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THE FEDEEAL REPUBLIG OF GERMANY

OTTAWA

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AT THE

UNIVERSITY OF

TORONTO PRESS

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in 2017 with funding from

University of Toronto

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Genera Insectorum

FASC. CXCVI - CCIII

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Genera

Insectorum

DE

P. WYTSMAN

FASC. CXCVI - CCIII

196. Orthoptera. Fam. Mantidae, Subfam. Hymenopodinae, par M. Beier.

197. Orthoptera. Fam. Mantidae, Subfam. Sibyllinae et Empusinae, par M. Beier.

198. Orthoptera. Fam. Mantidae, Subfam. Toxoderinae, par M. Beier.

199A. Coleoptera. Fam. Scarabaeidae, Subfam. Rutelinae (homalochidae) Tr. Rutelini,

par F. Ohaus.

1 99B. Coleoptera. Fam. Scarabaeidae, Subfam. Rutelinae (homalochidae) Tr. Anotna-

lini, par J.W. Machatschke. (*)

200. Orthoptera. Fam. Mantidae, Subfam. Thespinae, par M. Beier.

201. Orthoptera. Fam. Mantidae, Subfam. Orthoderinae, Choeradodinae, Deropla-

tinae, par M. Beier.

202. Coleoptera. Fam. Histeridae, Subfam. Niponiinae, par J. Gardner.

203. Orthoptera. Fam. Mantidae, Subfam. Mantinae, par M. Beier.

LOUIS DESMET- VERTENEUIL

BRUXELLES

1934 - 1957

IMPRIMEURS-EDITEURS

(*) Anvers, Imprimerie et Editions Mercurius, s.p.r.l., 1957.

ORTHOPTERA

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Genera

Insectorum

DE

P. WYTSMAN

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MANTODEA

FAM. MANTIDjE

Subfam. HYMENOPODIN^

von Max BEIER, Wien

MIT 2 FARBTAFELN

1934

Directiori scientifique : Genera Insectorum, Quatre-Bras, Tervueren (Belgique)

En vente chez Louis Desmet-Verteneuil, Imprimeur-Editeur, 60-62, rue T’Kint, Bruxelles

Prospectus gratis et franco sur demande

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MANTODEA

FAM. MANTIDA;

Subfam. HYMENOPODINJE

MANTODEA

FAM. MANTIDjE

Subfam. HYMENOPODINAE

von Max BEIER, Wien

MIT 2 FARBTAFELN

IE Hymenopodinae sind eine Unterfarnilie der Mantodea oder Fangheuschrecken, die trotz

ihrer Formenmannigfaltigkeit eine natiirliche Verwandtschaftsreihe bilden. Phylo-

genetisch diirften die Hymenopodinen auf uns noch unbekannte urspriinglichere Formen

zuriickgehen, die sich spater in mancher Beziehung parallel mit der Mantinen-Reihe

entwickelt haben.

Wie alie Mantodea sind auch die Hymenopodinen ausgesprochene Rauber, die mit ihren zu

Fangbeinen umgebildeten Vorderbeinen die Beute erhaschen.

Zu den Hymenopodinen sind vor allem die Acromantinae, Hymenopodinae und Epapliroditinae im

Sinne von Giglio-Tos zu stellen, wozu jedoch noch die Acontistinae und Oxypilinat kommen. Vielfach

kann jedoch der von Giglio-Tos gegebenen Einteilung und Zuordnung der einzelnen Gruppen oder

Genera hier nicht gefolgt werden, wie ja iiberhaupt der genannte Autor oftmals auf Grund unzu-

reichender Merkmale rein schematisch zusammengehoriges trennt und heterogenes vereinigt, ohne das

geringste Gefiihl fur verwandtschaftliche Zusammengehorigkeit zu verraten.

Charaktere. — Meist mittelgrosse oder kleine, vielfach grell gefarbte Formen. Kopf oftmals

mit verschieden gestalteten kegelformigen Fortsatzen am Scheitel. Augen rund oder kegelformig,

vielfach auf besonderen sockelartigen Erhebugen des Kopfes sitzend. Pronotum verschieden gestaltet,

schlank oder gedrungen, nicht selten mit seitlichen lamellaren Verbreiterungen. Flugorgane mitunter

im weiblichen Geschlechte reduziert. Elytren oftmals mit grellen Zeichnungen oder Augenflecken.

Femora der Vorderbeine meist gedrungen, manchmal stark verbreitert, die Krallenfurche meist nahe

der Basis gelegen. Vordertibien mit dicht gestellten und niedergelegten, oft scheinbar miteinander

verschmolzenen Aussendornen. Hinterbeine mit oder ohne Lappenbildungen. Supraanalplatte stets

quer, distal gerundet oder eingekerbt.

Geog naphische Verbreitung. — Ueber alie Tropenlander mit Ausnahme der australischen

Region verbreitet, vorwiegend jedoch in der orientalischen und aethiopischen Region vertreten.

2

ORTHOPTERA

TABELLE DER TRIBEN :

i. Pronotum mit glatten oder hdchstens fein gekornelten Seitenrdndern, diese jedoch

mitunter lamellar verbreitert ; 3. Discoidaldoni der Vorderfemora nicht abnorm

verldngert.

2. Frontalschild init Tuberkeln oder schwach erhabenen Schrdgkielen, aber ohne

fliigelartig erhobene Seitenkiele, die Scheibe in der Mitte nicht eingesunken, der

Dorsalrand nie mit zw ei Zdhnchen; Augen nicht aufsockelartigen Erhebungen

sitzcnd und sicli in die Umrisslinie des Kopfes einfiigend.

3. V oder femora mit 5-J Aussendornen.

4. Vorderfemora mit 4 Discoidaldornen 1. Trib. Epaphroditini.

4. 4. Vorderfemora mit 3 Discoidaldornen 2. Trib. Acontistini.

3. 3. Vorderfemora mit 4 Aussendornen 3. Trib. Acromantini.

2. 2. Frontalschild mit 2 mitunter fliigelartig erhobenen Seitenkielen, die Scheibe

zwischen diesen eingesunken, der Dorsalrand mit 2 Zdhnchen; Augen auf

sockelformig vorragenden Erhebungen des Kopfes sitsend , diese Socket von

der Mitte des Sclieitels durch tiefe Furchen getrennt 4. Trib. Hymenopodini.

i. 1. Pronotum mit stark gezdhnten oder bedornten Seitenrdndern ; 3. Discoidaldoni

der Vorderfemora abnorm verldngert 5. Trib. Oxypilini.

a. Tribus EPAPHRODITINI

Charaktere. — Mittelgrosse, stets braun gefarbte Tiere. Frontalschild quer, dorsal dreieckig

vorgezogen oder abgestutzt. Augen meist kegelformig, seltener rund, dann aber die Mittel- und

Hinterbeine mit lappenartigen Verbreiterungen. Pronotum ziemlich schlank, langer ais die Vordercoxen,

mit deutlicher Supracoxalervveiterung, diese mitunter lamellar verbreitert, die Scheibe meist granuliert.

Flugorgane beim Mannchen stets lang, beim Weibchen meist verkiirzt oder modifiziert, zum Fliegen

nicht geeignet. Vorderfemora einfach, oder dorsal etwas verbreitert, mit 4 Discoidal- und 5-7 Aussen-

dornen. Vordertibien mit dicht gestellten und niedergelegten Aussendornen. Mittel- und Hinterbeine

einfach oder mehr oder weniger lappig verbreitert. Supraanalplatte quer, mitunter eingekerbt.

Geographische Verbreitung. — Tropisches und siidliches Amerika, Madagaskar, Afrika.

TABELLE DER GATTUNGEN :

1. Augen kegelformig ; Hintertibien ohne grossere Lappenbildungen.

2. Vorderfemora mit 5-6 Aussendornen.

3. Pronotum seitlich nicht lamellar verbreitert ; Vorderfemora mit

6 Aussendornen, Elytren des Weibchen s distal bandartig

verldngert.

4. Scheitel einfach, ohne Fortsatz.

5. Sternite einfach, nicht oder kaum gelappt ; Costalrand der

Elytren stark excaviert 1. Genus Acanthops Serville.

5. 5. Sternite am Hinterrand deutlich gelappt ; Costalrand

der Elytren schwach excaviert,

2. Genus Decimia Stal.

FAM. MANTI DiE

3

4. 4. Scheitel mit entem zweispitzigm Fortsatz Uber den Ocellen. 3. Genus Pseud.acanthops Saussure.

3. 3. Pronotum seitlich latnelldr verbreitert, Vorderfemora mit

5 Anssendornen ; Elytren des Weibchens distal nicht

bandartig verldngert .

4. Hinterfemora ohne dorsale Prdapicallappen 5. Genus-EPAPHRODITA Serville.

4. 4. Hinterfemora mit dorsalen Prdapicallappen 6. Genus Antemna Stal.

2. 2. Vorderfemora mit 7 Anssendornen ......... 4. Genus Metilia Stal.

1. 1. Augen rund; Hintertibien mit grosseren Lappenbildungen ... 7. Genus Phyllocrania Burmeister.

I. Genus ACANTHOPS Serville

Acanthops Serville, Ann. Sci. Nat. Vol. 22, p. 52 (i83i).

Plesiacanthops Chopard, Bull. Soc. Ent. France, p. 55 (1913).

Charaktere. — Farbe braun. Frontalschild quer, die Scheibe glatt. Scheitel gerade oder

etwas konvex, unbewehrt. Augen kegelformig, terminal mit einem Dornchen. Pronotum etwas langer

ais die Vordercoxen, beim Mannchen schmaler ais beim Weibchen, die Supracoxalerweiterung oval,

'die Scheibe glatt oder grannuliert. Elytren des Mannchens lang und breit, viel langer ais das Abdomen,

subopak ; des Costalfeld an der Basis breit, dann am Vorderrand stark sinuiert. Elytren des Weibchens

kiirzer, am Ende in einen ziemlich langen und schmalen, bandformigen Lappen ausgezogen. Alae des

Mannchens lang, subhyalin, die des Weibchens kiirzer, mit braunen Flecken zwischen den Adern.

Vorderfemora mit 4 Discoidal- und 6 Aussendornen, der Dorsalrand gerade, einfach oder an der Basis

mit einem Dreieckslappen. Mittel- und Hinterbeine einfach. Abdomen beim Mannchen schwacher,

beim Weibchen starker seitlich verbreitert. Sternite nahezu einfach. Letztes Glied der Cerei kurz,

abgeflacht.

Typus. — Mantis fuscifolia Olivier = falcataria Goeze.

Geog ra phische Verbreitung der Arten. — Tropisches Amerika.

1. A. godmani Saussure & Zehntner, Biol. Centr.-Amer. Orth.Vol. 1, p. 181,

t. 6, f. 3 (1894).

2. A . falcataria Goeze, Ent. Beytr. Vol. 2, p. 36 (1778) \_Mantis']. — Taf. I ,

Fig. 1,2.

Mantis fuscifolia Olivier, Enc. Meth. Vol. 7, p. 636 (1792).

Mantis sinuata Stoll, Represent. Spectres, p. 12, t. 4, f. 14(1813).

Acanthops mortuifolia Serville, Hist. Ins. Orth. p. 166, t. 6, f. 1 (1839).

3. A. bolivari Chopard, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 85, p. 179, f. i3 (1916)

4. A. erosa Serville, Hist. Ins. Orth. p. i65, t. 4, f. 1 a, b (1839).

Acanthops contorta Gerstacker, Mitt. Nat. Ver. Vorpommern, Vol. 20, p. 56 (1889)

5 A. tuberculata Saussure, Mitt. Schvveiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 243 (1870).

6. A. erosula Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 90 (1877).

7. A. amazonica Beier, Ann. Nat. Mus. Wien, Vol. 44, p. 29, f. 1 (1930).

8. A . griffinii Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p 98(1915).

9. A. falcata Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 90 (1877).

Acanthops angulifera Westvvood, Rev. Mantid. p. 45, t. i3, f. 1 (1889).

xo. A. bidens Hebard, Tr. Amer. Ent. Soc. Vol. 48, p. 189 (1922).

Honduras.

Brasilien, Surinam, Chile.

Paraguay, Brasilien.

Zentral- und Siidamerika.

Guyana, Costa- Rica,

Peru, Bolivien. [Peru.

Amazonas.

Panama.

Columbien, Venezuela.

Mexico.

4

ORTHOPTERA

2. Genus DECIMIA Stal

Decimia Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 84 (1877).

Charaktere. — Frontalschild quer, der Dorsalrand mit zwei abgerundeten Lappen. Scheitel

einfach. Augen kegelformig, terminal mit einem Dornchen. Pronotum schlank. Elytren beim

Mannchen lang, mit schmalem, am Vorderrand schwach sinuiertem Costalfeld, beim Weibchen kurz

und schmal, mit breitem Costalfeld. Alae des Mannchens lang. subhyalin, gefleckt, die des Weibchens

kurz, abgerundet, mit schwarzen Schachbrettflecken. Vorderfemora mit geradem Dorsalrand und

6 Aussendornen, die Krallenfurche nahe der Basis gelegen. Mittel- und Hinterbeine einfach. Abdomen

des Mannchens schmal, das des Weibchens sehr breit, die Sternite am Hinterrand gelappt.

Typus. — Acanihops tesselata Charpentier.

Geographische Verbreitung der Arten. — Tropisches Amerika.

1. D. tesselata Charpentier, Zeit. Entom. Germar, Vol. 3, p. 3o2 (1841) Siidamerika.

[Acanthops].

Plesiacanthops relini Chopard, Bull. Soc. Ent. France, p. 56, f. i-3 (igi3).

2. D. adusta Gerstacker, Mitt. Ver. Vorpommern, Vol. 20, p. 57 (1889) Amazonas.

[A canthops].

3. ?D. boliviana Werner, Konowia, Vol. 6, p. 279, f. 4 (1927). Bolivien.

3. Genus PSEUDACANTHOPS Saussure

Pseudacanthops Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 243 (1870).

Pa racanthops Saussure, ibid. p. 243.

Charaktere. — In Farbung und Plabitus der Gattung Acanthops sehr ahnlich. Frontalschild

mit starker dreieckig vorgezogenem Dorsalrand, die Scheibe mit einem Mediankiel. Vertex mit kurzem,

zweispitzigen Fortsatz uber den Ocellen. Nebenaugenhocker klein. Augen kegelformig, mit einem

Terminaldorn. Pronotum wie bei Acantliops. Elytren beim Mannchen lang, das Costalfeld an der

Basis breit, dann geschweift verengt und vor der Spitze wieder lappenartig verbreitert, die Spitze selbst

lappenformig vorgezogen. Alae grosstenteils hyalin. Vorderschenkel mit Basallappen am Dorsalrand.

Mittel- und Plinterfemora mit einem kleinen Lappchen an der Basis, die Tibien einfach oder gelappt.

Abdominalsegmente seitlich verbreitert. Letztes glied der Cerei stark abgeflacht.

Typus. — Hymenopus caelebs Saussure.

Geographische Verbreitung der Arten. — Tropisches Amerika.

1. P. caelebs Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 73 (1869) Mexico.

[Hymenopus].

2. P. spinulosa Saussure, ibid. Vol. 3, p. 243 (1870) [Par acanthops]. Guyana.

3. P. angulata Lichtenstein, Tr. Linn. Soc. Lond. Vol. 6, p. 33 (1802) Surinam.

[Mantis].

4. Genus METILIA Stal

Metilia Stal, Bih. Svenska, Ak. Vol. 4. Nr. 10, p. 84 (1877).

Acanthogaster Werner, Konowia, Vol. 6, p. 281 (1927).

Charaktere. — Frontalschild quer, die Scheibe glatt. Vertex einfach. Augen spitz kegelformig,

terminal mit einem Dornchen. Pronotum schlank, so lang oder etwas langer ais die Vordercoxen,

FAM. MANTI DiE

5

mit ovaler, schwach ausgepragter Supracoxalerweiterung, die Scheibe glatt. Elytren des Mannchens

lang, subhyalin, das Costalfeld opak und sehr breit, distal nur schwach sinuiert, die Spitze schmal

abgerundet. Elytren des Weibchens kurz, opak, mit sehr breitem, basal schulterartig vorragendem

Costalfeld, distal abgerundet, ohne Fortsatz. Alae des Mannchens lang, subhyalin, terminal mit

kurzem, rundem Endlappchen, die des Weibchens kurz, opak, mit schwarzen Schachbrettflecken,

distal verrundet. Vorderschenkel mit einfachem Dorsalrand und 7 Aussendornen, die Krallenfurche

nahe der Basis gelegen. Aussendornen der Vordertibien dicht stehend, basal niedergelegt. Mittel- und

Hinterbeine einfach. Abdomen in beiden Geschlechtern mit seitlich stark lappenformig verbreitertem

5. Segment.

Typus. — Metilia integra Stal.

Geographische Verbreitung. — Tropisches Amerika.

r. M brunnerii Saussure, Mem. Mex. Vol. i, Nr. 4, Mantid. p. 144 (1871) Brasilien, Surinam,

[. Acanlhops ]. Gu\rana, Bolivien.

Metilia integra Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 89 (1877).

? Decimia boliviana Werner, Konowia, Vol. 6, p. 279 (1927).

5. Genus EPAPHRODITA Serville

Epaphrodita Serville, Ann. Sci. Nat. Vol. 22, p. 52 ( 1 83 1 ).

Ch araktere. — Frontalschild quer, dorsal flach gerundet vorgezogen, die Scheibe fast glatt.

Scheitel flach gerundet, mit kleinen, kegelformigen Nebenaugenhockern. Augen kegelformig, distal

stumpf. Pronotum ziemlich lang, im vorderen Teii lamellar verbreitert. Elytren des Mannchens

lang, subopak, von der Basis gegen das Ende schwach und allmahlich verbreitert, der Vorderrand

einfach. Alae grosstensteils rauchbraun. Vordercoxen am Innenrande kraftig gezahnelt. Vorder-

schenkel mit 4 Discoidal- und 5 Aussendornen, dorsal deutlich verbreitert. Mittel- und Hinterbeine

mit deutlichen ventralen Subapikallappchen. Abdomen beim Mannchen schmal, beim Weibchen

seitlich verbreitert. Cerei diinn.

Typus. — Mantis musarum Palisot.

Geographische Verbreitung der Arten. — Westindien.

1. E. musarum Palisot, Ins. Afr. Amer. Orth. p. 1 x 1 , t. i3, f. 3 (i8o5) Haiti.

[Mantis]. — Taf. I , Fig. 3.

Phyllocrania undulata Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 222 (1870).

2. E. dentifrons Saussure, Miss. Mex. part. 6, p. 281 (1872). Cuba.

6. Genus ANTEMNA Stal

Antemna Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 83 (1877).

Charaktere. — Mit Epaphrodita nahe verwandt und vielleicht kongenerisch, das Pronotum

jedoch starker lamellar verbreitert, die Fangbeine kraftiger und die Femora breit und kompress.

Hinterschenkel mit einem dorsalen Praapikallappen ausser dem ventralen und einem Lappchen nahe

der Basis. — Nur nach einer Nymphe beschrieben.

Typus. — Antemna rapax Stal.

Geographische Verbreitung. — Zentralamerika.

x. A. rapax Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 88 (1877).

Panama.

6

ORTHOPTERA

7. Genus PHYLLOCRANIA Burmeister

Phyllocrania Burmeister, Handb. Ent. Vol. 2, p. 548 (i838).

Charaktere. — Frontalschild etwas breiter ais hoch, dorsal gerundet, die Scheibe granuliert.

Scheitel mit einem langen, abgeflachten und zackig gerandeten Fortsatz. Nebenaugenhocker fehlen.

Augen wenig vorragend, abgerundet. Pronotum langer ais die Vordercoxen, mit lamellarer,

am Seitenrand gezahnter Verbreiterung, diese beim Mannchen bedeutend schwacher entwickelt ais

beim Weibchen, wo sie breit rhombisch ist. Elytren des Mannchens lang, hyalin, die des Weibchens

kiirzer, opak. Alae des Mannchens hyalin, des Weibchens opak. Vorderfemora mit 5-6 Aussendornen

und 4 Discoidaldornen. Aussendornen der Vordertibien dicht stehend und niedergelegt. Mittel- und

Hinterbeine mit grossen Lappenbildungen. Abdomen beim Mannchen schwacher, beim Weibchen

starker seitlich verbreitert.

Typus. — Phyllocrania paradoxa Burmeister.

Geographische Verbreitung der Arten. — Tropisches Afrika, Madagascar.

1. P . paradoxa Burmeister, Handb. Ent. Vol. 2, p. 549 (i838). — Taf. I , Ost- und Siidafrika.

Fig. 6.

2. P. illudens Saussure &Zehntner, Hist. Madag. Vol. 23, p. 221, t. 10, f. 39 Madagascar.

(i895).

3. P. insignis Westwood, Arcana, Ent. Vol. 2, p. 5 1 , t. 62, f. 1 (1843). Westafrika.

b. Tribus ACONTISTJNI

Charaktere. — Durchwegs ziemlich kleine Formen, deren Hinterfliigel mitunter lebhaft

gefarbt sind. Frontalschild quer. Scheitel immer einfach, ohne Fortsatz, mit 4 flachen Langsfurchen.

Augen rund, nie kegelformig. Pronotum ziemlich gedrungen, selten schlanker, nur wenig langer ais

die Vordercoxen, mit massig gewolbter. glatter Scheibe, die Seitenrander ungezahnt. Flugorgane

vorhanden, selten im weiblichen Geschlechte starker reduziert. Alae mitunter lebhaft gefarbt.

Vordercoxen unbewehrt. Vorderfemora mit 3 Discoidal- und 5 Aussendornen, die Krallenfurche

nahe der Basis gelegen. Aussendornen der Vordertibien dicht gestellt und meist niedergelegt. Femora

der Mittel- und Hinterbeine einfach. Supraanalplatte quer, gerundet.

Geographische Verbreitung. — Siid- und Zentralamerika.

TABELLE DER GATTUNGEN :

1. Aussendornen der Vordertibien dicht gestellt und niedergelegt ; Cubitalader

der Hinterfliigel einfach.

2. Pronotum ziemlich gedrungen ; Flugorgane hyalin oder opak, aber nicht

violett gefarbt 1. Genus Acontista Saussure.

2. 2. Pronotum schlank ; Flugorgane grosstenteils rauchbraun , starker oder

schwacher violett irisierend 2. Genus Acontistella Beier.

1. x. Aussendornen der Vordertibien dicht gestellt , aber nicht niedergelegt ;

Cubitalader der Hinteifliigel gegabelt

3. Genus Tithrone Stal.

FAM. MANTID7E

7

I. Genus ACONTISTA Saussure

Acontistes Burmeister, Handb. Ent. Vol. 2, p. 542 ( 1 S38) [non Acontistes Sundewall i836].

Acontista Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Soc. Vol. 3, p. 55 (1869).

Acontiothespis Hebard, Tr. Amer. Ent. Soc. Vol. 45, p. i3o (1919).

Charaktere. — Ziemlich kleine, griine oder braune Tiere mit wenigstens im weiblichen

Geschlechte leghaft gefarbten Hinterfliigeln. Frontalschild quer, dorsal vorgezogen und abgestutzt.

Scheitel hoher ais die Augen, einfach, mit 4 flachen Langsfurchen. Augen gerundet, massig stark

vorquellend. Pronotum nur wenig langer ais die Vordercoxen, ziemlich breit und gedrungen, mit

ovaler Supracoxalerweiterung, die Scheibe massig stark gewolbt. Flugorgane meist normal, nur selten

im weiblichen Geschlechte reduziert. Elytren beim Mannchen Iryalin, beim Weibchen opak,

oftmals mit Fleckenzeichnungen. Alae beim Mannchen hyalin, mit oder ohne Binden- oder Flecken-

zeichnungen, beim Weibchen grosstenteils rauchbraun, im Costal- und Discoidalfeld ofters rotlich.

Cubitalader der Alae einfach. Vorderfemora normal, mit 3 Discoidal- und 5 Aussendornen, die

Krallenfurche an der Basis gelegen. Aussendornen der Vordertibien dicht stehend und niedergelegt.

Mittel-und Hinterschenkel einfach. Supraanalplatte kurz und breit, stark quer.

Typus. — Mantis concinna Perty.

Geographische Verbreitung der Arten. — Siid- und Zentralamerika.

I. A. fusca Olivier, Enc. M.eth. Vol. 7, p. 635 (1792) [Mantis].

Mantis truncata Fabricus, Ent. Syst. Vol. 2, p. 17 (1793).

Mantis multistriata Serville, Hist. Ins. Orth. p. 199 (1839).

2. A . perspicua Fabricius, Mant. Ins. Vol. 1, p. 23o (1787) [Maniis].

Acontista elegans Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 63 (1869).

Acontista Westwoodi Saussure & Zehntner, Biol. Centr.-Amer. Orth. Vol. 1,

p. 134 (1894).

3. A. fuscata Stoll, Represent. Spectres, p. 57, t. 19, f. 70 ( 1 8 1 3) [Mantis].

4. A. mexicana Saussure & Zehntner, Biol. Centr.-Amer. Orth. Vol. 1, p. 1 35

(1894).

5. A. multicolor Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 229 (1870).

6. A. cordillerae Saussure, ibid. Vol. 3, p. 62 (1869).

Acontista fraterna Rehn, P. U. S. Mus. Vol. 27, p. 562.

Acontista gracilis Chopard, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 80, p. 317, f. Q (1912).

7. A. inquinata Saussure &Zehntner, Biol. Centr. -Amer. Orth. Vol. i,p. i36,

t. 6, f. 10 (1894).

8. A. championi Kirby , Cat. Orth. Brit. Mus. Vol. 1, p. 233 (1904).

Acontista mexicana var. quadrimaculata Saussure & Zehntner, Biol. Centr.-Amer.

Orth. Vol. 1, p. i36, t. 6, f. 8 (1894) [non quadrimaculata Serville 1839].

9. A. chopardi Giglio-Tos, Tierreich, Lfg. 5o, p. 504 (1927).

Acontista gracilis Chopard, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 80, p. 317, f. c? (1912).

10. A. maroniensis Chopard, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 80, p. 3i8, f. 9

(1912).

II. A. festae Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. j5 (igi5).

12. A. minima Giglio-Tos, ibid. Vol. 46, p. 75 (1915).

13. A. amoenula Gerstacker, Mitt. Ver. Vorpommern, Vol. 20, p. 5i (1889).

14. A. semirufa Westwood, Rev. Mantid. p. 45, t. 9, f. 2 (1889).

Guyana, Surinam,

Brasilien, Bolivien.

Guyana, Ecuador

Columbien, Brasilien.

Surinam.

Mexico, Zentralamerika.

Nicaragua, Venezuela,

Columbien, Antillen.

Mexico, Costarica,

Guyana.

Mexico.

Guatemala.

Gu}'ana.

Guj-ana.

Ecuador.

Columbien.

Para, Amazonas.

Amazonas.

8

ORTHOPTERA

15. A. eximia Pascoe, Ann. Nat. Hist.ser. 5,Vol. 9, p. 423 (1882) [Callimantis].

Acontista paraensis Saussure & Zehntner, Biol. Centr.-Amer. Orth. Vol. 1,

p. i35 (1894).

16. A. concinna Perty, Delect. Ann. artic. p. 117, t. 23, f. 5 (1832) [Mantis].

— Taf. I , Fig. 5, 8.

Mantis tricolor Burmeister, Handb. Ent. Vol. 2, p. 543 (i838).

Acontista bimaculata Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 229 (1870).

17. A. aurantiaca Burmeister, Handb. Ent. Vol. 2, p. 53 1 ( 1 838) [Mantis].

18. A. quadrimaculata Serville, Hist. Ins. Orth. p. 201 (i83g) [Mantis].

19. A. cayennensis Saussure & Zehntner, Biol. Centr.-Amer. Orth. Vol. x,

p. x36 (1894).

20. A. bolivarii Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 76 (1915).

21. A. brevipennis Saussure, Miss. Mex. part. 6, p. 241 (1872).

22. A. relini Giglio-Tos, Tierreich, Lfg. 5o, p. 5o3 (1927).

23. A. vitrea Saussure & Zehntner, Biol. Centr.-Amer. Orth. Vol. 1, p. i38,

t. 6, f. 9 (1894).

24. A. ecnadorica Hebard, Proc. Ac. Philad.Vol. 76, p. 132(1924) [Acontiothespis].

20. A. iriodes Hebard, Tr. Amer. Ent. Soc. Vol. 45, p. x3o, t. 18, f. 5 (1919).

[Acontiothespis].

Brasilien, Para.

Siidamerika.

Siidamerika.

Brasilien.

Guyana.

Amazonas.

Siidamerika.

Paraguay.

Mexico, Costarica,

Panama, Columbien,

Ecuador. [Ecuador.

Columbien.

2. Genus ACONTISTELLA Beier

Acontistella, Beier, Zool. Anz. Vol. 81, p. 246 (1929).

Ch araktere. — Habituell der Gattung Acontista nahestehend, das Pronotum jedoch bedeutend

schlanker, die Flugorgane zum grdssten Teii rauchbraun, starker oder schwacher violett irisierend.

Frontalschild dorsal stumpf dreieckig vorgezogen, nicht deutlich abgestutzt. Scheitel und Augen wie

bei Acontista. Pronotum nur wenig langer ais die Vordercoxen, zietnlich schlank, mit schwach ovaler

Supracoxalerweiterung. Cubitalader der Hinterfliigel einfach. Vorderfemora mit 3 Discoidal- und

5 Aussendornen. Vordertibien mit dicht stehenden und niedergelegten Aussendornen. Supraanalplatte

quer.

Typus. — Acontistella amasonica Beier.

Geog ra phische Verbreitung der* Arten. — Siid- und Zentralamerika.

1. A. amazonica Beier, Zool. Anz. Vol. 81, p. 247, f. 1 (1929). Amazonas.

2. A. violacea Beier, Mitt. Mus. Hamburg, Vol. 46, p. 18 (1931). Costarica.

3. Genus TITHRONE Stal

Tithrone Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 42 (1877).

Charaktere. — Habituell ebenfalls dem Genus Acontista ahnlich, das Pi‘onotum jedoch breiter,

mit wenig ausgepragter Supracoxalerweiterung und nahezu parallelen Seiten, die Prozone schwach

gewolbt. Cubitalader der Hinterfliigel gegabelt. Aussendornen der Vordertibien nicht niedergelegt.

Typus. — Acontista roseipennis Saussure.

Geog ra phische Verbreitung der Arten. — Tropisches Amerika.

1. T. roseipennis Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 229 (1870) Guyana, Columbien,

[Acontista]. Trinidad.

2. T. trinitatis Giglio-Tos, Tierreich, Lfg. 5o, p. 5o8 (1927). Trinidad.

FAM. MANTID/E

9

Genus incertae sedis ASTOLLIA Kirby

Stollia Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol 3, p. 55 (1869) [nom. nud.].

Astollia Kirby, Cat. Orth. Brit. Mus. Vol. 1, p. 23i (1904).

Charaktere. — Moglicherweise ist auch dieses, habituell an Acorrtista erinnernde Genus hier

einzureihen. Das auffalligste Merkmal sind die kurzen Elytren, die von den langen Alae iiberragt

werden.

Typus. — Mantis chloris Olivier = abbreviata Stoll.

Geographische Verbreitung. — Siidamerika.

1. A. chloris Olivier, Enc. Meth. Vol. 7, p. 63g (1792) [Mantis]. Surinam

Mantis abbreviata Stoll, Represent. Spectres, p. 5, t. 1, f. 4 (i8i3).

c. Tribus ACROMANTINi

Charaktere. — Ivleine bis mittelgrosse, griin oder braun gefarbte Tiere. Frontalschild quer,

dorsal meist dreieckig rvorgezogen, der Dorsalrand aber nie mit 2 Zahnchen. die Scheibe glatt oder

gekielt, jedoch nicht mit 2 fliigelartig erhobenen Seitenkielen, in der Mitte nicht eingesunken. Scheitel

einfach oder mit einen mehr oder weniger grossen, kegelformigen Fortsatz iiber den Ocellen. Augen

meist rund, seltener kegelformig. Pronotum meist ziemlich schlank und langer ais die Vordercoxen,

seltener gedrungen und kiirzer ais diese, die Seitenrander hochstens fein gezahnelt. Flugorgane stets

vorhanden. Eh-tren ohne grelle Zeichnungen. Alae mitunter lebhaft rot gefarbt. Vorderfemora selten

starker verbreitert, mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Vordertibien mit sehr dicht stehenden und

niedergelegten Aussendornen, seitlich nicht verbreitert. Femora der Mittel- und Hinterbeine mit oder

ohne Lappenbildungen. Supraanalplatte quer.

Geographische Verbreitung. — Aethiopische, orientalische und neotropische Region, einige

Arten auch im palaarktischen Asien.

TA BELLE DER GATTUNGEN :

1. Augen abgerundet, nicht kegelformig.

2. Pronotum schlank, deutlich langer ais die Vordercoxen, mit gut

ausgeprdgter Supracoxalerweiterung .

3. Scheibe des Pronotums ohne Hockerbildungen.

4. Mittel- und Hinterfemora einfach x. Genus Anaxarcha Stal.

4. 4. Mittel • und Hinterfemora wenigstens mit einem Praapical-

Idppchen .

5. Innere Appicalloben der Vordercoxen gcschlossen, nicht

divergierend, Alae distal abgerundet.

6. Scheitel einfach ohne Tuberkel.

7. Elytren mit dichtmaschiger Aderung 2. Genus LIeliomantis Giglio-Tos.

7. 7. Elytren mit grossmaschiger Aderung 3. Genus Oeigomantis Giglio-Tos.

6. 6. Scheitel mit einer kegelformigen Tuberkel iiber den

Ocellen .

IO

ORTHOPTERA

i

7. Mittel- unci Hinierfemora nur mit eiuem Subapical-

lappchen ; Aderung der Eytren grossmaschig . 4.

7. 7. Mittel- und Hinterfemora mit je 3 Lappen ;

Aderung der Elytren engmaschig 5.

5. 5. Inner e Apicalloben der Vordercoxen divergierend ; Alae

distal abgestutzt.

6. Vorderfemora mit dreieckig vorspringendem Dorsallobus . 6.

6. 6. Vorderfemora dorsal lamelldr verbreitert, jedoch ohne

Lobus.

7. Frontalschild dorsal dreieckig vorgezogen.

8. Scheitel hochstens mit kleinem T uberkelchen uber den

Ocellen 7.

8. 8. Scheitel mit kegelformigem Fortsatz .... 8.

7. 7. Frontalschild dorsal abgestutzt 9.

3. 3. Scheibe des Pronotums mit kegelfbrmigen Hockern.

4. Vordercoxen kraftig bewehrt 11.

4. 4. Vordercoxen 'nahezu unbewehrt 12.

2. 2. Pronotum gedrungen, kiirzer ais oder hochstens so lang wie die

Vordercoxen, mitschwach ausgepragter Supracoxalerweiterung.

3. Vorderfemora normal, nicht verbreitert i3.

3. 3. Vorderfemora lamelldr verbreitert.

4. Scheibe des Pronotums ohne Hbcker 14.

4. 4. Scheibe des Pronotums mit Hockern i5.

1. Augen deutlich kegelformig.

2. Pronotum schlank, lauger ais die Vordercoxen 10.

2. 2. Pronotum gedrungen, kiirzer ais die Vordercoxen .

3. Scheibe des Pronotums ohne Hbcker 16.

3. 3. Scheibe des Pronotums mit Hbcker.

4. Scheitel ohne Fortsatz 17.

4. 4. Scheitel mit einem Fortsatz iiber den Ocellen 18.

Genus Rhomantis Giglio-Tos.

Genus Psychomantis Giglio-Tos.

Genus Citharomantis Rehn.

Genus Acromantis Saussure.

Genus Anasigerpes Giglio-Tos.

Genus Neacromantis Beier.

Genus Ephippiomantis Werner.

Genus Catasigerpes Giglio-Tos.

Genus Odontomantis Saussure.

Genus Hestiasula Saussure.

Genus Chrysomantis Giglio-Tos.

Genus Metacromantis Beier.

Genus Otomantis Bolivar.

Genus Anoplosigerpes Werner.

Genus Uvaromantis Beier.

I. Genus ANAXARCHA Stal

Anaxarcha Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 81 (1877).

Anaxandra Kirby, Cat. Orth. Brit. Mus. Vol. 1, p. 223 (1904).

Charaktere. — Ziemlich kleine, griine Formen. Frontalschild quer, dorsal dreieckig vorge-

zogen. Scheitel einfach, mit verrundeten, kaum vorspringenden Nebenaugenhockern. Augen rund.

Pronotum etwas langer ais die Vordercoxen, schlank, mit ovaler Supracoxalerweiterung. Flugorgane

normal. Elytren griin, meist mit gelbem Costalstreifen. Alae distal abgerundet, an der Basis oft

rotlich. Vordercoxen mit sehr kleinen Marginaldornchen. Vorderfemora einfach, mit 4 Discoidal-

und 4 Aussendornen. Vordertibien mit dicht gestellten und niedergelegten Aussendornen. Mittel-

und Hinterbeine einfach, nicht gelappt. Supraanalplatte quer, gerundet.

FAM. MANTID/E

1 1

Typus. — Anaxarcha graminea Stal.

Geognaphische Verbreitung der Arten. — Ostasien.

1. A. graminea Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 87 (1877). Hinterindien.

A naxandra grammica Kirby. Cat. Orth. Brit. Mus. Vol. 1, p. 223 (1904).

2. A. limbata Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 1 (1915). Borneo.

Oligomantis parallela Werner, Ark. Zool. Vol. 21A, Nr. 34, p. 6, t. 2, f. 1 (1930).

3. A. sinensis Beier, Mitt. Mus. Berlin, Vol. 18, p. 332 (ig33). Sudchina.

2. Genus HELIOM ANTIS Giglio-Tos

? Paraspilota Bolivar, As. Espail. Progr. Ci. Vol. 5, p. 206 (1914).

Heliomantis Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 2 (igi5).

Deiroharpax Werner, Verh. Ges. Wien, Vol. 66, p. 283 (1916).

Charaktere. — Mittelgrosse, schlanke Formen von griiner Farbe. Clipeus gekielt. Frontal-

schild quer, dorsal spitz dreieckig vorgezogen. Scheitel einfach und ohne vorragende Nebenaugenhocker.

Augen rund. Pronotum etwas langer ais die Vordercoxen, mit ovaler Supracoxalerweiterung.

Flugorgane sehr lang. Elytren subopak, mit dichtmaschiger Aderung, Alae distal abgerundet, sub-

h}ralin. Vordercoxen nur fein gezahnelt, mit geschlossenen inneren Apikalloben. Vorderfemora

einfach, mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Vordertibien mit dicht gestellten und niedergelegten

Aussendornen. Mittel- und Hinterfemora mit kleinem Subapikallappchen.

Typus. — Polyspilota elegans Navas.

Geognaphische Verbreitung. — Indien.

1. H. elegans Navas, Bol. Soc. Aragon. Vol. 3, p. i32 (1904) [ Polyspilota ]. Himalaya, Sikkim.

Deiroharpax viridis Werner, Verh. Ges. Wien, Vol. 66, p. 283, f. 6 (1916).

2. ? H. latipennis Werner, Ark. Zool. Vol. 21A, Nr. 34, p. 7, t. 2, f. 2 (ig3o). Borneo.

3. Genus OLIGOMANTIS Giglio-Tos

Oligomantis Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 3 ( 1 9 1 5).

Charaktere. — Ziemlich kleine Formen. Frontalschild quer, dorsal stumpf dreieckig vorge-

zogen. Scheitel einfach, ohne vorragende Nebenaugenhocker. Augen rund. Pronotum schlank,

langer ais die Vordercoxen, mit deutlicher Supracoxalerweiterung, die Seiten gezahnelt. Flugorgane

normal. Elytren mit grossmaschiger Aderung. Alae hyalin, distal gerundet. Vordercoxen fein

gezahnelt, die inneren Apikalloben geschlossen. Vorderfemora einfach, mit 4 Discoidal- und 4 Aussen-

dornen. Vordertibien mit dicht gestellten und niedergelegten Aussendornen. Mittel- und Flinterfemora

mit einem kleinen Praapikallappchen. Supraanalplatte quer, gerundet.

Typus. — Oligomantis orientalis Giglio-Tos.

Geognaphische Verbreitung der Arten. — Sundainseln, FI interindien.

[sche Halbinsel.

1. O. orientalis Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 4 ( 1 9 1 5) . Sumatra, Batu, Malayi-

2. O. hyalina Werner, Verh. Ges. Wien, Vol. 66, p. 284, f. 7 (1916) Sumatra.

[Deiroharpax].

3. O. men/aweiana Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 4 ( 19 1 5) . Mentawei Inseln.

n

12

ORTHOPTERA

4. Genus RHOMANTIS Giglio-Tos

Rhomantis Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 2 (1915).

Charaktere. — Ziemlich kleine Formen. Clipeus gekielt. Frontalschild quer, dorsal dreieckig

vorgezogen, die Scheibe mit 3 stumpfen Kielen. Scheitel mit einem spitz kegelformigen Forsatz iiber

den Ocellen, ohne vorragende Nebenaugenhocker. Augen rund. Pronotum schlank, langer ais die

Vordercoxen, mit deutlich winkeliger Supracoxalerweiterung, die Prozone stark kompress, die Seiten-

rander gezahnelt. Flugorgane normal. Elytren mit grossmaschiger Aderung, das Costalfeld opak,

das Discoidalfeld h)falin. Alae hyalin, distal gerundet. Vordercoxen gezahnelt, mit geschlossenen inneren

Apikalloben. Vorderfemora dorsal etwas excaviert, ohne Eappen, mit 4 Dicoidal- und 4 Aussendornen.

Aussendornen der Vordertibien eng stehend und niedergelegt. Mittel- und Hinterschenkel mit einem

Praapikallappen.

Typus. — Rhomantis moultoni Giglio-Tos.

Geographische Verbreitung. — Sundainseln.

1. R. moultoni Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 3 ( ig 1 5). Borneo.

5. Genus PSYCHOMANTIS Giglio-Tos

Psychomantis Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 2 (1915).

Charaktere. — Ziemlich kleine, grtine Formen. Clipeus gekielt. Frontalschild dorsal

dreieckig vorgezogen, quer. Scheitel mit einem spitz kegelformigen Fortsatz liber den Ocellen, ohne

vorragende Nebenaugenhocker. Augen gross, rund. Pronotum langer ais die Vordercoxen, mit

deutlicher Supracoxalerweiterung, die Seiten gezahnelt. Flugorgane normal. Elytren mit ziemlich

dichtmaschiger Aderung. Alae distal abgerundet, hyalin. Vordercoxen kraftig gezahnelt, mit geschlos-

senenen inneren Apikalloben. Vorderfemora dorsal etwas vor der Mitte mit grossem, nahezu drei-

eckigem Lappen ; 4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Aussendornen der Vordertibien dicht gestellt

und niedergelegt. Mittel- und Hinterfemora an der Hinterseite mit 3 Lappchen, eines basal, eines

in der Mitte und eines distal. Supraanalplatte quer, gerundet.

Typus. — M antis borneensis H aan .

Geographische Verbreitung der Arten. — Sundainseln, Malayische Halbinsel.

1. P. borneensis Haan, Verh. Nat. Gesch. Nederl. Bezit. Ins. p. 91 (1842) Borneo.

[Mantis].

2. P. malayensis Beier, Bull. Raffles Mus. Vol. 6, p. i52 (ig3i). Malyische Halbinsel.

6. Genus CITHAROMANTIS Rehn

Citharomantis Rehn, Bull. Amer. Mus. Vol. 26, p. 184 (1909).

Charaktere. — Habituell stark an Acromantis erinnernd, der Scheitel jedoch mit einem ziemlich

langen, hockerartigen Fortsartz, das Apikaleck der Alae lappenformig vorgezogen und die Vorderfemora

ahnlich wie bei Psychomantis in der Mitte des Dorsalrandes mit einem dreieckigen, verrundeten Lobus.

Typus. — Citharomantis falcata Rehn.

Geographische Verbreitung. — Sundainseln.

1. C. falcata Rehn, Bull. Amer. Mus. Vol. 26, p. 1 8 5 , f. 8-9 (1909). Sundainseln.

FAM. MANTID/E

i3

7. Genus ACROMANTIS Saussure

Acromantis Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 226 (1870).

Charaktere. — Ziemlich kleine, grune oder braune Arten. Clipeus einfach. Frontalschild

dorsal mehr oder weniger dreieckig vorgezogen. Scheitel einfach oder mit einem kleinen Tuberkelchen

iiber den Ocellen, ohne vorragende Nebenaugenhocker. Augen rund. Pronotum massig schlank,

etwas langer ais 'die Vordercoxen, mit deutlicher, etwas winkeliger Supracoxalerweiterung, die Seiten-

rander meist gezahnelt. Flugorgane normal. Elytren beim Mannchen mit grossmaschiger, beim

Weibchen wenigstens am Costalrand mit engmaschiger Aderung. Alae distal abgestutzt und im

Apikalteil engmascbig geadert. Vordercoxen meist deutlich gezahnelt, mit divergierenden inneren

Apikalloben. Vorderfemora dorsal in den beiden basalen Dritteln etwas erweitert, mit 4 Discoidal- und

4 Aussendornen. Mittel- und Hinterfemora mit Praapikallappchen. Supraanalplatte quer, gerundet.

Typus. — Mantis oligoneura Flaan.

Geog ra phische Verbreitung der Arten. — Ostasien.

1. A. hesione Stal, Oefv. Ak. Forh. Vol. 34, Nr. 10. p. 38 (1878).

2. A. australis Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 21, p. 325. t. 7, f. 68 (1871).

Acromantis aruana Westwood, Rev. Mantid. p. 43, t. 11, f. 3 (1889).

3. A. lilii Werner, Philipp. J. Sci. Vol. 21, p. 1 5 5 (1922).

Acromantis javana Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 4 (igi5).

4. A. moulloni Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 5 (igi5).

5. A. oligoneura Haan, Verh Nat. Gesch. Nederl. Bezit. Ins. p. 90, t. 18,

f. 6 (1842) [ Mantis ]. — Taf. I , Fig. 4.

Acromantis formosa Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 23o (1870).

Acromantis parvula Westwood, Rev. Mantid. p. 43, t. 10, f. 6 (1889)

6. A. insularis Giglio-Tos, Boli. Musi Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 6 (1915).

7. A. japonica Westwood, Rev. Mantid. p. 43 (1889).

8. A. grandis Beier, Ann. Nat. Hist. ser. 10, Vol. 6, p. 404 (1930).

9. A. satsumensis Matsumura, Thous. Ins. Japon. Addit. Vol. 1, p. 26 (1913).

10. A. fortnosana Shiraki, Annot. Zool. Jap. Vol. 7, p. 3i6, t. 12, f. 5 (1911)

[Micr ornantis].

11. A. siporana Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 6 (1915).

12. A. indica Giglio-Tos, ibid. Vol. 3o, Nr. 702, p. 7 (1910).

13. A. westwoodi Giglio-Tos, ibid. Vol. 3o, Nr. 702, p. 7 (1915).

14. A. montana Giglio-Tos, ibid. Vol. 3o, Nr. 702, p. 7 (iqi5).

15. A. gestri Giglio-Tos, ibid. Vol. 3o, Nr. 702, p. 7 (1915).

16. A. luzonica Hebard, Proc. Ac. Philad. Vol. 72, p. 71, t. 2, f. 4 (1920).

17. A. dyaka Flebard, ibid. Vol. 72, p. 74, t. 2, f. 5 (1920).

Philippinen.

Aru Inseln, Waigu,

Neu-Guinea.

Java.

Borneo.

Sundainseln, Flinter-

indien.

Sundainseln.

Japan, Formosa, China.

Tonkin.

Japan.

Formosa.

Sumatra, Mentawei.

Birma.

Borneo.

Java, Borneo.

Sumatra, Malayische

Philippinen. [Flalbinsel.

Insel Labuan.

8. Genus ANASIGERPES Giglio-Tos

Anasigerpes Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 14 (1915).

Charaktere. — Kleine Arten. Frontalschild quer, dorsal dreieckig vorgezogen, die Scheibe

mit 3 Kielen. Scheitel mit einem luaftigen, ziemlich langen Fortsatz, jedoch ohne vorragende Neben-

augenhocker. Augen rund, stark vorquellend. Pronotum etwas langer ais die Vordercoxen, massig

14

ORTHOPTERA

schlank, mit deutlicher Supracoxalervveiterung, die Scheibe ohne Hocker. Flugorgane normal. Elytren

mit Ausnahme des Costalfeldes hyalin oder subhyalin. Alae hyalin, distal abgestutzt. Vorderfemora

dorsal stark bogenformig verbreitert, die Verbreiterung vor dem Ende des Gliedes steil abfallend,

4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Aussendornen der Vordertibien dicht stehend und niedergelegt.

Mittel- und Hinterfemora wenigstens mit einem Praapikallappchen.

Typus. — Sigerpes heydeni Werner.

Geographische Verbreitung der Arten. — Westafrika.

1. A. heydeni Werner, Ber. Senckenb. Ges. p. 54 (1908) [Sigerpes].

Sigerpes roemeri Werner, ibid. p. 56, t. 3, f. 5.

2. A. hifasciata Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 14(1915).

3. A. trifasciata Giglio-Tos, ibid. Vol. 3o, Nr. 702, p. i5 (igi5).

Phylloharpax coxalis Werner, Arch. Naturg. Vol. 81A, p. 84, f. 2 (1915).

4. A. alluaudi Chopard, Alluaud & Jeannel, Voy. Afr. Or. Orth. Vol. 2, p. 63,

f. 69-75 (19I4) [Sigerpes].

5. A. modesta Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. i5 (1915).

6. A. crassipes Rehn, Ergeb. D. Zentr.-Afr.-Exp. Vol. 5, Nr. 21 (1914).

Kamerun.

Kamerun.

Congo, Kamerun.

Uganda, Kamerun.

Ogoue.

Congo.

9. Genus NEACROMANTIS Beier

Neacromantis Beier, Mitt. Mus Hamburg, Vol. 45, p. 19 (1931).

Charaktere. — Frontalschild dorsal trapezformig vorgezogen, in der Breite des unteren

Ocellus abgestutzt. Scheitel gebogen, uber den Ocellen mit einem spitz kegelformigen Hocker. Augen

rund. Pronotum schlank, mit kraftiger, winkeliger Supracoxalerweiterung. Elytren und Alae von

normaler Lange, hyalin, nur das Costalfeld der ersteren opak. Innere Apikalloben der Vordercoxen

divergierend. Vorderfemora mit verbreitertem, distal der Mitte ausgeschweift abfallendem Dorsalrand;

4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Vordertibien mit ziemlich dicht stehenden Aussendornen. Mittel-

und Hinterschenkel, mit je einem Basal- sowie einem grossen inneren und einem kleinen ausseren

Apikallappchen.

Typus. — Neacromantis costaricensis Beier.

Geographische Verbreitung. — Zentralamerika.

1. N. costaricensis Beier, Mitt. Mus. Hamburg, Vol. 45, p. 19 (1931). Costarica.

10. Genus METACROMANTIS Beier

Metacromantis Beier, Ann. Nat. Hist. ser. 10, Vol. 6, p. 455 (1930).

Charaktere. _ Habituell an Acromantis erinnernd. Frontalschild dorsal dreieckig vorgezogen.

Scheitel mit einer spitz kegelformigen Erhebung tiber den Ocellen und schwach vorragenden

Nebenaugenhockern. Augen deutlich kegelformig. Pronotum schlank, die Scheibe glatt, die

Seitenrander gezahnelt. Flugorgane normal. Elytren mit Ausnahme des Costalfeldes hyalin. Alae

hyalin. Vorderfemora mit leicht konkavem Dorsalrand; 4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Vordertibien

mit dicht stehenden Aussendornen. Mittel- und Hinterfemora mit j e einem Basal- und Subapikallappchen.

Typus. — Metacromantis oxyops Beier.

Geographische Verbreitung. — Ceylon.

r. M. oxyops Beier, Ann. Nat. Hist. ser. 10, Vol. 6, p. 455, f. 4 (1930).

Ceylon.

FAM. MANTID/E

i5

II. Genus EPHIPPIOMANTIS Werner

Ephippiomantis Werner, Zool. Mededeel. Vol. 7, p. 123 (1922).

Charaktere. — Habituell ebenfalls an Acr ornantis erinnernd. Frontalschild dorsal dreieckig

vorgezogen. Scheitel iiber den Ocellen mit einem zweispitzigen Fortsatz. Augen rund, stark

vorquellend. Pronotum langer ais die Vordercoxen, mit winkeliger Supracoxalerweiterung, die Scheibe

in der Pro- und Metazone mit je einem Paar kraftiger, kegelformiger Iiocker. Flugorgane normal,

ahnlich wie bei Acromantis. Vordercoxen bewehrt. Vorderfemora dorsal mit deutlicher lamelloser

Erweiterung, mit 4 Discoidal- und 4 .Aussendornen. Mittel- und Hinterschenkel mit deutlichem

Praapikallappchen.

Typus. — Ephippiomantis ophir ensis Werner.

Geographische Verbreitu ng . — Sundainseln.

1. E. ophirensis Werner, Zool. Mededeel. Vol. 7, p. 123 (1922). Sumatra.

12. Genus CATASIGERPES Giglio-Tos

Sigenpes Wood-Mason, Proc. Asiat. Soc. Beng. p. 23g (1879) [ncm Sigerpes Germar 1848].

Oxypiloidea Schulthess-Schindler, Ann. Mus. Genova, Vol. 39, p. 178 (1898).

Catasigerpes Giglio-Tos, Tierreich, Lfg. 5o, p. 533 (1927).

Charaktere. — Kleine, zarte Formen. Clipeus gekielt. Frontalschild dorsal dreieckig

vorgezogen, die Scheibe mit Kielen oder Tuberkeln. Scheitel mit kegelformigen Nebenaugenhockern,

tiber den Ocellen mit breitem, vorn ausgehohltem Fortsatz. Augen rund. Pronotum etwas liinger

ais die Vordercoxen, schlank, die Pro- und Metazone mit je einem Paar von kegelformigen Hockern in

der vorderen Partie. Flugorgane normal. Elytren hyalin mit braunen Flecken. Alae grosstenteils

hyalin, distal abgestutzt. Vorderfemora dorsal leicht bogenformig verbreitert, mit 4 Discoidal- und

4 Aussendornen, die Krallenfurche an der Basis gelegen. Vordertibien mit ziemlich dicht gestellten,

niedergelegten Aussendornen. Femora der Mittel- und Hinterbeine an der Unterseite gelappt.

Typus. — Sigerpes occidentalis Wood-Mason.

Geographische Verbreitung der Arten. — Afrika.

1. C . brunnerianus Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 21, p. 171 (1871)

[Oxy pilus].

Oxypiloidea lobata Schulthess-Schindler, Ann. Mus. Genova, Vol. 39, p. 178,

t. 2, f. 4, 4 a (1898).

2. C. margarethae Werner, Berlin. Ent. Zeit.Vol. 57, p. 17 (1912) [ Oxypiloidea ].

3. C. e rlangeri Beier, Mitt. Mus. Hamburg, Vol. 45, p. 9 ( 1 g3 1 ) .

4. C. tridens Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 23, p. 81, t. 9, f. 29, 29 a

(1872) [Sibylla].

Acromantis subcornuta W estwood, Rev. Mantid. p. 43, t. 12, f. 3 (1889).

5. C. mortuifolia Saussure, Abh. Senckenb. Ges. Vol. 21, p. 5g7 (1899)

[. Sibylla] .

6. C. niloticus Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. 12 ( 1 9 1 5)

[Sigerpes~\.

Nubien, Somaliland.

Abessinien.

Britisch-Ostafrika.

Ost- und Siidafrika.

Ostafrika.

Egypten.

i6

ORTHOPTERA

7. C coiigictis Giglio-Tos, ibid. Vol. 3o, Nr. 702, p. 12 (1913) [SzVisr/«].

var. camounensis Werner, Mitt. Muss. Berlin, Vol. 14, p. 22 (1928).

8. C. toganns Giglio-Tos, ibid. Vol. 3o, Nr. 702, p. i3 ( 1 g 1 5 ) [Sigerpes].

9. C. occidentalisWood-Mason^roc. Asiat. Soc.Beng.p. 259 (1879) [Sigerpes).

10. C. camerunensis Giglio-Tos, Boli. Mus. Torino, Vol. 3o, Nr. 702, p. i3

(1915) [Sigerpes].

ix. C. nigericus Giglio-Tos, ibid. Vol. 3o, Nr. 702, p. i3 (igi5) [Sigerpes].

Congo, Kamerun.

Togo.

Sierra Leone.

Kamerun.

Nigeria.

13. Genus ODONTOMANTIS Saussure

Odontomantis Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 21, p. 32 (1871).

Antissa Stal, Oefv. Ale. Fohr. Vol. 28, p. 400 (1871) [non Antissa Walker].

Euantissa Giglio-Tos, Tierreich, Lfg. 5o, p. 540 (1927).

Charaktere. — Ziemlich kleine, griine Tiere. Frontalschild verschiedenartig gestaltet, quer,

dorsal gerundet oder mehr oder weniger spitz dreieckig vorgezogen. Nebenaugenhocker deutlich.

Scheitel starker oder schwacher excaviert. Augen gerundet. Pronotum flach, ziemlich kurz, die

Metazone kiirzer ais die Vordercoxen, die Supracoxalerweiterung wenig ausgepragt. Elytren von

normaler Lange, opak, dicht geadert. Alae wenigstens im Costalfeld rotbraun und opak. Vordercoxen

unbevvehrt. Vorderfemora normal, mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Aussendornen der Vorder-

tibien dicht gestellt und niedergelegt. Schreitbeine einfach.

Typus. — Mantis (Oxypilus) plauiceps Haan (= Odontomantis javana).

Geographische Verbreitung der Arten. — Ostasien.

1. O. pulchra Fabricius, Mant. Ins. Vol. 1, p. 229 (1787) [Mantis].

Mantis flavicincta Olivier, Enc. Meth. Vol. 7, p. 641 (1792).

Mnntis caffrana Lichtenstein, Trans. Linn. Soc. Lond. Vol. 6, p. 3i (1802).

Mantis marginalis Stoll, Represent. Spectres, p. 37, t. 11, f. 43 (18 1 3) .

2. O. sinensis Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 99 (1915) [Antissa].

3. O. planiceps Haan, Verh. Nat. Gesch. Nederl. Bezitt. Ins. p. 88, t. 17,

f. 10 (1842) [Mantis] . — Taf. 2, Fig. 9.

Acromantis javana Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 23o (1870).

4. O. montana Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 100(1915).

5. O. parva Giglio-Tos, ibid. Vol. 46, p. 99 (igi5).

6. O. micans Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 21, p. 194 (1871) [Gonypeta].

7. O. enphrosine Stal, Oefv. Ak. Fohr. Vol. 34, Nr. 10, p. 3g (1878).

8. O. laticollis Beier, Mitt. Mus. Berlin, Vol. 18, p. 333 (ig33).

9. O. monticola Beier, ibid. Vol. 18, p. 334 (ig33).

10. ?0. rhyssa Werner, Ark. Zool. Vol. 21A, Nr. 34, p. 7, t. 3, f. 1 (ig3o).

Indien, Ceylon.

Siidchina.

Sundainseln.

Sumatra.

Cochinchina.

Indien, Sundainseln,

Mentawei I.

Philippinen.

Szetschwan.

Yiinnan.

Borneo.

14. Genus HESTIASULA Saussure

Hestiasula Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 21, p. 33o (1871).

Hestias Saussure, ibid. Vol 23, p. 83 (1872).

Ephestiasula Giglio Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 101 ( 1 9 1 5).

Catestiasula Giglio-Tos, ibid. Vol. 46, p. 101 (igi5).

FAM. MANTID/E

i7

Charaktere. — Kleine bis mittelgrosse Tiere von meist brauner Farbe. Frontalschild starker

oder schwacher quer, dorsal dreieckig vorgezogen, die Scheibe glatt oder mit 2 ' Langskielen. Scheitel

einfach oder mit einem mehr oder weniger langen Fortsatzt. Augen stark verragend, gerundet.

Pronotum kurz, stets kurzer ais die Vordercoxen, ziemlich breit, an der Supracoxalerweiterung jeder-

seits mit einem Zahnchen. Elytren beim Mannchen wenigstens so lang wie der llinterleib, hvalin oder

subopak, ofmals mit braunen Fleckenzeichnungen, beim Weibchen kurzer und starker opale. Alae

meist rauchbraun. Vordercoxen ara Medialrand nur schwach bewehrt. Vorderfemora stets stark

verbreitert und oval, indem die Dorsalseite eine lamellare Verflachung aufweist, medial meist auffallend

schwarz und rotgelb gefarbt. mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Mittel- und Hinterfemora einfach.

Supraanalplatte quer. Cerei massig lang.

Typus. — Hestiasula brunneriana Saussure.

Geog ra phische Verbreitung der* Arten. — Ostasien.

1. H. phyllopus Haan, Verh. Nat. Gesch. Nederl. Bezitt. Ins. p. 84, t. 16,

f. 7 (1842) [Mantis].

Hestiasula sarawaca Westwood, Rev. Mantid. p. 44, t. 11, f. 1 (1889).

2. H. major Beier. Zool. Anz. Vol. 81, p. 247, f. 2, 5 (1829).

3. H. javana Beier, ibid. Vol. 81, p. 249, f. 3, 6 (1929).

4. H. nigrofemorata Werner, Proc. Zool. Soc. London, p. 690, t. 1, f. 2-3

(i93o).

5. H. nitida Brunner, Ann. Mus. Genova, Vol. 33, p. 72, t. 2, f. 24 (1892)

[Pachyni aulis].

6. H. moultoni Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 101 (1915)

[Caiestiasula].

7. H. amoena Bolivar, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 66, p. 814 (1897)

[Pachy mantis] .

8. H. pictipes Wood-Mason, Proc. Asiat. Soc. Beng. p. 258 (1879) [Hestias].

9. H. intermedia Werner, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 690, t. 1, f. 4 (ig3o)

[Ephestiasula].

10. H. inermis Wood-Mason, Proc. Asiat. Soc. Beng. p. 258 (1879) [Hestias].

11. H. castetsi Bolivar, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 66, p. 3 1 3 , t. 10, f. 9

(1897) [Pachyni antis] .

12. H. woodi Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 100 (1915).

13. H. gyldenstolpei Werner, Ark. Zool. Vol. 21A, Nr. 34, p. 8, t. 2, f. 3, 4

(1930).

14. H. brunneriana Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 21, p. 33o (1871).

15. H. masoni Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 100 (1915).

16. H. rogenhoferi Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 23, p. 77, t. 9, f. 27-27/;

(1872) [Pachy mantis].

Sunda- und Menta wei-

Inseln.

Tonkin.

Java.

Indi en.

Sundainseln, Hinterin-

dien.

Borneo.

Indien.

Indien.

Indien.

Naga II ilis.

Indien.

Indien ?

Siam.

Silhet, Ceylon.

Indien ?

Molukken ?

15. Genus CHRYSOMANTIS Giglio-Tos

Chrysomantis Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. io3 (1915).

Ch araktere. — Habituell dem folgenden Genus Otomantis sehr ahnlich, die Nebenaugenhocker

jedoch lang und spitz, die Augen abgerundet. Stirnforsatz iiber den Ocellen lang, zweispitzig. Prozone

des Pronotums mit 4 Tuberkeln, die beiden hinteren wenig hoch. Metazone mit zwei spitzen, kegel-

iS

ORTHOPTERA

formigen Hockern in der Mitte und zwei kleineren an der Basis. Subgenitalplatte des Mannchens

terminal eingekerbt.

Typus. — Chrysomantis speciosa Giglio-Tos.

Geog raphische Verbreitung. — Westafrika.

i. C. speciosa Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. io3 (igiS). Goldkuste.

16. Genus OTOMANTIS Bolivar

Otomantis Bolivar, An. Soc. Espan. Vol. 19, p. 304 (1890).

Acanthomantis Saussure & Zehntner, Hist. Madag. Vol. 23, p. 212 (i8g5).

Charaktere. — Ziemlich kleine, griine oder braune Formen. Frontalschild quer, dorsal etwas

dreieckig vorgezogen. Scheitel gerade, mit spitzigen, aber wenig vorragenden Nebenaugenhockern,

Stirn mit einer Tuberkel tiber den Ocellen. Augen seitlich kegelformig verlangert, am Ende mit einem

Dornchen. Pronotum kurz und ziemlich breit, nicht langer ais die Vordercoxen, mit deutlicher,

winlceliger Supracoxalerweiterung. Flugorgane beim Mannchen langer ais das Abdomen, beim

Weibchen so lang wie dieses. Elytren mit Ausnahme des Costalfeldes subhyalin. Alae hyalin.

Vorderfemora dorsal lamellar verbreitert, die Verbreiterung jedoch nicht bis zum Ende des Gliedes

reichend; 4 Discoidal- und 4 Aussendornen, zwischen letzteren der Rand deutlich gezahnelt.

Supraanalplatte quer, beim Mannchen zweilappig. Cerei rnassig lang.

Typus. — Otomantis scutigcr a Bolivar.

Geog ra phische Verbreitung der Arten. — Afrika, Madagaskar.

1. O. scutigera Bolivar, An. Soc. Espan. Vol. 19, p. 3o5 (1890).

Acanthomantis africana Saussure & Zehntner, Hist. Madag. Vol. 23, p. 2i5 (1895).

2. O. aurita Saussure & Zehntner, Hist. Madag. Vol. 23, p. 2i3, t. 10,

f. 38-38^ (1895) \_Acanthomantis~\.

3. O. rendalli Kirby, Ann. Nat. Hist. ser. 7, Vol. 4, p. 352 (1899)

[A canthomantis].

4. O. casaica Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 102 (1915).

5. O. capirica Giglio-Tos, ibid. Vol. 46, p. 102 (1915).

? Phylloharpax xenocentrus Werner, Arch. Naturg. Vol. 8i, p. 85, f. 3 a-c (1915).

Ostafrika.

Ostafrika, Madagaskar.

Transvaal.

Congo.

Congo.

17. Genus ANOPLOSIGERPES Werner

Anoplosigerpes Werner, Mitt. Zool. Mus. Berlin, Vol. 14, p. 22 (1928).

Ch araktere. — Ziemlich kleine, dunkel gefarbte Tiere. Frontalschild stark quer, dorsal

dreieckig vorgezogen. Scheitel einfach, ohne Tuberkel uber den Ocellen, jedoch mit kegelformigen

Nebenaugehockern. Augen stumpf kegelformig. Pronotum kurz, gedrungen, rhombisch, kiirzer ais

die Vordercoxen, die Scheibe stark gewolbt, in der Metazone mit 4 Hockern. Flugorgane normal.

Elytren subopak, distal und am Hinterrand hyalin, mit braunem Querband. Alae hyalin, distal

abgestutzt. Vorderfemora leicht oval, mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Femora der Mittel- und

Hinterbeine mit Subapikallappchen. Supraanalplatte quer.

FAM. MANTIDiE

J9

Typus. — Anoplosigerpes tessmanni Wernei .

Geographische Verbreitung. — Westafrika.

i. A. tessmanni Werner, Mitt. Mus. Berlin, Vol. 14, p. 23, t. 1, f. 2, 2« (1928). Kamerun.

18. Genus UVAROMANTIS Beier

Uvaromantis Beier, Ann, Nat. Hist. ser. 10, Vol. 6. p. 457 ( 1 9 3 1 ) .

Ch araktere. — Dunkle, ziemlich kleine Formen. Frontalschild quer, dorsal dreieckig vorge-

zogen. Scheitel mit grossen, kegelformigen Nebenaugenhockern und einem kurzen, zweispitzigen

Fortsatz iiber den Ocellen. Augen kegelformig. Pronotum kiiizer ais die Vordercoxen, breit, die

Prozone mit 4 grossen kegelformigen, die Metazone mit 2 grossen mittleren und 4 kleineren seitlichen

Tuberkeln. Flugorgane normal. Elytren basal subopak, distal hyalin mit braunen Flecken. Alae

hyalin. Vorderfemora breit, mit 5 Discoidal- und 4 Aussendornen. Aussendornen der Vordertibien

dicht stehend. Mittel- und Hinterfemora mit je einem Subapikallappchen. Supraanalplatte quer,

gerundet.

Typus. — Uvaromantis tristis Beier.

Geographische Verbreitung. — Westafrika.

1. U. tristis Beier, Ann. Nat. Hist. ser. 10, Vol. 6, p. 457 (ig3i). Goldkiiste.

d. Tribus HYMENOPODINI

Charaktere. — Vorwiegend mittelgrosse, meist lebhaft gefarbte Tiere. Clipeus gekielt.

•Frontalschild quer, die Scheibe mit zvvei oftmals fltigelartig erhobenen Seitenkielen, zwischen diesen

mehr oder weniger eingesunken, der Dorsalrand mit 2 vorragenden Zahnchen. Scheitel mit oder ohne

Fortsatz. Augen meist kegelformig, selten halbkugelig, nach vorn gerichtet und auf je einer sockelar

tigen Vorragung des Kopfes sitzend, diese vom Scheitel durch eine tiefe Furche getrennt. Pronotum

fast immer gedrungen und kurzer ais die Vordercoxen, nur ausnahmsweise schlank, die Scheibe

gevvohnlich stark gewolbt, mitunter auch mit Hockern, die Supracoxalerweiterung nicht selten lamellar

verbreitert, wodurch das Pronotum kreuzformig erscheint. Flugorgane stets vorhanden. Elytren

meist mit grellen Augenflecken oder einer Querbinde. Alae oftmals lebhaft gefarbt. Vorderfemora

mit 3-q Discoidal- und 40 Aussendornen. Vordertibien meist seitlich verbreitert, mit dicht gestellten

und niedergelegten Aussendornen. Mittel- und Hinterbeine fast stets mit Lappenbildungen.

Supraanalplatte quer.

Geographische Verbreitung. — Ot ientalische, athiopische und neotropische Region.

TA BELLE DER GATTUNGEN :

1 . Pronotum ohne fliigelartig lamellar verbreilerte Supracoxalerweiterung,

mehr oder weniger oval, nicht kreuzformig.

2. Vorderfemora mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen.

3. Augen rund.

20

ORTHOPTERA

i .

4 . Mittel - und Hinier femora ohne Lappenbildungen; Froutalschild

mit einem Mittelkiel

4. 4. Mittel- und Hinterfemora init j e einem PrdapikaJldppchen ;

Froutalschild ohne Mittelkiel.

5. Scheitel ohne Hocker

5. 5. Scheitel init einem Hocker uber den Ocellen . . .

3. 3. Augen kegelformig.

4. Pronotuin gedrungen, kiirzer ais die Vordercoxen.

5. Mittel- und Hinterschenkel init grossen, wenigstens die halbe

Liinge des Gliedes einnehmenden Lappen.

6. Scheitel ohne Fortsatz ; Augen ohne Terminaldorn.

6. 6. Scheitel init Fortsatz, A ugen init Terminaldorn .

5. 5. Mittel- und Hinterschenkel nur mit kleinen Prdapikal-

Idppchen.

6. Olere Ocellarhocker stumpf.

7. Augen terminal ohne Tuberkel

7. 7. Augen terminal mit einer Tuberkel

6. 6. Obere Ocellarhocker spitz

4. 4. Pronotuin schlank, Idnger ais die Vordercoxen ....

2. 2. Vorderfetnora mit 3 Discoidal- und 5 Aussendornen .

1 . Pronotuin mit fliigelartig lamellar verbreiterter Supracoxalerweiter-

ung , kreuzfbrmig .

2. V or der femora mit 4 Discoidaldornen ,

3. Augen spitz kegelfbrmig

3. 3. Augen rund.

4. Prozone des Pronotums mit stumpf en Hockern; Alae einfdrbig;

Vorderschenkel gedrungen

4. 4. Prozone des Pronotums mit spitzen Hockern; Alae zwei-

fdrbig; Vorderschenkel schlank

2. 2. Vorderfemora mit 3 Discoidaldornen.

3. Aussendornen der Vorderschenkel an der Basis blasig verdickt .

3. 3. Aussendornen der Vorderschenkel einfach . . .

1 . Genus Chloroharpax Werner.

2. Genus Propanurgica Giglio-Tos.

3. Genus Panurgica Karsch.

4. Gen. PARYMENOPUsWood-Mason.

5. Genus Hymenopus Serville.

6. Genus Creobroter Serville.

7. Genus Helvia Stal.

9. Genus Pseudoharpax Saussure.

10. Genus Galinthias Stal.

8. Genus Callibia Stal.

11. Genus Harpagomantis Kirby.

12. Genus Anabomistria Giglio-Tos.

13. Genus Chlidonoptera Karsch.

[Saussure].

14. Gen. PSEUDOCREOBOTRA.

15. Genus Theopropus Saussure.

I. Genus CHLOROHARPAX Werner

Chloroharpax Werner, Ber. Senckenb. Ges., p. 43 (1908).

Charaktere. — Ziemlich kleine, griine Tiere. Frontalschild quer, dorsal abgestutzt, nicht

dreieckig vorgezogen, die Scheibe mit 3 Langskielen. Scheitel mit breit verrundeten Nebenaugen-

hockern, in der Mitte gerade. Augen starlc vorspringend, gerundet. Pronotum kiirzer ais die

Vordercoxen, breit, oval, an den Seiten stark nach unten gezogen und nahe der Basis mit einem

Ausschnitt fur den Schulterwinkel der Elytren. Letztere lang, beim Mannchen bedeutend langer ais das

FAM. MANTID/E

2 I

Abdomen, subhyalin, die des Weibchens mit einem kleinen Ocellarfleck am Stigma. Alae hyalin.

Vorderfemora nicht verbreitert, mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen, die Krallenfurche nahe der Basis

gelegen. Mittel- und Hinterbeine einfach. Supraanalplatte quer.

Typus. — ■ Gonypeta modesta Gerstacker.

Geog raphische Verbreitung. — Westafrika.

1. C. modesta Gerstacker, Mitt. Ver. Vorpommern, Vol. 14, p. 82 (x883) Kamerun, Congo.

[Gonypeta] .

Chloroharpax ocellifer Werner, Ber. Senckenb. Ges. p. 44, t. 3, f. 3 a-b (1908).

2. Genus PROPANURGICA Giglio-Tos

Propanurgica Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 104 (1915).

Charaktere. — Frontalschild nur wenig breiter ais hoch, dorsal etwas excaviert, jederseits von

dieser Einbuchtung mit einem kleinen Zahnchen. Scheitel in der Mitte leicht eingesunken, mit

Nebenaugenhockern. Augen vorragend, gerundet. Pronotum kurz, nur wenig langer ais breit, mit

verrundeter Supracoxalerweiterung, hinter dieser stark verengt, die Seiten und die Basis wie bei

Chloroharpax. Scheibe des Pronotums glatt. Flugorgane normal. Vorderfemora nicht verbreitert,

dorsal aber etwas gebogen, mit 4 Discoidal-und 4 Aussendornen. Krallenfurche nahe der Basis

gelegen. Femora der Mittel- und Hinterbeine mit je einem Praapikallappchen.

Typus. — Propanurgica fusca Giglio-Tos.

Geographische Verbreitung. — Westafrika.

1. P. fusca Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 104 (1915). Westafrika.

3. Genus PANURGICA Karsch

Panurgica Karsch, Ent. Zeit. Stettin, Vol. 5 7, p. 243 (1896).

Mystipola Saussure, Rev. Suisse Zool. Vol. 5, p. 201 (1898).

Charaktere. — Ziemlich kleine Formen mit im weiblichen Geschlechte gedrungenem

Korperbau und vorwiegend braunlicher Farbe. Frontalschild dorsal mit zwei stark vorragenden

Zahnchen, zwischen diesen tief eingeschnitten, die Scheibe eingesunken, mit scharfen Seitenkielen.

Scheitel mit verrundeten Nebenaugenhockern. Stirn uber den Ocellen mit einem kegelformigen

Fortsatz. Augen rund. Pronotum kiirzer ais die Vordercoxen, nur sehr wenig langer ais breit,

rautenformig, die Seiten an der Basis stark ausgeschnitten, die Scheibe in der Prozone etwas kompri-

miert und erhoben. Elytren des Mannchens langer ais das Abdomen und subhyalin, die des V eibchens

kiirzer und opak. Alae beim Mannchen hyalin, bein Weibchen tarbig. Vorderfemora nicht verbreitert,

dorsal aber etwas gebogen, mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Femora der Mittel- und Hinterbeine

mit je einem Lappchen vor dem Ende. Supraanalplatte quer, verrundet.

Typus. — Panurgica duplex Karsch.

Geographische Verbreitung der Arten. — Westafrika.

22

ORTHOPTERA

t. P. duplex Karsch, Ent. Ze it. Stettin, Vol. 5y , p. 244 (1896). Kamerun.

2. P. compressicollis Saussure, Rev. Suisse Zool. Vol. 5, p. 201 (1898) Togo, Goldkuste.

[Mystipola].

3. P.fece Griftini, Ann. Mus. Genova, Vol. 43, p. 414(1907). Kamerun, Fernando Po.

4. P. liberi ana Rehn, P. U. S. Mus. Vol. 42, p. 466, f. 8-9 (1912). Liberia.

5. P. fratercula Rehn, ibid. Vol. 42, p. 468, f. 10-11 (1912). Liberia.

4. Genus PARYMENOPUS Wood-Mason

Parymenopus Wood-Mason, Ann. Nat. Hist. Ser. 6, Vol. 5, p. 437 (1S90).

Parhymenopus Giglio-Tos, Tierreich, Lfg. 5o, p. 554(1927).

Charaktere. — Mittelgrosse, hell gefarbte Tiere mit auffallendem Geschlechtsdimorphismus,

indern das Mannchen bedeutend kleiner ist ais das Weibchen. Frontalschild quer, dorsal gerundet,

die Scheibe mit 2 Seitenkielen, zwischen diesen sekundar polsterartig erhoben. Scheitel ohne

Fortsatz. Augen kegelformig, an der Spitze abgestumpft, wie bei Hymenopus auf einem Sockel sitzend.

Ocellarhocker stumpf. Pronotum kiirzer ais die Vordercoxen, oval, die Scheibe granuliert. Flugorgane

normal. Elytren des Weibchens opak, die des Mannchens mit Ausnahme des Costalfeldes hyalin, das

Discoidalfeld in beiden Geschlechtern mit 3 braunen Makeln. Alae hyalin. Vorderfemora mit

4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Mittel- und Flinterschenkel mit je einem Lappen, der etwas mehr

ais die distale Halfte des Gliedes einnimmt. Supraanalplatte quer.

Typus. — Parymenopus davisoni Wood-Mason.

Geographische Verbreitung. — Ostasien.

1. P. davisoni Wood-Mason, Ann. Nat. Hist. ser. 6, Vol. 5, p. 437, t. 17A, Sundainseln, Malayische

f. a-c. (1890). Halbinsel, Siam.

5. Genus HYMENOPUS Serville

Hymenopus Serville, Sci. Nat. Vol. 22, p. 46 ( 1 83 1 ) .

Hymenopa Serville, Hist Ins. Orth. p. 162 (1839).

Charaktere. — Grosse, hell gefarbte Tiere. Frontalschild quer, dessen Scheibe mit 2 stark

erhabenen Langskielen, zwischen diesen eingesunken. Scheitel mit einem ziemlich langen Fortsatz.

Augen spitz kegelformig, nach oben gerichtet, auf sockelartig vorragenden Teilen des Kopfes sitzend.

Pronotum kiirzer ais die Vordercoxen, oval, gegen die Basis stark verschmalert, die Prozone

komprimiert. Flugorgane lang. Elytren schmal, opak, mit braunem Basal- und Stigmafleck. Alae

grosstenteils gelb und opak. Vordercoxen am Innenrand fein gezahnelt. Vorderfemora normal,

mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen, der Rand zwischen letzteren gezahnelt. Mittel- und Hinter-

schenkel mit je einem grossen, lappenformigen Anhang, der an der Hinterseite die ganze Lange des

Gliedes einnimmt. Supraanalplatte quer.

Typus. — Mantis coronata Olivier.

Geographische Verbreitung. — Ostasien.

x. H. coronatus Olivier, Enc. meth. Vol. 7, p. 638 (1792) [Mantis']. — Taf. 2, Indien, Sundainseln.

Fig. 7.

Empusa bicornis Latreille, Gen. Crust. Ins. Vol. 3, p. 91 (1807).

FAM. MANTIDiE

23

6. Genus CREOBROTER Serville

Creobroter Serville, Hist. Ins. Orth. p. 160(1839).

Creobotra Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 59 (1869).

Creoboter Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 86 (1877).

Creobrotra Saussure, Rev. Suisse Zool. Vol. 3, p. 200 (1898).

Charaktere. — Mittelgrosse, ofters auffallend gefarbte Tiere. Frontalschild quer, mit 2

scharfen Seitenkielen, die Scheibe zwischen diesen eingesunken. Scheitel einfach oder mit kleinem

Tuberkelchen iiber den Ocellen. Augen kegelformig, je auf einer sockelartigen Erhohung des Kopfes

sitzend. Ocellarhocker stumpf. Pronotum kiirzer ais die Vordercoxen, oval, massig breit, nach vorn

und gegen die Basis annahernd gleichartig verengt, die Prozone etvvas kompress. Flugorgane normal

entwickelt. Elytren subopak oder opak, wenigstens beim Weibchen mit einem gelblichen, schwarz

gesaumten Querband oder Ocellarfleck. Alae beim Mannchen hyaliti oder mit Rauchfleck, beim

Weibchen meist im Discoidalfeld gelb oder rot, im Analfeld rauchbraun. Vorderfemora normal, mit

4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Femora der Mittel- und Hinterbeine mit lappenformigem Anhang

nahe dem Ende. Supraanalplatte quer, gerundet.

Typus. — Mantis gemmata Stoll.

Geog raphische Verbreitu ng der Arten. — Ostasien.

1. C. sumatranus Haan, Verh. Nat. Gesch. Nederl. Bezitt. Ins. p. 89, t. 17,

f. 14, i5 (1842) [Mantis].

Creoboter Brunneri Kirby, Cat. Orth. Brit. Mus. Vol. 1, p. 291 (1904).

2. C. celebensis Werner, Bull. Ann. Soc. Ent. Belg. Vol. 70, p. 176 (1930).

Creobroter inornatus Sjdstedt, Ark. Zool. Vol. 21 A, Nr. 32, p. 32, t. 16, f. 2 (1930).

3. C . fasciatus Werner, Konowia, Vol. 6, p. 278 (1927).

4. ' C. granulicollis Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 242 (1870)

[ Creobatra ].

5. C. medamis Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. io5 (1910).

6. C. episcopalis Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 86 (1877).

7. C . fuscoareatus Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 242 (1870)

[Creobatra] .

8. C. pictipennis Wood-Mason, Proc. Zool. Soc. London, p. 585, t. 36, f. 8

(1878). — Taf. 2, Fig. I .

9. C. elongata Beier, Zool. Anz. Vol. 81, p. 25i (1929).

10. C. vitripennis Beier, Mitt. Mus. Berlin, Vol 18, p. 335 (1933).

11. C. meleagris Stal, Oefv. Ak. Forh. Vol. 34, Nr. 10, p. 3g (1878)

[Creoboter'].

12. C. laevicollis Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 242(1870)

[Creobotra].

13. C. apicalis Saussure, ibid. Vol. 3, p. y3 (1869) [ Creobotra ].

14. C. signifer Walker, Ann. Nat. Hist. ser. 3, Vol. 4, p. 220 (1859) [Harpax].

15. C. discifer Serville, Hist. Ins. Orth. p. 161 (1839) [Harpax, Creobroter].

Creoboter lobatus Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 86 (1877).

16. C. gemmatus Stoll, Represent. Spectres, p. 71, t. 24, f. 93 ( 1 8 1 3) [Mantis].

17. C. urbanus Fabricius, Syst. Ent. p. 278 (1775) [Mantis]. — Taf. 2, Fig. 2.

18. C. labuanae Hebard, Proc. Ac. Philad. Vol. 72, p. 78, t. 2, f. 7 (1920).

Sundainseln.

Celebes.

Celebes.

Siam.

Sumatra.

Borneo.

Siam.

s

Ceylon.

Sikkim.

Szetschwan.

Philippinen.

Java.

Assam.

Ceylon .

Java.

Sundainseln, Indien,

Sundainseln. [China.

Borneo.

24

ORTU OPTER A

7. Genus HELVIA Stal

Helvia Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 80 (1877).

Charaktere. — Mit Creobroter sehr nahe verwandt, die Augen jedoch mit einer Tuberkel, die

Hintertibien kiirzer ais die Femora und an der Oberseite gekielt.

Typus. — Helvia cardinalis Stal.

Geographische Verbreitung. — Malacca.

1. H. cardinalis Stal, Bih. SvenskS Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 86 (1877). Malacca.

8. Genus CALLIBI A Stal

Callibia Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 79 (1877).

Anastira Gerstacker, Mitt. Ver. Vorpommern, Vol. 14, p. 97 ( 1 883) .

Charaktere. — Ziemlich kleine, im weiblichen Geschlechte lebhaft gefarbte Formen mit

ausgepragtem Sexualdimorphismus. Frontalschild quer, dorsal herzformig vorgezogen, die Scheibe

mit zwei Kielen, zwischen diesen eingesunken. Scheitel mit einem kraftigen, kegelformigen, an der

Spitze geteilten Fortsatz, ohne vorragende Nebenaugenhocker, jedoch die Augen riberragend. Augen

rund, massig stark vorquellend, auf einer sockelartigen Vorragung des Kopfes sitzend. Pronotum so

lang wie die Vordercoxen, ziemlich gedrungen, mit breiter Supracoxalerweiterung und stark einge-

schniirter Metazone, die Prozone kompress und stark erhoben. Flugorgane normal. Elytren beim

Mannchen mit Ausnahme des Costalfeldes hyalin, beimi Weibchen opak, mit 2 hellgriinen Querbandern.

Alae des Mannchens hyalin, die des Weibchens grosstenteils rauchbraun, mit rotbrauner Subapikal-

makel. Vordercoxen unbewehrt. Vorderfemora mit 3 Discoidal- und 5 Aussendornen, die Krallenfurche

an der Basis gelegen. Aussendornen der Vordertibien dicht stehend, niedergelegt. Mittel- und

Hinterschenkel mit Praapikallappchen. Supraanalplatte quer, zweizipfelig.

Typus. — Mantis diana Stoll.

Geographische Verbreitung. — Tropisches Amerika.

1. C. diana Stoll, Represent. Spectres, p. 74, t. 25, f. 100 ( 1 8 1 3) [ Mantis ]. — Tropisches Siidamerika.

Taf. I , Fig. 9.

Harpax pictipennis Serville, Hist. Ins. Orth. p. 160 (i83g).

Oxypilus (!) vigilax Westwood, Rev. Mantid. p. 44, t. 10, f. 8 (1889).

9. Genus PSEUDOHARPAX Saussure

Pseudoharpax Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 241 (1870).

Pseudoarpax Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 79 (1877).

Charaktere. — Kleine, griine Formen mit im weiblichen Geschlecht lebhaft gefarbten

Hinterfliigeln. Frontalschild quer, mit 2 stark erhobenen Seitenkielen, die Scheibe zwischen diesen

eingesunken. Scheitel einfach. Augen spitz kegelformig, terminal mit einem Hockerchen, auf

sockelartigen Vorragungen sitzend. Ocellarhocker spitz. Pronotum mehr oder weniger oval,

verschieden breit, mitunter nahezu rechteckig scheibenformig. Flugorgane normal. Elytren des

Mannchens subhyalin, die des Weibchens opak. Alae des Mannchens bis auf die rote Basis hyalin.

FAM. MANTID.E

23

die des Weibchens grosstenteils opak und rot. Vorderfemora mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen.

Mittel- und Hinterschenkel mit je einem Praapikallappchen. Supraanalplatte quer, dreieckig. —

Taf. 2, Fig. 3.

Typus. — Harpax ( Creobroter ) virescens Serville.

Geog raphische Verbreitung der Arten. — Afrika.

1. P. virescens Serville. Hist. Ins. Orth. p. 162, t. 3, f. 7 (1839) [Harpax].

2. P. nigericits Giglio-Tos, Bul. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. io5 (1915).

3. P. erythraeus Giglio-Tos, ibid. Vol. 46, p. io5 (ipi5).

4. P. abyssinicns Beier, Ann. Nat. Hist. ser. 10, Vol. 6, p. 457 (ig3o).

5. P. francoisi Bolivar, Mem. Soc. Espan. Vol. 1, p. 470(1908).

6. P. ugandanus Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 106 (1915).

7. P. laticollis Beier, Ann. Nat. Hist. ser. 10, Vol. 6, p. 458, £. 5 A (1930).

10. Genus GALINTHIAS St

Galinthias Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 79 (1877).

Charaktere. — Ziemlich kleine, griine Formen mit im weiblichen Geschlecht lebhaft gefarbten

Hinterfliigeln. Frontalschild quer, der Dorsalrand bogenformig, die Scheibe mit 2 kraftigen Seiten-

kielen, zwischen diesen eingesunken. Scheitel einfach und ohne vorragende Nebenaugenhocker.

Augen spitz kegelfdrmig, auf sockelartigen Vorragungen des Kopfes sitzend. Pronotum schlank, langer

ais die Vordercoxen, mit ovaler Supracoxalerweiterung, die Scheibe ohne Hocker. Flugorgane normal,

Elytren des Mannchens hyalin, die des Weibchens opak. Alae des Weibchens lebhaft rot und

rauchbraun gefarbt. Vordercoxen nahezu unbewehrt. Vorderfemora einfach, mit 4 Discoidal- und

4 Aussendornen. Aussendornen der Vordertibien dicht gestellt und niedergelegt. Mittel- und

Hinterfemora mit Subapikallappen. Abdominalsegmente einfach. Supraanalplatte quer.

Typus. — Harpax ( Pseudoharpax ) amoena Saussure.

Geog ra phische Verbreitung der Arten. — Afrika.

i G. amoena Saussure, Mem. Soc. Geneve,Vol. 21, p. 3 1 8 (1871) [Harpax]. — Ost- und Siid-Afrika.

Taf. I , Fig. 7.

Galinthias hyalina Saussure, Abh. Senckenb. Ges. Vol. 21, p. 5g8 (1899).

2. G. meruensis Sjostedt, Ergeb. Schwed. Exp. Kilimandjaro, Vol. 3, Nr. 17, Ostafrika.

p. 69, t. 4, f. 7 (1909).

Galinthias usambarica Sjostedt, ibid. Vol. 3, Nr. 17, p. 70, t. 4, f. 6 (1909).

3. G occidentalis Beier, Ann. Nat. Hist. ser. 10, Vol. 6, p. 456 (1930). Sierra Leone.

II. Genus HARPAGOMANTIS Kirby

Harpax Serville, Ann. Sci. Nat. Vol. 22, p. 49 (i83i).

Harpagomantis Kirby, Ann. Nat. Hist. ser. 7, Vol. 4, p. 352 (1899).

Australomantis Rehn, Canad. Ent. Vol. 33, p. 271 (1901).

Charaktere. — Kleine Formen mit lebhaft gefarbten Hinterfiigeln. Frontalschid mit Seiten-

kielen. Scheitel einfach, jederseits mit einer tiefen Furche. Augen kegelformig, terminal mit einem

Senegal, Togo, Kamerun.

Nigeria, Sierra Leone.

Erythraa.

Abessinien.

Angola, SpanischGuinea.

Uganda.

Mashonaland.

AL

26

ORTHOPTERA

spitzen Dornchen. Ocellarhocker stark verlangert spitz dornformig. Pronotum nicht langer ais die

Vordercoxen, mit fliigelartig verbreiterter Supracoxalerweiterung, die Prozone kaum kompress.

Flugorgane normal. Elytren subhyalin. Alae basal rot, im Analfeld mit rauchbrauner Binde, diese

Zeichnung beim VVeibchen ausgedehnt, beim Mannchen reduziert. Vorderfemora mit 4 Discoidal- und

4 Aussendornen. Mittel- und Hinterschenkel mit Subapikallappchen. Abdominalsegmente beim

Weibchen indreieckige Lappen verlangert. Supraanalplatte quer.

Typus. — Gryllus [Mantis) tricolor Linne.

Geographische Verbneitung der Arten. — Afrika.

1. H. tricolor Linne, Syst. Nat. ed. 10, Vol. 1, p. 426 ( 1758) [Gryllus']. — Siidafrika.

Taf. 2, Fig. 4, 5.

? Mantis paradoxa Goeze, Ent. Beytr. Vol. 2, p. 35 (1778).

Mantis lobata Fabricius, Spec. Ins. Vol. 1, p. 350(1781).

Mantis cornuta Olivier, Enc. Meth. Vol. 7, p. 641 (1792).

Mantis quadri cornis Stoll, Represent. Spectres, p. 42, t. 12, f. 5o (i8i3).

Harpax spinosula Serville, Hist. Ins. Orth. p. i5g, t. 3, f. 6 (i83g).

2. H. discolor Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. io, p. 85 (1877) [Harpax]. Siidafrika.

12. Genus ANABOMISTRIA GiglioTos

Anabomistria Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 107 (1915).

Charaktere. — Mittelgrosse, lebhaft gefarbte Tiere. Clipeus dorsal nicht dreieckig vorgezogen.

Frontalschild mit je einem zahnformigen Seitenkiel, dorsal ebenfalls mit 2 zahnartigen Fortsatzen.

Scheitel mit Nebenaugenhockern und einem zweispitzigen Fortsatz tiber den Ocellen. Augen rund.

Pronotum kiirzer ais die Vordercoxen, mit lamellarer, nach vorn spitzig verlangerter Supracoxaler-

weiterung, die Prozone kompress, mit 2 kurzen Tuberkeln. Flugorgane normal. Elytren mit einem

grossen Augenfleck und einer hellen Schultermakel, vor der Spitze hell gefleckt. Alae milchig getriibt.

Vorderfemora gedrungen, mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen, letztere normal. Mittel- und

Flinterschenkel mit Praapikallappen. Abdominalsegmente seitlich lappenformig verlangert. Supra-

analplatte quer, gerundet.

Typus. — Anabomistria Werneri Giglio-Tos.

Geographische Verbreitung. — Afrika.

1. A. werneri Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 108 (1915). — Ostafrika.

Taf. 2, Fig. 1 0.

13. Genus CHLIDONOPTERA Karsch

Chlidonoptera Karsch, Ent. Nachr. Vol. 18, p. i5o (1892).

Bomistria Saussure, Rev. Suisse Zool. Vol. 5, p. 202 (1898).

Charaktere. — Mittelgrosse, lebhaft gefarbte Tiere. Clipeus dorsal nicht dreieckig vorgezogen.

Frontalschild mit stark erhabenen, jedoch nicht fliigelformigen Seitenkielen. Scheitel mit Neben-

augenhockern und einem kegelformigen, an der Spitze eingekerbten Fortsatz iiber den Ocellen. Augen

rund. Pronotum ldirzer ais die Vordercoxen, mit breiter, lamellarer Supracoxalerweiterung, die

Prozone stark kielformig erhoben und mit 2 spitzen Hockern. Flugorgane normal. Elytren mit

FAM. MANTI D/E.

27

grossem Augenfleck, gelber Schultermakel und heller Spitze. Alae beim Weibchen nahezu opale, gelb

und mit dunkler Aderung, beim Mannchen nur basal mit dieser Farbung, sonst hyalin. Vorderfemora

schlank, mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen, letztere normal. Mittel- und H interschenkel mit

Subapikalloben. Abdominalsegmente seitlich lappenartig vorgezogen. Supraanalplatte quer, gerundet.

Typus. — Chlidonoptera vexillum Karsch.

Geographische Verbreitung . — Westafrika.

1. C. vexillum Karsch, Ent. Nachr. Vol. 18, p. 150(1892). — Taf. 2, Fig. 13. Kamerun, Congo.

Bomistria lunula Saussure, Rev Suisse Zool. Vol. 5, p. 203, t. 9, f. 2 (1898).

14. Genus PSEUDOCREOBOTRA Saussure

Pseudocreobotra Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3. p. 241 (1870).

Pseudocreobrotra Saussure, Rev. Suisse Zool. Vol. 5, p. 206 (1898).

Charaktere. — Mittelgrosse, lebhaft gefarbte Arten. Clipeus dorsal dreieckig vorgezogen.

Frontalschild mit je einem flugelartig vorragenden Seitenkiel. Scheitel mit Nebenaugenhockern und

einem zeimlich langen, an der Spitze eingekerbten Fortsatz tiber den Ocellen. Augen schwach und

stumpf kegelformig, auf einem Sockel sitzend. Pronotum kiirzer ais die Vordercoxen, mit lamellarer,

flugelartig verbreiterter Supracoxalerweiterung, die Prozone kompress und kielformig erhaben, jedoch

ohne Hocker, die Metazone vor der Basis mit 2 Tuberkeln. Flugorgane in beiden Geschlechtern lang.

El}7tren mit einem grossen Augenfleck. Alae hyalin, im Basalteil in grosserer oder geringerer

Ausdehnung gelb und opak oder subopak. Vorderfemora mit 3 Discoidal und 4 Aussendornen, die

letzteren an der Basis blasenformig aufgetrieben. Vordertibien verbreitert. Mittel- und Hinterschenkel

mit einem Praapikallappen. Abdominalsegmente seitlich lappenartig vorgezogon. Supraanalplatte

quer, gerundet.

Typus. — Empusa ocellata Palisot.

Geographische Verbreitung der Arten. — Afrika.

1. P. ocellata Palisot, Ins. Afr. Amer. p. 110, t. i3, f. 2 (i8o5) [Empusa]. West- und Siidafrika.

2. P. wahllergii Stal, Oefv. Ak. Forh. Vol. 28, p. 385 (1871). — Taf. 2, Ost- und Siidafrika.

Fig. II.

3. P. amarae Rehn, Proc. Ac. Philad. Vol. 53, p. 286 (1901). Galla.

15. Genus THEOPROPUS Saussure

Theopropus Saussure, Rev. Suisse Zool. Vol. 5, p. 204 (1898).

Charaktere. — Ziemlich lebhaft gefarbte Tiere mit ausgepragtem Sexualdimorphismus, indem

das Mannchen kaum halb so gross ist wie das mittelgrosse Weibchen. Frontalschild quer, mit 2 stark

erhobenen Seitenkielen, die Scheibe zwischen diesen eingesunken. Scheitel uber den Ocellen

kegelformig vorgezogen. Augen abgerundet, auf einem vom Scheitel durch je eine tiefe Furche

getrennten Sockel sitzend. Pronotum nicht langer ais die Vordercoxen, mit ausgepragter Supracoxal-

erweiterung und dadurch fast kreuzformig erscheinend, die Prozone kompress, ohne Hockerbildungen.

Flugorgane normal. Elytrenbeim Weibchen opak, beim Mannchen subopak, in beiden Geschlechtern

mit einem hellen, schwarz gesaumten Ouerband. Alae beim Mannchen subhyalin, beim \\ eibchen

ORTHOPTERA

2S

grosstenteils subopak und milchig bis rotbraun getont. Vorderfemora mit 2 Discoidal- und 4

Aussendornen. Vordertibien auffallend verbreitert. Mittel- und Hinterschenkel mit einem Suba-

pikallappen, die Tibien median verdickt. Supraanalplatte quer, verrundet.

Typus. — Blepharis elegans Westwood.

Geog na phische Verbreitung. — Ostasien.

1. T. elegans Westwood, Griffith, An. Ivingdom, Vol. i5, p. 190, t. 78, f. 3 Sundainseln, Malayische

(i832) [Blepharis]. — Taf. 2, Fig. 6. Halbinsel.

Creobroter cattulus Westwood, Rev. Mantid. p. 42, t. 9, f. 10, ioa (1889).

Theopropus praecontatrix Saussure, Rev. Suisse Zool. Vol. 5, p. 2o5 (1898).

var. flavicatts Giglio-Tos, Tierreich, Lfg\ 5o, p. 562 (1927).

var. ruhrobrunneus Beier, Bull. Raffles Mus. Vol. 6, p. i53 (1931).

e. Tribus OXYPILINI

Ch araktere. — Durchwegs kleine und meist unscheinbare Formen. Clipeus gekielt.

Frontalschild quer, dorsal mit einem Zahnchen. Scheitel mit einem kraftigen, sekundar gezahnten

Fortsatz und deutlichen Nebenaugenhockern. Augen stets rund, stark vorragend. Pronotum kurz

und gedrungen, die Scheibe mit Hockern, die Seitenrander stark gezahnt oder bedornt. Flugorgane

des Mannchens lang, die des Weibchens reduziert oder fehlend. Vorderfemora oval, dorsal lamellar

verbreitert, mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen der 3. Discoidaldorn abnorm verlangert. Aussen-

dornen der Vordertibien dicht |stehend. Mittel- und Hinterbeine einfach oder gelappt. Supraanal-

platte quer.

Geographische Verbreitung. — Afrika, Asien.

TABELLE DER GATTUNGEN :

1. Pronotum kiirzer ais die V ordercoxen.

2. Prozone des Pronotums mit 4 kegelformigen Hockern.

3. H inlerfemora einfach.

4. Die distalen Aussendornen der V orderschenkel fast ebenso

gross wie die basalen ; W eibchen nngefliigelt .

4. 4. Die distalen Aussendornen der V orderschenkel kiirzer

ais die basalen ; W eibchen gefliigelt

3.3. Hinter femora mit j e 3 zahnformigen Lappen.

2.2. Prozone des Pronotums mit 2 kegelformigen Hockern.

3. Metazone des Pronotums mit 4 Hockern

3.3. Metazone des Pronotums mit 2 Hockern

1. 1. Pronotum so lang wie die V ordercoxen

1. Genus Oxypilus Serville.

2. Genus Euoxypilus Giglio-Tos.

3. Genus Junodia Schulthess-Rechberg.

4. Genus Pachymantjs Saussure.

5. Genus Ceratomantis Wood-Mason.

6. Genus Pseudoxypilus Giglio-Tos.

I. Genus OXYPILUS Serville

Oxypilus Serville, Ann. Sci. Nat. Vol. 22, p. 5o (i83i).

Anoxypilus Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. i36(i9i5).

Charaktere. — Kleine, unscheinbare Formen mit ausgepragtem Sexualdimorphismus. Kopr

breiter ais das Pronotum. Clipeus gekielt. Frontalschild etwas breiter ais hoch, mit 3 mehr oder

FAM. MANTIDjE

29

weniger deutlichen Langskielen, dorsal spitzwinkelig vorgezogen. Scheitel mit einem kegelformigen

sekundar gelappten oder gezahnten F'ortsatz und spitzen Nebenaugenhockern. Augen rund, stark

vorquellend. Ocellarhocker vorragend. Pronotum kurz und gedrungen, kiirzer ais die Voidercoxen,

die Scheibe granuliert und in der Prozone mit 4, in der Metazone mit wenigstens 2 grosseren kegel-

formigen Hockern, die Seiten stark gezahnt. Flugorgane beim Mannchen gut entwickelt und lang,

hyalin oder teilweise rauchbraun, beim Weibchen fehlend. Aderung der Elytren grossmaschig.

Voidercoxen mit spitzen Marginaldornen. Vorderfemora verbreitert, elliptisch, mit 4 Discoidal- und

4 Aussendornen, die Krallenfurche nahe der Basis gelegen. Aussendornen der Vordertibien nieder-

gelegt, massig dicht stehend. Mittel-und Flinterschenkel einfach. Supraanalplatte quer, gerundet. —

Taf. 2, Fig. I 4.

Typus. — Oxypilus armillatus Serville.

Geographische Verbreitung der Arten. — Afrika.

1. O. annulatus Serville, Ann. Sci. Nat. Vol. 22. p. 5o(i83i).

2. O. distinctus Beier, Ann. Nat Hist. ser. 10, Vol. 6, p. 447 (1930).

3. O. nasutus Fabricius, Mant. Ins. Vol. 1, p. 229 (1787) [Mantis].

4. O. strigipennis Westwood, Rev. Mant. p. 44, t. 9, f. 7 (1889).

5. O. nigericus Beier, Ann. Nat. Hist. ser. io, Vol. 6, p. 447 (1930).

6. O. transvaleusis Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 134 (1915).

7.O. capensis Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 21 , p. 169, t. 6, f. 52, 52a(i87 1).

8. O. polyacanthus Gerstacker, Mitt. Ver. Vorpommen, Vol. 20, p. 49 (1889)

[Sibylla ?].

Westafrika.

Sierra Leone.

Sudafrika.

Ostafrika.

Nigeria.

Transvaal.

Sudafrika.

Congo.

2. Genus EUOXYPILUS Giglio-Tos

Euoxypilus Giglio-Toss, Bull. Soc. Ent Ital. Vol. 46, p. 1 3 5 (1915).

Charaktere. — Der vorigen Gattung sehr nahe stehend. Kopf so breit wie das Pronotum.

Clipeus gekielt. Frontalschild quer, mit 2 stumpfen Langskielen. Scheitelfortsatz und Nebenaugen-

hocker ahnlich wie bei Oxypilus. Obere Ocellarhocker spitz. Pronotum kurz und nahezu kreisformig,

Pro- und Metazone mit je 4 kegelformigen Hockern, die Seiten gezahnt. Flugorgane auch beim

Weibchen vorhanden. Elytren opak, mit dichter Aderung. Vorderfemora verbreitert, elliptisch, mit

4 Discoidal- und 4 Aussendornen, von letzteren die beiden distalen sehr klein. Aussendornen der

Vordertibien niedergelegt, abernicht besonders dicht stehend. Mittel- und Hinterschenkel einfach.

Typus. — Euoxypilus congicus Giglio-Tos.

Geographische Verbreitung. — Congo.

1. E. congicus Giglio-Toss, Bul. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. i35 (1915). Congo.

3. Genus JUNODIA Schulthess-Rechberg

Junodia Schulthess-Rechberg, Bull. Soc. Vaudoise, Vol. 35, p. 198 (1899).

Charaktere. — Ziemlich kleine Tiere mit im weiblichen Geschlecht reduzierten Fliigeln.

Frontalschild funfeckig, die Scheibe mit 4 Tuberkeln. Scheitel mit einem stumpf kegelformigen, an

der Spitze geteilten Fortsatz, liber diesem mit einigen Tuberkeln, die Nebenaugenhocker kegelformig.

3o

ORTHOPTERA

Augen rund. Obere Ocellarhocker spitz. Pronotum kurz und gedrungen, oval, nur wenig langer ais

breit und bedeutend kiirzer ais die Vordercoxen, die Pro- und Metazone mit je 4 kegelformigen Hockern,

die Seitenrander stark gezahnt. Elytren und Alae des Weibchens zu ovalen Lappen reduziert, erstere

mit grossmaschiger Aderung und brauner Spitzenzeichnung. Vordercoxen unbewehrt. Vorderfemora

gedrungen, stark verbreitert und oval, mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Aussendornen der

Vordertibien niedergelegt. Mittel- und Hinterschenkel mit je drei zahnartigen Lappen an der

Hinterseite. Supraanalplatte quer.

Typus. — Junodia amoena Schulthess-Rechberg.

Geographische Verbreitung. — Afrika.

r. J. amoena Schulthess-Rechberg, Bull. Soc. Vaudoise, Vol. 35, p. 199, Ostafrika.

t. 7, f. 3 a-c (1899). — Taf. 2, Fig. 8.

4. Genus PACHYMANTIS Saussure

Pachymantis Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 21, p. i58 (1871).

Echinomastoharpax Werner, Verh. Ges. Wien, Vol. 66, p. 281 (1917).

Charaktere. — Kleine Tiere mit ausgepragtem Sexualdimorphismus. Clipeus gekielt.

Frontalschild quer, dorsal winlcelig. Scheitel mit einem stumpf-kegelformigen Fortsatz iiber den

Ocellen, beulenartigen Nebenaugenhockern und jederseits einem kleinen Tuberkelchen zwischen diesen

und dem Fortsatz. Augen rund, stark vorquellend. Obere Ocellarhocker nicht spitz. Pronotum

kiirzer ais die Vordercoxen, die Scheibe stark gewolbt, in der Prozone mit 2, in der Metazone mit

4 spitz kegelformigen Hockern, die Seitenrander stark gezahnt. Elytren des Mannchens lang und hyalin,

die des Weibchens kiirzer, oval und opak, mit engmaschiger Aderung. Vordercoxen nahezu unbewehrt,

lebhaft gefarbt. Vorderfemora gedrungen, verbreitert, oval, mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen.

Aussendornen der Vordertibien niedergelegt. Mittel- und Hinterschenkel mit einem unscheinbaren

Praapikallappchen. Supraanalplatte quer, abgerundet.

Typus. — Mantis (Oxypilus) bicingnlata Haan.

Geographische Verbreitung. — Ostasien.

r. P. bicingnlata Haan, Verh. Nat. Gesch. Nederl. Bezitt. Ins. p. 86, t. 17, Malacca, Java, Borneo.

f. 6, 7 (1842) [Mantis]. — Taf. 2, Fig. I 2.

Paraoxypilus (Pachymantis) biangulata (err. imp.) Saussure, Mem. Soc. Geneve,

Vol. 21, p. i58 (1871).

5. Genus CERATOMANTIS Wood-Mason

Ceratomantis Wood-Mason, Proc. Asiat. Soc. Beng. p. 175(1876).

Cha raktere. — Ziemlich kleine Formen. Frontalschild fiinfeckig, quer. Scheitel mit einem

langen, an der Spitze geteilten Fortsatz und kegelformigen, spitzen Nebenaugenhockern. Augen rund,

vorquellend. Obere Ocellarhocker spitz. Pronotum kiirzer ais die Vordercoxen, gedrungen und stark

gewolbt, mit deutlicher Supracoxalerweiterung, die Scheibe in der Pro- und Metazone mit je einem

Paar kegelformiger Hocker. Flugorgane in beiden Geschlechtern vorhanden. Elytren beim Mannchen

langer, schmaler und ganzlich hyalin, beim Weibchen kiirzer, breiter und mit opakem Costalfeld.

FAM. MANTIDiE

3 1

Alae hyalin. Aderung der Elytren grossmaschig. Vorderfemora gedrungen und starlc verbreitert, mit

4 Discoidal- und 4 Aussendornen. Mittel- und Hinterschenkel ohne deutliche Lappen.

Typus. — Ceratomautis saitssurii Wood-Mason.

Geog naphische Verbreitung. — Ostasien.

1. C. saussurii Wood-Mason, Proc. As. Soc. Beng. p. 175 (1876). Siam, Borneo.

6. Genus PSEUDOXYPILUS Giglio-Tos

Pseudoxypilus Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. i36(i9i5).

Ch araktere. — Kleine, ziemlich gedrungene Tiere, Scheitel mit einem kegelformigen

Fortsatz. Augen rund. Pronotum verhaltnismassig schlank, so lang wie die Vordercoxen. Elytren

lang, distal verbreitert. Abdomen verdickt. Vorderfemora verbreitert. — Mit Vorbehalt hierher zu

stellen, da nur nach ungeniigenden Beschreibungen bekannt.

Typus. — Mantis hemerobius Stoll.

Geographische Verbreitung. — Ceylon.

1. P . hemerobius Stoll, Repres. Spectres, p. 40(1787) \_Mantis']. Ceylon.

Mantis neuroptera Lichtenstein, Trans. Linn. Soc. Lond. Vol. 6, p. 3i (1802).

Mantis fenestrata Stoll, Represent. Spectres, p. 40, t. 12, f. 46 (i8i3).

FAM. MANTID-tE

33

INDEX

Seite

abbreviato Stoll (g'. Astollia) 9

abyssinicus Beier (g. Pseudoharpax ) 25

Acanthogaster (genus) Werner 4

Acanthops (genus) Serville 3

Acontista (genus) Saussure 7

Aco n tistel Ia (genus) Beier 8

Acromantis (genus) Saussure i3

adusta Gerstaecker (g. Decimia) 4

africana Saussure & Zehntner (g Otomantis) ... iS

alluaudi Chopard (g. Anasigerpes) 14

amarse Rehn (g. Psetidocreobotra) 27

amazonica Beier (g. Acanthops) 3

amazonica Beier (g. Acontistella) 8

amoena Saussure (g. Galinthias ) 25

amoena Bolivar (g. Hestiasula) 17

amoena Schulthess-Rechberg (g. Junodia) .... 3o

amoenula Gerstacker (g. Acontista) 7

Anabomistria (genus) Giglio-Tos 26

Anasigerpes (genus) Giglio-Tos i3

Anastira (genus) Gerstacker 24

Anaxandra (genus) Kirby 10

Anaxarcha (genus) Stal 10

angulata Lichtenstein (g. Pseudacanthops) .... 4

angulifera Westwood (g. Acanthops) 3

annulatus Serville (g. Oxypilus) 29

Anoplosigerpes (genus) Werner 18

Anoxy pilus (genus) Giglio-Tos ....’.. 28

Antemna (genus) Stal 5

Antissa (genus) Stal 16

apicalis Saussure (g. Creobroter) 23

aruana Westwood (g. Acromantis ) ....... i3

Astollia (genus) Kirby 9

aurantiaca Burmeister ( g . Acontista) 8

aurita Saussure & Zehntner (g. Otomantis) .... 18

australis Saussure (g. Acromantis) i3

Australomantis (genus) Rehn 25

biangulata Saussure (g. Pachymantis) 3o

bicingulata Haan (g. Pachymantis) 3o

bicornis Latreille (g. Hymenopus) 22

bidens Hebard (g. Acanthops) 3

bifasciata Giglio-Tos (g. Anasigerpes) 14

bimaculata Saussure (g. Acontista) 8

boli vari Chopard (g. Acanthops) 3

bolivarii Giglio-Tos (g. Acontista) 8

boliviana Werner (g. Decimia) 4

boliviana Werner (g. Metilia) 5

Bomistria (genus) Saussure 26

borneensis Haan (g. Psychomantis) 12

brevipennis Saussure (g. Acontista) 8

brunneri Kirby (g. Creobroter) 23

Seite

brunneriana Saussure (g. Hestiasula) 17

brunnerianus Saussure (g. Catasigerpes) i5

brunnerii Saussure (g Metilia)

caelebs Saussure (g. Pseudacanthops) 4

caffrana Lichtenstein (g. Odontomantis) 16

Callibia (genus) Stal 24

camerunensis Giglio-Tos (g. Catasigerpes) .... 16

camerunensis Werner (g. Catasigerpes) 16

capensis Saussure (g. Oxypilus) 29

capirica Giglio-Tos (g. Otomantis) 18

cardinalis Stal (g. Helvia) 24

casaica Giglio-Tos (g. Otomantis) 18

castetsi Bolivar (g. Hestiasula) 17

Catasigerpes (genus) Giglio-Tos i5

Catestiasula (genus) Giglio-Tos ...... 16

cattulus Westwood (g. Theopropus) . 28

cayennensis Saussure (g. Acontista) 8

celebensis Werner (g. Creobroter) 23

Ceratomantis (genus) Wood-Mason .... 3o

championi Kirby (g. Acontista) 7

Chlidonoptera (genus) Karsch 26

chloris Olivier (g. Astollia) 9

Chloroharpax (genus) Werner 20

chopardi Giglio-Tos (g. Acontista) 7

Chrysomantis (genus) Giglio-Tos ..... 17

Citharomantis (genus) Rehn 12

compressicollis Saussure (g. Panurgica) 22

concinna Perty (g. Acontista) 8

congicus Giglio-Tos (g. Catasigerpes) 16

congicus Giglio-Tos (g. Euoxypilus) ...... 29

contorta Gerstacker (g. Acanthops) 5

cordillerae Saussure (g. Acontista) 7

cornuta Olivier (g. Harpagomantis) 26

coronatus Olivier (g. Hymenopus) 22

costaricensis Beier (g. N eacromantis) 14

coxalis Werner (g. Anasigerpes) 14

crassipes Rehn (g. Anasigerpes) . 14

Creoboter (genus; Stal . 23

Creo botra (genus) Saussure . 2.3

Creobroter (genus) Serville 2.3

Creobrotra (genus) Saussure 23

davisoni Wood-Mason (g. Parymcnopus) .

Decimia (genus) Stal

Deiroharpax (genus) Werner 11

dentifrons Saussure (g. Epaphrodita) 5

diana Stoll (g Callibia) 24

discifer Serville (g. Creobroter) 2.3

discolor Stal (g. Harpagomantis) 26

distinctus Beier (g. Oxypilus) 29

3+

ORTHOPTERA

Seite

duplex Karsch (g. Panurgica ) 22

dyaca Hebard (g. Acromantis) i3

Echinomastoharpax (genus) Werner ... 3o

elegans Saussure (g. Acontista) 7

elegans Navas (g. Heliomantis) 11

elegans Westwood (g. Theopropus ) 28

elongata Beier (g. Creobroter) 23

Epaphrodita (genus) Serville 5

Ephestiasula (genus) Giglio-Tos 16

Ephippiomantis (genus) Werner i5

episcopalis Stal (g. Creobroter) 23

equadorica Hebard (g. Acontista) 8

erlangeri Beier (g. Catasigerpes) i5

erosa Serville (g. Acantlwps) 3

erosula Stal (g. Acanthops) 3

erythraeus Giglio-Tos (g. Pseudoharpax) 25

Euantissa (genus) Giglio-Tos 16

euphrosine Stal (g. Odontomantis) 16

Euoxypilus (genus) Giglio-Tos 29

eximia Pascoe (g. Acontista) 8

falcata Stal (g. Acanthops) 3

falcata Rehn (g. Citharomantis) 12

falcataria Goeze (g. Acanthops) 3

fasciatus Werner (g. Creobroter) 23

feae Griffini (g. Panurgica) 22

fenestrata Stoll (g. Pseudoxypilus) 3l

festae Giglio-Tos (g. Acontista ) 7

flavicans Giglio-Tos (g. Theopropus) 28

flavicincta Obvier (g. Odontomantis) 16

formosa Saussure (g. Acromantis) i3

formosana Shiraki (g. Acromantis) i3

francoisi Bolivar (g. Pseudoharpax) 25

fratercula Rehn (g. Panurgica) 22

fraterna Rehn (g. Acontista) 7

fusca Obvier (g. A contista) 7

fusca Giglio-Tos (g. Propanurgica) 21 •

fuscata Stoll (g. Acontista) 7

fuscifolia Obvier (g. Acanthops) 3

fuscoareatus Saussure (g. Creobroter) 23

Galinthias (genus) Stal 25

gemmatus Stoll (g. Creobroter) 23

gestri Giglio-Tos (g. Acromantis) . i3

godman i Saussure & Zehntner (g. Acanthops) ... 3

gracilis Chopard (g. Acontista) 7

graminea Stal (g. Anaxarcha) 11

grammica Kirby (g. Anaxarcha) 11

grandis Beier (g. Acromantis) i3

granulicollis Saussure (g. Creobroter ) 23

griffinii Giglio-Tos (g. Acanthops) 3

gyldenstolpei Werner (g. Hestiasula) 17

Seite

Harpagomantis (genus) Kirby 25

Harpax (genus) Serville 25

Heliomantis (genus) Giglio-Tos .... . 11

H elvia (genus) Stal i3

hemerobius Stoll (g. Pseudoxypilus) 3i

hesione Stal (g. Acromantis) i3

Hestias (genus) Saussure 16

Hestiasula (genus) Saussure 16

heydeni Werner (g. Anasigerpes) 14

hyalina Saussure (g. Galinthias ) 25

hyalina Werner (g. Oligomantis) 11

Hymenopa (genus) Serville 22

Hymenopus (genus) Serville 22

illudens Saussure & Zehntner (g. Phyllo crania) . . 6

indica Giglio-Tos (g. Acromantis) i3

inermis Wood-Mason (g. Hestiasula) 17

inornatus Sjostedt (g. Creobroter) 23

inquinata Saussure & Zehntner (g. Acontista) ... 7

insignis Westwood (g. Phyllocrania) 6

insularis Giglio-Tos (g. Acromantis) i3

integra Stal (g. Mctilia) 5

intermedia Werner (g. Hestiasula) 17

iriodes Hebard (g. Acontista) 8

japonica Westwood (g. Acromantis) i3

javana Giglio-Tos (g. Acromantis) i3

javana Beier (g Hestiasula) 17

javana Saussure (g. Odontomantis) 16

Junodia (genus) Schulthess-Rechberg 29

labuanae Hebard (g. Creobroter) 23

laevicollis Saussure (g. Creobroter) 23

laticollis Beier (g. Odontomantis ) 16

laticollis Beier (g. Pseudoharpax) 25

latipennis Werner (g. Heliomantis) 11

liberiana Rehn (g. Panurgica) 22

libi Werner (g. Acromantis) i3

limbata Giglio-Tos (g. Anaxarcha) 11

lobata Schulthess-Schindler (g. Catasigerpes) ... i5

lobata Fabricius (g. Harpagomantis) 26

lobatus Stal (g. Creobroter) 23

lunata Saussure (g. Chlidonoptera) 27

luzonica Hebard [g. Acromantis) i3

major Beier (g. Hestiasula) 17

malayensis Beier (g. Psychomantis) 12

margarethae Werner (g. Catasigerpes) i5

marginalis Stoll (g. Odontomantis) 16

maroniensis Chopard (g. Acontista) 7

masoni Giglio-Tos (g. Hestiasula) 17

medanus Giglio-Tos (g. Creobroter) 23

meleagris Stal (g. Creobroter) 23

FAM. MANTI D/E

35

Seite

mentaweiana Giglio-Tos (g. Oligomantis) .... 1 1

meruensis Sjostedt (g. Galinthias) 25

IVI etaoromantis (genus) Beier ....... 14

Metilla (genus) Stal 4

mexicana Saussure & Zehntner (g. Acontista) ... 7

micans Saussure (g. Odontomantis) 16

minima Giglio-Tos (g. Acontista) 7

modesta Giglio-Tos (g Anasigerpes) 14

modesta Gerstacker (g. Chloroharpax) 21

montana Giglio-Tos (g. Acromantis) i3

montana Giglio-Tos (g. Odontomantis) 16

monticola Beier (g. Odontomantis) 16

mortuifolia Serville (g A cantliops) 3

mortuifolia Saussure (g. Catasigerpes) i5

moultoni Giglio-Tos (g. Acromantis) i3

moultoni Giglio-Tos (g. Hestiasula) ...... 17

moultoni Giglio-Tos (g. Rhomantis) 12

multicolor Saussure (g. Aconlista) 7

multistriata Serville (g. Aconlista ) 7

musarum Palisot (g. Epaphrodito) 5

Mystipola (genus) Saussure) . 21

nasutus Fabricius (g. Oxypilus) 29

IN eacromantis (genus) Beier 14

neuroptera Lichtenstein (g. Pseudoxypilus) 3i

nigericus Giglio-Tos (g. Catasigerpes) 16

nigericus Beier (g. Oxypilus) . 29

nigericus Giglio-Tos l g. Pseudoharpax) 25

nigrofemorata Werner (g. Hestiasula) 17

niloticus Giglio-Tos (g. Catasigerpes) i5

nitida Brunner (g. Hestiasula) 17

occidentalis Wood-Mason (g. Catasigerpes) .... 16

occidentalis Beier (g. Galinthias) 25

ocellata Palisot (g. Pseudocreobotra) 27

ocelli/er Werner fg Chloroharpax) 21

Odontomantis (genus) Saussure 16

Oligomantis (genus) Giglio-Tos 11

oligoneura Haan g. Acromantis) i3

ophirensis Werner (g. E phipp i ornantis) i5

orientalis Giglio-Tos (g. Oligomantis) 11

Otomantis (genus) Bolivar 18

oxyops Beier (g. Met acromantis) 14

Oxypiloidea (genus; Schulthess-Schindler ... i5

Oxypilus (genus) Serville . 28

Pachymantis (genus) Saussure 3o

Panurgica (genus) Karsch. . . .... 21

Paracanthops (genus) Saussure 4

paradoxa Goeze (g Harpagomantis) 26

paradoxa Burmeister (g. Phyllocrania) 6

paraensis Saussure & Zehntner (g. Aconlista) ... 8

parallela Werner (g. Anaxarcha) 11

Seite

Paraspilota (genus) Bolivar 11

Parhymenopus ;genus) Giglio-Tos 22

parva Giglio-Tos (g. Odontomantis) 16

parvula Westwood (g. Acromantis) ... ... i3

Parymenopus (genus) Wood-Mason 22

perspicua Fabricius (g. Acontista ) ...... 7

Phyllocrania (genus) Burmeister .... 6

phyllopus Haan (g Hestiasula) 17

pictipennis Serville (g. Callibia) .... ... 24

pictipennis Wood-Mason (g. Creobroter) 23

pictipes Wood-Mason (g. Hestiasula) 17

planiceps Haan (g. Odontomantis) 16

Plesiacanthops (genus) Chopard 3

polyacanthus Gerstacker (g. Oxypilus) 29

praecontatrix Saussure (g. Theopropus) 28

Propanurgica (genus) Giglio-Tos 21

Pseudacanthops (genus) Saussure 4

Pseudoarpax (genus) Stal. . . 24

Pseudocreobotra (genus) Saussure 27

Pseudoharpax (genus) Saussure 24

Pseudoxypilus (genus) Giglio-Tos 3i

Psychomantis (genus) Giglio-Tos 12

pulchra Fabricius (g. Odontomantis) 16

quadricornis Stoll (g. Harpagomantis) 26

quadrimaculata Serville (g. Acontista) 8

quadrimaculata Saussure & Zehntner (g. Acontista) . 7

rapax Stal (g. Antemna ) 5

rehni Giglio-Tos (g. Acontista) . 8

rehni Chopard (g. Decimia) 4

rendalli Kirby (g. Otomantis) . 18

Rhomantis (genus) Giglio-Tos 12

rhyssa Werner (g. Odontomantis) 16

roemeri Werner (g. Anasigerpes) 14

rogenhoferi Saussure (g. Hestiasula) 17

roseipennis Saussure (g. Tithrone) . 8

rubrobrunneus Beier (g. Theopropus ) 28

sarawaca Westwood (g. Hestiasula) 17

satsumensis Matsumura (g. Acromantis) i3

saussurii Wood-Mason (g. Ceratomantis) 3i

scutigera Bolivar (g. Otomantis) 18

semirufa Westwood (g. Acontista) 7

Sigerpes (genus) Wood-Mason i5

signifer Walker (g. Creobroter) 23

sinensis Beier (g. Anaxarcha) 11

sinensis Giglio-Tos (g. Odontomantis) 16

sinuata Stoll (g. Acanthops ) 3

siporana Giglio-Tos (g. Acromantis) ..... i3

speciosa Giglio-Tos (g. Chrysomantis) 18

sp inocula Serville (g. Harpagomantis) 26

spinulosa Saussure (g. Pseudacanthops 4

36

ORTHOPTERA

Seite

Stollia (genus) Saussure 9

strigipennis Westwood (g. Oxypilus) ...... 29

subcornuta Westwood (g. Catasigerpes ) i5

sumatramis Haan (g. Creobroter) 23

tesselata Charpentier (g. Decimia ) 4

tessmanni Werner (g. Anoplosigerpes) 19

Theopropus (genus) Saussure 27

Tithrone (genus) Stal 8

toganus Giglio-Tos (g. Catasigerpes) 16 '

transvalensis Giglio-Tos (g. Oxypilus) 29

tricolor Burmeister (g. Acontista) 8

tricolor Linne (g. Harpagomantis) 26

tridens Saussure (g. Catasigerpes ) i5

trifasciata Giglio-Tos (g. Anasigerpes) 14

trinitatis Giglio-Tos (g. Tithrone) 8

tristis Beier (g. Uvaromantis) 19

truncata Fabricius (g. Acontista) 7

tuberculata Saussure (g. Acanthops) 3

23

Seite

undulata Saussure (g. Epaphrodito) 5

urbanus Fabricus (g. Creobroter) 23

usambarica Sjostedt (g. Galinthias) ....... 25

Uvaromantis (genus) Beier . . ... 19

vexillum Karsch (g. Chlidonoptera) ... ... 27

vigilax Westwood (g. Callibia) 24

violacea Beier (g. Acontistella) 8

virescens Serville (g. Pseudoharpax) 25

viridis Werner (g. Heliomantis) n

vitrea Saussure & Zehntner (g. Acontista) .... 8

vitripennis Beier (g. Creobroter) 23

wahlbergii Stal (g. Pseudocreobotra) 27

werneri Giglio-Tos (g. Anabomistria ) 26

westwoodi Saussure & Zehntner (g. Acontista) ... 7

westwoodi Giglio-Tos (g, Acromantis) i3

woodi Giglio-Tos (g. Hestiasula) 17

xenocentrus Werner (g. Otomantis) 18

ugandanus Giglio-Tos (g. Pseudoharpax)

FAM. MANTI D/E

3 7

ERKLARUNG DER TAFELN

TAFEL I

1. Acaiithops falcataria Goeze (9)-

2. Acanthops falcataria Goeze (cf)

3. Epaphrodita m usarum Palisot ( cf )•

4. Acromantis oligoneura Haan (9)-

5. Acontista concinna Perty (9)-

TAFEL II

1. Crtobroier pidipennis W.-Mason (cf). Fig.

2 . Creobroter urbanus F . ( 9 ) ■

3. Pseudoharpax spec. (9)-

4. Harpagomaniis tricolor L. (cf)

5. Havpagomantis tricolor L. (9)-

6. Theopropus elegans Westw. (9)- —

7. Plymenopus coronatus Olivier (9)-

Fig. 6. Phyllo crania paradoxa Burm. (9)-

— 7. Galinthias amoena Sauss. (9)-

— 8. Acontista concinna Perty (cf).

— 9. Callibia diana Stoll ( 9 )•

8. Junodia amoena Sch.-R. (9)-

9. Odontomantis planiceps Haan (9)-

10. Anabomistria werneri G.-Tos(9)-

11. Pseudocreobotra wahlbergii Stal ( 9 )•

12. P achymantis bicingulata Haan (9)-

13. Chlidonoptera vexillum Karsch (9)-

14. Oxypilus spec., Kopf und Pronotum

*Acanthops falcalaria.o

Acanthops falcaiarict. 3

Epaphrodito. : m usarum, i

Acromantis oligoneura. g

Pl 'tyllocran ia paradoxa .

Acontista concinna

Galinthias amoena

Jicon tista con ciri na. f

GENERA INSECTORUM

ORTHOPTERA

d Klein, ad na i.

FAM. MANTIDAL

SUBFAM. HYMENOPODINAE

Callibia rtiana.p

Y

GENERA INSECTORUM

ORTHOPTERA

Creobroter pictipennis. 6

Pseudoticirpctx sp.p

Hcirpagoman tis tricator ■*

Creobroter urbanus, p

Junodia amoena . p

Pseudocreobotrcv Wahlbergii, $

Thcopropus elegans. p

OxypiTus sp.

Hyrnenopus coronatus, p

Harpago mdntis tricolo r. p

9

Odontomantis planiceps. p

Pachym cmti s b ici ngu lata. p

Chlidonoptem nexilium . y

B. M Klein, ad na i.

FAM. MANTIDA.

SUBFAM. HYMENOPODINAL

C>

I 96"e FASCICULE

ORTHOPTERA

Genera

Insectorum

DE

. i

P. WYTSMAN

MANTODEA

FAM. MANTIDiE

Subfam. HYMENOPODIxN/E

von Max BEIER, Wien

NACHTRAGE

1937

Directiori sdentifique : Genera Insectorum, Quatre-Bras, Tervueren (Belgique)

Prospectus gratis sur demande

En vente chez Louis Desmet-Verteneuil, Impriineur-Editeur, 60-62, rue T’Kint, Bruxelles

Zu Fascicel 196, H YMENOPODIN/E

NACHTRAGE

Genus AMPHECOSTEPHANUS Rehn

Amphecostephanus Rehn, Arch. f. Naturg. \'ol. 78A. Nr. 6, p. 1 20 (1912).

Charaktere. — Frontalschild quer, der Dorsalrand bogenformig. Scheitel mit einem spitz

dreieckigen, jederseits stufenartig abgesetzten Fortsatz, der ungefahr so lang vvie an der Basis breit ist.

N ebena ugenhocker ais kleine Tuberkelchen vorhanden. Augen langlich, ziemlich flach. Pronotum

sehr kurz, kiirzeralsdie Vordercoxen, etwa 1 l/., mal so lang wie breit, mit winkeliger Supracoxalerwei-

terung, die Metazone nnr wenig langer ais die Prozone, die Seiten etwas verflacht, aber nicht lamellar

verbreitert. Elytren des Mannchens lang, mit geschweiftem Vorderrand, das Costalfeld basal verbrei-

tert, opak, das Discoidalfeld subhyalin. Alae hyalin, mit vorgezogener, opaker Spitze. (Weibchen

unbekannt). Vorderfemora mit 4 Discoidal- und 5 Aussendornen. Aussendornen der Vordertibien sehr

schrag, aber nicht besonders dicht stehend. Mittel- und Hinterbeine ohne Lappenbildungen.

Abdomen des Mannchens einfach.

Genustypus. — Amphecostephanus rex Rhen.

Geog raphische Verbreitung. — Tropisches Afrika.

r. A. rex Rehn, Arch. f. Naturg Vol. 78 A , Nr. 6, p. 120, f. (1912). Tropisches Afrika.

Diese Gattung wurde von Giglio-Tos vollstandig unbegrtindet zu den Dystactinen gestellt, mit

welchen sie in keiner Weise verwandt ist. Bei der Durcharbeitung dieser Gruppe ergab sich daherdie

Notwendigkeit, sie dort herauszuheben und zu den Epaphroditinen zu versetzen, mit denen sie

zvveifellos in naher verwandtschaftlicher Beziehung steht. Amphecostephanus Rehn ist im System

unmittelbar vor Phyllocrania Burmeister (Gen. Ins., Fasc. 196, p. 6) zu reihen, von welcher Gattung sie

sich vor allem durch die Bildung des Kopffortsatzes, das kurze Pronotum und die einfachen, nicht

gelappten Schreitbeine unterscheidet.

Genus PARASTATILIA Werner

Parastatilia Werner, Zool. Med. Mus. Leiden, Vol. 7, p. 119 (1922) ist synonym mit Anaxarcha

Stal (Gen. Ins. f. 196, p. 10) und P. pulchella Werner, i b i d . , p. 119, wahrscheinlich

synon}Tm mit A. limbata Giglio-Tos (Gen. Ins. f. 196, p. 11).

Genus ATTALIA Uvarov

Attalia Uvarov, Linn. Soc. J. Zool. Vol. 3g, Nr. 268, p. 533 (ig36).

Charaktere. — Facialschild konkav. Scheitel tief eingebuchtet. Ozellartubei kel (von Uvarov

falschlich ais Scheitelfortsatz bezeichnet) stark verlangert, fast bis zur Spitze miteinander verwachsen.

Pronotum mit kurzer, rundlicher Supracoxalerweiterung. Vorderbeine wie bei Galinihias. Mittel- und

Ilinterfemora wie bei Galinihias mit schmalen’ Loben. Mittel- und Hintertibien mit je 2 kleinen

Aussenlappen, die an den Hintertibien besser entwickelt sind.

Genustypus. — Attalia philbyi Uvarov.

Geographische Verbreitung. — Arabien.

i. A. phtlbyi Uvarov, Linn. Soc. J. Zool. Vol. 3g, Nr. 268, p. 533, f. 1 Arabien : S. Hedjaz.

(1936).

Ich halte die Aufstellung dieser neuen Gattung nicht fur berechtigt, sondern glaube, dass sie

ohne vveiteres mit dem Genus Galinthias zu vereinigen ist. Wie schon erwahnt, handelt es sich namlich

bei dem angeblichen « Scheitelfortsatz » nur um verlangerte Ozellartuberkel, nicht abet um eine uber

den Ozellen befindliche vvirkliche Verlangerung des Vertex, was aus den Figuren Uvarovs deutlich zu

entnehmen ist. Die Lange der Ozellartuberkel wie auch die Grosse der Femorallappen kann aber

innerhalb der Gattung sehr variabel sein. Die Berechtigung meiner Ansicht, an der ich selbst nicht

zweifle, konnte leicht an der Form und Farbung der Fliigel geprtift werden, liber die Uvarov leider

nichts sagt. Stimmt diese ebenfalls mit Galinthias iiberein, so ist die Gattung Attalia ais Synonym von

Galinthias einzuziehen.

1 97me FASCICULE

ORTHOPTERA

Genera

Insectorum

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P. WYTSMAN

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MANTODEA

FAM. MANTI D/E

Subfam. SIBYLLINA und EMPUSIN/E

von Max BEIER, VVien

MIT r FAKBTAFEl.

1934

Directiori scientifique : Genera Insectorum, Quatre-Bras, Tervueren (Belgique)

En vente chez Louis Desmet-Verteneuil, Imprimeur-Editeur, 60-62, rue T’Kint, Bruxelles

Prospectus gratis et franco sur demande

MANTODEA

FAM. MANTIDE

Subfam. SIBYLLINAE und EMPIJSIN/E

MANTODEA

FAM. MANTI DA:

Subfam. SIBYLLINAE und EMPUSIN^E

von Max BEIER, Wien

MIT I FARBTAFEL

Subfam. SIBYLLIN/E

INE kleine, hochspezialisierte und scharf umrissene Unterfamilie der Mantiden, die nur

zwei Gattungen mit wenigen Arten enthalt. Die von Giglio-Tos ebenfalls hierhergestellte

Gattung Arria steht in keiner naheren Beziehung zu den Sibyllinen, sondern gehort

zweifellos zu den Mantinen.

Systematische Stellung. — Wie bei allen hochspezialisierten Formen ist es auch hier

schwer, einen naheren Anschluss an andere Gruppen zu finden. Soviel steht aber jedenfalls fest, dass

die Sibyllinen mit einigen anderen Unterfamilien an das Ende des Mantiden-Systems gehoren und dort

noch am ehesten mit den Empusinen eine nahere Verwandtschaft aufweisen. Trotz mancher Ueberein-

stimmungen in der Korpergestalt ist aber eine Vereinigung dieser beiden Subfamilien nicht moglich,

da ihr gewisse zwar subtile, aber systematisch wichtige Merkmale im Wege stehen.

Lebensweise. — Die Sibyllinen leben rauberisch und ernahren sich von anderen Insekten.

Charaktere. — Mittelgrosse, schlanke, bizarr gestaltete Formen mitwenig auffalliger Farbung.

Clipeus und Frontalschild nicht gekielt. Scheitel stets mit einem an der Spitze geteilten Fortsatz. Augen

rund. Fiihler in beiden Geschlechtern einfach. Pronotum schlank, tiber der Supracoxalerweiterung

mit einem Paar spitziger Hocker. Flugorgane immer vorhanden und in beiden Geschlechtern gleich-

artig gebildet. Vordercoxen mit abgerundeten inneren Apicalloben. Vorderfemora mit 4 Discoidal-

und 4 Aussendornen ; zwischen je zwei grossen Innendornen befindet sich nur ein kleinerer. Mittel-

und Hinterschenkel mit Lappenbildungen. Supraanalplatte quer. Cerei einfach.

Geographische Verbreitu ng . — Die wenigen Arten der Subfamilie S/&y///«a£sindausschliesslich

auf das tropische Afrika beschrankt.

TABELLE DER GATTUNGEN :

1. Abdominalsegmente einfach, die Hinterecken nicht verldngert . . . 1. Genus Sibyi.la Stal.

1. 1. Abdominalsegmente mit fadenfdrmig verlangerten Hinterecken . . 2. Genus Presjbylla Bolivar.

ORTHOPTERA

l. Genus SIBYLLA Stal

Sibylla Stal, Oefv. Ak. Forh. Vol. 1 3 , p. 168 (i856).

Charaktere. — Mittelgrosse, schlanke Formen. Clipeus und Frontalschild ungekielt. Scheitel

mit eineni ziemlich langen, an der Spitze zweilappigen und an der Basis gezahnten Fortsatz. Augen

rund. Antennen einfach. Pronotum stark verlangert, schmal, iiber der rhombischen Supracoxalerwei-

terung mit einern Paar spitziger Hocker. Elytren in beiden Geschlechtern lang, das Costalfeld basal

verbreitert. Fangbeine massig schlank, die inneren Apicalloben der Vordercoxen abgerundet, die

Femora mit 4 Discoidal- und 4 Aussendornen, die Tibien mit 6 Aussendornen. Mittel- und

Hinterschenkel mit je einern Basal- und Subapicallappen an der Hinterseite. Abdominalsegmente

einfach. Supraanalplatte quer, Cerei diinn.

Genustypus. — Sibylla pretiosa Stal.

Geographische Verbreitung der Arten. — Tropisches Afrika.

1. S. pretiosa Stal, Oefv. Ak. Forh. Vol. i3, p. x68 ( 1 856).

Sibylla f uscosparsa Stal, ibid. p. 168.

2 S. gratiosa Rehn, Arch. Naturg. Vol. 78A. fasc. 6, p. 118 (1912).

3. S. dives Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 46, p. 92 (igio).

4. 5. limbata Giglio-Tos, ibid. p. 92.

5. S. griffinii Giglio-Tos, ibid. p. 92. — Tafel, Fig. I ,

6. S. pammlata Karsch, Berlin. Ent. Zeit. Vol. 39, p. 277 (1894).

2. Genus PRESIBYLLA Bolivar

Presibylla Bolivar, Mem. Soc Espan. Vol. 1, p. 465 (1908).

Charaktere. — Der vorigen Gattung sehr nahe stehend. Frontalschild mit einern kegelformigen

Hocker. Apicallappen des Scheitelfortsatzes sehr lang. Hinterecken der Abdominalsegmente je mit

einern sehr langen, fadenfdrmigen Fortsatz. Die iibrigen Merkmale wie bei Sibylla.

Genustypus. — Presibylla elegatis Bolivar.

Geographische Verbreitung der Art. — Tropisches Westafrika.

1. P. elegans Bolivar, Mem. Soc. Espan. Vol. 1, p. 464, t. 12, f. 1 (1908). Kamerun.

Ostafrika.

Kamerun.

Congo.

Kamerun, Goldkiiste.

Fernando Po, Togo,

Kamerun.

Kamerun, Congo.

SUBFAM. EMPUSIN^E

Die Empusinen sind eine zweifellos monophyletische, hochspezialisierte Gruppe meist bizarr

gestalteter Formen, die sich zwanglos ais Subfamilie der Familie Mantidae unterordnen lassen. Trotz

ihrer mannigfaltigen Korpergestalt sind die Arten doch im Besitze charakteristischer und konstanter

Merkmale, die ihre Zusammengehorigheit beweisen.

Lebensweise. — Samtliche Formen sind — wie alie Mantodeen — rauberisch und nahren sich

vorwiegend von anderen Insekten. Eine Art, namlich Idolnm diabolicum Saussure oder die « Teufels-

blume )), erregte infolge der lebhaften violetten und weissen Farbung der Unterseite ihrer verbreiterten

Vordercoxen schon lange das Interesse spekulativ veranlagter Entomologen. Diese Farbung soli namlich

FAM. MANTID/E

3

eine ausgesprochene Locktracht darstellen, indem das Tier mit erhobenen Vorderbeinen im kurzen

Grase sitzend eine Bliite vortauscht und so angeblich verschiedene Insekten anlockt.

Systematik. — Innerhalb der Empusinen lassen sich zwei Formtypen unterscheiden : Schlanke,

grazile Formen mit langem, diinnem Pronotum und kraftiger gebaute Arten mit kurzem, gedrungenem

Pronotum. Dementsprechend kann man auch die Subfamilie in zwei Triben einteilen, namlich in die

eigentlichen Etnpusini und die Blepharodini. Im systematischen Teii ist jedocli von dieser Unterteilung

mit Riicksicht auf die bessere Uebersichtlichkeit abgesehen worden.

Charaktere. — Meist ziemlicht grosse und bizarre, mehr oder weniger schlanke Formen.

Clipeus und Frontalschild stets gekielt. Augen rund. Scheitel immer mit einem Fortsatz. Antennen

des Mannchens doppelt gekammt, die des Weibchens einfach. Pronotum schlank und lang (Etnpusini)

oder gedrungener (Bltpharodini). Flugorgane in beiden Geschlechtern vorhanden, selten beim Weibchen

wesentlich ldirzer ais beim Mannchen. Femora der Fangbeine mit 40 Discoidal- und 5 Aussendornen;

zwischen je 2 grossen Innendornen stehen 3-4 kleinere. Mittel- und Hinterschenkel meist mit

Praapikallappchen. Abdomen an den Seiten oftmals mit Lappenbildungen. Supraanalplatte quer.

Cerei einfach.

Geographische Verbreitung. — Die Subfamilie ist uber Afrika, Asien und Stideuropa

verbreitet.

TABELLE DER GATTUNGEN :

1. Pronotum lang und diinn, bedeutend Idnger ais die Vordercoxen, Der

hinttr e inntre Apikallobus der Vordercoxen dornformig verlangert

(Empusini).

2. Vorderfemora dorsal nicht verbreiteri. Mittel- und Hinterschenkel

dorsal ohne Lappen.

3. Mittel- und Hinttr femora einfach , ohne Lappen.

4. Dorsale Spitze des Frontalschild es gekrummt. Der lamellare

Teii dess Scheitelfortsatzes kiirzer ais der massive basale

Abschnitt 1. Genus Idolomorpha Burmeister.

4. 4. Dorsale Spitze des Frontalschildes gerade. Der lamellare

Teii des Scheitelfortsatzes Idnger ais der massive basale

Abschnitt 2. Genus FIypsicorypha Krauss.

3. 3. Mittel- und H inter femora oder wenigstens die Mittelfemora

mit einem Subapikallappen an der Hinterseite.

4. Geniculardornen der Mittel- und Hinterschenkel kurz ... 3. Genus Empusa Illiger.

4. 4. Geniculardornen der Mittel- und Hinterschenkel lang, die Zehntner.

spilzen Genicidarlappen iiberragend 4. Genus Hemiempusa Saussure

2. 2. Vorderfemora dorsal verbreitert. Mittel- und Hinterschenkel

mit dorsalen Prdapicallappen 5. Genus Gongylus Thunberg.

1. 1. Pronotum gedrungen, ungefdhr so lang wie die Vordercoxen. Die

hinttr en inneren Appicalloben der Vordercoxen nicht verlangert ,

abgerundet (Blepharodini).

2. V ordercoxen lamelldr verbreitert 6. Genus Idolum Saussure.

2. 2. V ordercoxen nicht lamelldr verbreitert.

3. Mittel- und Hinterfemora mit Prdapicallappen 7. Genus Blepharopsis Rehn.

3. 3. Mittel- und Hinterfemora einfach, ohne Prdapicallappen . 8. Genus Blepharodes Bolivar.

4

ORTHOPTERA

l. Genus IDOLOMORPHA Burmeister

Idolomorpha Burmeister, Handb. Ent. Vol. 2, p. D47 (i838).

Ch araktere. — Empusa-&\\n\\ch.e, schlanke Formen. Kopf ahnlich wie bei Hypsicorypha, die

dorsale Spitze des Frontalschildes jedoch hornfdrmig gebogen und der lamellare Teii des Scheitelfort-

satzes kiirzer ais der massive basale Abschnitt. Fiihler des Mannchens doppelt gekammt, die des

Weibchens einfach. Pronotum ausserordentlich lang und schlank. Elytren schmal. Vorderbeine

schlank, die Femora mit 4-5 Discoidal- und 5 Aussendornen. Mittel- und Hinterfemora einfach, mit

langen Geniculardornen und spitzen Genicularloben. Seiten des Abdomens nicht gelappt,

Genustypus. — Empusa lateralis Burmeister.

Geographische Verbreitung der Arten. — . Afrika und Madagaskar.

1. I. lateralis Burmeister, Handb. Ent. Vol. 2, p. 547 ( 1 838) [Empusa'].

Empusa defoliata Serville. Hist. Ins. Orth. p. 147 (i83g).

2. /. denti frons Saussure & Zehntner, Hist. Madag. Vol. 23, p. 244 (i8g5).

3. I. spinifrons Saussure, Rev. Zool. ser. 2, Vol. 11, p. 61 (1859) [Empusa].

4. I. madagascariensis Westwood, Rev. Mantid. p. 46, t. 6, f. 7 (1889).

5. I . sagitta Sjostedt, Bih. Svenska Ak. Vol. 25, Nr. 6, p. 25 (1900).

Westafrika.

Siid- und Ostafrika.

Senegal.

Madagaskar.

Congo.

2. Genus HYPSICORYPHA H. A. Krauss

Hyps icorypha H. A. Krauss, Zool. Anz. Vol. i5, p. 166 (1892).

Charaktere. — Habituell ebenfalls mit Empusa iibereinstimmend. Clipeus und Frontalschild

gekielt, letzterer dorsal in eine Spitze auslaufend. Scheitel mit einem ausserordentlich langen und

diinnen, spitz kegelformigen Fortsatz, dessen distaler Teii lamellar und langer ist ais der massive basale

Abschnitt. Antennen des Mannchens doppelt gekammt. Pronotum lang und schlank. Elytren

schmal. Vorderbeine lang und zart, die Krallenfurche der Femora distal von der Mitte des Gliedes

gelegen. Bedornung der Beine wie bei Empusa. Mittel- und Hinterfemora ohne Lappenbildungen.

Genustypus. — Hypsicorypha gracilis Burmeister (= H. Juliae H. A. Krauss).

Geographische Verbreitung der Art. — Nordafrika, Kanarische Inseln.

1. H. gracilis Burmeister, Handb. Ent. Vol. 2, p. 547 (i838) [Empusa]. Tunis, Kanaren.

Idolomorpha longifrons Saussure, Mitt. Schweiz, Ent. Ges. Vol. 3, p. 224 (1870).

Idolomorpha defoliata Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 21, p. 191 (1871).

Hypsicorypha Juliae H. A. Krauss, Zool. Anz. Vol. i5, p. 166(1892).

3. Genus EMPUSA Illiger

Empusa Illiger, Verz. Kaf. Preuss, p. 499 (1798).

Phantoma Risso, Hist. Eur. merid. Vol. 5, p. 212 (1826).

Ampusa Rambur, Faune Ent. Andalous. Vol. 2, p. 17 (i83g).

Ch araktere. — Ziemlich grosse, schlanke Formen. Clipeus und Frontalschild der Lange

nach gekielt, letzteres dorsal in eine scharfe Spitze verlangert. Scheitel mit einem kegelformigen

crq crq

FAM. M ANTID/E

5

Fortsatz, dieser distal lamellar und terminal zvveispitzig. Augen rund. Fiihler des Mannchens doppelt

ekammt, die des Weibchens einfach. Pronotum lang und schlank, mit deutlicher, weit vorn

elegener Supracoxalerweiterung, jedoch nicht lamellar verbreitert. Flugorgane stets entwickelt.

Elytren ziemlich schmal, der Costalrand einfach. Vordercoxen schlank, mit verlangertem hinteren

Apicallobus. Vorderfeinora schlank, dorsal ohne lappenformige Verbreiterung, mit 4 Discoidal- und

5 Aussendornen ; zwischen je zwei grossen Innendornen befinden sich 3-4 kleinere. Wenigstens die

Femora der Mittelbeine an der Hinterseite mit einem Praapicallappchen, an der Oberseite ist jedoch

ein solches nie entwickelt Geniculardornen der Mittel- und Hinterschenkel kurz. Abdomen des

Weibchens nicht extrem verbreitert. Supraanalplatte quer. Cerei einfach.

Genustypus. — Empusa pauperata Fabricius.

Geographische Verbreitung der Arten. — Siideuropa, Asien und Afrika.

1. E. .gK/to/a Thunberg, Mem. Ac. St.-Petersb. Vol. 5, p. 294(181 5) [Gongylus]. Afrika.

Empusa fronticornis Burmeister, Hand. Ent. Vol. 2, p. 546 (i838).

Empusa dolosa Serville, Hist. Ins. Orth. p. 143 (1839).

Empusa binotata Serville, ibid. p. 143.

2. E. spinosa H. A. Krauss, Anz. Ak. Wien, Vol. 3g, p. 53 (1902). Siidarabien.

3. E. fronticornis Stoll, Represent. Spectres, p. 63, t. 21, f. 79 ( 1 8 1 3) [ Mantis ]. Siid- und Ostafrika.

Maniis nympha Stoll, ibid. p. 72, t. 24, f. 94.

Vates Wahlbergi Stal, Oefv. Ak. Forh. Vol. i3, p. 167 (i856).

4. E. fasciata Brulle, Exp. Moree, Vol. 3i, Sect. 2, Ins. p. 83, t. 6, f. 4

(1832). — Tafel, Fig. 2.

Balkanlander, Klein-

asien.

5. E. unicornis Linne, Amoen Ak. Vol. 6, p. 396 (1763) [Gryllus'] .

6. E. aegypliaca Giglio-Tos, Bul. Soc. Ent. Ital. Vol. 48, p. 69 (1917).

7. E. simonyi H. A. Krauss, Anz. Ak. Wien, Vol. 3g, p. 67 (1902).

8. E. pennata Thunberg, Mem. Ac. St.-Petersb. Vol. 5, p. 294 ( 1 8 1 5)

[Gongylus] .

? Mantis clavata Goeze, Ent. Beytr. Vol. 2. p. 34 (1778).

? Mantis tricornis Goeze, ibid. t. 69, f. 1-2.

? Mantis spuria Goeze, ibid. p. 37.

Mantis pectinicornis Cyrillo, Ent. Neapol. t. 8, f. 1 ; t. 9, f. 5 (1787).

Phantoma variabilis Risso, Hist. Eur. merid. Vol. 5, p. 212 (1S26).

Empusa egena Charpentier, Zeit. Ent. Germar, Vol. 3, p. 290 (1841).

Empusa brachyptera Fischer-Waldheim, N. Mem. Soc. Moscou, Vol. 8, p. 97,

t. 1, f. 8 (1846).

Empusa europaea Fieber, Lotos, Vol. 3, p. 96 (i8S3).

Empusa occidentalis Fieber, ibid. p. i33.

China.

Ober-Aegypten.

Sokotra.

Westliches Mediterran-

gebiet.

9. E. pennicornis Pallas, Reise Russ. Vol. 2, p. 728 (1773) [Mantis]. Siidrussland, Tiirkei,

Mantis pallasiana A. G. Olivier, Enc. Meth. Vol. 7, p. 63j (1792). Persien.

? Gongylus marginatus Thunberg, Mem. Ac. St.-Petersb. Vol. 5, p. 294 (i8i5).

Empusa orientalis Burmeister, Hand. Ent. Vol. 2, p. 546(1838).

Empusa Stollii Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol. 21, p. 188 (1871).

10. E. pauperata Fabricius, Spec. Ins. Vol. 1, p. 346 (1781).

Empusa humbertiana Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 60 (1869).

Empusa servillei Saussure, Mem. Soc. Geneve, Vol 23, p. 88 (1872).

11. E. hedenborgii Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 77 (1877).

12. E. uvarovi Chopard. J. Bombay Soc. Vol. 27, p. 764 (1921).

E. pectinata Drury, 111. Nat. Hist. Vol. 1, t. 5o, f. 1 (1770) [Mantis].

E. megalocephala Gistl, Myst. Eur. Ins.-Welt, p. 427 ( 1 856).

Indien, Ceylon.

Ostafrika, Arabien.

Mesopotamien.

Jamaica.

Aegypten.

6

ORTHOPTERA

4. Genus HEMIEMPUSA Saussure & Zehntner

Hemiempusa Saussure & Zehntner, Hist. Madag. Vol. 23, p. 242 (i8g5).

Charaktere. — Der Gattung Empusa sehr nahe stehend. Kopf und Fiihler wie bei dieser, die

dorsale Spitze des Frontalschildes hornformig nach vorn gekrtimmt. Pronotum sehr lang und schlank.

Hinterer innerer Apicallobus der Vordercoxen stark verlangert. Geniculardornen der Mittel- und

Hinterfemora sehr lang, die spitzigen Genicularloben iiberragend. Mittel- und Hinterschenkel mit

einem Praapicallappen an der Hinterseite.

Vielleicht nur ais Subgenus von Empusa zu werten.

Genustypus. — Empusa capensis Burmeister.

Geog raphische Verbreitung der Arten. — Aethiopische Region.

1. H. capensis Burmeister, Handb. Ent. Vol. 2, p. 547 (i838) [Empusa]. Afrika.

Empusa purpuriptnnis Serville, Hist. Ins. Ortn. p. 145 (1839).

5. Genus GONGYLUS Thunberg

Gongylus Thunberg, Mem. Ac. St.-Petersb. Vol. 5, p. 220 ( 1 8 1 5) .

Charaktere. — Ziemlich grosse, schlankeund langbeinige Formen. Clipeus und Frontalschild

gekielt, letzteres dorsal dornformig vorgezogen. Scheitel mit einem langen, kegelformigen, distal

lamellaren Fortsatz. Augen rund. Fiihler des Mannchens doppelt gekammt, die des Weibchens

einfach. Pronotum stark verlangert, schlank, in der Gegend der weit vorn gelegenen Supracoxalerwei-

terung mit einer rhombischen, lamellaren Verbreiterung. Elytren ziemlich breit, beim Mannchen

lang, beim Weibchen verkiirzt, das Costalfeld basal lappenformig verbeitert. Vorderbeine schlank, die

Coxen mit sporenformig verlangerten inneren hinteren Apikalloben ; Femora mit 4 Discoidal- und 5

Aussendornen, der Dorsalrand lamellar verbreitert. Mittel- und Hinterfemora mit je drei Subapical-

lappchen, von welchen das grossere sich am Hinterrand, die beiden kleineren am Dorsalrand befinden.

Abdomen seitlich mit lappenfoi migen Veibreiterungen.

Genustypus. — Gryllus (Mantis) gongylod es Linne.

Geograpische Verbreitung der Arten. — Indien, Ceylon, Sundainseln.

1. G. gongylodes Linne, Syst. Nat. ed. 10. p. 426(1758) [Gryllus]. — Tafel, Indien, Ceylon, Java.

Fig. 3.

Mantis flabellicornis Fabricius, Ent. Syst. Vol. 2, p. 16 (1793).

2 G. trachelophyllus Burmeister, Handb. Ent. Vol. 2, p. 5^5 (i838) [Empusa]. Indien.

6. Genus IDOLUM Saussure

Idolum Saussure, Mitt Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 53 (1869).

Charaktere. — Grosse, bizarre Formen. Clipeus und Frontalschild gekielt. Scheitel mit

einem kegelformigen, an der Unterseite mit drei Langskielen versehenen Fortsatz. Augen rund. Fiihler

des Mannchens doppelt gekammt, die des Weibchens einfach. Pronotum ungefahr so lang wie die

Vordercoxen, in der ganzen Lange mit einer grossen lamellaren Verbeitei ung. Flugorgane lang und

FAM. MANTI D. E

/

breit. Vordercoxen stark lamellar verbreitert und an der Unterseite lebhaft gefaibt. Vorderfemora

schlank, mit 4 Discoidal- und 5 Aussendornen, diese lang und gerade. Mittel- und Hinterschenkel mit

je einem hinteren und dorsalen Subapicallappen.

Genustypus. — Iciolum diabolicum Saussure.

Geognaphische Verbreitung der Art. — Tropisches Ostafrika.

1. I. diabolicum Saussure, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 3, p. 60 (1869). Tropisches Ostafrika.

Vol. 3. p. 223 (1870). — T afel, Fig. 4, 4a.

Idolum diabroticum Shelford, Zoologist, ser. 4, Vol. 7, p. 295 (igo3).

7. Genus BLEPHAROPSIS Rehn

Blepharis Serville, Ann. Sci. Nat. Vol. 22, p. 47 ( 1 83 1 ) [non Blep haris Cuvier, 1817].

Blepharopsis Rehn, Canad. Ent. Vol. 34, p. 316(1902).

Charaktere. — Ziemlich grosse, massig schlanke Formen. Clipeus und Frontalschild stark

gekielt, letzteres mit einem dornformigen Fortsatz dorsal. Scheitel mit einem stumpfen, kegelformigen

Fortsatz. Antennen des Mannchens, doppelt gekammt, die des Weibchens einfach. Augen rund.

Pronotum so lang wie die Vordercoxen, ziemlich gedrungen, fliigelartig lamellar verbreitert und an

den Seiten gezahnt. Elytren und Alae in beiden Geschlechtern gleichartig entwickelt, lang, erstere

griin oder grunlichbraun gefleckt. Vorderbeine kraftig, die Femora mit 4 Discoidal- und 5 Aussen-

dornen die Krallenfurche weit proximal der Mitte des Gliedes gelegen. Mittel- und Hinterschenkel

mit je einem Subapicallappchen an der Hinterseite. Abdominalsegmente seitlich gelappt.

Genustypus. — Mantis mendica Fabricius.

Geographische Verbreitung der Arten. — Afrika und Westasien.

1. E. mendica Fabricius, Syst. Ent. p. 275(1775) [Mantis']. — Tafel, Fig. 5. Nordafrika, Kanaren,

Gryllus monstrosus Forskal, Descr. Ann. p. 82 (1775). Kleinasien, Cypern.

Mantis marmorata Olivier, Enc. Meth. Vol. 7, p. 641 (1792).

Mantis dilaticollis Gistl. Myst. Eur. Ins.-Welt. p. 427 ( 1 856) .

2. B. nuda Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 48, p. 70 (1917). Tropisches Ostafrika,

Yemen.

8. Genus BLEPHARODES Bolivar

Blepharodes Bolivar, Ann. Soc. Espan. Vol. 19, p. 3o5 (1891).

Phlaebarodes Giglio-Tos, Bull. Soc. Ent. Ital. Vol. 48, p. 71 (1917).

Charaktere. — Dem Genus Blepharopsis nahestehend. Clipeus und Frontalschild wie bei

diesem gekielt. Scheitel mit einem besonders beim Weibchen sehr langen, kapuzenformigen fortsatz,

dieser an der Spitze geteilt, an der Unterseite gekielt. Augen rund. Fiihler beim Mannchen doppelt

gekammt, beim Weibchen einfach. Pronotum gedrungen, ungefahr so lang wie die Vordercoxen, mit

deutlicher Supracoxalerweiterung, jedoch nicht lamellar verbreitert wie bei Blepharopsis , die Seiten

gezahnt. Flugorgane in beiden Geschlechtern entwickelt, beim Mannchen lang, beim W eibchen

etvvas kiirzer. Vordercoxen kraftig bewehrt. Vorderfemora mit 4 Discoidal- und 5 Aussendornen, die

Krallenfurche weit proximal der Mitte gelegen. Mittel- und l linterfemora einfach.

8

ORTHOPTERA

Genustypus. — Blepharodes candelarius Bolivar.

Geographische Verbreitung der Arten. — Tropisches Ostafrika.

1. B. candelarius Bolivar, Ann. Soc. Espan. Vol. 19, p. 3o6, t. 1, f. 4 (1891).

Blepharis kotschyana Schulthess-Rechberg, Zool.Jahrb. Syst.Vol. 8, p. 72 (1894).

2. B. cornutus Schulthess-Rechberg, Zool. Jahrb. Syst. Vol. 8, p. 72, t. 4,

f. 1 (1894) [ Blepharis ]. — Tafel, Fig. 6.

3. B . parumspinosus Beier, Ann. Nat. Hist. ser. 10, Vol. 6, p. 460 (1930).

4. B. sudan ensis Werner, SB. Ak. Wien, Vol. 116, p. 248 (1907).

Tropisches Ostafrika

Tropisches Ostafrika

Nigeria, Sudan.

Sudan.

FAM. M AN T ID/E

9

INDEX

beite

aegyptiaca Giglio-Tos (g. Empusa) 5

Ampusa (genus) Kambur 4

binotata Serville (g. Empusa ) 5

Blepharis (genus) Serville 7

Blepharodes (genus) Bolivar 7

Blepharopsis (genus) Rehn 7

brachyptera Fischer-Waldheim (g. Empusa) .... 5

candelarius Bolivar (g. Blepharodes) 8

capensis Burmeister (g. Hemiempusa ) 6

clavata Goeze (g. Empusa) 5

cornutus Schulthess-Rechberg (g. Blepharodes) . 8

defoliata Saussure (g. Hypsicorypha) 4

dentifrons Saussure & Zehntner (g Idolomorpha) . . 4

diabolicum Saussure (g. Idoltim)

diabroticum Shelford (g. Idolum) .

dilaticollis Gistl . (g. Blepharopsis)

dives Giglio-Tos (g. Sibylla) 2

dolosa Serville (g. Empusa) 5

egena Charpentier (g. Empusa) 5

elegans Bolivar (g. Presibylla) 2

Empusa (genus) Illiger 4

europaa Fieber (g. Empusa) .... ..... 5

fasciata Brulle (g. Empusa) ........ 5

flabellicornis Fabricius (g. Gongylus) 6

fronticornis Burmeister (g. Empusa) 5

fronticornis Stoll (g. Empusa) 5

fuscosparsa Stal (g. Sibylla) 2

gongylodes Linne ( g. Gongylus) 6

Gongylus (genus) Thunberg 6

gracilis Burmeister (g. Hypsicorypha) 4

gratiosa Rehn (g. Sibylla) 2

griffinii Giglio-Tos (g. Sibylla) 2

guttula Thunberg (g Empusa) 5

hedenborgii Stal (g. Empusa) 5

Hemiempusa (genus) Saussure & Zehntner. . . 6

humbertiana Saussure (g. Empusa) 5

Hypsicorypha (genus) Krauss 4

I dolomorpha (genus) Burmeister 4

Idolum fgenusi Saussure 6

julia Krauss (g. Hypsicorypha) 4

kotschyana Schulthess-Rechberg (g. Blepharodes) . . 8

lateralis Burmeister (g. Idolomorpha) .

limbata Giglio-Tos (g. Sibylla) ......

longifrons Saussure (g. Hypsicorypha) . . . .

madagascariensis Westwood (g. Idolomorpha) .

marginatus Thunberg (g. Empusa)

marmorata Olivier (g. Blepharopsis)

megalocephala Gistl. (g. Empusa)

mendica Fabricius (g. Blepharopsis) .

monstrosus Forskal (g. Blepharopsis) .

nuda Giglio-Tos (g. Blepharopsis)

nympha Stoll (g. Empusa)

occidentalis Fieber (g'. Empusa)

orientalis Burmeister (g. Empusa)

pallasiana Olivier (g. Empusa)

pannulata Karsch (g. Sibylla)

parumspinosus Beier (g. Blepharodes). . . .

pauperata Fabricius (g. Empusa)

pectinata Drury (g. Empusa)

pectinicornis Cyrillo (g. Empusa )

pennata Thunberg (g. Empusa)

pennicornis Pallas (g. Empusa)

Phantoma (genus) Risso .......

Phlaebarodes (genus) Giglio-Tos . . . .

Presibylla (genus) Bolivar

pretiosa Stal (g. Sibylla) ........

purpuripennis Serville (g. Hemiempusa).

sagitta Sjostedt (g. Idolomorpha)

servillei Saussure (g. Empusa)

Sibylla (genus) Stal

simonyi Krauss (g. Empusa)

spinifrons Saussure (g. Idolomorpha) . . . .

spinosa Krauss (g. Empusa)

spuria Goeze (g. Empusa)

stollii Saussure (g. Empusa)

sudanensis Werner (g. Blepharodes) . . . .

trachelophyllus Burmeister (g. Gongylus) .

tricornis Goeze (g. Empusa)

unicornis Linne (g. Empusa)

uvarovi Chopard (g. Empusa)

variabilis Risso (g. Empusa)

wahlbergi Stal (g. Empusa)

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IO

ORTHOPTERA

ERKLARUNG DER TAFEL

Fig. i. Sibylla griffinii G.-Tos (cf).

— 2. Empusa fasciata Brulle (cf).

— 3. Gongylus gongylodes L. ( 9 )•

— 4. 1 dolum diabolicum Sauss. (cf).

— 4a. Idolum diabolicum Sauss., Unterseite des Pronotums.

— 5. Blepkaropsis mendica F. (cf).

— 6. Blepharodes cornutus Sch.-R. (9)-

NERA INSECTORUM

ORTHOPTERA

Empusa fasciata

Brulle. i

Blepharopsis mendicaF i

Sibylla griffinii

Sciolum diabolicum Sauss. 6

Btcpharodes cornutus Sch?R-$

Jrioturn diabolicum Sauss. ' Cnterseitc.

Gongylus gongylodes l.. f

FAM. MANTI DAL

t V Klein, ad. nat

SUBFAM. S I B YLLI N PL U. EMPUSINA

ORTHOPTERA

Sool

W 198me FASCICULE

Genera

Insectorum

DE

P. WYTSMAN

'

Directiori scientifique : Genera Insectorum, Quatre-Bras, Tervueren (Belgique)

En vente chez Louis Desmet-Verteneuil, Imprimeur-Editeur, 60-62, rue T’Kint, Bruxelles

Prospectus gratis et franco sur demande

MANTODEA

FAM. MANTI D/E

Subfam. toxoderin.t:

von Max BEIER, Wien

MIT I FARBTAFEI.

1934

MANTODEA

FAM. MANTID/E

Subfam. TOXODERINjE

MANTODEA

FAM. MANTID/E

Subfam. TOXODERINaE

von Max BEIER, Wien

MIT I FARBTAFEL

IE Toxoderinen sind eine Gruppe mittelgrosser bis sehr grosser, hoch spezialisierter

und meist ausserordentlich bizarr gestalteter Formen, die beziiglich ihrer Korpergestalt

wohl die merkwiirdigsten Mantiden darstellen. Einige ihrer Vertreter gehoren zu den

grossten Arten der Ordnung.

Systematik. — In systematischer Beziehung schliessen sich die Toxodennae eng an die Vatinae

an. Es ist daher nicht verwunderlich, dass einige ihrer Gattungen sowohl von Rehn (Genera

Insectorum, fasc. 119, 1911), ais auch von Giglio-Tos (Tierreich, Lfg. 5o, 1927) falschlich der

Subfamilie Vatinae untergeordnet wurden. Es sind dies die Genera Par ad anuria , Euthyphleps und

Aethalochroa, von welchen allerdings durch Giglio-Tos nur mehr die letztgenannte Gattung zu den

Vatinen gestelltwurde. Innerhalb der Subfamilie lasst sich eine Unterteilung in zweiTriben durchfuhren,

namlich in die eigentlichen Toxoderini und in die Stenophyllini, welch letztere nur eine Gattung mit einer

Art enthalten. Die von Giglio-Tos noch weiter gefiihrte Aufspaltung der Toxoderinen entbehrt wohl

jeder morphologischen Grundlage und wurde deshalb hier unterlassen.

Biologie. — Die Toxoderinen fiihren eine rauberische Lebensweise und nahren sich

hauptsaclilich von Insekten. Einige Arten werden infolge ihrer bizarren, zweigahnlichen Gestalt und

der braunen Farbung ais geschiitzt angesehen — mit welchem Recht, muss dahingestellt bleiben,

solange dariiber keine einwandfreien Experimente vorliegen. Die Tiere sind nur vereinzelt zu finden

und fast alie Arten gehoren zu den seltensten Vertretern der Mantiden.

Charaktere. — Mittelgrosse bis sehr grosse, bizarr gestaltete Formen von durchwegs brauner

Farbung. Frontalschild meist breiter ais hoch. Scheitel mitunter mit einem Fortsatz. Augen oftmals

mit einem Dorn. Pronotum fast durchwegs bedeutend langer ais die Vordercoxen, die Metazone

kompress und gekielt. Flugorgane stets vorhanden, jedoch kiirzer ais das lange und schlanke Abdomen.

Fangbeine schlank. Vorderfemora ventral zwischen den Dornenreihen gekielt, mit 3 Discoidal- und 5

bis 7 Aussendornen, die Krallenfurche stets sehr nahe der Basis gelegen. Vordertibien meist lang, diinn

und mit nur wenigen Dornen in der distalen Partie, selten (Stenophyllini) flacli und verbreitei t, in der

ganzen Lange bedornt. Mittel- und Hinterbeine oftmals mit Lappenbildungen. Die vorderen

Abdominalsegment bedeutend langer ais breitund mitunter mitlappen- oder fadenformigen hortsatzen.

Supraanalplatte quer. Cerei immer breit und flachgedriickt, terminal abgerundet, abgestutzt oder

ausgeschnitten.

2

ORTHOPTERA

Geog ra phische Verbreitung . — Die Toxoderinen sind vorwiegend iiber die orientalische

und aethiopische Region verbreitet. Eine Gattung ( Stenophylla ) mit einer Alt findet sich in Siidamerika

und eine Art lebt vielleicht in Australien. Mit wenigen Ausnahmen sind alie Formen in den tropischen

Gebieten ihres Verbreitungsareals beheimatet.

TABELLE DER GATTUNGEN :

i. Vordertibien diinn, nicht vevbreitert (Toxoderini).

2. V ordercoxen innen distal lappenformig vevbreitert.

3. Cerei lang, terminat zweispitzig.

4. Abdomen einfach. Mittet- und Hinterschenkel ohne

Geniculardornen 1 .

4. 4. Die ersten 6 oder y Abdominalsegmente mit einem

fadenformigen Fortsatz am Hinterrand . Mittel-

und Hinterschenkel mit Geniculardornen.

5. Scheitel einfach 2.

5.5. Scheitel mit einem Fortsatz 3.

3.3. Cerei kurz, terminat nicht zweispitzig 4.

2. 2. V ordercoxen einfach, distal nicht lappenformig verbreitert.

3. Augen unbewehrt, ohne Dornen.

4. Scheitel mit einem kielformigen Hocker iiber den Ocellen.

5. Alae hyalin 5.

5. 5. Alae mit Rauchfiecken 6.

4. 4. Scheitel mit zwei dornformigen Hockern iiber den

Ocellen.

5. Vorderfemora mit 6-y Aussendornen.

6. Cerei lang, terminat ausgeschnitten . Vordertibien

mit g-12 Aussendornen. Genicularloben der

Mittet- und Hinterschenkel lang, dornfomiig . 7.

6. 6. Cerei kurz, terminat gerundet. Vordertibien mit

5 Aussendornen. Genicularloben der Mittel-

und Hinterschenkel kurz 8.

5.5. V orderfemora mit 5 Aussendornen 9.

3. 3. Augen mit Dornen.

4. Pronotum nahezu gerade. Cerei terminal abgerundet

oder abgestutzt.

5. Mitlel- und Hinterschenkel einfach, ohne Lappcn.

6. Oberer Apikallobus der Mittet- und Hinterschenkel

nicht verlangert, die Tibien mit lappenformigen

Kielen 10.

6. 6. Operer Apikallobus der Mittet- und Hinter-

schenkel verlangert, die Tibien einfach . . . 11.

5. 5. Mittel- und Hinterschenkel mit Lappenbildungen . 12.

4. 4. Pronotum gekriimmt. Cerei terminal ausgeschnitten

oder zweispitzig . . . 1 3 .

t. 1. Vordertibien flach, depress und stark verbreitert, der ganzen

Ldnge nacht bedornt (Stenophyllini) 14.

Genus Paradanuria Wood-M ason.

Genus Euthyphleps Wood-Mason.

Genus Toxoderopsis Wood-Mason.

Genus Toxoderella Giglio-Tos.

Genus Loxomantis Giglio-Tos.

Genus Aethalochroa Wood-Mason.

Genus Bei.omantis Giglio-Tos.

Genus Calamothespis Werner.

Genus Dorymantis Giglio-Tos.

Genus Of.stomantis Giglio-Tos.

Genus Toxomantis Giglio-Tos.

Genus Paratoxodera Wood-Mason.

Genus Toxodera Serville.

Genus Stenophylla Westwood.

FAM. MANTIDiE

3

a. Tribus TOXODERINI

I. Genus PARADANURIA Wood-Mason

Paradanuria Wood-Mason, Ann. Nat. Hist. ser. 4, Vol. 19, p. 220 (1877).

Charaktere. — Schlanke, braun gefarbte Tiere. Kopf flach, langer ais bieit und nur

wenig breiter ais das Pronotum. Scheitel mit einem medianen und zwei lateralen Hockern, zwischen

letzteren excaviert; Nebenaugenhocker deutlich. Augen mit einem Dorn auf der Oberseite. Pronotum

schmal, mit wenig ausgepragter Supracoxalerweiterung, in der ganzen Lange gekielt. Eiytren schmal,

kiirzer ais das Abdomen. Fangbeine lang, die Coxen innen distal mit einem gezahnten Lappen, die

Femora mit 3 Discoidal- und 6 Aussendornen, die Krallenfurche nahe der Basis gelegen ; Vordertibien

nur distal bewehrt. Mittel- und Hinterbeine kurz, die Schenkel mit einem lappenformigen hinteren

Kiel, ohne Geniculardornen. 1. Tarsalglied kiirzer ais die drei folgenden zusammen. Abdomen

einfach. Supraanalplatte nahezu dreieckig. Cerei lang, flach, das letzte Glied zweispitzig.

Genustypus. — Paradanuria orientalis Wood-Mason.

Geographische Verbreitung der* Arten. — Indien.

1. P. orientalis Wood-Mason, Ann. Nat. Hist. ser. 4, Vol. 19, p. 220 (1877). Indien.

2. P parvula Westwood, Rev. Mantid. p. 41 (1889) [ Toxodera ]. ?.

2. Genus EUTHYPHLEPS Wood-Mason

Euthyphieps Wood-Mason, Journ. As Soc. Beng. Vol. 58, p. 3 1 5 (1889).

Charaktere. — Mit Paradanuria in den wesentlichen Merkmalen tibereinstimmend. Die

Vorderfemora jedoch nur mit 5 Aussendornen, die Mittel- und Hinterbeine langer und schlanker, ihre

Schenkel mit Geniculardornen, welche langer sind ais die Genicularloben. Die ersten 7 Abdominal-

segmente mit einem fadenformigen Anhang am Plinterrand.

Genustypus. — Euthyphieps rectivenis Wood-Mason.

Geographische Verbreitung der Arten. — Indien.

1. £. Wood-Mason, Journ. As, Soc. Beng. Vol. 58, p. 3 r 7 (1889). Himalaya.

2. E. curtipes Westwood, Rev. Mantid. p. 41, t. 1, f. 4(1889) \Toxodera]. Bombay.

3. Genus TOXODEROPSIS Wood-Mason

Toxoderopsis Wood-Mason, Journ. As. Soc. Beng. Vol. 58, p. 317 (1889).

Charaktere. — Ebenfalls mit Paradanuria verwandt. Der Scheitel jedoch gerundet und die

Lateralhocker iiberragend, diese kiirzer ais die Augen ; iiber den Ocellen befindet sich ein kurzer

Fortzatz. Augen gerundet, die Nebenaugenhocker iiberragend. Pronotum lang und schlank. Mittel-

und Hinterschenkel mit Geniculardornen und Lappenbildungen. Die ersten 6 Abdominalsegmente am

Hinterrand ausgeschnitten und mit einem kleinen, fadenformigen Fortsatz.

4

ORTHOPTERA

Genustypus. — Toxoderopsis spinigera Wood-Mason.

Geographische Verbreitung der Arten. — Indien.

1. T. spinigera Wood-Mason, Journ. As. Soc. Beng. Vol. 58, p. 3ig (1889). Bombay.

2. T. taurus Wood-Mason, ibid. p. 320. Indien.

4. Genus TOXODERELLA Giglio-Tos

Toxoderella Giglio-Tos, Ann. Mus. Napoli. n. ser. Vol. 4, Nr. i5, p. 7 (1914).

Charaktere. — Korper schlank. Augen mit einem Dorn. Pronotum diinn, mit wenig

ausgepragter Supracoxalerweiterung und nahezu unbedornten Seiten. Elytren schmal. Vordercoxen

innen distal mit einem Lappen. Vorderfemora schlank, mit 3 Discoidal- und 5 Aussendornen, der

obere Apicallobus dornformig verlangert. Mittel- und Hinterschenkel mit unregelmassigen Lappenbil-

dungen, langen und spitzen Genicularloben und Geniculardornen. Abdomen schlank. Cerei kurz,

distal verbreitert und terminal schwach ausgeschnitten, aber nicht zweispitzig.

Genustypus. — Toxodera {Par ad anuria') jortnumi Westwood.

Geographische Verbreitung. — Australien?

1. T . fortnumi Westwood, Rev. Mantid. p. 41, t. 8, f. 7 (1889) [Toxodera]. Nordaustralien ?

5. Genus LOXOMANTIS Giglio-Tos

Loxomantis Giglio-Tos, Ann. Mus. Napoli, n. ser. Vol. 4, Nr. i5, p. 12 (19x4).

Charaktere. — Ziemlich grosse, sehr schlanke Formen. Kopf so breit wie das Pronotum.

Frontalschild quer, dorsal stark konvex. Scheitel gerade, die Augen iiberragend, mit deutlichen Neben-

augenhockern. Ueber den Ocellen befindet sich ein kielformiger Hocker. Augen rund, vorragend.

Pronotum lang, gerade, mit deutlicher Supracoxalerweiterung, die Prozone kompress, die Metazone

hoch gekielt, langer ais die Vordercoxen. Elytren schmal. Alae hyalin. Fangbeine schlank. Vorder-

femora mit 3 Discoidal- und 5 Aussendornen, die Krallenfurche nahe der Basis gelegen. Vordertibien

lang, mit 4 Aussendornen im distalen Teii. Mittel- und Hinterschenkel kurz, mit Lappenbildungen

und spitzen Genicularloben, die Tibien gelappt und gekielt. Die Metatarsen kurz und kompress.

Abdomen lang.

Genustypus. — Loxomantis indica Giglio-Tos.

Geographische Verbreitung. — Indien.

1. L. indica Giglio-Tos, Ann. Mus. Napoli, n. ser. Vol. 4, Nr. 1 5 , p. 12 Indien.

( 1 9 r 4) •

6. Genus /ETHALOCHROA Wood-Mason

Aethalochroa Wood-Mason, Ann. Nat. Hist. ser. 4, Vol. 19, p. 308(1877).

Arsacia Stal, Bih. Svenska Ak. Vol. 4, Nr. 10, p. 70 (1877).

Charaktere. — Grosse, schlanke, braun gefarbte Tiere. Kopf verhaltnismassig klein, etwas

breiter ais lang und nur wenig breiter ais das Pronotum. Frontalschild quer, 5-eckig. Scheitel mit

FAM. MANTID/E

deutlichen Nebenaugenhockern, iiber den Ocellen mit einem Querkiel. Augen rund, dorsal mit einem

Tuberkelchen oder einem Dorn. Pronotum lang und schlank, mit deutlicher Siipracoxalerweiterung,

die Metazone zu einem Dorsalkiel komprimiert und im Ouerschnitt daher dreieckig. Flugoigane in

beiden Geschlechtern lang, jedoch kiirzar ais das Abdomen; Elytren schmal, Alae beim Weibchen mit

Rauchflecken. Vordercoxen nahezu unbewehrt. Vorderfemora schlank, ventral gekielt, mit 3 Dis-

coidal- und 5 Aussendornen, die Krallenfurche nahe der Basis gelegen. Vordertibien lang und dunn,

nur in der distalen Partie bedornt. Mittel- und Hinterschenkel meist mit je drei Subapicallappen, die

Tibien mit lappenartig verbreiterten Langskielen. Abdomen lang und schlank. Supraanalplatte quer.

Cerei breit, flach, terminal abgestutzt.

Genustypus. — Vates ashmolianus Westwood.

Geog raphische Verbreitung der Arten. — Ostindien.

1. A. ashmoliana Westwood, Ann. Nat. Hist. Vol. 8, p. 272 (1841) [Vates]. —

Tafel, Fi g. I .

2. A. insignis Wood-Mason, P. Zool. Soc. London, p. 684 (1878)

3. A. affinis Wood-Mason, Journ. As. Soc. Beng. Vol. 58, p. 3 1 3 (1889).

4. A. spinipes Wood-Mason, ibid. p. 3i3.

5. A. simplicipes Wood-Mason, P. Zool. Soc. London, p. 584 (1878).

Vorderindien, Ceylon.

Nordindien.

Sind.

Karachi, Sind.

Bombay.

7. Genus BELOMANTIS Giglio-Tos

Beiomantis Giglio-Tos, Ann. Mus. Napoli, n. ser. Vol. 4, Nr. i5, p. i3 (1914).

Charaktere. — Korper schlank, schmal. Kopf langer ais breit, so breit wie das Pronotum.

Frontalschild quer, schmal dreieckig. Scheitel mit 4 dornformig endigenden Kielen und jederseits

einem kegelformigen, spitzen Nebenaugenhocker. Augen vorragend, ohne Dornen. Pronotum schlank,

die Prozone flach, die Metazone in der ganzen Lange gekielt, langer ais die Vordercoxen. Flugorgane

in beiden Geschlechtern vorhanden, kiirzer ais das Abdomen. Vorderfemora schlank, mit 3 Discoidal-

und 6 Aussendornen, die Genicularloben spitz, die Krallenfurche nahe der Basis gelegen. Vordertibien

mit 9-12 Aussendornen. Mittel- und Hinterschenkel einfach, mit dornformig verlangerten Genicular-

loben, die Tibien einfach. Abdomen schlank. Supraanalplatte kurz, gekielt. Cerei lang, flach, das

letzte Glied so lang wie die iibrigen zusammen.

Genustypus. — Beiomantis lielenae Giglio-Tos.

Geographische Verbreitung. — Tropisches Afrika.

1. B. helenae Giglio-Tos, Ann. Mus. Napoli, n. ser. Vol. 4, Nr. 1 5 , p. i3 Aequatoriales Afrika.

(191+).

8. Genus CALAMOTHESPIS Werner

Calamothespis Werner, SB. Ak. Wien, Vol. 116, p. 237 (1907).

Charaktere. — Mit Beiomantis nahe verwandt. Kopf lager ais breit. Frontalschild quer.

Scheitel excaviert, mit zwei spitzen Tuberkelchen iiberden Ocellen und spitz kegelformigen Nebenaugen-

hockern. Augen flach. Pronotum stabformig, langer ais die Vordercoxen, mit schwach ausgepriigter

6

ORTHOPTERA

Supracoxalerweiterung. Elytren und Alae des Weibchens ziemlich lang, jedoch nur bis zum 6.

Abdominalsegment veichend. Vorderbeine schlank, die Femora mit 3 Discoidal- und 7 Aussendornen,

nahe der Basis gelegener Krallenfurche undan der Ventralseite gekielt, die Tibien mit nur 5 Aussendornen

in der Spitzenpartie. Mittel- und Hinterbeine auffallend kurz, einfach. Abdomen lang und diinn, mit

querer Supraanalplatte. Cerei kurz, breit und flach, die Spitze des Abdomens nicht iiberragend.

Genustypus — Calamotliespis adusta Werner.

Geographische Verbreitung der Arten. — Tropisches Afrika.

1. C. adusta Werner, S B. Ak. Wien, Vol. 116. p. 237, t. 1, f. 3. — Tafel, Mongalla, Togo.

Fig. 2.

2. C. liueatipennis Werner, Beitr. Land-Siissw. Fauna D.-S.-W. Afr., Vol. 2, Siidwest- Afrika.

p. 125 (ig23).

3. C. oxyops Rehn, Ann. Transvaal Mus. Vol. 12, p. 47 (1927). Transvaal.

9. Genus DORYMANTIS Giglio-Tos

Dorymantis Giglio-Tos, Ann. Mus. Napoli, n. ser. \,Tol. 4, Nr. 1 5 , p. i5 (1914).

Charaktere. — Ebenfalls mit Belomantis verwandt und in den wichtigsten Charakteren mit dieser

Gattung ribereinstimmend. Erontalschild halbkreisformig. Vorderfemora mit 5 Aussendornen.

Vordertibien mit nur 6 Aussendornen im distalen Drittel. Genicularloben der Mittel- und Hinterschenkel

nicht verlangert. Supraanalplatte terminal ausgeschnitten. Cerei mit allmahlich langer werdenden

Gliedern, das letzte terminal ausgeschnitten.

Genustypus. — Dorymantis congica Giglio-Tos.

Geographische Verbreitung der Arten. — Tropisches Afrika.

1. D. congica Giglio-Tos, Ann. Mus. Napoli, n. ser. Vol. 4, Nr. i5, p. 16 Congo.

(I9I+)-

2. D. somatica Beier, Zool. Anz. Vol. gr, p. 197 (1930). Somaliland.

10. Genus OESTOM ANTIS Giglio-Tos

Oestomantis Giglio-Tos, Ann. Mus. Napoli, n. ser. Vol. 4, Nr. i5, p. 9 (1914).

Charaktere. — Habituell der Gattung Toxodera ahnlich. Die Metazone des Pronotums nicht

gebogen. Vorderfemora mit 5 Aussendornen und spitzen, aber nicht verlangerten Apikalloben.

Vordertibien mit nur 5 Aussendornen im distalen Abschnitt. Mittel- und Hinterschenkel kraftig gekielt,

aber ohne Lappenbildungen, ihre Apikalloben spitz, jedoch nicht verlangert ; Geniculardornen fehlen.

Die Tibien mit lappenformigen Langskielen. 1. Tarsenglied der Laufbeine kurz, kompress und

verbreitert. Cerei lang, so lang wie das 5. Abdominalsegment, ihr letztes Glied flach, so lang wie

die iibrigen zusammen, an der Spitze etwas ausgeschnitten. Die iibrigen Merkmale wie bei Toxodera.

Genustypus. — Oestomantis bacillaris Giglio-Tos.

Geographische Verbreitung. — Sundainseln.

i. O. bacillaris Giglio-Tos, Ann. Mus. Napoli, n, ser. Vol. 4, Nr. 1 5 , p. 10 Java.

(1914).

FAM. MANTI DrE

II. Genus TOXOMANTIS Giglio-Tos

Toxomantis Giglio-Tos, Ann. Mus. Napoli, n. ser. Vol. 4, Nr. i5, p. 11 (1914).

Charaktere. — Mittelgrosse, sehr schlanke Formen. Ivopf langer ais breit und nur wenig

breiter ais das Pronotum. Frontalschild quer, V-formig. Scheitel gerade. Augen langlich, den Scheitel

iiberragend, mit einem Dorn. Ueber den grossen Ocellen befindet sich ein stumpfer Hocker. Antennen

kurz. Pronotum schlank, aber ziemlich kurz, etwas langer ais die Vordercoxen, schwach gebogen,

mit wenig ausgepragter Supracoxalerweiterung, die Seitenrander gezahnelt, die Scheibe granuliert, die

Metazone in der ganzen Lange gekielt. Flugorgane gut entwickelt, aber kiirzer ais das Abdomen.

Fangbeine schlank. Vorderfemora mit 3 Discoidal- und 6 Aussendornen, die Krallenfurche nahe der

Basis gelegen, die Genicularloben spitz, aber nicht verlangert, der obere Apikallobus dornformig.

Vordertibien lang, mit 6 Aussendornen im distalen Drittel. Mittel- und Hinterschenkel einfach, ohne

Geniculardornen, die Genicularloben lang und spitz. Mittel- und Hintertibien einfach, nicht gelappt

oder gekielt. Abdomen diinn, mit langen Segmenten, die Supraanalplatte halbkreisformig und

gekielt. Cerei lang, flach, distal kaum verbreitert, das letzte Glied terminal abgestutzt.

Genustypus. — Toxomantis sinensis Giglio-Tos.

Geographische Verbreitung der* Arten. — Ostasien.

1 T. sinensis Giglio-Tos. Ann. Mus. Napoli, n. ser. Vol. 4, Nr. i5, p. 11 (1914). China.

2. T. westwoodi Giglio-Tos, ibid. p. ix. Indien.

12. Genus PARATOXODERA Wood-Mason

Paratoxodera Wood-Mason, Journ. As. Soc. Beng. Vol. 58, p. 324 (1889).

Charaktere. — Habituell weitgehend mit Toxodera iibereinstimmend. Frontalschild quer

dreieckig. Scheitel liber den Ocellen ohne Kiel. Augen kegelformig, mit einem sehr langen Dorn

bewehrt. Pronotum lang und schlank, nahezu dreimal so lang wie die Vordercoxen, die Metazone

gekielt, dorsal mit lappen- oder dornformigen Fortsatzen, die iiber die ganze Lage vertstreut sind.

Flugorgane kiirzer ais das Abdomen. Fangbeine schlank, die Femora mit 3 Discoidal- und 7 Aussen-

dornen, der obere Apikallobus spitz, aber nicht verlangert, die Krallenfurche nahe der Basis gelegen.

Vordertibien mit ungleich langen Dornen in der distalen Halfte. Mittel- und Hinterschenkel mit

grossen Lappenbildungen, die Genicularloben einfach, die Geniculardornen und Dorsalloben starlc

verlangert. Cerei breit und flach, kiirzer ais bei Toxodera, distal stark verbreitert und terminal

abgerundet.

Genustypus. — Paratoxodera cornicollis Wood-Mason.

Geographische Verbreitung der Arten. — Sundainseln, Indien.

1. P. cornicollis Wood-Mason, Journ. As. Soc. Beng. Vol. 58, p. 325 (1889). — Java, Sumatra.

Tafel, Fig 3.

2. P. pluto Rehn, Bull. Amer. Mus. Vol. 26, p. 182, f. 5-y (1909) [Toxodera'].

3. P. megitti Uvarov, Ann. Nat. Hist. ser. 9, Vol. 19, p. 658, fig. (1927).

Sumatra.

Birma.

8

ORT HOPTERA

13. Genus TOXODERA Serville

Toxodera Serville, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 6, p. 27 (1837).

•

Charaktere. — Grosse, bizarr gestaltete Formen mit schlankem Korperbau und brauner

Farbung. Kopf dreieckig, breiter ais lang. Frontalschild quer. Scheitel gerundet, ohne vorragende

Nebenaugenhocker, iiber den Ocellen mit einem Kiel. Augen kegelformig, seitlich in einen Dorn ver-

langert. Pronotum lang, kompress, die Metazone nach oben gekriimmt, dorsal gekielt, basal ofters mit

fadenformigen Fortzatzen. Flugorgane in beiden Geschlechtern lang, jedoch kiirzer ais das Abdomen.

Vorderbeine schlank, die Femora ventral gekielt, mit 3 Discoidal- und 6 Aussendornen, die Krallen-

furche nahe der Basis gelegen, die Apikalloben dornformig verlangert; Vordertibien diinn, wenigstens

in der distalen Halfte mit weit getrennt stehenden, gekriimmten Dornen. Mittel- und Hinterfemora

mit verschiedenartigen Lappenbildungen, die Genicularloben abnorm dornformig verlangert. Tibien

der Schreitbeine lang und diinn. Abdomen lang, das 5. oder6. Segment dorsal mit Lappenbildungen.

Supraanalplatte quer. Cerei lang, flach, terminal zweilappig.

Genustypus. — Toxodera denticulata Serville.

Geographische Verbreitung der Arten. — Sundainseln. Malayische Halbinsel.

1. T . denticulata Serville, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 6, p. 28, t. 2 (1837). —

Tafel, Fig. 4.

Toxodera gigas Ouwens, Trop. Nat. Vol. 2, p. 123, f. 2 (igi.3).

Toxodera maculata Ouwens, ibid. p. 123, f. 4.

2. T . integrifolia Werner, Treubia, Vol. 6, p. q85, t. 24, f. 3 (1925).

3. T. spinigera Beier, Mitt. Mus. Hamburg, Vol. 40, p. 20 (1931).

4. T. monstrosa Werner, Ark. Zool. Vol. 21 A, Nr. 34, p. 8, t. 3, f. 2-3 (1930).

5. T . fimbriata Werner, ibid. p. 9.

Sundainseln,

Malayische Halbinsel.

Java.

Borneo.

Nias.

Sumatra.

b. Tribus STENOPHYLLINI

14. Genus STENOPHYLLA Westwood

Stenophylla Westwood, Arcana, Ent. Vol. 2, p. 62 (1843).

Charaktere. — Mittelgrosse, schlanke Tiere von brauner Farbung. Frontalschild kaum breiter

ais hoch, in der Anlage 5-eckig, dorsal schmal abgestutzt. Scheitel mit einem ziemlich langen,

depressen Fortsatz iiber den Ocellen und ebenfalls lamellaren, zu langen Fortsatzen umgebildeten

Nebenaugenhokern. Augen rund. Pronotum ziemlich gedrungen, etwas kiirzer ais die Vordercoxen,

mit deutlicher Supracoxalerweiterung. Flugorgane des Mannchens lang. die des Weibchens verkiirzt.

Elytren schmal. Alae mit einem braunen Basalfleck. Vorderbeine massig kraftig, die Femora mit

3 Discoidal- und 5 Aussendornen, die Krallenfurche nahe der Basis gelegen. Vordertibien breit und

flach, in der ganzen Lange bedornt. Mittel- und Hinterbeine kurz, sowohl an den Schenkeln, ais auch

an den Tibien mit Lappenbildungen. Abdomen lang und schmal, am Ende etwas verbreitert, mit

querer Supraanalplatte. Cerei lang und flachgedriickt.

Genustypus. — Stenophylla cornigera Westwood.

Geographische Verbreitung. — Tropisches Siidamerika.

1. S. cornigera Westwood, Arcana, Ent. Vol. 2, p. 62, f. 2 (1843). — Tafel, Brasilien.

Fig. 5.

FAM. MANTIDiE

9

INDEX

Seite

adusta Werner (g. Calamothespis ) fi

affinis Wood-Mason (g. Aethalochroa) 5

Aethalochroa (genus) Wood-Mason 5

Arsacia (genus) Stal 4

ashmoliana West\vood'(g. Aethalochroa) 5

bacillaris Giglio-Tos (g. Oestomantis) 6

Belomantis (genus) Giglio-Tos 5

Calamothespis (genus) Werner 5

congica Giglio-Tos (g. Dorymantis) 6

comicollis Wood-Mason (g. Paratoxodera) .... 7

cornigera Westwood (g. Stenophylla) 8

curtipes Westwood (g. Euthyphleps) 3

denticulata Ser ville (g. Toxodera) 8

Dorymantis (genus) Giglio-Tos 6

Euthyphleps (genus) Wood-Mason 3

fimbriata Werner (g. Toxodera ) S

fortnumi Westwood (g. Toxoderella) 4

gigas Ouwens (g. Toxodera ) 8

helenae Giglio Tos (g. Belomantis) 5

indica Giglio-Tos (g. Loxomantis) 4

insignis Wood-Mason (g. Aethalochroa) ...... 5

integrifolia Werner (g. Toxodera) 8

lineatipennis Werner (g. Calamothespis) 6

Loxomantis (genus) Giglio-Tos 4

Seite

maculata Ouwens (g. Toxodera) ... .... 8

megitti Uvarov (g. Paratoxodera) 7

monstrosa Werner (g. Toxodera) 8

Oestomantis (genus) Giglio-Tos 6

orientalis Wood-Mason (g. Paradanuria) .... 3

oxyops Rehn (g. Calamothespis) 6

Paradanuria (genus) Wood-Mason 3

Paratoxodera (genus) Wood-Mason 7

parvula Westwood (g. Paradanuria) 3

pluto Rehn (g. Paratoxodera) 7

rectivenis Wood-Mason (g. Euthyphleps) 3

simplicipes Wood-Mason (g. Aethalochroa) .... 5

sinensis Giglio-Tos (g. Toxomantis) 7

somalica Beier (g. Dorymantis) 6

spinigera Beier (g. Toxodera) 8

spinigera Wood-Mason (g. Toxoderopsis). .... 4

spinipes Wood-Mason (g. Aethalochroa) ..... 5

Stenophylla (genus) Westwood s

taurus Wood-Mason (g. Toxoderopsis) 4

Toxodera (genus) Serville ........ 8

Toxoderella (genus) Giglio-Tos 4

Toxoderopsis (genus) Wood-Mason 3

Toxomantis (genus) Giglio-Tos .

westwoodi Giglio-Tos (g. Toxomantis) . .

ERKLARUNG DER TAFEL

Fig. 1. TEthalochroa ashmoliana Westw. (9 )•

— 2. Calamothespis adusta Werner, Kopf.

— 3. Paratoxodera comicollis W.-Mason (cf).

— 4. Toxodera denticulata Serville (9)-

— 5. Stenophylla cornigera Westw. (cf).

GENERA INSECTORUM

ORTHOPTERA

Calamothespis adusta Weiner, h'opf.

ParatoxodercL covnicoTUs Wood -Mason,

Aethalochma ashmolianci Westroood.

Stenophylla cornigera Wcstrvood .

B M Klein, ad na i

FAM. MANTIDA1

SUBFAM. TOXO DE R.I N AL

I 98mb FASCICULE

ORTHOPTERA

Genera

Insectorum

DE

*

P. WYTSMAN

MANTODEA

FAM. MANTID/E

Subfam. TOXODERIN7E

von Max BEIER, Wien

NACHTRAGE ,

1937

Directiori scientifique : Genera Insectorum, Quatre-Bras, Tervueren (Belgique)

Prospectus gratis sur demande

En vente chez Louis Desmet-Verteneuil, lmprimeur-Editeur, 60-62, rue I ’Kint, Bruxelles

Zu F:ascicel 198, TOXODERIN/E

nachtrAge

Genus CHEDDIKULAMA Henry

Cheddikulama Henry, Spol. Zeylan. Vol. 17, p. x3 (ig32).

Charaktere. — Mittelgrosse, sehr schlanke Formen. Kopf breiter ais* lang. Frontalschild

quer. Scheitel hoher ais die Augen, jederseits init einem stumpfen, kegelfbrmigen Hocker, aber ohne

Xebenaugenhocker. Augen stumpf kegelformig, mit einem Dornchen. Pronotum schlank, mit tlach-

ovaler Supracoxalerweiterung, die Seiten granuliert die Metazone gekielt. Flugorgane gut entwickelt,

aber kurzer ais das Abdomen. 1'angbeine schlank. Vordercoxen einfach. Vorderfemora mit 4

Discoidal- und 4 Aussendornen. die Krallenfurche proximal der Gliedmitte gelegen, die Genicularloben

abgerundet, der dorsale Apikallobus stumpf zugespitzt. Vordertibien mit 1 1-12 Aussendornen. Mittel-

und Hinterschenkel einfach die Genicularloben lang und spitz. Mittel- und Hintertibien einfach. Abdo-

men schlank, mit langen Segmenten, die Supraanalplatte quer, venundet. Cerei kurz, kompress, oval.

Genus typus. — Cheddikulama straminea Ilenrv.

Geographische Verbreitung. — Cevlon.

1. C. straminea Henry, Spol. Zeylan, Vol. 17, p. 14, f. 1-4, t. 2, 1. 2, t. 5, f. 2 Ceylon.

( r 932).

Das Genus scheint mit Toxomantis nahe verwandt zu sein.

Genus PAREUTHYPHLEPS Werner

Pareuthyphleps Werner, Mitt. Mus. Berlin, Vol. 14, p. 40 (1928).

Charaktere. — Mittelgross, schlank. Frontalschild fiinfeckig. Scheitel mit einem spitzigen

Medianhocker und jederseits mit einem kegelformigen Nebenaugenhocker. Augen rundlich, mit

einem Dornchen. Pronotum schlank, aber nicht besonders lang, mit deutlicher Supracoxalerweiterung,

die Metazone stark gekielt, die Seiten nicht gezahnt. Flugorgane fast das ganze Abdomen bedeckend.

Vordercoxen unbewehrt, einfach, kurzer ais die Metazone des Pronotums. Vorderfemora mit 3

Discoidaldornen. Vordertibien mit 4 Aussendornen. Mittel und H interschenkel mit einem lamellaren

Saum, ebenso die Tibien. Cerei kompress, distal verbreitert, terminal abgerundet.

Genustypus. — Pareuthyphleps occidentalis Werner.

Geographische Verbreitung. — Palastina.

1. P. occidentalis Werner, Mitt. Mus. Berlin, Vol. 14, p. 40, t. 2, f. i3, 1 ia Palastina.

(1928).

Scheint ebenfalls mit Toxomantis und Cheddikulama verwandt zu sein.

Genus MESOMICROPUS Werner

Mesomlcropus Werner, Treubia, Vol . 14 , p. 269 ( 1 g33) i st synonvm mit Oestomautis Giglio- 1 os (Gen.

Ins. f. 198, p. 6) und M. anoplonotus Werner, ibid., Vol. 14, p. 269. t. 8. f. 3 (ig33) svnonym

mit O. bacillaris Giglio-Tos (Gen. Ins. f. 198, p. 6).

199 A FASCICULE

COLEOPTERA

30V

y

Genera

Insectorum

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Les recherches recentes ayant etabli que le

oupe des Rutehnce (Orthochrlidae) , «msage

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"ec les Rutehnce et dort etre plutot divise en

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COLEOPTERA LAMELLICORNIA

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von Dr Friedrich OHAUS

MIT 4 KOLORIERTEN UND 2 SCHWARZEN TAFELN

ALLCiEMEINER TEIL

HISTORISCHES

ER Name Rutela wird zum ersten Mal gebraucht von P. A. Latreille in seiner « Histoire

Naturelle generale et particuliere des Crustaces et des Insectes », Band 3, Seite i5i

(1802) und im Band 10 (1804), desselben Werkes, Seite 201, erldart ais « nom, donne

par les anciens a une larve, qui ronge les arbres », nicht von Rutilo oder rutilus , rotgelb,

abgeleitet, vvie dies Harold im « Catalogus Coleopterorum » tut. Latreille giebt 1. c. eine gute

und ausfuhrliche Schilderung seiner Gattung Rutela, die er in zwei Abteilungen teilt, je nach der Lange

und Form der Klauen, und stellt zu jeder der beiden Abteilungen, gleichsam ais typus generis, eine

einzelne gut charakterisierte, beschriebene und abgebildete Art. Im X. Band seines genannten

Werkes giebt er nochmals eine ausfuhrliche Schilderung der Gattung und stellt in beide Abteilungen

noch eine Anzahl von Arten, die von Fabricius und Olivier frtiher beschrieben und abgebildet,

bisher jedoch in deren grossen Sammelgattungen Melolontha und Cetonia untergebracht waren. Die

Beschreibung der Gattung und die Diagnose der beiden Abteilungen giebt 6r in franzosischer, die

Namen der Gattung und der Arten in lateinischer Sprache den Anforderungen der binaren Nomenclatui

vollauf entsprechend. In seinen « Genera crustaceorum et insectorum, secundum ordinem naturalem

in familias disposita, iconibus exemplisque plurimis explicata », Paris, Band 2 (1807), wiederholt

Latreille die Beschreibung der Gattung in lateinischer Sprache und teilt die Gattung, wieder nach

Lange und Form der Klauen, in drei Abteilungen, die jede durch ein einzelnes « exemplum », heute

« typus generis » genannt, gekennzeichnet werden und den drei grossen Hauptgruppen der echten

Ruteliden, den Ruteliden im engsten Sinne, den Pelidnotiden und Antichiriden entsprechen. In

Cuviers « Regne animal », Band 3, Seite 283 (1817), welche Stelle im Munchener Katalog ais erste

2

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Beschreibung der Gattung Rutela zitirt wird, giebt Latreille nur eine kurze franzosische Diagnose

der Gattung, die er hier, wohl versehentlich Rutelia schreibt.

Wie schon kurz bemerkt, waren alie vor 1802 beschriebenen Arten in der Linneschen grossen

Gattung Scarabaeus oder in den beiden Gattungen von Fabricius Melolontha und Cetonia untergebracht

worden. Der nachste, der sich mit der Gattung Rutela beschaftigte, war William Sharp MacLeay,

der im ersten Band seines bekannten Werkes « Horae Entomologicae » (1819) ausfiihrlich die Lamelli-

cornier oder, wie er sie nennt, die Petalocera behandelt. Im zweiten Kapitel giebt er eine recht lesens-

werte Uebersicht liber die Geschichte der Linneschen Gattung Scarabaeus, aus der sich die heutige

Familie der Scarabaeiden entwickelt hat ; interessant ist es, dass schon hier der Gegensatz zu Tage

tritt zwischen einem natiirlichen System, das sich auf Morphologie und Biologie sttitzt — der erste

Verfechter eines solchen Systems ist Scopoli in seiner « Fauna carniolica » (1763) — und dem sich

nur auf morphologische Merkmale stiitzenden kiinstlichen System, dessen Hauptvertreter damals

Fabricius war. Ausfiihrlich setzt MacLeay die. Unterschiede zwischen den beiden Linneschen

Gattungen Lucanus und Scarabaeus, den heutigen Lucaniden und Scarabaeiden, auseinander (die

Latreille bereits ais Lamellicornes zusammenfasst), trennt in den Scarabaeiden die Coprophaga von den

Thalerophaga und unterscheidet in den letzteren fiinf Familien : die Anoplognatliidae mit den drei

Gattungen Amblyterus, Anoplognathus und Leucothyreus ; die M elolonthidae mit den drei Gattungen Serica,

Euchlora und Chalepus ; die Glaphyridae ; die Cetoniidae und die Rutelidae mit den Gattungen Chasmodia,

Macraspis, Pelidnota, Rutela, Areoda und Oplognathus . In diesem System entsprechen die Rutelidae den

heutigen Rutelidae genuinae Burmeisters oder Rutelides vraies Lacordaires; die Anoplognatliidae sind jetzt

ais Tribus in die Unterfamilie Rutelidae einbezogen und ebenso die Gattung Euchlora, den heutigen

Anomalini entsprechend. Diese Unklarheit in der Unterscheidung der beiden Unterfamilien der

Ruteliden und Melolonthiden , die schon in den spateren Werken Latreilles zu Tage tritt, macht sich

auch bei seinen Nachfolgern in den spateren Aufiagen von Cuviers 11 Regne Animal », bei Laporte

de Castelnau in dessen « Histoire naturelle des insectes coleopteres », Band 2, Paris (1840), bei

E. Blanchard in seinem « Catalogue de la collection du Museum d’histoire naturelle de Paris » (i85o)

und bei Solier in Claudio Gay’s « Historia politica y fisica de Chile », Band 5 (i85i) noch geltend.

In seinem klassischen « Handbuch der Entomologie », Band 4, 1 (1844), unterscheidet Hermann

Burmeister zunachst scharf die nahe verwandten Unterfamilien der Ruteliden, die er Phyllophaga

systellochela (mit ungleichen Klauen) nennt, von den Melolonthiden, seinen Phyllophaga chaenochela (mit

gleichen Klauen) und trennt die ersteren in seine Phyllophaga farinosa, die etwa unseren heutigen

Hopliiden entsprechen und die Phyllophaga metallica, unsere heutigen Ruteliden. Die letzteren zerlegt

er in zwei grosse Hauptgruppen : in der einen steht die Oberlippe horizontal, mit dem Kopfschild

beweglich verbunden und dessen Vorderrand bald mehr, bald weniger iiberragend; in der anderen

steht sie vertical, ist mit dem Kopfschild fest verwachsen und gewohnlich mit einem mittleren Vorsprung

versehen, der die Unterlippe beriihrt oder sich auf einen mittleren Vorsprung derselben auflagert.

Die erste Hauptgruppe umfasst die beiden Untergruppen der Anisopliadae ( Anomalini ) mit g-gliedrigen

Fiihlern und Rutelidae ( Rutelini ) mit 10-gliedrigen Fiihlern. Die zweite Hauptgruppe teilt er in die

beiden Untergruppen der Anoplognatliidae (mit den Abteilungen der Anoplognathiden, Platycoeliiden,

Brachysterniden und Adoretiden) und der Geniatidae, die ersteren mit einfachen, die letzteren mit

verbreiterten Fussgliedern.

Diese Einteilung der Ruteliden wurde von den Nachfolgern Burmeisters in ihren wesentlichen

Ziigen angenommen, zunachst von Er ichson in seiner « Naturgeschichte der Insekten Deutschlands »,

Band 3, Seite 614 (1848), dann von E. Blanchard in seinem schon oben citirten « Catalogue de la

collection entomologique du Museum d’Histoire Naturelle de Paris » (i85o). Blanchard befolgt mit

FAM. SCARAB/E1D/E

3

wenigen Ausnahmen die Reihenfolge der Gattungen, wie sie Burmeister in seinem Handbuch gegeben

und beschreibt eine stattliche Zahl neuer Gattungen und Arten; einige wenige Gattungen, wie M icronyx

(. Stethaspis ), Xylonychus, Phytolaema und A pogonia, die er zu den Ruteliden stellt, werden schon wenige

Jahre spater von Lacordaire zu den Melolonthiden gebracht. Auch Lacordaire inseinen « Genera

des Coleopteres », Band 3 (i856), acceptirt Burmeisters S}^stem, ebenso Jacquelin Duval in seinen

« Genera des Coleopteres d'Europe », Band 3, Seite 86 (1859-63), und ferner deT « Catalogus coleople-

rorum » von Gemminger und von Harold, in Band 4 (1869), der die Ruteliden enthalt.

Nach dem Erscheinen dieses Katalogs ist eine grosse Zahl von neuen Gattungen und Arten der

Ruteliden einzeln beschrieben worden, auch wurden die Ruteliden bestimmter Gebiete im Zusammen-

hang behandelt, so die nordamerikanischen Arten von George Horn in den « Transactions of the

American Entomological Society », Vol. 1, Seite 168 (1867) und Band 3, Seite 338 (1871), ferner Band 1 1,

Seite 157 (1884). Die mexicanischen und centralamerikanischen Ruteliden hat Henry Walter Bates

in der « Biologia Centrali-Americana, Insecta coleoptera », Vol. 2, part. 2 (1886-90), bearbeitet und

ausserdem in kleineren Aufsatzen Beitrage zu den Rutelidenfaunen von Nordchina, Formosa und

Nordindien geliefert. Ruteliden des columbischen, ecuadorianischen und peruanischen Andengebietes

wurden von Th. Kirsch in der « Berliner Entomologischen Zeitung » und von Charles Owen

Waterhouse in den « Transactions of the London Entomological Society » beschrieben. Mit den

chilenischen und patagonischen Arten beschaftigten sich R. A. Philippi, Philibert Germain und

Leon Fairmaire. Dem letzteren verdanken wir ausserdem eine grosse Zahl von Beschreibungen

neuer Ruteliden von Madagascar und Tonkin. Die siidafrikanischen Ruteliden hat Louis Peringuey

in seinem « Descriptive Catalogue of the Coleoptera of South-Africa », Seite 563 (1902). u. f. mono-

graphisch bearbeitet, die ostafrikanischen H. Kolbe in « Stuhlmann, Ostafrika », Band 4, Seite 171 (1897)

u. f. zusammengestellt. Einen Katalog der Ruteliden der philippinischen Inseln verdanken wir

G. A. Baer; neue Arten und Gattungen aus dem malayischen Archipel haben D. Sharp, van

Lansberghe und K. M. Heller beschrieben. Aus der australischen Region wurden neue

Ruteliden bekannt gemacht von MacLeay d. I., Ch. O. Waterhouse, Blackburn, Oliff und

Lea. Die palaearktischen Ruteliden hat zuletzt Edmund Reitter in seiner « Bestimmungstabelle

der Melolonthidae aus der Europaeischen Fauna und den angrenzenden Landern », Band 41 der

Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Briinn xgo3 in eingehender Weise behandelt, nachdem

Mulsant in « Histoire naturelle des Coleopteres de France » ; Ganglbauer in « Die Kafer Mittel-

europas » und Bedel in « Faune des Coleopteres du Bassin de la Seine » die europaischen Arten allein

bearbeitet hatten.

Monographische Bearbeitungen einzelner Gattungen oder Subtribus lieferten Frederik Bates

( Pelidnotini ), Bo ucard (Plusio/is), Camerano (Geniales), Ganglbauer (europaeische Anomala), Kolbe

(afrikanische Popilliini), Kraatz ( Popilliini ).

In eingehender Weise hat sich G. J. Arrow mit den Ruteliden beschaftigt und ausser vielen

neuen Arten und Gattungen eine Revision der Parastasiiden veroffentlicht. Von ihm wurden auch die

Ruteliden in dem grossen Werk « Fauna of British India, Coleoptera Lamellicornia », part 2, Rutclniac

(1917) bearbeitet.

Seit 1897 beschaftige ich mich mit den Ruteliden und habe ausser einer Reihe neuer Gattungen

und Arten Revisionen der amerikanischen Ruteliden sowie Monographieen der Parastasiiden. Anoplo-

gnathiden, Spodochlamiiden und Heterosterniden publizirt. 1898 war ich zehn Monate in Brasilien,

um die Biologie der Ruteliden und ihre Entwicklung zu studiren; von 1904-1906 bereiste ich Mittel-

und Siidbrasilien, Argentinien, Chile, Ecuador und den Amazonas, um die Biologie dei Ruteliden und

die Gegenden, in denen sie leben, kennen zu lernen und um zuverlassiges Material fur zoogeographische

4

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Studien zu gewinnen ; die Ergebnisse der ersten Reise habe ich in der « Ent. Zeit. Stettin » (1899), die

der zweiten Reise in derselben Zeitschrift (1909) veroffentlicht.

Rutela Latreille, Hist. Nat. Crust. Ins. Vol. 3, p. i52 (1802).

Rutelidae W. S. MacLeay, Hor. Ent. Vol. x, append. p. 154(1819).

Rutelidae Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 81 u. 2o3 (1844).

Rutelites E. Blanchard, Hist. Ins. Vol. 1, p. 218 (i845).

Rutelides Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 3 1 8 ( 1 856).

ALLGEMEINE SYSTEMATIK

Zu den Ruteliden rechnen wir alie diejenigen Scarabaeiden, bei denen die 3 oder 4 letzten

Abdominalstigmen in die Sternite verlagert sind, deren hornige Oberlippe vor dem Kopfschild sichtbar

ist, deren Mandibeln auch an der Schneide hornig sind und deren Klauen gegen einander beweglich

und ungleich sind, sei es in der Dicke, sei es in der Lange. Zuweilen sind nur die Klauen der

Vorder- und Mittelfiisse verschieden in Lange und Forni, die der Hinterfiisse dagegen gleich; die

wenigen Ruteliden, deren Klauen an allen Fiissen ganz gleich sind, unterscheiden sich durch die Form

der Oberlippe von den Melolonthiden und Dynastiden, durch die auch an der Schneide hornigen

Oberkiefer von den Cetoniden.

Die einzelnen Tribus der Unterfamilie lassen sich in folgender Weise unterscheiden :

A. Die Oberlippe steht horizontal unci ist mit dem Kopfschild beweglich ver-

bunden (1) (Taf. 5, Fig. I ) . . . . Rutelinae homalochilidae.

a. Fiihler 10-gliedyig (2); Seitenrand der Deckjliigel ohne einen hdutigen

Randsaum 1. Tribus Rutelini.

b. Fiihler g-gliedrig ; Seitenrand der Deckflugel stets mit einem hdutigen

Randsaum 2. Tribus Anomalini.

B. Die Oberlippe steht vertihal und ist mit dem Kopfschild fest verbunden

(Taf. 5, Fig. 2)

a. Oberlippe und U hlerlippe stets ohne einen mittleren Vorsprung,

b. Unterlippe mit einem mittleren Vorsprung , der von einem kurzen breiten

Fortsatz der Oberlippe iiberlagert wird.

1. Tarsen nicht verbreitert

2. Tarsen beim cf allein oder bei q* und Q verbreitert

C. Unterlippe am V orderrand ohne mittleren V orsprung ; Oberlippe mit einem

mittleren Fortsatz oder Riissel (3), der sich in eine Rinne der U nterlippe legt.

Rutelinae orthochilidae.

3. Tribus Spodochlamiini.

4. Tribus Anoplognathini.

5. Tribus Geniatini.

6. Tribus Adoretini.

(1) Ausnahmen sind die beiden Gattungen Lagochile und Chasmodia, wo die horizontale Oberlippe mit dem

Kopfschild fest verwachst.

(2) Ausnahmen ; Parachrysina , Eremophygus, Pseudogeniates richteruinus Q.

(3) Ausnahme Prodoretus.

FAM. SCARABiEID^E

A. SECTION RUTELINAE H O M A L O C H I L I D A E

I. TRIBUS RUTELINI

SPEZIELLER TEIL

Morphologie. — Die allgemeine Korperform ist bei den Rutelini ziemlich einformig; ihr

Grundriss ist zumeist oval oder elliptisch, beim 9 gewohnlich etwas nach hinten verbreitert, die Unter-

seite gewohnlich etwas starker gewolbt ais die Oberseite. Diese Grundform wird etwas modifiziert da,

wo die hinteren Extremitaten beim <3* starker entwickelt sind und die Flinterbrust stark herabsteigt, am

auffallendsten in der Subtribus der Heterosternina.

Haut und Hautgebilde. — Bei der Schilderung der Cuticula folge ich der Arbeit von Paul

Schulze « Verhandlungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft auf der XXIII Jahresversammlung

zu Bremen », p. i65 (igi3). Nach ihm unterscheiden wir an der Cuticula zwei Schichten, die

Aussenlage, die nicht aus Chitin besteht, und die chitinose Hauptlage, die sich an die Aussenlage

innen anlegt. Die Hauptlage besteht aus 8 Schichten, deren obere die braun pigmentirte Leder-

schicht ist, so genannt wegen ihrer lederartigen Struetur; auf sie folgen die Balkenlagen, bestehend

aus breiteren Staben oder Balken, die parallel verlaufen und bald mehr bald weniger durch Anastomosen

mit einander verbunden sind; zwischen den Balken verlauft die hellere Zwischensubstanz, die sich

mit den Farbstoffen, die die fibrillaren Balken farben, nicht farben lasst. Die verschiedenen Schichten

der Hauptlage sind so angeordnet, dass ihre Balkenziige einander fast rechtwinklig kreuzen.

Die Aussenlage besteht aus Grenzlamelle, Alveolarsaum und Lackschicht. Die Lack-

schicht ist eine Bildung der Epidermiszellen, die mehr oder weniger regelmassig sechseckig geformt

sind und dementsprechend hat sie auch Wabenstructur ; an den Randern der Zellen wandelt sich das

Plasma starker in Lacksubstanz um, ais zentral iiber dem Kern und so entstehen dichtere periphere und

mehr lockere zentrale Partieen. Auch die Lackschicht besteht, ahnlich wie die Hauptlage, aus mehreren

Schichten, die sich jedoch nicht in der Weise wie bei dieser isoliren lassen ; ihre iiussersten und

innersten Schichten sind am intensivsten braun gefarbt, wahrend die dazwischen liegenden mehr

gelblich tingirt sind. Das braune Pigment ist wohl ein Tanninderivat.

Nach aussen folgt auf die Lackschicht der Alveolarsaum, bestehend aus dicht neben einander

stehenden, stark lichtbrechenden Stabchen ; diese Schicht ist gewohnlich nur bei frisch geschlupften,

noch nicht erharteten und ausgefarbten Stiicken gut sichtbar. Ueberlagert wird sie von der Grenz-

lamelle, einem Sekret der in der Lackschicht liegenden einzelligen langlichen Drusen mit langge-

sirecktem Kern ; ihre Oeffnung ist zumeist nierenformig und umschliesst teilweise ein ziemlich breites,

allmahlig zugespitztes Haar, das wohl ais Sinneshaar aufzufassen ist. Beim vollstandig erharteten

und ausgefarbten Kafer stellt die Grenzlamelle ein in der Aufsicht farbloses dunnes Hautchen dar.

An Stelle dieser einfachen Grenzlamelle findet sich nun bei einigen Ruteliden ein mUchtig

entwickeltes Relief, bestehend aus einem Sekret, das im Gegensatz zur Hauptlage und Aussenlage in

6

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Kalilauge loslich ist. Den Arten mit einem solchen Sekretrelief fehlt dann die Lackschicht

zumeist vollig und wird durch das Sekret ersetzt, das ebenfalls in Form von Sechsecken abgeschieden

wird. Haufig besteht dieses Sekret aus verschiedenen Lagen, deren untere unpigmentirt, trtiblich

weiss sind und, wenn isolirt und bei durchfallendem Licht betrachtet, leicht blaulich erscheinen,

wahrend sie bei auffallendem Licht auf der dunkelbraunen Lederschicht ais Unterlage intensiv blau

schillern ; die oberen dagegen erscheinen bei durchfallendem Licht gelblich, bei auffallendem auf der

blauen Unterlage schon grasgriin oder in der Complementarfarbe rot. Besonders deutlich lassen sich

diese verschiedenen Schichten bei Ckrysina und Plusiotis darstellen. Hier kann man bequem unter

einer Stativlupe mit einer Lanzette die obere grtine Schicht von der darunter liegenden blauen in

grosseren Blattchen abkratzen, die ihrerseits deutliche Wabenstructur zeigen.

Wie bei allen Lamellicorniern hat auch bei den Ruteliden die Imago, sobald sie die

Puppenhaut abgestreift hat und leicht erhartet ist, die Deckfltigel und die Abdominalsternite — ausge-

nommen das letzte — schneeweiss. Dies kommt daher, dass sich zwischen den einzelnen Schichten und

Lagen der Cuticula grossere mit Luft gefullte Hohlraume finden, die das Licht total reflektiren. Bei

einigen Arten bleiben diese Hohlraume auf der Oberseite, zumal in den Deckfltigeln, langere Zeit,

wenn der Kafer schon erhartet ist, ja bei Areoda Leachi , Rutela dimorpha und ephippium und Lagochile

cachectica auch nach seinem Escheinen im Freien wahrend der ganzen Lebenszeit bestehen und erst

nach dem Tode wird das Milch weiss durch Gelb ersetzt. Umgekehrt hat bei Pelidnota chalcothorax der

lebende Kafer schwarzgraue, bei Chlorota inaurata dunkelgriine Deckfltigel, die nach dem Tode des

Kafers schalgelb werden ; dies riihrt wohl daher, dass sich in den Hohlraumen zwischen den

Schichten eine das Licht absorbirende oder nur zum Teii reflectirende Fliissigkeit befindet, die nach

dem Tode eintrocknet und in diinner Schicht an den Wanden der Hohlraume das Licht fast vollig

reflectiit.

Hautgebilde. — Von diesen finden wir bei den Ruteliden Haare und Schuppen. Die letzteren

sind in der Tribus Rutelini recht selten und nur bei Crathoplus squamiferus gut ausgebildet. Auch die

verschiedenen Arten der Haare sind hier nicht so haufig wie in den andeien Tribus der Ruteliden.

Am haufigsten sind noch die einfachen, ziemlich kurzen Haare, die gewohnlich auf der Unterseite

die Brust bald mehr, bald weniger dicht bekleiden und an den Schenkeln und Schienen vereinzelt

stehen. Auf der Oberseite sind sie erheblich seltner und fast ganz auf die Subtribus der Parastasiinen

beschrankt. Langere und dickere Borstenhaare oder Borsten finden sich regelmassig in einer

Querreihe auf den Abdominalsterniten, an den Tarsen, haufig auch am Seitenrand des Prothorax und

auf den Trochanteren der Hinterbeine sowie an den Mundteilen. Sie entspringen aus Grubchen,

die zuweilen scharfrandig oder fein umwallt sind ; ihr Sitz macht es wahrscheinlich, dass sie Sinnes-

organe, Tastborsten, sind. Die schon friiher erwahnten kurzen Harch en neben dem Ausfiihrungs-

gang der Reliefdriisen finden sich bei vielen Arten mit glanzender, wie lackirt erscheinender

Oberflache, so bei Pelidnota rugulosa u. a. ; sie sind gewohnlich sehr klein und schwer zu finden, am

besten noch an den Seiten des Prothorax und der Deckfltigel, zumal in Runzeln. In seltenen Fallen

sind vereinzelte Borsten in dicke Stacheln umgewandelt, so auf dem Propygidium der Parastasia

piligera. Ganz auffallig sind die gefiederten Haare in der Gruppe der Pelidnota ( Chalcoplethis )

granulata. Aus einem fein umwallten Punkt — ahnlich wie bei den Sinneshaaren — entspringt mit

ziemlich dickem Schaft ein Haar, das auf jeder Seite eine Anzahl (10-12) feiner Aeste tragt ; diese sind

nahe der Stammbasis am langsten und werden nach der Spitze des Schaftes hin allmahlig kiirzer. Der

Schaft ist bei der granulata ziemlich lang, die Aeste kurz und einfach ; bei der Osculatii ist der Schaft

relativ kurz und dick, die Aeste lang und jeder einzelne an der Spitze in 2-3 Zweige gespalten. Der

Schaft des Haares ist hohl und von dem Mittelkanal geht in jeden Ast ein Auslaufer. Wahrscheinlich

sind diese gefiederten Haare Duftorgane; Herr E. Feyer hat die Pelidnota osculatii Guerin , bei

FAM. SCARABAEI D^E

7

welcher sie sehr zahlreich ausgebildet sind, am mittleren Rio Pastassa in Ecuador in grosserer Anzahl

in einem Termitennest gefunden.

Farbung. — Von den verschiedenen Arten der Fiirbung, die wir bei den Insekten kennen,

sind zvvei schon kurz erwahnt. die Pigmentfar ben und das Sekretrelief. Bei den ersteren ist das

Pigment in die Aussenschicht (Lackschicht) eingelagert und besteht bei den helfer oder dunkler braunen

Arten wohl aus einem Tanninderivat, bei den roten und rotgelben Arten wohl aus Carotin. Das Sekret-

relief ist besonders bei den griinen Arten der Gattung Plusiotis und in der Gattung Chrysina machtig

entwickelt; die einzelnen Schichten sind hier relativ dick, die Sculptur erscheint vvegen der sehr zahl-

reichen aber kleinen Sechsecke mit erhabenen Randern wenig glanzend, leicht runzelig. Anders ist es

bei den Arten, die sich durch ihren lebhaften Glanz auszeichnen, die wie lackirt oder polirt aussehen

und diese sind in der Tribus Rutelini sehr zahlreich. Hier sind die einzelnen Schichten diinn, die

Sechsecke sind gross mit kaum erhabenen, oft kaum sichtbaren Randern. Die Farben, die wir bei

diesen Arten beobachten, zumal die metallischen, erzgriinen, kupfrigen, Silber- Messing- und Gold-

farben, sind ais Farben diinner Plattchen aufzufassen, ais Schillerfarben, die gewohnlich je nach dem

Einfallswinkel des Lichtes verschieden wahrgenommen werden. Besonders auffalligen Farbenwechsel

zeigt Thyridium cupriventre ; betrachtet man den Kafer direkt von oben, sodass das Eicht nahezu im

rechten Winkel reflektirt wird, so erscheint er grasgriin ; betrachtet man ihn von hinten, sodass das

Licht in einem spitzen Winkel reflektirt wird, so erglanzt er schon rot. Die firniss- oder lackartige

Struktur der Aussenlage erkennt man auch daran, dass sie bei alteren Stiicken wie alter Lack feine

Spriinge oder Risse bekommt, ohne jedoch, wie bei dem dicken Sekretrelief, abzublattern. Dass

zwischen den einzelnen Lagen der Aussenlage, wohl auch der Hauptlage Luftraume eingelagert sind,

habe ich schon erwahnt und ebenso darauf hingewiesen, dass es wohl eine Fliissigkeit ( Blutfliissigkeit)

ist, die in sehr diinner Schicht zuweilen die Wand dieser Luftraume iiberzieht und das Licht mehr

oder weniger reflektirt.

Kopf. — Ais Trager der Mundteile und der wichtigsten Sinnesorgane, der Augen und Fiihler,

ist der Kopf wohl der wichtigste Korperteil. Wir unterscheiden an ihm auf der Dorsalseite das

Kopfschild ( clipeus oder epistoma), die Stirn {frons), beide zunachst noch durch eine Naht, die

Stirnnaht {sutura frontalis) getrennt, den Scheitel {vertex), dessen hintere Partie zuweilen ais

Hinterhaupt {occiput) besonders benannt wird, dis Augen {oculi) und den Augenkiel {canthus),

der vom Kopfschild ausgehend sich liber das Auge teilweise hiniiberzicht und es in eine obere und

untere Halfte scheidet. Auf der Ventralseite haben wir vorn in der Mitte die Mundteile, zunachst

unter dem Kopfschild die Oberlippe {labrum), davor — von unten betrachtet — die beiden Ober-

ki efer {mandibulae), vor diesen die beiden Unterkiefer {maxillae), an die sich das Unterlippengeriist

{labium) anschliesst. Es ruht auf einem etwas gewolbten Sttick, der Kehle {gula), die durch Furchen,

diestets vorhandenen Kehlnahte, von den Seitenteilen der Kopfkapsel abgegrenzt ist. Nach innen vom

oberen Teii der Augen, unterhalb des Kopfschildes resp. der Augenkiele, aussen neben den Mandibeln

sind die Fiihler {antennae) eingelenkt. Die unteren Seitenteile der Kopfkapsel aussen neben der Kehle

sind in der Systematik der Ruteliden ohne Bedeutung und konnen daher hier iibergangen werden.

Das Kopfschild ist in seiner Form recht verschieden. Bei den meisten Arten ist die Grund-

form ein Viereck, i 1/z-2 mal so breit ais lang, die Seiten parallel ; haufig convergiren die Seiten nach

vorn, es wird trapezformig. Die Ecken sind zumeist leicht gerundet; wird die Rundung starker. dann

wird das Kopfschild halbkreisformig oder parabolisch. Der Vorderrand ist bei dem viereckigen oder

trapezformigen Kopfschild gerade oder ausgerandet ; geht die Ausrandung weit nach hinten, dann wird

das Kopfschild zweilappig, wie bei Chasmodia und Lagochile, wo die Ecken leicht gerundet und gerade

nach vorn gerichtet sind; bei Pelidnota ist die Ausrandung schwacher, die gerundeten Ecken sind nach

8

COLEOPTERA LAMELLICORNI A

oben umgebogen ; bei Parastasia sind die Ecken zumeist spitz, zahnartig und nahezu rechtwinklig nach

oben umgebogen. Gewohnlich ist der Rand durch einen feinen Randsaum abgesetzt, die Oberflache

eben, seltener leicht vertieft. Abweichende Kopfschildformen finden wir bei Parabyrsopolis : hier sind

die Seiten des Kopfschildes von der Basis ab auf eine kurze Strecke parallel, dann stark nach innen

geschwungen, der Vorderrand gerade, nach oben zuriickgebogen ; bei Hoplognathus und Desmonyx diver-

giren die Seiten stark nach vorn, die Ecken sind gerundet, aber vorspringend, der Vorderrand tragt in

der Mitte einen lappenartigen Vorsprung; bei Acrobolbia ist der Grundriss ein Ftinfeck mit gerundeten

Seiten und scharfer, nach oben umgebogener Spitze, die Flache ist vertieft; bei Pseudogeniates ist es

wohl dreimal so breit ais lang, ganz flach parabolisch, der Rand nach oben und hinten gebogen, wie

aufgerollt; bei Ceroplophana ist es in eine lange, nahezu parallelseitige Lamelle ausgezogen, die nach

oben und hinten zuriickgebogen ist; bei Peltonotus tragt es nahe dem Vorderrand ein kleines Horn,

ebenso bei Peperonoia qL

Die Stirnnaht ist eine leicht furchenartig vertiefte oder fein gekielte Linie, die das Kopfschild

von der Stirn trennt; sie ist zumeist gerade, seltener schwach nach hinten geschwungen. In der

Subtribus der Areodina ist sie vollstandig, in den anderen Subtribus in der Mitte unterbrochen, an den

Seiten einfach oder starker gekielt, oder sie fehlt ganz.' Zuweilen finden sich an ihrer Stelle ein oder

zwei kleine Hocker, so bei Peperonota assam, ensis und einigen Paras/asia- Arten.

Die Stirn ist zumeist eben, seiten leicht vertieft ; bei Oryctomorphus tragt sie ein kleines Horn.

Der Scheitel ist zumeist leicht gewolbt; bei Ceroplophana tragt er ein nach vorn gerichtetes

gegabeltes kleines Horn.

Die Augenkiele sind zumeist niedrig, ihre aussere Ecke gerundet; nur seiten sind sie schmal

und hoch, lamellenartig. Bei Dicaulocephalus ist ihre Aussenecke in

eine nach vorn gerichtete Spitze ausgezogen.

Die Mundteile spielen in der Systematik der Ruteliden eine

sehr grosse Rolle und ihre Kenntnis ist daher von grosster Wichtigkeit.

In der « Deutsch Ent. Zeitschr. », Seite 681 (1911), habe ich die

Methode der Praeparation und Untersuchung der Mundteile ausfiihr-

licher geschildert; da es in den meisten Fallen nicht genugt. die

Organe in ihrer natiirlichen Lage mit einer Lupe zu betrachten, muss

man sie heraus praepariren und in besonderer Weise aufkleben, um

sie von allen Seiten untersuchen zu konnen. Um das Wichtigste kurz

zu wiederholen, bemerke ich, dass man die Tiere uber feuchtem Sand

aufweicht, unter einer Stativlupe mit einer spitzen Lanzette das Unter-

lippengeriist, den rechten Unterkiefer und rechten Oberkiefer auslost

und auf ein Sttickchen Karton klebt in der Weise, wie dies Fig. I

zeigt. Um diese Teile in jeder beliebigen Stellung unter dem

Mikroscop untersuchen und zeichnen zu konnen, hab ich einen kleinen Apparat konstruirt, den

Fig. 2 darstellt.

Oberlippe . — Sie ist ein unpaares Organ, das auf der Unterseite des Kopfschildes angeheftet ist,

eine horizontale Lage hat und den Vorderrand des Kopfschildes mehr oder weniger nach vorn iiberragt.

Ihre Form entspricht gewohnlich der des Kopfschildes, doch ist sie manchmal in der Mitte ihres

Vorderrandes ausgerandet, wo dies das Kopfschild nicht ist, oder sie hat einen geraden Vorderrand,

wo das Kopfschild zweizaclcig ist; bei Lagochile und Chasmodia ist sie bis auf die Basis in der Mitte

eingeschnitten und mit dem Kopfschild fest verwachsen, Ihre Dorsalseite und Vorderrand sind

dick chitinisirt und dunkel pigmentirt, mit taktilen Borsten besetzt; ihre Ventralseite ist weicher, heller

und dicht mit nach hinten gerichteten Borstenhaaren bekleidet, die wohl ein Herausquellen der

FAM. SCARABAEI D/E

9

Nahrung aus der Mundoffnung beim Kauen verhindern sollen; zwischen diesen Borsten liegen die

Ausfuhrungsgange der Speicheldriisen, die in die Oberlippe eingebettet sind.

Die Fig. I , Taf. 5 stellt die Oberlippe von Macraspis cincta dar, gesehen von der rechten Seite :

der buschig behaarte Teii auf ihrer ventralen

Seite ragt weit in die Mundhohle hinein und besteht

aus einem glatteren Mittelstreifen und beider-

seits daneben starker behaarten Seitenlappen, die

Erichson Parachilien genannt hat.

Die Oberkiefer sind — den Kafer in natiir-

licher Lage gedacht — unterhalb und hinter der

Oberlippe in die Kopfkapsel eingelenkt. Sie haben

die Form einer dreiseitigen Pyramide, deren eine

Seite von ihrer Dorsalflache, die zweite von der

Aussenflache, die dritte von ihrer Ventralflache

gebildet wird, wahrend ihre Basis offen in die

Mundhohle ragt und zum Eintritt der Muskeln,

Blutgefasse, Nerven und Tracheen dient. An der

b

Fig. 2

hinteren ausseren Ecke der Dorsalflache tragen sie eine Gelenkpfanne, in welche ein Gelenkhocker

der Kopfkapsel unterhalb des Augenkiels hineinpasst; an der ausseren hinteren Ecke der Ventralflache

tragen sie dagegen selber einen Gelenkhocker, der in eine Gelenkpfanne der Kopfkapsel neben der

Kehle eingreift. Die Bewegung der Oberkiefer findet um eine durch beide Gelenke gedachte Achse

etwa in der Horizontalebene des Kopfes statt. An der hinteren inneren Ecke der Dorsalflache tragen

die Oberkiefer den Mahlzahn ( dens molaris), der mit quer verlaufenden Kauleisten bedeckt ist, die

ihrerseits wieder haufig mit feinen Langsrillen versehen sind; am Vorderrand sind diese Kauleisten

haufig in der Mitte nach vorn geschwungen, an der dorsalen und ventralen Kante springen sie oft'zahn-

artig vor; am Hinterrand sind sie gewohnlich ersetzt durch schiefe schneidende Kanten. Gewohnlich

ist der Mahlzahn links etwas vertieft, rechts entsprechend gewolbt, besonders dann, wenn die Kauleisten

grob und wenig zahlreich sind; seltener ist bei beiden die Flache eben und dann sind die Kauleisten

sehr zahlreich und fein. Der Mahlzahn wird von einem Kranz rotbrauner Borsten umgeben, die ein

Entweichen der Speise wahrend des Kauens liber den Rand des Mahlzahnes hinaus verhindern.

Vor dem Mahlzahn liegt eine mit einer weichen Haut uberspannte, mehr oder weniger halbkreis-

formige Flache, die pars membranacea, die bald lcurz und fein, bald lang und dicht behaart ist. Ueber

ihre physiologische Function ist nichts bekannt. Zwischen ihr und der Spitze liegt die Schneide,

die pars incisiva, deren Form sehr verschieden ist; bald ist sie scharfrandig, gerade wie ein Messer oder

geschwungen wie eine Sichel, bald tragt sie i, 2 oder 3 Zahne, die ihrerseits wieder spilz oder stumpf

sind, bald ist sie stumpf und behaart.

Auf die Schneide folgt nach vorn hin der S pi tzentei 1 ( pars apicalis), dessen Form kaum weniger

wechselnd ist. Zuweilen tragt er einen nach innen gerichteten spitzen Zahn, zuweilen ist er in einen

nach oben umgebogenen spitzen oder mehr rundlichen Zahn umgevvandelt. Bei Lagochile hat er die

Form eines Meisels, dessen Schneide leicht nach oben umgebogen ist.

Der von der Spitze bis zur oberen Gelenkpfanne verlaufende obere Rand der Aussenkante ist

entweder gleichmassig gebogen — ganzrandig (Taf. 5, Fig. 5), — oder eingekerbt resp. ausgerandet

und der hinter der Ausrandung liegende Teii dann gewohnlich nach oben umgebogen ais Seitenzahn

{dens lateralis). — Taf. 5, Fig. 3.

Auf der Ventralseite der Mandibel befindet sich haufig eine glatte Furche, oder Rinne (Taf. 5,

Fig. 5, s. c.), die nach aussen durch eine vom unteren Gelenkhocker abgehende kielartige Leiste

IO

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

begrenzt wird ; ihre Bedeutung bespreche ich weiterhin bei den Maxillen. Auffallend abweichende

Mandibelformen haben wir bei den (f cf von Diccmlocephalus, wo der Seitenzahn in einen langen dicken

Ast ausgezogen ist, der etwa senkrecht zur Langsachse des Organes verlauft; bei Didrepanophorus und

Fruhstorferia, wo der ganze Spitzenteil stark verlangert und sichelformig nach innen oder nach oben

gebogen ist.

Taf. 5, Fig. 3 zeigt die rechte Mandibel von Macraspis cincta in Dorsalansicht. d. m. ist der

Mahlzahn, p. m. die mit feinen und groben Haaren besetzte pars membranacea, p. i. die Schneide, die

hinten eine gebogene schneidende Kante, vorn einen spitzen Zahn tragt ; p. a. ist der Spitzenteil mit

dem nach oben umgebogenen Spitzenzahn; d. 1. ist der Seitenzahn, c. i. der condylus inferior, der untere

Gelenkhocker, a. s die articulatio superior , die obere Gelenkpfanne.

Taf. 5, Fig. 4 zeigt die rechte Mandibel von Rutela lineola von innen resp. etwas von der

Ventralseite her. Man sieht direkt auf den mit wenigen groben Kauleisten bedeckten Mahlzahn d. m.,

dariiber auf die in der Mitte fein, am Rande grob behaarte pars membranacea p. m., dariiber auf die mit

3 spitzen Zahnen bewehrte Schneide p. i. und erkennt deutlich, wie der Spitzenzahn d. a. nahezu

rechtwinklig nach oben umgebogen ist. Auch der kugelformige Gelenkkopf des unteren Gelenkhockers,

c. i. tritt scharf hervor.

Taf. 5, Fig. 5 zeigt die rechte Mandibel von Ptenomela gratiosa von der Ventralseite; s. c. ist

der sulcus conductor ius, die Fiihrungsrinne zur Aufnahme des Fortsatzes auf der Dorsalseite der rechten

Maxille. Die Schneide ist hier ganz gerade, der Aussenrand nicht gekerbt oder gezahnt, der Molarzahn

tragt viele feine Kauleisten.

Die Unterkiefer, auch erstes Maxillenpaar oderzweites Kieferpaar genannt, sind unterhalb und

etwas hinter den Oberkiefern angeordnet; sie reiten gewissermaassen auf einer gebogenen glatten Kante,

die sich vom Vorderrand der Kehle bis zu den Augen hinzieht. Wir unterscheiden an ihnen eine

Dorsalflache, die fast ganz der Ventralflache der Mandibeln anliegt, und eine Ventralflache, die voll-

standig frei liegt. Ais umgewandelte Beine bestehen die Maxillen wie diese aus fiinf Stiicken, die beim

Betrachten von der Ventralseite alie deutlich zu erkennen sind; die fiinf einzelnen Teile sind bei den

Rutelinen an den Maxillen durch deutliche Nahte getrennt oder sogar durch weiche Membranen in

gewissem Sinne gegen einander beweglich, nicht nahtlos mit einander verschmolzen wie an den

Mandibeln.

Die Basis des Unterkiefers wird gebildet von der Angel [cardo'), deren Vorderrand gerade, deren

Flinterrand bogig gerundet ist. Auf der Angel sitzt das dreiseitige Stammstuck [stipes), auf, das in

gewissem Sinne der Trager der iibrigen Teile ist; sein Hinterrand liegt dem Vorderrand der Angel,

sein Aussenrand ganz oder teilweise der Tasterschuppe, und sein Innenrand der inneren Lade an.

Das Stammstuck tragt aussen die Tasterschuppe [squama), ein langliches Stiick, das mit seinem

Innenrand teils das Stammstiick, teils die innere Lade beriihrt, wahrend sein Vorderrand an die

aussere Lade anstosst und sein Aussenrand frei ist; es tragt an seinem vorderen ausseren Ende die

Gelenkpfanne fur den Kiefertaster [palpus maxillaris), der aus vier Gliedern besteht, deren letztes

stets am grossten ist. Nach innen und vorn ist auf das Stammstuck die innere Lade [lobus interior),

aufgelagert, ein nahezu vierseitiges Stiick, dessen aussere untere Seite an die innere Seite des Stamm-

stlickes und dessen aussere obere Seite an die Tasterschuppe stosst ; die vordere Seite stosst an die

hintere der ausseren Lade, die innere Seite in ihrer vorderen Halfte ist frei oder sie tritt an den Aussen-

rand des Kinns vom Unterlippengeriist heran, unter den sie sich zuweilen schiebt; dagegen dient die

untere Halfte der Innenseite ais Eintrittsstelle fur die Muskeln zur Bewegung des Organes, die sein

ganzes Innere ausfiillen und sich an allen Teilen innen festsetzen Bei den meisten Rutelinen ist die

innere Lade gewissermaszen der Sockel oder das Fundament fur die aussere Lade und ist daher

unbewehrt; nur in der Subtribus der Lagochilinen und bei einigen Antichirinen ist ihre obere innere

FAM. SCARAILEID7E

1 1

Ecke mit ei nem kraftigen Zahn bewehrt, gerade so wie die aussere Lade. Auf die innere Lade folgt

nach vorn die aussere Lad e (lobus exterior), auch Helm (cassis), genannt, etwa von der Form einer

dreiseitigen Pyramide, deren Basis auf der inneren Lade aufsitzt und deren innere Flilche mit Zahnen

besetzt ist, wahrend die dorsale und ventrale Seite gewohnlich Haare oder Borsten tragen. Die Form

der Zahne der ausseren Lade und ihre Zahl ist sehr verschieden ; gewohnlich tragt sie 6 Zahne, die in

3 Reihen stehen, i Apicalzahn, 2 Zahne in dermittleren und 3 in der basalen Reihe. In der Subtribus

der Lagochilinen ist der Apicalzahn stark vergrossert und hat die Form eines Loffels mit scharfen

Randern, wahrend die librigen Zahne mehr oder weniger geschwunden sind.

Betrachtet man die Maxille von der Dorsalseite, dann bemerkt man, dass der Innenrand der

inneren Lade hier stark chitinisirt und etwas gewolbt iiber die dtinne Haut zwischen innerer Lade und

Tasterschuppe hervorragt. Diese Partie lagert sich in die Fuhrungsfurche s. c. auf der Ventralseite

der Mandibel und ihre freie Ecke, auf Taf. 5, Fig. 7 mit einem * bezeichnet, greift unter den vorsprin-

genden Rand der Mandibelkante. Der Maxille wird dadurch eine bestimmte Richtung in der

Bewegung vorgeschrieben und ein Abgleiten ventralwarts verhindert.

Die Taf. 5, Fig. 6 zeigt die rechte Maxille von Rutela'lineola von der Ventralseite, c. ist die

Angel (cardo), st. das Stammstuck (stipes), sq. die Tasterschuppe (squama) mit dem Maxillartaster,

1. i. die innere Lade (lobus interior), 1. e. die aussere Lade (lobus exterior) mit 6 kraftigen Zahnen.

Die Taf. 5, Fig. 7 zeigt die rechte Maxille von Ptenomela gratiosa von der Dorsalseite; an der

inneren Lade bemerkt man die verdickte Partie mit der durch ein Sternchen * bezeichneten Ecke. die

sich in die Fuhrungsfurche der Mandibel einlagert; die vordere Ecke der inneren Lade tragt hier

einen vorspringenden Zahn.

Die Taf. 5, Fig. 8 giebt einen Blick auf die starker vergrosserte Kauflache der Chasmodia

boliviana. An der ausseren Lade 1. e. steht nur noch ein einziger grosser Zahn in Form eines Loffels;

auch die innere Lade 1. i, tragt vorn einen grossen flachen Zahn; beide sind an ihrer dorsalen Kante

stark beborstet.

Das Unterlippengeriist, auch' kurzweg Unterlippe genannt, ist entstanden durch die

Verschmelzung eines zweiten Maxillenpaares. Es schiebt sich ais unpaares Organ zwischen das erste

Maxillenpaar. VVir unterscheiden an ihm das Unterkinn (submentum), entstanden durch die Verwach-

sung der beiden Angeln ; es setzt sich auf die Kehle auf und ist von dieser stets durch eine feine Naht,

gewohnlich auch durch die Farbung getrennt. An das Unterkinn stosst nach vorn das Kinn (mentum),

entstanden durch die Verwachsung der beiden Stammstiicke und Tasterschuppen ; die Verschmelzungs-

linie ist haufig durch eine mittlere Langsfurche angedeutet. Am vorderen ausseren Ende tragt das

Kinn jederseits die Tastergrube. aus der die Lippentaster (palpus labialis), entspringen, meistens

3-gliedrig, nur bei starker Riickbildung der Mundwerkzeuge zieht sich das Basalglied starker in die

Tastergrube zuriick und sie erscheinen dann 2-gliedrig. An das Kinn lagert sich nach vorn die eigent-

liche Unterlippe (labium), an, in der Tribus der Rutelini stets ein unpaares Organ, entstanden durch

die Verschmelzung der beiden inneren Laden ; es ist gewohnlich mit dem Kinn fest verwachsen, nur in

seltenen Fallen durch eine deutliche Naht (Chrysina), haufiger noch durch andere Farbung vom Kinn

getrennt; so ist bei den Arten, bei denen an den Maxillen die Angel und die beiden Laden braun oder

schwarz, das Stammstuck und die Tasterschuppe metallisch oder lackgriin gefiirbt sind, auch das

Unterkinn und die Unterlippe braun oder schwarz, das Kinn metallisch oder lackgriin. Fast so

variabel wie am ersten Maxillenpaar die aussere Lade, ist hier am zweiten oder Unterlippengeriist die

Unterlippe; sie ist bald breit und kurz, bald lang und schmal, ihr Vorderrand gerade oder ausgerandet,

gezahnt, mit vorgezogenen Ecken u. s. w. Der dorsalen Seite des Unterlippengeriistes ist die Zunge

(ligula), angeheftet, die der ausseren Lade des ersten Maxillenpaares entspricht. Sie hat die Form

zweier dicht behaarter Hautlappen, die von den Aussenecken der Unterlippe nach hinten und innen

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

I 2

convergiren ; eine Verwachsung der beiden Seiten findet immer nur im hinteren Teile statt — vorn

sind sie durch eine mittlere kahle Rinne getrennt — und hier liegt die Zunge auch dem Kinn nicht

mehr so fest auf wie an ihren vorderen Zipfeln; wahrscheinlich schieben sich vom Hypopharynx

her Speicheldriisen unter diesen Teii der Zunge.

Taf. 5, Fig. 9 stellt das Unterlippengeriist von Chrysina macropus von der Ventralseite dar.

g. gula, ist die Kehle, sm. das submentum, Unterkinn, m. mentum, das Kinn, p. 1. der (linke) Lippen-

taster, palpus labialis; der rechte ist weggelassen, um die Form der Tastergrube besser zu zeigen ;

lb. labium, ist die Unterlippe. Die Zunge ist bei dieser Stellung nicht sichtbar.

Augen. — Ueber den histologischen Bau dieser Organe bei den Ruteliden sind meines Wissens

noch keine Untersuchungen angestellt worden. Eine vollstandige Teilung des Auges durch den

Augfenkiel in eine obere und untere Halfte kommt bei den Rutelinen nicht vor; stets erstreckt sich der

Augenkiel nur fiber einen Teii des Auges. Auffallige Unterschiede in der Grosse der Augen finden sich

bei Arten, die in der Dammerung oder in der Nacht fliegen ; hier sind sie bei den q* q* stark vergrossert

und vorgequollen.

Ffihler. — Sie sind in dieser Tribus stets io-gliedrig mit Ausnahme von 3 Arten mit stark

zurfickgebildeten Mundteilen, Parachrysina Truquii T ho ms ., Eremophygus Philippii Ohs. und Pseudogeniates

richterianus Ohs. 9 ! die Keule ist stets 3-gliedrig. Das erste oder Basalglied {scapus), ist das grosste

der Geissel; es ist keulenformig, oben gerundet. an der hinteren Ventralseite mit einer Kante, von der

eine dichte Reihe von Borsten abgeht, deren Function es ist, den unteren Teii des Auges von Fremd-

korpern, Staub, Erde, etc. zu reinigen. Der Scapus ist daher in seiner Krfimmung der Wolbung des

Auges genau angepasst. Haufig ist die Ftihlerkeule in beiden Geschlechtern verschieden, beim <p?

verlangert und verbreitert ; dies ist gewohnlich der Fall bei den Arten, die in der Dammerung resp. in

der Nacht fliegen, und immer bei den Arten mit verkfimmerten Mundwerkzeugen. Eine gewisse

Beziehung zwischen Ffihlern und Augen ist auch vorhanden, da bei den Arten, deren Augen in beiden

Geschlechtern verschieden gross sind, auch die Ffihlerkeulen von verschiedener Langesind.

Brustabschnitte. — Am ersten oder Vorderbrustring unterscheiden wir einen dorsalen und

einen ventralen Halbring. Der erstere heisst Pronotum, Prothorax oder kurzweg Thorax. Er

ist bei den Rutelinen in seiner Form ziemlich gleichmassig, im Grundriss etwa ein Viereck bildend, das

um die Halfte bis doppelt so breit ais lang ist. Gewohnlich ist er an den Seiten in oder vor der Mitte

etwas erweitert, die Seiten also gebogen und nach vorn gewohnlich starker convergirend' ais nach

hinten. Die Vorderecken sind gewohnlich etwas vorgezogen, die Hinterecken haufig etwas gerundet.

Der Vorderrand ist zumeist ausgeschnitten, um den Kopf aufzunehmen, und mit einem hautigen oder

haarigen Randsaum versehen, um das Eindringen von Fremdkorpern oder Parasiten (Milben) in die

Falte zwischen Kopf und Brust zu verhfiten. Der Hinterrand ist entweder geradlinig oder nach hinten

vorgezogen, die Mitte vor dem Schildchen dann gerade, oder lappenartig nach hinten geschwungen oder

im Gegenteil ausgerandet. Rings um den Rand lauft gewohnlich eine Randfurche, die am Hinterrand

vor dem Schildchen zuweilen unterbrochen ist oder ganz fehlt. Haufig ist auch eine mittlere Langs-

furche vorhanden, die an die Entstehung des Thorax aus zwei bilateral symmetrischen Stficken erinnert.

Am Seitenrand stehen etwa in der Mitte gewohnlich zwei Grfibchen, die einem nach innen vorsprin-

genden Hocker entsprechen, an dem sich die Muskeln der Vorderbeine ansetzen. Zuweilen finden sich

auf dem Prothorax mehrere schiefe Eindrficke oder Gruben {Cnemida, Oryctomorphus ) ; bei dem cf von

Peperonota ist sein Hinterrand in ein langes gekrfimmtes Horn ausgezogen, das sich fiber das Schildchen

und einen Teii der Deckflfigel lagert.

Der ventrale Teii des ersten Brustringes heisst Prosternum. An ihm fallen zunachst die

grossen Gruben auf, die zur Aufnahme der Hfiften der Vorderbeine dienen. Die Vorderhtiften sind

FAM. SCARABiEIDSE

1 3

bei den Rutelini fast ganz wagrecht eingelagert und ihr ausserer Rand reicht darum bis nahe an den

Seitenrand des Prosternums heran. Der Raum vor der Hiiftgrube heisst Episternum, der hinter

der Hiiftgrube Epimeron. Zvvischen den beiden Hiiftgruben bildet das Prosternum haufig einen

Fortsatz, zumal im hinteren Abschnitt, den Prosternalzapfen oder Prosternalfortsatz ( processus

prosternatis), dessen Form verschieden ist; bald ist er ein rundlicher Hocker, bald eine Lamelle, deren

ventrale Kante zuvveilen noch verbreitert, deren vordere Ecke spitz ausgeZbgen ist. Ueber die

physiologische Function dieses Prosternalfortsatzes wissen wir nichts; wir finden ihn hauptsachlich bei

Arten, die tief in der Erde oder in Baumvvurzeln leben.

Taf. 5, Fig. I 0 zeigt den Vorderbrustring von Pelidnota aeruginosa von der linken Seite. p. t.

ist der Prothorax mit Randfurche, Haarsaum und Seitengrubchen ; am Prosternum sehen wir in der

Mitte die grosse Hiiftgrube des linken Vorderbeines, f. c., fovea coxalis, nach aussen da von oben

das Episternon ep., unten das Epimeron es., nach innen den Prosternalfortsatz pr. pr., processus

prosternalis.

Am Mittelbrustring nennen wir den dorsalen Halbring Mesothorax, den ventralen

Mesosternum. Die Morphologie dieses und des folgenden Brustringes hat Friedr. Stellwaag in

seiner Arbeit: «Der Flugapparat der Lamellicornier a in der Zeitschrift fur wissenschaftliche Zoologie

Vol. 108, Heft 3, p. 309 u. f. Leipzig (1914) ausfiihrlich auseinandergesetzt. Uns interessiren hier am

Mesothorax nur zwei Teile: das mittlere unpaare Schildchen ( scutellum ), und die beiden Deckfliigel,

die elytra. Das vor dem Schildchen liegende praesentum kommt fur die Systematik lcaum in Betracht,

da es vom Hinterrand des Prothorax verdeckt wird; bei Arten mit nachtlicher Lebensweise ist es

gewohnlich stark behaart und diese langen Haare verdecken dann auch oft das Scutellum. Das

Schildchen ist zumeist klein, seine Basis breiter ais seine Lange in der Mitte, seine Seiten leicht

gebogen, seine Breite gewohnlich geringer ais die Breite des Kopfes zwischen den Augen. Nur in den

Subtribus der Rutelina und Antichirina wird es so lang ais breit oder langer ais breit, um in der

Gattung Macraspis, wo es langer ais die Deckfliigelnaht wird, seine grosste Entwicklung zu erreichen.

Das Schildchen ist, wiedie meisten unpaaren Organe, durch die Verschmelzung zweier symmetrischer

Halften entstanden ; ich besitze jedoch ein sonst durchaus wohlgebildetes 9 von Chasmodia bipunctata,

das in Folgeeiner bei den Coleopteren recht seltenen Hemmungsmissbildung zwei symmetrische kleine

Schildchen aufweist.

Neben dem Schildchen sind beiderseits eingelenkt die Deckfliigel [elytra), die wegen ihrer

Sculptur von grosser svstematischer Bedeutung sind. Ueber diese habe ich mich in der « Ent. Zeit.

Stettin », p. 3-9 (1902), ausfiihrlich geaussert und wiederhole davon hier nur das Wichtigste. In allen

Fallen, wo die primitive Sculptur der Elytren, wie wir sie bei den Puppen aller Lamellicornier finden,

noch vorhanden ist, haben wir auch bei der Imago auf den Deckfliigeln 6 primare Rippen, die sich iiber

das Gewebe zwischen ihnen leicht erheben. Sie stellen — ich habe frisch ausgeschliipfte erhartete,

aber noch nicht ausgefarbte Macraspis cincta und clavata in Schnittpraeparaten untersucht — Ivanale dar,

in denen ein Tracheenstamm verlauft und die Blutfliissigkeit circulirt; bei Arten mit hell gefarbten

Deckfliigeln lasst sich der geschlangelte Tracheenstamm auch langere Zeit nach dem Erharten in der

Durchsicht noch erkennen. Ich bin tiberzeugt, dass diese 6 Rippen, deren Tracheen in 2 Haupt-

stammen durch die Fliigelwurzel eintreten, den 6 Hauptadern der hautigen Fliigel entsprechen ; da

aber abschliessende Untersuchungen hieriiber noch nicht vorliegen, so behalte ich hier die Bezeich-

nungen fiir diese Deckflugelrippen oder Adern bei, die bei den Coleopterologen bisher iiblich waren.

Taf. 5, Fig. I I zeigt, leicht schematisirt, den Verlauf dieser Rippen; die erste verlauft direkt neben

der Naht und heisst Nahtrippe, die sechste verlauft neben dem Seitenrand und heisst Seitem andrippe.

Von praktischer YVichtigkeit sind zumeist nur die 3 ersten oder discalen Rippen ; nur seiten treten die

vierte oder die fiinfte, die letztere besonders in ihrem hinteren Verlauf, starker hervor. Nur die erste

* +

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

und die sechste primare Rippe reichen bis zum Hinterrand; die fiinfte vereinigt sich aussen neben dem

Apicalbuckel mit der vierten, die hinter diesem herumziebend sich mit der dritten vereinigt, die

ihrerseits wieder vor dem Hinterrand umbiegt und in die zweite einmiindet. Besonders scharf ist

diese Sculptur in der Subtribus der Antichiriua ausgepragt. Abgesehen von dieser Vereinigung nahe

dem Hinterrand verlaufen die Rippen getrennt neben einander; nur bei Acraspedon zieht sich ein

schiefer Verbindungsast hinter der Schulter von der fiinften zur vierten Rippe; er ist, wie die Rippen,

durch gefurchte Punktreihen begrenzt.

Begrenzt werden die primaren Rippen auf beiden Seiten von Punktreihen, den primaren

Punktreihen, die haufig furchenartig vertieft sind ; in diesen Punkten stehen zuweilen einfache Haare.

Die Zwischenraume zwischen den primaren Rippen heissen Interstitien, auf Taf. 5, Fig. I I , mit

lateinischen Ziffern bezeichnet; von diesen sind wieder die 3 discalen die wichtigsten. Das neben der

Naht verlaufende erste oder subsuturale Interstitium ist das breiteste ; es ist gewohnlich mit einer

unregelmassigen Punktirung ausgefiillt, wenn das zweite und dritte nur eine einfache Punktreihe

tragen ; das vierte und fiinfte an den Seiten ist meistens enger und die Punktreihen darin sind gewohnlich

vorn und hinten abgekiirzt.

Eine Veranderung dieser primitiven Sculptur kann nach zwei Richtungen hin stattfinden : i. in

der Richtung eines Schwindens der Rippen und der Punktirung, und 2 in der Richtung einer Neubil-

dung von Rippen und Zunahme der Punktirung. Im ersteren Falle werden die Deckfliigel vollstandig

glatt, wie polirt ; nur ganz feine Furchen, entstanden durch das Einsinken des Daches der Kanale,

zeigen dann zuweilen noch den Verlauf der Rippen an. Im letzteren Falle entstehen in den Interstitien

secundare und tertiare Rippen ; aber diese sind, wie sich auf Schnittpraeparaten erkennen lasst, einfache

Erhebungen der Aussenschicht, keine Kanale, und es fehlt ihnen daher auch der fur die primaren

Rippen charakteristische Tracheenstamm. Zuweilen nimmt die Punktirung derart uberhand, dass sie

die urspriingliche Sculptur vollstandig iiberdeckt; manchmal werden die Deckfliigel auch ganz und

gar runzelig (grobe Reliefsculptur).

Die Schultern und Spitzenbuckel treten manchmal starker hervor und sind dann gewohnlich

glatt; bei den cfcf von Hoplopelidnota und Mesomerodon ist der Spitzenbuckel in eine scharfe Spitze

ausgezogen.

Gewohnlich ist der Seitenrand in seiner basalen Halfte oder bis zum Hinterrand nach unten

umgeschlagen ; diesen umgeschlagenen Rand nennt man Epipleure; er entspricht wohl dem Praecos-

talfeld der Hinterfliigel. Bei genauer Betrachtung sieht man, dass der Rand des Deckfliigels

— entsprechend seiner Entstehung aus einer dorsalen und einer ventralen Lamelle — eine obere und

eine untere Kante hat. Die obere Kante ist zuweilen fein gekerbt und zwischen den Hockerchen in

den Kerben stehen dann feine Borsten. Die untere Kante tragt in den Gattungen Xenojpelidnota ,

Hoplopelidnota und Heteropelidnota einen dichten Haarsaum, jedoch nie einen Hautsaum, wie er fur

die Tribus der Anomalini so charakteristisch ist. Zumeist ist der Seiten- und Hinterrand der Elytren

glatt; nur in einigen Gattungen, speciell bei Antichira ist er dicht gekerbt und querrissig. Bei

Peperonota H arringtoni cf und Parastasia canaliculata, kinibalensis und diversipennis 9 sind die Deckfliigel

Trager besonderer secundarer sexueller Merkmale.

Am ventralen Halbring der Mittelbrust (Taf. 6, Fig. 12 und 13) li egt in der Mitte

das eigentliche Sternum ms. s., in welches die Hiiftgruben des mittleren Beinpaares eingelenkt sind,

c. 2. Bei einer Reihe von Arten riicken die Hiiftgruben nach innen ganz nahe aneinander, der innere

Rand der Hiiften ist etwas aufgewulstet und das Sternum erscheint zwischen den Mittelhiiften vertieft.

Bei anderen Arten treten die Hiiften weiter auseinander, das Sternum schiebt an seinem Hinterrand

in der Mitte einen Fortsatz zwischen die Hiiften, der sich auf den Vorderrand des Metasternums

auflagert und, wie der Prosternalfortsatz, seine Spitze nach vorn — oralwarts — richtet. Die Form

FAM. SC A RABIEI D/E

1 5

und Grosse dieses Fortsatzes der Mittelbrust — M esosternalfortsatz, pr. ms. — ist ausserordentlich

verschieden; zuvveilen ist er so schmal und kurz, dass er — von der Seite gesehen- — die Mittelhuften

nach vorn nicht iiberragt ; in extremen Fallen, so in den Gattungen Thyridium, Parathyridium und

Macrcispis, ist er nach vorn und unten gerichtet, an der Spitze kolbig verdickt und ragt bis zwischen die

Vorderhuften. In solchen extremen Fallen entsendet auch das Metasternum an seinem Vorderrand

einen Fortsatz, der gewissermassen dem Mesosternalfortsatz ais Stiitze dient ; cloch bleibt die Grenze

beider Fortsatze stets durch eine beiderseitige Naht, haufig auch durch verschiedene Farbung deutlich

erkennbar. Am Vorderrand des Mesosternums stosst an das Sternum nach oben das Episternum

(Taf. 6, Fig. I 2 ), m. es., ein ldeines Stiick, das einen Teii des mesothorakalen Gelenkkonus bildet.

Hinter ihm liegt ein anderes Stiick, das nach innen an die mittlere Hiiftgrube, nach oben an die

Epipleure, nach hinten an das Episternum des Metasternums stosst, das Epimeron mesosterni oder

Epimeron 2. ms. em. Es steigt in der Tribus der Rutelini nie so hoch nach oben, dass es zwischen

Elytrenbasis und Prothorax von oben sichtbar wird, wie dies z. B. in der Tribus Anomalini bei Strigoderma

der Fall ist.

Taf. 6, Fig. | 2 zeigt den mittleren und hinteren Brustring von Macraspis clavata, ms. s. ist

das Sternum der Mittelbrust, pr. ms. der Mesosternalfortsatz, c. 2. die Hiiftgrube des Mittelbeines,

m. es. das Episternum der Mittelbrust, ms. em. das Epimeron der Mittelbrust; ep. p. ist die Epipleure,

el die linke Elytre. sc. das Scutellum. mt. s. ist das Sternum der Flinterbrust, pr. mt. der Fortsatz der

Hinterbrust, mt. es. das Episternum der Hinterbrust, mt. em. das Epimeron der Hinterbrust, c. 3. die

Hiiftgrube des Hinterbeines. a. st. 3. und a. st. 4 sind die Abdominalsternite 3 und 4; die Abdomi-

nalsternite 1 und 2 werden von der Hiifte des Hinterbeines verdeckt.

An der dorsalen Halfte des Hinterbrustringes, dem Metathorax, sind die hautigen Fliigel

oder Hinterflugel, Alae, eingelenkt. Ihren Aderverlauf zeigt Taf . 6, Fig. 14. Die grossen Adern

sind zumeist nicht scharf begrenzt, sondern haben beiderseits diffuse braune Zonen neben sich, durch

die sie zumal bei der Basis und am Fliigelgelenk mit einander verbunden sind. Die Costa ist besonders

in der Subtribus Areodina ziemlich lang und tragt bei fast allen Rutelini ein Praecostalfeld , einen

hautigen Lappen, der bald breit und kurz, bald schmaler und langer, bei trocknen Stiicken nach unten

umgeschlagen ist. Die Subcosta scheint zuweilen da, wo sie an den Vorderrand herantritt, aus zwei

Aesten zu bestehen ; sie reicht zumeist bis zum Gelenk. Dicht hinter ihr verlauft Radius 1 . Bemerkens-

wert ist der Verlauf des Seitenastes von Cubitus 2, der bis nahe an Cubitus 1 herantritt, aber immer

parallei mit ihm verlauft, zuweilen bis nahe an den Hinterrand, ohne jedoch sich mit ihm zu vereinigen.

In diesem Verlauf stimmen die Rutelini mit den Dynastinae uberein ; in der Tribus der Anomalini dagegen

mundet dieser Seitenast gewobnlich in den Cubitus 1 und es entsteht so eine geschlossene Cubitalzelle,

gerade wie bei den Melolonthiden. Bei Chvysina maevopus findet sich iibrigens, zwischen dem Hauptast

und dem Seitenast von Cubitus 2 eine zumeist offene Zelle, die jedoch bei manchen Stiicken geschlossen

ist. Eine zweite Analader findet sich bei den Rutelini immer, zuweilen auch die Andeutung einer

dritten. Die erste Analader ist, gerade wie Cubitus 1 und 2, eine Ifauptader, in der ein 1 racheenstamm

verlauft; man muss jedoch ganz frisch geschlupfte Stiicke, noch besser Puppen vor dem Ausschliipfen

untersuchen, um den T racheenstamm zu finden, da er spater durch die starke Pigmentirung der Adern

verdeckt wird.

Taf. 6, Fig. I 4 zeigt den linken Hinterflugel von Heterosternus Rodriguesi. Co. ist die Costa mit

dem Praecostalfeld, Sco. die Subcosta, R. 1. der Radius i, R. 2. der Radius 2., M. 1. die erste, M. 2.

die zweite Mediana, Cu. 1 der erste, Cu. 2 der zweite Cubitus, A. 1. die erste, A. 2. die zweite Analader.

An der ventralen Halfte des Hinterbrustringes, dem Metasternum liegt in der Mitte jederseits

das Sternum (Taf. 6, Fig. ! 2 und I 3) mt. s., das bei den Arten mit vorspringendem Mesosternal-

fortsatz haufig auch vorn einen Fortsatz tragt. Nach aussen resp. oben neben dem Sternum liegt da

i6

COLEOPTERA LAMELLICORNI A

grosse Episternum, mt. es. und hinter diesem das kleine Epimeron, mt. em., beide nach oben

begrenzt durch den Deckfliigelrand resp. die Epipleure ep. p. Die Hiiftgrube fiir das dritte Bein C. 3

oder Hinterbein ist nicht in das Sternum eingelassen, sondern liegt hinter diesem ; sie ist so breit wie

dieses und nur wenig ldirzer, zuweilen sogar langer (bei den Arten mit vergrosserten Hinterbeinen).

Beine. — An jedem Bein unterscheiden wir die folgenden Teile : i. die Hiifte (Coxa). 2. den

Schenkelring (Trochanter). 3. den Oberschenkel (Femur). 4. den Unterschen kel oder die

Schiene (Tibia), die am Spitzenrand einen (oder zvvei) Sporn (Calcar) tragt. 5. den fiinfgliedrigen

Fuss (Tarsus), dessen fiinftes oder Klauenglied 6. die beiden Klauen (Ungues) und kurz vor diesen

7. die Afterklaue, das Onychium tragt. Die Form dieser Teile ist an den drei Beinpaaren so

verschieden, dass ich sie am besten bei jedem Beinpaar gesondert bespreche.

Vorderbein. — Hiifte, Schenkel und Schiene sind nahezu von gleicher Lange. Die Hiifte

(Taf. 6, Fig. I 6) ist ein cylindrisches Rolir, auf dem Durchschnitt fast kreisformig, nur wenig von

vorn nach hinten abgeflacht, das auf der dorsalen Seite nahe dem basalen Ende eine schiefe Offnung

hat, durch welche die Muskeln, Nerven und Tracheen eintreten (Taf. 6, Fig. I 5). Sie ist beweglich

um ihre Langsachse; die Bewegung ist ein « Rollen » in etwa l/3 bis fast 1/z des Kreisbogens. Am

apicalen Ende tragt sie einen Randwulst, der die Bewegung des Schenkelhalses beschrankt. Die

Hiifte ist in die Hiiftgrube derart eingelassen, dass ihr basales Ende vom Grubenrand iiberdeckt wird,

ihr apicales Ende aber ganz frei heraustritt; an den Seiten greifen die Rander der Grube leicht liber

die Hiifte hiniiber und halten sie so — abgesehen von den Muskeln — in lhrer Lage fest. Will man

die Hiifte aus ihrer Pfanne oder Grube entfernen, dann muss man sie in der Richtung von unten innen

nach oben aussen herausziehen. Ihre gewohnliche Stellung, die Richtung ihrer Langsachse, ist

gewohnlich zur Horizontalen im Winkel von nahezu 30-45° geneigt ; manchmal ist sie starker geneigt

bis nahe an einen rechten Winkel.

Mit der Hiifte ist gelenkig verbunden der Schenkelhals oder Trochanter, Tr. (Taf. 6, Fig. I 6).

Er ist am basalen oder proximalen Ende hohl, im Durchschnitt fast halbkreisformig und dreht sich hier

im Gelenk iiber den knopfformigen Fortsatz oder Condylus der Hiifte so weit zuriick, bis er an den

Apicalwulst der Hiifte anstosst. Am apicalen oder distalen Ende ist der Trochanter zugespitzt und

tragt am freien Rand nahe der Spitze stets ein, manchmal auch zwei Griibchen, in denen eine

Tastborste steht. An der anderen Seite ist er fest verwachsen mit dem Schenkel, F. (Taf. 6, Fig. | 6).

Dieser hat die Form eines von oben nach unten etwas flach gedriickten Cylinders, dessen Vorderrand

auf der Ventralseite scharfkantig ist; auf der Dorsalseite verlauft parallel zum Vorderrand eine

abgekiirzte Furche, aus der kurze Borsten entspringen. Am apicalen Ende ist in den Schenkel die

Schiene, Ti., eingelenkt ; das Gelenk ist dorsal und ventral durch einen lappenartigen Vorsprung des

Schenkels geschiitzt. Bei Paracotalpa ist der Schenkel nahe dem Trochanter lappenartig verbreitert,

der freie Rand scharf abgeflacht, dicht gewimpert. Die Schiene hat auf dem Durchschnitt etwa die

Form eines Dreiecks, dessen kurze Seite ihrer Innenseite entspricht, wahrend ihre Dorsal- und

Ventralseite den langen Seiten entsprechen. Sie ist um ihre Gelenkachse, die auf ihrer Langenachse

senkrecht steht, im Winkel von etwa 120° drehbar. An ihrer Aussenkante tragt sie gewohnlich drei

Zahne, die in ihrer Grosse und Stellung zu einander etwas wechseln; manchmal sind sie kurz- und

spitz, manchmal lang, zuweilen leicht gerundet oder etwas nach hinten zuriickgebogen. Zuweilen

verschwindet der erste oder basale Zahn ; der dritte, apicale oder Spitzenzahn ist beim 9 gewohnlich

starker, weiter nach vorn vorspringend und mehr gerundet, ais beim qL Er wird bei den Arten, die

ihre Eier in der Erde ablegen, vom 9 zur Anlage der Eikammer gebraucht. Dem Apicalzahn

gegeniiber steht an der Innenkante der an den Vorderschienen stets einfache Sporn, Ca., der gelenkig

beweglich ist.

FAM. SCARAB7EID.E

i7

Taf. 6, Fig. 16, zeigt Hiifte, Schenkelring, Schenkel und Schiene, schwach vergrossert,

Fig. I 7 den Tarsus und die Klauen starker vergrossert von Pelidnota aeruginosa cf von der Ventralseite.

Das erste Tarsenglied ist mit einem kugelformigen Gelenkknopf in die Gelenkpfanne am Spitzenrand

der Schiene eingelenkt und hat einen ziemlich grossen Bewegungsradius ; es ist zumeist ohne Stacheln

und Borsten, wahrend die drei folgenden mit kurzen dicken Stacheln und langeren Borsten besetzt

sind. Das fiinfte oder Klauenglied ist gewohnlich so lang ais die vier vorhergehenden zusammen ;

haufig ist es am Innenrand gekerbt, die basale Ecke zahnartig vorspringend ; an der vorderen inneren

Ecke tragt es einen Vorsprung, die sogenannte Afterklaue oder das Onychium, On., die mit 2 Borsten

besetzt ist. Diese Afterklaue schiebt sich vor die Wurzeln der beiden in das Klauenglied eingelenkten

Klauen, Un., von denen die innere oder dorsale fast immer etvvas langer und dicker ais die aussere

oder ventrale ist. Bei vielen Arten ist diese innere Klaue beim c? verdickt und dann ist auch das

Klauenglied entsprechend verdickt; bald ist sie einfach (Taf. 6, Fig. I 7), bald ist sie ungleichmassig

gespalten, so Fig. 18 bei Antichira convexa cf ; beim 9 s‘e zuweilen tief gegabelt (Fig. 19,

Macraspis pantochloris). Die Klauen sind gegen einander beweglich, sodass sie sich aneinander legen und

klaffen konnen ; sie sind auch gegen den Tarsus beweglich und konnen wie die Klinge eines Taschen-

messers gegen das Klauenglied eingeschlagen werden, wobei dann oft der innere Spitzenvorsprung des

vierten Tarsengliedes die grossere Klaue festhalt. Beim Herumkriechen auf Blattern wird gewohnlich

nur die kleinere Klaue bemitzt, indem sie in das Blatt eingestochen wird; die grossere wird dabei

eingeschlagen getragen. Sie dient mehrzum Festhalten an feinen Zweigen oder am Blattrand, beim cf

nur zum Festhalten am Seitenrand der Deckfliigel des 9 bei der Copula.

IVI ittelbein. — Die Hiifte ist gewohnlich nur halb so lang ais der Schenkel, auf dem Durch-

schnitt etwa dreiseitig, die Spitze nach hinten gerichtet, die vordere Seite offen zum Eintritt der

Muskeln etc., die ventrale Flache leicht vertieft, auf die sich der Oberschenkel mit seiner dorsalen

Flache auflegt. Ihre Beweglichkeit ist erheblich geringer ais am Vorderbein, sie hat auch am

Apicalrand keinen gewulsteten Rand. Schenkelhals und Schenkel sind ahnlich wie am Vorderbein, der

letztere ist jedoch gewohnlich etwas flacher, sein Hinterrand bei Mesomerodon cf mit einem nach hinten

gerichteten Zahn versehen. Die Schiene ist so lang wie der Schenkel, gewohnlich von cylindrischer

Form, die Dorsalseite etwas abgeflacht, das basale Ende leicht verschmalert, zuweilen ist sie auch nach

dem Spitzenrand hin verbreitert oder eingeschnlirt. Die innere Kante ist fast immer gerade und tragt

am Spitzenrand stets zwei Sporne, von denen der dorsale etwas grosser ist ais der ventrale. An der

ausseren Kante tragt sie in den Gattungen Peperonota, Dicaulocephalus und Ceroplophana (Taf. 6, Fig. 20),

ebenso drei lange spitze Zahne, wie an den Vorderbeinen ; sonst fehlen diese immer und statt ihrer ist

die Ventralseite mit kurzen kraftigen Stacheln besetzt, die in Griibchen stehen und beweglich sind.

Diese Stacheln sind bald unregelmassig zerstreut, bald in Langsreihen oder Querreihen angeordnet ;

haufig ziehen sich iiber die Ventralseite zwei Querkanten (Taf. 6, Fig. 2 I ), die apicale dann meistens

kraftiger ais die basale, die mit Borsten oder Stacheln besetzt sind und deren obere Ecke an der

ausseren Kante zuweilen zahnartig vorspringt. Der Spitzenrand der Schiene ist entweder gerade und

dann gewohnlich mit kurzen Wimperborsten besetzt (Fig. 2 1), oder er ist gezackt resp. gezahnt,

(Fig. 20). Bei Arten, deren cf Cf verdickte Hinterschienen haben, ist auch gewohnlich die Mittel-

schiene leicht verdickt; in der Gattung Parasiasia ist sie bei den cfcf der marginat a-Gruppe stark

verdickt, ebenso auch Klauenglied und die aussere Klaue.

Die Tarsenglieder sind ahnlich denen des Vorderbeins; einige Unterschiede, besonders am

vierten Glied, werde ich beim Hinterbein besprechen, wo sie noch scharfer ausgepragt sind. Das

Klauenglied ist haufig gekerbt oder mit einem konischen Zahn versehen. Von den beiden Klauen ist

im Gegensatz zum Vorderbein die aussere oder ventrale die langere oder dickere; sie ist ebenfalls

beim cf haufig verdickt, doch selten in dem Masze, wie am Vorderbein; auch ist sie bald einfach, bald

iS

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

eingeschnitten, gespalten oder gegabelt ; wo sie verbreitert und gegabelt ist, wie bei Parastasia, ist sie

auf der Aussenseite zuweilen ebenso mit Langsrillen versehen, wie die innere Klaue des c? am

Vorderbein. Die innere oder dorsale ist stets kleiner und einfach.

Hinterbein. — Die Hiifte ist gewohnlich grosser ais der Schenkel und dieser langer ais die

Schiene. Sie hat etwa die Form eines rechtwinkligen Vierecks Cox. (Taf. 6, Fig. 2 2) Pelidnota

aeruginosa, das beinahe dreimal so breit ais lang ist ; auf dem Durchschnitt ist ihre Form ahnlich der der

Hiifte des Mittelbeins; wie bei dieser ist auch ihre Vorderseite fast in ganzer Breite offen. Wie schon

bemerkt, liegt sie hinter dem Metasternum und nimmt fast die ganze Breite des Abdomens von der

Mittellinie bis an den Seitenrand der Deckfliigel ein. Langs dem Vorderrand ist sie gewulstet und

vom Wulst bis zum Hinterrand flach, damit der Schenkel fest auf ihr ruhen kann und am Wulst des

Vorderrandes einen Widerhalt beim Vorwartsschieben des Korpers findet. Die obere resp. vordere

aussere Ecke ist etwas abgerundet und innen daneben steht meist ein Griibchen, uber dem der

verdickte Rand unterbrochen ist. An der inneren. ventralen Ecke hat die Hiifte zwei Fortsatze oder

Condylen, einen inneren, den Condylus interior con. i., der eine zu starke Adduction des Schenkels

verhindert, und einen ausseren, den Condylus exterior, Con. e., der sich ein wenig zwischen

Schenkelhals und Schenkel schiebt und eine zu starke Abduction des Schenkels verhindert; zwischen

beiden Condylen spannt sich eine elastische Chitinlamelle aus, die das Hiiftgelenk schiitzt. In den

Gattungen Heterosternus und Macropoides ist die Hiifte stark vergrossert, nach innen zu verdickt und nach

unten gesenkt; hier hat auch die dorsale innere Ecke einen Fortsatz, Con. s.. der bei Heterosternus

gekriimmt und nach oben umgebogen ist, sodass er von dem entsprechenden Fortsatz der anderen Seite

iiberlagert wird ; bei Macropoides ist er gerade nach hinten gerichtet und springt mit seiner gerundeten

Spitze iiber dem Schenkel nach hinten vor Con. s. (Taf. 6, Fig. 13), M. Mniszechi.

Der Schenkelhals (Fig. 22, Tr.) tragt gewohnlich 2-3 Griibchen mit je einer Tastborste; haufig

springt seine Spitze nach hinten vor, so bei Rntela lineola <pf und bei Macropoides (Fig. 13).

Der Schenkel (Taf. 6, Fig. 22) ist gewohnlich dicker ais am Mittel- und Vorderbein; auf der

Dorsalseite tragt er parallel zum Hinterrand eine Querreihe von Borstenpunkten, auf der Ventralseite

stehen diese zumeist vereinzelt, seltener in einer dichten Reihe parallel zum Rande. In den Gattungen

Heterosternus und Macropoides , sowie in der Subtribus Pelidnotina bei vielen Arten hat der (p? verdickte

Schenkel, zuweilen mit einem zahnartigen Fortsatz an dem Hinterrand nahe dem Trochanter oder

nahe dem Knie (Fig. I 3, F. 3). In den Gattungen Macraspis und Lagochile ist der Schenkel in beiden

Geschlechtern Trager des stabilen Teiles eines Stridulations-apparates, dessen mobiler Teii sich an den

Seiten der Abdominalsternite befindet.

Die Schiene ist beim Kniegelenk gewohnlich etwas eingeschniirt, die innere Kante wie beim

Mittelbein gewohnlich gerade, die aussere oder dorsale Kante bald gerade, bald mit vorspringenden

Ecken, den oberen Enden der uber die Aussenseite ziehenden schiefen Stachelkanten (Taf. 6,

Fig. 22 Ti) ; zwischen der apicalen Stachelkante und dem Spitzenrand ist sie gewohnlich leicht

eingeschniirt. In den Gattungen Peperonota, Dicaulocephalus und Ceroplophana ist die dorsale Kante

gezahnt wie am Mittel- und Vorderbein. Der Spitzenrand ist je nach der Lebensweise der Kafer

verschieden geformt. Bei den Arten, die in abgestorbenem Holz leben, in der Subtribus Parastasiina,

Rutelina , Antichirina, ist er gezahnt, die dorsale Ecke oft verlangert, mit dicken Stacheln besetzt ; bei

den Arten, die in der Erde leben, z. B Areodina, Pelidnotina, ist er gerade, gewimpert oder ohne

Wimperborsten, dafiir mit einer nierenformigen Grube, deren Rander bei frisch entwickelten Tieren

ganz scharf, bei alteren glatt abgenutzt sind. Von den Spornen ist der dorsale gewohnlich der langere

und zuweilen leicht gekriimmt; gewohnlich sind sie beide spitz, manchmal sind sie beide oder nur

einer gerundet. Zuweilen ist die ventrale Ecke verlangert und gekriimmt, so bei Xenoproctis, Heteros-

FAM. SCARAB7EID/E

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ternus, Macropoides ; bei Chrysophora und Parachrysina springt die dorsale Ecke zahnartig vor. Manchmal

sind beim c? die Schienen verlangert, gekriimmt und innen dicht behaart, manchmal auch mit vorsprin-

genden Zahnen, so bei Xenoproctis, Heterosternus.

Am Fuss oder Tarsus nehmen die Glieder von der Basis nach der Spitze hin an Liinge allmahlig

zu. Von ganz besonderer VVichtigkeit ist das vierte Tarsenglied, weil die ventrale Ecke des Spitzen-

randes eine Form zeigt, die fur die Gattungen oder Subtribus ungemein charakteristisch ist. Bei

Peltonotus, Acrobolbia. und Oryctomorphus ist sein Spitzenrand gerade und gewohnlich mit 4, selten mit mehr

Borstenhaaren besetzt, die Borstenhaare sind bald sehr lang und diinn, wie bei Peltonotus (Taf. 6,

Fig. 23), bald kiirzer und etwas dicker, wie bei Acrobolbia und Oryctomorphus ; im letzteren Falle werden

die Griibchen, aus denen die Borstenhaare entspringen, auch grosser und ihre Ecken am Rande springen

leicht zahnartig vor, so (Fig. 24) bei Oryctomorphus maculicollis , dem Mesystoechus ciliatus in diesem

Punkt vollig gleicht. In der Gattung Parastasia (Fig. 25), ist die ventrale Ecke des Spitzenrandes in

einen langen spitzen Zahn ausgezogen, der 2 diinne Borstenhaare jederseits tragt; diese Form des

vierten Tarsengliedes ist charakteristisch fur die Subtribus Parastasiina. Eine Differenzierung der

Borstenhaare finden wir bei Didrepanophorus und Rnielisca (Fig. 26), wo das apicale Haar in eine dicke

Borste umgewandelt ist. Bei Pelidnota (Fig. 27), und vielen anderen Gattungen der Rutelini ist der

Vorsprung der ventralen Ecke nicht scharf zugespitzt, sondern gerundet, besonders hoch und dick bei

dem 0* von Mecopelidnota; ebenso bei Rutela , wo beide Borstenhaare in kurze dicke Stacheln umge-

wandelt sind, wie dies auch bei den Antichirinen die Regel bildet.

Das fiinfte oder Klauenglied ist gerade wie am Mittelbein an seiner ventralen Kante entweder

gerade, einfach (Fig. 1 7), oder gezahnt (Fig. 27). Bei den Arten mit verdickten Hinterbeinen ist

es gewohnlich auch starker verdickt. Wie das Vorder- und Mittelbein tragt es an der ventralen Ecke

des Spitzenrandes die mit 2 langen Borsten besetzte Afterkralle oder das Onychium.

Die Klauen sind in der Regel an Dicke und Lange deutlich verschieden, die aussere langer und

dicker ais die innere ; bei vielen Arten sind beide einfach, bei den Antichirina haufig die aussere gegabelt,

entweder in beiden Geschlechtern oder nur in dem einen allein.

Der H interleib oder das Abdomen besteht aus acht Ringen oder Segmenten ; jedes Segment

besteht aus einem Riickenhalbring oder kurzweg Tergi t genannt und aus einem Bauchhalbring oder

Sternit. Am letzten und vorletzten Segment, dem Pygidium und Propygidium sind Tergit und

Sternit fest mit einander verwachsen; an den sechs vorhergehenden sind sie durch eine weiche

Bindehaut, die Lateralmembran, mit einander verbunden. Die Luftlocher des Hinterleibs, die

Stigmata abdominalia liegen teils in dieser Bindehaut, teils in den Sterniten und zwar die vier

ersten, die auch erheblich grosser und oval geformt sind, in gerader Linie in der Bindehaut, die drei

letzten. die klein und kreisrund geformt sind, in den Sterniten und zwar in dem nach oben

umgebogenen Teii derselben, dem Pleuron (nach Stellwaag). Dieses Pleuron ist gewohnlich durch

die hellere oder nicht metallische Farbung vom dunlderen oder metallisch gefarbten Sternon unter-

schieden ; zuweilen ist das Pleuron gegen das Sternon auch durch eine feine Leiste abgegrenzt, auf die

sich der Seitenrand der Elytre stiitzt. Das letzte Segment ist ohne Stigma ; das erste liat ein sehr

grosses Stigma, das auch den Hinterbrustring mit Tracheen versorgt. Die Tergite sind, mit Ausnahme

der beiden letzten, weniger chitinisirt ais die Sternite; das vorietzte oder Propygidium ist bei Arten

mit 'langen Deckfliigeln fast ganz oder ganz von diesen verdeckt; bei Arten mit kurzen Elytren ist es

zuweilen auffallend lang und Trager auffallender secundarer Geschlechtsmerkmale ( Parastasia ). Das

Pygidium ist in seiner Grundform dreiseitig, beim gewohnlich kiirzer, gewolbter, mit starker

gerundeter Spitze, ais beim 9> manchmal auch mit besonderen Geschlechtsauszeichnungen ; in seinen

Vorderecken tragt es haufig ein Griibchen, am Rande Borsten. Von den Sterniten ist das erste immer

hautig, das zvveite nur in der hinteren Halfte starker chitinisirt; beide sind immer, zuweilen auch das

20

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

dritte, von der Hinterhiifte iiberdeckt. Gewohnlich tragen die Sternite parallel zum Hinterrand eine

Reihe von Griibchenpunkten mit taktilen Borsten. Die Form der Sternite ist bei den ersten 5 wenig

verschiedenartig, nur das vorletzte und letzte, manchmal auch das sechste, sind abweichend gebaut.

So tragt das sechste und siebente bei Peperonota q* eine starke Querleiste; das siebente ist haufig

auffallend lang ; zwischen ihm und dem letzten spannt sich beim 9 manchmal eine breite, abweichend

gefarbte Haut aus. In den Gattungen tftacraspis und Lagochile tragen die 2-3 hinter der Hinterhiifte

sichtbaren Sternite den mobilen Teii des Stridulationsapparates. Das letzte Sternit ist beim

fast immer vor der Afteroffnung ausgerandet, gerade in der Mitte kiirzer ais seitlich an den Ecken der

Afterspalte; beim 9 ist es gerade in der Mitte am langsten, beiderseits gleichmassig schmaler werdend.

Das Abdomen im Ganzen ist beim 9 nieist gewolbter ais beim cf, bei diesem haufig etwas eingezogen.

Uber die Abdominalorgane der Ruteliden, den Darm und die primaren Geschlechts-

organe, Hoden- und Eischlauche sind besondere Untersuchungen nicht bekannt. Ich habe bei

einer Anzahl von Arten auf meinen Reisen die Geschlechtsorgane untersucht und besonders grosse

Unterschiede in der Zahl der Eischlauche und der Eizellen in diesen gefunden ; doch ist die Zahl der

untersuchten Arten viel zu gering, um sie fur systematische Gruppirung zu verwenden.

Von grosser Wichtigkeit fur die Unterscheidung nahe verwandter Arten sind dagegen die

chitinosen Teile am unteren Abschnitt der mannlichen Geschlechtsorgane. Ueber ihre Anatomie bei

den Coleopteren hat D. David Sharp in den « Trans. Ent. Soc. London », p. 477 (1912), u. f. eine

ausfiihrliche Arbeit mit vielen Abbildungen veroffentlicht; da er eine praecise wissenchaftliche Bezeich-

nung der einzelnen Teile nicht vorschlagt und auch glaubt, von einer solchen so lange absehen zu

miissen, bis vergleichend-anatomische Untersuchungen iiber diese Organe bei allen Insektenordnungen

vorliegen, so gebrauche ich fiir die in Betracht kommenden Teile hier die Bezeichnungen, wie sie

bisher ziemlich allgemein bei den Coleopterologen iiblich waren. Fiir den Systematiker von Wichtigkeit

ist am ganzen apicalen Teii des mannlichen Genitaltractus vorlaufig nur der sogenannte Forceps, von

Sharp Tegmen genannt; er ist deshalb so wichtig, weil er auch an ganz alten, trocknen Sammlungs-

stiicken untersucht werden kann und weil er gewohnlich der Trager auffallender Artunterschiede ist.

Die Technik der Untersuchung dieses Gebildes ist eine sehr einfache : man weicht den Kafer, den man

untersuchen will, kurze Zeit iiber feuchtem Sand auf, schiebt die Hinterbeine etwas zur Mitte hin, so dass

man mit einer breiten Lanzette in die Fuge zwischen Hinterhiifte und Sternit eindringen kann,

zerschneidet die Bindehaut zwischen beiden und hebelt das ganze Abdomen unter den Deckfhigeln

heraus. Dann kann man den chitinosen Forceps mit einer Pinzette oder Lanzette unter der Stativlupe

aus dem Abdomen herausholen. Darnach bringt man das Abdomen wieder in seine friihere Lage und

klebt es mit etwas Syndetikon am Metasternum fest ; den von seinen Hiillen gereinigten Forceps klebt

man auf ein schmales Stiickchen Carton, sodass man ihn, wie die Mundteile, von allen Seiten unter-

suchen kann und steckt ihn an die Nadel des Stiickes, dem man ihn entnommen hat. Wir konnen bei

den Rutelinen am Forceps immer 3 scharf von einander getrennte Teile unterscheiden und zwar 1. das

Basalstiick, 2. das Mittelstiick, 3. die Parameren Fig. 28 a und b zeigt den Forceps von

Rutela lineola in linker Seitenansicht und in Riickenansicht ; das Basalstiick, B., ist auf der Ventralseite

vollstandig offen und hier tritt der hautige Penis oder Samenschlauch, die Vereinigung der beiden

Samenstrange, in den Forceps ein. Es ist fast immer erheblich kleiner und durch eine mehr oder weniger

tiefe Furche getrennt von dem Mittelstiick, mit dem es jedoch sonst fest verwachsen ist. Am Mittelstiick,

M. (bei Sharp fig. 23 ml.), kann man immer eine dorsale und eine ventrale Platte (bei Sharp vp.)

unterscheiden, die haufig fest mit einander verwachsen, manchmal aber auch nur durch eine weiche

Haut mit einander verbunden sind. Die Dorsalplatte des Mittelstiickes ist gewolbt und fiir den Systema-

tiker meistens ohne Bedeutung, die Ventralplatte jedoch ist meistens flach und haufig durch eigentiim-

liche Fortsatze an ihrer Spitze, die bald bilateral symmetrisch, bald asymmetrisch sind und sich mehr

FAM. SCARAB/EIDff£

21

oder weniger weit zwischen die Parameren schieben, ausgezeichnet. Am Vorderrand der Ventralplatte

tritt der Samenschlauch mit seinen Hiillen, den man wohl Penis nennen kann, aus dem Forceps aus.

Mit dem Mittelstuck sind gelenkig verbunden die Parameren, Par. (bei Sharp 11.), die bald bilateral

symmetrisch angelegt, bald teilvveise, z. B. nur an ihrer Basis, bald im Ganzen mit einander verwachsen

sind; bald sind sie symmetrisch, bald asymmetrisch, die eine verkiimmert, die andere stark entwickelt,

mitZacken, Fortsatzen oder Zahnen versehen. Gewohnlich sind die Parameren glatt und kalii, selten

runzelig und an der Spitze mit einzelnen Borsten oder zahlreichen feinen Uarchen bekleidet. Diese

Parameren sind die Traeger der Speziesunterschiede bei nahe vervvandten Arten und es ist zuweilen

geradezu verbliiffend, wie Formen, die in ihren librigen Merkmalen sich kaum von einander unter-

scheiden, ganz auffallig verschiedene Forcepsformen zeigen. Da der letzte Abschnitt des weiblichen

Genitaltractus bei der Kloakenoffnung mit chitinosen Einlagerungen, Seitentaschen, Vorspriingen und

ringartigen Einschniirungen derartig ausgestattet ist, dass nur der Forceps des derselben Form,

Spezies oder Subspezies, in ihn eindringen kann, da also der Forceps wie ein Schliissel nur in ein

bestimmtes Schloss passt, so ist es verstandlich, dasswir gerade bei nahe verwandten und in demselben

Gebiet vorkommenden Formen oft die auffallendsten Unterschiede am Forceps finden. Doch sehen

wir auch manchmal bei nahe verwandten und in demselben Gebiet zur gleichen Zeit vorkommenden

Arten nur ganz geringe, unauffallige Unterschiede am Forceps, so z. B. bei der Pelidnota aeruginosa und

alliacea; diese haben aber so verschiedene Lebensgewohnheiten und Futterpflanzen, dass sie kaum

jemals mit einander in Beriihrung kommen.

Die physiologische Function des Forceps, wie ich sie bei vielen Arten beobachtet habe, ist die

folgende. Nachdem der ein 9 bestiegen und die innere Klaue der Vorderfiisse am Seitenrand der

Deckflligel des 9 in die typische Stellung gebracht hat — nur diese Vorderklauen haben eine typische

Stellung, nicht auch die der Mittel- und Hinterfiisse — , riickt er etwas nach hinten und unten, lasst

den Forceps, wohl durch die Wirkung der Bauchpresse, aus seiner Kloake austreten und tastet mit der

Spitze der Parameren nach der Kloakenoffnung des 9- Nachdem diese gefunden, wird der Forceps

bis an die Grenze von Basalstiick und Mittelstuck in die Vagina eingeschoben ; sobald er dorten Flalt

gefunden, zieht sich der q* rasch nach vom und hebelt so das Abdomen des 9 nach oben ; das Tergit

des letzten Segmentes des 9> das vorher schief von vorn oben nach hinten unten stand, wird nahezu

in eine horizontale Lage gebracht. Nachdem dies erreicht ist, riickt der q* plotzlich wieder nach hinten

und schiebt dabei den Forceps bis uber das Basalstiick hinaus in die Vagina des 9 hinein ; jetzt erst

dringt auch der Penis durch den Forceps bis in die Samentasche vor. Elieraus ergiebt sich deutlich,

dass die wesentliche Function des chitinosen Forceps die ist, den weichen, hautigen Samenschlauch oder

Penis durch die starre chitinose Kloakenspalte in die Vagina resp. bis in die Samentasche des 9 zu

bringen. Man kann nun oft beobachten, zumal bei einer Copula von langerer Dauer, dass der Forceps,

nachdem er diese Function erfiillt hat, ganz oder teilvveise wieder aus der Vagina des 9 heraustritt und

auf dessen Pygidium liegt, sodass nur noch der Penis in der Samentasche des 9 verbleibt. Ein

Klammerorgan ist also der Forceps bei diesen Arten nicht ; er wird es aber bei den Arten, bei weichen

das 9 wahrend der langdauernden Copula unruhig herumlauft.

Secundare Geslechtsmerkma le sind in der Tribus dei Rutelini ungemein haufig und ausser-

ordentlich mannigfaltig ; es giebt kaum einen Korperteil, der bei ihnen nicht Trager von Geschlechts-

auszeichnungen wird. Bemerkenswert ist die Erscheinung, dass dieser sexuelle Dimorphismus am

starksten ausgepragt ist in den Gattungen, die wir nach anderen Merkmalen ais die primitiveren,

phylogenetisch alteren betrachten miissen. So haben wir in den Gattungen Parachrysma , Xcnoproctis,

Heierosternus und Macropoides, die noch das primitive Merkmal einer vollstandigen, das Kopfschild von

der Stirn trennenden Stirnnaht tragen, ganz auffallige Geschlechtsunterschiede im Bau der Hinterbrust

und Hinterbeine. In den Gattungen Peperouota , Dicaulocephalus und Ceroplophana mit dem in der ganzen

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COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Tribus, ja Subfamilie einzigartigen Merkmal, dass die Mitteltibien immer, meist auch die Hintertibien

ebenso 3 Zahne am Aussenrand tragen, wie die Vordertibien, sind die Q 9 einander so ahnlich, dass

man sie selbst ais Arten schwer unterscheiden kann ; bei den (f (f dagegen schlagt der sexuelle Dimor-

phismus ganz verschiedene Wege ein und schafft Merkmale, die in der ganzen Subfamilie nicht

wiederkehren. Bei Peperonota ist der Thorax am Hinterrand in ein nach hinten vorspringendes

krummes Horn ausgezogen, die Deckfliigel neben dem Schildchen napfartig vertieft. Bei Dicaulocephalus

sind die Mandibeln verdickt, verlangert und nach aussen oder hinten gebogen, die Augenkiele

verbreitert und gezahnt; bei Ceroplophana ist das Kopfschild in eine breite Lamelle verlangert. Und in

der Gattung Parastasia mit ganz primitiven Tarsen haben wir von Artgruppe zu Artgruppe, ja von

Art zu Art die absonderlichsten Geschlechtsunterschiede an allen moglichen Korperteilen. Alie diese

phylogenetisch alteren Formen mit solch auffallendem sexuellen Dimorphismus haben eine eng

begrenzte, ausgesprochen relictare Verbreitung und leben unter so besonderen versteckten Verhalt-

nissen, dass sie nur selten gefunden werden und darum nur in wenigen Stiicken in den Sammlungen

vertreten sind. Da wir iiber ihre Lebensweise gar nichts wissen. konnen wir auch fiir diese secundaren

sexuellen Merkmale keine Erklarung geben.

Andererseits haben wir in den Gruppen, die wir ais die phylogenetisch jiingeren betrachten

miissen, in den Untergattungen Pelidnota im engeren Sinne und Ganonota, in den Subtribus Rutelina und

Antichirina es zumeist mit Arten zu tun, die sehr nahe mit einander verwandt sind und deren iiber

grossere Gebiete verbreiteten Arten im Begriff sind, in Unterarten zu zerfallen. Ihre secundaren

sexuellen Merkmale sind wenig auffallig und zumeist grosseren Artcomplexen gemeinsam. In der

Haupsache ist hier das 9 grosser ais der qL hat einen verbreiterten oder verdickten Seitenrand der

Deckfliigel, wahrend der q* verdickte Vordertarsen hat. Die Copula dauert hier viele Stunden lang

und wird zuweilen mehrere Tage hinter einander widerholt; bei manchen Arten halt der q* das 9 den

ganzen Tag in Copulastellung besetzt, vermutlich weil die Production und Uebertragung der Samen-

zellen eine sehr langsame ist.

Biologie. — Die ersten genaueren Angaben iiber die Lebensweise der Ruteliden verdanken

wir Lacordaire, der in seiner « Memoire sur les Habitudes des Insectes coleopteres de TAmerique

meridionale » in den « Annales des Sciences naturelles », Band XX, Seite 185-291 (i83o), undBand XXI,

Seite 149-194 die Beobachtungen niederlegte, die er auf seinen Reisen in Siidamerika (Mittel- und

Siidbrasilien, La Plata-Staaten und Chile) iiber die Biologie der von ihm gesammelten Kafer

angestellt hat. Das, was er iiber die sogenannten echten Ruteliden ( Areoda , Pelidnota, Macraspis,

Seite 270, Rutela, Seite 271) sagt( beschrankt sich auf kurze Angaben iiber die Fundorte, die Erschei-

nungszeit und das Futter: « sie sitzen morgens an den Blattern, fressen Bliiten, die sie um Mittag mit

summendem Flug umschwarmen ». Etwas ausfiihrlicher sind seine Bemerkungen iiber die Geniatiden

Seite 268, besonders iiber die beiden im Kamp bei Buenos-Aires vorkommenden Rhizogeniates Ohs.

( Rhizobia Dej. i. 1.) antennatus Curtis (fallax Dej. i. 1.) und carbonarius Ohs. (carbonaria Dej. i. 1.), die

darum besonders wertvoll sind, weil diese Arten dorten durch die Kultur verdrangt und iiberhaupt

sehr selten geworden sind.

Perty in seinem « Delectus animalium articulatorum, quae in itinere per Brasiliam annis

1817-1820... collegerunt Dr. J. B. de Spix et Dr C. F. Ph. de Martius, Miinchen i83o-34, resp. in

den i833 in Miinchen erschienenen : « De insectorum in America meridionali habitantium vitae genere,

moribus ac distributione geographica observationes nonnullae» giebt, wie schon Hagen bemerkt, eine

fast wortliche Uebersetzung von Lacordaire’s Beobachtungen. Ebenso citirt Burmeister in seinem

« Handbuch der Entomologie », Band IV. (1), Seite 327 und 482 (1844), nur die Angaben von

Lacordaire und Perty; im Band IV. (2), Seite 523 u. f. ( x 855) giebt er kurze Notizen iiber die

Ruteliden, die er selber auf seiner Reise in Brasilien i85o-i85i gesammelt. In seinen «Genera des

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coleopteres », tome III, p. 320 (i856), wiederholt Lacordaire kurz seine friiheren Beobaclitungen

und verallgemeinert sie dahin, die Mehrzahl der Ruteliden seien Tagetiere, die auf Blattern und

Bliiten lebten und wahrend der heissen Mittagsstunden diese umschwarmten ; nur die Geniatiden

seien Nachttiere, die am Tage sich in hohlen Baumen versteckten. Schioedte giebt in der « Natur-

historik lidschrift », Serie 3, Band IX., Seite 294 und Tafel X (1874), eine ausfiihrliche Beschreibung

und Abbildung der Larve von Parastasia confluens von den Nicobaren und beTnerkt, dass die frisch

entwickelten Kafer mit ihren Larven zusammen in einem morschen Baumstamm in Anzahl gefunden

wurden.

Von diesen sparlichen und zumeist wenig genauen Notizen abgesehen, ist liber die Biologie der

Riitelini fast nur das bekannt, was ich auf meinen Reisen in Sudamerika beobachtet habe. Ich habe

darliber ausfiihrlich in der « Stettiner Entomologischen Zeitung », Seite 204-240 (1899), Seite 164-274

(1900) und Seite 3-i39 (1909) berichtet; in der « Deutschen Entomologischen Zeitschrift », Seite 239-262

und 383-408 (1908) habe ich in systematischer Reihenfolge die einzelnen Arten besprochen und alie

bekannten Einzelheiten liber ihre geographische Verbreitung, Erscheinungszeit, Futterpflanzen,

Lebensgewohnheiten und friiheren Stande angefiihrt. Die genauen Einzelheiten hieriiber gebe ich

weiterhin bei jeder Gattung. Hier will ich nur im Allgemeinen bemerken, dass in der Subtribus Areodina

zvvar genaue Beobachtungen nicht vorliegen, dass aber wahrscheinlich die Eier in der Erde abgelegt

werden und die Larve ihre ganze Entwicklung in der Erde durchmacht. Die Imago lebt von Blattern;

die meisten Arten sind Dammerungs- oder Nachttiere. In der Subtribus Pelidnotina haben wir bei den

Gattungen vor Pelidnota die Gewohnheit, die Eier in der Erde abzulegen ; die junge Larve frisst zuerst

die mit Humus vermischte Erde und dringt erst spiater, gewohnlich nach der ersten Hautung, in das

Holz abgestorbener Wurzeln ein, die sie zuerst von aussen benagt ; die Imago lebt von Blattern und ist

zumeist Nacht- oder Dammerungstier. In der Gattung Pelidnota tritt eine Scheidung in den Lebens-

gewohnheiten ein ; die Untergattung Pelidnota sensu stricto verhalt sich noch so, wie bisher. Die Arten

der Untergattung Ganonota jedoch legen ihre Eier bereits liber der Erde sofort in abgestorbenes Holz,

in dem die Larven ihre ganze Entwicklung durchmachen ; die Imago lebt vielfach von Bliiten und ist

zumeist (Ausnahme z. B. G. rugulosa) ein Tagetier, das um die Mittagszeit in der Sonne herumfliegt.

In den Subtribus Parastasiina, Rutelina und Antichirina leben, soweit bekannt, die Larven ausnahmlos in

abgestorbenem Holz liber der Erde, die Rutelina in ganz hartem Holz von wilden Feigenbaumen und

Guayak, diebeiden anderen in weicheren Holzern, wie Melastomaceen, Bombaceen, Urostigmen u.s.w.

Die Imagines fressen teils Blatter, teils Bliiten, einige leben von weichen Friichten, flir die iiberhaupt

alie Rutelini und viele andere Lamellicornier eine grosse Vorliebe haben, sodass man sie damit kodern

kann. Die Larven hauten sich 3 mal, ehe sie sich verpuppen; da die Hautung immer einige Zeit,

1-2 Wochen mindestens dauert, so machen sie sich flir diese Zeit provisorische Puppenwiegen, in denen

sie diese Zeit der Wehrlosigkeit, verleben. Bei diesen Hiiutungen andern sich auch gewisse morpholo-

gische Merkmale, besonders nach der ersten Hautung; nach ihr erst treten gewisse flir die Gattung

oder Subtribus, ja selbst flir die Tribus charakteristische Merkmale auf. Nach der letzten Hautung

werden die Imaginalscheiben der Fliigel angelegt und treten ais ziemlich dicke V iilste an den Seiten

des zweiten und dritten Brustrings hervor. Bei den Antichirina und Rutelina , die zumeist einen grossen

Mesosternalfortsatz haben, ist auch dieser unter der Haut der Mittelbrust bei der Larve schon

erkennbar. Der Uebergang von der Larve zur Puppe ist ein recht langsamer und dauert bei den

Pelidnotinen und Antichirinen, wo ich ihn genau beobachten konnte, 4-6 V ochen ; die Larvenhaut

platzt meistens auf dem Riicken in ganzer Lange, bleibt aber wie ein Mantel um die Puppe und

schrumpft nicht zu einem kleinen Kliimpchen zusammen, wie bei den Lucaniden und Cetoniden.

Auffallig sind an der Puppe der Rutelini die grossen chitinosen ovalen Doppelspangen auf den l ergiten

des Abdoinens, die wohl den Zweck haben, ein Zusammendriicken des Abdomens der Puppe, die in

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COLEOPTERA LAMELLICORNIA

ihrer Wiege gewohnlich schief steht, nicht liegt, zu verhiiten. Auch die Puppendauer betragt mehrere

Wochen und es lasst sich durch die Puppenhaut die Anlage der Korperteile und Extremitaten gut

verfolgen. Wenn die Imago die Puppenhaut abstreift, dann erhartet sie sehr rasch, in wenigen

Stunden ; aber ihre Ausfarbung ist unvollstandig, die Deckfliigel und die Abdominalsternite — ausge-

nommen das letzte Segment — sind noch schneeweis und erlangen erst spater ihre definitive Farbung.

Ebenso sind bei der frisch ausgeschliipften Imago die inneren Organe, Darm und speziell die

Geschlechtsorgane, noch nicht entwickelt ; die junge Imago kann noch nicht fressen und copuliren.

Die weitere Entwicklung bis zur Geschlechtsreife dauert bei den Arten, die ich beobachten konnte

( Pelidnota , Rutela, Thyridium, Macraspis, Chasmodia), etwa 3-4 Monate ; fast diese ganze Zeit verleben die

Kafer in ihrer Puppenwiege oder in den Larvenfrassgangen resp. in der Erde. Die ganze Entwick-

lungszeit vom Ei bis zur geschlechtsreifen Imago dauert bei den Rutelini 2-3 Jahre, bei den grossen

Chrysina und Heterosternus wohl noch langer ; die Lebenszeit der Imago im Freien einige Wochen bis

2 oder gar 3 Monate bei den Arten mit gut ausgebildeten Kauwerkzeugen ; bei den Arten mit verkum-

merten Mundwerkzeugen, deren cfcf stark vorgequollene Augen und verlangerte Fiihlerkeulen haben,

lebt die Imago wohl so lange in ihrer Puppenwiege, bis giinstige Verhaltnisse (kurze Regen in

Trockengebieten) sie hervorlocken ; ihr Leben im Freien dauert nur kurze Zeit und ist einzig dem

Aufsuchen des anderen Geschlechtes und der Fortpflanzung der Art gewidmet.

Die meisten Arten leben ais Imagines vereinzelt; die Arten der Gattungen Macraspis und

Lagochile jedoch findet man gewohnlich in Gesellschaften zusammen, die ersteren auf bliihenden

Biischen, z. B. Inga, oder auf Blattern, z. B. Melastomaceen, die letzteren in oder an weichen

Friichten, Bananen, Papaya, u. s. w. Beide haben einen Schrillapparat, mit dem sie sich Warnungs-

signale geben, wenn eine Storung naht. So fand ich einmal etwa 40 Exemplare von Macraspis clavata

auf einer niedrigen, grossblattrigen Melastomacee, die sie fast kahl gefressen hatten. Ais ich mich dem

Busch naherte, ertonte sofort das feine Zirpen und sogleich liessen sich die Kafer fallen, teils um sich

am Boden zu verstecken, teils um im Fallen die Fliigel auszubreiten und davon zu fliegen. Der

Schrillapparat ist gross und gut ausgebildet bei allen Arten der Gattung, auch bei denen, deren Bauch

wie bei der M . pubiventris lang und dicht behaart ist; das zirpende Gerausch, das der Kafer hervorbringt,

ist auch fur menschliche Ohren auf einige Entfernung deutlich horbar. Aber womit der Kafer das

Gerausch aufnimmt, ist nicht leicht zu sagen, da ein besonderes Gehororgan bisher nicht gefunden

wurde. Ich glaube, dass er die feinen Erschiitterungen, die beim Zirpen entstehen, mit den taktilen

Borsten an den Abdominalsterniten und an den Beinen fiihlt. Das ist auch leicht verstandlich bei den

Arten, die in festen Substanzen, in weichen Friichten oder in Holz leben, aber nicht so bei den Arten,

die zerstreut auf einem Busch sitzen, zumal gerade diese Arten auffallend kahl sind und nur wenige

kurze Borsten auf der Unterseite haben. Und doch vermogen sie das Zirpen sehr gut wahrzunehmen,

wie ihr Verhalten beweist.

Bemerkenswert ist die Empfindlichkeit einiger Arten gegen niedrigere Temperatur, ais sie

gewohnt sind. Areoda Leachi z. B. ist haufig bei Rio de Janeiro, wo in der Ebene nahe beim Meer im

Sommer die Temperatur gleichmassig hoch und auch in der Nacht kaum niedriger ais am Tage ist.

Bei Petropolis, 8oo-i5oo m. uber dem Meer, mit seinen kiihlen Nachten fand ich den Kafer zuerst

nicht; erst spater entdeckte ich ihn in einem heissen Talkessel in den Bomfimbergen, wo er recht

haufig war. Aber die Stiicke, die ich mit nach meiner Wohnung beim Alto da Serra nahm, wo die

Nachte kiihl. und Regen haufig war, der in den Bomfimbergen fast ganz fehlte, hingen apathisch im

Zuchtkasten, ohne recht zu fressen oder herumzukriechen und es gelang mir nicht, sie hier zur Paarung

und Eiablage zu bringen. Aehnliches beobachtete ich in Ecuador bei Rutela histrio, die ich von dem

feuchtwarmen Sabanilla, circ. i5oo m., nach dem trocknen und kiihleren Loja, 2200 m , mitgenommen.

Die Art des Fluges ist im allgemeinen verschieden bei den Dammerungs- oder Nachttieren, zu

FAM. SCARABAEI D,E

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denen auch die Arten zu rechnen sind, die ani Tage in diisteren engen Schluchten oder im dichten

Gebiisch oder Urwald leben, und bei den Tagetieren, die im offenen Gelande, iiber Lichtungen und

Wasserlaufen in der Sonne herumfliegen. Die ersteren haben zumeist eine primitive Sculptur der

Deckfliigel undbeniitzen auch ihre Deckflugel zu Beginn oder Ende des Fluges, der gewohnlich lautlos

und haufig nur ein langsames Schweben von einem Zweig nach dem andern, oder von einem Busch zum

anderen ist, selten liber grossere Entfernungen geht. Beim Fliegen steht die Langsachse ihres Korpers

fast senkrecht zur Horizontalen und der Ivafer steht auch fast senkrecht vor dem neuen Ziel, einem

Blattrand etwa, und flattert noch kurze Zeit mit den Fliigeln, wenn er diesen schon mit den Krallen

gefasst hat. Diesen Arten fehlt auch ein die Mittelhiiften iiberragender Fortsatz der Mittelbrust. Im

Gegensatz hierzu haben die Tage- oder Sonnentiere einen raschen, sausenden Flug, der gewohnlich

mit lautem Brummen verbunden ist; sie entschliessen sich rasch zum Fliegen und beenden den Flug

auch plotzlich. Sie liegen beim Fliegen wagrecht oder sogar mit dem Kopf etwas nach unten gesenkt

und diese Lage wird nach meinen Beobachtungen ermoglicht durch den weit vorragenden, an der

Spitze zuweilen kolbig verdickten Mesosternalfortsatz, der den Schwerpunkt des Korpers nach vorn

verlagert. Dass bei diesen Arten die Deckflugel bei Beginn oder Schluss des Fluges mitschwingen,

habe ich nicht beobachten konnen ; sie haben auch gewohnlich umgebildete Deckfliigelsculptur, ganz

glatte oder gerippte Deckflugel.

Bei vielen Arten der Rutelini ist die innere Klaue der Vorderfiisse beim q* verdickt; das 9 ist

gewohnlich bei diesen Arten grosser ais der cf, seine Deckflugel sind etwas verbreitert und haben am

Seitenrand haufig eine Schwiele oder breite Epipleuren. Hier hat der c? die Gewohnheit, sofort

nachdem er sein nachtliches Versteck verlassen, sich eines 9 zu bemachtigen, die Copula vorzunehmen

und auch nach vollzogener Copula in Copulastellung auf dem 9 zu verbleiben. Stundenlang lasst er

sich in dieser Stellung von dem 9> das langsam herumkriecht und frisst, herumschleppen ; naht ein

Storenfried — einzelne cf cf, die am Morgen zu spat gekommen, treiben sich bei diesen meist gesellig

auf Biischen lebenden Arten gewohnlich herum und suchen unterzukommen, — dann wird der

eingezogene Forceps wieder herausgeschoben und die Vagina geschlossen, bis die Storung voriiber ist.

Wie ich bei Tieren im Zuchtkasten beobachten konnte, erwachen die in bestimmten Zeitraumen

aus ihrer Lethargie und kopuliren 3-4 mal am Tage. Diese eigentiimliche Gewohnheit ist ausser bei

den Rutelini auch in den anderen Tribus der Ruteliden und besonders bei den Melolonthiden viel

verbreitet und es giebt eine grosse Zahl oft recht merkwiirdiger Klammerapparate und Haftorgane,

mit denen sich der c? auf dem 9 festha.lt. Die Ursache dieser eigenartigen Gewohnheit ist wohl in

einer langsamen, vielleicht rhytmischen Tatigkeit der Hodenblaschen zu suchen.

Zur Erklarung der manchmal machtig verdickten Hinterbeine des q* bei Chrysuta, Heterosternus,

Ckalcnplethis und gewissen Pelidnota — Arten fehlen bisher alie direkten Beobachtungen. Vielleicht halt

sich der q* mit den Hinterbeinen an einem Zweig oder Blattstiel fest, um das Herumkriechen des 9

wahrend der Paarung zu verhindern; oder er zieht wahrend der Copula resp. Copulastellung mit den

Hinterbeinen Blatter iiber sich, um sich zu verstecken, wie dies ahnlich von Cotalpa lanigera berichtet

wird ; alie mit solchen verdickten Hinterbeinen versehenen Rutelinen — ausgenommen H eterosternus —

sind auffallend gefarbte grosse Tiere, die in dieser Stellung, in der sie wehrlos und zur Flucht unfahig

sind, eines besonderen Schutzes bedtirfen.

Systematik. — In der nachfolgenden Zusammenfassung der Arten zu Gattungen und

Subtribus folge ich im Wesentlichen Burmeister, jedoch in anderer Reihenfolge, indem ich die nach

meiner Ansicht primitiveren Formen an den Anfang stelle. Bei der systematischen Gruppirung der

Formen habe ich mich bemliht, moglichst ihre gesamte Organisation, ihre und ihrer friiheren Stande

Biologie, soweit sie bekannt ist, zu beriicksichtigen ; aber die praktischen Zwecke einer Bestimmungs-

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COLEOPTERA LAMELLICORNIA

tabelle verlangen die Anordnung nach einzelnen, scharf ausgepragten und leicht erkennbaren

Merkmalen, wenn auch dadurch Formen getrennt werden, die ihrer ganzen iibrigen Organisation nach

zusammen gehoren. Ich habe dies dadurch auszugleichen versucht, dass ich eine grossere Anzahl von

Subtribus aufstellte; ihre Zahl wird sich vielleicht verringern, wenn solche aberrante Formen, wie

Acrobolbia, Didrepanophorus, Mesystoechus und Desmouyx, von denen bis jetzt nur das mannliche Geschlecht

vorliegt, genauer bekannt sind. Bei der Frage. welche Merkmale ais primitivere zu bewerten seien,

habe ich natiirlich auch die anderen Tribus der Rutelini und die zunachst verwandten Unterfamilien

der Melolonthinen und D}rnastinen nach Moglichkeit mit beriicksichtigt. Bei diesen allen istz. B. das

Schildchen stets breiter ais lang und schmaler ais der Kopf zwischen den Augen, weshalb ich diese

Form ais die primitivere betrachte gegentiber einem Schildchen, wie es in den Subtribus der Rutelina

und Antichinna sich findet, wo es langer ais breit und breiter ais der Kopf zwischen den Augen wird,

urn in der Gattung Macraspis eine Grosse zu erreichen — • langer ais die Deckfliigelnaht — wie sonst

nirgends bei den Lamellicorniern. Welches die inneren Grtinde fur dieses enorme Wachstum des

Schildchens sind, vermag ich nicht zu sagen ; ais Correlatfiir den in diesen beiden Subtribus gewohnlich

weit vorspringenden Mesosternalfortsatz ist es wohl kaum zu betrachten, denn gerade in den Gattungen

Thyridium und Paratliyridium liegt em machtig vorspringender, kolbig verdickter Mesosternalfortsatz

unter einem kleinen oder kaum vergrosserten Schildchen.

Das Kopfschild ist entwicklungsgeschichtlich ein selbstandiges Anhangsel des Kopfes und in

allen primitiveren Ordnungen der Insekten durch eine deutliche Naht, die Stirnnaht, von der Stirn

getrennt. In der Unterfamilie der Rutelinae ist bei allen Tribus eine deutliche Stirnnaht vorhanden,

nur in der Tribus der Rutelini findet sie sich nur bei einem Teii der Subtribus, weshalb ich diese — in

diesem Merkmal — fur primitiver halte.

Finden sich an den Tarsengliedern diinne, lange Borstenhaare, so sind sie, wenn wir die

Verhaltnisse bei anderen Coleopteren berticksichtigen, ais primitiver zu betrachten ais die kurzen dicken

Stacheln, die wir an ihrer Stelle bei vielen Ruielini sehen und die wohl ais Anpassung an ihre

besonderen Lebensverhaltnisse aufzufassen sind.

Bei den Puppen oder Nymphen aller Lamellicornier finden wir — ohne Rticksicht auf die

spatere Sculptur ihrer Deckflugel — 6 leicht gevvolbte Rippen und flache Interstitien ; darum halte ich

diesen Zustand auch beirn ausgebildeten Insekt, der Imago, fur primitiver ais ganz glatte Deckflugel

oder solche, bei denen auch die Interstitien rippenartig gewolbt sind. Solche primitive Deckflugel

finden sich bei Arten, die einen lautlosen, schwachen Flatterflug, zumeist uber kurze Strecken haben,

wobei die Deckflugel, wenn auch in geringem Umfang, ihre urspriingliche Function ais Fliigel noch

bewahrten.

Bei allen primitiveren Subtribus der Rutelini ist die basale Randfurche des Prothorax vollstandig

ausgepragt und auch in der Mitte nicht unterbrochen. Dies Merkmal ist durch so viele Gattungen und

Arten konstant und zeigt so wenige Ausnahmen, dass wir ihm eine erhebliche Bedeutung in der

Systematik nicht absprechen konnen, wenn wir auch seine physiologische Function nicht kennen.

Correlation der Organe. — Untersuchen wir innerhalb der einzelnen Tribus, Subtribus und

Gattungen die Mundteile bei allen Arten, dann finden wir, dass bei einem Teii der Arten die Kiefer

kraftige Kauwerkzeuge sind ; die Oberkiefer tragen an der Spitze und Schneide kraftige Zahne oder

scharfe Kauleisten, auch der basale Mahlzahn ist mit scharfen Kauleisten besetzt; die Unterkiefer

tragen an der ausseren Lade in 3 Reihen 6 Zahne, zuweilen steht auch an der Spitze der inneren Lade

noch ein Zahn. Bei einem anderen Teii der Arten wird die Zahl und Starke der Zahne an Ober- und

Unterkiefern deutlich geringer, die Zahne werden kleiner und stumpfer, die Kauleisten flacher. Bei

einer dritten Gruppe von Arten, nach Zahl der Arten die kleinste, verlieren die Kiefer ihren Charakter

FAM. SCARABAEI D/E

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ais Kauorgane ; die Zahne und Kauleisten verschwinden ganz und es bleiben nur kdeine, stumpfe, init

Borsten besetzte Hockerchen iibrig.

Untersuchen wir dann in diesen 3 Gruppen die Form der Augen und Fuhlerkeulen, der Mittel-

brust und Fussklauen, die Sculptur der Deckfliigel, dann konnen wir feststellen, dass innerhalb der

einzelnen Gruppen eigentumliche Wechselbeziehungen bestelien zwischen der Form der Mundteile

einerseits und der der genannten Organe andererseits.

In der ersten Gruppe, bei den Arten init kraftigen Kauwerkzeugen, sind die Augen relativ klein

und in beiden Geschlechtern gleich gross; die Fiihlerkeule ist kiirzer ais die Geissel, beim cf eben so

lang oder kaum langer ais beim 9- An allen Fiissen ist die eine Klaue, an den vorderen die innere,

an den mittleren und hinteren Fiissen die aussere langer und dicker ais die andere und die langere

ist gewohnlich gespalten oder an der Spitze eingeschnitten. Die Deckfliigel sind haufig ganz glatt,

ohne alie Sculptur, oder gerippt. Nur in dieser Gruppe finden wir einen die Mittelhiiften weit nach

vorn iiberragenden Fortsatz der Mittelbrust.

In der zweiten Gruppe, der mit schwacheren Kauwerkzeugen, nimmt der Unterschied in der

Grosse der Augen und Fiihlernasen in beiden Geschlechtern zu. Die Grosse des Mesosternalfortsatzes

nimmt ab; tiefe Furchen und kraftig gewolbte Rippen auf den Deckfliigeln fehlen ; auch die Verschie-

denheit in der Lange und Dicke der Klauen nimmt ab, besonders an den Mittel- und Hinterfiissen,

und beide Klauen sind oft einfach.

In der dritten Gruppe nun, bei den Arten mit verkiimmerten Kauwerkzeugen, und nur bei

diesen allein, finden wir ganz auffallige Geschlechtsunterschiede in der Grosse der Augen und Fuhler-

keulen. Hier tragt die Mittelbrust nie einen vorspringenden oder verdickten Fortsatz; nie sind hier

die Deckfliigel gerippt oder gefurcht, sondern sie zeigen immer die primitive Sculptur : leicht gewolbte

primare Rippen und flache Interstitien. Nur die innere Klaue der Vorderftisse ist beim g* noch

gekriimmt und verdickt, weil sie bei der Copula zum Festhalten am Seitenrand der Deckfliigel des 9

dient ; an den Hinterfiissen zuei st, oft auch an den Mittelfiissen, beim 9 auch an den Vorderfiissen

werden die stets einfachen Klauen nahezu oder wirklich gleich lang und gleich dick. Damit schwindet

bei diesen Arten ein wichtiger Familiencharakter der Rutelinen und nur eine genaue Untersuchung der

Mundteile und ein Vergleich mit den nachsten Verwandten sichert ihre Stellung in dieser Unterfamilie.

Interessant sind dann weiterhin in dieser Gruppe mit den verkiimmerten Kauwerkzeugen

die Wechselbeziehungen. die zwischen den Augen und Fuhlern untereinander und gegeniiber dem

Kopfschild bestehen. Bei einem Teii der Arten finden wir gleichlaufend mit der Vergrosserung der

Augen auch eine Vei grosserug der Fiihlerkeulen ; bei anderen dagegen sind neben miichtig vergios-

serten Augen die Fiihlerkeulen beim cf absolut nicht grosser ais beim 9 J bei manchen Arten sind die

Fuhlerkeulen beim stark vergrossert, die Augen dagegen in beiden Geschlechtern gleich gross.

Kommt es bei einer Art zu einer Vergrosserung der Augen, dann bewirkt diese nalurgemass eine

Verschmalerung der Stirn zwischen den Augen ; die vordere Grenze der Stirn, die Stirnnaht, kann

dabei erhalten bleiben oder sie kann mehr oder weniger verloschen. Das Kopfschild jedoch bleibt in

diesem Falle immer in seiner Grosse erhalten oder es wird bald mehr, bald weniger vergrossert.

Kommt es jedoch zu einer Vergrosserung der Fuhlerkeulen, dann bleibt nur bei einer kleinen

Gruppe der Arten das Kopfschild in seiner Grosse unverandert. Bei einer zweiten Gruppe der Arten

ist es vergrossert, zuweilen ganz auffallend, und dann auch in seiner Form verandert, lang viereckig

mit geschwungenen oder winklig nach aussen gebogenen Seiten oder fiinfeckig. Bei einer dritten

Gruppe von Arten ist es dagegen verkleinert, auffallend verkiirzt und verbreitert mit parallelen Seiten

und zuriickgebogenem Vorderrand oder nui verschmalert oder verschmalert und zugespitzt.

Eine Erklarung dieser morphologischen Wechselbeziehungen liefert uns die Biologie dieser

Arten, ihre Metamorphose und Oekologie. Bei allen Rutelinen erhartet die Imago nach Abstreifen der

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COLEOPTERA LAMELLICO RNIA

Puppenhaut sehr rasch, innerhalb weniger Stunden ; ihre endgultige Ausfarbung erlangt sie aber erst

nach langerer Ze it, zuvveilen erst nach Monaten. Der mangelhaften Ausfarbung, speciell des Bauches

und der Deckfliigel, entspricht eine mangelhafte Ausbildung der Bauchorgane. In den Tribus der

Geniatinen und Adoretinen wird der Darm rasch funktionsfahig ; die Kafer verlassen ihre Puppenwiege

unausgefarbt und geschlechtsunreif, konnen aber tressen und fliegen und erlangen im Freien nach

4-6 Wochen ihre endgultige Ausfarbung und Geschlechtsreife. Die echten Rutelinen und Anomalinen

dagegen verbringen die ganze Zeit bis zur endgiltigen Ausfarbung und Geschlechtsreife in ihrer

Puppenwiege; diese Zeit kann auch in den Tropen mehrere Wochen dauern.

Die Arten mit verkiimmerten Kauwerkzeugen, vergrosserten Augen und Fiihlerkeulen leben

wohl alie in Steppen, Wiisten oder an der Vegetationsgrenze in hohen Gebirgslagen. Sie verbringen

die ganze Zeit vom Abstreifen der Puppenhaut bis zum Eintritt der vollen Geschlechtsreife in ihrer

Puppenwiege, vielleicht auch noch dariiber hinaus bis zum Eintritt giinstiger klimatischer Verhaltnisse.

Bei ihnen hat der cf nur die eine Aufgabe, das ganz versteckt an oder in der Erde lebende 9 auizu-

suchen und zu befruchten. Dazu geniigen die stark vergrosserten Augen, wenn der <3* am Tage oder

in der Dammerung fliegt. Fliegt er aber in der Nacht — und die meisten der hier in Betracht

kommenden Arten sind wohl Nachttiere — dann braucht er eine feine Nase, die vergrosserte Fiihler-

keule, um das besondere Diifte ausstromende 9 zu wittern. Dies Wittern wird erleichtert durch

feuchte Luft, darum erscheinen — wenigstens in den Anden — diese Arten hauptsachlich oder

ausschliesslich beim Eintritt der Nebel oder feinen Regen zur Tag- und Nachtgleiche. Bei diesem

Suchen nach dem 9 darf der q* nicht rasch fliegen ; darum hat er auch keinen vorspringenden

Mesosternalfortsatz ; er darf auch keine gerippten oder gefurchten Deckfliigel haben, sondern nur

solche mit primitiver Sculptur, weil er die Vorderfliigel ebenso wie die Hinterfliigel zum leisen

Schwebeflug gebraucht. Sein Leben im Freien dauert nur ganz kurze Zeit, zuweilen — wie bei

Pseudogeniates — nur emige Stunden ; daher braucht er keine Kauwerkzeuge und seine Fiisse brauchen

zum Festhalten an Pflanzen, Einstechen in das Parenchym der Blatter, Umklammern von Pflan-

zenhaaren, nicht mehr geeignet zu sein. Das auffallend vergrosserte Kopfschild braucht der (f von

Acrobolbia, Desmnnyx und Anatista vielleicht, um sich beim Aufsuchen des 9 in die Erde oder in

morsches Holz einzuwiihlen, wenn das 9> ahnlich wie bei Pachypus und PUocoma iiberhaupt nicht im

Freien erscheint, sondern vom q* durch eine diinne Erd- oder Holzschicht hindurch gewittert werden

muss.

Geog ra phische Verbreitung. — In der vorliegenden Arbeit sind von der Tribus Rutelini j5

Gattungen und Untergattungen mit 628 Arten aufgefiihrt ; die Unterarten und Varietaten sind nicht

besonders gezahlt. Betrachten wir ihre Verteilung uber die verschiedenen geographischen Regionen

zunachst nach der alten Karte von A. R. Wallace, dann sehen wir, dass die Tribus in der grossen

palaearktischen Region vollstandig fehlt. Auch die wenigen in dieser Region gefundenen fossilen

Rulelinae gehoren anderen Tribus an.

In der aethiopischen Region fehlt die Tribus in Siidafrika und Madagascar. Auf Mauritius

und den Seychellen findet sich die eine Art Parastasia Coqueveli, zunachst verwandt einer Art von Ceylon

und zu einer Gattung gehorend, die in der orientalischen Region mit vielen Arten einheimisch und im

austromalayischen Inselgebiet bis Neu Caledonien verbreitet ist. Dagegen ist fur das Gebiet des

tropischen Regenwaldes characteristisch die Gattung Xenoproctis mit 3 Arten, 1 auf dem Gotterberg in

Kamerun, 1 im Franz. Kongo und 1 in West-Usambara. Die Gattung gehort zur urspriinglichsten

Subtribus der Rutelini, Areodina, und ist wohl auf demselben breiten Wanderweg aus Ostasien nach

Afrika gekommen, auf dem so viele Gattungen und Arten der Tribus Adoretiniv on Afrikanach Ostasien

und umgekehrt so viele Gattungen und Arten der Tribus Anomalini von Ostasien nach Afrika gewandert

sind.

FAM. SCARABAEI DJE

29

In der australischen Region fehlt die Tribus auf Neu-Seeland und Tasmanien ; auf den Inseln

nordlich und ostlich des Festlandes ist sie von Celebes im VVesten (die Makassarstrasse bildet fur die

ganze Unterfamilie der Rutelinae keine Grenze) bis Neu-Caledonien und Viti im Osten mit 22 Arten der

Gattung Parastasia, von denen 2 auch in der orientalischen Region vveit verbreitet sind, vertreten. Auf

dem Festland von Australien findet sich nur die eine Gattung Mesystoechus mit der einen Art ciliatus, die

ebenso wie Xenoproctis zur Subtribus Areodina gehort. lhre naheren verwandschaftlichen Beziehungen

sind schvver festzustell.en, da nur cfcf bekannt sind, deren Mundteile vollstandig verktimmert, deren

Filhlerkeulen sehr stark vergrossert und deren Beine auffallend umgebildet sind ; Lebensweise der

Imago und friihere Stande sind unbekannt. Die Art ist wohl aus Ostasien eingewandert und durch die

Anpassung an das Leben in der Wuste stark verandert.

Fiir die orientalische Region ist besonders charakteristisch die Subtribus der Parastasiina,

deren 4 Gattungen Pcperonota 3, Dicaulocephalus 2, Ceroplophana 1 und Parastasia 79 Arten besitzen Die

Subtribus ist fast uber die ganze Region verbreitet — nur westlich von Allahabad fehlt sie — , und iiber-

schreitet auch, wie bemerlct, die Makassarstrasse weit nach Osten. Auf den Philippinen ist sie mit

8 Arten vertreten, von denen eine, die P. canaliculata, auch auf Formosa gefunden wurde. Eine zweite

dort vorkommende Art, die P.formosana, steht der auf den Liu-Kiu-Inseln haufigen P.ferrieri sehr nahe

und ist wohl nur eine Lokalform derselben. Auf den japanischen Inseln fehlt die Gattung Parastasia

heute, findet sich dagegen wieder in Nordamerika mit 1 oder 2 Arten, die der ferrieri zunachst verwandt

sind. Die beiden weitverbreiteten Arten (von den Andamanen bis Neu-Guinea) P. confluens und

bimaculaia, deren Larven in abgestorbenem Holz (Kokospalme) leben, sind vielleicht mit treibenden

Baumstammen oder durch die Kultur (Brenn- und Bauholz) verbreitet worden ; bei einigen anderen

dagegen, die unverandert heute noch den Gebirgen von Hinterindien-Malakka einerseits, den grossen

Sunda-Inseln und Philippinen andererseits gemeinsam sind, handelt es sich offenbar um Relikte aus der

Zeit, ais diese Gebiete noch zusammenhingen.

Die Subtribus Didrepanophorina mit der einen Art D. bifalcifer steht wegen ihrer in der Mitte nicht

unterbrochenen Stirnnaht den Areodina nahe, unterscheidet sich aber von ihnen dadurch, dass lhre

Stirnnaht keine gleichmassig eingedriickte Linie bildet. sondern an den Seiten kielformig erhaben ist wie

bei den Parastasiina. Durch einen eigentiimlichen secundaren sexuellen Dimorphismus, die Verlan-

gerung der Mandibeln beim c? wie bei den Lucaniden. nahert sie sich der Subtribus Fruhstorferiina, bei

denen jedoch die Stirnnaht an den Seiten nicht kielartig erhaben und in der Mitte unterbrochen ist.

Beide Gattungen (mit 9 Arten) finden sich im ostlichen Himalaya, Hinterindien, Malakka und auf den

grossen Sundainseln. doch hat jede Art ihr eng begrenztes Verbreitungsgebiet.

Dasselbe Verbreitungsgebiet hat die Gattung Peltonotus (mit 7 Arten). lhre Obeilippe tiberragt

das Kopfschild erheblich nach vorn, die Mandibeln nach vorn und seitlich und haben — wenigstens

in der einen Art P. morio (die anderen kenne ich nicht in beiden Geschlechtern) — einen deutlichen,

wenn auch nicht auffalligen sexuellen Dimorphismus, indem die Aussenecke beim 9 gerundet,

beim <3* winklig vorspringt.

Diese 3 Gattungen sind recht charakteristisch fiir die Region und haben keine engere Bezieh-

ungen zu den Rutelini der anderen Regionen.

Dagegen sind die 3 Gattungen Cyphelytra, Lutera und Rutelarcha nach allen ihren Merkmalen,

besonders nach der Form des vierten Tarsengliedes an den Hinterfiissen und nach Besondei heiten in

der Deckfliigelsculptur ( Cyphelytra-Cnemida ) typische Mitglieder der Subtribus Rutelina, die ausserdem

mit 4 Gattungen uber einen grossen Teii der neotropischen Region verbreitet, mit 1 Art auch in der

nearktischen vertreten ist. lhre weite und auffallend relictare Verbreitung in Ostasien — Lutera luteola

findet sich im ostlichen Himalaya und Siam, auf den Nicobaren, Sumatra, Java, Borneo und Adonara ;

L. striata auf Celebes; L. nigromaculata in Tonkin und auf den Philippinen ; Rutelarcha quadrimaculata auf

3o

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Malakka, Sumatra und Borneo ; R. bakeri in Tonkin und Luzon — spricht dafiir, dass sie die Region

schon lange bewohnen.

In der nearktischen Region ist die Tribus ausser den schon erwahnten aus Ostasien einge-

wanderten 2 Parastasia-Arten vertreten durch 7 Arten der Untergattung Cotalpa im engeren Sinne,

10 Arten der Untergattung Paracotalpa, 2 Arten der Untergattung Parabyr sopolis, 7 Arten Plusiotis,

6 Pdidnota und 1 Rutela. Von diesen sind nur die Arten der Untergattungen Cotalpa s. str. und Paraco-

talpa auf die nearktische Region beschrankt ; die anderen gehoren zu Gattungen, die mit der weit

iibenviegenden Mehrzahl ihrer Arten in der neotropischen Region beheimatet sind.

Neotropische Region. — Mit 60 von 75 Gattungen und Untergattungen und mit 451 von

628 Arten ist die Tribus Ruteliui hier am starksten von allen Regionen vertreten und innerhalb der

Region haben wir den grossten Reichtum an Gattungen und Arten im Gebiet der Cordilleren, von

Californien im Norden bis Valdivia im Stiden. Die Landenge von Panama hat hier fiir die Verbrei-

tung der Gattungen und Arten keine Rolle gespielt, denn nicht nur die grossen artenreichen

Gattungen, wie Cotalpa , Plusiotis, Pdidnota , Rutela, Chlorota , Antichira , Macraspis, Chasmodia und Lagochile,

auch kleinere wie Mecopelidnota, Cnemida, Calomacraspis, Hypaspidius und Ptenomela haben sie iiber-

schritten. An zvveiter Stelle, was Reichtum an Gattungen und Arten betrifft, stehen die Berglander

von Guayana und Brasilien, wahrend die Tieflander des Amazonas und La Piata arm an endemischen

Formen sind Auf der Ostseite fallt die siidliche Verbreitungsgrenze der Tribus etwa mit der Miindung

des La Piata zusammen; fiir die Fundortsangabe Port Famine in Patagonien ( Romonyx cupreus) fehlt

noch eine Bestatigung.

Zusammenfassend konnen wir sagen : das Ursprungsland der Tribus Ruteliui war der westliche

Teii von Nordamerika einerseits, Ostasien anderseits. beidean einander gelagert oder verbunden durch

eine breite Landbriicke, die ebenso ein bewaldetes Bergland war, wie der anstossende ostliche und

westliche Fliigel. Von hier aus verbreiteten sich die Gattungen der urspriinglichsten Subtribus

Areodina nach Siidwesten bis Afrika ( Xenoproctis ), nach Siidosten bis Australien ( Mesystoechus ). Im

Cordillerengebiet von Usa finden sich heute alie Arten der Untergattung Paracotalpa und 3 Arten dei'

Untergattung Cotalpa im engeren Sinne, wahrend die 4 oder 5 anderen Arten dieser Untergattung

nach dem kiihleren und feuchteren Osten abwanderten. In Arizona leben ferner 2 Arten der Unter-

gattung Parabyrsopsolis, deren 5 anderen Arten in den hoheren Gebirgslagen von Mexico und Guatemala

gefunden wurden. Die vierte Untergattung von Cotalpa, Byrsopolis , mit Parabyr sopolis sehr nahe

verwandt, ist schon friih uber Panama in die Berglander von Guayana und Brasilien gekommen; die in

Guayana naher bei der urspriinglichen Heimat lebende Byrsopolis aenescens hat wie Parabyr sopolis die

der Gattung eigentiimliche schwach metallische Farbung noch bewahrt, wahrend die brasilianischen

Byrsopolis ais Steppen- oder Kamp-bewohner diese ganz verloren haben. Die im feuchtheissen

Kiistengebirge von Brasilien lebende Gattung Areoda ist eine Cotalpa mit vorspringendem Mesosternal-

fortsatz ; der ebendort lebende Hoplognathus eine Cotalpa mit sexuell dimorphem Clipeus; die mexica-

nische Parachrysina eine Cotalpa mit sexuell dimorphen Hinterbeinen.

Die Areodina sind, soweit bekannt, Erdbriiter, d. h. ihre Larven machen ihre Entwicklung in der

Erde durch. Sie haben, um sich in die Erde einzuwiihlen, oder um nach dem Verlassen der Puppen-

wiege ins Freie zu gelangen, sowie zum Arbeiten in der Erde (Anlage der Eikammern) einen breiten

gerundeten Vorderrand der Mandibeln und einen breiten geraden, mit Wimperborsten besetzten

Spitzenrand der Mittel- und Hinterschienen. Die den Areodina zunachst verwandte Subtribus der

Heterosternina — ebenfalls mit gerader deutlicher Stirnnaht — ist Holzbriiter, d. h. ihre Larven leben in

abgestorbenem FIolz. Sie brauchen, um in dieses einzudringen und sich darin fortzubewegen, einen

schmalen, an der Spitze nach oben umgebogenen Vorderrand der Mandibeln und einen gezackten

FAM. SCARAB/EID/E

3 1

oder gezahnten, sparlich oder gar nicht gewimperten Spitzenrand der Mittel- und Hinterschienen.

Von den 4 Gattungen der Subtribus, alie 4 Mittelamerikaner, haben 2 keinerlei sexuellen Dimorphismus,

wahrend die beiden anderen einen ganz auffalligen Dimorphismus der Hinterbeine zeigen, uber dessen

Bedeutung wir leider gar nichts wissen.

Auch die Pdidnotina sind mit den Areodiua sehr nahe vervvandt; ihre Stirnnaht ist jedoch nicht

mehr vollstandig, sondern in der Mitte mehr oder weniger unterbrochen ; bei einig"en Uebergangsformen

scheint dies Merkmal noch individuell zu schwanken. Das Bindeglied zwischen den beiden Subtribus

%

bildet die Gattung Parhoplognathus mit 1 mexicanischen und 3 brasilianischen Arten. Von der Subtribus

sind ausserdem die grossen Gattungen Plusiotis und Pelidnoia sowie die kleinere Gattung Mecopelidnota

auf beiden Seiten der Landenge von Panama verbreitet, Plusiotis (die primitivere Gattung) mit der

Mehrzal ihrer Arten nordlich, Pdidnota (die starker differenzirte) ebenso siidlich von Panama. Im

Gebiete der Cordilleren finden sich ausserdem nordlich vom Panama die Gattung Chrysina (eine

Plusiotis mit sexuell dimorphen Hinterbeinen), siidlich von Panama Chrysophora (eine vicariirende Form

fur Chrysina), Xenopelidnota (ein Bindeglied zwischen Cotalpa und Plusiotis ) und Mesomerodon (eine

Plusiotis mit eigentiimlichem sexuellem Dimorphismus an den Schenkeln der Mittelbeine) ; in den

regenarmen Gebieten von West-Peru Catoclastus (eine differenzirte Pdidnota). Nahe verwandt damit ist

die Gattung Homonyx, deren Arten in den feuchteren Gebieten am Ostabhang der Cordilleren von Peru,

Bolivien und Argentinien sowie im brasilianischen Kvistengebiet metallische Farbung und kraftige

Kauwerkzeuge haben, im regenarmen Gebiete Nordargentiniens in den beiden Gattungen Parhomonyx

und Pseudogeniates dagegen Verlust der metallischen Farbung, Verkiimmerung der Kauwerkzeuge und

auffallige Umbildung des Kopfschildes. Noch auffallender sind diese Erscheinungen bei dem

chilenischen Oogenius (regenreiches Siidchile) und den in den regenarmen hohen Gebirgslagen von

Bolivien resp. in der Atacamawiiste vorkommenden nachst verwandten Arten der Gattung Eremophygus.

Im brasilianischen Bergland leben in der Hauptsache nur Arten der grossen Gattung Pdidnota-,

ausserdem Chalcoplethis, eine Pdidnota mit ganz auffalligem sexuellem Dimorphismus der Hinterbeine;

ferner Heteropdidnota, eine Pdidnota mit ein.em Haarsaum an den Deckfliigeln und an der Grenze des

Kampgebietes Homothermon, eine Pdidnota, ebenfalls mit stark verdickten Hinterbeinen beim , bei

der jedoch das Karaktermerkmal der Subtribus anfangt, individuell zu schwanken, weshalb ich sie auch

an das Ende der Subtribus gestellt habe. Im Bergland von Guayana ist die Subtribus, abgesehen von

einigen Arten Pdidnota und einer Art Heteropdidnota nur durch die Gattung Hoplopelidnota vertreten, bei

welcher der cf einen spitzen Fortsatz auf den Spitzenbuckeln der Deckfliigel tragt.

Den Uebergang zwischen den beiden grossen Subtribus der Pelidnotinen und Antichirinen bildet

die Subtribus der Lasiocalinen, plumpe Areodinen, im Habitus an Byrsopolis und Parabyrsopolis

erinnernd, mit unterbrochener Stirnnaht und gespaltenen (statt einfachen) Klauen ; die Gattung

Pseudochlorota ist in allen ribrigen Merkmalen bereits eine Chlorota, nur hat sie noch das primitive

Merkmal der Pelidnotinen, eine ununterbrochene basale Thoraxfurche. Lasiocala bewohnt die hohen

Lagen der Cordillere, 25oo-35oo m., von Panama bis Bolivien ; Pseudochlorota die etwas niedrigeren

Walder am Ostabhang von Panama bis Peru.

Die Subtribus der Antichirina hat ihre starkste Entwicklung und wohl auch das Centrum ihrer

Entstehung in den Cordilleren von Columbien bis Bolivien und ihre Verbreitung von diesem Centrum

aus lasst sich deutlich verfolgen. Nordlich von Panama haben wir nur die eine rein centralamerika-

nische Gattung Platyrutela mit der einen Art cribrata im westlichen Costarica. Daneben sind die

Gattungen Thyridium, Hypaspidius , Ptenomela, Antichira und Lagochile mit je einer, Macraspis mit 2,

Chasmodia mit 4 einheimischen Arten in Mittelamerika vertreten und einige Arten, wie Macraspis lucida

und mdanaria, ausgezeichnete Flieger, sind bis Mexico vorgedrungen. Die beiden westindischen

Macraspis, ietradactyla auf Jamaica und tristis auf Guadeloupe. sind nur wenig verschieden von der in

32

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Columbien und Ecuador auf beiden Seiten der Cordilleren, am westlichen und stidlichen Ufer des

Karibischen Meeres bis Trinidad verbreiteten M. melanaria ; auch die auf St. Vincent vorkommende

Chlorota tristis steht der cuprina ( morosa ) von Guayana sehr nahe. Auf der Westseite der Cordilleren

geht die Subtribus nur bis zur peruanischen Wtiste und fehlt deshalb auch in Chile ; im interandinen

Gebiet finden sich nur einige wenige Arten im Siiden von Ecuador und anstossenden Teilen von Peru.

Um so reicher an Gattungen und Arten ist sie dagegen auf der Ostseite der Cordilleren entwickelt, wo

in den tieferen Lagen, von 200-600 m., viele Arten von Venezuela bis Bolivien unverandert verbreitet

sind. Diese Arten gehen vielfach auch weit nach Osten und gehoren zumeist zu den grossen arten-

reichen Gattungen Chlorota , Thyridium , Pseudomacr aspis, Antichira, Macraspis, Chasmodia und Lagochile.

Im Bergland von Guayana haben wir nur 2 einheimische Gattungen ( Vayana und Telaugis), im Bergland

von Brasilien deren 3 ( Crathoplus , Paramacraspis und Chalcentis ), alie 5 mit nur je 1 Art. Das Amazo-

nasbecken hat noch keine eigne Gattung und nur wenige gut ausgepragte eigne Arten, dagegen eine

ganze Anzahl von lokalen Unterarten Das La Platabecken hat keine eignen Arten oder Unterarten,

sondern nur Arten, die aus den Randgebieten zugewandert sind.

So klar, wie bei den Subtribus der Areodinen, Pelidnotinen, Lasiocalinen und Antichirinen, die

sozusagen eine liickenlose Reihe bilden, liegen die verwandtschaftlichen Verhaltnisse leider nicht bei

der Subtribus der Rutelina. Mir scheinen sie am nachsten verwandt zu sein mit den Heterosternina,

mit denen sie das parabolische, vorn zumeist etwas eingeschnittene Kopfschild ( Parisulea ) und die

3 Schneidezahne an den Mandibeln gemein haben. Ais ihre Heimat betrachte ich Mittelamerika, wo

2 Gattungen ( Rutelisca und Metapachylus ) einheimisch sind, wahrend die beiden anderen Gattungen

( Cnemida und Rutela) einen kleineren Teii ihrer Arten in Mittelamerika und auf den westindischen

Inseln, den grosseren in Stidainerika haben, wo sie auch die Berglander von Guayana und Brasilien

erreichten und bis zur Sudgrenze des Gebietes vorgedrungen sind. Die asiatischen Gattungen der

Subtribus habe ich bereits bei der orientalischen Region erwahnt.

Zweifelhaft ist auch die systematische Stellung der Subtribus Acrobolbiina, da von der einzigen

bekannten Art, A. macrophylla, nur der c? bekannt ist, dessen Fiihlerkeule enorm vergrossert, dessen

Kopfschild ftinfseitig, dessen Kauwerkzeuge vollstandig verktimmert und dessen Fussklauen stark

zuriickgebildet sind. Wegen der deutlichen geraden Stirnnaht stelle ich sie neben die Heterosternina.

Schliesslich bleibt noch die Subtribus der Oryctomorphina , zu besprechen mit 1 Gattung und

3 Arten in Chile, die durch einige Eigentiimlichkeiten, besonders ein Horn auf der Stirn eine isolirte

Stellung einnehmen. Sie gehoren zu den Formen mit stark zuriickgebildeten Kauwerkzeugen,

vergrosserter Fiihlerkeule beim , verschmalertem Kopfschild und umgebildeten Fussgliedern. Durch

diese Merkmale erhalten sie eine gewisse Aehnlichkeit mit Mesystoechus und Desmonyx, auch mit

Metapachylus und Rutelisca, doch kann es sich hierbei auch um Convergenzerscheinung in Folge ahnlicher

Lebensweise handeln. Da iiber die Biologie und friiheren Stande bei allen 5 Gattungen noch gar

nichts bekannt ist, muss die Frage nach der systematischen Stellung noch offen bleiben. Vorlaufig

stelle ich sie in die Nahe der Rutelma.

UEBERSICHT UEBER DIE SUBTRIBUS :

I. Das Kopfschild ist durch eine deutliche vollstandige Naht von der Stirn getrennt.

1. Die Stirnnaht ist eine f eine gleichtndssige Linie, die ganz gerade oder in der

Mitte leicht gebogen von einer Seite zur anderen verlauft 3

2. Die Stirnnaht ist an den Seiten kielartig erhaben , in der Mitte stark nach

hinten geschwungen 8

FAM. SCARABzEID/E

33

3. Die Mandibeln sind an ihrem Aussenrand und vorn breit ziiger undet, nicht

zugespitzt ; sie sind wagerecht , ihr Spitzenteil ist nicht nach obtn umgebogen . i . Areodina.

4 Die Mandibeln sind vorn zugespitzt , die Spitze rechtwinklig nach oben

umgebogen 5

5. Maxillen init 6 Zcihnen . . 7

6. Maxillen zahnlos Acrobolbiina.

7. Mandibeln mit 3 Zahnen an der Schneide, beim cf nicht verlangert;

Oberseite kahl 2. Heterosternina.

8. Mandibeln an der Schneide zahnlos , beim stark verlangert ; Oberseite didit

behaart 4. Didrepanophorina.

II. Die Stirnnaht ist in der Mitte unterbrochen oder sie fehlt ganz.

g. Das Halsschild ist mit einer basalen Randfurche versehen, die auch in der

Mitte nicht unterbrochen ist (x)

10. Die basale Randfurche des Halsschildes ist iit der Mitte immer unterbrochen

oder sie fehlt ganz ^

11. An allen Fiissen sind beide Klauen einfach (2) 5. Pelidnotina.

12. An allen Fiissen ist die grossere Klaue gespalten 6. Lasiocalina.

13. Die Stirnnaht ist in der Mitte verloschen, an den Seiten kielartig erhoben

oder die Ecke, wo iiber der Fiihlergrube die Basis der Kopfschildes und

der Augenkiel zusammenstossen , ist zahnartig nach oben aufgebogen.

Kopfschild dreiseitig, die Spitze eingeschnitten, die beiden Ecken meistens

zugespitzt und nach oben umgebogen, zahnartig. Der Spitzenrand der

Mittelschienen ist immer, der der Hinterschienen seltener gezdhnt. Die

innere oder ventrale Ecke des Spitzenrandes des vierten Tarsengliedes der

Mittel- und Hinterfiisse ist in eine lange feine Spitze ausgezogen, die

seitlich 2 feine lange Borstenhaare, keine dicken Stacheln trdgt (Taf. 6,

Fig. 25) 7. Parastasiina.

14. Die Stirnnaht ist an den Seiten nur ais f einer kurzer Strich sichtbar oder sie

fehlt ganz 16

15. Stirn mit e in em Horn oder Hocker 8. Oryctomorphina.

16. Stirn ohne Horn oder Hocker 18

17. Kopfschild von der Basis nach vorn verbreiiert , die vorgezogenen Ecken und

ein mittlerer Vorsprung des Vorderrandes nach oben umgebogen. ... g. Desmonychina.

18. Kopfschild viereckig mit parallelen Seiten und mehr oder weuiger gerundeten

Vorderecken, oder nach vorn verschmdlert, dreiseitig oder parabolisch 20

ig. Spitzenrand der Hinterschienen ohne Wimperborsten 10. Rutelina.

20. Spitzenrand der Hinterschienen mit Wimperborsten 22

21. Mandibeln des (f auffallend verlangert 11. Fruhstorferiina.

22. Mandibeln in beiden Geschlechtern gleich 12. Antichirina.

(i) Dies Merkmal ist individuellen Schwankungen unterworfen bei einigen Arten der Gattung Pelidnola

und Homothermon.

(2) Beim rp von Chrysop/iora ist die innere Klaue der Vorderfiisse an der Spitze gekerbt.

34

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

I. SUBTRIBUS AREODINA

i. Der Spitzen rand der Hinterschiencn ist gerade, nicht gezackt, gleichmassig mit

W imperborsten besetzt 3

2 Der Spitzenrand der Hinterschiencn ist gezackt, unregelmassig oder gar nicht

gewimpert 6. Genus Xenoproctis.

3. Fiihler io gliedrig 5

4. Fiihler g gliedrig 5. Genus Parachrysina.

5. Mesosternum ganz ohne Fortsatz oder nur mit einem kurzen gerundeten Hockerchen,

das die Mittelhiiften nach vorn nicht iiberragt 7

6. Mesosternum mit einem spitzen , die Mittelhiiften nach vorn iiberragenden Fortsatz 9

7. Die Oberlippe ist nur wenig breiter ais lang, gerundet, vorn nicht ausgerandet

und iiberragt das Kopfschild weit nach vorn 1. Genus Mesystoechus.

8. Die Oberlippe ist fast dreimal so breit ais lang, vorn ausgerandet, und iiberragt

das Kopfschild nur wenig nach vorn 2. Genus Cotalpa.

9. Kopfschild bei <f? und Q gleich 3. Genus Areoda.

10. Kopfschild beim gf dreilappig, beim Q gerundet 4. Genus Hoplognathus.

I. Genus MESYSTOECHUS C. Waterhouse

Mesystoechus C. Waterhouse, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 227 (1878).

Merkmale. — Korperform elliptisch, hoch gewolbt, Farbung gelb und braunschwarz,

glanzend ; oben kahl, unten sparlich behaart. Kopfschild halbkreisformig, der Rand ringsum fein

aufgebogen, die Flache nicht vertieft. Die Stirnnaht ist gerade, gleichmassig vertieft; bei dunklen

Stticken etwas undeutlich, bei hellen an den Seiten dunkler pigmentirt ais in der Mitte. Oberlippe

sehr gross, beinahe halbkreisformig, vorn nicht ausgerandet, das Kopfschild weit nach vorn iiberragend.

Oberkiefer weit vorragend, aussen und vorn breit gerundet, die Schneide ohne Zahne. An den

Maxillen ist die aussere Lade verkiimmert, ungezahnt, das Tasterendglied verlangert und verdickt, mit

ausserer Langsfurche. Unterlippengeriist klein, Kinn gewolbt, Unterlippe sehr kurz, vorn gerade,

Lippentaster sehr kurz, das Endglied verdickt. Fiihler 10-gliedrig, die Keule beim q* — das Q ist

noch unbekannt — auffallig verlangert und verbreitert, langer ais die Geissel. Thorax breiter ais lang,

der Hinterrand nahezu gerade, die basale Randfurche nicht unterbrochen ; die Seiten in der Mitte

leicht erweitert, Hinterecken stumpf, Vorderecken rechtwinklig, kaum vorgezogen. Schildchen klein

mit gerundeter Spitze, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf. Deckfliigel mit leicht veranderter

primitiver Sculptur, tief gefurchten prim. Punktreihen, die Rippen starker gewolbt ais die Interstitien;

Epipleuren sehr kurz, durch starke Rundung der oberen Kante fast verschwindend ; weiterhin der

Seitenrand scharf abgesetzt, dicnt gekerbt und beborstet. Pygidium ziemlich lang dreiseitig mit kaum

gerundeter Spitze. Abdomen des <pf eingezogen. Mesosternum ohne Fortsatz; die Vorderhiiften

innen tief herabsteigend, getrennt, Prosternum ohne Fortsatz. Beine massig stark; Vorderschienen

sehr breit mit 3 kraftigen, ziemlich spitzen Zahnen, der mittlere dem basalen genahert. Mittel- und

Plinterschienen nach der Spitze hin verbreitert, mit kraftigen Stachelkanten, zwischen diesen und

dem Spitzenrand eingeschniirt, der Spitzenrand gerade, gleichmassig gewimpert. Tarsen schlank,

leicht zusammengedriickt, Klauenglied nur wenig verlangert, weder gezahnt noch gekerbt; die Klauen

FAM. SCARAB/EID/E

35

nur wenig verschieden an Lange, die langere nur vvenig verdickt, auch die innere Klaue der

Vorderfiisse beim p kaum verdickt, aber ganz fein seitlich eingeschnitten, die anderen alie einfach.

Geog raphische Verbreitung. — Australien, Neu-Holland.

Lebensweise und friihere Stande unbekannt.

Gattungstype ist die einzige bekannte Art :

M. ciliatus C. Waterhouse, Trans. Ent. Soc. London, p. 227 (1878). — N. Holland.

Taf. I , Fig. I .

2. Genus COTALPA Burmeister

Cotalpa Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 423 (1844); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 366

(i856); G. Horn, Trans. Amer. Ent. Soc. Vol. 1, p. 168 (1867); G. Horn, ibid. Vol. 3, p. 338

(1871); H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 289 (1888); Wickham, Journ. New

York Ent. Soc. Vol. i3, p. 1 (igo5); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 256 ( 1 9 1 5) ; Casey, Mem.

Coi. Vol. 6, p. 68 und 88 (1915) [27-XI].

UEBERSICHT DER UNTERGATTUNGEN :

I. Kopfschild viereckig, die Ecken wenig oder garnicht ger undet.

1. Maxillen mit 6 kraftigen Zdhnen in Reihenfolge 1, 2, 3 ; beim 9 alie

Klauen einfach , beim p an den vorderen oder mittleren oder an ali en

Fiissen die grossere Klaue eingeschnitten ; Oberseite kahl .... Cotalpa Burm. s. str.

2. Maxillen nur mit einigen unregelmdssigen Zdhnchen an der dusseren

Lade ; bei p und 9 zumeist alie Klauen einfach ( nur bei

B. crassa p die grossere Vorderklaue eingeschnitten ) Byrsopolis Burm.

II. Kopfschild halbkreisfbnnig ; Maxillen mit 6 kraftigen regelmdssigen

Zdhnen ; bei p und 9 nile Klauen einfach ; Oberseite lang behaart. . Paracotalpa Ohs.

III. Kopfschild vor der Stirnnaht verbreitert und stark bogig gerundet, oder

verldngert , die Seiten nach innen geschwungen, der Vorderrand gerade

abgestutzt; Maxillen mit einigen wenigen verkiimmerten Zdhnchen ; beim

9 nile Klauen einfach, beim (p an allen Fiissen die grossere Klaue

eingeschnitten ; Thoraxrdnder lan° behaart Parabyrsopolis Ohs.

o J o

1. Subgenus COTALPA Burmeister s. str.

Merkmale. — Korperform mehr oder weniger gestreckt oval, hoch gewolbt. harbung zumeist

mit Metallschiller ; Oberseite ganz kahl, Unterseite ziemlich dicht und lang behaart. Kopfschild

viereckig, mehr ais doppelt so breit wie lang, Vorderrand gerade, die Ecken kaum oder gar nicht

gerundet ; Stirnnaht gerade. Die Oberlippe tiberragt das Kopfschild nur wenig, ist viel breiter ais lang,

in der Mitte ausgerandet. Oberkiefer vorn und an den Seiten gerundet, der Spitzenteil etwas

verlangert, zuweilen mit einem nach unten vorspringenden Zahn, die Schneide mit o, 2 oder 3 kurzen

Zlihnchen Maxillen mit 6 kraftigen Zahnen in der Reihenfolge 1,2, 3 ; das Endglied der 4-gliedrigen

Taster mit einer Furche. Unterlippe in der Mitte des Vorderrandes leicht ausgeschnitten oder gerade

abgestutzt Fiihler 10-gliedrig, die Keule in beiden Geschlechtern gleich lang. 1 horax am Ilinterrand

ganz schwach nach hinten gebogen, die basale Randfurche nicht unterbrochen, sonst ohne Besonder-

36

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

heiten. Schildchen klein, herzformig mit leicht gerundeter Spitze, breiter ais lang, schmaler ais der

Kopf. Deckfliigel gewohnlich mit noch deutlicher primitiver Sculptur und reicher Punktirung in den

Interstitien ; die Epipleuren kurz, breit mit scharfem Rand, beim 9 in eine dicke Beule endigend.

Pygidium bei und 9 breit dreiseitig mit gerundeter Spitze, beim 9 etwas langer, ais beim g*.

Abdomen beim g^ etwas eingezogen. Mesosternum mit einem kurzen spitzen oder gerundeten

Fortsatz, der die Mittelhiiften nur wenig oder gar nicht tiberragt ; das Prosternum dagegen mit einem

grosseren, verbreiterten Fortsatz hinter den Vorderhuften. Beine kraftig, Vorderschienen mit

3 Zahnen in gleichem Abstand, Mittel- und Hinterschienen ohne Stachelkanten. Tarsen mit kraftigen

Dornen, das Klauenglied fast so lang ais die 4 vorhergehenden zusammen, an den Vorderfiissen einfach,

an den Mittel- und Hinterftissen gekerbt und gezahnt, die Klauen beim 9 nur wenig, beim g* stark

ungleich an Lange und Dicke, beim 9 alie einfach, beim c? die grossere einfach ( consobrina ) oder vorn

und in der Mitte [flavida, subcribrata ) oder an allen Fiissen (lanigera) eingeschnitten .

Geographische Verbreitung. — Stidl. Canada, Vereinigte Staaten von Nord-Amerika von

Californien bis New-York.

Lebensweise. — Nur von der haufigsten und am weitesten verbreiteten Art, C. lanigera sind

die Lebensweise und friiheren Stande bekannt. Der Kafer ist ein Blattfresser und findet sich besonders

an Eichen, Ulmen, Hickory, Pappeln sowie an Birnbaumen, an denen er zuweilen grossen Schaden

anrichtet ; erscheint Ende Mai und verschwindet Ende Juni oder Anfang Juli. Nach kurzem Flug

am friihen Morgen halt er sich den Tag uber versteckt auf der Unterseite der Blatter, und zieht oft

2-3 Blatter, die er mit seinen scharfen Krallen ansticht und so festhalt, um sich zusammen, um sich

gegen Nachstellungen, denen er in Folge seiner hellen glanzenden Farbe besonders ausgesetzt ist,

zu schiitzen. Mit Einbruch der Dunkelheit fliegt er wieder umher, und wird dann haufig durch das

Licht angelockt. Von Mitte Juni ab beginnt die Eiablage; die Eier rverden des Nachts einzeln in

der Erde abgelegt, im ganzen etwa 20, und sind im Verhaltnis zum Kafer gross, etwa 1/20 Zoll, von

langlich ovaler Gestalt. Die Larve lebt in der Erde von Pflanzenwurzeln und wird zuweilen in

Garten, besonders in Stachelbeerplantagen, schadlich; ihre Entwicklung dauert 4-5 Jahre.

Gattungstype. — C. lanigera Linne.

LISTE DER ARTEN :

1. C. consobrina G. Horn, Trans. Amer. Ent. Soc. Vol. 3, p. 337, t. 3, f. 3o

(1871); Wickham. Journ. New York Ent. Soc. Vol. i3,p. 1-2 (igo5);

Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 91 (1915).

2. C. flavida G. Horn, Trans Amer. Ent. Soc. Vol. 7, p. 53 (1878);

Wickham, Journ. New York Ent. Soc. Vol. i3, p. 2-3 (1905); Casey,

Mem. Coi. Vol. 6, p. 92 (1915).

3. C. lanigera Linne, Mus. Ludovic. Ulric. Regin. p. 22, Nr. 20 (1764). —

Taf. I , Fig. 2.

Scarabaus lanigerus Linne, 1. c. Syst. Natur, ed. 12. Vol. 1 (2), p. 555, Nr. 67

(1767) ; Drury, 111. Nat. Hist. Vol. 1, p. 75, t. 34, f. 6 (1770) ; Voet, Cat.

Syst. Coi. ed. Panzer, Vol. 1, p. 42, t. 7, f. og (1785).

Melolontha lanigera Fabricius, Syst. Ent. p. 33, Nr. 7 (1775); Fabricius, Spec.

Ins. Vol. x, p. 37, Nr. 10 1 1781) ; Fabricius, Mant. Ins. Vol. 1, p. 20,

Nr. 14 (1787); Fabricius, Ent Syst. Vol. 1 (2), p. i5g, Nr. 20 (1792);

Fabricius, Syst. Eleuth. Vol. 2, p. i65, Nr. 26 (1801); Olivier, Ent.

Vol. 1 (5), p. 21, Nr. 17, t. 4, f. 39 a-b (1789) ; Olivier, ed. Illiger, Vol. 2,

p. 41, Nr. 17 (1802) ; Olivier, ed. Sturm, Vol. 2, p. i3, Nr. 17, t. 58, f. 89

(i8o3); Herbst, Natursyst. Kaf. Vol 3, p. i52, Nr. 109, t. 26, f. 8 (1790);

Brulle, Hist. Ins. Coi. Vol. 3, p. 377, t. 22, f. 3 (1837).

Arizona.

Utah, Arizona.

Stidl. Canada.

New York, New Jersey.

FAM. SCARAB/EID7E

37

Areoda lanigera Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 128 (1S40).

Cotalpa lanigera Burmeister, Handb Ent. Vol. 4 (1), p. 424(1844); G. Horn,

Trans. Amer. Ent. Soc.Vol. i, p. 168(1867); G. Horn, ibid. Vol. 3. p. 337

(1871); Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. S9 (igiS).

Subsp. obesa Casey, 1. c. p. 90 (1915).

Biol. : Lockwood, The Amer. Natur. Vol. 2, p. 186, f. 1-2 (1869); Lockwood, ibid.

Vol. 3, p. 49 (1870) ; W. Saunders, The Canad. Ent. Vol. 11, p. 21 (18791 ;

Joutel, Journ. New York Ent. Soc. Vol. 6, p. 252 (1898); Wickham, 1. c.

Vol. i3, p. 2 (1905)

4. C. molaris Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 90 (1915).

5. C subcribrata Wickham, Journ. New York Ent. Soc. Vol. i3, p. 3(1905);

Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 89 (1915).

6. C. tau Wickham, Journ. New York Ent. Soc. Vol. i3, p. 2 (1905);

Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 92 (igiS).

7. C. vernicata Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. gi (igi5).

lowa, Wisconsin, Indiana.

Louisiana.

Kansas.

Medora.

Ari zona.

Virginia, New York.

2. Subgenus BYRSOPOLIS Burmeister

Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 425 (1844); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 364 (1806);

Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 265 (igi5).

Merkmale. — Korperform elliptisch, hoch gewolbt. Farbung wenig glanzend, gelb oder

braun; Oberseite kahl, Unterseite sparlich und kurz behaart. Kopfschild breiter ais lang, rein

viereckig mit kaum gerundeten Vorderecken und fein aufgebogenem Rand. Oberlippe nur wenig

vorragend, etwa doppelt so breit ais lang, in der Mitte tief ausgerandet. Oberkiefer an Aussenrand

und Spitze gerundet, die Schneide ungezahnt. Maxillen gewohnlich mit einem kraftigen Spitzenzahn

und einigen unregelmassigen kleinen Zahnchen an der ausseren Lade, das Kiefertasterendglied

verdickt mit Langsfurche. Unterlippe am Vorderrand ausgeschnitten, das Enaglied der 3-gliedrigen

Lippentaster verdickt. Fiihler 10-gliedrig, der Facher beim q? langer ais die Geissel. Thorax kurz

und breit, die Mitte des Hinterrandes riach hinten vorgezogen, die Seiten gleichmassig gerundet,

Vorderecken rechtwincklig, etwas vorgezogen, Hinterecken gerundet, die basale Randfurche nicht

unterbrochen. Schildchen breiter ais lang, schmaler ais der Kopf. Deckfliigel mit Resten der

primitiven Sculptur, die durch Ueberhandnehmen der Punktirung verdeckt wird, dicht und grob

punktirt, vielfach runzelig ; Epipleuren kurz, scharfrandig. Pygidium ziemlich lang dreiseitig, miissig

gewolbt, die Spitze wenig gerundet. Abdomen des (j* leicht eingezogen. Mesosternum ohne

jeglichen Fortsatz, Prosternum mit einem schvvachen Hocker. Beine ziemlich dtinn, Vorderschienen

mit 3 Zahnen, der basale klein und dem mittleren genahert ; Mittel- und Hinterschienen mit 2 schiefen

Stachelkanten. Tarsen seitlich leicht zusammengedrtickt, regelmassig bedornt, Klauenglied vorn

breit ausgerandet, meist ungezahnt, in der Mitte und hinten gezahnt. Die Klauen wenig verschieden

an Lange, beim die grossere verdickt, meist einfach, nur bei B. crassa an den Vorderfussen leicht

eingeschnitten, beim 9 alie einfach. Die Form des Forceps ist sehr ahnlich der der Cotalpa- Arten

und bei allen Arten die gleiche.

Geographische Verbreitung. — Die bekannten Arten bewohnen das Kampgebiet der

Staaten S. Paulo, Minas Geraes und Goyaz; nur eine Art kommt in trocknen Talern des Kiisten-

gebirges bei N. Freiburg und Petropolis vor und 1 Art in Guayana.

Lebensweise. — Burmeister sah die B. laticollis des Morgens friih, wahrend eben die Morgen-

nebel sich verzogen, um die niedrigen Kampbiische fliegen und fing etwas spater am Tage ein q* 9 'n

Copula. Die Larven sind unbekannt.

Gattungstype. — B. castanea Burmeister.

38

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

LISTE DER ARTEN

1. B. aenescens Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 225 (igi5).

2. B. castanea Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 425 (1844); Ohaus,

Deutsche Ent. Zeit. p. 25i (1908). — Taf. I , Fig. 3.

3. B. crassa Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 219 (i85o).

4. B. cribricollis Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 3 12 (1912).

5. B. laticollis Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (2), p. 523 (i855).

6. B. quadraticeps Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 219 (i85o).

Guayana.

Rio de Janeiro.

Goyaz.

S. Paulo.

Minas Geraes. [Agudos.

Minas Geraes, S. Paulo,

Anmerkung. — Die von mir ais Byrsopolis mexicana in der Stettin. Ent. Zeit. p. 324 (igo5),

beschriebene Art gehort in die Gattung Parhoplognathus.

3. Subgenus PARACOTALPA Ohaus

Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 256 (1. vii. 1915).

Pocalta Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 68 und 92 (27. xi. igi5).

Merkmale. — Korperform eiformig, nach hinten verbreitert; hoch gewolbt. Farbung wenig

glanzend, metallisch bis auf die Deckflugel, die gelb oder rotlich sind. Der ganze Korper oben und

unten lang grauweiss bald mehr, bald weniger behaart. Kopfschild bei cf und 9 halbkreisformig

oder leicht parabolisch. Oberlippe sehr breit und kurz, in der Mitte tief ausgerandet. Oberkiefer

aussen und vorn gerundet, an der Schneide mit einer schief nach unten gerichteten zahnartig

vorspringenden schneidenden Kante. Maxillen mit 6 kraftigen Zahnen und schlankem Tasterend-

glied. Unterlippe weit ausgehohlt und ausgerandet, Lippentaster klein mit schlankem Endglied.

Fiihler 10-gliedrig, die Keule kiirzer ais die Geissel, bei <3* und 9 gleich lang. Thorax mehr ais

doppelt so breit wie lang, die Seiten gleichmassig gebogen, Hinterecken gerundet, Vorderecken kaum

vorgezogen, Hinterrand fast gerade, nur wenig nach hinten gebogen. Schildchen klein mit gerundeter

Spitze, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf. Deckflugel mit gut erhaltener primitiver Sculptur,

Epipleuren massig breit, kurz, scharfrandig, beim 9 nicht in eine Beule endigend. Pygidium ziemlich

lang dreiseitig, beim q* senkrecht gestellt mit gerundeter Spitze. Abdomen beim <3* leicht eingezogen,

beim 9 starker gewolbt. Mesosternum ohne vorspringenden Fortsatz, Prosternum dagegen mit einem

grosseren, seitlich zusammengedruckten, rechtwinkligen Zapfen hinter den Vorderhiiften. Beine

ziemlich diinn, Vorderschienen mit 3 kraftigen Zahnen in gleichem Abstand, Mittel- und Hinterschienen

mit 2 undeutlichen schiefen Stachelkanten. An den Ftissen ist das Klauenglied fast so lang ais die

4 vorderen Tarsenglieder, bei granicollis <3* und 9 sowie bei ursina 9 ungekerbt und ungezahnt

( puncticollis kenne ich nicht), bei ursina q* gezahnt; die Klauen sind fast gleich lang, die langere beim 9

leicht, beim <3* starker verdickt, alie einfach. Der Forceps 1 st ganz ahnlich dem der Cotalpa- Arten, in

den beiden mir vorliegenden Arten nicht verschieden.

Geographische Verbreitung. — Vereinigte Staaten von Nord-Amerika westlich des Felsen-

gebirges.

Lebensweise und friihere Stande : unbekannt.

Gattu ngstype. — P. ursina G. Horn.

FAM. SCARAB/EID/E

39

LISTE DER ARTEN :

1. P. brevis Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. g5 ( 19 1 5). California.

2. P. granicollis Haldeman, Stansbury Expior. Append. p. 374. t. 9, f. 1 1 Utah.

(i852); G. Horn, Trans. Amer. Ent. Soc. Vol. 1, p. 168 (1867);

G. Horn, ibid. Vol. 3, p. 338 (1871); Wickham, Journ. New-York

Ent. Soc. Vol. i3, p. 2-4 (1905); Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 68

und 92 (igiS). . — Taf. I , Fig. 4.

3. P. laevicauda Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 95 (1915).

4. P. nigripennis Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 97 (1915).

5. P. pubicollis Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 98 (1915).

6. P. punciicollis Le Conte, New spec. Coi. Vol. 1, p. 78 (i863); Horn und

Wickham, 1. c. ; Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 94 (1915).

S. California.

S. California.

Utah.

N. Mexico.

7. P. rotunda Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 96 (1915).

8. P. rttbripennis Case)', Mem. Coi. Vol. 6, p. 97 (igi5).

9. P. ursina G. Horn, Trans. Amer. Ent. Soc. Vol. 1, p. 168 (1867); Horn

und Wickham, 1. c. ; Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 94 (1915).

California.

S. California.

California.

4. Subgenus PARABYRSOPOUS Ohaus

Ohaus, Deutsche Ent. Zeitschr. p. 256 (1915).

Parareoda Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 68 und 99 (igi5).

Merkmale. — Oval oder eiformig, ziemlich hoch gewolbt. Farbung gelb oder rotlich oder

schwarzbraun, bald mehr, bald weniger mit Metallschiller, oben nur die Rander des Thorax mit langen

Haaren, Unterseite, Afterdecke und Beine lang und dicht behaart. Kopfschild verschieden geformt:

entweder vor der Stirnnaht noch verbreitert, uber halbkreisformig gebogen, oder die Seiten sind vor

der Stirnnaht eine kurze Strecke parallel, dann stark nach innen geschwungen, der Vorderrand gerade

abgestutzt und nach oben zuriickgebogen. Oberlippe vom Kopfschild liberdeckt, sehr kurz, in der

Mitte breit ausgerandet. Oberkiefer mit langem Spitzente.il, der neben dem verschmalerten Kopfschild

weit hervorragt, an den Seiten und vorn gerundet, die Schneide mit einern kurzen Zahnchen nahe der

Spitze, oder ganz zahnlos. Maxillen mit einigen unregelmassigen Zahnchen, in der Mitte der basalen

Reihe zuweilen mit ei ner langen, gelenkig beweglichen Borste statt eines Zahnes, das Tasterendglied

verlangert und verdickt, mit einer ausseren Langsfurche. Unterlippe am Vorderrand kurz und

schmal ausgeschnitten, das Endglied der 3-gliedrigen Lippentaster verdickt. Fiihler 10-gliedrig, die

Keule bei und 9 gleich lang, kurzer ais die Geissel. Thorax etwa doppelt so breit ais lang, die Basis

gerade oder leicht in der Mitte nach hinten geschwungen, die Seiten von hinten bis zur Mitte parallel.

dann stark convergirend, die Hinterecken rechtwinklig oder leicht stumpf, die Vorderecken wenig

vorgezogen, die Mitte der Scheibe zuweilen mit einer seichten Langsfurche, der Rand ringsum auf der

Unterseite dicht und lang behaart. Schildchen klein, mit gerundeter Spitze, breiter ais lang,

schmaler ais der Kopf. Auf den Deckfliigeln ist die primitive Sculptur deutlich erkennbar, die

primaren Rippen abgeflacht, die primaren Punktreihen jedoch deutlich gefurcht, die Interstitien dicht

punktirt; die Epipleuren sind ziemlich lang und breit, scharfrandig, beim 9 nicht in eine Beule

endigend. Pygidium dreiseitig, beim 9 kurzer, spitzer, schief nach hinten gerichtet. Abdomen

beim (f nur vor der Spitze eingezogen, beim 9 nicht besonders gewolbt. Mesosternum ganz ohne

vorspringenden Fortsatz, Prosternum dagegen mit einern breiten und dicken, dicht behaarten Zapfen

hinter den Vorderhiiften. Beine kraftig, Vorderschienen bald 3-zahnig, bald nur 2-zahnig, da der

4°

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

basale Zahn verloschen ist; Mittel- und Hinterschienen mit nur i kraftigen schiefen Stachelkante.

Klauenglied so lang ais die 3 vorhergehenden Glieder, beim cf kraftig, beim 9 wenig oder gar nicht

gezahnt. Klauen nui wenig verschieden an Lange, beim q* die grossere an allen Fiissen an der Spitze

eingeschnitten, beim 9 ahe einfach.

Auch in dieser Untergattung haben die q* der verschiedenen Arten, so sehr sie in ihren anderen

Merkmalen von einander abweichen, die gleiche Forcepsform, die der der anderen Cotalpa- Arten sehr

ahnlich ist.

Geographische Verbreitung. — Arizona bis Guatemala.

Lebensweise und friihere Stande: unbekannt.

Gattungstype. — P. Batesi Ohaus.

LISTE DER ARTEN :

1. P. arizonae Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 3x3 (1912); Casey,

Mem. Coi. Vol. 6, p. 100 ( 1 g 1 5).

2. P. aurescens H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (II), p. 289, t. 16,

f. 21 (1888).

3. P. Batesi Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 267 (1915).

lanigera H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p, 291, t. 17, f. 2 (1888) ;

Skinner, Ent. News. Vol. 16, p. 292 (1905); Ohaus, Stettin. Ent. Zeit.

Vol. 73, p. 3i2 (1912).

4. P. chihuahuae H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 291 (1888).

5. P. fuscoaeiiea Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 314 (1912).

6. P. nigroaenea H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 289, t. 16,

f. 22 (1888).

7. P. rufobrunnea Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 100 (1915).

3. Genus AREODA MacLeay

W. S. MacLeay, Hor. Ent. Vol. 1, p. i58 (1819); Latreille, Cuvier, Regne Anim. Vol. 4, p. 56 1 (1829);

Lacordaire, Ann. Science Nat. Vol. 20, p. 270 (i83o); Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 127

(1840); Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 426 (1844); Blanchard, Hist. Nat. Ins. Vol. 1,

p. 216 (1845); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 365 (i856).

Merkmale. — Korperform beim <gf oval, beim 9 eiformig nach hinten verbreitert, hoch

gewolbt. Farbung lebhaft schillernd. Oberseite kahl, Unterseite ganz sparlich behaart. Kopf relativ

klein; Kopfschild viereckig, breiter ais lang, die Ecken beim 0* nur wenig, beim 9 starker gerundet ;

Stirnnaht gerade. Oberlippe nur wenig vorragend, doppelt so breit ais lang, in der Mitte tief ausge-

randet. Mandibeln aussen und vorn gerundet, nicht aufgebogen, Schneide mit einem breiten Zahn ;

der basale Mahlzahn bei A. Banksi mit Querreihen tiefer viereckiger Locher, bei den beiden anderen

Arten mit kraftigen Kauleisten besetzt. Maxillen mit 6 kraftigen Zahnen an der ausseren Lade, die

innere vorn ungezahnt ; Tasterendglied verdickt mit einer Langsgrube. Unterlippe in der Mitte des

Vorderrandes leicht ausgerairdet. Ftihler 10-gliedrig, die Keule beim q* nur wenig langer ais

beim 9- Thorax mehr ais doppelt so breit wie lang, die Seiten etwas verbreitert, breit gerundet, die

Vorderecken vorgezogen, die Hinterecken gerundet, der Hinterrand nach hinten vorgezogen, gegeniiber

dem Schildchen nach hinten geschwungen, die basale Randfurche in der Mitte nicht unterbrochen.

Arizona.

Mexico : Chiapas. Guate-

mala.

Mexico. ? Arizona.

Mexico: Chihuahua.

Mexico: Jalisco.

Guatemala : Cerro

Zunil.

Arizona.

FAM. SCARAB/KIDiE

4i

Schildchen klein mit gerundeter Spitze, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf zwischen den Augen.

Deckfliigel mit Spuren der primitiven Sculptur, die Rippen abgeflacht, die primaren Punktreihen nur

ganz seicht gefurcht oder ganz verloschen ; Epipleuren breit und ziemlich lang; Nahtecke fein

zugespitzt. Pygidium breit dreiseitig, gewolbt, die Spitze beim cf gerundet Sternite beim cf in

der Mitte etwas abgeflacht. Metasternum leicht eingedruckt, Mesosternum mit einem grossen, die

Mittelhuften nach unten und vorn uberragenden Fortsatz, Prosternum mit einem flachen dreiseitigen

Fortsatz am Hinterrand. Schenkel ohne Besonderheiten ; Vorderschienen 3-zahnig, der basale Zalin

sehr klein, dem mittleren stark genahert, der apicale bei cf und 9 sehr gross, weit vorspringend ;

Mittel- und Hinterschienen nahe dem Knie leicht verbreitert, mit 1 kurzen Stachelkante. Klauen

beim 9 nur wenig an Lange und Dicke verschieden, beim cf an den Vorderfussen das Klauenglied

und die innere Klaue stark verdickt, an den Mittel- und Hinterfussen die aussere Klaue verliingert und

leicht verdickt.

Geographische Verbreitung. — Kiistengebiet des mittleren Brasiliens, Espirito Santo, Rio

de Janeiro, S. Paulo.

Lebensweise der Kafer. — Nachtliche Tiere, die am Tag an niedrigen Buschen versteckt

leben; fressen Inga, Boehmeria, Bananen ; Larven unbekannt.

Gattungstype. — Areoda Leachi MacLeay.

LISTE DER ARTEN :

1. A. Banksi Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 128 (1840); Burmeister,

Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 427 (1844); Ohaus, Deutsche Ent.

Zeit. p. 252 (1908). — Taf. I , Fig. 5.

2. A. espirUosantensis Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 322 (1905).

3. A. Leachi S. W. MacLeay, Hor. Ent. Vol. 1, p. x5g (1819); Laporte,

Hist Nat. Coi. Vol. 2, p. 128 (1840); Burmeister, Handb. Ent.

Vol. 4 (1), p. 427 (1844); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 25i (1908).

S. Paulo, Rio de Janeiro.

Espirito Santo.

S. Paulo, Rio de Janeiro,

Bahia ?

4. Genus HOPLOGNATHUS MacLeay

W. S. MacLeay, Hor. Ent. Vol. 1, p. i5g (1819); Latreille, Cuvier Regn. Anirn. Vol. 4, p. 553,

(1829); Laporte, Hist. Nat. Coi Vol. 2, p. 124(1840); Burmeister, Flandb. Ent. Vol. 4 (1),

p. 428 (1844); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 365 (i856); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit.

p. 257 (1915).

Merkmale. — Korperform elliptisch, hoch gewolbt. Farbung lebhaft glanzend, metallisch

schillernd. Oberseite kahl, Unterseite sparlich behaart. Kopfschild im Grundriss viereckig, die

Seiten parallel oder nach aussen divergirend, die beiden Vorderecken und die Mitte des V orderrandes

vorgezogen, der Rand zuriickgebogen. Stirnnaht gerade. Oberlippe vom Kopfschild verdeckt, kurz

und schmal, in der Mitte leicht ausgerandet. Oberkiefer ebenfalls vom Kopfschild verdeckt, an den

Seiten und vorn gerundet, die Schneide scharf abgesetzt, ziemlich weit vorspringend, mit 3 kurzen

Spitzen, die bei alteren Tieren oft abgenutzt sind. Maxillen mit 6 spitzen Ziihnen an dei tiusseren

Lade. das Tasterendglied wenig oder nicht verdickt. Unterlippe vorn ausgerandet, das Endglied der

Lippentaster leicht verdickt. Ftihler 10-gliedrig, die Keule etwas kiirzer ais die Geissel. 1 horax

hoch gewolbt, doppelt so breit ais lang, die Seiten gleichmassig gerundet, die Vorderecken spitz

vorgezogen, die Hinterecken gerundet, der Hinterrand in der Mitte kraftig nach hinten geschwungen.

42

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

die basale Randfurche nicht unterbrochen. Schildchen klein mit kaum gerundeter Spitze, breiter

ais lang, schmaler ais der Ivopf zwischen den Augen. Deckflugel mit primitiver Sculptur, die Epi-

pleuren breit, scharfrandig. Pygidium breit dreiseitig, massig lang oder kurz, mit gerundeter Spitze.

Abdomen beim leicht eingezogen. Mesosternum mit einem geraden, spitzen, die Hiiften tiberra-

genden Fortsatz; Prosternum mit einem breiten, hinten abgeflachten, dreiseitigen Fortsatz. Beine

kraftig, Vorderschienen 3-zahnig, der apicale und mittlere Zahn sehr gross, der basale klein, dem

mittleren genahert ; die Mittel- und Hinterschienen mit 2 schwachen Stachelkanten. Tarsenglieder

kraftig, seitlich leicht zusammengedruckt, kraftig bedornt, das Klauenglied so lang wie die 3 vorher-

gehenden Glieder, gezahnt. Die Klauen lang und alie einfach, wenig verschieden an Lange, aber,

zumal beim stark verschieden an Dicke, das Klauenglied und innere Klaue der Vorderftisse

beim Q? stark verdickt. Die Forcipes der 3 Arten sind sehr wenig verschieden.

Gattungstype. — H. Kirbyi W. S. MacLeay.

Geographische Verbreitung. — Mittelbrasilien, von Bahia bis Parana.

Lebensweise und friihere Stande unbekannt.

LISTE DER ARTEN

1. H. bahianus Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 650(1912).

2. H. Helmreicheni Ohaus, 1. c. p. 3oi (1914); Ohaus, Stettin. Ent. Zeit.

p. 322 (1905).

var. maculicollis Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 3o2 (1914).

3. H. Kirbyi W. S. MacLeay, flor. Ent. Vol. 1, p. 1 5g (1819); Guerin,

Icon. Regn. Anim. Ins. t. 24, f. 10 (1834); Laporte, Hist. Nat.

Coi. Vol. 2, p. 124 (1840); Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1),

p. 28 (1844). — Taf. I , Fig. 6.

5. Genus PARACHRYSINA H. Bates

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 289 (1888).

M erkmale. — Korperform elliptisch, beim 9 mehr gestreckt oval. Farbung mit Erzschiller ;

Oberseite nahezu kahl, Unterseite lang grau behaart. Kopfschild im Grundriss viereckig, die Ecken

beim 9 wenig, beim cf starker gerundet; die Stirnnaht fast gerade. Oberlippe fast ganz vom

Kopfschild verdeckt, in der Mitte schwach ausgerandet. Oberkiefer vom Kopfschild verdeckt, aussen

und an der Spitze gerundet, Schneide zahnlos. Maxillen mit einem grossen breiten Apicalzahn an der

ausseren Lade und darunter mit nur einer breiten schneidenden Kante, die an der Spitze ganz schwach

eingeschnitten ist; Tasterendglied fein spindelformig. Unterlippe sehr kurz, wie das Kinn der Lange

nach gefurcht, der Vorderrand gerade, Taster sehr klein. Fiihler 9-gliedrig, das dritte Glied langer ais

das zweite und vierte, das fiinfte ziemlich verdickt; die Keule ist beim kaum langer, ais beim 9»

kiirzer ais die Geissel. Thorax nur wenig breiter ais lang, in der Mitte erweitert. Vorderecken kaum

vorgezogen, Hinterecken fast nicht gerundet, der Hinterrand beim q* etwas mehr nach hinten

geschwungen, ais beim 9 > die basale Randfurche nicht unterbrochen. Schildchen klein mit gerundeter

Spitze, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf. Deckflugel beim 9 mit deutlicher primitiver Sculptur,

beim <3* sind die Rippen abgeflacht, die primaren Punktreihen nicht mehr vertieft, die Punktirung

verloschen ; die Epipleuren sind schmal und lang, der Seitenrand mit abstehenden Borsten, der

Hinterrand mit einem dichten Haarsaum. Pygidium bei <3* und 9 ziemlich lang, dreiseitig mit wenig

gerundeter Spitze, vertical. Abdomen beim q* eingezogen. Mesosternum beim 9 ganz ohne Fortsatz,

Brasil : Bahia.

Brasil : Minas Geraes.

Minas Geraes.

Brasil: Parana, S. Paulo,

Rio de Janeiro.

FAM. SC ARA B/E ID/E

43

beim cf mit einem seitlich zusammengedruckten, kurzen, rechtwinkligen Vorsprung, der die Mittel-

huften kaum uberragt. Prosternum mit einem winzig kleinen Hockerchen am Hinterrand, das durch

die dicken, stark behaarten Vorderhuften ganz verdeckt wird. Beine kraftig, die Vorderschienen

3-zahnig, die Mittel- und Hinterschienen mit einer grossen Stachelkante ; die Hinterbeine sind beim 9

ziemlich stark, beim machtig verdickt, die Trochanteren beim 9 nur ais feine Spitze, beim ais

langer Zahn vorspringend, die Schenkel stark verbreitert, auf der Aussenseite verdickt, die Schienen

nach der Spitze hin sta.rk verbreitert, mit einer auffalligen Stachelkante parallel zum Apicalrand, dessen

innere untere Ecke beim (f verlangert ist. Tarsen nahezu rund, das Klauenglied etwa so lang wie

die vier vorhergehenden Glieder, an allen Fiissen ausgerandet, aber nur beim 9 an den Mittel- und

Hinterfussen gezahnt. Die Klauen sind bei (f und 9 alie einfach, vorn nur vvenig, an den Mittel-

ftissen und noch mehr an den Hinterfussen stark verschieden an Lange und Dicke.

Geog raphische Verbreitung. — Mexico.

Lebensweise und friihere Stande : unbekannt.

Gattungstype und einzige bekannte Art ist :

x. P. Truquii Thomson, Arch. Ent. Vol. 1, p. 148, t. 10, f. 4 (1857); Mexico.

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 289, t. 16, f. 23-24

(1888). — Taf. I , Fig. 7.

6. Genus XENOPROCTIS Kolbe

Kolbe, Ent. Nachr. Vol. 22, p. 88 (1896).

Merkmale. — Korperform elliptisch, hoch gewolbt. Farbung gelbbraun bis schwarzbraun,

lebhaft glanzend. Oberseite kahl, Unterseite ganz sparlich behaart. Kopfschild viereckig, fast so lang

ais breit, die Ecken nicht gerundet, der ganze Vorderrand oder nur die scharfwinkligen Vorderecken

zuriickgebogen. Oberlippe vom Kopfschild verdeckt, kurz und schmal, vorn gerade mit einer feinen

Spitze in der Mitte. Oberkiefer vom Kopfschild verdeckt, an den Seiten und vom gerundet, die

Schneide mit einem spitzen Zahn an ihrer Basis. Maxillen mit 6 kraftigen spitzen Zahnen an der

ausseren Lade, das Endglied der Kiefertaster leicht verdickt. Unterlippe ziemlich schmaler ais das

Kinn, am Vorderrand wenig oder gar nicht ausgerandet, das Endglied der Lippentaster klein und

schmal. Fiihler 10-gliedrig, die Keule kiirzer ais die Geissel, bei q* und 9 gleich lang. Thorax nur

etwa um die Halfte breiter ais lang, der Hinterrand nur wenig nach hinten gebogen, die Seiten von

der Basis bis zur Mitte parallel oder leicht nach innen geschwungen, dann stark convergirend, die

Vorderecken mehr oder weniger vorgezogen, die Hinterecken schwach gerundet, die basale Randfurche

in der Mitte unterbrochen. Schildchen herzformig mit gerundeter Spitze, breiter ais lang, fast so

breit ais der Kopf zwischen den Augen. Deckfliigel glatt, ohne Rippen und Furchen, nur bei einer

Art noch Spuren von Furchen und Punktreihen zeigend ; Epipleuren massig lang, scharfrandig.

Pygidium breit dreiseitig, beim 9 nur wenig spitzer und schiefer gestellt, ais beim (j1 . Abdomen

des c? deutlich eingezogen, beim 9 gewolbt. Mesosternum ganz ohne Fortsatz, Prosternum mit

einem breiten dicken Hocker hinter den Vorderhuften. Vorder- und Mittelbeine ziemlich schlank;

die Vorderschienen 3-zahnig, der mittlere Zahn dem Spitzenzahn geniihert, die Ziihne beim 9 st&rker

ais beim cf ; die Mittelschienen mit einer verloschenen schiefen Stachelkante nahe der Spitze, ihre

obere Kante beim dicht mit Borstenhaaren bekleidet. Die Hinterbeine sind beim <7? vergrossert,

die Schenkel verbreitert und auf der Aussenseite verdickt, die Schienen sind gekrummt und bei jeder

der 3 bekannten Arten verschieden gebaut : bei der Ohausi stark gekrummt, auf der inneren unteren

44

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Kante dicht rotgelb behaart, von den beiden Sporen der untere verkiimmert, der obere ganz auffallend

verlangert und gekrummt; bei der congoana sind sie weniger gekriimmt, unten ebenso rotgelb behaart,

der untere Sporn normal, der obere an der Basis verbreitert, wenig vergrossert und gekrummt; bei der

usambarica sind sie leicht gekrummt, an der oberen Kante am Ende der apicalen schiefen Stachelkante

mit einem kraftig vorspringenden spitzen Zahn bewehrt, unten schwarz behaart, die Sporen normal.

Die Tarsen sind spindelformig, nicht zusammengedriickt, sparlicher lang beborstet, das Klauenglied

ist ziemlich lang, bei (f und 9 an allen Flissen etwas verdickt, ohne Einkerbung und ohne Zahn,

beim (f an den Vorderfiissen stark verdickt. Die Klauen sind wenig verschieden an Lange, gekrummt,

die innere Klaue der Vorderfiisse beim (f stark verdickt, an der Spitze ungleich gespalten, alleanderen

Klauen bei (f und 9 einfach. Die Forcepsparameren der 3 Arten sind wenig verschieden.

Geog raphische Verbreitung. — Westafrika : Kamerun und Franz. Kongo ; Ostafrika :

Usambara.

Lebensweise und friihere Stande unbekannt.

Gattungstype. — X. Ohausi Kolbe.

LISTE DER ARTEN ;

1. X. congoana Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 262 (1900); Ohaus, ibid.

p. 227 (1903); Ohaus, Ann. Soc. Ent. Belge, Vol. 52, p. 203 (1908).

2. X. Ohausi Kolbe, Ent. Nachr. Vol. 22, p. 88 (1896); Ohaus, Stettin. Ent.

Zeit. p. 28 (1898); Ohaus, Ann. Soc. Ent. Belge, Vol. 52, p. 2o3

(1908). — Taf. I , Fig. 8.

3. X. usambarica Ohaus, Ann. Soc. Ent. Belge, Vol. 52, p. 203 (1908).

Franz. Kongo : Benito.

Kamerun : Batanga.

Kamerun.

D. O. Afrika : Usambara.

2. SUBTRIBUS H E T E R O S T E R N I N A

Revision : Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 349-366, m. 1 Tafel (1901).

TABELLE DER GATTUNGEN :

1.

2.

3.

4 •

5.

6.

Halsschild mit einer basalen Randfurche, dic zuweilen vor dem Schildchen leicht

unterbrochen ist

Halsschild ganz ohne basale Randfurche

Hinterbeine bei (f und Q gleich gebildet

Hinterbeine beim (f mdchiig vergrossert

Deckflugel tief gestreift ; Hinterbeine bei (f und Q gleich

Deckfliigel glatt ; Hinterbeine des (f vergrossert

3

5

1. Genus Homoiosternus.

2. Genus Heterosternus.

3. Genus Parisolea.

4. Genus Macropoides.

I. Genus HOMOIOSTERNUS Ohaus

Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 352 (1901).

Merkmale. — Korper eiformig, nach hinten verbreitert, massig gewolbt. Farbung gelbbraun,

wenig glanzend. Oberseite kahl, die dunklere Unterseite sparlich behaart. Kopfschild dreiseitig mit

gerundeter Spitze, der Rand leicht aufgebogen, die Stirnnaht schwach nach hinten gebogen. Oberlippe

deutlich vorspringend, gerade, in der Mitte nicht ausgerandet. Oberkiefer am Seitenrand flach

FAM. SCARAB/EIDzE

45

ausgerandet, vorn scharf zugespitzt, der Spitzenteil rechtwinklig nach oben umgebogen, neben dem

Kopfschild hervortretend, die Schneide mit 3 spitzen Ziihnen. Maxillen mit 6 spitzen Ziihnen an der

ausseren Lade in der gewohnlichen Stellung, das Tasterendglied klein. Unterlippe schmaler ais das

Kinn, in der Mitte ausgehohlt, am Vorderrand ausgerandet. Fiihler io-gliedrig, die Keule etwas kiirzer

ais die Geissel, bei (f und 9 gleich lang Thorax fast doppelt so breit ais lang, in der Mitte leicht

verbreitert, Vorderecken rechtwinklig und leicht vorspringend, Hinterecken stumpf, nicht gerundet,

der Hinterrand nach hinten geschwungen, die basale Randfurche sehr fein, beim 9 vor dem Schildchen

unterbrochen. Schildchen klein mit gerundeter Spitze, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf.

Deckfliigel mit Resten der primitiven Sculptur, schwach gewolbten primaren Rippen, die primiiren

Punktreihen nur noch neben der Naht und am Hinterrand vertieft ; Epipleuren ziemlich lang, scharf-

randig, beim 9 ohne Lateralbeule. P}'gidium kurz, breit dreiseitig, beim <3* senkrecht, mit starker

gerundeter Spitze, beim 9 schief und spitzer. Abdomen beim o* leicht eingezogen, Hinterbrust ohne

Besonderheiten, Mittelbrust ohne vorspringenden Fortsatz, Vorderbrust mit einem dreiseitigen flachen

Fortsatz. Beine kraftig, Vorderschienen mit 3 Zahnen, der mittlere dem apicalen genahert ; Mittel-

und Hinterschienen ohne Stachelkanten. Tarsen cylindrisch, nur das erste Glied der Mittel- und

Hinterfiisse etwas zusammengedrlickt, das Klauenglied nur wenig verlangert, weder ausgeschnitten noch

gezahnt. Klauen nur wenig verschieden an Lange, an allen Fiissen die grossere breit und tief gegabelt.

Geog raphische Verbreitung. — Mexico.

Lebensweise. — Die meisten Stiicke der einzigen bekannten Art wurden im Wurzelstock

einer alten Eiche gefunden; Larven unbekannt.

Gattungstype ist die einzige bekannte Art :

Ho. Beckeri Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 353, t. f. io-i i (1901). Mexico : Sierra Madre de

Durango.

2. Genus HETEROSTERNUS Dupont

Dupont, Guerin Mag. Zool. Vol. 2, cl. 9, t. 10 ( 1 83 2) ; Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 119 (1840);

Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4(1), p. 411 (1844); Blanchard, Hist. Nat. Ins. Vol. 1, p. 218

(1840); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 36o (i856) ; H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2),

p. 287 (1888); Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 355 (1901).

Merkmale. — Korperform gestreckt elliptisch, beim c? flacher gewolbt, ais beim 9. Farbung

oben gelblich oder rotlich braun, unten dunkelbraun, massig glanzend; oben kahl, unten sparlich

behaart. Kopfschild parabolisch, der Rand aufgebogen, die Stirnnaht in der Mitte ganz schwach

gebogen. Mundteile wie bei der vorhergehenden Gattung, ebenso die Fiihler. I horax etwa doppelt

so breit ais lang, der Hinterrand nur ganz schwach in der Mitte nach hinten geschwungen, die Seiten

hinter der Mitte erweitert, die stumpfen Hinterecken leicht gerundet, die Vorderecken beim Q spitzei

und mehr vorgezogen, ais beim . Schildchen kurz dreiseitig mit kaum gerundeter Spitze, breitei

ais lang, schmaler ais der Kopf. Auf den Deckfliigeln ist die primitive Sculptur veidrangt duich die

starke und kraftige Punktirung; die Epipleuren sind schmal, scharfrandig, bis zur Mitte der llinter-

hiiften reichend. Pygidium beim c? kurz und breit zugerundet, flach, nicht senkrechter ais beim 9 >

bei dem es langer und spitzer ist. Abdomen beim (j1 kaum eingezogen. Das Metastemum i>t beim o

stark nach hinten und unten gesenkt; das Mesosternum tragt einen kleinen spitzen 1' ortsatz, der die

Mittelhiiften kaum uberragt; das Prosternum dagegen einen grossen, dreiseitigen, hinten abgeflacluen

Fortsatz. Die Beine sind — abgesehen von den Hinterbeinen des cf — ziemlich dunn, die Vorder-

46

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

schienen 3-zahnig, der mittlere dem Spitzenzahn genahert, die Mittelschienen bei cf und 9 vom Knie

bis zur Spitze gleichbreit, ohne Stachelkanten, dagegen mit einem spitzen Zahn am oberen Ende des

Spitzenrandes; die Hinterschienen beim 9 leicht verbreitert nach der Spitze hin, am oberen Ende ohne

Zahn, nur mit einigen kurzen Wimperborsten. Die Hinterbeine sind beim cf machtig vergrossert, die

Hiiften verbreitert und verdickt, innen tief nach unten gesenkt, der Huftring hinten in iibereinander

greifende Zacken ausgezogen; die Trochanteren sind kurz, nicht vorspringend ; die Schenkel sind

verlangert und verbreitert, auf der Aussenseite glatt, bei buprestoides ungezahnt, bei Oberthuri mit einem

krummen Zahn nahe dem Trochanter, bei Rodriguezi und Liideckei mit einem Zahn nahe dem Knie-

gelenlc ; die Schienen sind zumeist lang und diinn, bei buprestoides ganz gerade, ungezahnt und unbehaart,

am inneren Ende verlangert und hier dicht rot behaart, bei Rodviguezi und Oberthuri gekrummt,

ungezahnt, auf der Innenseite und an der verlangerten Spitze behaart; bei Liidechei sind die Schienen

robuster, zweifach gekrummt, mit je einem kraftigen, nach innen gerichteten Zahn kurz vor der Mitte

und an der Spitze. Die beiden Sporen an den Hinterschienen, die beim 9 kraftig ausgebildet sind,

fehlen dem cf- Die Tarsen sind schlank, seitlich leicht zusammengedrtickt, das Klauenglied

verlangert, leicht ausgerandet, aber nicht gezahnt; die Klauen wenig verschieden an Lange, die

grossere an allen Fiissen gegabelt, die innere Klaue der Vorderfiisse beim c? verdickt, ungleich

gespalten.

Geographische Verbreitung. — Centralamerika von Mexico bis Panama.

Lebensweise. — H. Rodriguezi wurde einmal in grosserer Anzahl von H. Pehlke bei Quezal-

tenango am elektr. Licht gefangen ; H. K. Riedel fand dieselbe Art in frisch entwickelten Stiicken

Anfang Februar am Tumbador im Holz eines Baumes, den die Eingeborenen wegen seiner eigentiim-

lichen Friichte peine de monos, « Affenkamm » nennen.

Gattungstype. — H. buprestoides.

LISTE DER ARTEN :

1. H. buprestoides Dupont, Guerin Mag. Zool. Vol. 2, cl. 9, t. 10 (i832);

Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 120, t. 1 3 , f. 3 (1840) ; Burmeister,

Handb Ent. Vol. 4 (1), p. 412 (1844); Ohaus, Stettin. Ent. Zeit.

p. 358, tab. f. 1-2 cf, 3 9 (1901).

2. H. Liideckei R. Becker, Deutsche Ent. Zeit. p. 415, t. 3, f. 1-2 (1907).

3. H. Oberthiiri Ohaus, Stettin. Ent. Zeit p. 36 x , tab. f. 8 (1901).

4. H. Rodriguezi Candeze, Coi. Heft. Vol. 5, p. 43 (1869); H. Bates, Biol.

Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 288, t. 16, f. 18 (1888); Ohaus,

Stettin. Ent. Zeit. p. 359, tab. f. 4-6 cf , 7 9 (1901). — Taf . I , F ig. 9 .

3. Genus PARISOLEA H. Bates

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 288 (1888); Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 62,

p. 364 (1888).

Merkmale. — Korperform elliptisch, ziemlich hoch gewolbt. Farbung oben weisslich gelb,

unten dunkler, wie lackirt glanzend, oben kahl, unten massig lang und dicht behaart. Kopfschild

dreiseitig mit gerundeter Spitze, die beim cf eingeschnitten ist, der Rand fein aufgebogen. Stirnnaht

nach hinten geschwungen. Mundteile wie bei H omoiosternus . Fiihler 10-gliedrig, die Keule fast so

lang ais die Ceissel, bei cf und 9 gleich lang. Thorax fast doppelt so breit ais lang, der Hinterrand

Mexico : Orizaba.

Mexico : Tepic.

Panama : Chiriqui.

Guatemala: Los Diaman-

tes, Quezaltenango,

Tumbador.

FAM. SCARAB/EIDAs

47

in der Mitte nach liinten gebogen, die Seiten in der Mitte ziemlich erweitert, die Hinterecken stumpf,

nicht gerundet, die Vorderecken spitz, vorgezogen, die basale Randfurche fehlend. Schildchen vvie

bei Homoiosterniis. Deckflugel mit gewolbten Rippen und gefurchten primaren Punktreihen, auch die

Interstitien leicht gewolbt; die Epiplenren schmal, ziemlich kurz, mit gerundetem Rand. Pygidium

kurz dreiseitig, beim cf die Spitze nicht gerundet, etwas gerader ais beim 9. Abdomen beim

kaum eingezogen. Mittelbrust mit einem kegelformigen Hocker, der die M-ittelhiiften nur wenig

uberragt; Prosternum wie bei Homoiosterniis. Beine ziemlich kraftig, Vorderschienen 3-zShnig, der

mittlere dem Spitzenzahn genahert ; Mittel- und Hinterschienen ohne Stachelkante. Tarsen seitlich

zusammengedriickt, das Ivlauenglied lang, mit einem Zahn nahe der Basis ; die Klauen wenig

verschieden an Lange, die grossere an allen Fiissen gegabelt, beim cf die innere Klaue der Vorderfiisse

verdickt, ungleich gespalten.

Geographische Verbreitung. — Mexico.

Biologie. — Die einzige bekannte Alt der Gattung wurde aus gefallten oder abgestorbenen

(i liquid ambar » Stammen bei Jalapa herausgeschlagen. Auch der Naturaliensammler Heine fand sie

dorten in abgestorbenen Baumstammen zusammen mit Puppen und Larven, die er aber leider nicht

aufbewahrte.

Gattungstype ist die einzige bekannte Art :

P. pallida Candeze, Coi. Heft. Vol. 5, p. i5 (1869); Ohaus, Stettin. Ent. Mexico : Ialapa.

Zeit. p. 58 (1898). — Taf. I , Fig. I 0.

P. alba und fulva H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 288 u. 412,

t. 17, f. 1 (1888).

4. Genus MACROPOIDES Guerin

Guerin, Rev. Zool. Vol. 7, p. 262 (1844); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 36o ( 1 856) ; H. Bates, Biol.

Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 286 (1888).

Macropnus G. Horn, Proc. Acad. Philad. p. 397 (1866).

Merkmale. — Kdrperform oval, hoch gewolbt. Farbe oben rotgelb oder gelb, unten dunkel-

braun, oder apfelgriin, lebhaft glanzend ; obenkahl, unten ganz sparlich behaart. Kopfschild dreiseitig

mit gerundeter Spitze, die bei Mniszechi vorn eingeschnitten ist, der Rand fein aufgebogen, die Stirnnaht

in der Mitte nach hinten gebogen. Mundteile und Fiihler wie bei Homoioslenius. Thorax und

Schildchen wie bei Parisolea. Deckflugel bei Nietoi ganz glatt, wahrend bei den 3 anderen Arten die

primaren Punktreihen noch regelmassig erhalten sind; die Epipleuren sind ziemlich lang und breit, bei

Nietoi scharfrandig, bei Mniszechi gerundet. Pygidium ziemlich lang dreiseitig, die Spitze beim cf

wenig gerundet. Abdomen beim cf eingezogen und das Metasternum wie bei Heterosternus gesenkt.

Mesosternum mit einem kurzen kegelformigen Fortsatz mit gerundeter Spitze, die die Mittelhuften

nicht uberragt. Vorder- und Mittelbeine von cf und 9 wie bei Heterosternus , die Hinterbeine des cf

aber noch machtiger entwickelt : die Zapfen auf der Ruckseite der Hiifte nach hinten gerichtet, mit

gerundeter Spitze; die Trochanteren in lange Spitzen ausgezogen bei crassipes und Mniszechi, die

Schenkel mit einem langen spitzen Zahn nahe dem Trochanter bei Nietoi, nahe dem Knie in den beiden

anderen Arten; die Hinterschienen sind lang und schmal, gekriimmt, die Spitze unten verlangcrt, die

Innenkante fein behaart. Die Ftisse wie bei Parisolea.

Geographische Verbreitung. — Central-Amerika von Mexico bis Ilonduras.

48

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Lebensweise und friihere Stande unbekannt.

Gattungstype. — M. Nietoi.

LISTE DER ARTEN :

1. M. crassipes G. Horn, Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. p. 397 (1866);

G. Horn. Trans. Amer. Ent. Soc. Vol. 1, t. 3, f. 7 (1867); H. Bates,

Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 287 (1888).

2. M. cribricollis Ohaus, Mt. D. Ent. Ges. Vol. 5, p. 9 (1934).

3. M. Mniszechi Salle, Mag. Zool. ser. 3, Vol. 1, p. 14, t. 10, f. 1 (1873);

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 287 (1888). —

Taf. I , F ig. II.

4. M. Nietoi Guerin, Rev. Zool. p. 259(1844); Lacordaire, Gen. Coi. Atlas,

pl. 3p, f. 2 (i856); H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 287,

t. 16, f. 20 (1888); Ohaus, Stettin, Ent. Zeit. Vol. 62, p. 364 (1901).

3. SUBTRIBUS ACROBOLBI

Genus ACROBOLBIA Ohaus

Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 3 r 6 (1912).

Merkmale. — Korperform eiformig, nach hinten schwach verbreitert, massig gewolbt.

Farbung braun und gelb, ziemlich glanzend ; oben kahl, unten kurz behaart. Kopfschild von der

Form eines Fiinfecks, dessen Basis von der Stirnnaht gebildet wird, die Seiten parallel, die Spitze nicht

gerundet, scharf nach oben umgebogen, die Flache vertieft. Oberlippe klein, von dem grossen Kopf-

schild ganz tiberdeckt. Mandibeln schmal und lang, die Aussenseite gerade, die Spitze nach oben

umgebogen, die Schneide ohne Zahne. Die aussere Lade der Maxillen ungezahnt, dicht behaart, das

Tasterendglied lang, massig verdickt. Unterlippe am Vorderrand ausgeschnitten, die Lippentaster

lang mit verdicktem Endglied. Thorax melir ais doppelt so breit wie lang, mit geradem Hinterrand

ohne basale Randfurche, die Seiten in der Mitte ziemlich stark verbreitert, Hinterecken stumpf,

Vorderecken rechtvvinklig, kaum vorgezogen. Schildchen klein mit kaum gerundeter Spitze, etwas

breiter ais lang, fast so breit ais der Kopf. Deckfliigel mit primaren Punktreihen, die Rippen nicht

gewolbt; die Epipleuren lang und schmal, scharfkantig. Pygidium breit und massig lang, mit

scharfer Spitze beim q*. Abdomen des q* deutlich eingezogen; Mesosternum ohne jeglichen Fortsatz,

Prosternum mit einem kleinen Hocker hinter den Voiderhiiften. Beine schlank. Vorderschienen

3-zahnig, der mittlere dem Spitzenzahn genahert; Mittel- und Hinterschienen mit ei ner ganz kurzen

Stachelkante, der Spitzenrand gezahnt mit einigen Borsten zwischen den Zahnen. Die Tarsen der

Vorderfiisse vom ersten zum vierten Glied an Breite zunehmend, das vierte mit einem zahnartigen

Vorsprung nach innen, das Klauenglied dick blasig aufgetrieben, die innere Klaue stark verdickt,

ungleich gespalten. An den Mittel- und Hinterfiissen sind die Tarsenglieder lang und diinn, rund,

das Klauenglied wenig verlangert, die Klauen nicht sehr verschieden an Lange, alie einfach.

Die Fuhler sind 10-gliedrig, die Keule beim (f ganz auffallend vergrossert, etwa um die Halfte

langer ais die Vorderschiene, breit, gekrummt. Auch die Augen sind auffallend vergrossert, besonders

der untere Teii.

Honduras.

Mexico.

Mexico : Toxpam.

Mexico : Cordoba,

Atoyac. Nicaragua :

Chontales.

I N A

FAM. SCARAByEID^E

49

Geographische Verbreitung. — Oestliches Peru und Venezuela.

Lebensweise und friihere Stande unbekannt.

Gattungstype ist die einzige belcannte Art.

A. macrophylla Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 317, f. 25 (1912). — Peru orient. : Pozuzu.

Taf. I, Fig. I 2.

var triangularis Benderitter. Bull. Soc. Ent. France, p. 147, fig. (1922); Ohaus, Venezuela.

Mitt. D. Ent. Ges. Vol. 5, p. 14 (1934).

4. SUBTRIBUS DIDREPANOPHORINA

Genus DIDREPANOPHORUS Wood-Mason

Wood-Mason, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 2 (5), p. 422, fig. (1878); Arrow, Faun. Brit. India, Coi.

Lamell. Vol. 2, p. 5o (1917).

M erkmale. — Korperform kurz elliptisch, hoch gewolbt. Farbung zimmtbraun, matt; Ober-

und Unterseite dicht gelb behaart. Kopfschild ziemlich lang trapezformig, der Vorderrand beim (f

gerade, ganz leicht zuriickgebogen, die Ecken kaum gerundet; beim 9 ausgeschnitten mit starker

zuriickgebogenen Ecken. Die Stirnnaht ist ganz scharf ausgepragt, in der Mitte leicht nach hinten

geschwungen, an den Seiten scharf kielartig erhaben wie bei den Parastasiiden. Die Oberlippe

uberragt in ihrer ganzen Lange den Vorderrand des Kopfschildes, ist so breit wie dieses und am

Vorderrand gerade, nicht ausgeschnitten. Die Oberkiefer sind beim am Spitzenteil machtig

verlangert, zuerst gerade nach vorn gerichtet, dann sichelformig nach oben umgebogen, glatt, glanzend,

auf der oberen Kante nahe der Basis mit einem nach vorn und aussen gerichteten Zahn. Maxillartaster

lang, das Endglied cylindrisch mit Langsfurche, nicht verdickt. Labialtaster lang, aber schmal, mit

cylindrischem Endglied. Unterlippengerust an der Grenze von Kinn und Unterlippe vertieft, Vorder-

rand der Unterlippe gerade. Fiihler 10-gliedrig, die Keule etwas ktirzer, ais die Geissel. Thorax

breiter ais lang, hoch gewolbt, mit geradem Hinterrand, die Seiten in der Mitte erweitert, nach hinten

zu etwas geschwungen, die leicht stumpfen Hinterecken nicht gerundet, nach vorn convergirend, die

rechtwinkligen Vorderecken vorgezogen, die basale Randfurche fein, aber nicht untei brochen.

Schildchen mit nach aussen gebogenen Seiten und kaum gerundeter Spitze, breiter ais lang, schmaler

ais der Kopf. Deckfliigel kurz, zwischen der dichten Behaarung Spuren der primaren Punktreihen

zeigend ; die Epipleuren schmal, oben zugerundet. Pygidium breit und ziemlich kurz, hoch gewolbt,

mit gerundeter Spitze. Abdomen des cf eingezogen. Mesosternum ohne vorspi ingenden hortsatz;

Prosternum mit einem leicht vorspringenden Hocker. Die Beine sind kraftig, die Vordeischienen mit

3 kraftigen Zahnen, von denen der mittlere dem Spitzenzahn genahert ist; die Mittel- und Hinter-

schienen ohne Zahne oder Stachelkanten, ihr Spitzenrand fast gerade, fein und lcurz gewimpert. die

obere Ecke leicht zahnartig vorspringend. Tarsen seitlich leicht zusammengedriickt, an den Vorder-

beinen verdickt, das vierte Glied hier mit einem lappenartigen Vorsprung nach innen, das Klauenglied

iiberall verlangert und gezahnt, vorn ausserdem verdickt mit drei zahnartigen Vorspriingen. Klauen

wenig verschieden an Lange, die grossere vorn stark verdickt, auf der Unterseite vor den Spitze ganz

schwach ausgeschnitten, an den Mittel- und Hinterfiissen gegabelt.

Geognaphische Verbneitung. — Britisch Ostindien : Nordost-Grenze, Assam. Laos.

5o

COLEOPTERA LAMELLICORNI A

Lebensweise und friihere Stande unbekannt.

Gattungstype. — D. bifalcifer.

1. D. bifalcifer Wood-Mason, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 2 (5), p. 422, Assam.

c. f. (1878); Arrow, Faun. Brit. India, Coi. Lamell. Vol. 2, p. 5o,

t. 1, f. 5 u. 6 (1917).

2. D. mucronatus Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 7, p. 379, t. 10, f. 2 (1921). Laos.

5. SUBTRIBUS PELIDNOTINA

UEBERSICHT DER GATTUNGEN :

1. Kopfschild viereckig mit parallelen oder leicht nach aussen geschwungenen

Seiten, die Vorderecken nicht genindet, der Vorderrand hoch aufgebogen,

gerade oder schwach nach hinten geschwungen 1

2. Kopfschild h a Ibkreis formig oder trapezformig mit gerundeten Vorderecken,

oder dreiseitig resp. spitz parabolisch , die Spitze zuweilen gekerbt oder

eingeschnitten

3. Die basale Rundfdrche ist auch vor dem Schildchen stets vollstandig.

( Ausgenommen die 3 Arten der Pelidnota \\ic\da.-Gruppe .) Innere Klaue

der Vorderfiisse beim (f ohne Zahnchen an der dorsalen Kante. Letztes

Ter git beim Q an der Spitze ger undet

4. Die basale Randfurche des Thorax ist zuweilen vor dem Schildchen unter-

brochen und durch eine Punktreihe ersetzt. Innere Klaue der V orderfiisse

beim (f aujfallend lang, mit einem Zahnchen an der dorsalen Kante.

Letztes Ter git beim Q an der Spitze quer abgestutzt, die Ecken zahnartig

nach unten gebogen 20

5. Mandibeln am Aussenrand genindet , nicht gekerbt

6. Mandibeln am Aussenrand gekerbt

7. Das vierte Glied der Hinterfiisse hat einen geraden Spitzenrand ohne spitzen

zahnartigen Fortsatz an der inner en oder ventralen Ecke , und ist mit

4! oder 6 sehr langen Borsten von gleicher Form und Dicke besetzt ....

Genus Parhoplognathus.

3

5

Genus Homothermon.

7

23

9

8. Das vierte Glied der Hinterfiisse hat an der inner en oder ventralen Ecke

einen zahnartigen Fortsatz, neben dem jederseits 2 Stachelborsten stehen,

die an Ldnge und Dicke verschieden sind

9. Fiihler p-gliedrig 3. Genus Eremophygus.

10. Fiihler 10-gliedrig 2. Genus Peltonotus.

i 1

11. Kopfschild kurz, mehr ais doppelt so breit wie lang , mit parallelen Seiten

und kaum gerundeten Vorderecken, der Vorderrand gerade, fein gesdumt,

nicht aufgebogen 4. Genus Oogenius.

12. Kopfschild liinger, trapezformig mit stark convergirenden Seiten oder

parabolisch i3

13. Deckfliigelrand mit einem Haarsaum i5

FAM. SCARA R7EI D/E

14.

15.

16.

i7-

iS.

19.

20.

21.

22.

23.

24.

23.

26.

27.

28.

29.

30.

31 .

32.

33.

34.

35.

36.

37-

38.

5 1

Deckfliigelrand ohne Haarsaum

Mesosternum ohne einen die Mittelhiiften iiberragenden Fort sal e. Apical-

bttckel der Dechfliigel und Pygidinm bei q? uud 9 gltich gebildet.

Mesosternum mit tinem die Mittelhiiften iiberragenden Fortsatz. Apical-

buckel der Dechfliigel beim (f in tine scharfe Spitze verldngert ; die Scheibe

des Pygidiums beim 9 mit einer Grube

Beim cf sind die Schenkel der Mittelbeine mit tinem nach hinten gerichteten

Zahn versehen und die Apicalbuckel der Deckfliigel in eine Spitze

ausgezogen

Schenkel der Mittelbeine und Apicalbuckel der Deckfliiod bei (f und 9

gleich gebildet

Hinierbeine bei flf und 9 gleich gebildet

Hinterbeine bei ff und 9 verschieden

Deckfliigel glatt oderfein gestreift-punktirt

Deckfliigel auffallend grubig und runzelig punktirt

Seitenrand der Mandibeln gekerbt, der Seiten - und Spitzenzahn nach oben

umgebogen ; die Deckfliigel am Seiten- und Hinterrand ohne Haarsaum.

Deckfliigel am Seiten und Hinterrand mit Haarsaum

Mesosternum ohne einen die Mittelhiiften iiberragenden Fortsaiz ....

Mesosternum stets mit tinem, wenn auch zuweilen kurzen aber doch deutlich

die Mittelhiiften iiberragenden Fortsatz.

Die hinteren Tibien am Knie einfach , ohne Ausrandung oder Fortsatz .

Die hinteren T ibien beim Knie tief ausgerandel mit einer scharf vorsprin-

genden Spitze an der ventralen Kante

Die Sporen der H inter schienen zugerundet '

Die Sporen der Hinterschienen spitz

Basis der Deckfliigel zwischen Schildcken und Schultern ohne Randfurche ;

Spitzenrand der Hinterschienen gerade, gleichmdssig gewimpert

Basis der Deckfliigel mit einer Randfurche zwischen Schildchen und Schul-

tern; Spitzenrand der Hinterschienen geziihnt, nicht oder nur vereinzelt

gewimpert

Mundteile krdftig ; Maxillen gezdhnt

Mundteile reduzirt ; Maxillen ungezdhnt

Kopfschild nur wenig breiter ais lang, die Seiten nach vorn convergirend und

nicht nach oben umgebogen, der Vorderrand tief winklig ausgeschnitten mit

scharf en Ecken ; Stirn tief dreieckig eingedriickt

Kopfschild kurz, dreimal so breit ais lang, flacli bogig gerundet, der Rand

ringsum aufgebogen und in der Mitte schwach gekerbt. Stirn ohne

5. Genus Xenopelidnota.

6. Genus FIoplopelidnota.

7. Genus Mesomerodon.

19

8. Genus Plusiotis.

21

9. Genus Chrysina.

10. Genus Chrysophora.

25

19. Genus Heteropelidnota.

27

18. Genus Pelidnota.

29

17. Genus Mecopelidnota.

ii. Genus Ectinoplectron.

3i

33

37

35

i3. Genus Pseudogeniates.

12. Genus Pelidnotopsis.

Eindruck

14. Genus Parhomonyx.

Spitzenrand der Hinterschienen mit 2 grossen Zdhnen, der eine an der

A ussenseite, der audere an der oberen Ecke ; neben dem oberen Sporn nur

2 kurze gerundete W imperborsien i5. Genus Homonyx.

Spitzenrand der Hinterschienen nur mit einem grossen Zahn an der oberen

Ecke ; neben dem oberen Sporn 5-6 W imperborsien

16. Genus Catoclastus.

52

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

I. Genus PARHOPLOGNATHUS Ohaus

Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 257 (1915).

Merkmale. — Korperform elliptisch, hoch gewolbt. Farbung oben zumeist hellgelb oder

rotlich mit Metallschiller, lebhaft lackartig glanzend, unten stets dunkelbraun mit grtinem Erzglanz,

seltener auch oben dunkelgrun. Oben stets kahl, unten sparlich und kurz behaart. Kopfschild

viereckig, nur wenig breiter ais lang, die Seiten parallel oder etwas nach aussen geschwungen, der

Vorderrand gerade oder leicht nach hinten gebogen, der Rand ringsum hoch aufgebogen, die Vorder-

ecken scharfwinklig, nicht gerundet. Die Stirnnaht nur an den Seiten kurz sichtbar, in der Mitte

breit unterbrochen. Oberlippe kurz, in der Mitte tief ausgerandet. Oberkiefer aussen und vorn

gerundet, die Schneide ais ein breiter Zahn vorspringend. Maxillen mit 6 kraftigen Zahnen an der

ausseren Lade, das Tasterendglied kurz, etwas verbreitert. Unterlippe kurz, tief ausgerandet, das

Endglied der Lippentaster klein, kaum verdickt. Fiihler 10-gliedrig, die Keule auch beim q* ktirzer

ais die Geissel. Thorax etwa doppelt so breit ais lang, die Mitte des Hinterrandes deutlich nach

hinten geschwungen, die basale Randfurche nicht unterbrochen, die Seiten in der Mitte erweitert, von

oben gesehen von der Mitte nach hinten parallel, die Hinterwinkel nahezu rechtwinklig, kaum

gerundet, zuweilen scharf ausgezogen, die Seiten von der Mitte nach vorn convergirend, die Vorder-

ecken rechtwinklig, leicht vorspringend. Schildchen breiter ais lang, schmaler ais der Kopf.

Deckfliigel mit Resten der primitiven Sculptur, mit bald leicht, bald tief gefurchten primaren Punkt-

reihen, die Rippen und Interstitien gleich hoch gewolbt; Epipleuren kurz und breit, scharfrandig.

Pygidium dreiseitig, etwas breiter ais lang, beim cf starker gewolbt, ais beim 9 ■ Abdomen beim q*

eingezogen. Mesosternum entweder ohne Fortsatz oder mit einem kurzen kegelformigen Hocker,

der die Mittelhtiften wenig iiberragt. Prosternum mit einem hinten abgeflachten dreiseitigen Zapfen.

Beine massig kraftig; die Vorderschienen entweder dreizahnig, der basale Zahn klein und dem

mittleren sehr nahe geriickt, oder nur zweizahnig; die Mittel- und Hinterschienen mit undeutlichen

oder ganz fehlenden Stachelkanten, ihr Spitzenrand gerade, regelmassig gewimpert. Tarsen seitlich

zusammengedriiclct, das Klauenglied lang, entweder gar nicht oder nur an den Hinterfiissen gezahnt;

die Klauen sehr lang, fast gleich lang, beim (f an allen Fussen die langere Klaue verdickt, alie einfach.

Geographische Verbreitung. — Mexico ; Brasilien.

Lebensweise und friihere Stande unbekannt.

Gattungstype. — P. maculatus Gory.

LISTE DER ARTEN :

I. Hinterecken des Thorax scharf vorspringend. Deckfliigel regelmassig gefurcht ,

Rippen und Interstitien gleich hoch gewolbt. Mesosternum ohne Fortsatz.

Vorderschienen zweizahnig. Oben und unten gleichmdssig dunkel erzgrun.

1. P. mexicanus Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 324 (1905) \Byrsopolis~] ;

Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 139, f. 2 (1930). — Taf. I , Fig. 1 3.

II. Hinterecken des Thorax nicht vorspringend. Dechflugel ganz sclmach gefurcht

ohne convexe Rippen oder Interstitien. Mesosternalfortsatz vorspingend.

Vorderschienen 3-zahtiig. Oben gelb oder rot.

2. P. limbatipennis Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 323 (1905) [ Hoplog -

nathus].

Mexico : San Bias.

Brasilien: Rio de Janeiro ;

Minas Geraes.

FAM. SCARABjEIDjE

53

3. P. maculatus Gory, Silbermann Rev. Ent. Vol. i, Nr. i3, t. i3 ( 1 833) Siid-Brasilien.

[Areoda]; Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 429 (1844).

PelicLn. btniaculata Laporte. Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 122 (1840); F. Bates.

Trans. Ent. Soc. London. p. 260 (1904).

4. P. parvulus Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 3z3 (1905).

var. rubripennis Ohaus, Deutsch. Ent. Zeit. p. i3S, f. 1 (ig3o).

Brasilien,

Raliia.

2. Genus PELTONOTUS Burmeister

Burmeister, Handb. Ent. Vol. 5, p. 75 (1847); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 402 ( 1 856) ; Arrow,

Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 5 (8), p. 1 5 3 (1910); Arrow, Faun. Brit. India, Coi. Lamell. Vol. 2,

p. 27 (1917)-

Merkmale. — Korperform gestreclct elliptisch, flach gewolbt. Farbung zumeist schwarzbraun

(unausgefarbte Stucke rotbraun), selten mit rotlicher Zeichnung, meist glanzend, selten matt, bereift;

unten uberall, oben an den Randern lang, auf den Deckfliigeln ganz kurz und fein behaart. Kopfschild

viereckig, etwa doppelt so breit ais lang, die Seiten beim g* parallel, beim 9 etwas convergirend, die

Vorderecken gerundet, der Rand ganz fein gesaumt, aber nicht nach oben umgebogen, die Mitte des

Vorderrandes zuweilen mit einem niedrigen Horn oder Hocker. Die Oberlippe, mehr ais doppelt so

breit wie lang. iiberragt das Kopfschild erheblich nach vorn und ist an ihrem Vorderrand gerade

oder nur ganz schwach ausgerandet. Die Oberkiefer sind beim Q aussen und vorn gerundet, die

Schneide ungezahnt; beim g* ist die Aussenecke winklig und etwas aufgebogen. Die Maxillen tragen

an ihrer ausseren Lade 6 spitze kraftige Zahne in der gewohnlichen Reihenfolge, das Endglied der

Taster ist kaum verdickt, die innere Lade ganz zahnlos. Die Unterlippe ist relativ lang, schmaler

ais das Kinn, der Lange nach ganz schwach vertieft, in der Mitte des Vorderrandes ganz leicht ausge-

randet, die Lippentaster lang, diinn, nicht verdickt. Die Fiihler sind 10-gliedrig, die Keule auch

beim cf nur etwa halb so lang ais die Geissel. Thorax nur etwa um die Halfte breiter ais lang, an den

Seiten verbreitert und nach hinten und vorn gleichmassig gerundet, die Hinterecken sehr stumpf,

gerundet, die rechtwinkligen Vorderecken ganz schwach vorgezogen, der ganze Hinterrand leicht nach

hinten geschwungen, die basale Randfurche sehr fein, ganz auf den Hinterrand geriickt. Schildchen

spitz dreieckig, etwas langer ais breit, aber schmaler an seiner Basis ais der Kopf zwischen den

Augen. Deckfliigel mit primaren Punktreihen und leicht gewolbten primaren Rippen bei dem 9»

wahrend bei dem cf die primitive Sculptur zuweilen einer gleichmassigen feinen PunUtirung Platz

macht; Epipleuren lang und breit, die obere Kante scharfrandig ; beim 9 dariiber gewohnlich eine

langere oder kiirzere glatte Beule, die an ihrem hinteren Ende nach aussen vorspringt, so dass die

Deckfliigel hier verbreitert erscheinen. Pygidium breit dreiseitig, beim cf die Spitze leicht gerundet

und das Abdomen leicht abgeflacht. Mesosternum ohne jeglichen Fortsatz, Prosternum in der Mitte

des Hinterrandes hockerartig verdickt und hier dichter und langer behaart. Beine ziemlich kriiftig.

Vorderschienen 3-zahnig, der mittlere Zahn dem apicalen ein wenig genahert, der basale beim (f

zuweilen verschwindend. Mittel- und Hinterschienen mit nur einer scharf ausgepragten schiefen

Kante, die am oberen Ende vorspringt und mit langen Borsten statt Stacheln besetzt ist; ihr Spitzenrand

ist gerade, nicht gezahnt, gleichmassig gewimpert. Die Tarsen sind lang, auf dem Durchschnitt rund,

nicht seithch zusammengedriickt, an den Vorderflissen beim verkurzt und verbreitert, das 3 und

4 Glied mit vorspringenden Seitenecken, an den Mittel-und Hinterfiissen das erste Glied langer ais

das zweite. Das Klauenglied ist ziemlich verlangert, weder gezahnt noch gekerbt, beim (f an den

Vorderflissen blasig verdickt. Die Klauen sind beim cf wenig, beim 9 fast gar nicht verschieden an

54

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Lange, starker ais gewohnlich gekriimmt, an den Vorderfiissen beim (f die innere ganz machtig

verdickt, die aussere der Mittelfusse nurwenig dicker ais die innere; alie Klauen einfach.

Die systematische Stellung dieser Gattung ist nicht leicht zu bestimmen. Burmeister, der sie

begrtindete fiir die einzige ihm bekannte Art morio Burm. aus dem Himalaya, stellte sie zu den

Cyclocephalinen (Dynastinen). Aus dieser Unterfamilie hat sie Arrow entfernt wegen ihrer das

Kopfschild frei iiberragenden Oberlippe und hat sie wegen dieses Merkmales zu den Rutelinen gestellt.

In dieser Unterfamilie hat sie, nach Arrow, Beziehungen zu den Parastasiinen , Peperonota , Desmonyx

und Oryciomorphus. Aber von den Parastasiinen scheidet sie — worauf ich frtiher wenig geachtet habe

— die Form der Stirnnaht, die nicht an den Seiten kielartig oder zahnartig erhaben, sondern fast ganz

verloschen ist, und die Form des Kopfschildes. Dies Merkmal trennt sie auch von Peperonota ; von

dieser Gattung ausserdem die Form der mittleren und hinteren Schienen, denen die Zahne an der

oberen Kante fehlen. Mit Oryciomorphus und Desmonyx hat sie nur das verlangerte erste Tarsenglied

der Hinterfiisse gemeinsam, wahrend sie so ziemlich alie anderen Merkmale von diesen beiden

Gattungen trennen. Dagegen spricht die Form der Ftisse, speziell der Tarsen und Klauen fiir nahe

Beziehungen zu den Cyclocephalinen (spec. der Gattung Melanhyphus Fairm.), deren Wurzel sie doch

wohl nahe stehen. Die Form der Tarsen zeigt Taf. 6, Fig. 23.

Geographische Verbreitung. — Orientalische Region : Himalaya, Gebirge von Hinterindien

und die grossen Sunda-Inseln.

Lebensweise und friihere Stande unbekannt.

Gattungstype. — P. morio.

LISTE DER ARTEN :

1. P . malayensis Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 5 (8), p. 1 5 5 (1910).

2. P. morio Burmeister, Handb. Ent. Vol. 5, p. 75 (1847); Arrow, Ann.

Mag. Nat. Hist. Vol. 5 (8), p. i54 (1910); Arrow, Faun. Brit. India,

Coi. Lamell. Vol. 2, p. 28 (1917).

3. P. nasutus Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 5 (8), p. i55 (1910); Arrow,

Faun. Brit. India, Coi. Lamell. Vol. 2, p. 29, t. 1, f. 10. — Taf. I ,

Fig. 14.

4. P. philippinus Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 8 (10), p. 611 (1931).

5. P. pruinosus Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 5 (8). p. i56 (1910); Arrow,

Fauna, p. 29 (1917).

6. P. similis Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 8 (10), p. 61 1 (1931).

7. P. vittatus Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 5 (8), p. i57 (1910).

Borneo, Sumatra.

Ostindien : Nepal, Bhu-

tan, Sikkirn, Assam,

Birma.

Siam, Laos,Cochinchina,

Birma, Nepal.

Luzon.

Assam, Brahmaputra.

Kina Balu.

Nord-Borneo.

3. Genus EREMOPHYGUS Ohaus

Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 71, p. 21 (1910).

Merkmale. — Korperform oval bis eiformig, ziemlich gewolbt. Farbung gelb und braun,

wenig glanzend; beim cf mit Ausnahme der Deckfliigel liberali dicht und lang gelb behaart, beim 9

nur die Unterseite sparlich behaart. Kopfschild etwa halbkreisformig, eben, der Rand fein umgebogen ;

die Stirnnaht ist undeutlich. Oberlippe nahezu halbkreisformig, ganz flach, weit vorragend. Ober-

kiefer aussen und vorn gerundet, vor dem Kopfschild weit vortretend, die Schneide ohne Zahne. An

FAM. SCARABiEID^E

55

den Maxillen ist die aussere Lade ungezahnt, das Tasterendglied lang, spindelformig. Unterlippe

kurz und breit, am Vorderrand nicht ausgeschnitten. Fuhler g-gliedrig indem das 3 und 4 Glied

verschmelzen, die Keule beim cf etwas klirzer ais die Geissel. Augen auffallend gross beim .

Thorax breiter ais lang, die Basis nur wenig nach hinten gebogen, die basale Randfurche in der

Mitte nicht unterbrochen, die Seiten bis zum vorderen Drittel parallel, dann stark convei girend, die

sehr stumpfen Vorderecken nicht vorgezogen. Schildchen relativ gross, so breit ais lang, bei Philippii

breiter ais der Kopf zwischen den Augen. Auf den Deckflugeln ist die primitive Sculptur bei 2 Arten

erhalten, bei Philippii untergegangen in der dichten Punktirung und Runzelung; die Epipleuren sind

schmal und ziemlich lang, mit Stachelborsten besetzt, die obere Kante gerundet. Pygidium breit

dreiseitig mit leicht gerundeter Spitze; Abdomen eingezogen beim (f . Mesosternum und Prosternum

ohne Fortsatz. Die Vorderhiiften innen stark nach unten gesenkt, ziemlich verdickt, offen. Vorder-

beine kurz und kraftig; die Schienen mit 3 langen Zahnen, von denen der mittlere dem basalen

genahertist; die Vordertarsen beim <3* kurz und dick, das Klauenglied blasenforniig angeschwollen,

gezahnt, die innere Klaue verdickt, wie ein Angelhaken umgebogen, einfach, beim 9 mit einem

Zahnchen an der unteren Kante. An den Mittel- und Flinterbeinen sind die Schienen lang und

schlank, vor der Spitze etwas eingeschntirt, der Spitzenrand gerade, gleichmassig gewimpert, die Tarsen

lang und diinn, lang beborstet, das vierte Glied der Hinterfiisse ohne Fortsatz am Spitzenrand. mit

4 dunnen Borstenhaaren, das Klauenglied wenig verlangert, nicht gezahnt, die Klauen wenig

verschieden an Lange, sehr diinn und lang, beide einfach.

Geographische Verbreitung. — Nordl. Chile (Atacama) ; Bolivien (Hochland).

Lebensweise und friihere Stande unbekannt.

Gattungstype. — E. Philippii Ohs.

LISTE DER ARTEN :

1. E. lasiocalinus Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 76 ( 1 gi 5).

2. E. pachyloides Ohaus, 1. c. p. 76 (ig25).

3. E. Philippii Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 71, p. 22 (igio)

Fig. I 5.

Bolivia.

Bolivia.

. — Taf. I, Nord-Chile.

4. Genus OOGENIUS Solier

Soli er, Gay, Hist. Chile, Vol. 5, p. g7 (i85i); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 367 ( 1 856).

Merkmale. — Korperform elliptisch oder eifdrmig, hoch gewolbt. Farbung heller oder

dunkler erzgrtin, oben kahl, unten ziemlich dicht und lang behaart. Kopfschild wohl dreimal so

breit ais lang, die Seiten parallel. die Ecken stark gerundet, der Rand ganz fein gesaumt, nicht nach

oben umgebogen, die Flache eben. Die Oberlippe iiberragt das Kopfschild erheblich. ist bieiter ais

lang, mit gerundeten Ecken und geradem Vorderrand. Oberkiefer weit vorragend, aussen und vorn

gerundet, die Schneide gerade, ohne Zahne. An den Maxillen ist die aussere Lade ungezahnt oder mit

2-3 ganz kleinen unregelmassigen Zahnchen und einigen kurzen Stachelborsten besetzt, das lasteiend-

glied massig verdickt. Unterlippe kurz und breit, flach, vorn ganz schwach oder gar nicht ausge-

randet. Fuhler 10-gliedrig, die Keule auch beim c? kiirzer ais die Geissel. 1 limax mit dem

Hinterrand deutlich nach hinten geschwungen, doppelt so breit ais lang, an den Seiten leicht eru eitei t,

die Hinterecken stumpf, kaum gerundet, die noch stumpferen \ orderecken nicht vorgezogen.

Schildchen nur ganz wenig breiter ais lang mit kaum gerundeter Spitze, fast so bieit ais dei Kopf.

56

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Deckflugel entweder mit gefurchten primaren Punktreihen, Rippen und Interstitien gleichmassig ganz

schwach gewolbt, oder mit ganz verloschener Sculptur ; die Epipleuren massig lang mit kaum gerundeter

und gekerbter Kante. Pygidium massig lang mit kaum gerundeter Spitze und starkerer Wolbung

beim , etwas kiirzer und flacher beim 9 • Abdomen des cf leicht eingezogen. Mesosternum ohne

vorspringenden Fortsatz; Prosternum mit kurzem rundem Hocker hinter den Vorderhiiften. Beine

ziemlich diinn, Vorderschienen mit 3 kraftigen Zahnen in etwa gleichem Abstand, Mittel- und Hinter-

schienen dicht mit einzelnen Stacheln besetzt, ihr Spitzenrand gerade, dicht gewimpert. Tarsen

schlank, fast rund, das Klauenglied kurz, nicht gezahnt, die Klauen etwa gleich lang und gleich dick

bis auf die Vorderftisse, deren Tarsen beim verdickt und deren innere Klaue verdickt und haken-

fdrmig umgebogen i st, wodurch sie kiirzer ais die aussere erscheint.

Geog ra ph ische Verbreitung. — Chile.

Lebensweise und friihere Stande unbekannt.

Gattungstype. — O. virens Solier.

LISTE DER ARTEN :

1. 0. chilensis Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 326 (igo5). — Taf. 2,

Fig. I.

2. O. virens Solier, Gay. Hist. Chile, Vol. 5, p. 98, t. 16, f. i3 (i85i); Ohaus,

Stettin. Ent. Zeit. p. 325 (igoS).

Chile : Concepcion, San-

tiago.

Chile : Coquimbo.

5. Genus XENOPELIDNOTA F. Bates

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 275 (1904).

Merkmale. — Korperform oval, hoch gewolbt. Farbung dunkelbraun, die Deckflugel

gelbbraun mit erzgriinem Schiller; Oberseite kahl, Unterseite gelb behaart. Kopfschild parabolisch,

der Rand fein umgebogen; die Stirnnaht verloschen. Oberlippe sehr breit und kurz, in der Mitte tief

ausgerandet, nur die Seiten iiberragen das Kopfschild. Oberkiefer aussen und vorn gerundet, das

Kopfschild weit iiberragend, die Schneide mit 2 langen und einem kurzen basalen Zahn. Maxillen

mit 6 kraftigen spitzen Zahnen an der ausseren Lade, das Endglied der Taster etwas verdickt, kurz.

Unterlippe kurz und breit, vorn nicht ausgerandet, nur leicht vertieft in der Mittellinie. Ftihler

10-gliedrig, die Keule beim <3* nur wenig langer, ais beim 9 > kiirzer ais die Geissel. Thorax mehr ais

doppelt so breit wie lang, der Flinterrand in der Mitte leicht nach hinten geschwungen, die basale

Randfurche in der Mitte nicht unterbrochen, die Seiten hinter der Mitte erweitert, Hinterecken stumpf,

kaum gerundet, Vorderecken rechtwinklig, sehr wenig vorspringend. Schildchen klein mit leicht

gerundeter Spitze, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf. Deckflugel mit primitiver Sculptur, die

beim 9 durch starkere Punktirung manchmal undeutlicher ist, ais beim <3* ; die Epipleuren sind breit

und lang, scharfkantig, beim 9 an dem hinteren Ende leicht seitlich vorspringend ; die Basis tragt

einen durch eine Randfurche begrenzten wulstigen Randsaum, der am Schildchen beginnend in den

Seitenrand ubergeht ; der Hinterrand mit einem dichten Haarsaum. Pygidium breit dreiseitig, beim <3*

gewohnlich mehr senkrecht gestellt, gewolbter und an der Spitze mehr gerundet, ais beim 9 •

Abdomen des <3* abgeflacht. Mesosternum ohne Vorsprung, Prosternum mit dreiseitigem flachem

Flocker. Beine kraftig. Vorderschienen mit 3 kraftigen Zahnen, der mittlere dem Spitzenzahn

genahert; Mittel- und Flinterschienen mit verloschenen Stachelkanten, ihr Spitzenrand gerade, gleich-

FAM. SCARABiEIM

57

massig gewimpert. Tarsen kurz, seitlich zusammengedruckt, die der Vorderfiisse beim q* verkurzt

und verbreitert; Klauenglied lang, an den Vorderfiissen einfach, beim c f verdickt, an den Mittel- und

Hinterfussen gezahnt; Klauen lang, an Lange und Dicke verschieden, die innere an den Vorderfiissen

beim stark verdickt, alie einfach; Klauen und Tarsen an den Vorderfiissen des Q auffallend diinn

und lang.

Geographische Verbreitung. — Columbien und Venezuela.

Lebensweise und friihere Stande unbekannt.

Gattungstype ist die einzige belcannte Art.

1. X. anomala Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4(1), p. 422 (1844); F. Bates, Columbien; Venezuela.

Trans. Ent. Soc. Lond. p. 276(1904).

Plusiotis anomala Burmeister, 1. c.

Pelidnota anomala Gemminger & Harold, Cat. Coi. p. 1222 (1869).

Pilidnota fuscoaenea Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 21 1 (i85o).

6. Genus HOPLOPELIDNOTA F. Bates

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 274 (1904).

Merkmale. — Korperform gestreckt elliptisch, hoch gewolbt. Farbung dunkelbraun mit

erzgriinem Schiller; die Oberseite kahl, die Unterseite mit grauen seidenartigen Haaren anliegend

bedeckt. Kopfschild trapezformig, der Rand ganz fein gesaumt, nicht aufgeworfen. Oberlippe in

der Mitte ausgerandet, das Kopfschild kaum liberragend. Oberkiefer aussen und vorn gerundet,

ziemlich weit vorragend, die Schneide in einen spitzen Zahn ausgezogen. Maxillen mit 6 Zi ihnen an

der ausseren Lade, das Tasterendglied kaum verdickt. Unterlippe sehr kurz und breit, ihr Vorderrand

schwach ausgerandet. Fiihler 10-gliedrig, die Keulebeim (f etwas kiirzer ais die Geissel. Thorax etvva

doppelt so breit ais lang, die Basis in der Mitte leicht nach hinten gebogen, die basale Randfurche in

der Mitte nicht unterbrochen, die Seiten hinter der Mitte leicht erweitert, die stumpfen Hinterecken

nicht gerundet, die rechtvvinkligen Vorderecken leicht vorgezogen, die Mittellinie glatt. Schildchen

klein mit gerundeter Spitze, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf. Auf den Deckfliigeln ist die

primitive Sculptur durch Ueberhandnehmen der Punkte und feiner Querrunzeln bis auf geringe Reste

verschwunden ; die Epipieuren sind schmal und ziemlich lang, scharfkantig ; die Apicalbuckel sind

beim q* in nach hinten gerichtete scharfe Spitzen ausgezogen. Das Pygidium ist beim (f und 9 sehr

verschieden gebildet; beim cf ist es breit dreiseitig, hoch gewolbt, die Spitze etwas abgestutzt ; beim 9

tragt es parallel zum Vorderrand einen Wulst, der in der Mitte unterbrochen ist und hinter dieser

flachen Mitte tragt es einen spitzen Hocker, der durch einen feinen Langskiel mit der Mitte des Hinter-

randes verbunden ist. Auch das letzte Sternit ist in beiden Geschlechtern verschieden; beim q* ist es

verhaltnissmassig recht lang, in der Mitte am langsten und hier glanzend polirt, wiihrend die Seiten

dicht runzelig punktirt sind; beim 9 ist es hochgewolbt und tragt in der Mitte vor der Kloakenoltnung

einen flachen kurzen Ausschnitt, sowie beiderseits daneben eine griibchenartige Vertiefung, die mit

ihrem glanzend braunen Grunde sich von der dicht runzeligen matten Umgebung scharf abheben.

Abdomen des eingezogen. Mesosternum mit einem spitzen, die Mittelhtiften uberragenden

Fortsatz; Prosternum mit einem krSftigen dreiseitigen abgeflachten Hocker. Beine ziemlich kraftig.

Vorderschienen mit 3 kraftigen spitzen Zahnen in fast gleichem Abstand, Mittel- und Hinterschienen

mit undeutlichen schiefen Stachelkanten, ihr Spitzenrand gerade, gleichm&ssig gewimpert. 1 arsen

seitlich zusammengedruckt, das Klauenglied lang, beim cf nur an den Hinterfussen stumpf geztihnt

58

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

und gekerbt; die Klauen ziemlich verschieden an Lange und Diclce, beim die innere Vorderklaue

verdickt, alie einfach.

Geographische Verbreitung. — Cayenne.

Biologie und friihere Stande : unbekannt.

Gattungstype ist die einzige bekannte Art.

i. H. Cundezei F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 274 (1904); Ohaus, Cayenne : Maroni.

Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 309 (1912). — Taf. 2, Fig. 2.

7. Genus MESOMERODON Ohaus

Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 319 (1905).

Merkmale. — Korperform oval, massig gewolbt. Farbung oben hellgelb, lebhaft glanzend

mit leichtem Metallschiller, Unterseite und Beine dunkelbraun, erzgrtin und kupfrig glanzend; oben

kahl, unten ziemlich sparlich behaart. Kopfschild flach parabolisch, der Rand vorn kaum aufgebogen.

Oberlippe breit und kurz, in der Mitte breit ausgerandet, fast ganz vom Kopfschild verdeckt.

Oberkiefer vor dem Kopfschild hervortretend, vorn und aussen gerundet, mit 2 spitzen Zahnen an der

Schneide. Maxillen mit 6 langen spitzen Zahnen an der ausseren Lade, das Tasterendglied kurz,

kaum verdickt. Unterlippe kurz und breit, ihr Vorderrand flach ausgerandet. Fiihler 10-gliedrig,

die Keule auch beim kiirzer ais die Geissel. Thorax etwa doppelt so breit ais lang, der Hinterrand

in der Mitte leicht nach hinten geschwungen, die basale Randfurche nicht unterbrochen, die Seiten in

der Mitte leicht verbreitert, die stumpfen Hinterecken nicht gerundet, die rechtwinkligen Vorderecken

nur wenig vorgezogen. Schildchen klein mit leicht gerundeter Spitze, breiter ais lang, schmaler ais

der Kopf. Deckfliigel mit primitiver Sculptur ; die Epipleuren ziemlich schmal aber lang, mit

gerundeter oberer Kante ; die Apicalbuckel beim q* in eine nach hinten gerichtete scharfe Spitze

ausgezogen, beim 9 leicht hockerartig. Pygidium bei q* und 9 senkrecht gestellt, massig lang

dreiseitig, die Spitze beim g* abgestutzt. Abdomen beim cf ganz -schwach eingezogen. Mesosternum

mit einem dicken zugerundeten Fortsatz, der die Mittelhiiften nach unten und vorn iiberragt. Pro-

sternalfortsatz lamellenartig, die hintere Ecke rechtwinldig, die Hinterseite leicht verbreitert. Beine

kraftig. Die Vorderschienen 3-zahnig, der mittlere Zahn dem Spitzenzahn etwas genahert, Mittel- und

Hinterschienen ohne schiefe Stachelkanten, ihr Spitzenrand gerade, gleichmassig gewimpert. Die

Schenkel der Mittelbeine sind beim mit einem breiten zahnartigen Fortsatz, der nach hinten

gerichtet ist, versehen. Tarsen seitlich zusammengedriickt ; Klauenglied ziemlich lang, leicht gekerbt.

Die Klauen ungleich an Lange und Dicke, die innere Klaue der Vorderfiisse beim g* nur massig

verdickt, fast eben so stark die der Mittel- und Hinterfiisse.

Geographische Verbreitung. — Die niedrigeren Lagen am Ostabhang der Cordilleren von

Ecuador bis Bolivien.

Lebensweise und friihere Stande : unbekannt.

Gattungstype ist die einzige bekannte Art.

1. M. spinipenne Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 3ig (1905)

Taf. 2, Fig. 3.

. — Brasilien : Rio Purus ;

Ost-Ecuad. : Sarayacu ;

Ost-Peru : Chuchuras;

Ost-Boliv. : Prov.Sara.

FAM. SCARABiEID/E

5g

8. Genus PLUSIOTIS Burmeister

Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 417 (1844); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 357 (1 856) ;

Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 117(1875); Boucard, ibid. p. 293 (1878); H. Bates, Biol.

Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 276 (1888); Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 10, p. 3oo (1891)

und Vol. 1 x, p. 127 (1892) ; Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 68 u. 80 (1915).

Plusiotina Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 68 u. 84 ( 1 9 1 5) [partim].

Merkmale. — Korperform entweder elliptisch oder oval, selten eiformig nach hinten verbreitert,

massig hoch gewolbt. Die Grundfarbe ist ein helleres oder dunkleres Braun ; dariiber ist ein lackartiges

Secret in 1 oder 2 Schichten gelagert, die untere Schicht stahlblau, die obere entweder griin (hell

apfelgrtin oder dunkler grasgriin) oder metallisch silber- oder goldfarben. Die griine Farbe schillert

haufig in ihrer Complementarfarbe rot oder braunrot in verschiedenen Schattirungen, oder sie ist

direkt durch die Complementarfarbe ersetzt, wie bei den roten Varietaten der sonst griinen Arten

Adelaida, Boucardi, costata; auch die goldene, kupferrote und silberne Farbe ersetzen einander zuweilen.

Die Farbung ist entweder einheitlich griin oder metallisch, oder zweifarbig, eine Verbindung von

Griin mit Metallfarbe oder Griin mit Rot oder Rotbraun mit Metallfarbe. Die Oberseite ist stets kahl,

die Unterseite sparlich und kurz behaart. Das Kopfschild ist zumeist parabolisch, der Rand ringsum

fein gesaumt, nicht aufgeworfen, die Stirnnaht dann an den Seiten scharf ausgepragt und nur in der

Mitte unterbrochen ; seltener ist es nach vorn etwas starker verschmalert und dann die Spitze etwas

mehr aufgebogen, ais die Seiten; bei Adelaida ist es trapezformig, die Mitte des Vorderrandes leicht

ausgerandet; seine Form ist bei c? und 9 stets die gleiche. Die Oberlippe ist so breit ais der Vorder-

rand des Kopfschildes und iiberragt dieses nur seiten nach vorn ; ihre Mitte ist zumeist nur wenig,

seiten (bei Adelaida) starker ausgerandet. Die Oberkiefer sind zumeist aussen und vorn vollkommen

gerundet, nur seiten sind sie aussen neben der Spitze schvvach ausgerandet; der Spitzenteil selbst ist

haufig verdickt, mit einer weiter vortretenden oberen und einer zuriickstehenden unteren Kante, deren

innere Ecke zuweilen zahnartig nach unten vorspringt oder in den vorderen Schneidezalm iibergeht ; an

der Schneide steht gewohnlich ein grosserer Zahn nahe der Spitze, manchmal auch am hinteren Ende

der Schneide vor der behaarten Membran ein kleinerer Zahn ; bei den Arten mit breitem Kopfschild

sind die Mandibeln von diesem in der Ruhestellung verdeckt, bei den Arten mit verschmalertem

Kopfschild ( Lecontei , chalcothea ) treten sie neben diesem weit hervor. Die Maxillen tragen an ihrer

ausseren Lade 6 Zahne, die Zahne sind entweder fein und spitz, oder sehr dick und breit und in diesem

Falle in der mittleren und basalen Reihe bis nahe an die Spitze mit einander verwachsen ; das 1 aster-

endglied ist immer klein, nicht verdickt. Die Unterlippe ist breit und kurz, ihr Vorderrand in der

Mitte gerade oder nur leicht ausgerandet, die Lippentaster klein ; nur bei den Arten der lauiveutrts-

Gruppe hat sie neben dem mittleren Einschnitt beiderseits ein kleines Zahnchen. Die Fiihler sind

10-gliedrig, die Keule kiirzer ais die Geissel, beim cf etwas langer ais beim 9 ■ ^er I horax ist im

Grundriss trapezformig, i'lz-2 mal so breit ais lang, die Mitte des Hinterrandes nach hinten gebogen,

die basale Randfurche haufig durch das lackartige Secret mehr oder weniger iiberdeckt, die Seiten in

oder hinter der Mitte verbreitert, die Hinterecken immer scharfwinklig, nicht gerundet, zumeist reclit-

winklig, seltener, wenn die Seiten zwischen der Mitte und hinten nach innen geschwungen sind, spitz

vorgezogen, die Vorderecken stets mehr oder weniger vorgezogen. Das Schildchen ist klein mit

gebogenen Seiten, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf. Die Deckflugel sinil in iluer Sculptm sehr

verschieden und geben damit ein gutes Merkmal zur Einteilung der zaldreichen Arten in <lrei Gtuppen,

die eine mit stark zunehmender Punktirung, die andere mitstark ausgepragter Rippenbildung und die

dritte mit verschwindender Punktirung und Rippenbildung, so dass die Deckllilgel gleichmassig gl.itt

6o

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

erscheinen. Die Epipleuren sind immer breit und ziemlich lang, die obere Kante meist scharfrandig,

haufig bei den 9 verdickt und am hinteren Ende fast winklig nach aussen vortretend ; bei manchen

Arten sind die Deckflugel im Ganzen bei dem 9 hinter den Hinterhiiften breiter ais bei dem g*, ohne

gerade nur am Ende der Epipleuren verbreitert zu sein. Das Pygidium ist breit dreiseitig, bei q*

und 9 senkrecht gestellt, die Spitze beim cf kaum mehr gerundet, ais beim 9 • Das Abdomen ist

beim leicht eingezogen. Die Mittelbrust tragt stets einen Fortsatz, der alie Uebergange zeigt von

einem kleinen, die Mittelhiiften nicht iiberragenden Hockerchen, bis zu einem langen, nach unten und

vorn gerichteten,. bis an die Vorderhiiften reichenden kraftigen Mesosternalfortsatz. Auch das Pro-

sternum ist hinter den Vorderhiiften stets mit einem hinten abgeflachten kraftigen Fortsatz bewehrt.

Die Beine sind nur massig stark oder selbst schlank und zeigen keinerlei Geschlechtsunterschiede.

Die Vorderschienen sind entweder 3-zahnig, die Zahne in gleichem Abstand, oder haufiger ist der

mittlere Zahn dem Spitzenzahn genahert, oder sie sind 2-zahnig, indem der basale Zahn verschwindet.

Die Mittel- und Hinterschienen sind mit einzelnen in Griibchen stehenden Stacheln und mit einer

kurzen apicalen Stachelkante bewehrt. Die Tarsen sind leicht seitlich zusammen gedriickt, die der

Hinterbeine am ktirzesten, das Klauenglied massig lang, zumeist gezahnt und ausgerandet. Die

Klauen sind nicht stark verschieden an Lange und Dicke, beim die innere Klaue der Vorderfiisse

und haufig auch die aussere Klaue der Mittel- und Hinterfusse massig verdickt. Die Forcepsparameren

bieten ein vorziigliches Mittel zur Unterscheidung der Arten.

Geographische Verbreitung. — Die Arten dieser Gattung finden sich hauptsachlich in

Centralamerika, von Mexiko bis Panama. Eine in Mexiko haufige Art, die Pl. Lecontei, dringt bis

Arizona und Neu-Mexiko vor; 2 andere, die Woodi und Beyeri sind einheimisch in Texas und Arizona.

Sudlich von Panama findet sich die Pl. argenteola, die im Regenwald der Westcordillere von Buen-

aventura in Columbien bis Lima in Peru verbreitet ist; eine nahe verwandte goldene Art wurde bei

Manabi in Westecuador gefunden.

Biologie. — Ueber die Lebensweise dieser auffallenden Kafer haben wir die folgenden Notizen.

Boucard fand auf seinen Reisen in Mexico 1857-1861 Pl. adelaida und victorina (am 8. 5. und im Juli) im

Staate Oaxaca, Pl. Lacordairei bei Iuquila (am 18. 5.) an Eichen. Die Kafer sitzen nach ihm den Tag

Uber an den Blattern ganz versteckt und fressen das Laub, besonders die ganz jungen Blatter; es

gelang ihm mehrfach, sie von jungen Baumen, deren Blatter sich eben entfaltet hatten, zu schutteln.

Gegen Sonnenuntergang fangen die Kafer an, herum zu fliegen und lassen sich spater durch starken

Lichtschein anlocken. Auch die Pl. argenteola wurde von R. Haensch bei Balzapamba in Ecuador des

Abends am Licht gefangen. Von derselben Art fand ich am i5. 7. ein 9 des Morgens friih bei Pucay

in Ecuador, das auf dem Bahndamm kroch; 2 weitere Stucke, die aber leider verloren gingen, wurden

wahrend meines Aufenthaltes dorten des Abends in der kurzen Dammerung nach Sonnenuntergang

gefangen. Im Gegensatz hierzu berichtet Pl. W. Bates nach Champion, dass Pl. resplendens und einige

andere nicht namentlich aufgefuhrte Arten dieser Gattung am Volcan de Chiriqui in Panama in einer

Hohe von 4-6000 Fuss in der heissen Sonne urn die Krone von Baumen flogen, die eine Lagune im

Urwald umsaumten ; auch fand er viele lebende und tote Exemplare im Wasser und am Ufer dieser

Lagune. Ferner berichtet H. Bates nach Angaben von J. Flohr, dass laniventris sich in der Tierra fria

bei Ialapa und bei der Hauptstadt an Eichen und Erlen findet. Nach personlichen Mitteilungen

sammelte Herr Richard Becker die Pl. Adelaida an Kiefern bei Promontorio (2400 m ), in der Sierra

de Durango in der Nahe der Stadt Durango (2000 m.) und in der Sierra de San Franzisco, einem

ostlichen Parallelzug zur Sierra Madre de Durango. Die Pl. Lecontei fand er in grosser Zahl bei der

Stadt Durango und bei Promontorio; bei Canelas (1000 m.) war die Art seltener und die dort

gefundenen Stucke sind dunkel griin, glatter und weniger tief gestreift. In alter Eichenlohe bei

FAM. SCARAB/EID/E

61

Durango fand er die Larven dieser Art in grosser Zahl, die, in Blumentopfen geziichtet, den Kafer

ergaben. Beide Arten erscheinen im Mai, uni Anfang Juli wieder zu verschwinden. Ueber Pl. Beyen

berichtet Biedermann in den « Entomological News », Vol. 18, Nr. i, p. 7 (1907) ausfuhrlich; er

konnte trotz jahrelanger Bemuhungen die Lebensweise und Entwieklung dieser Art nicht genau

feststellen ; er fand den K&fer vom 6. 7. ab 3 Monate lang, immer vereinzelt, bei Tage und bei Nacht

fliegend. Nach einer weiteren Notiz in den « Entomological News», Vol. 22, p". 326(1911) war der

Kafer im nordlichen Sonora, Mexico, bei der Chivatena Mine, 5ooo F. hoch, voin 18. 7. ab an den

elektrischen Bogenlampen ausserordentlich haufig. In den Huachuca Bergen in Arizona wurde der

Kafer von 1. 6. ab gefunden, um Mittag in der Sonne fliegend und des Abends ani Licht. Plus. Woodi

G. Horn wurde Anfang Juli in Texas, Ieff Davis County, 6200 f. von Walnussbaumen geklopft; einige

andere in Moss Canyon in den Chisos Bergen. Ueber die in Costarica vorkommenden Arten berichtet

F. Nevermann in den « Entomolog. Blattern », Vol. 27, p. 43 (ig3i).

Gattu ngsty pe. — Plus. Victorina Hope.

LISTE DER ARTEN :

A. Zunahme der Punktirung auf den Deckfliigeln

I. Die Deckfliigel siud regelmdssig, bald tief, bald seichl gefurcht und in den Furchen

mit regelmassigen Punktreihen, den primdren Punktreihen, ausgestattet ; ausser

den Interstiti en sind auch die pritn. Rippen stets punktirt. Farbung gleich-

mdssig griin, hdchstens die Tarsen metallisch. Mesosternalfortsatz klein ;

Seitenrand der Deckfliigel beim 9 verbreitert

1. Pl. brevis Rothschildt et Jordan, Novit. Zool. Vol. 1, p. 607 (1894).

2. Pl. confusa Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 487 (19 1 3).

3. Pl. crassimargo Rothschildt et Jordan, Novit. Zool. Vol. 1, p. 5o6 (1894).

4. Pl. expansa Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 489 (igi3).

5. Pl. intermedia Ohaus, 1. c. p. 488 ( 1 9 1 3) .

6. Pl. laniventris Sturm, Cat. Kafersamml. p. 33g, t. 3, f. 5 (1843) ;

Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 420 (1884); Boucard, Proc.

Zool. Soc. Lond. p. 124 (1875); H. Bates, Biol. Centr. Amer.

Coi. Vol. 2 (2), p. 283 (1888); H. Bates, ibid. p. 409 (1889);

Nonfried, Wien. Ent. Zeit. p. 304 (1891).

O latipennis Sturm, Cat. Kafersamml. p. 338, t. 3, f. 4 (1843).

7. Pl. Mniszechi Boucard. Proc. Zool. Soc. Lond. p. 124 (1876); Boucard,

ibid. t. j6, f. 4(1878); Nonfried, Wien. Ent. Zeit. p. 304(1891).

8. Pl. prasina Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 295, t. 16, f. 5 (1878);

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 282 (1888); Nonfried,

Wien. Ent. Zeit. Vol. 11. p. i3o (1892).

9. Pl. Woodi G. Horn, Trans. Amer. Ent. Soc. Vol. 1 1 , p. 3i ( 1 833) ; G. Horn,

ibid. Vol. 12, p. 124 ( 1 885 ) ; Skinner, Ent. News Philad. \ ol. 22,

p. 356 (191 1); Casev, Mem. Coi. Vol. 6, p. 82 (1915).

II. Die Deckfliigel sind nicht mehr gefurcht, auch die primdren Punktreihen stnd bis

auf kurze Reste oder ganz verschwunden . die Rippen und Interstiticu sind nicht

gewolbt ; die Punktirung ist dicht, zuweilen ganz grob und durch Querrunzeln

unterbrochen . Farbung oben griin, graurothch oder rot, oder griin »ut rot

gemischt, unten graurotlich oder rot, zuweilen die ganze Unterseile schwarzbraun.

LANIVENTRIS-Gruppe.

Mexico : Durango.

Costa-Rica.

Mexico : Ialpa, Ialisco.

Mexico : Oaxaca.

Mexico : Iuquila.

Mexico : Ialapa, Ajusco.

Mexico.

Mexico : Orizaba, Iu-

quila, Yolos.

Texas : Rio Grande,

Davis Mts, Chisos Mts.

VicTORiNA-Gruppe.

62

COLEOPTERA LAMELLICOKNIA

10. Pl. ampliata Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 82 (igi5).

11. Pl. auropunctata Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 491 ( 1 9 1 3).

12. Pl. Beyeri Skinner, Ent. News Philad. Vol. 16, p. 289 (1905); Bieder-

mann, 1. c. Vol. 18, p. 7 (1907) ; Coolidge, 1. c. Vol. 22, p. 326 (1911) ;

Skinner, 1. c. Vol. 22, p 356 ( 1 9 1 1 ) ; Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 83

(i9r5).

subspec ocularis Casey, 1. c. p. 83.

13. Pl. Boucardi Salle, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 8 (5), p. 21 (1878);

Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 296, t. 16, f. 3 (1878); H. Bates,

Biol. Centr. Amer. Coi. Vol, 2 (2), p. 277 (1888); Ohaus, Deutsche

Ent. Zeit. p. 490 (1913).

14. Pl. viclorina Hope, Proc. Ent. Soc. Lond. Vol. 4, p. 11 (1840); Bur-

meister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 418 (1844); Boucard, Proc. Zool.

Soc. Lond.p. 124 (1875); H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2),

p. 277, t. 16, f. 18 (1888); Nonfried, Wien. Ent. Zeit. p. 3o5 (1891).

Arizona.

Mexico : Tapachula.

Arizona: HuachucaMts,

Mexico : Sonora, Ca-

nanea.

Costa Rica : San Jose,

Sierra de Candelaria,

Azahar de Cartago, Ca-

r i lio , Santa Maria Data,

Cuatil de Pirris.

Mexico: Villa Alta, Ta-

panzacualco, Oaxaca.

B. Zunahme der Rippenbildung auf den Deckfliigeln

Die primdren Puuktreihen sind regelmdssig gefurcht, die prirndren Rippen stets

punklfrei , die rippenartig gewolbten Interstitien mit einfachen Punbtreihen oder

ebenfalls punktfrei.

a. Oberseiie griin oder rot ohne metallische Streifen, Rander oder Spitzenbuckel

15. Pl. aeruginis Casey, Mem. CoL Vol. 6, p. 85 (1915).

16. Pl. angustata Casey, 1. c. p. 86 (1915).

17. Pl. auripes Gray in Griffith, Anim. Kingdom Ins. Vol. 1, p. 5 17 (x832) ;

Hope, Proc. Ent. Soc. Lond. Vol. 4, p. 11 (1840); Laporte, Hist.

Nat. Coi. Vol. 2, p. 119(1840); Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4(1),

p. 419 (1844); Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 122 (1875);

Dohrn, Stettin. Ent. Zeit. p. 499 (i883); H. Bates, Biol. Centr.

Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 280 (1888); Nonfried, Wien. Ent. Zeit.

Vol. 10, p. 303(1891).

18. Pl. chloreis H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 282, t. 16,

f. 16 (1888) ; Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 11, p. 127 (1892).

19. Pl. costata Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 210 (i85o) ;

Lucas, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 5 (4), p. 2o5 (i865) ; Boucard,

Proc. Zool. Soc. Lond. p. 123 (1875) ; Dohrn, Stettin. Ent. Zeit.

p. 497 (i883); H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 281,

t. 16, f. 14-15(1888); Nonfried, W'ien. Ent. Zeit. Vol. 10, p. 304(1891).

20. Pl. diversa Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 3o6 (1912).

21. Pl. Flohri Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 321 (1905).

22. Pl. Lecontci G. Horn, Trans. Amer. Ent. Soc. Vol. 10, p. 120 (1882);

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 283, t. 16, f. 19 (1888);

Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 10, p. 3o5 (1891); Coolidge, Ent.

News Philad. Vol. 22, p. 326 (1911); Casey, Mem. Coi. Vol. 6,

p. 87 (igi5).

23. Pl. Orizabae H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 410, t. 24,

f. 24 (1889) ; Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 1 1, p. 129 (1892) ; Casey,

Mem. Coi. Vol. 6, p. 87 (igi5).

CosTATA-Gruppe.

Chihuahua.

Arizona.

Mexico.

Mexico:VolcandeS. Mar-

tin, Misantla.

Mexico: Orizaba, Mira-

dor, Ialapa, Misantla,

Comitan in Chiapas.

Mexico: Amatan.

Mexico : Ventanas.

Arizona, Neu - Mexico.

Mexico : Pinos Altos

in Chihuahua, Duran-

go, Promontorio, Ca-

nelas, Sonora, Cananea.

Mexico : Suapam am

Volc. de Orizaba.

FAM. SCARABAEI D/E

63

24. Pl. Pehlkei Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 91, p. 265 (1930).

25. Pl. psittacina Sturm, Cat. Kafersamml. p. 340, t. 3, f. 6 (1S43); Bur-

meister, Handb. Ent. Vol. 4(1), p. 419(1844); Boucard, Proc. Zool.

Soc. Lond. p. 123 (1875) ; H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi.

Vol. 2 (2), p. 281 (18S6); Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 10,

p. 3o3 (1891).

var. laeta Sturm, Cat. Kafersamml. p. 341 (1843); Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond.

p. 294 (1S78).

Pl. Amalia Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 422 (1844); H. Bates, Biol.

Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 281 (188S).

26. Pl. Sallaei Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 123, t. 23, f. 3 (1875);

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2(2), p. 2S0 (1888); Nonfried,

Wien. Ent. Zeit. Vol. 10, p. 304 (1891).

27. Pl. sonorica Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 87 (1915).

28. Pl. subenodis Casey, 1. c. p. S6 (191 5).

29. Pl. tricolor Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 323, f. 1 (1922).

30. Pl. Tiirckhcimi Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 491 (igi3).

b. Oberscite ein/arbig griin und rot mit silberfarbenen Spitzenbnckeln, Seileindndern

odtr Slreifen

31. Pl. Adelaida F. Hope, Proc. Ent. Soc. Lond. Vol. 4, p. 11 (1840);

F. Hope, Trans. Ent. Soc. Lond. Vol. 4, p. 8 (1840); Burmeister,

Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 421 (1844); Boucard, Proc. Zool. Soc.

Lond. p. 121 (1875) ; Dohrn, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 64, p. 497 ( 1 883) ;

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 283, t. 16, f. 17 (1888),

I. c. p. 409 (1889) ; Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 10, p. 3o2 (1891).

— Taf. 2, Fig. 4.

Pl. ornatissima Sturm, Cat. Kafersamml. p. 341, t. 3, f. 7 (1843).

32. Pl. alticola H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 409, t. 24,

f. 22 (1889); Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 11, p. 129 (1892).

33. Pl. Badeni Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 294, t. 16, f. 2 (1878);

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 280 (1888); Nonfried,

Wien. Ent. Zeit. Vol. 11, p. 128 (1892).

34. Pl. gloriosa I. Leconte, Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. p. 221 (1854);

Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 121 (1875); G. Horn, Trans.

Amer. Ent. Soc. Vol. 10, p. 120 (1882); Nonfried, Wien. Ent. Zeit.

Vol. 10, p. 3o3 (1891); Skinner, Ent. News. Philad. Vol. 22, p. 356

( 1 9 1 1 ) ; Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 81 (1915).

35. Pl. Lacordairei Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 122, t. 23, f. 4

(1875); H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 280 (1888);

Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 10, p. 3o3 (1891).

36. Pl. Rodriguezi Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 2g5, t. 16, f. 1 (1878);

Dohrn, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 44, p. 5oo ( 1 883) ; H. Bates,

Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 283, t. 24, f. 21 (1888);

H. Bates, ibid. p. 409(1889); Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 11,

p. 128 (1892).

37. Pl. veraguana Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 324 (1922).

Guatemala.

Mexico-.

Brasilia (false).

Valparaiso (false).

Mexico: Orizaba. Ialapa,

Misantla.

Chihuahua.

Mexico : Durango.

Costarica : S. Jose.

Mexico : Soconusco in

Chiapas.

Adelaida- Gruppe.

Mexico : La Parada bei

Oaxaca, Omiltene in

Guerrero, Atlapanga

bei Mexico, Anecholac,

Xololoya, Cofre de Pe-

rote, Promontorio in

Durango, Sierra de S.

Franzisco.

Guatemala: S. Geronimo.

Mexico : Sierra Nevada

de Colima.

Mexico : Orizaba.

Arizona : Pluachuca Mts.

und Chisos Mts. Me-

xico : Sonora, Cananea.

Mexico : Iuquila und Las

Peras in Oaxaca, Omi!-

teme und Xautipe in

Guerrero.

Guatemala : Hauptstadt.

Totonicapam, Ouich6

Mt. Mexico : Omilteme.

Panama.

64

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

C. Verschwinden der Punktirung- und der Rippen

a. Oberseile ein/arbig griin oder rot, oder griin mit silberfarbigem Rand

38. Pl. aurora Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 119, t. 23, f. 7 (1875);

H. Bates. Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 277 (1888); Nonfried,

Wien. Ent. Zeit. Vol. 10, p. 3o2 (1891).

39. Pl. chrysopedila H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 277,

t. 16, f. 12 (1888) ; Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 1 1, p. i3o (1892) ;

Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 307 (1912).

40. Pl. luteomarginata Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 492 (igi3).

41. Pl. marginata C. Waterhouse, Ent. monthly Mag. Vol 8, p. 5 (1871) ;

Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 120 (1875); H. Bates, Biol.

Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 278, t. 16, f. 11 (1888); Nonfried,

Wien. Ent. Zeit. Vol. 10, p. 3o2 (1891).

b. Oberseite metallisch, golden, silbern oder kupferrot

42. Pl. argenteola H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 277(1888);

Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 11, p. 128(1892); Ohaus, Berlin.

Ent. Zeit. Vol. 48, p. 23p (1903) ; Ohaus, Deutsche Ent. Zeit.

p. 4o3 (1908).

43. Pl. aurigans Rothschildt et Jordan, Novit. Zool. Vol. 1, p. 504(1894).

Pl. Keithi Linell, Proc. U. St. Nat. Mus. Vol. 18, Nr. 1040, p. 77 (i8g5).

44. Pl. Batesi Boucard. Proc. Zool. Soc. Lond. p. 119, t. 23, f. 6 (1875);

Boucard, ibid. p. 293 (1878); H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi.

Vol. 2 (2), p. 279(1888); Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 10, p. 3oi

(1891); F. Nevermann, Ent. Blatt. Vol. 27, p. 43 (ig3i).

45. Pl. chalcothea H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi Vol. 2 (2), p. 284, t. 16,

f. 8 (1888); Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 11, p. 127 (1892);

F. Nevermann, Ent. Blatt. Vol. 27, p. 43 (ig3i).

46. Pl. chrysargyrea Salle, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 4 (5), Bull. p. 362,

(1874) \_Pelidnota~\\ Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 120(1875);

Boucard, ibid. p. 294 (1878); Dohrn, Stettin. Ent. Zeit. p. 498 ( 1 883 );

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2). p. 279, t. 16, f. 9 (1888);

Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 10, p. 3o2 (1891).

47. Pl. clypealis Rothschildt et Jordan, Novit. Zool. Vol. 1, p. 5o5 (1894).

48. Pl. cupreomarginata F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 272 (1904).

49. Pl. limbata Rothschildt et Jordan, Novit. Zool. Vol. 1, p. 5o5 (1894).

50. Pl. magnifica Arrow, Ann. Mag. Nat. Hist. Vol. 4 (9), p. 38o, t. 8, f. 1

(1919).

51. Pl. Ohausi Franz, Senkenbergiana, Vol. 10, p. 3, f. 1 (1928).

52. Pl. optima H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 279, t. 16,

f. 10 (1888) ; Nonfried, Wien. Ent. Zeit. Vol. 11, p. 127(1892).

var. melior Rothschildt & Jordan, Novit. Zool. Vol. 1, p. 5o6 (1894).

53. Pl. resplendens Boucard, Proc. Zool. Soc. Lond p. 119, t. 23, f. 5 (1875);

Dohrn, Stettin. Ent. Zeit. p. 497 (i883); H. Bates, Biol. Centr. Amer.

Coi. Vol. 2 (2), p. 278 (1888); Nonfried, Wien. Ent. Zeit Vol. 10,

p. 3oi (1891).

54. Pl. Strasseni Ohaus, Senkenbergiana, Vol. 6, p. i85 (1924).

55. Pl. Wolfi Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 3o5 (1912).

Chrysopedila- Gruppe.

Panama: Veragua.

Panama : Volcan de Chi-

riqui, Bugaba; Nicara-

gua : Chontales.

Nicaragua.

Panama : Volcan de Chi-

riqui, Veragua.

RF.SPLENDENS-Gruppe.

Columbia : Pasto. Ecua-

dor: Balzapamba, Pu-

cay. Peru: Lima.

Costa Rica : San Jose.

Costa Rica : Volcan de

Irazu.

Costa Rica: Carthago.

Costa Rica: San Jose,

Sierra de Candelaria.

Panama : Volcan de

Chiriqui.

Costa Rica.

Costa Rica : Carillo.

America centralis.

Chiriqui.

Panama.

Costa Rica.

Costarica.

Costa Rica: San Jose;

Panama : Volcan de

Chiriqui.

Honduras. [und Manabi.

Ecuador : zwischen Quito

FAM. SCARAB7EID/E

65

9. Genus CHRYSINA Kirby

Kirby, Zool. Journ. Vol. 3, p. 520(1827); Laporte, Uist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 119 (1840); Burmeister,

Handb. Ent. Vol. 4 (1). p. 40 (1S44) ; Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 35g (iS56); H. Bates,

Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 285 (18S8).

Merkmale. — Das wesentliche Merkmal, durchdas sich diese Gattung von dei vorhergehenden

unterscheidet, ist die verschiedene Form der Hinterbeine und der Deckfliigel in beiden Geschlechtern,

secundarer sexueller Dimorphismus. Bei Plusiolis sind die hinteren Extremilaten und die Deckfliigel

beim (f genau so gebildet, wie beim 9- Bei Chrysina dagegen sind die hinteren Extremitaten und der

Seitenrand der Deckfliigel beim immer anders gebildet, ais beim 9 i die Art und der Grad dieses

Dimorphismus wechselt beinahe von Art zu Art; aber stets findet sich hier eine Verschiedenheit in der

Form, was bei Plusiotis nicht der Fall ist.

Korperform beim cf elliptisch, beim 9 eiformig, iiber den Hinterhiiften verbreitert, mSssig hoch

gewolbt. Grundfarbe heller oder dunkler braun, iiberzogen von einem lackartigen Sekret, zumeist in

zwei Schichten, die untere blau, die obere apfelgriin, seltener rotlich. Oberseite stets kahl, lebhaft

glanzend, die Unterseite ganz sparlich behaart. Das Kopfschild ist beim cf trapezformig mit gerundeten

Ecken, beim 9 langer und rnehr zugespitzt, parabolisch ; der Rand ist ringsum fein gesiiumt, nicht

aufgeworfen; die Stirnnaht an den Seiten scharf ausgepragt. Die Oberlippe ist so breit wie der Vorder-

rand des Kopfschildes und iiberragt dieses nur wenig nach vorn ; ihre Mitte ist zumeist leicht

ausgerandet. Die Oberkiefer sind am Aussen- und Vorderrand stets vollkommen gerundet, ihr

Spitzenteil ist verdickt, die obere Kante weiter vortretend ais die untere, die nach innen bis zu dem

oberen Schneidezahn hinzieht; an der Schneide stehen gewohnlich 2 Zahne, ein kleiner dicht iiber der

pars membranacea, ein grosser, verstarkt durch die untere Kante des Spitzenteils, nahe der Spitze ; bei

macropus springt ganz vorn an der Spitze die innere Ecke der oberen Kante des Spitzenteils zahnartig

vor; in der Ruhe sind die Mandibeln stets vom Kopfschild verdeckt. Die Maxillen tragen an der

ausseren Lade 3 schiefe schneidende Kanten ; von diesen ist gewohnlich nur die basale deutlich in

3 Zahne geteilt (die bei alteren Stlicken oft ganz abgenutzt sind), wahrend die mittlere und apicale nur

undeutlich in der Mitte eingekerbt sind. Am Unterlippengeriist ist die Unterlippe kurz und breit, durch

die schwarze Farbung von dem Kinn scharf getrennt, mit 3 Einkerbungen am geraden Vorderrand ;

Kiefer- und Lippentaster sind klein. ohne Besonderheiten. Fiihler 10-gliedrig, die Keule kiirzer ais

die Geissel. Thorax 6-eckig, fast doppelt so breit ais lang, der Hinterrand etwas nach hinten gezogen,

die Seiten vor der Mitte winklig verbreitert, die Hinterecken nahezu rechtwinklig, die Vorderecken

spitz, etwas vorgezogen; die basale Randfurche in der Mitte durch das dick aufgelagerte Secret zuweilen

undeutlich. Schildchen langlich herzformig mit scharfer Spitze. Die Deckfliigel sind beim cf

elliptisch, in der Mitte nur wenig, seltener etwas rnehr verbreitert, die Epipleuren bis zum \ orderrand

der Hinterhiiften breit, dann ganz schmal ; beim 9 s>nd sie eiformig, die grosste Breite meist vveit

hinter den Hinterhiiften liegend, die Epipleuren entweder von Anfang an gleich breit und hinter den

Hiiften plotzlich mit einer nach oben vorspringenden Ecke endigend, oder nach hinten spitz endigend

und dann ihre obere Kante gewohnlich wulstig verdickt; entweder sind die primaren Punktreihen

deutlich erhalten und, zumal beim 9> leicht furchenartig vertieft, oder verdeckt durch Ueberwuchern

der Punktirung, die nur die Nahtrippe frei lasst; gewolbte Rippen fehlen. Die Afterdecke ist dreiseitig

mit kurz abgestutzter Spitze, beim q* gewohnlich rnehr senkrecht gestellt und breiter abgestutzt. ais

beim 9. Abdomen beim (f leicht eingezogen. Prosternum mit einem krilftigen Zapfen. Meso-

sternum mit einem kurzen kegelformigen oder seitlich zusammengedriickten Hocker, der nur bei der

Karschi die Mittelhuften vveit nach vorn iiberragt. Metasternum rnehr odei weniger nach unten und

66

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

hinten gesenkt. Vorderschienen 3-zahnig, der basale Zahn beim cf zuweilen fast verschwunden, der

mittlere und apicale einander genahert. An den Mittelschienen ist nur die apicale schiefe Stachelkante,

und auch diese meist nur undeutlich ausgebildet. Die Hinterbeine zeigen stets einen ganz auffalligen

sexuellen Dimorphismus. Am schwachsten ist derselbe bei Karschi. Hier sind die Hiiften nicht

herabsteigend, die Trochanteren nicht verlangert, die Schenkel zwar verbreitert, aber nicht verdickt,

die aussere untere Ecke beim Knie scharf zahnartig vorspringend, die Schienen scharf gekriimmt, aber

nicht verdickt, oben beim Knie leicht verbreitert, ohne vorspringenden inneren Zahn beim Knie und

bei der Spitze; die Elintertarsen sind verlangert mit kurzem Zahn am Grund des Klauengliedes, nicht

verdickt. Ganz ahnlich sind die Beine bei der modesta, doch sind hier die Hiiften leicht gesenkt, die

Trochanteren springen zahnartig vor, dafiir sind die Schienen kaum gekriimmt. Auch bei der Beckeri

sind die Hiiften nicht gesenkt, die Trochanteren springen ganz fein vor, die Schenkel sind verbreitert

und leicht verdickt, die aussere untere Ecke lappenartig vorgezogen und das Kniegelenk schiitzend,

die Schienen nicht gekriimmt, leicht verbreitert und verdickt, an der Innenseite mit einem rechtwink-

ligen Zahn oben am Kniegelenk und einem stumpfwinkligen kurz vor der Spitze ; die Tarsen sind

verlangert, kaum verdickt. Bei der amoena Sturm sind die Hiiften leicht gesenkt und verdickt, die

Trochanteren kurz vorspringend, die Schenkel massig verdickt, die Schienen nicht gekriimmt, aber

ziemlich verbreitert, wie bei der Beckeri gezahnt, die Tarsen leicht verdickt. Ebenso sind im Wesent-

lichen die Verhaltnisse bei der erubescens, doch ist hier die Verdickung der Schenkel und Schienen, die

Verkiirzung und Verdickung der Tarsen noch starker ausgepragt. Am starksten sind bei der macropus

die Hiiften gesenkt, die Trochanteren springen kraftig vor, die Schenkel sind machtig verdickt, ihre

untere aussere Ecke ist in einen langen Zahn ausgezogen, die Schienen sind verlangert, gekriimmt,

nicht verdickt und nicht verbreitert, ohne Zahne an der Innenkante, nur die untere Ecke des Spitzen-

randes ist verlangert, die beiden Sporen verkiirzt, die Tarsen verlangert, das Klanenglied kurz gezahnt.

Beim g< ist an den Vorderfiissen das Klauenglied und die innere Klaue verlangert und verdickt.

Der Forceps hat bei allen Arten im Prinpiz dieselbe Form : die Parameren sind symmetrisch, mit

einander verwachsen bis nahe an die Spitze, die nur auf eine ganz kurze Strecke frei und einzeln

zugerundet ist.

Geographische Verbreitung. — Die Arten sind beschrankt auf Centralamerika und zwar

zumeist auf Mexico; nur die modesta findet sich in Guatemala und die Karschi in Honduras.

Biologie. — Nach einer Notiz von A. Chevrolat in « Revue et Magasin de Zoologie »,

Nr. ii (i85g), findet sich macropus im ostlichen Mexico an Pfirsischbaumen. Nach Guerin hat Nieto

diesselbe Art ais Larve und Puppe in einem machtigen Ficusstamm gefunden; der Kafer erscheint

von Mitte Juni an bis in den Juli hinein im Freien. Skinner berichtet in den Ent. News, Vol. 18,

p. 32 (1907), dass Calvert den Kafer am Tage fliegend und des Abends am elektrischen Licht fing.

Die var. Adolphi Chevrolat, die sich auf der Westseite von Mexico findet, wurde im Mai i858 von

Boucard in der Umgebung von Iuquila an jungen Eichen gefunden. Herr R. Becker sammelte

die erubescens bei Promontorio und Durango im Juni an niedrigen Eichenbtischen, wo sie auf der

Unterseite der Blatter versteckt sitzen; auch Beckeri findet sich an solchen, aber erheblich seltener,

bei Canelas im Staate Durango.

Gattungstype. — Chrysina macropus.

LISTE DER ARTEN :

1. Chr. amoena Sturm, Cat. Kafersamml. p. 337, t. 3, f. 2(1843); Burmeister, Mexico : Ialapa, Mineral

Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 417(1844); H. Bates, Biol. Centr. Amer. el Chico, Naulanqui,

Coi Vol. 2 (2), p. 286 (1888). Tulancigo.

FAM. SCARAByEID/E

67

Cf Pelidnota amoena Sturm, 1. c.

Q Pelidnota aeruginosa Sturm, ]. c. t. 3, f. 1.

CQ Plusiotis Hdgei Boucard, The Humming Bird, Vol. 5 (4), p. 4 (i8g5)

Ohaus, Stettin. Ent. Zeit Vol. 73, p. 3oS (1912).

2. Chr. Beckeri H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 411

(18S9).

3. Chr. erubescens H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 41 1, t. 24,

f. 23 (1889). — Taf. 2, Fig. 5.

4. Chr. Karschi Nonfried, Wien. Ent. Zeit. p. 3o6 (1891); Ohaus, Stettin.

Ent. Zeit. p. 307 (1912).

5. Chr. macropus Francillon, Description of a rare Scarabaeus from Potosi,

London (1795) mit Fig.; Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 416

(1844); H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 285 (1888).

C? Scarabaeus macropus Francillon, 1. c. ; Shaw, Vivar. Natur, t. 384(1790-1813) ;

Gray in Griffith, Anim. Kingdom, Vol. 14, p. 5x5, t. 4, f. 1 (i83a);

Blanchard, Atlas Diction. Univ. Hist. Nat. Ins Coi. pl. 5 a, f. 2 (184.3).

Q. Chrysina peruviana Kirby, Zool. Journ. Vol. 3, p. 52b, t. 14. f. 3 (1827);

Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 119 (1840).

C? Trichilis macropus Gyllenhal in Schonherr, Syn. Ins. Vol. 1 (3), p. 111,

Nr. 40 (18x7).

Q Chrysina mexicana Gray in Griffith, Anim. Kingdom, Vol. 14, p. 3i6, t. 46,

f. 1 (i832).

var . Adolphi Chevrolat, Rev. Zool. p. 481 (1859); H. Bates, Biol. Centr. Amer.

Coi. Vol. 2 (2), p. 285 (1888).

var. Mniszechi H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 280 (18S8);

Boucard, i. litt.

6. Chr. modesta Sturm, Cat. Kafersamml. p. 338, t. 3, f. 3 (1843); H. Bates,

Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 285 (1888); Ohaus, Stettin.

Ent. Zeit. Vol. 73, p. 3o8 (1912).

M ex ico : Sierra Madre de

Durango, Canelas.

M<*\ico : Ciudad in Du-

rango, Durango city,

Sierra de Nayarit.

Honduras : San Pedro.

Mexico : San Luis de Po-

tosi, Orizaba, Misantla,

Ialapa.

Mexico : Oaxaca, Iuquila.

Mexico ; Tapansacualco,

Ialapa.

Mexico, Guatemala.

10. Genus CHRYSOPHORA Serville

Serville, Enc. meth. Vol. 10, p. 806 (1825); Latreille in Cuvier, Regn. Anim. Vol. 4, p. 552 (1829);

Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 119 (1840); Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 413 (1844);

Blanchard, Hist. Ins. Vol. 1, p. 218 (1845); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 358 (iS56);

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 252 (1904).

M erkmale. — Korperform elliptisch, ziemlich hoch gewolbt. Farbe erzgriin, gliinzend.

Kopfschild bei <3* und 9 trapezformig mit fein abgesetztem Rand und schvvach gerundeten Ecken ;

Reste der Stirnnaht an den Seiten kaum sichtbar. Oberlippe in der Mitte kraftig ausgerandet, die

beiden Seitenlappen vor dem Kopfschild sichtbar. Mandibeln mit etwas vorgezogenem Spitzenteil,

Aussen- und Vorderrand gerundet, Schneide vorspringend mit 2-3 undeutlichen Ztihnen. Maxillen

mit 3 schneidenden Kanten an der ausseren Lade, jede in der Mitte leicht eingekerbt, so dass hierdurch

6 zitzenformige kurze Zahne in der Reihenfolge 2, 2, 2 entstehen. Unterlippe schwarz. in der Mitte

tief, jederseits daneben noch etwas flacher ausgerandet, die Vorspriinge zwischen der mittleren und den

seitlichen Ausrandungen mit gerundeter Spitze. Thorax doppelt so breit ais lang, hinter der Mitte

leicht verbreitert, die stumpfen Hinterecken leicht zugerundet, die spitzen Vorderecken kraftig vorge-

zogen, die Mitte des Hinterrandes etwas nach hinten geschwungen. Schildchen halbki eisformig.

Deckflugel dicht und unregelmassig tief punktirt, ohne Spur von Rippen oder Punktreihen ; die

Epipleuren sehr kurz, undeutlich. Afterdecke dreieckig, milssig gewolbt, schief gestellt, beim 9 die

Spitze kurz abgestutzt, beim (f kegelformig tiber den Afterrand hinaus vorspringend. Abdomen

68

COLEOPTERA LAMEL LICORNIA

beim cf kaum eingezogen. Prosternum mit einem kraftigen, verbreiterten Zapfen ; Mesosternum mit

einem kleinen kegelformigen Hocker, der sich durch seine Farbung und eine vertiefte Naht von dem

vorgezogenen Rand des Metasternums scharf abhebt und die Mittelhtiften kaum uberragt ; Metasternum

beim q* nacb unten und hinten gesenkt. Beine kraftig, Vorderschienen 3-zahnig, Mittelschienen dunn

und gerade, ohne schiefe Stachelkanten, aber mit einer Langsreihe von Gruben, in denen je ein brauner

Stachel sitzt. Beim c? sind die Hinterbeine stark verdickt, die Hiiften besonders am inneren Ende, die

Trochanteren nicht verlangert, die Schenkel verbreitert und verdickt. die Schienen gekrummt und am

oberen Spitzenende in einen langen gekriimmten Zahn ausgezogen. Tarsen lang und schlank, das

Klauenglied schwach gekerbt resp. gezahnt, die Klauen nur wenig verschieden an Lange, die langere

an allen Fiissen verdickt, beim die innere Ivlaue der Vorderfiisse an der Spitze schrag abgestutzt

und gekerbt, beim Q die obere Ecke dieser Klaue spitz ausgezogen

Geog ra phische Venbreitung. — Ostabhang der Cordilleren von Ecuador und Peru.

Biologie. — Alexander v. Humboldt, der die Art zuerst entdeckte, fand sie auf einer Buddlea ;

Herr Richard Haensch fing sie bei Coca am Rio Napo haufig an einem Rohr, Gynerium sacharoides,

dessen Stengel ais Stangen zum Fortschieben der Boote benutzt werden ; sie frassen am Tage die Blatter

des Rohres und kamen des Abends am Licht geflogen.

Gattungstype ist die einzige bekannte Art.

i. Chr. chrysochlora Latreille, Voy. Humboldt, Obs. Zool. Ins. Vol. i, p. i3i, Ecuador : Loja, Coca,

t. 1 5, f. 1-2 ( 1 8 1 1 ) ; Serville, Enc. meth. Vol. io, p. 807 (1825); Macas, Sarayacu.

Griffith, Anim. Kingd. Vol. 14, t. 4, f. 2-3(i832); Guerin, Icon. Peru: Pebas.

Regne Anim. Ins. t. 24, f. 1 (1834); Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2,

p. 1 19 (1840) ; Blanchard in Cuvier, Regne Anim. Ins. t. 41 , £.4(1841);

Burmeister, Handb. Ent Vol. 4(1), p. 414 (1844); Ohaus, Berlin.

Ent. Zeit. Vol. 48, p. 234 (igo3). — Taf. 2, Fig. 8.

Rutela chrysochlora Latreille. 1. c.

Melolontha chrysochlora Shonherr, Syn. Ins. Vol. 1 (3), p. 111 (1817).

II. Genus ECTINOPLECTRON Ohaus

Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 257 (19 1 5).

Merkmale. — Korperform langgestreckt, hoch gewolbt, hinten leicht verbreitert. Farbung

rotbraun, leicht glanzend. Kopfschild fast gleichseitig dreieckig, die Seiten stark konvergirend, die

Spitze schmal, gerade abgestutzt und leicht nach oben umgebogen. Stirnnaht verloschen. Oberlippe

kurz und ziemlich schmal, in der Mitte tief ausgerandet. Mandibeln neben dem Kopfschild weit

vorragend, am Aussenrand tief gekerbt, der gerundete Seiten- und Spitzenzahn leicht nach oben umge-

bogen; Schneide vorspringend mit 3 undeutlichen Zahnen. Maxillen stark beborstet, an der ausseren

Ladeein grosser Spitzenzahn, darunter ein kleiner Zahn, in der basalen Reihe 2 kleine Zahne, zwischen

denen eine lange gelbliche Borste hervorragt; die Tasterschuppe am vorderen Ende mit gerundetem,

scharf vorragendem Hocker, das Endglied der Taster verdickt und aussen grubig vertieft. Unterlippe

schmaler ais das Kinn, in der Mitte ausgerandet und dahinter vertieft. Ftihler 10-gliedrig, die Keule

kiirzer ais die Geissel. Thorax fast doppelt so breit wie lang, die Mitte des Hinterrandes deutlich

nach hinten gebogen, die Seiten dicht hinter der Mitte verbreitert, Hinterecken stumpf, Vorderecken

leicht vorgezogen. Schildchen klein, herzformig, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf. Deckfltigel

mit wenig veranderter primitiver Sculptur, die prim. Punktreihen leicht gefurcht, die prim. Rippen

FAM. SCARABSEID/E

69

schwach gewolbt, der Seitenrand scharf abgesetzt, die Epipleuren breit, bis zum Hinterrand der

Hinterhuften reichend. Pygidium breit dreiseitig init schmal abgestutzter Spitze. Abdomen beim

leicht eingezogen, das vorletzte Sternit auffallend lang, fast so lang ais die 3 vorhergehenden zusammen.

Prosternum mit kraftigem flachem Zapfen ; Mesosternum mit ganz schmalem und kurzem lamellen-

artigem Fortsatz zwischen den Mittelhuften ; Metasternum nicht gesenkt. Beine kraftig; Vorder-

schienen mit 3 langen robusten Zahnen, Mittel- und Hinterschienen mit je 2 schiefen Stachelkanten,

zwischen der apicalen Kante und dem Spitzenrand eingeschnurt; dieser ziemlich stark verbreitert;

Sporen der Hinterschienen gross, breit zugerundet. Tarsen kraftig, Klauenglied nur an den Hinter-

fiissen gekerbt und gezahnt. Klauen kauin verschieden an Lange, aber stark in der Dicke, die innere

Vorderklaue beim cf stark verdickt, gekriimmt und fein zugespitzt.

Geographische Verbreitung. — Mexico.

Biologie. — Unbekannt.

Gattungstype ist die einzige, ais Homonyx beschriebene Art.

1. E.oryctoides Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 314 (ipoS). — Taf. 2, Fig. 9. Mexico : Sierra Madre de

Durango, Canelas.

12. Genus PELIDNOTOPSIS Ohaus

Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 25y (1915).

Merkmale. — Korperform gestreckt eiformig, flach gewolbt. Grundfarbe dunkelbraun, iiber-

zogen mit einem grasgrunen lackartigen Secret, das an den Randern und auf der Unterseite goldige

und silberne Reflexe zeigt. Kopfschild fast gleichseitig dreieckig, die Spitze tief eingeschnitten, die

Ecken und der Seitenrand nach oben umgebogen, die Oberflache gewolbt, die Stirnnaht an den Seiten

deutlich, die Stirn tief dreieckig eingedriickt, die Augen gross, vorgequollen. Fiihler 10-gliedrig, die

Keule (beim 9) kiirzer ais die Geissel. Oberlippe in der Mitte tief ausgerandet ; Mandibeln am

Aussenrand tief gekerbt, der Spitzenzahn verlangert und leicht nach oben umgebogen, an der Schneide

nur ein kleiner spitzer Zahn vor der pars membranacea. Maxillen mit 6 kurzen spitzen Zahnen an der

ausseren Lade, das Tasterendglied schwach verbreitert und gefurcht. Unterlippe nur wenig schmaler

ais das Kinn, in der Mitte flach ausgerandet. an der Grenze des Kinns eine Querreihe von Grtibchen

mit Borsten. Thorax fast doppelt so breit ais lang, vor der Mitte ganz schwach erweitert, die

stumpfen Vorderecken leicht gerundet, der Hinterrand kaum vorgezogen, eine mittlere Langsfurche

auf der vorderen Halfte. Schildchen dreieckig, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf. Deckfliigel tief

gefurcht, Rippen und Interstitien gleich hoch gewolbt, Epipleuren schmal. bis zum Hinterrand der

Hinterhuften reichend. Pygidium breit dreiseitig, bis auf die leicht gerundete Spitze von den Deck-

fliigeln iiberdeckt. Bauch flach, Sternit 7 langer ais Sternit 6. Prosternum mit kurzem, flachem

Zapfen; Mesosternum mit einem ganz kleinen Hockerchen, das die Mittelliiiften weder nach vorn

noch nach unten iiberragt. Beine kraftig, Vorderscnienen mit 3 starken Zahnen, der mittlere dem

Spitzenzahn genahert, Mittel- und Hinterschienen mit einzelnen Stacheln, vor dem Spitzenrand

eingeschnurt, dieser verbreitert, ungezahnt, die Sporen spitz. Tarsen kraftig, Klauenglied iiberall

gekerbt und gezahnt. Klauen beim 9 nur wenig verschieden an Lange und Dicke.

Geogra phische Verbreitung. — Mexico.

Biologie. — Unbekannt.

7°

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Gattungstype ist die einzige, ais Pelidnota beschriebene Art.

i. P. plusiotina Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 304 (1912). — Taf. 2, Mexico : Sierra de Par-

Fig. 7. ras, Zacuapam.

13. Genus PSEUDOGENIATES Ohaus

Ohaus. Deutsche Ent. Zeit. p. 179 (1910) ; Ohaus, ibid. p. 302 (1914) ; Ohaus, ibid. p. 258 (1915).

Merkmale. — Korperform cylindrisch. Farbung rotgelb bis rotbraun, wenig glanzend; oben

kahl, unten gelblich behaart. Kopfschild auffallend verklirzt, viereckig mit parallelen Seiten oder ganz

flach parabolisch, dreimal so breit ais lang, der Vorderrand hoch aufgebogen, die Flache vertieft.

Stirnnaht gerade, in der Mitte kurz unterbrochen. Oberlippe erheblich schmaler ais das Kopfschild,

weit vorragend, viereckig mit ausgeschnittenem Vorderrand. Oberkiefer mit etwas verlangertem

Spitzenteil, der scharf zugespitzt, nach oben umgebogen und vor dem Kopfschild sichtbarist; ihre

Aussenseite ist leicht gebogen, ihre Schneide ungezahnt. An den Maxillen ist die aussere Lade unge-

ziihnt, das Tasterendglied stark verlangert und verdickt, mit einer langlichen Grube. Unterlippe vom

Kinn winklig abgesetzt, beide flach, nicht vertieft, Unterlippe am Vorderrand nicht ausgeschnitten.

Fuhler beim Q des richterianus 9-gliedrig, bei intermedius und Q 10-gliedrig, die Keule ktirzer ais die

Geissel. Thorax doppelt so breit ais lang, der Hinterrand leicht nach hinten geschwungen, die basale

Randfurche nicht unterbrochen, die Seiten von der Basis bis zur Mitte — von oben gesehen — parallel,

dann stark nach vorn convergirend, die stumpfen Vorderecken nicht vorgezogen. Schildchen klein,

breiter ais lang, schmaler ais der Kopf. Deckfliigel mit primitiver Sculptur und leicht convexen

Interstitien, die Epipleuren ziemlich breit und lang mit gerundeter Kante, Seiten- und Hinterrand mit

feinem Haarsaum. Pygidium ziemlich lang dreiseitig mit nach innen geschwungenen Seiten und

gerundeter Spitze; Abdomen gewolbt. Mesosternum ohne jeglichen Vorsprung, das Prosternum mit

ganz kleinem Hocker. Vorderhiiften innen stark nach unten gesenkt. Vorderschenkel und Schienen

auffallend breit, die letzteren mit 3 grossen Zahnen, von denen der mittlere dem Spitzenzahn stark

genahert ist; die Mittel- und Hinterschienen nach der Spitze hin verbreitert, der Spitzenrand gerade,

regelmassig dicht gewimpert, die Aussenseite mit einzelnen Stacheln ohne schiefe Stachelkante. Die

Tarsen sind irn Vergleich zu den robusten Beinen recht diinn, seitlich kaum zusammengedrtickt, lang

bedornt, das Klauenglied verlangert, weder gezahnt noch ausgeschnitten, die Klauen wenig verschieden

an Lange, die langere leicht verdickt, alie einfach.

Geog ra p h ische Verbreitung . — Argentinien.

Lebensweise und frtihere Stande unbekannt.

Gattungstype. — Ps. richterianus .

[Estero, Sier. deCordoba.

1. Ps. intermedius Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 303(1914). Argentinien : Santiagodel

2. Ps. richterianus Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 180 (1910); Ohaus, ibid. Argentinien : Buenos-

p. 3o2 (1914). — Taf. 2, Fig. 6. Aires, Santa Fe.

14. Genus PARHOMONYX Ohaus

Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 257 (igi5).

Merkmale. — Korperform nahezu cylindrisch, parallelseitig und hochgewolbt. Farbe dunkel-

braun mit schwachem Erzschimmer. Kopfschild mehr ais dreimal so breit wie lang, ganz flach

parabolisch mit gleichmassig ziemlich hoch aufgebogenem, in der Mitte leicht gekerbtem Rand, die

FAM. SCARAB/EID/E

7*

Fliiche eben, die Stirnnaht fast ganz verloschen, die Stirn eben. Oberlippe ziemlich weit vortretend,

in der Mitte ausgerandet. Mandibeln weit vortretend, am Aussenrand leicht gekerbt, der Spitzen-

zalin mit nach aussen gerichteter und nach oben umgebogener Spitze, an der Schneide ein langer Zahn

mit abgestutzter Spitze. Maxillen 6-zahnig, Tasteremlglied klein. Unterlippe in der Mitte leicht

ausgerandet. Ftihler 10-gliedrig, die Keule beim und 9 ktirzer ais die Geissel. Thorax etwas

mehr ais um die Haltte breiter ais lang, Vorderrand nach vorn, Hinterrand in der Mitte nach hinten

geschwungen, Seiten in der Mitte erweitert, Hinterecken stumpf, Vorderecken stark vorgezogen, spitz.

Schildchen fast halbkreisformig, schmaler ais der Kopf. Deckfliigel mit wenig veranderter primitiver

Sculptur, die primaren Punktreihen gefurcht, die Rippen kraftig, die Interstitien schwach gewolbt, die

Epipleuren schmal ; Basis der Deckfliigel ohne Randfurche. Pygidium beim (j1 hoch gewolbt, beim 9

flach, bei beiden mit etwas geschwungenen Seiten und leicht gerundeter Spitze. Abdomen beim

kaum flacher ais beim 9» Sternit 7 beim 9 viel langer ais beim cf. Prosternum mit einem kleinen,

kaum sichtbaren Zapfen, die Vorderhiiften ziemlich stark gesenkt; Mesosternum ganz ohne Fortzatz,

zwischen den Mittelhliften vertieft. Beine kraftig; Vorderschienen mit 3 robusten langen Zahnen, der

mittlere dem Spitzenzahn genahert; Mittel- und Hinterschienen auf der Aussenseite sowie an der oberen

und unteren Kante mit kraftigen langen Stacheln, ohne schiefe Querkanten, vor der Spitze etwas einge-

schniirt, der Spitzenrand leicht verbreitert, gleichmassig kurz gewimpert, ganz ungezahnt. Tarsen

lang und kraftig, das Klauenglied an allen Fiissen ungekerbt und ungezahnt, die Ivlauen lang, kaum

verschieden an Lange, wohl aber an Dicke, die innere Klaue der Vorderfiisse beim bei der Spitze

kurz schrag abgestutzt.

Geographische Verbreitung . — Nordl. Argentinien.

Bioiogie. — Unbekannt.

Gattungstype ist die einzige, ais Homonyx beschriebene Art.

1. P. fuscoaeneus Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p-. 3 r 3 (1905).

15. Genus HOMONYX Guerin

Guerin, Rev. Zool. Vol. 2, p. 299 ( 1 83g) ; Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 3gi (1S44); Solier in

Gay, Hist. Chile, Vol. 5, p. 94 ( 1 85 1 ) ; Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 36i ( 1 856).

Merkmale. — Korperform cylindrisch oder gestreckt oval beim cf, beim 9 leicht nach hinten

verbreitert. Die Grundfarbe ist ein dunkles Braun mit einem diinnen Ueberzug, der bronzefarben bald

mehr erzgriin, bald mehr kupferrot glanzt; die Oberflache ist, bei starkerer \ ergrosserung betrachtet,

bald mehr bald weniger dicht gerunzelt, was ihr einen feinen seidenartigen Schimmer verleiht.

Kopfschild bei und 9 verschieden; beim q* trapezformig mit schwach gerundeten \ordeiecken,

der Vorderrand gerade, in der Mitte leicht eingeschnitten, meist etwas hoher aufgebogen ais dei

Seitenrand ; beim 9 ist es mehr parabolisch, der Vorderrand hoher aufgebogen und gewShnlich nicht

eingeschnitten. Die Stirnnaht ist an den Seiten deutlich ausgepragt, die Stirn dreieckig eingedi iicki ,

die 10-gliedrigen Fiihler rotgelb, die Keule beim c f kaum langer ais beim 9- Oie Oberlippe tntt

deutlich hervor und ist in der Mitte ganz schwach ausgeiandet. Die Mandibeln uberragen erheblich

den Seitenrand des Kopfschildes und sind am Aussenrand tief gekerbt; der Seitenzahn ist wenig. dei

verlangerte Spitzenzahn fast rechtwinklig nach oben umgebogen; die Schneide tritt weit nach inmn

vor und tragt 2 spitze Zahne, dahinter steht gerade vor der pars membranacea noch ein kleines dmtes

Zahnchen. An den Maxillen tragt die aussere Lade 6 spitze Zahne in der Reihenfolge 1, 2, 3; der

Argentina : Santiago dei

Estero, Sierra de Cor-

doba, Santa Fe.

72

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Spitzenzahn ist der grosste. Am Unterlippengeriist ist die Unterlippe etwas schmaler ais das Kinn

und in der Mitte ausgerandet, die Seitenlappen gerundet; das Kinn ist vorn nahezu halbkreisformig

vertieft und hier kahl, die erhohte Umgebung bei dem (f einiger Arten dicht und lang behaart (Kinn-

bart, ahnlich wie bei Geniates), bei dem Q (und planicostatus c?) ist sie nur sparlich behaart. Thorax

etwa um die Halfte breiter ais lang, Vorderrand etwas nach vorn, Hlinterrand nach hinten geschwungen,

die Seiten in der Mitte fast winklig erweitert, die stumpfen Hinterecken nicht gerundet, die spitzen

Vorderecken vorgezogen, die Flache gewolbt (bei elongatus ziemlich flach), zuweilen mit vertiefter

Mittellinie. Schildchen breiter ais lang, schmaler ais der Kopf zwischen den Augen, die Spitze meist

nicht gerundet. Auf den Deckfliigeln sind die primaren Punktreihen gefurcht bis auf die zehnte, die

meist vorn und hinten verloschen und nur in der Mitte deutlich ist (bei planicostatus ist dagegen die

erste und zweite auf der Scheibe verloschen), die Punkte darin sind hufeisenformig, tief eingedriickt

und scharf umrissen, haufig auch durch die Farbe von der Umgebung sich abhebend ; die primaren

Rippen sind gewolbt und mehr oder weniger regelmassig gereiht punktirt; die Nahtecke ist bei einigen

Arten in eine feine Spitze ausgezogen; die Epipleuren bis zur Mitte der Hinterhiiften reichend, nach

oben undeutlich abgegrenzt, der Seitenrand am Ende der Epipleuren beim 9 von planiscostatus winklig

herabgezogen, beim 9 von bahianus neben der Schulter schief eingedriickt; der Vorderrand ist durch

eine Furche, die am Schildchen beginnt und in den Seitenrand ubergeht, scharf abgegrenzt. Die

Afterdecke ist breit dreiseitig, beim senkrecht gestellt, hoch gewolbt, die Spitze gerundet, mit je

einem Griibchen in den Vorderecken; beim 9 ist sie spitzer, schief gestellt, parallel dem Seitenrand

nach der Spitze hin schief eingedriickt, ohne Griibchen. Das Abdomen ist beim q* kaum eingezogen,

das vorletzte oder 7 Sternit beim 9 so lang» ais das 5 und 6 zusammen, beim cf ein wenig ktirzer.

Prosternum vor den Vorderhiiften in der Mitte kielartig erhaben und der Lange nach gefurcht, die

Mitte des Vorderrandes vorgezogen mit langem Haarbusch ; hinter den Vorderhiiften mit einem kleinen

flachen dreiseitigen Fortsatz. Mesosternum bis zwischen die Mittelhiiften hinein vertieft und nur am

Grunde vor dem Metasternum mit einem kleinen, ganz schmalen und kurzen Plockerchen, das sich,

durch Naht und Farbung getrennt, auf das Metasternum auflagert. Die Beine sind sehr kraftig. die

Schenkel auf der Vorderkante sowie langs dem Vorder- und Hinterrand mit einer Querreihe langer

rotgelber, aus Griibchen entspringender Borsten ; Vorderschienen mit 3 langen kraftigen Z&hnen;

Mittel- und Hinterschienen mit mehr oder weniger deutlichen schiefen Stachelkanten ; ihr Spitzenrand

ist etwas verbreitert, an den Mittelschienen gerade und vollstandig mit kurzen schwarzen Wimper-

borsten besetzt, an den Elinterschienen auf der Mitte der Aussenseite und auf der oberen Kante in

einen scharfen Zahn ausgezogen, der Rand nur aussen neben dem ausseren Sporn mit 2 schwarzen

Wimperborsten, sonst kahl. Tarsen kraftig, Klauenglied lang, an allen Fiissen weder gekerbt noch

gezahnt. Klauen kaum verschieden an Lange, aber erheblich verschieden an Dicke, beide einfach,

die innere Klaue der Vorderfiisse beim q* besonders verdickt.

Geog ra phische Verbreitung . — Die Arten finden sich im Verlauf der Cordillere von der

Magellanstrasse im Siiden bis nach Ecuador, hauptsachlich in den Gebirgen des nordlichen Argen-

tiniens, von wo sie uber die Sierra de Cordoba nach Osten ins Flachland (Uruguay), eine Art sogar

bis in das Innere von Bahia in Brasilien vordringen.

Biologie. — Unbekannt.

Gattungsty pe. — H. cupreus Guerin.

LISTE DER ARTEN :

1. H. bahianus Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 490 (1913). Brasilien: Est.de Bahia,

S. Antonio da Barra.

FAM. SCARAB/EID/E

73

2. H. chalceus Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, Coi. p. 214 (i85o);

Steinheil, Atti Soc. Scienz. Nat. Ital. Vol. 14 (5), p. 559 (1873);

Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 493 (1913). — Taf 2, Fig. I 0.

var. fuscocupreus Ohaus, 1. c. p. 494 (1913).

subspec. santiagensis Ohaus, 1. c. p. 494 (igi3).

subspec. urugttayatius Ohaus, 1. c. p. 494 (igi3).

3. H. cupreus Guerin, Rev. Zool. Vol. 2, p. 3oo (1839); Burmeister, Handb.

Ent. Vol'. 4 (1), p. 3gi (1844); Sohier in Gay, Hist. Chile, Vol. 5,

p. 95, t. 16, f. 1 1 (i85i).

Argentina : Corrientes,

Salta, Mendoza, San

Luis.

Catamarca, Tucuman.

Santiago dei Estero, Iujuy,

Sierra de Cordoba.

Rep. dei Uruguay.

Patagon. : Povt Farnine.

4. H. elongatus Blanchard, Voy. d’Orbigny, Coi. Vol. 6 (Insect.), p. 192.

t. 11, f. 8 (1842) [Rutela] ; Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris,

p. 214 (i85o).

5. H. Feyeri Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 496 (1913).

6. H. planicostatus Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, Coi. p. 214(1850);

Lucas, Voy. Castelnau, p. 129, t. 8, f. 4 (1857).

subspec. peruanus Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 496 (igi3).

Bolivia : Chiquitos, Sta.

Anna.

O. Ecuador : Gualaquiza.

Bolivia : Valle Grande.

Argentina : Mendoza,

Tucuman.

Peru.

16. Genus CATOCLASTUS Solier

Solier in Gay, Hist. Chile, Vol. 5, p. 95 ( 1 85 1 ) ; Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 363 (i856).

Merkmale. — Korperform eiformig, nach hinten verbreitert, flach gewolbt. Farbe hell

erzgrtin, lebhaft glanzend, die Beine kupferrot mit schwarzen Tarsen; Brust lang gelb behaart.

Kopfschild beim (f erzgrtin, trapezformig, die Seiten leicht nach aussen geschwungen, der Vorderrand

gerade, in der Mitte leicht ausgerandet, der Rand ringsum ganz niedrig gesaumt; beim 9 braun, die

Seiten sind eine kurze Strecke fast parallel, dann stark nach vorn convergirend, der Vorderrand ganz

gerade; die Stirnnaht ist auch an den Seiten verloschen ; die Fiihler hell braun, 10-gliedrig (1). die

Keule auch beim q* ktirzer ais die Geissel, kaum langer ais beim 9 • Oberlippe wenig vorragend, in

der Mitte tief ausgerandet. Mandibeln weit vorragend, tief gekerbt am Seitenrand, Seiten- und

Spitzenzahn gerundet, wenig aufgebogen, Schneide weit vorspringend, mit 3 Ziihnen, der basale

stumpf. Maxillen mit 6 Zahnen in der Reihenfolge 1, 2, 3. Unterlippe etwas schmaler ais das Kinn,

am Vorderrand ausgerandet, Kinn halbkreisformig vertieft, bei q* und 9 gleichmassig sparlich lang

behaart. Thorax fast doppelt so breit wie lang, mit einer mittleren Langsfurche, Vorderrand gerade,

Hinterrand ganz schwach nach hinten gebogen, Seiten in der Mitte leicht erweitert, nach vorn und

hinten gleichmassig gebogen, Hinterecken stumpf, nicht gerundet, Vorderecken spitz, vorgezogen.

Schildchen breiter ais lang, Seiten und Spitze gerundet, schmaler ais der Kopf. Aut den Deckfliigeln

sind die primaren Punktreihen kraftig punktirt, aber nur miissig gefurcht, die primaren Rippen leicht

gewolbt, die 3 discalen Interstitien punktirt, die Sculptur auf der Scheibe durch viele grobe Quer-

runzeln undeutlich; der Vorderrand ist durch eine Furche, die beim Schildchen beginnt und in den

Seitenrand einmiindet, scharf abgegrenzt, fein gewulstet. Pygidium breit dreiseitig, senkrecht gestellt,

beim 9 etwas langer und spitzer ais beim rf. Abdomen beim (f leicht eingezogen, das vorletzte

Sternit langer ais die iibrigen, beim 9 ltinger ais beim (f . Prosternum vor den \ orderhiiften gekielt

und tief gefurcht, hinter den Vorderhtiften mit einem schmalen aber langen, kraftigen Fortsatz;

(1) Die Angabe Soliers beruht auf cinem Irrtum; das 7‘e Glied der Geissel vor der Keule ist sehr schmal, aber bei

starker Vergrosserung deutlich erkennbar.

74

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

Mesosternum mit einem schmalen, kurzen, die Mittelhiiften nicht iiberragenden Fortsatz. Beine sehr

kraftig, Schenkel mit mehreren Querreihen von Borstenpunkten ; Vorderschienen mit 3 (nicht 2)

kraftigen Zahnen, der mittlere dem Spitzenzahn genahert; Mittel- und Hinterschienen mit schwachen

Stachelkanten, ihr Spitzenrand verbreitert, an den Mittelschienen gerade, gleichmassig mit kurzen

schwarzen Wimperborsten besetzt, an den Hinterschienen in der Mitte leicht geschvvungen, nicht in

einen spitzen Zahn ausgezogen, nur die obere Ecke tragt einen kraftigen Zahn, aussen neben dem

ausseren Sporn stehen 5 Wimperborsten. Die Tarsen sind lang und ziemlich schlank, das Klauenglied

ist lang, beim 9 an allen Fiissen weder gekerbt noch gezahnt, beim g* schwach geziihnt ; die Klauen

sind kaum verschieden an Lange, wohl aber an Dicke.

Geog ra phische Verbreitung. — Chile und West-Peru.

Biologie. — Unbekannt.

Gattungstype ist die einzige bekannte Art.

1. C. Chevrolati Solier, Gay Hist. Chile, Vol. 5, p. 96, t. 16, f. 12 ( 1 85 1 ). — Chile, W.-Peru : Pacas-

Taf. 2, Fig. I 3. mayo.

17. Genus MECOPELIDNOTA F. Bates

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 270(1904); Arrow, 1. c. p. 271 (1904).

M erkmale. — Korperform cylindrisch oder langgestreckt oval beim cf, eiformig nach hinten

verbreitert beim 9- Farbe dunkelbraun mit erzgriinem, seltener kupferbronzefarbenem Glanz ; Ober-

seite kahl, Brust grau oder gelblich behaart. Kopfschild beim g* trapezformig mit stark gerundeten

Ecken oder halbkreisformig, der Rand ringsum fein aufgebogen, erzfarben, beim 9 dunkelbraun,

langer, parabolisch mit etwas geschwungenen Seiten ; Stirnnaht verloschen. Ftihler hellbraun,

10-gliedrig, die Keule beim (f so lang wie die Geissel, beim 9 etwas kiirzer. Oberlippe wenig

vorragend, in der Mitte schwach ausgerandet. Oberkiefer weit vorragend, arn Aussenrand tief gekerbt,

der verlangerte zugespitzte Spitzenzahn rechtwinklig nach oben umgebogen; Schneide vorspringend

mit 3 spitzen Zahnen. Maxillen mit 6 kraftigen spitzen Zahnen in der gewohnlichen Reihenfolge 1, 2, 3.

Unterlippe sehr kurz, schmaler ais das Kinn, vorn flach ausgerandet, das Kinn halbkreisformig vertieft,

bei g< und 9 sparlich behaart. Thorax an der Basis um 1 /3 breiter ais in der Mitte lang, Vorderrand

nach vorn, Hinterrand in der Mitte nach hinten geschwungen, die Seiten in der Mitte ziemlich stark

erweitert, die stumpfen Hinterecken nicht gerundet, die spitzen Vorderecken vorgezogen, die Flache

mit einigen undeutlichen flachen Eindrvicken neben der Mitte. Schildchen mit gebogenen Seiten und

gerundeter Spitze, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf. Auf den Deckfliigeln sind die primaren

Punktreihen meist deutlich, nur auf der Scheibe durch Querrunzeln undeutlich, nur an der Basis und

hinten noch hie und da leicht gefurcht, sonst flach, die Rippen nicht gewolbt, die Interstitien punktirt,

die Epipleuren bis zur Mitte der Hinterhiiften reichend, Schultern und Spitzenbuckel etwas gewolbt,

der Vorderrand durch eine Furche abgegrenzt. Afterdecke breit dreiseitig, beim g* hochgewolbt, die

Spitze quer abgestutzt, der Rand scharf abgesetzt und aufgebogen; beim 9 ist s’e langer und mehr

schief gestellt, die Spitze ebenfalls quer abgestutzt, der Rand noch breiter abgesetzt und aufgebogen, die

Flache ist eben oder selbst der Lange nach vertieft. Das letzte Sternit ist mit einer Randfurche parallel

zum Hinterrand versehen, das vorletzte oder siebente bei cf und 9 gleich lang, etwa so lang wie das V

und VI zusammen. Prosternum mit einem schmalen, aber langen und kraftigen, fast rechtwinklig

gebogenen Fortsatz; Mesosternum mit einem schmalen, vorn rechtwinkligen Fortsatz, der die Mittel-

FAM. SCARAILEID.E

75

huften nach vorn kaum uberragt. Beinekraftig; Vorderschienen mit 3 Randzahnen, der mittlere dem

Spitzenzahn genahert; Mittelschienen mit geradem, gleichmiissig gewimpertem Spitzenrand, oline

deutliche Stachelkante , Hinterschienen beim cf allein ani Kniegelenk auf der unteren Kante scharf

ausgerandet mit vorspringender zahnartiger Spitze, der Spitzenrand auf der ausseren Kante mit stumpf

gerundetem Vorsprung, die obere Ecke spitz zahnartig ausgezogen. Tarsen kriiftig, das Klauenglied

bei q* und 9 weder gekerbt noch gezahnt, Klauen kaum verschieden an Lilnge, aber wohl an Dicke,

besonders beim cf.

Geographische Verbreitung. — Guateinala und Cordilleren von Columbien bis Peru.

Biologie. Lnbekannt bis auf die kurze Notiz, dass M. Arrowi bei Guayaquil im Januar die

Bltithen einer Mimose besucht.

Gattu ngstype. — M. Arrowi F. Bates.

LISTE DER ARTEN :

1. M. Arrowi F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 270 (1904) ; Arrow,

1. c. p. 271(1904) ; Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 402 (1908). — Taf. 2,

Fig. I 2.

2. M. cylindrica Ch. Waterhouse, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 24 (1876)

[Pclidnota] ; H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 409(1889);

Arrow, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 271 (1904).

3. M. obscura Taschenberg, Zeit. Ges. Naturw. Vol. 35, p. 1 85 (1870)

\Pelidnota~].

4. M. Witti Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 497 ( 1 g 1 3).

18. Genus PELIDNOTA MacLeay

MacLeay, Hor. Ent. Vol. 1, p. ( 1 8 r g) ; Latreille, Cuvier Regne Anim. Vol. 4, p. 553 (1829);

Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 121 (1840); Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 392 (1844);

Blanchard, Hist. Ins. Vol. 1, p. 218 (1845); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 355 ( 1 856) ;

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 249 (1904); Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 68 et 70 (1915).

Aglycoptera Sharp, Buli. Soc. Ent. Belge, Vol. 29, p. 2 ( 1 885).

Odontognathus Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. i3g (1840).

Strigidia Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 388 (1844).

Menkmale. — Korperform des cf mehr oder weniger gestreckt oval, beim 9 eiformig oben

massig gewolbt. Farbung entweder vollstandig erzfarben, meistens lebhaft gliinzend, oder unterseits

erzfarben, die Oberseite gelblich oder braunlich mit Erzschiller; selten ist die Grundfarbe gelblich,

braunlich oder pflanzengrun ohne Metallschiller. Die Oberseite, d. h. Kopf, Vorderrucken, Schildchen

und Deckflugel, ist bald kahl, abgesehen von ganz vereinzelten Borsten an den Riindern, bald fein

behaart; die Unterseite, Afterdecke und Beine meist sparlich, seltener anliegend behaart. Das Kopf-

schild ist im Grundriss trapezformig mit leicht gerundeten Vorderecken, die Seiten beim 9 mehr

convergirend ais beim cf, der Vorderrand entweder gerade, quer abgestutzt, oder mehr oder weniger

tief eingeschnitten, der Vorderrand resp. die beiden Zacken bald mehr, bald weniger zurUckgebogen.

Die Stirnnaht ist an den Seiten deutlich sichtbar oder sie ist ganz verloschen ; die Stirn haufig dreieckig

eingedriickt. Die Mandibeln sind kriiftig, am Aussenrand tief gekerbt, der Seitenzahn und noch mehr

Ecuador: Guayaquil,

Arenal. Peru.

Guatemala.

Columbia.

S. Ecuador : Loja.

76

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

der etwas verlangerte Spitzenzahn sind nach oben umgebogen; die Schneide springt etwas vor und ist

entweder mit 3 oder mit 2 Zahnen bewehrt, indem der basale verkiimmert; der Mahlzahn ist stets

gross, mit ziemlich vielen kraftigen Kauleisten. An den Maxillen ist die aussere Lade stets mit 6

kraftigen Zahnen in der Reihenfolge 1 (Spitze), 2 (Mitte), 3 (Basalreihe) besetzt; die Tasterschuppe

tragt am Seitenrand einen hockerartigen Vorsprung, von dem langere Borsten entspringen ; die Kiefer-

taster haben ein ziemlich kleines, spindelformiges Endglied. Am Unterlippengeriist ist die Unterlippe

kurz, stets in der Mitte ausgerandet, die Lippentaster sind klein und diinn, das Kinn ist am Vorderrand

haufig halbkreisformig oder dreiseitig eingedruckt. Die Fiihler sind 10-gliedrig, die Keule kiirzer ais

die Geissel, beim cf kaum langer ais beim 9- Der Thorax ist beinahe doppelt so breit, ais in der

Mitte lang, die Seiten in oder hinter der Mitte etwas erweitert, die Hinterecken zumeist scharfwinklig,

fast rechteckig, die Vorderecken stets vorgezogen; eine scharf eingedriickte Randfurche findet sich

ringsum, nur an der Basis fehlt sie auffalliger Weise bei den Arten der lucida- Gruppe, die jedoch

nach ihren sonstigen Merkmalen fraglos in diese Gattung gehoren. Das Schildchen ist klein,

herzformig, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf zwischen den Augen. Auf den Deckfltigeln ist die

primitive Sculptur — leicht gefurchte primare Punktreihen. leicht gewolbte primare Rippen und ebene

Interstitien — nur noch ganz seiten, so in der aeruginosa- Gruppe, erhalten ; zumeist ist sie verandert

und zwar in allen drei Richtungen, namlich in der einer Vertiefung der Furchen und starkeren Wolbung

der Rippen und Interstitien, oder in einer Zunahme der Punktirung, die Rippen und Interstitien

gleichmassig uberdeckt, oder in einem Verschwinden aller Furchen, Rippen und Punktirung, sodass

die Deckfliigel ganz glatt werden und nur noch Reste der urspriinglichen Sculptur zeigen; die

Epipleuren sind breit und ziemlich lang; beim 9 der Untergattung Pelidnota s. str. ist der Seitenrand

leicht verdickt ; die Nahtecken sind fast immer gemeinsam zugerundet, nur beim 9 der nitescens sind

sie verlangert und klaffend. Das Pygidium ist breit dreiseitig, beim 0* mehr senkrecht gestellt mit

abgestutzter Spitze, beim 9 langer, spitzer und mehr schief gestellt, zuweilen auch beim 9 hockerartig

mit einer Fangsfurche. Von den Sterniten ist das vorletzte gewohnlich langer ais das letzte; meistens

tragen sie nur eine Querreihe von Borstenpunkten, an den Seiten zuweilen noch einige Harchen ;

manchmal sind sie nur leicht, manchmal an den Seiten dicht und anliegend behaart. Die Brust ist

wenigstens an den Seiten gewohnlich ziemlich dicht behaart; das Mesosternum tragt einen Fortsatz,

dessen Spitze, von der Seite gesehen, stets die Mittelhiiften nach vorn uberragt. Das Prosternum ist

stets mit einem dreiseitigen flachen Fortsatz hinter den Hinterhiiften versehen. Die Beine sind immer

kraftig gebaut; die Vorderschienen 3-zahnig, der mittlere Zahn dem Spitzenzahn genahert ; die

Mittelschienen mit geradem Spitzenrand, der gleichmassig mit kurzen gerundeten Borsten besetzt ist;

das Klauenglied der Vorder- und Mittelbeine ist haufig gezahnt, beim 0* an den Vorderbeinen die

innere, an den Mittelbeinen die aussere Klaue gewohnlich verdickt und verlangert. Die Hinterbeine

sind bei einer Reihe von Arten mit Geschlechtsauszeichnungen versehen, und zwar alie Teile des

Beines oder nur einzelne. So sind bei Bnrmeisteri die Huften verdickt und nach unten gesenkt ; bei

vitticollis und rubripennis die Trochanteren zapfenartig verlangert, bei den genannten, wie bei einigen

anderen Arten sind die Schenkel und Schienen verbreitert und verdickt, die letzteren oft in ganz

auffalliger Weise und auf der Innenseite behaart, ebenso die Tarsen, das Klauenglied und die aussere

Klaue; bei cupreus (Odontognathus) ist der obere Sporn der Schienen beim 0* verlangert, seine Spitze

leicht hakenformig nach hinten gebogen. Der Spitzenrand der Hinterschienen ist in der ganzen Gattung

stets ungerade und ohne Wimperborsten, die Mitte des Aussenrandes spitz zahnartig oder gerundet

bogig vorgezogen, die obere Ecke zahnartig vorspringend.

Geographische Verbreitung. — Die Gattung ist iiber das ganze gemassigte und heisse

Amerika verbreitet vom sudlichen Kanada im Norden bis Buenos-Aires im Siiden ; sie findet sich im

Tiefland an der Meereskiiste und steigt in der Cordillere bis auf circ. 2000 m. Die meisten Arten

FAM. SCARAB^EID/E

77

finden sich in Sudamerika ; auf den Antillen sind bisher nur zwei Arten gefunden worden, die P. Sancti

Damini auf Santo Domingo und die P. velutipes auf St. Vincent.

Biologie. — Von einer ganzen Anzahl von Arten ist die Lebensweise bekannt und auch die

der Larven. Bei den Arten der Untergattung Pelidnota s. str. werden die Eier in dei Erde abgelegt,

nahe bei einer abgestorbenen Baumwurzel. Die frisch ausgeschliipfte Larve frisst -zuerst Erde; spater

dringt sie in die Baumwurzel ein, frisst IIolz und verpuppt sich auch in diesem. Die Kafer sind wohl

zumeist Nachttiere, die den Tag Uber in der Erde oder zwischen Blattern versteckt sich aufhalten und

erst mit der Dammerung hervorkommen ; einige am Tage fliegenden Arten, wie z. B. P. aeruginosa ,

, leben in dammerigen Schluchten oder im dichten Wald. Sie fressen Blatter, z. B. von Boehmeria

(Urticee), Melastomaceen, Inga, Croton, Vitis, u. s. w., lassen sich aber auch mit weichen Fruchten,

Bananen. Carica papaya, u. s. w. kodern. Die cTcf, die kleiner sind ais die 99, und stark verdickte

Vorderklauen haben, wahrend bei den 9 9 der Seitenrand der Deckflugel verdickt ist, haben die

Gewohnheit, die 9 9 'n Copulastellung zu besetzen und sich von ihnen stundenlang herumschleppen

zu lassen, um sich so jederzeit die Moglichkeit einer Copula zu sichern.

Bei den Arten der Untergattung Ganonota werden die Eier, soweit bekannt, uber der Erde in

niedrigen harten Baumstubben abgelegt und die Larven machen von Anfang an ihre Entwicklung im

Holz durch. Die Kafer sind reine Tagetiere, die nur am Tage, zumal um die Mittagszeit herumfliegen

und die Bliiten von Buschen (Mimosen) und hohen Waldbaumen besuchen. Weichen Gebrauch

die cfcf der Bicrmeisteri-Gruppe von ihren zuweilen machtig verdickten Hinterbeinen machen, dariiber

fehlt bisher noch jede direkte Beobachtung. Auch haben die cf^f der bisher genauer beobachteten

Arten cupripes, pulchella , liturella nicht die Gewohnheit, sich von den 9 9 stundenlang in Copulastellung

herumschleppen zu lassen, ohne die Copula selber vorzunehmen.

Literatur uber die Biologie : Lacordaire, Ann. Scienc. Natur. Vol. 20, p. 270 (i83o); Harris,

A Report on the insects of Massachusetts, injurious to vegetation ; Silliman, Amer. Journ. of Scienc.

Vol. 42 (1842); Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (2), p. 523 ( 1 855) ; Ohaus, Ent. Zeit. Stettin, Vol. 61,

p. 175-191 (1900); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 248-251 (1908).

Die Gattung lasst sich zunachst in 2 grosse Gruppen teilen ; in der ersten ist die Oberseite stets

kahl, abgesehen von vereinzelten Borsten ari den Randern ; in der anderen finden sich auf dem Kopf,

Thorax und Schildchen, besonders aber auf den Deckfliigeln Haare. Die Zahl, Lange und Form

dieser Haare ist bei den einzelnen Arten resp. Artgruppen verschieden. Sie entspringen bei den Arten

mit grob gerunzelter, wenig glanzender Oberseite, bei denen sie zahlreich, ziemlich lang und teilweise

gefiedert sind, aus feinen umwallten Punkten, die zwischen den Runzeln stehen. Bei den Arten mit

zuriickgehender Sculptur, die in der Mitte glatt und glanzend, an den Seiten gerunzelt und dicht

punktirt sind, sind sie sehr klein und sparlich, zuweilen auf besondere Stellen an den Seiten hinter der

Schulter und beim Spitzenbuckel beschrankt; sie entspringen aus kleinen Punktchen, die nach lnnten

in eine Furche iibergehen, in die sich das Harchen legt , wenn der Kafer in der Eide oder im Holz

herumwiihlt. Die grosseren umwallten Punkte, die auf den Deckfliigeln Furchen oder Kettenstreifen

bilden, tragen bei diesen letzteren Arten im dunkler gefarbten Grunde vereinzelte kleine Griibchen-

punkte, aus denen die gelben Harchen entspringen.

UEBERSICPIT DER UNTERGATTUNGEN UND ARTENGRUPPEN :

A. Oberseite kahl.

Wie Burmeister in seinem Handbuch der Enlomologu teile ich nach der Form des Kopfsclnldes dtese Abteilung

m 2 grosse Hauptgruppen oder Untergattungen , die ihrerseits toiedcr 111 kleinere Artengruppen zerfallen .

78

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

I. Kopfschild beim 9 am Vorderrand stets einfach , nicht eingekerbt oder ausgerandet, parabolisch, vorn mehr

oder weniger aufgebogen. Beim (f ist das Kopfschild zumeist trapezformig mit gerundeten Vorderecken,

breiter und kiirzer ais beim Q , sein Vorderrand mehr oder weniger ausgerandet , selten eben so geforrnt

wie beim 9 (fulva Blanch.) Subg. Pelidnota sens. striet.

1. Hinterbeine in beiden Geschlechtern gleich geformt.

a. Die basale Randfurche des Prothorax ist stets regelmdssig

ausgebildet i. Puncta TA-Gruppe.

b. Die basale Randfurche des Prothorax ist verloschen .... 2. lucida- Gruppe.

2. Hinterbeine beim ff verdickt 3. BuRMEiSTERi-Gruppe.

II. Kopfschild beim 9 am Vorderrand stets gekerbt (1) oder tiefer ausge-

randet, die beiden Ecken oder Zacken zuriickgebogen. Beim ff ist das

Kopfschild zumeist etwas kiirzer und am Vorderrand breiter, in der

Mitte flacher ausgerandet oder weniger tief gekerbt, die Ecken weniger

zuriickgebogen Subg. Ganonota.

1. Hinterbeine in beiden Geschlechtern gleich geformt.

a. Die basale Randfurche des Prothorax ist stets regelmdssig

ausgebildet.

a. Deckfliigel glatt, nicht gefurcht, die primdren Pnnktreihen

seicht oder ganz verloschen 4. PULCHELLA-Gruppe.

3. Deckfliigel regelmdssig und tief gefurcht , die Rippen und

Interstitien gleich hoch gewolbt.

* Thorax ohne Gruben auf der Scheibe, die Nahtspitze der

Deckfliigel in beiden Geschlechtern gleich gebildet ... 5. EBENiNA-Gruppe.

** Thorax mit 2 tief en grob sculptirten Gruben; die N ahtspitzen

der Deckfliigel beim 9 verldngert , klaffend .... 6. NiTESCENS-Gruppe.

b. Die basale Randfurche der Prothorax ist verloschen .... 7. QUADRiPUNCTATA-Gruppe.

2. Hinterbeine bei q* und 9 verschieden geformt.

a. Die hinteren Tibien und Tarsen nicht verdickt.

a. Beim der obere Sporn der Hintertibien verldngert und

hakenfdrmig gekrummt 8. CUPREA-Gruppe.

[3. Beim (f die T rochanteren der Hinterbeine zapfenartig ver-

ldngert 9. RUBRIPENNIS-Gruppe.

b. Die hinteren Tibien und Tarsen heim q* verdickt.

a. Deckfliigel nicht gefurcht, glatt mit verloschenen Pnnktreihen. 10. TiBiALis-Gruppe.

[3. Deckfliigel gefurcht, die Rippen und Interstitien gewolbt . . 1 1 . LiTURELLA-Gruppe.

B. Oberseite mehr oder weniger behaart Subg. Chalcoplethis.

I. Die Hinterbeine in beiden Geschlechtern gleich geformt.

1. Oberseite didit punktiert, an den Seiten runzelig, wenig gldnzend, die

Behaarung ziemlich dicht.

a. Die Haare einfach 12. RUGULOSA-Gruppe.

b. Die Haare gefiedert i3. GRANULATA-Gruppe.

2. Oberseite in der Mitte glatt, gldnzend, an den Seiten dichter und

runzelig, die Behaarung schr kurz, fein und spdrlich 14. CYANTPES-Gruppe.

(1) Bei alten Q Q sind durch das Graben in der Erde oder im Holz die beiden Zacken des Kopfschildes zuweilen

so abgenutzt, dass die Einkerbung kaum noch zu erkennen ist.

FAM. SCARABjEIM

79

II. Die Hinterbeine in beiden Geschlechteni verschiedcn gefonnt, beim cT die

Schenkel verdick/, die Schienen verbreitert, auf der Innenseite starker

behaart, die Tarsen verldngert. (Chalcoplethis 5. str. und Epichal-

coplethis.) i5. KiRBYi-Gruppe.

I. Subgenus PELIDNOTA MacLeay sensu stricto

i. punctata - Gruppe

1. P. aeruginosa Linne, Syst. Nat. ed. io, Vol. i (2), p. 35o (1758); Ohaus,

Stettin. Ent. Zeit. Vol. 61, p. 1 85 (1900); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit.

p. 25o(igo8); F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 258(1904).

Scarabaeus aeruginosus Linne, 1. c.

Melolontha americana Herbst, Natursystem ungefitig. Ins. Vol. 3, p. 66, t. 23,

f. 3 (1790).

Melolontha glauca Olivier, Ent. Vol. 1 (5), p. 21, t. 5, f. 47 (1789); Olivier,

ed. Illiger, Vol. 2, p. 41 (1802) ; Olivier, ed. Sturm, Vol. 2, p. 12, t. 58,

f. 7 (i8o3) ; Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 212 (1800).

Rutela prasina Germar, Ins. spec. nov. p. 117 (1824).

Pelidnot a glauca Laporte, Hist. Nat. Coi Vol. 2, p. 122 (1840); Burmeister,

Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 401 (1844).

subspec. semiaurata Burmeister, 1. c. p. 402.

subspec. citripennis Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. i85 (1909).

2. P. alliacea Germar, Ins. spec. nov. p. 117 (1824) [Rutela] ; Ohaus,

Deutsche Ent. Zeit. p. 25o (1908).

3. P. ancilla F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 267 (1904).

4. P. aurescens H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 274, t. 16,

f. 5 (1888); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 498 (1913)

5. P. chalcothorax Perty, Delectus anim. 'artic. p. 48, t. 10, f. 7 (1834);

Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 122 (1840); Burmeister, Handb.

Ent. Vol. 4 (1), p. 404 (1844) ; F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 258

(1904); Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 6r, p. 184 (1900); Ohaus,

Deutsche Ent. Zeit. p. 25 1 (1908).

6. P. chiriquina F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 265 (1904).

7. P. chlorana Erichson, Archiv f. Naturg. Vol. 1 3 , p. 99 (1847).

herbacea Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 212 (i85o).

8. P. composita Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 71 (1915).

9. P. costaricensis H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 274, t. 16,

f. 1 (1888).

subspec. guatemalensis H. Bates, 1. c. p. 274.

10. P. cuprascens Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 78 ( x g 1 5) .

11. P . fracida F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 269(1904).

Syn. testaceipes Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. ( 19 1 5) .

12. P. fulva Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 21 1 (i85o).

P. paraguayensis F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 266 (1904).

subspec. Championi F. Bates, 1. c. p. 267.

r3. P. laevissima Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4(2), p. 522 (i855); I'. Bates,

Trans. Ent. Soc. Lond. p. 258 (1904).

Brasil : Ktistengebirge

von Bahia, Rio de

Janeiro, S. Paulo.

Sta. Catharina, Riogrande d.S.

Riogrande: Colonia Sta.Cruz.

Brasil : Ktistengebirge

von Espirito Sto. -Sta.

Catharina.

Brasil: Goyaz.

Guatemala.

Brasil: Minas Geraes, Rio

de Janeiro, S. Paulo.

Panama.

Ostcordillere v. Ecuador-

Bolivia.

Flonduras.

Costa-Rica : V. de Irazu,

Cache.

Guatemala, Honduras.

Guatemala.

Brasil : Amazonas.

Para.

Bolivia : Valle grande,

Chuquisaca.

Paraguay : Asuncion.

Argentina : Tucuman, Cor-

doba, Missiones.

Venezuela : Caracas. Co-

lumbia : Manizales.

Trinidad.

8o

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

subspec. cayennensis F. Bates, 1. c. p. 269 (1904) ; Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 499 (igi3).

subspec. chiriquicola Ohaus, 1. c. p. 499 (igi3).

14. P. Lucae Leconte, New spec. Coi. Vol. 1, p. 78 ( 1 863) ; Casey, Mem.

Coi. Vol. 6, p. 76 (191S).

15. P. lugubris Leconte, Trans. Amer. Ent. Soc. Vol. 5, p. 54 (1874);

Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 76 (1915).

16. P. luridipes Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 212 (i85o);

Lucas, Voy. Castelnau, Ent. Vol. 7, t. 8, f. 2 (1857) ; F. Bates, Trans.

Ent. Soc. Lond. p. 258 (1904).

17. P. lutea Olivier, Ent. Vol. 1 (5), p. 23, t. 1, f. 2 (1789) ; Olivier, ed. Illiger,

Vol. 2, p. 43 (1802); Olivier, ed. Sturm, Vol. 2, p. 14, t. 5g, f. 3

(i8o3); Schaeffer, Bull. Brooklyn Mus. Inst. Science, Vol. 1, Nr. 7,

p. 159 (igo5); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 499 ( 1 g 1 3) ; Casey,

Mem. Coi. Vol. 6, p. 73 (igi5).

subspec. brevicollis Casey, 1. c. p. 74 (1915).

subspec. centroamericana Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 499 (igi3).

subspec. hudsonica Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 74 (1915).

subspec. pallidipes Casey, 1. c. p. 74.

subspec. texensis Casey, 1. c. p. 74.

18. P. notata Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 212 (i85o); H. Bates,

Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2). p. 273, t. i5, f. 23 (1888) ; F. Bates,

Trans. Ent. Soc. Lond. p. 257 (1904); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit.

p. 402 (1908).

19. P. oblonga Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 73 (1915).

subspec. debiliceps Casey, 1. c. p. 73.

subspec. ponderella Casey, 1. c. p. 73.

Cayenne : Maroni.

Panama : V. d. Chiriqui.

California : S. Lucas.

Arizona. N. W. Mexico :

Sinaloa.

Mato grosso.

Texas, Florida.

Florida.

Guatemala, Honduras.

New York.

Virginia.

Texas.

Mexico, Guatemala, Hon-

duras, Nicaragua, Cos-

ta-Rica, Panama, Co-

lumbia, Ecuador.

Louisiana.

New Jersey.

Columbia Distr.

20. P. obscurella Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 79 (igi5).

21. P. pallidipennis F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 268 (1904).

22. P. permicans Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 77 (igi5).

23. P. prasina Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 402 (1844).

24. P. prolixa Sharp, Journ. Linn. Soc. Lond. Vol. i3, p. i32 (1877);

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 273, t. i5, f. 24 (1888) ;

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 257 (1904).

25. P . punctata Linne, Syst. Natur, (ed. to), Vol. 1 (2), p. 35o(i758); Linne,

Mus. Ludovic. Ulric. Regin. p. 23 (1764) [Scarabaeus]; Drury, 111. Nat.

Hist. Vol. 1, p. 75, t. 34, f. 5 (1770) [Scarabaeus] ; Fabricius, Syst.

Ent. p. 33 (i775) [Melolontha] ; Olivier, Ent. Vol. 1. Nr. 4, p. 22, t. 1,

f. 6 (1789) ; Olivier, ed. Illiger, Vol. 2, p. 42 (1802) ; Olivier, ed. Sturm,

Vol. 2, p. 1 3 , t. 59, f. r-2 (i8o3); Herbst, Natursyst. Kafer, Vol. 3,

p. 69, t. 23, f. 6 (1790) [Melolontha] ; Latreille, Hist. Nat. Crust. Ins.

Vol. 3, p. 1 5 1 (1802) [Rutela] ; W. S. MacLeay, Hor. Ent. Vol. 1, app.

p. 154 (1819) [Pelidnota]; Kirby, Faun. Bor. Amer. p. 127 (1837);

Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 122 (1840); Burmeister, Handb.

Ent. Vol. 4 (1), p. 3gg (1844); Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 70 (1915).

Biol. : Harris, Ins. Mass. p. 23 (1842) ; Riley, Amer. Ent. Bot. Vol. 2, p. 295, f. i85 ;

Riley, I. Report Ins. Ontario, p. 106 (1871); W. Saunders, Canad. Ent.

Vol. 6, p. 141 (1874).

26. P. punctulata H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 276, t. 16,

f. 7 (1888); H. Bates, ibid. p. 408 (1889); F. Bates, Trans. Ent.

Soc. Lond. p. 257 (1904); Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 80 (igi5).

Honduras.

Brasil : Pernambuco, Ba-

hia. Minas Geraes, S.

Paulo.

Mexico : Guerrero,

Venezuela, Columbia.

Nicaragua, Panama, N,-

W. Ecuador.

S. Kanada, Vereinigte

Staatenv. N. Amerika,

Mexico?

Mexico, Guatemala,

Honduras, Nicaragua.

FAM. SCARAB/EID/E

81

27. P. refulgens Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 79 (1910).

28. P. sordida Germar, Ins. spec. nov. p. 118 (1824) [Rutila]-, Burmeister,

Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 404 (1844); F. Bates, Trans. Ent. Soc.

Lond. p. 258 (1904); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 25o (1908).

29. P. strigosa Laporte, Ilist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 122 (1840); Burmeister,

Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 553 (1844); H. Bates, Biol. Centr. Amer.

Coi. Vol. 2 (2), p. 276, t. 16, f. 6 (1888); F. Bates, Trans. Ent. Soc.

Lond. p. 257 (1904); Casey, Mem. Coi. Vol. 6, p. 78 ( 1915).

30. P. tarsalis Case}-, Mem. Coi. Vol. 6, p. 74 (1915).

31. P. unicolor Drurv, 111, Nat. Hist. Vol. 3,p.6l, t. 44, f. 2(i778)[Sfrtrfl/wr«s];

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 257 (1904); Ohaus, Deutsche

Ent. Zeit. p. 25i (1908).

Melolontha Druryana Herbst, Natursyst. Kaf. Vol. 3, p. i63, t. 67, f. 3 (1790).

Pelidnota testacea Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 122 (1840) ; Burmeister,

Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 403(1844).

var. infuscata Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 5oo (1913).

subspec. bonariensis Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (2), p 522 (iS55) ; Ohaus, Deutsche

Ent. Zeit. p. 5oo (1913).

32. P. virescens Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 403 (1844); H. Bates,

Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2). p. 274, t. 16, f. 2 (1888); H. Bates,

ibid. p. 408 (1889); F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 287 (1904).

var . planipennis H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 274 (1888).

var. jalapensis H. Bates, 1. c. p. 275 (1888).

var. chalcopus H. Bates, 1. c. p. 270 (1888).

2. lucida - Gruppe

33. P . fuscoviridis Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 5oo (1913).

34. P. lucida Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 401 (1844); F. Bates,

Trans. Ent. Soc. Lond. p. 257 (1904).

35. P. polita Latreille, Voy. Humboldt Obs. Zool. Vol. 1, p. 134, t. 1 5 , f . 3

(181 1) [Rutela]-, Germar, Mag. Ent. Vol. 1 (2), p. io3 ( 1 8 1 5 ) [Rutela] ;

Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 552 (1844).

P. cupritarsis H. Bates, Biol. Cent. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 275 (1888);

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 207 (1904).

3. Burineisteri - Gruppe

36. P. Burmeisteri Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 409 (1844); Bur-

meister, Gen. Ins. t. 28 (1846).

Lacerdae Sharp, Bull. Soc. Ent. Belg. Vol. 29, p. 23 ( 1 885) .

var. tricolor Nonfried, Ent. Nachr. Vol. 20, p. 123 (1894); F. Bates, Trans. Ent.

Soc. Lond. p. 260 (1904); Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 317 (igo5).

37. P. cyanitarsis Gory, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 2 (1). p. 67, t. 5, f. 1

(i833) [Rutela] ; Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 120 (1840) [Rutela] ;

Burmeister, Flandb. Ent. Vol. 4 (1), p. 407 (1844); I'. Bates, I rans.

Ent. Soc. Lond. p. 25g (1904).

nitidissima Guerin, Icon. Regne Anim. Ins. p 91, t. 24, f. 2 (1834) [Rutela].

38. P. Langsdorffi Mannerheim, Nouv. Mem. Soc. Nat. Moscou, Vol. 1,

p. 48, t. 2, f. 2 (1829) [Rutela]\ Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1),

p. 554 (1844).

39. P. Ludovici Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 3 1 7 (1905).

Columbia.

Brasil- : Bahia, Goyaz,

MinasGeraes, S. Paulo.

Paraguay. Argentina.

Mexico, Guatemala, Ni-

caragua, Costa -Rica,

Panama.

New York.

Brasil : Espirito Sto, Mi-

nas Geraes, Rio de Ja-

neiro, S. Paulo, Sta.

Catharina.

Espirito Santo.

Argentina, Uruguay.

Mexico.

Mexico.

Ialapa.

Guatemala, Honduras.

Venezuela.

Columbia, Venezuela,

Trinidad.

Peru?: Cuenca. Biasil?

Panama, Columbia,

Venezuela.

Panama.

Brasil : Bahia (nec Gua-

temala).

Mato grosso : Xingu.

Brasil : Bahia.

Brasil : Barra de Segui-

tiba.

[Timbuhy.

Brasil : Espirito Sto,

82

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

40. P. sumptuosa Vigors, Zool. Journ. Vol. 1, p. 542, t. 20, f. 9 (i825)

[. Ruttla ] ; Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 406 (1844) ; F. Bates,

Trans. Ent. Soc. Lond. p. 259 (1904). — Taf. 2, Fig. I 4.

R. plicata Gory in Blanchard, Voy. d’Orbigny, Ins. Vol. 2, p. 192, t. 2, f. 7 (1842).

Rutela smaragdina Perty, Delect. An. Artic. p. 5o, t. io, f. 16 (1834).

Brasil : S. Paulo, Minas

Geraes, Bahia, Goyaz,

Mato Grosso, Para.

? Venezuela.

2. Subgenus GANONOTA Ohaus

Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 259(1915).

Syn. Delipnia Casey, Meni. Coi. Vol. 6, p. 80 (1915).

4. Pulchella - Gruppe

41. G. acutipennis F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 263 (1904).

42. G. Belli Sharp, Journ. Linn. Soc. Lond. Vol. 1 3 , p. i32 (1877);

H. Bates, Biol. Centr. Amer. Coi. Vol. 2 (2), p. 273, t. i5, f. 22 (1888) ;

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 255 (1904).

43. G. cupripes Perty, Delect. An. Artic. p. 48, t. xo, f. 8 ( 1 83 2) ; Laporte,

Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 122 (1840); Burmeister, Handb. Ent.

Vol. 4 (1), p. 3g5 (1844); Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 178 1900);

Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 249 (1908); F. Bates, Trans. Ent.

Soc. Lond. p. 255 (1904).

auripes Perty, erron. in tabula.

44. G. discicollis Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 3o3 (1912).

45. G. dubia F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 262 (1904).

46. G. glaberrima Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 2i3 (i85o);

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 255 (1904).

47. G. impressicollis Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 76 (1925).

48. G. plicipennis Ohaus, Mitt. Deutsche Ent. Ges. Vol. 5, p. 10 (1934).

49. G. pubes Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 5o2 (1913).

50. G. pidcliella Kirby, Trans. Linn. Soc. Lond. Vol. 12, p. 405, t. 21, f. 10

(1818) [Rutela'] ; Kirby, Isis, Vol. 1, p. 118, t. 1, f. 10 (1824); W. S.

MacLeay, Hor. Ent. Vol. 1, app. p. 154(1819) [Rutela]; Burmeister,

Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 394 (1844); Ohaus, Stettin. Ent. Zeit.

p. 175 (1900); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 249 (1908); F. Bates,

Trans. Ent. Soc. Lond. p. 256 (1904).

var. blanda Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 394 (1844); Ohaus, Deutsche

Ent. Zeit. p. 5oi (1913).

var. fulvopunctata Ohaus, 1. c. p. 5oi (1913).

var. reducta Ohaus, 1. c. p. 5oi (igi3).

var. scapularis Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 394 (1844); Ohaus, Deutsche

Ent. Zeit. p. 5oi (igi3).

var. sellata Ohaus, 1. c. p. 5oi (igi3).

var. xanthogramma Perty, Delect. An. Artic. p. 49, t. 10, f. 9 (i832) ; Burmeister,

Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 394 (1844); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 5oi

(igi3).

51. G. purpurea Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 394 (1844); F. Bates,

Trans. Ent. Soc. Lond. p. 255 (1904).

52. G. Sancti Domini Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 317 (1905).

53. G. similis Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 400(1908); Ohaus, ibid. p. 78,

£. 2 (1925).

54. G. Soderstromi Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 402 (1908).

Venezuela : Merida.

Nicaragua: Chontales.

Panama : Chiriqui.

Columbia : Muzo.

Brasil : Espirito Sto, Rio

de Janeiro, S. Paulo,

Sta Catharina.

Brasil : Para. [nizales.

Columbia : Cauca, Ma-

Brasil : Espirito Sto.,

Minas Geraes, S. Paulo.

Mato Grosso.

Bolivia.

N.-W.Ecuad. : Paramba.

Brasil : Kiistengebirge.

Rio de Janeiro : Capital.

Rio de Janeiro : Corcovado.

Nova Friburgo.

Rio de Janeiro, Sta Catharina,

Rio Grande d. S.

Rio de Janeiro, N. Friburgo.

Minas Geraes : Caraga ; Rio

de Janeiro : Petropolis ; S.

Paulo : Santos ; Sta Catha-

rina : Joinville.

Brasil : Rio de Janeiro.

Ins. Santo Domingo.

O. Ecuador : Sabanilla.

W.Ecuador: S. Domingo.

FAM. SCARABAEI D/E

83

55. G. striatopunctala Kirsch, Berlin. Ent. Ze it. p. 222 (i8S5) [Odontognathus].

56. G. testaceovirens Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 21 3 (f85o).

villi pennis K. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond p. 264 (1904); Ohaus, Stettin.

Ent. Zeit. p. 3i6 (1905;.

57. G. xanthospila Germar, Ins. spec. nov. p. 119(1824); Burmeister, Handb.

Ent. Vol. 4(1), p. 3g3 (1844) ; Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 178 (1900) ;

Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 249 (1908); F. Bates, Trans. Ent. Soc.

Lond. p 255 (1904).

Rutela ornata Perty, Delect An. Artic. p. 49. t. 10, f. 12 (i832).

var. rnbiginosa Laporte. Hist. Nat. Coi. p. 120 (1840).

58. G yungana Ohaus, Mitt. Deutsche Ent. Ges. Vol. 5, p. 11 (1934).

5. ebenina - Gruppe

5g. G. ebenina Blanchard, Voy. d'Orbigny, Vol. 6, p. 191, t. 11, f. 4 (1842)

[Anomala].

60. G. Gounellei Ohaus, Ann. Soc. Ent. Belg. Vol. 52, p. 307 (1908).

6. nitescens - Gruppe

61. G. nitescens Vigors, Zool. Journ. Vol. 1, p. 417, t. i5, f. 7 (1825); Bur-

meister, Handb. Ent. Vol. 4 (t), p. 398 (1844); F. Bates, Trans. Ent.

Soc. Lond. p. 256 (1904).

Rutela strigata Mannerheim, Nouv. Mem. Soc. Nat. Moscou,VoI. 1, p. 50(1829).

7. quadripunctata - Gruppe

62. G. quadripunctata F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 260 (1904) ; Ohaus,

Deutsche Ent. Zeit. p. 5o3 (1913).

8. cuprea - Gruppe

63. G. cuprea Germar, Ins. spec. nov. p. 120 (1824) [Rutela'] ; Perty, Delect.

An. Artic. p. 49, t. 10, £. 10 (1832) [Pelidnota]; Burmeister, Handb.

Ent. Vol. 4 (1), p. 389 (1844) [Strigidia] ; F. Bates, Trans. Ent. Soc.

Lond. p. 202 (1904); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 504 (1913).

Odonthognathus unicolor Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 187 (1840).

var. coerulea Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 504 (1913).

var. fulvipennis Germar, Ins. spec. nov. p. 120 (1824).

var. nigrocoerulea Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 504 (igi3).

var. rufoviolacea Ohaus, 1. c. p. 504 (i9i3).

64. G. Vitalisi Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 77, f. 1 (1925).

9. rubripennis - Gruppe

65. G. Riedeli Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 3i2 (1905) [ Odontognathus ].

66. G. rubripennis Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1 ). p. 390(1844) [Strigidia].

rufipennis Waterhouse, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 23 (1876).

10. tibialis - Gruppe

67. G. gracilis Gory, Ann. Soc. Ent. France, Vol. 3 (1), p. m, t. 1 b, f. 1

(1834) [Rutela]', Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 3g5 (1844);

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 256 (1904) ; Ohaus, Deutsche Ent.

Zeit. p. 249 (1908).

68. G. tibialis Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 3g6 (1844); F. Bates,

Trans. Ent. Soc. Lond. p. 256 (1904).

Boliv. ; Yungasd. LaPaz.

Boli via', Peru.

Brasil, Goyaz.

Brasil : Ktistengebirge.

Bolivia.

Bolivia ; Sta Cruz.

[tonio da Barra.

Brasil : Bahia u. S. An-

Brasil : Minas Geraes,

S. Paulo, Parana.

Cayenne.

Brasil : Kiistengeb. von

Bahia bis Rio Grande

d. S., Goyaz, Para-

guay.

Sta Catharina.

Goyaz, Paraguay.

Goyaz.

Mato Grosso.

S. Paulo.

Brasil : Rio de Janeiro.

Pernambuco.

Brasil : Espiiito Santo,

Minas Geraes, Ric de

Janeiro.

Brasil : Rio de Janeiro,

S. d. Macahe.

84

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

ii. liturella - Gruppe

69. G. assumpta Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 388, f. 3 (1928).

70. G. bivittata Swederus, Ivongl. Svensk. Vet. Akad. N. Handl. Vol. 8,

p. 189 (1787) [ Scarabaeus ] ; Schonherr, Syn. Ins. Vol. 1 (3), p. 1 5 5 (1817)

[Ruteld]\ Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 ( 1), p. 55o(i844); F. Bates,

Trans. Ent. Soc. Lond. p. 25y (1904); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit.

p. 5o4 (1913).

71. G. Boyi Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 389 (1928).

72. G. crassipes Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 3i8 (1905).

73. G . flavovittata Perty, Delect. An. Artic. p. 4.9, t. 10, f. 1 1 ( 1 832) ; Ohaus,

Deutsche Ent. Zeit. p. 385, f. 1 (1928).

Paraguay : Asuncion.

Brasil.

Amazonas.

Parag., Bolivia, Argent.

Brasil : Kiistengebirge.

74. G. fusciventris Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 3i8 (1905).

75. G. liturella Kirby, Trans. Linn. Soc. Lond. .Vol. 12, p. 407 (1818)

[Rutela~]\ Kirby, Isis, Vol. 1, p. 118 (1824) ; W. S. MacLeay, Hor. Ent.

Vol. 1, app. p. i54 (1819) [Pelidno/a] ; Burmeister, Handb. Ent.

Vol. 4 (1), p. 397 (1844); F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 256

(1904) ; Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. p. 177 (1900) ; Ohaus, Deutsche Ent,

Zeit. p. 249 (1908).

76. G. uncinata Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 139, f. 3 (ig3o).

77. G. vitticollis Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 3g6 (1844); Ohaus,

Deutsche Ent. Zeit. p. 249 (1908); Ohaus, ibid. p. 5o4 (igr3).

78. G. Zikani Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 324, 1922.

Ost Peru.

Brasil : Kiistengebirge.

Bolivia, Ecuador.

Brasil : Rio de Janeiro,

Petropolis.

Minas Geraes.

3. Subgenus CHALCOPLETHIS Burmeister

Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 410 (1844); Lacordaire, Gen. Coi. Vol. 3, p. 357 ( x 856) ;

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 253 (1904); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 258 (igi5).

Epichalcoplethis F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 253 und 272 ( 1904) [Arrow].

12. rugulosa - Gruppe

79. Ch. glabra Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 324 (1922).

80. Ch. instabilis Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 302(1912).

81. Ch. rubriventris Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 2i3 (i85o).

82. Ch. rugulosa Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 398 (1844); Lucas,

Voy. Castelnau, Vol. 7, t. 8, f. 3 (1857); Ohaus, Stettin. Ent. Zeit.

Vol. 61, p. 179 (1900); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 25o (1908);

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 254 (1904).

83. Ch. subaudina Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 3 16 (1905).

Costarica. [gallo.

Rio de Janeiro : Canta-

Columbia.

Brasil : Kiistengebirge

von Rio de Janeiro u. S.

Paulo.

Amazonas, Peru, Ecuad.

i3. granulata - Gruppe

84. Ch. egana Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 3oo (1912).

85. Ch. granulata Gory, Ann. Soc. Ent. FTance, Vol. 3 (1), p. 112, t. ib ,

f. 2 (i834) [Rutela] ; Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 399 (1844) ;

F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 254 (1904); Ohaus, Stettin. Ent.

Zeit. Vol. 73, p. 296 (1912).

Amazonas : Ega.

Franz. Guayana : Ma-

roni. Brit. Guayana :

Demerara, Omai.

FAM. SCARAB^EIDiE

85

86. Ch. Osculatii Guerin, Verh. Zool. bot. Ges. Wien, Vol. 4, p. 585 ( 1 855) ;

Ohaus, Stettin. Ent. Ze it. Vol. 73, p. 3oo(rgi2).

87. Ch. pennata Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 299(1912).

14. cyani pes - Gruppe

88. Ch. bahiana Ohaus. Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 3 1 5 (1906).

89. Ch. chamaeleon V oet, Cat. Sj^st. Coi. Vol. 1, t. 21, f. 1 3g (1769) [Scara-

baeus]; Fiiessly, Mag. Ent. Vol. 1, p. 42 (1778); Voet, ed. Panzer,

Vol. 1, p. 93, t. 21, f. 139 (1785); Herbst. Natui^st. Kiifer. Vol. 2,

p. 248, t. 17, f. 2 (1789); Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 408

(i844)-

var. ignita Olivier, Ent. Vol. 1 (6), p. 79, t. 10. f. 96 (17S9) [Cetonia]-. Olivier, ed.

Illiger, Vol. 2, p. 190 (1802); Olivier, ed. Sturm, Vol. 2, p. 92, t. 88, f. 5

(i8o3) ; Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 407 (1844) ; F. Bates, Trans.

Ent. Soc. Lond. p. 25g (1904).

equestris Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 122 (1840).

90. Ch. chibchana Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 324 (1922).

gr. Ch. cyanipes Kirby, Trans. Linn. Soc. Lond. Vol. 12, p. 406 (1818);

Kirby, Isis, p. 118 (1824) [ Rutela ] ; Vigors, Zool. Journ. Vol. 1, p. 541,

t. 20. f. 8 (1825) ; Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 122 (1840) ; Bur-

meister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 405 (1844); F. Bates, Trans.

Ent. Soc. Lond. p. 258 (1904); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 25 1

(1908).

92. Ch. Hoefigi Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 3i8 (1912).

93. Ch. Kirschi F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 261 (1904).

var. tenuistriata F. Bates, ibid. p. 262 (1904).

94. Ch. viridicuprea Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 401 (1908).

i5. Kirbyi - Gruppe

g5. Ch. aciculata F. Bates, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 261 (1904) [ Epichalco -

plet his'].

96. Ch. Kirbyi Gray, Griffith, Anim. Kingdom, Vol, 14, p. 5i6, t. 46, f. 2

(i832) [Chrysophora] ; Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 410

(1844) [ Chalcoplethis ].

97. Ch. Richteri Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 186 (1910).

98. Ch. Sancti lac obi Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 66, p. 3i8 (1905).

99. Ch. seriatopunctata Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 304 (1912).

100. Ch. velntipes Arrow, Trans. Ent. Soc. Lond. p. 179 (1900) [ Epichalco -

plet his] .

UNSICHERE ARTEN :

101. P. emerita Olivier, Ent. Vol. 1, Nr. 6, p. 71, t. 1 1 , f. 98(1789) [Cetonia].

102. P. marginata Laporte, Hist. Nat. Coi. Vol. 2, p. 122 (1840) = [Chlorota

haemorrhoidalis 01. ?]

103. P. metallica Laporte, 1. c. = ( Hoplopelidnota Candezet F. Bates?).

104. P. sumptuosa Laporte, 1. c.

105. P. terminata Laporte, 1. c. = (Chlorota terminata Serv. ?).

106. P. versicolor Billberg, Mem. Acad. St. Petersb. Vol. 7, p. 384, t. 12, t. 3

(1820) [ Rutela ] = [ Rhinaspis aenea Billb. 9 ?]•

Ecuador : Rio Napo,

Macas.

Amazonas : Obidos.

Brasil : Bahia.

Surinam, Trinidad, Ve-

nezuela, Columbia: R.

Meta. Amazonas : Rio

Branco, Manaos.

Cayenne : Maroni ; Surinam :

Paramaribo ; Amazonas :

Manaos.

Bogota.

Brasil : Kiistengebirge.

Peru : Lima.

Columbia : Cauca, Ma-

nizales, Popayan. Ve-

nezuela: Santa Inez.

Ecuador : Canelos.

Cajrenne: Maroni.

Brasil : Kiistengebirge.

Brasil : Corumba.

Argentina: Santiago dei

Estero,Cordoba, Salta.

Brasilien.

Jps. St. Vincent, Trini-

dad, Venezuela.

America meridion.

Cayenne.

Cayenne.

Brasil.

Cayenne.

Brasil.

86

COLEOPTERA LAMELLICORNIA

19. Genus HETEROPELIDNOTA Ohaus

Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 3og (1912).

Merkmale. — Das Merkmal, durch das sich diese Gattung in erster Linie von Pelidnota unter-

scheidet, ist ein dichter Haarsaum am Seiten- und Hinterrand der Deckflugel, gerade wie bei

Hoplopelidnota und Xeno pelidnota; doch ist sie von diesen durch die am Aussenrand tief gekerbten

Oberkiefer und den die Mittelhtiften nach vorn iiberragenden Fortsatz der Mittelbrust leicht zu unter-

scheiden. Korperform gestreckt oval, flach gewolbt. Farbung der Unterseite und Beine dunkelbraun

mit erzgriinem oder kupfrigeni oder bronzefarbenem Schiller, die ganze Oberseite oder die Deckflugel

allein gelb oder grasgrtin. Oberseite kahl, unten die Brust ziemlich dicht und lang, die Bauchseiten

und Beine sparlich abstehend grauweiss behaart. Kopfschild beim 0* ziemlich breit trapezformig, vorn

ausgerandet, der Rand ringsum fein aufgebogen und schwarzbraun gesaumt, beim 9 (von den 3 Arten

der Gattung liegt mir nur eine in beiden Geschlechtern vor) ist das Kopfschild langer, seine Seiten

sind stark convergirend, der Vorderrand ist gerundet, nicht ausgerandet und kraftig aufgebogen ; die

Stirnnaht ist an den Seiten kurz aber deutlich ausgepragt. Die Stirn ist schwach oder gar nicht

eingedrtickt. Die Mundteile sind kraftig gebaut, der Hocker an der Tasterschuppe sehr kraftig, der

Vorderrand der Unterlippe schwach ausgerandet, das Kinn gewolbt mit seichter Langsfurche. Die

Ftihlerkeule ist beim <3* fast so lang ais die Geissel. Der Thorax ist fast doppelt so breit ais lang, die

Seiten in der Mitte verbreitert, nach vorn stark convergirend, die spitzen Vorderecken stark vor-

springend, von der Mitte nach hinten zu sind sie nach innen geschwungen, die beinahe rechtwinkligen

Hinterecken nicht gerundet, der Hinterrand ist bei der rostrata und cribrata fast gerade, bei der Kuhnti

in der Mitte breit lappenartig vorgezogen, beiderseits daneben tief ausgerandet, bei der letzteren Art

die Mitte mit seichter Langsfurche, daneben beiderseits mit leicht gewolbten schiefen Langswiilsten ;

die basale Randfurche ist bei der rostrata und Kuhnti scharf ausgepragt, bei der cribrata ganz verloscben.

Das Schildchen ist klein, breiter ais lang, schmaler ais der Kopf, bei der Kuhnti der Lange nach vertieft.

Auf den Deckfltigeln sind die primaren Punktreihen auf der Scheibe nahe dem Schildchen verloschen,

sonst deutlich, hinter dem Spitzenbuckel und an den Seiten sogar kraftiger gefurcht, auf der Scheibe

Rippen und Interstitien fein punktirt, die Nahtspitzen bei der Kuhnti weit klaffend, einzeln gerundet,

bei den beiden anderen Arten gemeinsam zugerundet, der Rand hinten und an den Seiten mit einem

dichten Saum gelber Haare. Das Pygidium ist breit dreiseitig, ziemlich gewolbt, die Spitze etwas

abgestutzt; bei rostrata ist es beim 9 starker ais beim (X tiber der Spitze hockerartig vorspringend und

hier der Lange nach gefurcht. Bauch beim q* eingezogen, beim 9 leicht gewolbt, das letzte Sternit

kurz, vor der Kloake breit ausgerandet, das vorletzte sehr lang. Mesosternum mit einem kraftigen,

die Mittelhtiften nach vorn iiberragenden Fortsatz ; Prosternalfortsatz gross, flach mit gerundetem

Hinterrand. Die Beine sind kraftig gebaut, an den 3-zahnigen Vorderschienen der nuttlere Zahn dem

Spitzenzahn genahert ; an den Mittelschienen stehen zwei deutliche schiefe Querkanten, die mit braunen

Stacheln besetzt sind; ihr Spitzenrand ist bei der rostrata und Kuhnti gewimpert, bei der cribrata gezahnt,

ungewimpert. An den Hinterschienen sind bei der cribrata und rostrata die schiefen Kanten vorhanden,

der Spitzenrand ist gezahnt, ungewimpert, bei der Kuhnti sind die Hinterschienen nach der Spitze hin

stark verschmalert, ohne deutliche Querkanten, der Spitzenrand ohne Zahne und Wimpern. Beim <3*

der Kuhnti sind Vorderschienen, Tarsen und die innere Klaue sehr stark, bei cribrata und rostrata nur

wenig verdickt.

Geog ra phische Verbreitung. — Ostseite von Siidamerika, Cayenne, Mittelbrasilien, Paraguay.

FAM. SCARABAiIDiE

87

Biologie. Die Laiven der rostrata iand ich bei Petropolis in einem niedrigen harten

Stubben; einen Kafer klopfte ich bei Rio von einem bluhenden Busch. Weiteresist Uber die Bioloeie

O

nicht bekannt.

Gattungstype. — rostrata Burm.

LISTE DER ARTEN :

1. He. cribrata Ohaus, Deutsche Ent. Zeit. p. 5o6 (1913).

2. He. Kuhnti Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 73, p. 3io (1912). — Taf. 2,

Fig. I I

3. He. rostrata Burmeister, Handb. Ent. Vol. 4 (1), p. 406(1844); F. Bates,

Trans. Ent. Soc. Lond. p. 253 (1904); Ohaus, Deutsche Ent. Zeit.

p. 249 (1908).

P. viridana Blanchard, Cat. Coli. Ent. Mus. Paris, p. 2i3 (iS5o)

20. Genus HOMOTHERMON Ohaus

Ohaus, Stettin. Ent. Zeit. Vol. 59, p. 5g (1S98).

Merkmale, — Korperform oval, flach gewolbt. Farbung entweder rein schwarz oder erzgriin,

die Deckfltigel rein orangegelb oder heller gelb mit dunkler Zeichnung. Oberseite kahl, Unterseite

ganz sparlich behaart. Kopfschild beim g* trapezformig mit stark gerundeten Ecken, oder kurz

parabolisch, ringsum fein gerandet, nicht eingeschnitten, beim 9 langer, spitzer parabolisch, die

Spitze kraftig zuriickgebogen. Mundteile kraftig. Oberlippe ziemlich vorragend, in der Mitte nicht

ausgerandet. Oberkiefer kraftig vorragend, an den Seiten tief gekerbt, Seiten- und Spitzenzahn nach

oben umgebogen, Schneide mit 3 Zahnen. Maxillen mit 6 spitzen Zahnen und kleinem Taster, die

Tasterschuppe mit schwachem Hocker. Unterlippe am Vorderrand nur ganz schwach ausgerandet,

das Kinn mit seichter Langsfurche. Ftihler 10-gliedrig. die Keule kirrzer ais die Geissel, beim q*

nicht langer ais beim 9- Thorax fast doppelt so breit ais lang, weit hinter der Mitte an den Seiten

erweitert, die Seiten wegen des kleinen Kopfes nach vorn stark convergirend, die Vorderecken wenig

vorspringend, die stumpfen Hinterecken nicht gerundet; die Basis ist nur ganz wenig nach hinten

geschwungen, vor dem Schildchen gerade und hier die an den Seiten scharf ausgepriigte basale

Randfurche haufig unterbrochen resp. durch eine Reihe feiner Punkte ersetzt; Seitengi iibchen und

mittlere Langsfurche fehlen. Das Schildchen ist relativ langer und spitzer ais bei Pelidnota , aber doch

breiter ais lang, schmaler ais der Kopf zwischen den Augen. Die Deckfltigel sind ziemlich lang und

breit, an den Seiten uber den Hinterhiiften in beiden Geschlechtern etwas nach unten gezogen, an der

Nahteclce gemeinsam zugerundet, ohne Haarsaum ; die primaren Punktreihen sind erhalten und bald

mehr, bald weniger deutlich gefurcht, die ganze Oberflache ist fein oder grober und dichter punktirt.

Die Afterdecke ist ziemlich lang, schief gestellt, die Spitze beim (f kaum sttirker gerundet, ais beim 9 •

Letztes Sternit beim q* vor der Kloake quer abgestutzt, kaum ausgerandet, kflrzer ais das vorletzte.

Mesosternum mit einem ziemlich kurzen, loaftigen Fortsatz, der die Mittelhiiften nach vorn iiberragt.

Prosternalfortsatz gross, breit, abgeflacht. Die Beine sind kraftig gebaut; an den \ orderschienen