FOR THE PEOPLE
FOR EDVCATION
FOR SCIENCE
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THE AMERICAN MUSEUM
OF
NATURAL HISTORY
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NWERICHE |
ARCHIV
FÜR
- NATURGESCHICHTE
GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN,
be FORTGESETZT VON
W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL,
E. VON MARTENS, F. HILGENDORF,
W. WELTNER UND E. STRAND
e—— -—8e-
ZWEIUNDACHTZIGSTER
bis
FÜNFUNDACHTZIGSTER JAHRGANG
1916—1919
Abteilung B
1. Heft
HERAUSGEGEBEN
VUN
EMBRIK STRAND
(BERLIN)
NICOLAISCHE
VERLAGS-BUCHUNANDLUNG R.STRICKER
Berlin
Inhaltsverzeichnis
Jahresberichte
über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der
Mammalia für 1915-1918*)
Dr. Max Hilzheimer
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Seite
Publikationen und Referate: . . . . "u... 205 Pe
Übersicht nach dem Stoff . 22... .% . 0.2
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Systematik. 1.5.” „2 (Tun ee Ne 2 Pe
*) Diese Berichte enthalten fast nur die in Deutschland während des
Krieges zugängliche Literatur; das Fehlende wird im Archiv 1920, Abt. B,
Heft 1 nachgetragen werden.
Mammalia 1915—1918.
(Arbeiten aus dem deutschen Sprachgebiet oder die
in deutsch-sprachlichen Zeitungen referiert waren.)
Von
Dr. Max Hilzheimer.
Publikationen und Referate.
Adametz. Untersuchungen über Capra prisca, eine ausge-
storbene, neue Stammform unserer Hausziegen. Mitteilungen der
landw. Lehrkanzel der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien.
Wien 1915. — Verf. hat im ältesten Alluvium Reste einer wilden
Ziegenart gefunden; die sich in allen Schädelteilen von Capra
aegagrus und ihren zahmen und verwilderten Nachkommen unter-
scheidet. Er nennt sie Capra prisca. Die große Mehrzahl der ost-
europäischen Hausziegen, die Schraubegehörn haben, stimmen im
Schädelbau mit Capra prisca überein, sind also von ihr abzuleiten.
Es gibt jedoch auch Hausziegen, die sicher von Capra aegagrus
bastammen.
Amato s. Ricci.
Anderson, W. S. (1). Die Vererbung der Haarfarbe beim
. Pferd. The Journal of Heredity, 5 Bd. 1914. Idem. Agrartechn.
Rundschau. 6. Jahrg. 1915. — Feststellungen auf Grund ver-
schiedener Stutbücher.
— (2). Die Vererbung der Haarfarbe beim Pferd. In Kentucky
Agricultural Experimental Station Bulletin Nr. 130, Jahrg. 1914. —
Verfasser gibt zunächst eine Tabelle über die Vererbung der Haar-
farbe beim Pferde, nach Angabe des Stutbuches des amerikanischen
Sattelpferdes ausgearbeitet. Eine Schwierigkeit besteht in der
Abgrenzung der Farben: Schwarz, Braun und Braunrot. Auf dieser
Schwierigkeit beruhen die meisten Fehler bei der Eintragung der
. Haarfarbe der Fohlen. Diese würden vermieden, wenn das ge-
wöhnlich als Braun registrierte Mahagonibraun einfach als braunrot,
das Dunkelbraun als Schwarz eingetragen würde. Dadurch würde
sich manche Frage zwanglos klären. Es würden dann 6 Farben übrig
bleiben, die in bezug auf ihre Vererbung folgendermaßen angeordnet
werden könnten. Schimmelfarbe, Rotgrau und Falb, gleichwertig
‚unter sich, sind sie gegenüber braunrot, schwarz und Fuchsfarbe
dominierend und Schwarz ist gegenüber Fuchsfarbe dominierend.
Die die Übertragung der Haarfarbe bedingenden Faktoren sind von
Archiv für Naturgeschichte
1916-1918. 1 1. Heft
2 Mammalia 1915—1918
den übrigen Eigenschaften unabhängig. Als Ursache der Haarfarbe
sieht Verfasser mit Castle: 1. ein oxydierendes Enzym in der Art
der Tyrosinase, 2. das Vorhandensein eines oxydierbaren chromo-
genen Farbstoffes, wie das Tyrosin; 3. der Grad der Oxydierung
dieses chromogenen Farbstoffes durch das Enzym. Da das oxydier-
bare Chromogen und der oxydierbare Enzym in der Haut und den
Haaren, mit Ausnahme der Albinos, stets vorhanden sind, so ist
das für die Bestimmung jeder einzelnen Farbe Wesentliche der
Grad der Oxydierung des chromogenen Stoffes. Da andernfalls
die Farben durch Vererbung übertragen werden und dem Mendel-
schen Gesetze folgen, muß das diesen Oxydierungsgrad Bedingende
in den Keimzellen in Form einer Erbeinheit liegen. Danach wäre
das dominierende Weiß dem Vorhandensein eines besonderen
Enzyms, welches die Oxydierung verhindert, das rezessive Weiß
dem völligen Fehlen ..der Fähigkeit irgend ein Pigment zu erzeugen,
zuzuschreiben. In den beiden letzten Kapiteln erörtert der Verf.
noch die physikalischen Bedingungen der verschiedenen Haar-
pigmente, sowie die willkürliche Erzeugung von Pferden mit be-
stimmter Farbe.
Anonymus (1). Hitzschläge bei Zugtieren. Zoolog. Beob-
achter 1915, S. 240.
— (2). Schlechtfressende Pferde. Ebenda S. 264.
— (3). Schutz den Kettenhunden. Ebenda S. 285.
— (4). Eine weiße Rehgeiß. Zoolog. Beobachter $. 128. —
Kurze Nachricht über ein albinotisches Stück bei Salzburg.
— (5). Hermelin und Zaunkönig. Zoolog. Beobachter 1916,
S. 102/103. — Das Erscheinen eines Hermelins wurde von einem
Zaunkönig und einigen andern Vögeln signalisiert.
— (6). Hafermangel und Tränken der Zugtiere. Zoolog.
Beobachter 1915, S. 184.
— (7). Die Menschenaffenstation auf Teneriffa. Zoolog. Be-
obachter, S. 102/103. Auszug a. d. Frkf. Ztg. über die Absichten
und Ziele der Station.
— (8). Hafermangel und Pferdekrankheiten. Zoolog. Be-
obachter, S. 125.
— (9). Gemsund Nebel. Zoolog. Beobachter 1916, S. 287. —
Gemsen benutzen auch den Nebel als Deckung.
— (10). Vom Schneehasen. Zoolog. Beobachter 1917, S.70/71
— Handelt über das Umfärben der Alpenhasen sowie ihre Aufent-
haltshöhe.
— (11). Vom Wildschwein, Sus scrofa. Zoolog. Beobachter
1917, S. 28. — Beobachtungen über die Sinnestätigkeit.
— (12). Bäumende Füchse. Ebenda S. 28/29. Mitteilungen
über auf Bäumen beobachtete Füchse.
— (13). Vom Haarwechsel der Gems. Ebenda S. 31. — Die
Umhärung dauert das ganze Jahr. Bemerkungen über die Sicht-
barkeit der Tiere in verschiedenen Jahreszeiten und einige andere
Beobachtungen.
Publikationen und Referate 3
Anonymus (14). Vom Muffelwild im Taunus. Zoolog. Beobach-
ter 1917, S. 99. Bericht nach Zwinger und Feld.
— (15). Der Wolf in Ostpreußen. Ebenda S. 99. — Bericht
über die Erlegung eines Wolfes nach der Königsbg. Allg. Zeitg.
— (16). Frühe treibender Rehbock. Ebenda S. 239. — Be-
obachtet am 24. März 1917.
—— (17). Die Abstammung der Hausziege. The Journal of
Heredity. 6. Bd. Jahrg. 1915. — Die Haustiege stammt von einer
einzigen Wildform ab. Fossile Ziegen beginnen erst im Pliocän.
Der Unterschied zwischen Schaf und Ziege hat sich erst in verhält-
nismäßig neuerer Zeit herausgebildet. Ob die zwei Arten frucht-
bare Bastarde bilden, ist bald bejaht, bald verneint worden. Da-
gegen gibt es zwischen den verschiedenen Arten der Haus- und
Wildziegen Paarungen mit vollkommen fruchtbaren Bastarden.
Als Stammform der Hausziege gilt der Paseng Capra hırcus aegagrus.
Er scheint zum ersten Male in Westasien gezüchtet zu sein. Ob er
direkt von dort oder auf dem Umwege über Afrika nach Europa
kam, ist unentschieden. Man findet häufig Reste der Hausziege
in der ersten Periode der Pfahlbauzeit. Seither ist die Ziege
mannigfach umgestaltet, verbessert und in zahlreiche Rassen
zerspaltet worden. Die Züchter förderten die Veränderung be-
sonders nach zwei Richtungen, der Wollproduktion und der Milch-
leistung. Die Zahl der Ziegen wird für die ganze Welt auf 80000000
geschätzt, davon entfallen auf Europa 20000000.
— (18). Iltis und Igel. Zoolog. Beobachter 1917, S. 205. —
Ein Iltis beim Verzehren eines Igels beobachtet.
—— (19). Wild und Schweiß. Ebenda S. 206/207. — Tiere ge-
raten durch den Blutgeruch toter Tiere in Erregung.
— (20). Zur Jungenpflege des Wildkaninchens. Ebenda
S. 207/208. — Für die Jungen wurden besondere Satzröhren an-
gelegt.
— (21). Selten stark besetzter Fuchsbau. Ebenda S. 208. —
In einem Fuchsbau wurden 22 Jungfüchse beobachtet.
— (22). Echte Wildkatze. Ebenda S. 237. — Sie wurde bei
Bacharach beobachtet.
— (23). Klagen beim Wild. Ebenda S. 237.
— (24). Blindheit beim Gems. Ebenda S. 238. — Epide-
misches Erblinden der Gemsen.
— (25). Trieb des Fuchses. Ebenda S. 239. — Bei ver-
schiedenen Gelegenheiten, beim Erschrecken, am Luder, in der
Ranzzeit und sonst beobachtete Stimmäusserungen der Füchse.
— (26). Vermehrungszeiten heimischer Tierarten. Zoolog.
Beobachter 1917, S. 151/152. — Durch genaues Anführen der
Brunst- und Wurfzeit von Fuchs, Dachs, Reh, Hase, Hirsch, Dam-
hirsch, Wildschwein, Wildkaninchen, Fischotter, Eichhörnchen,
Bär und einigen Vögeln wird nachgewiesen, daß die Wurfzeit
immer in die für die jungen Tiere günstigsten Monate fällt.
1* 1. Heft
4 -. Mammalia 1915—1918
Anonymus (27). Unsere Flossenfüßer und ihre Verwertung.
Ebenda S. 169—174. — Behandelt werden der gemeine Seehund, die
Ringelrobbe, die Sattelrobbe, die Kegelrobbe. Populäre Dar-
stellung zusammengestellt aus einer Anzahl anderer Werke.
— (28). Das Meerschweinchen als Hausgenosse. Ebenda
S. 179/181. — Bericht über ein Meerschweinchen, das allein in
einer Familie gehalten wurde, sehr vertraut war, Personen unter-
scheiden konnte und schließlich 7 Jahre alt wurde.
— (29). Ein schwarzer Hase. Ebenda S. 182. — Bericht
nach Hubertus 1917, Nr. 2. Er wurde bei Köthen erlegt.
— (30). Wann ranzt der Fuchs. Zoolog. Beobachter 1917,
S. 103/104. — Die Ranzzeit beginnt im Neujahr und dauert bis
Februar, da die Weibchen nach Alter und Geschlecht zu ungleichen
Zeiten läufig werden.
— (31). Die Haselmaus. Zoolog. Beobachter 1917, S. 119
—123. — Angaben über Lebensweise, Verbreitung und Fütterung.
Antonius, Otto, Über neue und seltene Säugetiere der
k. k. Menagerie Schönbrunn. — Verhandlung der k. k. zoologisch-
botanischen Gesellschaft in Wien, Jahrg. 1915, S. 105—115. —
Der größte Teil des Aufsatzes ist den Equden gewidmet. Sehr
zahlreich sind die Zebras der Quagga-Gruppe vertreten, deren
Formen beschrieben werden. Aüch über die Art der Kämpfe
werden Mitteilungen gemacht. Von Eseln ist vertreten der syrische
Equus onager hemibpus Geoffr, der nicht Stammvater irgend einer
Rasse des Hausesels ist. Er gleicht sehr einem feingliederigen
Hauspferde, auch seine Stimme ist eher ein helles Wiehern als ein
Eselgebrüll. Der Equus asinus africanus ist durch mehrere Gene-
rationen in der Gefangenchaft gezüchtet. Er ist im Bau schwerer
und in der Färbung verschwommener als aus der Wildnis stammende
Artgenossen, so daß hier die ersten Anzeichen der Domestikation
zu sehen sind. Er ist ebenso wie der Somalesel Stammvater unserer
Hausesel, an dem noch eine vermutete dritte Art aus der west-
lichen Sahara beteiligt ist. Die folgenden Betrachtungen gelten
den Antilopen. Sehr interessante Beobachtungen werden über die
Bewegungsfähigkeit von Limnotragus gratus mitgeteilt. Über An-
passung an den Boden bei Oryx und Addax mit ihren verbreiterten
Hufen an das Gehen auf dem Sande, die hellere Färbung bei
Wüstenbewohnern, die eine physologische Ursache haben muß.
Dann werden die Bisons besprochen, die Moschusochsen und Alpen-
steinböcke. Die Tiere kommen als Stammväter der Hausziegen
nicht in Betracht.
Appel, Axel. Der skandinavische Ursprung des ungehörnten
englischen Viehs. Übers. von Becker im Jahrb. f. wissensch. und
prakt. Tierzucht. 10. Jahrg., 1916, S. 220—226. — Im Wesentlichen
Referat einer Arbeit von James Wilson, welche nachzuweisen
sucht, daß das ungehörnte nordeuropäische Vieh einheitlichen
Ursprungs sei und nach den britischen Inseln durch die Angel-
sachsen gebracht sein muß,
Publikationen und Referate 5
Apstein, C. Nomina conservanda. Unter Mitwirkung zahl-
reicher Spezialisten herausgegeben. Im Sitzber. naturf. Freunde
1915, S. 119—202. — Wichtig für den Mammalogen sind die
Seiten 198—202, da hier die beizubehaltenden Namen zahlreicher
Säugetiergattungen geben. |
Assel, Ulrich. Das gelbe Rind in Mittelfranken. Im Jahrb. f.
wissensch. u. prakt. Tierzucht. 11. Jahrg., 1917, S. 83—112. —
Nach einer genauen Beschreibung des Zuchtgebietes wird auf
Grund urkundlichen Materials die Entstehung der Rasse geschildert.
Ein rotes, rotbraunes Landvieh mit hellem Nasenspiegel und viel-
fach weißen Abzeichen ist im Zuchtgebiet seit Mitte des 18. Jahr-
hunderts nachweisbar. Es wird allmählich verdrängt durch Heil-
bronner Vieh oder den Neckarschlag, der bis nach Mitte des vorigen
Jahrhunderts in den Bezirk Scheinfeld eingeführt mit dem ein-
heimischen Vieh gekreuzt wurde und so den Scheinfelder Schlag.
entstehen ließ. Im Südosten entstand der Elbinger Schlag durch
Kreuzung einheimischen Landviehs mit grauen Schwyzern und
Allgäuern. Er war grau, gelbgrau, weißgrau, semmel- bis rotgelb
mit schwarzem Nasenspiegel, schwarzen Augenwimpern, schwarzen
Hornspitzen und Klauen, schwarzen Ohrbüscheln und Schwanz-
quaste. Beide Schläge erlagen einer Futternot im Jahre 1893.
Sie wurden mit dem durch Simmentaler verbesserten mittel--
fränkischen gelben Vieh zum rotgelben Frankenvieh vereinigt.
Dieses, seine Nutzung, Eigenschaften und Zucht werden nun ein-
gehend geschildert und die Schilderung durch zahlreiche Photo-
graphien ergänzt.
Augustin, E. Körperform und Milchleistung. 33. Flugschrift
der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde. Berlin 1915. —
Es besteht zwar eine Beziehung zwischen gewißen Körperteilen
und Milchleistung, doch ist diese nur sehr gering. Offenbar gibt es
außer der Körperform noch andere Faktoren, welche durch ihr Zu-
sammentreffen die Tendenz höherer Milchergiebigkeit mit sich
bringen, aber diese Faktoren kennen wir noch nicht.
Bayger, Hoyer, Kiernik, Niezabitowsky u. a. Wykopatiska
Starunskie (Ausgrabungen von Starunia). SIch mamut (Elephas
primigehius Blum.) i nosoroz&c wtochaty (Rhinoceros antiquitatis
Blum. s. tichorhinus Frisch.) wraz z wpölczesna flora u. fauna.
4° S. X—386 mit 1 geolog. Karte und Textabbild. Atlas 2° mit
67 Taf. Naktaden Museum im. Dzieduszyckich. Krakau 1914. —-
In diesem Prachtwerk werden die Funde aus der Erdwachsgrube
bei Starunia in Ostgalizien behandelt. Von Säugetieren wurden
außer einigenResten von Cervus euryceros, Equus caballus, Cervus
capreolus?, Bos taurus?, besonders die Reste eines Mamuts mit
erhaltenen Haut- und Weichteilstücken gefunden. Das wertvollste
war ein Kadaver von Rhinoceros antiguitatis, von dem ein mit
behaarter Haut überzogener Kopf mit beiden vollkommen er-
haltenen Hörnern und dem linken Ohr, sowie einige andere Skelett-
und Weichteilreste gefunden wurden.
1. Heft
6 Mammalia 1915—1918
Bartens, R. Das Vollblutgestüt Schlenderhan, als Vorbild
züchterischer Arbeit. Eine zuchttechnische Studie. Im Jahrb. f.
wissensch. u. prakt. Tierzucht. 10. Jahrg. 1916, S. 53—102. —
Es wird an der Hand zahlreicher Stammtafeln gezeigt, wie und mit
welchen Zuchtzielen und Erfolgen in S. gezüchtet worden ist.
Balen, Hendrik van. De Dierenweld van Insulinde in woord en
beeld. Verlag von Joh. J. C. van der Burgh. Deventer 1914.
Bang, O. Bakteriologische Untersuchungen über die Schweine-
tuberkulose. In 88 de Beretning fra forsorgslaboratoriet (88. Be-
richt des Versuchslaboratoriums der kgl. Tierarzneischule in
Kopenhagen). Intern. Agrartechn. Rundschau, 6. Jahrg. 1915.
Baudrexel, siehe Voltu.
Besser, Hans. Natur- und Jagdstudien in Deutsch-Ostafrika.
Stuttgart, Kosmos-Gesellschaft der Naturfreunde. — Erlebnisse
auf der Jagd nach Büffeln, Zebras, Affen, Gnus und anderen
Antilopen.
Bil6k, Fr. Zur Geschichte der ursprünglichen Ziegenrassen in
Böhmen. Im Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht. 12. Jahrg.
1918, S. 17—32 — In den Sammlungen des Landesmuseums in
Prag fand der Verf. mit Capra prisca Adam. übereinstimmende
Schädelstücke von Ziegen, die genau mit dem Original von Adametz
verglichen werden. Vergleich-mit böhmischen Landziegen zeigt,
daß diese von der Capra prisca abstammt und die jener eigentüm-
lichen Schädelmerkmale bis auf den heutigen Tag bewahrt hat.
Bitterlich, M. Studien über das Rind des niederösterreichischen
Waldviertels. (Mit 16 Abbildungen und 8 Tafeln.) Mitteilungen
der landwirtsch. Lehrkanzeln der k. k. Hochschule für Bodenkultur.
Bd. III. Jahrg. 1915. — Beschrieben werden Zuchtgebiet, Ent-
wicklungsgeschichte, Morphologie und Schädel. Letzterer zeigt
Merkmale der Frontosus- und Brachycerostypen.
Brody, Ladislaus. Die Ayrshires. Mitteilungen der landwirtsch.
Lehrkanzeln der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien. 2 Bd.
Jahrg. 1914. — Die Ayrshire stammen vom brachyceren Keltenrind
und stehen als solche der Keries am nächsten, die ziemlich reine
Nachkommen des Keltenrindes sind. Die Ayıshire dagegen sind
im Laufe der Zeit mit primigenen Blut durchsetzt.
Borggreve, H. Zuchtversuche bei Eisbären in Gefangenschaft.
43. Jahresbericht des westfälischen Provinzial-Vereins für Wisser-
schaft und Kunst für 1914/15. Münster 1915, S. 120/121. — Im
Anschluß von Begattung eines Eisbärenpaares im Zoolog. Garten
in Münster wird über bisher in Gefangenschaft gezüchtete Eis-
bären berichtet. Im Dezember wurden zwei Junge geworfen, die
jedoch von den Alten gefressen wurden.
Buri, R. und Geilinger, H. Die Gefahr der Ausbreitung der
Tuberkulose unter den Schweinen infolge der Verfütterung nicht
erhitzter Zentrifugenmolke. Landwirtschaftliches Jahrbuch der
Schweiz. 29. Jahrg. 1915. zig
Publikationen und Referate 7
Brauer, A. (1). Die Verbreitung der Hyracoiden. Sitzber. d.
kgl. preuß. Akad. d. Wissenschaften. Berlin 1910. S. 436—445. —
Es wird über die Bedeutung der Erforschung der Verbreitung der
lebenden Tierwelt Afrikas für die Erkenntnis der Geschichte dieses
Kontinentes gesprochen und kurz die bisherigen Theorien gestreift.
Wir können faunistisch Afrika auffassen als eine zentrale Urwald-
zone, die im Norden, Osten und Süden von einem Steppensaum
umgeben ist. Dann werden kurz die drei Untergattungen der
Hyracoiden charakterisiert nach Schädelmerkmalen. Es ist
Heterohyrax danach als primitivste, Procaviva als fortgeschrittenste
Form anzusehen, während Dendrohyrax eine Zwischenstellung
einnimmt. Die Hyracoiden haben sich zweifellos in Afrika ent-
wickelt, aber von den 6 verschiedenen fossilen Gattungen, die bisher
in Fajum, bei Pikermi und auf Samos gefunden sind, kann höch-
stens Sagatherium als Vorfahre der rezenten in Betracht kommen.
Die Untergattung Dendrohyrax lebt auf Bäumen, ist auf den Urwald
beschränkt. Sie findet sich auch in den isolierten Urwaldgebieten
Ostafrikas und beweist so unter anderem, daß diese einst mit dem
zentralen Urwald zusammenhingen. Procavia lebt nur auf Felsen
und bewohnt das Steppengebiet, das im Norden, Osten und Süden.
das Waldgebiet umgibt, nur in Ostafrika zwischen Viktoria- und
dem Südufer des Njassasees fehlt sie auf einer Zone. Hier lebt meist
in den Urwaldgebieten Heterohyrax, die sich nördlich bis Ery-
thraea, südlich bis Transvaal ausdehnt. Sie lebt an manchen Orten
sogar außerhalb dieser Zone mit Procavia auf demselben Felsen.
Sonst ist sie nur noch in Angola bekannt. Das Verbreitungsbild
das die brachyodente Untergattung Dendrohyrax als Urwaldbe- .
wohner, die hypselodente Procavia als Steppenbewohner zeigt,
läßt den Schluß zu, daß die Umbildung des Gebisses zu dem Wechsel
der Nahrung und zu dem Übergang vom Baum- zum Steppenleben
in engster Beziehung steht. Heterohyrax ist ein Durchgangs-
stadium, das alle Procavia-Arten durchlaufen haben, ohne daß
‚deswegen eine der lebenden als Vorfahre in Betracht kömmen müßte.
Dafür zeigt sich Heierohyrax im Verschluß der Parietalnaht als
zu weitgehend, weiter wie Procavia spezialisiert.
— (2). Neue Procaviiden. Sitzber. Gesellsch. naturf. Freunde
zu Berlin, 1917, S. 294—8303. — Die neuen Arten sind: Dendro-
hyrax congoensis (Beni, Cartouschi), D. beniensis (Beni u. Zambo,
Kalumenda-Beni), D. rubriventer (Kalumenda-Beni), D. brevi-.
maculatus (Lesse, östl. Kongo-Gebiet), D. terricola schusteri (Ulu-
guru-Berge, Deutsch-Ostafrika), D.terricola vosseleri (SigibeiAmani),
Heterophrax brucei hararensis (Harar), Heterohyrax pumila webensis
(Web-Fluß), HZ. arboricola (Dembel-See), H. lademanni (Livingstone-
Gebirge bei Mwakete, MH. brucei dieseneri (Uschaschi, Guta am
Speke-Golf), H. brucei victorianyansae sub sp. nov. (Nyangesi),
H. brucei prittwitzi (Kilimatinde, Wembäre-Steppe), H. münzneri
rukwaensis (Rukwa-See), AH. brucei ssongeae (Ssongea), Procaisa
elberti (Höhle bei Jade), P. naumanni (Bole, Nebenfluß des Uham
1. Heft
8 Mammalia 1915— 1918
in Neu-Kamerun), P. sinaitica ehrenbergi (El Tor bei Wadi Timar),
P. sinaitica schmitzi (Berge der Pteha-Ebene), P. erlangeri comata
(Gara Mulata bei Harar), P. erlangeri capillosa (Semaeno im Arussi-
Lande), P. ituriensis (Ituri), P. flavimaculata (Kaokofeld).
Campus, Antonio. Versuche mit der Abderhaldenschen Methode
zur frühzeitigen Bestimmung der Trächtigkeit. In La Clinica
Veterinaria, Rassegna di Polizia Sanataria e di Igiene. 37. Jahrg.
1914. (Intern. Agrartechn. Rundschau, VI. Jahrg. 1915.) — Verfasser
prüfte das Abderhaldensche Verfahren an Kühen, Stuten, Schafen,
Schweinen, Ziegen und Kaninchen und hatte in 100% der Fälle
positive Resultate, wenn es sich um trächtige Tiere handelte, bei
kranken und normalen Tieren negative. Dementsprechend hält er
das Verfahren für sehr zukunftsreich.
Cecchelli s. Ficai.
Dahl, Friedrich. Die psychischen Vorgänge beim Pferd. In
Sitzber. Gesellsch. naturf. Freunde, 1915, S. 6—46. — Tagebuch-
artige Beobachtungen an einem anscheinend früher noch nicht
gerittenem Pferde, die der Verf. als Kompagnieführer machte. Aus
seinen Beobachtungen zieht der. Verfasser dann Schlüsse über
1. Psychische Eindrücke. Von den verschiedenen Sinnen ist der
Tastsinn und Gesichtssinn besonders fein entwickelt, ebenso der
Gesichtssinn zur Wahrnehmung kleiner Veränderungen sehr be-
fähigt, fraglich jedoch ob auch zur Wahrnehmung von Feinheiten.
Der Gefühlswert der Geruchs- und Gehörwahrnehmungen ist ein
- ganz anderer als bei Menschen. 2. Psychische Zustände. Hier
werden unterschieden die sinnlichen Gefühle, wie das Scheuen der
Pferde infolge von Gewichtswahrnehmungen, und Affekte, die
durch Sinneswahrnehmungen ausgelöst werden können. Die
Affekte, wie Schreck, Furcht und Angst, treten als Scheuen in
Erscheinung, ferner wurden Übermut, Freude und Eigensinn fest-
gestellt. 3. Psychische Fähigkeiten. Recht hoch ist die Fähigkeit
der Assoziation und der Gewöhnungen, das Gedächtnis ist gut.
Die einfachsten Grundlagen der Verstandestätigkeit sind vorhanden,
doch ist ein höherer Grad von Intelligenz nicht vorhanden. Die
Willensinstanzen stehen weit mehr unter dem Einfluß der Gefühls--
werte augenblicklicher Eindrücke als beim Menschen.
Dassogno, Lino. Die Trächtigkeitsdauer bei den Yorkshire-
Schweinen. In: L’Industria lattiera e zootechnica. 13. Jahrg. 1915.
Intern. Agrartechn. Rundschau 1915. — Die Trächtigkeitsdauer
schwankt zwischen 111 und 116 Tagen. Anzahl der Ferkel oder
Überwiegen eines Geschlechts hat keinen Einfluß auf die Trächtig-
keitsdauer, ebensowenig Gestalt und Gewicht der Ferkel. Jedoch
verändert sich die Trächtigkeitsdauer je nach dem Alter, der Kraft,
dem allgemeinen Zustand des Schweines und ganz besonders nach
der mehr oder weniger normalen Funktion seines Eierstockes.
Diehl, H. Meine Erfahrungen mit der Pflege von Affen.
Zoolog. Beobachter 1916, S. 233—245. — Verfasser hielt zunächst
Hapaliden, die wohl infolge ungeeigneter Nahrung erkrankten und
Publikationen urd Referäte 9
eingingen, dann einen Hutaffen, bei dem nach Ansicht des Ver-
fassers verständnislose psychische Behandlung zunächst einen
Selbstmordversuch auslöste. Er zeige ein hohes Wärmebedürfnis
und in hohem Maße die Leidenschaft zu beißen. Das Hinsiechen
der Krallenaffen wird auch aus dem Geselligkeitsbedürfnis in
Einzelhaft gehaltener, sonst in Rudeln lebender Tiere erklärt.
Interessante psychische Beobachtungen über einen Hutaffen
werden gegeben, besonders auch über die Mitteilungsfähigkeit
seiner Seelenzustände und über das Zusammenleben mit einem
Makak. Auch über diesen Makak werden interessante Beob-
achtungen mitgeteilt, wozu besonders seine Vorliebe für ein warmes
Bad mit Schwimmen und Tauchen gehört.
Dietrich (1) s. Janensch.
— (2) s. Völtz.
Dolle, Heinrich. Aus dem Zuchtbetriebe der Kreisberatungs-
stelle für Kleinviehzucht und verwandte Angelegenheiten in
Mörs (Rhl.). Im Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht. 11. Jahrg.
S. 270—274. — Handelt von Ziegen und Kaninchen.
Duncker, Georg. Die Frequenzverteilung der Geschlechts-
kombinationen bei Mehrgeburten des Menschen und des Schweins.
Eine biostatische Untersuchung. Biolog. Centralbl. 35. Bd.,
Jahrg. 1915. — Die auf Grund rein statistischen Materials er-
rechneten Resultate sind folgende: Mehrlingsgeburten machen
beim Menschen nur 1,2—1,3% der Gesamtheit aller Geburten aus.
In Deutschland kommen auf 1000 Geburten durchschnittlich etwa
1012 Kinder,‘ darunter 522 männliche. Die Geschlechtsdifferenz
beträgt beim Menschen ungefähr 0,03, scheint aber bei Einlingen
etwas höher zu sein, als bei Zwillingen. Der Vergleich der empiri-
schen Frequenzen der einzelnen Geschlechtskombinationen mensch-
licher Mehrlingsgeburten mit ihren wahrscheinlichen Frequenzen
ergibt einen bedeutenden Überschuß der eingeschlechtlichen gegen-
über den zweigeschlechtlichen Kombinationen. Bei Zwillings-
geburten sprechen gewisse physiologische Tatsachen dafür, daß
diese Abweichungen auf eine durch besondere Bedingungen hervor-
gerufenen Vermehrung der eingeschlechtlichen, nicht aber Ver-
minderung der zweigeschlechtlichen Geburten beruht. Unter den
Mehrlingsgeburten des Menschen sind eingeschlechtliche wesentlich
häufiger als der Wahrscheinlichkeitsrechnung nach zu erwarten
wären, die zweigeschlechtlichen Kombinationen dagegen treten
wahrscheinlichkeitsgemäß auf. Beim Schwein sind unter den auf
ein Uterushorn bezogenen Geburten Einlinge selten (10,6%),
Zwillinge bis Vierlinge am häufigsten (77,4%). Die beobachtete
Höchstzahl von Embryonen in einem Uterushorn beträgt 8. Es
besteht deutlich positive Korrelation der Embryozahlen in rechts-
und linksseitigen Uterushorn und eine starke Tendenz derselben
zu bilateraler Symmetrie. Unter den Zwillingsgeburten des
Schweins finden sich eingeschlechtliche seltener als der Wahr-
scheinlichkeitsrechnung nach zu erwarten. Für die höheren Mehr-
1. Heft
10 Mammalia 1915— 1918
lingsgeburten des Schweines wird die hypothetische Verteilung
ihrer Geschlechtskombinationen fast genau identisch mit der wahr-
scheinlichen. Der wesentliche Gegensatz der Befunde bezüglich
der Mehrlingsgeburten bei Mensch und Schwein besteht also darin,
daß solche bei jener Art die Ausnahme, bei diesen die Regel bilden
und daß im ersteren Fall 24—30% von ihnen bedingt eingeschlecht-
lich sind, während in letzteren wahrscheinlich überhaupt keine
bedingten vorkommen. (,Bedingt‘“ sind solche, welche wahr-
scheinlichkeitsgemäß zu erwarten sind.) Daher besteht bei mensch-
lichen ein erheblicher Überschuß eingeschlechtlicher Mehrlings-
geburten über die Wahrscheinlichkeitserwartung hinaus, welcher
ihre Anzahl beim Schwein befriedigend entspricht.
Ehik, Julius. Die Fauna der Orosder-Felsnische. Barlang-
kutatas (Höhlenforschung) Bd. II, S. 13. Budapest 1914.
Ellenberger u. Grimmer. Schweinefütterungsversuche mit
Leimleder in Deutschland. Berliner tierärztl. Wochenschr. 31.
Jahrg. 1915. — Das Leimleder, die unter der Lederhaut befindliche,
an Fett und Muskelsubstanz reiche Schicht stellte sich heraus als
ein ausgezeichnetes konzentriertes Futtermittel, das geeignet ist,
andere Futtermittel zu ersetzen.
Emmerich, Rudolf und Loew, Oskar (1). Studien über den
Einfluß mehrerer Salze auf den Fortpflanzungsprozeß. Archiv für
Hygiene, Bd. 84, 6. u. 7. Heft. — Chlorcalcium und Chlornatrium
Mäusen in geringen Mengen gegeben erhöhte die geschlechtliche
Tätigkeit.
— (2). Über den Einfluß der Calciumzufuhr auf die Fort-
pflanzung. Landwirtschaftl. Jahrbücher 1915. — Als Versuchstiere
wurden Mäuse, Meerschweinchen und Kaninchen benutzt. Ver-
wendet wurde Chlornatrium, Chlormagnesium, Chlornatrium und
Chlorkalium. Calciumzufuhr bedingt nicht nur eine Vermehrung
der Würfe, sondern auch eine Vermehrung der Jungenzahl. Das
Chlorcalcium ist dem Chlorkalium und Chlormagnesium überlegen.
Die Mehrproduktion hat keine schädlichen Folgen auf die Mutter-
tiere, wenn sie durch Chlorcalcium erfolgt. Die Mehrpreduktion
wird nach Ansicht der Verfasser durch Erhöhung der Ovariums-
tätigkeit erzielt.
Ficai, G. Prof. und Ceccherelli, Dr. Verwendung von Kalomel
zur Bekämpfung der Schweinepest. In: L’Agricoltura Toscana.
5. Jahrg. 1914. Intern. Agrartechn. Rundschau, 6. Jahrg. 1915.
Freudenberg, Wilhelm. Die Säugetiere des älteren Quartärs
von Mitteleuropa mit besonderer Berücksichtigung der Fauna von
Hundsheim und Deutschaltenburg in Niederösterreich nebst Be-
merkungen über verwandte Formen anderer Fundorte. In: Geolo-
gische Abhandlungen N. F. Bd. 12. Der ganzen Reihe Bd. 16,
Heft 4/5. Jena 1914. — Die sehr umfangreiche mit zahlreichen
Textfiguren und Tafeln geschmückte Arbeit enthält eine fast voll-.
ständige Fauna des älteren Quartärs von Mitteleuropa. Sie be-
schäftigt sich mit folgenden Tieren: 1. Rhinoceros etruscus im alten
Publikationen und Referate 11
Quartär Mitteleuropas, verglichen mit R. hundsheimensis Toula.
R. hundsheimensis ist die mittelquartäre Rasse von R. etruscus,
deren altquartäre Vorfahren als R. etruscus heidelbergensis zu
bezeichnen sind. Es war ein steppenlebendes Tier gegenüber dem
nordwesteuropäischen, sumpfliebenden R. Merki. R. Merki geht
auf den pliocänen Megarhinus zurück und leitet durch R. hemi-
loechus zu R. tichorhinus über. Nach diesen stammesgeschichtlichen
Betrachtungen folgt eine eingehende osteologische Beschreibung
des R. etruscus und zwar des Schädels, der Extremitäten und der
Zähne. Hier wird besonders das Milchgebiß mit dem von R. Merki
verglichen. Zum Schluß werden die verschiedenen Rassen von
R. Merki und R. etruscus erläutert. 2. Elefantenreste, ganz unbe-
deutend. 3. Schaf- und Ziegenreste. Es werden neu aufgestellt
Ovis toulai (Ammotragus) n. sp., die zu Ammotragus trage-
laphus Beziehungen zeigt und begründet wird auf ein distales
Humerusende, die proximalen Gelenkteile des Radius, ein frag-
mentares Becken, einen Unterkiefer, einige Oberkieferzähne und
das obere Ende eines Hornkerns, eine Tharziege Capra (Hemitragus)
Stehlini, von der besonders ein Schädel mit beiden Hornzapfen und
beiden Hornkernen bemerkenswert ist, Capra Künssbergi n. Sp.
begründet auf Gebiß, Metatarsus und Metacarpus, eine Ziegenart,
die der Untergattung Capra zugewiesen ist und eine Annäherung
an C. hispanica zeigt. Über diese Ziege werden zunächst allgemeine
Bemerkungen gemacht und sie mit lebenden Wildziegen und Wild-
schafen verglichen, dann wird eine spezielle Beschreibung der
Phalangen, Fußwurzelknochen, Handwurzelknochen, Schambein,
Schädelreste, Hornkerne, Gebiß und Unterkiefer gegeben. Die
zahlreichen Maßtabellen enthalten auch Maße von Bison priscus,
Edelhirsch und Reh. Darauf werden eingehend beschrieben die
neuen C. Künssbergis n. sp., Ovis antiqua Pomerol und Ovis arga-
loides Nehrg. 4. Bison priscus H.v. Meyer und B. schvetensacki
Freudenberg. Ersterer soll alt-, letzterer jungdilival sein. Be-
schrieben und gemessen werden Schädelstücke, Zähne, Extremi-
tätenknochen. 5. Bos primgenius Boj., einige wenige Reste, von
dem ein Unterkiefer der bedeutendste ist. 6. Cervus elaphus.
Hauptsächlich Zähne und Stangen, die deutliche Verschieden-
heiten von dem Edelhirsch des Mittel- und Jungquartärs zeigen.
7. Dama vulgarıs. Die Reste sind spärlich. Die verschiedenen Fund-
orte werden zusammengestellt. Eine Riesenrasse vom Damhirsch
wird aus dem Mitteldiluvium von Le Puy erwähnt und eine dazu-
gehörige sehr eigenartige Schautel abgebildet. 8. Capreolus caprea
Gray, von dem außer anderen Resten ein sehr schönes schädelechtes
Geweih vorliegt, scheint sich vom heutigen Reh nicht sehr zu
unterscheiden. Nicht weniger bedeutend sind die Reste von
Hippopotamus major Cumer. 9. Sus scrofa und 10. Equus ger-
manicus Nehrg. von denen nur Zähne, Metacarpen und Metatarsen
untersucht wurden. Eingehender werden dann wieder die 11. Bä-
ren behandelt. Es handelt sich dabei vorwiegend um Ursus arctos
1. Heft
12 - Mammalia 1915— 1918
priscus Goldfuss, U. deningeri und U. spelaeus, wobei besonders
ein wohlerhaltenes Cranium von Ursus arctos besprochen wird.
Im Anschluß daran wird die Verbreitung des braunen Bären im
Diluvium festzustellen versucht. durch die Verbreitung von Ursus
deningeri. Sehr eingehend wird das Gebiß der verschiedenen
Bären behandelt. Anhangsweise wird noch der pliocäne Ursus
avernensis besprochen. 12. Von Hunden werden zunächst die
verschiedenen Formen des Wolfes behandelt, wozu auch C. nesc-
hersensis gezählt wird. Im Ausgang des Tertiär und Anfang des
Quartär.gab es zunächst kleine Rassen von Canıs lupus, die am
Ende des Quartärs sich zu Riesenhunden entwickelten. Kleinere
Formen werden als Schakale bezeichnet und zu C. aureus gestellt.
Auch C. vulpdes wird festgestellt. 13. Von Hyänen wurden nach-
gewiesen Hyäna striata Zimmer, die sich häufig im mitteldiluvialen
Ablagerungen findet. Hyaena arvernensis ist als Vorfahre von
H.brunnea anzusehen und findet sich im Altquartär und im Pliocän.
Andere zahlreiche Reste gehören zur Crocuta-Gruppe der Hyänen
und zu Hyäna brevirostris Aymards. 14. Von Feliden ist Mar-
hairodus latidens Owen in zahlreichen Schädel, Rumpfskelett,
Extremitäten und Wirbel enthaltenden Resten vertreten, von
Löwen Felis leo spelaea Goldfuss ein Humerus und zahlreiche Zähne.
Bei dem Löwen von Mauer, der als Felis leo Wurmi bezeichnet wird,
überwiegen am Schädel zwar die Löwenmerkmale, doch zeigen
sich auch solche des Tigers. Im Pliocän und Altquartär überwiegen
tigerähnliche, d. h. primitivere Großkatzen, während der Löwe
ein mehr typischer Vertreter der Gattung Fehs s. str, ist. Die
Tiger stehen dem Dinictis näher, so daß sich auch für die altwelt-
lichen Großkatzen wie für die neuweltlichen eine diphyletische Ab-
leitung ergibt. Von den verschiedenen Leopardenresten wurden
die Hundsheimer spärlichen Reste zu Felis pardus tulliana gestellt.
Reste kleiner Katzen werden auf Felis catus L. bezogen. 15. Von
Musteliden fanden sich Meles taxus Pallas, Gulo luscus L., Mustela
vulgaris Bris und Putorius putorius L., ohne daß über sie etwas
besonderes gesagt wird. Ähnliches läßt sich über die 16. Insekten-
fresser, Erinaceus europaeus L., Talpa europaea L., Sorex vulgaris L.
und Sorex $ygmaeus und die 17. spärlichen zu Vespertilio gehörigen
Fledermausreste sagen. Auch die 18. Nagetiere bieten zu besonderen
Bemerkungen keine Veranlassung. Gefunden wurden Mus cf.. silvatı-
cus L., Myoxus glis Pallas, Arvicola glareolus Schreber, arvalis Pallas,
amphibius L., Lepus europaeus Pallas, Hystrix cristata L., Crice-
tus phaeus foss Nehring, Cricetus frumentarius var. major Woldrich.
Freund, L. Därme. In: Lotos. Prag. 1917. S. 117—120 und
S. 156—160. Anatomische Zusammensetzung, Konservierung und
Verwendung der Därme für Gebrauchszwecke. Speziell behandelt
werden die Därme des Schweines, Schafes, Pferdes und Rindes.
Es wird ferner beschrieben, wie sich die verschiedenen Därme nach
der Zubereitung unterscheiden und deren Untersuchung nach der
Konservierung.
Publikationen und Referate 13
Freund, L. (2). Von der Bisamratte in Böhmen. Ebenda S.
239. — Beobachtung der ersten Bisamratte in Prag.
Frölich, Gustav (1). Beobachtung über Vielzizigkeit (Hyper-
thelie) bei Schafen. In: Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht.
11. Jahrg. 1917, S. 258—261. — Beobachtung von Schafen mit
4 Zizen, die mit allen 4 Milch gaben und diese Eigenschaft ver-
erbten.
— (2). Über das Ergebnis einer Bastardierung von deutschem
Edelschwein $ und chinesischem Maskenschwein, ebenda S. 262
bis 264. — Die Nachkommen der ersten Generation waren ge-
scheckt.
Frost, J. Die Herkunft der skandinavischen Rinder und deren
heute noch vorhandenen Urformen. In: Jahrb. f. wissensch. u.
prakt. Tierzucht. 1916, S. 190—219. — In Dänemark gibt es nur
zwei Rassen, das schwarzbunte Vieh in Jütland und das rote
dänische Vieh auf den Inseln. Ersteres ist uralt. Man hat im 19.
Jahrh. versucht es durch Importe zu verbessern, aber nur die Blut-
zufuhr von Shorthorns hat merkliche Erfolge gezeitigt. Das
jütische Vieh ist ein typisches Milchvieh, das besonders auf dem
Heideboden seiner Heimat gedeiht. Das rote dänische Vieh ist
erst in neuester Zeit gebildet worden und eine Mischung von aller-
hand im Lande vorhandenen Vieh und Andern, wozu in letzter Zeit
Jerseys gekommen sind. In Norwegen werden 4 Rassen unter-
schieden: Die Telemarker im zentralen Süd- und Mittelnorwegen,
die Rasse des Gudsbrandsdal und Österdal, die Rödkoller in Smaa-
lenen und Akershus und die Rinder längs der Westküste. Diese
4 Rassen werden genau beschrieben. In Schweden werden 6 Rassen
unterschieden: Die Tieflandrasse in Schonen, die rote dänische
Rasse an der Westküste, Ayrshirerasse im ganzen südlichen und
mittleren Schweden, die rotbunte schwedische Rasse in Mittel-
schweden, die Rödkullorna an der Westgrenze von Gotenburg
nordwärts bis einschließlich zur Landschaft Dalarne und die
Fjällrasse von Zämtland bis Nordlottenlän. Die Tieflandrasse ist
eine hochgezüchtete schwarz-weiße Rasse, entstanden aus dem
Import ostfriesischer und holländischer Rinder. Die rotbunte
schwedische Rasse ist entstanden aus einheimischen rotbunten
Vieh, die sog. Herrenhofsrasse und Blutzufuhr von Shorthorn und
Ayrshire, doch ist dadurch der alte Typ nicht geändert, der den
rotbunten Holsteinern ähnlich ist. Die Rödkullorna sind ebenso
wie die Rödkoller Norwegens hornlose, einfarbige einheimische
Rinder von roter oder gelber Farbe. Ihnen verwandt ist die Fjäll-
rasse ein kleines weißes ungehörntes Rind mit gelegentlich roten
Flecken an den Seiten, farbigen Ohren, Augen- und Mauleinfassung.
Was nun die Herkunft der alteinheimischen Rasse anbelangt, so war
das erste Vieh, das nach Schweden vermutlich von Osten kam,
das Torfrind. Es bevölkerte Südschweden, Dänemark und Süd-
westnorwegen. In den dortigen Landstrichen sitzen auch heute
seine Nachkommen, die je nach der Rasse einfarbig gelbrot in
1. Heft
14 - - Mammalia 1915— 1918
Südschweden, schwarz, grau, schwarzbunt oder graubunt an der
Südwestküste Norwegens und schwarzbunt in Jütland sind. Auch
die dunkelbraunen Rinder des Gudbrandsdal und Österdal in Nor-
wegen haben dieselbe Herkunft. In der jungen Steinzeit wurde
schon in Skandinavien der bis ins Mittelalter hinein dort wild
lebende Ur (bos primgenius) gezähmt. Seine Nachkommen sind
noch heute über das ganze Land verbreitet vom Süden Dänemarks
bis zum Nordkap. Sie sind heute noch an ihrerRasseeigentümlichkeit
leicht zu erkennen, wie Skelett, Schädel, Hörner und Farbe, die
zwischen hellrot und braunrot variiert und in der Regel nicht ein-
farbig weiß, sondern mit weiß gemischt vorkommt. Die reinsten
‘Nachkommen sind die Telemarker., Sonst findet sich das Urrind
nur noch selten vor, hataber den Grund zu den meisten schwedischen
Zuchten gelegt. Seit uralten Zeiten findet sich der Bos akeratos
für den neben der Hornlosigkeit auch die rote Haarfarbe charak-
teristisch ist, die jedoch wie bei den primigenen Rindern, weiter
nach Norden mehr in Weiß übergeht. Er ist über das ganze mittlere
und nördliche Skandinavien verbreitet. Ausgezeichnete Photo-
graphien der verschiedenen Rassen, sowie zwei Karten, die die
Verbreitung der Urformen der skandinavischen Rinder und die
heutigen skandinavischen Rinderrassen vorführen, ergänzen die
Arbeit.
Gatermann, W. H. Die Bewegung der Schafhaltung und ihre
Bedeutung für die heutige Landwirtschaft. In: Jahrb. f. wissensch.
u. prakt. Tierzucht. 12. Jahrg. 1918, S. 45—67.
Gans, Heinrieh. Banteng (bibos sondaicus) und Zebu (bos
indicus) und ihr gegenseitiges Verhältnis nebst Ausführungen über
den Einfluß der Domestikation bei Banteng, Gaur, Ur und Yak.
Inauguraldissertation der Universität Halle-Wittenberg. 1915. —
Die Kellersche Hypothese, daß der Zebu ein durch Domestikation
veränderter Banteng sei, mußte fallen gelassen werden. Das Zebu-
rind vereinigt in seinem Skelett und Schädel Merkmale, die zum
Teil dem bos primigenius, zum Teil dem bibos sondaicus eigentümlich
sind, weist daneben auch nur ihm selbst eigentümliche Eigenschaften
auf. Es kann also das Zebu 1. ein Abkömmling des Banteng,
2. ein Kreuzungsprodukt von primigenen Rindern und Banteng
sein, 3. können Banteng, Zebu und Bos primigenius auf eine gemein-
same Stammform zurückzuführen sein. Letztere Ansicht hält
Verf. für die wahrscheinlichste, wobei es zweifelhaft sein mag, ob
das bis jetzt gefundene palaeontologische Material uns darüber auf-
klären kann.
Geib, Karl. Zwei Arten von Streifenhyänen aus dem deutschen
Diluvium. Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkunde.
68. Jahrg. Wiesbaden 1915. S. 2—20 mit 2 Tafeln. — Die eine
neue Streifenhyäne, Hyaena matschii n. sp. wird begründet auf
einem Unterkiefer aus dem älteren Löß aus dem Nahetal.
Es ist damit die erste Streifenhyäne im Diluvium Deutschlands.
Die zweite Art Hyaena mosbachensis ist auf verschiedene Reste
Publikationen und Referate 15
aus dem Mosbacher Sande begründet. Auch ein seiner Zeit von
W. v. Reichenau als zu H. arvernensis bestimmter Schädel des
Mainzer Museums gehört hierzu.
'Greve, L. Fütterungsversuche mit Zucker und Fleischmehl
bei Pferden. Berliner Tierärztl. Wochenschr. 31. Jahrg. 1915. —
Eine Mischung von Fleischmehl und Zucker wurde ohne nach-
teilige Folge an Pferde verfüttert, die Pferde gewöhnten sich schnell
daran. Doch muß die Ration bei Pferden, die schwere‘ Arbeit
leisten, durch Kraftfuttermittel verstärkt werden.
Grimmer, W. (1). Beiträge zur Kenntnis der Hundemilch.
(Aus der physiologischen Versuchsstation der kgl. Tierärztlichen
Hochschule, Dresden.) Biochemische Zeitschrift. 1915.
(2). Fütterung der Haustiere mit Zucker und zuckerhaltigen
Futtermitteln. Sonderabdruck aus der deutschen Tierärztl.
Wochenschr. 23. Jahrg. 1915. — Verf. vertritt die Ansicht, daß
bei Mangel an Körnerfutter, nicht nur bei Milch- und Masttieren,
sondern auch bei Arbeitstieren, in erster Linie also Pferden, in
weitgehendstem Maße unter starker Einschränkung des Körner-
futters zur Zuckerfütterung überzugehen ist.
— (8). s. Ellenberger.
Grunau, H. Die Überbildung bei Schweinen und deren Nach-
teile bei hochgezüchteten und bei primitiven Rassen. Jahrb. £.
wissensch. u. prakt. Tierzucht. 12. Jahrg. 1918, S. 1-16. — Es
werden die verschiedenen Formen der Überbildung, d.h. die Ab-
weichung vom Normalen bei primitiven und hochgezüchteten
Schweinerassen und deren Nachteil für den Züchter besprochen.
Güldenpfennig. Studien über die Beschaffenheit der Wolle
von reinblütigen Schafen und Somali-Kreuzungen. Kühn-Archiv.
Bd. 6, Jahrg. 1915.
Hahrt s. Stutzer.
Hart, E. B. und Me. Collum, E. V. Wirkung einer ausschließ-
lichen Mais- oder Weizenkornration auf das Wachstum. In: The
Journal of Biological Chemistry. 19. Bd. Nr. 9.”1914. (Intern.
Agrartechn. Rundschau, VI. Jahrg. 1915.) — Versuche über die
Wirkung der Fütterung einer ausschließlichen Maiskornration an
Schweine. Ausschließlich mit Maismehl oder Maiskleber gefütterte
Schweine wachsen nicht. Durch Zusatz von soviel Salz, daß der
Salzgehalt ihrer Asche den der Milchasche entspricht, erhält man
annähernd ein normales Wachstum. Eine Ration aus Körner-
gemisch und destilliertem Wasser, gibt kein normales Wachstum
der Schweine. Daraus folgt, daß die Mineralbestandteile und
bisher unbekannte im Quellwasser vorkommende Faktoren beim
Körperwachstum eine große Rolle spielen. Bei Verfütterung einer
ausschließlichen Weizenkornration war das Wachstum der Schweine
beschränkt. Auch durch Zusatz von Salz konnte nur cine vor-
übergehende Besserung erzielt werden. Eine vorübergehende
Besserung wurde durch Zusatz von Salz und Butter erzielt. Wurde
außerdem noch 2,5% Kasein gegeben, so war das Wachstum normal.
1. Heft
16 - Mammalia 1915—1918
Eine Ration kann 80—90% Weizenkörner enthalten, ohne schäd-
ich zu wirken, wenn sie mit Milch und Eiweiß vervollständigt wird.
Hart, E. B. und Humphrey, G. E. Das Verhältnis zwischen der
Natur der den Kühen verabreichten Eiweißstoffe und der Milch-
produktion. In: The Journal of Biological Chemistry. 21. Bd. 1915.
Intern. Agrartechn. Rundschau. 1915. — Die Ergebnisse zeigen
deutlich, daß die Natur der Eiweißstoffe einen wichtigen Faktor
darstellt, und daß die syntetische Tätigkeit der Milchdrüsen nicht
imstande ist, Fehler in der Struktur des Eiweißes auszugleichen.
Kennt man die Natur der Eiweißstoffe jeden Futtermittels, so
würde sie sicher eine Ersparnis bei der Ernährung ermöglichen,
denn man könnte dann das Verhältnis zwischen Eiweiß und Kohle-
hydrate je nach der Nährkraft des verwendeten : Eiweißstoffes
verändern.
Hausen, J. Die Wirkung des Palmkuchens auf die Milch-
ergiebigkeit des Rindes. Landwirtschaftliche Jahrbücher. 47. Bd.
1914. — Palmkuchen beeinflußt die Milchmenge nicht, steigert aber
den Fettgehalt der Milch.
Haussen, Nils. Der Futterwert des eingesäuerten Futterrüben-
krauts. Mitteilungen der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft
Nr. 43. Jahrg. 1915.
Helbing, H. Zur Kenntnis einiger Carnivoren aus dem Phryga-
nidenkalk des Allierbecken. Verhandlungen der naturf. Gesell-
schaft Basel. Bd. XXVIII. 1917. S. 439—461, mit 12 Fig. —
Eingehend besprochen und abgebildet werden folgende Genera und
Arten: I. Genus Palaeogale Schlosser mit P. angustifrons, welche
auch eingehend mit Bunaelurus lagophagus Cope verglichen werden.
II. Genus Stenogale Schlosser mit S. brevidens H. v. Meyer. III. Ge-
nus Plesictis mit P. stenodlesictoides n. SP.
Herold, Werner (1). Beobachtungen an Wanderratte und
Feldmaus. Zool. Beobachter Jahrg. 1916, S. 27/28. — Ratten
wurden auf der Mäusejagd beobachtet.
— (2). Die Verbreitung der Schlafmäuse in Deutschland.
Helios, Organ des naturwiss. Vereins des Reg.-Bez. Frankfurt (Oder)
28. Bd. 1916. — Auf Grund der Quellenliteratur (167 Werke),
mündlichen und schriftlichen Mitteilungen gibt der Verf. eine durch
Verbreitungskarten ergänzte Verbreitungsübersicht über die 4
deutschen Schlafmäuse: Glös glis L., Muscardinus avellanarius L.,
Eliomys quercinus L., Dryomys dryas Schreber. Am weitesten ist
die Haselmaus verbreitet, der Baumschläfer lebt selten in den
schlesischen Wäldern. Der Siebenschläfer lebt in ganz Deutschland,
ist aber nördlich einer Linie Frankfurt a. M.—Vogelsberg—Rhön—
Thüringerwald selten, südlich häufig. Im rheinischen Schiefer-
gebirge, hessischen Bergland, Harz und Thüringerwald tritt der
Gartenschläfer für ihn ein.
‘ Hess, Al. (1). Zur Biologie des Eichhörnchens. Zoolog. Beob-
achter 1917. S. 67/68. — Beobachtungen über Absetzen der Ex-
kremente. ?
Publikationen und Referate 17
. Hess, Al. (2). Spätes Setzen eines Kitzes der Alpengemse.
Ebenda S. 69. — Mitteilung über ein etwa am 20. August ge-
worfenes Kitz.
— (3). Tränkendes Eichhorn. Ebenda S. 70. — Beobachtung
eines tränkenden Eichhorns.
— rg. (4). Vom Hasen. Zoolog. Beobachter 1917.,S. 69/70:
Ein Hase, der den Beobachter lange aushielt.
— (5). Zoologische Notizen aus der Schweiz. Zoolog. Beob-
achter. 1916, S. 50—56. — Den Mammologen interessiert die Auf-
zählung der Sammlung der Gehörne des Steinbocks und von Wild-
ziegen in Bern.
Hink, A. Künstliche Epilepsie und Vererbung. Deutsche
tierärztl. Wochenschr. 23. Jahrg. 1915. — Bericht über eine Nach-
prüfung der Brewn-Sequard’schen Versuche mit Vererbung künst-
lich epileptisch gemachter Meerschweinchen durch Wrzozek und
Mazucza. Das Auftreten von Epilepsie bei Nachkommen operativ
epileptischer gemachter Meerschweinchen kann nicht als Beweis
einer Vererbung erworbener Eigenschaften angesehen werden, da
epileptische Anfälle auch bei einem großen Teil von Meerschwein-
chen, die von gesunden Eltern abstammten, ausgelöst werden konnte.
Holm, E. Die Bekämpfung der Schweinetuberkulose. 88de Be-
retning fra Forsogslaboratoet (88. Bericht des Versuchslabora-
toriums der kgl. Tierarzneischule in Kopenhagen). Intern. Agrar-
techn. Rundschau. 6. Jahrg. 1915.
Hosekamp, F. ; Vergleichende Untersuchungen über die Zu-
sammensetzung und Verdaulichkeit von frischem Gras, natürlich
gewordenen und durch künstliche Trocknung gewonnenen Heu.
In: Die landwirtschaftlichen Versuchsstationen. 36. Bd. Jahrg.
1915. — Fütterungsversuche an Hammeln.
Hoyer s. Bayger.
Humphrey s. Hart.
Jacobi, A. Über einige sibirische Wühlmäuse, insbesondere
Microtus oecononomus (Anet.) Sitzber. Gesellschaft. naturf.
Freunde Berlin 1916, S. 320—331. — 1. Mircotus agrestis (L.).
Beschreibung einiger Bälge, die deren Veränderlichkeit erweisen,
vom Baikal-See. Ihr Gebiet reicht weiter nach Osten als bisher
angenommen. 2. M. oeconomus (Pall.). M. oeconomus und M. rattt-
ceds Keys. — Bl. unterscheidet sich nur durch verschiedene
Schwanzlänge, nicht durch Färbung. M. ratticeps kommt nicht
im Usuri-Gebiet vor. M. oeconomus daurisca Kaschtschenko ist
synonym zu M. oeconomus. Als typischer Fundort von M. oeco-
nomus wird Ostsibierien von der unteren Angara bis zur Schilka
festgestellt. Die von den Autoren, auch von dem Verfasser als
M. oeconomus bezeichnete Wühlmaus ist nicht M. oeconomus Pall.
Es muß nachgeforscht werden, welche das ist, und ob sie vielleicht
unter anderen Namen wieder neu beschrieben worden ist.
Janensch, W. und Dietrich, W. Nachweis der ersten Prämo-
laren an einem jugendlichen Oberkiefergebiß von Stegodon Aira-
Archiv für Naturgescbichte
1916—1919, 2 1. Heft
18 Mammalia 1915—1918
wana Mart. In: Sitzber. Gesellschaft naturf. Freunde 1916,
S. 126—136, mit 1 Taf. — Unter dem Material der Selenka’schen
Trinil-Expedition wurde eine Zahnkuppe gefunden, die zu einer
Zahnwurzelhöhle gehört, welche sich an einem jugendlichen Ober-
kiefer vor dem zweiten Milchmolaren befindet. Sie wird eingehend
beschrieben und ihre Deutung ausführlich erörtert. Eine Deutung
als erster Milchmolar wird in eingehender Beweisführung abge-
lehnt, dagegen der Zahn als erste Prämolar gedeutet, so daß die
Zahnformel für Stegoden Airawana lautet:
3 Je {PD aPp
ln P! m? m? M! M? M?®.
Jantzon s. Völtz.
Ihssan, Abbidin. Die Pferderassen und die Pferdezucht im
Osmanischen Reiche. Berliner Tierärztliche Wochenschrift. 31.
Jahrg. 1914.
Kadie, O. und Kormos, Th. Die Felsennische Psukaporos bei
Hamor im Komitat Borsod und ihre Fauna. Mitteil. a. d. Jahrb. d.
kgl. ungar. geolog. R.-A. Bd. 29, Heft 3.
Keller, Karl (1). Die Körperform des unfruchtbaren Zwillings
beim Rinde. Ein Beitrag zur Kenntnis der asexuellen Form des
Kastration-Typus. In: Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht.
10. Jahrg. 1916, S. 103—164. — Untersucht wurden Tiere der Mur-
bodener Rasse, der Mariahofer Rasse, der Mölltaler Rasse, Mariaho-
fer-Simmentaler Kreuzung. Alle die unfruchtbaren weiblichen
Zwillinge zeigten die charakteristische äußere Erscheinung, wie
sie von frühkastrierten männlichen oder weiblichen Tieren bekannt
ist, so daß von Erziehung eines asexuellen Typus gesprochen werden
kann. Sie alle erreichen, wie bei Kastration, eine bedeutende Größe,
welche durch das Längerwerden der Röhrenknochen hervorgerufen
wird. Dadurch wird der Bau im Verhältnis zur Länge höher. Es
wird gewissermaßen der Rumpf eines normalen Tieres von zu
langen Beinen getragen. Wie bei den Kastraten springen die Darm-
beinwinkel stark vor. Gleichförmige Abweichungen vom Durch-
schnittstypus konnte an den Köpfen lebender Tiere nicht fest-
gestellt werden, dagegen an skelettierten Schädeln. Bei allen un-
fruchtbaren Zwillingen zeigt sich gegenüber der Kuh derselben
Rasse eine Vergrößerung der Zwischenhornlinie, dagegen sind alle
Breitenmaße erheblich niedriger. Gegenüber dem Stier bestehen
dieselben Abweichungen in den Breitenmaßen, nur dieZwischenhorn-
linie ist beim Stier größer. Nach derselben Richtung hin deuten auch
die Veränderungen des Ochsenkopfes, welcher allerdings auch häufig
Spuren des männlichen Charakters beibehält. Der Stier hat das
kürzeste und dickste, der weibliche Kastrat und unfruchtbare
Zwilling das längste und schlankste Horn, das der Kuh steht zwi-
schen beiden. Hinsichtlich Knochenstärke ist der unfruchtbare
Zwilling nicht besser entwickelt wie das normale weibliche Tier.
In bezug auf Muskelentwicklung erreicht es zwar nicht die Fülle
des männlichen Tieres, doch eignet es sich gut zur Mast. So zeigt
Publikationen und Referate 19
der unfruchtbare Zwilling den der Geschlechtslosigkeit eigenen
Formencharakter am deutlichsten. Vielfach so in der Ausbildung
des Gehörnes, des Widerristes, der Rückenlinie, Form und Lage
des Beckens kommen Merkmale zutage, wie sie bos primigenius
eigen sind. Es kommt also ein ausgesprochener Rückschlag auf
die stammesgeschichtliche Urform deutlich zum Ausdruck. Für
diese Idee des Festhaltens stammesgeschichtlicher Merkmale mit
beweisend ist, daß die unfruchtbaren Zwillinge verschiedener Rassen
eine außerordentliche Übereinstimmung zeigen, welche selbst enger
ist als die Variationsgrenzen geschlechtlich vollwertiger Individuen
derselben Rasse. In dem unfruchtbar geborenen Tiere ist also
wahrscheinlich in vollkommenster Weise die reine, ihren Geschlechts-
charakter entkleidete Speziesform des Rindes zu sehen.
Keller, Karl (2). Kinematographische Analyse der Bewe-
gungen desPferdes. Verhdlg. d. k. k. zoologisch botanischen Ge-
sellschaft in Wien. 57. Jahrg. 1917, 5. 99—94. — Erläuterung der
Technik zur Filmaufnahme in Bewegung befindlicher Pferde und
deren Bedeutung für die richtige Erkenntnis der Bewegung.
Kiernik s. Bayger.
Knauer, Friedrich. Tiere als unsere Mithelfer im Kriege.
Zoolog. Beobachter S. 113—124. — Historisch ethnologische Be-
trachtung über die Verwendung der Tiere im Kriege. Genannt
werden: Rind, Kamel, Esel; Pferd, Ren, Elefant, Hund, Katze.
Knottnerus-Meyer. Beobachtungen aus dem Zoologischen
Garten in Rom. Sitzber. Gesellsch. naturf. Freunde, Berlin 1916,
S. 12—16. — 1. Begattung von Schimpansen. Der Begattungsakt
gleicht völlig dem menschlichen. 2. Umfärbung bei Lemuer macaco
L. Die Umfärbung bis zum völligen Verlust des Jugendkleides
dauert mehrere Jahre und ist unabhängig von der Geschlechtsreife.
3. Umfärbung bei Cynoßithecus hecki Mtsch. Auch sie ist unab-
hängig von der Geschlechtsreife. Sie wird bei einem im zoologischen
Garten geborenen genau beschrieben. Das junge Tier war tief-
schwarz mit rosafleischfarbenem Gesicht und Händen. Nach Ab-
lauf des 4. Monats wurden Gesicht und Hände schwarz, die grau-
braune Färbung der Beine tritt viel später auf. 4. Farbenwechsel
bei Hirschziegenantilopen. Ein Bock färbt sich regelmäßig im
Herbst schwarz, im Frühjahr wieder gelb. Bei anderen Rassen
scheint das nicht der Fall zu sein.
Koch, Rud. Ricke mit Perückengeweih. 45. Jahresbericht des
westfälischen Provinzial-Vereins für Wissenschaft und Kunst für
1916/17. Münster 1917, S. 80. — Beschreibung eines Perücken-
geweihes einer am 27. 8. 16 bei Drensteinfurt erlegten Ricke, die
auf der einen Seite einen mit Haut überzogenen Rosenstock, auf
dem andern Rosenstock ein perückenähnliches Gebilde trug.
Krehler, P. Der Aufbau der Zucht des hannover-braunschwei-
gischen, schwarz-weißen Landschweines. In: Jahrb. f. wissensch.
u. prakt. Tierzucht. 10. Jahrg. 1916, S. 227—249. — Die Blut-
I 1. Hoett
20 ‚ Mammalia 1915— 1918
linien des hannover-braunschweigischen Landschweines, ihre Zu-
sammensetzung und Ausbreitung.
Kormos, Th. (1). Über krankhafte Veränderungen an fossilen
Knochen. Allat. közl. XIV. Budapest 1915.
— (2). Interessante neue Funde im Museum der kgl. unga-
rischen zoologischen Reichsanstalt. 2. Földtany Közlöny (Geolo-
gische Mitteilungen) Zeitschrift der ungarischen geologischen Gesell-
‘schaft. Budapest 1917, S. 336— 8340. — Von Säugetierresten werden
genannt und beschrieben 3 Anthracotherium Zähne aus dem
aquitanischen Kohlenflöz der Lönya-Kolonie bei Petorszeny, Anti-
lopenreste aus den präglazialen Kluftausfüllungen des Nagyharsäny-
Berges bei Villäny und des Somlys- -Berges bei Püspökfürdö, die als
zur Antilope (Tragelaphus jägeri Rütim.) gehörig erkannt wurde
und sich dort neben einem großen Schaf aus dem Formenkreis des
Ovis aries finden. Das letzte Fundobjekt ist ein Geweihpaar mit
Schädelstück von Cervus giganteus, das im Tisza-Fluße gefunden
wurde, wohl zu einer in Sumpfgegenden lebenden, der C. g. ruffi
Nhrg. nahestehenden Rasse gehörte.
— (3). Über das erste fossile Hyänenskelett aus Ungarn.
Földtany Közlöni (Geologische Mitteilungen) Zeitschrift der unga-
rischen geologischen Gesellschaft etc. Budapest 1916, S. 370. —
Das Skelett von Hyaena crocuta spelaea Goldf. wurde in der Igric-
Höhle, Komitat Bihar, gefunden.
— (4). Die Felsnische Pilisszäntö. Beiträge zur Geologie,
Archäologie und Fauna der Postglazialzeit. In: Mitteilungen der
kgl. ungarischen geologischen Reichsanstalt, Budapest 1915—16,
5. 333
Kormos Ausgrabungen in der Felsnische Pilisszäntö (Bezirk Pomäz,
Komitat Pest-Pilis-Solt-Kiskun) werden in 8Abschnitten behandelt,
von denen sich zwei mit der Säugetierfauna beschäftigt und zwar:
3. Die Säugetiere der Felsnische Pilisszäntö in systematischer,
zoogeographischer und phylogenetischer Hinsicht. S. 365—459.
Nach den Fundumständen können die Säugetierreste geschieden
werden in solche, die 1. aus rezenten Eulen-Gewöllen und von
Füchsen eingeschleppten Knochen stammen und welche in faunisti-
scher Hinsicht keine Besonderheiten bieten, und solche, die dem
Alluvium, dessen Gliederung unmöglich ist, entnommen wurden.
Die ältesten Reste gehören dem Magdalenien an. Festgestellt wurden
in der obersten der 2. Humusschicht Homo sapiensL., Talpa europaea
L., Sorex ninutus L., Crocidura russula Herm, Zibellina foina Erxl.,
Mustela nivalis L., Ursus arctos L., Canis famılarıs L., Alopex vulpes
L., Felis silvestris Schreb, Apodemus sylvaticusL., Epimys rattusL.,
Heliomys cricetus L., Myoxus glis L., Spermophilus citellus L.,
Spalax hungaricus Nehr g., Lepus europaeus Pall., Cervus elaphusL.,
Caprea capreolus L., Bos taurus L., Ovis aries ET Sus scrofa L.,
Equus caballus L. Im gelben 3. Höhlenlehm wurden gefunden:
Talpa europaea L., Sorex araneus L., Ursus spelaeus Blum., Gulo
luscus L., Hyaena crocuta spelaea Goldf., Canis lupus L., Alodex
Publikationen und Referate 21
vulpes L., A. lagopus L., Zibellina martes L., Mustela robusta Newton,
Mustela erminea L., M. nivalis L., Latax lutra L., Lyncus lynx L.,
Felis leo spelaea Goldf., Heliomys cricetus L., Cricetulus phaeus Pall.,
Evotomys glareolus Schreb., Microtus arvalis L., M. agrestis L.,
M. vatticeps Keys. u. Blas., M. nivalis Martius, M. gregalis Pall.,
Arvicola terrestris L., Dicrostonyx torquatus Pall., Spermophilus
citelloides n. sp., S. rufescens Keys. u. Blas., Lepus timidus L.,
Ochotona pusilla Pall., Castor fiber L., Rangifer tarandus L., Cervus
canadensis asiaticus Lyd, Bos primigenius Bojs., Capella rupicapra
L., Capra ibex L., Equus caballus L., Elephas primigenius Blum.
4. In den Pleistozänschichten wurden gesammelt: Crocidura sp.,
Talpa europaca L., Desmana moschata hungarica n. sbsp., Mustela
erminea L., M. nivalis L., Taxus meles L., Ursus spelaeus Blum.,
Canis lupus L., Alopex vulpes L., Felis leo spelaea Goldf., Dicerostonyx
torgquatus Pall., Microtus arvalis L., M. gregalis Pall., Arvicola
terrestris L., Erotomys glarerlus Schreb., Cricetulus phaeus Pall.,
Spermophillus citelloides n. sp., Lepus timidus L., Ochotona pusilla
Pall., Rangifer tarandus L., Bos primigenius Boj., Capella rupicapra
L., Equus caballus L. In 5. unteren Schichtenkomplex waren ver-
treten: Homo sapiensL., foss., Talpa europaea L., Desmana moschata
hungarica n. subsp., Sorex araneus L., Ursus spelaeus Blum., Gulo
luscus L., Canis lubus L., Alopex vulpes L., Alopex lagopus L.,
Hoyaena crocuta spelaea Goldf., Felis leo spelaea Goldf., Lyncus Iynx
L., Zibellina martes L., Mustela erminea L., M. nivalis L., M. robusta
Newton, Microtus agrestis L., M. vatticeps Keys. u. Blas., M. gregalis
Pallas, M. nivalis Martius, M. arvalis L., Evotomys glareolus Schreb,
Arvicolas terrestrisL., Dicrostonyx torquatus Pall., Lepus timidusL.,
Ochotona pusilla Pall., Heliomys cricetus L., Cricetulus phaeus Pall.,
Spermophilus citelloides n. sp., Caprea capreolus L., Cervus canadensıs
asiaticus L. Rangifer tarandus L., Megaceros giganteus Blum., Bos-
primigenius Boj., Capella rupicapra L., Capra ibex L., Rhinoceros
antiquitatis Blum., Equus caballus L. Diese 60 Säugetiere werden
im Folgenden in systematischer, phylogenetischer und zoogeogra-
phischer Hinsicht besprochen. Das wichtigste daraus ist die sehr
interessante Feststellung der Bisamspitzmaus, die bisher aus
2 ungarischen Höhlen bekannt war. Auf Grund gewisser Unter-
schiede in Humerus und Femur gegenüber den rezenten Tieren,
auch erheblicher Größe der fossilen, werden sie als neue Lokalrasse
Desmana moschata hungarica n. subsp. beschrieben. Beim Höhlen-
bären läßt sich deutlich nach aufwärts ein immer seltener Werden
bis zum schließlichen Aussterben erkennen. Auf Grund des vor-
liegenden sowie noch weiteren Materiales konnte im Milchgebiß
das Vorkommen von 4 Prämolaren festgestellt werden. Beim
Fuchs handelt es sich nicht um die heute in Ungarn lebende Unterart
Alopex vulpes crucigera Bechst, sondern um die heute in Skandi-
navien vorkommende Linnesche Stammform. Bei Lepus timidus
bemüht sich der Autor brauchbare zoologische Unterschiede zur
Unterscheidung von L. timidus und L. europaeus zu finden. Die in
1, Heft
22 Mammalia 1915— 1918
Pilisszantö festgestellten Reste gehören zur skandinavischen Form.
Der Hamster war in der wärmeren Periode vor der Eiszeit kleiner als
jetzt, erlangt erst später seine größere Gestalt und erreicht den
Gipfel seiner Entwicklung in der Postglazialzeit. Die Aufstellung der
neuen Zieselalart Spermophilos citelloides wurde besonders auf Zahn-
unterschiede begründet, sie steht zwischen S. citellus und S. suslica.
Sehr eingehend wird die Frage nach der Artzugehörigkeit des
fossilen Renntieres erörtert. Es wird vermutungsweise zu Rangifer
tarandus arcticus Richardson gestellt. Auch die anderen im oben-
stehenden Verzeichnis stehenden Tierreste sind in ausgiebiger von
anregenden Gedanken reichen Art behandelt. Aus den Beob-
achtungen zieht der Verf. den Schluß, daß die älteren Elemente
der ungarischen pleistozänen Fauna aus Mittel- und Südeuropa,
die neueren teils aus Südosteuropa, teils aus Asien stammen. Der
nächste 4. Abschnitt der ganzen Arbeit enthält Beiträge ‚Zur Frage
des mitteleuropäischen Pleistozän-Iltis. Der von Aurignacien bis
Magdalenien lebende Iltis ist vom rezenten verschieden. Beide
sind wohl von Mustela praeglacialis abzuleiten. M. putorius lebte
zur Pleistozänzeit nicht in Ungarn. Die pleistozäne Form ist
M. robusta (Newton).
Kormos, Th. (5). Die südrussische Bisamspitzmaus (Desmana
moschata Pall) im Pleistozän Ungarns. Barlangkutatäs. Bd. II,
S. 206. Budapest 1914.
— (6). Neuere Daten zum Vorkommen der Bisamspitzmaus
in Ungarn. Ebenda Bd. III, S. 113. Budapest 1915. — Ein Tibia-
fragment dieses Tieres wurde in der Höhle Peskö (Komitat Borsor)
gefunden.
— (7). Die pliozänen Schichten von Ajnäcskö und ihre
Fauna. In: Jahresbericht der kgl. ungarischen geologischen
Reichsanstalt für 1915. Budapest 1917, S. 564—582. — Es wurden
gefunden Mastodon arvernense Croiz. et Job., Rhinoceros cfr.
lebtorhinus Cuv. (= megarhinus Christol.), Tapirus priscus Kaup,
Cervus (Axis) cf. pardinensis Croiz., Capreolus ?, Castor Eleczkyi
Kremer, Rodentiarum (sp. ?), Parailurus n. sp. (nicht beschrieben),
Mastodon borsoni Hayes, Tapirus hungaricus H. v. Meyer, Cervus
(Axis), (Perrieri arvernensis Croiz.?).
— (8). Neue Ausgrabungen in der Igrichöhle. Ebenda
S. 600—603. — Außer einer nichts besonders bietenden sub-
fossilen Fauna, fand sich eine pleistocäne Fauna aus folgenden
Säugetieren: Mustela (sp. ind.), Taxus meles L., Ursus spelaeus
Blum., Alopex vulpes L., Canis lupus spelaeus Goldf. Hyaena
crocuta spelaea Goldf., Felis leo spelaea Goldf., Ibex (alpinusL.?),
Equus (caballus L.?).
— (9). Über den Steinbock und die Gemse im Pleistozän
Ungarns. Földtany Közling (Geologische Mitteilungen) Zeitschrift
der ungarischen geologischen Gesellschaft etc. Budapest 1915,
S. 327. — Bemerkungen über Fundort und Funde dieser Tiere.
Publikationen und Referate 23
Kormos,Th. (10). Drei neue Raubtiere aus den Präglazial-Schich-
ten des Sombyöhegy bei Püspökfürö. Ebenda. Budapest 1914. S. 226
bis 247, mit 1 Taf. — Die neuen eingehend behandelten Säugetiere
sind Gulo schlosseri n.sp., der mit einer warmen Fauna in der Forest-
bed oder der Mosbach-Stufe entsprechenden Machairodus-Schichten
der Sombyohegy gefunden wurde. Aus den gleichen Schichten
stammt Putorius praeglacialis n.sp., der durch größere zweite Prämo-
laren und größere Unterkiefer vom Hermelin unterschieden ist, und
der gleichfalls auf Gebißunterschiede aufgestellte Meles atavus n. sp.,
der als ein Vorfahre unseres Dachses anzusehen ist, welcher zufolge
komplizierteren Baues des Reißzahnes auf einer niedrigeren Ent-
wicklungsstufe steht als Meles taxus.
— (11) s. KadiE:
Kormos, Th. und Lambrecht, Koloman. Die Felsnische am
Remetehegy und ihre postglaziale Fauna. In: Mittlgn. Aus dem
Jahrbuch der kgl. ungarischen geologischen Reichsanstalt.
Budapest 1916, S. 373—8383. — Die Arbeit enthält auch die nach
Schichten gesonderte Aufzählung von 33 gefundenen Säugetieren
und klimatische Schlüsse aus ihrem Vorkommen. Besonders auf-
fällig ist die Häufigkeit von Aruvicola terrestris.
Korreng. Behandlung der Fohlenlähme. In: Jahrb. f. wissen-
schaftl. u. prakt. Tierzucht. 12. Jahrg. 1918, S. 145 —147.
Krieg. Pferdestudien an der Ostfront. In: Zool. Anz. XLIX.
Bd. 1917, S. 197—205 mit 14 Fig. — K. hat zwei Pferdetypen
unter den Landschlägen Kurlands und Litauens gefunden. Der
eine gleicht der Farbe nach dem Przewalsky-Pferd. Er ist braunfalb
mit Aalstrich, dunklem Fleck in der Schultergegend und Quer-
streifen an den Beinen. Der andere ist mausgrau mit Aalstrich,
Horizontalstreifen in der Höhe der vorderen Fußwurzel und in der
Gegend des Sprunggelenks, Rudiment eines zebroiden Streifen-
musters am Kopf, 1—3 asymmetrischen Kreuzstreifen und dunkel-
grauem Halsfleck. Dieser Typus gleicht den mausgrauen Tarpan
der älteren Beschreiber wie Gmelin. Es haben sıch also beide Typen
in derselben Population der Hauspferde erhalten.
Kroon, M. Die Schweinerassen in den Niederlanden und ihre
Entwicklung in den letzten 100 Jahren. In: Jahrb. f. wissensch. u.
prakt. Tierzucht. 11. Jahrg. 1917, S. 206—257. — Die Arbeit be-
schreibt die im Anfang des 18. Jahrh. vorhandenen Schweine-
rassen, das Einführen und Kreuzen fremder Rassen und die so er-
zielten Resultate; die Maßregeln zur Beförderung der Schweine-
zucht, Unterstützung von seiten der Regierung, durch Vereinigungen
und Privatpersonen.
Lauer, H. (1). Die Fledermaus als Fliegenfänger. Zoolog.
Beobachter 1915, S. 117—119. — Beobachtungen an einer in Ge-
fangenschaft gehaltenen Fledermaus (Plecotus auritus L.). Sie
kann vom flachen Erdboden aus auffliegen.
— (2). Etwas von, meinen Springmäusen. Zoolog. Beob-
achter S. 139—147, 172—176. — Beobachtungen an Springmäusen,
1, Heft
94 Mammalia 1915— 1918
die aus der Gegend von Biskra stammten. Sie pflanzten sich in
der Gefangenschaft fort, das eine Männchen schon im Alter von
Y, Jahr. Beschreibung der Haltung und Fütterung und des Be-
nehmens.
Lebedinsky, N. G. Eine Vierlingsgeburt beim Hausrind. Ver-
handlungen der naturf. Gesellschaft Basel. Bd. XXIX, 1918, S. 60.
Eine 7jährige Simmentaler Kuh warf in einem Wurf 4 Kälber und
zwar1 gund3 99. Es schließt sich daran eine Diskussion über die
Ursachen der Schwankung der Zahl der Geburten, die in einer
Überernährung infolge der Domestikation gesehen wird.
Lepke, P. R. Die grundsätzlichen Unterschiede bei der Auf-
zucht sogenannter frühreifer und spätreifer Haustierrassen und
die physiologische Begründung der hierbei zu beachtenden Regeln.
— Zunächst wird an Schafen bei der Behandlung der kürzeren
Tragezeit frühreifer Tiere gezeigt, daß ein grundsätzlicher Unter-
schied in der Ernährung von frühreifen und spätreifen Rassen in
der Zusammensetzung des Futters in der Weise zum Ausdruck
kommt, daß es umso reicher an Nährstoffen, gesunder und ver-
daulicher ist, je frühreifer die Rasse ist. Die Wirkung der Nahrung
tritt späterhin im postfötalen Leben noch viel stärker in Erschei-
nung. So ließ sich die Wirkung des Futters direkt in der Weise
zeigen, daß bei Wiederkäuern, die lange mit Milch ernährt wurden,
die 3 ersten Magen in der Entwicklung zurückgehalten wurden,
die des Labmagens dagegen gefördert wurden. Je besser dieser ent-
wickelt ist, umso besser entwickelt sich der Rumpf, also das Fleisch-
gewicht eines Tieres. Ähnlich wie die Fleischbildung wird auch das
Knochengerüst durch die Ernährung beeinflußt. Knappe Er-
nährung bei langem Wachstum zieht das Entstehen von langen
Röhrenknochen und Wirbeln nach sich und fördert nicht die Ent-
wicklung größerer Fleischmassen. Frühreife ist also das Ergebnis
einer spezifisch eigenartigen Ernährung. Nach der Entwöhnung
muß mit der Ernährung gewechselt werden. Frühreife Tiere müssen
möglichst gehaltreich gefüttert werden, spätreife Tiere nicht, wie
ein Vergleich der Fütterung des Steppenrindes mit Shorthorn-
rindern zeigt oder zwei verschiedene Pferderassen zeigen. Es wird
an der Hand dieser Beobachtungen die Bedeutung des Klimas
sowie die größere Empfindlichkeit frühreifer Tiere gegen äußere
Einflüsse, z. B. Hunger gezeigt.
Lochow, v. Aus meiner Viehwirtschaft. In: Jahrbuch f.
wissensch. u. prakt. Tierzucht. 11. Jahrg. 1917, S. 131—138. —
Praktische Erfahrungen mit Tierzucht und Tierfütterung.
Loew s. Emmerich.
Loos, Kurt. Einige Bemerkungen über das Auftreten gelegent-
lich erbeuteter Fledermäuse. In: Lotos, Bd. 65. Prag 1915, S. 99. —
Aufgezählt werden: Rhinolophus hipposideros Bechst., Plecotus
auritus L., Vesperugoe kuhlii Natt., V. noctula Schreb., V. discolor
Natterer, V. serotinus Schreb., V. murinus Schreb., V. nattereri
Kuhl, V. dasycneme Boie.
Publikationen und Referate 25
Lorenz von Libernau, Ludwig. Beitrag zur Kenntnis der
Affen und Halbaffen von Zentralafrika. Annalen des k. k. natur-
historischen Hofmuseums. Bd. 31. Jahrg. 1917, Nr. 1—4, S. 169
bis 241 mit 9 Doppeltafeln und 5 Abbildungen im Text. — Es ist
die erste Veröffentlichung der wissenschaftlichen Ergebnisse der
Expedition von R. Grauer nach Zentralafrika. Behandelt
werden und nach Fell, Schädel eingehend beschrieben: Pan stein-
dachneri Lorenz, P. graueri Matschie, Gorilla graueri Matschie,
Colobus occidentalis tituricus Matschie, C. o. dianae Matschie,
C. palliatus cottoni Lydekker, C. adolfi friderici Matschie, C. ellioti
Dollmann, C. multicolor Lorenz, Cercopithecus hoesti Sclater,
C. thomasi Matschie, C. dento Thomas, C. tantalus benianus Lorenz,
C. tantalus graueri Lorenz, C. leucampyx schubotzi Matschie, €. 1.
doggetti Pocook, C. I. princeps Elliot (?), C. 1. sibatoi Lorenz, C.
schmidti enkamer Matschie, C. s. rutschuricus Lorenz, C. s. montanus
Lorenz, Cercocebus oberländeri Lorenz, C. albigena ituricus Matschie,
Papio sılvestris Lorenz, P. graueri Lorenz, Galago matschieni Lorenz,
Perodicticus nebulosus Lorenz. Faunistisch ergibt sich, daß eine
ganze Anzahl Arten des Ituri-Urwaldes und des Wabemhe-Gebietes
gleich sind, daß aber diese da und dort in verschiedenen Abarten
auftreten. Aus den Beschreibungen sei folgendes hervorgehoben. Bei
der Beschreibung von Gorilla graueri wird der Schädel mit den von
Gorillagorillaund Gorilla matschiei verglichen, auch die übrigenSkelet-
teile werdenbeschrieben, mitanderen Gorillaarten verglichen undihre
Maße mitgeteilt. Ethnologische Beobachtungen Grauers über Namen
und Jagd des Gorilla bilden den Schluß dieses Abschnittes. Bei
Colobus palliatus cottoni wird festgestellt, daß das Vorhandensein
eines weißen Supraciliarsireifens undeutlich und unbeständig ist,
dieser sogar ganz fehlen kann. Die Schädel der schwarz-weißen
Colobus-Affenart sind sehr variabel und eslassen sich für die ein-
zelnen Arten keine durchgreifenden Unterschiede feststellen (5.197).
An 40 Exemplaren von Colobus ellioti wird festgestellt, daß diese
Affen außerordentlich variabel in der Färbung sind. Die ver-
schiedene Färbung wird in Tabellen übersichtlich zusammenge-
stellt. Es ergibt sich daraus, daß Pihiocolobus ellioti melanochis
Maischie, P. anzeliusi Matschie, Colobus variabilis Lorenz zu Colobus
ellioti Dollmann gehören und demgemäß als synonym einzuziehen
‚sind. Die1914 vom Autor aufgestellte Unterart Cercopithecus thomasi
rutschuricus wird wieder eingezogen. _Cercodithecus schmidti
rutschuricus wird als neue Unterart auf ein Exemplar aus den östl.
Randbergen der Rutschuri-Ebene aufgestellt, sowie Cercocebus
oberländeri n. sp. auf 1 Exemplare aus dem Urwald bei Mawambıi.
Cercocebus albigena mawambicus Matschie wird als synonym zu
C. a. ituricus Matschie eingezogen. Als fernere neue Arten werden
aufgestellt Papio graueri (Rutschuri-Ebene), Galago matschiei
(Mo&ra), Perodicticus nebulosus (Ukaika).
Lutze. Eine durch die Fliege Sarcophaga magnifica verur-
sachte Krankheit der Kühe. Deutsche Tierärztl. Wochenschr.
1. Heft
26 Mammalia 1915— 1918
23. Jahrg. 1915. — Die Krankheit wird hervorgerufen durch die
Larve der Fliege Sarcophaga magnifica, welche lebend gebärend ist
und ihre Larve in der Schleimhaut der Clitoris-Gegend absetzt.
Mackens, A. Fruchtbarkeit und Geschlechtsverhältnis beim
veredelten Landschwein. Berliner Tierärztliche Wochenschrift.
31. Jahrg. Nr. 47, 1915. — Nach Herdbuchaufzeichnungen stellt
Verf. folgendes fest: Die Durchschnittszahl der Ferkel eines Wurfes
beträgt 9,56, die Höchstzahl ist mit dem 4. Wurf erreicht. Erst-
lingssauen werfen mehr männliche als weibliche Ferkel. Vom
5. Wurfan sind die weiblichen Ferkel zahlreicher als die männlichen.
Die Zahl der Ferkel beeinflußt das Geschlecht insofern, als bei
kleinen Würfen mehr männliche, bei größeren mehr weibliche
Ferkel vorkommen. Der beste Zeugungsmonat ist der Februar.
Während der kälteren Jahreszeit ist die Fruchtbarkeit etwas
höher als in der wärmeren. In der kälteren Jahreszeit werden mehr
weibliche Ferkel erzeugt als in der wärmeren.
Maska s. Pokorny.
Me. Collum, E. V. und Davis, M. (1). Der Einfluß gewisser
Pflanzenfette auf das Wachstum. The Journal of Biological
Chemistry 1915. Bd. 21. Agrartechn. Rundschau 1915. — Fütte-
rungsversuche an Ratten.
(2). Beobachtungen über die das Wachstum fördernde Fett-
substanz der Butter. In: The Journal of Biological Chemistry.
19. Bd. Nr. 2.1914. Intern. Agrartechn. Rundschau. 5. Jahrg. 1915.
-— Zum Wachstum ist Fettfütterung nötig. Aber die erforderliche
Wachstumssubstanz findet sich nicht in allen tierischen und pflanz-
lichen Fetten. Verf. zeigen, daß sie sich im Olivenöl nicht findet.
— (3). Über wesentliche Ernährungsfaktoren während des
Wachstums. In: The Journal of Biological Chemistry. 23. Bd.
Nr.1.1915. —Es wird die Theorie bestätigt, daß es außer den Eiweiß-
stoffen, Kohlehydraten, Fetten und Salzen noch einige andere
Nährstoffe gibt, die zum Wachstum und zur längeren Erhaltung
des Körpers unentbehrlich sind. Es gibt zwei Gruppen solcher
‘Nebennährstoffe, von denen die eine im Wasser, die andere im
Alkohol lösliche Stoffe umfaßt. An diese Beobachtungen werden
weitere theoretische Erörterungen geknüpft.
— (4) s. Hart.
Maier, C. Ein Sperling und eine Nachtigall im Kampf mit
einem Eichhörnchen. Zoolog. Beobachter 1916, S. 261/262. —
Die beiden Vögel griffen das Eichhörnchen an und schlugen es in
die Flucht.
Matschie, Paul und Zukowsky, Ludwig. Die als Sigmoceros
bezeichnete Gruppe der Kuhantilopen. In: Sitzber. Gesellsch.
naturf. Freunde 1917, S. 527—550. Mit 2 Tafeln. — Behandelt
werden die von Hauptmann Fromm in Ufipa und den angrenzenden
Gebieten gesammelten Kuhantilopen, insgesamt 34 Schädel und
Gehörne, 2 Kopfhäute und 8 vollständige Decken. Nach diesen
Untersuchungen ‚hat sich ergeben, daß die Stellung der Hörner
Publikationen und Referate 27
gegeneinander bei den verschiedenen Tieren derselben Herde
ziemlich verschieden ist, daß aber die Biegung des einzelnen Hornes
bei jeder Art eine große Gleichmäßigkeit zeigt.‘“ Die neu beschrie-
benen Arten sind Sıgmoceros Petersi (Lena), S. kangosa (Ipiano im
südlichen Kordeland, nicht zu der Ausbeute gehörig), S. frommi
(Malinga-Berge, s. w. d. Rukwa-See), 5. rukwae Mtsch., Zuk.
(schon 1916 beschrieben), S. wfidae Mtsch. (schon 1916 beschrieben),
5. münzneri (Mbuga Mpimla westl. Panji), S. usvendensis (Katzän-
tjia u. Karema am Tanganjika). Den Schluß der Arbeit bildet
eine Übersicht über die unterscheidenden Gehörnmerkmale der
Sigmoceros-Arten aus den Gegenden zwischen den Limpopo
und dem südwestlichen Teil von Deutsch-Ostafrika; eine Be-
schreibung ihrer Färbung und eine Angabe der Verbreitung der
Sigmoceros-Arten in den Gebieten zwischen den Tanganjika und
Rukwa.
Matschie, Paul (1). Einige Formen des Mandrills aus Kamerun
und angrenzenden Gebieten. In: Sitzber. naturf. Freunde 1917,
S. 469—496. — Es werden sehr eingehend die Felle und Schädel
der Mandrill-Arten aus den genannten Gebieten geschildert. Neu
werden dabei beschrieben: Mandrillus tessmannı (Okak am mitt-
leren Benito), M. escherichi (Ekododo am Temboni), M. zenkeri
(zwischen Bipindi am Lokundje u. Yannde). Den Schluß der
Arbeit bilden zwei Bestimmungstabellen, eine für die Felle, die
andere für die Schädel der bis jetzt bekannten Mandrill-Arten.
— (2). Mitteilungen über Hyänenhunde. Sitzber. Gesellsch.
naturf. Freunde. S. 309-391. — Beschreibung folgender neuen
Arten: Lycaon lademannı (oberen Mbaranganden im Süden von
Deutsch-Ostafrika), L. mangnersis (Djanaga am oberen Oti in
Togo), Z. mischlischi (Bimbili zwischen Dako und Oti in Togo,
L. rüppelli (Korti, Bajuda-Steppe), L. langheldi (Njawa, s. Ussongo
in der westl. Wembäre-Steppe), L. gobabis (Gobabis im östl. Damara-
Land), L. dieseneri (Myombo-Wald zwischen Usima und Ost-
Ussuni,) L. gansseri (Tabora in Deutsch-Östafrika), L. taborae
(Ujui bei Tabora), L. richteri (Daressalam), L. krebsi (Barians-Fluß
im Kaplande), L. zedlitzi (Scetel im oberen Barka-Becken), Z.
fuchsi (Rio Cubal in Benguella), L. takanus (Taka in Nordostafrika),
L. lalandes (Kapland zwischen Algoa-Bucht und Keiskama-Fluß),
ssongeae (Ssongea in Deutsch-Ostafrika), huebneri (Kibwesi an der
Uganda-Bahn), L. frageri (Nzoia-Fluß südl. Elgon), L. windhorni
(Rustenburg), L. styxi (Mpapua in Deutsch-Ostafrika), L. ebermaieri
(Tshadsee-Gebiet), L. cacondae (Caconda in Benguella), ruwamae
(Ruwama-Steppe an Viktoria Nyansa), L. luchsingeri (Edaballa,
Mulla nahe dem Hauasch im Danakil-Lande), L. wintgensi (Luegere-
Fluß zwischen Udjidji und Karema am Tanganjika), L. hennigi
(Makangaga, westl. v. Kilwa in Deutsch-Ostafrika), L. stierlingi
(Rijuni, Nebenfluß des oberen Rowuma im Bezirke Songea), Z.
kondrae (Bubu bei Kondra-Irangi in Deutsch-Ostafrika). Am
Schlusse wird eine Bestimmungstabelle für die Bälge sämtlicher
1. Helt
28 Mammalia 1915—1918
bisher beschriebenen Hyänenhunde gegeben, sowie eine Maßtafel
für. die untersuchten Schädel.
Matschie, Paul (3). Einige neue Formen der Didelphis lanigera-
Gruppe. In: Sitzber. der Gesellsch. naturf. Freunde z. Berlin. 1917,
S. 280 bis 293. — Die neuen Arten sind: Miconureus pulcher (Fundort
unbekannt), M. juniensis (Chanchamago bei La Merred, Provinz
Junin, Peru), M. canus (Nicaragua), M. meridensis (Montana de la
Sierra bei Merida, Venezuela), M. antioguiae (Caceres am Canca,
Prov. Antioquia, Kolumbia), M. bartleiti (Chamicaros-Fluß, s.
Nebenfluß des Maranon zwischen Huallaga u. Ucayali), M. cah-
gensis (Rio Cahy in Rio Grande do Sul). Am Schlusse der Arbeit
steht eine Bestimmungstabelle der Wollschwanz-Opossumes, die
lediglich auf die Farbe des Felles begründet ist. Eine Maßtabelle
enthält Schädelmaße der neuen Arten.
(4). Einige Beiträge zur Kenntnis der Gattung Pseudochirus
Ogilb. In: Sitzber. Gesellsch. naturf. Freunde. Berlin 1915.
— Es werden 4 Untergattungen unterschieden und einzelne neue
Arten aufgestellt. I. Pseudochirus Ogilb. mit den neuen Arten P.
bulcher, wahrscheinlich von Südostaustralien, P. victoriae von
Kap Otway in Viktoria. II. Pseudochiropus subgen. nov. Neu
sind P. schultzei (Quellgebiet des Sepik in NW. Deutschneuguinea),
P. bürgersi (Schrader-Berge). III. Pseudochirulus subgen. nov.
mit den neuen Arten P. capistratus (Schrader Berge), P. barbatus
(Sattelberg am Hurn-Golf). IV. Hemibehdeus Coll.
— (5). Ein anscheinend neues Krallenäffchen. Ebenda S. 95
bis 96. — Die neue Art Mystax blunschlii stammt vom Samirio-Fluß
bei Loreto am oberen Amazonus.
— (6). Eine Knochengeschwulst auf dem Schädeldach einer
Ricke. Ebenda S. 96—98 mit 1 Taf. — Schädel mit wulstförmiger
Lineae semicirculares des Stirnbeins. Die Ursache der an Geweih-
bildungen erinnernden Auswüchse muß eine starke Reizung der
Kopfhaut gewesen sein.
— (7). Zwei vermutlich neue Mäuse aus Deutsch-Ostafrika.
Ebenda S.98 — 101. — Die neuen Arten sind: Mus (Epimys) ratti-
formis (Amani), Thamuromys usambarae (Amani) aus der arborarius-
Gruppe.
— (8). Der Dingo-Hund des Macdonnell-Gebirges. Ebenda
S. 101—107. — Als neu werden beschrieben C. dingoides von Süd-
queensland, Canis macdonnellensis vom Macdonnell-Gebirge.
— (9). Einige Bemerkungen über ältere Arten der Gattung
Genetta. Ebenda S. 107—116. — Behandelt werden Genetta
genetta L., deren Beschreibung zu ungenau ist, um ihre engere
Heimat mit Sicherheit festzustellen, auch von Viverra tigrina
Schreber wird die genaue Heimat, die am Kap liegen muß, nicht
gefunden, dagegen ist als Heimat von Genetta afra F. Cuv.
Tripolis anzusehen. Geneita vulgaris Lesson ist keine neue Art,
sondern als synonym von Genetta genettaL. anzusehen. Die Heimat
von Genetta senegalensis Fischer ist der Senegal, die von Genetta
Publikationen und- Referate 29
maculata Gray unbekannt. Von all diesen Ginsterkatzen werden
die Originaldiagnosen angegeben und die Beschreibungen mannig-
fach in eingehender Weise ergänzt.
Matschie, Paul (10). Bemerkungen über die kurzschwänzigen
westafrikanischen Affen. In: Sitzber. Gesellsch. naturf. Freunde zu
Berlin. 1917, S. 337—354. — Auf Grund des Studiums der vorliegen-
denälteren Literatur sowie des Berliner Materials kommt M. vorläufig
zur Unterscheidung folgender Formen des Mandrills: Mandrillus
sphinx L., M. schreberi n. sp. Mtsch, M. mormus Astr. = maimon
L., M. suillus Kerr. = latidens Bechstein = Pennantı Griffith und
Simia madarogaster Zimm. Davon haben mormon und madaro-
gaster weißen, sphinx und schreberi rötlichgelben, suillus blaß-
braunen Bart. Über Herkunft und Verbreitung ist wenig bekannt.
— (11). Die von O. Finsch bei Port Moresby in Südostneu-
guinea gesammelten Känguruhs. In: Sitzber. Gesellsch. naturf.
Freunde 1916, S.43—61.— Marcopus crassipes Rams und Papuanus
Ptrs. Dor., wovon Schädel und Fell untersucht und beschrieben
werden, sind nicht gleichartig, dagegen scheint M. gracılis Mikl.-
Mac]. synonym zu M. jukesii Mikl.-Macl. zu sein. Das von Albertina
Carlson in Zool. Jahrb. Syst. 1914 (XXXV]) S. 514—617 unter-
suchte und als Dendrolagus dorianus Rams. bezeichnete Baum-
känguruh ist nicht diese Art. Im folgenden Abschnitt werden
Untersuchungen über die Artzugehörigkeit von Dorcoßdsis beccarii
Mikl.-Macl., und D. macleayı Mikl.-Macl. und deren Stellung zu D.
luctuosa gemacht. D. macleayı wird als Typus einer besonderen
neuen Untergattung Dorcopsulus angesehen. Den Schluß bilden
ethnographische und okologische Mitteilungen Finschs über die
Känguruhs.
— (12). Das Baumkänguruh des Tami-Beckens in Neu-
guinea. Sitzber. Gesellsch. naturf. Freunde. S. 162/163. — Der
Schwanz eines von Finsch am Tami gesammelten Känguruhs
scheint einer neuen Art anzugehören, für die der Name Dendrolagus
finschi vorgeschlagen ward.
— (13). Bemerkungen über die Gattung Didelphis L. Ebenda
Ss. 259—272. — Zufolge eingehender Literaturstudien über die
bisher aufgestellten Untergattungen kommt Matschie zur Veröffent-
lichung folgender neuen Untergattungen: Monodelphiops für
Monodelphis sorex Hensel, Marmosops für Didelphis incana, Meta-
chirops für D. quica. Er unterscheidet im ganzen 15 Untergattungen
mit 164 Arten. Er bringt eine Bestimmungstabelle für diese Unter-
gattungen, sowie eine Aufzählung der Arten und deren Vorkommen.
— (14). Die richtige Benennung der Kuhantilope von Baunza.
Ebenda S. 295. — Für Sigmoceros niediecki Mtsch. u. Zuk. wird
S. niedickianus vorgeschlagen. i
— (15). Ursus schmitzi, eine anscheinend neue Form der
syriacus-Gruppe vom Westabhang des Hermon in Palästina.
Sitzber. Gesellsch. naturf. Freunde, Berlin 1917, S. 33—35. —
1. Heft
30 Mammalia 1915— 1918
Beschreibung des Felles der neuen Art, die mit U. syriacus H. et. E.
und U. isabellinus Horsf. verglichen wird.
Matschie, Paul (16). Die Untergattung: Stachycolobus Rochbr.
Sitzber. naturf. Freunde, Berlin 1917, S. 152—163. — Matschie tritt
für die vorläufige Beibehaltung von den beiden Artnamen Colobus
satanas Waterh. und C. anthracinus ein, die von einer Anzahl
Autoren als synonym angesehen sind, da sie nach den Beschrei-
bungen sehr verschieden seien. Ferner beschreibt er neu Stachy-
colobus municus sp.n. von Wurminsog am Muni-Fluß, St. lümbarenicus
sp. n. von Limbareni am Ogowe, St. zenkeri sp. n. von Bipindi am
Lokundje, von denen allen Felle und Schädel vorliegen. Von einer
möglicherweise neuen Art, die bei Sarvi in Dengdeng erbeutet
wurde, ist?nicht genügend Material vorhanden.
Maitschie, Paul und Zukowsky, Ludwig. Die als Sigmoceros
bezeichnete Gruppe der Kuhantilopen. Sitzber. Gesellsch. naturf.
Freunde. 1916, S. 188—207 mit 1 Tafel. — I. Die südlichen Formen.
Es werden z. T. besser begründet, z. T. neu aufgestellt: Sigmoceros
Ischtensteini}Ptrs. (Tette), S. schirensis nomen nov. für S. lichten-
steini Ptrs, S. 1. shirensis Mtsch. u. Zuk. und Bubalis lichtensteini
lschtensteini Zukowsky (Inhacuexa bei Sena am Zambese). Neu
sind folgende Arten: S. gorongozae (Urema-Fluß im Gorongozu-
Gebiet), 5. godonga (Urema-Fluß, Cheringoma-Distrikt), S. inku-
lanondo (Uzeilas Reich, Südost-Maschunaland), S. wiesei (westl.
Chifumbazi am Luia, Nebenfluß des Kapotche, der in die Zambese
fließt). S. senganus (zwischen Loangwa und Kebralassa-Fällen am
Zambese), S. basengae (zwischen Sena und Tette), S. konzi (Broken
Hillan der!Bahn!von Rhodesia nach Katanga), S. niedicki (Banga
nördl. d. mittl. Kafne), S. bangae (Banga südöstl. Banwa).
Möhely, L. Der heutige Stand der ungarischen Mammalogie.
Allat. közl. XIII. Budapest 1914
M.-B. Geschecktes Rotwild. Zoolog. Beobachter 1915, S. 184.
— Beschreibung eines bei Schliersee erlegten Stückes.
M.-B. Vom Edelmarder. Zoolog. Beobachter 1915, S. 239/240.
Merk-Buchberg (1). Beobachtungen am Gems. Zoolog. Beob-
achter. Jahrg. 1915, 5. 229—235. — Beobachtungen an Gemsen
in freier Wildbahn besonders über das Seh-, Riech- und Hör-
vermögen.
— (2). Mehrstangigkeit und -Geweihbildung bei weiblichen
Cerviden. Zoolog. Beobachter 1916, S. 98—102. — Mehrstangig-
keit ist stets die Folge von Verletzung, Perückenbildung von Ab-
normitäten der Geschlechtsdrüsen. Das Vorkommen von geweihten
weiblichen Tieren ist bei Hirschen sehr selten, bei Damhirschen
anscheinend nie beobachtet, recht häufig dagegen bei Rehen.
— (3). Beobachtungen am Dachse. Zoolog. Beobachter 1917,
S. 138—144. — Dachse verlassen auch am Tage ihren Bau; sie
werden von der Vogelwelt gemeldet, wenn gesichtet. Der Dachs
ist für den Jäger schädlich, für den Landmann nützlich. Über seine.
Raubtätigkeit wird berichtet. Ein Zusammenhalt von Dachs-
Publikationen und Referate 31
familien gibt es nicht, obwohl oft mehrere Dachse dasselbe Gebiet,
oft sogar denselben Bau bewohnen. Gelegentlich wandern Dachse.
Die Bewegungsfähigkeit darf dabei nicht unterschätzt werden.
Er sieht schlecht, hört gut und hat ein besonders feines Witterungs-
vermögen. Verschiede Stimmlaute werden mitgeteilt.
Merk-Buchberg (4). Zu „spätes Setzen eines Kitzes der Alpen-
gemse‘“. Zoolog. Beobachter 181/182. — Bemerkungen zu der von
Hess (s. S. 16) mitgeteilten Beobachtung. Nachbrunsten kommt
sonst bei den Gemsen nicht vor, bei Hirschen öfters.
— (5). Der Fischotter. Zoolog. Beobachter 1916, S. 170—176,
201—205. — Beobachtungen über Landwanderungen, Schaden,
Verhalten in Fallen und bei Gefangenschaft, Bewegung am Lande,
im Wasser, beim Klettern, Ranzzeit, die über das ganze Jahr aus-
gedehnt ist, Otterwanderungen, Erlistung der Beute, Schärfe der
Sinne und Stimmlaute.
— (6). Zoologische Materialien aus”dem Hochland. Zoolog.
Beobachter 1915, S. 181—184, 202—208. — Vorkommen und
biologische Beobachtungen über folgende Säugetiere: Rhinolophus
hipposideros Bechst., Rh. ferrumequinum Schreb., Plecotus aurıtus
L., Synotus barbastellus Schreb., Vesperugo noctula Schreb.,
Vesperugo pipistrellus Schreb., V. maurus Blas., V. nilssoni Keys.
u. Blas., Vespertilio serotinus Schreb., Vesperugo discolor Natterer,
Vespertilio murinus Schreb, V. bechsteini Leisl., V. nattereri Kuhl,
V. mystacinus Leisl., V. daubentoni Leisl. Alle genannten Fleder-
mäuse, über deren Auftreten zu verschiedenen Jahreszeiten,
Höhenvorkommen berichtet wird, sind im Gebirge weit seltener
als in der Ebene. Weiter wird berichtet über Talpa europaea L,,
der selbst in ödestenHochkaren vorkommt. Einertötete einen Alpen-
salamander, Erinaceus europaeus L., der hoch ins{Gebirge hinauf-
geht und ein Feind der Waldhühner ist. Er heißt ‚„Heckenschwein‘“.
Sorex vulgaris L., S. aldinus Schinz,' Sciurus vulgarıs,L., Arctomys
marmota L., Myoxus avellanarius L., Arvicola amphibius L., ein
Schädling aller erdständigen Bruten und Jungvögel, Arvicola
nivalis Martius, A. glareolus Schreb. schläft nicht während des
Winters, sammelt Vorräte, Mus agrarius Pallas, Lepus europaeus
L., in den Bergen selten, ZL. timidus L., sitzt vielfach unter der
Schneedecke, Felis catus kommt noch regelmäßig und dauernd vor,
Canis vulbes L., Mustela martes L., M. foinaErxl., Putorius ermineus
L., überall häufig, P. putorius L., durch Vertilgen der der Fischerei
so schädlichen Frösche nützlich, P. nivalis L., vulgaris Erxl, Meles
taxus Blas., Cervus elaphus L., Capreolus capreolus L., Rupicapra
rupicapra L. Die vorstehenden Materialien wurden vorwiegend im
Schliersee und Bayrischzeller Gebiet erhalten.
Milewski, A. Der Seehund als Heringsfischer. Zoolog. Be-
obachter 1915, S. 138/139. — Mitteilungen über Schaden, den die
Seehunde in der Heringsfischerei anrichten.
Morosini, A. Die willkürliche Geschlechtsbestimmung. In:
Nuovi Annali di Agricoltura Siciliana. 4. Jahrg. 6. Folge, 3. Heft,
1. Heft
32 'Mammalia 1915-1918
1915. — Zunächst gibt Verf. eine Zusammenfassung der bemerkens-
wertesten Hypothesen der bedeutendsten Forscher in bezug auf
die geschlechtsbestimmenden Ursachen. In eingehender Überlegung
kommt er zu dem Schluß, daß nicht allein die Ernährung, sondern
die mannigfachsten äußeren Ursachen auf das Geschlecht ein-
wirken. Auf Grund dieser Überlegungen hat er eine Methode aus-
gearbeitet, die schon Erfolge aufzuweisen hat, die aber vom Verf.
derzeit noch eingehender im Tierzuchtinstitut von Luparello ge-
prüft werden soll.
Morgan, H. T. Mineralische Futtermittel für Schweine. In:
The Country Gentleman. 53 Bd. Jahrg. 1915. Agrartechn. Rund-
schau, 6. Jahrg. 1915. — Die Mästung frühreifer Tiere erfordert
einen höheren Prozentsatz mineralischer Stoffe als die Fütterung,
welche auf nicht so intensive Fleischerzeugung abzielt. Welche
Stoffe dabei Schweinen am besten gegeben und wie sie am vorteil-
haftesten verabreicht werden, wird in der Arbeit untersucht.
Nemeshegy, von, Dr. Einiges über künstliche Befruchtung der
Pferdestuten. Deutsche landwirtsch. Tierzucht. 18. Jahrg. 1914. —
Resultate der künstlichen Befruchtung nach einer etwas verbesser-
ten Methode, als die von Iwanow angegebene, an 5 Halbblut-
stuten.
Niezabitowsky s. Bayger.
Neumann, J. Die Abteilung für Tierzucht am Hamburgischen
Kolonialinstitut. In: Jahrbuch f. wissenschaftliche und praktische
Tierzucht. 10. Jahrg. 1916, S. 1—31. — Dieser Bericht über die
Tätigkeit des genannten Institutes und von ihm veröffentlichte
Arbeiten enthält auch zahlreiche Abbildungen südwestafrikanischer
Hausrinder sowie deren Kreuzungen mit europäischen Hausrindern,
die in Südwestafrika gezogen wurden, sowie anderer auf südwest-
afrikanischen Farmen gezüchteter einheimischer und nicht ein-
heimischer Haustiere wie Afrikaner-Fettschwanzschaf, Angora-
ziegen, Esel, Maultiere, Bemerkungen über den Schädel des Watussi-
Rindes, über einen Akklimationsversuch von Renntieren bei
Viborg in Dänemark.
Osthoff, Wilhelm, Fr. Blutlinien und Stämme des ostpreußi-
schen edlen Halbblutes. Auf Grund des ‚Westpreußischen Stut-
buches für edles Halbblut‘“. Mit 17 Abbildungen. Hannover 1915.
Arbeiten der deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde. Heft 21.
Pintner, Th. Einige Bemerkungen über die sogenannten den-
kenden Tiere. Schriften des Vereins zur Verbreitung natur-
wissenschaftlicher Kenntnisse in Wien. 55. Bd. Wien 1915,
5. 327—340. — Zunächst weist der Verfasser die Forderung zurück,
man müsse die Elberfelder Tiere gesehen haben, um sie beurteilen
zu können. Er fordert, man müsse erst die einfachsten Sinnes-
tätigkeiten der Tiere genau kennen lernen, und nachweisen,
ob sie tatsächlich die menschliche Sprache verstehen. Er ist der
Ansicht, daß Tiere wohl den Sinn eines unter bestimmten Ver-
hältnissen gesprochenen Satzes, nicht aber jedes einzelne Wort
Publikationen und Referate 33
verstehen. Nach diesen und weiteren Erwägungen kommt er zu
einer Ablehnung der Hypothese von den denkenden Tieren.
Peters, J. Zwei neue Blutlinien des ostpreußischen Holländer
Rindes. In: Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht. 11. Jahrg.
317,5: 139—173.
Pohle, Hermann. Pseudobassaris riggsi gen. nov. spec. nov.
für Amphictis spec. Riggs. In: Sitzber. naturf. Freunde. Berlin
1917, S. 4083—411. Mit 4 Abb. im Text. — Ein von Riggs 1898
beschriebener Raubtierschädel aus den Phosphoriten gehört nicht,
wie Riggs annahm, zu Amphictis, sondern seiner ganzen Gestaltung
nach zu den Procyonidae und zwar steht er hier der Untergattung
Jentinkia Trouessart (Gattung Bassariscus) besonders nahe durch
den gleichen Umriß der Unterseite, Gesamtgröße, Form der
Prämolaren und der Reißzähne, Trommelhöhlenwand, Kurodierung
des Foramen lacerum posterius und des Canalis carotidus. Er
unterscheidet sich von Jentinkia dadurch, daß der knöcherne Ge-
hörgang nur kurz ist, ein Canalis alisphenoideus vorhanden ist
und der zweite Molar kleiner ist, so daß eine neue Gattung für die
von Riggs beschriebenen Schädel nötig ist, eben Pseudobassaris
gen. nov. mit der Art P. riggsi spec. nov. Zu dieser Gattung wird
auch ein von Filhol 1890 aus den Phosphaten von Quercy be-
schriebener Schädel als P. schlosseri Filhol gestellt. Den Schluß
der Arbeit bilden einige stammesgeschichtliche Betrachtungen über
die Stellung der neuen Art.
Pohle, Hermann. Weitere Fälle von Gebißunregelmäßig-
keiten. Sitzber. Gesellsch. naturf. Freunde. Berlin 1917, S. 244
bis 248. — Es handelt sich um überzählige Zähne und zwar je ein
oberer M®. bei einer Genetta der servalina-Gruppe und einer
G. dongolana, bei letzterer auch noch je ein überzähliger M3 auf
jeder Seite des Unterkiefers. Bei einer Genetta der felina-Gruppe
ist der erste obere Prämolar verdoppelt, was Veränderungen der
Zahnstellung im Unterkiefer zum Gefolge hat.
Pokorny, J. und MaSka, K. Diluviälni nälezy u Poplzi (Dilu-
viale Funde bei Poplzi). Pamatky achaeologicke. Bd. 27, Heft 3,
S. 121—123. Prag 1915. Mit 1 Abb. im Text. — Einige beim Bau
der Bahn von Poplzi nach Evau bei Libochovic in Böhmen ge-
fundene jungdiluviale Tierreste, die in Gesellschaft von Stein-
artefackten lagen, wurden als zu Rhinoceros antiquitatis, Rangifer
tarandus und equus caballus gehörig bestimmt.
Pueri, Carlo (1). Versuche über Zebu-Kreuzungen am Tier-
zuchtinstitut in Perugia. In: L’Italia Agricola. 52. Jahrg. 1915.
Intern. Agrartechn. Rundschau 1915. — Die Kreuzungen wurden
vorgenommen mit einem Zebubullen der Guyerat-Rasse und ver-
schiedenen italienischen, Schwyzer und Holländer Kühen. Sie
ergaben: 1. Bei allen Hybriden sind die Zebucharaktere dominant,
was Feinheit des Skeletts, Mächtigkeit der Wamme, Rückenbe-
schaffenheit und Muskelentwicklung anbelangt. 2. Körperfarbe
und Horngröße scheinen dagegen eher recessiver Natur zu sein.
Archiv für Naturgeschichte ?
1916—1919, 3 1. Heft
34 Mammalia 1915— 1918
3. Im allgemeinen sind die Kreuzungstiere sehr lebenskräftig und
haben einen leichten Gang. 4. Ihre Fleischproduktion ist gut.
5. Sie scheinen gegen Maul- und Klauenseuche besonders wider-
standsfähig zu sein.
Pucei, Carlo (2). Versuche über die Mendelschen Vererbungs-
regeln in Italien. In: Il Moderna Zooiatro, Parte scientifica, 5. Reihe,
4. Jahrg. Nr. 4. 1915. Intern. Agrartechn. Rundschau. 6. Jahrg.
1915. — 1. Verf. hat fahlgraue flandrische Riesenkaninchen erstens
mit rotäugigen weißen polnischen Kaninchen und zweitens mit
geflecktenholländischen Kaninchen gekreuzt. In der F.-Generation
dominierte Fahlgrau über Weiß, aber fast sämtliche Kaninchen
zeigten weiße Flecken. Bei der F.-Generation gab es unter 63
Tieren 52 mit Pigment (38 graue, 14 schwarze und blaue) 16 weiße.
Eine Anzahl der pigmentierten waren einfarbig, andere gefleckt.
Grau war dem Schwarz gegenüber dominierend. Aber abweichend
von den bisherigen Beobachtungen war der gefleckte Typus gegen-
über der völligen Einfarbigkeit dominierend. Die völlig gefärbten
Tiere in der F.-Generation verhielten sich wie Heterozygoten, die
weißen wie Homozygoten. Auch die Kreuzung der flandrischen
mit den holländischen Kaninchen ergab in der F.-Generation
Individuen mit unvollständiger Färbung. 2. Die konvexe Nasen-
linie beim Perugierschaf bei Kreuzungen mit Rambouillet-Merino:
1. Alle Mischlinge der F.-Generation weisen ein gerades Kopfprofil
auf, das konvexe Profil bei der F.-Generation vererbt sich annähernd
nach dem Mendelschen Gesetze. Die Ausdehnung des Vließes,
bei beiden Stammrassen verschieden, ist bei den Mischlingen mit
geraderen Profil größer und scheint den Gesetzen der Dominanz
und der numerischen Konstanz der Umkehrung zu folgen.
Raebiger, Wiegert, Seibold und Roecke. Prüfung des Abder-
haldenschen Dialysierverfahrens zur frühzeitigen Bestimmung der
Trächtigkeit in Deutschland. Berliner tierärztl. Wochenschrift.
31. Jahrg. 1914 (Intern. Agrartechn. Rundschau, VI. Jahrg. 1915. —
Die Möglichkeit der Erzielung richtiger Resultate kann nicht ab-
geleugnet werden, aber Erfolge für die Praxis sind zunächst noch
nicht zu erzielen.
Ramme, Willy (1). Springende Delphine. In: Sitzber. Ge-
sellsch. naturf. Freunde 1915, S. 1—5 mit 1 Taf. — Erörterungen
zu den photographischen Aufnahmen springender Delphine, die im
Schwarzen Meere gemacht wurden.
— (2). Zwei Gebißunregelmäßigkeiten bei amerikanischen
Affen. Sitzber. Gesellsch. naturf. Freunde. 1915, S. 392—8394 mit
2 Abb. im Text. — Primäres Fehlen eines oberen Molaren bei
Mycetes und eines mittleren Incisivs bei Cebus.
Rasser, E. O0. Der rote Freibeuter unserer Wälder — seine
Leiden und Freuden. In: Zoolog. Beobachter, S. 105—111, 152 bis
158. — Einige Beobachtungen über den Fuchs. Auch der Rüde
trägt den Jungen Futter zu. Wie er seine Beute fängt, wird ge-
schildert.
Publikationen und Referate 35
Reichenau, W. v. Beiträge zur näheren Kenntnis fossiler
Pferde aus deutschen Pleistozän, insbesondere über die Entwick-
lung und die Abkaustadien des Gebisses vom Hochterrassenpferd
(Equus mosbachensis v. R.). In: Abhandlungen der großherzoglich-
hessischen Landesanstalt zu Darmstadt. Bd. VII, Heft 1. Darm-
stadt 1915, S. 1—157 mit 164 Abbildungen und 14 Tafeln. — Den
Hauptteil der Arbeit nehmen die sehr eingehenden Beschreibungen
der untersuchten Zähne ein. Sie gehören folgenden Arten an:
Equus süssenbornensis Wust, E. stenonis Cocchi, E. altidens n. sp.,
E. marxi n. sp., E. steinheimensis n. sp., E. taubachensis Freuden-
berg, E. mosbachensis v. Reichenau, E. germanicus Nehrg.-Wust,
E. przewalskii Poliakoff, Asinus hemionus fossilis Nehrg. Be-
sonders eingehend wird dabei Eguus mosbachensis behandelt, wovon
auch das Gliedmaßenskelett und Becken besprochen wird. Nach
den Einzelbeschreibungen werden die Arten verglichen und ihre
Gruppierung besprochen. Es folgt dann eine Diagnose der Arten,
wobei besonders auf die Bestimmungstabelle der Backenzähne
hingewiesen sei. Die Diluvialpferde werden in folgende Gruppen
verteilt. I. Hippotigris Gray mit H. süssenbornensis, das zur
Grevyi-Zebragruppe gehört und aus der Robustus (Pomel-) Reihe
der Stenonis-Verwandtschaft stammt, FH. stenonis Cocchi forma
ligeris Falconer, quaggaartig, H. altidens v. Reichenau, H. marxi
v. Reichenau, II. Euhippus v. Reichenau, E. steinheimensis
v. Reichenau, ein hochgewachsenes Pferd von Quaggoides Major-
Stamm, das ebensowenig wie Quaggoides Beziehungen zum Quagga
zeigt, III. Eguus s. str. mit E. taubachensis Freudenberg mit
praecursor v. Reichenau, E. mosbachensis v. Reichenau, E. germanicus
Nehrg.-Wust, IV. Microhippus mit M. przewalskii Poliakoff, V. Asi-
nus Gray mit A. hemionus fossilis Nehrg. Zu Euhippus gehören
auch die leichten Hauspferde, zu Microhippus auch die Kiang.
Reimers, J. H. W. Een Studie ove Bloedlijnen in het
Material Van Het Groninger Pferdestambock. Mededeling Nr. 3.
Reinhardt, R. Erfahrungen in der Behandlung der Sterilität
weiblicher Rinder. Monatshefte für praktische Tierheilkunde.
25. Bd. Jahrg. 1914.
Reinicke, G. Die Entwicklung und der gegenwärtige Stand
der Schafzucht in Schlesien. Mitteilungen der Landw. Institute
der kgl. Universität Breslau. 7. Bd. Heft 3. Jahrg. 1916.
Reitzel, L. Der Versand von deutschem Zuchtvieh nach unseren
Kolonien. In: Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht. 10. Jahrg.
1916, S. 32—42. — Mitteilung der Bestimmungen für den Vieh-
versand, die Zahl der nach unseren afrikanischen Kolonien ge-
sandten Tiere, sowie über die Praxis des Transportes und die Be-
handlung des Viehes an Bord und der Kosten für den Versand.
Renner, v. Vergleichender Fütterungsversuch mit Milchvieh
über die Wirkung von Rapskuchen, Palmkernkuchen und frischer
aufgekochter Bierhefe. Landwirtsch. Jahrbuch für Bayern 1915. —
Palmkernkuchen bewirkt keine Steigerung des Milchertrages,
3# 1, Heft
36 Mammalia 1915— 1918
während eine Steigerung des Milchertrages infolge der Verab-
reichung von Bierhefe außer Zweifel steht.
Revilliod, P. Die Fledermäuse aus der Braunkohle von Messel
bei Darmstadt. In: Abhandlgn. der großherzoglich hessischen
zoologischen Landesanstalt zuDarmstadt. Darmstadt 1917, Bd. VII,
Heft 2, S. 159—196, mt 18 Abbildungen im Text und 1 Tafel. —
Der Erhaltungszustand ist für die Untersuchung nicht sehr günstig.
Die Tiere liegen wie gepreßte Pflanzen mit gespreizten Extremi-
täten und oft schön ausgebreiteter Flughaut, so daß gute Habitus-
bilder entstehen. Aber alles, was Masse macht, ist mehr oder
weniger platt gedrückt. Dies sind gerade die wichtigsten Teile,
wie Becken, Schädel usw. Es wurde versucht, dem Material ab-
zugewinnen, was sich abgewinnen läßt und die vorhandenen Reste
sehr sorgfältig durchgearbeitet, beschrieben und abgebildet. Es
liegen 38 Individuen vor, die sich auf drei neue Genren und 4 Arten
verteilen. Die Namen sind folgende: Palaeochiropteryx n. g. mit
P. tupaiodon n. sp. und P. spiegel, n. sp., Archaeonycteris n. g.
A. trignodon n. sp. u. A. sp.? Die Schlußbetrachtungen bringen
eine Diagnose der beiden neuen Gattungen, sowie eine Unter-
suchung über ihre systematische Stellung. Der Genus Palaeochi-
ropteryx ist ein aberrannter Zweig des Chiropterenstammes, der zu
keiner rezenten Linie in Verbindung steht. Mit seinen einwirbligen
Sarcum nimmt P. eine primitive Stellung ein. Schwer ist Deutung
des ungewöhnlich komplizierten Mandibularpraemclaren mit seinen
Metaconid und gut ausgebildeten Talon. Handelt es sich um Erb-
schaft von einem tupajaartigen Vorfahren oder einen Neuerwerb ?
Auch die Gattung Archaeonycteris stellt sich durch die Struktur
der Oberkiefermolaren und die normale Ausbildung des Milch-
gebisses in scharfen Gegensatz zu allen bis jezt bekannten Fleder-
mäusen. Beides erinnert mehr an ein Insektivorengebiß. Der
Molartypus dagegen entspricht etwa dem, den wir bei einem Ur-
typus einer Fledermausgattung erwarten können. Aus der Ähn-
lichkeit der Gestalt der Flughaut beider Genera mit unseren kleinen
Myotesarten wird auf eine ähnliche Lebensweise geschlossen. Der
Aufklärung bedarf noch die Tatsache des massenhaften Vor-
kommens sovieler mit ausgespannter Flughaut, also im Fluge ver-
unglückter Fledermäuse bei Messel.
Richter. Beeinflußung des Geschlechts bei der Zeugung. In:
Jahrbuch f. wissensch. u. prakt. Tierzucht. 11. Jahrg. 1917,
S. 277/78. — Beobachtungen, wonach bei Rindern die zum Decken
gewählte Zeit von Einfluß auf das Geschlecht des Kalbes gewesen
sein soll.
Ricei, Renato und D’Amato, Antonio. Erhöhung der Milch-
ergiebigkeit der Kühe durch subkutanes Einspritzen von Kohle-
hydraten. L’Agricultura Italiana. 10. Jahrg. Nr. 20. 1914 (Intern.
Agrartechn. Rundschau, VI. Jahrg. 1915). — Durch Einspritzung
von einer Mischung aus Laktosekretion, einer sehr konzentrierten,
aus Sacharose, Glykose und Galaktose zusammengesetzten Lösung,
Publikationen und Referate 97
wurde bei einer Holländerkuh nicht nur eine Steigerung der Milch-
sekretion, sondern auch eine Verbesserung der Milch erreicht.
Die Versuche wurden drei Wochen fortgesetzt und zwar wurden
der Kuh täglich 5 ccm der genannten Flüssigkeit eingespritzt.
Roecke s. Raebiger.
Sanfelice, Francesco. Der Rauschbrand der Schweine. Il
Modero Zooiatro. 4. Jahrg. 1915. — Untersuchungen mit dem
Rauschbrandbazillus des Schweines, der eine den Rindern nahe
verwandte Abart darstellt.
Seibold s. Raebiger.
Sehaper, E. Gute Milchleistung bei enger Inzucht. In: Jahrb.
f. wissensch. u. prakt. Tierzucht. 10. Jahrg. 1916, S. 250—251.
Schliekau, Heinrich. Der schwarzbunte Limburger Tiefland-
schlag, seine Formen, Leistungen und Blutlinien. In: Jahrb. f.
wissensch. u. prakt. Tierzucht. 11. Jahrg. 1917. S. 1—82. — Ge-
naue Beschreibung der einzelnen Linien, durch Stammtafeln,
Ahnentafeln, Beschreibung der wichtigsten Vertreter nebst zahl-
reichen Photographien.
Schmehl. Aus einer Dishley-Merino-Hochzucht im besetzten
Aisne-Gebiet. In: Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht. 11. Jahr-
gang 1917. S. 265—270. — Mitteilung von Zucht- und Fütterungs-
methode.
Schmehl, R. Zuchtstudien in einer deutschen Stammschäferei.
In: Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht. 12. Jahrg. ‚1918.
Ss. 33—67.
Sehmidberger, J. Untersuchungen über die Körpermaße der
drei wüttembergischen Viehschläge auf den staatlichen Bezirks-
viehschauen. Stuttgart 1915.
Schlesinger, G. (1). Die Mastodonten des k. k. Nat. Hof-
museums. (Morphologisch-phylogenetische Untersuchungen.) Denk-
schrift des k. k. Nat. Hofmuseums. Bd. I. Geologisch-paläontolo-
gische Reihe 1. Wien 1917. Mit 36 Tafeln. — Schlesinger behandelt
das ganze Material des Wiener Hofmuseums. Als neu fügt er den
bereits bekannten 7 europäischen Mastodonarten M. grandincisivum
n. Sp. zu, die M. atticus Wagn. nahe zu stehen scheint. Die beiden
bisherigen Subgenera Bunolophoden und Zygolophoden werden ver-
mehrt um zwei neue Subgenera Dibunoden für M. arvernensis und
Chredolophodon für M. Pentelici. Das wesentliche neue in der sehr
eingehenden Arbeit liegt weniger in der trefflichen Bearbeitung
der Zähne, als in der genauen vergleichend-anatomischen Be-
handlung verschiedener Teile des Skelettes sowie in vielen neuen
Feststellungen inbezug auf Zahnfolge, Abstammungsgeschichte,
Lebensweise und Verbreitung der einzelnen Arten. Hingewiesen
sei besonders auf die Erweiterung unserer Kenntnisse im Schädel-
bau von M. Pentelici und longirostris. Sehr eingehend werden die
Übergänge in der Reduktion der Symphyse von der monströsen
Entwicklung bei M. angustidens bis zur Verkümmerung bei M.
arvernensis behandelt und die damit in Verbindung stehende
1. Heft
38 Mammalia 1915—1918
Rückbildung des Incisivapparates, dessen ursprünglich so große
Bedeutung nach Anderung der amphibiotischen Lebensweise eher
ein Hindernis geworden ist für die freie Funktion des Rüssels.
Der Aufbau des ganzen Skelettes scheint bei der schlammwühlenden
Stammform M. angustidens eher jenem von Hippopotamus als dem
von Elephas geglichen zu haben. Die Stammesgeschichte sowohl
innerhalb der Gattung als auch ihre Verbindung mit anderen Gat-
tungen ist noch sehr ungenau. Ihre Ableitung von Palaeomastodon
wird abgelehnt, die von Moeritherium offen gelassen. Auch die
Verbindung mit Elephas ist unsicher.
Schlesinger, G. (2). Die Mastodonten der Budapester Samm-
lungen. (Eine morphologisch-phylogenetisch Studie.) In: Geologia
Hungarina. Bd. II. Budapest 1917.
— (3). Ein neuerlicher Fund von E. planifrons in N.-Öster-
reich. Jahrb. der k. k. geol. Reichsanstalt, Bd. 63, Heft 4. Wien
1914.
— (4). Meine Antwort in der Planifronsfrage. II. Die nieder-
österreichischen Planifronsmolaren. Jahrb. d. k. k. geologischen
Reichsanstalt. Jahrg. 1916. Bd. LXVI, Heft 1. S. 93—136. Wien
1917. Mit 14 Abbildungen. — In sehr eingehender Weise begründet
der Verf. seine schon früher geäußerte und von Soergel angegriffene
Ansicht vom Vorkommen von E. planifrons in Niederösterreich.
Die Arbeit gliedert sich in folgende Abschnitte: 1. Die Alters-
stellung der Terrasse von Dobermannsdorf und Laaerberg. 2. Die
Artzugehörigkeit der_ Zahnfragmente von Dobermannsdorf und
Laaerberg und ihre paläontologischen Grundlagen. I. Zahnhöhe,
II. Lamellenformel und ihre Ergänzung, III. Zahnwurzeln, IV. Form
der Kaufläche, V. Längenlamellenquotient, VI. Verschmelzungstyp,
VII. Eigenschaften des Schmelzes, VIII. Schmelzfiguren, IX.
Winkel zwischen Kaufläche und Kronenbasis. Zum Schluß folgt
eine kurze Zusammenfassung.
— (5). Die Planifronsmolaren von Dobermannsdorf und
Laaerberg in Niederösterreich. Puläontolog. Zeitschrift. II. Bd.
2. Heft. Berlin 1916.
Schröter, Zoltau (1). Vorkommen von Mammutknochen im
Komitat Pest. Földtany Közlöny (Geologische Mitteilungen).
Zeitschrift der ungarischen geologischen Gesellschaft. Budapest
1917. S. 173—174, mit 1 Fig. — Es werden zwei Fundorte ange-
geben und die Fundumstände mitgeteilt.
— (2). Diluviale Knochen von Mammalia. Ebenda S. 174
bis 176, mit 1 Fig. — Funde und Fundumstände von pleistozänen
Resten von Equus caballus und Elephas primigenius.
— (3). Mediterranes Metaxytherium-Skelett von Märcfalva.
Ebenda S. 176/177. — Beschreibung eines Fundes eines fast voll-
ständigen Skelettes von Metaxytherium petersi Abel.
Sehütz, Paul. Moderne Verwertung der Pelztiere. Verhand-
lungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien.
LXVII. Bd. 1917. S. 104—123. — Es wird besprochen die Ver-
Publikationen und Referat 39
wertung und Zurichtung der Felle von: Castor fiber L., Myocastor
coypus Mol. (im Pelzwarenhandel Nutria), Fiber zibethicus L.,
(Amerika produziert jährlich 5—6 Millionen, die böhmischen kom-
men an Qualität den mittleren amerikanischen gleich.) Arctoce-
dhalus ursinus L., Hauskaninchen (als Pelzwerk Sealkanin), Zutra
lutra L., L. canadensis Kerr., Latax lutris L., (Kamtschatkabiber
des Handels). Von den verschiedenen Füchsen (Vuldes vulpes,
fulvus, lagopus, Urocyon cinereo-argentatus u. a.) ist der Silber-
fuchs der wertvollste. Schon 1900 wurde auf der Londoner Auktion
das beste Stück mit 11600 M. bezahlt. Die Füchse liefern kein
dauerhaftes Pelzwerk. Dann folgen die verschiedenen Marder,
wie Mustela foina Erxl., M. martes L., M. americana Furt., M.
zibellina L. (Die schönsten kommen aus den Provinzen östl. des
Baikalsees. Sie sind sehr variabel. Die zerstreuten weißen Haare
nur etwa bei Y, der Felle;nach der Herkunft werden 15 verschiedene
Sorten unterschieden. Der Preis schwankte 1910 zwischen 25 und
1500 M.) Putorius ermineus L., P. sibiricus Pall. (Kolinsky oder
sibirische Nerz), Mustela melampus Penant., Putorius putorius L.,
Mustela pennanti Erxl. (virginischer Iltis oder Pecan), Mustela
lutreola L. (Verkaufsweise 40 Stück = ein „Zimmer“ Nerz). Ein
Massenartikel sind die verschiedenen Marmota-Arten. Von Stink-
tieren, im Pelzhandel Skunks, kommen die feinsten aus den öst-
lichen Gegenden der Vereinigten Staaten, wohingegen die Qualität
giegen Westen, Norden und im besonderen Süden bedeutend ab-
nimmt. Weiter werden im natürlichen Zustande verwandt Wasch-
bären, die kleineren Känguruh-Arten, die als Pelzwerk mittleren
und billigen Genres Bedeutung haben. Weniger bei uns beliebt
sind Luchs und Wildkatze, dagegen ist die Hauskatze in mannig-
facher Verwendung wichtig im Pelzhandel. Einen Mengenartikel
liefert das amerikanische Opossum (Didelphys viriginiana Kerr.),
ebenso der Fuchskusu (Trichosurus vulbecula Kerr.), das austra-
lische Opossum des Handels. Edlere Pelzwerke sind wieder
Chinchilla brevicaudata Waterh. ‚‚die echten‘ Chinchilla sind Ch.
laniger Mol., die ‚„‚Bastard-Chinchilla‘“ des Handels. Als ‚„Feh“
finden die russischen und sibirischen Eichhörnchenfelle mannig-
fache Verwendung, neuerdings auch Maulwurffelle. Zum Schluß
werden die asiatischen edlen Lammfelle behandelt, wobei eine inter-
essante Aufklärung erfolgt. Was wir Persianer nennen, heißt in
Frankreich Astrakan, und stammt aus Bochara, wo die Lammfelle
Karakul heißen. Karakul ist in Frankreich der Name für Lammifelle
aus Turkestan, die bei uns Astrachan oder Treibel genannt werden.
Aus Persien kommen die Schiraz, Salzfelle oder Halbpersianer.
Schneider, K. C. Die rechnenden Pferde. Erwiderung von
C. Schröders Kritik. Biolog. Zentralbl. 35. Bd. 1915. — Wesent-
lich polemischer Art. Auseinandersetzung über die Auffassung des
Begriffes Mathematik.
Schulze, F. E. (1). Die Erhebungen auf Lippen- und Wangen-
schleimhaut der Säugetiere. IV. Rodentia duplicidentata. Sitzber.
1. Heft
40 Mammalia 1915—1918
d. kgl. preuß. Akademie der Wissensch. 1916. S. 779—786, mit
2 Tafeln. — Behandelt werden Leporiden und Ochotoniden. Die
nach innen in die Mundhöhle eingedrungene behaarte Hautpartie
wird als Implexum pellitum bezeichnet. Sie wird beschrieben. Ein
bisher übersehenes Organ am Boden der Mundhöhle jederseits hinter
der Unterlippein Gestalt einer polsterförmigen Erhebung derSchleim-
haut wird als Colliculus admandibularis bezeichnet, das teils als
Tastorgan, teils mit zum Einspeicheln der Nahrung dient. Die bei
den Leporiden festgestellten spaltenartigen Öffnungen fehlen aller-
dings den Ochotoniden.
Schulze, F. E. (2). Die Erhebungen auf Lippen- und Wangen-
schleimhaut der Säugetiere. V.Rodentiasimplicidentata. Sitzungsber.
der kgl. preuß. Akademie der Wissenschaften. Berlin 1916. S. 1223
bis 1234, mit 2 Tafeln. — Untersucht wurden Aplodontia rufa
Rafinesque, Sciurus vulgaris L., Funisciurus poensis A. Smith.
Ratufa indica Erxleben, Xerus leucoumbricus Rüppel, Tamias
striatus L., Spermophilus ritillus L., Cynomys ludovicianus Ord.,
Arctomys bobac L., Sciuropterus volans L., Castor fiber L,, Ano-
malurus fraseri Watersh. Bei allen Arten findet sich ein In-
flexum pellitum, jedoch von recht verschiedener Bildung. Der
größte Teil wird von der mittleren und hinteren Partie der be-
haarten Oberlippe, vom seitlichen Teil der behaarten Unterlippe
nur ein kleiner Anteil geliefert. Die Bchaarung dient zum Schutz,
die schlundwärts gerichteten Haare zur Beförderung der Nahrungs-
mittel gegen den Kauapparat, auch zu einer groben Tastemp-
findung. Zu einer feineren Tastempfindung dienen haarlose
Stellen.
— (3). Die Erhebungen auf der Lippen- und Wangenschleim-
haut der Säugetiere. III. Marsupialia. Sitzber. d. kgl. preußischen
Akademie d. Wissensch. Berlin 1916. S. 43—65, mit 6 Fig. im
Text. — Zunächst gibt Schulze Einzelbeschreibungen der unter-
suchten Beuteltiere, die 35 Arten aus 21 Gattungen umfassen.
In einer Gesamtübersicht werden die Ergebnisse zusammenfassend
dargestellt. Die Ernährung prägt sich in der Bildung der Lippen-
und Wangenschleimhaut besonders deutlich insofern aus, als die
Carnivoren und die Herbivoren unter den Beuteltieren unter
sich gewisse Übereinstimmungen zeigen. Von ersteren kann man
die Insektenfresser, von letzteren die Fruchtfresser als besondere
Gruppen abtrennen. Bei den grasfressenden Macropodidae ist
Lippen- und Wangenhöhle durch eine Querfalte getrennt, bei den
nahe verwandten Blätter- und Früchte-fressenden Phalangeridae
nicht. Die Nahrung wird also bei ersteren wohl zunächst in die
Lippenhöhle verbracht, bevor sie in der Wangenhöhle zermahlen
wird. Die Area bucalis media, ein mit Papillen dicht besätztes
Drüsenfeld, das genau den Kronen der Backenzähne entspricht,
wird bei den Pflanzenfressern durch kräftige Leisten begrenzt,
bei den Fleischfressern fehlen solche. Auch andere, offenbar mit
dem Einspeicheln der Nahrung in Verbindung stehende Leisten
Publikationen und Referate 41
sind bei den Pflanzenfressern besser entwickelt als bei den Fleisch-
fressern. Zahlreiche andere Fragen nach der physiologischen
Deutung der beobachteten Erhebungen harren noch der Lösung.
Stakemann. Russisches Vieh. In: Jahrb. f. wissensch. u.
prakt. Tierzucht. 11. Jahrg. 1917. S. 174—186. — Enthält Ab-
bildungen russischer Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen und Schweine.
uk P. Das Schlesische Rotvieh und seine Blutlinien.
In: Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht.’ 12. Jahrg. 1918.
5. 68—142.
Stehlin, H.G. (1). Über einen Ovibosfund aus dem Pleistocän des
schweizerischen Mittellandes. Verhandlungen der naturf. Gesell-
. schaft Basel. Bd. XXVII. 1916. S. 93—99, mit 4 Figuren. —
Ein Atlas vom Moschusochsen wurde im September 1911 bei Olten-
Hammer gefunden. Er wird eingehend beschrieben, abgebildet
und mit dem der Boviden verglichen.
— (2). Übersicht über die Säugetiere der schweizerischen
Molasseformation, ihre Fundorte und ihre stratigraphische Lage.
Nebst einem Anhang über das Vorkommen von Hipparion in der
Schweiz. Ebenda Bd XXV. 1914. S. 179—201. — Aufzählung
der bisher bekannt gewordenen Säugetiere. Von den bisher be-
kannt gewordenen Hipparionzähnen aus der Schweiz ist keiner
über alle Zweifel erhaben. Jedoch bei dem hier neu abgebildeten
und beschriebenen Ms. inf. aus Charmoille östlich Prunhut sind
alle Fundumstände genau bekannt.
— (3). Miozäne Säugetierreste aus der Gegend von Elm.
Ebenda Bd. 28. 1917. S. 191—200. — Aus der Braunkohlengrube
von Elm bewahrt das Senckenbergische Museum in Frankfurt a. M.
Brachyodus onoideus Gerv. und an Raubtierzähnen solche, die
anscheinend einer Felide und einen Amphicyonide angehören.
Aus dem Elmer Tunnel stammen Anchitherium aurelianense
Cuv. und Ursavus elmensis n. sp.
Sehumacher, S. v. Histologische Untersuchungen der äußeren
Haut eines neugeborenen Hippopotamus amphibius L. Denkschr.
d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, math.-naturw. Klasse.
Bd. XCIV.
Sjöllema, B. Ist die Anwendung der Stärkewerte in der Milch-
viehfütterung möglich? (Mitteilung der kgl. Tierarzneischule Ut-
recht, Holland.) In: Journal für Landwirtschaft, 62. Bd. 4. Heft.
Berlin, Dezember 1914. Intern. Agrartechn. Rundschau. VI. Jhrg.
4. Heft. 1915.
Soergel, W. (1). Das vermeintliche Vorkommen von E.
planifrons Falc. in Niederösterreich. Paläont. Zeitschrift. II. Bd.
H: 1. ‚Berlin 1915.
— (2). Die Stammesgeschichte der Elefanten in Zentralbl.
ll u. 'Geol. u. Pol. Jahrg. 1915.. Nr. 6, 7.8; 9,
— (3). Der Steppeniltis, Foetorius Eversmanni Less. aus dem
oberen Travertin des Travertingebietes von Weimar. Zeitschr. d.
deutsch. geologischen Gesellschaft. B. Monatsberichte. 69. Bd.
1. Heft
42 Mammalia 1915—1918
1917. Berlin 1918. S. 139—181, mit 1 Abbildung im Text und
1 Tafel. — Der 1. Teil der Arbeit beschäftigt sich mit einer ein-
gehenden Untersuchung der Unterschiede zwischen Foetorius pu-
torius und Foetorius eversmanni. Als wichtigste werden gefunden
die stärkere Einschnürung der Frontalien bei F. eversmanni, meist
auch die Größe des oberen MI, die des unteren M? und die Unter-
kieferhöhe. Es folgt dann im 2. Teil eine eingehende Besprechung
des Schädels und des erhaltenen linken Teiles des Unterkiefers
von Weimar, der als Foetorius eversmanni bestimmt wird. Als
Anhang dazu werden 2 Unterkiefer aus schwäbischen Höhlen
(Sirgenstein und Hohlefels) besprochen, die zu der gleichen Art
gehören. Im Schlußkapitel wird auf die Bedeutung des Nach-
weises des Vorkommens des Steppeniltis im jungen Travertin
Weimars hingewiesen.
Sorge, A. Das schwarzbunte ostfriesische Rind in Schlesien
mit besonderer Brücksichtigung seiner Akklimatisationsfähigkeit
unter Anwendung der Ausgleichsnahrung. Mitteilungen des Landw.
Institutes der kgl. Universität Breslau. 7. Bd. Jahrg. 1916.
Steenboch, H. Der Einfluß einer vermehrten Harnabsonderung
auf die Milchleistung der Ziege. In: Journal of Agricultural Rese-
arch. +5. Bd. Nr.’13. \jahre.’1913.
Stromer, Ernst. Die Entdeckung und die Bedeutung der
Land und Süßwasser bewohnenden Wirbeltiere im Tertiär und in
der Keide Ägyptens. Zeitschr. d. dtsch. geologischen Gesellschaft
A. Abhandlungen. 68. Bd. 1916. Berlin 1917. S. 397—425. —
Es werden die wichtigsten Wirbeltiere, darunter auch die Säuge-
tiere nach Fundorten und am Schluß in tabellarischer Form an-
geführt, die fossil in Ägypten gefunden worden sind. Für eine
große Anzahl Säugetiere wie Halicoridae, Proboscidea, Hyracoidea,
Simiae, Archaeoceti wird es wahrscheinlich gemacht, daß sie ihre
Entstehungszentren in Afrika haben.
Stutzer, A. Fütterungsversuche mit aufgeschlossenem Roggen-
stroh bei Schafen in Deutschland. Die landwirtchaftlichen Ver-
suchstationen. 87. Bd. 1915.
Stutzer, A. und Haspt, W. Die Verdaulichkeit der Kiefernadeln.
Landwirtschaftl. Jahrbücher. 43. Bd. 1915. — Versuche an Läm-
mern ergaben, daß die Kiefernadeln schwer verdaulich sind, da sie
Stoffe enthalten, die imstande sind, die zersetzende Wirkung der
im Magen der Tiere enthaltenen Säfte und Bakterien aufzuhalten.
Sie sind daher als Futtermittel ungeeignet.
Sustmann. Beobachtungen hinsichtlich der Zucker- und
Melassefütterung bei Pferden. Berliner Tierärztliche Wochen-
schrift. 31. Jahrg. 1915. — Beobachtungen, daß Pferde, die als
Ersatz für Hafer Zucker oder Melasse in größeren Mengen erhielten,
erkrankten. Die Krankheitsdiagnose sowie die Heilverfahren
werden angegeben.
Szalay, B. (1). Über vielhörnige Säugetiere, ihr Vorkommen in
Zoologischen Gärten und ihre Literatur. Zoolog. Beobachter,
Publikationen und Referate 45
S. 216-224, 246254, 274—282. — Besprechung von anormal
mehrhörnigen Tieren. Genannt werden teils nach der Literatur,
teils nach Objekten des Hermannstadter-N.-Szebener Museums:
Hirsche, Rinder, Gemsen, Hausziegen, gehörnte Hasen, Schafe.
Szalay, B. (2). Wisente im Zwinger. Geschichte aller seit den
uralten Zeiten bis heute, in Gefangenschaft erwähnten Wisente,
Bisons und Urrinder. Zoolog. Beobachter 1917. S. 17—23, 46—59,
112—119, 144—150, 162—168, 220—227. — Fortsetzung aus
Zoolog. Beobachter, Jahrg. 1917. Die Aufzählung der Fangmethoden
wird fortgesetzt. Als weitere Fangmittel werden genannt: Schleuder-
tücher, der Einfang für das Hetztheater in Königsberg, in Bialo-
wieza, mit Zaunwerken, in Amerika. Der 3. Abschnitt ist dem
Transport gewidmet, wobei nicht nur Wildrinder, sondern allgemein
wilde Tiere behandelt werden. Im 4. Abschnitt wird der Unterhalt
und die Zellen der gefangenen Tiere geschildert. Die älteste Kunde
vom Einfangen von Wildrindern haben wir aus Ägypten, Assyrien,
Babylonien und Kreta. Hier handelt es sich mehr um bildliche
Darstellungen, schriftliche Berichte liegen dagegen aus neuerer
Zeit vor. Sie werden nach Ländern alphabetisch geordnet ange-
führt und zwar: 1. Deutschland: Baden, Bayern, Brandenburg,
Braunschweig, Hessen, Liegnitz, Mecklenburg, Preussen, Pfalz,
Sachsen, Württemberg, Austrasien. 2. Außerdeutsche Staaten:
Dänemark, Dobrudscha, England, Frankreich, Griechenland,
Italien, Mazedonien, Österreich, Polen mit einer Geschichte der
Polnischen Wildgärten.
Taraves, J. S. Die Rinderzucht und die Milchwirtschaft in
Brasilien. Broteria Vulgarizacao, scientifica. 13. Bd. 1915.
Tegläs, Gabriel. Neuere palaeontologische Fundorte in ver-
schiedenen Gegenden Ungarns. Földtany Közlöny (Geologische
Mitteilungen). Zeitschrift der ungarischen geologischen Gesellschaft
etc. Budapest 1915. — Bericht über Funde von Elephas primi-
genius, Cervus megaceros, C. elaphus, Ursus spelaeus, Equus primi-
genius, Rhinoceros tichorhinus.
Toldt, K. jun. (1) Über ein fetales und neugeborenes Fluß-
pferd. Verhdlg. d. k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in
Wien. 57. Jahrg. 1917. S. 63—64.
— (2). Äußerliche Untersuchung eines neugeborenen Hippo-
potamus amphibius L. mit besonderer Berücksichtigung des Inte-
guments und Bemerkungen über die fetalen Formen der Zehen-
spitzenbekleidung bei Säugetieren. In: Denkschr. der kaiserlichen
Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathem.-naturw. Klasse.
92. Bd. Wien 1915. -— Nach einigen Bemerkungen über die Lite-
ratur werden einzelne Körperteile eines in der Schönbrunner
Menagerie neugeborenen Hippopotamus amphibius von 84 cm
Scheitel-Steißlänge abgehandelt. An der Oberlippe wird über die
Form und Bildung der seitlichen Polster gesprochen. Die Mund-
spalte setzt sich durch eine horizontale Spalte noch besonders
weit nach. hinten fort. Die Form der Nasenlöcher, ihre Stellung,
1. Heft
44 Mammalia 1915-1918
der sie umgebenden Wulst und der dazwischen liegende Teil werden -
beschrieben, besonders die Furchen auf letzterem. In der Augen-
gegend bilden die Weichteile am oberen Augenhöhlenrand eine
Wulst. Die an sich kleine Ohrmuschel ist beim Foetus verhältnis-
mäßig größer als beim Erwachsenen und sowohl bezüglich der all-
gemeinen Form als auch der Details sehr eigenartig. Der Schwanz
ist dorsiventral schwach abgeplattet, verjüngt sich konisch nach
hinten und trägt am Ende eine vertikal gestellte Platte. Der Penis
steckt in einer nach hinten gerichteten Penisscheide. Zwei rechts
und links vom Penis liegende Spalten mit einer kleinen Warze
sind wahrscheinlich rudimentäre Milchdrüsen. Der Nabelstrang
zeigt überall auffallende epitheliale Wucherungen. Der morpho-
logischen und histologischen Darstellung Keibels ist nicht viel
hinzuzufügen. Die Hände und Füße geben Anlaß zu Untersuchungen
über die Spreizbarkeit der Zehen. Die Sohlenfläche ist dick,
polsterartig aufgetrieben, ihre Oberflächenbeschaffenheit weicht von
der des Elefantenfetus wesentlich ab. Es folgt nun je ein Abschnitt
mit Körpermaßen, Hautfärbung und Hautdicke, sowie ein solcher
über Hautfalten und feinere Oberflächenbeschaffenheit der Haut.
Hierbei werden getrennt behandelt 1. Die großen kräftigen Haut-
falten, von denen besonders eine Querfalte am Nacken, zwei ventral
am Hals und je eine am Austritt der Extremitäten gelegene sich
schon beim Fetus finden. 2. Die durch zarte oberflächliche Runzeln
hervorgerufenen feineren Strukturverhältnisse. Die zarten Furchen
stehen im direkten Zusammenhang mit der Beweglichkeit, die
glatten Hautstellen an straffen, fixierten Körperteilen, was im
einzelnen näher ausgeführt wird. 3. Mittelstarke Furchen mit
höckeriger Oberflächenstruktur. 4. Oberflächendifferenzierungen,
die mit Haaraustritt oder Hautdrüsen im Zusammenhang stehen.
Dieser Abschnitt schließt mit einem Vergleich der feineren Haut-
oberflächenprofilierung mit der beim Erwachsenen. Die nächsten
Untersuchungen sind den Haaren gewidmet, sie behandeln die
Behaarung im allgemeinen und den Bau des Haares im besonderen.
Nun finden sich Angaben über die Verteilung der Hautdrüsen und
über die Zehendrüsenhöckerchen, kleine Hauterhebungen, die sich
dorsalan den meisten Zehen oberhalb der Basis der Hufe finden. Die
auf ihnen mündenden Drüsen dienen wohl zur Erhaltung der Ge-
schmeidigkeit der Hufe. Abschnitt 11 bringt eine Betrachtung
über die fetalen Huf- und Krallenformen der Säugetiere, wo
stärkere Peronychiumbildungen, sog. auffallendere Hufformen, an
den Hufen fetaler Säugetiere besprochen werden. Genannt werden
nach Besprechung die in der Literatur schon behandelten Tiere,
Hirsch, Elefant, Colobus-Affe, Klippschliefer, Nashorn, Baribal,
Fuchs, Coendu, Bartrobbe, Igel, Trichosurus, Anomalurus, Haus-
katze, Dachs, Nasenbär, Hamster. Hieran schließt sich eine Be-
sprechung der Hufe des neugeborenen Flußpferdes nebst dem Ver-
such einer Deutung der vom Erwachsenen abweichenden Verhält-
nisse, Der 13. Absatz beschäftigt sich mit der jahreszeitlichen
Publikationen und Referate 45
Formverschiedenheit der 3. und 4. Kralle von Dicrostonyx, der 14.
vergleicht die wichtigsten Verhältnisse des neugeborenen Fluß-
pferdes mit entsprechenden beim Elefantenfetus, im 15. werden
Bemerkungen über Röntgenaufnahmen des jungen Flußpferdes
und eines Elefantenfetus gemacht. Den Schluß bildet ein Nachtrag
über den Elefantenfetus.
Unger, v. Wolfgang. Die Senner. Mit 14 Abbildungen.
36. Flugschrift der deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde.
1915. — Ein interessanter Beitrag zur Geschichte der deutschen
Pferdezucht an der Hand der Aufzeichnungen des Sennergestüts,
des ältesten deutschen Gestüts, dessen Stutenstamm ungemischt
bis in die germanische Vorzeit zurückreicht.
Virehow, Hans (1). Über das Fuchsgebiß. Sitzber. Gesellschaft
naturf. Freunde, Berlin 1917, S. 321-337. — Behandelt werden
die Ähnlichkeiten von Schneide- und Eckzähnen, die Abstände
der Prämolaren, das ‚Reiten‘ der Prämolaren, die Verschiebung
der Formen beim Zahnwechsel. 1. Die Ähnlichkeit der Schneide-
und Eckzähne beim Fuchs bestehen darin, daß die I® nicht auf-
einander beißen, sondern der obere I® in eine Lücke zwischen die
unteren I® undC greift. Wie ein Schneidezahn hat ferner der untere C.
lingual eine Basalwulst und an der vorderen Seite eine davon aus-
gehende, bis zur Spitze laufende Kante. 2. Die Abstände der Prä-
molaren. Die oberen und unteren Prämolaren beißen nicht
aufeinander, sondern sind durch Zwischenräume getrennt,
wodurch wahrscheinlich ein besseres Festhalten der Beute er-
möglicht wird, da bei Aufeinandertreffen der Prämolaren die Beute
durchschnitten würde. Ferner sind die Prämolaren jeder Reihe
beim erwachsenen Tier unter sich durch Zwischenräume getrennt,
während diese Lücken in der Jugend fehlen. Der Abschnitt auf,
dem sie stehen, ist beim jungen Tier kürzer als beim alten im Gegen-
satz zu den Molaren, deren Alveolarteil beim Jungen genau so
lang ist als beim Alten. Wie das Wachsen des Alveolarteils derPrämo-
laren zustande kommt, wird diskutiert. Umgekehrt findet in derMo-
largegend ein Breitenwachstum auch nach dem Zahnwechsel statt,
in der Prämolargegend nicht. 3. Die Hauptspitze der Prämolaren
liegt senkrecht über der Mitte zwischen den beiden Wurzeln (das
„KReiten‘) und wird gestützt durch ein besonders hohes Septum
des Zahnalvole. Bei den Backenzähnen liegt dagegen jede Spitze
senkrecht über der Wurzel. Die Form der Prämolaren spricht für
die Differenzierungstheorie. Der Zahn, der zum Festhalten der
Beute dient, steht, um dem Zuge zu widerstehen, mit gesperrten
Wurzeln, der Zahn, der zum Kauen dient, seine Belastung von
oben empfängt, hat die Wurzeln unter den Hügeln. 4. Bei der Ver-
schiebung der Formen beim Zahnwechsel wird zunächst festgestellt,
daßunten dB, und P,, dB,und M,, oben dB, und P,, dB, und M, sich
entsprechen. Sie werden untereinander und mit den entsprechenden
Zähnen des Menschen verglichen, ihre Gleichheit und Verschiedenheit
erörtert und morphologisch und funktionell zu erklären versucht.
1. Heft
46 Mammalia 1915—1918
Virchow, Hans (2). Über das Gebiß von Didelphys cancrivora.
Sitzber.Gesellsch. naturf. Freunde. 1917, S. 233—244, mit 6 Fig. im
Text. —Es wirdzunächst das Verhältnis von PrämolarenzuMolaren,
dann die Formenverhältnisse von oberen und unteren Molaren
eingehend behandelt. Die Verschiedenheit der letzteren beschränkt
sich auf die bedeutende Dicke der oberen Molaren und die Gegen-
sätzlichkeit, d.h. was bei einem lingual ist, ist beim andern buccal
und umgekehrt. Die Molarenreihe vom Didelphys ist ein kompli-
zierter feinmechanischer Apparat der aus einem Quetschapparat
und einem Schneideapparat und zwar mit gerader und mit ge-
brochener Schneide besteht.
Völtz, W., Baudrexel, A. und Dietrich, W. Die Verwertung
der Trockenhefe, der Kartoffelschlampe, der Malzkeime und des
Palmkernkuchen unter verschiedenen Bedingungen als Kraft-
futtermittel für die Milchleistung. Spezifische Wirkungen der
genannten.
Völtz, W. Über Kartoffelfütterung an Pferde mit besonderer
Berücksichtigung der Erfahrungen Weissermels. Arbeiten der
Gesellschaft zur Förderung der des Baues und der wirtschaftlich
zweckmäßigen Verwendung der Kartoffel.
Völtz, W., Jantzon, H. und Dietrich, W. Fütterungsversuche
mit ungesäuerten Kartoffeln an Milchkühen. Landwirtsch. Jahrb.
48. Bd. Jahrg. 1915. — Die Resultate sind folgende: Ungesäuerte
gedämpfte Kartoffeln haben den Milchertrag der Kühe nur in
geringem Maße, ungesäuerte rohe Kartoffeln in leichtem Maße,
eingesäuerte gedämpfte Kartoffeln in erheblichem Maße gesteigert.
Die größte Steigerung des Milchertrages wurde durch Verabreichung
von eingesäuerten rohen Kartoffeln erzielt. Ein Unterschied in bezug
auf Fettgehalt und Trockensubstanz wurde bei den 4 Formen der
Kartoffelfütterung nicht beobachtet. Die Höchstmenge von Eiweiß
und stickstofffreien Extraktstoffen ergeben die nicht eingesäuerten
rohen Kartoffeln, nach ihnen kommen in dieser Beziehung die
eingesäuerten gedämpften Kartoffeln.
Vryburg, B. Rindviehzucht in Niederländisch-Ost-Indien. In: -
Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht. 11. Jahrg. 1917. S. 117 bis
132. — Die einheimischen Rinder zerfallen in zwei Arten: 1. Das
Balirind; 2. Das Java-Rind von Ost- Java und Madura und Sumatra.
Der Banteng lebt in den Urwäldern von Süd-Java wild; 1 Stier mit
4 oder 5 Kühen. Der gezähmte Vertreter ist das Bali-Rind, das
in großer Zahl nach verschiedenen Inseln von Insulinde bis Singa-
pore und Penang ausgeführt wird. Das Java-Rind hat man ver-
sucht durch Import und Kreuzung zu verbessern. Zu diesem
Zweck sind importiert die Onggole- oder Nellore-Rinder, die sich zur
Kreuzung besser eignen als dieMysore-Rinder. Auch das Gujeratvieh
ist gut dafür geeignet aber teuer. Alle diese verschiedenen Rinder-
formen sind durch ausgezeichnete Photographien dargestellt.
Waldeyer-Hartz, von. Anthropoidenstation in Teneriffa.
Sitzber. d. kgl. preußischen Akademie d. Wissensch. Berlin 1917.
P-
Publikationen und Referate 47
5. 40—42. — Kurzer Bericht über die Tätigkeit und Veränderungen
auf der Station.
Walker, Frank, P. (Armstrong College, Newcastle-upon-Tyne).
In England ausgeführte Fütterungsversuche mit Milchkühen. In:
Offerten Bulletin Nr. 5 (Report on Further Eperiments on the
Feeding of Dairy Cows) 1915. Intern. Agrartechn. Rundschau.
VI. Jahrg. 1915. |
Wecke, Ernst Richard. Die frühzeitige Feststellung der Träch-
tigkeit bei den Haustieren. 35. Flugschrift der deutschen Gesell-
schaft für Züchtungskunde. 1915.
Weisheit, Friedrich. Devons und South-Devons. Mitteilungen
der landwirtschaftlichen Lehrkanzeln der k. k. Hochschule für
Bodenkultur in Wien. 2. Bd. Jahrg. 1914. — Das rote Vieh Süd-
englands gehört nicht dem Brachycephalustypus an, sondern ist
als pseudoprimigen zu bezeichnen. Zwischen Devons und walli-
sischen Vieh besteht tatsächlich Verwandtschaft, während die
schottischen Hochlandsrinder einen anderen Typus darstellen.
Durch Kreuzung der Devons mit festländischen Rassen sind die
South-Devons entstanden. Die Ansicht, daß Kanalinselvieh we-
sentlichen Anteil an der Bildung dieser Rasse genommen habe,
die auch Wallace und Werner übernehmen, erscheint hiermit
widerlegt.
Weiss-Seelow. Kaninchenhaltung: Jahrb. f. wissensch. u.
prakt. Tierzucht. 12. Jahrg. 1918. S. 148—156.
Wellmann, Oskar. Die Ernährung der Ferkel mit diasarini-
sierter (kohlehydratreicher) und emulsionierter (fettreicher) Milch
mit verschiedenen Proteingehalt nach Versuchen in Ungarn. (Vieh-
zuchtinstitut der kgl. Ungarischen Tierärztlichen Hochschule in
Budapest.) In: Kiserletugyi Közlemenyck, 18. Bd. 1919. (Zu-
sammenfassung in deutscher Sprache.)
Westworth, E. N. Die Vererbung der Haarfarbe bei den Pfer-
den. In: Journal of U. S. Cavalry Association. 25. Bd. 1915.
Intern. Agrartechn. Rundschau. 6. Jahrg. 1915. — Ganz beson-
ders eingehende Untersuchung der einzelnen Farben und Versuch
einer Aufstellung von Vererbungsformeln dafür.
Werth, E. (1). Über die Beziehungen des jungdiluvialen
Bison priscus zu den lebenden Bison-Arten. Sitzber! Gesellsch.
naturf. Freunde. Berlin 1917: S. 248—258. — Beschreibung eines
Brustwirbels von Bison priscus aus dem Pritzerber-See in der Mark
Brandenburg. Er glaubt entgegen Hilzheimer, dessen Ansichten
er bekämpft, eine nahe Verwandtschaft des europäischen diluvialen
mit dem lebenden europäischen Bison feststellen zu können.
— (2). Ein spätglazialer Damhirsch von Groß-Wusterwitz.
Zeitschrift der deutschen Geologischen Gesellschaft. B. Monats-
berichte. 69. Bd. 1917. Berlin 1918. S.237—239, mit:1 Textfig. —
Beschreibung und Abbildung eines Schädelstückes mit dem Bruch-
stück einer Stange eines Damhirsches aus den spätglazialen Ab-
lagerungen von Groß-Wusterwitz.
1. Heft
48 Mammalia 1915 —1918
Willer, Bill. Schweinefütterungsversuche mit Grummetmehl
in der Schweiz. In: Schweizerische Jandwirtschaftliche Zeitschrift.
43. Jahrg. 39. Heft. 1915.
Wiegert s. Raebiger.
Wilson, James. Die Schafzucht in Neu-Seeland. In: The
Journal of Agriculture. 9. Bd. Nr. 6. Jahrg. 1914.
Wriedt, Chr. (1). Verhältnisse zwischen dem Alter der Eltern
und dem Röhrbeinumfange der Nachzucht. In: Jahrb. f. wissensch.
und prakt. Tierzucht. 11. Jahrg. 1917. S. 187—205.
— (2). Paßgang und Trab. Ein Beispiel für die Schwierig-
keit, die Mendel’sche Vererbungsregel in der Haustierzucht zn be-
nutzen. Ebenda. S. 206.
— (3). Die Maultierfüchse und ihre Beziehungen zur mo-
dernen Vererbungslehre. In: Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tier-
zucht. 12. Jahrg. 1918. S. 143—144. — Die Beobachtung, daß
unter den Maultieren der Vereinigten Staaten 5% Füchse sind,
veranlaßt die Annahme, daß Eselhengste für Fuchsfarbe immer
heterozygotisch sind.
— (4). Das guldbrandsdalische Pferd in Norwegen. ? In:
Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht. 10. Jahrg. 1916, S. 165
bis 189. — Herkunft, Zusammensetzung, Ahnentafeln, Blut-
linien und Aufzucht dieses Pferdes.
Wychgram. Einige Mitteilungen über die rotbunten und roten
Östfriesen, sowie über das Aussterben der silbergrauen Ostfriesen.
In: Jahrb. f. wissensch. u. prakt. Tierzucht. 11. Jahrg. 1917.
S. 113—116. — Silbergraue Ostfriesen verdanken ihre Entstehung
der Spezialliebhaberei eines einzigen Züchters, sie sind heute ver-
schwunden, die roten und rotbunten werden immer mehr zurück-
gedrängt durch die schwarzbunten. Bei der Paarung schwarz-
bunter Stiere mit einfarbig roten Kühen entstehen einfarbig
schwarze, die sich konstant vererben sollen. Das Produkt der Paa-
rung schwarzbunter Stiere mit rotbunten Kühen ist ein rotbuntes
Kalb.
Zell, Th. Welche Fingerzeige gibt uns die Lebensweise des
Wildschweines für die Behandlung, Züchtung und Fütterung des
Hausschweines. Verlag der Vereinigung deutscher Schweine-
züchter.
ZeliZko, J.V. (1). Einige Bemerkungen zu den neuesten Funden
diluvialer Tierreste bei Zechovic in Südböhmen. Verhdlg. d. k. k.
geolog. Reichsanstalt 1916. S. 42—46. — Gefunden wurden Reste
von Atelodus (Rhinoceros) antiquitatis Blmb., Rangifer tarandus
Jard., Equus (caballus) ferus Pall. und einige Arvicoliden.
— (2). Ein neuer Fundort diluvialer Fauna beiWolin. Rozprary
und Bulletin der böhm. Akademie. Prag 1914.
Die Seele des Tieres. Berichte über die neuen Beobachtungen
an Pferden und Hunden. Herausgegeben von der Gesellschaft für
ne ahuingie mit einem Vorwort von Dr. H. E. Ziegler. Verlag
von W. Junk in Berlin.
Publikationen und Referate — Übersicht nach dem Stoff 49
Zimmermann, Rudolf. (1). Altes und Neues aus dem Leben
des Igels. Zoolog. Beobachter 1917. S. 95-—99. — Ein Igel wurde
verschiedentlich im Winter im Freien beobachtet, er hatte dann
großes Trinkbedürfnis. Über die Nahrung des Igels, der auch als
Nestplünderer erscheint, werden Beobachtungen mitgeteilt, auch
beim Mäusefang wurde er beobachtet.
— (2). Haustiere und Schlangen. Zoolog. Beobachter 1916.
S. 226—230. — Schildert das Verhalten von Hunden und Katzen
Schlangen gegenüber. Bei ersteren scheint es eine Sache des
Temperamentes zu sein, ob sie Schlangen angreifen, Katzen schei-
nen von Schlangenfurcht frei zu sein.
— (3). Vom Trinkbedürfnis der Kleinsäuger in der Ge-
fangenschaft und Freiheit. In: Zoolog. Beobachter 1916. S.
156—158. — Im Gegensatz zu der bisherigen Ansicht bedürfen
Kleinsäuger auch bei saftreicher Nahrung des Wassers. Ein von
dem Verf. gehaltener Siebenschläfer und Haselmäuse hatten jedes
Mal nach dem Erwachen ein großes Trinkbedürfnis. Auch Mäuse
zeigten sich, wenn ihnen regelmäßig Wasser geboten wurde, weit
munterer als ohne solches. Bei diesen Tieren, ebenso bei einem
Igel wurde das Bedürfnis nach Wasser auch in der Freiheit ge-
macht.
Zittau-Paulus, Otto, Herm. Nutz-Kaninchenzucht. 32 S. Bei
Erich Spandel in Nürnberg. — Anleitung zur Anlage des Stalles,
Beschaffung, Fütterung und Zucht der Kaninchen und Mitteilung
von Kochrezepten.
Zschokke, Friedrich. Der Schlaf der Tiere. Basel bei Benno
Schwabe Co. — Nach Schilderung der Ursachen, welche zur
Schlafmüdigkeit führen, bespricht der Verf. die Einwirkung des
Tageslichts, der Nacht, der Wärme, der Kälte, des Klimas und was
sonst noch alles beigetragen hat, den Winterschlaf der Tiere her-
vorzurufen. Besonders wichtig war dabei der Mangel an Nahrung.
Heute übt der Wechsel der Jahreszeiten mit ihren periodischen
Temperaturänderungen sowie Überfluß und Mangel an Nahrung
auf den Eintritt und das Aufhören der winterlichen Betäubung den
größten Einfluß. Heute ist der Winterschlaf eine festbegründete
Einrichtung, die unbekümmert um zeitweilige Schwankungen der
äußeren Faktoren besteht. Aber historisch hat sich wohl der
Winterschlaf aus dem immer wieder auf Generationen einwirkenden
Nahrungsmangel und der eintretenden Kälte entwickelt.
Uebersicht nach dem Stoff.
1. Lebensweise.
Hermelin und Zaunkönig, Anonymus (5). — Gems im Nebel, Ano-
nymus (9). — Vom Schneehasen, Anonymus (10). — Vom Wildschwein,
Anonymus (11). — Bäumende Füchse, Anonymus (12). — Frühtreibender
Archiv für Naturgeschichte & 1. Hoft
1916—1919.
50 Mammalia 1915—1918
Rehbock, Anonymus (16). — Iltis und Igel, Anonymus (18). — Wild und
Schweiß, Anonymus (19). — Jungenpflege des Wildkaninchens, Anonymus
(20). — Stark besetzter Fuchsbau, Anonymus (21). — Klage beim Wild,
Anonymus (23). — Beute des Fuchses, Anonymus (25). — Vermehrungs-
zeiten heimischer Tiere, Anonymus (26). — Wann ranzt der Fuchs, Ano-
nymus (30). — Tierwelt von Insulinde, Balen. — Biologie des Eichhorns, Hess
(1, 3). — Vom Hasen, Hess (4). — Wanderratte und Feldmaus, Herold (1). —
Fledermaus als Fliegenfänger, Lauer (1). — Eichhörnchen kämpft mit
Sperling und Nachtigall, Maier. — Gemse, Merk-Buchberg (1, 4). — Dachs,
Merk-Buchberg (3). — Fischotter, Merk-Buchberg (5). — Vom Edelmarder,
Merk-Buchberg. — Der Seehund als Heringsfischer, Milewski. — Der rote
Freibeuter, Rasser. — Fingerzeige aus der Lebensweise des Wildschweins
auf die Haltung des Hausschweins, Zell. — Altes und Neues vom Igel,
Zimmermann. — Lebensweise des Wildschweins, Zell. — Haustiere und
Schlange, Zimmermann (2). — Trinkbedürfnis der Kleinsäuger, Zimmer-
mann (3).
2. Nutzen und Schaden.
Die Flossenfüßer und ihre Verwertung, Anonymus (27). — Körperform
und Milchleistung, Augustin. — Därme, Freund. — Tiere als Mithelfer im
Kriege, Knauer. — Dachs, Merk-Buchberg: (3). — Seehund als Herings-
fischer, Milewski. — Verwertung der Pelztiere, Schütz.
3. Krankheiten, Abnormitäten, Variabilität.
Blindheit beim Gems, Anonymus (24). — Schweinetuberkulose, Bang.
— Bekämpfung der Schweinepest, Fieai u. Cecechelli. — Künstliche Epi-
lepsie und Vererbung, Hink. — Bekämpfung der Schweinetuberkulose,
Holm. — Ricke mit Perückengeweih, Koch. — Krankhafte Veränderungen
an fossilen Knochen, Kormos (1).— Durch eine Fliege verursachte Krank-
heit bei der Kuh, Lutze. — Knochengeschwulst am Schädel einer Ricke,
Matschie (7). — Mehrstangigkeit und gehörnte weibliche Cerviden, Merk-
Buchberg (2). — Gebißunregelmäßigkeiten, Pohle. — Gebißunregelmäßig-
keiten bei amerikanischen Affen, Ramme (2). — Rauschbrand der Schweine,
Sanfelice. — Vielhörnige Säugetiere, Szalay (1). — Vielzizigkeit bei Schafen,
Fröhlieh. — Überbildung beim Schwein, Grunau.
4. Gefangene und akklimatisierte Tiere.
Menschenaffenstation auf Teneriffa, Anonymus (7). — Muffel-
wild im Taunus, Anonymus (14). — Das Meerschweinchen als Haus-
genosse, Anonymus (28). — Neue und seltene Tiere in der Menagerie Schön-
brunn (Equiden und Cavicornier), Antonius. — Zuchtversuche mit Eis-
bären, Borggreve. — Pflege von Affen, Diehl. — Bisamratte in Böhmen,
Freund. — Beobachtungen im Zoologischen Garten in Rom, Knottnerus-
Meyer. — Gefangene Springmäuse, Lauer (2). — Anthropoidenstation in
Teneriffa, Waldeyer-Hartz. — Trinkbedürfnis der Kleinsäuger, Zimmer-
mann (8).
5. Tierzucht und Fütterung.
Abderhaldens Methode bei der Bestimmung der Trächtigkeit, Campus.
— Schweinefütterung mit Leimleder, Ellenberger u. Grimmer. — Einfluß
Übersicht nach dem Stoff 51
mehrerer Salze auf den Fortpflanzungsprozeß, Emmerich u. Loew. — Ein-
fluß der Caleiumzufuhr auf den Fortpflanzungsprozeß, Emmerich u. Loew.
— Zucker und Fleischmehl bei Pferden, Greve. — Fütterung mit Zucker,
Grimmer (2). — Wirkung von Mais und Weizenkorn auf das Wachstum,
Hart u. Me. Collum. — Beziehung zwischen verfütterten Eiweißstoffen und
Milchproduktion der Kühe, Hart u. Humphrey. — Wirkung des Palmkuchens
auf die Milchergiebigkeit des Rindes, Hansen. — Futterwert von ein-
gesäuertem Rübenkraut, Hansen. — Fütterung mit verschiedenem Heu bei
Hammeln, Honkamp. — Einfluß gewisser Pflanzenfette auf das Wachstum,
Me. Collum u. Davis (1).— Fettsubstanz der Butter fördert das Wachstum, Me,
Collum u. Davis (2). — Wesentliche Ernährungsfaktoren während des
Wachstums, Me. Collum u. Davis (3). — Mineralische Futtermittel der
Schweine, - Morosini. — Abderhaldensche Dialysierverfahren, Raebiger,
Wiegert, Seibold u. Roecke. — Sterilität der weiblichen Rinder, Reinhardt. —
Vergleichender Fütterungsversuch mit Milchvieh über die Wirkung von
Rapskuchen, Palmkuchen und Bierhefe, Renner. — Anwendung der Stärke-
werte auf die Milchviehfütterung Sjöllema. — Aufgeschlossenes Roggen-
stroh bei Schafen, Stutzer. — Verdaulichkeit der Kiefernadeln, Stutzer u.
Halpt. — Zucker und Melassefütterung, Sustmann. — Rinderzucht in Bra-
silien, Taraves. — Verwertung der Trockenhefe, Kartoffelschlempe, Malz-
keime und Palmkuchen, Völtz, Baudrexel u. Dietrich. — Kartoffelfütterung
an Pferde, Voltz. — Fütterungsversuche mit eingesäuerten Kartoffeln,
Völtz, Jantzon u. Dietrich. — Fütterungsversuche und Milchkühe, Walker. —
Ernähung der Ferkel mit verschieden behandelter Milch, Wellmann. —
Nutz- und Kaninchenzucht, Zittau-Paulus. — Unterschiede in der Auf-
zucht frühreifer und spätreifer Haustierrassen, Lepke. — Aus meiner Vieh-
wirtschaft, Lochow.
6. Haustiere.
Allgemeines: Hitzschläge bei Zugtieren, Anonymus (1). — Hafer-
mangel und Tränken der Zugtiere, Anonymus (6). — Körperform und Milch-
leistung, Augustin. — Zebukreuzungen, Pucei (1). — Kreuzungen von bel-
gischen. Riesenkarinchen mit polnischen Kaninchen, Perugierschaf mit
Rambouillet, Pueei (2). — Frühzeitige Feststellung der Trächtigkeit, Wecker.
— Nutz-Kaninchenzucht, Zittau-Paulus. — Russisches Vieh, Stakemann. —
Abteilung für Tierzucht im Hamburgischen Kolonialinstitut, Neumann. —
Versand von deutschem Zuchtvieh nach den Kolonien, Reitzel.
a) Rind: Rind im niederösterreichische Waldviertel, Bitterlieh. —
Ayrshire, Brody. — Banteng und Zebu, Gans. — Eiweißstoffe und Milch-
produktion, Hart und Humphray. — Wirkung des Palmkuchens auf die
Milchergiebigkeit des Rindes, Hansen. — Durch eine Fliege verursachte
Krankheit, Lutze. — Vierlingsgeburt, Lebedinsky. — Zebukreuzungen,
Pucei (1). — Sterilität der weiblichen Rinder, Reinhardt. — Fütterungs-
versuche mit Rapskuchen, Renner. — Erhöhung der Milchergiebigkeit durch
Einspritzung, Riei und D’Amata. — Körpermaße württembergischer Vieh-
schläge, Schmidberger. — Anwendung der Stärkewerte in der Milchvieh-
fütterung, Sehumacher. — Schwarzbuntes ostfriesisches Rind in Schlesien,
Sorge. — Rinderzucht und Milchwirtschaft in Brasilien, Taraves. — Fütte-
rungsversuche mit eingesäuerten Kartoffeln an Milchküher, Vöıtz, Jantzon
4* 1. Heft
52 Mammalia 1915—1918
und Dietrieh. — Fütterungsversuche mit Milchkühen, Walker. — Devons
und South-Devons, Weisheit. — Herkunft der skandinavischen Rinder,
Frost. — Schwarzbunter Limburger Tieflandsschlag, Schlieker. — Das gelbe
Rind in Mittelfranken, Assel. — Rindviehzucht in Niederländisch-Ostindien,
Vryburg. — Viehwirtschaft, Lochow. — Russisches Vieh, Stakemann. —
Das schlesische Rindvieh, Stanjek. — Abteilung für Tierzucht im Ham-
burgischen Kolonjalinstitut, Neumann. — Körperform des unfruchtbaren
Zwillings, Kettler. — Skandinavischer Ursprung englischen ungehörnten
Viehs, Appel. — Die rotbunten und roten Ostfriesen, Wyehgram.
b) Pferd: Vererbung der Haarfarbe, Anderson (1, 2). — Schlecht-
fressende Pferde, Anonymus (2). — Hafermangel und Pferdekrankheiten,
Anonymus (8). — Psychische Vorgänge, Dahl. — Fütterung mit Zucker und
Fleischmehl, Greve. — Pferde im osmanischen Reich, Ihosan. — Kinemato-
graphische Analyse, Keller. — Pferdestudien an der Ostfront, Krieg. —
Künstliche Befruchtung, Nemesheggy. — Blutlinien und und Stämme des
ostpreußischen Halbblutes, Osthoff. — Studie über Blutlinien nach dem
Gröninger Pferdestammbuch, Reimers. — Die rechnenden Pferde, Sehneider.
— Die Senner, Unger. — Kartoffelfütterung, Voltz. — Vererbung der Haar-
farbe, Wentworth. — Russisches Vieh, Stakemann. — Beziehungen zwischen
Eltern und Röhrbeinumfang der Pferde, Wriedt (1). — Paßgang und Trab,
Wriedt (3). — Maultierfüchse, Wriedt. — Fohlenlähme, Korreng. — Voll-
blutgestüt Schlenderhau, Bartens. — Das Gudbrandsdalische Pferd,
Wriedt. — Abteilung für Tierzucht am hamburgischen Kolonialinstitut,
Neumann. — Paßgang und Trab, Wriedt.
c) Schweine: Trächtigkeitsdauer der Yorkshire-Schweine, Dassogno.
Geschlechtskombination bei Mehrlingsgeburten, Duneker. — Schweine-
fütterung mit Leimleder, Ellenberger und Grimmer. — Bekämpfung der
Schweinepest, Fieai und Cecchelli. — Bekämpfung der Schweinetuberkulose,
Holm. — Fruchtbarkeit und Geschlechtsverhältnis beim veredelten Land-
schwein, Mackens. — Mineralische Futtermittel, Morgan. — Rauschbrand
der Schweine, Sanfeliee. — Ernährung der Ferkel mit verschieden be-
handelter Milch, Wellmann. — Schweinefütterung mit Grümmetmehl,
Weller. — Lebensweise des Wildschweins und Haltung des Hausschweins,
Zell. — Russisches Vieh, Stakemann. — Schweinerassen in den Nieder-
landen, Kroon. — Bastardierung von deutschem Edelschwein und Masken-
schwein, Frölieh (2). — Überbildung der Schweine, Grunau. — Zucht des
hannover-braunschweigischen Landschweines, Koehler.
d) Hunde: Schutz den Kettenhunden, Anonymus (3). — _ Kenntnis
der Hundemilch, Grimmer (1).
e) Ziegen: Capra prisca, Stammform der Hausziegen, Adametz (1). —
Abstammung der Hausziege, Anonymus (17). — Wirkung vermehrter Harn-
absonderung auf Milchleistung, Steenboch. — Russisches Vieh, Stakemann.
— Ursprüngliche Ziegenrassen in Böhmen, Bilek.
f) Schafe: Wolle von reinblütigen Schafen und Somalikreuzungen,
Güldenpfennig. — Heufütterung. Honkamp. — Entwicklung und Stand
der Schafzucht, Reiniecke. — Fütterung von aufgeschlossenem Roggen-
stroh, Stutzer. — Schafzucht in Neuseeland, Wilson. — Russisches Vieh,
Stakemann. — Vielzizigkeit, Frölich (1). — Dishlay-Merino-Hochzucht im
Übersicht nach dem Stoff 53
Aisnegebiet, Sehmehl. — Zuchtstudien in einer deutschen 'Stammschäferei,
Schmehl. — Bewegung in der Schafhaltung, Gatermann.
7. Fortpflanzung und Vererbung.
Haarfarbe beim Pferd, Anderson (1, 2). — Vermehrungszeiten heimischer
Tierarten, Anonymus (26). — Fortpflanzungszeit des Fuchses, Anonymus (30)
. — Zuchtversuche mit Eisbären, Borggreve. — Abderhaldens Methode zur
Bestimmung der Trächtigkeit, Campus. — Trächtigkeitsdauer der Yorkshire-
Schweine, Dassogno. — Geschlechtskombination bei Mehrlingsgeburten,
Duncker. —‘ Einfluß der Kaliumzufuhr auf die Fortpflanzung, Emmerich
und Loew (9). — Einfluß mehrerer Salze auf den Fortpflanzungsprozeß,
Emmerich und Loew (1). — Wolle von reinblütigen Schafen und Somali-
kreuzungen, Güldenpfennig. — Spät setzende Alpengemse, Hess (2). —
Künstliche Epilepsie und Vererbung, Hink. — Vierlingsgeburt beim Haus-
rind, Lebedinsky. — Fruchtbarkeit beim veredelten Landschwein, Maekens.
— Spätes Setzen der Alpengemse, Merk-Buchberg (4). — Willkürliche
Geschlechtsbestimmung, Morosini. — Zebukreuzungen, Pucei (1). — Ver-
suche über Mendelsche Regeln, Pucei (2). — Abderhaldensche Dialysier-
verfahren, Raebiger, Seibold, Roecke. — Blutlinien nach dem Groninger
Pferdestammbuch, Reimers. — Frühzeitige Feststellung der Trächtigkeit
der Haustiere, Wecker. — Beziehungen zwischen Röhrbeinumfang und
Alter der Eltern, Wriedt. — Paßgang und Trab, Wriedt. — Bastardierung
vom deutschen Edelschwein und chinesischem Maskenschwein, Frölich. —
Beeinflussung des Geschlechts, Riehter. — Die Maultierfüchse und ihre
Beziehungen zur modernen Vererbungslehre, Wriedt.
8. Jagd.
Deutsch-Ostafrika, Besser. — Ricke mit Perückengeweih, Koch, —
Knochengeschwulst auf dem Schädeldach einer Ricke, Matschie (6).
9. Nomenklatur.
Nomina conservanda, Apstein. — Bezeichnung der Kuhantilope von
Buanza, Matschie (14). — Pseudobassaris n. gen. für Amphistis, Pohle.
10. Integument und Färbung.
Vererbung der Haarfarbe beim Pferd, Anderson (1, 2). — Weiße Reh-
geis, Anonymus (4). — Vom Haarwechsel der Gems, Anonymus (13). —
Schwarzer Hase, Anonymus (29). — Schafwolle, Güldenpfennig. — Um-
färbung von Lemur, Cynopithecus und Hirschziegenantilopen, Knot nerus-
Meyer. — Geschecktes Rotwild, M.-B. — Histologische Untersuchung der
äußeren Haut eines neugeborenen Hippopotamus amphibius, Schumacher. —
Vererbung der Haarfarbe beim Pferde, Wentworth.
11. Verdauungsorgane und Leibeshöhle.
Prämolaren von Stegodon, Janensch und Dietrich. — Gebißunregel-
mäßigkeiten, Pohle. — Gebißunregelmäßigkeiten bei amerikanischen Affen,
Ramme (2). — Molaren von E. planifrons, Schlesinger (3, 4, 5). — Erhebungen
auf Lippen und Wangenschleimhaut der Säugetiere, Schulze (1, 2, 3). —
Fuchsgebiß, Virchow (1). — Gebiß von Didelphys, Virchow (2).
54 Mammalia 1915— 1918
Faunistik.
I. Rezente Formen.
a) Europa.
Wolf in Ostpreußen, Anonymus (15). — Säugetiere des Altquartär
von Mitteleuropa, Freudenberg. — 2 Arten von Streifenhyänen im deutschen
Diluvium, Geib. — Verbreitung der Schlafmäuse in Europa, Herold (2). —
Zoologische Materialien aus dem Hochland, Merk-Buchberg (6). — Säuge-
tiere der schweizerischen Molasseformation, Stehlin (2). — Neue paläonto-
logische Funde in Ungarn, Tegläs.
b) Asien.
Tierwelt von Insulinde, Balen. — Sibirische Wühlmäuse, Jacobi.
c) Afrika.
Natur- und Jagdstudien in Deutsch-Ostafrika, Besser. — Affen und
Halbaffen von Zentrafrika, Lorenz v. Liburnau. — Kurzschwänzige west-
afrikanische Affen, Matschie (10). — Neue Mäuse aus Deutsch-Ostafrika,
Mat:chie (7). — Mandrills aus Kamerun, Mat:chie (1). — Bedeutung der
fossilen Säugetiere aus dem Tertiär und der Kreide Afrikas, Stromer.
d) Amerika.
Rinderzucht und Milchwirtschaft in Brasilien, Taraves.
e) Australien.
Kängurus aus Neuguinea, Matschie (11, 12). — Schafzucht in Neu-
seeland, Wilson.
Il. Fossile Säugetiere.
Capra prisca n. spec., Adametz. — Mammut, Riesenhirsch, Reh, Rind,
Rhinoceros antiquatatis in der Erdwachsgrube Starunia, Baygzer ete. —
Orosder Felsnische, Ehik. — Säugetiere des älteren Quartär von Mittel-
europa, Freudenberg. — 2 Streifenhyänen aus deutschem Diluvium, Gieb. —
Carnivoren aus dem Phryganidenkalk des Allierbettes, Helbing. — Prä-
molaren von Stegoden, Janensch und Dietrieh. — Die Felsenhöhle Psu-
kaporos, Kadi® und Kormos. — Fossile Säugetiere im Ungarn (Kormos 1— 10).
— Die Feldnische am Renutehegy und ihre postglaziale Fauna, Kormos
und Lambrecht. — Pseudobassaris riggsi n. gen., Pohle. — Diluviale Funde
bei Poplzi, Pokorny und Maska. — Fossile Pferde im deutschen Pleistozän,
Reichenau. — Fledermäuse aus der Braunkohle von Messel bei Darmstadt,
Revilliod. — Ovibosfund im schweizerischen Mittelland, Stehlin (1). — Säuge-
tiere der schweizerischen Molasse, Stehlin (2). — Miozäne Säugetiere aus der
Gegend von Elm, Stehlin (3). — Mastodonten im k. k. Nat. Hofmuseum,
Sehlesinger (1). — Mastodonten der Budapester Sammlungen, Schlesinger (2).
— Mammutreste im Komitat Pest, Schreter (1). — Diluviale Säugetier-
knochen, Schreter (2). — Metaxythorium in Ungarn, Schreter (3). — Elephas
planifrons in Österreich, Soergel (1). — Steppeniltis aus dem Travertin von
Weimar, Soergel (3). — Stammesgeschichte der Elefanten, Soergel (2). —
Bedeutung der fossilen Säugetiere aus dem Tertiär und der Kreide Afrikas,
Systematik 55
Stromer. — Neue Funde in Ungarn, Tegläs. — Beziehungen des jung-
diluvialen Bison priscus zu den lebenden Bison-Arten, Werth (1). — -
Spätglazialer Damhirsch aus Groß-Wusterwitz, Werth (2). — Diluviale
Säugetierreste bei Zechovic, Zelisko. z
Systematik.
Primates.
Menschenaffenstation auf Teneriffa, Anonymus (7), — Besser. —
Pflege von Affen, Diehl. — Begattung von Schimpansen, Knottnerus-Meyer.
— Umfärbung bei Lemur macaco und Oynopithecus, Knottnerus-Meyer. —
Affen und Halbaffen von Zentral-Afrika, Lorenz v. Liburnau. — Mandrills
aus Kamerun, Matschie (1). — Neues Krallenäffchen, Matschie (5). —
Kurzschwänzige westafrikanische Affen, Matschie (10). — Untergattung
Stachycolobus, Matschie (16). — Gebißunregelmäßigkeiten amerikanischer
Affen, Ramme (1). — Anthropoidenstation in Teneriffa, Waldeyer-Hartz.
Inseetivoren und Chiropteren.
Iltis und Igel, Anonymus (18). — Fossile von Mitteleuropa, Freuden-
berg. — Die südrussische Bisamspitzmaus im Pleistozän Ungarns, Kormos
(4, 5, 6). — Fledermaus als Fliegenfänger, Lauer (1). — Auftreten gelegent-
lich erbeuteter Fledermäuse, Loos. — Fledermäuse der Braunkohle von
Messel, Revilliod. — Lebensweise des Igels, Zimmermann (1).
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Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. E
(Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: J ahres-Berichte.)
Jede amiguain kann einzeln abonniert werden.
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Brachiopoda,
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über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der
Entomologie
1838-1862 25 Jahrgänge je 10M.= 250 M., einzeln je 15 M.
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Die ganze Sammlung 2350 M.
Der Bericht enthält Arbeiten von: H Hi
Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Fowler, u
Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, -Verhoeft, Wandolleck, R. Lucas, von Seidlitz, 1°
Kublgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, GROBER N
Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. Ale
Krolls Buchdruckerei, Berlin S 14. EEE
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