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ENERA
INSECTORUM
DIRIGES PAR
P.WYTSMAN
DIPTERA
FAM. MUSCARIDA
SUBFAM. RICHARDIIN A®
von FrieprichH HENDEL
MIT 3 COLORIERTEN TAFELN
1911
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PRIX: FR. oun
En vente chez V. VERTENEUIL & L. DESMET, Imprimeurs-Editeurs, 60-62, rue T’Kint, BRUXELLES.
Prospectus gratis et franco sur demande.
Direction scientifique : M. P. WyTsMAN, Zoologiste, Quatre-Bras, TERVUEREN (Belgique).
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DIPTERA
FAM. MUSCARIDA
SUBFAM. RICHARDIINA
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SUBFAM. RICHARDIINZ
von Fri—epricH HENDEL
MIT 3 COLORIERTEN TAFELN
VORWORT .
- f))1e bekannt, teilte Loew schon in der Berl. Ent. Zeitschr. Vol. 10, p. 238 (1866) und spater
¢ dann in seiner kleinen Arbeit « Die europdischen Ortalide » (Zeitschr. f. d. ges. Naturw.
AN 1868) die ganze sogenannte Familie der Ortalidide in zwei Abteilungen; bei der ersten
DA at ee
4), ist die Subkosta beborstet oder doch deutlich behaart, bei der zweiten dagegen ganz
nackt. Als Gruppen der zweiten Abteilung unterscheidet er die Ulidina mit unbewehrten, die
Richardina aber mit bedornten Schenkeln
Den Namen unserer Subfamilie finde ich zuerst in Loew’s Arbeit iiber « Die amerikanischen
Ulidina » (Berl. Ent. Zeitschy. Vol. 11, p. 283, 1867) erwahnt, in welcher dieser Autor auch Epfzplatea
noch zu den Ulidiinen rechnet. ;
Eine Modifikation der oben erwahnten Unterscheidungsmerkmale zwischen den beiden Gruppen
gibt Loew dann im 3. Bande der Monographs of N. Amey Diptera. Gattungen mit abgerundeter Analzelle
gehoren danach zu den Richardiinen, solche mit spitzer oder scharfer Analzelle jedoch zu den Ulidiinen.
Ueber den Wert der alten und der modifizierten neuen Einteilung Loew’s habe ich schon im
106. Fascicule der « Genera Insectorum », Subfam. Ulidiinae, p. 2, meine Meinung zum Ausdruck
gebracht. An dieser Stelle und im 96. Fascicule, Subfam. Ptevocallinae, p. 2, wiess ich ferner aber auch
schon darauf hin, dass die Bedeckung der Subkosta, allein als trennendes Merkmal genommen, keine
natiirliche Gruppierung der Formen zulasst. Ebenso wie die Pterocallinae Arten mit nackter erster
Langsader enthalten, gibt es anderseits Ulidiinen und Richardiinen mit behaarter bis beborsteter
Subkosta.
2 DIPTERA
Hieher gehéren unter den Richardiinen die Gattungen Automola Loew und Sztellia Robineau-
Desvoidy (= Mischogaster Macquart), beide durch die Fliigeladerung und Hinterleibsbeborstung allein
schon als zur Subfamilie gehérig stigmatisiert. Die Automola-Arten sehen den FEfliplatea-Arten ausser-
ordentlich ahnlich und sind auch deren allernachste Verwandte, trotz der Verschiedenheit in der
Subkostabedeckung. Bei letzterer Gattung hat Loew die Praeapikalbérstchen der Schienen iibersehen,
deren Bedeutung er in den Monographs N. Amer. Diptera, Vol. 3, p. 12, entschieden iiberschatzt. Es
finden sich ausser bei Axtomola und Efiplatea auch bei Paroedopa und Stictomyia unter den Ulidiinen
und wahrscheinlich auch bei Gattungen anderer Ortalididen-Gruppen ahnliche Bérstchen oder Haare.
Automola hatte Loew zur Gruppe Oftalidinae gebracht, wahrend er Miuschogaster zu den Platystominen
stellte. Bei letzterer Gattung hatte sein Scharfblick aber schon die nahe Verwandtschaft mit den
Richardiinen erkannt, denn in den Monographs schreibt er, Vol. 3, p. 99 : « The bristles on the first
abdominal segment, the distance intervening between the anterior ocellus and the posterior ones,
and even the shape of the ovipositor remind very much of some genera in the group of Richardina. »
Das fiir die Richardiinen so wichtige Merkmal von der Bildung der Subkostalzelle entdeckt zu
haben, ist ein Verdienst Schiner’s. Schiner legte ja iberhaupt das Hauptgewicht seiner Systematik auf
die Fliigeladerung! Und so entgieng ihm die Gleichheit der Nervatur bei den Michogastrinen und
Richardien nicht, wenn er beide Gruppen auch nicht vereinigte.
Sehr lehrreich ist, was er ganz unabhaingig von Loew 1868 in den Novara-Difteren, p. 255,
Fussnote, iiber das Geider der Michogastrinen schreibt : « Die Subkostalader, anfaénglich knapp an die
Mediastinalader angelehnt, beugt sich dann zur Randader und verbindet sich mit derselben ganzlich,
so dass der Rand sehr dick sich darstellt; unmittelbar vor dieser Verbindung ist am Rande eine kleine
Unterbrechung (ahnlich wie bei Chyliza). Die Analzelle ist bei den Michogastern stark entwickelt,
doch nie spitzig ausgezogen. Die Michogastern bilden einen natiirlichen Uebergang zu den Ortalinen
und sind naher verwandt noch mit der Gattung Richardia. »
Seite 260 obiger Arbeit schreibt Schiner dann von den Richardien : « Sie bilden eine eigene,
ganz natiirliche Gruppe. Dass diese mit den Ortalinen nichts gemein hat und vielmehr in nahere
Verwandtschaft mit den Michogastrinen gebracht werden muss, geht aus Allem, insbesondere aber aus
der Bildung des Fliigelgeiders hervor. Der Fliigelvorderrand ist naimlich bei ihnen, ebenso wie bei
den Michogastrinen vor der Vereinigung der Subkostalader mit der Kosta deutlich unterbrochen. »
Auf die Wichtigkeit der Kostaunterbrechungen fiir die Systematik der Acalyptraten Musciden
im Allgemeinen wiess auch ich in der Wien, Ent. Zeit., Vol. 22, p. 204, Note ** (1903) hin. Ich habe
mich von der Bedeutung der davon entlehnten Merkmale seither nur noch besser tiberzeugen kénnen,
Hatte Loew das vom Flugelgeider entnommene wesentliche Merkmal der Richardiinen erkannt,
so hatte er nicht eine Acrometopia-Art — also eine Ochthiphiline — als Coniceps carbonarius und als
europdischen Vertreter dieser rein amerikanischen Dipterengruppe beschrieben.
Von den 23 Gattungen mit 77 Arten gehéren nur vereinzelte Arten auch der nordamerikanischen
Fauna an, der allergrésste Teil ist neotropisch.
Wie in den vorhergehenden Teilen der « Genera », so méchte ich auch hier allen jenen
Faktoren danken, welche meine Arbeit durch Zusendung von Material forderten.
Es sind dies die betreffenden Sammlungs-Vorstinde der 6ffentlichen Museenin Berlin, Budapest,
Dresden, Washington und Wien, denen ich meinen verbindlichsten Dank hiemit ausspreche.
Von Privaten unterstiitzten mich mit entgegenkommender Liebenswiirdigkeit die Herrn Prof.
M. Bezzi, Abt L. Czerny, Prof. A. Herrmann, Kollege B. Lichtwardt und Herr G. H. Verrall.
BIOLOGIE
Ueber dieselbe ist mir bisher nichts bekannt geworden.
FAM. MUSCARIDZZ ; 3
Allgemeine Morphologie der Subfamilie. — Kopfim Allgemeinen rundlich, seltener vorne
konisch, nie stark von vorne her zusammengedriickt, manchmal Achzas-artig verbreitert. Stirne meist
von mittlerer Breite, nie schmal, parallel oder wenn verengt, so nach vorne hin, nie gegen den Scheitel
zu. Lunula verdeckt bis deutlich sichtbar. Stirnhartteile gewéhnlich scharf abgegrenzt, aber von ver-
schiedener Entwicklung. Die Scheitelplatten legen dem Augenrande an. Die Ozellenplatte kann fast
den Stirnvorderrand erreichen, ist in der Regel aber viel kiirzer. Wangenplatten fehlen stets. Die Stel-
lung der Ozellen zu einander ist generell wichtig.
Der Klypeus ist nie viel héher als breit, unten etwas verbreitert. im Profil in verschiedenem Grade
konkav bis scharf winkelig gebrochen, nie konvex; Epistom vortretend. Die Stirnspaltendste entfernen
sich nur bei denbreitst irmigen Formen weiter von den Gesichtsleisten, Der Winkel, unter dem letztere
und die Peristomalien in der Nahe des unteren Mundrandes zusammenstossen, ist nie scharf; starkere
Haare fehlen dort stets. Fiihlergruben sind nie ausgebildet.
Die Stirnflache ist in der Regel glatt und fast nackt, nur fein, sehr selten etwas rauher behaart.
Auffallende Skulpturen fehlen stets. Backen von geringer oder héchstens mittlerer Breite. Backen-
gruben klein, aber gut abgegrenzt, wenn auch nicht auffallig. Die Bildung des Hinterkopfes ist ver-
schieden und ftir den Charakter der Gattung von hervorragender Bedeutung. Riissel kurz und dick,
Labellen kurz, zuriickgeschlagen.. Kinn chitinds. Taster gew6hnlich stark verbreitert und vorne oft
schief abgestutzt. Prelabrum fast immer sichtbar, gross, oft stark vorspringend.
Augen abgerundet, nie halbkreisférmig oder sehr hoch, haufig vorgequollen, im Profile fast
lotrecht oder schief gestellt.
Kopiborsten von auffallender Lange und Starke. Besonders gross ist gewohnlich das Ozellarpaar,
dessen Insertionsstelle wechselt. Immer nur ein einziges Paar oberer Frontorbitalborsten; untere fehlen
stets. Vertikalborsten meist zwei Paar. Das Postvertikalpaar fehlt haufiger als es vorhanden ist. Dann
ist es klein und schwach, mit den Spitzen nach vorne gebogen und fast parallel, nur wenig divergierend.
Vibrissen fehlen.
Fihler vorgestreckt oder geneigt, nie herabhangend oder in Gruben zuriickgezogen, von ziem-
licher Lange, niemals kurz. Erstes Glied kurz, haufig aber sichtbar und manchmal verlangert; zweites
oben mit abstehender Borste; drittes linear, vorne abgerundet, mit nackter bis gefiederter, basaler Arista.
Thorax entweder gedrungen, dann Riicken so lang wie breit oder wenig langer, vorne nicht
verschmalert, Metanotum fast lotrecht oder Thorax schlanker bis sehr schlank, dann Riicken vorne
verschmalert, Pleuren sehr hoch, Hinterhiiften zurtickgestellt, Metanotum daher schrag abfallend. Das
Schildchen ist meist nur kurz, wenig vorstehend, zwei- bis vierborstig; oben nie flach.
Beborstung : Prothorakale entweder eine starke Borste oder als Haar mehr weniger deutlich
erkennbar. Dasselbe gilt von der Sternopleuralborste, die selten ganz fehlt. Auf dem Riicken nur ein bis
zwei Paare Dorsozentralborsten ganz hinten. Die Bedeckung des Metapleuralcallus ist generell charak-
teristisch.
Hinterleib beim ¢&% mit fiinf, beim Q normal mit sechs dusserlich sichtbaren Segmenten. Seitlich
am zweiten Tergit sind lange, abstehende Borsten in verschiedener Zahl charakteristich fiir die
Gruppe. Die Form des Abdomens ist oval bis schlank keulenférmig; das basale Doppelsegment ist
immer langer als die anderen Ringe. Hypopyg rundlich, nie gross; Penis spiralig. Ovipositor flach-
gedriickt, dreigliedrig; erstes Glied gewohnlich rinnenartig hohl, die Seitenrander mehr weniger stark
nach aufwarts gebogen.
Beine von normaler Grésse und Starke, gew6hnlich aber langer und schlanker, seltener sehr
schlank. Praapikalborste der Schienen nur ausnahmsweise vorhanden. Mittelschienen innen mit nur
einem langen Endsporn. Schenkel ventral unbewehrt oder zweizeilig in verschiedener Ausdehnung
und Starke bedornt. Nur bei einer Gattung sind die Hinterschenkel stark verdickt.
4 DIPTERA
Fliigel nie ganz glashell und ungezeichnet. Kosta unbeborstet, bis zur Diskoidalis reichend,
immer gegeniiber der Miindung der Mediastina deutlich unterbrochen. Mediastina vollstandig von der
Subkosta getrennt, derselben aber bis zu ihrem, der Unterbrechungsstelle der Kosta unmittelbar
anliegendem Ende eng angeschmiegt, fast gerade und nur am Ende sanft aufwartsgebogen, zur Kosta
hinauflaufend. Die Subkostalzelle ist sehr charakteristisch und einheitlich gebildet. Sie ist immer kurz
und schmal und senkrecht von oben besehen an der Unterbrechungsstelle der Kosta scheinbar etwas
verengt; dort sendet auch die Subkosta einen hornigen Fortsatz gegen das Mediastinaende hinauf. Die
Subkosta ist meist nackt, kann aber auch behaart bis beborstet sein; sie miindet in der Regel weit vor
der Fliigelmitte. Die Analzellenform gehért auch zu den charakteristischen Merkmalen. Die vorne
schliessende Querader ist nie gerade oder gar konkav, sondern immer konvex und an der Analader
gegen die Fliigelwurzel hin zuriickgezogen, so dass die Analzelle distal stark abgerundet und unten wie
abgeschragt aussieht. Die Analis erreicht den Fliigelhinterrand oder nicht. Erste Hinterrandzelle meist
etwas gegen die Miindung hin verengt, nie aber geschlossen. Sehr haufig sind Schulterlappen und Alula
schmidler als normal.
Diagnose der Subfamilie. — Holometope Musciden mit nur kurzen, stets héchstens einbor-
stigen Scheitelplatten oben am Augenrande. Fihler stets frei, nie in Gruben. Drittes Glied vorne
immer rund, Stirne mittelbreit, meist vornehin etwas verengt. Augen oft vorgequollen. Vibrissen fehlen.
Klypeus immer konkav. Quernahtiste des Riickens schief aufsteigend. Prothorakale meist, Mescpleurale
immer deutlich sichtbar. Sternopleurale selten ganz fehlend. Riicken nur hinten mit Dorsozentral-
borsten versehen. Legerdéhre dreighedrig, meist rinnenartig hohl. Penis spiralig. Subkostalzelle sehr
klein und schmal, hinter einer Unterbrechung der Kosta, an der die fast gerade Mediastina miindet,
gelegen. Subkosta meist nackt und weit vor der Fliigelmitte miindend. Analzelle unten zuriickweichend
abgerundet, nie in eine Spitze ausgezogen oder eckig. Hinterleib an der Wurzel hiaufig gestielt,
immer aber dort seitlich mit abstehenden Borsten besetzt.
BESTIMMUNGSTABELLE DER GATTUNGEN
== AU SOOT WOO POTHM DG RUE =e Bae Ge ao) a 88 eo 6 @ 5c 0 5 & 56 6 5 ie
— Schenkel, wenigstens die hinteren, ventral bedornt . 2. 2 ww 4.
1. Stirne mit spitsem Winkel stark hegelformig tiber die Augen
vorspringend ; Augen wagrecht oval(Taf. |, Fig. 1-4) 1. Genus Coniceps, Loew.
— Stlirne nie spitswinkelig in einem Kegel vortretend, nuy
missig und im stumpfen Winkel vorstehend; Augen
immer hiher als lang 0) eid ee a Gua ee 2.
2. Aptkalborste an allen Schienen vorhanden. Hinterleib eifir-
mig, an dey Basis nur etwas, aber nie stielartig ver-
Schmaleyt. . . . woken ult: Gauss) ool ok a oe ne
— Aptkalborste fehlt. Hinterletb schlank keulenforvmig, mit
diinnem, langem Basalstiele. Subkosta beborstet oder
behaart(Taf.|, Fig. 20-27; Taf.2, Fig. 28, 29)
3. Subkosta behaart. Prothorakale stark (Taf. |, Fig. 8-14) . Genus Automota, Loew.
— Subkosta nackt. Prothorakale fehit(Taf. |, Fig. 15-19) 3. Genus EprpLarea, Loew.
4. Hinterschenkel im Vergletche mit den anderen stark und
auffallig verdickt (Taf. 2, Fig. 30-39). . . . 6. Genus Ricuarpra, Robineau-Desvoidy.
. Genus Seretiia, Robineau-Desvoidy.
aS
iS)
1) Nur Sefeddia unispinosa Bigot hat an den Vorderschenkeln einen einzigen Dorn. Plagéocepha/us Wiedemann ist mir unbekannt. Diese
Fliege hat am Fliigelhinterrand drei buchtige Lappen.
3.
6.
ST
os)
Q.
Io.
ie
I2.
11S).
14.
*
Hinterschenkel nicht starkey als die vorderen .
FAM. MUSCARIDZ®
Analis kurz; ste erretcht nicht etnmal als Falte den Hin-
kenmanty deSwugelS Os
Die Analader erreicht wenigstens als Falte den Rana .
Vordersttrne tiber den Fiihlern blasenartig emporgewolbt
(afro ris. 66-68). 2 2) =
Vorderstirne von normaler Gestalt. . . é
Hinterkop7 ober dem Halse starker als unter demselben
hinter den Augen hervorgequollen .
Hinterkopf unter dem Halse starker als oben vorgequollen
(Taf. 3, Fig. 54-56; Taf. |, Fig. 78).
ellen 1n der Stirnmitie eng betsammen . sive
Ozellen vonetnander entfernt, in ein schlankes Dreteck
gescelln (Ghats Sle) O99) 2 5 = 3) ane
Beide Queradern einander stark gendahert, fast iibereinander
stehend und hochstens die Lange der hinteren Querader
voneinander entfernt (Taf. 2, Fig.46-50). . .
Die Queradern sind wetter, als die Lange der hinteren
Querader betragt, voneinander entfernt . . . :
Hinterleib deutlich gestielt, das heisst, das basale Doppet-
segment ist 1m Verhaltnisse zu den folgenden Ringen
stark susammengeschniirt ; Hinterleib lang und schlank.
Hinterleib nicht gestielt, nur allmaéhlich und mie auffallig
gegen die Wurzel hin verschmalert; relativ kurz und
UGE ee Sa at) On CC :
Kosta jenseits der Mitie mit einem konvexen, beulenartigen
Vorsprung Radtalis am Ende S-formig nach abwirts
gebogen. Thorax im Verhaltnisse sum Kopf und Hinter-
leib ausserordentlich gross, hoch und lang (Taf. 3,
peo" 1a ay TADS A eee arn as
Kosta ohne Vorsprung. Radialisund Thorax anders geformt.
Der Kopf, mit den froschartig vorgequollenen Augen, ist
auffallend breiter als der vorne verschmalerte, lingliche
Thoraxriicken. Kleine Querader weit jensetts der Muttte
der Discoidalzelle (Taf. 3, Fig. 71-73) . . .
Kopf nie breiter als der abgerundet quadratische Thorax-
HALES | G0 Se Co eee eet ee
Estes Fuhlerghied verlangert, so lang wie das zweite.
Fiihler zweitmal so lang wie das Untergesicht, vorge-
streckt. Discotdalis vor der kleinen Querader gerade
Ghai2raRics 43-45). 2s 3 ee -
Erstes Fiihlerglied kurz, wenig stchtbar. Fiihler kiirzer,
mehr geneigt. Discotdalis vor der kleinen Querader
Rivellia-artig nach abwirts gebogen. . . . . .
1) Stivne oben mehr oder weniger konkav, die Augen daher
5
: : aie, ais
; : 28! 68
: : : . 9
18. Genus CEDEMATELLA, nov. gen
12. Genus OponToMERA, Macquart.
4. Genus Macrostenomyta, Hendel.
13. Genus SEpsisoma, Johnson.
g. Genus HemixantuHa, Loew.
: ‘ ss 9e0 =. Os
ane 2 : Se sg ey) cay Seeds
: ithe
22. Genus MEGALOTHORACA, NOV. gen.
21. Genus BATRACHOPHTHALMUM, Nov. gen.
EES is sso eee
8. Genus PeciLomyia, nov. gen.
Meee 2 Me ee c. A iy ote eS
6 DIPTERA
iibey dieselbe und den Hinterkopf vorgequollen. Kleine
Quevader vor oder auf dey Mitte dey Discotdalzelle, dev
Subkostamiindung gegeniibey oder sehy nahe (Taf. 2,
Fig. 40-42) .
— Stirne oben ganz eben, Augen nicht vorgequollen. Kleine
Querader jensetts dey Mitte dey Discotdalzelle, von der
Miindung der Subkosta weit entfernt (Taf. 2,
. Genus Ca@Lometopia, Macquart.
NI
Alfio PSS) 6 6 Bo 8 ; 11. Genus MELaNoLoma, Loew. ,s = he
15. Kleine Querader weit vor der Mitte dev Discoidalzelle, Evste Yo WALLAUMEL ATE
)
Hintevvandzelle in der Mitte nach unten auffallend
bauchig erwettert, dort zwetmal so breit wie die sweite
Hintervandzelle, gegen die Miindung hin aber wieder
stark verengt. Kosta an der Radialismiindung stark
verdichi (Nat. 3, Fig. (6,77) . . . . 20. Genus SETELLIDA, gen. nov.
— Kleine Querader jenseits dey Mitle dey Discoidalzelle. Erste
Hintervandzelle nicht breiter als die swette, parallel-
YONAICOMETADUYA WENUTAN AEH SPiUze VEVENRL. es oO
16. Schulterlappen und Alula villig fehlend; Fliigel gegen
die Wurzel hin keilfirmig verschmilert (Taf. 3,
Filo OE), COs 6 5 5 6 . . . . . Ig. Genus SPHENEUOLENA, nov. gen.
——ochulleylappen und Alula wohlentwickelt. . . - . »« «© «© «© « «© 2 «© «© © cue = = 6 LYE
EDUC SUUROSIAMNUNGEL ti ever upelmittes: 4. 3 i * + © ~ «© «© eg ea ee) elm mELOs
——) Dre Subkosia miindet vor dey Fliigelmitte . 2 2. . 1. 2 . se ew ee sw we ee Uw OS
18. Hinterkopf oben stirker hinter den Augen vorgequollen als
unten, Beine von gewohnlicher Lange. Ametsenartigey
LV BUS 1 mre ah 20) re ‘ : 15. Genus ACOMPHA, nov. gen.
— Unterer Hinterkopf alletn vortretend « Paces ”. Bene,
besonders beim J, aussergewohnlich lang und schlank.
Nicht Ameisenahnlich (Taf. 3, Fig.64,65) . . 17. Genus Evo.ena, Loew.
19. Beine sehy kvraftig. Alle Schenkel etwas verdicht und
unten bedornt. Radialis a ae (iat: 3;
Fig. 60-63) .
— Beine schlank; nur die hinterven Schenkel unten bedornt.
16. Genus Neorpiotypa, Osten-Sacken.
Radialis ohne Adevvudimente . . . . . . . . 5. Genus Paneryma, Van der Wulp.
GENUS CONICEPS, LOoEw
Coniceps. Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 177 (1) (1873); Aldrich, Cat. N. Amer. Dipt.
p. 598 (1905); Williston, Manual N. Amer. Dipt. (ed. 3), p. 279 (1908).
Nicht hieher gehért Coniceps, Loew, Beschreib. Europ. Dipt. Vol. 3, p. 292 (1873), und Becker,
Kat. palaarkt. Dipt. Vol. 4, p. 107 (1903) = Acromelopia, Schiner (Ochthiphilinae).
Typische Art : C. niger, Loew.
1) Hieher gehort auch die mir unbekannte 10. Gattung Zewgma Cresson, die sich von Coe/ometopia durch die ebene Stirne und weiter yon-
einander entfernte Ozellen, von J/e/anoloma, der sie sehr nahe zu stehen scheint, durch die Stellung der kleinen Querader vor der Mitte der Discoidal-
zelle unterscheidet.
FAM. MUSCARIDA®
“I
Charaktere. — Kopf etwas breiter als der namentlich vorne verschmilerte Thorax, mit kegel-
férmig zugespitzter, weit tiber die Augen vortstehender Stirne. Beim Gattungstypus verhalt sich der
lotrechte Kopfdurchmesser zum wagrechten im Profile wie 1 : 2, von vorne wie 3 : 5. Im Profile ist die
Stirne wagrecht und gerade, springt fiinf Sechstel des wagrechten Augendurchmessers vor die Augen
vor und bildet etwas tiber den Fiihlerwurzeln mit dem geradlinig sehr stark zuriicktretenden Klypeus
einen sehr spitzigen Stirnwinkel. Von oben betrachtet ist die Stirne zwischen den Augen etwas breiter
als ein Drittel des Kopfes und seitlich durch die schwach konvexen Rander der Augen begrenzt, also
im Allgemeinen tiberall fast gleich breit, nur der tiber die Augen vorstehende Teil ist breiter, ungefahr
die Halfte des Kopfes breit, vorne kaum schmialer und geradlinig der Quere nach abgestutzt. Die
ganze Stirne wird vom Scheitel bis zum Vorderrande von einer geraden, ziemlich tiefen Langsrinne
durchzogen, welche oben durch die erhabene Ozellenplatte gegabelt wird. Die beiden Seitenteile der
Stirne sind der Quere nach deutlich gewolbt, in die Wangen allmahlich herabgekriimmt. Die spitz-
dreieckige Ozellenplatte reicht mit der Spitze fast bis zum vorderen Augenrande vor. Die zwei hinteren
Ozellen liegen eng nebeneinander in der Héhe des hinteren Augenrandes, die vordere Ozelle ungefahr
der Augenmitte gegeniiber. Die Scheitelplatten sind bei weitem nicht so gut wie die Ozellenplatte
differenziert und reichen, nach der Lage der Orbitalborste zu schliessen, bis zur Augenrandmitte nach
vorne vor.
Kopiborsten : Je eine nach hinten und auswarts gebogene obere Frontorbitalborste etwas hinter
der Augenrandmitte und der vorderen Ozelle. Ein Paar deutliche, nach vorne geneigte und divergie-
rende Ozellare knapp hinter der vordersten Ozelle. Ein Paar nach aussen gebogener dusserer Vertikal-
borsten in der Verlangerung der Stirnaugenraénder. Die konvergierenden inneren Scheitelborsten
stehen wenig innerhalb der ersteren. Postvertikalpaar fehlend. Die Vorderstirne ist bis vorne hin mit
ziemlich rauher Behaarung ungeordnet bedeckt.
Der Hinterkopf tritt, von allen Seiten betrachtet, ein betrachtliches Stiick hinter die Augen vor.
Der so entstehende sehr lange Scheitel biegt sich aber nicht nach und nach zum Hinterkopf herab,
sondern liegt in einer Ebene mit der Stirne und fallt dann mit ziemlich scharfer Kante-steil nach hinten
ab. Dadurch wird im Profile ein Winkel und kein Bogen gebildet. Die Mitte des Hinterkopfes ist daher
auch flach oder schwach konkav und nur die Augenrander sind wulstig konvex, auch oben am Scheitel
schon.
Der Klypeus ist parallelrandig und hat in der Mitte einen Lingsriicken, der gleich unter den
Fiihlern scharfer, kielartig, gegen den Mundrand hin aber breiter und flacher wird und keine Kante
mehr zeigt. Unter jedem Fiihler lauft eine breite seichte Langsfurche bis zum Mundrand hin. Beide
Gruben werden durch obigen Langsrticken, dessen verbreiterter unterer Teil als Epistom angesprochen
werden kann, getrennt. Der unterste Mundrand weicht sogar etwas nach innen zuriick. Die geraden
Gesichtsleisten laufen wie die Stirnspaltendste eng nebeneinander parallel und gehen geradlinig fort-
gesetzt in die zart bewimperten Peristomalien tiber. Diese k6nnen nur von unten als schmale Wiilste
vorne neben dem Mundrand gesehen werden.
Die Stirnspalte zieht oben von einem Fiihler zum anderen. Da der vordere Stirnrand die Fihler-
wurzeln etwas tiberragt, ist die Lunula verdeckt.
Die Backen sind ungefahr die Halfte des lotrechten Augendurchmessers breit, unten wagrecht
und werden zum gréssten Teile vom unteren Hinterkopf gebildet. Backengruben nicht scharf abgegrenzt.
Die Fiihler sind lang. mdssig geneigt, etwas unter dem vorderen Stirnrande und ungefahr der
Augenmitte gegeniiber inseriert. Das Wurzelglied ist sehr kurz, fast versteckt, das zweite Glied auch
nur kurz, oben mit einer abstehenden Borste versehen, das dritte Glied stark verlangert, drei- bis vier-
mal so lang wie breit, fast linear, nur gegen die stumpf abgerundete Spitze zu etwas schmaler, am
Ober- und Unterrande gerade (Q) oder oben hinter der Mitte etwas ausgeschweift (<"). Die basale Arista
ist nackt und in der Wurzelhialfte schwach spindelig verdickt.
8 DIPTERA
Die Augen sind wagrecht oval, das heisst, der wagrechte Augendurchmesser ist deutlich langer
als der lotrechte. Neben den Fiihlerwurzeln bilden die Stirnaugenrander keinen merkbaren Winkel. Im
Leben sind die Augen von mir unbekannter Farbung.
Mundéffnung relativ klein, weit nach hinten geriickt, erst hinter dem vorderen Augenrande
beginnend. Riissel klein, mit kurzen, aber zuriickgeschlagenen Labellen. Taster kurz, nicht oder kaum
etwas verBreitert, unten borstlich. Prelabrum nicht vorstehend, klein und schmal, nur von unten in der
Mundé6ffnung sichtbar.
Thorax schlank und schmal, Riicken viel langer (8/5) als breit, vorne verschmialert, aber eckig. Im
Profile ist der ganze Thorax noch einmal so lang wie die grésste Hohe desselben iiber den Mittelhiiften.
Die Rickenflache ist der Linge nach fast nicht, der Quere nach aber stark gew6lbt, die Notopleural-
depression stark ausgepragt und auch nach vorne vorgezogen. Quernahtaste in der Seitenmitte. Pleuren
tiber den Vorderhiiften konkav, eingedriickt. Schildchen wenig langer als ein Sechstel des Riickens,
kurz eif6rmig, oben nackt und ziemlich flach, an der Spitze mit zwei halbaufgerichteten Borsten, Hinter-
riicken nur ein Viertel der Riickenlinge hoch.
Beborstung : Eine Humeralborste, aber nicht an der vordersten Ecke des Callus, sondern weiter
riickwarts inseriert, zwei Notopleurale, drei Supraalare. Dorsozentrale (?). Grundbehaarung des
Riickens sehr kurz und zerstreut, Riicken fast nackt. Eine Mesopleuralborste oben. Keine Sterno-
pleurale und keine Prothorakale.
Beine dem schlanken Kérperbau entsprechend ebenfalls lang und schlank, sehr spirlich behaart,
fast nackt, ohne lingere Borsten. Hinterschenkel auf der Unterseite mit zwei Reihen von kurzen
Bo6rstchen besetzt, die basalwarts schwach, in der Spitzenhialfte aber fast dérnchenartig sind. Mittel-
schienen innen mit einem starkeren Endsporn. Klauen und Pulvillen normal.
Hinterleib langer als der Thorax, schmal, streifenformig, gegen die Basis zu allmahlich etwas
schmiler werdend, aber nicht gestielt, beim © fiinf-, beim Q sechsringelig, die Segmente nicht viel der
Lange nach verschieden. Hypopyg knopfartig, zweiteilig, deutlich hinten vorstehend. Erstes Glied des
Ovipositors so lang wie der halbe Hinterleib und so breit wie derselbe, nach hinten zu verschmilert
und breit abgestutzt, an den Seiten schwach konvex, oben stark hohl, unten konvex. Die Rander sind
ebenso aufgebogen. Behaarung relativ dicht und rauh, aber nicht borstenartig.
Fliigel von ziemlicher Grésse, mit charakteristisch Richardienartiger Subkostalzelle. Subkosta an
der Miindung der Fliigelmitte mehr gendhert als bei anderen Gattungen, der kleinen Querader fast
gegentiber, nackt. Radialis, Cubitalis und Discoidalis fast mit einander parallel, sanft gebogen. Erste
Hinterrandzelle gegen die Miindung hin nur ganz wenig verengt. Queradern gerade, unten etwas schief
nach aussen gestellt; die kleine etwas jenseits der Mitte der Discoidalzelle. Discoidalis vor der kleinen
Querader gerade. Analis als Falte bis zum Fliigelrande. Axillarfalte deutlich sichtbar. Schulterlappen
und Alula normal entwickelt.
ANMERKUNG — Die Gattung Contceps Loew unterscheidet sich ausser durch die stark kegelig
vortretende Stirne und die wagrecht ovalen Augen noch durch die lange Subkosta von den anderen
Gattungen mit unbewehrten Schenkeln. In der ganzen Subfamilie hat nur noch Odontomera coniceps
Hendel eine ahnliche Kopfbildung, dagegen ventral bedornte Schenkel und‘andere Unterschiede mehr.
Geographische Verbreitung der Art. — Eine Art aus Nord-Amerika.
1. C. mger, Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 178 (1873). — Nord-Amerika.
Taf. 1, Fig. 1-4.
niger, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 184 (1911).
—C. carbonarius, Loew, Beschreib. Europ. Dipt. Vol. 3, p. 292 (1873) aus
Siid-Russland = Acrometopia carbonavia Loew, Subfam. Ochthiphi-
linae, siehe Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr., p.184(1911).— Taf. |,
Fig. 5-7.
FAM. MUSCARIDZ2 9
2. GENUS AUTOMOLA, LOEW
Automola. Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 118 (1873).
Synonym : Wulpia. Bigot, Ann. Soc. Ent. Fr. p. 371 (1886).
Typische Art : A. atomaria, Wiedemann.
Charaktere. — lopf nur wenig breiter als der Thorax an seiner breitesten Stelle. Der lotrechte
Kopfdurchmesser verhalt sich zum wagrechten im Profile wie 10 : 9, von vorne wie 5: 7. Die Stirne
ist nur ganz vorne an ihrer engsten Stelle ungefahr so breit wie ein Auge, oben am Scheitel etwas
weniger als doppelt so breit; sie verengt sich also betraéchtlich nach vorne hin, ihre Rander sind gerade
und beilaufig so lang wie die obere Stirnbreite. Die Flache der Stirne selbst ist glatt und sehr schwach
liber die Augen emporgewélbt. Ozellen- und Scheitelplatten deutlich abgesetzt, aber nur als ganz kurze
Dreiecke in der Nahe der Scheitelkante. Die drei Ozellen liegen in einem gleichseitigen Dreieck eng
nebeneinander, die Scheitelplatten hart dem Augenrande an. Im Profile hat die Stirne ziemlich starke
Neigung, tritt vorne etwas tiber die Augen vor und bildet dort an den Fiithlerwurzeln mit dem geraden
Untergesicht einen sehr stumpfen, wenig auffallenden Stirnwinkel. Bei allen Arten sind die von den
Wangen autsteigenden Stirnaugenrander unbehaart und durch silberweissen Schimmer auffallend.
Kopfborsten : Je eine mittellange Frontorbitalborste ganz oben neben dem Augenrande und in
gleicher Héhe mit dem hinter der vordersten Ozelle inserierten, stark nach vorne und aussen gebogenen
Ozellarborstenpaar. In der Verlangerung der Stirnaugenrander stehen die 4usseren, innerhalb der-
selben die konvergierenden inneren Vertikalborsten; in der Verbindungslinie der dusseren das starke,
etwas divergierende, mit den Spitzen nach vorne gebogene Postvertikalpaar. Die kurze, aber ziemlich
rauhe Behaarung der Stirnstrieme ist bei den Richardiinen auftallend zu nennen.
Schon yon den Ozellarborsten an wélbt sich die Stirne in breiter Kriimmung zu dem hinter den
Augen schrag zum Halse abfallenden Hinterkopf, der oben nur wenig, unter dem Halse aber stark
hinter den Augen vortritt.
Der Klypeus ist im Profile der ganzen Linge nach als senkrechte, gerade Leiste zu sehen, die
nicht nur tiber die Augen, sondern auch noch weit iiber die Wangenlinie vortritt. Von vorne gesehen
ist er ungefahr so hoch wie breit, von hufeisenformigem Umfange; die Facialien sind schwach konkav
und divergieren mdssig nach unten; in der Nahe des unteren Kopfrandes stossen sie mit den Peristo-
malien in einem deutlichen, auch borstlich bewimperten Eck zusammen. Gleich innerhalb der Gesichts-
leisten sieht man scharf ausgepragte Fiihlerrinnen bis zum Mundrand herabreichen. Dieselben werden
durch den Mittellangsriicken des Klypeus voneinander getrennt, der oben schmal zwischen den
Fihlern beginnt und ohne Unterbrechung bis zum ziemlich hinaufgezogenen Mundrande herabreicht.
Ein Epistom ist nicht abgesetzt; nur tiber dem Rande sieht man eine Querrunzel. Die Stirnspalte zieht
so knapp iiber die Fithlerwurzeln hinweg, dass eine eigentliche Lunula nicht gebildet wird. Die Spal-
tenaste verlaufen gleich neben den Gesichtsleisten. Die Wangen sind nur sehr schmal, die Backen
jedoch hoch, circa die Halfte des lotrechten Augendurchmessers. Der Backenunterrand ist konvex.
Die Backengruben sind sehr gross und durch Farbe und auffalligen Glanz sehr scharf abgesetzt.
Fihler so lang wie das Untergesicht, nickend, von mittlerer Grésse, in den Dritteln der dortigen
Stirnbreite und der Augenmitte gegeniiber inseriert. Erstes Glied nur sehr wenig sichtbar; zweites kurz,
oben mit einer abstehenden Borste; drittes lang, fast dreimal so lang wie breit, am Ober- und Unterrand
fast gerade und parallel, an der Spitze rund. Arista basal, jenseits der etwas dickeren Wurzel deutlich
pubeszent.
Augen seitlich oben etwas vortretend, schief liegend, von ganz unregelmiassiger W6lbung, hinten
be) DIPTERA
unten abgeschragt. Der Augenrandwinkel neben den Fiihlern ist ein stumpfer, von weniger als 120°.
Im Leben sind die Augen einfarbig, ungezeichnet.
Mundé6ffnung und Riissel gross, letzterer sehr voluminés, mit nur kurzen, wenig deutlich zuriick-
geschlagenen Labellen. Taster breit, aber von ziemlich gleichmassiger Breite, unten beborstet. Pra-
labrum sehr hoch und stark vorspringend.
Thorax auffallend gedrungen. Riicken deutlich langer als breit, circa zwei Drittel der Lange breit,
vorne nicht verschmilert, stumpf abgerundet, der Lange und Quere nach stark gewéibt. Quernahtiiste
in den Seitenmitten. Im Profile ist der Thorax itber den Mittelhiiften so hoch wie mit dem Schildchen
lang. Die Hiiften liegen hier nahe beisammen; die mittleren und hinteren sind nicht wie sonst weiter
nach hinten gestellt. Die mittleren liegen nicht, wie oft, unter der Schildchenquerrinne, sondern unter
der Riickenmitte. Pleuren ziemlich gleichmassig gewélbt. Meso- und Sternopleuren fast gleich hoch.
Schildchen aufgeblasen, von halbkreisformigem Umrisse, langer als ein Viertel des Riickens, stark gew6lbt,
oben nackt, am Rande mit vier Borsten. Postscutellum sehr auffallend, scharf wulstartig abgesetzt.
Metanotum nur niedrig, senkrecht abfallend. Humeralcallus langlich, aber nicht gerade wulstartig.
Beborstung : Humerale eine, Notopleurale zwei, Presuturale eine, Supraalare drei, Dorsozen-
trale ein oder zwei Paare hinten, Preescutellarpaar eines oder es fehlt ganz. Je eine starke Meso- und
Sternopleurale und eine kraflige Prothorakalborste. Meso- und Sternopleuren in einem Querstreifen behaart.
Metapleuralcallus nackt, nur in einem schmalen Streifen dusserst kurz pubeszent. Grundbehaarung des
Riickens kurz und fein, sehr dicht.
Beine kraftig, von mittlerer Lange. Vorderhiiften vorne nur ganz unten beborstet. Die zwei
vorderen Schenkelpaare in der Mitte, das hintere Paar im Enddrittel am dickst n. Schenkel ohne beson-
dere Beborstung, ventral unbedornt; nur das hinterste Paar anterodorsal mit zwei Borsten vor der
Spitze. Schienen dorsal mit einem schwachen, aber deutlichen Bérstchen (Preapikalborste) vor dem
Ende. Mittelschienen innen mit zwei langen und einigen kurzen Endspornen, so dass dieselben fast
rundum am Ende bedornt erscheinen. Fiisse normal, die vordersten kiirzer.
Der ovale Hinterleib ist ungefaéhr so lang wie der Thorax, an seiner breitesten Stelle, an der
Grenze zwischen dem zweiten und dritten Tergit beim (so breit, beim Q breiter als der Thorax. Das
basale Doppelsegment ist an der Wurzel wohl etwas verschmialert, aber nicht stielartig und auch nicht
stielrund, sondern wie der ganze Hinterleib von oben her zusammengedriickt. Es erweitert sich aber
sofort und ganz allmahlich mit geraden Seitenrandern bis zur gréssten Abdominalbreite. Das erste
Tergit ist linger als das zweite, dieses hat vor der Mitte eine vollstandige Querreihe von aufgerichteten
Borsten, deren seitliche auffallend abstehen. Vom dritten Segment an nimmt der Hinterleib wieder an
Breite ab. Das dritte bis fiinfte Tergit sind ungefahr gleich lang. Beim 9 sieht man vor der Legeréhre
auch noch einen Teil des sechsten. Hypopyg knopfig vorstehend. Erstes Glied des Ovipositors schlank
trapezformig, von der Linge des dritten Tergits, flach, nicht rinnenartig hohl. Tergite am Rande breit
ventral umgeschlagen, durch eine breite Bindehaut von den schmalen Sterniten getrennt. An den
Hinterrandern der Tergite langere Borsten.
Fliigel gross, meist schwarz bandiert und mit milchig weisser Spitze. Kosta jenseits der Subkosta
sanft konvex und bis tiber die Radialis hinaus stark verdickt. Erst ihr Endabschnitt hat wieder normale
Starke. Subkosta sehr stark, die eigentlich tragende Wurzel der Kosta, vor der Fligelmitte und der
kleinen Querader miindend, im Endteile kurz und dicht beborstet. Radialis mit der Cubitalis ziemlich
parallel, jenseits der kleinen Querader meist mit ein bis zwei Aderanhaégen an der inneren Grenze der
schwarzen Querbinde. Erste Hinterrandzelle parallelrandig, nicht einmal mit einer Neigung zur
Konvergenz gegen die Miindung hin. Queradern gerade, senkrecht oder etwas schief stehend; kleine
jenseits der Mitte der Discoitdalzelle, aber nur bei A. vufa Cresson der hinteren bis auf die Lange
derselben genahert. Discoidalis vor der kleinen Querader nur sanft gebogen. Analis bis zum Fliigel-
FAM. MUSCARI DA: iy
rande. Axillarfalte vorhanden. Schulterlappen und Alula normal. Bewimperung der Schiippchen am
Rande dicht und mittellang.
ANMERKUNG. — Zu den Gattungen mit unbewehrten Schenkeln und eiférmigen, nicht gestielten
Abdomen gehéren Automola Loew und Efiflatea Loew. Beide haben auch ein Apikalbérstchen an den
Schienen, denselben Kopfbau, namentlich Gesichtsbildung, sehr ahnliche Fliigelzeichnung und
Aderung, stehen sich tiberhaupt in ihrer ganzen Organisation so nahe, dass es Wunder nehmen muss,
dass der Autor beider Gattungen sie im System so weit auseinander stellte. Automola ist eine echte
Richardiine, freilich mit beborsteter Subkosta! Diesen Platz weisen ihr die Fliigeladerung und die
abstehenden Borsten der Abdominalbasis vor allem anderen an. Die Efzflatea-Arten sind ausser durch
die nackte,Subkosta nur wenig verschieden.
Geographische Verbreitung der Arten. — Drei Arten aus Zentral- und Siid-Amerika.
1. A. atomaria, Wiedemann, Aussereur. zweifl. Ins. Vol. 2, p. 461 (6) (1830) Zentral- und Siid-Amerika.
(Ovtalis) O&. — Taf. |, Fig. 8-12.
atomaria, Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vel. 3, p. 11 (1873) (Automola);
Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p. 3go, t. 10, f. 22
(1899) (Automola) ; Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 185 (1911).
syn. trifasciata, Wiedemann, Aussereur. zweifl. Ins. Vol. 2, p. 461 (7) (1830)
(Ortalis); Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 11 (1873) (Aufomala).
mexicana. Giglio-Tos, Ditt. del Messico, Pt. 4, p. 46, taf., f. 24 (1895)
(Platystoma).
2. A. caloptera, Bigot, Ann. Soc. Ent. Fr. p. 371(1886) (Waulpia). — Taf.1, Sitid- Amerika.
' Fig. 13.
caloptera, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 187 (1911) (Automola).
syn. atomaria, Wiedemann, Aussereur. zweifl. Ins. Vol. 2, p. 461 (6), var. a,
(1830) (Ortalis).
2? syn. trivitlata, Macquart, Dipt. Exot. Vol. 2 (3), p. 205, t. 27, f. 9 (1843) Guyana.
(Richardia).
3. A. rufa, Cresson, Trans. Amer. Ent. Soc. Vol. 32, p. 282, t.6,f.5(1906). Mexico.
— Taf. 1, Fig. 14.
yuja, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 189 (1911).
3. GENUS EPIPLATEA, LOEW
Epiplatea. Loew, Berl. Ent. Zeitschr. Vol. 11, p. 325 (1867); Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3,
p- 194 (12) (1873); Aldrich, Cat. N. Amer. Dipt. p. 598 (1905); Williston, Man. N. Amer.
Dipt. (ed. 3), p. 279 (1g08).
Typische Art : E. evosa, Loew.
Charaktere. — Kopf nur wenig breiter als der Thorax an seiner breitesten Stelle. Der lotrechte
Kopfdurchmesser verhalt sich beim Typus zum wagrechten im Profile wie g : 8, von vorne wie g : 13.
Die Stirne ist vorne meist deutlich schmialer als ein Auge, oben am Scheitel aber breiter als ein solches,
ist also vorne stark verengt. Ihre Rander sind gerade und deutlich langer als die oberste Stirnbreite.
Stirnflache glatt, kaum tiber die Augen erhoben. Ozellen- und Scheitelplatten gut differenziert; letztere
nur als ganz kleine Dreiecke oben am Augenrande, ersteres etwas weiter vorreichend. Die drei
Ozellen liegen in einem kurzen gleichschenkligen bis gleichseitigen Dreieck eng beisammen. Im Pro-
file ist die Stirne von mehr als mittlerer Neigung, tritt in den Fiihlerwurzeln nur wenig iiber die Augen
vor und bildet mit der Untergesichtslinie einen sehr stumpfen Stirnwinkel. Wie bei Axtomola sind die
von den Wangen aufsteigenden Stirnaugenrander kahl und silberweiss bereift.
Kopfborsten : Je eine mittellange Frontorbitalborste an der Spitze der Scheitelplatten, neben
dem Augenrande und in gleicher Héhe mit dem hinter der ersten Ozelle inserierten, nach vorne und
2 DIPTERA
aussen divergierenden Ozellarpaar. In der Verlangerung der Stirnaugenrinder stehen hier die konver-
gierenden inneren, ausserhalb derselben die dusseren Vertikalborsten. Ungefiihr in der Linie der
letzteren das schwach divergierende, mit den Spitzen nach vorne gebogene Postvertikalpaar. Die
kurze, dichte und rauhe Grundbehaarung der Stirnstrieme ist wie bei der Gattung Automola beschaffen,
die iibrigens dieselbe sonst bei den Richardiinen nicht mehr vorkommende Kopfbildung besitzt.
Was daher bei der Gattung Automola Loew iiber die Form und Wélbung des Hinterkopfes, sowie
iiber die Bildung des Klypeus in allen seinen Teilen gesagt wurde, gilt ach fiir unsere Gattung. Nur
tritt der untere Hinterkopf etwas weniger hinter den Augen hervor und sind die Backen nur ein Drittel
des lotrechten Augendurchmessers hoch. Die matten Backengruben sind kleiner, aber immer deutlich
abgesetzt.
Fiihler wie beim Genus Automola. Arista nackt oder nur so erscheinend, sehr zart und kurz
pubeszent.
Augen schiefliegend, aber ziemlich gleichmissig gewélbt, am unteren Hinterrande abgeschrigt.
Der Augenrandwinkel neben den Fiihlern ist ein abgerundet stumpfer von weniger als 120°. Im Leben
sind die Augen einfarbig, ungezeichnet.
Mundoéffnung, Riissel undseine Teile, sowie Prelabrum wie bei der Gattung Awtomola beschrieben.
Thorax fiir die Subfamilie gedrungen erscheinend. Riicken etwas langer als breit, vorne nicht
verschmilert, stumpf abgerundet, der Lange und Quere nach stark gew6élbt. Quernahtiste in den
Seitenmitten. Im Profile ist der Thorax tiber den Mittelhiiften so hoch wie mit dem Schildchen lang.
Die Hiiften liegen nahe beisammen, diejenigen der hinteren Paare sind nicht zuriickgestellt. Pleuren
ziemlich gleichmassig gew6lbt. Schildchen kiirzer als ein Viertel des Riickens, eiformig zugespitzt,
oben stark gew6lbt, aber nicht aufgeblasen, nackt, am Rande mit vier Borsten; etwas tiber die Riicken-
flache emporgerichtet. Postscutellum abgesetzt, aber nicht wulstartig vortretend. Metanotum nur
niedrig, schief abfallend. Humeralcallus rundlich.
Beborstung : Humerale eine, meist aber fehlend, Notopleurale zwei, Presuturale eine, Supra-
alare drei, Dorsozentrale zwei Paare ganz hinten, Prescutellarpaar eines. Eine starke Meso- und
Sternopleurale. Prothorakale fehlt stets. Meso- und Sternopleuren in einem lotrechten Streifen behaart.
Metapleuralcallus nackt. Grundbehaarung des Riickens kurz und fein, aber sehr dicht.
Beine mittellang, stark. Vorderhiiften vorne unbeborstet. Alle Schenkel ungefahr in der Mitte
am stirksten, unten unbedornt; die vordersten posterodorsal mit einer Lingsreihe mittellanger
Borsten, posteroventral in der Spitzenhalfte mit einer Reihe langerer Borsten besetzt. Hinterschenkel
anterodorsal mit zwei Borsten vor der Spitze. Schienen mit einem schwachen und kurzen Preapikal-
bérstchen, gegen die Spitze etwas verbreitert, die hintersten merklich gebogen. Mittelschienen innen
mit einem Endsporn. Fiisse normal.
Hinterleib oval, ungefahr so lang wie der Thorax, beim ¢ so breit wie dieser, beim Q etwas
breiter. Das flachgedriickte basale Doppelsegment ist nur etwas linger als ein Drittel des Hinterleibes
und erweitert sich nach und nach bis zur gréssten Abdominalbreite, nur seitlich vor dem Hinterrande
mit einigen kiirzeren abstehenden Borsten versehen. Beim © tolgen dann die nach hinten zu etwas an
Lange abnehmenden Tergite 3-5; beim Q der E. recta ist ein grosser Teil des sechsten, beim Q der
aycuata nur ein schmaler Streifen desselben zu sehen, waihrend beim Q der E. evosa nur ein schmaler
Saum des fiinften Tergits vor dem Ovipositor sichtbar wird. Des letzteren erstes Glied ist breit trapez-
formig, dem Hinterleibsende ansitzend, nicht rinnenartig hohl, sondern flach. Hypopyg knopfig
vorstehend. Tergite deutlich auf den Bauch herumgeschlagen. Sternite aber nur schmal; sie lassen eine
breite Bindehaut neben sich frei. Behaarung des Riickens beim Q dicht und ziemlich auffallend; an
den Randern der Ringe mit langeren Borsten. Beim ¢ erscheint der Hinterleib sehr kurz und anliegend
behaart, oft wie kahl.
FAM. MUSCARIDZ 13
Fliigel relativ kurz und breit, querbandiert, in der Zeichnung der Fliigelbasis den Au/omola-Arten
sehr ahnlich. Kosta vorne ziemlich gerade. bis zur Discoidalis-Miindung reichend. Diese aber, sowie
der letzte Abschnitt der Kosta sind meist sehr diinn. Subkosta nackt, vor der Fliigelmitte, aber kaum
vor der kleinen Querader miindend. Radialis und Cubitalis divergierend; erstere ohne Aderanhang.
Erste Hinterrandzelle breit parallel oder sogar schwach gegen die Miindung hin divergierend. Quer-
adern gerade und fast senkrecht, kleine auf oder etwas jenseits der Mitte der Discoidalzelle. Discoidalis
vor der kleinen Querader fast gerade. Analis bis zum Fliigeihinterrand. Die die Analzelle vorne begren-
zende bauchige Querader tritt an der Analis nicht so weit zuriick wie sonst bei den Richardiinen. Axillar-
falte sichtbar. Schulterlappen und Alula normal. Bewimperung der Schiippchen wenig auffallend, kaum
mittellang.
ANMERKUNG. — Siehe die Bemerkungen beim 2. Genus Automola Loew, dem diese Gattung sehr
nahe steht. Loew hatte sie anfangs (1867) zu den Ulidiinen gestellt, spater aber (1873) den richtigen
Platz erkannt. Freilich brachte er auch dann noch Aztomola bei den genuinen Ortalidinen unter, weil
er auf die Bedeckung der Subkosta zu viel systematischen Wert legte.
Geographische Verbreitung der Arten. — Fiini Arten aus Zentral- und Siid-Amerika.
1. E. amadilis, Williston, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 376 (1896). West-Indien.
amabilis, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 194 (1911).
E. arcuata, Hendel, ibidem, p. 192 (1911). — Taf. |, Fig. 15-17. Peru.
3. E. evosa, Loew, Berl. Ent. Zeitschr. Vol. 11, p. 325, t. 2, f. 25 (1867); Zentral-Amerika.
Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 194, t. 9, f. 24(1873). — Taf. |,
Fig. 18.
evosa, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 192 (igi).
4. E. vecta, Hendel, ibidem, p. 193 (1911). — Taf. |, Fig. 19. Paraguay.
5. E. scutellaris, Coquillett, Journ. New York Ent. Soc. Vol.8, p.25 (1900). Californien.
scutellaris, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 194 (1911).
4. GENUS SETELLIA, ROBINEAU-DESVOIDY
Setellia. Robineau-Desvoidy, Essai sur les Myod. p. 732 (24) (1830); Bigot, Ann. Soc. Ent. Fr. (6),
Vol. 6, p. 388 (1886).
Cephalia. Wiedemann (nec Meigen), Aussereur. zweifl. Ins. Vol. 2, p. 469 (1830).
Synonyma : Michogaster. Macquait, Suit. 4a Buffon, Vol. 2, p. 483 (5) (1836); Gerstacker, Stett. Ent.
Zeit. Vol. 21, p. 177 (1860); Schiner, Novara-Dipt. p. 255, Note (1868); Loew,
Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3. p. 22 (98), emend. Mischogaster (1873); V.d. Wulp,
Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p. 385 (1899); nec Williston, Man. N. Amer. Dipt.
(ed. 3), p. 268, f. 7, 8 (1908).
Omalocephala. Macquart, Dipt. Exot. Vol. 2 (3), p. 232 (1843) (preocc.).
Conopsida. Macquart, Dipt. Exot. Suppl. 4, p 294 (1850).
Tylemyia. Giglio-Tos, Bull. Mus. Univ. Torino, Vol. 8, N° 158, p. 164 (1893), nom. nov.
fiir Omalocephala.
Antineura. Williston (nec Osten-Sacken), Man. N. Amer. Dipt. (ed. 3), p. 271, f. 107;
p- 273, f. 19 (1908).
Typische Art : S. fascipennis, Wiedemann.
ORIGINALBESCHREIBUNG. — « Antennes longues; les deux premiers articles courts; le troisiéme
cylindrique, au moins quatre fois aussi long que les deux autres; chéte villeux. Front plus long que
14 DIPTERA
large; face carrée; péristome circulaire; pattes allongées; corps filiforme, allongé, a teintes noires;
ailes tachées ou liturées de noir ». — Setellia afra Robineau-Desvoidy.
Charaktere. — Kopf sehr deutlich breiter als der Thorax an seiner breitesten Stelle an den
Fliigelwurzeln, ungefahr doppelt so breit als die schmale Vorderbreite des Riickens, die der Stirne an
Breite circa gleichkommt. In der Gestalt und Grésse entweder meist den Sefs?soma-Arten gleichend, dann
ist der horizontale Kopfdurchmesser mehr weniger grésser als der lotrechte; Formen wie S. fisca
Macquart und S. fernix Gerstacker, erstere als eigene Gattung Omalocephala Macquart = Tylemyia Giglio-
Tos aufgefiihrt, letztere wegen der starken Naherung der Fliigelqueradern von Williston fiir eine Antineura
Osten-Sacken gehalten. Oder der Kopf ist kiirzer als hoch wie bei den Arten mit breitem Fliigelapikal-
fleck : S. nigra Schiner, S. apex und micans Hendel. Dazwischen gibt es aber alle Ueberginge : die Stirne
wird kiirzer, der Hinterkopf quillt weniger vor, wird flacher, das Untergesicht tritt nicht mehr so stark
vor die Augen vor, so dass ich die Gattung Omalocephala Macquart nicht fiir berechtigt halte.
Die Stirne ist von wechselnder Breite, selten so lang wie breit. meist langer, bis ein und einhalb-
mal so lang wie breit und bis dreimal so lang wie das Untergesicht hoch. Sie ist parallelrandig oder fast
parallel oder deutlich vorne konvergierend, in der Breite etwas unter und iiber einer Augenbreite
variierend. Der Quere und Linge nach ist sie nur wenig gew6lbt, selten vorne etwas stirker langsnach
gekriimmt. Scheitel- und Ozellenplatte deutlich abgesetzt. Erstere dem Augenrande anliegend und
durch eine Langsfurche jederseits abgegrenzt, welche auch iitber dieselben hinaus nach vorne hin
verfolet werden kann. Zwischen diesen Langsfurchen sieht man mehr weniger deutlich eine Mittellangs-
leiste als Forsetzung der Ozellenplatte, die sogar etwas héckerig werden kann. Vorderer Stirnaugenrand
manchmal narbig, meist glatt wie die iibrige Stirne. Die drei Ozellen bilden ein schlankes gleichschen-
keliges Dreieck; die zwei oberen liegen in der Linie der hinteren Augenrinder oder wenig’davor, die
vorderste Ozelle immer ziemlich weit hinter der Stirnmitte. Bei einigen Arten ist trotz der vorderen
Stirnmittelleiste die Gegend rund herum um die Ozellenplatte etwas vertieft. Sonst liegt die Stirnflache
in der Ebene der Augen. Im Profile ist die Stirne nur missig geneigt, springt mehr oder weniger vor
die Augen vor und bildet mit dem zuriickweichenden oberen Klypeus einen Stirnwinkel, der im Mittel
ein Rechter ist.
Kopfborsten : Jederseits eine starke nach hinten gebogene obere Frontorbitalborste an der Spitze
der Scheitelplatten, nahe am Augenrande und in ungefahr gleicher Héhe mit dem kraftigen, nach
vorne divergierenden Ozellarborstenpaar, das etwas hinter der vordersten Ozelle inseriert ist. Inneres
Scheitelborstenpaar fast parallel, etwas innerhalb, a4usseres Paar wie immer nach aussen gebogen,
etwas ausserhalb der Verlangerung der Stirnaugenrander. Postvertikalborsten fehlen. Stirnstrieme nur
kurz und fein, nie auffallend, haufig aber nur sehr zerstreut behaart.
Der Scheitel ist flach oder manchmal hinter der Ozellen seicht vertieft, der Hinterkopf ist aber
oben immer mehr oder weniger hinter den Augen vorgew6lbt, ahnlich wie es fiir die Gattung Sepsisoma
charakteristisch ist. In der Starke des Vortretens und der Wdélbung des oberen Hinterkopfes gibt es
viele Variationen, nie aber fallt derselbe mit einer Kante oder gleich hinter den Augen ab.
Im Profile bildet der Klypeus eine winkelig hineingebrochene Linie, die selten ganz vor der
Wangenlinie sichtbar ist, meist ist es nur der Epistomteil, mit dem hoch hinaufgezogenen Mundrande.
Wie der obere Hinterkopf so steht duch das Klypeusprofil verschieden weit vor den Augen vor, die
Wangen kénnen von der Seite in verschiedener Breite gesehen werden. Von vorne gesehen ist der
niedrige Klypeus meist breiter als hoch, gegen den Mundrand hin verbreitert, ungefahr in der Mitte mit
einer meist scharfen Querrinne versehen, unter welcher eben das quergewélbte Epistom vortritt. Unter
den Fihlerwurzeln kurze und seichte Rinnen neben den Gesichtsleisten. Diese gerade und erst unten
mit den Bickenleisten bogig zusammenstossend. Die Stirnspalte zieht in einem flachen Bogen relativ
FAM. MUSCARID/® 15
hoch tiber die Fiihlerwurzeln hinweg, so dass eine auffallend grosse und breite, glanzende Lunula
sichtbar wird. Ihre Aeste verlaufen eng neben den Facialien nach unten. Wangen schmal bis von
mittlerer Breite. Backen niedrig, nach hinten zu meist gleich aufsteigend. Backengrube klein, aber
deutlich abgesetzt.
Fihler nickend bis starker geneigt, immer langer, oft betrachtlich langer als das Untergesicht.
Erstes Glied wohl kurz, aber auch von der Seite her deutlich unterscheidbar. Zweites wie gewohnlich,
oben mit einer abstehenden Borste versehen. Drittes lang und schmal, oben und unten geradrandig
oder fast so, gegen die Spitze hin etwas verjiingt und dort abgerundet. Drei-bis viermal so lang wie
breit oder noch etwas langer. Arista basal, jenseits der Wurzel behaart bis kurz gefiedert. Insertions-
stelle der Fiihler in den Dritteln der Stirnbreite und der Augenmitte gegeniiber.
Augen meist deutlich schief legend, seltener fast lotrecht oval, nicht vorgequollen, so hoch wie
lang oder etwas héher. Der Augenrandwinkel neben den Fihlern ist ein sehr stumpfer. Die Zeichnung
und Farbung im Leben ist mir unbekannt.
Mundéfinung gross, Riissel aber im Verhaltnis zur Kopfgrésse nur mittelgross, Labellen breit
zuriickgeschlagen. Taster vorne breit, schief abgeschnitten, spatelférmig, borstlich behaart. Prelabrum
nur klein, weder hoch, noch breit. Es steht nur wenig vor, ist von der Seite her oft kaum sichtbar, nur
von vorne, und fiillt den Raum innerhalb des hinaufgezogenen Mundrandes nicht aus.
Thorax schlank. Riicken langer als an den Fltigelwurzeln breit, vorne verschmilert, der Lange
nach nur wenig gew6élbt. Quernalhtaste etwas hinter den Seitenmitten. Im Profile ist der Thorax tiber
den Mittelhiiften so hoch wie samt dem Schilde lang. Hintere Hiiften stark nach hinten geriickt, der
Abstand von den vordersten daher gross. Pleuren iiber den Vorderhiiften eingedriickt; in der Mitte
ziemlich gleichmassig gew6lbt. Metanotum sehr hoch, schrag abfallend. Postscutellum sehr wenig
auffallend. Schildchen schwach vortretend, wulstférmig breit, nur hinten massig zugespitzt, oben nackt
und gewdlbt, an der Spitze mit zwei starken Borsten, seitlich selten noch ein Paar Haare; circa ein
Sechstel des Riickens lang. Humeralcallus wulstartig lang.
Beborstune : Humerale eine, fehlt seltener ; Notopleurale zwei, Supraalare zwei oder drei; Dorso-
zentrale ein Paar ganz hinten. Grundbehaarung des Riickens kurz und fein, oft sehr deutlich, manchmal
sehr zerstreut. Pleuren in der Mitte herab behaart, dort oft, namentlich an den Sternopleuren, mit
ziemlich langen Haaren bedeckt. Eine starke Mesopleurale. Prothorakale als Haar deutlich erkennbar.
Metapleuralcallus dicht kurzgeschoren behaart.
Beine lang und schlank, mit Ausnahme des starken geraden Spornes innen am Ende der Mittel-
schienen ohne starkere Borste. Schenkel in der Mitte am starksten, aber nicht verdickt, unten unbe-
wehrt, nur eine Art besitzt an den vordersten Schenkeln einen einzigen Dorn. Vorderschenkel fast nur
die H4lfte der mittleren lang. Schienen gerade, an der Bassis verjiingt. Fiisse, namentlich der Metatarsus,
verlangert. Klauen und Pulvillen normal.
Hinterleib schlank keulenférmig, immer langer und schmiler als der Thorax; die Keule cylindrisch
und nur ganz allméhlich in den diinnen Stiel ttbergehend. Das vollkommen drehrunde basale Doppel-
segment ist so lange, meist aber langer als der halbe Hinterleib, in der Mitte am diinnsten, vor derselben
(das erste Segment) etwas verdickt, hinter derselben allmahlich sich verbreiternd, aber am glatten oder
etwas wulstigen Hinterrande des zweiten Tergits beiweitem nicht die grésste Abdominalbreite erreichend.
Seitlich, etwas hinter oder auf der Mitte des diinnen Stieles steht je eine starke, abstehende Borste. Die
Tergite 3 bis 5 sind selten gleich lang, sondern werden meist nach hinten zu kiirzer. Beim Q ist meist
noch ein Saum des sechsten Tergits sichtbar. Hypopyg vorstehend, kugelig, klein. Erstes Glied des
Ovipositors ungefahr die Halfte des Hinterleibes lang, an der Wurzel so breit wie dieser, schlank kegel-
oder zuckerhutformig zugespitzt, oben rinnenartig hohl, mit breit umgeschlagenen Randern, hinten
stumpf abgeschnitten. Behaarung des Abdomens anliegend, mittellang, dichter als sonst am K6rper.
16 DIPTERA
Tergite, namentlich beim &, mehr oder weniger ventral umgeschlagen. Sternite aber vorn sehr schmal,
hinten etwas breiter. Bindehaut breit, aber nicht auffallend.
Fliigel relativ gross, meist schlank zu nennen; Zeichnung und Aderung vielfach verschieden.
Vier typische Beispiele davon habe ich auf Taf. |, Fig. 2!, 26, Taf. 2, Fig. 28, 29 abgebildet.
Die der ganzen Linge nach deutlich beborstete Subkosta miindet stets vor der Fliigelmitte und der
kleinen Querader. Die kleine Querader steht immer deutlich oder sogar weit jenseits der .Mitte der
Discoidalzelle, selten mit der hinteren fast in einer Geraden, Die erste Hinterrandzelle ist bald gerade,
bald etwas gebogen, bald parallelrandig, bald gegen die Miindung hin verengt, die hintere Querader
senkrecht oder schief, gerade oder gebogen. Die Analis erreicht aber stets, wenigstens als Falte, den Flii-
gelhinterrand. Schulterlappen wenig vortretend, wie die Alula schmal. Fliigelschiippchen kurz behaart.
ANMERKUNG. — Ich betrachte die Robineau-Desvoidy’sche Charakteristik seiner Gattung Setellia
als vollkommen ausreichend, um letztere zu erkennen, und schliesse mich damit der Bigot’schen
Auffassung an. Es gehéren hieher alle jene Ortalididen mit unbewehrten Schenkeln, schlank keulen-
formigem, basal stark verjiingtem und gestieltem Hinterleib, dessen Petiolus lateral je eine starke,
abstehende Borste trigt, mit behaarter bis beborsteter Subkosta und der charakteristischen Fliigelade-
rung der Richardiinen.
Die Fliegen wurden bisher bei den Platystominen untergebracht, sind aber durch die Fliigel-
aderung und Hinterleibsbildung allein schon, trotz der beborsteten Subkosta als Richardiinen leicht zu
erkennen.
Wie ich den Umfang der Gattung derzeit auffasse, zeigt das Artenverzeichnis. Die Kopfbildung
und Fliigeladerung variiert ziemlich stark. Dadurch wird manchmal bei einzelnen Arten der Eindruck
hervorgerufen, es lage eine eigene Gattung vor. Da aber die Unterschiede bei dem mir vorliegenden
Material zu gering und schwankend sind, anderseits fast auf jede Art eine solche neue Gattung errichtet
werden kénnte, habe ich die Gattung Sefellia Robineau-Desvoidy, die mit Mischogaster Macquart (Loew)
identisch ist, wie oben angegeben begrenzt. Schiner’s Auffassung ist nicht annehmbar, da er ziemlich
heterogene Elemente vereinigen will. Nebst echten Sefel/ia-Arten beschreibt er auch solche aus den
Gattungen Sefsisoma Johnson, Odontomera Macquart und Euolena Loew als hieher gehdrig.
Durch ihre KGrpergestalt erinnern diese Fliegen wirklich an Conopiden, wie Macquart bemerkt.
Es sind schéne Tiere, doch in den Sammlungen leider nur sparlich vertreten.
Geographische Verbreitung der Arten, — Vierzehn Arten aus Zentral- und Siid-Amerika.
— S. afra 1), Robineau-Desvoidy, Essai sur les Myod. p. 732 (1830). 3rasilien.
— S. analis, Schiner (1868) (Michogaster) = Sepsisoma-Att.
1. S. apex, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 200 (1911). — Taf. 1, Costa-Rica.
Fig. 20-23
— S. apicalis, Macquart, Dipt. Exot. Vol. 2 (3), p. 249, t. 33, f. 4 (1843). Brasilien.
Siehe Genus Syutaces, Loew.
20S.aia, Walker, Ins. Saund. Dipt. Vol. 4, p. 394, t. 7) f. 7 (1852) Brasilien.
(Calobata).
atra, Hendel, Deutsche Ent Zeitschr. p. 201 (1o1r).
— S. bambusarum, Doleschall (1856) (Michogaster) = Stenopterina aenea, Wiedemann.
— S. basistriga, Walker (1861) (Michogaster), siehe bei Odontomera.
— S. bilimbata, Bigot (1886) == S. pernix, Gerstiicker.
3. S. costalis, Schiner, Novara.-Dipt. p. 256 (75) (1868) (Muchogaster). — Venezuela.
Wallis lp lets 2708) Wellic Ap Lethe tsi
costalis, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 205 (1911).
1) Diese Art kann S. a/va Walker, S. fascifennis Wiedemann, S. diffusa Gerstacker oder eine eigene Art sein. Zu entziffern ist sie
nimmermehr !
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FAM. MUSCARIDA®
. diffusa, Gerstacker, Stett. Ent. Zeit. Vol. 21, p. 176 (1) (1860)
(Michogaster). — Taf. 2, Fig. 29.
diffusa, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 204 (1911).
. erythvocephala, Schiner (1868) (Michogaster) = Sepsisoma-Art.
. fascipennis, WWiedemann, Aussereur. zweifl. Ins. Vol. 2, p. 469 (2)
(1830) (Cephalia).
Jasctpennis, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 203 (1911).
. femoralis, WWiedemann, Aussereur, zweifl. Ins. Vol. 2, p. 469 (t)
(1830) (Cephalia).
femoralis, Macquart, Suites a Buffon, Vol. 2, p. 484 (1) (1835) (Michogas-
ter); 2? Dipt. Exot. Suppl. 4, P. 295, t. 27, f. 10 (1850) (Conopsida) ;
Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 197 (1911).
. fusca, Macquart, Dipt. Exot. Vol. 2 (3), p. 232, t. 31, f. 12 (1843)
(Omalocephala).
fusca, Loew, Monogr. N. Amer. Dipt Vol. 3, p 23 (1873) (Homaloce-
phala); Giglio-Tos, Boll. Mus. Univ. Torino, Vol. 8, N° 158, p. 164
(1893) (Tylemyia); Ditt. del. Messico, Pt. 4, p. 61 (1895); Hendel,
Deutsche Ent. Zeitschr. p. 206 (1911).
. geniculata 1), Schiner (1868) (Michogaster) = Sepsisoma-Art.
. marginalis, Walker (1861) (Michogaster), siehe bei Odontomera.
. marginata, Wiedemann, Aussereur. zweifl. Ins., Vol. 2, p. 470 (3)
(1830) (Cephalia).
. micans, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 199 (rgIr).
. nigra, Schiner, Novara-Dipt. p. 256 (74) (1868) (Mzchogaster).
nigra, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 198 (1911).
. mittens, Schiner (1868) (Michogaster) = Odontomera-Art.
. nitidipennis, Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p. 385(1),
t. 10, f. 16 (1899) (Michogaster).
nitidipennis, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 201 (1911); Aldrich, Cat.
N. Amer. Dipt. p. 590 (Myrmecomyia) (1905).
. ornata, Schiner (1868) (Michogaster) = Euolena egregia, Gersticker.
. pernix, Gerstacker, Stett. Ent. Zeit. Vol. 21, p. 177 (2) (1860)
(Michogaster). — Taf. |, Fig. 24-26.
pernix, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 206 (1910).
syn. bilimbata Bigot, Ann. Soc. Ent. Fr. (6), Vol. 6, p. 389 (2) (1886).
spec. Autineura, Williston, Man. N. Amer. Dipt. (ed. 3), p. 771, f. 107; p. 273,
f. 19 (1908).
. poeciloptera, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 202 (1911).
. sepsioides, Schiner (1868) (Michogaster) = Sepstsoma-Art.
. unispinosa, Bigot, Ann Soc. Ent. Fr. (6), Vol. 6, p. 388 (1) (1886).
unispinosa, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 205 (1911).
. Wiedemanm, Hendel, ibidem, p. 197 (1911).
sy. femoralis, Wiedemann, Aussereur. zweifl. Ins. Vol. 2, p. 469 (1), var. (1830)
(Cephalia).
17
Brasilien.
Brasilien.
Brasilien.
Mexico und Zentral-Ame-
rika.
Brasilien.
Zentral-Amerika.
Venezuela.
Panama.
Brasilien.
Brasilien.
Brasilien.
Brasilien.
5. GENUS PANERYMA, VAN DER WULP
Paneryma. Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol, 2, p. 387 (1899).
Typische Art: P. elongata, Van der Wulp.
Charaktere, — « This genus is nearly allied to Richardia, but differs from it in some essential
points. The abdomen is proportionately longer and more cylindrical, though somewhat attenuated at
the base; the hind femora are not incrassated and are longer than the others; the third and fourth veins
are nearly parallel and the cross-veins are less approximated. Paneryma thus forms a peculiar type
1) Vielleicht identisch mit .%. margina/a, Wied mann.
18 DIPTERA
amongst the group of genera allied to Richardia, equivalent to Coelometopia of Macquart and Cyrtometopia,
Stenomacra, Syntaces, Euolena, Idiotypa, Stenevetma and Hemixantha of Loew, which also have the hind
femora not incrassated as in Richardia Robineau-Desvoidy. »
ANMERKUNG. — Diese héchst unvollkommene Gattungsbeschreibung kann aus der Art-Diagnose
und der Abbildung etwas erganzt werde. Danach ist der Kopf rundlich, die Stirne so breit wie ein Auge.
Das dritte Fihlerglied ist dreimal so lang wie das zweite. Der Hinterleib ist schlank, gestielt und gleicht
dem der Setel/ia-Arten, von welchen P. elongata durch die unten in der Spitzenhalfte bedornten Schenkel
unterschieden ist. Ausserdem ist auch die Subkosta nackt. Die Radials ist in der Mitte ganz schwach
nach aufwirts gebogen, fast gerade und divergiert am Ende mit der Cubitalis. Die kleine Querader steht
etwas hinter der Mitte der Discoidalzelle. Die Subkosta miindet in der Fliigelmitte. Achsellappen und
Alula stark entwickelt. Von der Analis habe ich angenommen, dass sie den Fliigelrand wenigstens als
Falte erreicht. Van der Wulp’s Zeichnungen sind darin nicht genau zu nehmen.
Dem Habitus nach gleicht die Art ganz den Sefellia-Arten, Ware die Analis wirklich kurz, so kime
zum Vergleiche die Gattung Odontomera Macquart in Betracht.
Geographische Verbreitung der Art. — Eine Art aus Mexico.
1. P. elongata, Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p. 388, Mexico.
t. 10, f. 19 (1899).
elongata, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 207 (1911).
6. GENUS RICHARDIA, ROBINEAU-DESVOIDY
Richardia. Robineau-Desvoidy, Essai sur les Myodaires, p. 728 (20) (1830); Macquart, Dipt. Exot.
Vol. 2 (3), p. 204 (1843); Schiner, Novara-Dipt. p. 259 (1868); Loew, Monogr. N. Amer. Dipt.
Vol. 3, p. 178 (1873); Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p. 385 (1899).
Synonym : Merodina. Macquart, Suites a Buffon, Vol. 2, p. 378 (1835).
Typische Art : R. podagrica, Fabricius.
ORIGINALBESCHREIBUNG, — « Antennes descendant jusqu’a l’épistome; les deux premiers articles
tres courts; le dernier long et prismatique. Téte transverse; point de créte sur le milieu de la face;
cuisses postérieures longues et renflées. — R. saltatoria Robineau-Desvoidy. »
Charaktere. — Bei den normalkdépfigen Gt und allen Q ist der Kopf kaum oder nur wenig
breiter als die grésste Thoraxbreite neben den Fliigelwurzeln. Bei einigen ¢ jedoch ist der Kopf stark
verbreitert, aber ebenso wie bei der Pterocallinengattung Paragorgopsis Giglio-Tos in keinem konstanten
Verhaltnis. Die Breite schwankt individuell und man findet daneben oft normalképfige oO oder solche,
deren Kopf nur wenig breiter als beim Q ist. R. telescopica Gersticker hat eine Kopfbreite, welche die
ganze Kérperliange bedeutend iibertrifft und schon an die Bigot’sche Gattung Laglaisia oder an Achias
erinnert. Aber auch der Kopf des Gf von R. annulata Macquart ist bis zwei und einhalbmal so breit wie
der Thorax vorne und wurde deshalb von Gerstacker fiir eine besondere Art gehalten Bei den Arten,
deren © verbreiterte Képfe haben, besitzen aber auch die Q breitere Stirnen als gew6hnlich. Dieselben
sind ein- bis dreimal so breit wie ein Auge im Mittel, wahrend sie normal stets schmiler als eine Augen-
breite sind. Beim Gattungstypus verhalt sich der lotrechte Kopfdurchmesser zum wagrechten im Profile
wie 5:4, von vorne wie 2: 3. Die Stirne ist am Scheitel am breitesten und verengt sich mit sanft
konkaven Randern gegen die Fihler zu hin, wo sie in der Regel drei bis fiinf Achtel eines Auges breit
ist. Bei diesen Arten ist sie auch viel langer als breit. Die Stirnflache liegt vollkommen in einer Ebene
mit den angrenzenden Augen. Ozellen- und Scheitelplatten sind als schlanke spitze Dreiecke wohl
FAM. MUSCARIDE 19
differenziert und reichen nicht ganz bis zur Stirnmitte nach vorne. Bei den breitstirnigen Arten sind
die Scheitelplatten stark in die Breite gezogen, breiter als lang. Die drei Ozellen bilden ein schlankes
Dreieck; die zwei oberen liegen eng nebeneinander in oder etwas vor der Linie des hinteren Augen-
randes, die vorderste nicht weit vor denselben, immer deutlich hinter der Stirnmitte. Die Stine ist der
Quere nach kaum, der Lange nach deutlich und gerade so wie die Augen im Profil gewélbt, so dass sie
mit ziemlicher Neigung gar nicht vor die Augen vortritt und mit der Linie des Untergesichtes eigentlich
keinen Stirnwinkel, sondern einen stumpfen Bogen bildet.
Kopfborsten : Je eine starke nach hinten gebogene obere Frontorbitalborste eng neben dem
Augenrande an der Spitze der Scheitelplatten, in gleicher Héhe mit der vordersten Ozelle und in der-
selben Langslinie mit den inneren Scheitelborsten. Bei den breitstirnigen Arten riicken beide Borsten-
arten vom Augenrande bis zum Viertel der Stirnbreite einwarts. Ozellarpaar stark, nach vorne geneigt
und divergierend, hinter der ersten Ozelle inseriert. Inneres Vertikalpaar schwach konvergierend oder
fast parallel, etwas innerhalb der Verlangerung der Augenrdnder stehend; ausseres Paar ausserhalb
derselben, wie gew6hnlich divergierend. Postvertikalpaar gleich hinter der Scheitelkante, klein und
zart, kaum etwas divergierend, mit den Spitzen nach vorne gebogen, oder fehlend. Stirnstrieme sehr
unscheinbar, dusserst zart und fein behaart.
Der Hinterkepf fallt gleich hinter den Augen mit einer deutlichen Kante steil ab, ist oben flach
und iritt erst etwas iiber dem Halse fast plétzlich und stufenartig hinter den Augen vor. Dadurch wird
im Profile nur der untere Hinterkopf sichtbar.
Der Klypeus ist im Profile eine lotrechte, entweder fast gerade oder mehr weniger konkave
Linie, der Mundrand zum wenigsten tritt immer etwas vor, freilich nie so stark und plétzlich, dass eine
scharf gebrochene Linie entstehen wiirde. Von vorne gesehen ist er deutlich oder mindestens etwas
héher als im Mittel breit, nach unten massig verbreitert, der Quere nach schwach gewélbt. Unter den
Fiihlern kénnen manchmal seitlich neben den geraden Facialien schmale Rinnen nach unten hin ver-
folgt werden. Die Gesichtsleisten laufen erst am unteren Kopfrande mit den Peristomalien bogig
zusammen. Die Stirnspalte lauft in einem Kreisbogen niedrig tiber die [tihlerwurzeln herum und lasst
nur eine kleine und schmale Lunula frei. Ihre Aeste verlaufen bei den schmalstirnigen Formen knapp
neben den Facialien nach unten, bei den breitstirnigen Tieren weichen sie oft weit von denselben nach
aussen hin ab, divergieren sehr stark und sind zum Unterrande der Augen hin gerichtet. Bei diesen
Arten sind dann auch die breiten Backengruben, in denen die Aeste verlaufen, nach vorne gekehrt,
wahrend sie bei den ersteren Fliegen klein und nach der Seite hin gerichtet sind. Durch eine flache,
nie scharfe Querrinne, etwas iiber dem Mundrande liegend, wird ein niedriges Epistom oben begrenzt.
Wangen normal schmal, bei den breitképfigen Species naturgemass entsprechend breiter, da der
Klypeus selbst die normale Grésse und Gestalt behalt und sich daher die Wangen bis zu den auseinan-
dergeriickten Augen ausdehnen miissen. Backen immer niedrig.
Fihler nickend, so lange oder wenig langer als das Untergesicht, in geringer Entfernung von-
einander, auch bei den breitstirnigen Arten, und der Augenmitte gegeniiber inseriert. Alle drei Glieder
deutlich sichtbar. Erstes abstehend, kurz; zweites wenig langer, oben mit der gew6hnlichen Borste;
drittes lang und schmal, drei- bis viermal so lang wie breit, oben und unten am Rande fast oder ganz
gerade, nach vorne hin nicht, meist aber ein wenig verschmalert, an der Spitze abgerundet. Arista
basal, jenseits der schwach verdickten Wurzel lang und abstehend gefiedert. In der Regel iibertrifft die
Fiederbreite die Breite des dritten Fihlergliedes.
Augen lotrecht oval, viel héher als lang, nach unten hin verengt, nicht vorgequollen, selten von
unregelmassiger Wolbung. Der Augenrandwinkel neben den Fihlern ist meist ein stumpfer und
circa 120°, selten weniger oder selbst nur ein Rechter. Im Leben sind die Augen mit gebogenen und
zackigen Purpurquerbinden spezifisch verschieden gezeichnet.
20 DIPTERA
Mundéffnung und Riissel ziemlich gross und dick, mit nur kurzen Labellen. Taster vorne stark
spatelig verbreitert, unten schwach beborstet. Prelabrum von vorne und der Seite immer gut sichtbar
vorstehend, von mittlerer Grésse.
Thorax sehr kurz und gedrungen. Riicken so lang wie breit oder sogar breiter als lang, vorne
eckig, nur miassig verschmilert, der Lange und Quere nach relativ schwach gekriimmt. Quernahtiste in
den Seitenmitten. Im Profile ist der Thorax iiber den Mittelhiiften héher als der Riicken samt dem
Schildchen lang. Die hintern Hiiften sind nicht sehr weit nach hinten geriickt. Pleuren am Prothora-
kalstigma stark eingedriickt, in den Mitte stark konvex. Schildchen zwei Siebentel des Riickens lang,
gross, abstehend, aber in der Flache des Riickens liegend, schlank trapezformig, oben immer etwas
abgeflacht, nackt, am Rande mit vier starken Borsten, wovon die zwei seitlichen oft schwacher sind.
Postscutellum gut abgesetzt. Metanotum von mittlerer Hohe, fast senkrecht abfallend. Humeralcallus
rundlich,
Beborstung : Eine Humerale, zwei Notopleurale, eine Preesuturale, drei Supraalare, zwei Paare
Dorsozentralborsten hinten, Grundbehaarung des Riickens kurz, deutlich sichtbar. Pleuren in der
Mitte ziemlich lang behaart. Eine starke Meso- und eine Sternopleuralborste. Prothorakale wenigstens
als Haar immer gut unterscheidbar. Metapleuralcallus nur kurz geschoren, sehr dicht pubeszent.
Beine kraftig, von mittlerer Lange. Vorderhiitten kurz und breit, vorne unbeborstet. Vorder-
schenkel kiirzer als die mittleren, posterodorsal mit einer Lingsreihe stirkerer Borsten, ventral
unbewelhrt, nur langer behaart, oder auch in verschiedenem Grade bedornt; Mittelschenkel gegen die
Spitze hin verjiingt, dort ventral im Drittel bis Halben immer mehr weniger, beim © oft deutlicher
als beim Q, bedornt. Hinterschenkel ganz auffallig spindelférmig verdickt, ventral stets zweizeilig mit
verschieden starken Dornen besetzt. Beim co iibegdies manchmal durch besondere Borsten, Sporne oder
Klauen und Einkerbungen, Gruben, stumpfe Hécker oder Zahne verziert. Alle Schenkel sind unten
ausser den Dornen immer langer, beim © hie und da selbst zottig behaart. Hinterschenkel anterodorsal
im Spitzendrittel mit ein oder zwei abstehenden Borsten besetzt. Mittelschienen innen mit einem langen,
geraden Endsporn. Hinterschienen immer deutlich gekriimmt, seitlich zusammengedriickt, dorsal
schwach kantig, ventral am Ende beim @ manchmal mit einem in eine Vertiefung der Schenkel
passenden Hécker versehen. Fiisse verhaltnismassig kurz. Klauen und Pulvillen normal.
Hinterleib etwas langer als der Thorax, oval, beim Q héchstens so breit wie der Riicken,
beim of immer etwas schlanker als beim Q@. Das basale Doppelsegment ist ungefahr so lang wie der
halbe Hinterleib, von oben her zusammengedriickt, breit ansitzend, nicht gestielt und geht allmahlich
in die Breite der folgenden Ringe iiber. Das erste Tergit ist kiirzer als das zweite. Seitlich hinter der
Mitte des Doppelsegmentes steht jederseits eine Querreihe von einigen langen und abstehenden Borsten.
Die folgenden Tergite 3 bis 5 sind von ziemlicher gleicher Linge oder nach hinten zu etwas kiirzer.
Beim Q sieht man oft auch einen schmalen Saum des sechsten Tergits. Das erste Glied des Ovipositors
ist schlank dreieckig, mit konvexen Seiten, an der Wurzel etwas schmiler als der Hinterleib, oben flach
ausgehohlt, nur schaufel-, nicht rinnenartig. Hypopyg mittelgross, kugelig vorstehend. Behaarung des
Hinterleibes lang und rauh, an den Seiten und am Hinterrande der Tergite borstenartig. Tergite ventral
nicht umgeschlagen. Sternite sehr schmal, Bindehaut daher sehr breit.
Fliigel in der Regel querbandiert, gross bis sehr gross. Kosta jenseits der Unterbrechung an der
Mediastina sanft konvex, meist langs des ganzen Vorderrandes mehr oder weniger verdickt. Subkosta
nackt, weit vor der Fliigelmitte und noch weiter vor der kleinen Querader miindend. Radialis immer
etwas, manchmal sogar stark wellig geschwungen. Denselben Schwung, meist noch starker ausgepragt,
zeigt der letzte Abschnitt der Cubitalis, der sich an der Miindung zum meist geraden der Discoidalis
herabbiegt und so die erste Hinterrandzelle dort mehr weniger verengt. Queradern gerade, meist etwas
schief stehend, nie parallel miteinander, stark gendhert, nur die Lange der hinteren oder etwas mehr
FAM. MUSCARID 21
voneinander entfernt. Vor der kleinen Querader ist die Discoidalis bauchig in die Discalzelle hineinge -
bogen. Analis erreicht als Falte den Rand und ist weitaus langer als die Analzelle. Schulterlappen und
Alula gross. Fliigelschiippchen langzottig gewimpert.
ANMERKUNG. — Die hiehergehérigen Arten sind vor allem an den stark verdickten Hinterschenkeln
zu erkennen, die sonst bei keiner anderen Richardiinen-Gattung vorkommen. Wesentliche Merkmale
sind dann noch: der gedrungene kurze Thorax, der eif6rmige, an der Wurzel nicht gestielte Hinterleib,
der erst am Halse stufenartig nach hinten vortretende Hinterkopf und die ziemlich stark einander
genaherten Queradern.
Fast simtliche Arten haben einen metallisch blaugriinen Hinterleib.
In der Farbung dhnlich ist die Gattung Setellida Hendel.
Geographische Verbreitung der Arten. — Vierzehn Arten aus Zentral- und Siid-Amerika.
1. R. analis, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 245 (1911). — Taf. 2, Bolivia.
Fig. 39.
— R. angulatat), Thomson, Eugen. Res. Dipt. p. 576 (247) (1868) = Pla-
tystomine.
2. R. annulata, Macquart, Suites 4 Buffon, Vol. 2, p 434 (10) (1835). Sid-Amerika.
annulata, Rondani, Esame Ditt Brasil. p. 22 (37) (1848); Gerstacker,
Stett. Ent. Zeit. Vol. 21, p. 164 (1860); Schiner, Novara-Dipt. p. 259
(84) (1868); Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 242 (1911).
syn. podagrica, Macquart, Dipt. Exot. Vol. 2 (3). p. 205, t. 27, f. 8 (1843).
syn. eurycephala, Gerstacker, Stett Ent. Zeit. Vol.21, p. 165 (2) (1860) ; Schiner,
Novara-Dipt. p. 259 (85) (1868).
3. R. concinna, Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p. 387 (4), Mexiko.
t. 10, f. 18 (189).
concinna, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. ». 241 (1911).
4. R. elegans, Vau der Wulp. Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p. 386(3), Mexiko.
t. 10, f. 17 (1899).
elegans, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 249 (1911).
5. R. flavipes, Schiner, Novara-Dipt. p. 260(87)(1868).—Taf. 2, Fig.82. Venezuela.
flavipes, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 251 (1911).
— R. flavitarsis, Macquart, Dipt. Exot. Suppl. 5, p. 121, t. 7, f. 3 (1855)
= Platystomine 1).
— R. ? lateyina, Rondani, Esame Ditt. Brasil. Torino, p. 23 (1848). Brasilien.
laterina, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 253 (1911).
6. R. Lichtwardt:, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p.247(1g11).—Taf. 2, Equador.
Fig. 36.
. R. podagrica, Fabricius, Syst. Antl. p. 272 (1) (1805), p. p. (Dacus). — Zentral- und Siid-Amerika.
Taf. 2, Fig. 30, 31.
podagrica, Rondani, Esame Ditt. Brasil. Torino, p. 22 (37) (1848); Ger-
stacker, Stett. Ent. Zeit. Vol. 21, p. 163 (1860); Schiner, Novara-Dipt.
p- 259 (83) (1868); Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2,
p- 385 (1) (1899); Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 210 (rgrr).
? syn. saltatoria, Robineau-Desvoidy, Essai sur les Myod. p. 728 (1830).
8. R. froxima, Schiner, Novara-Dipt. p. 260 (86) (1868), 9. — Taf. 2, Venezuela.
Fig. 38.
proxima, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 249 (1911).
syn. spectabilis, Schiner, Novara-Dipt. p. 261 (88) (1868) ©.
— R. saltatoria, Robineau-Desvoidy (1830) = ? fodagrica, Fabricius.
g. R. Schnuset, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 251 (1911). — Taf. 2, Bolivia.
Fits Se
“I
1) Identisch mit R. flavitarsis Macquart, dem Typus einer neuen Platystominen-Gattung Psexdorichardia, mit Brea Walker (= Marra
Bigot) rahe verwandt.
22 ° DIPTERA
10. Rf. telescopica, Gerstacker, Stett. Ent. Zeit. Vol. 21, p. 167 (2), t. 2, Brasilien.
f. 2, 2a (1860).
telescopica, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 246 (1911).
— R. trivittata, Macquart, Dipt. Exot. Vol. 2 (3), p. 205 (1843) = ? Auto-
mola caloptera, Bigot.
11. R. tuberculata, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 239(1911).— Taf. 2, Bolivia, Peru.
Fig. 33.
12. R. unifasciata, Rondani, Esame Ditt. Brasil. Torino, p. 22 (1848). Brasilien.
untfasciata, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 241 (1911).
. unimaculata, Hendel, ibidem, p. 244 (1911). — Taf. 2, Fig. 34. Siid-Amerika.
. viridiventris, Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p.386(2) Zentral- und Siid-Amerika.
(1899). — Taf. 2, Fig. 35.
viridiventris, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 212 (1911).
syn. podagrica, Wiedemann, Aussereur. zweifl. Ins. Vol. 2, p. 445 (1), t. 10a,
f. 5a-¢ (1830) (Cordylura).
iS).
14.
we
7. GENUS CCELOMETOPIA, MACQUART
Coelometopia. Macquart, Dipt. Exot. Suppl. 2, p. gt (1847); Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3,
p- 188 (1873); Aldrich. Cat. N. Amer. Dipt. p. 598 (1905); Williston, Man. N. Amer. Dipt. (ed. 3),
P- 279 (1908).
Typische Art : C. tvimaculata, Fabricius.
Charaktere. — Kopf nur wenig breiter als der Thorax. Beim Typus verhilt sich der lotrechte
Kkopfdurchmesser zum wagrechten im Profile wie 8 : 7, von vorne wie 5: g. Die Stirne ist oben.so breit
bis doppelt so breit wie ein Auge, nach vorne hin verschmilert und dort schmiler bis etwas breiter als ein
Auge. Die Linge kommt der gréssten Breite gleich oder iibertrifft sie etwas. Die Augenriander sind fast
gerade. Die Stirnflaiche ist besonders beim Typus oben zwischen den Augen konkav eingesattelt, so dass
letztere deutlich vorgequollen sind, In der Stirnmitte liegen die drei Ozellen auf einem mehr weniger
konvexen Hicker eng beisammen; hinter diesem liegt obige Konkavitat, gleich vor ihm ein kurzer
Querriicken, der wieder seitlich von Langsfurchen begrenzt wird, welche vom oberen Augenrande zu
den Fiihlerwurzeln hin konvergierend verlaufen, den Augenrand konvex erscheinen lassen und vorne
in eine Quervertiefung der Stirne miinden, die gleich vor dem Querriicken des Ozellenhéckers liegt und
auch die Lunula aufnimmt. Die Ozellenplatten sind weniger deutlich differenziert.
Kopfborsten : Je eine starke, an der Spitze der Scheitelplatten im oberen Stirndrittel am Augen-
rande stehende, nach hinten gebogene Frontorbitalborste noch hinter den drei Ozellen. Ozellarborsten-
paar hinter der vordersten Ozelle, stark nach vorne divergierend. Innere Scheitelborsten aufgerichtet,
gerade, parallel oder fast divergierend, deutlich innerhalb der Verlangerung der Stirnaugenrander,
dussere wie gewohnlich divergierend. Postvertikalborsten beim Typus kraftig, parallel, mit den Spitzen
nach vorne gebogen, sonst haarférmig oder ganz fehlend. Grundbehaarung der Stirne so zart, dass
dieselbe fast wie nackt erscheint.
Der Scheitel w6lbt sich ohne Kante zum oberen Hinterkopf herum, der gleich hinter den Augen
schief zum Halse hin abfallt und erst dort und unter demselben deutlich hinter den Augen hervortritt.
Der obere Hinterkopf ist ziemlich flach, nur das Cerebrale liegt etwas tiefer.
Der Klypeus ist im Profile eine stark konkave, in der Mitte fast winkelig hineingebrochene
Linie; Fithlerwurzeln und Mundrand stehen gleich weit vor. Von vorne gesehen ist der Klypeus so
hoch wie breit oder etwas breiter als hoch, nach unten hin mit schwach nach aussen gebogenen
Facialien etwas breiter werdend. Deutlich iiber dem unteren Kopfrand gehen die Peristomalien
abgerundet eckig in die Facialien uber.
FAM. MUSCARID/ 23
Von vorne betrachtet hat»der Klypeus eine ziemlich scharfe Querfurche in der Mitte. Ueber
derselben ist er in der Mitte, zwischen und unter den Fiihlern, fast héckerig gewélbt, unter derselben
als Epistom gleichmassig, schildartig gebogen. Der untere Mundrand ist miassig hinaufgezogen. Unter
den Fiihlerwurzeln sind deutliche Rinnen neben den Gesichtsleisten sichtbar. Die Stirnspalte bildet
iiber den Fiithlerwurzeln einen Kreisbogen und lasst eine deutlich sichtbare, vertiefte und konkave
Lunula frei. Die Spaltendste divergieren stark nach unten und liegen enge neben den Facialien und
den Augenrandern. Wangen nur schmal, Backen bis etwas tiber ein Viertel der Augenhédhe hoch.
Backengruben gut abgegrenzt.
Fiihler stark geneigt, meist so lang wie das Untergesicht, selten fast doppelt so lang (C. longt-
cornis). Erstes Glied seitlich kaum sichtbar, zweites kurz, am Oberrande mit einer abstehenden Borste
versehen, drittes langlich, meist breit und nur circa zweimal so lang wie breit oder auch linger, oben
und unten geradrandig und parallel, vorne breit und stumpf. Arista basal, fein und kurz behaart. Die
Fiihlerwurzeln stehen etwas unter der Augenmitte.
Augen fast lotrecht oval, etwas hoher als lang, tiber die Stirne seitlich deutlich vorgequollen, im
Leben querbandiert. Der Augenrandwinkel neben den Fiihlern ist ein abgerundet stumpfer.
Mundéffnung und Riissel gross. Taster verbreitert, unten borstlich behaart. Prelabrum gross,
namentlich hoch und schildartig vorstehend,
Thorax kraftig und gedrungen. Riicken ungefahr quadratisch, kaum langer als breit, vorne nicht
verengt, der Lange und Quere nach von miassiger Wélbung. Quernahtiiste in den Seitenmitten, steil
aufsteigend. Im Profile ist der Thorax tiber den Mittelhiiften deutlich héher als der Riicken samt dem
Schildchen lang. Hintere Hiiften nicht zuriickgestellt, ihr Abstand von den vordersten daher miassig
und der Hinterriicken fast lotrecht abfallend. Pleuren schwach und ziemlich gleichmassig gewélbt.
Postscutellum deutlich abgesetzt, von mittlerer Héhe. Schildchen ungefihr ein Viertel des Riickens
lang, sehr stumpf eiformig, oben gewolbt und nackt, hinten wulstig, wenig vorstehend und emporge-
richtet, am Rande mit vier Borsten. Humeralcallus eifé6rmig, nicht wulstférmig.
Beborstung : Humerale eine, Notopleurale zwei, Presuturale gewohnlich keine, Supraalare
drei, Dorsozentrale zwei Paar hinten. Grundbehaarung des Riickens sehr dicht, aber nur kurz. Pleuren
langer, aber schiitter behaart. Mesopleurale stark, Prothorakale nur haarférmig. Metapleuralcallus dicht
mit mittellanger Behaarung bedeckt.
Beine kraftig, von normaler Lange. Vorderschenkel merklich kiirzer als die ttbrigen. Vorder-
hiiften breit, vorne unbeborstet. Schenkel wie bei Melanoloma eingebuchtet. Alle Schenkel ventral vor
der Spitze mit einigen Dédrnchen besetzt, oder die Vorderschenkel auch unbewehrt. Hinterschenkel
anterodorsal vor der Spitze mit einem Paar Borstchen. Mittelschienen innen mit einem starken
Endsporn. Hinterschienen nur wenig gebogen. Fiisse von mittlerer Linge.
Hinterleib so lang oder etwas laénger als der Thorax, in der Regel breiter als derselbe, nur bei
C. costalis schmiler, breit eiformig, ohne Stiel allmahlich gegen die Wurzel hin sich verschmialernd.
Das basale Doppelsegment ist so lang wie der halbe Hinterleib oder ktirzer, von oben her kompress,
seitlich jederseits mit einigen abstehenden Borsten besetzt. An seinem Hinterrande erreicht das Abdomen
seine grésste Breite. Das dritte bis sechste Tergit sind von gleicher, geringer Lange. Das dritte ist
beim Q des Gattungstypus in der Breite vollstandig, die folgenden drei aber sind auf das mittlere
Drittel der Breite reduziert, die seitlichen Drittel der Tergite 4 bis 6 nimmt die Bindehaut ein. Sternite
sehr schmal. Das erste Glied des Ovipositors ist schlank dreieckig, oben rinnenartig hohl, vom
Hinterleibe an der Basis abgesetzt. Die Tergite der of und des Q von C. costalis sind von normaler
Breite. Das Hypopyg ist rundlich und klein, mit spiraligem Pennis. Die Grundbehaarung des Hinter-
leibes ist ziemlich dicht und rauh; auffallende Borsten fehlen jedoch.
Fliigel relativ lang. Subkosta nackt, vor der Fliigelmitte, der kleinen Querader gegentber
24 DIPTERA
‘miindend. Radialis sanit gebogen, mie mit dey Cubitalis divergierend: Erste Hinterrandzelle lang und
schlank, allmahlich gegen die Miindung hin verschmilert. Queradern gerade und fast senkrecht, die
kleine deutlich vor der Mitte der Discoidalzelle. Vor ihr ist die Discoidalis bauchig in diese Zelle hinein-
gebogen, ahnlich wie bei den Avvellia-Arten. Analis bis zum Fliigelrande reichend, so lang wie die
Analzelle. Axillarfalte deutlich. Schulterlappen und Alula gut entwickelt. Fligelschiippchen lang
gewimpert.
ANMERKUNG. — Die Coelometopia-Arten stehen den Melanoloma-Arten durch den gedrungenen
Thorax, den eiférmigen, ungestielten Hinterleib und die vor der kleinen Querader Rivellia-artig einge-
bogene Discoidalis nahe, unterscheiden sich aber durch die eingesattelte Stirne, die eng in der Stirnmitte
beisammenliegenden Ozellen, die deutlich sichtbare, konkave Lunula, das nackte Schildchen, die
Stellung der kleinen Querader und die nicht mit der Cubitalis divergierende Radialis von den letzteren.
Geographische Verbreitung der Arten. — Vier Arten aus Zentral- und Siid-Amerika.
1. C. bimaculata, Moew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 189, t. 9, f. 27. Cuba.
(1873).
2. C. costalis, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 256 (1911). Venezuela.
3. C. longicornis, Hendel, ibidem, p. 255 (1911). entre
4. C. trimaculata, Fabricius, Syst. Antl. p. 208 (23) (1805) (Scatophaga). — Siid-Amerika.
Taf. 2, Fig. 40-42,
trimaculata, Wiedemann, Aussereur. zweifl. Ins. Vol. 2, p. 480 (7) (1830)
(Trypeta); Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 13, 188 (1883)
(Coelometopia),; Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 254 (1911).
syn. flava, Fabricius, Syst. Antl. p. 274 (8) (1805) (Dacus).
maculipennis, Macquart, Dipt. Exot. Suppl. 1, p. 211, t. 19, f. 1 (1846)
(Odontomera) ; Schiner, Novara-Dipt. p. 258 (81) (1868) (Odontomera),
ferruginea, Macquart, Dipt. Exot. Suppl. 2, p. 91, t. 5, f. 14 (1847) (Coelo-
metopia).
8. GENUS PCECILOMYIA, NOV. GEN.
Typische Art : P. longicornis, Hendel.
Charaktere. — Kopf ungefahr so breit wie der Thorax an seiner breitesten Stelle, an den
Fligelwurzeln. Der lotrechte Kopfdurchmesser verhalt sich zum wagrechten im Profile wie 1 : 1, von
vorne wie 5: 7. Die Stirne ist vorne etwas schmiler, hinten etwas breiter als ein Auge, ungefahr so
lang wie oben breit, vor der Scheitelkante mit einer Querfurche, von welcher seitlich je eine seichte
Langsfurche nach vorne zieht. Zwischen diesen bildet die Stirne einen flachen Hécker, der an der
vordersten Ozelle culminiert. Die konvexen Scheitelplatten liegen dem Augenrande an, sind schmiler
als ein Viertel der Stirnbreite und reichen fast bis zur Mitte vor. Die schlanke Ozellenplatte nimmt die
oberen zwei Drittel der Stimlaénge ein. Die auf dem Gipfel des genannten Stirnhéckers liegende
vorderste Ozelle befindet sich also ungefahr im ersten Drittel der Stirne, mindestens deutlich vor deren
Mitte, die zwei oberen sind von ihr gerade so weit entfernt wie vom Scheitelrande, bilden also ein
langgestrecktes, schlankes Dreieck. Im Profile ist die Stirne von mittlerer Neigung, tritt samt den
Wangen deutlich vor die Augen vor und bildet an den Fihlerwurzeln mit dem zuriickweichenden
oberen Klypeus einen rechten Stirmwinkel. Die Klypeushéhe betrigt nur zwei Drittel der Stirnlange.
IXopfborsten : Jederseits eine starke nach hinten gebogene obere Frontorbitalborste etwas hinter
der vordersten Spitze der Scheitelplatten, ungetéhr in der Héhe der zwei oberen Ozellen, aber weiter
hinter der vordersten und dem knapp hinter dieser inserierten, nach vorne divergierenden Ozellarpaar.
Inneres Scheitelborstenpaar parallel, in der Verlangerung der Stirnaugenrander, ausseres ausserhalb
derselben. Postvertikalpaar fehlt. Stirnstrieme wie nackt.
FAM. MUSCARIDZ 25
Gleich hinter den Augen fallt der Hinterkopf mit einer scharfen Scheitelkante ab, ist oben seitlich
flach, in der Mitte schwach konkav und tritt dann am Halse und unter demselben ungefahr ein Drittel
des wagrechten Augendurchmessers hinter den Augen vor.
Der Klypeus ist im Profile als eine in der Mitte hineingebrochene Gerade sichtbar und tritt auch
oben etwas iiber die Linie der Wangen vor. Der Mundrand liegt etwas hinter den Fihlerwurzeln. Von
vorne gesehen ist der Klypeus so hoch wie im Mittel breit, verbreitert sich aber schnell nach unten
hin. Die begrenzenden Facialien sind gerade und treffen am unteren Kopfrande mit den Backenleisten
zusammen. Oben ist der Klypeus schwach der Quere nach gewélbt und hat unter den Fiithlerwurzeln
schwache Vertiefungen neben den Leisten. Die Stirnspalte lduft in einem Spitzbogen, steil tiber die
Fihler hinweg und lasst so eine ziemlich grosse, mit einem Langskiel versehene dreieckige Lunula frei.
Die Spaltendste laufen mit den Gesichtsleisten eng parallel. Wangen von ziemlicher Breite, Backen
nur niedrig, unten wagrecht. Backengrube klein, wenig deutlich.
Fiihler auffallig lang, doppelt so lang wie das Untergesicht. vorgestreckt und nur wenig geneigt,
unter der Augenmitte inseriert. Erstes Glied gross, langer als das zweite, eiférmig, wagrecht abstehend ;
zweites oben mit der normalen Borste; drittes langgestreckt parallelrandig, vorne abgerundet, iiber
viermal so lang wie breit und etwas kiirzer als die doppelte Lange der beiden basalen zusammen-
genommen. Arista basal, jenseits der etwas dickeren Wurzel kurz und fein gefiedert.
Augen etwas schief liegend, nicht vorgequollen, vier Fiinftel der Héhe lang. Der Augenrand-
winkel neben den Fihlern ein geradschenkelig stumpfer. Im Leben mir unbekannt gefarbt.
Mundéffnung und Riissel gross. Taster vorne spatelig verbreitert. Prelabrum niedrig, aber breit,
wenig vortretend.
Thorax gedrungen. Riicken so lang wie breit, vorne kaum schmiler, eckig, oben ziemlich flach,
wenig gew6lbt; Quernahtaste in den Seitenmitten weit nach aufwarts vordringend, in der Riickenmitte
nur durch einen kleinen Zwischenraum voneinander getrennt. Im Profile ist der Thorax iiber den
Mittelhiiften etwas niedriger, als der Riicken samt dem Schildchen lang ist. Hintere Hiiften zuriickge-
stellt, die mittleren von den vordersten daher ziemlich entfernt. Pleuren ziemlich gleichmassig gewélbt.
Metanotum mittelhoch, schraég abfallend; Postscutellum wohl entwickelt. Schildchen ein Viertel des
Riickens lang, stark eiférmig zugespitzt, oben nackt und ziemlich flach, nicht tiber die Riickenflache
emporgerichtet, am Rande mit vier starken Borsten. Humeralcallus kurz walzenférmig, scharf abgesetzt.
Beborstung : Eine Humerale, zwei Notopleurale, drei Supraalare, ein Paar Dorsozentrale ganz
hinten. Haarférmig ist ein zweites Paar davor, eine Presuturale. sowie die Prothorakale. Mesopleural-
borste deutlich. Grundbehaarung des Riickens sehr kurz und dicht anliegend. Pleuren nur zerstreut
behaart. Metapleuralcailus langzottig.
Beine von mehr als mittlerer Lange, ziemlich kiaftig. Vorderhiiften kurz und breit, vorne unbe-
borstet. Schenkel in der Mitte etwas starker. Vorderschenkel posterodorsal vor der Spitze mit ein paar
Borsten, posteroventral mit einigen langeren Borsten in einer Reihe, anteroventral, korrespondierend
damit, mitzwei oder drei zarten Dérnchen; Mittelschenkel ventral mit zwei Doérnchen beiderseits; Hinter-
schenkel unten in der ganzen Endhilfte mit Jangerei Dornen besetzt. Mittelschienen innen mit einem
langen und starken, fast geraden Endsporn. Fiisse normal; Klauen und Pulvillen relativ gross.
Hinterleib ungefahr so lang wie der Thorax, schlank elliptisch. in der Mitte so breit wie der
Thorax. gegen die Wurzel hin allmahlich schwach verengt. Das basale Doppelsegment ist so lang wie
der halbe Hinterleib und tragt seitlich etwas hinter seiner Mitte einige abstehende Borsten in einer
Querreihe. Von den darauf folgenden Tergiten 3 bis 5 ist beim ¢ der dritte nur wenig, beim Q
aber betrachtlich langer als einer der anderen. Das kleine Hypopyg tritt kegelig vor. Erstes Glied des
Ovipositors langer als die letzten zwei Tergite zusammengenommen und an der Wurzel schmaler als
diese, schlank trapezférmig, hinten breit abgestutzt, oben rinnenartig hohl. Behaarung kurz und
26 DIPTERA
anliegend. Borsten sonst nicht auffallend. Tergite ventral nicht umgeschlagen, Sternite schmal, Binde-
haut breit.
Fliigel von normaler Grésse. Kosta vorne gerade. Subkosta nackt, weit vor der Fliigelmitte und
vor der kleinen Querader miindend. Radialis fast gerade. Erste Hinterrandzelle vor der Miindung kaum
etwas verengt, fast parallelrandig. Queradern gerade und nur wenig schief stehend. Die kleine steht
weit jenseits der Mitte der Discoidalzelle, ist aber von der hinteren weiter als deren Linge betragt
entfernt. Vor der kleinen Querader ist die Discoidalis nur sehr schwach gebogen. Analis bis zum Fliigel-
rande, Axillarfalte vorhanden. Schulterlappen und Alula normal entwickelt. Schiippchen mittellang
behaart. ‘
ANMERKUNG. — Diese Gattung ist durch die auffallend langen und vorgestreckten Fihler, mit
dem ganz vereinzelt dastehenden verlangerten ersten Gliede geniigend charakterisiert. Merkwiirdig ist
noch der Stirnhécker vor der Mitte.
Geographische Verbreitung der Art. — Eine Art aus Siid-Amerika.
1. P. longicornis, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 256 (1911). — Taf. 2, Venezuela, Chiriqui.
Fig. 43-45.
9. GENUS HEMIXANTHA, Loew
Hemixantha. Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 190 (1873).
Typische Art : H. spimipes, Loew.
Charaktere. — Eine auf die Stellung der beiden Queradern basierte, in diesem Umfange
etwas kiinstliche Gattung. Der Kopf ist ungefaihr so breit oder etwas breiter als der Thorax an seiner
breitesten Stelle, im Profile bei den sich dem Typus anschliessenden Arten H. pulchvipennis und recta
deutlich héher als lang, bei H. granulata und longipes jedoch so lang wie hoch. Die Stirne ist vorne
immer verschmalert und dort meist viel schmaler als ein Auge, selten so breit wie eines (H. longipes),
so lang wie breit oder etwas langer, am langsten bei H. sfintpes selbst. Die Stirnflache lhegt in der
Ebene der Augen oder ist in der Ozellengegend (H. longifes) oder hinter derselben (H. sfinipes) etwas
konkav. Scheitelplatten nicht immer gleich gut differenziert, ungefaéhr im oberen Stirndrittel, dem
Augenrande anliegend, schmal. Ozellenplatte so lang wie die Scheitelplatten oder langer, bei H. sfinipes
zwei Drittel der Stirnlange einnehmend und vorne sogar flach héckerig. Bei dieser Art sind die Ozellen
stark auseinander gezogen, die oberen zwei liegen eng beisammen im oberen Stirndrittel, die vorderste
im ersten Drittel. Etwas weiter hinauf sind die Ozellen bei H. vecla geriickt, noch weiter hinauf bei
H. pulchripennis und flavicornis und ziemlich eng beisammen liegen sie bei H. granulata. Im Profile ist
die Stirne bei der Mehrzahl der Arten von mehr als mittlerer Neigung, steht nicht oder nur sehr wenig
uber die Augen vor und bildet mit dem Untergesichte einen sehr stumpfen Stirnwinkel. Eine Ausnahme
macht H. longipes, deren Stirne weniger geneigt ist, die Form wie bei den Odontomera-Arten besitzt und
auch vorne wie bei diesen kegelartig ttber die Augen vorspringt.
Kopfborsten : Je eine starke, nac’) hinten gebogene obere Frontorbitalborste an der Spitze der
Scheitelplatten, meist in gleicher Héhe mit dem nach vorne gebogenen und divergierenden Ozellarpaar,
das bei H. longipes ganz fehlt. Bei H. spinipes steht letzteres weit vor den Orbitalborsten und diese neben
den zwei oberen Ozellen. Innere Scheitelborsten schwach konvergent, etwas innerhalb der Verlange-
rung der Stirnaugenrander, aussere wie normal. Postvertikale fehlend oder schwach, fast parallel, mit
den Spitzen nach vorne geneigt. Stirnstrieme fast nackt oder kurz und fein behaart.
Der obere Hinterkopf tritt gar nicht, der untere nur missig hinter den Augen hervor, am
| Sia ll ¥!
FAM. MUSCARID 27
starksten noch bei H. longipes Hendel. Der obere Hinterkopf ist flach (H. granulata, flavicornis, recta),
schwach (H. sfinipes) oder stark (H. pulchripennis) konkav. Die Scheitelkante ist scharf (H. pulchripennis)
bis abgerundet (H. spzuzpes).
Der Klypeus ist im Profile eine konkave oder abgerundet stumpfwinkelig hineingebrochene
Linie, die nur bei H. longifes oben starker vortritt, sonst fast lotrecht ist. Von vorne gesehen ist er
ungefahr so hoch wie breit, der Quere nach sanft gew6lbt, oft mit kurzen seichten Furchen unter den
Fiihlern, gegen den meist nur wenig vortretenden Mundrand hin verbreitert. Die geraden Facialien
stossen erst am untersten Kopfrande bogig mit den Peristomalien zusammen. Die Stirnspalte lauft in
einem flachen Bogen so nahe iiber den Fiihlerwurzeln hinweg, dass kaum eine Lunula oder nur eine
sehr schmale gesehen werden kann. Die Spaltendste verlaufen eng neben den Gesichtsleisten. Wangen
schmal, Backen sehr niedrig. Backengrube deutlich.
Fiihler nur bei H. longipes ziemlich vorgestreckt, sonst nickend bis stark geneigt, so lang wie das
Untergesicht oder etwas langer, der Augenmitte gegeniiber inseriert. Erstes Glied seitlich nicht sichtbar,
zweites kurz, oben mit der gew6hnlichen Borste, drittes linear, vorne aber meist etwas verjiingt, dort
abgerundet, ungefahr dreimal so lang wie breit. Arista basal, jenseits der Wurzel immer behaart bis
gefiedert.
Augen lotrecht oval oder fast so und mit Ausnahme von H. gvanulata immer deutlich héher als
lang. Der Augenrandwinkel neben den Fihlern ist ein geradschenkelig stumpfer. Im Leben mit Pur-
purquerbinden verziert.
Mundéffnung und Riissel mittelgross. Taster vorne stark verbreitert, unten beborstet. Labellen
nicht weit zuritickgeschlagen. Prelabrum klein bis mittelgross, wenig vorstehend und auffallend.
Thorax gedrungen, kurz und breit, aber hoch, uber den Mittelhiiften etwas hdéher als samt dem
Schildchen lang. Riicken nur wenig langer als breit, vorne kaum oder nur etwas verengt und ziemlich
eckig, oben miassig gew6lbt. Quernahtaste auf oder etwas hinter den Seitenmitten. Hintere Hiiften
nicht stark zuriickgestellt, das mittelhohe Metanotum daher lotrecht abfallend. Pleuren ziemlich gleich-
miassig gewdlbt. Postscutellum niedrig, aber deutlich; Schildchen gross, ein Viertel des Riickens lang,
dreieckig zugespitzt, oben nackt und flach, nach hinten weiter vorstehend und etwas emporgerichtet,
am Rande mit vier starken Borsten. Humeralcallus walzenférmig.
Beborstung : Humerale eine oder fehlt; Notopleurale zwei; Presuturale eine oder fehlt;
Supraalare zwei oder drei; Dorsozentrale ein oder zwei Paare ganz hinten. Mesopleuralborste deutlich.
Sternopleurale haarférmig; Prothorakale nur bei H. spimipes deutlich, sonst fehlend. Grundbehaarung
des Riickens kurz und fein, aber dicht. Pleuren in der Mitte langer behaart. Metapleuralcallus
langzottig.
Beine von mittlerer Lange oder langer, kraftig. Vorderhiiften vorne unbeborstet. Vorderschenkel
kiirzer als die tibrigen; mittlere an der Spitze etwas schlanker, alle ventral zweizeilig bedornt, am
schwachsten die vordersten, diese oft nur anteroventral mit ein paar Dérnchen und posteroventral
beborstet. Hinterschenkel bei H. longipes posterior lang bewimpert. Mittelschienen innen mit einem
langen geraden Endsporn. Hinterschienen manchmal gebogen. Fiisse nicht verlangert. Klauen und
Pulvillen normal.
Hinterleib so lang oder etwas langer als der Thorax, an seiner breitesten Stelle wenigstens
beim Q so breit wie dieser. Er ist eif6rmig und sitzt ohne Stiel, mit allm&hlich verjiingter, von oben
her kompresser Wurzel dem Thorax an (H. spimipes, flavicornis, granulata), oder sein basales Doppel-
segment ist hinter dem wulstigen ersten Ringe etwas eingeschniirt (H. pulchvipennis), oder selbst stielartig
verjiingt (H. vecta und longtpennis). Letzteres ist so lang oder selbst langer als der halbe Hinterleib und
seitlich in oder hinter der Mitte mit ein bis mehreren abstehenden Borsten besetzt. Die folgenden drei
Tergite sind gleich oder fast gleich lang. Beim Q ist manchmal auch ein schmaler Saum des sechsten
28 DIPTERA
Tergits sichtbar. Hypopyg kegelig vortretend. Erstes Glied des Ovipositors breit trapezformig ansitzend,
hinten stumpf, langer als breit, oben nur schaufelartig hohl. Behaarung des Hinterleibes und Borsten
an den Randern der Tergite ziemlich rauh. Die Tergite sind ventral nicht umgebogen, die Sternite
schmal; die Bindehaut ist daher breit sichtbar.
Das wesentlichste Merkmal der Gattung ist das starke Gendhertsein der beiden Queradern, die
von einer gemeinsamen dunklen Querbinde wberlaufen werden, Sie stehen entweder unmittelbar tiber-
einander oder sind héchstens die Lange der hinteren voneinander entfernt. Der Richtung nach sind sie
so ziemlich gleichlaufend. Die erste Hinterrandzelle ist parallelrandig, fast so oder selbst deutlich an
der Spitze verengt. Die Analis erreicht als Falte den Fliigelrand und ist kiirzer als die Analzelle.
Axillarfalte vorhanden. Schulterlappen und Alula wohl entwickelt. Fliigelschiippchen mittellang
gewimpert.
ANMERKUNG. — Wile schon gesagt, ist dieses Genus in diesem Umfange mehr oder weniger
kiinstlich, namlich durch das starke Gendhertsein der beiden Queradern, von jenen Gattungen mit
bewehrten, unverdickten Schenkeln abgegrenzt, deren Analis wenigstens als Falte den Fliigelhinterrand
erreicht. Eine homogene Gruppe, wie zum Beispiel die Melanoloma-Arten bilden die hiehergezogenen
Formen keineswegs. Vor allem wollte ich aber damit ihre Determinierung erméglichen.
Geographische Verbreitung der Arten. — Sechs Arten aus Siid-Amerika.
1. H. flavicornis, Wiedemann, Aussereur. zweifl. Ins. Vol. 2, p. 514 (3) Brasilien.
(1830) (Dacus). — Taf. 2, Fig. 50.
flavicornis, Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol, 3, p 12, 69 (1873); Bezzi,
Boll, Lab. Zool. Scuol. d’Agric. Portici, Vol. 3, p. 302 (1909); Hen-
del, Deutsche Ent. Zeitschr. p, 261 (1911).
2. H. granulata, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 258 (1911). Peru.
3. H. longipes, Hendel, ibidem, p. 263 (1911). — Taf. 2, Fig. 49. Brasilien.
4. H. pulchripennis, Hendel, ibidem, p. 262 (1911).— Taf. 2, Fig-46,47. Brasilien.
5. H. recta, Hendel, ibidem, p. 260 (r1gtr). Venezuela.
6 H. spinipes, Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 190, t. 9, f. 28 Brasilien.
(1873). — Taf. 2, Fig. 48.
sprntpes, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr p. 258 (1911).
10. GENUS ZEUGMA, CRESSON
Zeugma. Cresson, Ent. News, Philad. Vol 19, p. 95 (1908).
Typische Art: Z. palposa, Cresson
Charaktere. -— « Head broader than high; occiput flat; eyes large; front narrow; orbits
parallel. Ocelli removed from vertex and widely separated; the anterior ocellus about equidistant from
vertex and antennz; vertex with stout outer- and inner-vertical bristles. Antenne, situated below middle
line of eyes, longer than the face, with third joint elongate; arista minutely pubescent. Face concaved;
fovee and carina indistinct. Proboscis short, thick.
» Thorax with the following bristles : two pairs post-dorsocentrals, two post-alars, one supra-alar,
two noto-pleurals, one humeral, no sterno-pleural, a fine hair in place of the pro-pleural. Mesonotum
flattened posteriorly; metanotum slightly oblique and convex. Scutellum flat, with four bristles.
» Abdomen (@Q) ovate; first segment somewhat slender at base. Legs stout, but only middle
femora thickened basally; all femora, especially the posterior pair, with a series of short spines beneath
towards apex; middle tibiz alone spurred at apex. Wings with first vein bare, and approximated to the
PAM MUSGARTD Ay 29
auxiliary; small cross vein is before the middle of discal cell; third and fourth veins parallel; anal
cell obtuse.
» This ortalid genus evidently belongs in the subfamily Richavdinae somewhere near the genus
Hemixantha-Loew, from which it differs mainly in the basal position of the small cross vein. »
ANMERKUNG. — Diese mir unbekannte Gattung scheint in die Verwandtschaft von Melanoloma
Loew und Coe/ometopia Macquart zu gehéren, namentlich ersterer sehr nahe zu stehen. Sie unterscheidet
sich aber von ihr durch die vor der Mitte der Discalzelle stehende kleine Querader. Bei manchen
Coelomefopia-Arten steht diese Querader wohl auch vor der Mitte der Discoidalzelle, wie bei Zeugma
Cresson, nur ist die Stime mehr weniger konkav, freilich oft nur in geringem Grade, so dass ich
wesentliche Unterschiede mangels Kenntnis der Type nicht angeben kann.
Geographische Verbreitung der Art. — Eine Art aus Stid-Amerika.
1. Z. palposa, Cresson, Ent. News, Philad. Vol. 19, p. 96. t. 6, f. 1 (1908). Niederlandisch Guyana.
palposa, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 265 (1911).
11. GENUS MELANOLOMA, LOEW
Melanoloma. Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 192 (1873).
Synonym : Odontomera. Schiner, Novara-Dipt. p 238 (1868).
Typische Art : O. cyanogaster, \Wiedemann.
Charaktere. — Kopf nur ganz wenig breiter als der Thorax. Der lotrechte Kopfdurchmesser
verhalt sich zum wagrechten im Mittel im Profile wie 5 : 4, von vorne wie 4: 5. Die Stirne ist in der
Mitte so breit oder etwas breiter als ein Auge, nach vorne hin meist nur wenig, seltener (IW. varzans) sehr
deutlich verengt, bei letztgenannter Art so lang wie am Scheitel breit, meist aber langer, fiinf Viertel
oder vier Drittel mal so lang wie breit. Die Augenrinder sind fast gerade. Die Stirnflache hegt in der
Ebene der Augen und ist glatt oder mit schwachen Hoh!punkten oder Runzeln bedeckt. Ozellen- und
Scheitelplatten gut abgesetzt, schmal dreieckig, im oberen Stirndrittel liegend. Haufig ist in der Fort-
setzung des Ozellendreiecks eine schwache mediane Langsleiste oder ein flacher Riicken und jederseits
neben dem Augenrande eine gegen die Fiihlerwurzel hin konvergierende seichte Langsrinne sichtbar.
Die Stirne ist der Lange nach deutlich gebogen, steht im Profile nur ganz wenig uber die Augen vor
und bildet mit der Linie des Untergesichtes einen sehr stumpfen Stirnwinkel. Die drei Ozellen bilden
ein gleichschenkeliges Dreieck. Die vorderste liegt im oberen Stirndrittel, die zwei oberen eng neben-
einander, ungefahr in der Mitte zwischen der vordersten und der Scheitelkante.
Kopfborsten : Je eine kraftige obere Frontorbitalborste an der Spitze der Scheitelplatten, nach
hinten gebogen, eng neben dem Augenrande und in gleicher Héhe mit der vordersten Ozelle. Ozellar-
paar ebenso stark, nach vorne gebogen und divergierend, gleich hinter der ersten Ozelle inseriert. Die
konvergierenden inneren Vertikalborsten stehen etwas innerhalb, die divergierenden dusseren etwas
ausserhalb der Verlangerung der Stirnaugenrander. Postvertikalborsten klein und schwach. fast parallel,
auf der Scheitelkante und mit den Spitzen nach vorne gebogen. Grundbehaarung der Strieme kurz bis
mittellang. fein, aber immer deutlich erkennbar.
Der obere Hinterkopf fallt mit einer deutlichen oder etwas abgerundeten Scheitelkante gleich
hinter den Augen ab, ist flach, in der Mitte meist schwach konkav, und tritt gegen den Hals und nach
unten hin zu allmahlich starker hinter den Augen vor, nie aber in grésserer Ausdehnung.
Der Klypeus ist im Profile eine konkave oder auch in der Mitte abgerundet winklig hinein-
gebrochene Linie; Fiihlerwurzel und Mundrand stehen gleich weit vor. Von vorne gesehen ist der
Klypeus so hoch wie in der Mitte breit, unten verbreitert, am Mundrande etwas hinaufgezogen.
30 DIPTERA
Facialien divergierend, gerade, etwas itber dem unteren Kopfrand in einem Bogen mit den Peristo-
malien zusammenstossend. Die Flache des Klypeus ist oben schwach, unter der Querfurche der Mitte
starker der Quere nach gewélbt. Unter den Fiihlerwurzeln kurze, seichte Rinnen neben den Gesichts-
leisten. Die Stirnspalte zieht in einem flachen Bogen iiber die Fihlerwurzel hinweg, eine Lunula ist
kaum sichtbar. Die Spaltendste liegen eng neben den Facialien. Wangen sehr schmal, linear; Backen
niedrig, Backengruben wohl abgegrenzt.
Fihler stark geneigt. immer deutlich langer als das Untergesicht. Erstes Glied seitlich nicht
sichtbar; zweites kurz, am Oberrande mit einer abstehenden Borste besetzt; drittes Glied zwei und
einhalb- bis dreimal so lang wie in der Mitte breit, oben und unten geradrandig oder oben etwas
konkav, unten etwas konvex, parallelrandig oder gegen die abgerundete Spitze hin schwach verengt,
mit basaler, fast nackter bis deutlich behaarter Arista. Die Fiihlerwurzeln stehen der Augenmitte
gegeniiber.
Die Augen liegen fast lotrecht oval und sind immer hoher als lang, nicht iiber die Stirne vorge-
quollen; im Leben mit Purpurquerbinden gezeichnet. Der Augenrandwinkel neben den Fithlerwurzeln
ist ein geradschenkelig stumpfer.
Mundéffnung und Riissel von ziemlicher Grésse und normaler Form. Taster gegen die Spitze
hin spatelig verbreitert, unten borstlich behaart. Prelabrum gross, namentlich sehr hoch und weit
vorstehend, schildférmig.
Thorax kraftig und gedrungen. Riicken fast quadratisch. kaum langer als breit, vorne nicht
verengt, eckig, der Lange und Quere nach mdssig gewdlbt; Quernahtaste ungefahr in der Seitenmitte.
Im Profile ist der Thorax iiber den Mittelhiiften so hoch wie der Riicken ohne Schild lang. Hintere
Hiiften nicht zuriickgestellt, der Abstand von den vordersten daher gering und der Hinterriicken
senkrecht abfallend. Pleuren ziemlich gleichmissig gewodlbt. Postscutellum hoch, aber wenig
gekriimmt; Schildchen circa ein Viertel des Riickens lang, eif6rmig, oben gewdélbt und behaart, hinten
vorstehend und etwas emporgerichtet, am Rande mit zwei bis vier Borsten. Humeralcallus eiférmig,
nicht wulstartig.
Beborstung : Humerale eine, Notopleurale zwei, Presuturale eine, oft nur schwach, Supraalare
zwei oder drei, Dorsozentrale ein oder zwei Paare. Grundbehaarung des Riickens kurz, fein, aber sehr
dicht. Pleuren ziemlich lang behaart. Mesopleuralborste stark; Sternopleurale und Prothorakale meist
nur haarformig entwickelt. Metapleuralcallus iusserst dicht mittellang behaart.
Beine von normaler Linge, kraftig. Vorderhiiften sehr breit, vorne unbeborstet. Mittelschenkel
vor der Spitze, Hinterschenkel in der Mitte oben flach eingebuchtet. Hinterschenkel oder alle Schenkel
(M. varvians Schiner) ventral zweizeilig bedornt. Vorderschenkel posterodorsal und -ventral etwas
beborstet. Mittelschienen innen mit einem starken Endsporn. Hinterschienen ziemlich stark gebogen.
Fiisse kurz, so lang oder sogar kiirzer als die entsprechenden Schienen.
Hinterleib etwas linger als der Thorax, so breit wie dieser, kurz eif6rmig, mit breiter, wenig
verschmilerter und von oben her kompresser Wurzel ansitzend. Das basale Doppelsegment ist kiirzer
als der halbe Hinterleib, seitlich vor dem Hinterrande jederseits mit einer oder mehreren abstehenden
Borsten besetzt. Die folgenden Tergite 3 bis 5 nehmen nach hinten zu wenig oder manchmal sogar
sehr stark an Lange ab. Beim Q ist hie und da noch ein schmaler Saum des sechsten Tergits sicht-
bar. Hypopyg kegelig vorstehend, klein. Erstes Glied des Ovipositors vom Huinterleibe mehr
weniger abgesetzt, linger als breit, trapezformig, hinten stumpf, durch die aufgebogenen Rander oben
schwach rinnenartig hohl. Behaarung des Abdomens ziemlich dicht und lang. Bei einigen Arten ist
die Oberseite des Abdomens granuliert. Tergite am Rande deutlich ventral umgeschlagen. Sternite
schmal, Bindehaut daher dennoch breit sichtbar.
Fliigel von mittlerer Grésse oder auch ziemlich breit, mit ziemlich einheitlicher Zeichnung,
FAM. MUSCARID/Z# 31
namlich einem dunklen Vorderrandsaum nebst meist gesdumten Queradern. Subkosta nackt, vor der
Fligelmitte und der kleinen Querader miindend. Radialis mit der Cubitalis divergierend. Erste Hinter-
randzelle gerade und parallel oder schwach gebogen und an der Miindung etwas verengt. Queradern
gerade und fast senkrecht, nicht einander genahert; kleine etwas hinter der Mitte der Discalzelle. Vor
dieser Querader ist die Discoidalis deutlich bauchig in die Discalzelle hineingedriickt. Analis bis zum
Fliigelrande, langer als die Analzelle selbst. Axillarfalte deutlich. Schulterlappen und Alula sehr wohl
entwickelt. Fliigelschtippchen lang gewimpert.
ANMERKUNG. — Eine einheitliche und natiirliche Gattung. Brustkorb gedrungen. Riicken quadra-
tisch, Hinterleib kurz eifé6rmig, ungestielt, Beine massig lang. Die Fliigelzeichnung ist ziemlich
gleichartig. Im Gegensatze zu den Coelometopia-Arten ist hier die Stirne eben, sind die Ozellen nicht auf
der Stirnmitte zusammengedrangt, ist die Lunula kaum sichtbar, das Schild behaart. divergiert die
Radialis zur Cubitalis und steht die kleine Querader immer jenseits der Mitte der Discoidalzelle.
Geographische Verbreitung der Arten. — Acht Arten aus Siid-Amerika.
1. M. affimis, Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 192, t. 9, f. 29 Brasilien.
(1873). — Taf. 2, Fig. 51-53.
afinis, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 268 (1911).
2. M. cyanogaster, \Viedemann, Aussereur. zweifl. Ins. Vol. 2, p. 499 (34) Stid-Amerika.
(1830) (Trypeta).
cyanogaster, Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 193 (1873) (Melano-
Joma); Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 266 (1911).
3. M. decrepita, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911). Venezuela.
4. M. longipennis, Hendel, ibidem, Heft 4 (1911). Venezuela.
5. M. nigra, Hendel, ibidem, p. 270 (1911). Bolivia.
6. M. senex, Hendel, ibidem, p. 268 (1911). Bolivia.
7. M. varians, Schiner, Novara-Dipt. p. 259 (82) (1868) (Odontomera). Venezuela.
vartans, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 269 (1911).
8. M. viatvix, Hendel, ibidem, p. 269 (1911). Bolivia.
12. GENUS ODONTOMERA, MACQUART
Odontomera. Macquart, Dipt. Exot. Vol. 3 (2), p. 215 (1843).
Synonyma : ? Chlorophora. Robineau-Desvoidy, Essai sur les Myod. p. 733 (25) (1830).
Michogaster. Schiner, Novara-Dipt. p. 258 (1868).
Cyrtometopa. Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 179 (3) (1873); Van der Wulp,
Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p. 389 (189g); Aldrich, Cat. N. Amer. Dipt. p. 599
(1905); Williston, Manual N. Amer. Dipt. (ed. 3), p. 279 (1908).
? Syntaces. Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 182 (5) (1873).
Typische Art : O. fervuginea, Macquatt.
Charaktere. — Kopf etwas, meist deutlich breiter als der Thorax an den Fliigelwurzeln und
ungefahr doppelt so breit wie derselbe ganz vorne zwischen den Schultern, von ganz anderem und nie
so stark Ameisenartigem Aussehen wie bei der Gattung Se/sisoma. Von der Seite gesehen ist der Kopt
meist so lang wie hoch, ausnahmsweise viel langer (O. coniceps Hendel); von vorne ist er immer deutlich
breiter als hoch. Die Stirne ist im Mittel so breit wie ein Auge oder etwas breiter, im letzteren Falle
so lang wie breit, im ersteren linger, circa fiinf Viertel mal so lang wie breit, vorn immer, wenn auch
nur wenig verengt oder verschmélert. Vor der Spitze der Ozellenplatte liegt eine dieselbe bogig
umschliessende Vertiefung der Stirnflache, von welcher zwei nach vorne divergierende Furchen
an den Scheitelplattenspitzen vorbei zum Augenrande hin fithren. Vor dieser winkeligen Querver-
32 DIPTERA
tiefung ist die Vorderstrieme immer deutlich der Quere .und Linge nach iiber die Augenfliche
emporgewolbt. Ozellen- und Scheitelplatten nicht immer sehr deutlich abgegrenzt,. héchstens das
obere Stirndrittel einnehmend. Erstere schlank dreieckig; die zwei oberen Ozellen eng nebenein-
ander in der Hohe des hinteren Augenrandes, die vorderste an der Spitze des Ozellendreiecks, wenig
mehr als ein Viertel der Stirnlange von den oberen entfernt. Scheitelplatten wegen der stets glanzenden
und glatten Stirnstrieme nicht scharf unterscheidbar, so lang wie die Ozellenplatte. Stirne im Profile
von mittlerer Neigung, seltener fast wagrecht, immer deutlich bis auffallend konisch vor die Augen
vortretend, mit der Linie des zuriickweichenden Untergesichts einen spitzen bis rechten Stirnwinkel
bildend. Die KlypeushGhe betragt iminer mehr als die Halfte der Stirnlange.
Kopfborsten : Jederseits eine starke nach hinten und etwas nach aussen gebogene obere
Frontorbitalborste an der Spitze der Scheitelplatten und in der Héhe der Ozellarborsten. Ozellarborsten-
paar hinter der vordersten Ozelle, kraftig, nach vorne hin divergierend. Etwas innerhalb der Verlainge-
rung der Stirmaugenrander ein mit den Spitzen schwach konvergierendes inneres, etwas ausserhalb
derselben ein divergierendes dusseres Vertikalborstenpaar Postvertikalpaar fehlt. Stirnstrieme glatt,
glanzend, kaum merklich behaart.
Der obere Hinterkopf fallt entweder gleich hinter den Augen, mit einer deutlichen Scheitelkante
flach ab und tritt erst wieder tiber dem Halse mehr oder weniger stufenartig vor, oder die Scheitelkante
ist sehr stumpf und abgerundet und der Hinterkopf fallt ohne Stufe iiber dem Halse mit einer schiefen,
schwach gewdlbten Flache zum Halse hin ab. Nie ist der obere Hinterkopf stark konvex hinter den
Augen vorgequollen, oder sogar starker als der untere Hinterkopf, der fast bis zur Halfte des wagrechten
Augendurchmessers hinter den Augen vortreten kann.
Der Klypeus ist im Profile eine schief nach hinten zuriickweichende gerade oder schwach
konkave Linie, welche erst im untersten Drittel mehr oder weniger, aber nie stark vorspringt. Selten ist
diese Profillinie wirklich winkelig gebrochen, ebenso selten fast ganz gerade; meist ist sie jedoch ganz
oder fast ganz vor der Wangenlinie sichtbar. Regel ist, dass die Stirme an den Tithlerwurzeln immer
weiter als der Mundrand vortritt. Von vorne gesehen ist der Klypeus durchschnittlich so hoch wie im
Mittel breit, nach unten hin verbreitert, der Mundrand missig hinauf gezogen. Die Facialien sind
gerade und vereinigen sich erst am Kopfunterrande mit den Backenleisten. Eng daneben verlaufen
geradlinig die Spaltenaste. Die Flache des Klypeus ist oben midssig, unter der flachen, seltener schir-
feren Querfurche im unteren Drittel staérker der Quere nach gewdlbt. Da die Stirnspalte nahe iiber den
Fihlerwurzeln herumzieht, ist ein Stirmnmondchen kaum bemeikbar. Wangen schmal, Backen niedrig.
Backengrube klein, aber deutlich abgesetzt.
Fiihler stark geneigt. so lang, meist aber etwas linger als das Untergesicht. Erstes Glied sehr
kurz, seitlich kaum, gewohnlich aber nicht sichtbar; zweites kurz, oben mit einer abstehenden Borste;
drittes verlangert, oben und unten fast geradrandig, vorne abgerundet und meist etwas verschmilert,
ungefahr dreimal so lang wie im Durchschnitte breit. Arista basal, zart behaart, Fiederbreite die Halfte
des dritten Fithlergliedes breit oder schmaler. Die Fiihlerwurzeln stehen der Augenmitte gegentiber und
sind oft weniger als ein Drittel der dortigen Stirnbreite voneinander entfernt.
Die Augen liegen fast lotrecht oval, nie so schief wie bei den Sefsisoma-Arten, sind meist héher
als lang und nicht iiber die Stirne vorgequollen; im Leben mit Purpurquerbinden. Der Augenrandwinkel
neben den Fiihlern ist ein stumpfer von circa 120° und nur wenig abgerundet.
Mundéffnung und Riissel von mittlerer Grésse. Kinn stark, Labellen von geringer Linge, nicht
weit zurtickgeschlagen. Taster vorne spatelig verbreitert, relativ langborstig. Prelabrum breit und
eewohnlich deutlich vorstehend, den ganzen Mundrandbogen ausfiillend. ;
Thorax im Verhaltnisse zum Kopfe schlank, vorn stark verjiingt. Riicken deutlich langer als
zwischen den Fliigelwurzeln breit, der Lange nach nur wenig, der Quere nach starker gew6lbt. Quer-
GENERA INSECTORUM DIPTERA
Odontomera coniceps,Hend.
7/
Automola atomaria,
Wtedemanre
I,
FAM. MUSCARIDAL
SUBFAM. RICHARDIINA.
1
DIPTERA
GENERA INSECTORUM
HN
Hemixantha pulchripennis,
Hendel
FAM. MUSCARIDA.
SUBFAM. RICHARDIINA.
Ql
GENERA INSECTORUM DIPTERA
Megalothoraca ptero- 777
dontida Hendel.
Sepsisoma jm sepsioides, Schiner:
FAM. MUSCARIDAE
SUBFAM. RICHARDIINE
3
FAM. MUSCARIDZ® 33
nahtaste hinter den Seitenmitten. Im Profile ist der Thorax tiber den Mittelhiiften so hoch wie der
Riicken mit dem Schilde lang. Hintere Hiiften stark zuriickgestellt, der Abstand von den vorderen
ziemlich gross. Pleuren tiber den Vorderhiiften, am Stigma, eingedriickt, sonst ziemlich gleichmassig
gew6lbt. Metanotum hoch, schief abfallend. Postscutellum nur wenig abgesetzt. Auch das Schildchen
tritt nur wenig nach hinten vor, ist nicht tiber die Riickenebene emporgerichtet, ist nur fast querwulstig
kurz, aber breit, hinten stumpf zugespitzt, gew6lbt, oben nackt, hinten zweiborstig und nur circa ein
Sechstei den Riickens lang. Humeralcallus lang, wulstférmig.
Beborstung : Humerale eine, meist aber fehlt sie; Notopleurale zwei; Supraalare zwei; ein Paar
Dorsozentrale ganz hinten. Grundbehaarung des Riickens kurz und fein, in drei Langsreihen geordnet,
selten (O. albofilosa) die mediane der drei Linien mehrreihig. Pleuren in der Mitte nach abwarts zart
und ziemlich lang behaart. Eine starke Mesopleuralborste oben. Sternopleurale fehlend oder haarfein.
Prothorakale fehlt. Metapleuralcallus langzottig behaart.
Beine schlank, von mittlerer Lange Vorderhiiften kraftig, vorne nackt. Mittelschenkel an der
Spitze etwas verjiingt, die anderen normal in der Mitte am breitesten. Alle Schenkel ventral gegen die
Spitze hin zweizeilig mit Dérnchen besetzt. Mittelschienen innen am Ende mit einem starken, fast
geraden Endsporn. Hinterschienen fast gerade. Fiisse lang und schlank, besonders die hintersten.
Klauen und Pulvillen klein.
Hinterleib von derselben Grésse und Gestalt wie bei der Gattung Sefsisoma Johnson, also
schlank keulenférmig. Als Unterschied finde ich nur, dass die Tergite am Rande nicht umgeschlagen
sind und die Bauchbindehaut daher meist schon von der Seite her deutlich gesehen werden kann.
Sternite sehr schmal.
Auch der Fliigel gleicht im Umriss und in der Aderung fast ganz jenem obgenannter Gattung,
nur ist die erste Hinterrandzelle an der Miindung immer deutlich und im Allgemeinen starker, als es
bei Sepsisoma vorkommt, verengt. Deutlicher noch als bei dieser Gattung ist hier der letzte Abschnitt
der Discoidalis schwach wellig geschwungen.
ANMERKUNG. — Siehe zundchst die Anmerkung bei der Gattung Se/s’soma Johnson, mit welcher
unser Genus zu vergleichen ist.
Schon anderen Ortes machte ich darauf aufmerksam, dass Chlorophova, Robineau-Desvoidy,
loc. cit., sehr wahrscheinlich dieselbe Gattung wie Odontomeyva Macquart ist. Die Beschreibung lautet :
« Caractéres de la Sétellie; le second article antennaire un peu plus long; les os optiques font saillie
au-dessus des antennes; teintes flavescentes; ailes liturées de noir.
» Sur ce genre singulier, les os optiques se contournent autour de la face et au-dessus des
antennes ou ils forment une saillie. »
Besonders die Stelle von der iiber den Fihlern vorspringenden Stirne passt sehr gut auf unsere
Gattung. Wenn ich trotzdem den Macquart’schen Namen vorziehe, so geschieht es einzig aus dem
Grunde, weil ich die Beschreibung der typischen Art Chlorophora lituvata Robineau-Desvoidy aus
Brasilien auf keine mir bis jetzt bekannte Art beziehen kann.
Ueber das zweite als fraglich hieher gestellte Synonym Syntaces Loew siehe weiter hinten,
Seite 53.
Geographische Verbreitung der Arten 1) — Zehn Arten aus Nord- bis Siid-Amerika.
. O. albo-filosa, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911). Peru.
2. O. apicalis, Hendel, ibidem, Heft 4 (1911). Brasilien.
3. O. basistriga, Walker, Trans. Ent. Soc. Lond. n.s. Vol. 5, p. 328 (1861) Brasilien.
(Michogaster).
4. O. coniceps, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911). Siid-Amerika.
5. O. costalis, Hendel, ibidem, Heft 4 (1911), Argentinien.
34 DIPTERA
6. O. ferrvuginea, Macquart, Dipt. Exot. Vol. 2 (3), p. 215, t. 29, f. 6 (1843). Nord- bis Siid-Amerika.
ferruginea, Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 179 (1873) (Cyrtometopa) ;
Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p. 389 (1899); Hen-
del, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911).
7. O. marginalis 1), Walker, Trans. Ent. Soc. Lond. n.s. Vol. 5, p. 328 Brasilien.
(1861) (Michogaster).
. nigro-pilosa, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911). Brasilien.
g. O. nitens, Schiner, Novara Dipt. p. 258 (80) (1868) (Michogaster), — Zentral- und Siid-Amerika.
Taf. 3, Fig. 54-56.
nitens, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911).
syn, ? liturata, Robineau-Desvoidy, Essai sur les Myod. p. 733 (1830) (Chloro-
phora).
syn. 2? apicalis, Macquart, Dipt. Exot. Vol. 2 (3), p. 249, t. 33, f. 4 (1843) (Setellia)
(Genus Syztaces, Loew).
syz, cinctella, Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p. 389 (2), t. 10,
f. 20, 20a (1899) (Cyrtometopa).
— O. setosa, Bigot, Ann. Soc. Ent. Fr. p. 386 (1886) (Nord-Amerika) =
Neuroctena-Art. Siehe Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4(1911).
10. O. venosa, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911). Brasilien.
ora
ie)
13. GENUS SEPSISOMA, JOHNSON
Sepsisoma. Johnson, Ent. News, Philad. Vol. 11, p. 327 (1900).
Michogaster (p. p.). Schiner, Novara-Dipt. p. 257 (1868).
Typische Arten : S. flavescens, Johnson, und S. sepstsoides, Schiner.
ORIGINALBESCHREIBUNG. — « Body slender, resembling Sefszs in form. Front very broad, face
but slightly projecting, occiput fully one-third the total length of the head. Ocelli not approximate, the
two upper ones being on the posterior edge of the vertex, the other near the front, aristz distinctly
pubescent. Two prominent lateral prothoracic and two mesothoracic bristles, scutellum small with two
bristles. Metathorax abruptly sloping. Abdomen subpedunculate. Legs slender, femora not thickened,
front and hind femora only with four or five small spines on the under side toward the tip. Wings
similar to those of the genus Stexomacra Loew. It belongs to the section Richardina, fam. Ortalidae. »
Charaktere. — Kopf deutlich breiter als der Thorax an seiner breitesten Stelle an den Fliigel-
wurzeln, meist doppelt so breit oder noch breiter als derselbe vorne an den Schultern, im Ganzen eifér-
mig und im Verhaltnis zum Thorax ziemlich voluminés, den Fliegen ein Ameisen-artiges Aussehen
verleihend. Bei den typischen Formen wie S. flavescens, sepsivides, geniculatum ist im Profile der wagrechte
Kopfdurchmesser deutlich langer als der vertikale, bei den anderen Arten sind beide ungefihr gleich
lang. Von vorne gesehen sind die Képfe der erstgenannten Arten so hoch wie breit, bei letzteren etwas
breiter. Bei der typischen Giuppe ist die Stirne im Mittel so breit wie ein Auge und ein und einhalbmal
so lang wie breit, bei den anderen Arten oft etwas breiter und so lang wie breit oder nur wenig langer.
Immer ist sie vorne deutlich verengt. Stirnflache nie tiefer als die Augen liegend, nie also eingesenkt,
oben ziemlich flach, der Linge nach etwas, selten bei manchen Arten starker, ahnlich wie bei Odontomera
Macquart gewélbt und dann auch mit einer seichten Querfurche ungefahr in der Stirnmitte. Bei
einigen Arten ist der vordere Stirnaugenrand schwach narbig. Ozellen- und Scheitelplatten konvex,
stets gut differenziert. Erstere ist ein Drittel bis drei Viertel der Stirne lang und immer schlank, letztere
erreichen héchstens die Stirnmitte und liegen dem Augenrande an. Die Ozellen sind entfernt von-
einander in ein schlankes gleichschenkeliges Dreieck gestellt. Die zwei oberen liegen eng nebeneinander
in der Hohe der hinteren Augenrandlinie, die vordere kann vom oberen Viertel bis zur Stirnmitte
1) Vielleicht identisch mit Sefe//ia marginata, Wiedemann; siehe N’ 8, p. 17.
FAM. MUSCARIDZ& 35
vorgeriickt sein. Im Profile ist die Stirne wenig geneigt, tritt mit den Wangen miassig vor die Augen
vor und bildet mit dem oben zuriickweichenden Untergesicht einen rechten oder nur wenig stumpfen
Stirnwinkel. Die KlypeushGhe betragt nur ein Dritel bis ein Halb der Stirnlange.
Kopfborsten : Jederseits eine starke nach hinten gebogene obere Frontorbitalborste an der Spitze
der Scheitelplatten, nahe am Augenrande. Ein Paar stark nach vorne geneigte und divergierende
Ozellarborsten neben oder hinter der vordersten Ozelle, vor oder in gleicher Héhe mit den Frontor-
bitalborsten. Etwas innerhalb der Verlangerung der Stirnaugenrander ein fast paralleles inneres, etwas
ausserhalb derselben ein dusseres Vertikalborstenpaar. Postvertikalpaar fehlend. Stirnstrieme kurz und
fein behaart, oft wie nackt erscheinend.
Besonders charakteristisch fiir diese Gattung ist die Bildung des oberen Hinterkopfes, das wich-
tigste Unterscheidungsmerkmal von der sonst dusserst nahestehenden Gattung Odontomeva Macquart.
Der Hinterkopf tritt nadmlich oben immer deutlich hinter den Augen konvex hervor, derart, dass Stirne,
Scheitel und Cerebrale in allmahlicher Wé6lbung ineinander tibergehen, keine Scheitelkante auch nur
angedeutet ist, der Hals etwas héher als gewohnlich angesetzt ist und der untere Hinterkopf im
Vergleiche mit dem oberen immer kiirzer erscheint, das heisst, weniger vorspringt.
Der Klypeus ist im Profile eine winkelig hineingebrochene Linie, von der aber nur der untere
vorspringende Teil, die Epistomlinie, vor der Wangenlinie sichtbar wird. Haufig steht die Stirne an den
Fiihlerwurzel ein wenig weiter als der hinaufgezogene Mundrand vor. Von vorne gesehen ist der
niedrige Klypeus ungefahr so hoch wie im Mittel breit, nach unten hin breiter werdend. Die begren-
zenden Facialien sind fast gerade und vereinigen sich erst am unteren Kopfrande bogig mit den
Peristomalien. Letztere sind dort zart bewimpert. Der obere Teil des Klypeus zeigt einen niedrigen und
flachen Mittel-Langskiel und seitlich unter den Fiihlerwurzeln meist seichte und kurze Vertiefungen.
Das Epistom ist von wechselnder Hoéhe und stark der Quere nach gewélbt. Die trennende Ouerfurche
ist in der Regel scharf ausgebildet. Die Stirnspalte zieht so nahe um die Fiihlerwurzeln herum, dass ein
Stimmondchen nicht oder kaum frei bleibt. Ihre Aeste laufen knapp und parallel neben den Gesichts-
leisten herab. Wangen und Backengruben schmal, Backen selbst nur niedrig, nach hinten aufsteigend.
Fiihler stark nickend, immer weitaus langer als das Untergesicht. Erstes Glied seitlich sichtbar;
zweites kurz, oben mit einer abstehenden Borste besetzt; drittes lang und schmal, oben und unten
gerade, nach vorne hin verjiingt, am Ende rundlich, tiber dreimal so lang als im Muittel breit. Arista
basal, kurzhaarig bis gefiedert; die Fiederbreite erreicht die Breite des dritten Fihlergliedes. Die
Fihlerwurzeln stehen in den Dritteln der dortigen Stirnbreite und der Augenmitte gegentiber.
Die Augen liegen schief, sind hinten abgeschragt, nicht vorgequollen, ungefahr so hoch wie lang
und nur wenig héher. Im Leben mir unbekannt gefarbt. Der Augenrandwinkel neben den Fihlern ist
ein mehr weniger stumpfer.
Mundéffnung und Riissel ziemlich gross. Kinn stark, Labellen aber kurz, nicht weit zuriick-
geschlagen. Taster vorne stark verbreitert und am Ende schief abgeschnitten, spatelf6rmig, borstlich
behaart. Prelabrum niedrig, wenig vorstehend. Es erfiillt nicht ganz den Raum innerhalb des hinauf
gezogenen Mundrandes.
Thorax schlank und im Verhaltnisse zum Kopfe zierlich, vorne stark verjiingt. Riicken deutlich
langer als an den Fliigelwurzeln breit, vorne verschmialert, der Quere nach stark, der Lange nach nur
miassig gew6lbt. Quernahtiste hinter den Seitenmitten. Im Profile ist der Thorax iiber den Mittelhiiften
so hoch wie der Riicken mit dem Schilde lang. Hintere Hiiften stark zuriickgestellt, der Abstand von
den vordersten daher gross. Pleuren iiber den Vorderhiiften starker als gewohnlich eingedriickt, sonst
ziemlich gleichmassig gewélbt. Metanotum hoch, schief abfallend. Postscutellum schwach abgesetzt.
Auch das Schildchen tritt nur wenig vor, liegt ganz in der Ebene des Riickens, ist wulstf6rmig kurz,
aber breit, hinten stumpf zugespitzt, oben gewolbt und nackt, zweiborstig und ungefahr ein Sechstel des
Riickens lang. Humeralcallus lang, wulstformig.
36 DIPTERA
Beborstung : Humerale eine oder fehlt; Notopleurale zwei, Supraalare zwei; ein Paar Dorso-
zentrale ganz hinten. Grundbehaarung des Riickens zerstreut, kurz und fein oder nur in drei Langsreihen
in der Mitte des Riickens vorhanden, wie bei den Arten S. flavescens, sepsioides, geniculatum, nigronitens
und ofacum. Pleuren in der Mitte zart behaart. Eine starke Mesopleurale oben. Sternopleural- und
Prothorakalborste fehlend oder haarférmig. Metapleuralcallus langzottig behaart.
Beine schlank, von mittlerer Lange. Vorderhiiften lang und stark, vorne nackt. Mittelschenkel
an der Spitze verjiingt, die anderen in der Mitte am breitesten. Alle Schenkel oder nur die vorderen
und hinteren ventral in verschiedenem Grade und wechselnder Ausdehnung zweizeilig bedornt. Mittel-
schienen innen mit einem starken geraden Endsporn. Hinterschienen gerade oder fast gerade. Fiisse
diinn und lang, besonders die hintersten; Klauen und Pulvillen klein,
Hinterleib etwas langer als der Thorax und an seiner breitesten Stelle, am Hinterrande des dritten
Tergits, so breit wie derselbe, schlank keulenformig, mit einem eng zusammengeschniirten Stiel
ansitzend. Der Petiolus wird vom basalen Doppelsegment gebildet, das so lang oder fast so lang wie der
halbe Hinterleib und in der Mitte am diinnsten ist. Vor dieser Stelle ist das erste Segment mehr weniger
deutlich wulstig oder knopfig verdickt, hinter derselben nimmt die Breite des zweiten Tergits langsam
zu, ohne an dem auch manchmal wulstig erhabenen Hinterrande desselben die grésste Abdominalbreite
zu erreichen. Die charakteristische abstehende Seitenborste der Richardiinen steht auf oder hinter den
Seitenmitten des Petiolus. Die Tergite 3 bis 5 sind beim ¢ ziemlich gleich lang; beim Q nehmen sie
meist nach hinten zu an Lange ab und manchmal sieht man hier auch noch einen schmalen Saum des
sechsten Tergits. Das Hypopyg ist rundlich kegelférmig, wenig auffallend. Das erste Glied des Ovipo-
sitors ist gross, schaufelf6rmig, oben hohl, lang und breit, sitzt dem Abdomen breit an und ist auch
wieder am Ende breit abgestutz. Die Behaarung des Hinterleibes ist im Allgemeinen eine relativ rauhe
und lange fiir die Gruppe. Die Rander der hinteren Tergite sind etwas ventral umgebogen, die Sternite
von mittlerer Breite; die Bauchbindehaut fallt daher nicht auf.
Fliigel von mittlerer Grésse, meist glashell mit dunklem Apikalfleck, nebst der ganzen Kérper-
gestalt das Sepsis-artige Aussehen verursachend. Gegen die Basis hin verjiingt sich der Fliigel merklich,
indem der Hinterrand, der Schulterlappen und die Alula immer schmialer werden. Fliigelumriss daher
immer keulenférmig. Die nackte Subkosta miindet schon im Wurzeldrittel der Kosta, weit vor der
kleinen Querader. Radialis gerade oder fast so, mit der Cubitalis divergierend und weit vor der Fliigel-
spitze miindend. Ihr Ende ist immer etwas aufgebogen. Erste Hinterrandzelle parallelrandig, gerade
oder gegen die Miindung hin mehr weniger, aber nie auffallig verengt. Queradern gerade und fast
senkrecht. Kleine bald etwas vor, bald auf, bald etwas jenseits der Mitte der Discalzelle. Diese so
lang, meist aber langer als der letzte Abschnitt der Discoidalis. Analis kurz, erreicht nicht einmal als
Falte den Rand des Fliigels. Axillarfalte trotz des schmalen Lappens meist sehr deutlich. Fligel-
schiippchen ziemlich lang behaart.
ANMERKUNG. — Die Gattungen Odontomera Macquart und Sefsisoma Johnson sind der Hauptsache
nach durch den Bau des Kopfes verschieden. Die Unterschiede kénnen am besten aus den Profilbildern
der Képfe von Odontomera nitens Schiner (Taf. 8, Fig. 54) und von Sefsisoma geniculatum Schiner
(Taf. 3, Fig. 58) erkannt werden.
Sonst gehéren zu beiden Gattungen Arten mit gegen die Wurzel hin verjiingtem Fligel,
schmalem Axillarteil und kleiner Alula und einer Analis, die nicht einmal als Falte den Fliigelhinterrand
erreicht. Der Hinterleib ist an der Wurzel stark verengt und deutlich gestielt, der Thorax vorne viel
schmiler als der Kopf. Die Tiere haben einen sonderbaren Sefsis- oder Ameisenartigen Habitus.
Geographische Verbreitung der Arten, — Neun Arten aus Nord- bis Siid-Amerika.
1. S. anale, Schiner, Novara-Dipt. p. 257 (78) (1868) (Michogaster). Venezuela.
anale, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911).
FAM. MUSCARID 37
*
2. S. evythrocephalum, Schiner, Novara-Dipt. p. 257 (76) (1868) (Michogaster). Venezuela.
erythrocephalum, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911).
3. S. flavescens, Johnson, Ent. News Philad. Vol. 11, p. 327, f. 2 (1900). Nord-Amerika.
flavescens, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911).
4. S. geniculatum, Schiner, Novara-Dipt. p. 257 (77) (1868) (Muchogaster). Venezuela.
— Taf. 3, Fig. 58, 59,
geniculatum, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911).
5. S. nigro-nitens, Hendel, ibidem, Heft 4 (1911). Brasilien.
6. S. ofacum, Hendel, ibidem, Heft 4 (1911). Brasilien.
7. S. piceum, Hendel, ibidem, Heft 4 (1911). Brasilien.
8. S. sepstoides, Schiner, Novara-Dipt. p. 258 (79) (1868) (Mzchogaster). — Venezuela.
Wats S35 (itso 7c
sepstoides, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911).
g. S. umbripenne, Hendel, ibidem, Heft 4 (1911). Brasilien.
14. GENUS MACROSTENOMYIA, HENDEL
Macrostenomyia. Hendel, Wien. Ent. Zeit. p. 98 (1907).
Synonym : Stenomacra. Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 180 (4) (1873); Aldrich, Cat.
N. Amer. Dipt p. 599 (1905); Williston, Manual N. Amer. Dipt. (ed. 3), p. 279 (1908).
Typische Art : M. Guerint, Bigot.
Charaktere. — « General shape almost like Sefsis.
» Front rather broad, somewhat narrower anteriorly.
» Ocelli closely approximated to each other, almost in the middle of the front. Antennal arista
with a very distinct pubescence.
» No mesothoracic and, to all appearances, no protharacic bristle. Scutellum with two bristles,
metathorax sloping.
» Abdomen narrow, almost pedunculate.
» Feet slender, femora not incrassated. the intermediate ones attenuated towards the end; the
hind femora a little longer than the middle ones; all are beset with spines towards the tip. ‘
» Wings rather large, very much attenuated towards the basis; posterior angle rounted off; the
auxiliary vein very much approximated to the first longitudinal, coalescing with it at the tip; the second
longitudinal reaches the margin of the wing far from the apex; the small crossvein is far before the
middle of the discal cell; the last section of the fourth longitudinal vein almost parallel to the third vein;
posterior angle of the anal cell obtuse. »
Der einzige Unterschied, der nach dieser Diagnose und nach den Angaben Loew’s in der Artbe-
schreibung die mir unbekannte Gattung von Sefsisoma trennt, ist das enge Beisammensein der drei
Ozellen. Loew wiederholt : « The ocelli, near which the ordinary two bristles are placed, are likewise
vemoved to about the middle of the front and are close to each other »
Bei Sepsisoma sind die Ozellen voneinander entfernt. Die zwei oberen liegen in der Héhe des
hinteren Augenrandes, die vordere davon nach vorne entfernt im oberen Stirnviertel oder bis zur Stirn-
mitte vorgeriickt.
Die von Séexomacra Loew existierenden drei Fligelabbildungen bei J.oew,: Van der Wulp und
Williston kénnen aber keineswegs auf ein und dieselbe Art bezogen werden. Die Abbildung Van der
Wulp’s zeigt eine andere Gestalt der ersten Hinterrandzelle und des Fliigelapikalflecks, jene Williston’s
eine andere Lage der kleinen Querader und der Discoidalismiindung, ferner eine unrichtige Verlangerung
der Analis bis zum Fliigelhinterrande.
38 DIPTERA
Geographische Verbreitung der Art. — Eine Ait aus Zentral-Amerika.
1. M. Guerint, Bigot, Ramon de la Sagra, Hist. Phys. Polit. Nat. Cuba, Cuba, Mexico.
p- 822, pl. 20, f. g (1857) (Sepsis).
Guerini, Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 180, t. 9. f. 25 (1873)
(Stenomacra); Van der Wulp, Biol. Centr. Amer. Dipt. Vol. 2, p. 389,
t. 10, f. 21 (1899) ; Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911).
15. GENUS ACOMPHA, NOV. GEN.
Typische Art : A. punctifrons, Hendel.
Charaktere. — Von dieser Gattung gilt sonst dasselbe, was ich iiber die typischen Formen des
Genus Sefsisoma Johnson oben schrieb, Ausnahmen sind : die Stirne ist viel breiter als ein Auge, kaum
langer als breit, vorne kaum merklich verengt, ganz eben. Die zwei oberen Ozellen legen in der Héhe
des hinteren Augenrandes eng nebeneinander, die vorderste im oberen Stirndrittel, gleich dahinter das
Ozellarborstenpaar in derselben Héhe mit den Frontorbitalborsten, Aeusseres Vertikalborstenpaar in
der Verlangerung der Stirnaugenrander. Strieme kurz, aber deutlich behaart.
Die Stirnspalte lasst tiber den Fithlerwurzeln ein deutliches Stirnmondchen frei.
Hintere Hiiften nicht so stark wie bei Sefstsoma zuriickgestellt, Metanotum daher auch weniger
schief abfallend.
Beborstung : Humerale eine, Notopleurale eine, Presuturale eine, Supraalare drei; ein Paar
Dorsozentrale hinten. Grundbehaarung des Riickens kurz und zerstreut. Pleuren in der Mitte deutlich
behaart. Eine Mesopleurale und eine Sternopleurale. Prothorakale haarférmig. Metapleuralcallus
schiitter mit langen Haaren besetzt. Schildchen vierborstig.
Alle Schenkel ventral gegen die Spitze hin zweizeilig bedornt.
Der Hinterleib (Q) hat schon am Hinterrande des Petiolus die grésste Breite. Das erste Tergit
ist deutlich wulstig aufgetrieben.
Fligel an der Wurzel weniger als bei Sefsisoma verschmalert. Erste Hinterrandzelle nur wenig
an der Spitze verengt. Kleine Querader weit hinter der Mitte der Discoidalzelle, ungefahr tiber dem
letzten Drittel derselben stehend. Die Analis erreicht deutlich den Hinterrand des Fliigels.
Geographische Verbreitung der Art. — Eine Art aus Siid-Amerika,
1. A. punctifrons, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911). Bolivia.
16. GENUS NEOIDIOTYPA, OSTEN-SACKEN
Neoidiotypa. Osten-Sacken, Cat. N. Amer. Dipt. (ed. 2), p. 187 (1878); Aldrich, Cat. N. Amer. Dipt.
p. 598 (1905); Williston, Manual N. Amer. Dipt. (ed. 3), p. 279 (1908).
Synonym : Idiotypa. Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 183, t. 9, f. 26 (1873).
Typische Art : N. appendiculata, Loew.
ORIGINALBESCHREIBUNG. — « Front very broad, not narrowed anteriorly; ocelli rather approxi-
mated to the edge of the vertex, and placed close to each other. Antennal arista with a short pubescence.
No mesothoracic bristle; a weak prothoracic one. Scutellum with two bristles; metathorax sloping.
Abdomen slender and elongated, almost pedunculate at the basis. All the femora strong and armed with
spines. Wings : posterior angle of the anal cell quite obtuse; the small crossvein beyond the last third
of the discal cell; opposite this crossvein the second vein: has a stump of a vein, inside of the submar-
FAM. MUSCARIDZE 39
ginal cell, and a second one on the opposite side, in the marginal cell, nearer to the apex of the wing;
the last section of the fourth longitudinal vein almost parallel to the third. »
Charaktere. — Kopf etwas breiter als der Thorax an seiner breitesten Stelle. Der lotrechte
Kopfdurchmesser verhalt sich zum wagrechten im Profile wie 21 : 19, von vorne wie 2: 3. Die Stirne
ist flinf Viertel mal so breit wie ein Auge, parallelrandig, fast vorne etwas breiter als hinten, vier Fiinftel
so breit wie lang, glatt und nur ganz seicht konkav in der Mitte. Ozellen- und Scheitelplatten schwach
kkonvex, kurz und schmal dreieckig, kaum bis zum oberen Stirnviertel herabreichend. Die drei Ozellen
legen in einem gleichseitigen Dreieck eng beisammen, wenig vor der Linie der hinteren Augenrander.
Die Scheitelplatten liegen dem Augenrande eng an. Im Profile ist die Stirne von mittlerer Neigung,
tritt mit den Wangen merklich vor die Augen vor und bildet mit der Linie des Untergesichts einen
circa rechten Stirnwinkel.
Kopfborsten : Je eine Frontorbitalborste an der Spitze der Scheitelplatten, nach hinten und
aussen gebogen und in gleicher Héhe mit der vordersten Ozelle. Ein sehr kurzes und schwaches
Ozellarpaar hinter der ersten Ozelle, nach vorne divergierend. Ein Paar konvergierende innere Scheitel-
borsten in der Verlangerung der Stirnaugenrander und ein Paar divergierende ausserhalb derselben.
Postvertikalborsten fehlen. Strieme kurz, fein und zerstreut behaart.
Hinter den Augen fallt der Hinterkopf mit einer deutlichen Kante steil ab und bleibt oben flach,
am Halse und unten tritt er massig, circa ein Drittel des wagrechten Augendurchmessers, vor.
Vom Klypeus ist im Profile nur das kleine vorstehende Epistom zu sehen, der obere Teil tritt
nicht tiber die Linie der Wangen vor, hai aber dieselbe zuriickweichende Richtung. Die Fithlerwurzeln
treten etwas weiter als der Mundrand vor. Von vorne gesehen ist er so ziemlich gleich hoch wie im
Mittel breit, nach unten hin allm&hlich verbreitert. Die Facialien sind gerade und gehen unten am
Kopfrande in einem Bogen in die Peristomalien tiber. Der Quere nach ist der Klypeus etwas gewélbt,
der Lange nach schwach konkav, im untersten Viertel als Epistom vorgebogen, unter den Fiihlern wenig
starker vertieft. Die Stirnstrieme lauft in einem steilen Bogen tiber die Fihler hinweg und lasst eine
hohe Lunula frei. Ihre Aeste laufen knapp neben den Gesichtsleisten und fast parallel mit den Augen
randern nach abwarts. Wangen von mehr als mittlerer Breite, Backen dagegen niedrig. Backengrube
differenziert. Kopfunterrand wagrecht.
Fiihler langer als das Untergesicht, geneigt, in den Dritteln der dortigen Stirnbreite und der
Augenmitte gegeniiber inseriert. Erstes Glied vollstandig sichtbar, abstehend, etwas kiirzer als das oben
mit einer Borste versehene zweite. Drittes Glied tiber dreimal so lang wie breit, oben gerade, unten fast
gerade, vorne stumpf abgerundet. Arista basal, an der Wurzel nackt und etwas dicker, sonst sehr kurz
und fein behaart.
Augen nicht vorgequollen, fast lotrecht oval, zwei Drittel der Hohe lang. Augenrandwinkel
neben den Fiihlern abgerundet, sehr stumpf. Im Leben von mir unbekannter Farbung.
Mundéffnung und Riissel mittelgross. Taster in der Endhalfte verbreitert, unten beborstet.
Prelabrum nur niedrig und wenig breit, schwach vorstehend.
Thorax mehr gedrungen. Riicken so lang wie breit, vorne eckig, wenig verschmalert; im Profile
der Lange und Quere nach ziemlich gewélbt. Quernahtaste in den Seitenmitten. Humeralcallus
rundlich. Im Profile gesehen ist der Thorax tiber den Mittelhiiften etwas hdher als ohne Schild lang.
Hintere Hiiften nicht stark zuriickgestellt. Pleuren gleichmiassig gewélbt. Meso- und Sternopleuren fast
gleich hoch. Metanotum schrag abfallend, von mittlerer Héhe. Schildchen breit, halbkreisf6rmig, oben
gew6lbt, nackt, hinten zweiborstig. Postscutellum niedrig.
Beborstung : Humerale schwach; zwei Notopleurale, drei Supraalare, ein Paar Dorsozentrale
hinten. Grundbehaarung des Riickens kurz anliegend, ziemlich dicht. Pleuren behaart. Eine Meso-
pleurale oben. Prothorakale deutlich entwickelt. Metapleuralcallus kurzgeschoren behaart.
40 DIPTERA
Beine von gewohnlicher Linge, aber sehr kraftig. Alle Schenkel in der Mitte etwas verdickt,
ventral in der Spitzenhialfte und noch weiter basalwarts zweizeilig mit gegen das Ende hin an Groésse
zunehmenden Dérnchen besetzt. Schienen und Fiisse plump. Mittelschienen innen mit einem geraden
Endsporn, Hinterschienen etwas gebogen. Metatarsus der Hinterbeine verdickt. Klauen und Pul-
villen gross.
Der keulenartige Hinterleib ist langer als der Thorax und an seiner breitesten Stelle, am vierten
Tergit, wenig schmiler als derselbe. Das basale Doppelsegment ist ungefahr die Halfte des Hinterleibes
lang, stielf6rmig schlank, hinter dem ersten Ring schwach verjiingt und gegen das Ende des zweiten
hin allmahlich erweitert. Hierauf folgen beim of noch drei Tergite, von denen nur der dritte wenig
langer als die anderen ist. Hypopyg mittelgross, vorstehend. Seitlich im hinteren Drittel des Doppel-
segmentes steht je eine starke abstehende Borste. Behaarung des Hinterleibes langer und dichter als
am Thorax. Sternite von mittlerer Breite, das dritte hinten verbreitert. Bindehaut wenig auffallend.
Tergite etwas herumgebogen.
Fliigel lang und schmal, den Hinterleib weit iiberragend. Costa gerade. Subkosta etwas vor der
Mitte des Fliigels, aber noch ziemlich weit vor der kleinen Querader miindend, nackt. Die Subkostal-
zelle ist durch ihre Deutlichkeit und Lange auffallend. Radialis fast gerade, der kleinen Querader
gegeniiber mit einem ihr zugewendeten Aderanhang und weiter distal mit einem zweiten, ihr abgewen-
deten. Die letzten Abschnitte der dritten und vierten Lingsader sind sehr sanft nach hinten gebogen
und konvergieren kaum. Beide Queradern gerade und fast senkrecht. Die kleine steht titber dem letzten
Viertel der Discoidalzelle und ist von der hinteren wenig weiter als die Lange derselben entfernt. Der
letzte Abschnitt der Discoidalis ist nur etwas kiirzer als die Discoidalzelle. Analis bis zum Fliigelrande.
Axillarfalte vorhanden. Schulterlappen und Alula kraftig vortretend. Schiippchen kurz und unscheinbar
behaart.
ANMERKUNG. — Die Flhiege gleicht einer schlanken, matt lehmgelben Wespe und ist dadurch
allein schon leicht kenntlich.
Geographische Verbreitung der Art, — Eine Art aus Zentral-Amerika.
1. N. appendiculata, Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 183, t. 9, Cuba.
f. 26 (1873) (Idiotypa). — Taf. 3, Fig. 60-63.
appendiculata, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911).
17. GENUS EUOLENA, LOEW
Euolena. Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 183 (1873).
Typische Art : E. egvegia, Gerstacker.
Charaktere. — Kopf ungefihr so breit wie der Thorax an seiner breitesten Stelle. Der lotrechte
Kopfdurchmesser verhalt sich zum wagrechten im Profile wie 1 : 1, von vorne wie 2: 3. Die Stirne ist
im Profile von weniger als mittlerer Neigung, tritt an den Fiihlerwurzeln nur ganz wenig vor die Augen
vor und bildet mit dem zuriickweichenden oberen Untergesicht einen ungefahr rechten Stirnwinkel.
Von oben besehen ist die Stirne parallelrandig, bei weitem breiter als ein Auge und so lang wie breit
(egregia), oder oben so breit wie ein Auge und vorne verschmilert, deutlich langer als breit (abdominalis).
In der Mitte ist sie seicht konkav, sonst eben. Scheitel- und Ozellenplatte konvex, iiber ein Drittel der
Stirnlange vorragend. Letztere schlank dreieckig; vorderste Ozelle an der Spitze derselben, die zwei
oberen in der Mitte zwischen ihr und der Linie des hinteren Augenrandes, alle drei ein schlankes
gleichschenkeliges Dreieck bildend. Scheitelplatten schmaler als ein Viertel der Stirnbreite, dem
Augenrande angedriickt.
FAM. MUSCARIDA: 41
Kopfborsten : Je eine nach hinten gebogene Frontorbitalborste an der Spitze der Scheitelplatten
und in gleicher Héhe mit dem starken, nach vorne divergierenden Ozellarpaar hinter der ersten Ozelle.
Innere Vertikalborsten etwas innerhalb der Verlangerung der Stirmnaugenrander, mit den Spitzen nur
etwas zusammenneigend, dussere ausserhalb derselben, wie gewodhnlich divergierend. Postvertikalpaar
vorhanden, schwach, fast parallel oder etwas divergierend, nach vorne gebogen, hinter der Scheitel-
kante. Stirnstrieme fast nackt.
Der Hinterkopf biegt gleich hinter den Augen allmahlich zum Halse herab, er ist oben daher
schwach konvex, die Scheitelkante abgerundet. Unten dagegen tritt er polsterartig bis zur halben
Augenlange hinter den Augen hervor. Bei E. abdominalis ist die Scheitelkante wenig abgerundet und
der obere Hinterkopf im Cerebrale flacher.
Vom Klypeus ist im Profile nur das niedrige und wenig vortretende Epistom zu sehen, aber
auch die Wangenlinie liegt dem Augenrande eng an Die Fihlerwurzeln stehen etwas weiter als der
Mundrand vor. Von vorne gesehen ist der Klypeus im Mittel viel breiter als hoch, nach unten verbrei-
tert. Die Facialien sind sanft konkavy und gehen am unteren Kopfrande bogig in die Peristomalien
iiber. Oben ist der Klypeus flach und eben (egregia) oder schwach der Quere nach gewélbt. Unter der
Mitte oder in geringer Héhe tiber dem Mundrande liegt eine Querrinne, unter der das Epistom voriritt.
Beim Typus ist dasselbe sehr niedrig. Die Stirnspalte lauft in einem Kreisbogen tiber die Fiihlerwurzeln
hinweg und lasst eine nur kleine Lunula frei. Ihre Aeste laufen eng neben den Gesichtsleisten nach
abwarts. Wangen von geringer Breite. Backen niedrig, hinten am Unterrande etwas tiefer. Backen-
gruben gut abgesetzt.
Fiihler etwas langer als das Untergesicht, von mittlerer Neigung, in den Dritteln der dortigen
Stirnbreite und der Augenmitte gegeniiber inseriert. Erstes Glied deutlich sichtbar, abstehend, wenn
auch kurz, zweites linger, oben mit einer abstehenden Borste. Drittes Glied gross und lang, dreimal so
lang wie breit, parallelrandig und gerade, am Ende breit und stumpf abgerundet, beim o dort oft
stumnpf verbreitert. Arista jenseits der etwas dickeren Wurzel kurz und fein behaart.
Augen nicht vorgequollen, schief oval, nicht viel héher als lang, am unteren Hinterrande schief
abgeschragt. Augenrandwinkel neben den Fiihlern stumpf, 120° (abdominalis) oder mehr. Im Leben mit
Purpurquerbinden gezeichnet.
Mundéffnung und Riissel gross. Taster vorne spatelig erweitert. Prelabrum breit und hoch, auch
stark vortretend.
Thorax ziemlich massig. Ricken so lang wie breit, vorne eckig, etwas verschmalert. Humeral-
callus wulstférmig. Riicken der Quere nach wohl, der Linge nach aber nur sehr wenig gewélbt. Die
Quernahtaste entspringen hinter den Seitenmitten. Im Profile ist der Thorax tiber den Mittelhiiften
ungefahr so hoch wie der Riicken samt dem Schildchen lang. Hintere Hiiften nicht weit zuriickgestellt.
Pleuren ziemlich gleichmassig gewélbt. Metanotum schrag abfallend und sehr hoch. Postscutellum
gross. Schildchen ein Viertel des Riickens lang, breit, hinten stumpfdreieckig zugespitzt, oben nackt
und gewdélbt, hinten mit zwei starken Borsten, weiter basal bei egvegza mit einem zweiten Haarpaar.
Beborstung : Humerale keine, Notopleurale zwei, Supraalare zwei, Dorsozentrale ein Paar
ganz hinten. Grundbehaarung des Riickens sehr kurz und dicht, anliegend, aber deutlich sichtbar.
Pleuren behaart. Eine Mesopleurale oben. Prothorakale haarférmig. Metapleuralcallus kurz geschoren,
dicht pubeszent.
Beine lang und schlank, beim of des Gattungstypus ganz ausserordentlich verlangert, namentlich
das mittlere Paar. Vorderhiiften lang und breit, vorne unbeborstet. Vorderschenkel (G‘) nur die Halfte
der mittleren Jang, etwas starker, ventral mit Ausnahme des Wurzeldrittels zweizeilig mit langen und
starken Dornen besetzt, posteroventral zahlreicher als anteroventral. Mittel- und Hinterschenkel gegen
die Spitze zu keulig verdickt, in der Mitte verdiinnt und die mittleren dort deutlich nach unten gebogen.
42 DIPTERA
Vor dem Ende tragen beide ventral nur zwei oder drei schmale Dérnchen. Schienen gerade, relativ
kraftig; die mittleren innen mit einem schwach gebogenen Endsporn. Fiisse normal, die mittleren im
Verhiltnisse zu den langen Schenkeln und Schienen nur kurz, etwas iiber die Halfte der letzteren lang.
Beim Q sind die Beine betrachtlich kiirzer, sonst gleich.
Bei E. abdominalis sind die Beine bei of und Q gleich lang, nicht auffallig verlangert, die Schenkel
alle ziemlich gleich stark, die hinteren in der Mitte nicht verdiinnt; die vorderen zwei Paare tragen
ventral vor der Spitze drei oder vier, das hinterste ungefaéhr zehn Dornenpaare von mittlerer Starke.
Das of hat an der Wurzel der Hinterschenkel posteroventral hintereinander zwei spitze Hécker, die je
ein Borstenbiischel tragen.
Hinterleib ungefiihr so lang wie der Thorax an seiner breitesten Stelle, aber etwas schmiler
als dieser. Bei E. egrvegia kann derselbe deutlich gestielt genannt werden. Das fast die Hialfte des
Abdomens lange basale Doppelsegment ist naémlich in seiner Mitte deutlich eingeschniirt, verbreitert
sich aber bis zum Hinterrande ziemlich stark. Die grésste Abdominalbreite liegt schon am dritten
Tergit. Beim o& folgen auf das Doppelsegment noch drei, beim Q vier nach hinten zu an Grdsse
abnehmende Tergite. Das sechste des Q ist nur die Hilfte des fiinften lang. Seitlich hinter der Mitte
des Petiolus stehen bei egregia drei oder vier, bei abdominalis nur je eine abstehende lange Borste. Bei
letzterer Art verbreitert sich der Hinterleib von der verengten Wurzel bis zum Hinterrande des zweiten
Tergits ganz allmahlich bis zur gréssten Abdominalbreite. Ein sechstes Tergit ist beim Q nicht sichtbar.
Auch sind hier die Tergite am Rande deutlich ventral umngebogen, wahrend sie bei egvegia am Seiten-
rande enden, wodurch die seitliche Bindehaut namentlich beim 9 auffallig sichtbar wird. Sternite sehr
schmal. Hypopyg ventral, sehr klein. Erstes Glied des Ovipositors ein und einhalbmal so lang wie
breit, vom Umrisse eines Zuckerhutes, oben rinnenférmig ausgehdhit, hinten ziemlich abgestuzt.
Behaarung mittellang.
Fliigel lang und gross, gelb mit schwarzbraunem Apikalfleck. Kosta fast gerade. Subkosta weit
vor der Fliigelmitte und vor der kleinen Querader miindend, nackt. Zweite bis vierte Langsader nur
schwach mit der Kosta gebogen, fast parallel. Die zweite und dritte divergieren, die dritte und vierte
konvergieren etwas gegen die Miindung hin. Queradern gerade und senkrecht; die kleine steht jenseits
der Mitte der Discoidalzelle. Ihr gegeniiber hat E. egrvegia an der Radialis einen ihr zugewendeten
kurzen Aderanhang. Analis bis zum Fliigelrande. Axillarfalte vorhanden. Achsellappen und Alula stark
entwickelt. Discofdalis vor der kleinen Querader gerade, ihr letzter Abschnitt nur vier Fiinftel der
Discoidalzelle lang> Schiippchen am Rande lang behaart.
ANMERKUNG. — Die Fliegen sind auch durch ihre Farbung gut gekennzeichnet. Kopf und Thorax
sind schwarzbraun, der Hinterleib und die langen schlanken Beine grell rotgelb. Die intensiv gelb
tingierten Fliigel haben einen grossen dunklen Apikalfleck.
Geographische Verbreitung der Arten, — Zwei Arten aus Siid-Amerika.
i. E. egregia, Gerstiacker, Stett. Ent. Zeit. Vol. 21, p. 179 (3) (1860) (Micho- Stid-Amerika.
gaster). — Taf 3, Fig. 64, 65.
egregia, Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol.3, p. 183 (1873) (| Euolena); Hendel,
Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4/1911).
syn, ornata, Schiner, Novara-Dipt. p. 225 (73) (1868) (Michogaster).
2. E. abdominalis, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1gr11). Bolivia.
18. GENUS CEDEMATELLA, NOV. GEN.
Typische Art : GZ. Czerny?, Hendel.
Charaktere. — Kopf deutlich breiter als der Thorax an seiner breitesten Stelle an den Fliigel-
wurzeln. Der lotrechte Kopfdurchmesser verhalt sich zum wagrechten im Profile wie 3 : 4, von vorne
FAM. MUSCARIDZ# 43
wie 9: 11. Die parallelrandige Stirne ist breit, fiinf Drittel mal so breit wie ein Auge. In der oberen
ebenen Halfte sieht man die deutlich konvex abgesetzten Ozellen- und Scheitelplatten, das obere Stirn-
drittel einnehmend. Erstere ist schlank dreieckig und tragt die drei in ein gleichseitiges Dreieck an der
Spitze zusammengedrangten Ozellen. Die letzteren sind ein Drittel der Stirne breit, am Innenrande
konvex begrenzt Die vordere Stirnhalfte jedoch ist plétzlich der ganzen Breite nach eiférmig empor-
gew6lbt. tritt drei Fiinftel des wagrechten Augendurchmessers vor die Augen vor und kriimmt sich
dann zu den Fiihlerwurzeln herab, die wieder in der Verlangerung der oberen Stimflache liegen. Der
Kopt erhalt dadurch eine sattelf6rmige Gestalt.
Kopfborsten : Je eine aufrechte, mit der Spitze nach hinten gebogene Frontorbitalborste an der
Spitze der Scheitelplatten und wenig vor der vordersten Ozelle. Ozellar- und Postvertikalborsten fehlen.
Ein Paar konvergierende innere und ein Paar divergierende 4ussere Scheitelborsten; letztere in der
Verlangerung der Stirnaugenrander. Strieme nackt.
Der Hinterkopf tritt im Profile hinter der emporgewdlbten und stark abgerundeten Scheitelkante
konvex hinter den Augen hervor, oben weniger, gegen den Hals zu starker, unter demselben bis etwas
iiber die Halfte des lotrechten Augendurchmessers, in wulstiger Form.
Der Klypeus weicht im Profile von den Fiithlerwurzeln bis zum Mundrande in einer fast geraden
Linie relativ stark zuriick, ein Epistom springt nicht vor. Von vorne betrachtet ist er viel héher als breit
und im Mittel merklich schmiler als die halbe Gesichtsbreite. Er erweitert sich nur wenig zum Mund-
rande hin, wird von geraden Gesichtsleisten begrenzt, die erst ganz unten mit den Backenleisten in
einem Bogen zusammenstossen und hat die Gestalt eines fast gekielten Langsriickens, dessen Profillinie
nur wenig tiber die der breiten Wangen vortritt. Unter den Fiihlern zeigen sich seichte lange Rinnen.
Die Stimstrieme bildet tiber den Fihlern durch ihren spitzbogigen Verlauf eine fast rhombische
Lunula; ihre geraden Aeste divergieren aber nach unten hin weit starker als die Facialien und
entfernen sich daher dort von ihnen nach aussen. Wangen sehr breit; die konvexen Backen unter dem
Auge fast die Halfte des lotrechten Augendurchmessers breit; ihr Unterrand ist wagrecht.
Fiihler etwas kiirzer als das Untergesicht, nickend, eng beisammenstehend und ungefahr der
Augenmitte gegeniiber inseriert. Erstes Glied wenig sichtbar; zweites von normaler Kiirze, oben mit
einer abstehenden Borste; drittes Glied oben und unten gerade, nach vorne etwas verjiingt und an der
Spitze abgerundet; es ist fast dreimal so lang wie im Mittel breit. Arista basal, mit Ausnahme der etwas
dickeren Wurzel deutlich fein behaart.
Augen nicht vorgequollen, schief liegend, abgerundet viereckig, kaum etwas héher als lang.
Augenrandwinkel neben den Fiihlern sehr stumpf und auch abgerundet. Im Leben mit einer Querbinde
verziert.
Mundéffnung und Riissel gross. Taster aussergew6hnlich kurz und klein, wie verkiimmert
aussehend. Prelabrum wohl schmal, aber hoch und stark vortretend. Es ersetzt im Profile das Epistom.
Thorax schlank langgestreckt, nach vorne hin verjiingt. Ricken nur etwas breiter als die Halite
der Lange, vorne fast mit der Stirne gleich breit, im Profile der Lange nach nur wenig, der Quere nach
stark gew6lbt. Prothorax mehr als gewohnlich vortretend. Die Quernahtaste entspringen hinter den
Seitenmitten, steigen nach vorne hin auf und bertihren sich fast in der Mitte des Riickens. Humeral-
callus wulstférmig. Im Profile gesehen weicht die Brust stark nach hinten zuriick, die hinteren Hiiften
sind weit zuriickgestellt und von den vordersten betrachtlich entfernt. Die Héhe tiber den Mittelhiiften
ist etwas groésser als die Lange des Riickens ohne Schildchen. Das Metanotum ist geneigt und sehr
hoch. Sterno- und Mesopleuren sind fast gleich hoch. Schildchen breit, aber kurz, kaum ein Sechstel
des Riickens lang, dreieckig zugespitzt, oben gewélbt und nackt, hinten mit zwei langen, geraden und
divergierenden Borsten besetzt. Postscutellum wenig entwickelt.
Beborstung : Eine Humerale, zwei Notopleurale, zwei Supraalare und ein Dorsozentralborsten-
44 DIPTERA
paar ganz hinten. Grundbehaarung des Riickens fein und zerstreut, aber deutlich sichtbar, dichter in
der Linie der Dorsozentralborsten. Pleuren bloss zerstreut behaart, nur oben an den Mesopleuren eine
Borste. Metapleuralcallus langhaarig bewimpert.
Beine lang und schlank. Vorderhiiften nicht verlaingert, unbeborstet. Schenkel haarig, nirgends
verdickt. Die vordersten sind wenig langer als die Halfte der hinteren; erstere sind ventral nur im
Spitzendrittel mit drei Dornenpaaren besetzt, letztere in der ganzen Endhalfte und dariiber und zwar
anteroventral zahlreicher als posteroventral bedornt. Dornen kurz, gegen die Spitze der Schenkel zu
etwas starker. Hinterschenkel dorsal in der Wurzelhalfte lang abstehend behaart. Schienen von ziemlich
gleichbleibender Dicke; mittlere innen mit einem geraden, langen Endsporn. Fiisse lang; die vorder-
sten betrachtlich linger als die Schienen. Klauen und Pulvillen normal.
Der Hinterleib ist bedeutend langer als der Thorax, aber scheint kaum so breit zu sein. An der
Basis ist er schmal, erweitert sich kaum bis zum Hinterrande des zweiten, ja selbst des dritten Tergits
und wird erst dahinter breiter. Leider ist dieser Teil des Hinterleibs bei der einzigen Type verdriickt.
Immerhin sieht man hinter dem basalen Doppelsegment, das ungefahr die Halfte des Hinterleibes lang
ist, noch vier Ringe, von denen nur der sechste etwas kiirzer ist. Hinter den Seitenmitten des Doppel-
segmentes steht je eine starke aufgerichtete Borste. Das erste Glied des Ovipositors ist herzformig, wird
gegen die Mitte hin breiter und ist dort fast so breit wie der Thorax; hinter der Mitte verjiingt es sich
zur breit abgestutzten Spitze. Auch das zweite Glied und das spitze dritte sind aussergewohnlich breit.
Behaarung ziemlich lang. Sternite schmal, Bindehaut breit.
Fliigel gross und lang, von normalem Umriss. Kosta wie gewdhnlich. Subkosta weit vor der
Fliigelmitte, in der die kleine Querader steht, miindend, nackt. Radialis und Cubitalis sanft gebogen,
parallel fast bis zur Miindung. Letzter Abschnitt der Discoidalis gerade, erste Hinterrandzelle an der
Miindung kaum merklich verengt. Queradern gerade und fast senkrecht; die kleine steht hinter der
Mitte der Discoidalzelle und ist von der hinteren ungefahr die doppelte Lange der letzteren entfernt.
Discoidalzelle etwas langer als der letzte Abschnitt der Discoidalis. Analis kurz, weit vor dem Hinter-
rande des Fliigels verlaufend. Schulterlappen abgerundet. Alula mittelgross. Schiippchen kurz und
unscheinbar behaart.
ANMERKUNG. — Unsere Gattung ist durch die helmartig aufgetriebene Vorderstirne geniigend
charakterisiert. Sie gehért zur Gruppe mit kurzer Analis.
Geographische Verbreitung der Art. — Eine Art aus Siid-Amerika. :
1. G. Czernyi, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911). — Taf. 3, Fig. 66-68. Peru.
19. GENUS SPHENEUOLENA, NOV. GEN.
Typische Art : S. cuneipennis, Hendel.
Charaktere. — Kopf fast so breit wie der Thorax an seiner breitesten Stelle. Der lotrechte
Kopfdurchmesser verhalt sich zum wagrechten im Profile wie 1 : 1, von vorne wie 11 : 16. Stirne von
mittlerer Neigung, ganz wenig vor die Augen vortretend und an den Fiihlerwurzeln mit dem Unter-
gesichte einen gerade erst stumpfen Winkel bildend. Sie ist nicht vertieft, der Quere nach gar nicht,
der Lange nach sanft gewélbt, glatt. Ihre Rander sind parallel, ihre Breite ist etwas grésser als die
eines Auges und so gross wie vier Fiinftel ihrer Lange. Ozellen- und Scheitelplatten schlank dreieckig,
etwas konkav und etwas mehr als das obere Stirndrittel einnehmend, gut differenziert. Vorderste Ozelle
an der Spitze der Platte, die zwei hinteren in geringer Entfernung dariiber, in der Mitte zwischen der
vorderen und der Linie des hinteren Augenrandes. Die Scheitelplatten liegen dem Augenrande eng an
und sind oben cirea ein Drittel des Scheitels breit.
FAM. MUSCARIDZ 45
Kopfborsten : Je eine kraftige Frontorbitalborste an der Spitze der Scheitelplatten und in
gleicher Héhe mit der ersten Ozelle, hinter welcher gleich das nach vorne gebogene und divergierende
Ozellarpaar steht. Zwei aufrechte, nach oben hin etwas divergierende innere Vertikalborsten in der
Verlangerung der Augenrander und zwei nach aussen gebogene dussere. Postvertikalborsten fehlen.
Strieme sehr zart und kurz behaart.
Der Scheitel geht in allmahlicher Kriimmung ohne Kante in den Hinterkopf iiber, der oben
iiber dem Halse also keine quere Stufe zeigt, sondern gerade zum Scheitel aufsteigt. In der Halsgegend
und unten tritt er weniger als die halbe Augenlange hinter den Augen vor.
Vom Klypeus ist im Profile nur das niedrige und wenig vorspringende Epistom zu sehen; der
obere Teil wird durch die Augenlinie verdeckt und weicht schwach zuriick. Die Fithlerwurzeln stehen
etwas weiter vor als der Mundrand. Von vorne gesehen ist er wenig héher als breit und nach unten hin
kaum verbreitert. Facialien innen schwach konkav. Klypeus innerhalb derselben vertieft liegend, aber
ziemlich eben; oben unter jeder Fiihlerwurzel etwas ausgehéhlt, ohne dass man von Rinnen sprechen
k6nnte. Querrinne knapp tiber dem Mundrande, Epistom daher nur von geringer Hohe und auch wenig
vortretend. Die Stirnspalte lasst ttber den Fiihlerwurzeln nur einen schmalen Streifen als Lunula frei;
ihre geraden Aeste verlaufen neben den Gesichtsleisten nach unten. Am Mundrande stossen letztere
bogig mit den Backenleisten zusammen. \WWangen sehr schmal. Backen unter dem Auge sehr niedrig;
ibrigens auch kiirzer als gew6hnlich. Ihr Unterrand fast wagrecht.
Fihler etwas langer als das Untergesicht, sehr gross und stark geneigt. Erstes Glied vollkommen
sichtbar, abstehend, wenig kiirzer als das zweite. Die folgenden zwei hangen herab. Das zweite Glied
hat oben eine abstehende Borste, das dritte ist lang und breit, iber zweimal so lang wie breit, oben
und unten fast gerade, an der Spitze abgerundet. Arista basal, fein, aber ziemlich lang behaart, fast
kurz gefiedert zu nennen. Die dickere Borstenwurzel ist nackt. Die Fiihlerwurzeln sind in den Dritteln
der Stirnbreite und im Profile tiber der Mitte der Augen inseriert.
Augen nicht vorgequollen, etwas schief liegend, deutlich héher als lang, gegen den Unterrand
zu verschmalert. Im Leben von mir unbekannter Farbung.
Mundéffnung und Riissel mittelgross. Taster dreieckig verbreitert, unten beborstet. Pralabrum
niedrig, wenig auffallig, auch im Profile deutlich sichtbar.
Thorax gross. Riicken etwas linger als breit, vorne verjiingt, an den Fliigelwurzeln am breitesten,
im Profile der Lange nach wenig, der Quere nach stark gew6élbt. Quernahtiste etwas hinter den Seiten-
mitten. Humeralcallus wulstf6rmig. Im Profil gesehen ist er gut fiinf Viertel mal so hoch wie er ohne
Schildchen lang ist. Pleuren ziemlich gleichmassig gewélbt. Sterno- und Mesopleuren ziemlich gleich
hoch. Metanotum steil und hoch. Schildchen etwas langer als ein Fiinftel der Riickenlange, aber breit,
hinten abgerundet spitz, oben sanft gewdlbt und nackt, vierborstig. Die Borsten am Seitenrande aber
nur haarférmig. Postscutellum wohl entwickelt.
Beborstung : Humerale keine, Notopleurale zwei, Supraalare eine, Dorsozentrale ein Paar ganz
hinten. Grundbehaarung des Riickens fast fehlend, kurz und sehr zerstreut. Dasselbe gilt von der Behaa-
rung der Pleuren. Metapleuralcallus der ganzen Lange nach dicht und fein kurzgeschoren behaart.
Keine Prothorakale und Sternopleurale. Ein starkeres Haar oben an den Mesopleuren.
Hiiften und Beine schlank, verlangert. Vorderhiiften vorne unbeborstet. Schenkel in der Spitzen-
halfte etwas keulig verdickt, ventral vor dem Ende zweizeilig mit zwei oder drei Paaren mittelstarker
Dornen besetzt. Schienen an der Basis verjiingt. Mittlere innen an der Spitze mit einem starken geraden
Sporn, Fiisse rauhhaarig. Klauen und Pulvillen normal.
Hinterleib (Q) ungefahr so lang und an seiner breitesten Stelle auch so breit wie der Thorax,
an der Basis deutlich gestielt. Das basale Doppelsegment ist so lang wie der halbe Hinterleib. Der Stiel
ist diinn und schlank, am Hinterrande des ersten Ringes etwas wulstig, hinter demselben, in der ersten
46 DIPTERA
Halfte des zweites Ringes noch enger zusammengeschniirt als an der Wurzel des Hinterleibes, dann
aber plétzlich verbreitert, aber erst mit dem Hinterrande des dritten Tergits die grésste Abdominal-
breite erreichend. Von dort an wird der Hinterleib wieder schmiler. Das dritte bis fiinfte Tergit
nehmen nach hinten zu an Linge ab; das sechste ist nur als schmaler Saum sichtbar. Erstes Glied des
Ovipositors so lang wie die drei letzten Ringe zusammen, zuckerhutférmig. oben rinnenartig hohl, am
Ende breit abgestutzt. Seitlich je einige langere Haare vor dem Hinterrande des zweiten Tergits.
Tergite kaum am Rande umgeschlagen, Sternite schmal, Bindehaut breit.
Fliigel gross und lang, an der Spitze breit und stumpf abgerundet, gegen die Wurzel hin auftallig
verengt. Fliigel keilf6rmig, Schulterlappen und Alula fehlen vollstaéndig. Kosta normal. Subkosta nackt,
vor der Fligelmitte und der kleinen Querader miindend. Radialis zur Kosta aufgebogen, im Endteil
aber plotzlich mit derselben parallel laufend. Die Langsadern der ersten Hinterrandzelle sind vor der
Miindung sanft gegeneinander gebogen, die Zelle daher dort etwas verengt. Kleine Querader gerade
und senkrecht, hintere etwas bauchig nach aussen gebogen und schief stehend, dass der untere Winkel
der Discoidalzelle ein stumpfer ist. Die erstere steht tiber dem letzten Drittel der Discoidalzelle und ist
von der letzteren weiter als die Lange derselben entfernt. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist drei
Viertel der Discoidalzelle lang. Analis sehr kurz, bis zum Hinterrande des Fliigels reichend. Schiippchen
schmal, am Rande mit einigen langen Haaren besetzt.
ANMERKUNG. — Im Habitus der Gattung Euolena |oew ahnlich, aber von allen anderen Richar-
diinen durch das vollstaindige Fehlen von Schulterlappen und Alula verschieden.
Geographische Verbreitung der Art. — Siid-Amerika.
1. S. cumetpennis, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911). — Taf. 8, Fig. 69, 70. Bolivia.
20. GENUS SETELLIDA, NOV. GEN.
Typische Art: S. caerulescens, Hendel.
Charaktere. — Kopf ungefahr so breit wie der Thorax an seiner breitesten Stelle. Der lotrechte
Kopfdurchmesser verhalt sich zum wagrechten im Profile wie 5: 4, von vorne wie 2: 3. Die Stirne ist
im Mittel so breit wie ein Auge, nach vorne hin massig verengt, fiinf Sechstel der Linge breit, glatt
und in der Mitte nur ganz wenig konkav. Ozellen- und Scheitelplatten konvex, ungefihr das obere
Stirndrittel einnehmend. Erstere schmal dreieckig; die erste Ozelle liegt an der Spitze, die zwei oberen
in der Mitte zwischen dieser und der Scheitelkante, alle drei ein schlankes Dreieck bildend. Scheitel-
platten ein Viertel der Stirne breit, dem Augenrande anliegend. Im Profile hat die Stirne etwas mehr
als mittlere Neigung, tritt wenig vor die Augen vor und bildet mit dem oben zuriickweichenden Unter-
gesichte einen stumpfen Stirnwinkel.
Kopfborsten : Je eine Frontorbitalborste an der Spitze der Scheitelplatten, nach hinten gebogen
und in gleicher Héhe mit der vordersten Ozelle. Ein starkes, nach vorne gebogenes und divergierendes
Ozellarpaar hinter der ersten Ozelle. Ein kaum konvergierendes, fast paralleles inneres Scheitelborsten-
paar etwas innerhalb der Verlingerung des Stirnaugenrander und ein stark divergierendes dusseres
ausserhalb derselben. Postvertikalborsten fehlen. Strieme sehr kurz und fein zerstreut behaart.
Gleich hinter den Augen fallt der obere Hinterkopf mit einer scharfen Scheitelkante sehr steil ab,
ist flach und quillt erst am Halse und unten bis zur Halfte des wagrechten Augendurchmessers hinter
den Augen vor.
Der Klypeus ist im Profile als eine in der Mitte hineingebrochene Linie sichtbar, oben freilich
nur wenig iiber die Wangen vorstehend; Fiihlerwurzeln und Mundrand liegen lotrecht iibereinander.
FAM. MUSCARID AE 47
Von vorne gesehen ist er ungefahr so hoch wie breit, nach unten hin ziemlich verbreitert. Die Facialien
sind gerade und gehen in der Nahe des unteren Kopfrandes bogig in die Peristomalien iiber.
Der Klypeus ist der Quere nach zwischen den Fiihlern fast leistenartig gewélbt, wodurch unter
den Fihlern rinnenartige Vertiefungen noch deutlicher werden. Die Querrinne des Klypeus liegt in der
Mitte. Die Stirnstrieme lauft in einem flachen Bogen iiber die Fiithlerwurzeln hinweg und ldsst nur eine
kaum merkliche Lunula frei; ihre Aeste laufen gerade und divergierend knapp neben den Gesichts-
leisten nach abwarts. Wangen sehr schmal; Backen niedrig, unten wagrecht. Backengrube deutlich
sichtbar.
Fihler etwas langer als das Untergesicht, fast herabhangend, in den Dritteln der dortigen
Stirnbreite und der Augenmitte gegeniiber inseriert. Erstes Glied kaum sichtbar; zweites normal. oben
mit einer Borste; drittes lang, dreimal so lang wie breit, oben und unten fast gerade, oben ebenso
schwach konkay wie unten konvex gerandet, am Ende abgerundet. Arista basal, ausser der dickeren
Wurzel ziemlich lang und abstehend gefiedert; Fiederbreite so breit wie das dritte Antennenglied.
Augen nicht vorgequollen, fast lotrecht oval, fiinf Achtel der Héhe lang, am unteren Hinterrand
gerade abgeschnitten. Augenrandwinkel neben den Fiihlern ziemlich scharf, ungefahr 120°. Im Leben
von mir unbekannter Farbung oder Zeichnnng.
Mundéffnung und Riissel gross. Taster vorne stark spatelig verbreitert. Prelabrum breit und
hoch, stark vortretend.
Thorax gedrungen. Riicken sogar etwas kiirzer als an den Fliigelwurzeln breit. vorme etwas
verschméalert, eckig, der Quere und Lange nach ziemlich gewélbt. Quernahtiste in den Seitenmitten.
Im Profile ist der Thorax tiber den Mittelhtiften so hoch wie der Riicken mit dem Schildchen lang.
Hintere Hiiften nicht stark zuriickgestellt. Pleuren gleichmassig gewélbt. Meso- und Sternopleuren fast
gleich hoch. Metanotum etwas schrag abfallend, von mittlerer Hohe. Postscutellum deutlich. Schildchen
drei Zehntel des Riickens lang, breit, dreieckig zugespitzt, oben nackt und gewélbt, hinten mit zwei
starken divergierenden Borsten. Humeralcallus rundlich.
Beborstung : Humerale eine, Notopleurale zwei, Supraalare drei, Presuturale eine, Dorso-
zentrale ein Paar ganz hinten. Grundbehaarung des Riickens kurz und anliegend, wenig auffallend.
Pleuren behaart. Eine Mesopleurale oben. Prothorakale haarférmig, aber deutlich sichtbar. Metapleu-
talcallus langzottig gewimpert.
Beine schlank. Vorderhiiften vorne unbeborstet. Schenkel nicht verdickt, alle gegen das Ende
hin ventral zweizeilig mit sehr kurzen und schwachen Dérnchen besetst, vorne je drei, hinten fiinf oder
sechs Paare. Schienen gegen die Spitze zu etwas verbreitert, die mittleren innen mit einem schwach
gebogenen, starken Enddorn. Fiisse normal.
Hinterleib (G) langer als der Thorax, keulenférmig, selbst an seiner breitesten Stelle, am vierten
Tergit. viel schmdler als der Riicken des Thorax. Das basale Doppelsegment ist etwas kiirzer als der
halbe Hinterleib, in seiner Mitte, hinter der dinnen Wurzel noch etwas starker zusammengeschniirt
und dann allmahlich bis zum Hinterrande des zweiten Tergits an Breite wachsend. Knapp hinter der
Mitte des Doppelsegmentes stehen seitlich je ein oder zwei starke, abstehende Borsten. Die folgenden
drei Tergite nehmen nach hinten zu etwas an Lange ab. Das knopfige Hypopyg tritt deutlich vor. Die
Tergite sind am Rande etwas umgebogen. Die Sternite scheinen, namentlich hinter der Mitte, nicht
schmal streifenférmig, sondern breiter zu sein. Bindehaut sichtbar, aber nicht breit.
Fliigel lang und gross, mit breit abgerundeter, stumpfer Spitze und aussergewéhnlich starker
Kosta, die an der Miindung der im Endteil ebenfalls verstaérkten Radialis auffallig verdickt und schwach
konyvex vorgew6lbt ist. Subkosta weit vor der Fliigelmitte, aber nicht weit vor der kleimen Querader
mindend, nackt. Radialis in der Mitte schwach wellig aufgebogen. Cubitalis fast gerade, sogar schwach
konkav nach vorne. Letzter Abschnitt der Discoidalis in der Mitte so stark nach hinten gebogen, dass
48 DIPTERA
die zweite Hinterrandzelle nur die Halfte der ersten breit ist. Diese Zelle ist daher hinten stark ausge-
baucht, gegen die Miindung zu aber wieder betrachtlich verengt. Die kleine Querader ist gerade und
steht senkrecht, weit vor der Mitte der Discoidalzelle; die hintere ist schief, bauchig nach aussen
gebogen und bildet mit der Posticalis einen abgerundet stumpfen Winkel. Der Discoidalisabschnitt
vor der kleinen Querader ist gebogen, jener hinter der hinteren Querader nur etwas kiirzer als die
Discoidalzelle, an welcher die Schmalheit und die gegen das distale Ende hin gleichbleibende Breite
sonderbar erscheinen. Analis als Falte bis zum Fliigelrande. Axillarfalte vorhanden. Schulterlappen
abgerundet, schmal. Alula kraftig entwikelt. Schiippchen am Rande lang behaart.
ANMERKUNG. — Sefellida ist in der Farbung den Richardia-Arten sehr dhnlich. Ihre Hinterschenkel
sind aber nicht verdickt, die kleine Querader steht sogar weit vor der Mitte der Discoidalzelle und die
Form der ersten Hinterrandzelle ist eine ganz singulire.
Geographische Verbreitung der Art. — Eine Art aus Zentral-Amerika.
1. S. caerulescens, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1g11).— Taf. 8, Fig. 76, 77. Chiriqui.
21. GENUS BATRACHOPHTHALMUNM, Nov. GEN.
Typische Art : B. rufiventre, Hendel.
Charaktere. — Kopf doppelt so breit wie der Thorax vorne, wo er stark verschmalert ist, aber
auch deutlich breiter als der Thorax an seiner gréssten Breite; mit froschartig vorgequollenen Augen.
Der lotrechte Kopfdurchmesser verhalt sich zum wagrechten im Profile wie 11 : 13, von vorne wie I : 2.
Die Stirne ist im Profile nur wenig geneigt, tritt etwas vor die Augen vor und bildet mit dem Unter-
gesichte an den Fiihlerwurzeln einen rechten Stirnwinkel. Von oben betrachtet ist sie wohl zwischen
den Augen eingesenkt, vertieft, im Ganzen aber ziemlich flach und auch glatt; vorne deutlich verengt,
dort sechs Fiinftel eines Auges, im Mittel die Halfte des Kopfes breit. Ihre mittlere Breite iibertrifft
sogar die Lange der Stirne. Ozellenhécker nur etwas erhaben, schmal dreieckig, das obere Stirndrittel
einnehmend. An der Spitze desselben liegt die vorderste Ozelle, in geringer Entfernung dahinter,
wenig vor der Linie des hinteren Augenrandes, die zwei anderen. Scheitelplatten eng am Augenrande,
konkav. Sie sind oben ein Drittel der Stirne breit und reichen bis zur Stirnmitte vor; ihr innerer Rand
ist konkav.
Kopfborsten : Frontorbitalborsten und Postvertikalborsten fehlen. Ozellarborsten lang und stark,
hinter der ersten Ozelle inseriert, nach vorne gebogen und divergierend. Ein Paar nach aussen gebogener
dusserer Scheitelborsten in der Verlangerung der Augenrander und ein Paar sehr starker, aufrechter
und mit den Spitzen ebenfalls divergierender innerer Vertikalborsten. Strieme fast nackt.
Nach hinten geht die Stirne in allmahlicher Wélbung ohne Scheitelkante in das Cerebrale tiber.
Hinter den Augen fallt der Hinterkopf sofort ab, in der Mitte aber tritt er in der Langsachse die Hilfte
des Kopfes nach hinten vor, so dass der Kopf von oben betrachtet an einem stumpfen Kegel zu
sitzen scheint. Von der Seite gesehen fallt der Hinterkopf vom Auge bis zum Halse in einer schragen
Geraden ab und tritt unter demselben weiter und stirker als bei allen anderen Gattungen hinter und
unter den Augen vor, wodurch die Augen mehr als gewohnlich vom Halse weggeriickt erscheinen und
die Backen hinten herabgesenkt sind.
Der Klypeus ist der Quere nach vorgewélbt, tritt also im Profile iiber die gerade Linie der
Facialien vor, weicht nach unten wenig zuriick und ist unter der Mitte durch die Querrinne wie
winkelig gebrochen. Von vorne gesehen ist er etwas breiter als hoch, nach unten hin verbreitert. Die
Facialien sind als gerade Leisten scharf ausgepragt. Gleich daneben nach innen sind am Klypeus
FAM. MUSCARID& 49
schwach difterenzierte Rinnen unter den Fiihlern bemerkbar. Der Mundrand ist etwas in die Héhe
gezogen. Das vortretende Epistom wird durch eine scharfe Querrinne unter der Mitte des Klypeus
abgetrennt. Die Stirnspalte lauft in einem seichten Bogen tiber die Fiihlerwurzeln hinweg, lasst also
eine schmale Lunula unbedeckt und bildet, knapp neben den Facialien liegende, mit denselben parallele
Aeste. Facialien und Peristomalien stossen in der Nahe des unteren Kopfrandes zusammen. Die Wangen
sind von mittlerer Breite, die Backengruben gut abgesetzt, die Backen unter dem Auge circa ein
Drittel des lotrechten Augendurchmessers hoch, deren Unterrand nach hinten abschiissig.
Die Fiihler sind etwas linger als das Untergesicht und relativ gross, nickend, ungefahr der
Augenmitte gegeniiber inseriert. Das Wurzelglied ist deutlich sichtbar und vorstehend, aber kiirzer als
das zweite, oben mit einer Borste versehene. Das dritte Glied ist sehr gross und breit, mehr als zweimal
so lang wie breit, streifenformig mit breit gerundeter Spitze. Die basale Arista ist dicht und fein behaart,
die Fiederbeite betragt ungefahr ein Drittel der Breite des dritten Antennengliedes; an der Wurzel ist
die Borste dicker und nackt. Die Entfernung der Fiithlerwurzeln voneinander ist kleiner als die Wan-
breite daneben.
Die Augen sind iiber Stirne und Hinterkopf stark vorgequollen und liegen schief. Ihr vertikaler
und horizontaler Durchmesser sind gleich lang. Der stumpfe Augenrandwinkel neben den Fiihlern ist
nur wenig abgerundet. Im Leben von mir unbekannter Farbung.
Mundéffnung und Riissel wie gewéhnlich gross und dick. Taster in der Mitte am breitesten.
Prelabrum im Profile stark vortretend, ziemlich breit und hoch.
Thoraxriicken deutlich linger als breit, nach vorne hin verschmilert, an den Fliigelwurzeln am
breitesten, im Profile fast gerade, nur wenig gewélbt. Quernahtiste in der Mitte. Humeralcallus wulst-
f6rmig. Von der Seite gesehen ist die grésste Héhe des Thorax iiber den Mittelhiiften fiinf Viertel mal
so lang wie der Riicken allein. Pleuren ziemlich gleichmiassig gewélbt, tiiber den Vorderhiiften sehr
niedrig. Sternopleuren viel héher als die Mesopleuren. Metanotum schief und sehr hoch. Schildchen
etwas langer als ein Fiinftel des Riickens, dreieckig zugespitzt, oben kaum gewélbt und nackt, mit
sechs Borsten, von welchen aber nur die zwei an der Spitze lang und stark sind. Postscutellum stark
entwickelt.
Beborstung : Humerale keine, Notopleurale zwei, Supraalare zwei, Dorsozentrale ein Paar
ganz hinten. Grundbehaarung des Riickens ziemlich kurz und anliegend, unregelmiassig. Pleuren zart
behaart. Eine Mesopleurale oben. Auf den Sternopleuren nur ein langeres Haar auffallend. Prothora-
kale fehlt. Metapleuralcallus sehr kurz, aber dicht und fein behaart.
Hiiften und Beine verlangert. Die langen Vorderhiiften scheinen beweglich inseriert und sind
vorne unbeborstet. Schenkel stark, aber nicht verdickt, die mittleren am langsten. Alle ventral in der
Spitzenhalfte mit drei oder vier kraftigen Dornen besetzt; jene der Vorderschenkel am stiarksten.
Schienen etwas verbreitert. Die mittleren innen mit einem starken geraden Endsporn. Fiisse normal.
Hinterleib (Q) ungefahr so lang wie der Thorax und in der Mitte so breit wie dieser. Das basale
Doppelsegment ist so lang wie die folgenden Ringe ohne Ovipositor zusammen; an der Basis schmal
ansitzend, erweitert es sich aber mit geschweiften Seiten zum Hinterrande hin allmahlich bis zur
grossten Hinterleibsbreite. Das dritte bis fiinfte Tergit sind gleich lang, das sechste ist nur als ganz
schmaler Saum vor dem ersten Gliede des Ovipositors sichtbar. Dieses ist konisch zugespitzt, ein Drittel
des Abdomens lang und oben rinnenférmig ausgehéhlt. Ein oder zwei langere, abstehende Borsten
seitlich hinter der Mitte des ganzen Petiolus. Die Tergite sind am Rande nicht mehr ventral umge-
bogen; die Sternite sehr schmal, streifenformig, kaum einander beriihrend. Die Bindehaut des Bauches
daher sehr breit.
Fliigel lang und relativ schlank. Kosta vorne gerade. Subkosta nackt, vor der Fliigelmitte und
weit vor der kleinen Querader miindend. Die Radialis ist iiber dieser Querader geknickt und am Ende
So DIPTERA
plétzlich mit der Cubitalis parallel gebogen. Die erste Hinterrandzelle ist fast parallel, ihre Langsadern
am dussersten Ende schwach nach hinten gebogen. Queradern gerade und wenig schief. Die kleine
steht hinter' dem letzten Drittel der Diskoidalzelle und ist von der hinteren weiter als deren Lange
betragt entfernt. Der letzte Abschmitt der Discoidalis kommt an Lange der Discoidalzelle gleich. Die
Analis geht bis zum Rande. Axillarfalte vorhanden, Schulterlappen und Alula kraftig entwickelt.
Schiippchen am Rande langhaarig.
ANMERKUNG. — Die Gattung hat ihren Namen von den stark vorgequollenen, « froschahnlichen »
Augen. Eine ahnliche Kopfbildung findet man auch bei der Gattung Coelometopia Macquart. Bei
Batrachophthalmum ist der Kopf jedoch bedeutend breiter als der vorne stark verengte, langliche Thorax-
riicken und steht die kleine Querader weit jenseits der Mitte der Discoidalzelle, von allen anderen
organischen Unterschieden abgesehen. Coclometopia hat einen quadratischen Riicken und die kleine
Querader vor oder héchstens auf der Mitte der Discalzelle.
Geographische Verbreitung der Art. — Siid-Amerika.
1. B. vufiventre, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911). — Taf. 3, Fig. 71-73. Peru.
22. GENUS MEGALOTHORACA, NOV. GEN.
Typische Art : M. pterodontida, Wendel.
Charaktere. — Kopfim Verhaltnis zum massigen Thorax sehr klein, so breit wie dieser am
Humeralcallus, aber nur zwei Drittel der gréssten Thoraxbreite an der Fliigeln breit. Der lotrechte
Kopfdurchmesser verhalt sich zum wagrechten im Profile wie 1 : 1, von vorne wie 10: 13. Die Stirne
ist im Profile von mittlerer Neigung, tritt nur ganz wenig vor die Augen vor und bildet an den Fiihler-
wurzeln mit dem Untergesichte einen gerade erst stumpfen Stirnwinkel. Von oben gesehen liegt sie in der
Flache der Augen und ist nur in der Liingsmitte ganz schwach vertieft und glatt. Ihre Rander sind fast
parallel, ihre Breite ist etwas grésser als die eines Auges und kommt drei Viertel der Stirnlange gleich.
Ozellenplatte schmal dreieckig, im oberen Stirndrittel liegend. Vor der Spitze derselben liegt die vorderste
Ozelle, in geringer Entfernung dariiber. wenig vor der Linie des hinteren Augenrandes, die zwei
anderen, Die konvexen Scheitelplatten liegen eng dem Augenrande an, sind oben schmiler als ein
Drittel des Scheitels und reichen nicht ganz ein Dnittel der Stirnlange nach vorne.
Kopfborsten : Je eine Frontorbitalborste an der Spitze der Scheitelplatten und in gleicher Hohe
mit der vordersten Ozelle. Knapp hinter letzterer ist das kraftige, nach vorne divergierende Ozellarpaar
inseriert. Ein Paar nach aussen gebogener, ausserhalb der Verlangerung der Stirnaugenrinder ste-
hender dusserer, und ein Paar auf derselben stehender aufrechter und fast paralleler innerer Vertikal-
borsten. Postvertikalborsten fehlend. Strieme fast nackt.
An der Wurzel der Scheitelborsten wird eine schwach abgerundete Kante gebildet, hinter
welcher der Hinterkopf steil abfallt, so dass er im Profile auch oben hinter den Augen kaum sichtbar
wird, Am Halse und unten aber tritt er im Mittel die Halfte der Augenlange hinter die Augen vor.
Vom Klypeus ist im Profile nur das vorspringende Epistom zu sehen, der obere etwas gréssere
Teil tritt nicht ttber die Linie der Facialien vor, hat aber dieselbe Richtung, also schwach zurtick-
weichend. Von vorne gesehen ist er ungefahr so hoch wie breit, nach unten hin missig verbreitert.
Facialien innen schwach konkay. Klypeus der Quere nach sanft gewolbt, seitlich unter den Fihlern
etwas vertieft, ohne Rinnen zu bilden. Mundrand etwas emporgezogen. Querrinne nicht scharf, unter
der Mitte des Klypeus. Die Stirnspalte lasst tiber den Fiihlern einen schmalen Streifen als Lunula frei;
ihre Aeste liegen knapp neben den Gesichtsleisten, welche in der Nahe des unteren Kopfrandes erst
FAM. MUSCARID 51
mit den Backenleisten zusammenstossen. Die Wangen sind sehr schmal, die Backen unter dem Auge
ebenfalls nur niedrig; deren Unterrand senkt sich etwas nach hinten.
Die Fihler sind so lang wie das Untergesicht, gross und stark geneigt. Das erste Glied ist
volistandig sichtbar, so lang wie das zweite und steht wagrecht ab. Die zwei folgenden Glieder hangen
herab. Das zweite hat oben eine abstehende Borste, das dritte ist gross und breit, mehr als zweimal so
lang wie breit, oben und unten gerade, am Ende breit abgerundet. Arista basal, kurz fein gefiedert; die
Fiederbreite kommt fast der halben Breite des dritten Antennengliedes gleich. Die dickere Borsten-
wurzel ist nackt. Die Fiihlerwurzeln sind circa ein Stirndrittel voneinander entfernt und stehen der
Augenmitte gegentiber.
Augen nicht vorgequollen, wenig schief gestellt, fast lotrecht oval, deutlich héher als lang.
Augenrandwinkel neben den Fihlern stumpf, wenig abgerundet. Im Leben yon mir unbekannter
Farbung.
Mundéfinung und Riissel gross. Taster 1m Ganzen verbreitert, mit breiter runder Spitze, unten
beborstet. Prelabrum nicht sehr hoch, aber breit, im Profile vortretend.
Thorax aussergewohnlich gross und massig; der Kopf und der Hinterleib erscheinen daneben
unverhialtnismassig klein. Riicken deutlich langer als breit, vorne etwas verjiingt, an den Fliigelwurzeln
am breitesten, im Profile der Lange nach nur wenig, der Quere nach aber stairker gew6lbt. Die Quer-
nahtdste entspringen etwas hinter den Seitenmitten. Ueber die Riickenmitte verlaufen der Lange nach
zwei am Grunde rauh punktierte stark eingepragte Langsrinnen. Humeralcallus wulstférmig. Im Profile
gesehen ist der Thorax iiber den Mittelhiiften so hoch wie er ohne Schildchen lang ist. Pleuren ziemlich
gleichmassig gew6lbt. Sternopleuren und Mesopleuren ungefahr gleich hoch. Metanotum steil abfallend,
sehr hoch. Schildchen kiirzer als ein Viertel der Riickenlinge, dreieckig zugespitzt, oben nackt und
flach, nur zweiborstig. Postscutellum gut entwickelt.
Beborstung : Humerale keine, Notopleurale zwei, Supraalare eine, Dorsozentrale ein Paar ganz
hinten. Grundbehaarung des Riickens fast ganzlich fehlend, dusserst kurz und zerstreut. Pleuren samt
Metapleuralcallus nackt; nur ein lotrechter Streifen iiber die Meso- und Sternopleuren vor der Meso-
pleuralnaht zerstreut behaart. Prothorax und Sternopleuren unbeborstet. Mesopleuren oben mit einer
Borste.
Hiiften und Beine lang. Vorderhiiften vorne unbeborstet, stark. Mittelhiiften seitlich mit einem
nach unten gerichteteten geraden Sporn versehen, wie die Hinterhiiften weit riickwarts inseriert.
Vorderschenkel kraftiger als die anderen, ventral beinahe der ganzen Lange nach zweizeilig mit beson-
ders starken Dornen besetzt, die anteroventral zahlreicher als posteroventral sind. Mittel- und Hinter-
schenkel nur anteroventral vor der Spitze mit einem Dorn. Schienen an der Wurzel diinn, gegen das
Ende hin aber verbreitert. Fiisse normal. Klauen und Pulvillen gross. Der Metatarsus der Hinterbeine
ist langer als der halbe Fuss, stark von oben her zusammengedriickt, breit und unten biirstenartig
behaart. Mittelschienen innen mit nur einem schwach gebogenen, langen Endsporn.
Hinterleib viel kiirzer und schmaler, namentlich auffallig schmachtiger als der Thorax, gegen
die Wurzel hin nur allmahlich und nicht stark verengt, auch nicht annahernd gestielt zu nennen. Das
basale Doppelsegment ist so lang wie der halbe Hinterleib und tragt seitlich vor dem Hinterrande je
einige langere abstehende Borsten. Die folgenden drei noch sichtbaren Tergite nehmen nach hinten zu
an Lange ab. Das unsymetrische Hypopyg ist klein und steht ventral etwas vor. Die Tergite sind am
Rande nur etwas umgebogen, die Sternite schmal; die Bauchbindehaut ist breit sichtbar.
Fliigel gross und lang, langer als der ganze Kérper. Kosta dick, jenseits der Mitte, der kleinen
Querader gegeniiber, mit einem konvexen Vorsprung, an dem die Kosta noch besonders verdickt ist.
Subkosta nackt erscheinend, etwas vor der Fliigelmitte und weit vor der kleinen Querader miindend.
Radialis anfangs gerade, am Ende aber stark S-formig nach abwarts gebogen. Dritte und vierte Langs-
52 DIPTERA
ader vor der Miindung derart wellig gebogen, dass die erste Hinterrandzelle dort stark verengt wird.
Kleine Querader gerade und senkrecht, hintere bauchig nach aussen gebogen und so stark schief
stehend, dass der untere Winkel der Discoidalzelle ein sehr stumpfer, abgerundeter ist. Die kleine
Querader steht ungefahr iitber dem letzten Viertel der Discoidalzelle und ist von der hinteren etwas
mehr als die Lange der letzeren betragt entfernt. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist kaum drei
Viertel der Lange der Discoidalzelle lang. Analis bis zum Fligelrande. Axillarfalte vorhanden. Schulter-
lappen und Alula kraftig entwickelt. Schiippchen langhaarig.
ANnMERKUNG. — Hieher gehért der Riese der Richardiinen, eine Form mit ganz auftallig massigem
Thorax, der die gewaltigen Flugmuskeln einschliesst. Eigentiimliche Merkmale sind die zwei Lings-
rinnen des Thoraxriickens, der Vorsprung an der Kosta, der kleinen Querader gegeniiber, das S-férmige
Radialis-Ende und die grossen und breiten Hinterfersen. Die Art ist entschieden die auffallendste Form
der ganzen Gruppe.
Geographische Verbreitung der Art. — Siid-Amerika.
1. M. ptevodontida, Hendel, Deutsche Ent. Zeitschr. Heft 4 (1911).— Taf. 3, Fig. 74, 75. Peru.
23. GENUS PLAGIOCEPHALUS, WIEDEMANN
Plagiocephalus. Wiedemann, Achias Dipt. Gen. p. 15, Kile (1830); Macquart, Dipt. Exot.
Vol. 2 (3), p. 213 (1843); Hendel in Wytsman, Genera Insect., Fasc. 96, Subfam. Pterocalline,
P- 47 (1909).
Typische Art : P. lobulavis, Wiedemann.
Charaktere. — « Genus Achiavum s. potius Familia Achiidavum in tria subgenera (sit venia
verbo) distribuenda esse videtur : Achias s. str., Plagiocephalus et Zygothvica, quorum subgenus Achias
preter antennarum et foveolarum, que utrinque in anteriore capitis superficie articulum tertium anten-
narum excipiunt, formam prope cylindraceum, precipue squamis halterum, quibus instructum est,
distinguitur ; Plagiocephalus contra brevius habet epistoma et foveolis ad excipiendos antennarum arti-
culos terminales oblongo-ovatos halterumque squamis caret.
» Antennz superficiei capitis anteriori insert, triarticulatae : articulus primus brevissimus,
secundus longior obconicus, tertius omnium longissimus, dependens, compressus, ovato-oblongus, seta
nuda s. simplici instructus.
» Palpi subfiliformes prominuli, hirti, Epistoma parum convexum, vertex ocellis tribus in trian-
gulum dispositis; oculi extremitati trabis plus minusve oblique impositi; trabes ipsa maribus multo bre-
vior quam feminis (? ?), hine oculi in feminis ab invicem remotiores 1).
» Thorax parum convexus, scutellum transversum : margine postico convexum. Abdomen ovato-
trigonum, basi haud coarctatum. Ale divaricate. »
Geographische Verbreitung der Art. — Eine Art aus Siid-Amerika.
1. P. lobularis, Wiedemann, Aussereur. zweifl. Ins. Vol. 2, p. 555 (2) (1830) Brasilien.
(Achias).
lobularis, Wiedemann, Achias Dipt. Gen., Kilae, p. 15 (2) (Plagiocepha-
lus) (1830); Macquart, Suites a Buffon, Vol. 2, p. 260 (1835) (Achias).
1) Wiedemann verwechselt entschieden beide Geschlechter miteinander.
FAM. MUSCARIDZE 53
Zweifelhafte Gattung
GENUS SYNTACES, LOEW
Syntaces. Loew, Monogr. N. Amer. Dipt. Vol. 3, p. 182 (1873).
Typische Art : S. apicalis, Macquart.
Charaktere. — » Front moderately broad, broader above (according to Macquart’s statement,
his figure, on the contrary, shows a front narrower above). Antennal arista pubescent. Feet slender;
all the femora thin and all armed. Wings : posterior angle of the anal cell rectangular; crossveins not
approximated; the last section of the fourth longitudinal vein only moderately convergent with the third.
» The typical species is Sefellia apicalis from Brazil, described by Macquart (Dift. Exot. Vol. 2 (3),
p. 249). As I have not seen this species, I have borrowed the generic characters from that author’s descrip-
tion and figure, which gives these characters a somewhat uncertain basis. The close relationship to the
next following genus is, in my opinion, evident; still, it does not seem advisable to unite them, as, in the
present genus, the front femora are weaker and armed with less conspicuous spines; as the hind feet are
much less elongated in comparison to the front feet; as the posterior angle of the anal cell is not obtuse,
but rectangular, and as the second longitudinal vein has no stump of vein upon it; nevertheless it is not
impossible that the examination of a specimen would lead to a different conclusion from that wich
seems warranted by Macquart’s description. »
Loew kannte also die Type nicht und griindete auf die von ihm selbst oft als ungeniigend bezeich-
neten Beschreibungen und die keineswegs in den Details verlasslichen Zeichnungen Macquarts hin eine
neue Gattung, ein Vorgang, der nicht zu rechtfertigen ist. Ware das Genus von einer geringeren
Autoritat als die Loew’s aufgestellt worden, wiirde man es einfach ignorieren.
Das wesentlichste Merkmal, das Loew hauptsachlich der Macquart’schen Figur entnimmt, ist
die « rechtwinkelig » begrenzte Analzelle. Ware diese Form der Analzelle wirklich vorhanden, so hatten
wir tiberhaupt keine Richardiine vor uns, da diese Zelle hier unten stets sehr stumpf abgerundet ist. Die
Form der Analzelle ist ja eines der wesentlichsten Merkmale fiir unsere Subfamilie.
Nach der Macquart’schen Figur (t. 33. f. 4) hat aber Setellia aficalis auch eine nach vorne hin
verbreiterte Stime, was ebenfalls bei gar keiner Richardiine vorkommt. Diesbeziiglich wird die Zeich-
nung freilich vom Texte korrigiert, wa es heisst : « Front s’élargissant en arviéve, avancant un peu en
pointe »; wahrend die Analzelle als « grande, terminée carrément » beschrieben wird.
Fasst man aber, abgesehen von der Form der Analzelle, alle tibrigen von Macquart angegebenen
Merkmale zusammen : die vorgezogene Stirne, den vorne verengten Thorax, den gestielten, seitlich mit
abstehenden Borsten versehenen Hinterleib, die unten beborsteten Schenkel und die schmalen Fliigel,
so kann man mit weiterer Beriicksichtigung der Artbeschreibung diese Gattung mit grosser Wahrschein-
leichkeit fiir ein Synonym von QOdontomera Macquart erklaéren. Setellia aficalis Macquart k6nnte mit
Odontomera nitens Schiner identisch sein oder eine eigene Art bilden.
Geographische Verbreitung der Art. — Siid-Amerika.
1. S. apwalis, Macquart, Dipt. Exot. Vol. 2 (3), p. 249, t. 33, f. 4 (1843) (Setellia). Brasilien.
54 DIPTERA
INDEX
Seite Seite Seite
Acompha (genus), Hendel 38 Hemixantha (venus), Loew 26 Plagiocephalus(genus), Wiedem. 52
Antineura (genus), Williston 13 Idiotypa (genus), Loew 38 Poecilomyia (genus), Hendel 24
Automola (genus), Loew) 9 Macrostenomyia (genus), Hendel 37 Richardia (genus), Rob.-Desv. 18
Batrachophthalmum (genus), Megalothoraca (genus), Hendel 5o Sepsisoma (genus), Johnson 34
Hendel 48 Melanoloma (genus), Loew 29 Setellia (genus), Rob.-Desv. 13
Cephalia (genus), Wiedem. 13 Merodina (genus), Macquart 18 Setellida (genus), Hendel 46
Chlorophora (genus), Rob.-Desv. 31 Michogaster (genus), Macquart 13 Spheneuolena (genus), Hendel 44
Coelometopia (genus), Macquart 22 Neoidiotypa (venus), Ost.-Sack. 38 Stenomacra (genus), Loew 7
Coniceps (genus), Loew 6 Odontomera (genus), Macquart 31 Syntaces (genus), Loew 53
Conopsida (genus), Macquart 13 Odontomera (genus), Schiner 29 Tylemyia (genus), Giglio-Tos 13
Cyrtometopa (genus), Loew 31 CEdematella (genus), Hendel 42 Wulpia (genus), Bigot 9
Epiplatea (genus), Loew II Omalocephala (genus), Macquart 13 Zeugma (genus), Cresson 28
Euolena (genus), Loew 40 Paneryma (genus), V. d. Wulp 17
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Oo 3
— 18.
ERKLARUNG DER TAFELN
. Coniceps niger, Loew, of, Kopf im Profil.
Q, Kopf von oben gesehen.
— a — Kopf von unten gesehen.
= — = Fliigel.
Acrometopia caybonaria, Loew, Kopf im Profil.
= — == Huhilers
— — — —-Fliigel.
Automola atomarvia, Wiedemann, oo.
oO, Fliigel, Varietat.
Typus.
Q, Fliigel.
. Automola caloptera, Bigot, oO, Fliigel.
— vufa, Cresson, Fligel.
. Epiplatea arvcuata, Hendel, Kopf im Profil.
Kopf von vorne.
- Fliigel.
— erosa, Loew, Fliigel.
== vecta, Hendel, Fliigel.
. Setellia apex, Hendel, Kopf im Profil.
— = — Fliigel.
Kérper, von oben gesehen.
Hinterleib im Profil.
Kopf von vorne gesehen.
FAM. MUSCARIDAL
24. Setellia pernix, Gerstacker, Kopf von vorne.
— — — Kopf im Profil.
Fligel.
— costalis, Schiner, Kopf im Profil.
Fliigel.
— diffusa, Gersticker, Fligel.
. Richardia podagrica, Fabricius, Q.
— — — Kopf von vorne.
— flavipes, Schiner, Gf, Schenkel.
— tuberculata, Hendel, Go, Schenkel.
— unimaculata, Hendel, Fliigel.
— viridiventris, V. d. Wulp, Fligel.
— Lichtwardtt, Hendel, Fliigel.
— Schnuser, Hendel, Fligel.
— proxima, Schiner, Fligel.
— analis, Hendel, Fliigel.
. Coelometopia trimaculata, Fabricius, Kopf im Profil.
— — — Kopf von vorne.
a a Sy eke Fligel.
. Poectlomyia longicornis, Hendel, Kopf im Profil.
= _ — Kopf von vorne.
— — — Fligel.
. Hemixantha pulchripennis, Hendel, oo.
= =! —_ Kopf von vorne.
— spinipes, Loew, Fliigel.
—_— longipes, Hendel, Fliigel.
= fiavicornis, Wiedemann, Fligel.
. Melanoloma affiis, Loew, Wopfprofil.
— — — Kopf vor vorne.
Fligel.
Odontomera nitens, Schiner, Kopf im Profil.
— a — IXKopf von vorne.
— — — Fligel.
. Sepsisoma sepsioides, Schiner, oy.
— = geniculatum, Schiner, Kopf im Profil.
_ — — Kopf von vorne.
. Neowdictypa appendiculata, Loew, Kopf im Profil.
— — — Kopf von vorne.
Bos ee — Hinterleib von oben.
a pith — Fliigel.
. Euolena egregia, Gersticker, &.
— _ — Kkopf von vorne.
. Gedematella Czernyi, Hendel, Kopf im Profil.
— aa — Kopf von oben.
— — Fliigel.
. Spheneuolena cunetpennis, Hendel, Kopfprofil.
DIPTERA
Fig. 70. Spheneuolena cuneipennis, Hendel, Fliigel.
— 71. Batrachophthalmum rufiventre, Hendel, Kopfprofil.
72) = == _— Kopf von vorne.
, — 73. — -- _— Fliigel.
— 74. Megalothoraca pterodontida, Hendel, of.
— 75. — — — Kopf von vorne.
— 76. Setellida caerulescens, Hendel, Kopfprofil. : af
—— 1/1 ics eae = — Fhigel. 3 : af
. — 78. Odontomera coniceps, Hendel.
Wien, 15. December 1910.
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