculatus Fabr. subsp. fatuus For. var. vater
Em. 92108.
13:25; aus einem hohlen Baume. 2 und & sind noch nicht
beschrieben; mir fehlt das Vergleichsmaterial dazu.
C. (Myrmoturba) maculatus Fabr. subsp. maxwellensis For. 8.
14 : 55; aus’einem hohlen Zweige im Garten.
C. (Myrmoturba) maculatus Fabr. subsp. mitis F. Sm. 21.
13 : 127; Einzelläufer aus dem Garten.
C. (Myrmoturba) maculatus Fabr. subsp. mitıs F. Sm. var. fusci-
thorax For. 32193.
13 : 18, 137; 14 : 38, 49, 96. Nester in der Astspitze eines
abgestorbenen Baumes, in Bambus und unter einer alten Kiste
auf dem Erdboden; aus dem Garten und vom Fuße des Gunong
Angsi. Ein am Licht gefangenes @ zog in einem künstlichen Gips-
neste die erste Arbeitergeneration auf.
C. (Dinomyrmex) gigas Latr. 321.
13:79, 88; 14:98. Vom Bukit Timah, am Wasserwerke,
von Ayer Terjun, immer als Einzelläufer, ein 2| in einer Nepenthes-
kanne.
C. (Dinomyrmex) inezae For. var. simalurana For. 2.
13 : 160. Aus einem von Termiten zerfressenen Baumstamme
am Bukit Timah.
C. (Myrmothrix) nicobarensis Mayr var. exiguogutiatus For. 8.
Einzelläufer vom Gunong Angsi.
C. (Myrmotarsus) nigricans Rog. subsp. n. nitidiceps.
Q Etwas größer und stärker glänzend als der Typus. Ab-
stehende Behaarung dunkelbraun, an den Gliedern weniger dicht.
Bis auf die letzten Tarsenglieder und die Spitze der Fühlergeißel,
die beide rötlich sind, ganz schwarz. Kopf hinten etwas breiter,
nach vorn stärker verengt, mehr trapezförmig. Mandibeln nur
vor den Zähnen mit einigen kräftigen Punkten, sonst äußerst fein
und ganz zerstreut punktiert. Clypeus ebenfalls ohne grobe Punk-
tierung. Grundskulptur des ganzen Körpers etwas feiner, besonders
Ameisen von Singapore. 157
deutlich am Kopfe; Vorderkopf, Seiten und Hinterecken ziemlich
stark glänzend. Segmentränder der Gaster viel weniger breit
bräunlichgelb gerandet; hier auch Spuren einer rötlichgelben
Pubeszenz. Im übrigen wie der Typus. L. 18 mm.
An der Lampe gefangen.
C. (Myrmomalıs) hosbpes Em. subsp. n. adultus.
8 Größer und dunkler als die Stammform. Glänzend schwarz,
Mandibeln, Fühlergeißel und Beine braun, Skulptur anscheinend
etwas stärker, Kopf und Thorax mit einem matten Anflug, die
Punkte der anliegenden Behaarung auch mit dem Mikroskop
nicht zu erkennen. Thoraxprofil an der Mesometanotalsutur nicht
eingesenkt, abschüssige Fläche des Epinotums konkav, Winkel
zwischen dieser und der Basalfläche weniger verrundet. Mandibeln
mit 6 Zähnen. L. 4,5—5,5 mm.
Im Walde des Gunong Angsi als Einzelläufer.
C. (Myrmamblys) moeschi For. var. n. Iygaea.
3 Dem Typus sehr ähnlich, aber dunkelbraun, Hinterkopf
und Gaster schwarzbraun, die Gastersegmente mit breitem, durch-
scheinenden, bräunlichgelben Saume, die Glieder ebenfalls viel
dunkler. Clypeus ohne Kiel; vorderer Teil des Kaurandes der
Mandibeln mit 3 Zähnen, an der Grenze des Innenrandes mit einer
zahnförmigen Ecke. Promesonotalfurche weniger tief eingesenkt,
Pro- und Mesonotum fast in einer Kurve gewölbt; abschüssige
Fläche des Epinotums nicht kürzer, sondern so lang als die Basal-
fläche. Schuppe oben breit ausgerandet. L. 4,5 mm.
13:88; 14:99. Ein Einzelläufer von Ayer Terjun und ein
Stück aus einer Nepentheskanne.
C. (Myrmamblys) bedoti Em.
8 (major, noch nicht beschrieben.) Kopf fast quadratisch,
mit äußerst schwach konvexen, nach vorn etwas verengten Seiten
und seiner ganzen Breite nach schwach ausgeschweiftem Hinter-
rande. Vorderrand der Augen hinter der Mitte, Scapus der Antennen
den Hinterrand des Kopfes eine Spur überragend, Clypeus recht-
eckig, mit schwach gebogenen Seiten, Stirnfeld winzig, Stirnrinne
kaum erkennbar, das mediane Stirngrübchen aber sehr deutlich.
Mandibeln 5-zähnig. Thorax dem des 3 (minor) sehr ähnlich, mit
sehr schmalem, undeutlich begrenztem Metanotum und ohne die
epinotale Einsattlung, an ihrer Stelle ist das Rückenprofil eben
oder gar sehr schwach konvex.
Vorderkopf mit grübchenförmigen, im Grunde glänzenden
Punkten dicht besetzt, dazwischen undeutlich netzmaschig ge-
runzelt (jedes Grübchen wird von einer Netzmasche umgeben) und
im Grunde sehr fein genetzt, matt; Hinterkopf wie der Thorax
sehr dicht und gleichmäßig genetzt, schwach glänzend; Petiolus
und Gaster fein schagriniert, stärker glänzend. Pubeszenz am
Körper äußerst kurz und zerstreut, kaum erkennbar, an den
8. Heit
158 H. Viehmeyer:
Extremitäten länger und reichlicher, am Scapus außerdem mit
einigen abstehenden Haaren, diese am Körper zerstreut. Farbe
schwarz; Vorderkopf, Mandibeln und Fühlergeißel bräunlich rot-
gelb, die Mandibelzähne, ein schmaler Saum am Vorderrande des
Kopfes und das Stirnfeld dunkel, Hüften gegen das Ende weißlich,
Tarsen rotbraun (Hinterrand der Segmente gelbbraun. L. 5,8—
6 mm.
13 : 30, 139, 141; Nester in dürrem Bambus.
C. (Myrmamblys) bedoti Em. subsp. n. sericellus.
8 (minor) Fühler ein wenig kürzer, Epinotumsattel etwas
deutlicher ausgeprägt, Epinotum seitlich viel weniger zusammen-
gedrückt. Kopf sehr dicht genetzt, Thorax sehr dicht und fein
gestreift, sehr ähnlich ephippiatus, beide matt, Gaster viel feiner
schragriniert und dicht punktiert, schimmernd. Anliegende Be-
haarung überall sehr reichlich und länger als beim Typus der Art,
abstehende ebenfalls etwas häufiger. Farbe wie die Stammart.
L. 4,5 mm. \
3 (major) Seiten des Kopfes kurz vor dem Vorderrande
schwach eingeschnürt, kein medianes Stirngrübchen, Epinotum
seitlich weniger zusammengedrückt, Sattel deutlich etwas konkav.
Kopf wie beim Arttypus skulpturiert, aber auch der Hinterkopf
matt, Thorax wie beim 3 (minor), seidenschimmernd, die Gaster-
segmente äußerst dicht, vorn quer, hinten längsgestreift. An-
liegende Behaarung viel kürzer als beim kleinen 9. Färbung ganz
ähnlich der des Arttypus; die Fühlergeißel gewöhnlich dunkler, das
Schwarz des Körpers mehr braunschwarz, besonders auf der Gaster,
Hüften in größerem Umfange weiß, die Gastersegmente mit breitem
gelblichweißem Rande. L. 5,5—6 mm.
Q Kopf wie beim großen 3, ein wenig kleiner, mit größeren
und konvexen Augen und relativ kleinen Ocellen. Mesonotum
ziemlich flach, Scutellum kaum höher, Basalfläche des Epinotums
sehr kurz, bogenförmig in die vertikale abschüssige Fläche über-
gehend. Färbung wie der große 9, Kopf und Thorax etwas dunkler,
ganz matt, Gastersegmente gegen das Ende geldbraun. Flügel
fehlen. L. 8,5 mm.
13 : 15, 103; zwischen Rinde und Stamm an einem Tjikobaum
und zwei einzelne Tiere mit Dolichoderus affinis ebenfalls unter
loser Rinde.
C. (Myrmamblys) bellus For. 212.
3 (minor, noch nicht beschrieben) Kopf etwa wie bei bedoti;
aber der Clypeus viel stärker konvex und kaum gekielt und die
Fühler kürzer, der Schaft überragt den Hinterrand des Kopfes
nur um reichlich 4, seiner Länge, und die Geißelglieder sind mit
Ausnahme des letzten nicht ganz doppelt so lang als breit. Keine
Andeutung einer Stirnrinne, auch kein medianes Grübchen. Man-
dibeln 5-zähnig. Thorax ebenfalls dem von bedoti recht ähnlich,
aber der Rücken von vorn nach hinten weniger gewölbt, Pro-
Ameisen von Singapore. 159
“und Mesonotum auch seitlich ebener, Epinotumsattel, der bei
bedoti nur angedeutet, scharf ausgeprägt, vordere und hintere
Erhebung desselben gleich hoch.
Pubeszenz reichlicher, besonders auf dem Kopfe, auch länger
als beim 2]. Der ganze Körper schagriniert, der Kopf kaum er-
kennbar, ganz mikroskopisch (wenigstens auf Stirn und Scheitel),
der Thorax am stärksten, auf dem Pronotum bogenförmig, sonst,
einschließlich der Gaster, quer; dazu mit den Punkten der an-
liegenden Behaarung, die auf dem Kopfe sehr regelmäßig und am
dichtesten sind. Stark glänzend gelbbraun, gewöhnlich Stirn und
Hinterkopf, Meso- und Epinotum, Petiolus und die Gaster vom
3. Segmente ab mehr oder weniger kastanienbraun. Bei gut aus-
gefärbten Stücken befindet sich auf den ersten beiden Gaster-
segmenten ein ziemlich scharf begrenzter und fast die ganze Rücken-
fläche einnehmender und nach rückwärts sich erweiternder, hell
bräunlichgelber Fleck; meist ist aber die Zeichnung verwaschen.
L. 3—3,2 mm.
& (Noch nicht beschrieben.) Kopf von oben nach unten etwas
zusammengedrückt, hinter den Augen trapezförmig, die beiden
hinteren Ocellen bilden die Eckpunkte des Hinterrandes, dieser
schmäler als der Vorderrand und gerade, Hinterecken abgerundet,
Seiten hinter den Augen schwach konvex. Augen groß, stark ge-
wölbt, etwa die Hälfte der Kopfseiten einnehmend, diese vor den
Augen parallel. Clypeus kaum vorgezogen, sein Vorderrand ziem-
lich gerade, Mandibeln gegen das Ende wenig verbreitert, ungezähnt.
Thorax etwa wie bei »ifreus, aber das Epinotum flacher gewölbt,
Basal- und abschüssige Fläche ungefähr gleichlang.
Glänzend kastanienbraun; Mandibeln, Fühler und Tarsen
heller. Flügel sehr schwach gelblich mit bräunlichgelbem Geäder.
Vorderkörper sehr fein und dicht genetzt, die Gaster ebenso schagri-
niert. Pubeszenz am Körper äußerst kurz und spärlich, mikro-
skopisch, an den Extremitäten länger und reichlicher, an der
Fühlergeißel sehr deutlich, an den Beinen mehr oder weniger un-
deutlich abstehend. L. 3 mm.
13 : 82, 94, 115, 127, 181, 183; 14:9, 12, 15, 16, 29, 18.
Die Nester meist in dürrem Bambus, zwei in hohlen Baum-
zweigen; außerhalb der Nester nur einmal gekötschert.
C. (Myrmamblys) bellus For. subsp. n. adustus.
8 (minor) schwarz, Mandibeln, Fühler und Tarsen mehr oder
weniger gelbbraun, Schaft und Geißel der Fühler gegen das Ende
etwas angedunkelt, Trochanteren sehr hellbraun. Skulptur schwä-
cher als beim Typus der Art, besonders die Punktierung des
Kopfes viel feiner und ganz unregelmäßig, Glanz noch stärker, an-
liegende Behaarung kürzer und sparsamer. Fühler ein wenig
länger. Epinotumsattel viel höher, Einsattlung tiefer, sonst aber
ganz ähnlich wie bei der Stammart. Schuppe des Petiolus niedriger
und dicker. L. 3,2 mm.
8. Helt
160 H. Viehmeyer:
13 : 81; 1 Stück gekötschert.
Durch den höheren Epinotumsattel und die niedrigere und
dickere Schuppe leitet diese Form des bellus zu weismanni und
ephippiatus über.
C. (Myrmamblys) ephippiatus n. sp.
8 (minor) mit weismanni For. zunächst verwandt. Kopf
aber kürzer und breiter, so lang als breit, Seiten nach vorn etwas
weniger verengt, äußerst schwach konvex, Augen mehr nach hinten
gerückt, noch weiter als bei bedoti, Hinterecken ganz verrundet
rechtwinklig, Hinterrand breit und gerade. Clypeus viel stärker
gewölbt als bei bedoti, etwa wie bei bellus, schwach gekielt, Fühler
auch ungefähr wie bei letzterem, Stirnrinne sehr fein, Mandibeln
4-(?5-)zähnig.
Pronotum schmäler, kürzer und flacher
als bei weismanni, an den Seiten stumpf a
gerandet. Mesoepinotalsutur tief. Hintere Y
Erhebung des Epinotumsattels höher als E
die vordere, Abfall zur abschüssigen Fläche 1i9 73
steiler, unteres Stück derselben horizontal Thorax und Petiolus des
und fast so lang als das vertikale obere. $ im
Behaarung ebenfalls wie weismanni.
Kopf sehr dicht und ziemlich grob genetzt, Pro- und Mesonotum
mit dichten Bogenlinien, die in der Hauptsache querlaufen, auf dem
Pronotum bilden sie gegen die Mitte Parabeln, durch welche ein
medianer Längseindruck vorgetäuscht wird. Epinotum, Petiolus
und Gaster viel weniger stark quergestreift und ziemlich stark
glänzend, Kopf, Pro- und Mesonotum seidenschimmernd. Ganz
schwarz, auch die Taster und Tarsen. L. 3 mm.
13 : 81; 1 Stück gekötschert.
C. (Colobopsis) gretae For. 9.
13 : 78; 14 : 46; vom Gunong Angsi und von Singapore, an
der Lampe.
C. (Colobopsis) vitreus F. Sm. SPS.
83 und 212] stimmen mit von Herrn Prof. C. Emery er-
haltenen Stücken von Neuguinea fast ganz überein, ich halte sie
für den Typus.
13 : 183; 14 : 13, 91, 97. Nester in dürrem Bambus, in faulem
Holze und in hohlen Zweigen von Mangifera. Die 22 mehrfach an
der Lampe. Ein dort gefangenes 9 zog in einem Gipsneste 6 3% auf.
C. (Colobopsis). vitreus F. Sm. var. angustata Mayr 32198.
Die 2121 dieser Form haben einen hellgelben Vorderkopf, eine
etwas kürzere Basalfläche des Epinotums, einen etwas mehr ver-
rundeten Epinotumwinkel (aber nicht wie bei var. oebalis For.)
und eine oben nicht so zugeschärfte Schuppe. Bis auf die Färbung
gelten die Unterschiede auch von den 88. Die Sg scheinen mir
a ch etwas größer zu sein und dunklere Flügel zu
aben.
Ameisen von Singapore. 161
13 : 43, 52, 87, 127; 14 : 25, 53. Nester im Garten in mor-
schem Holze (verlassene Termitengänge?) und im Bambus; von
Ayer Terjun in einem auf 11% m ausgehöhlten Farnstengel, der
von außen kleine, runde Eingangslöcher in großen Abständen
zeigte. Sonst als Einzelläufer, die P? an der Lampe.
C. (Colobopsis) vitreus F. Sm. var. vittatula For. 9.
An der Lampe.
C. (Colobopsis) Pilosus F. Sm. 3219.
13 :176; 14:41, 99, 117, 118. Vom Bukit Timah und in
Nepentheskannen; Einzelläufer aus dem Garten und von der Insel
St. Barbe.
C. (Colobopsis) dilosus F. Sm. subsp. n. graeilentus.
2 Etwas kleiner und vor allem schmäler. Kopf mit den ge-
schlossenen Kiefern 3 x 1,7 mm (gegen 3 x 2,2 mm bei ?ilosus),
Thorax an den Wurzeln der Vorderflügel 1,8 mm breit (gegen
2,2 mm bei ?ilosus). Kopf mit geraderen Seiten, vorn fast ein
wenig breiter als hinten, Stirnleisten nach rückwärts etwas mehr
parallel, Fühler etwas schlanker, Abstutzungsfläche des Vorder-
kopfes ein wenig schräger, außerdem der Kopf deutlich matter.
Thoraxseiten vor den Flügeln gerade, nach vorn sehr stark kon-
vergierend. Schuppe etwas schmäler und weniger dick. Gaster-
pubeszenz dichter, mäusegrau mit seidigem Schimmer. L. 11,5 mm.
13 : 78; an der Lampe gefangen.
C. (Colobopsis) badius F. Sm. 9.
Die 3% sind sowohl nach Farbe als Epinotumbildung recht
variabel. Im extremsten Falle (Stücke vom Gunong Angsi) ist
der gesamte Körper mit den Beinen fast rein schwarz, der Kopf
allein hell braunrot. Daneben gibt es aber von derselben Lokalität
und gleichzeitig gefangen gleichmäßig dunkel- und hell rötlich-
braune Stücke. Auch die Stücke von Singapore sind im allge-
meinen dunkler als der Typus. Die Profilansicht des Epino-
tums zeigt einen scharfen stumpfen Winkel mit gerader Basal-
und abschüssiger Fläche; bei ebenso großen Individuen der-
selben Kolonie ist der Winkel aber vollkommen geschwunden
und das gesamte Epinotum in sehr flachem Bogen gleichmäßig
gerundet.
& (Noch nicht beschrieben.) Kopf ähnlich wie bei Piosus,
aber hinten stärker abgestutzt, die beiden hinteren Ocellen stehen
direkt am Hinterrande (bei dslosus vor demselben), das gerade
Stück des Kopfhinterrandes ist nur so groß wie die Entfernung
der beiden Ocellen = %, der gesamten Hinterkopfumrandung (bei
dilosus deutlich größer). Augen entschieden flacher, Stirnrinne
mehr furchenartig, Stirnleisten viel breiter getrennt, der Fühler-
schaft überragt den Hinterrand des Kopfes um %, seiner Länge
(bei Pilosus um die Hälfte), 1. Geißelglied gegen das Ende stärker
verdickt. Epinotum viel länger gestreckt, ziemlich gleichmäßig
Archiv für Naturgeschichte
1915. A. 8, il 8. Heit
162 H. Viehmeyer:
und nicht sehr stark konvex, Basal- und abschüssige Fläche un-
gefähr gleichlang. Ganz braunschwarz, die Beine gegen das Ende
rötlich, das Scutellum bräunlichgelb gerandet. Flügel mit ihrem
Geäder etwas dunkler als bei Sslosus. Skulptur ähnlich, Pubeszenz
aber schwächer. L. 5,5—6 mm.
13:61; 14 : 41, 98, 99, 110. Vom Bukit Timah, von der
Mandai Road, vom Gunong Angsi und aus Nepentheskannen von
Ayer Terjun; ein Nest in dem lebenden Holze eines Baumes (ob
Termitengänge?). Die Tiere sondern beim Ergreifen mit der Pin-
zette ein grünlichweißes Exkrement ab, das klebrig ist.
C. (Colobopsis) rothneyi For. 82198.
Von Forels Typus kaum verschieden.
13 : 28; in einem hohlen Zweige vom Bukit Timah.
C. (Myrmosphincta) camelinus F. Sm. ®.
13 : 44; vom Gipfel des Gunong Angsi.
C. (Myrmosphincta) dolichoderoides For. subsp. n. overbecki.
3 Bis auf die Färbung (Punktierung?) und die Bildung des
Clypeus und Epinotums mit Forels Beschreibung übereinstimmend.
Vorderrand des Clypeus durchaus gerade,
ohne irgendwelche Ausbuchtung. Epino-
tum, im Profil gesehen, einen fast ganz.
gleichmäßig gewölbten Buckel bildend,
der etwas höher als die Wölbung des Pro-
21% mesonotums ist. Vorderer Abfall des
En Epinotumbuckels schwach konvex, hin-
Thorax und Petiolus des ® terer Abfall ein wenig flacher, unten eine
im Profil, Spur konkav, aber durchaus nicht etwa
„abruptement inclinee‘“. Aufsteigende
und absteigende Kurve des Buckels bilden keinen Winkel (bei
der Stammart: ‚, un angle presque droit, a peine obtus, mais net‘).
Vorderkörper fein und ziemlich dicht punktiert, auf der Gaster
mit sehr oberflächlichen, langgezogenen Grübchenpunkten;
außerdem der Körper sehr fein genetzt. Gaster schwarzbraun, die
Segmente mit bräunlichgelben Rändern. L. 5—6 mm.
& Kopf mit den stark konvexen, großen Augen etwas breiter
als lang, Hinterrand zwischen den Augen stark konvex, Vorder-
rand des Clypeus gerade, Kiefer an der Spitze mit einem großen
Endzahne. Epinotum sehr flach gewölbt, im Profil gesehen, sehr
schwach S-förmig, die etwas kürzere Basalfläche schwach konvex,
die abschüssige Fläche ebenso schwach konkav, erstere mit einer
seichten, medianen Längsrinne. Schuppe niedriger und etwas
dicker als beim 8, nach oben etwas verjüngt, dann breit abgestutzt,
mit scharfem, in der Mitte schwach ausgebuchteten oberen Rande.
Dicht retikuliert und im Gegensatze zum % der Vorderkörper
matter als die Gaster; Punktierung zerstreut, auf der Gaster
nicht grübchenförmig. Schmutzig gelbbraun, die Gaster vor den
Hinterrändern der Segmente mit undeutlichen, schmalen, dunk-
Ameisen von Singapore. 163
leren Binden, Schenkel und Schienen etwas angedunkelt. Flügel
schwach gelblich mit hell gelbbraunem Geäder. L. 6 mm.
14 : 109. $%8 und $d in Kartonnestern an der Unterseite von
Blättern an der Mandai Road. Die Art ist sehr auffallend durch
den Mangel jeglichen Polymorphismus beim 8. Die mir vorliegenden
17 38 schwanken nur ein wenig in der Größe, sind aber besonders
in der Kopfform durchaus gleich. Die Ähnlichkeit mit Dolichoderus
patens ist infolge der anderen Epinotumbildung nicht mehr so groß.
Möglicherweise stellen sich beim Vergleiche mit dem Typus noch
weitere Unterschiede heraus, die eine spezifische Trennung er-
‘fordern. ,
Hierher rechne ich auch ein als Einzelläufer im Garten ge-
fangenes @ (14 : 110), das in mancher Beziehung von dem &
abweicht.*)
2 Kopf schmäler und länger als beim 3, seine Seiten ziemlich
gerade, der Hinterrand etwas ausgebuchtet, die Augen größer und
stärker konvex, eine Spur vor der Mitte, Clypeus hinten fast ein
wenig gekielt, vor dem Kiele, bis zum äußerst schwach vor-
gezogenen Vorderrande, dreieckig niedergedrückt (der Vorderrand
erscheint dadurch ein wenig ausgebuchtet). Thorax schmäler als
der Kopf, Epinotum ähnlich wie beim d, noch flacher, Basal-
und abschüssige Fläche nicht zu trennen, erstere auch ohne mediane
Rinne. Punktierung auf dem Vorderkörper viel zerstreuter und
etwas kräftiger als beim 9, auf der Gaster ebenfalls zerstreuter
und weder langgezogen noch grübchenförmig, die Netzung schwä-
cher, der Körper daher glänzender. Anliegende Behaarung ganz
zerstreut, auch auf der Gaster. Färbung wie beim 9, nur die Tro-
chanteren und die Schienen bis auf die gelbbraune Mitte weißlich. -
Flügel fehlen. L. 6,5 mm.
Gen. Polyrhachis F. Sm.
P. (Campomyrma) fruhstorferi Em. subsp. n. varicolor.
8 Dunkel braunrot, die Glieder ein wenig heller, der Kopf
etwas dunkler, Gaster schwarz, die Segmente hinten sehr fein
hell gerandet; unausgefärbt, schön gelbrot mit schwarzer Gaster.
Vorderkörper dicht und runzlig genetzt, Dorsalfläche des Pro-
notums dazu längsrunzelig, die Gaster viel enger und weniger
runzelig genetzt; der ganze Körper matt, die dicht gestreiften
Mandibeln gegen das Ende und das Stirnfeld glänzend, die Gaster
äußerst schwach glänzend, nicht so absolut stumpf wie der übrige
Körper. Pubeszenz mikroskopisch, auf der Gaster bei 16facher
Lupenvergrößerung nur als ein sehr schwacher grauer Schimmer
erkennbar; abstehende Behaarung fehlt.
*) Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß dieses ® die Königin der
en war und nur versehentlich als ein Tier aus dem Garten angesprochen
worden ist, -
11% 8. Heft
164 : H. Viehmeyer:
Clypeus schwach gekielt ; Stirnleisten ungefähr wie bei thrinax ;
vorletztes Fühlerglied nicht ganz doppelt so lang als breit.-. Meso-
epinotalsutur gerade; Basalfläche des Epinotums quer rechteckig,
mit geraden Seiten, kürzer als die Abbildung Emerys von fruh-
storferi zeigt und auch kürzer als die abschüssige Fläche. Dornen
der Schuppe länger, schlanker und schärfer zugespitzt. L. 5,5—
6 mm.
2 Kopf und Thorax bis auf die Mandibeln, den Clypeus, das
Pro- und Mesonotum, die braunrot sind, fast rein schwarz, Prono-
tumecken sehr klein und rechtwinklig; Basalfläche des Epinotums
halb so lang als die abschüssige Fläche, Winkel zwischen beiden.
ein stumpfer, Querkante und die winzigen Epinotumzähnchen
wie beim 3. Dornen der Schuppe etwas kräftiger und kürzer.
Flügel gelblich mit braunem Geäder. L. 7,5 mm.
13 : 77; aus dem Garten.
P. (Myrmatopa) schang For. var. n. leviuseula.
9 Hell kastanienbraun, Mitte des Fühlerschaftes, erste Hälfte
der Fühlergeißel, Knie und Metatarsen etwas angedunkelt, die
Gaster heller gelbbraun. Skulptur viel seichter, bis auf die matten
Seiten des Meso- und Epinotum überall, zum Teil stark glänzend.
Kopf etwas breiter und hinter den Augen stärker verengt als beim
Typus; Stirnleisten vorn etwas breiter getrennt; Mesonotum-
ränder und Epinotalzähne schwächer ausgebildet ; Petiolusschmäler,
Schuppe mit viel dünneren, mehr parallelen Dornen. L. 5,5—
6 mm.
13 : 81; drei Einzelläufer im Garten gekötschert.
Eine andere, sehr ähnliche Form unterscheidet sich von der
beschriebenen nur durch einen breiteren Petiolus und stärker
divergierende Dornen, aber immer noch nicht ganz so stark wie
bei der Art und die Dornen dünner.
14 : 119; Nest an einem Palmenblatt im Garten.
P. (Myrmothrinax) thrinax Rog. var. n. nigripes.
d Rotbraun (wie Polyergus), die Gaster etwas gelber, Ex-
tremitäten mit Ausnahme der Fühlerspitzen und der Trochanteren
schwarzbraun. Schuppe deutlich weniger dick als bei thrinax s. str.,
aber nicht so dünn wie bei subsp. saigonensis; seitliche Dornen fast
so lang als der mittlere. Skulptur im ganzen etwas kräftiger, auf
dem Pronotum nicht längsrunzelig. L. 5,5 mm.
13:5; Kartonnest in dem gekrümmten Blatte eines Zier-
strauches.
P. (Myrmothrinax) thrinax Rog. subsp. n. ineonstans.
3 Dunkel kastanienbraun; Hinterkopf, Thorax und Fühler-
schaft schwarzbraun, Vorderkopf gelbrot, Endhälfte der Fühler-
geißel honiggelb; meist (unausgefärbt) gelbbraun in allen. Ab-
stufungen. Pronotumzähne viel kräftiger; Schuppe etwas dünner,
seitliche Dornen fast so lang als der mittlere, beides etwa wie var.
Ameisen von Singapore. 165
nigripes. Skulptur ebenfalls wie bei dieser, auf dem Pronotum aber
etwas längsrunzelig. L. 4,5—5 mm.
2 Ziemlich gleichmäßig rotbraun, Fühlerschaft wand Tarsen
angedunkelt. Pronotum mit deutlicheren Ecken, Epinotumzähne
kürzer und weniger kräftig, Schuppe dünner, sonst alles wie
thrinax s. str. Flügel fehlen. L. 8 mm (Vorderkörper 4,5, thrinax
4 mm).
13:4; 14 : 20; Kartonnest in der Falte eines Palmenblattes
und als Einzelläufer im Garten.
P. (Myrmothrinax) thrinax Rog. subsp. saigonensis For.
2 (Noch nicht beschrieben.) Gelbrot, Mandibeln, Thorax und
Tarsen ein wenig bräunlich. Kopf hinter den Augen nicht ver-
engt, Hinterecken stark abgerundet rechtwinklig, Hinterrand sehr
breit und gerade. Vorderecken des Pronotums ein wenig deutlicher
als bei Zhrinax, Epinotumzähne viel kürzer. Schuppe im Profil
ungefähr keilförmig, mit relativ kurzen Dornen, der mittlere wenig
länger als die seitlichen. Flügel schwach gelblich mit gelben
Adern. L. 8,5 mm (Vorderkörper 5 mm).
1 Stück an der Lampe gefangen.
P. (Myrmothrinax) frauenfeldi Mayr 2.
1 Stück am Lichte gefangen.
P. (Myrmothrinax) textor F. Sm. 8.
Ich glaube in einem in einer Nepentheskanne gefundenen und
gut erhaltenen Stücke die Smithsche Art zu erkennen. In Form
und Größe mit Mayrs Zeichnung von frauenfeldi (Nov. Exp.
T. 1, F. 6) sehr gut übereinstimmend, aber mit kürzeren und
stumpferen Pronotumzähnen, viel kleineren seitlichen Schuppen-
dornen (sie sind höchstens so groß wie die Epinotalzähne) und mit
ganz anderer Skulptur. Vorderkörper äußerst dicht genetzt,
schimmernd, Clypeus und Mandibeln glänzend, Gaster mikro-
skopisch fein schagriniert, stark glänzend. Die Netzung des Vorder-
körpers macht bei schwacher Lupenvergrößerung allerdings den
Eindruck einer feinen Runzelung (Smith: ‚‚delicately rugulose‘“).
Der Kopt ist etwas schwächer als der Thorax, und von diesem das
Pronotum am stärksten und etwas runzelig genetzt, und zwar
mit querer (bei dem Reste eines anderen Stückes derselben Her-
kunft aber mit longitudinaler) Tendenz. L. 9,5 mm.
14 : 99; Ayer Terjun.
P. (Myrma) mayrı Rog. var. n. obesior.
8 Dorsalfläche des Thorax nach rückwärts weniger stark
verengt, Pronotum mit parallelen Seiten, Rand des Mesonotums
schwächer aufgebogen, Basalfläche des Epinotums deutlich breiter.
Schuppe dicker, stärker bikonvex, mit stärker nach rückwärts
gebogenen Dornen. Sonst genau wie mayri s. str. L. 7,5—9 mm.
Einzelläufer vom Gunong Angsi und von Singapore.
8. Heft
166 H. Viehmeyer:
P. (Myrma) proxima Rog. 3%.
Gekötschert und als Einzelläufer aus dem Garten und vom
Bukit Timah.
P. (Myrma) prwinosa Mayr 2.
Als Einzelläufer von der Jurong- und Mandai-Road und
wiederholt in Nepentheskannen von Ayer Terjun.
P. (Myrma) striata Mayr subsp. assamensis For. 8.
Drei Einzelläufer vom Gunong Angsi.
P. (Myrma) striata Mayr subsp. tritschleri For. 8.
Ein Einzelläufer vom Gunong Angsi.
P. (Myrma) villipes F. Sm. 9.
Ein Stück an der Lampe gefangen.
P. (Myrma) orsyllus F. Sm. 39.
14 : 41, 44; Gunong Angsi.
P. (Myrma) orsyllus F. Sm. subsp. ritsemai Mayr 32.
14 : 73; Nest in einem dürren Bambusstengel.
P. (Cyrtomyrma) levissima F. Sm. 8%.
13 : 30, 77, 89, 117, 175; 14 : 42, 48. Einzelläufer aus dem
Garten und vom Gunong Angsi. Nest in einem Bambusstengel
(Garten) und unter loser Baumrinde an einem alten Stamme aus
Erde (Gunong Ansgsi).
P. (s. str.) bellicosa F. Sm. ®.
Einzelläufer aus dem Garten und vom Gunong Angsi.
P. (Chariomyrma) arcuata F. Sm. 2.
13:80, 81, 82; im Garten gekötschert.
P. (Myrmhopla) armata Le Guill. 8.
13 :173; 14 : 41. Einzelläufer vom Bukit Timah und vom
Gunong Angsi.
P. (Myrmhopla) tibialis F. Sm. var. darsis Em. 9.
13:80, 81, 93; 14 : 100. Im Garten gekötschert, in einem
bis auf die Rinde ausgefressenen, abgefallenen Aste und in einer
Nepentheskanne von Ayer Terjun.
P. (Myrmhopla) hecuba For. 8.
13 : 138. Nest in dürrem Bambus.
P. (Myrmhopla) hippomanes Em. subsp. ceylonensis Em. 9.
13 :128. 1 Stück an der Lampe.
P. (Myrmhopla) hippomanes Em. subsp. lucidula Em. 38.
Ich rechne hierher eine Form, die im allgemeinen der subsp.
ceylonensis Em. sehr nahe steht, sich aber von ihr durch außer-
ordentlich starken, etwas grünlichen Glanz, deutlichere Hinter-
ecken am Kopfe, etwas stärker und spitzer ausgebildete Vorder-
ecken am Pronotum und alle die von Emery für lucidula an-
Ameisen von Singapore. i 167
gegebenen Merkmale unterscheidet. Sollte sich die Form doch als
neu herausstellen, so stelle ich sie unter dem Namen lucidissima
als Varietät zu der Unterart.
2 (Noch nicht beschrieben.) Wie ceylonensis, aber mit sehr
starkem Glanze und etwas dünneren Dornen, zwischen den Dornen
der Schuppe mit zwei winzigen Spitzchen. Flügel gelblich mit
braunem Geäder.
& (Noch nicht beschrieben.) Schwarz, Clypeus und Gaster
mehr oder weniger schwarzbraun, Mandibeln, Beine und Genital-
anhänge gelbbraun, die Schenkel etwas angedunkelt. Kopf mit
den stark konvexen Augen fast so breit als das Mesonotum,
hinter den Augen fast halbkreisförmig, Hinterkopf scharf ab-
gestutzt. Clypeus gewölbt, mit konvexem, etwas aufgebogenen
Vorderrande; zwischen den Stirnleisten stumpf gekielt. Mandibeln
glatt, ähnlich denen der SS von Formica rufa. Scutellum buckelig;
Basal- und abschüssige Fläche des Epinotums in flachem Bogen
ineinander übergehend, beide seitlich stumpf gerandet, besonders
erstere. Kopf und Thorax ziemlich scharf genetzt, schwächer
glänzend, Clypeus und Gaster sehr fein genetzt und stark glänzend.
Flügel stark angedunkelt, mit dunkelbraunem Geäder. L. 5—
5,5 mm.
13 : 118, 119. Nester in Bambusstengeln.
P. (Myrmhopla) bicolor F. Sm. 32.
13:89, 163; 14:38, 71, 103, 118. Einzelläufer aus dem
Garten und von Cucub (SW.-Johore), 1 P auch vom Gunong Angsi.
P. (Myrmhopla) sexspinosa Latr. var. n. malaccana.
3 Von außerordentlicher Kleinheit (9 mm) und wohl nicht
bloß eine Hungerform.*) Augen flacher als beim Typus; Kopf
hinter denselben kürzer, stärker und etwas bogig
verengt, alles etwa wie bei der subsp. rhea For.; die
seitlichen Ecken des Halses auf ganz schwache An-
deutungen reduziert. Mesosternalzahn fehlt, Epinotal-
dornen zwischen dem Typus und rugifrons die Mitte
haltend, mäßig nach rückwärts gebogen. Knoten des
Petiolus im Profil trapezförmig mit geraden Grenz- Ft
flächen, die hintere über doppelt so hoch als die f19.15
vordere; Dorsalfläche in der Mitte am breitesten, vor Petiolus des
dem Ansatz der Dornen seitlich eingeschnürt; Dornen $ im Profil,
nur mäßig divergierend, die Gaster nicht umfassend,
ziemlich lang, an ihren Enden stark einwärts gekrümmt. Skulptur
und Behaarung ungefähr wie beim Typus.
14:41, am Gunong Angsi, 1 Stück.
*) Daß ein geringeres Maß von Nahrung bei dem heranwachsenden
Individuum auch formverändernd wirken kann, beweisen drei bei mir im
künstlichen Neste aufgezogene $g (Hungerformen) von Formica sanguinea,
deren Kaurand zahnlos war.
‚8. Heft
168 H. Viehmeyer: Ameisen von Singapore.
Echinopla rugosa E. Andre 3.
13 : 168. Nest in dürrem Bambus.
Echinopla pallidipes F. Sm. 3.
14:43. Vom Gipfel des Gunong Angsi.
Echinopla melanarctos F. Sm. 9.
14:43. Vom Gipfel des Gunong Angsi.
Rezensionen.
Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur-
geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. Außerdem
werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von
Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archivs:
Embrik Strand, Berlin N. 4, Chausseestr. 105.
Danmarks Fauna. IllustreredeHaandbögeroverden danske
Dyreverden, med Statsunderstöttelse udgivne af Natur-
historisk Forening. Köbenhavn: Verlag von G. E. C. Gad.
Band 1—18 (1907—1915).
Der dänische naturhistorische Verein (Dansk Naturhistorisk
Forening) in Kopenhagen hat sich um die Fauna seines Vater-
landes dadurch sehr verdient gemacht, daß er eine Reihe ‚‚illu-
strierte Handbücher über die dänische Tierwelt‘, wie der Unter-
titel der ,„Danmarks Fauna‘ in Übersetzung lautet, herausgegeben
hat, die in Form und Ausstattung sehr zweckmäßig sind, von den
besten einheimischen Kennern der betreffenden Gruppen bearbeitet
wurden, und dazu, dank einer Staatsunterstützung so billig sind
(der Einzelpreis wird nach 25 Ore pro Bogen berechnet, in Sub-
skription noch billiger), daß jedermann sie sich leicht anschaffen
kann. Von dieser Serie sind bisher 18 Bände erschienen. Sämt-
liche sind, dem nationalen Charakter des ganzen Unternehmens
entsprechend, ausschließlich dänisch geschrieben; das sollte aber
kein unüberwindliches Hindernis für die Benutzung auch hier in
Deutschland sein, denn der Unterschied beider Sprachen ist nicht
größer, als daß ein gebildeter Deutscher es leicht zu soviel Kenntnis
der dänischen Sprache dürfte bringen können, daß er diese Bücher
ohne Schwierigkeit verstehen könnte, zumal die Anzahl der hier
zur Verwendung kommenden Wörter in der Tat ganz gering ist,
von denen obendrein viele der allgemein bekannten internatio-
nalen Terminologie angehören. Dabei kommt auch besonders in
Betracht, daß die dänischen Zoologen zum großen Teil auch ihre
streng wissenschaftlichen Arbeiten in ihrer eigenen Sprache publi-
le wodurch Kenntnis der letzteren geradezu eine NEE:
seit wird.
Strand: Rezensionen. 169
Da sämtliche aus Dänemark bekannten Arten behandelt
werden sollen, so ist es, zumal in den artenreichen Gruppen, selbst-
verständlich, daß der Text kurzgefaßt sein muß, um den Umfang
und dadurch den Preis nicht unnötig zu erhöhen. Dank den klaren
übersichtlichen Bestimmungstabellen und den vielen instruktiven
Textfiguren konnten die Beschreibungen meistens ganz kurz ge-
halten werden, ohne daß der Hauptzweck, die sichere Bestimmung
zu ermöglichen, dadurch irgendwie beeinträchtigt wurde. Dabei
wurde immer noch Platz für die Hauptzüge der Biologie der
Arten, wie denn auch jeder Bearbeitung eine allgemeine Dar-
stellung des Wichtigsten der Morphologie und Biologie der ganzen
betreffenden Gruppe vorausgeschickt wird. Ein Literaturverzeich-
nis ist jeder Gruppenbearbeitung beigegeben.
Die Verbreitungsangaben enthalten häufig nur die dänischen
Fundorte; einige Verfasser geben jedoch außerdem einen kurzen
Hinweis auf die weitere Verbreitung, was entschieden empfehlens-
wert ist. Ebenso findet Ref., daß es sehr viel für sich hat, zumal in
wenig artenreichen Gruppen, daß auf Arten, die bisher zwar nicht
in Dänemark, wohl aber in den Nachbargebieten gefunden wurden,
und die wahrscheinlich auch früher oder später aus Dänemark be-
kannt werden, hingewiesen wird, was z. B. der Bearbeiter der Fische
getan hat. Dagegen hätten in vielen Gruppen Angaben wie ‚selten‘“,
„nicht häufig‘, ‚häufig‘ etc. besser ausfallen können, denn sie
haben, trotzdem derartige Seltenheitszeugnisse in den meisten
faunistischen Arbeiten zahlreichen Arten ausgestellt werden, wenig
wissenschaftliche Berechtigung, indem das ‚selten‘ sich nur auf
die Tatsache gründet, daß wenige Exemplare gefangen worden
sind, was keineswegs beweist, daß die Art auch in der Natur selten
ist. In letzterem Sinne wird aber der Laie die Angabe verstehen,
die somit irreführend ist und ihn dazu verführt, den Fang von
solchen von ‚Autoritäten‘ in den Seltenheitsstand erhöhten Arten
als große Entdeckung zu proklamieren. Um die Sache etwas schroff
auszudrücken, kann man sagen, daß es in der Natur überhaupt
keine seltenen Arten gibt; zur richtigen Zeit und am richtigen Ort
gesucht, treten alle häufig auf.
Wir nehmen uns nun die einzelnen Bearbeitungen vor.
Winge, Herluf. Pattedyr [Säugetiere]. 249 pp., 117 Textfigg.,
1908. Preis Kr. 2,50, gebunden Kr. 3,10 (Nr. 5 der ganzen
Serie).
Eingehende Behandlung, nicht nur der jetzt in Dänemark
lebenden Arten, sondern auch der fossilen, sowie Arten, die als
jetzt oder früher in den Nachbargebieten (in weitem Sinne!) vor-
kommend bekannt sind und daher vielleicht auch in Dänemark
gelebt haben, z. B. Moschusochse und Mammut, oder noch viel-
leicht da leben, z. B. Arvicola ratticeps. Die Bearbeitung erstreckt
sich somit auf die ganze rezente und fossile boreale Mammalien-
fauna Europas. Von fast allen Arten werden Schädel- und Zahn-
8. Heft
170 Strand: Rezensionen.
abbildungen gegeben, auch Habitusbilder gibt es; fast alle Figuren
sind original. Die ausführlichen und genauen morphologischen,
insbesondere osteologischen Beschreibungen dürften auch für
Mammalogen vom Fache sehr nützlich sein und der Bearbeitung
einen bedeutenden wissenschaftlichen Wert verleihen, ohne daß
dadurch die Allgemeinverständlichkeit verloren gegangen ist. Auf
die Biologie wird aber fast nicht eingegangen.
Jungersen, H. F. E. Krybdyr og Padder [Reptilia und Amphi-
bia]. 87 pp., 70 Textfigg., 1907. Preis Kr. 1,60, gebunden
Kr. 2,20 (Nr. 1).
Von allen Arten werden Abbildungen gegeben, teils Total-
und teils Detailfiguren, bisweilen beides, auch einige biologische
Figuren, wie denn die Biologie ziemlich ausführlich behandelt wird.
Sämtliche Figuren scheinen original zu sein. Es werden behandelt
folgende Arten: 2 Lacerta, 1 Anguis, 1 Vipera, 1 Tropidonotus,
1 Coronella, 1 Coluber, 1 Emys, 2 Triton, 3 Bufo, 1 Bombinator,
1 Pelobates, 1 Hyla und 4 Rana.
Otterström, C. V. Fisk I. Pigfinnefisk [Fische I. Stachel-
strahler]. 198 pp., 93 Textfigg., 1 Karte, 1912. Preis Kr. 3,25,
gebunden Kr. 3,85 (Nr. 11).
— Fisk II. Blödfinnefisk [Fische II. Weichstrahler]. 351 pp.,
a er 1 Karte, 1914. Preis Kr. 5,50, geb. Kr. 6,10
(Nr. 15).
Die Bearbeitung der Fische ist die ausführlichste der bisher
in „Danmarks Fauna‘ erschienenen Monographien, indem nicht
bloß die ganze Naturgeschichte dieser Tiere behandelt wird, son-
dern es wird auch auf praktische, die Fischerei betreffende
Fragen eingegangen. Um ein Beispiel zu nennen, so sind dem
Aal (Anguilla vulgarıs) nicht weniger als 24 Seiten mit 8 Ab-
bildungen gewidmet. Die Otterströmsche Bearbeitung der däni-
schen Fische wird, wenn sie einmal komplett sein wird, sicher
ein unentbehrliches Nachschlagewerk für jeden, der europäische
Ichthyologie gründlich studiert, werden. Jede Art ist in ge-
lungenen Habitusfiguren, die größtenteils der ‚„Zoologia danica“
oder F. A. Smitt entnommen sind, dargestellt. Durch die bei-
gegebenen Karten wird die Verbreitung instruktiverweise veran-
schaulicht.
Steenberg, C. M. Blöddyr. I. Landsnegle [Mollusken. I. Land-
schnecken]. 221 pp., 181 Textfig., 1911. Preis Kr. 3,50, ge-
bunden Kr. 4,10 (Nr. 10).
Systematisch bietet diese Bearbeitung viel des Interessanten
wegen der eingehenden Berücksichtigung der benannten Varie-
täten, und weil auch einige neue aufgestellt werden. Jede Art
ist abgebildet, häufig sowohl im Profil als Draufsicht; bisweilen
sind außerdem Nebenformen bildlich dargestellt. Bestimmungs-
tabellen gibt es für die Varietäten nicht; die Beschreibungen allein
Strand: Rezensionen. 27T
dürften jedoch zur Bestimmung vollkommen ausreichen. Auch
die Lebensweise der Arten wird ausführlich behandelt.
Stephensen, K. Storkrebs. I. Skjoldkrebs [Malacostraca.
I. Thoracostraca]. 193 pp., 108 Textfigg., 1910. Preis Kr. 2,75,
gebunden Kr. 3,35 (Nr. 9).
Auch die Biologie wird berücksichtigt. Zu sämtlichen Arten
Abbildungen, von denen jedoch keine original sind. Auch die ver-
schiedenen Entwicklungsformen werden behandelt, die Gesamt-
verbreitung angegeben, und es wird auf Arten hingewiesen, die
noch für Dänemark zu finden sein mögen.
Klöcker, A. Sommerfugle. I. Dagsommerfugle [Schmetterlinge.
I. Tagfalter]. 96 pp., 134 Figg., 1908. Preis Kr. 2, gebunden
Kr. 2,60 (Nr. 4).
— Sommerfugle. II. Natsommerfugle. I. Del [Schmetterlinge.
II. Nachtfalter. 1. Teil]. 118 pp., 113 Textfigg., 1909. Preis
Kr. 2,25, gebunden Kr. 2,85 (Nr. 7).
— Sommerfugle. III. Natsommerfugle. II. Del [Schmetterlinge.
III. Nachtfalter. 2. Teil]. 201 pp-, 360 Abbild. Preis Kr. 4,
gebunden Kr. 4,60. 1913 (Nr. 13).
— Sommerfugle. IV. Natsommerfugle. III. Del [Schmetterlinge.
IV. Nachtfalter. 3. Teil]. 162 pp., 284 Abbild., 1915. Preis
Kr. 3,25, geb. Kr. 3,85 (Nr. 17).
Diese Schmetterlingshefte zeichnen sich vorteilhaft dadurch
aus, daß die von jeder Art gegebenen Habitusfiguren auf Tafeln
gebracht sind und daher noch besser als die Textfiguren der übrigen
Bände sind. Dabei sind die Tafeln beiderseits bedruckt, wozu
man ja nicht gewöhnt ist, was aber des Ersparnisses wegen
empfehlenswert sein dürfte. Auch die ersten Stände werden aus-
führlich beschrieben und durch Bestimmungstabellen auseinander-
gesetzt. Leider ist über Nebenformen fast gar nichts mitgeteilt,
die Verbreitungsangaben entsprechen nicht den obigen Wünschen
und die Literaturhinweise sind zu ungenügend. Das verhindert
aber nicht, daß die Arbeit zur Bestimmung der Arten ausgezeichnet
sein wird. Der I. Teil behandelt, wie schon gesagt, die Tagfalter,
der II. enthält Bestimmungstabellen der Raupen aller macro-
lepidopteren Nachtfalter und behandelt sonst die Sphingidae,
Notodontidae, Lymantridae, Lasiocampidae, Endromididae, Le-
moniidae, Saturniidae und Drepanidae, der III. bringt die Noc-
tuidae, Cymatophoridae und Brephidae, der IV. die Geometridae.
Jensen-Haarup, A.C. Taeger [Wanzen]. 300 pp., 171 Textfigg.,
1912. Preis Kr. 4,50, gebunden Kr. 5,10 (Nr. 12).
Die Bearbeitung der Hemiptera Heteroptera hätten wir gern _
reicher illustriert gehabt, denn hier ist nur ein Teil der ca. 375 Arten
abgebildet. Dann hat sie den für eine faunistische Arbeit wesent-
lichen Mangel, daß im allgemeinen keine Fundorte angegeben
sind; die Angaben ‚‚häufig‘, ‚nicht selten‘, ‚ziemlich häufig‘ etc.,
8. Heft
172 Strand: Rezensionen.
deren Wert wir schon oben besprochen haben, bilden gewiß keinen
genügenden Ersatz für die fehlenden Fundortsangaben. Auch
hätten ausführlichere Angaben über die Nahrungs- bzw. Aufent-
haltspflanzen und Mitteilungen über die Larvenformen gegeben
sein sollen. Trotz dieser kleinen Mängel dürfte das Buch seinen
Hauptzweck, ein geeignetes Bestimmungswerk zu sein, vollkommen
erfüllen, und es kann somit bestens empfohlen werden.
Rye, Bertram G. Biller. I. Löbebiller [Käfer. I. Laufkäfer].
Tr = 155 Textfigg., 1908. Preis Kr. 2,50, geb. Kr. 3,70
(Nr. 3).
Henriksen, K. Biller. II. Pragtbiller og Smeldere [Käfer.
II. Buprestidae, Trixagidae, Eucnemidae und Elateridae].
114 pp., 130 Textfigg., 1913. Preis Kr. 1,80, geb. Kr. 2,40 -
(Nr. 14).
Jensen-Haarup, A. C. og Henriksen, K. Biller. III. Trae-
bukke [Käfer. III. Cerambycidae]. 112 pp., 93 Textfigg.,
1914. Preis.Kr. 1,75, geb. Kr. 2,35 (Nr. 16).
Der I. Teil der ‚Käfer‘ enthält eine Einleitung über die ganze
Ordnung von A. G. Böving. Zu der Bearbeitung der Cicindelidae
' und Carabidae von B. G. Rye ist betreffend Verbreitungsangaben
und Illustration dasselbe zu bemerken wie oben zu Jensen-Haarups
„Jaeger“. Dagegen sind in Ryes Werk verdienstlicherweise auch
die Larven, soweit bekannt, in Wort und Bild dargestellt, und zwar
handeln pp. 18—19 mit Figg. 9—10 von den Cicindelidenlarven
und pp. 22—52 mit Figg. 12—93 von den Carabidenlarven, beide
Abschnitte nicht von Rye, sondern von J. C. Nielsen bearbeitet. —
Auch im III. Teil kommen die Larven zu ihrem Recht, indem
pp: 87—107 mit Figg. 58—93 dieselben behandeln, von Henriksen
verfaßt, während der Rest der Art aus Jensen-Haarups Feder
stammt. — Besonders hervorzuheben wäre die Bearbeitung der
Elateıidenlarven im II. Teil der ‚Käfer‘; durch die daselbst
p. 46—47 gegebenen, sehr instruktiven Figuren nebst Text dürfte
die sonst sehr schwierige Bestimmung dieser Tiere ganz ‚‚leicht“
gemacht werden.
Petersen, Esben. Örentviste, Kakerlakker, Gräshopper [Ohr-
würmer, Blattiden und Heuschrecken].. 41 pp., 40 Textfigg.,
1909. Preis Kr. 0,75, geb. Kr. 1,35 (Nr. 6).
— Guldsmede, Dögnfluer, Slörvinger og Copeognather [Libellen,
Ephemeriden, Plecopteren und Copeognathen]. 163 pp., 133
Figg. 1910. Preis Kr. 2,60, geb. Kr. 3,20 (Nr. 8).
Es ist zu hoffen, daß diese bisher so vernachlässigten Gruppen
neue Liebhaber finden werden, nachdem durch die beiden vor-
liegenden Bearbeitungen die Schwierigkeiten der Bestimmung der
Hauptsache nach beseitigt sind. Auch die Larven werden in Wort
und Bild behandelt.
Strand: Rezensionen. 173
Nielsen, J. C. Gravehvep:e og Gedehamse [Fossores und Diplo-
Dh 86 pp-, 52 Textfigg., 1907. Preis Kr. 1,60, geb. Kr. 2,20
Nr. 2).
— K Henriksen, K. Trae- og Bladhvepse [Holz- und Blatt-
wespen]. 232 pp., 134 Figg. (Nr. 18)
Von diesen beiden Arbeiten gilt dasselbe, was von den zwei
vorhergehenden gesagt wurde.
Embrik Strand.
* *
Ei:
Die ganze Serie „Danmarks Fauna‘ sei den Zoologen und
denjenigen, die Zoologen (s. lat.) werden wollen, bestens empfohlen,
auch den nichtdänischen. Embrik Strand.
H * ”
Vära vanligaste Skadeinsekter. Tre färgplancher utgivna av
Albert Tullgren och mälade av Axel Ekblom. Stock-
holm, C. E. Fritzes Bokförlags Aktiebolag. Preis pro Tafel
mit Text 5 Kronen. (1914).
„Unsere häufigsten (d.h. in Schweden am häufigsten vor-
kommenden) schädlichen Insekten‘ werden hier auf drei kolo-
rierten, von Axel Ekblom gemalten, 90 x 75 cm großen Tafeln,
die von Albert Tullgren herausgegeben und mit Text versehen
worden sind, dargestellt. Der Text in drei Heftchen von bzw.
16, 8 und 14 Seiten im Format 170 x 125 mm behandelt in kurzen
Zügen Vorkommen, Lebensweise und ökonomische Bedeutung der
abgebildeten Insekten und gibt in vielen Fällen auch die zweck-
mäßigsten Ausrottungsmittel an. In den meisten Fällen sind
sämtliche Entwicklungsstadien sowie Fraßspuren abgebildet.
Tafel I enthält die Schädlinge der Obstbäume, II diejenigen der
Beeren- und Gemüsegärten, III die der Äcker, Wiesen und Forsten.
Die Tafeln, in 12 Farben ausgeführt, sind vorzüglich und ermög-
lichen auch dem nicht entomologisch Geübten eine leichte und
sichere Bestimmung der wichtigsten einheimischen Insekten-
schädlinge. Es wäre zu wünschen, daß ähnliche Tafeln der deut-
schen Schadeninsekten hergestellt würden. Embrik Strand.
Ihle, Paul. Biologien heimischer Schmetterlinge, mit be-
sonderer Berücksichtigung der Schädlinge in Garten, Wald
und Feld, unter Mitwirkung namhafter Entomologen. 30
chromolithographische Tafeln mit den nötigen Erklärungen
auf jeder einzelnen Tafel. Größe jeder Tafel 24 x 33 cm. .
Verlag von Paul Deussing, Ruhla in Thür. Preise: Die 30 Ta-
feln in 3 Serien von je 10 Tafeln, in Umschlägen. M. 20, in
eleganter, dauerhafter Mappe M. 22, einzelne Serien in Um-
schlag M. 7,50.
8 Heft
174 Strand: Rezensionen.
Serie I enthält folgende Arten, von denen die hier mit *
bezeichneten Schädlinge sind: Papilio machaon, *Dendrolimus
pini, Vanessa io, *Lymantria monacha, Sphinx ligustri, Saturnia
pavonia, * Cossus cossus, Gastropacha quercifolia, Aglıa tau und
Acherontia atropos; Serie II: *Abraxas grossulariata, Deilephila
euphorbiae, *Zeuzera Pyrina, *Lymantria dispar, *Amphidasis betu-
laria, Catocala fraxini, Arctia caja, Cosmotriche potatoria, Dicranura
vinula, * Pieris brassicae; Serie III: * Phalera bucephala, *Trochi-
lium apdiforme, Pergesa elpenor, Apatura iris, *Hyloicus Pinastri,
Callimorpha dominula, Arctia villica, Arctia hebe, *Malacosoma
neustria, *Orgyia antıqua, Eriogaster lanestris, *Smerinthus ocellata
und Limenitis populi.
Diese Tafeln, die durch die goldene Medaille der Landes-
Gewerbe-Ausstellung zu Gotha ausgezeichnet wurden, können wir
bestens empfehlen; sie bilden nicht bloß ein wertvolles Hilfsmittel
für das Studium der einheimischen Schmetterlinge überhaupt,
sondern haben, durch die besondere Berücksichtigung der Schäd-
linge, Interesse für Forstbeamte, Landwirte, Gärtner, Obstzüchter,
sowie für Schulen, insbesondere land- und forstwissenschaftliche
Unterrichtsanstalten. Wie schon im Titel angedeutet, bringen die
Tafeln Zusammenstellungen aus der ganzen Biologie, das Eigelege,
die Raupen verschiedenen Alters auf den Futterpflanzen, Ge-
spinste, Verpuppung und die Schmarotzer (Schlupfwespen) der
dargestellten Schmetterlinge. Die Tafeln können für manche
‘Zwecke einen vollkommenen Ersatz für Präparate bilden, was für
Museen, die auf die Biologie Wert legen, beachtenswert ist. —
Einige Kleinigkeiten hätte man zwar gern anders gehabt; so sind
die Farben in ein paar Fällen zu grell, und die perspektivische
Seitenansicht von Ichneumon disparis Poda und Aglia tau L. ist
nicht ganz gelungen. Im großen Ganzen sind aber die Tafeln aus-
gezeichnet; dabei ist der Preis, bei dieser Ausführung und diesem
Format, als billig zu bezeichnen. Wir wünschen dem Werk die
verdiente Berücksichtigung und würden es noch besonders entomo-
logischen Vereinen zur Anschaffung empfehlen. Strand.
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NEN, im November 1915.
ARCHIV
_ NATURGESCHICHTE
GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN,
FORTGESETZT VON
W. F. ERICHSON, F. H. TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER unD E. STRAND.
EINUNDACHTZIGSTER JAHRGANG.
1915.
Abteilung A.
5. Heft.
HERAUSGEGEBEN
VON
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(BERLIN).
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Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften.
Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden.
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Anordnung des Archivs.
Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen
Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen,
Abteilung A: Original-Arbeiten
Abteilung B: Jahres-Berichte
Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich.
Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaitsverzeichnis, ist
für sich paginiert und einzeln käuflich.
Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im
Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische
Literatur.
Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht
zugänglich.
Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen.
Honorar für Jahresberiehte . . 50,— M. pro Druckbogen.
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oder 40 Separata.
Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig
Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an
den Verlag oder an den Herausgeber.
Der Verlag: Der Herausgeber:
Nieolaische Embrik Strand,
Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105
Berlin W., Potsdamerstr. 90.
Inhalt der Sehresberichre.
Heft:
% I. Mammalia.
2. II. Aves.
3. III. Reptilia und Amphibia.
4. IV. Pisces.
5. Va. Insecta. Allgemeines.
b. Coleoptera.
6. c. Hymenoptera.
4: d. Lepidoptera.
8. e. Diptera und Siphonaptera
f. Rhynchota.
9. g. Orthoptera— Apterygogenea.
10. VI. Myriopoda.
VII. Arachnida.
VIII. Prototracheata.
IX. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto-
11. a [straca, Pyenogonida.
XI. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora.
XII. Brachiopoda.
XIII. Bryozoa.
XIV. Vermes.
12. XV. Echinodermata.
XVI. Coelenterata.
XVII. Spongiae.
XVIII. Protozoa.
Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90.
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Der Bericht enthält Arbeiten von: B
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Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von Seidlitz,
Kuhlgatz, Sehouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, Grünberg,
Stobbe, Stendell, Nägler, Illig.
Buchdruckerei Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig. R
Ausgegeben im Januar 1916.
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[Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.)
Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden.
Anordnung des Archivs.
Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen
Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen,
Abteilung A: Original-Arbeiten
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Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich.
Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist
für sich paginieıt und einzeln käuflich.
Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im
Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische
Literatur.
Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht
zugänglich.
Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen.
Honorar für Jahresberichte. . 50,— M. pro Druckbogen.
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oder 40 Separata.
Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig
Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an
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Der Verlag: Der: Herausgeber
Nicolaische Embrik Strand,
Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105.
Berlin W., Potsdamerstr. 90.
Inhalt der Jahresberichte.
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1. I. Mammalia.
2 El. Aves,
3 I. Reptilia und Amphibia.
4. IV.. Pisces.
5. Va. Insecta. Allgemeines.
b. Coleoptera.
6. c. Hymenoptera.
7. d. Lepidoptera.
8. e. Diptera und Siphonaptera.
f. Rhynchota.
9. g. Orthoptera—Apterygogenea.
10. VI. Myriopoda.
VII. Arachnida.
VIII. Prototracheata.
IX. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto-
11. ee [straca, Pyenogonida.
XI. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora.
XII. Brachiopoda.
XIII. Bryozoa.
XIV. Vermes.
12. XV. Echinodermata.
XVI. Coelenterata.
XVII. Spongiae.
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1838-1862 25 Jahrgänge je 10M. = 250 M., einzeln je 15 M.
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Der Bericht enthält Arbeiten von:
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Fowler, Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoefif, Wandolleck, R. Lucas,
von Seidlitz, Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume,
Hennings, Grünberg, Stobbe, Stendell, Nägler, Tllig.
Buchdruckerei Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig
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(Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.)
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Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist
für sich paginieıt und einzeln käuflich.
Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im
Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische
Literatur.
Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht
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Die mit } bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen.
Honorar für Jahresberichte . . 50,— M. pro Druckbogen. .
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Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an
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Der Verlag: Der Herausgeber:
Nicolaische Embrik Strand,
Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105.
Berlin W., Potsdamerstr. 90.
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Heft:
1, I. Mammalia.
2. Il. Aves.
3. III. Reptilia und Amphibia.
4, IV. Pisces.
5. Va. Insecta. Allgemeines.
b. Coleoptera,
6. c. Hymenoptera.
1. d. Lepidoptera.
8. e. Diptera und Siphonaptera.
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10. VI. Myriopoda.
VII. Arachnida.
VIII. Prototracheata.
IX. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto-
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XI. | Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora.
XII. Brachiopoda.
XIII. Bryozoa.
XIV. Vermes.
12. XV. Echinodermata.
XVI. Coelenterata.
XVII. Spongiae.
XVIII. Protozoa.
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(Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.)
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Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen,
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Abteilung B: Jahres-Beriehte
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Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist
für sich paginieıt und einzeln käuflich.
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Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische
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Der Verlag: Der Herausgeber:
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Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105.
Berlin W., Potsdamerstr. 90.
Inhalt der Jahresberichte.
Heft:
1, I. Mammalia.
2. II. Aves.
3. III. Reptilia und Amphibia.
4. IV. Pisces.
5. Va. Insecta. Allgemeines.
b. Coleoptera.
6. c. Hymenoptera.
7. d. Lepidoptera.
8. e. Diptera und Siphonaptera.
f. Rhynchota.
9. g. Orthoptera—Apterygogenea.
10. VI. Myriopoda.
VII. Arachnida.
VIII. Prototracheata.
IX. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Giganto-
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XI. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophore.
XII. Brachiopoda.
XIII. Bryozoa.
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12. XV. Echinodermata.
XVI. Coelenterata.
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Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90. S-
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—— Bericht ——
über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der
Entomologie
1838-1862 25 Jahrgänge je 10M. = 250 M., einzeln je 15 M.
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